Unphleg aule 1 W S 2 N 5 age N lige sup Aae goaablgz ne Soße Se bons 0 ule anqiſpe unn usang ue 5 di uonen na used ezlnad zeuiga gv SNIe Ula Ueicpen ue u an ugvu gun en oeubel ae uubg „ec eie ego egnfd! 40 2 . 2 76 ole e esspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk J.60, der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aszeigenpreiſe: Die 22 mm breite Milllmeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. iſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Peruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konte: Karlsruhe 78439. Zum Deulſchla ſu ten Dr. Stojadinowi Dr. Milan Stojadinowitſch, der jugoflawiſ präſident, kommt Mitte Januar zu einem mehrtäs ſuch nach Berlin, um den Beſuch zu erwidern, Reichsaußenminiſter von Neurath im Sommer res in Belgrad abſtattete. Die Reiſe — ſie wird außer Berlin auchen ihren— wird zweifel i neuen Deutſchland vorhandenen fr 3 tigen und zur Vertief Beziehungen beitragen, die ſchon ſeit beiden Staaten beſtehen. Anläßlich des des Reichsaußenminiſters konnte von Stojadinowi eſtellt f Auffaſſunger die politi einer fr hen Zuſammenarb ſtimmten Das halbe Jahr, das iſt, hat erneut den Wert dieſer Zuf Und ſie zweifellos auf vielen Gebieten noch erweitert. ſugoſtawiſche Freundſchaft Die Freundſchaft zwiſchen Jugoſlawien und Deutſchland datiert nicht etwa erſt ſeit geſtern. Die kul⸗ turellen und ſonſtigen Beziehungen zwiſchen beiden Völkern können auf eine Jahrhunderte alte Dauer zurückblicken. In den Nachkriegsjahren haben ſich insbeſondere die wir lichen Beziehungen zwiſchen Jugoflawien und Deu raſch entwickelt, und Deutſchland nimmt heute in der ſlawiſchen Ein⸗ und Ausfuhr eine ſehr bedeutende ein. 4 Deut „ die von Dr. 0 iſe vertreten wird und en iſt, daß ſich Jugoflawien in keinerle lungen hineinzwüngen ließ, hat weſenklich zur Befeſtigung der deukſch⸗ſugoflawiſchen Freundſchaft beige⸗ tragen. Der j überall werden. Auch ein hrung dazu be gen hat, daß ſich die in Eu beſtehenden Spa en nicht noch vergrö⸗ Be ind daß eine ſchroffe Frontenbildung vermieden I S Milan Stojad Stojadinowitſch wurde am 23. Juli 1888 geboren. en abſolvierte der junge Stojadinowitſch im In⸗ und 2 nde. E erte u. a. auch in München ſchaft und chte im Sommer 1911 in Berlin auf Grund einer tation über den deutſchen Etat das Ne end ſeiner Berliner Studien war er it beim Preußiſchen Oberrechnungshof in Drei Jahre ſpäter krat er in das Belgrader iſterium ein, wo er gegen Ende des Weltksieges 5 n Jahre 1922 berief ihn der greiſe Miniſterpräſident Paſchitſch in die Regierung als Finanzminiſter Er blieb fünf Jahre lang in dieſem Amt, das ex mit viel Geſchick verwaltete. Seit 1935 iſt er Mini⸗ ſterpräſident und Finanzminiſter. Seit ſeiner Studienzeit in Deutſchland denkt Stojadinowitſch gern an das Reich zu⸗ rück, dem er gelegentlich private Beéſuche abgeſtattet hatte. Er spricht fließend Deutſch und hegt gegenüber dem deutſchen V e Achtung, die Deutſche und Jugoflawen einan⸗ der gegenſeitig beſonders auf Grund der Erfahrungen des Weltkrieges entgegenbringen. Stojadinowitſch denkt beſon⸗ ders gerne an ſeine Münchener Studienzeit zurück, ie ihm in ſo angenehmer Erinnerung iſt, daß er„nach Möglichkei⸗ wenigſtens einmal im Jahre ganz privat nach München kommen und dort im Hofbräuhaus ſeine Maß trinken möchte.“ 5 Es iſt zu hoffen, daß die Ergebniſſe ſeines jetzigen Be⸗ ſuches in Deutſchland für beide befreundete Staaten wdie⸗ derum poſitiv und fruchtbar ſein werden, und daß von ihm neue Impulſe für eine friedliche und freundliche Zuſam⸗ menarbeit im eſſe des Friedens und der Konfolidierung Europas ausgehen. Bez ehungen * In einem Sonderheft der Zeitſchrift„Volk und Reich“ veröffentlicht der jugoflawiſche Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch einen Artikel, in dem es U. a heißt: „Obwohl ſich Serbien und Deutſchland im Kriege gegen⸗ überſtanden, waren ſie doch nicht Feinde, ſondern ritterliche Gegner Dies wird ſerbiſcher⸗ und, wie ich weiß, auch beut⸗ ſcherſeits vorbehaltlos anerkannt. Gleich nach dem Kriege aber begannen ſich die Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Völkern raſch wieder zu normaliſieren. Ihr Wirtſchaftsver⸗ kehr, der heute einen entſcheidenden Faktor für beide Part⸗ ner darſtellt, war ſchon wenige Jahre nach dem Kriege wie⸗ der im Aufblühen begriffen Jugoflawien, das überwiegend ein Agrarſtaat iſt. und das induſtrielle Deutſchland ergän⸗ zen ſich in ihren l e m de Bedürfniſſen gegenſeitig hervorragend Deshalb hat auch der Handelsverkehr zwiſchen unſeren beiden Staaten in den letzten Jahren auf Grund des Handelsvertrages vom Jahre 1934 eine ſo erfreuliche aufſteigende Entwicklung genommen.“ Der Artikel weiſt dann au 1 ch rt und fäl miniſters in Ich konnte in Neurath feſtſtell über die polit 3 unſere ge und ſchaftlichen! ſtmmten lle en überein⸗ U und den äftigt, auf dem Wege ziehungen dem Werk Uebereinſtimm mit der Ach rlin Rom. Rom 13 Jan. Die Budapeſter Konferenz der drei Staaten des Rompakts— Italien, Oeſterreich und Ungarn wird in der römiſchen Preſſe ausführlich beſprochen. Die ärung, in der das Ergebnis von Budapeſt zuſammen⸗ ß iſt, wird von den kömiſchen Zeitungen als weltge⸗ chtlich bedeutſam bezeichnet und die Blätter unterſtrei⸗ en beſonders die„Wärme der Anerkennung der Achſe Berlin als neuen und cheidenden Hortes Friedens und Wiederaufb Ebenſo begrüßen i 3 2 hme ſe E 2 gen garns, die 0 anzuerkennen. Das Blatt „Popolo di oma“ ſchre die Erklärungen von Buda⸗ peſt lieferten den unumſtößlichen Beweis, daß die Richtli⸗ nien der öſterreichiſchen und der ungariſchen Politik voll⸗ kommen mit denen der Achſe Rom.— Berlin übereinſtimm⸗ ten. e Kommen⸗ barung der 6 der Rom⸗ ˖ e Bewährungsprobe beſ habe. Nach igen aus Budapeſt wird das weſentliche Ergeb⸗ nis der Konferenz in ungariſchen diplomatiſchen Kreiſen in der ausdrücklichen Betonung der Bedeutung der Achſe Rom— Berlin für den Donauraum und in der Schaffung einer günſtigen Atmoſphäre für die Normaliſierung der Beziehungen Ungarns zu den Nachbarſtaaten erblickt. Be⸗ deutſam ſei auch, daß die Frage der Wiederherſtellung einer Monarchie in Oeſterreich nicht behandelt worden ſei. Zu dem Verlauf der Konferenz ſelbſt iſt noch nachzutragen, daß die Vertreter der Rompaktmächte nach Abſchluß ihrer Beratungen an Muſſolini als den Schöpfer des Rom⸗ paktes ein Telegramm richteten, in dem es heißt, daß der Pakt„nach wie vor nicht allein die berechtigten Intereſſen der Teilnehmerſtaaten wahrt, ſondern auch darüber hinaus der Sache der Gerechtigkeit und des Friedens dient.“ rungen des öſterreichſſchen Bundeskanzlers Zu der Konferenz von Budapeſt veröffentlicht die Wie⸗ ner Politiſche Korreſpondenz Aeußerungen des Bundeskanz⸗ lers Dr. Schuſchnigg. Es heißt darin u. a.: Das öſterreichiſch⸗deutſche Abkommen vom 11. Juli 1936 iſt eine erfreuliche und zweckenkſprechende Ergänzung des Kompaktes. Es wird gut ſein, zu erinnern, daß Oeſterreich ſich ſeit je als deutſcher Staat deklariert hat, auch längſt be⸗ ikik in Sicht kam, und daß es bei jeder Ge⸗ unter keinen Umſtänden bereit, eine Politik zu machen, die eine Spitze gegen Deutſchland habe Dieſe Auffaſſung fand in Rom und Budapeſt volles Verſtändnis. Sie kam aber auch in allen anderen zwiſchen⸗ ſtaatlichen Beſprechungen, die von Oeſterreich geführt wur⸗ den, eindeutig zum Ausdruck. Zum Kommunismus erklärte der Kanzler, daß Oeſterreich den Gedankengängen des Kommunismus und ihren Auswirkungen im eigenen Lande ſchon ſeit 15 Jah⸗ ren in ſchärfſter Ablehnung gegenüberſtehe.„In der glei⸗ chen Lage“, ſo fährt er dann wörtlich fort,„befand ſich Un⸗ arn nach den bitteren Erfahrungen Bela Khuns. Der deutſch⸗italieniſch⸗ſapaniſche Antikoni⸗ ternpakt, der ſich die Bekämpfung des Kommunismus zur Aufgabe ſetzt war daher in dieſem Sinne für Oeſterreich und Ungarn ſchon längſt praktiſche Wirklichkeit. Bezüglich der Genfer Liga erklärte Schuſchnigg, es ſei Aufgabe der kleinen Staaten, darauf hinzuwirken, daß der alten 4 d Völkerbundsidee wieder neues Leben eingehaucht werde. Bekenn nis zur Achſe Berlin— Nom Ganda über die Budapeſter Erklärung. 5 Rom, 14. Januar. Zur Budapeſter Erklärung ſchreibt der Direktor des „Giornale d'Italia“ u. a. als weſentlichſten Beſtandteil der Budapeſter Erklärung müſſe man insbeſondere die einleitend bekundete Sympathie Oeſterreichs und Ungarns für die enge deutſch⸗italieniſche Zuſammenarbeit hervorhe⸗ ben. i 5 er Schreckensherrſchaft Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwor für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzei Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. Bekenninis der beiden Donau⸗ Achſe Rom— Berlin. Dies rend der ganzen Juſam⸗ orden ſei, es be⸗ jener Manöver, ülſchen Syſtems ehen müßten. wird immer r und dehnt ihre Auf⸗ ge Bekennknis zur Achſe he und praktiſche b Punkten der bleme beziehen, und geſtellt d en e 28 deute aber auch d die auf eine 5 ausgingen un „Die Achſe ſtärker. Sie gaben imme Rom— Be — nage Deukſchland franzöſiſch N Miniſterpräſident Chautemps und Fina Bonnet haben über die politiſche und die f Lage Bericht erſtattet und auf die ernſten hingewieſen, die ſie auf dem Währungs 0 nen. Der inettsrat beſchloß, ſeinen Willen zur Ver ung d inzlage und des Franken zu betonen. 2 rſe war franzöſiſche F f Verlaſſen de binettsrats, dem 9 be Bedeutung beige n wird, erklärte niſter Bonnet, die Regierung habe einſtimmig die De⸗ biſenkontrolle abgelegt, daͤfür aber das Haushaltsgleichge⸗ wicht als unbedingt notwendig erachtet. Miniſterpräſident Chautemps werde darauf hinwveiſen, daß die Regierung feſt entſchloſſen ſei, die öffentliche Ordnung und die Lega⸗ lität gegen jede Agitation aufrechtzuerhalten. 1 In gui unterrichteten politiſchen Kreiſen glaubt man zu daß Chautemps einen Aufruf an das ganze O richten werde, um die Bemühungen der für die Aufrechterhaltung des ſozialen Friedens und der finanziellen Viederaufrichtung zu unterſtützen. Er werde die Lage des Schatzamtes erläukern und darauf hinweſſen, daß keinerlei kechniſche Gründe vorhanden ſeien, die eine Bertrauenskriſe rechtfertiglen. Die Regierund, ſo erklärt man, habe ferner eine Reihe von kechniſchen Maßnahmen ge⸗ „die geeignet ſeien, die Spekulalion gegen den Fran⸗ ken zu unterbinden, wie beiſpielsweiſe die vorübergehende luterbrechung der Notierungen an der Börſe. Ein endgül⸗ kiger Beſchluß ſei jedoch noch nicht gefaßt worden. Zu der Mordaffäre Roſſelli gab der Innen⸗ miniſter bekannt, daß die Mörder der beiden Brüder Roſ⸗ ſelli feſtgeſtellt worden ſeien. Die Getöteten waren— wie erinnerlich— aus Italien ſtammende Emigranten. Sie waren vor ſieben Monaten auf geheimnisvolle Weiſe ums Leben gebracht worden. Bei den Tätern handelt es ſich, er⸗ klärt Miniſter Dormoy, um Mitglieder der„Geheimen Re⸗ volutionären Milizen“ oder des„Geheimausſchuſſes der Revolutionären Tat“. Von ſechs an der Ermordung be⸗ teiligten Perſonen ſeien fünf bekannt und vier ſeien be⸗ reits in Haft.