——— ß gspreis: Monatlich Mä. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preis liſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Bernſprecher Nr. 47216. Poſtſchech⸗ Konto: Karlsruhe 78499. Todes umd geigen dit für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 12. 37 1160 38. Jahrgang . 5 1. 0 Vor 15 Jahren Nb. Eine Notiz auf dem Kalenderblatt vom 11. Ja⸗ nuar: Ruhrein fall 1923. Zwei Worte nur, und den⸗ noch Umſchreibung für Ungeheuerlichſtes an Leid und Will⸗ kür, an Zerriſſenheit und Verrat, an Blut und Tränen, aber auch an furchtloſem Einſatz, an Opfertod und deutſchem Selbſtbehauptungswillen. Fünfzehn Jahre ſind eine lange Zeit; ſie können im Le⸗ ben eines Volkes das Vielfache bedeuten, wenn es eine Entwicklung wie das deutſche durchmachte. Eine Entwick⸗ lung, die durch die Hölle tiefſten Falles und unerhörteſter völkiſcher Erniedrigung und Ohnmacht gehend, in nie ge⸗ ahnter kurzer Friſt dennoch wieder auf die Höhen des Le⸗ bens und nationaler Kraft hinaufführte, ſo wie wir ſie uns wieder zu erobern vermochten Darum kann es nicht an uns, die wir den Frieden lie⸗ ben und die Verſtändigung in ehrlichſten Bemühen anſtre⸗ ben, ſein, den Haß zu pflegen in dem Heraufbeſchwören des Unrechtes das uns, und vor allem dem Volk an der Ruhr, am Beginn dieſer anderthalb Jahrzehnte geſchah. In dieſen Zeilen ſoll auch nicht Geſchichte geſchrieben werden Es wäre vermeſſen, wollte man ſich heute ſchon endgültig mit dieſen Dingen auseinanderſetzen Was wir wollen, das iſt er⸗ innern; die Vergeßlichen und die Sorgloſen; das iſt mahnen die, die da alles Geſchehen nach ihrer eigenen kleinen Elle meſſen und nicht wiſſen, wo die Wurzel völ⸗ kiſchen Glückes liegt; das iſt danken; denen, die da ſtan⸗ den in ſchwerſter Zeit als Deutſche, und wenn ſie gleich ſelbſt von denen bekämpft und gehetzt wurden, die eigent⸗ lich kraft ihres Amtes die Pflicht gehabt hätten, ihnen Hel⸗ fer und Freunde zu ſein. Am 11 Januar vor 15 Jahren erwachten plötzlich Hun⸗ derttauſende von Menſchen vom Raſſeln der Tanks und Kanonen, die durch die Straßen ihrer friedlichen Städte fuhren. Vom Gellen der Clairons, deren Signale fremden Soldaten galten, vom Marſchtritt tauſend nägelbewehrter Stiefel, deren Träger gegen alles Recht nun Beſitz ergriffen von deutſchem Land. Jene Menſchen in den friedlichen Städten ſahen ſich an und entdeckten in dieſem Augenblick wieder, daß ſie doch deutſche Brüder wären Sie vergaßen die Parteien und 925 Hader, der ſie noch Tage vorher ent⸗ weit. Der Geiſt der Front trat mahnend unter ſie und mee jene Einigkeit des Willens aus dem Herzen, den niemals die papiernen Aufrufe und Proteſte der Regierung beſchworen hätten. Und die Fremden ſahen ſich einer eiſer⸗ nen Phalanx der Abwehr gegenüber. Da hub das große Leiden an. Hunger kam wieder in die Städte wie einſt, als der 1 Deutſchlands Küſten blockierte Not und Elend hielten Einzug, wie nie vorher er⸗ lebt. Und welche waren, die gingen von Haus und Hof, weil ſie den Fremden den Dienſt verweigerten. Andere ſtar⸗ ben oder gingen in die Zuchthäuſer, weil ſie an die Stelle der paſſiven Abwehr die Tat ſetzten. Es waren die Wochen und Monate in denen dort unten an der Ruhr der deutſche Geiſt wieder wie der Vogel Phönix aus der Aſche des Ver⸗ falles aufzuſteigen ſchien. Dann aber fühlte das Land, daß es allein ſei, daß man ihm nicht helfen wolle, und wohl auch nicht konnte mit jenen Künſten, die man damals in den Regierungen übte. Da fan⸗ den die Kleingläubigen wieder Gehör. Die politiſchen Rat⸗ ten wagten ſich wieder ans Tageslicht; während die einen die Not zerbrach während die anderen weiter für Deutſch⸗ land zu leiden und zu ſterben gewillt waren, obwohl ſie ſich auf verlorenem Poſten fühlten, pflanzten dieſe die Fahne des Separatismus im mißhandelten Lande auf. Noch einmal flammte der Volkszorn auf und fegte den Verrä⸗ uk binweg, ohwohl er ſich unter dem Schutze fremder Baſonette ſicher dünkte. Tanga wandelte ſich das Bild danach Viele„ge⸗ wohnte ſich an die Dinge. Die anderen aber hatten ſich für immer bekannt. Da faßte der Natlonalfozialis⸗ mus Fuß in enen Gebieten und unter ſeine Fahnen ſcharten die Tapferen und Gläubigen ſich, um den Tag zu geſtalten, der die Freiheit brächte, um ihn unter zielſicherer Führung vorzubereiten, wenn auch mik anderen Mitteln als bisher. Piſtolen und Sprengſtoff verſchwanden. An ihre Stelle letzten ſie die Waffe der politiſchen Aufklärung. Sie machten nicht ihren Frieden mit den Fremden, aber ſie ſuchten unauffällt er als bisher zu wirken, um der Sache nicht verloren zu gehen So verging die Zeit, bis der Tag kam, da die Fremden zum letzten Male Paraden abhielten auf den Straßen und Plätzen der Städte im Lande der Kohle, der Hochöfen, der ragenden Fabrikſchlote, um dann für immer zu gehen. Da Neige es ſich, daß die Arbeit jener, die immer an Deutſchland geglaubt, nicht vergebens gewe⸗ ſen war. Denn dort, wo der fremde Soldat ging, ſtand der Soldat für Deutſchland, der politiſche Soldat, ſchon in der Stellung die dann ſpäter zur uneinnehmbaren Ba⸗ ſtion ausgebaut wurde in einem Hande in dem die politi⸗ ſchen Gegenſätze kraß waren wie wohl ſelten anders. So wuchs aus furchtbarſter Not unter fremden Bajonet⸗ ten, in Haß und Verrat unter Menſchen aleichen Volkes. genährt vom Blute derer, die ſich opferten, gehütet von de⸗ nen. die dem Feinde entgingen, die Flamme der Freiheit der Deutſchen, das Fanal ihres Willens zu ſich ſelbſt. daß ſie niemand mehr zum Erlöſchen zu bringen vermochte. Vergeſſen wir es nie: dort an der Ruhr fiel der Natio⸗ nalſozialiſt Albert Leo Schlageter für Deutſchland! Vergeſſen wir es gerade auch nicht, wenn wir heute durch die Städte am Rhein W ihr Blühen ſehen, ihr Wachſen. ihren Frieden ihren Wohlſtand und die Zufriedenheit ihrer enſchen. Denn das iſt es, was das alles auch in der fern⸗ ſten Zukunft garantiert, daß wir des Opfers nicht ver. Baler und nicht der Schwere vergangener Zeiten, die die ge waren der Schwäche, des Haders untereinander, des mangelnden Willens zu Deutſchland. 1 Dienstag, den 11. Januar 1938 Nr. 8 Filchner wieder in Europa Der große deutſche Jorſcher Dr. Wilhelm Filchner trifft in Genua ein.— Eine Unterredung über ſeine Erlebniſſe und Pläne.—„Mein Beſuch gilt in erſter Linie dem Führer.“ Genua, 10. Januar. Der deutiſche Jorſcher und Nationalpreiskräger Dr. Wilhelm Jilchner krafß am Montag nach faſt vierjähriger Abweſenheit von Europa von feiner gro- ßen Forſchungsreiſe nach Jentralaſien in Begleitung ſeiner Tochter, die ihm nach Indien entgegengefahren war, mit dem Dampfer„Viktoria“ in Genug ein. Er wurde beim Betreten des europäiſchen Bodens vom deutſchen General⸗ konſul Dr. Mayer, dem Orksgruppenleiker der NS DA Genuas, Dr. Wanner, Mitgliedern der deutſchen Kolonie ſowie von einer gerade in Genug weilenden Stkudienkom⸗ miſſion der DA herzlich willkommen geheißen. Dr. Filchner gewährte einem Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros auf dem Schiff eine Unterredung. Er ſei von den wiſſenſchaftlichen Ergebniſſen ſeiner Reiſe, die in erſter Linie der phyſikaliſchen Forſchung gegolten hatten, außerordentlich befriedigt. Seine Arbeiten hätten ſich aller⸗ dings in den unwirtlichen Gebieten Inneraſiens höchſt ſchwierig geſtaltet. Die für ſeine Unterſuchungen notwendi⸗ en aſtronomiſchen Zeitſignale hätte er mit ſeinem mitge⸗ führten Radioapparat von Nauen aufgenommen; ſie ſeien außerordentlich klar und deutlich zu hören bemelan; Dr. Filchner iſt ſehr glücklich, wieder nach 5 and zu⸗ rückzukehren, das er unter dem nationalſozialiſtiſchen Re gime noch nicht kennengelernt hat. Sein Beſuch gilt in erſter Linie dem Führer, um ſich für die ihm zuteil gewordene hohe Auszeichnung mit dem deutſchen Nationalpreis zu bedanken. Außerdem muß Dr. Filchner ſich aus Geſundheitsrückſichten längere Zeit in der Heimat aufhalten, denn durch den Sturz vom Pferde hat er einige Verletzungen erlitten. Er wird ſich in Deutſchland einer richt von der Verleihung des Nationalpreiſes erhielt Dr. Filchner vom deutſchen Generalkonſul Graf Po⸗ dewils, der ihm mehrere Tagesreiſen an die Grenze entge⸗ gengeritten war. Für Dr. Filchner war die Nachricht eine völlige Ueberraſchung, da er über das Weſen dieſes Prei⸗ ſes nicht die 1 Kenntnis hatte. Er war über die ak⸗ tuellen Vorgänge f fuhr nur durch ſeinen kleinen und wieder einige Einzelheiten über die o gut wie gar nicht unterrichtet und er⸗ Radioapparat zufällig hin politiſchen Vor⸗ änge in Europa, u. a. auch über die Tatſache des Bürger⸗ rieges in Spanien. 