ee Monatlich Mä. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Auzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preiskiſte 3 z. Zt. güttig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Beruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Vertündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 12. 37 1160 — 38. Jahrgang Mittwoch, den 12. Januar 1938 Deutſchlands Wunſch: Aufrichtige Völkerverſtändigung, aber m in Worten, ſondern auch in Taten.— Aufbauende Friedensarbeit, ſtatt nölkerzerſtörenden Kampf. Die Wilhelmſtraße ſtand Dienstag vormittag und mit⸗ tag ganz im Zeichen der traditionellen Neujahrsempfänge beim Führer und Reichskanzler. Bereits gegen 9 Uhr fan⸗ den ſich vor dem„Hauſe des Reichspräſidenten“ viele Tau⸗ ſende von Schauluſtigen ein. Aus den Unterhaltungen konnte man entnehmen, daß viele eigens aus dem Reich ekommen waren, um der Auffahrt zu den Neujahrsemp⸗ fangen beizuwohnen und dem Führer bei dieſer Gelegen⸗ heit ihre Huldigung darzubringen. Die Ausdauer der Menge wurde belohnt, als von den „Linden“ her mit klingendem Spiel die Eh re nkom⸗ panie anmarſchierte, die in dieſem Jahr hauptſächlich von Süddeutſchen, Badenern und Württember⸗ gern, geſtellt wird. Kurz vor 11 Uhr fuhr der Führer und Reichskanz⸗ ler, umjubelt von der Menge, vom„Hauſe des Reichskanz⸗ lers“ nach dem„Hauſe des Reichspräſidenten“. Die Ehren⸗ kompanie begrüßte ihn mit präſentiertem Gewehr, während das Muſikkorps den Präſentiermarſch ſpielte. Gleich darauf begannen die Empfänge. Nachdem die Glückwünſche der Partei bereits bei frü⸗ erer Gelegenheit von dem Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, überbracht worden waren, empfing der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ macht um 11 Uhr als erſte Gratulanten den Reichs⸗ kriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, den Oberbefehls⸗ haber des Heeres, Generaloberſt Freiherrn von Fritſch, den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. e. Raeder, und den Oberbefehlshaber der Luft⸗ waffe, Generaloberſt Göring, als Vertreter der Wehr⸗ macht, um von ihnen die Glückwünſche des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe zum neuen Jahre ent⸗ gegenzunehmen und dieſe Glückwünſche zu erwidern. Im Ehrenhof des„Hauſes des Reichspräſidenten“ war eine Ehrenkompanie des Heeres mit Muſik aufgezogen, die Ehrenbezeugungen erwies, und deren Front der General⸗ feldmarſchall und die Oberbefehlshaber der drei Wehrmacht⸗ telle nach dem Empfang gemeinſam abſchritten.. Kurze Zeit ſpäter empfing der Führer wie alljährlich eine Abordnung der Salzwirker Bruderſchaft im Thale zu Halle, der Halloren, die in ihrer alten Tracht erſchien und dem Reichsoberhaupt, wie von altersher üblich, Salz, Schlackwurſt und ein Glückwunſchgedicht, den ſogenannten Neujahrscarmen, darbrachte. Alsdann übermittelte namens der Bevölkerung der Neichshauptſtadt der Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident von Berlin, Dr. Lippert. Glückwünſche. die der Führer mit ſeinen beſten Wünſchen für das Gedeihen der Stadt herzlich erwiderte. Hiernach empfing der Führer und Reichskanzler zur Entgegennahme der Glückwünſche der deutſchen Po⸗ lizei den Reichsführer„ und Chef der deutſchen Polizei Himmler mit ſeinem Hauptchef /½ Obergruppenführer Heißmeyer, Obergruppenführer General der Polizei Da⸗ luege, Gruppenführer Heydrich und Gruppenführer Wolff. Der Staatsakt Gegen 11.30 Uhr begann dene die Anfahrt des Diplomatiſchen Korps zum feierlichen Neujahrs⸗ empfang Jedesmal beim Eintreffen eines fremden Miſ⸗ ſionschefs erwies die Ehrenkompanie militäriſche Ehren⸗ bezeugungen durch Präſentieren des Gewehrs, wobei die Muſik bei dem Nuntius und den Botſchaftern den Präſen⸗ tiermarſch ſpielte, während für die Geſandten und die Ge⸗ ſchäftsträger das Spiel gerührt wurde. Der Staatsakt fand in der traditionellen Form im „Großen Saal“ des„Hauſes des Reichspräſidenten“ ſtatt, in dem ſich im Beiſein des Protokollchefs Geſandten von Bülow ⸗Schwante ſämtliche 51 in Berlin beglaubigten aus⸗ ländiſchen Botſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger ver⸗ ſammelt hatten, um dem RNeichsoberhaupt ihre und ihrer Staaten Glückwünſche zum Jahreswechſel auszuſprechen und die Wünſche des Führers und Reichskanzlers für ihre Staatschefs, Regierungen und Völker entgegenzunehmen. Der Führer betrat in Gegenwart des Reichsminiſters des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath, um 12.15 Uhr den Saal. In ſeiner Begleitung waren bei dem Emp⸗ fang zugegen; der Staatsminiſter und Chef der Präſidial⸗ kanzlei. Dr. Meißner, der Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei, Dr. Lammers, der Staatsſekretär im Auswärtigen Amt von Mackenſen, der Staatsſekretär und Chef der Auslandsorganiſation im Auswärtigen Amt, Gauleiter Bohle, der Miniſterialdirektor in der ele kanzlei, Dr. Boehme, der 1 Adjutant des Füh⸗ rers und Reichskanzlers, S i Brück⸗ ner, der Adjutant der Wehrmacht beim Führer und Reichskanzler, Oberſt d. G. Hoß bach, und Reichspräſidial⸗ rat Ke 5. 3 Anſprache des Nuntius Als Doyen des Diplomatiſchen Korps richtete der A 8 toliſche Nuntius. Monſignore 1 3 nigo, Erz⸗ iſchof von Ptolemais, an den deut f n Rei ler eine franzöſiſche Anſprache, deren e ene 5 2 lautet: Neujahrsempfang beim Führer. Herr deutſcher Reichskanzler! Das in Deutſchland beglau⸗ bigte Diplomatiſche Korps, deſſen Wortführer zu ſein ich die Ehre habe, bringt— in ſeinem eigenen und im Namen der Staatsoberhäupter, die es vertritt— Ew. Exzellenz ſeine aufrichtigſten und wärmſten Wünſche für die Wohlfahrt Ihres Volkes zum Ausdruck. Wir wünſchen von ganzem Herzen, daß Deutſchland völlig glücklich ſein und in Ruhe und Frieden, der den Menſchen guten Willens verheißen iſt, gedeihen möge. Exzellenz! Auch im Zeichen ſtolzeſter Freude an einem wahrhaft eindrucksvollen materiellen Fortſchritt muß die Welt von Tag zu Tag immer klarer erkennen, daß es ohne Frieden kein menſchliches Glück gibt, und ſelbſt durch den ſteigenden Lärm der Rüſtungen hindurch ruft die Menſch⸗ heit unabläſſig vertrauensvoll nach Frieden. In Uebereinſtimmung mit dieſem Sehnen der Welt ge⸗ ben auch wir unſeren Wünſchen dahin Ausdruck, daß das neue Jahr der Menſchheit wirklich eine Befriedung der Gei⸗ ſter bringen möge, die der Ausdruck der inneren Gewiß⸗ heit iſt, daß der Friede, und zwar ein feſtgefügker vollſtän⸗ diger Friede, ein Friede zwiſchen Völkern und innerhalb eines ſeden Volkes der Welt endgültig wiedergegeben werde. Mögen alle Völker ſich endlich in Gerechtigkeit, Ord⸗ nung und Nächſtenliebe brüderlich vereinen, und mögen ſis. es im Intereſſe des allgemeinen Gedeihens durch immer lebhaftere Wechſelbeziehungen recht bald zu einer aktiven Zuſammenarbeit bringen. 5 Möge der Allmächtige unſere Wünſche erhören, in denen eine gemeinſame Hoffnung zum Ausdruck kommt, und möge er in dieſem neuen Jahre geben, daß alle Staatsoberhäup⸗ ter in weitem Maße zu dieſer Verwirklichung des Welt⸗ friedens beitragen können Herr Reichskanzler! Mit dieſen Wünſchen bitten wir Sie, auch die aufrichtigen und wärmſten Wünſche entgegen⸗ nehmen zu wollen, die wir für das perſönliche Glück Ew. Exzellenz zum Ausdruck bringen. Die Antwort des Führers Der deutſche Reichskanzler erwiderte darauf mit fol⸗ gender Rede: Herr Nuntius! Ew Exzellenz und dem Diplomatiſchen Korps, für das Sie ſprechen, ſage ich meinen beſten Dank für die Wünſche, die Sie zugleich im Namen der von Ihnen vertretenen Staatsoberhäupter dem deutſchen Volke und mir ſelbſt zum Ausdruck brachten. Der Frieden, den Sie, Herr Nuntius, an der Schwelle des neuen Jahres den einzelnen Völkern im Innern iwie der Welt als Ganzem wünſchen, iſt auch das Ziel meiner und der Reichsregierung Arbei. Deutſchland ſtrebt— wie Sie ſich, meine Herren, wohl alle aus eigener Anſchauung überzeugt haben werden— mit feinen ganzen Kräften da⸗ nach, unter Ausgleich all' der die innere Einheit der Völker bedrohenden ſcheinbaren ſozialen und geſellſchafllichen In⸗ tereſſengegenſätze dem deukſchen Volke das Glück einer brü⸗ 1 verbundenen Gemeinſchaft zu geben, die wirkſchaft⸗ lich Schwächeren durch freudig dargebrachte Hilfe zu ſtärken und alle geſunden und guten Regungen zur Hebung der materiellen ſowie der ſeeliſchen Wohlfahrt des Geſamtvol⸗ kes zu fördern. In der e Geſinnung, kungsweiſe beſtimmt, wollen wir auch unfere Beziehungen zum Ausland regeln. Wir glauben, daß die Aufgaben, die die Vorſehung dem Zuſammenleben der Völker untereinander auf der Erde geſtellt hat, im ſelben Geiſte gelöſt werden müſſen; wir ſind deshalb