— In der Angelegenheit der Bomben⸗ anſchläge ſind die beiden in Elermont⸗Ferrand verhaf⸗ teten Ingenieure Locuty und Vogel, der übrigens ein aus Rumänien ſtammender Jude iſt, in Paris dem Unterſu⸗ chungsrichter vorgeführt worden. Regierung —* 7 Kammer⸗Erklärung Chautemps Er ſtellt die Vertrauensfrage. Naris, 14. Januar. In der franzöſiſchen Kammer gab Chautemps die an⸗ gekündigte Erklärung ab. Er wies zunächſt darauf hin, daß die Finanzlage des Landes noch vor zwölf Tagen zu keinen Beſorgniſſen Anlaß gegeben habe. Vor einigen Tagen habe ſich jedoch eine Erregung breitgemacht, die ernſte Rückwirkungen auf dem Deviſenmarkt gehabt habe, obwohl ein ſolcher Alarm durch die Finanzlage an ſich nicht berechtigt geweſen wäre. Dieſe Erregung ſei ausge⸗ beutet worden.. Die Bemerkung, er laſſe nicht zu, daß die Beamten ſich gegen den Staat auflehnten, brachte dem Miniſterpräſiden⸗ ten Beifall von rechts ein Hinſichtlich des Konfliktes bei den Goodrich⸗Werken nahm der Miniſter gr zident für ſich das Verdienſt ay Anſpruch, ohne Blutve zen eine Re⸗ gelung herbeigeführt zu haben, die den humanen Gefühlen entſpreche. Zeder könne der Regierung dadurch helſen, daß er es un⸗ terlaſſe, ihr alle Tage Knüppel zwiſchen die Beine zu wer fen. Die Regierung könne nicht arbeiten, wenn ſie ſtändig und auf allen Gebieten von der Re. heil, der ſie hre Ext⸗ ſtenz verdanke, kritiſiert werde. Er bleibe der Mehrheit Feu, verlange aber auch von dieſer Mehrheit die Treue. Er ſtelle vor dem Land die Verkrauensfrage. 9 Mach dieſer Rede trat eine Sitzungspaute ein. Die franzöſiſche Regierung zurückgetreten. . Paris, 11 Januar. In der Abgeordnetenkammer erklärte der franzöſiſche Miniſterpräſident Chautemps nach einer ſtürmiſch verlaufenen Nachtſizung am Freitag früh 8.30 Uhr, daß die Regierung zurückgetreten ſei, weil ſich das Kabinet mit den Forderun der kommuniſtiſchen Kammerfraktion nicht einverſtanden klären konnte. 25 N Berlin ehrt Dr. Filchner Oberbürgermeiſter Dr. Lippert überreicht die Silberplaketkte. Berlin, 13. Jan. Im belli geſchmückten Berliner Rat⸗ haus fand der Empfang der Reichshauptſtadt für den For⸗ ſcher und Nationalpreisträger Dr. Wilhelm Filchner ſtatt. ANachdem ſich Dr. Filchner in das Goldene Buch der Stadt Berlin eingetragen hatte, überreichte der Oberbür⸗ germeiſter und Stadtpräſident dem Forſcher die Silberne Ehrenplakette der Reichshauptſtadt. Gleichzeitig keilte er mit, daß der Dr. Wilhelm⸗Filchner⸗ Stiftung von der Skadt⸗ verwaltung eine Ehrengabe in Höhe von 10 000 Mark über⸗ wieſen worden iſt. Dr. Filchner dankte ſichtlich bewegt für die hohen Aus- zeichnungen und verſicherte, er ſchätze ſich glücklich, nun wieder in„ſeinem“ Berlin zu ſein, das er liebe und wo ihm jetzt ſo viel überraſchende Beweiſe der Zuneigung ent⸗ gegengebracht worden ſeien. * Noſenberg ehnt Or. Füchner Reichsleiter Alfred Roſenberg empfing nach einer Mel⸗ dung der NSK am Donnerstag in ſeiner Eigenſchaft als Leiter der Kulturtagung der Reichsparteitage den heimge⸗ kehrten Nationalprefsträger Dr. Filchner und ließ ſich von ihm über die wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe ſeiner For⸗ ſchungsreiſe berichten. Reichsleiter Roſenberg übergab Dr. Filchner ſein Bild mit Unterſchrift und widmete ihm ein Exemplar des„Mythus des 20. Jahrhunderts“. Für ſeine zukünftige Forſchertätigkeit im Dienſte der deutſchen Wiſſen⸗ ſchaft wünſchte er ihm weiterhin guten Erfolg. Dr. Filchners Dank Der deutſche Forſcher und Nationalpreisträger Dr. Wilhelm Filchner, deſſen hervorragende Verdienſte um die deutſche Wiſſenſchaft durch den begeiſterten Empfang des heimkehrenden Forſchers ſeitens des geſamten deutſchen Volkes in herzlichſter Form anerkannt worden ſind, hat folgende Dankſagung der Oeffentlichkeit übergeben a „Auf der heimreiſe nach dreieinhalbjähriger Abweſen⸗ heit von Deutſchland ſind mir an allen Plätzen die ich be rührte, ſo viel Zeichen der Ehrung und des herzlichen Emp⸗ fangs ſeitens der Partei, Staak und Bevölkerung enge gengebracht worden, daß es mir ein aufrichliges Ze ürf. nis iſt, auf dieſe Weiſe meinen tiefſten und aufrichligſten Dank zum Ausdruck zu bringen. Dieſes eindrucksvolle Er⸗ leben wird mir Kraft geben, all mein Leben PE und meine Arbeitskraft auch weiterhin voll einzuſetzen für Führer und Vaterland.“ Der Ehrentag des Gaarlandes Es feiert den dritten Jahrestag der Abſtimmung. Saarbrücken, 14. Januar. Den Auftakt zu den Feierlichkeiten anläßlich des drit⸗ ten Jahrestages der Saarabſtimmung bildete am Donners⸗ tag eine feierliche Kranzniederlegung am Grabe des auf Grund eins Urteils des franzöſiſchen Kriegsgerichts erſchoſſenen Eiſenbahners Jakob Johannes. In den Mittagsſtunden ſammelten ſich auf den verſchiedenſten Plätzen Saarbrückens die Angehörigen der Gliederungen der Partei, die im geſchloſſenen Zuge durch die feſtlich ge⸗ ſchmückten Straßen Saarbrückens zum Markt mar⸗ ſchierten. Hier fand eine eindrucksvolle Gedenkfeier ſtatt. Zwei 100 000⸗Mark⸗Gewinne Berlin, 13. Jan. In der hung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie fielen zwel Gewinne von je 100 000 Reichsmark auf die Nummer 1617777. Das Los wird in der erſten Abteilung in Achtel⸗ teilung in Bremen, in der zweiten Abteilung ebenfalls in Achtelkeilung in Schleſien geſpielt. .. und zwei 30 000⸗Mark⸗Gewinne Zwei Gewinne der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslot⸗ terie von je 50 000 Mark fielen auf die Nummer 337831 Das Los wird in der erſten Abteilung in Achtelteilung iv Berlin und in der zweiten Abteilung ebenfalls in Achtel⸗ teilung im Rheinland geſpielt. Roman von Lisbeth Dill. 61 Der Vortrag war zu Ende, die Göſte ſaßen in der Diele bei einer ſehr harmloſen Bowle und beſprachen den inter⸗ eſſanten, aufſchlußreichen Vortrag; ſie reichten ſich die Briefe herum, nach denen Doktor Hiller ihnen ein Bild des Schreibers zu machen verſucht hatte. Draußen regnete es ſtark, man hörte den Wind in den Tannen rauſchen, als ob er ſie niederbrechen wollte. Die alten Bäume ſeufzten und ächzten.. 5 Zur ſelben Stunde fuhr Bothmer, der mit einem früheren Zuge von Berlin gekommen war, in einer Taxe nach ſeinem Hauſe. Als er ſein Haus betrat, fiel ihm die Stille darin auf. Es war bedrückend, ſo ſtill wie noch nie Die Zimmer lagen dunkel und waren bereits abgeſchloſſen. Stroh war ſchon in ſeine Manſarde hinaufgeſtiegen und die Köchin hatte ſich die Abweſenheit des Hausherrn zu⸗ nutze gemacht und war noch nicht nach Hauſe gekommen. Es erwartete ihn niemand. Aber er vermißte irgend etwas, das ihn ſonſt immer begrüßt hatte. Obwohl die Möbel noch auf ihren Plätzen ſtanden und die Bilder an den Wänden hingen, wie einſt, hatte ſich das Haus ver⸗ ändert. Er hatte ſeit Mittag nichts mehr gegeſſen, nur eine Taſſe Kaffee auf dem Bahnhof getrunken. Aber im Eß⸗ zimmer war kein Tiſch gedeckt. Er hätte ſich gern etwas aus der Küche geholt. Aber er war noch nie in dieſer Küche, die im Unterſtock lag, geweſen. Er wußte nicht einmal, wo die Speiſekammer lag. Er ſuchte nach Kakes, die immer auf dem Büfett ſtanden, aber die Büchſe war leer. Auch Wein war keiner mehr vorhanden. Auf ſeinem Schreibtiſch lag eine große, wiſſenſchaft⸗ liche Arbeit im Manuſtript. Ein paar kleinere, für medi⸗ ziniſche Blätter geſchriebene, waren gedruckt worden. Er hatte die letzten Wochen eigentlich nur in der Bahn oder am Schreibtiſch zugebracht. Er war nicht mehr in die Heide gekommen und die Stadt hatte er kaum geſehen. Donnerstagnachmittag⸗Zie⸗ linge Weitere Gefechtshandlungen werden erwartet. Polens Außenminiſter in Berlin Berlin, 14. Januar. Der polniſche Außenminiſter Oberſt Beck hat im Laufe des Vormittags Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neu⸗ rath einen Beſuch abgeſtatket, an den ſich eine längere Un⸗ kerhallung knüpfte. Mittags ſah. Miniſterpräſident Ge⸗ neraloberſt Göring bei ſich zu Gaft. Am Nachmittag ſuchte der polniſche Staatsmann den Reichsminiſter für Volks⸗ aufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, auf. Engliſcher Miniſterbeſuch Der britiſche Verkehrsminiſter beſichkigt die Reichsauto⸗ bahnen Berlin, 13. Jan. Der britiſche Verkehrsminiſter Dr. Les⸗ lie Burgin iſt in Berlin eingetroffen. Der Miniſter hat, einer Einladung des Generalinſpektors für das deutſche Straßen⸗ weſen folgend, auf der Rückreiſe von der Schweiz nach England Gelegenheit genommen, die deutſchen Straßenver⸗ hältniſſe und den deutſchen Straßenbau kennenzulernen. In Begleitung von Dr. Todt fuhr er über die Autobahn München— Salzburg bzw. die Deutſche Alpenſtraße nach Berchtesgaden. Es wurde auch die Ausſtellung für Archi⸗ tektur und Kunſthandwerk im Haus der Deutſchen Kunſt in München beſichtigt, die, wenn auch erſt im Aufbau be⸗ griffen, jetzt ſchon einen ausgezeichneten Ueberblick über die fertigen und in Bau oder in der Projektion begriffenen Großbauten des neuen Deutſchland gibt. Ein vom Reichs⸗ verkehrsminiſter zur Verfügung 5 Sonderzug brachte den Miniſter, begleitet von Dr. Todt und dem Präſidenten der Reichsbahndirektion München, nach Nürnberg. Von dort aus erfolgte nach einer kurzen Rundfahrt durch die Stadt und das Parteitagsgelände die Fortſetzung der Reiſe über die Autobahn Nürnberg—Halle und von hier aus mit dem fahrplanmäßigen FD⸗Zug nach Berlin. 3* 5 2 Eng aud und Frland Engliſch⸗iriſches Miniſtertreffen in London. Dublin, 13. Jan. Miniſterpräſident de Valera hat vor der Berlagung des Parlaments mitgeteilt, daß am 17. Ja- unge in London eine Zuſammenkunft zwiſchen Vertretern der iriſchen und der britiſchen Regierung ſtattfinden wird, bei der offenſtehende engliſch⸗iriſche Fragen erörtert wer⸗ den ſollen. An der Spitze der jriſchen Abordnung wird de Valera ſelbſt ſtehen. Ferner reiſen der Induſtrie⸗ und Han⸗ delsminiſter Sean Lemaß, der Landwirkſchaftsminiſter mund der Finanzminiſter MacEnkee nach der briti hen Hauplſtadl. Die iriſchen Miniſter werden dort mit dem eng⸗ liſchen Miniſterpräſidenten Chamberlain, Schatzkanzler Si- mon, Innenminiſter Hoare und Dominionminiſter Mac⸗ donald verhandeln. f Die iriſchen und die engliſchen Blätter behandeln in ausführlichen Kommentaren die bevorſtehende Zuſammen— kunft. Wie das Nachrichtenbüro Reuter erfährt, ſtünden bei dieſer Zuſammenkunft alle Fragen von gemeinſamem In⸗ tereſſe einſchließlich der Verteidigungsfrage zur Erörterung. Ehe jedoch, ſo fäk Reuter fort, die Unterhaltungen des erſten Tages nich aten. oh Ausſicht dafür heſtünde daß die Verhandlungen einem nützlichen Zweck dienten, werde man auch den Zweck der Unterhaltungen nicht bekanntge⸗ ben. Im übrigen ſehe man die Beratungen als vor läu⸗ fig an. Sie hätten ſich aus informellen Unterredungen zwiſchen de Valera und Dominionminiſter Macdonald in der jüngſten Zeit ergeben. Die bevorſtehenden Unterhaltun⸗ gen ſtellten ſeit langer Zeit wieder die erſten formellen Be⸗ ratungen zwiſchen den beiden Ländern dar. Sollten die ein⸗ leitenden Verhandlungen erfolgverſprechend ſein, würden Verteidigungs- und Finanzprobleme erörtert werden. Außerdem ſollen Fragen des Handels und der Landwirt⸗ ſchaft berührt werden!