5 Dr. Filchner ſah in Genug auf der Landungsbrücke um erſtenmal die braunen Uniformen der nationalſoziali⸗ fliſchen Revolution, doch erzählte er mit Begeiſterung, daß er überall in Indien die wunderbare Inſammenarbeit und Harmonie zwiſchen den Reichsdeutſchen feſtſtellen konnte. Die Auslandsorganiſation habe ihn überall, wo er auf ſei⸗ ner Heimreiſe mit Deutſchen zuſammenkraf, ausgezeichnet bekreut. Die Gefangenſchaſt in Zentralaſien Sehr eingehend ſchilderte Dr. Filchner ſeine abenteuer⸗ lichen Erlebniſſe während der ſieben Monate ſeiner Ge⸗ fangenſchaft im Tunganenſtagt. Er wurde buchſtäblich in eine Falle gelockt, indem man ihn erſt anſcheinend im Triumphzug durch das Land zum Sitz des Oberhauptes r Tunganen geleitete. Unter dem Vorwand, daß er kein gültiges Viſum habe, wurde er jedoch dann gefangenge⸗ nommen und ſieben Monate feſtgehalten. Die Zeit der Gefangenſchaft ſei zunächſt nicht unangenehm geweſen, denn er hätte in der langen Zeit des unfreiwilli⸗ gen Stillſitzens Gelegenheit gehabt, die wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe durchzuarbeiten. Insgeheim hätte er ſogar ſei⸗ nen Radioapparat verwendet. Nachdem der Häuptling aber mit ſeinen Truppen die Hauptſtadt verlaſſen hatte, wurde er von ſeinem Stellvertreter außerordentlich ſchlecht behandelt, ſo daß er große Unannehmlichkeiten auszuſtehen hatte. Dr. Filchner äußerte ſich bei dieſer Gelegenheit ſehr anerken⸗ nend über die umſichtige und aufopfernde Tätigkeit der engliſchen Behörden, deren Tatkraft es ſchließlich zu ver⸗ danken geweſen ſei, daß er wieder freigelaſſen wurde. Auch die chineſiſchen Behörden ſeien ihm mit großer Liebenswür⸗ digkeit entgegengekommen und von ſeiken der Eingebore⸗ nen in Indien hatte er die beſte Behandlung erfahren. In Lantſchau wäre Filchner um ein Haar ums Leben gekom⸗ men. Ein Pulvermagazin explodierte, 1 2000 Men⸗ ſchen den Tod fanden. Die ganze Stadt wurde nernichtet So ſteht der 11. Januar 1923, heute nach fünfzehn Jah⸗ ren, in unſerem Erinnern als ein Tag von ſchickſalhafter Bedeutung Die Schlacken des Haſſes ſind. von Uns, ein ſtolzes freies Volk bedarf ſolcher Waffe nicht, viel Wunden, die damals geſchlagen, ſind verheilt, die Not aus jener 9 1 0 iſt gebannt Eines aber ſoll immer wach bleiben: das Wiſſen um die Kraft der Einigkeit, die ſich dort damals ſo herrlich bewies und am Ende zum neuen Heute führte, das Erinnern an den Fluch der Schwäche, aus der all das kam, was unſer Volk an Rhein und Ruhr, unſer ganzes Volk, zu erdulden hatte, bis ſeine 5 eln endgültig geshen wurden: aus dem gemeinſamen en aus innerer und äußerer Einigkeit. peration unterziehen müſſen. Die Nach⸗ Filchner wohnte in der Deutſchen Miſſion, die ſich ganz in der Nähe des Magazins befand. Da telegrafierte er an den Führer um Hilfe, und der Führer war, wie Filchner betonte, einer der er⸗ ſten. der 10 000 Mark für den Wiederaufbau der Deutſchen Miſſionsſtadt zur Verfügung ſtellte. Gute wiſſenſchaftliche Ergebniſſe der Expedition Wiſſenſchaftlich geſehen, brachte die Expedition alles, was Dr. Filchner erwartet hatte. Als eines der wichtigſten Er⸗ gebniſſe ſei die Aufnahme eines magnetiſchen Profils durch den Himalaya von Chotan bis nach Indien hervorzuheben. Die Beſchaf⸗ fenheit dieſes Gebirges ſei genau erforſcht worden. Täglich führte Dr. Filchner ſieben Stunden lang genaueſte Meſ⸗ fungen aus. Er hoffe, im kommenden Herbſt wieder nach Indien zurückkehren zu können, um dort die angefangenen Arbeiten weiter fortzuſetzen. i Neue Pläne Gegenüber einem anderen Preſſevertreter erklärte Dr. Filchner noch, er wolle einen Plan, der von Geheimrat Profeſſor Dr. Schmidt, dem hervorragenden Neſtor auf dem Gebiet der erdmagnetiſchen Forſchungen, ſchon vor 25 Jah⸗ ren entworfen worden ſei, der Verwirklichung entgegen⸗ führen: Die Gründung eines Laboratoriums, das ſich ausſchließ⸗ lich mit geophyſikaliſchen, insbeſondere erdmagneliſchen Anterſuchungen befaßt. Der ihm vom Führer verliehene Nationalpreis ſolle hierbeſ Verwendung finden. Die in die⸗ ſem Laboratorium gewonnenen Ergebniſſe ſollken insbeſon⸗ dere deutſchen Intereſſen nutzbar gemacht werden. Er denke dabei beſonders an die von unſerem weitblickenden Führer angeordneten, durch die Anappheil von Rohmakerial be⸗ dingten und außerordentlich wichtigen und ſegensreichen Anterſuchungen unſeres deutſchen Grund und Bodens im Hinblick auf das Vorkommen von Bodenſchätzen. Berlin. Die von der Reichspropagandaleitung mit au⸗ ßerordentlichem Erfolg durchgeführte Ausſtellung„Bolſche⸗ wismus ohne Maske“ im Reichstag hat ihre Pforten ge⸗ ſchloſſen. Noch bis zum letzten Tag ſtrömten die Beſucher; durch die Räume und ließen die aufſchlußreichen Bilddo⸗ kumente von dem furchtbaren Treiben des Bolſchewismus in aller Welt auf ſich wirken 300 000 Menſchen darunter! viele in der Reichshauptſtadt weilende Fremde und Alls⸗ länder, nahmen die Erkenntnis mit nach Hauſe, daß Bolſche⸗ wismus und Judentum in einem Atemzug genannt werden müſſen, Bezeichnung für ein und dieſelbe furchtbare Gefahr der Völker ſind. Neuſahrsempfänge beim Führer Das Programm des 11. Januar. Berlin, 10. Jan. Am Dienstag vormittag finden im „Hauſe des Reichspräſidenten“ die traditionellen Neufahrs⸗ empfänge beim Führer und Reichskanzler ſtatt. Um 11 Uhr werden als Vertreter der Wehrmacht Reichskriegsmi⸗ niſter und Oberbefehlshaber der e Obere Generalfeld⸗ 1 5 von Blomberg ſowie die Oberbefehlshaber der drei Wehrmachtteile, Generaloberſt Freiherr von Fritſch. Generaladmiral Dr. h. e. Raeder und Generaloberſt Gö⸗ ping, dem Führer und Oberſten Befehlshaber die Glück⸗ wünſche der deutſchen ber überbringen. Anſchlie⸗ ßend wird, wie alljährlich, der Führer eine Abordnung der Salzwirker⸗Brüderſchaft in Thale zu Halle, der Halloren, empfangen, um dann vom Oberbürgermeiſter und Stadt⸗ räſidenten Dr. Lippert die Glückwünſche der Einwohner⸗ ſchaft der Reichshauptſtadt entgegenzunehmen. Um 12,15 Uhr findet der Neujahrsempfang des Diplo⸗ matiſchen Korps unter Führung antes Doyens, des Apo⸗ toliſchen Nuntius Monſignore Orſenigo, in Gegenwart es Reichsminiſters des Auswärtigen, Freiherrn von Neu⸗ rath, ſtatt. Etwa eine Stunde ſpäter wird der Führer vor dem„Hauſe des Reichskanzlers“, Wilhelmſtraße 77, die 1 5 der Ehrenkompanie des Heeres abſchreiten und den orbeimarſch abnehmen. Aeber 3,2 Millionen Das vorläufige Ergebnis des Dezember ⸗Einkopfſonnkags. Berlin, 10, Jan. Das vorläufige Reichsergebnis des dritten Einfopfſonntags am 12. Dezember 1937 betrügt 5 744 477,67 Reichsmark. Der Einkopfſonntag im Monat Dezember 1936 erbrachte 5 714 714.55 Mark. Der erſte Eintopfſonntag des neuen Jahres nahm eben⸗ falls einen ausgezeichneten Verlauf, ſo daß ſein Ergebnis weifellos wieder ſehr gut ſein wird. Wie ſtark das deut⸗ ſche Winterhilfswerk auch im Auslande beachtet wird, Vent folgende Meldung: Die ägyptiſche Handelskammer G eutſchland in Berlin konnte bor einigen Wochen als 8 ihrer Aufklärung über die e Tätigkeit des interhilfswerkes eine Spende von 5000 Kg. Datteln ſei⸗ tens einer ägyptiſchen Firma melden. Gleichzeitig erklärte ich Senator Band Abdel Abagea 3 im Namen feiner Firma bereit, 500 Bündel(das ſi 5 500 Kg.) Mandari⸗ nen für das Winterhilfswerk 1937/38 nach Deutſchland zu verſchiffen Beide Sendungen ſind inzwiſchen in burg 0 5 Zweig telle der Auslandsorganiſation der NS DA übernommen und zur Verteilung an notleidende Volksge⸗ gen an den Gau Berlin der NS aue weitergeleitet wor E= Vorbereitungen in Rom Für den Führerbeſuch.