gewillt, mit allen Nationen und allen Staaken, die dieſe Auffaſſung ebenfalls keilen ehrlich und vertrauensvoll zuſammenzuarbeiten und dieſes Beſtreben auch praktiſch zu betäligen. Es wird deshalb das deulſche Volk eine währhaft aufbauende Friedensarbeit im Dienfte des allgemeinen Foriſchrittes jedem völkerzerſtörenden Kampfe aus ganzem herzen vorziehen. Möge dieſe Sehnſucht zu einer wirklich e die unſere innere Hand⸗ Rückſichtnahme führen und damit zu einem kafſächlichen Frieden des Rechts und des Vertrauens. Und mögen dieſe Wünſche im 5 1938 vor allem nicht nur die Völker er⸗ füllen, ſondern ihren lebendigen Ausdruck finden i in den Handlungen und Taten der Regierungen. Die deulſche Volks. und Staatsführung fta vertrauensvoll einer ſolchen aufrichtigen Völkerver⸗ tändigung entgegen. In dieſem Sinne entbiete ich Ihnen, meine erren, den von oberhäuptern erg e und Völkern meinen und des deutſchen Volkes erzlichſten Neufahrswunſch. Nach ſeiner Anſprache begrüßten der Führer und Reichs⸗ kanzler und nach 5 der Reichsminiſter des Aletbärtigen die Miniſter und Staatsſekretäre, den Doyen und die nach ihrer Rangfolge ſtehenden Botſchafter, Geſandten und Ge⸗ ſchäftsträger einzeln mit Händedruck und nahmen ihre per⸗ ſönlichen Glückwünſche entgegen, woran ſich kurze Unter⸗ haltungen ſchloſſen. Hierauf verabſchiedete ſich der Führer von dem Diplo⸗ . Korps und verließ mit ſeiner Begleitung den Ul. nen, Herr Nuntius, ſowie nen vertretenen Staats⸗ Bei der darau olgenden Abfahrt der fremden Miſſions⸗ chefs erwies die Ehrenkompanie ihnen die leichen militäri⸗ ſchen Ehrenbezeugungen wie bei ihrer Ankunft. 5 e Nr. 9 Kurz vor 13 Uhr trat die Ehrenkompanie wieder im Vorgarten an, und damit war für die harrende Menſchen⸗ menge das Zeichen gegeben, daß der Empfang des Diplo⸗ matiſchen Korps kurz vor dem Ende ſtand. Dicht gedrängt ſtand die Menſchenmenge in der Wilhelmſtraße. Punkt 13 Uhr ertönte der Präſentiermarſch, als der Doyen des Di⸗ plomatiſchen Korps, Nuntius Orſenigo mit den anderen Diplomaten auf der großen Freitreppe erſchien. Hu digungen für den Führer Noch während der Abfahrt der Diplomaten trat der Führer aus dem Balkon des„Hauſes des Reichspräſiden⸗ ten“. Die vielen Tauſende, die ſchon ſtundenlang ausgeharrt hatten, grüßten ihn mit begeiſterten Heilrufen. Der Führer dankte mit erhobener Rechten nach allen Seiten. Obwohl während der Abfahrt der Diplomaten ein hef⸗ tiger Regen einſetzte, wankte die Menge nicht, bis deu letzte Wagen den Vorgarten verlaſſen hatte. Kurz darauf ging die Standarte des Führers am„Hauſe des Reichs⸗ präſidenten“ nieder zum Zeichen, daß der Führer das Haus verlaſſen hat. 5 5 In der Zwiſchenzeit war die Ehrenkompanie unter Führung ihres Kompaniechefs, Hauptmann Hoebel, aus dem Ehrenhof des„Hauſes des Reichspräſidenten“ ab⸗ gerückt und hatte mit Fahne in der Wilhelmſtraße gegen⸗ über dem„Hauſe des Reichskanzlers“ Aufſtellung genom⸗ men. Bald darauf erſchien auch im Vorgarten ſeines Hau⸗ ſes der Führer. Brauſender Jubel begrüßte und begleitete den Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht, als er in Begleitung des Kommandanten von Berlin. Generalmajor Seifert, und des Kommandanten des Wachregiments, Oberſt von Alten, die Front der Ehrenkompanie abſchritt. Grüßend ſenkte ſich die Fahne vor dem Oberſten Befehlshaber der deutſchen Wehrmacht und in den Präſentiermarſch und das Deutſch⸗ landlied mengten ſich die unaufhörlichen Heilrufe der be⸗ geiſterten Tauſende. Vor beimarſch der Ehrenkompanie Dann begab ſich der Führer,— der Regen hatte ſich in⸗ zwiſchen in leichtes Schneetreiben verwandelt— zum nörd⸗ lichen Ende des„Hauſes des Reichskanzlers“, um hier den Vorbeimarſch der Ehrenkompanie abzunehmen. Mit erho⸗ bener Rechten grüßte er die Truppe. Schnell war das kurze militäriſche Schauſpiel zu Ende. Wieder hallten dann die begeiſterten Rufe durch die Wilhelmſtraße und vom Platz herüber, als der Führer in den Vorgarten zurückging, um hier noch die Front der Wache abzuſchreiten. Kurz darauf erſchien der Führer noch auf dem Bal⸗ kon und nun gab es kein Halten mehr. Die„ mußte dem Druck der begeiſterten Menge nachgeben. Tauſend und aber⸗ tauſend Hände reckten ſich dem Führer entgegen, und aus tauſend und abertauſend Kehlen drangen die Heilrufe zu ihm hinauf. Nach allen Seiten grüßte und dankte dolf Hitler für die begeiſterten Kundgebungen der Berliner Be⸗ völkerung, die noch lange andauerten, nachdem der Führer den Balkon verlaſſen hatte. Filchner in Frankfurt a. M. Herzliche Begrüßung an der Grenze Frankfurt a. M., 12. Jan. Dr. Filchner traf am Diens⸗ tag von Baſel kommend in Frankfurt a. M. ein. Von hler wird er Mittwoch früh nach Berlin weiterreiſen. Die An⸗ kunft des Forſchers in der Reichshauptſtadt dürfte am Mitt⸗ 10100 nachmittag 16.38 Uhr auf dem Anhalter Bahnhof er⸗ olgen In Baſel hatte ſich Geſandtſchaftsrat Duckwitz, der Lei⸗ ter des Baſeler Generalkonſulats, mit ſeinen Beamten zur Begrüßung eingefunden. Frl. Erika Filchner ließ er als Gruß beim Betreten deutſchen Bodens einen Roſenſtrauß überreichen. Die Techniſche 955 8 Karlsruhe hieß als erſte im Namen der deutſchen 1 in einem Be⸗ grüßungstelegramm den großen For cher in der Heimat willkommen. Die Stadt bar l. Br., die als erſte Stadt, welche Filchner auf der Weiterreiſe durchfuhr, einen Nane e Empfang vorbereitet hatte, verzichtete im letzten ugenblick darauf mit Rückſicht auf das Ruhebedürfnis des Forſchers. Deutſche Werkſtoffe im Handwerk. Berlin, 12. Jan. Der Chef des Amtes für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe, Oberſt des Generalſtabes Lö b, er⸗ öffnete am Dienstag nachmittag im Haus des deutſchen Handwerks die fünfte der ſechs Wanderausſtellungen„Deut⸗ che Werkſtoffe im Handwerk“, die der Reichsſtand des deut⸗ chen Handwerks im Auftrage des Amtes für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe durchführt. Nach Begrüßungsworten ſtellte Oberſt Löb in ſeiner Anſprache mit Befriedigung die großen Erfolge feſt, die der Reichsſtand des deutſchen i 5 mit ſeinen Wander⸗ ansſtellungen in allen Kreiſen des deutſchen Volkes bereits efunden hat Heute ſtehe man nach dem erſten Jahr des ierſahresplanes bereits vor ſichtbaren Erfolgen, die nicht nur jedem Deutſchen klar geworden ſeien, ſondern auch darüber hinaus vollſte Anerkennung des Auslandes gefunden hätten. Man brauche jetzt nicht mehr zu ſagen, Es wird ge hen,“ ſondern man könne feſtſtellen„Es i ngen“. S0 würden auch die vor uns liegenden Aufgab ſchafft wer n e der mit der Verarbeitung der neuen Koh. und Werkſtoffe betrauten ſchaffenden menſchen ſei 5 e 5 gabe, die insbeſondere der Reichsſtand des deutſchen Handwerks zu erfüllen habe. 5 15 Die deutſch⸗japaniſche Freundſchaſt Der Führer empfängt den neuen Botſchafter Japans Berlin, 11. Januar. Der Führer und Reichskanzler empfing Dienstag vor⸗ mittag den neuernannten Kaiſerlich Japaniſchen Botſchaf⸗ ter Shigenori Togo zur Entgegennahme ſeines Beglaubi⸗ gungsſchreibens. Botſchafter Togo überreichte die kaiſerlichen Handſchrei⸗ ben über die Abberufung ſeines Vorgängers, 5 Grafen Kintomo Muſhakoji, und ſeine eigene Beglaubigung als Botſchafter dem Führer und Reichskanzler mit einer Rede in japaniſcher Sprache. Er ſagte u. a.: „Es iſt nicht das erſte Mal, daß ich nun nach Deutſch⸗ land gekommen bin. Ich war bereits vor nahezu 20 Jahren dienſtlich in dieſem Lande, deſſen Sprache und Kultur ich ſchon vorher kennen und bewundern gelernt hatte. Schon damals war es mein aufrichtiges Beſtreben, gute Beziehun⸗ gen zwiſchen den beiden Ländern zu pflegen. AUmſo kiefer erfüllt mich das beglückende Gefühl, daß ich dieſes mal dazu auserſehen bin, dieſe Beziehungen nunmehr an hervorragender Stelle weiter auszubauen und an der weiteren Verinnerlichung der überaus herzlichen Freund⸗ ſchaft zu arbeiten, wie ſie ſich zwiſchen Japan und Deutſch⸗ land ſo glücklich geſtaltet hat. Eine beſondere Freude iſt es mir, daß ich jetzt in ein ganz neues Deutſchland gekommen bin, welches durch die hochherzige und katkräftige Initiative Ew. Exzellenz ein die ganze Welt überraſchendes Aufblühen erlebt. Es ſteht jetzt geeint und machtvoll da und iſt wieder ein geachteter und wichtiger Faktor in der Well geworden, ein Umſchwung, der ohne Beiſpiel in der Geſchichke iſt und mich mil größter Hochachtung und Bewunderung erfüllt. Von dem Gefühl beſeelt, zum Schutze der Weltkultur be⸗ rufen zu ſein, hat es mit Japan, das von demſelben Ge⸗ fühl durchdrungen iſt, am 25. November 1936 das A b⸗ kommen gegen die Kommuniſtiſche Inter⸗ nationale geſchloſſen, und es gereicht mir zur freu⸗ digen Genugtuung, daß es in meiner damaligen Stelle als Direktor der Europa- und Weſtaſien⸗Abteilung des Auswär⸗ tigen Amtes in Tokio mir vergönnt war, bei dem Zuſtande⸗ zommen dieſes Abkommens mitzuwirken, und daß ich ſo zu meinem beſcheidenen Teil dazu beitragen dürfte, eine neue, glückverheißende Epoche in den Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern einzuleiten. i Die Lage in Europa und in Oſtaſien hat mit Notwen⸗ digkeit zu einer immer enger werdenden Zuſam⸗ menar beit zwiſchen den beiden befreundeten Nationen geführt. Wenn ich mich nunmehr mit allen Kräften für eine weitere Förderung und Vertiefung der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Regierungen und Völkern einzuſetzen beabſichtige, ſo bin ich mir gleichzeitig völlig be⸗ wußt, daß mir eine erfolgreiche Durchführung dieſer Auf⸗ gabe nur möglich iſt, wenn ich auf das Wohlwollen Ew. Exzellenz und auf die Unterſtützung durch Ew. Exzellenz Regierung rechnen darf.