“! Das unruhige Paläſtina Erbittertes Jeuergefecht unter Einſatz von Kampfwagen und Flugzeugen. Jeruſalem, 13. Jan. Unweit Hebron kam es am Don⸗ nerstag zu einem ſchweren Feuergefecht zwiſchen einer bri⸗ tiſchen Polizeipatrouille und bewaffneten Arabern. Die Po⸗ liziſten hatten ein Araberhaus umſtellt, in dem ſich vier be⸗ waffnete Araber befanden. Da die Araber die Uebergabe verweigerten, entſtand ein Kugelwechſel, in deſſen Verlauf ein engliſcher Poliziſt und ein Araber verwundet und ein Araber getötet wurden. Zwei Araber konnten entkommen. Die Polizei, die durch Militär verſtärkt wurde, verfolgt un⸗ ter Einſatz von Kampfwagen und Flugzeugen die Flücht⸗ Für den Winter lagen ſchon neue Arbeiten vor: ſkizziertes Material, das er noch ordnen mußte. Aber es king ſelllame Begegnung würde ein öder, einſamer Winter werden ohne ſie. Er durchwanderte die großen Zimmer. Nichts mehr von ihr war da, nur ihr Bild, im Ballkleid, hing über dem Flügel. Ihr ſchönes Profil. Eine junge Frau im ge⸗ bauſchten, rüſchenbeſetzten roſa Sommerkleid und einen großen, flachen, weißen Hut am Arm.. Zart und duftig gemalt. Nelly, Nelly!, dachte er. Und ein Heimweh nach ihr überkam ihn, ſo ſtark, daß er den ernſten Blick ihrer Augen nicht mehr ertrug. Ich fahre morgen hin und hole ſie mir zurück, beſchloß er. Morgen früh, mochte kommen, was wollte. f Es war in den letzten Wochen ſo viel auf ihn ein⸗ geſtürmt, daß er jetzt in dieſer nächtlichen Stunde zum erſten Male zur Beſinnung auf ſich ſelbſt kam. Was war denn eigentlich geſchehen? Wer trug die Schuld daran? Dieſes Mädchen, das er ſchon faſt vergeſſen hatte? Das ihm allmählich eine Laſt zu werden begann? Er flüchtete vor ihren Angriffen, er machte ihre Briefe nicht mehr auf. Er ſah ſie nicht mehr. Er hatte Schweſter Brita befohlen, ihre Anrufe nicht mehr zu beantworten. Und um dieſes Mädchens willen hatte er Nelly auf⸗ gegeben!? Hatte ſie mit harten Worten und Nichtachtung gekränkt, hatte ſie aus dem Hauſe getrieben, das ſie ihm zu einer Stätte des Behagens gemacht hatte, an das er immer mit einem ſtolzen Lächeln dachte. Sein Heim und ſeine Frau waren die Ruhepunkte in ſeinem Leben. Müden Schritts ſtieg er langſam nach oben. Er öffnete die Tür zu ihrem Schlafzimmer. Leer. Das Bett un⸗ berührt und von einer hellen Spitzendecke verhangen. Ueber⸗ all ſtanden Bilder in ſilbernen Rahmen: ihre Mutter, ihr ordengeſchmückter Vater, ihr Bruder, der in:“ iege als Flieger gefallen war— auch von ihm ſtand uin Bild da aus jüngeren Zeiten. Er legte es auf da cht. Würde ſie aber wiederkommen? Das ſchlen durchaus nicht ſicher. Sie hatte ihm nie ein Wort geſchrieben. Und hatte keine Briefe von ihm gewünſcht. Sie hatte das aus⸗ drücklich geſaat: ſie wollte keine Briefe. a an der Gartenpforte. Die Waffenhilfe für Notſpanien Salamanca, 13. Jan Der Frontberichterſtatter des Na⸗ tionalen Hauptquartiers meldet, daß die Inſaſſen eines der an der Teruelfront abgeſchoſſenen bolſchewiſtiſchen Flug⸗ zeugs als Sowjetruſſen identifiziert worden ſeien. Als auf Grund von Mitteilungen bolſchewiſtiſcher Ueber⸗ läufer in einem Talgrund bei Teruel 36 koke Bolſchewiſten gefunden wurden, häbe man feſtgeſtellt, daß unter den To⸗ ken drei Offiziere waren, aus deren Papieren hervorgehe, daß ſie der franzöſiſchen Armee und der Kommuniſtſſchen Partei angel ören Bu em Noſer Offiziere wurde auch ein Brief gefunden, in dem dieſer zum Ausdruck bringk, daß er ein Opfer falſcher Verſprechungen geworden iſt und daß er ſeinen Schritt bereut. In dem Brief wird dann ge⸗ ſagt, daß auch eine große Anzahl franzöſiſcher Anteroffi⸗ ziere zu den Betrogenen gehöre. Der Frontberichkerſtatker des Haupfquartiers erklärt in ſeiner Meldung, daß die fkan⸗ dalöſe Waffenhilfe, die Sowjetſpanien krotz der Nichtein⸗ miſchungsabmachungen vom Auslande erhalte, während der Schlacht um Teruel wieder beſonders deuklich offenbar werde. Wie der nationale Heeresbericht meldet, haben die na⸗ tionalen Truppen an der Teruel⸗Front einige bolſchewiſti⸗ ſche Angriffsverſuche mit Leichtigkeit abweiſen können. Die nationalen Abwehrgeſchütze haben fünf Martin⸗Bomber abgeſchoſſen Ein weiteres bolſchewiſtiſches Flugzeug gleichen Typs iſt im Luftkampf vernichtet worden. Oviedos Wiederaufbau koſtet 400 Millionen Peſeten San Sebaſtian, 14. Jan. Der Ausſchuß, der für den Wiederaufbau der durch die mehrmonate Beſchießung zer⸗ ſtörten Stadt Oviedo eingeſetzt worden iſt, hat ſetzt den Ko⸗ ſtenvoranſchlag für die großen bevorſtehenden Arbeiten be⸗ endet. Da etwa 3000 Gebäude ganz oder teilweiſe zerſtört ſind, wird für den Wiederaufbau ein Betrag von etwa 400 Mill. Peſeten erforderlich werden. Paris, 13. Jan. Nach einer Havasmeldung aus Perpig⸗ nan würde der ſowjetſpaniſche Grenzhafen von Port Bou von nationalſpaniſchen Flugzeugen trotz der roten Flakver⸗ teidigung bombardiert. Beſonders bekroffen wurde der Bahnhof und die Umgebung des Telegrafenamtes. Der Te⸗ legrafenverkehr mit der benachbarten franzöſiſchen Grenz ſtadt Cerbere iſt unterbrochen. Ein nationalſpaniſcher Kreu⸗ ger, der alle Lichter abgeblendet hatte, nahm ebenfalls Port Bou unter Feuer. Kurzmeldungen Berlin. Anläßlich des ſchweren Unglücksfalles, der die argentiniſche Heeresluftwaffe durch den Abſturz eines Flug⸗ zeugs getroffen hat, bei dem der Sohn des argentiniſchen Staatspräſidenten Juſto ſowie acht Offiziere toblich verun⸗ glückt ſind, hat der Reichsminiſter der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe, Generaloberſt Göring, dem Ober⸗ befehlshaber des argentiniſchen Heeres telegraphiſch ſein tiefempfundes Beileid zum Ausdruck gebracht. Der Ehef des Generalſtabes der Luftwaffe, Generalleutnant v. Stumpff. hat außerdem dem zurzeit in Deutſchland weilenden Chef der argentiniſchen Heeresluftwaffe, General Verdaguer einen Beileidsbeſuch gemacht. Ehrung eines Hundertjährigen. Berlin, 14. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat dem Altſitzer Ferdinand Büttner in Wuſterhauſen(Doſſe) aus Anlaß der Vollendung ſeines 100. Lebensjahres ein Glück⸗ wunſchſchreiben und eine Ehrengabe zugehen laſſen. „Gamoan Clipper“ explodiert Newyork, 13. Jan. Der amerikaniſche Flugzeugkräger⸗ tender„Avocek“ kehrte nach Samoa zurück und brachte die in der Umgebung der Oellache aufgefundenen Trümmer des abgeſtürzten Großflugboors„Samoan Clipper“ und auch einige Kleidungsstücke der Beſatzung mit zurück. Die „Avocek hakte den ganzen 100 nach den ſte ſch der ſie⸗ benköpfigen Beſatzung beſucht, doch mußke ſie ſchließlich die Hoffnung aufgeben, die Leichen aus dem von Haifiſchen wimmelnden Meer zu bergen. Die verkohlten Trümmer deuten an, daß das. einer Exploſion zum Opfer fiel, als es Brennſtoff bei einem Landungsverſuch über Bord warf. Grubenexploſion in Amerika.— Jehn Toke Newgork, 14 Jan. In der Nähe von Pittsburgh erfolgte f zohlengrube eine Exploſion, durch die zehn Berg. getötet wurden. Zur Zeit der Exploſion waren 47 uin der Grube beſchäftigt. Morgen hole ich ſie mir. Ich werde mit dem Arzt ſprechen, dieſem Doktor, von dem ihm nie der Name ein⸗ flel und von dem er zweimal wöchentlich telephoniſche Berichte entgegennahm 4 In ſeinem Schlafzimmer ſtand ein Fenſter offen. Es hatte auch hier hereingeregnet. Er wollte es ſchließen, als er unten im Garten ein Geräuſch zu hören glaubte. Er hielt inne und lauſchte. Es war, als ob jemand dort ginge. Aber der verregnete Garten war ſo finſter, daß er kaum die Bäume unterſchied. Man hörte den Regen rauſchen. Da wieder. Es war, als käme es dort von der Mauer Ein Sprung, ein Fall. Es war jemand über die Mauer geſprungen. Aha, dachte er. Nun geht es bei mir los. In der Nachbarſchaft war kurz hinter⸗ 7 N einander zweimal eingebrochen worden und jedesmal waren die Kerls ſpurlos über die Gartenmauer mit ihrer Beute entkommen. f Nun fingen ſie bei ihm an. Wahrſcheinlich wußten ſie, daß niemand zu Hauſe war. Er wurde ja erſt morgen zurückerwartet. Die Köchin war jede Nacht fort. Stroh, der in ſeiner Manſarde ſchlief, rechnete nicht. Einen Hund hatte er nicht mehr. Und das Haus war dunkel. Bothmer 8 nahm ſeine Waffe aus dem Nachttiſch, entſicherte ſie und überzeugte ſich, daß noch zwei Patronen darin ſteckten. Dann ging er zum Fenſter und ſchaute in den Garten Die Pforte war unter dem naſſen Holunderſtrauch ver⸗ borgen. Er ſah nichts. Aber er hörte deutlich leiſe, taſtende Schritte unter den Bäumen. „Halt!“ rief er.„Wer iſt da?“ i Niemand antwortete. Aber es war ihm, als ſähe er eine Geſtalt, die ſich unter einem Baum verborgen hielt. „Geben Sie Antwort, oder ich ſchieße!“ rief er. Es kam keine Antwort. Er wartete. Da regte es ſich unter den Bäumen, er ſah an der Mauer einen Schatten der ſich nach ſeinem Hauſe zu bewegte. Er wiederhol ſeinen Ruf:„Halt, oder ich ſchieße!“ Als keine Antwort kam, gab er einen Schuß nach de Richtung ab, aus der die Schritte kamen. Er hörte ei Aufſchrei, einen Fall. Dann war alles ſtill. Der R. rauſchte eintönig in die nächtliche Stille. 5 ee n s Na⸗ es der Flug⸗ Ueber- wiſten n To- gehe, kiſchen auch bringt, ſt und un ge⸗ eroffi⸗ ſtatter ſfkan⸗ chtein⸗ ihrend fenbar ie na⸗ ewiſti⸗ n. Die omber igzeug en r den g zer⸗ n Ko⸗ en be⸗ erſtört a 400 erpig⸗ t Bou akver⸗ der er Te. Brenz⸗ Kreu⸗ Port r die Flug⸗ iſchen erun⸗ Ober⸗ Ober⸗ ſein des mpff, Chef guet dem aus Blück⸗ Hiſche „ als Er inge. kaum ſchen. kauer war Nun nter⸗ Smal ihrer n ſie, urgen troh, bund hmer und Akten. rten ver⸗ leiſe, f e er hielt. —f 5 Badiſche Chronif 1000 Mark Belohnung. () Bruchſal. Auf die Ergreifung des Mörders, der hier am Dienstag morgen den 37jährigen Mälzer Jakob Lieb erſchoſſen hat, iſt eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt worden. Der Täter wird wie folgt beſchrieben: Etwa 45 Jahre alt, etwa 167 em groß und von gelblicher Geſichts⸗ farbe. Er trägt einen dunklen großen Schnurrbart, der ge⸗ rade gezogen iſt und nach der Seite ſteht. Er war ohne Mantel und trug einen grauen Kittel. Der Täter entfernte ſich am 11. Januar 1938 morgens 6.15 Uhr von der Dur⸗ lacherſtraße 103 in Bruchſal in Richtung Karlsruhe. Es ſteht nicht einwandfrei feſt, ob er allein fuhr oder in Beglei⸗ tung eines anderen Radfahrers war. Heckfeld(Tauber).