— Ein neuer Bahnhof. Rom, 11. Januar. Für den feierlichen Empfang des Führers und Reichs⸗ kanzlers Adolf Hitler anläßlich ſeines Gegenbeſuchs in der italieniſchen Hauptſtadt ſind bereits große Vorbereitungen im Gange. So hat man mit dem Bau eines neuen, großangelegten Bahnhofs anſtelle der alten Sta⸗ zione Oſtienſe im Süden der Stadt begonnen, der anläß⸗ lich der Ankunft des Führers im Frühjahr in feierlicher Weiſe ſeiner Beſtimmung übergeben wird. Gleichermaßen großartig wird der 20000 Quadratmeter große Bahn hofsvorplatz ausgebaut und ausgeſtattet werden, von dem aus eine neue 40 Meter breite Allee als Ver⸗ bindungsſtraße zur Via Triumphalis angelegt wird. Dieſe neue Prunkſtraße mündet an der alten Stadtmauer bei der Porta San Paolo, dem beſterhaltenen und ſchönſten Tor Roms, und der Ceſtius⸗Pyramide in die Triumphſtraße, die an den gewaltigen Zeugen der Glanzzeit des antiken Rom, ſo den Thermen des Caracalla, dem Circus maximus— wo der Obeliſk von Axum als Sinnbild des Sieges über Abeſſinien Aufſtellung gefunden hat— dem Conſtantin⸗Bogen und dem Coloſſeum vorbei⸗ führt. Von hier aus folgt als direkte Verbindung zum Her⸗ zen der italieniſchen Hauptſtadt die von Muſſolini errichtete Via del Impero, die, flankiert vom Forum Romanum, dem Kaiſerforum und dem Forum des faſchiſtiſchen Imperiums ſowie dem Nationaldenkmal„Vittoriano“ auf der Piazza Venezia endet. Nit dieſen Erweiterungsbauten wird, wie„Giornale d'Italia“ betont, Millionen der in Rom zuſammenſtrömen⸗ den Italiener die Möglichkeit gegeben werden, dem Füh⸗ rer der befreundeten Nation mit größter Herzlichkeit und . Begeiſterung entgegenzujubeln. Die Tatſache, aß dieſe neue Triumphſtraße durch den Beſuch des Füh⸗ rers ihre glanzvolle Einweihung finden wird, ſei als eine beſondere Ehrung für den Führer und ſein Volk gedacht, das den Duce während ſeiner denkwürdigen Reiſe durch Deutſchland mit ſo viel Herzlichkeit und Begeiſterung auf⸗ genommen habe. Darre im pontiniſchen Gebiet Herzlicher Empfang in Littoria. Rom, 11. Jan. Reichsminiſter Darrs beſuchte am Mon⸗ tag unter Führung des italieniſchen Landwirtſchaftsmini⸗ ſters Roſſoni das pontiniſche Urbarmachungs⸗ und Sied⸗ lungsgebiet. An der Fahrt nahmen Staatsſekretär Backe und Miniſterialdirektor Walter teil. Zunächſt wurden Trockenlegungsarbeiten und Pumpwerke beſichtigt, dann wurde die Verwaltungsorganiſation der Stadt Sabaudia 9 6 Eine Fahrt kreuz und quer durch das Gebiet führte urch beſiedeltes, noch brachliegendes und nicht zugeteiltes Land. Einen überaus herzlichen Empfang bereitete dem Reichs⸗ bauernführer das Zentrum des Gebietes und der Sitz der Provinzverwaltung, die Stadt Littoria, wo ein länge⸗ ren Aufenthalt erfolgte. Tauſende von Siedlern hatten ſich dort eingefunden und begrüßten die deutſchen Gäſte mit, lebhaften Heilrufen auf den Führer. Ein Vorbeimarſch der Organiſationen, in deſſen Verlauf dem Miniſter verſchiedene ländliche Geſchenke überreicht wurden, bot ein lebhaftes Bild, beſonders auch durch die Trachtengruppen. Ueber die Stadt Aprilia ging die Fahrt nach Anzio, wo ein Eſſen alle Teilnehmer zu einem Gedankenaustauſch vereinte. Die Nompakt⸗Konferenz Budapeſt, 11. Januar. Die erſte. der Dreierkonferenz der Rompakt⸗ mächte begann am Montag um 17 Uhr im ungariſchen Miniſterpräſidium. Vor Beginn der Sitzu itte r ungariſche Miniſterpräſident und der Außenminiſter bei den italieniſchen und öſterreichiſchen Miniſtern Gegenbe⸗ ſuche ab. Die Beratungen ſind ſtreng verkraulich und wer⸗ den im weſentlichen in deulſcher Sprache geführt. In der Sitzung ſind— wie mitgeteilt wird— die die drei Mächte unmitkelbar berührenden Fragen erörtert worden. In den weiteren Bap gen am Dienstag und Mittwoch ſol⸗ len dann die allgemeineren Fragen und die wirkſchaftspoli⸗ ktiſchen Probleme behandelt werden. Die geſamte Oeffentlichkeit und Preſſe ſtehen naturge⸗ mäß im Zeichen der Konferenz der drei Rompaktſtaaten. Die Preſſe iſt ganz auf den Ton des herzlichen Willkom⸗ mensgrußes an die ausländiſchen Gäſte abgeſtellt. Die Blätter ſchildern eingehend die geſchichtliche Entwicklung der italieniſch⸗ungariſchen Beziehungen und unterſtreichen, daß gzuerſt Italien der ungariſchen Nation aus ihrer Iſo⸗ lierung herausgeholfen und ihr die Hand gereicht habe. In der Regierungspreſſe wird darüber hinaus auch auf die Bedeutung der Achſe Rom⸗ Berlin hingewieſen. Rumänien gegen die Judeninvaſion Paris, 10. Jan. Der neue rumäniſche Miniſterpräſident Goga hat dem Sonderkorreſpondenten des„Journal“ ein Interview gewährt, in welchem er ſich vor allem über die Judenfrage in Rumänien und dann über die Stellung Ru⸗ mäniens zu Frankreich äußerte. Goga erklärte dem„Journal“-Bertreter u. a., in Ru⸗ mänien ſei die Judenfrage ein völkiſches und wirkſchafkliches Problem. Seit 1830 hätten die Juden, aus dem Ghekto von Polen kommend, die Moldau und Walachei überfüllt und ſpäter ſei Rumänien durch den Einfluß Disraelis gezwun⸗ gen worden, den eingewanderten Juden Bürgerrechte zu gewähren. Die Juden aber hätten den Bauern im gröfzten Maß ſtab ausgenutzt. Der Zuſtrom von Juden habe weiter⸗ hin ununterbrochen angehalten. Bei der großen Offenſive Bruſſilows in Galizien ſei eine Welle von Ifraeliten nach Rumänien gekommen. Als Admiral 0 einige Jahre ſpäter Ungarn vom Bolſchewismus Bela fthuns befreite, hatten die ungariſchen Juden ebenfalls um den rumäniſchen Schutz erſucht. Als ſich Polen und Rumänien in der Akraine bekämpften, ſeien die ukrainiſchen Juden in Maſ⸗ ſen nach Beſſarabien gewandert. Alle dieſe Iſraeliten hät⸗ ten nur nach einer Durchreiſeerlaubnis gefragt, aber ſchließ. lich und endlich hätten ſie ſich alle in Rumänien niederge⸗ laſſen. Dazu aber müſſe man noch den ununterbrochenen Zuzug einzelner Juden nach Rumänien wegen des Ge⸗ kreide“, Petroleum- und Holzreichtums des Landes er⸗ wähnen. 8 91 handele ſich darum, gegen die etwa 500 000 nicht krechtli im Lande be 10 0 Juden Stellung zu nehmen. Zum e oga die Bitte aus, man möge Ru⸗ mänien in ſeinem eigenen rumäniſchen Hauſe in Ruhe laſ⸗ ſen. Ueber die Stellung Rumäniens zu Frankreich äußerte Goga, keine der neuen rumäniſchen Freundſchaften werde jemals gegen Frankreich gerichtet ſein. e große ſtatteten der — Polens verſtändige Außenpolitik Außenminiſter Beck im Auswärtigen Ausſchuß des Sejm Warſchau, 10. Jan. Im Auswärtigen Ausſchuß des Sejm ſprach der polniſche Außenminiſter Beck. Er charak⸗ teriſierte die Periode der letzten Jahre als einen Zeitab⸗ Polit grundſätzlicher Veränderungen in der internationalen blitik, gekennzeichnet durch die Erſchütterung der bisheri⸗ gen Methoden. Der Tiefpunkt dieſes Prozeſſes ſei noch nicht erreicht. Unſere nachbarlichen Beziehungen, deren weſent⸗ lichſte Beſtandteile die Nichtangriffspakte mit Sowjetruß⸗ land und dem Deutſchen Reich ſind, ſind unabhängig von jeder internationalen Inſtitution und Prodezur und be⸗ Fra ihren unveränderten Wert. Die Bündniſſe mit rankreich und Rumänien bilden ebenfalls ein von irgend⸗ welchen anderen Verträgen unabhängiges Element. Ohne unſere Rolle allzu begrenzt aufzufaſſen, ſo fuhr er fort, bemühen wir uns, Auers freundſchaftlichen Ver⸗ ſtändigungen zu befeſtigen und zu entwickeln. Und ſo hat⸗ ken wir im vergangenen Jahr den ſchon kraditionellen Be⸗ ſuch des Miniſterpräſidenten Göring, deſſen perſönlicher Kontakt mit unſerem Lande ein weſentliches Element für ein beſſeres gegenſeitiges Verſtändnis zwiſchen unſeren be⸗ nachbarten Ländern iſt. Zu unmittelbaren polniſchen Angelegenheiten zurückkeh⸗ rend, möchte ich hier gewiſſe wichtige Ergebniſſe erwähnen, welche erzielt wurden dank dem Umſtand, daß, wenn es um uns geht, wir auch nicht vor der Suche nach neuen Formen zurückweichen. Und ſo haben wir, im einverſtänd⸗ lichen Streben mit der deutſchen Reichsregierung zur Feſti⸗ gung unſeres, auf den Grundſatz guter Nachbarſchaft ge⸗ ſtützten Verhältniſſes, zur Löſung eines der weſentlichſten Elemente auf dieſem Gebiete gegriffen, nämlich zum Problem der Behandlung der nationalen Minderheiten zu beiden Seiten der Grenze. Da wir über das Ziel klar waren, welches wir errei⸗ chen wollen, haben wir in der Deklaration vom 5. Novem- ber 1937 einen neuen Weg gefunden, der nach meiner Ueberzeugung eine vernünftige Art und Weiſe bildet, einerſeits die innere Geſchloſſenheit eines jeden der Staa⸗ ten zu gewährleiſten, andererſeits geeignet iſt, gute Bedin⸗ gungen zu ſchaffen für das Juſammenleben einer beirächk⸗ lichen ſeiner nationalen Kulfur anhängenden Volksg 5 mit dem Staatsvolk eines jeden der beiden Länder. Ich er⸗ achte dieſen Akt, bei gleichzeitiger Liguſdierung— im Juli v. J.