“ N Der Führer und Reichskanzler erwiderte auf dieſe An— ſprache u. a. „Mit Genugtuung entnehme ich aus Ihren Mitteilun gen, daß Sie nicht als Fremder nach Deutſchland kommen Sie folgen damit dem Beiſpiel Ihres von mir hochgeſchätzten Herrn Vorgängers, des Grafen Muſhakoji. Daß Sie, Herr n es als Ihre perſönliche Aufgabe betrachten, die guten Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern an hervorragender Stelle weiter auszubauen und an der weiteren Vertiefung der herzlichen Freundſchaft zu ar⸗ beiten, wie ſie ſich zwiſchen Japan und Deutſchland ſo glücklich geſtaltet hat, begrüße ich lebhaft. Die Tatſache, daß Ew. Exzellenz in ihrer bisherigen Stellung bei dem Zuſtandekommen des deutſch⸗japaniſchen Abkommens gegen die Kommuniſtiſche Internationale mit gewirkt haben, iſt mir eine Gewähr dafür, daß Sie von der Bedeutung dieſer Vereinbarung ehenſo durchdrungen 55 wie ich ſelbſt. Zeien Sie überzeugt, Herr Botſchafker, aß Sie in Ihrem Beſtreben, auf dieſer Grundlage an der deütſch⸗japaniſchen 0 weiterzubauen, bei mir ſtets die bollſte Unterſtützung finden werden.“ Hieran ſchloß ſich eine längere freundſchaftliche Unter⸗ haltung des Führers mit dem Botſchafter. Dieſer ſtellte als⸗ dann dem Führer und Reichskanzler die ihn begleitenden Mitglieder ſeiner Botſchaft vor. Abſchluß in Budapeſt Der Beratungen der Rompakt- Mächte. Budapeſt, 12. Januar. Am Nachmittag fand eine kurze Zuſammenkunft der drei Rom⸗Pakt⸗Mächte ſtatt, auf der einige wirtſchaftspoli⸗ tiſche Fragen erörtert wurden. Zu gleicher Zeit traten auch die Leiter der politiſchen Abteilungen der Außenminiſte⸗ rien in Wien, Rom und Budapeſt, ferner der italieniſche Geſandte Butti, der ungariſche Geſandte Beſſeney und der öſterreichiſche Geſandte Hornboſtel zu einer Beratung zu⸗ ſammen, um die endgültige Faſſung des amtlichen Schluß⸗ kommuniques auszuarbeiten, das am Mittwoch abend von Graf Ciano, Bundeskanzler Schuſchnigg und Außenmini⸗ ſter v. Kanya unterzeichnet werden wird. Die ſachlichen Beratungen wurden daher im großen und ganzen im Laufe des Dienstags abgeſchloſſen. Natürlich die Kapuzenmänner Die wahren Schuldigen an den Bombenanſchlägen Paris, 11. Januar. Innenminiſter Dormoy gab Preſſevertretern gegenüber eine Erklärung ab, wonach die Angelegenheit des Ge⸗ heimausſchuſſes der revolutionären Tat in eine neue Phaſe eintrete. Die Urheber der Pariſer Attentate vom 11. Sep⸗ tember 1937 ſeien nunmehr bekannt. Drei von vier dieſer Urheber ſeien verhaftet worden. Die Pariſer Sicherheitspolizei gab bekannt, daß„einer der Haupturheber“ der Pariſer Bombenanſchläge in der mittelfranzöſiſchen Stadt Clermont⸗Ferrand feſtgenommen worden ſei. Es handele ſich um einen 27jährigen Chemiker namens Locuty. Der Wa de habe angeblich in aller Form zugegeben, daß er den Bombenanſchlag auf das Pariſer Direktionsgebäude des franzöſiſchen Arbeitgeberver⸗ bandes n von Seiten des Geheimausſchuſſes der Revolutionären Tat eigenhändig verübt habe“. Der„Intranſigeant“ hebt hervor, daß die Ergebniſſe des erſten Verhörs in Clermont⸗Ferrand ſeltſame Wider⸗ 1 zwiſchen den Selbſtbezichtigungen des verhafteten ngenieurs und den Ausſagen der beiden Pförtner, die die Bombenkiſte in Paris bei der Auslieferung entgegennah⸗ men, zutage gefördert hätten. Die beiden Pförtner hätten in dem verhafteten Ingenieur, deſſen Lichtbild ihnen vorge⸗ legt wurde, nicht die Perſon wiedererkannt, aus deren Hand ſie die Kiſte, die dann explodierte, entgegennahmen. Die Kaiſerkonferenz in Tokio Ein neues Kapitel der japaniſchen Geſchichte Tokio, 11. Januar. Die Konferenz beim japaniſchen Kaiſer, die nach den vorliegenden Berichten eine Stunde gedauert hat, wird von der geſamten japaniſchen Preſſe als ein hochbedeutſames hiſtoriſches Ereignis gefeiert. Der Miniſterpräſident hat Japans Haltung gegenüber China eingehend erläutert und die Vorſchläge der Regie⸗ rung, die bekanntlich in der„Beſeitigung der japanfeind⸗ lichen e ee mit allen Mitteln“ gipfeln, vorge⸗ tragen Nach eingehenden Beratungen, ſo heißt es in den Berichten weiter, und nach ergänzenden Erläuterungen von militäriſcher Seite hätten die Vorſchläge der Regierung die Billigung des Thrones gefunden. Hierüber werde in den nächſten Tagen eine Erklärung der Regierung veröffentlicht werden. Anſchließend wurden Miniſterpräſident Fürſt Konde und der Kriegsminiſter Sugiyama vom Kaiſer in Audienz empfangen. Kurz darauf fand eine Sonderſitzung des Be⸗ raterſtabes unter dem Vorſitz von Fürſt Konde ſtatt. Die Preſſe faßt die Bedeutung des Staatsaktes dahin zuſammen, daß dieſe ſeit dem Beginn der Meiſizeit fünfte Kaiſerkonferenz ein neues Kapitel der japaniſchen Geſchichte einleite. In den Leitartikeln wird allgemein die Einlei⸗ tung entſchloſſener e gegenüber Ching gefordert. „Tokyo Schimbun“ verlangt die Abberufung des japaniſchen Botſchafters und die Kriegserklärung an die Zentralregie. rung.„Tokyo Aſahi Schimbun“ weiſt darauf hin, daß die Koſten der neuen kriegeriſchen Maßnahmen mehr als vier Milliarden Zen betragen würden, aber die ſofortige Zu⸗ ſtimmung der Finanz. und Induſtriekreiſe zeigten, wie nol⸗ wendig entſchloſſene Maßnahmen ſeien, wie ſie vom Kabi nett beſchloſſen wurden. 2 2** Amerikas Intereſſen in China Schutz der amerikaniſchen Bürger. Waſhington, 11. Januar. Außenminiſter Hull hat auf Erſuchen des Bundesſe⸗ nats deſſen Präſident Carner eine ausführliche Darſtellung über die Zahl der in Ching lebenden Amerikaner und die Höhe des dort inveſtierten amerikaniſchen Kapitals über⸗ mittelt. Danach lebten in China Mitte 1937 etwa 10 500 Amerikaner, eine Zahl, die jetzt auf etwa 6000 geſunken iſt. In Peking, Tientſin und Schanghai ſtehen außerdem rund 4000 amerikaniſche Soldaten. Die amerikaniſche Flotte in China umfaßt 13 Schiffe. die rund 2000 Mann Beſatzung haben. Das amerikaniſche Kapital in China ſchätzt Hull auf 132 Millionen Dollar, wozu 40 Millionen Dollar chineſiſche Obligationen, etwa 30 Millionen Dollar als Wert des Eigentums von China⸗Amerikanern und etwa 40 Mil⸗ lionen als Vermögenswert amerikaniſcher Miſſionar⸗ und Wohltätigkeitsorganiſationen gerechnet werden müſſen. Außenminiſter Hull betonte anſchließend, daß die amerikaniſchen Truppen in Peking und Tient⸗ ſin die Aufgabe hätten, amerikaniſche Bürger zu ſchützen, falls die lokalen Behörden Untuhen nicht gewachſen ſind. Auf dem Jangtſe ſeien amerikaniſche Kanonen⸗ boote ſchon ſeit den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts ſtationiert, und dieſes Recht ſei in dem Vertrag mit China vom Jahre 1888 verbrieft. worden. Ueber den Schutz der amerikaniſchen Bürger und des! amerikaniſchen Kapitals hinaus, ſo legt Hull anſchließend dar, ſeien die Us A ſtets und ganz allgemein an der Auf- rechterhaltung des Friedens intereſſiert. Jedes Jahr, ſo ſagt⸗ er dann weiter, gehen etwa 200 000 Amerikaner in das Ausland. Wenn dieſe Amerikaner in irgendeinem Teil der Welt von ihrem Lande einmal im Stich gelaſſen würden, ſo würde das unvermeidlich ernſte Rückwirkungen auf die legitimen Rechte von Amerikanern in anderen Wellteilen haben. Deshalb verlange die amerikaniſche Regſerung daß amerikaniſche RKechte im Fernen Oſten respektiert würden. Hull ſchließt mit der Verſicherung, daß die amerikaniſche Regierung bemüht ſei, eine Verwicklung in Streitigkeiten anderer Länder zu vermeiden.. Holland und Aethiopien Zur Anerkennung der Herrſchaft Italiens bereit. Den Haag, 12. Januar. umriß der niederländiſche Außenminiſter in der Erſten Kammer der Generalſtaaten die Haltung ſeiner en in der Frage der Anerken⸗ nung der italieniſchen Beſitzrechte in Aethiopien. Der nieder⸗ ländiſche Schritt bei den Oslo⸗Staaten, ſo ſagte der Mini⸗ 19 5 ſei darauf berechnet geweſen, in Zuſammenarbeit mit ieſen Staaten einen gemeinſamen Schritt bei den Regie⸗ rungen von Frankreich und England in Erwägung zu zie⸗ hen, um die Beziehungen zu Italien zu regeln. Die nieder⸗ ländiſche Regierung habe dabei völlig im Rahmen der ihr gegebenen außenpolitiſchen Möglichkeiten gehandelt. Der Miniſter keilte weiter mit, daß die niederländiſche Regierung bereit ſei, die unleugbare Takſache der Beſetzung Bei einer Interpellation Aefhiopiens durch Italien und die Herrſchaft Ikaliens über dieſes Gebiet anzuerkennen. Weitergehende Bedeutung habe dieſer Beſchluß nicht. Die Regierung habe dabei allen Be ſchlüſſen der Genfer Liga in dieſer Angelegenheit Rech⸗ nung getragen. Die Anerkennung einer Tatſache, ſo führke der Miniſter hierzu aus, bedeuke nicht, daß Vorgänge, die zum Entſtehen dieſer Tatſache geführt hätten, gutgeheißen würden. Daher dürfe dieſe Anerkennung nicht in Gegenſatz zur bisherigen Haltung der niederländiſchen Reglerung in der Aethiopien⸗Frage gebracht werden. Die niederländiſche Re⸗ terung ſei ferner der Meinung, daß Holland die Genfer Oden weit wie möglich aufrechterhalten müſſe. 