(Drei Söhn geopfert.) Der Krieger⸗ und Militärverein hat einem ſeiner älteſten Mit⸗ glieder, dem verſtorbenen Johann Ludwig Hellinger, das Geleit zur letzten Ruheſtälte gegeben. Hellinger hat im Leben viel Schweres kapfer ertragen. Im Jahre 1916 verlor er ſeine Ehefrau durch den Tod. Während des Weltkrieges ſind drei Söhne auf dem Felde der Ehre gefallen. () Pforzheim.(Verfehltes Leben endet i m Zuchthaus.) Der 45jährige verheiratete Fritz Geng ſtand vor der Großen Strafkammer unter der Anklage des Sitt⸗ lichkeitsverb 5, der Amtsunterſchlagung, Untreue und der Verleitung zum Meineid. Vor ungefähr neuneinhalb Jah⸗ ren hatte Geng noch einen eigenen Bijouteriebetrieb und beſchäftigte in dieſem ein Lehrmädchen, an dem er ſich dau⸗ ernd ſittlich verging. 1937 kam Geng zunächſt als Angeſtell⸗ ter zur Stadtverwaltung und wurde ſpäter planmäßiger Be⸗ amter. In dieſer Eigenſchaft unterſchlug er ſogenannte Pflicht⸗ arbeiter⸗Gutſcheine, die er als Leiter der Stellenvermittlung jüngeren Frauen mit dem Zweck, ſich ihnen ſittenwidrig nähern zu können 1 r Vorausſetzung wollte er den Frauen auch Ar chaffen. In zwei Fällen hat Geng ſeinen Zweck e Nachdem feine Verfehlungen der vor⸗ geſetzten Behörde Zenntnis gekommen war⸗ Geng Run den Verluſt seiner Stellung befürchtete, verſuchte er, eine der mißbrauchten Frauen, die ihre geſchlechtlichen Beziehun⸗ gen zu Geng vor dem Amtsgericht beeidigen ſollten, zu ver⸗ anlaſſen, dieſe Beziehungen zu verneinen. Die Große Straf⸗ kammer erkannte gegen den geſtändigen Angeklagten im Sinne der Anklage auf eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und 60 Mark Geldſtrafe. Waldshut.(Von Erdmaſſen tödlich ver⸗ ſchüttet.) Im Steinbruch des Kalkwerkes Antereggingen wurde der 32jährige Steinbrucharbeiter Hermann Albicker beim Arbeiten von Erdmaſſen tödlich verſchüttet. Die von der Oberſtaatsanwaltſchaft an der Anfallſtelle vorgenommenen Ermittlungen haben zur Einleitung eines Strafverfahrens we⸗ gen fahrläſſiger Tötung geführt,. Offenburg.(Erbhof abgebrannt.) Frühmor⸗ gens brach in dem Erbhof des Hofbauern Heinrich Litterſt in Obertal b. Berghaupten Feuer aus, dem das ganze An⸗ weſen trotz der Hilfe von Offenburg und Gengenbach bis auf die Grundmauern zum Opfer fiel. Lediglich das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werden; alles andere wurde vernichtet. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Das Unglück iſt umſo größer, als ſchon vor zehn Jahren das Beſitztum der Familie Lit⸗ kerſt eingeäſchert worden war, () Karlsruhe. Die Karlsruher Jugendſchutzkammer ver⸗ urteilte den 48jährigen ledigen erheblich vorbeſtraften Linus Stürmlinger aus Würmersheim wegen verſuchter und vollendeter Sittlichkeitsverbrechen nach Paragraph 176 Ziffer 3 in ſieben Fällen zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jah⸗ ren Ehrverluſt. Der Angeklagte war 1927 an dem Knielin⸗ ger Straßenraub beteiligt. Er hatte damals mit zwei Kom⸗ plizen auf der Landſtraße Knielingen—Maxau einen Kaſſen⸗ boten der Zulluloſefabrik Marau überfallen und 20000 Mark Lohngelder geraubt. Er wurde hierwegen mit ſieben Jahren Zuchthaus beſtraft. In den Jahren 1935 bis 1937 verging er ſich wiederholt in übler Weiſe an Mädchen von acht bis vierzehn Jahren, die er in ſeine Gartenhütte oder Fur in ſeine Wohnung in Karlsruhe lockte. Der gefährliche Ver⸗ brecher wurde darauf hingewieſen, daß er im Wiederholungs⸗ falle Sicherungsverwahrung und Entmannung zu gewärtigen Hat.— Wegen Sittlichleitsverbrechens nach Paragraph 176 Ziffer 3 verurteilte die Jugendſchutzkammer den 30 jährigen ledigen Dr. Wilhelm Gomer aus Söllin gen zu 14 Mona⸗ ten Gefängnis. Der Angeklagte, welcher ſeit 1933 in Söllin⸗ gen als Zahnarzt tätig war, hatte am 16. November in ſei⸗ nem Sprechzimmer an einem achtjährigen Mädchen, das ihn zur zahnärztlichen Behandlung aufgeſucht hatte, unzüchtige Handlungen vorgenommen. Der Angeklagte gab die ſchwere Verfehlung zun.. Da war ja doch jemand!„Was wollen Sie hier?“ Keine Antwort. Der Wind ſchüttelte Näſſe herab. Die Geſtalt regte ſich nicht. Sie lag mit dem Geſicht auf dem Raſen, die Hände weit ausgeſtreckt. Eine Frau? Die Kapuze ihres Regencapes war ihr über den Kopf gerutſcht. Er rüttelte ſie bei den Schultern und hob ſie auf; ihr Kopf fiel vornüber. Um Gottes willen. Ein wahnſinniger Gedanke durch⸗ ſchoß blitzartig ſein Gehirn. Er ſchob die Kapuze zurück. Es war Hede. Das Mädchen lag in dem naſſen Graſe, die Arme weit ausgebreitet, wie gekreuzigt. Er hob ſie auf und trug ſie in ſein Haus und legte ſie auf den Diwan in ſeinem Zimmer. Er betaſtete ihr Herz, ihren Puls. Nichts mehr. Sie war tot. Ein Schuß in den Kopf. Das blonde Haar klebte an ihren feinen Schläfen. Sie hatte einen ſchmerz⸗ lichen Zug um den Mund, der blutrot in dem bleichen. kühlen Geſicht leuchtete— wie eine Blume. Da kam jemand die Treppe heruntergelaufen. „Was iſt denn paſſiert?“ rief Stroh. Er hatte einen Schuß gehört i. Aus den Nachbargauen „ Oſthofen.(Verſuchter Ueberfall auf eine Frau.) In einer Zeit, in der der Mann nicht zu Hauſe war, wurde die Bewohnerin der Neumühle von drei jun⸗ Nl Männern überfallen. Sie waren über das Hoftor ge⸗ lettert und verſuchten, gegen die Frau zudringlich zu wer⸗ den. Auf die Anzeige der Frau hin wurden die drei ge⸗ walttätigen Wüſtlinge von der Polizei feſtgenommen. — Oberdiſchingen, Kr. Ehingen.(Tödlich verun⸗ glückt.) Der 40jährige Max Schaich von hier, der vor einigen Tagen in Ulm von einem Perſonenkraftwagen erfaßt und eine größere Strecke weit geſchleift worden iſt, ſtarb jetzt im Ulmer Krankenhaus. — Wain, Kr. Laupheim.(Von einem Pferd über⸗ rant.) An dem Geſchirr eines Pferdes, das einen Schlit⸗ ten zog, brach ein Riemen, wodurch der Schlitten von dem Pferd nicht mehr gebremſt werden konnte und auf ein Haus auffuhr. Das Pferd riß ſich los und rannte davon. Die Witwe Eliſabeth Walcher wurde von dem Pferd erfaßt und ſchwer verle Wohnhaus eingeſtürzt.— Alter Mann aus den Trümmern gereftet. Zewen bei Trier. Hier ſtürzte ein Wohnhaus, das von einem 76jährigen Manne bewohnt wurde, ein. Feuerwehr und Sanitäter begaben ſich ſofort an die Aufräumungsar⸗ beiten, da von vornherein angenommen wurde, daß der alte Mann unter den Trümmern begraben worden ſei. Be⸗ reits nach kurzer Zeit gelang es, die Lage des beſitzers feſtzuſtellen. Er lag wie leblos an der Erde, war ber durch einige ſchwere Balken, die ſchräg über ihn gegen eine Wand gefallen waren, gegen das herabfallende ſeſtein ge⸗ ſchützt. Als man ihn geborgen hatte, blutete er aus zahlrei⸗ chen Wunden, hatte aber ſonſt keine lebensgefährlichen Verletzungen davongetragen. Als der Einſturz erfolgte hatte der alte Mann bereits im Bett gelegen ind war mit demſelben in die Tiefe geriſſen worden. Das Haus war ſchon längere Zeit recht baufällig und dürfte durch die Wit⸗ 8 dieſes Winters den letzten Reſt bekommen haben i Nüchſtes Wunſch 23. Januar. Die Reihe ſeine Gunſten des Winterhilfswerkes am 23. Januar um 17 Uhr mit e ſtaltung fort. Rund 300 lung der zahlreichen Hör des Berliner Rundfunkhauſes am Mikrophon ſein AE Erfrore er Bauer Braun von Retzendorf(Bay⸗ ern) wurde im Schnee liegend halb erfroren aufgefunden. Man brachte ihn in ſeine Wohnung, wo er nun verſchied. Braun dürfte auf dem Nachhauſeweg von einem Unwohl⸗ ſein befallen worden ſein und im Schnee bei 18 Grad Kälte ſich die Erfrierung zugezogen haben Nit dem Arm in der Häckſelmaſchine Der 15jährige Dienſtbube Georg Balletshofer aus Sontheim brachte beim kerſchneiden den rechten Arm in die Häckſelmaſchine Hilfe zur Stelle war, hatte die Maſchine dem Jungen e Hand und z Drittel des Unterarms 7 im Deuiſchlandſender am 1 Wunſchkonzerte zu der Deutſchlandſender fünfſtündigen Veran⸗ 6 werden zur Erfül⸗ erwünſche im großen Sendeſaal 3 eues aus aller Welt aß Diebſtahl im Tower. Wie aus London gemeldet wird, wurde dicht neben dem Panzerraum im Tower, in dem die engliſchen Kronjuwelen aufbewahrt werden, ein frecher Diebſtahl verübt, deſſen Opfer der Befehlshaber der Kron⸗ zuwelenwache ſelbſt wurde Generalmaſor Sir Georges Vounghusband mußte die Enkdeckung machen, daß zwei Diebe in Monteurkleidung den Rundfunkapparat aus ſei⸗ ner Privatwohnung ſtahlen und ihn mit der Erklärung, Re⸗ paraturen vornehmen zu müſſen, mitten durch die ſtarken Wachen des Tower, die von der Gardetruppe der„Beefea⸗ ters“ geſtellt werden, aus dem Schloſſe trugen London lacht über dieſen unverſchämten Streich. 5 a Schweden krauerl um einen großen Schauſpieler. Die Stockholmer Preſſe ſteht völlig unter dem Eindruck des Hin⸗ ſcheidens Goeſta Ekmans, des auch in Deutſchland bekann⸗ ten großen ſchwediſchen Schauſpielers. Führende Vertreter der ſchwediſchen Theater-, Film⸗ und Dichterwelt, hervor⸗ ragende Perſönlichkeiten des kulturellen Lebens der ſchwedi⸗ ſchen Hauptſtadt bringen in ihren Nachrufen ihre Bewun⸗ derung und ihre Trauer zum Ausdruck. Es fehlen auch nicht die Stimmen aus dem Ausland. 5 Vorſtoß in 200 Meter Tiefe Neuer Tauchapparat bewährt ſich Mailand, 12. Jan. Bei Verſuchen mit einer neukon⸗ ſtruſerten Tiefſeetauchausrüſtung von Bord des italieniſchen Schiffes„Titano“ in La Spezia wurde mit Ballaſt eine Tiefe von 250 m erreicht, während ein Taucher mik dem neuen Apparat bis zu 200 m Tiefe vordrang. Dieſe Ergeb⸗ niſſe ſtelſen neue Tiefenrekorde dar. Bisher war es nur ge⸗ lungen, eine Tiefe von etwa 150 m zu erreichen. Der von Geleazzi konſtruierte Taucher apparat hal die Form einer miktelalterlichen Rüſtung und wiegt nicht weniger als 400 Kilo Die Verſuche in großen Tiefen haben ergeben, daß der Taucheranzug voll wirkſam verwendel werden kann und beſonders bei der Bergung verunglückter Schiffe große. Dienſte leiſten kann. Gau ⸗Straßenſammlung. Jeder im Gau Baden erwirbt ſich am 15. und 16. Januar die Handwerker⸗Abzeichen des WH W. Am kommenden Sonntag wird eine Gau ⸗Straßen⸗ ſammlung des WHW'ͤ 1937/88 durchgeführt. Die Sammlung iſt getragen von den Kameraden des Kyffhäuſerbundes und von Handwerkern. Es werden die ſchönen Abzeichen, die vom Deutſchen Roten Kreuz übernommen wurden, abgeſetzt. e Das Fieber Warum fiebern die Menſchen? Warum mißt das Ther. mometer 41 Grad? Ueber dieſe Frage hat man ſich den Kopf zerbrochen, ſolange der denkende Menſch Fieberkranke beobachtet hat. Seit 2000 Jahren ſtreitet man über das Problem, ohne es gelöſt zu haben. Man nahm früher an, daß das Fieber eine einfache Störung der Regulierung ſei. Aber das würde uns nicht erklären, warum es ſo geſetz⸗ mäßig verläuft, daß der kundige Arzt nach der Höhe und dem Verlauf des Fiebers ſagen kann, nicht nur an welcher Krankheit jemand leidet, ſondern auch in welchem Stadium er ſich befindet. Die Mehrzahl der Forſcher ſteht heute wohl auf dem Standpunkt, im Fieber eine Schutzvorrichtung zu ſehen, durch die der Körper vorübergehend auf eine höhere Kör⸗ pertemperatur als 37 Grad eingeſtellt wird Der Organis⸗ mus ſteht in Kampfe mit einem Gegner— meiſt ſind es Bakterien—, der beſiegt werden muß. Alle Organe müſſen unter Aufbietung aller Kräfte tätig ſein, dem Körper zu helfen. Solange der Kampf dauert, währt auch das Fieber die hohe Temperatur, durch die die Zellen angeſtachelt wer⸗ den, ihr Letztes herzugeben. Iſt der Kampf beendet, dann bört mit einem Schlag das Fieber. Die Wärmebildung ört auf, die Schleuſen werden aufgezogen, binnen kurzer Zeit fällt unter Schweißausbruch die Körperwärme auf das normale Maß. Der Patient fühlt ſich trotz des Temperatur⸗ abfalls jetzt warm und wohl, weil die Hautgefäße erweitert ſind. Er iſt geneſen. 