— der letzten Ueberbleibſel einer 8 3(Ein⸗ miſchung) außenſtehender Faktoren auf Gebieis! Deutſchlands und Polens, als einen ſehr weſentlichen Schritt zur da en Jeſtigung und Kräftigung der ehmen vom Jauuar und haben ſich nicht ge⸗ n in Tokio und War⸗ der polniſch⸗japaniſchen! e Intereſſe Polens an der zolen einer Vertiefung der ten beimißt, müſſen 0 ſind wir um die frechterh traditioneller Freundſchaft und Entwick⸗ lung der Kontakte bemüht. In den Beziehungen zum Vati⸗ kan hat ſich das gegenſeitige Verſtändnis vertieft Miniſter Beck erwähnte die Tätigkeit der polniſchen Regierung in der Poläſtinafrage, die ſeiner Meinung nach eine Frage von; Bedeutung ſei. N er 2 ſtelite feſt, daß der Austritt It kerbund und die Erklärung D a einigen Kreiſen der inker⸗ nationalen Meinung auf die leichte Schulter genommeg würden. Beck krat ſolchen Anſchauungen entgegen, ebenſo der Tendenz, den Völkerbund als ein Werkzeug gegen die tokalitären Staaten aufzufaſſen. Wir achten das Recht eines jeden, ſich zu Hauſe ſeinen eigenen Anſchauungen gemäß einzurichten, ſofern er nicht andere, und insbeſondere uns ſelbſt, nach ſeiner Jaſſon umzumodeln ſucht. Bei poſikiver Einſtellung zu Inſtiakiven ſolcher Art wie das Nichtinter⸗ ventionskomitee, verwahrt ſich Polen kategoriſch dagegen, daß dem Völkerbund von einer Gruppe von Staaten außer ⸗ halb des Bundes getroffene Entſcheidungen unterſchoben werden. Immer häufiger hören wir wieder von Plänen und Ideen eines Wiederaufbaues der interngtionalen wirt⸗ ſchaftlichen und finanziellen Beziehungen Wir müſſen feſt⸗ ſtellen, daß dieſe Projekte keine ernſte Ausſichten auf Er⸗ folg haben, wenn man die Augen vor der Aktualität der Rohſtoff⸗ und Auswanderungsfragen verſchließt. Moskaus neue Nüſtungsaufträge in AS Newyork, 10. Jan. Wie aus einem Bericht der„Newyork Times“ hervorgeht, beabſichtigen die Sowſetruſſen, in den USA und in England Maſchinen zum Bau von Schlacht⸗ ſchiffen bzw. Schiffsteilen zu erwerben. In Sheffield in England ſef bereits eine derartige Maſchine beſtellt wor⸗ den. Die neuerdings ſehr verſtärkten Flottenrüſtungen der Vereinigten Staaten haben— wie aus dem Bericht zu ſchließen iſt— dazu geführt, daß die Lieferzeiten für den von den Sowjets ſeit langem erſtrebten Bau von ſowjet⸗ ruſſiſchen Schlachtſchiffen auf amerikaniſchen Werften ſich ſehr hinausziehen würden, womit dieſe Sowjetpläne etwas in den Hintergrund geraten wären. Das Blatt legt dar, daß die Rüſtungsinduſtrie der USA zurzeit mit amerika⸗ niſchen Aufträgen geradezu überhäuft ſei. * Amerikaniſche Marine wünſcht Flotktenverſtärkung Waſhington, 10. Jan. Wie„Herald Tribune“ mitzuteilen weiß, will das e ein Ermächtigungspro⸗ 90 800 auf lange Sicht empfehlen das den Bau von 37 bis 9 Schiffen mit einer Geſamttonnage von 237000 Tonnen umfaßt. Das mehrjährige Programm ſehe den Bau von drei Schlachtſchiffen, zwei Flugzeugträgern, drei bis vier Schlachtkreuzern, drei oder vier leichten Kreuzern, 20 Zer⸗ törern und ſechs Unterſeebooten vor. Zu Rooſevelt Vertei⸗ igungsprogramm berichtet„Herald Tribune“, daß es be⸗ ſonderes Gewicht auf Flugzeuge lege, weil dieſe ſchnell ge⸗ baut werden könnten. Die Dreierkonferenz in Budapeſt Budapeſt, 10. Jan. Am Montag begann die Dreierkon⸗ ſerenz der Rom⸗Protokollſtaaten Italien, Oeſterreich und Ungarn. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano und der Bundeskanzler Schuſchnigg legten mit ihren Beglei⸗ tungen Kränze am ungariſchen Heldendenkmal nieder. Graf 7 5 5 ſich anſchließend zum italieniſchen Ehrenfried⸗ Of Un; ebenfalls durch die Niederlegung eines Kranzes. Reichsver⸗ weſer Admiral von Horthy empfing den italieniſchen Au⸗ ßenminiſter und Bundeskanzler Schuſchnigg mit dem zöſter⸗ reichiſchen Staatsſekretär Schmidt zu einer längeren Aus⸗ 95 85 Die Verhandlungen der Konferenz werden in deut⸗ cher Sprache geführt. * edachte der dort ruhenden italieniſchen Soldaten aue Von der Teruel⸗Front San e 10. Jan. Der nationale Heeresbericht meldet, daß alle Angriffe der Bolſchewiſten an der Tee ruel⸗Front zurückgewieſen wurden. Die Stellungen und An⸗ enz d der Sowjetſpanier werden erfolgneich beſchof⸗ en; die eigenen Stellungen konnten gehalten werden. f Auch Tſingtau durch Japan beſetzt Weiterer Vormarſch in Schankung. Tokio, 10. Jan. Japaniſche Marinetruppen haben am Montag Tſingtau beſetzt. Sie fanden keinen Widerſtand. Vor der Beſetzung überflog die japaniſche Luftwaffe die Stadt und warf Flugzettel ab, in denen die Chineſen zur Uebergabe aufgefordert wurden. Ferner wurde in den Flugzetteln verſichert, daß die begründeten Rechte und In⸗ tereſſen dritter Mächte in Tſingtau voll geachtet werden würden. Der britiſche Zerſtörer„Dorſetſhire“ und die Scha⸗ luppe„Grimsby“ ſowie der amerikaniſche Kreuzer„Mar⸗ blehead“ liegen im Hafen von Tſingtau, um notfalls die Intereſſen ihrer Staatsangehörigen zu ſchützen. Inzwiſchen haben auch die japaniſchen Landtruppen der Abteilung Na⸗ gano ihren Vormarſch auf der Schantung⸗Halbinſel fontge⸗ ſetzt. Kurzmeldungen Arbeikseinſatz italieniſcher Arbeiter in Deutſchland. In der Zeit vom 21. bis 28. Juli 1937 haben in Rom zwiſchen Vertretern der deutſchen und der italieniſchen Re⸗ gierung Verhandlungen über Fragen des Arbeitseinſatzes ſtattgefunden. Die Verhandlungen wurden im Geiſt der engen freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern geführt. Ihr Ergebnis ſind Vereinbarungen, auf Grund deren Deutſchland eine größere Anzahl italieniſcher landwirtſchaftlicher Arbeiter und Wanderarbeiter verwen⸗ den wird. Ueber die Fragen der Sozialverſicherung und der Ueberweiſung von Lohnerſparniſſen, die ſich aus der Be⸗ ſchäftigung italieniſcher landwirtſchaftlicher Arbeiter und Wanderarbeiter in Deutſchland ergeben, ſind in Fortſetzung der obigen Verhandlungen am 3. Dezember 1937 in Ber⸗ lin weitere Vereinbarungen beſchloſſen worden, durch die auch dieſe Fragen geklärt worden ſind. Die Vereinbarun⸗ gen ſollen mit möglichſter Beſchleunigung durch Notenwech⸗ ſel in Kraft geſetzt werden. Skiläufer von Lawine verſchüttet. Nach Mit⸗ der Deutſchen Bergwacht wurden am Hörndle bet Oberc mergau vier Skiläufer von einer Lawine verſchüt⸗ tet. Einer Rettungsabteilung gelang es, alle vier Verun⸗ glückten lebend zu bergen. Drei Skiläufer trugen leichte kletzungen davon, der vierte wurde mit einem Ober⸗ ſchenkelbruch in das Krankenhaus Murnau eingeliefert. Um die ſchweizeriſche Neutralität Im Bundesausſchuß zu Bern tagte am Montag eine von Bundesrat Motta einberufene Sachverſtändigenkonferenz, die ſich mit der rechtlichen Klärung der Neutralitätsfrage in der Richtung der Rückkehr zur unbedingten Neutralität be⸗ faßte An dieſer Konferenz nahmen die hervorragendſten Rechtsgelehrten der Schweiz ſowie Miniſter Dr. Walter Stucki teil. Die Beſprechungen trugen vertraulichen Cha⸗ rakter. Paris. Am heutigen Dienstag beginnt der neue Ta⸗ gungsabſchnitt des Parlaments. Bereits in der erſten Sit⸗ zung der Kammer dürfte ſich die Kammer darüber auszu⸗ ſprechen haben, ob ſie weiterhin den Poſten des Vizepräſi⸗ denten einem Kommuniſten überlaſſen will oder nicht. Exploſion in kſchechiſcher Sprengſtoffabrik. Prag, 11. Jan. Bei einem Exploſionsunglück, das ſich am Montag mittag in einer Sprengſtoffabrik in Semtin bei Pardubitz in Böhmen ereignete, wurden vier Arbeiter ge⸗ tötet. Inſel ſeit Wochen ohne Verbindung. Reval, 11. Jan. Die Inſel Rund im Rigaiſchen Meer⸗ buſen iſt bereits ſeit Wochen ohne jegliche Verbindung mit dem Feſtlande, da das Meer um die Inſel noch nicht ſo weit zugefroren iſt, daß es mit Schlitten befahren werden kann. Nachdem die letzte Poſt von Eſtland vor Weihnachten auf einem Eisbrecher nach der Inſel gebracht worden war, erwartet man in der nächſten Zeit die Abfertigung eines l nach Runö, das die geſamte Poſt mitnehmen oll. Ro m, 10. Jan. Das Regierungsgebäude der in Mittel⸗ afien in der Nähe der Adria gelegenen Provinzialhaupk⸗ ſtadt Ascoli Piceno ſteht e des im Abzug der Hei⸗ zungsanlage enkſtandenen Brandes in Flammen. Bei dem Brande ſind die Wohn⸗ und Empfangsräume des Präfek⸗ ten vernichtet worden, während es gelang, einen Teil der Archive zu retten. Brand in der Bukareſter öſterreichiſchen Geſandtſchaft Bukareſt, 10. Jan. In dem Gebäude der öſterreichiſchen Geſandtſchaft brach am Montag nachmittag ein Brand aus. Arbeiter waren damit beſchäftigt, die durch die große Kälte der letzten Tage eingefrorene Waſſerleitung im Dachſtuhl aufzutauen, als eine Benzinlampe explodierte. Das Feuer elle raſch um ſich und der ganze Dachſtuhl ſtand bald in ellen Flammen. Es gelang der Feuerwehr, das übrige Ge⸗ bäude zu retten. Eine Dienerwohnung und das Archiv ſind ausgebrannt. Rumäniſcher Beſuch in Prag. Der rumäniſche Außenminiſter Micescu machte der tſchechoſlowakiſchen Regierung in Prag einen offiziellen Be⸗ 4 ſuch. Bei einem Eſſen, das der tſchechoſlowakiſche Außen⸗ miniſter zu Ehren Micescus gab, erklärte dieſer u. a., daß die Kleine Entente auch weiterhin einer der Pfeiler des europäiſchen Friedens bleibe. Er ſprach ſeine 1 5 8 er die darüber aus, daß das grundſätzliche Einvernehmen ü f gemeinſamen Mi in ſeinen Unterredungen mit dem tſche⸗ choſlowakiſche Außenminiſter aide Beneſch empfangen und fuhr dann nach elgrad weiter. Moskauer Agent unſchädlich gemacht i Warſchau, 10. Jan. Im Kreiſe Horochow in Wolhy nien, unweit der ſowjetruſſiſchen Grenze, ſtieß eine Polizei⸗ fallt auf einen Kommuniſten, der, als er ſich ausweiſen ollte, die Waffe 55 Einer der Polizeibeamten war jedoch ſchneller und ſcho den Kommuniſten nieder. Es erwies ſich, daß es ſich bei dem e um einen ſeit langem von der polniſchen Polizei ſteckbrieflich verfolgten Agenten Moskaus handelt. 