5 8 Kurzmeldungen Berfin Der Führer hat dem Altmeiſter der deutſchen Balliſtik, Geh Rat Karl Cranz in Berlin, aus Anlaß ſeines 80. Geburtstages ein Glückwunſchſchreiben überreichen laſ⸗ len. Die Wehrtechniſche Fakultät der Techniſchen Hochſchule Berlin veranſtaltete zu Ehren des Jubilars eine Feſtſitzung. Berlin. Der Reichsverkehrsminiſter hat zur Durchfüh⸗ rung der am 1. Januar 1938 in Kraft getretenen neuen Straßenverkehrs⸗Zulaſſungs⸗Ordnung Anweiſungen an die Verwaltungsbehörden gegeben, die im Reichsverkehrsblatt veröffentlicht ſind. 5 München. Der engliſche Verkehrsminiſter Leslie Burgin beſichtigte am Dienstag, einer Einladung des Generalinſpek⸗ tors für das deutſche Straßenweſen folgend, die Autobahn München— Salzburg und den Abſchnitt Siegsdorf—Berch⸗ tesgaden der deutſchen Alpenſtraße. Am Mittwoch bereiſt der Miniſter die Autobahn Nürnberg Halle. zieren an Bord, iſt an der Grenze von Braſilien und Aru⸗ Auſſtandsbewegung in Sowjietſpanien Bilbao, 12. Jan. Die ſowjetſpaniſchen Rundfunkſender verbreiten eine Mitteilung, wonach die Bolſchewiſten einer ausgedehnten Aufſtandsbewegung innerhalb des ſowjet⸗ ſpaniſchen Gebietes auf die Spur gekommen ſind. Im Zu⸗ ſammenhang damit ſeien in Madrid, Valencia, Barcelona und anderen rotſpaniſchen Städten zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden. ir Die Feigheit Rey d' Hancourts. Paris, 11. Jan. Die Lage in Teruel, über die in den letzten Tagen häufig widerſprechende Meldungen bekannt wurden, hat ſich inſofern geklärt, als beſtätigt wird, daß Oberſt Rey d' Han⸗ court, der nationale Stadtkommandant von Teruel, ka pi⸗ tuliert hat. Nachdem Oberſt Rey ſich mit ungefähr 1500 Mann ſeiner Beſatzung den roten Angreifern ergeben hatte, konnte auch der zweite von den nationalen Truppen in Teruel noch gehaltene Stützpunkt, Santa Clara, nicht mehr verteidigt werden. Die Erklärungen von nationaler Kapitulation auf den großen Gang weſentlichen Einfluß habe, müſſen Seite zugegeben werden. Expioſion in Madrid— 100 Tote London, 11. Jan. Wie die Londoner Blätter melden, wurden in Madrid durch eine Exploſion 100 Perſonen ge⸗ tötet und acht Häuſerblocks vollſtändig zerſtört. Die Ur⸗ ſachen der Exploſion ſind unbekannt. das Kloſter Seite, wonach die der Schlacht keinen auch von rotſpaniſcher Paris. Auf einer Veranſtaltung der Bank⸗ und Behör⸗ denangeſtellten erklärte der Gewerkſchaftsbonze Jouhaux, ſeine Gewerkſchaft als allein zuſtändig für die Beſprechun⸗ gen mit der Regierung über das Arbeitsrecht. London. Vizeadmiral Domvile, früher Direktor des bri⸗ tiſchen Marinenachrichtendienſtes, trat in einer Rede in Lon⸗ don für ein gutes Einvernehmen Englands mit Deutſchland, Italien und Japan ein. London. Der Unterausſchuß des Vorſitzenden des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes ſtimmte den Richtlinien des eng⸗ liſchen Planes über die Zurückziehung der Freiwilligen zu und beriet auch eine Reihe von Einzelvorſchlägen. Stockholm. In althergebrachter feierlicher Weiſe erfolgte im großen Marmorſaal des Königsſchloſſes die Eröffnung des Reichstages durch König Guſtav V. von Schweden Waſhington. Der Kongreß lehnte mit 209 gegen 188 Stimmen die verfaſſungsändernde Ludlow⸗Entſchließung, nach der kein Krieg ohne vorherige Volksabſtimmung er⸗ klärt werden ſoll, ab. Engländer erſchoſſen, Araber gehängt Die Lage in Paläſting erneut geſpannt. Jeruſalem, 11. Jan. Unweit von Hebron wurde ein britiſcher Archäologe auf der Fahrt zu ſeiner Ausgrabungs⸗ ſtätte angehalten und erſchoſſen. Der arabiſche Kraftwagen⸗ lenker blieb unverletzt. Am Dienstag wurden noch zwei von der Zivilgerichts⸗ barkeit zum Tode verurteilte Araber gehängt. Die Wider⸗ ftandsbewegung geht im übrigen weiter. Die Stadt- Safed wird gegenwärtig durch Militär ſchärfſtens nach Freiſchär⸗ lern durchſucht. Aus dieſem Grunde wurde ein allgemeines Ausgehverbot angeordnet. 2 2 o und„ſeine Bande“ r den früheren Volks iſſar für Finanzen. 11. Januar. In einem Artikel der„Prawda“ richtet der erſt vor kurzem mit der Leitung des Finanzkommiſſariats der Sow⸗ jetunion betraute Volkskommiſſar Tſchuber jenſationelle Anſchuldigungen gegen die frühere Leitung des ſowjeti⸗ ſchen Finanzweſens, die ſamt und ſonders einſchließlich des früheren Finanzkommiſſars Grinko„aus Banditen und Spionen“ beſtanden habe. Grinko und„ſeine Bande“ hätten ſich als Spione erwieſen. Sie hätten nich an das Ausland weitergegebe Gebiet des Finanzweſens 9 im größlen Umfange betrieben. So ten ſie durch Will⸗ kürakte bei der Steuererhebung ver die Unzufrieden⸗ heit bei der Bevölkerung aufzuſtacheln und ſich ſelbſt durch Unterſchlagungen bereichert. In zahlloſen Finanz- und Steuerämtkern, in Banken und Sparkaſſen hätten die„Trotz kiſten“⸗Helfershelfer der„Bande Grinko“ geſeſſen. Inzwiſchen habe die GPU erfolgreich“ mit den Staatsfeinden im Finanzapparat der Sowjetunion aufge⸗ räumt. Freilich ſeien längſt nicht alle Spione und Verräter entlarvt. Es gelte gegenwärtig, die ganze Behörde einer neuen ſcharfen Kontrolle zu unterziehen. Bezeichnend iſt, daß Tſchuber das in Wirklichkeit durch die latente Inflation hervorgerufene Durcheinander im ſow⸗ jetiſchen Finanzweſen, welches er der Sabotage der„Spio⸗ ne“ zur Laſt legen will, im übrigen durchaus zugeſteht. 80 — 755 E 48 Der neu gemeine nur geheime Dokumenke ), ſondern auch auf dem ze und Schädlingsarbeif Flugzeugunglücke in Amerika Der Sohn der argenktiniſchen Skaatspräſidenken und ach höhere Offiziere ködlich verunglückt. Buenos Aires, 11. Jan. Ein argenkiniſches Heeresflug⸗ zeug mit Eduardo Juſto, dem Sohn des argenkiniſchen Stdatspräſidenten, und acht höheren argenkiniſchen Offi⸗ udy bei ſchwerem Skurm abgeſtürzt und verbrannk. All Juſaſſen fanden den Tod. hatten an de Brücke über de Flugzeugabſturz in ASA Newyork, 11. Jan. Ein Paſſagierflugzeug der Norkhwe ſtern Airlines iſt unweit des Seäbichens Bozeman Staate Monkang abgeſteed⸗ Neun Perſonen, darunter 5. Fluggäſte, fanden den Tod. Das Unglück ereignete ſich einem Tal der Rocky⸗Mountains. Holzfäller a wie das Flugzeug plötzlich ins Trudeln kam und dann Aufſchlagen ſofork explodierte. Das Flugzeug war auf Wege von Bancouder nach Chicago.. en ſender einer ſowjet⸗ m Zu⸗ celona tungen Jan. Tagen hat ſich Han⸗ kapi⸗ r 1500 ergeben Truppen Santa ich die keinen aniſcher telden, en ge⸗ Ur⸗ Behör⸗ uhaux, rechun⸗ es bri⸗ n Lon⸗ chland, Nicht⸗ s eng⸗ gen zu erfolgte ffnung n n 188 eßung, na uer⸗ gt e ein )hungs⸗ bagen⸗ richts⸗ Wider⸗ Safed iſchär⸗ neines anzen. 