4* Silberhochzeit feierten geſtern die Eheleute Jakob Ham⸗ mer. Gleichzeitig waren ſie 25 Jahre Bezieher unſeres Heimatblattes. Die beſten Wünſche. W — Sonntagsverkauf„hinten herum“ iſt verboten! Wenn am Sonntag vormittag die Hausfrau mit Schrecken feſt⸗ ſtellt, daß dies oder jenes zur Bereitung der Mahlzeit ver⸗ ſäumt wurde einzuholen, dann verfällt ſie oft auf den ret⸗ tenden Ausweg, ihren Lieferanten durch die Hintertür auf⸗ zuſuchen.„Ich habe die Waren ja ſchon geſtern bei ihnen beſtellt und will ſie jetzt bloß abholen!“ So beſchwichtigt ſie die Bedenken des Kaufmanns, der natürlich der alten Kun⸗ din gefällig ſein möchte. Es iſt aber ein Rechtsirrtum, daß die Sonntagsruhebeſtimmung nicht verletzt wurde, wenn ein ſchon vorher abgeſchloſſenes Kaufgeſchäft während der Sonntagsruhe durch Abholung der Ware realiſtert wird. Das hak das Breslauer Oberlandesgericht in einem Urteil gusgeſprochen, aus deſſen Begründung Folgendes angeführt ſei:„Begrifflich umfaßt der Gewerbebetrieb im Sinne der Sonntagsruhe⸗Vorſchrift(Paragraph 41a RG.) alle die⸗ jenigen Handlungen, die mit der Ausübung des Gewerbes überhaupt verbunden ſind mögen ſie unmittelbar oder bloß mittelbar auf die Herbeiführung des Gewinnzweckes, deſſen Realiſierung es gilt, gerichtet ſein. Das Aushändigen und Bezahlen der Ware fällt daher ebenſo gut in den Kreis des Gewerbegeſetzes wie der Abſchluß des Kaufvertrages ſelbſt. Der Verkäufer macht ſich ſomit ſtrafbar, wenn er vor Be⸗ ginn der Sonntagsruhe bei ihm gekaufte Waren nach Be⸗ ginn der Ruhe aushändigt und ſſch bezahlen läßt Aus dem Gerichtgſgäl Mannheimer Schöffengericht. Der erſt 25jährige An⸗ geklagte Wilheim Laug aus Heddesheim iſt bereits neunmal vorbeſtraft. Wiederholt eignebe er ſich fremde Fahr⸗ räder an, um ſie zu Geld zu machen. So auch in dem unter Anklage ſtehenden Falle, wo er in Lützelſachſen ein Rad klaute und es für 5 Mark veräußerte. Das Arteil lautete auf anderthalb Jahre Gefängnis. Bei nochmaliger Rückfällig⸗ keit muß L. mit Zuchthaus rechnen.— Eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit iſt der 61jährige Ludwig Schmitt aus Mannheim⸗Käfertal, ein vermindert zurechnungsfäht⸗ ger Menſch, der leicht in Streit gerät. Auf ſeinen Vermieter hatte er bei einem Wortwechſel mit einem Hammer eingeſchla⸗ gen. Das Gericht erkannte auf die an ſich geringfügige Strafe von zwei Wochen Gefängnis, ordnete aber die Anſtaltsein⸗ weiſung des Angeklagten an. Eine empfindliche Warnung. Mannheim. Gegen einen hieſigen Milchhändler wurde durch rechtskräftigen Strafbefehl des Amtsgerichts Mannheim vom 8. Dezember 1937 eine Geldſtrafe von 500 Mark, im Anbefbringlichleitsfall eine Gefängnisſtrafe von 50 Tagen, feſtgeſetzt, weil er in Mannheim in ſeinem Milchladen in der Zeit vom 24. November bis 1. Dezember 1937 die Abgabe von 500g Butter davon abhängig gemacht hatte, daß die Käufer, die von ihm ſonſt nur Milch und Fett bezogen, gleich⸗ zeitig mit der Butter auch andere Waren im Werte von 3 bis 5 Mark kau außerdem, weil er 125 8 Margarine nur dann abgegeben hatte, wenn gleichzeitig noch ein Sup⸗ penwürfel gekauft wurde. Die in dem Milchladen beſchlag⸗ nahmten 250 Pfund Butter und Pfund Margarine wurden eingezogen und in geeignete verwertet. Jugendſchutztammer Mannheim. J Mannheim. Vor der Jugendſchutzkammer ſtand als Angeklagter der 34jährige, aus St. Ilgen ſtammende und in Hockenheim wohnhafte Heinrich Kraft(genannt Hilbert), unter der ſchweren Anklage des fortgeſetzten Sittlichkeitsver⸗ brechens an ſeinem 11jährigen Stiefkinde. Den Charakter die⸗ ſes Wüſtlings, der in der Hockenheimer Gegend auch als Wil⸗ derer bekannt und gefürchtet war, kennzeichnen insgeſamt 30 Vorſtrafen. Wenn mer ſeither ſchon einmal arbeitete, ſo wurde der Lohn größtenteils in Alkohol umgeſetzt. Statt Brot zu erhalten, war die Frau ſamt den fünf Kindern oft ſchlimmſten Mißhandlungen des Rohlings ausgeſetzt. Zu die⸗ ſem allgemein nichtsnutzigen Treiben des Angeklagten kom⸗ men nun noch die ſchweren Verbrechen an der Pflegebefohle⸗ nen hinzu, ſeit 1936 zahlreiche Einzelfälle, die hier nicht wie⸗ dergegeben werden können. Reue und Einſicht waren dem Unmenſchen, als er ſeine Straftaten vor Gericht verantworten mußte, völlig fremd. Das wegen Verbrechen nach Paragraph 174 in Tateinheit nach Paragraph 176 Ziffer 3 ergangene Arteil auf eine Geſamtzuchthausſtrafe von zweieinhalb Jah⸗ ren und drei Jahre Ehrverluſt nahm er ohne jede innere Regung auf. Die Haft wurde für fortbauernd erklärt. Trotz ſtarken Tatverdachts, daß K. ſich auch an ſeinem achtjährigen Kinde vergangen habe, mußte mangels ausreichenden Bewei⸗ N ſes in dieſem Anklagepun. Freiſprechung erfolgen. 1 9 b ene Dokumente der Kultur am Oberrhein Rundgang durch die Badiſche Landesbibliothek. II. Alle Anſammlungen von Büchermaſſen in ſtummen Ma⸗ gazinen bliebe ein eitles Anterfangen, wenn ſie nicht wieder lebendig würden durch die ſtete Benutzung. Die Landes⸗ bibliothek verleiht heute an Karlsruher Benützer jährlich rund 1 30 000 Bände; ſie verſendet in etwa 3000 Paketen im 9 Jahre 10000 Bände nach auswärts. Aus fremden Biblio⸗ Leſeſaal ſieht in einem Jahr über 20 000 Beſucher, denen 9000 Bände aus dem Magazin geholt werden, und 2800 Die 2 den Anforderungen der Benutzer raſch und ſie ſetzt eine von Außenſtehenden kaum geahnt Verwaltungstätigkeit voraus, die in der Führung guter Kataloge gipfelt. An der Spitze 0 ſteht der große alphabetiſche Hauptkatalog. Der Ausbau des 9 alphabetisch Publikumskatalogs und die notwendige Er⸗ 9 weiterunt 1 Sachkataloge ſind in Angriff genommen. Eine un chliche Bedeutung kommt dem geſchriebenen Sonderkatalog zur badiſchen Heimat⸗ und Familienkunde zu, der verändert weitergeführt und ausgebaut iſt. Dies geſchieht neuerdings nach den Grundſät⸗ zen der vom Direktor ſelbſt im Auftrage der Badiſchen Hiſto⸗ riſchen Kommiſſion bearbeiteten„Bibliographie der Badiſchen Geſchichte“, von der der vierte Band eben im Druck iſt. Das ganze Werk ſoll die alte„Badiſche Bibliothek“ fortführen, ergänzen und ſchließlich erſetzen. Mit dem Material beider Sammlungen vermag die Landes⸗ bibliothek alle Fragen nach dem Schrifttum über Land und Volk in Baden, über die Geſchichte des ganzen Raumes und aller ſeiner Teile bis herab zur Ortsgeſchichte zu beantworten. Dokumente von Weltruf. Nach der Unterrichtung durch Direktor Dr. Lautenſchla⸗ ger machte man einen Rundgang durch das weite Bücher⸗ magazin. Bei einem jährlichen Zuwachs von 6000 Bänden wird der Stellraum bald nicht mehr genügen. Staunend ſtanden wir vor den Reichenauer Handſchriften. Von 267 Pergamenthandſchriften entſtammen drei Viertel dem achten bis zehnten Jahrhundert. Wir ſehen eine Bibel aus der Karolinger Zeit, Handſchriften, die ſich auf die frühchriſtliche Literatur, die Antike und verſchiedene Spar⸗ ten der Wiſſenſchaft beziehen. Es ſind Dokumente von Weltruf, woraus ſich das außerordentliche Intereſſe auch ausländiſcher Forſcher erklärt. Wir erhalten einen ſeltenen Einblick in die Blütezeit der Reichenauer Schreibſchule und in die Glanzzeit der Reichenauer Buchmalerei. Bibliothek⸗ aſſeſſor Dr. und Bibliothekar Dr. Knab hatten aus Anlaß der Preſſebeſichtigung eine Schau ſeinzigarti⸗ ger Koſtbarkeiten aus der reichen Schatzkammer der Landesbibliothek zuſammengeſtellt. Das hohe Mittelalter zeigte uns z. B. den Evangeliſtar aus dem Speyerer Domſchatz und das Pſalterium aus dem Kloſter Lichtental, ſpäte Mittelalter Ulrich von Richentals Chronik des ſtanzer Konzils und das reich ausgemalte lateiniſche Horenbuch mit dem Bildnis Markgraf Chriſtofs J. von Baden. Hochintereſſant waren ſodann die Wiegen⸗ drucke und Frühdrucke, ſo ein Blatt des neugefundenen 30⸗zeiligen Donatbruchſtücks um das Jahr 1450 und einen Pergamentdruck P)öffers(1470), i 6 vorlut che Bi und drei rheiniſchen Kulturkr darunter Narrenſch le 7 häff in lateiniſcher Ueberſetzung wicklung der Einbandkunſt wurde uns in vorgeführt. Wir ſahen weiter die Handſchrift Johann Peter Hebels und erſte Ausgaben ſeiner alemanniſchen Gedichte. Nicht minder ſpannend war die Betrachtung der muſikwiſſen⸗ ſchaftlichen Schätze. Abſchließend ſei bemerkt, daß man nach dem Obengeſag⸗ ten den Wunſch nach einem geräumigen, ſach⸗ und fachgemäßen Bibliotheksneubau der badiſchen Gau⸗ und Landeshaupt⸗ ſtadt wohl verſtehen kann. Fahrplanänderungen Mit Inbetriebnahme der Speyerer Rheinbrücke. Amtlich wird mitgeteilt: Mit der Inbetriebnahme der feſten Rheinbrücke bei Speyer am 20. Januar 1938 ver⸗ kehrt der Zug 1032, Heidelberg ab 5.41 täglich bis Speyer Hbf., Schwetzingen ab 6.10, Speyer Rheinbf. 6.29, Speyer Hbf. an 6.34. Außerdem werden die Züge 1048 W/ 1049 W e anſtatt bis und ab Schwetzingen künftig bis und ab Speyer geführt: Zug 1048 W: Schwetzingen ab 15.55, Speyer Rheinbf. 16.15, Speyer Hbf. an 16.20; Zug 1049 W: Speyer Hbf. ab 16.2“ Speyer Rheinbf. 16.34, Schwet⸗ zingen an 16.52. Neu: Zug 1059: Speyer Hbf, ab Speyer Rheinbf. 20.51, Schwetzingen an 21.09, ab 957 21512, elberg an 21.28. Später verkehren: Zug 1039: Speyer Hbf. ab 14.07, Speyer Rheinbf. 11.13, Talhaus 11.23, Oftersheim 1855 chwetzingen an 11.34, ab 11.37, Plankſtadt 11.41, 8 rg an 11.53. Zug 1041: Speyer Hbf. ab 13.12, peyer Rheinbf. 13.17, Talhaus 13.27, Schwetzingen an 13.37; weiter wie bisher. Früher wird gelegt: Zug 1042: Schwetzingen ab 12.42, Speyer Rheinbf. 13.01, Speyer Hbf. an 13.06, hält nicht mehr in Oftersheim und Talhaus⸗ gen bleibt der Fahrplan grundſätzlich Durch die Aufhebung des Bahnhofs Lußhof und gfall des Aumſpannens der Lokomotiven daſelbſt treffen die Züge aus der Richtung Heidelberg im allgemeinen ſechts bis acht Minuten früher in Speyer Rheinbf. und Speyer Hbf. ein. Durchſchnittlich um die gleiche Zeit fahrer Züge nach Heidelberg ſpäter auf dieſen beiden Bahnhe ab. Die für den 8. Mai im bisherigen Fahrplan Züge 1058 S/1059 S zwiſchen Heidelberg kehren Nähere Auskunft erteilen 2 Jug 5 Bahnhöfe. 