5 5 8 Dr. Krofta von neuem be⸗ ſtätigt worden ſei. Micescu wurde noch von dem Staats⸗ nne TTT e e — 58622 2 Se 0 iden auf Badiſche Chronif % Bruchsal(Wintergewitter.) Zwiſchen 18 und 1% Uhr entlud ſich über dem Kraichgaugebiet ein Winlerge⸗ witter, das von ſehr heftigem Sturm begleitet war. Dabei ſchlug der Blitz in die Umſpannſtation in Oberzwisbeim und ſetzte die elektriſche Einrichtung in Brand, ſodaß für die Ge⸗ meinden des Katzbachtales und der Umgebung eine mehrſtün⸗ dige Stromunterbrechung eintrat. Freiburg.(Beide Beine abgefahren.) Im hieſigen Abſtellbahnhof geriet ein Feuerreiniger unter eine Lokomotive. Dabei wurden ihm beide Beine abgefahren. Der Schwerverletzte fand Aufnahme in der Chirurgiſchen Klinik. Wehr.(Vom Segelflieglager Hotzen⸗ wald.) Zur großen Freude aller Segelflieger, die auf dem Hotzenwald bei Rüttehof ihre Leiſtungsflüge abſolviert haben, iſt nun auch mit Ende des vergangenen Jahres die ſo ſehnlichſt gewünſchte eigene Flugzeughalle fertig geworden. Die bis⸗ herige Unterbringung der empfindlichen Maſchinen in einem geräumigen Schuppen in Rüttehof ſelbſt war auf die Dauer nicht mehr zu rechtfertigen; nachdem nun die Geldmittel bei⸗ ſammen waren, konnte in den letzten Monaten des Jahres 1937 mit dem Bau der Halle oben am Startplatz begonnen werden. Ein Stück Wald mußte dabei abgeholzt werden, und in echter Kameradſchaft haben die Jungflieger tüchtig mitgeholfen, das Gelände zu roden und einzuebnen. Die aus Holz gebaute Halle iſt 24 Meter lang und 16 Meter breit und bietet genügend Platz. Nachdem es im vergangenen Jahre etwas ruhig oben auf der Höhe zugegangen war, iſt nun mit der Erſtellung der Halle die Vorbedingung gegeben für einen weiteren kräftigen Aufſchwung des ſchönen Segel⸗ flugſportes in Oberbaden. Bonndorf.(Verirrter Skiläufer.) Ein Ar⸗ auber aus Münſter i. W. wollte mit den Skiern vom Feld⸗ berg nach St. Blaſien fahren, hatte ſich jedoch infolge des Schneeſturmes verirrt und war vom Weg abgekommen. Die ganze Nacht iſt er dann umhergeirrt, bis er am nächſten Morgen in ziemlich erſchöpftem Zuſtande das Krankenhaus Bonndorf aufſuchte. Ein 24ſtündiger Schlaf hat den Ski⸗ wanderer wieder in gute Verfaſſung gebracht. (— eſchingen.(Das Muſikfeſt.) Die Kon⸗ zerte bei dem im Juni ſtattfindenden Donaueſchinger Muſik⸗ feſt werden außer von der Karlsruher Staatskapelle von be⸗ kannten badif ſch sriſchen und elſäſſiſchen Muſikern be⸗ ſtritten wer ichzeitig mit dem Muſikfeſt findet eine alemanniſche Kulturtagung ſtatt. Gebietsſkimeiſterſchaften der H Die Gebiets⸗Skiwettkämpfe der badischen HJ., des Jung⸗ volks und des Bd M., die am Samstag mit dem Geländelauf begonnen hatten, wurden am Sonntag bei denkbar ungün⸗ ſtigen Witterungsverhältniſſen weitergeführt und zum Ab⸗ ſchluß gebracht. In Anbetracht des ſchlechten Wetters müſſen die erzielten Zeiten als ſehr gut bezeichnet werden. Bemer⸗ kenswert iſt, daß beim Abfahrtslauf das Jungvolk und die Klaſſe 2 beſſere Zeiten erreichten, als die Klaſſe 1. Sehr hinderlich war der Südweſtſturm für den Sprunglauf; bei dem ſtarken Schneefall waren die Springer in der Sicht ſtark be⸗ hindert, ſodaß die Leiſtungen lediglich nach der Haltung ohne Berückſichtigung der erzielten Weite bewertet wurde. Die Strecke des Abfahrtslaufes war für Jungvolk und HJ. zwei Kilometer lang, für den Bd M. etwa 500 m. S jeder Klaſſe erhielt ein Diplom. In einer kurzen Anſprache hob der Obergebietsführer die ausgezeichneten Leiſtungen zitterung erzielt wurden. Die Gebiets⸗Skiwettkämpfe der HJ. waren die erſte Ge⸗ meinſchaftsperanſtaltung im Winterſport zwiſchen dem Reichs⸗ bund für Leibesübungen und der SJ. Abſchließend kann geſagt werden, daß die körperliche Ertüchtigung in der HJ. eine ſtarke Förderung erfährt. Das Hewieſen die Gebiets⸗Skiwettkämpfe auf dem Feldberg, auf deren Leiſtungen die badiſche HJ. ſtolz ſein kann. Wenn die unterbadiſchen Banne bei dieden Wettbewerben weniger erfolgreich waren als ihre Kameraden aus Oberbaden, ſo liegt dies in erſter Linie daran, daß letztere mit dem Gebirge gewiſſermaßen verwachſen ſind und ſich ſo im Winterſport naturgemäß beſſer auskennen als ihre unterbadiſchen Ka⸗ meraden. Aus den Nachbargauen Worms.(Beim Wärmen am Ofen ſchwer ver⸗ brannt.) Ein eigenartiger Unfall ereignete ſich in einem hieſigen Kolonialwarengeſchäft. Von den dort tätigen Ver⸗ käuferinnen hatte ſich die eine an den Ofen geſtellt, um ſich zu wärmen, als ihre Kleider Feuer fingen. Obwohl die Ar⸗ beitskameradin ſofort zu Hilfe ſprang, erlitt die Verkäuferin erhebliche Brandwunden am Rücken; aber auch die Hel⸗ ferin zog ſich ernſtliche Brandwunden an den Händen zu. — Heilbronn.(Bierauto gegen Eiſenbahn⸗ Luhe Am Bahnübergang an der Liebigſtraße ſtieß ein zaſtkraftwagen der Brauerei Cluß mit einem Perſonenzug der Bottwartalbahn zuſammen. Perſonen kamen nicht zu Schaden, dagegen iſt der Materialſchaden beträchtlich. Mühlacker.(General Franco antwortet). Vor einiger Zeit hatte ein hieſiger Hitlerſunge an General Franco geſchrieben und ihn zu ſeinen Siegen über die Bol⸗ ſchewiſten beglückwünſcht Dieſer Tage traf nun ein Ant⸗ wortſchreiben ein, in welchem ſich General Franco in herz⸗ lichen Worten für den Brief des Hitlerſungen bedankt Dem Schreiben lag außerdem eine mit eigenhändiger Unterſchrift verſehene Aufnahme des ſpaniſchen Staatschefs bei. — Maulbronn.(Zwiſchen Omnibus und An⸗ 5 eingeklemmt!) Ein ſchwerer Unfall ereig⸗ nete ſich vor dem Poſtamt. Als der Kraftwagenführer Fi⸗ 5 ſcher aus Mühlacker den Anhängewagen des Poſtomni⸗ büſſes abhängen wollte, fuhr ein Perſonenauto auf den An⸗ anger auf und drückte ihn gegen den Omnibus, wobei Fi⸗ cher zwiſchen Omnibus und nhänger eingeklemmt wurde. Fiſcher wurde ſchwerperletzt ins Krankenhaus Maulbronn eingeliefert. Der ſchuldige Karftfahrer ergriff in der allge⸗ meinen Verwirrung die Flucht. Die Nummer ſeines Wa⸗ gens konnte feſtgeſtellt werden. „ dellingen.(Schwerer Sturz von der Trep⸗ pe) Der Bauer Nikolaus Maier che ae ſtürzte mit . einem ſchweren Furchtſack eine Treppe hinab. Er trug er⸗ hebliche Fußverletzungen und einige Rippenbrüche davon. — Oberohrn, Kr. Oehringen.(Bettflaſche im Ofen eee Eine Einwohnerin hatte eine ver⸗ . ettflaſche in den 0 geſtellt. Sie wurde Nez, ch durch einen furchtbaren Knall aufgeſchreckt. Die Bett⸗ aſche war explodiert und der Ofen ein! rümmerhaufen. Zum Glück entſtand kein weiterer Schaden. 25 8 —. Roktenburg a. N.(Rohrbrüche verurſachen Gebäudeſchäden) Mit dem Eintreten des Tauwet⸗ ters gab es hier mehrere Brüche von Waſſerleitungsroh⸗ ren. U. a. platzte im Hauſe des Friſeurmeiſters Kriegbaum im oberen Stockwerk ein Waſſerleitungsrohr. Das Waſſer ergoß ſich in die ganze Wohnung und ſickerte mehrere Stock⸗ werke tief durch, ſo daß erheblicher Gebäudeſchaden ent⸗ 1 Im Hauſe des Schneidermeiſters Höſchle brach unter em Hauseingang ein Waſſerrohr. Büdingen.(Im Kraftwagen auf Viehdieb⸗ ſtahl.) In dem Kreisort Hirzenhain wurde nachts bei dem Landwirt Becker ein faft zwei Zentner ſchweres Kalb im Stall von Einbrechern geſchlachtet und offenbar in emen Auto, bas mit abgeblendeten Lichtern in der Nähe hielt, fortgeſchafft. Die Spur des Kraftwagens ſoll in Rich⸗ tung Frankfurt gehen. Büdingen.(Beim Futterſchne lden tödlich ver⸗ unglückt.) In dem Kreisort Düdelsheim verunglückte der 15jährige Werner Berband aus Gelſenkirchen, der in Düdels⸗ heim bei einem Bauern beſchäftigt war, dadurch, daß er beim Futterſchneiden offenbar mit dem Halstuch der Trans⸗ miſſionswelle des Motors zu nahe kam, erfaßt und herum⸗ geſchleudert und ſchließlich zu Boden geworfen wurde. Mit ſchweren Verletzungen wurde der Junge nach Büdingen ins Krankenhaus eingeliefert, wo er ſtarb. Alsfeld.(Tod am Schleifſtein) der 48 Jahre alte Steinbrucharbeiter Karl Heinrich Götz aus dem Kreis⸗ ort Rainrod verunglücete im Steinbruchbetrieb Eifa da⸗ durch tödlich, daß ihm beim Werkzeugſchleifen am elektriſch betriebenen Schleifſtein ein von dem rotierenden Stein ab⸗ gelprungenes Stück mit ungeheurer Wucht gegen die Bruſt flog. Dürch den gewaltigen Schlag wurde der Mann auf der Stelle getötet. Alsfeld.