8 rſt vor Sow⸗ ionelle omjeti⸗ ich des und emeine imente if dem gar beit Will⸗ rieden⸗ durch . und „Troß t den aufge⸗ erräter einer durch n ſow⸗ „Spio⸗ ht. 4 1 0 achl 8 niſchen n Offi⸗ d Uru⸗ kt. Alle ee an der. ber den ind Ar⸗ ment einſchließlich der Vi Badiſche Chronik I Doſſenheim b. Heidelberg. Das Feſt der Eiſernen Hochzeit konnten am Dienstag das Ehepaar Georg Michel⸗ hans feiern. Der Jubilar iſt 89 Jahre, ſeine Frau 85 Jahre alt. Michelhans hat den Krieg 1870⸗/1 mitgemacht und iſt Landwirt. Das alte Ehepaar iſt noch ſehr rüſtig. An dem ſeltenen Jubelfeſt können ein Sohn(vier ſind geſtorben), vier Töchter, 28 Enkel und 26 Arenkel teilnehmen. Von einem Einbrecher erſchoſſen. () Bruchfal. Am Dienstag morgen gegen 6.15 Uhr wurde in der Durlacher Straße ein pflichtgetreuer Arbeiter und Familienvater das Opfer eines ruchloſen Verbrechens. Als der etwa 42 jährige Arbeiter Lieb um 6 Uhr ſeinen Arbeitsplatz, die Denner'ſche Mälzerei„Zum Weinberg“, be⸗ trat, vernahm er im vorderen Wirtſchaftsraum ein Geräuſch, dem er nachging. Lieb ſah ſich plötzlich einem unbekannten Mann gegenüber, der in das Gebäude eingedrungen war. Der Einbrecher ſtreckte Lieb durch einen Herzſchuß nieder. Der Getroffene verſchied kurze Zeit darauf. Der Täter iſt ent⸗ kommen. Ern Die Jakob ergaben daß der 37jährige Mälter g den Zugang zur Brauerei öff⸗ nete ie Arbeitskameraden einzulaſſen, in der Gaſt⸗ wirtſchaft„Zum Weinberg“ einen verdächtigen Lichtſchim⸗ mer bemerkte, ſofort den im zweiten Stock wohnenden Gaſt⸗ wirt rief und mit dieſem zuſammen in das Lokal eintrat. eſem Augenblick fiel der Schuß, und Lieb ſank. ins Herz getroffen, tödlich verletzt zuſammen Der Schuß wurde aus einer Selbſtladepiſtole Kaliber 7665 unter Benutzung von Geco⸗Munition abgegeben Der Mörder flüchtete durch das Fenſter Zeugen beobachteten daß eine Frauens⸗ perſon dem Verbrecher Schmiere ſtand Beide machten n Fahrrädern auf die Flucht Für die Täters iſt eine hohe B ing ausgeſetzt. (In Münchener die Stadtver⸗ ( 1. walt 0 ug berufen.) Aufgrund der Neuregelung der ſtäd⸗ tiſchen Verwaltung Münchens iſt zum Leiter des Hauptver⸗ waltungsamtes der bisherige Bürgermeiſter von Bruchſal, Dr. Fees, in die Hauptſtadt der Bewegung berufen worden. () Baden-Baden.(In den Ruheſtand.) In den Ruheſtand tritt mit Wirkung vom 31. März 1938 der Leiter der Städtiſchen Werke, Oberbaurat Emil Frahm. Er hat nach 38jähriger verdienſtvoller Tätigkeit die Altersgrenze er⸗ veicht. sſturz einer Greiſin.) In Neu⸗ je Witwe Katharina Meier geb. hinunter und zog ſich ſo ſchwere innere gen zu, daß ſie im Krankenhaus ſtarb. Im Vorort Günters⸗ die noch glimpflich ver⸗ der Gaszuleitung hat⸗ ſammelt, die beim Anzünden ebracht wurden. Die Küchen⸗ e Fenſterſcheiben wurden zertrüm⸗ feiern„Eiſerne“ c) Rheinsheim b. Bruchſal. In Kürze können die Ehe⸗ leute Heinrich Rothenberger das ſeltene Feſt der Eiſer⸗ nen Hochzeit feſern. Das Jubelpaar iſt noch körperlich und geiſtig ſehr rüſtig. Der Jubilar ſteht im Alter von 92 Jah⸗ ren, während ſeine Gattin am Neujahrstag ihren 90. Geburts⸗ tag vollenden konnte. 29 Gutach.(Zweiter Todesfall in der Fami⸗ ie Lie Nac itte D bekannte Schwarzwaldmaler Curt Liebich geſtorben iſt, wurde nun das Ableben ſeines 35jährigen Sohnes Curt Liebich gemeldet. Der Sohn war ſeit längerer Zeit als Geſchäftsführer des badiſchen Milchwirtſchaftsverbandes Karlsruhe tätig. Das Jüngſte der drei Kinder, die er hinterließ, kam erſt vor etwa zwei Wochen zur Welt. 5 NHerriſchried.(Verkehrsbehinderung auf dem Hotzen wald.) Auf dem Hotzenwald haben in den letzten Tagen ſtarke Schneefälle, verbunden mit Schneeverwehungen, indliche Verkehrsſtörungen im Gefolge gehabt. Der Kraftpoſtverkehr konnte nur mit großer Mühe durchgeführt werden; mehr als einmal blieben die Omnibuſſe im Schnee ſtecken und mußten freigeſchaufelt werden. (Vom Auto tödlich überfahren.) Zwiſchen Müllheim und Hügelheim wurde der bojährige Knecht Martin Ribola von einem Perſonenauto erfaßt und überfahren. Schwer verletzt wurde Ribola ins Krankenhaus nach Müllheim eingeliefert, wo er bald ſeinen Verletzungen erlag. Der Führer des Perſonenautos gab an, von einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Fernlaſtzug ge⸗ blendet worden zu ſein. Zum erſten Oberrheiniſchen Narrentag. O Lörrach. Einen vielverſprechenden Auftakt zum erſten Oberrheiniſchen Narrentag, der am 12. und 13. Februar d. J. die Gilden und Zünfte aus der Südweſtecke in den Mauern Lörrachs vereinigt ſehen wird, nahm die Ausrufung des Lör⸗ racher Gildenkönigs auf einem Gildeabend, den die Lör⸗ racher Narrengilde im Hirſchenſaal durchführte. Ranzengarde, Gildengarde und Edelknaben ſowie Fanfarenbläſer gaben dem Abend eine frohe, farbenprächtige Note. Von auswärts waren Abordnungen der Zünfte von Freiburg, Zell und Säk⸗ kingen erſchienen. Lörracher Gildekönig wurde Fritz Aſal⸗ Lörrach, der als„Fritz I.“ nun das Szepter bis zum Aſcher⸗ mittwoch ſchwingen und zuſammen mit ſeinem Gildenarr, Fritz Ludin, im Mittelpunkt des erſten Oberrheiniſchen Narrentages ſtehen wird. Der Vertreter der Freiburger Narrenzunft und Senemarſchall des Verbandes Oberrheiniſcher Narrenzünfte, Jäger⸗Fleiburg, überbrachte die Grüße des Freiburger Obriſt⸗ zunftmeiſters und ehrte den Lörracher Gildemeiſter Johann Maier⸗Muſer durch Ueberreichung des goldenen Herzens der Freiburger Narrenrufer. Re em erſt W ezember der 87 Em Lahr.(Ehrung des„Eiſernen Regiments“) Zur Erinnerung an die ſchweren Kämpfe, die das Lahrer Infanterie⸗Regiment 169 im November 1916 bei Serre an der Somme zu beſtehen hatte, wurde die Lohmühlgaſſe in der Oſtſtadt in„Serre⸗Straße“ umgetauft. In jenen Novem⸗ bertagen waren die deutſchen Stellungen an der Somme auf das ſchwerſte beſchoſſen worden, ganze Gruppen wurden in Anterſtänden verſchüttet, und in harten Nahkämpfen mit drei engliſchen Regimentern wogte der Kampf um die Stellungen hin und her. Im amtlichen Heeresbericht wurde das Regi⸗ ment 169 namentlich genannt und führt ſeit dieſer Schlacht den Ehrennamen„Das Eiſerne Regiment“. Die Kämpfe ber Serre, bei denen von deutſcher Seite kein Fußbreit Boden preisgegeben wurde, kosteten dem Lahrer Infanterie⸗Regi⸗ erwundeten 34 Offtziere und 2474 Kann. Säckingen.(Die Wacholder⸗Droſſel.) Im Gebiet des Hochrheins taucht jetzt in ſtärkerem Maße die Wacholder⸗Droſſel auf. Dieſer 26 em lange und 43 cm breite Vogel iſt vor allem in den großen Birkenwaldungen des Nordens von Europa und Aſien heimiſch, wandert aber mit Beginn des Winters nach Süden und taucht dann auch in ganz Mitteleuropa verſtreut auf. In Deutſchland niſtet er in Wäldern, Obſtpflanzungen und ſelbſt in Gärten auf Bäumen. Die Wacholder⸗Droſſel iſt etwas größer als die einheimiſche Schwarzdroſſel und von dieſer durch die aſchgraue und kaſtanienbraune Färbung leicht zu unterſcheiden. Ihr manchmal maſſenhaftes Auftreten in beſtimmten Gebieten wird oft als Anzeichen für einen langen und ſtrengen Winter an⸗ geſehen. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Scheckbetrüger verhaftet.) Feſt⸗ genommen wurde ein verheirateter Schloſſer von hier, weil er im Monat Dezember 1937 fortgeſetzt durch Verausgabung ungedeckter Schecks in der Palz, Baden und Heſſen Betrü⸗ gereien verübt hat. Speyer.(Tödlicher Sturz.) In Geinsheim ſtürzte der Schreiner Georg Nebel von einer Treppe herab und zog ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er tot liegen blieb. Neckarſteinach.(Sie ließ ihren Mann für ſich brummen“), Um von der Zahlung eines Steuerrück⸗ ſtandes loszukommen, hatte eine Frau ein paar Quittun⸗ gen gefälſcht Unter dem Verdacht der Täterſchaft war zu⸗ nächſt der Mann feſtgenommen worden und ſaß bereits über acht Wochen unſchuldig in Unterſuchungshaft, bis eine Schriftunterſuchung die Frau als Fälſcherin entlarvte. Vom Schöffengericht Darmſtadt wurde ſie wegen ſchwerer Urkun⸗ denfälſchung und verſuchten Betrugs zu fünf Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt, wobei ſtraferſchwerend ihr eine niedrige Geſinnung verratendes Verhalten war. Mainz.(Kraftwagen raſt auf den Bürger⸗ ſteig). In der Nähe des Münſterplatzes kam ein Kraft⸗ wagen ins Schleudern und geriet auf den Bürgerſteig. Da⸗ bei drückte er zwei Frauen gegen die Schaufenſterſcheibe eines Geſchäftes, ſo daß die Scheibe zerſplitterte. Von der Wucht des Anpralls erlitt die eine Frau einen Unterſchen kelbruch, die andere Geſichtsverletzungen. Die beiden Ver unglückten wurden ins Krankenhaus befördert. — Nagold.(Kind bei Zuſammenſto et ö ⸗ let) Ein die Bahnhofſtraße abwärts e 130 ſtieß einem anderen Kraftwagen derart in die Flanke, daß die⸗ ſer an den inmitten des Platzes ſtehenden Brunnen geſchleu⸗ dert wurde. Das zufällig dort ſtehende neunjährige Töchter⸗ chen des Schreinermeiſters Schuler wurde ſo ſchwer verletzt daß der Tod unmittelbar eintrat 55 — Michelbach, Kr. Gaildorf. Im Wald der Pfarrguts⸗ verwaltung Michelbach war der 39 Jahre alte Holzhauer Friedrich Schäfer mit dem Fällen einer Tanne beſchäftigt. Der Baum fiel dabei unglücklicherweiſe auf die falſche Seite. Schäfer konnte ſich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit brin⸗ gen und wurde von dem fallenden Baum am Kopfe getrof⸗ 15 Die Verletzungen führten zum ſofortigen Tode des Mannes. ai Gift während der Gerichtsverhandiung. Vor- der Großen Strafkammer München hatte ſich der 33 Jahre alte Philipp Frick, der bereits ſiebzehnmal, meiſt wegen Betrugs und Diebſtahls, vorbeſtraft iſt, wieder zu verantworten. Während der Verhandlung trank nun Frick plötzlich aus einem Glasröhrchen und brach kurz darauf unter Vergif⸗ kungserſcheinungen auf der Anklagebank zuſammen. a Jünſze riger wegen Mordes und Unzucht ver⸗ urte zroße Jugendgericht in Kempten verurteilte den 19 en Matthias Schmitt, der im Auguſt v. J. ſeine ährtin, die 10jährige Fanny Fleſchhut, an der er ſich ſittlich verging, mit einem Flobertſtutzen erſchoſſen hatte, zu ſechs Jahren drei Wochen Gefängnis. 