2 2 Marktberichte (Ohne Gewähr). Mannheimer Wochenmarkt v. 13. Januar. Vom Sta⸗ Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 kg Schwarzwurzeln 20 bis 32; Kopfſalat, St. 10 bis 25; En⸗ divienſalat, St. 6 bis 25; Feldſalat 40 bis 60; Tomaten 40 bis 557 Retl eg, St. 5 bis 20; Meerrettich, St. 10 bis 50; Suppengrünes, Peterſilie, je Bſchl. 7 bis 8; Schnittlauch, Bſchl. 8 bis 10; Aepfel 15 bis 35; Birnen 15 bis 35; Zitronen, St. 4 bis 7; Orangen 30 bis 45; Bananen, St. bis 10; Markenbutter 160; Landbutter 140 bis 142; Wei⸗ Käſe 25 bis 30; Eier, St. 10 bis 12,50; Hahn, is 140; Huhn, geſchl. 100 bis 105; Enten, geſchl. hl, St. 60 bis 80; Gänſe, geſchl. 91; Kalbfleiſch 110 bis 116; M; Mannheimer Schweinemarkt v. 13. Januar: Auftrieb: 13 Läufer, 16 Ferkel. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen keine Notiz, über ſechs Wochen 20 bis 30, Läufer 31 bis 40 Mark. Markt lebhaft. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 13. Januar. Sämt⸗ liche Notierungen unverändert. Ir ter Schlachtviehmarkt v. 13. Januar. Auftrieb: 86 darunter 282 Ochſen, 64 Bullen, 468 Kühe, e en, ſerner 650 Kälber, 101 Schafe, 370 Schweine. Preiſe: Ochſen 42 bis 45, 37 bis 41, 35 bis 363 Bullen 42 bis 43, 38 bis 39; Kühe 41 bis 43, 35 bis 39, 28 bis 33, 18 bis 255 2 bis 44, 38 bis 40, 35; Kälber 60 bis 65, 58 bis 5 50, is 40; Lämmer, Hämmel—, 46, 41 bis 45, 40 bis 42, 34 bis 38, 23 615 Schweine 56,5, 55,5, 54,5, 52,5, 49,5. Marktverlauf: AA⸗Tiere über Notiz; Großvieh und Schweine zugeteilt; Kälber und Schafe ſchleppend.— Mitteilun g: Am 14. Januar findet wiederum ein Viehmarkt ſtatt. 5 — P r* N 1 40 02 4 363 Mannheimer Theaterſchau 9 Im Nationaltheater: tag, 14. Januar: Miete F 13 und 1. Sondermiete Fre i 1 F 7 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kul⸗ e Mannheim Abt. 509 bis 510, 519 bis 529, turgemeind 0 536, 549 bis 549 550: Mazeppa. Oper von Peter Tſchai⸗ kowfky. Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Samstag, 15. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung: Peter⸗ chens Mondfahrt. Ein Märchenſpiel von Gerdt v. Baſſewitz. Anfang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Miet 13 und 1. Son niete E 7: Uraufführung: 2 mit von Sigmund Uhr. Sonntag, 16. Januar: Vormittags⸗Veranſtaltung: 3. Morgenfeier: W. A. Mozart; muſikaliſche Lei tung: Karl Elmendorff. Anfang 11.30, Ende etwa 13 Uhr.— Nachmittags⸗Vorſtellung: Peterchens Mondfahrt. Ein Märchenſpiel von Gerdt v. Baſſe⸗ witz. Anfang 14.30, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete C 13 und 1. Sondermiet 7: Aida. Oper von Verdi. Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr.(Eintauſch von Gut⸗ b * Im Neuen Theater im Koſengarken: Freitag, 14. Januar: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim Abt. 201 bis 208, e 261 bis 266, 333 bis 341, 348 bis 353, 391 bis 393, 573 bis 1, Gruß D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Parkſtra 13. Kriminalſtück von Axel Ivers. An⸗ fang 20. Ende 22.15 Uhr. iſten und Bücher. efe Am 19. Januar, 22.15 Uhr bringt der Reichsſender Stuttgart unter dieſem Titel eine ſehr beachtenswerte Sendung. Die neueſte Nummer der „Funk⸗Illuſtrierten“ in Stuttgart bringt aus dieſem Anlaß eine Reihe Bilder, die dieſe Sendung erheblich veranſchau⸗ lichen. Aber nicht nur dieſe Sendung, ſondern das ganze neue Wochenprogramm wird durch viele Bilder in dieſer Funk Zeitſchrift uns nahe gebracht. Auf den umfangreichen Pro⸗ grammteil ſei beſonders verwieſen. Die P ume aller deutſchen Sender und die Programme von über 50 Auslands⸗ ſendern befriedigen jeden verchöhntlen Rundfunkhörer. Außer⸗ dem ſind die Dauerbezieher der„Funk⸗Illuſtrierten“ gegen Umfall verſichert. Für Unfä le wurden ſchon weit über 100 000 Reichsmark ausbezahlt. Von die ſer bodenſtändigen Rundfunk Zeitſchrift verſendet der Verlag W. Herget, Stuttgart, Reinsburgerſtraße 14, auf Verlangen gern Probenummern. Jeitſis Schnee⸗Lawinen⸗Ge 2 2 E& D Benjamino bel,„Zum Deutschen Hof“. er Sängef Am Sonntag Abend von ½8 Uhr ab rer Hoheit. bigll-Ellme sind einzigartig! 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Januar 19 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 6 Gewinne zu 2000 RM. 101980 239420 348792 ö 12 Gewinne zu 1000 RM. 45404 68594 98380 247622 298668 39132 8 Gewinne zu 800 RM. 1258 57382 59904 103789 85 30 Gewinne zu 500 RM. 10179 134683 136286 146941 157502 157598 170585 179436 180844 224959 277202 278201 28858 359191 361020 192 Gewinne zu 400 Rk. 13108 25253 25723 26534 29516 389 36773 40851 48978 44443 47405 47689 81887 54975 59101 89 62818 66278 70888 72288 72803 733864 911% 84838 98720 8715 161885 103881 108838 104826 14062 120870 25920 128820 18880 141385 157248 189016 170443 172827 180863 184150 154905 188870 192780 183867 188011 199115 203889 204261 212411 215883 24884 225778 2224468 228491 228688 2289836 235879 236221 2482338 280350 262896280163 281076 288418 291038 297328 299103 302283 305985 312322 325259 325870 326471 330013 330233 330983 334084 334000 337680 346428 347771 385887 381988 383852 384077 366880 37% 372143 378146 379558 379818 390451 395704 398741 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 25000 RM. 266794 5 8 4 Gewinne zu 3090 RM. 65848 242878 8 2 Gewinne zu 2900 RM. 33080 14 Gewinne zu 1000 RM. 22429 53031 188749 204882 289 828314 341022 a 0 5 28 Gewinne zu 800 N. 17327 31886 46938 80735 81528 1048 205377 209457 233134 257026 288275 285783 302427 3080 62 Gewinne zu 500 RM 1812 10848 21184 83141 37454 45198 47718 54191 69079 79257 80775 94833 11328 11 154365 168432 201608 224010 225671 238004 239588 269814 29 307632 308134 330714 332464 337877 365545 395788 172 Gewinne zu 400 NW, 1102 5266 8552 17751 19598 2 1 22884 28439 29274 35183 48085 5855 54625 58244 64845 5 78850 85359 35a 106381 111296 111790 118117 19077 1200 9 125795 130088 131828 132657 185989 151716 187142 159542 1610 188888 172315 172888 178889 178009 184988 1897061 204088 20 208817 211853 218465 220887 284718 238430 236892 344040 25 254560 288377 260040 284378 284940 287039 294610 295180 307100 311307 311859 316766 319204 319260 324104 324197 3 337175 342076 362850 363987 387989 368085 388298 368 374071 874500 379920 880639 389533 383477 388900 uftrieb: Kühe, hweine. geteilt Am 14 9 Baf Miete Verdi. 1 Gut⸗ indfunk⸗ üttgart, mmern. ie üblich sinventc nſo mi werden Deutſchs smmlim Lotterie verboleg — vinne mmer er uar 1088 8 391320 157502 28858 Ich freue mich wieder auf meine Kleinen nach Oſtern. Auf die fröhliche Vielfalt köſtlicher Kindlichkeit, die immer wieder neu iſt und ſo lebenserfriſchend wirkt. Es iſt ja ſo ſchön, im Garten Peſtalozzis Frühlingsgärtner zu ſein! Nur vor einer Enttäuſchung bangt mir ein wenig: Was wird mit Hänschen Buchner werden? Dem„Wun⸗ derkind“, das nicht nur ſchon buchſtabieren, leſen und ſchreiben kann, ſondern das auch wahre Rieſenworte und fünfſtellige Zahlen richtig erfaßt und das ſo altklug und naſeweis, und in vielem doch ſo unwiſſend und unbe⸗ holfen iſt, wie nur ein Einkind ſein kann. Seine Eltern glänzen vor Stolz, und alle meine Vorſtellungen und Einwände halfen natürlich nichts. Sie ſind feſt über⸗ zeugt, daß er auch in der Schule und vor allem unter den ABC-Schützen hervorragend ſeine Rolle ſpielen wird. Ich bin wirklich geſpannt. Hänschen weiß alles, Hänschen kann alles. Seine kleinen Kameraden gucken und ſind baff. Und er glüht vor Einbildung. Wenn er mit ihnen im Kreiſe geht oder in der Spielgruppe ſteht, ſchaut er auf ſie herunter, von oben herab, und iſt doch da ganz unbeholfen. Sie mer⸗ ken das und ſind ihm nicht gut. Er kann nicht ſpielen. Weiß nicht, mit den Kindern umzugehen. So ſteht er oft noch einſam zuſchauend oder ſchmollend und verſtimmt. Hänschen iſt von der Schule enttäuſcht. Er fühlt auf einmal ſeine Mängel. Vor allem auch, ſeit der Lehrer ſeinen Schreib- und Leſekünſten, ſeinen Zähl⸗ und Rechen⸗ taten bald die erforderlichen Grenzen geſetzt hat, iſt ein Mißmut in ihm unverkennbar, ich weiß das und muß achtgeben, daß der nicht in gänzliche Intereſſenloſigkeit und Gleichgültigkeit ausartet. Am meiſten aber ärgert ihn, daß auch die Mitſchüler ihn nicht mehr wie in den erſten Tagen als ein kleines Wundertier anſtaunen und ihm jetzt andere Kinder, gute Spielkameraden, vorziehen und lieber haben. Freilich, leicht iſt es nicht nud macht ihm noch Schmerzen, jetzt nachzuholen, was ſo lange ver⸗ ſäumt und vernachläſſigt worden iſt: den Kleinen endlich aus der trügeriſchen Welt der Erwachſenen herauszulöſen und wieder kindlich werden zu laſſen. Auch die Eltern ſind etwas enttäuſcht. Namentlich die Frau Mutter. Obwohl ſie ſonſt eine kluge Frau iſt, verſteht ſie meine ſchuliſchen Maßnahmen nur ſchwer. Daß ich hin und wieder Hänschen auffordernd bitte, von ſeinem reichlichen und allzu leckeren Frühſtück armen Kin⸗ dern abzugeben, das mag ihr noch hingehen, daß ich ihn aber ſchon ein paarmal ausgerechnet mit den vier Kindern eines Tagelöhners nachmittags zu mir auf die Stube oder in den Garten lud, dem kann ſie offenbar keine pädagogiſche Weisheit abringen, und es bedarf aller Be⸗ redſamkeit, um ſie nur einigermaßen von derartiger „Nützlichkeit“ zu überzeugen. „Sehen Sie, verehrte Frau“, habe ich geſagt,„ich weiß, dieſe Kinder ſind arm; aber ſie ſind ſauber und gut und können und wiſſen allerlei, was ein Einkind ſehr gut lernen und gebrauchen kann. Jedes von ihnen iſt die Norm eines Kindes: ſie ſind ſelbſtlos und verträglich, un⸗ verwöhnt und unverhätſchelt“— hier wollte die gnädige Frau proteſtieren—„und unzimperlich; ſie haben das natürliche Gemeinſchaftsgefühl, in dem ſich keins als alleiniger Mittelpunkt dünkt. Ihre Eigenliebe hat ſich ſehr bald an der Vielfalt der kleinen Geſchwiſtergemein⸗ ſchaft abgeſtoßen; ſie haben alle ſich beſcheiden und gedul⸗ den gelernt und einzufügen. Sie ſind, von ihren Eltern, die zum Glück nicht übermäßig Zeit dazu hatten, unge⸗ gängelt und untereinander, aus ſich heraus, an Leib und Seele gewachſen und Kinder geblieben. Sie hängen nicht an Vaters Rockärmel und Mutters Schürze, ſondern ſtehen in der unübertriebenen, aber aufrichtigen Liebe und Obhut älterer Geſchwiſter und ihrem natürlichen Gerech⸗ tigkeitsgefühl. Dabei lernen ſie auch einmal einen Puff vertragen, den das Leben keinem von uns vorenthält; die Familienzugehörigkeit und Geſchwiſterliebe ſiegen immer wieder bald über ſolche kleine Zwiſte.