(Zigeuner als Fahrrad⸗ und Wä⸗ ſchediebe.) In den Orten der Umgegend häuften ſich in letzter Zeit die Diebſtähle von Fahrrädern und Hühnern ſo⸗ wie von Wäſcheſtücken. Es beſtand kein Zweifel, daß umher⸗ ziehende Zigeuner die Täter waren. Die Gendarmerie konnte bei einer groß angelegten Razzia in den Wäldern der Umgegend Alsfelds eine Zigeunergeſellſchaft mit fünf Wohnwagen ſtellen. Die Beamten waren an die richtige Adreſſe gekommen. Elf Zigeuner wurden wegen der Dieb⸗ ſtähle in das hieſige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert 1 ſechs von ihnen befinden ſich noch in Haft Eine Anzahl der geſtohlenen Räder konnte wieder herheigeſchafft werden.“ Die Zigeuner hatten die Räder einen Tag nach dem Dieb⸗ ſtahl an einem anderen Ort zu einem billigen Preis abge⸗ ſetzt.. Raubüberfall in Saarlautern. Sgarlautern. Abends betrat ein junger Mann von etwa 19 Jahren einen Laden unter dem Vorwande, eine Rechnung bezahlen zu wollen. Als der Ladeninhaber ſich über den Tiſch beugte, zog der Fremde plötzlich einen Hammer aus der Taſche und ſchlug damit auf den Inhaber ein. Auf deſſen Hilferufe flüchtete der Täter unter Zuxücklaſſung des Ham⸗ mers. Die Polizei nahm unverzüglich die Fahndung auf. Der Aeberfallene mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. * Wetzlar. In der Staatlichen Lotterie⸗Einnahme ſprach ein Mann vor, der ſich eine Ziehungsliſte von der am 22. und 23. Dezember 1937 ausgeſpielten Arbeitsbeſchaffungs⸗ lotterie geben ließ. Kaum hatte er den Laden verlaſſen, als er in höchſter Aufregung zurückkehrte. Er wies einen Zettel vor, auf dem eine Losnummer verzeichnet war„Sehen Sie mal nach— ich kanns nicht glauben: Stimmt das wirklich? 50 000 ark gewonnen?“ Es war katſächlich richtig, auf das Los war ein Gewinn von 50000 Mark gefallen, der das Schickſal ſeines Beſitzers, eines noch arbeitsloſen Volks⸗ genoſſen, mit einem Schlage wandelte. z Die Frau erſchlagen, dann Selbſtmord. In Rhein⸗ hauſen, hat der 65 Jahre alte Invalide Mathias Berten nach einem Streit ſeine 66jährige Ehefrau mit einem Ham⸗ mer erſchlagen und ſich dann auf dem Strohboden erhungt a Goldſtück in den Lumpen. In Wehr bei Mayen (Rheinland) fand ein Mann, als er einen Haufen Lumpen vor dem Verkauf noch einmal unterſuchte, in der Taſche einer alten Weſte ein blitzendes Goldſtück im Werte von 10 Mark. Aus dem Gerichtsſaal Frankenthal.(Fünf Jahre Zuchthaus für Kna⸗ benſchänder.) Die Jugendſchutzkammer des Landgerichts Frankenthal verurteilte den 30 jährigen ledigen Hermann Blüm aus Speyer zu fünf Jahren Zuchthaus, weil er ſich im Dezem⸗ ber 1986 in ſcheußlichſter Weiſe an einem Knaben vergan⸗ gen hat. Blüm iſt in den Jahren 1930 und 1931 wegen der gleichen Verbrechen vorbeſtraft worden, und es war ihm der Umgang mit Jugendlichen unter 18 Jahren unterſagt. Er war Leiter des Jugendchors der Stadtmiſſion Speyer und hatte dadurch reichlich Gelegenheit, mit Jugendlichen zu⸗ ſammenzukommen. Die vom Staatsanwalt beantragte Siche⸗ rungsverwahrung ſprach das Gericht nicht aus. anau.(Früherer KPD ⸗ Häuptling wegen n verurteilt.) Von der Großen Straf⸗ kammer wurde der 42 Jahre alte Albert Maier, der bis 1933 der Häuptling der kommuniſtiſechn Stadtverordneten⸗ raktion war, wegen Blutſchande und Abtreibung zu vier 1 Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Mit ſeiner jetzt 22 Jahre alten Tochter hatte er, als dieſe noch nicht 14 Jahre alt war, bereits unzüchtige Handlungen! vorgenommen und nachher fortgeſetzt mit ihr Autſchande etrieben. Als ſich 1935 und 1937 die Folgen dieſes Vere⸗ fehrs zeigten, nahm er ſelbſt Abtreibungen vor. Nach der letzten Abtreibung mußte die Tochter wegen der entſtande⸗ nen Folgen dem Krankenhaus zugeführt werden Die mit⸗ angeklagte Tochter erhielt fünf Monate Gefängnis. Gedenkſtunde am Grabe Wilhelm Buſchs. Hannover, 10. Jan. Am 30. Todestag Wilhelm Buſchs waren viele Freunde des großen Meiſters und ſeines un⸗ vergänglichen Werkes in das abgeſchiedene Harzdorf Mechtshauſen gekommen, wo der Künſtler ein reiches Le⸗ ben beſchloſſen hatte. Bei einer Feierſtunde an dem ſchlich⸗ ten Grabmal ſprach der Vorſitzende der Wilhelm⸗Buſch⸗ Geſellſchaft zu Hannover, Dr. Lampe, Worte dankbaren Gedenkens. „Jedem Deutſchen iſt,“ ſo ſagte er,„Wilhelm Buſch ein getreuer Freund geworden und den Auslan sdeutſchen be⸗ deute er Bindung an Kindheit, Familie und Heimat. 85 niemals vor ihm oder in der Spanne der Generation na ſeinem Tode hat es einen Menſchen e der durch die Doppelkunſt des Striches und der trophe den Inbegriff deutſchen 1 in einer ähnlich unverrückbaren Allge⸗ meingültigkeit feſtgehalten hat. Wilhelm Buſch wird als der deutſche Herrſcher im Reiche des 1 n ſomit als einer der genialſten Vertreter unſeres völkiſ en Eigenart Die Tage werden länger! Die Sonne geht in dieſen Tagen faſt täglich eine Minute früher auf und eine Minute, manchmal auch zwei Minuten, ſpäter unter. Das ſieht natürlich zunächſt nach wenig aus. Aber es gibt ja auch Leute, die den Pfennig nicht achten und nicht wiſſen, daß hundert aufeinandergelegte Spar⸗ pfennige ſchon eine runde Mark ſind. Genau ſo iſt es mit den Minuten. Sie„läppern“ ſich nämlich zuſammen, und bis zum Monatsende haben wir dann ſchon über eine Stunde am Tage gewonnen. Jetzt, wo die Tage nun wirklich fühlbar länger werden, beginnt man, ein wenig mehr auf die Sonne und ihr längeres Verweilen zu achten. Schon Ende Januar kann es geſchehen, daß Menſchen, deren Tagewerk ſehr früh am Morgen beginnt, noch bei Tageslicht nach Hauſe kommen. Dieſer Tag iſt für jeden das ſchönſte Erlebnis. Bei Tag heimkommen— dann weiß man: es geht mit den Tagen wieder aufwärts. Nicht lange wird es dauern und man kann den Feierabend noch zu einem kleinen Spaziergang im Hellen benutzen. Jedenfalls: der Anfang iſt gemacht. Und man ſieht, daß ſich die Sonne Mühe gibt, ſich ihre alte Vormachts⸗ ſtellung zurückzuerobern. Das geht freilich nicht von heute auf morgen, ſondern mit unermüdlicher Beharrlichkeit. In⸗ zwiſchen erleben wir noch die Herrſchaft des Winters. Auch er hat ſeine Reize. Aber es läßt ſich nicht leugnen: man ſchickt ſchon den erſten zaghaften Gedanken dem Frühling entgegen, namentlich dann, wenn das Tauwetter ſo raſch die Macht des Winters und die gewaltigen Schneemaſſen zerſtört. Zwiſchen Einkauf und Verbrauch Bei der Hausfrau endet die Kühlkette der Lebensmittel, die vom Erzeuger über den Großhandel zum Einzelhandel und von hier zum Haushalt führt. Die Kühlkette ſorgt da⸗ für, daß die Lebensmittel in tadelloſem Zuſtande bis zur Käuferin kommen, denn ſie verhütet, daß die Ware geſund⸗ heitsſchädlich wird. Tiefgekühlt kommt die Milch ins Haus, machen; es ſchenkt im Augenblick Zutat 8 eines Ta es im mer oder Serbſt ſchönſte Wirkl. Butter und Fett werden vom Kaufmann dem Kühlſchrank entnommen, das Fleiſch hängt bis zum Verkauf im Kühl⸗ raum, kurz, die Hausfrau erhält durch die Kühlhaltung ge⸗ ſunde Nahrungsmittel. Aber nun nimmt ſie die Einkäufe mit nach Haus. Sie packt ſie in der Küche aus, macht ſie zurecht und kann nun ſorglos das Mittageſſen bereiten. Es ſchmeckt und bekommt, denn die Zutaten waren friſch. Aber was paſſiert den Lebensmitteln, die ſie nicht gleich verbrauchen kann? Da heißt es aufpaſſen! Nicht alle Ware hält ſich längere Zeit in ungekühltem Zuſtand friſch, nicht jede Hausfrau verfügt über einen Eisſchrank. Darum muß die Zeit bedacht werden, die zwiſchen Einkauf und Ver⸗ brauch verſtreicht. Lebensmittel, die aus dem Kühlſchrank kommen, dürfen weder in der warmen Küche noch in der Stube liegen bleiben. Die Milch muß ſofort aufgekocht wer⸗ der, Butter und Fett gehören in die Butterdoſe oder in den Steintopf und dann in die kühle Speiſekammer oder in den Keller. Friſches Fleiſch muß ſofort angebraten und vor Fliegen geſchützt werden. Das Gemüſe darf niemals im Einpackpapier liegen bleiben, ſondern gehört an einen kühlen Platz. Zwiſchen Einkauf und Verbrauch lauert die Gefahr des Verderbens der Lebensmittel. Die verantwortungsbewußte Hausfrau überlegt, was ſie einkaufen und wann ſie es ver⸗ brauchen will, das iſt auch eine Mithilfe im Kampf dem Verderb! * . Aufbewahrung der Arbeitsbücher. In letzter Zeit iſt anläßlich der von den Arbeitsämtern durchgeführten Kon⸗ trolle wiederholt feſtgeſtellt worden, daß— ganz beſonders in den Haushaltungen— die Arbeitsbücher für die Be⸗ ſchäftigten nicht gefunden wurden. Mehrfach wurde das Ar⸗ beitsbuch überhaupt nicht vom Haushaltungsvorſtand auf⸗ bewahrt, ſondern befand ſich noch im Beſitz der Hausange⸗ ſtellten Es wird daher erneut darauf hingewieſen, daß der Betriebsführer bezw. Haushaltungsvorſtand bei Beginn der Beſchäftigung das Arbeitsbuch vom Arbeiter oder An⸗ geſtellten verlangen muß, ſofort entſprechende Einträge über den Beginn der Tätigkeit vorzunehmen und das Arbeits⸗ buch während der Dauer der Beſchäftigung