8 a Eine Biſamrakte gefangen. In einem Altwaſſer der Iller würde eine 50 em große Biſamratte bei Hirſchdorf von dem Fiſcher Ade aus Kempten in einem ausgelegten Fang⸗ eiſen gefunden Das Tier war zweieinhalb Kilo ſchwer. 45 Gräßlicher Tod eines Kindes. Das dreijährige Töch⸗ terchen des Bäckers Joſef Kick in Waldhauſen kam in dem Augenblick, als die Mutter Kaffee gekocht hatte, zu Sturz, riß dabei die Kaffeekanne um, deren ſiedendheißer Inhalt. ſich über das bedauernswerte Geſchöpf ergoß. Am nächſten⸗ Tag iſt das Kind ſeinen Verletzungen erlegen. E Ein Baumrieſe gefällt. In dem Gemeindeforſt Wulf⸗ ten im Rotenberge wurde eine Buche gefällt, die 9 Feſtmeter Nutzholz Klaſſe A. 24 Raummeter Brennholz und 24 Raum⸗ meter Reiſigholz erbrachte. Der Umfang der Buche betrug an der dickſten Stelle 4,12 Meter. A Schneebruchſchäden im Speſſark. Durch die ſtarken Schneefälle in der vergangenen Woche wurde in den Speſ⸗ ſartwaldungen ſtellenweiſe erheblicher Schaden angerichtet. Auf Schritt und Tritt ſieht man geknickte Baumkronen und abgebrochene Aeſte. Ab Marder kötet 28 Hühner. In der Ortſchaft Hain bei Poppenhausen(Mainfranken) brach ein Marder in den Hühnerſtall des Landwirts Kleinhenz ein und tötete 28 Hühner. Vom ganzen Hühnerbeſtand blieben nur noch drei Hühner übrig. Ab Auto überfährt zwei junge Leuke. In den frühen Morgenſtunden wurden in der Nähe des Bahnhofs Bad Rehburg zwei junge Seeleute in dem Augenblick, als ſie mit zwei jungen Mädchen eine Gaſtſtätte verließen, von einer Kraftdroſchke, die ſie von hinten überrannte, erfaßt 195 ſo ſchwer verletzt, daß ſie noch an der Unglücksſtelle tarben. Schneeverwehungen im Iſer⸗Gebirge. Auf der Iſer⸗ Gebirgsbahn wie auch auf der Straße Greifenberg—Friede⸗ berg Flinsberg ſind, wie aus Görlitz gemeldet wird, ſtarke Schneeverwehungen und Verkehrsſtörungen eingetreten Auch im böhmiſchen Iſer⸗Gebirge hatten die Schneever⸗ wehungen empfindliche Verkehrsſtörungen zur Folge. In den Vorbergen des Iſer⸗Gebirges ſind mehrere Dörfer faſt jänzlich vom Verkehr abgeſchnitten. Die Schneeverwehungen ſind ſtellenweiſe 3 m hoch. i KRaubmord an der holländiſchen Grenze. Bei dem Dorfe Urmond in der Nähe eines Hofes wurde ein Lauf⸗ junge des Uni⸗Geſchäftes in dem holländiſchen Grenzſtädt⸗ chen Sittard tot aufgefunden Die Leiche wies ſchwere Wun⸗ den am Kopf auf. Ein großer Geldbetrag, den der Junge für das Geſchäft einkaſſtert hatte, fehlte. Wyt auf Föhr, 12. Jan. Zwei Schiffer aus Wyk fanden zwiſchen den Inſeln Föhr und Amrum das Motorboot„Zu⸗ kunft“, das ohne Beſatzung und bis oben voll Waſſer ge⸗ en war. Das Boot gehörte dem Schiffer Goldberſen, er am Sonntag früh den Wyker Hafen verlaſſen hatte. Trotz ſofort angeſtellter Nachforſchungen konnte der Schiffer nicht gefunden werden, ſodaß angenommen werden muß, 5 daß er in dem Schneetreiben umgekommen iſt. —— Schärfere Verkehrsüberwachung. Bei Verkehrskontrol⸗ len wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichs⸗ ſtraßenverkehrsordnung 102 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt. An 104 Krafkfahrzeughalter wurden rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Fünf Verkehrsunfälle. Geſtern ereigneten ſich hier fünf Verkehrsunfälle. Hierbei wurde eine Perſon leicht ver⸗ letzt, ſechs Kraftfahrzeuge wurden beſchädigt. Sämtliche Ver⸗ kehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. „Begegnung mit Ulrife“. Die neue Komödie von Sigmund Graff, die das Erlebnis Goethes mit Ulrike von Levetzow zum Gegenſtand hat, wird am kommenden Sams⸗ tag in der Inszenierung von Intendant Friedrich Branden⸗ g am Nationaltheater uraufgeführt. Bühnenbilder: Fried⸗ Kalbfuß. Es wirken mit: Die Damen Blankenfeld, arli, hofer, Mebius, Sharland, Stieler, Zietemann und von Rüden und die Herren Blechmann, Fartmann Friod⸗ rich Hölzlin, Kleinert, Langheinz, Marx, Offenbach, Renkert, Ullmer und Zimmermann. 0 Lichtbilder vortrag: „Das Reichsſportfeld und ſeine künſtleriſche Ausgeſtaltung“. Die zweite Vortragsreihe dieſes Winters in der ſtädt. Kunſthalle Mannheim ſoll das unſere deutſche Gegenwart ſo dringend angehende Problem des Verhältniſſes von Kunſt und Gemeinſchaft behandeln. Die Reihe wird am Donnerstag, den 13. Januar, 20.15 Uhr, durch den Erbauer einer der großartigſten architektoniſchen Schöpfungen des neuen Deutſch⸗ lands, Prof. Werner Marſch, Berlin, eröffnet, der ſein Werk, das Reichsſportfeld in Berlin, an Hand von Lichr⸗ bildern vorführen und erklären wird. Leider läßt die Un⸗ abkömmlichkeit des mit großen Aufgaben betrauten Architekten die ſonſt übliche Wiederholung des Vortrages an einem zweiten Abend nicht zu. 4 Der Zaubermeiſter von Wien. Zum Gaſtſpiel der Wiener Revue„Alles für's Herz“. Kein Plakat, kein Inſerat, auf dem ſein Name in großen Lettern geſchrieben ſtand. Kein donnernder Applaus, für den er ſich je bedanken durfte, — und doch hat er, der Zaubermeiſter von Wien, in aller Herren Länder ſeine große Kunſt gezeigt. Hokus⸗Pokus! In zehn Sekunden verwandelt er den Wiener Prater in den Park von Schönbrunn, läßt Sehenswürdigkeiten erſcheinen, Pferde verſchwinden, iſt der unumſchränkte Herr über Straßen, Landſchaften und Städte, er, der größte Zaubermeiſter, der unſichtbare Mann, der Bühnenmeiſter des Theaters der Wiener Spielzeugſchachtel„Alles für's Herz“. In einem atemraubenden Tempo rauſchen beifallsumjubelt 33 Bilder mit 40 Mitwirkenden in 500 Koſtümen an uns vorüber, die feſt zuſammengefügt die erfolgreiche Wiener Ausſtattungs⸗ revue„Alles für's Herz“ ergeben. Bei dem Sondergaſtſpiel in Mannheim in dem Muſenſaal(Roſengarten) wird der Zaubermeiſter von Wien ſeinen Zauber walten laſſen und in all den Veranſtaltungen in der Zeit vom 15. bis 23. Januar 1938 der Mann ſein, auf deſſen Arbeit es beſonders ankommt, eine unſichtbare Arbeit, eine Arbeit auf den Brettern, die für ihn die Welt bedeuten. — Berſtärkter Schutz für auswandernde Mädchen Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter hat die Paßbeſtim⸗ mungen zugunſten minderjähriger Mädchen and ihres Schutzes verſchärft Zur Ausſtellung von Päſſen an min⸗ derjährige Mädchen zur Teilnahme an Künſtler⸗Tourneen im Auslande müſſen die Paßbehörden prüfen ob die Per⸗ ſönlichkeit des Truppenführers oder die Art und die Aus⸗ ſichten des Unternehmens zu Bedenken gegen die Reiſe An⸗ laß geben. Zu dieſem Zusck iſt die Reichs zentrale zur De⸗ kämpfung des internationalen Mädchenhandels beim Reichskriminalpolizeiamt zu hören. Bei Reiſen minderfäh⸗ riger Mädchen ohne Begleitung erwachſener Angehöriger zum Antritt einer Stellung im Ausland außerhalb einer Künſtler⸗Tournee ſind eine der amtlich anerkannten ge⸗ meinnützigen größeren Auswanderer⸗Beratungsſtellen und die Reichszentrale für Bekämpfung des internationalen Mädchenhandels zur Aeußerung zu erſuchen — Oeffentlicher Dienſt und Wehrdienſt. Nach der ge⸗ änderten Verordnung über Fürſorge für Soldaten und Ar⸗ beitsmänner iſt beſtimmt worden:„Bei Bewerbung um Be⸗ ſchäftigung im öffentlichen Dienſt hat den Vorrang vor ſon⸗ ſtigen Bewerbern gleicher Eignung, wer Wehrdienſt oder Arbeitsdienſt oder beide abgeleiſtet hat, je nach der Länge der Dienſtzeit, dabei wird die Wehr⸗ und Arbeitsdienſtzeit zuſammengerechnet. Dienſtzeiten unter zwei Jahren ſind nicht Anterſchiedlich zu bewerten.“ — Berbeſſerungen der Witwen. und Kinderrenten. Der Ausbau der deutſchen Rentenverſicherung nötigt eine Witwe mit größerer Kinderzahl nicht mehr zur Beſtreitung ihres Unterhalts einen Beruf zu ergreifen. Bisher erhielt 15 von der Invalidenverſicherung eine Witwenrente nur ann, wenn ſie entweder ſelbſt invalide oder 65 Jahre alt iſt. Heute ſteht ihr in ſedem Falle die Rente zu, wenn zur Zeit des Todes des verſicherten Ehemannes mehr als drei waiſenrentenberechtigte Kinder von ihr zu erziehen ſind. Erhält ein Kind nach Vollendung des fünfzehnten Lebens⸗ jahres Schul⸗ oder Berufsausbildung, ſo wird die Rente für deren Dauer gewährt, jedoch nicht über das vollendete achtzehnte Lebensjahr hinaus. Dies gilt entſprechend, wenn ein Kieid infolge körperlicher oder geiſtiger Gebrechen außer⸗ ſtande iſt ſich ſelbſt zu erhalten. Damit ſind in dieſer Be⸗ ziehung nunmehr die Beſtimmungen der Invaliden verſiche⸗ rung dem Rechte der Angeſtelltenverſicherung angeglichen worden. Bisher war die Bezugsdauer für die Kinderzu⸗ ſchüſſe auf das 15 Lebensjahr beſchränkt. Gedenktage 12. Januar. a 1519 Kaiſer Maximilian J., römiſcher Kaiſer deutſcher Na⸗ tion, in W 1746 Der Pädagog Heinrich Peſtalozzi in Zürich ine 1893 Der Reichsminiſter 555 uftfahrt, preußiſche Miniſter⸗ präſident und Oberbefehlshaber der Luftwaffe Gene⸗ raloberſt Hermann Göring in Roſenheim(Ober⸗ bayern) geboren 1893 Alfred Roſenberg in Reval geboren. e — ———————— 1922 7 Hitler Hermann Eſſer und andere National⸗ ſozia aratiſtiſchen Ver⸗ ingnis verurteilt. 