“ *. Der kleine Stübner⸗Franzel, der ein Jahr älter iſt und nicht der Klügſte in der Klaſſe, kommt zuweilen zu ſpät in die Schule. Er ſchläft auch manchmal während des Unterrichts ein. Dann ſtoßen ihn die Kinder an und feixen. Hans Buchner verachtet ihn, ich weiß es. Schon wegen ſeines dürftigen Anzuges und wegen ſeiner Marga⸗ rinebemme. Heute, als der Franzel wieder einmal die . verſäumt hatte, ſah ich wieder das triumphierende Kindergeſicht des kleinen Buchner.„Komm mal vor, dene 9 11 1 110 0 8 mal, warum du zu ekommen r nur ruhig die Wahrheit.“ l. Der arme Kerl fing 33— ſtotternd an, ſeine Entſchul⸗ Die Bolöſchmiedemeiſterin Aufnahme: Dr. Weller/ Bavaria— M. ae S S und freue mich. Auch ſie fangen an, nachzudenken und zu— lernen. Unſere Geſpräche erweiſen es. Namentlich vorige Woche, als im Orte die Tragödie geſchah, und Bahnmeiſters Heinz, der fünfzehnjährige, einer heim⸗ tückiſchen Grippe zum Opfer fiel, wo doch bereits im Vor⸗ jahre das andere Kind, die gute Elsbeth, ihnen genom⸗ men worden war! Da zogen auch Buchners Vergleiche und bangten. Sie ſahen ein, daß im Ein⸗ und Zwei⸗ kinderſyſtem nicht bloß die Nachkommenſchaft, ſondern auch das Erbe und das ganze Lebenswerk gefährdet iſt und das Alter mit ſchmerzlicher Vereinſamung bedroht. Ich hatte es nicht ſchwer, auch einmal an den andern Geſichtspunkt wie an ein Seitenſtück denken zu laſſen: daß es auch Pflicht ſei, ſeinem Kinde nicht nur die natür⸗ lichen Spielkameraden zu geben, ſondern ihm auch die Blutsverwandten, die es einmal im ſpäteren Leben, wenn die Eltern geſtorben ſind, vor Einſamkeitsvergrä⸗ mung ſchützen!— Wie köſtlich und erfriſchend immer wieder iſt es da bei den einfachen Menſchen, den Tagelöhnern! Welch wundervolles Gemeinſchaftsgefühl, welche Fülle an natür⸗ licher Eltern⸗ und Kinderfreude und bewußtem Halt an⸗ einander! Und wie gedeihen die Rangen! Ohne großes Zutun an Erziehungskunſt und Geldkoſten, nein, wie von ſelber. Wenn jede Familie ſo ihre Schuldigkeit täte, es ſtünde gut um Volk und Vaterland!— * Jede Oſtern kommt zu mir eine ſtattlichere blühende Zahl. Ich ſchaue meine eigene Kinderſchar und träume ſinnend mich ein in eine weite Sicht auf Kindeskinder und wie ſein Vater früh, noch vor Sonnenaufgang, an ſeine Waldarbeit gehe, und die Mutter ſchon über ein Jahr lang krank im Bette liege, er deshalb im Küchenofen Feuer machen müſſe, Holz holen und nachlegen und Kaffee kochen, die Stube kehren, ſeiner Mutter Kaffee geben und die Arznei zurechtſtellen müſſe, die zwei Geſchwiſter waſchen, kämmen und anziehen, ihnen zu eſſen geben und ſonſt nach dem Rechten ſehen müſſe und dann rennen, daß er die Schule nicht verſäume!— Ich wiederholte der Klaſſe ausmalend alle dieſe Tätigkeiten und Mühen, ſtellte den tapferen kleinen Mann vors Pult und ſagte ungefähr folgendes:„Müß! ihr auch ſo früh auffſtehen und das alles zu Hauſe tun? Könnt ihr das alles? Ja, nicht wahr, das tut eure Mutter, die Gott ſei Dank geſund iſt und nicht zu Bette zu liegen braucht, und ihr laßt euch bedienen. Schaut euch den Franzel an! Das iſt ein Junge! Der dient andern. Er iſt ein kleiner Held! Habt Reſpekt vor ihm! Wenn er auch nicht gut rechnen kann, er kann aber hundert andere Dinge, die ebenſo wichtig ſind und die ihr alle nicht könnt! Brav, Franzel! Du kannſt dich ſchon ſehen laſſen in der Klaſſe!“ „Und“, fuhr ich fort,„biſt wohl noch müde, Franzel? Komm, ſetz dich auf deinen Platz und ſchlaf noch ein Stündchen, und wehe, wer ihn ſtört!“— Da guckten ſie alle, die Kerlchen, und Hänschen Buchner am meiſten Sie ſind es aber nun gewohnt, daß Franzel Stübner als der einzige dann und wann einmal zu ſpät kommen darf. *. Es wird ſchon mit dem Hans Buchner, es wird ſchon. Solche und ähnliche Beiſpiele ſind 1 Helfer.— Er ie kleinen Vorfälle daheim ſeinen —.— digung vorzubringen. So entrollte ſich langſam das Enkelkinder. Die Erde blü t. Gott ſegne das deu erzählt natürlich a ganze mühſelige Bild ſeiner alltäglichen Bubenarbeit:[ Vater⸗ und Mutterland! 8 85* Eltern. Ich erfahre das hin und wieder bei Buchners 5 5 5 2 885 —— 85 er Durch die mit behaglicher Eleganz eingerichteten Klubräume ging der Diener mit der kleinen, bekannten Tafel.„Herr Direktor Claßen!“ ſtand mit Kreide auf der Tafel geſchrieben. Es war noch nicht ſpät, der Klub war heute ſehr beſucht: aber niemand erhob ſich aus den be⸗— quemen Seſſeln, um zum Telephon zu eilen Direktor Claßen hatte den Klub bereits verlaſſen. Dieſe Auskunft gab der Geſchäftsführer einer zitternden Frauenſtimme Die Stimme ſeufzte.„Glauben Sie, daß mein Mann ſchon unterwegs iſt, oder wollte er noch woanders hin?“ Frau Claßen war alſo am Apparat.„Gnädige Frau“, ſagte der Geſchäftsführer und machte unwillkürlich eine knappe Verbeugung,„ich glaube gehört zu haben, daß Ihr Gatte die Abſicht hatte, gleich nach Hauſe zu fahren.“ „Danke!“ erwiderte die zitternde Stimme. Es war nur wie ein ſchwacher Hauch. Achſelzuckend legte der Geſchäfts⸗ führer den Hörer auf Um dieſe Zeit hatte Claßen mit ſeinem Wagen die Stadt bereits verlaſſen. Er war nicht in beſter Laune. Es hatte im Klub einen kleinen, von den anderen kaum bemerkten Zuſammenſtoß zwiſchen ihm und einem Klub⸗ mitglied gegeben, mit dem er ſchon längere Zeit perſön⸗ liche Difſerenzen hatte. Außerdem hatte er gehofft, heute einen Geſchäftsfreund zu treffen und endlich den wichti⸗ gen Vertrag zum Abſchluß zu bringen; aber der Geſchäfts⸗ freund war nicht erſchienen Mißmutig ſaß Claßen auf ſeinem Platz. Die Nacht ſtand dunkel vor dem Wagenfenſter. Die Bäume an der Landſtraße ſchienen wie geiſterhafte Weſen ihre Arme aus⸗ zuſtrecken. Selten kam ihnen auf der einſamen Landſtraße ein Auto entgegen. Manchmal ließ Claßen ſeinen Blick auf dem Chauffeur ruhen, der unbewegt am Steuer ſaß. „Woran er wohl denken mag?“ fiel ihm ein. Vielleicht an ſein Kind. Erſt kürzlich war Wendt Vater geworden. Claßen ſchmeckte die Zigarre nicht mehr. Er drückte ſie im Aſchenbecher aus. Er war müde. Die letzten Tage waren anſtrengend geweſen. Er mußte an ſeine Kinder denken.„Wann in dieſer Woche“, grübelte er,„hatte ich eine freie Stunde für ſie?“ Er begann, ſich wieder über jenen Zwiſchenfall zu ärgern, den er beinahe vergeſſen hatte, als er an ſeine Kinder dachte.„Sind wir denn noch nicht da, Wendt?“ fragte er ſeinen Fahrer und gähnte. Fabrik und Haus lagen ziemlich weit von der Stadt entfernt. Jetzt aber verringerte ſich die Geſchwindigkeit des Wagens, ſchon dachte Claßen, ſie würden in die Pappelallee einbiegen, die zu ſeinem Haus führte. Er beugte ſich zum Fenſter, da ſah er, daß auf der Landſtraße ein Mann mit einer Taſchenlampe Zeichen gab. Sein Wagen, der an dem äußerſten Rand der Straße hielt, ſchien eine Panne zu haben. Es würde einen unfreiwilligen Aufenthalt geben. Aergerlich lehnte ſich Claßen zurück. Mehrmals ſchon hatte er in ſolchen Fällen ſeine Hilfsbereitſchaft bewieſen, in dieſen Sekunden aber gab es gewiſſermaßen einen Kurz⸗ ſchluß in ihm.„Fahren Sie weiter!“ gebot er dem Fahrer. „Hinter uns werden andere kommen, die ihm helfen können.“ Der Fahrer wollte etwas erwidern, ſeine Stirn ver⸗ zog ſich, dann gehorchte er. Er muß ſchlechte Laune haben, dachte er. Von dieſer Seite kannte er ſeinen Chef nicht. Hatte Claßen damals nicht ſogar die beiden Wanderbur⸗ ſchen mitgenommen, die am Wege winkten? Dann hatte er ihnen noch ein Geldſtück gegeben.. Claßen hockte unruhig in ſeiner Ecke. Stand da drü⸗ ben nicht ſchon wieder ein Mann auf der dunklen Land⸗ ſtraße und gab Zeichen mit der Taſchenlampe? Er ſah im⸗ mer noch dieſes Bild. Seine Nerven waren überreizt. Er ſeufzte erleichtert auf, als ſie in die Pappelallee einbogen und der Wagen vor dem Hauſe hielt. Aber der Anblick ſeiner Frau, die ihm in der Diele verſtört ent⸗ gegenkam, ließ ihn erſchrecken. „Ich dachte, der Arzt——“, ſagte ſie, und er ſah, daß ſie zitterte. „Der Arzt?“ fragte er beunruhigt. „Helga——“ Sie liefen die Treppe hinauf, in Helgas Zimmer. „Es kam ganz plötzlich“, erzählte ſie atemlos,„um. zehn holte mich das Mädchen. Helga hatte Fieber und' klagte über Halsſchmerzen.“ „Habt ihr denn am Tage nichts davon bemerkt?“ „Nein“, ſeufzte Frau Claßen,„nichts Beunruhi⸗ gendes.“ „Unverantwortlich!“ ſchalt der Direktor.„Und warum iſt der Arzt noch nicht da?“ „Doktor Weiß war nicht zu erreichen, da habe ich einen Arzt aus der Stadt angerufen. Er verſprach, ſofort zu kommen.“ 5 Der Direktor faßte ſich an den Kragen. Ihm war heiß.„Rufe, bitte, noch einmal bei dem Arzt an, wo er bleibt. zurück.“ Frau Claßen lief zum Telephon. Der Direktor betrat das Kinderzimmer. Das Mädchen, das am Bett geſeſſen, erhob ſich blaß und bedrückt. Claßen hatte ein ſtrenges Geſicht. Er neigte ſich beſorgt über das Kind.„Helga“, flüſterte er. Das Kind blickte ihn aus fieberglänzenden Augen an. Der Atem ging röchelnd. 6„Das Fieber iſt geſtiegen“, ſagte das Mädchen hinter ihm l „Der Arzt! Der Arzt!“ dachte Claßen. Er richtete ſich auf. Plötzlich ſah er wieder jenes Bild: Auf der nächt⸗ lichen Landſtraße ſtand ein Mann und gab Zeichen mit einer Taſchenlampe. Claßen glaubte ſeine eigenen Worte zu hören:„Fahren Sie weiter, Wendt!“ „Wendt!“ rief er da laut, und das Mädchen ſah ihn erſchrocken an,„Wendt!“ Er lief aus dem Zimmer. Der Fahrer war noch in der Garage. Verwundert blickte er auf, als der Direktor, ſeine Erregung mühſam meiſternd, vor ihm ſtand.„Sie müſſen noch einmal fahren, Wendt. Sie wiſſen doch— auf der Chauſſee lag ein Auto feſt. Jemand wollte uns anhalten. Fahren Sie zurück. Stellen Sie feſt, wer es iſt. Ob er noch Hilfe braucht. Schnell, ſchnell!“ Kopfſchüttelnd ſetzte ſich der Fahrer ans Steuer. Der Direktor hatte doch ſeltſame Anwandlungen Claßen lief ins Haus zurück. Weinend ſtand ſeine Frau am Telephon und unterhielt ſich mit einer Freundin, die ihr Ratſchläge gab. „Wo bleibt der Arzt?“ rief er verzweifelt. Sie legte zuſammenzuckend den Hörer auf.„Er iſt gleich nach mei⸗ Und vielleicht iſt jetzt auch ſchon Doktor Weiß l nem Anruf abgefahren, wurde mir vorhin erklärt. Ich verſtehe auch nicht, daß er noch nicht hier iſt. So weit iſt die Strecke doch nicht!“ Claßen wandte ſich um und trat ans Fenſter. Er hörte ſeine Frau ins Kinderzimmer gehen. Klang nicht, als ſie die Tür öffnete, das Weinen des Kindes zu ihm? Er preßte die Hände an den Kopf. Kam nicht bald Hilfe? Kam nicht bald Wendt zurück? Er riß das Fenſter auf und blickte hinaus. Ein Radfahrer fuhr vor das Haus. Claßen eilte zur Tür. Die Klingel ſchrillte,. Ein Mann ſtand draußen und ſagte:„Ich bin der Arzt!“ „Gott ſei Dank!“ ſtöhnte der Direttor erleichtert auf. 5„Ich hatte mit meinem Wagen eine Panne“ entſchul⸗ digte ſich der Arzt, während ſie hinaufgingen.