ſo aufzubewah⸗ ren hat, daß es jederzeit auffindbar und auf Verlangen den Beauftragten des Arbeitsamtes vorzulegen iſt. Nicht⸗ beachtung dieſer Vorſchriften zieht unter Umſtänden Beſtra⸗ fung nach ſich. — Große Briefe gut verſchließen. Es iſt immer wieder 90 beobachten, daß Briefe in langen Umſchlägen, ſogenannte Sangbriefe, am Beſtimmungsort offen eingehen, weil der Verſchluß ungenügend iſt und ſich während der Beförde⸗ rung löſt. Damit entſteht nicht nur die Gefahr, daß der Inhalt der Sendung unterwegs ganz oder teilweiſe in Ver⸗ ſuſt gerät, ſondern in dem Empfänger kommt dadurch 1 1 leicht der Verdacht auf, daß die Briefe von fremder Hand geöffnet worden ſeien. Zum Zukleben der Verſchlußklappe muß guter Büroleim verwendet werden. Es empfiehlt ſich, umſangreiche Briefe auch noch mit einem dünnen Bindfa⸗ den zu umſchnüren, damit ein Aufplatzen des Briefumſchla⸗ ges und der Verluſt des Inhalts während der Beförderung auf jeden Fall verhütet wird. 2 0 Urlaub 1938 kündigt ſich an! Ein großes Raten und Wünſchen hat allerwärts in den Betrieben und Werkſtätten nach dem Erſcheinen des Jahres⸗ reiſeprogramms für 1938 der NS⸗Gemeinſchaft 1 durch Freude“ begonnen. geiſtert um alle Arbeitsplätze, lacht jedem Schaffenden fröh⸗ lich zu, geht an den Feierabenden mit in die Heimſtätten und zu den Familien und ſchafft viel frohe Stunden und blanke Augen. Die Vorfreude geht um un Wie ein Wunſch⸗ und Traumbuch iſt dieſes Büchlein und wie ein großer Zauberer. Es macht dunkle Stunden leichter und weckt und nährt eine viel vergeſſene Sehnſucht. Unzählige Hoffnungen macht es lebendig und iſt ein guter Führer zur Freude, die ewig lebt und immer ſich ver⸗ ſchwendet und keine anderen Grenzen kennt, als die des Menſchenherzens. 5 Vieltauſend Volksgenoſſen haben dieſes Büchlein geit langem erwartet und viele Tauſend ſind es, die überall im Gau ihre Freude daran haben. Es lockt mit prachtvol en Bildern, in Worten verkündet es die Schönheit und Ruhe und Glück deutſcher Lande. Bunte Schilderungen fehlen nich Das Jahresxeiſeprogramm 193 iſt ein guter Kamerad aller Schaffenden. Es weckt Erinnerungen und hilft beim Pläne⸗ „Win 5 Das Büchlein iſt jetzt überg Generationen überdauern und im Herzſchlag ſeines! olkes i fortleben.“ nd Betriebswarten für 30 P Der Verkehrs fachmann ſpricht Beachte die Vorfahrt, poche nicht darauf! Die Verkehrsunfall⸗Statiſtik iſt ein ſehr genauer Sün⸗ denſpiegel; in ihr hat man nach Bruchteilen von Prozenben feſtgehalten, wer einen Anfall verſchuldet, wann und wo er ſich ereignet hat. Sie beweiſt uns, daß die meiſten Unfälle, annähernd 25 Prozent, durch Nichtbeachten der Vorfahrt entſtanden. Wenn auch die neue Verordnung für das Kapitel Vorfahrt nicht viel grundſätzlich Aenderndes gegenüber der alten bringt, ſo müſſen wir es an dieſer Stelle eingehend be⸗ handeln, weil die vielen Verſtöße gegen die an ſich klaren Bestimmungen eine deutliche Sprache dafür ſprechen, daß ſehr viele Fahrer die Beſtimmungen über die Vorfahrt nicht dennen. Bei den neuen Beſtimmungen muß es zunächſt auffallen, daß man nicht von einem Vorfahrts recht ſpricht, ſondern ſchlicht von der Vorfahrt als ſolche. Man hat ab⸗ ſichtlich das Erwähnen eines Rechts vermieden, denn ſehr, ſehr viel Anfälle waren nur die Folge eines ſturen Pochens auf dieſes vermeintliche Vorfahrtsrecht. Zahlreiche Gerichte haben das Erzwingen der Vorfahrt hart gegeißelt und auch geahndet; das wird ſich auch in Zukunft nicht ändern. Der Paragraph 13 der neuen Verordnung, den jeder Fahrbahn⸗ benutzer wegen ſeiner Wichtigkeit eigentlich in⸗ und auswen⸗ dig kennen müßte, ſagt klipp und klar: „An Kreuzungen und Einmündungen von Straßen hat der Benutzer der Hauptſtraße die Vorfahrt“. Alſo wohl gemerkt, ohne jede Einſchränkung muß der aus der Nebenſtraße Kommende allen Benutzern der Haupt⸗ ſtraße die Vorfahrt einräumen, muß ſelbſt einen Radfah⸗ rer oder ein Pferdefuhrwerk unbehindert vorbeilaſſen. Was ſind Hauptſtraßen? Hauptſtraßen ſind ſämtliche Reichsſtraßen und ihre Orts⸗ durchfahrten(an den gelben Nummernſchildern oder durch das Schild„Ring⸗ oder Sammelſtraßen für Fernverkehr“ erkenntlich), ferner Hauptverkehrsſtraßen, die durch ein auf der Spitze ſtehen⸗ des Viereck gekennzeichnet ſind. An einzelnen Kreuzungen oder Einmündungen gelten die Straßen als Hauptſtraßen, bei denen auf den einmündenden oder kreuzenden Straßen ein auf der Spitze ſtehendes Dreieck angebracht iſt, das dem Fahrer ſagt, daß er auf die Vor⸗ fahrt auf der Hauptſtraße zu achten hat. Bei Straßen gleichen Ranges hat an Kreuzun⸗ gen der die Vorfahrt, der von rechts kommt, allerdings mit der einen Einſchränkung, daß Kraftfahrzeuge oder Schienen⸗ fahrzeuge die Vorfahrt vor anderen Verkehrsteilnehmern haben. Treffen alſo zu gleicher Zeit an der Kreuzung ein von links kommendes Auto und ein von rechts kommendes Fuhrwerk oder ein Radfahrer zuſammen, dann hat das von links kommende Auto(oder auch die Straßenbahn) die Vor⸗ fahrt. Kraftfahrzeuge und Straßenbahnen ſtehen ſich hin⸗ ſichtlich der Vorfahrt gleich, d. h., das von rechts kommende Auto hat vor der von links kommenden Straßenbahn die Vorfahrt. Die Bevorzugung der ſchienengebundenen Fahr⸗ zeuge iſt alſo auch in der neuen, im ganzen Reich gültigen Verordnung fallengelaſſen. Dieſe Vorfahrtsregeln gelten ſelbſtverſtändlich für unbe⸗ aufſichtigte Straßenkreuzungen oder ⸗einmündungen; unberührt davon bleiben auch die auf anderen Vorſchriften beruhenden Vorſchriften von Schienenbahnen an Wegübergängen. Aus dieſem wichtigen Paragraphen 13 iſt in Zukunft nur eine Schlußfolgerung möglich: beachtet peinlichſt die Be⸗ ſtimmungen über die Vorfahrt, haltet mäßige Geſchwindigkeit an den Kreuzungen und pocht ja nicht auf ein vermeintliches Recht, das die neue Verordnung in einer ſolchen Auslegung gar nicht anerkennt. Eine flüſſige Fah weiſe, aber auch größte Sicher⸗ heit für Fußgänger und Fahrer kann nur durch eine nachhal⸗ tige Beſſerung der Verkehrsdiſziplin aller erreicht werden. Die neue Verordnung hat einen rein vorbeugenden Charakter, d. h. ſie gibt der Exekutive die Möglichkeit des Eingreifens bereits vor Eintritt eines Unfalls, ſie wirkt ſich alſo recht⸗ zeitig warnend aus. Dabei wird ausdrücklich feſtgeſtellt, daß die Vorſchriften nicht in jedem Falle kleinlich angewandt wer⸗ den ſollen. Bei Unvorſichtigen wird die Polizei belehrend ein⸗ greifen, die Leichtſinnigen haben mit kleinen aber umſo un⸗ bequemer wirkenden Strafen zu kechnen. Die Rückſichtsloſen dagegen trifft unnachſichtig die härteſte Strafe. Der große Vorteil der neuen Verordnung liegt zu⸗ nächſt darin, daß für ganz Deutſchland eine einheitliche Rechtslage geſchaffen worden iſt. So fielen z. B. alle örtlichen Beſtimmungen über Verkehrsbeſchränkungen ab 1. Januar fort. Der Paragraph 1 der allgemeinen Vor⸗ ſchriften behandelt die Grundregel für das Verhalten im Stra⸗ ßenverkehr und ſtellt dabei feſt, daß jeder Teilnehmer am öffentlichen Straßenverkehr— das Wörtchen jeder kann nicht ſtark genug betont werden— ſich ſo zu verhalten hat, daß der Verkehr nicht gefährdet wird; jeder Einzelne muß ſich auf der Straße ſo verhalten, daß kein anderer eine Schädigung er⸗ leidet oder beläſtigt wird. Beſondere Beachtung verdient auch die polizeiliche Feſtſtellung, daß keiner mehr, als nach den Umſtänden unvermeidbar, behindert werden darf. Der Familienname der geſchiedenen Frau In der Zeitſchrift für Standesamtsweſen wird mitge⸗ teilt:„Es ergeben ſich für die Erklärungen über den Na⸗ men der geſchiedenen Frau nach Paragraph 1577 BGB. folgende Rechtsſätze: 1. Nach der Namensunterſagung erhält die Frau, auch die mehrfach verheiratet geweſene, ſtets ihren Mädchen⸗ namen wieder 2. Die als allein ſchuldig oder als nicht allein ſchuldig geſchiedene Frau kann ihren Mädchennamen ſtets wieder annehmen. 3. War die als nicht allein ſchuldig ge⸗ ſchiedene Frau mehrfach verheiratet, ſo kann ſie den Na⸗ men wieder annehmen, den ſie bei der Eingehung der ge⸗ ſchiedenen Ehe trug, nicht aber den Namen aus einer frühe⸗ ren Ehe. 4. Im Falle zu 3. kann die Frau den Namen aus der vorhergehenden Ehe auch dann wieder annehmen, wenn dieſe frühere Ehe wegen alleinigen Verſchuldens der Frau geſchieden worden war und der Mann dieſer Ehe ihr nicht die Naſnensführung unterſagt hatte. 5. Im Falle zu 4. lebt für den Mann, deſſen Namen die Frau wieder angenom⸗ men hat, das Recht auf Unterſagung der Führung ſeines Namens wieder auf. Meſſer, Gabel, Scher' und Licht Was für kleine Kinder nicht taugt! So war uns als Kinder gelehrt worden:„Schere, Meſſer, Gabel, Licht taugt für kleine Kinder nicht!