1934 Walter Darre wird Reichsbaue 5 Nationalſozialiſtiſche Frauenberufe. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat die Frau wieder in den normalen Kreislauf des Volkslebens eingefügt, indem er ihr die Erfüllung jener Pflichten überwies, die den Einſatz der beſonderen weiblichen Fähigkeiten und Kräfte fordern. Damit hat er ihr ein großes und bedeutſames Arbeitsfeld erſchloſſen, das ihr dankbarſte Aufgaben ſtellt; denn die Erfüllung dieſer Aufgaben ſetzt nicht nur eine gründ⸗ liche Berufsausbildung, ſondern vor allem eine tiefe innere Berufung voraus, folglich alles das, was der Frau vor⸗ züglich eignet: pflegeriſcher Sinn, Liebe zu häuslichem Tun, Neigung zu praktiſcher Tätigkeit, klare Einſicht in das zu⸗ nächſt Notwendige und jene große Menſchenliebe, die ſich immer dort zu bewähren hat, wo der Einſatz der ganzen Perſönlichleit gefordert wird. Sie gibt die Kraft zu jenem heimlichen Heldentum, zu jener Entſagungsfreudigkeit, die ihren ſchönſten Lohn in dem Bewußtſein findet, die An⸗ ſprüche des Lebens zu erfüllen, nicht um nur ſich ſelbſt und dem eigenen Nutzen zu dienen, ſondern nach beſtem Vermögen den Volksgenoſſen und damit der ganzen Volksgemeinſchaft zu einem geſicherten und ſtarken Daſein zu helfen. Das aber iſt höchſte und immer ſich erneuernde Aufgabe der Frau. Es iſt eine Aufgabe, die nicht müde werden läßt, an der die ſeeliſchen und körperlichen Kräfte wachſen und die den Geiſt bildet, indem ſie das Werden und Wirken der Nation in allen ihren Bedingungen, unter immer neuen Geſichts⸗ punkten und aus ſtetig ſich erweiterndem Kreiſe erſchließt und ſo allmählich zur Erkenntnis auch der ſchwerwiegendſten und erfolgreichſten Probleme führt. Hierzu aber ſind die volkspflegeriſchen Berufe, wie ſie im Rahmen der NS geſchaffen wurden, ganz beſonders geeignet. Sie ſtellen die Frau nicht nur in den Kampf um das Leben, ſie ſtellen ſie an die Quelle alles Lebens, in den Dienſt für Mutter und Kind, in den Dienſt der Familie, in die vielfältige Tätigkeit auf dem Gebiet der allgemeinen Volksgeſundheit, ſei es in vorbeugendem oder, wie am Krankenbett, in pflegeriſchem Wirken. Im, Großen geſehen unterſcheiden wir da verſchiedene Gruppen, für die Vorbedingungen ziemlich gleich ſind: ab⸗ geſchloſſene Schulbildung, Arbeitsdienſt oder Landjahr, Kennt⸗ nis in Hausarbeit, und vor Allem auch körperliche Geſund⸗ heit und der Wille, wirklich das zu leiſten, was den Auf⸗ wendungen, die der nationalſozialiſtiſche Staat für die Aus⸗ bildung zur Verfügung ſtellt, entſpricht. Gebraucht werden: NS⸗Schweſtern als Gemeindeſchweſtern, Freie Schweſtern der NSW für Krankenpflege und Wirtſchaftsführung in Einrich⸗ tungen, Säuglingsſchweſtern für die Kinderkrippenarbeit der NS, Kindergärtnerinnen für Dauer⸗ und Erntekindergärten der RSV, Mädel für die Haushalthilfelager in Großſtädten, Kinderhortnerinnen der NSW und Volkspflegerinnen der NSV. Dazu kommen die zahlreichen anderen Sozialarbeite⸗ rinnen für alle jene Bezirke der Volkswohlfahrt, die be⸗ ſonders ſtarkes Einfühlungsvermögen, Fähigkeit zum ſchnel⸗ len Erkennen heimlicher Notſtände, zu unauffälligem er⸗ zieheriſchen Eingreifen, kurzum zu intenſivem und verant⸗ wortungsvollem Wirken im Dienſt am Volk vorausſetzen. Der nationalſozialiſtiſche Staat kann natürlich nur ſolche Mädel an die richtige Stelle bringen, die nicht nur einen intereſſanten und abwechslungsxreichen Beruf mit vielen Auf⸗ ſtiegsmöglichleiten ſuchen, ſondern nach einer Lebensaufgabe trachten. Nur wer ſein Werk in dieſem Sinne tut, tut es recht. Selbſtverſtändlich ſoll jeder Beruf eine Eriſtenzgrundlage bilden; und auch die volkspflegeriſchen Berufe ſichern, wie jeder andere Beruf, das tägliche Leben und die Zukunft unſerer Mädel. Aber darüber hinaus ſollen dieſe Berufe auch Ehrendienſt am Volke ſein, wie es Arbeitsdienſt und Wehrdienſt für den Mann ſind und wie es der Dienſt in den Formationen der Partei iſt. Der volkspflegeriſche Beruf ſetzt bei der Frau die gleiche Einſicht von der Not⸗ wendigleit eines in allen ſeinen Teilen ſtarken, wehrhaften und anſtändig denkenden Volkes voraus, die gleiche Beleit⸗ willigkeit in zeig und Glied zu marſchieren, ohne nach rechts und links zu ſehn, das gleiche Verantwortlichkeits⸗ gefühl für die tadelloſe Ausführung des Aebernommenenen und den gleichen Willen zur Selbſtaufopferung, wie ſie vom Manne verlangt werden, der ein rechter Mann ſein will. Dleſe Eigenſchaften aber ſind bei der deutſchen Frau ganz beſonders ausgeprägt; ſie müſſen nur„aktiviert“ das heißt, entwickelt und auf das edelſte Ziel, den Dienſt am Volke, ausgerichtet werden. Meiſt ſieht ſchon die Lehrerin in der Schule, wie weit das bei den einzelnen möglich iſt, und wird ihre Schülerinnen entſprechend beraten und ihre Neigungen auf einen Beruf hinlenken, der ihren Anlagen entſpricht. Im Bd M, in der Haushaltlehre, im Arbeitsdienſt oder im Landjahr wird ſich dann bald zeigen, wen man für ſchwierigere Stellungen in Ausſicht nehmen kann. Wie jeder Soldat den Marſchallſtab im Torniſter, ſo trägt jedes Mädel ein heimliches Szepter in der Taſche, die eine zur Herrſchaft im großen, die andere zur Herrſchaft im kleinen Reich. Herrſchen aber heißt, die einem zugewieſenen Aufgaben beherrſchen und ſie mit unbeirrbarem Pflichtgefühl in ſteter Selbſtbeherrſchung— ſie iſt für die Frau im Volksdienſt ebenſo wichtig, wie für den Mann im Dienſt— zu meiſtern. Aber von dieſer Selbſtverſtändlichkeit brauchen wir nicht weiter zu reden, denn unſere in der Volkspflege tätigen Mädel werden ihrer nie ermangeln, weil dieſe Arbeit dem Weſen der Frau in weit höherem Grade entſpricht, als jede andere Berufsarbeit. Denn ſie erfordert Mütterlichkeit, jener der Frau eingeborene, aus den Tiefen einer reichen Seele und aus gefeſtigter Weltanſchauung geſpeiſte Mütler⸗ lichkeit, die jeder Frau beſtes Teil und allein geeignet iſt. ihr über die Anerkennung ihres Wirkens hinaus die dauernde Liebe der von ihr Betreuten zu ſichern. Margarete Zündorff. Bewähre dich! Es gibt Menſchen, die glauben, wenn es einer zu etwas gebracht hat, es ſei das Glück oder die ſogenannten guten Beziehungen geweſen. Schön iſt es, wem das Glüch zur Seite ſteht, und gut iſt es, wenn jemand zu einfluß⸗ reichen Leuten Beziehungen hat, aber alles Glück und alle guten Beziehungen nutzen letzten Endes nichts, wenn ſich das Protektionskind nicht bewährt. Heute aber iſt die Bewährung die beſte Beziehung, die es überhaupt gibt. Auf der Bewährung iſt das Er⸗ ziehungsſyſtem des nationalſozialiſtiſchen Staates aufge⸗ baut, und dem ärmſten Sohn des Volkes der begabt iſt und ſich bewährt, ſtehen alle Wegen offen, denn er iſt, um das noch einmal zu gebrauchen, das Protektionskind des Volkes, er ſteht unter dem Schutze und der Förderung der nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft. Die Bewährung, Tüchtigkeit, Feſtigkeit des Charakters und der Geſinnung ſind das größte Kapital, das ein junger Menſch beſitzen kann. Nach dieſen Geſichtspunkten erfolgt die Nachwuchs⸗ erziehung und Ausleſe im nationalſozialiſtiſchen Staat. So können die Eltern nichts Beſſeres tun, als daß ſie ihre Kinder dieſer nationalſozialiſtiſchen Erziehungs⸗ gemeinſchaft anvertrauen. Durch dieſe Erziehung wächſt die Jugend zu wahren Dienern der Volksgemeinſchaft, zu aufrechten deutſchen Männern. Ein größeres Glück kann es für uns überhaupt nicht geben. Darum ſage deinem Jungen oder Mädel: Bewähre dich in der Volks⸗ gemeinſchaft und du wirſt deinen Weg machen! B. Bei Hausſchlachtungen die Borſten ſammeln! Für die Schlachthofverwaltungen iſt bereits vor einem Jahr der nachdrücklich Einſatz zur reſtloſen Erfaſſung und Verwertung der Schweinehaare und ⸗borſten angeordnet worden. Bei den ſonſtigen Schlachtungen werden dagegen die Schweineborſten noch nicht ausreichend erfaßt. Nach einem Erlaß des Reichs⸗ und preußiſchen Innenminiſters ſollen die Fleiſchbeſchautier⸗ ärzte und Fleiſchbeſchauer künftig bei der Fleiſchbeſchau die Schlächter und die Beſitzer der Schlachttiere auf die drin⸗ gende Notwendigkeit des Sammelns und der Verwertung der Schweineborſten nachdrücklich hinweiſen. Beſonders gilt dies für die Hausſchlachtungen. a Mannheimer Großviehmarkt v. 11. Jan. Am Mann⸗ heimer Großviehmarkt waren folgende Tiere zum Verkauf aufgetrieben: 92 Ochſen, 104 Bullen, 127 Kühe, 127 Rin⸗ der, zuſammen 450 Stück Großvieh, gegenüber ber Vorwoche ein Mehr von 146 Stück. Bei einer unveränderten Höchſtnotiz erfolgte die Zuteilung entſprechend den Kontingenten für Ochſen von 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44 Pfg. Der Kälbermarkt war mit 830(Vor⸗ woche 709) Tieren beſchickt. Der Markt nahm einen mittleren Verlauf. Auch hier erfolgte die Zuteilung kontingentgemäß bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 60 bis 65 8 Sehr gut war der Schweinemarkt mit 2546(Vorwoche 1803) Tieren beſchickt. f 0 Zeitſchriften und Bücher. Wie habe ich meine Einkommenſteuer⸗Erklärung ab⸗ zugeben? Von Dieter Merk. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.—.— Dieſe Schrift erſcheint gerade zur rechten Zeit in neuer Auflage. Sie beantwortet klar und in leicht verſtändlicher Weiſe alle Fragen, die ſich bei der Vorbereitung und Ausführung der Einkommenſteuer⸗Erklärung ergeben. Auch in dieſem Jahre wird die Schrift ein Aütz⸗ licher Helfer ſein und manche Erörterung mit dem Finanz⸗ amt verhindern. Bei den vielen ſteuerrechtlich wichtigen Vor⸗ ſchriften kann ſich der Steuerzahler oft nicht zurechtfinden. Alles wichtige findet man hier zuſammengeſtellt; was ſteuer⸗ pflichtig iſt und was nicht; unter welche Einkommensgruppe die verſchiedenen Einkünfte fallen; welche Einnahmen oder Ausgaben zu berückſichtigen oder endlich, welche. Abzüge zu⸗ läſſig oder unzuläſſig find, wenn Bücher geführt werden oder nicht. In den letzten Kapiteln behandelt das Bändchen die Bewertung der Vermögensgegenſtände, die Gewinnermitt⸗ lung u. a. Notgeld Dokumente aus einer ſchlimmen Zeik. Notgeld wird wieder geſammelt. Es ſind eigenartige Do⸗ kumente aus einer ſchlimmen Zeit. In den erſten Nachkriegs⸗ jahren wurden dieſe Notgeldſcheine in den meiſten deutſchen Gemeinden ausgegeben. Es war wie im Mittelalter: Jedes Gemeinweſen hatte ſein eigenes Geld. Reich, Länder, die Reichsbahn, öffentliche Körperſchaften, Sparkaſſen gaben zuerſt Notgeld aus, da die vorhandenen Zahlungsmittel nicht ausreichten. Dann folgten die Städte in breiter Linie. Eine Stadt machte es der anderen nach. So gab es bald zahlloſe Scheine aller Art, viele recht bunt, Motive aus der Heimat⸗ geſchichte des betreffenden Ortes darſtellend, zum Teil mit humoriſtiſchen Verſen verſehen oder Mahnungen enthaltend. Scheine in allen Größen und Formen wurden ausgegeben, viereckige, aber auch runde, aus Papier. Glanzleder uſw. Manche Gemeinden warfen unaufhörlich neue Serien auf den Markt, denn man rechnete zur Stärkung der ſtädtiſchen Kaſſen mit einem großen Intereſſe der Sammler. Und dar⸗ in hatte man ſich auch nicht getäuſcht. Es wurde tüchtig Not⸗ geld geſammelt. Sammlergemeinſchaften entſtanden. Beſon⸗ dere Notgeldzeitſchriften wurden herausgegeben. Eine ganze Literatur tat ſich auf. Später ſchlief dieſer Sammelſport Ziemlich ein, bis er jetzt wieder zu neuem Leben erwacht iſt. Das iſt verſtändlich, da gerade dieſes Notgeld hiſtoriſche Be⸗ deutung hat und einen zeitlich ſcharf umgrenzten Geltungs⸗ bereich gehabt hat. Nur wenige Jahre waren diefe Geld⸗ ſcheine im Kurs. Manche Städte lieferten ſehr intereſſante Scheine. So ſind die Bielefelder bekannt, die nicht nur aus Papier, ſon⸗ dern auch aus Leinen und gar Seide hergeſtellt wurden und zum Teil mit gehäkelten Spitzen verſehen waren. In ſchö⸗ nen Farben ſchimmernd, ſind ſie ein wertvolles Erinne⸗ rungsſtück. Die Stadt Oſterwieck im Harz gab„Bauſteine“ auf fein gegerbtem Leder aus. Die Berliner 5⸗ und 20⸗ Markſcheine ſind bereits Seltenheiten geworden. Die Stadt Niederlahnſtein verbreitete einen 50⸗Pfg.⸗Gutſchein, auf dem ein ſchöner angeſchnittener Schinken zu ſehen war. Dane⸗ ben lagerten einige Rüben. Ueber dem Schinken ſtand der Spruch:„Zarte Sehnſucht, ſüßes Hoffen“, über den Rüben aber:„So leben wir, ſo leben wir...“, Dresden gab ein beſonderes Milchgeld aus, wobei jede Milchfiliale eigene Scheine hatte. Eigenes Geld hatten ſchon in der Kriegszeit auch die Gefangenen für Offiziere und Mannſchaften. Auch große Werke bezahlten ihre Belegſchaft mit eigenem Not⸗ geld, das von den Kaufleuten angenommen wurde.— Ein Aluminiumwerk hatte Notgeld aus dünn gewalztem Alumi⸗ nium eingeführt. Die mecklenburgiſchen Städte beſaßen ein eigenes Reuter⸗Geld. Vielfach würden Stücke mit höherem Wert zum Zwecke des Wechſelns einfach zerſchnitten. Einige kleine Gemeinden begnügten ſich mit primitiven hektogra⸗ phierten Gutſcheinen, die mit dem Stadtſtempel verſehen waren. In den Abſt immungsgebieten wurde ebenfalls Notgeld erforderlich, ſo in Schleswig⸗Holſtein, im Memelge⸗ biet, in Oberſchleſien uſw. Eine Seltenheit iſt das Notgeld der weißruſſiſchen Armeen und der polniſchen Legionen. Wertvoll iſt das Notgeld der deutſchen Kolonien. Auch in Oeſterreich behalfen ſich viele Gemeinden nit dem Notgeld. Manche Notgeldſcheine, die allzu draſtiſche Kund⸗ gebungen enthielten, verfielen der Beſchlagnahme und gel⸗ ten 5 als Rarität. eben den Scheinen gab es auch Hartgeld als Mün⸗ zenerſatz, und zwar aus Eiſen, Meſſing, Ton und Por⸗ zellan. Hier ſind künſtleriſch hochwertige Stücke erhalten die jedem Sammler Freude machen Bekannt iſt auch das Weſt⸗ falen⸗Geld aus goldglänzendem Meſſing mit dem Bildnis des Freiherrn n Mannheimer Theaterſchau Im Nationalthegter: Mitt ch, 12. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung: Peker⸗ 5 5 e Ein Märchenſpiel von Gerdt v⸗ Baſſewitz. Anfang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Für die NSG.„Kraft durch Freude“: Der Ae nerbaron. Operette von Johann Strauß. Anfang 20, Ende 22.45 Uhr. 5 s E ag, 13. Januar: Miete D 13 und 1. Sonder⸗ e 5 15 und für die NSG.„Kraft durch 5 Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 406: 8 5 45 Oper von L. van Beethoven. Anfang 20, Ende 22. Uhr. Zm Neuen Theater im Roſengarten: Donnerstag, 13. Januar: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim Abt. 119, 236 bis 247, 342 bis 340, 360, Jugendgruppe Nr. 501 bis 750, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Parkſtraße 13. Kriminalſtück von Axel Jvers. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. FFC ã ͤVVTVPPPPTPPTPTTTGGTGTGTGTGTTGTTTT Prima Turnerbund„Jahn“, e. B., Mhm.⸗Heckenheim. 5 Einladung. Eßäpfel Am Samstag, 15. Januar, abends 8 Ahr 8 Pfd. 1.— Mk. findet unſere achtung Hausboſitor! fertigung der Steuererklärung erfolgt Ende Januar im Vereinsbüro. Iffezheimerſtr. 1. r il 4 ſowie Guthabenbescheinigungen für Restbeträge aus Gebäudesondersteuer müssen bis 31. Januar Hauptverſammlung Obſt, beantragt werden. Antragsformulare auf dem Büro 5 5 8 G aß des Haus- und Grundbesitzervereins zu erhalten. im„Kaiſerhof“ ſtatt, mit folgender Tagesordnung: emüſe N 1. Berichte, 2. Reuwahl, 3. Verſchiedenes. und 1 f Unſere Ehrenmitglieder, aktive und paſſive Mit⸗ cer 1 lichlung Hausbeſitzer! glieder ſind zu zahlreichem Beſuch freundl. eingeladen.. 5 empfie Stellen Sie schon jetzt die Unterlagen für die Der Vereinsführer. Heinr. Lahres s Einkommensteuererklärung zusammen. Die An- 5 5 5 Garantiert reiner 2 1 eues echt eichenes 8 f 1 afzimmer Achtung hausbeſiter! honig, 3 ganz ee Modell, Gegenſtände 3 tür. Schrank, Friſierkommode 3 tell. Spiegel, Rachttiſche mit Glasplatte, 2 Betten, abgerd. Kann n. Wunſch gebeizt werd. das Beſte gegen Huſten und Heiſerkeit, Wenn Sie noch nicht Mitglied sind, vergessen Sie nicht, Ihre Aufnahmeerklärung bis zum 81. Januar auszufüllen. Nur bis zu diesem Termin sind Sie von der Entrichtung der Aufnahmegebühr in Höhe aller Art finden raſch 8 Glas g NII. 3.—, befreit. Nur bei Abgabe der Aufnahme- 500 fr⸗G A 325.— A diesem Zeitpunkt kann die An- 4 150 u. 170, 8 einen Käufer fertigung der Steuererklärung durch die Vereins- 5 Möbellager durch eine geschäftsstelle N 8 1 5 8 empfiehlt Hih Baumann 5 Co inrichtu.„ 8 5 V lelfaches des Plitgliedsbeltrages sparen. Jad. Würe in Mannheim 15 7 Kleinanzeige f n Lebensmittel, Eingang nur 5 haus⸗ und ürundboe ſiter vor ein e. U. Feintoſt un Necarbote Mannßeim, m 7, 9 Der Vereinsleiter. Aus partelamtlichen Mitteilungen entnommen: Gef. 29/171. Sonntag, 16. 1. 38, antreten der Ge⸗ cl at zum Apel ein S. den.