“, und ſo haben wir die uns aus Kindertagen überkommene Weisheit auch ſelbſt wieder unſeren Kindern weitergege⸗ ben. Nur wiſſen wir, genau ſo wie unſere Eltern es nicht gewußt haben, daß dieſe knappe Aufzählung nicht all die Gefahrenquellen umſchließt, die Kinder bedrohen. Mit den techniſchen Fortſchritten ſind erſt recht wieder mancher⸗ lei Dinge ins Haus gekommen, die in Kinderhänden Un⸗ heil anrichten können. Wenn früher von Licht die Rede war, das nicht in Kindeshänden taugte, wurde an das offene Licht der Kerze oder Petroleumlampe gedacht. Aber auch unſer heu⸗ tiges elektriſches Licht wie überhaupt die elektriſchen Hilfs⸗ mittel ſollten beſſer nicht von Kindern bedient werden. Man muß ſich immer vor Augen führen, daß auch der ge⸗ wöhnliche Lichtſtrom von 220 Volt ausreicht, um ſchwere Verbrennungen, unter Umſtänden den Tod herbeizufüh⸗ ren. Dann beſonders, wenn die Haut naß, in ihrer Leit⸗ fähigkeit erhöht und die Berührungsfläche groß iſt. Ein warnendes Beiſpiel teilt Dr. Kampf, Düſſeldorf, in der „Kinderärztlichen Praxis“ mit. In einem unbewachten Augenblick ſteckte ein 14 Jahre alter Junge das Kabel einer Lampe in den Mund. Er ſchrie ſofort auf, die Mut⸗ ter eilte herbei und ſah den Unfall. Im Krankenhaus lag das Kind faſt vier Tage bewußtlos. An der Unterlippe, am Zahnfleiſch und an der Zunge beſtanden ſchwere Ver⸗ brennungen. Langſam trat Erholung ein. Hier verlief der Unfall noch verhältnismäßig günſtig; er hätte auch leicht tödlich enden können. Vorſichtige Eltern laſſen ſich ſolche Fälle zur Lehre dienen und ermahnen ihre Kinder, daß elektriſches Gerät nicht in ihre kleinen Hände gehört. Ebenſowenig wie Arzneiflaſchen oder packungen. Die gehören alleſamt in ein Arzneiſchränkchen, das vor dem Zugriff der Kinder geſichert iſt. Wie leicht Unheil durch herumliegende Arzneimittel angerichtet werden kann, zeigt Dr. Bock, Augsburg, in der„Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift“ an einem Beiſpiel. Bei einem dreijährigen Mädchen, das an Keuchhuſten erkrankt war und dem vom Arzt Chininperlen verordnet waren, wurde plötzlich eine Chininvergiftung feſtgeſtellt. Dieſe Chininperlen ſchmecken ſüß und werden von Kindern ſehr gern genommen. In Abweſenheit der Mutter gelangte das Kind an die Pillen⸗ ſchachtel und aß den Inhalt, im ganzen etwa 2,0 Gramm Chinin, auf. Zum Glück kam die Mutter bald zurück, ſah die leere Schachtel und den Verfall des Kindes und brachte es ſofort in ein Krankenhaus. Darum— laßt Kinder nicht an Arzneien! Auch ſie gehören in die Kategorie der Dinge, die unter der Loſung ſtehen:„.. taugt für kleine Kinder nicht!“ Die Notkleekelche ſind zu lang Wir haben in Deutſchland über 2 Millionen Bienen⸗ völker, von denen jedes Volk im Durchſchnitt etwa 9 Kilo⸗ gramm Honig bringt. Im ganzen wurden im vergangenen Jahr etwa 22, Millionen Kilogramm des ſüßen Saftes von den Stöcken geerntet. Da ſich die Völkerzahl jedoch ſtändig vermehrt, wird für das laufende Jahr ſogar mit einer merklich größeren Ernte gerechnet. Dennoch gibt es auch heute noch genug„Bienenprobleme“. Eins der inter⸗ eſſanteſten haben gerade jetzt bedeutende Forſcher in An⸗ griff genommen. Bei der Wichtigkeit der Bienen für unſere Ernte⸗ erträgniſſe verſteht es ſich von ſelbſt, daß die Bienenzucht und ⸗forſchung mit allen Kräften gefördert wird. Dazu gehört in erſter Linie die Schaffung von neuen Bienen⸗ weiden. Die Honigſpender ſaugen die Süßigkeiten, deren ſie zur Verarbeitung bedürfen, aus vielerlei Pflanzen. Nun hat es ſich herausgeſtellt, daß der Rotklee, der in Deutſchland in großen Feldern angebaut wird, von den Immen nur wenig ausgenutzt werden kann. Die Blüten⸗ röhren des Rotklees ſind ſo lang, daß der Rüſſel der Biene den Boden nicht erreicht. Das Problem lautet dement⸗ ſprechend: Längere Bienenrüſſel oder kürzere Rotkleekelche. Wenn dieſes Problem gelöſt werden kann, bedeutet das mehr Nahrung für die Immen, entſprechende Vermehrung der Völker, Steigerung der Honigernte. Man hat zuerſt verſucht, Bienen mit längerem Rüſſel zu züchten. Wir haben in Deutſchland eine große Zahl von„Hochſchulen“ der Imkerei, in denen alle nur denk⸗ baren Zuchtmöglichkeiten ausprobiert werden. Der Ge⸗ danke, den Honigſpendern längere Rüſſel zu geben, damit ſie für ihren Exiſtenzkampf beſſer gerüſtet ſind, wollte ſich bisher jedoch nicht recht verwirklichen laſſen. Auch im In⸗ ſtitut für Bienenkunde der Berliner Univerſiiät in Dahlem werden zur Zeit keine Verſuche in dieſer Richtung mehr gemacht. Es ſcheint allerdings, daß die Immen die Wohl⸗ tat, die ihnen vermittelt werden ſoll, nicht recht begreifen können. Jedenfalls ſind ſie mit ihrem Rüſſel, ſo wie er iſt, zufrieden und wollen ſich keinen längeren zulegen. So hat man denn das Problem am anderen Ende angefaßt und ſucht es über die Pflanzenzucht zu löſen. In Landsberg a. d. Warthe ſind ſchon einige Zeit Verſuche im Gange, die umfangreichen Rotkleeanbauflächen Deutſchlands für die Bienenweide beſſer nutzbar zu machen. Die Verſuche ſtehen unter Leitung von Profeſſor Ewert, der ſchon früher auf dem gleichen Gebiet in Schleſien Erfahrungen geſammelt hat. Die Blütenröhren des Rotklees haben im allgemeinen 9 Millimeter Tiefe, während die Rüſſelröhre der Biene nur etwa 6 Millimeter lang iſt. Bei dieſem Unterſchied von rund 3 Millimeter iſt es den Bienen nicht möglich, den Nektar der Blüten voll auszuſchöpfen. Sollte es nun gelingen, dem Rotklee kür⸗ zere Blütenröhren anzuzüchten, ſo wären Weidemöglich⸗ keiten für zahlloſe neue Bienenvölker geſchaffen. Die hohe volkswirtſchaftliche Bedeutung der Zuchtverſuche leuchtet ohne weiteres ein, denn auch die Bienen ſpielen mit dem Honig, den ſie ſpenden, eine nicht unwichtige Rolle im Vierjahresplan. Die Vermehrung der Honigproduktion bedeutet Streckung im Verbrauch von Fettvorräten und ſpart überdies durch verminderte Honigeinfuhr Deviſen. Die Verſuche, dem Rotklee kürzere Kelche anzuzüchten, ſind noch nicht abgeſchloſſen, werden jetzt aber in größerem Umfange aufgenommen. Auch das Landesinſtitut für Bie⸗ nenforſchung in Celle hat ſich in den Dienſt dieſer Aufgabe geſtellt. In ſeinem großen Verſuchsgarten werden die wich⸗ tigſten der von Bienen beflogenen Kulturpflanzen, dar⸗ unter auch der Rotklee, angebaut und den verſchiedenſten Prüfungen, insbeſondere auch auf den Trachtwert, unterzogen. Der Brief des Chefs. Ein Geſchäftsreiſender iſt auf großer Tour. Da bekommt er einen Brief von ſeiner Firma. Donnerwetter, der Alte hat ſelbſt geſchrieben! Ganz eigenhändig! Aber die Schrift des Chefs iſt ſo ſchwer zu entziffern, daß der Reiſende auch nicht ein Wort herauskriegt, ſo ſehr er ſich auch Mühe gibt. In ſeiner Not kommt ihm ein großartiger Einfall. Ein Apotheker, ſagt er ſich, muß noch ganz andere Handſchriften leſen. Alſo geht er mit ſeinem Brief in die nächſte Apotheke. „Hätten Sie vielleicht die Güte, mir das einmal vorzu⸗ leſen?“ fragt er.—„Aber ſehr gern“, erwidert der Apo⸗ theker bereitwillig und verſchwindet mit dem Briefe im Hintergrunde der Apotheke. Nach ein paar Minuten kommt er zurück mit einem kleinen, in Papier gewickelten Päckchen in der Hand.„Das iſt die verſchriebene Medi⸗ zin“, ſagt er,„koſtet 2 Mark 50. Jeden Abend vor dem Schlafengehen zu nehmen.“ Schwägerin und Tante geb. Bauer Mhm.-Seckenheim, 11. Januar 1938. 1 n Todes Anzeige. Miesenneu BKüchenzettell Nach kurzer, schwerer Krankheit ist heute 985 bei diesen Angeboten dürfte morgen 6 Uhr unsere liebe Mutter, Großmutter, Frau Susanna Rudolph im 75. Lebensjahre in die Ewigkeit eingegangen. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Donnerstag Nachmittag 2 Uhr vom Trauerhause, Breisacherstraße 19 aus statt. 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Januar: Für die NS.„Kraft durch 95 5 5 reude“, Kulturgemeinde Mannheim Abt. 120 bis 128, 5 bis 326, 354 bis 355, 502 bis 507, 511 bis 5175 541 bis 547, 570, 605 bis 606, 621 bis 622, 642 bis 645, Gruppe D Nr. 1 bis 400, 15 E Nr. 601 bis 800: Die Stützen der Geſellſchaft. Komd⸗ die von Henrik Ibſen. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 12. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung: Peter chens Mondfahrt. Ein Märchenſpiel von Gerdt v. Baſſewitz. Anfang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends! ür die NSG.„Kraft durch Freude“: Der Zigen“ 5 S Strauß. Anfang nerbaron. Operette von Johann 20, Ende 22.45 Uhr. Donnerstag, 18. 1 7 Miete D 13 . e e Kulturgemeinde wig bt. 406 175 von L. van Beethoven. Anfang 20, Ende 22