„Unglück⸗ licherweiſe iſt es auf der Landſtraße dort recht einſam Als endlich ein Auto kam, winkte ich mit meiner Taſchenlampe; aber entweder hat man es nicht geſehen, oder man wollte es eben nicht ſehen Leider.“ „Und wie kamen Sie her?“ fragte Claßen, der einen heißen, roten Kopf bekommen hatte. 1 Novelle von fi. R. Neubert „Zum Glück kam dann ein Radfahrer vorbei, der ſchon, einmal in meiner Sprechſtunde war. Er überließ mir ſo⸗ fort das Rad und iſt zu Fuß weitergegangen. Er wird es ſich morgen abholen Kunig heißt er.“ „Kunig?“ murmelte Claßen. Gab es nicht einen Schloſſer Kunig in ſeiner Fabrik? Aber er hatte jetzt an⸗ dere Gedanken und Sorgen Er trat mit dem Arzt an das Krankenbett. Nach der erſten Unterſuchung ſchickte der Arzt ſie alle hinaus Unruhig warteten ſie in der Diele. Endlich kam der Arzt wieder. „Es war die höchſte Zeit, daß ich kam“, ſagte er,„aber Sie brauchen ſich nicht zu ängſtigen.“ Frau Claßen ſah ihn angſtvoll an.„Was iſt kes?“ fragte ſie. „Diphtherie!“ Als er ihr Erſchrecken ſah, ſprach er ihnen Mut zu:„Wir werden es ſchon ſchaffen!“ Dann gab er ſeine Verhaltungsmaßregeln. Zum Glück war das andere Kind, da Ferien waren, auf einem Gut in der Nähe zu Beſuch. Sie entſchloſſen ſich, Helga zu Hauſe zu behalten. Vor dem Hauſe fuhr jetzt ein Auto vor. Claßen hörte das Geräuſch und ging ſeinem Chauffeur raſch entgegen. „Der Mann iſt weg, das Auto iſt noch da“, berichtete Wendt. Er blickte erſtaunt in das ſorgenvolle Geſicht des Direktors, und gutmütig ſetzte er hinzu:„Aber Sie brau⸗ chen ſich doch nicht ſolche Sorgen um den Mann zu machen, Herr Claßen. Natürlich, recht war's nicht, daß wir nicht anhielten, aber——“ Er konnte nicht weiter. „Gehen Sie jetzt ſchlafen, Wendt“, ſagte der Direktor. Er hatte in dieſem Augenblick ſeinen Entſchluß geändert, Eigentlich hatte er Wendt mitteilen wollen, daß heute noch e 4 Zeichnung: Grunwald— M. Da ſah er, daß auf der Landſtraße ein Mann mit einer Taſchenlampe Zeichen gab.——„Fahren Sie weiter!“ gebot er dem Fahrer. eine Fahrt nötig wäre, der Arzt mußte nach Hauſe ge⸗ bracht werden, und man mußte ſich doch darum kümmern, daß der Wagen abgeſchleppt wurde: aber da war ihm ein⸗ gefallen, daß er es ſelber übernehmen könnte. Als der Arzt vor dem Auto ſtand, ſchien er etwas fragen zu wollen; nachdenklich blickte er auf den Wagen, vielleicht erkannte er ihn. Er warf dem Direktor einen Blick zu, und Claßen trat aus dem Lichtkegel der Hof⸗ lampe in den Schatten: ſein Geſicht wirkte im Zwielicht leidend verſchloſſen. Der Arzt unterließ ſeine Frage und ſtieg in das Auto. Doch als ſie an die Stelle kamen wo er mit der Taſchenlampe Haltzeichen gegeben hatte, ſagte er wie zu einem anderen, unſichtbaren Begleiter:„Hier war es!“ Und Claßen nickte ſchuldbewußt. Die Lippen zuſammengepreßt, ſaß er am Steuer. Als am nächſten Morgen der Schloſſer Kunig kam, mſein Rad zu holen, ließ ihn der Direktor kommen und N Richtig von Herzen dankbar ich ihm ſeinen Dank aus war er dem Mann, der ſein Rad hergegeben hatte. Das Rebuetheater in der 318. Straße ſpielte ſeit vie⸗ len Abenden das Revolutionsſtück des beliebten New⸗ Dichte Edgar Poole. Miß Helen Maitland, eine J n mit viel Talent und noch mehr Ehr⸗ die Spionin, die am Ende des Stückes erſchoſſen Sine Bombenrolle. Nur— wer kommt abends in die 318. Straße! Reklame nützte nichts. Miß Maitland war traurig. Sie machte ſich Sorgen um ihre Karriere. Da war Dr. Webb, Theaterarzt aus Neigung zu Miß Maitland, aber ſo kühl zu ihr, daß ſie traurig ſein mußte. Als der Schauſpieler Patrick ſich um ſie bemühte, war ſie auf dem Punkt, nachzugeben. Eine unglückliche Liebe iſt für eine Künſtlerin ſchädlich. Der Vorgang blieb Webb nicht verborgen, und ſo konnte es zu dem ſchrecklichen Geſchehen kommen. Am Abend der vierundzwanzigſten Aufführung ereignete es ſich: Miß Maitland in der Rolle der endlich überführten Spionin ſteht an der Mauer und erwartet ihre Erſchie⸗ Sechs Soldaten treten auf. Der Leutnant befiehlt: er!“ Die ſechs Schüſſe krachen wie jeden Abend, und Maitland fällt um. Der Vorhang ſenkt ſich, und er⸗ wartungsgemäß ſoll Miß Maitland aufſtehen. Aber ſie bleibt liegen. Blut läuft aus einer Bruſtwunde über ihr Kleid. Dr. Webb iſt in der Nähe. Er ſieht die Schauſpielerin kurz an, hebt ſie dann entſchloſſen auf ſeine Arme und fährt ſie in ſeine Privatklinik. Der untröſtliche Direktor— was ſoll er morgen ſpie⸗ len?— benachrichtigt die Kriminalpolizei. Die erſten Re⸗ porter ſtürzen ſich auf die Senſation:„Mord im Revue⸗ theater!“ Kriminalinſpektor Bryan erſcheint eine Viertelſtunde ſpäter. Er ſieht ſich den Schauplatz an. Die ſechs Statiſten müſſen mit ihren Flinten antreten. „Dies ſind beſtimmt die Gewehre, die Sie vorhin be⸗ nutzt haben?“ „Beſtimmt. Es befinden ſich keine anderen im Thea⸗ ter.“ Inſpektor Bryan prüft die Flinten. Es ſind unmög⸗ liche Waffen, ein Wunder, daß die Platzpatronen allabend⸗ lich losgehen. Eine Kugel kann man nicht aus ihnen ab⸗ feuern. Yorker 1 0 1 „Herr Inſpektor“, ſagt der Leutnant,„mir war, als habe es heute nicht ſechsmal, ſondern ſiebenmal geknallt.“ Er iſt ganz blaß vor Aufregung. „So“, ſagt Inſpektor Bryan.„Auf der Bühne kann aber niemand geſchoſſen haben, aus dem Zuſchauerraum auch nicht. Alſo aus den Kuliſſen. Wer hat freie Sicht? Nur der Feuerwehrmann, der von ſeinem Podeſt alles überwachen muß.“ Der Feuerwehrmann wird geholt. Er iſt verlegen. Ich war einen kleinen Augenblick weggegangen“, ſagt er „es war ſowieſo gleich Schluß der Vorſtellung.“—„Ich mache Ihnen keinen Vorwurf“, ſagt Inſpektor Bryan ab⸗ wehrend.„Sahen Sie jemand an Ihrem Platz, als Sie zurückkamen?“ Der Inſpektor bückt ſich und hebt eine Meſſinghülſe vom Boden auf.„Dr. Webb ſtand hier“ ſagt der Feuerwehrmann. Inſpektor Bryan hält die Patronen⸗ hülſe auf der flachen Hand, er iſt ſehr ernſt. Leiſe ſagt der Feuerwehrmann:„Dr. Webb hatte einen Revolver bei ſich, ich ſah es zufällig.“ Inſpektor Bryan ruft die Klinik des Arztes an. „Dr. Webb ſelber? Hier ſpricht Inſpektor Bryan. Lebt Miß Maitland? Beſteht Lebensgefahr?“ 8 3 nächſte Woche heiratet der Mörder ſein unglücklich 5 Nicht die geringſte. „Wollen Sie als behandelnder Arzt die Auzeige er⸗ ſtatten?“—„Ich möchte davon abſehen.“ Dann werde ich es tun, Herr Dr. Webb!“ „Tun Sie Ihre Pflicht, Herr Inſpektor. Aber viel⸗ leicht muß nicht alles in die Zeitungen? Wenn ich bitten dürfte—“ „Es beſteht kein Anlaß für uns, etwas zu verheim⸗ lichen.“ Der Doktor ſeufzte. Inſpektor Bryan hängte ab. Er informierte kurz die Herren der Morgenpreſſe. Mordver⸗ ſuch aus Eiferſucht. Dr. Webb verdächtig. Der Täter leug⸗ net nicht. Die Künſtlerin außer Lebensgefahr.— Dann fuhr Bryan in die Klinik. Dr. Webb führte ihn auf ſeinen Wunſch in das Zimmer der Künſtlerin. Der Inſpektor traute ſeinen Augen nicht. Miß Maitland ſaß aufrecht, war ſogar angekleidet und rauchte eine Zigarette, „Was iſt das?“ rief er ein wenig verblüfft.„Sie ſind nicht angeſchoſſen?“ „Angeſchoſſen, nein, wieſo?“ fragte Miß Maitland harmlos„Ich ſtürzte unglücklich und verſtauchte mir den rechten Fuß. Dr. Webb war ſo freundlich, mich in ſeine Klinik zu ſchaffen. Ich muß ein paar Tage ausſpannen. Dann geht es wieder.“ Im Stück, mit Platzpatronen.“ „Und dies hier?“ Inſpektor Bryan wies ſeine ge fundene Patronenhülſe vor. f „Ach“, miſchte Dr. Webb ſich ein,„die dürfte von mit ſein. Ich warf ſie weg, nachdem ich ſie wochenlang in den Taſche herumgeſchleppt hatte. Sie muß dort gelegen haben, wo der Feuerwehrmann ſonſt ſteht, denn von dort beobachtete ich den Schlußakt.“ Inſpektor Bryan ſchäumte.„Die Zeitungen!“ rief er, „Ich bat Sie doch ausdrücklich, Herr Inſpektor, den leinen Unfall nicht erſt in die Blätter gelangen zu laſſen!“ Dr. Webb lächelte glatt. Der Inſpektor zerſprang. Blut!!“ „Oh“, Miß Maitland ſtrahlte,„ein kleiner Einfall, die Szene auf der Bühne überzeugender zu geſtalten. Nichts als ein mit roter Farbe gefülltes Schwämmchen, das ich in der Hand hielt und im rechten Augenblick an meiner Bruſt ausdrückte“„ Inſpektor Bryan ſtand kurz vor dem Schlaganfall. Mit einem Pantherſprung war er an der Tür, ſie kracht hinter ihm zu. Stille Dann ſtand Miß Maitland auf. Sie humpelte wirklich ein bißchen. als ſie auf den Arzt zuging und ihm die Arme um den Hals legte.„Das haſt du großartig gemacht“, ſagte ſie.„Morgen lieſt ganz New Vork von dem Mordanſchlag. Ich bin in aller Leut Mund. Du biſt mein Mörder. Eine Bombenreklame!“ Er nickte.„Die Sache wird ein Nachſpiel habe meinte er. i i Sie erſchrak.„Der Inſpektor? Aber du warſt do ſo vorſichtig in deinen Ausſagen.“ 5. „Der Inſpektor? Nein, von dem erfolgt nichts. Abe „Das Blut, das viele Opfer. Eine neue Senſation!! Er hielt ſie feſt. Seine Blicke fragten; ſie nickte wortlos i 233 iſe ge⸗ umern, m ein⸗ etwas Vagen, einen rHof⸗ bielicht de und en. wo ſagte „Hier Lippen kam, ige er⸗ r viel⸗ bitten rheim⸗ b. Er 'rdver⸗ e leug⸗ führte n. Der nd ſaß zarette, te ſind titland tir den 1 ſeine annen. ne ge⸗ on mit in der zelegen n dort rief er. r, den aſſen.“ viele Finfall, ſtalten. imchen, lick an (2. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Helge und Burger beſuchen ein vornehmes Lokal. Der Maler bemerkt an einem anderen Tiſch eine von zwei Herren begleitete Dame. Sie kommt ihm bekannt vor, und als ſich Helge und Burger zutrinken, hebt er ſein Glas auch zu jener Dame hin. Helge bemerkt den dankenden Blick der Fremden. Dieſe intereſſante Frau reizt Helge zum Zeichnen. Sie erinnert ſich, die Frau in einigen Filmen geſehen zu haben. Dann weiß ſie, daß es ſich um Tatjana Wrangel handelt. Plötzlich ſteht Tatjana vor ihr und bittet, das Blatt anſehen zu dürfen. Da es ihr ge⸗ fällt, möchte ſie die Skizze beſitzen. Vom anderen Tiſch ſind die Begleiter der Filmſchauſpielerin aufgeſtanden und nähern ſich dem Tiſch. Burger wirft einen Blick auf die Skizze und lobt die Malerin. Tatjana Wrangel aber iſt verwirrt. So neu iſt ihr dies Gefühl, daß ſie die Lider ſenkt und mit dem Ring an ihrer Hand ſpielt. Wie lange iſt es her, wie unendlich lange, daß ſolch Gefühl der Verwirrung in ihr war? Ja, als Kind und als junges Ding, als Komparſin und An⸗ fängerin in den Büros der Broadwaytheater, aber heute? Es gab bislang keinen, der Tatjana Wrangel verwirren konnte, kein Regiſſeur konnte es mit all ſeinen Megapho⸗ nen und Aſſiſtenten, kein Manager, kein Reporter, keins der rieſigen Nilpferde, die in ächzenden Klubſeſſeln ſitzen und zu den böſen Göttern des Filmhimmels gehören, denen man Menſchen opfert. Sie wurden alle zahm vor Tatjanas Lächeln oder vor einer kleinen Zornesfalte auf ihrer Stirn. Wer iſt dieſer Mann, der Tatjana verwirren kann? Er iſt der gleiche, der geſagt, daß ſie einen ſinnloſen Namen trägt, der gleiche, der ihr einmal das Glas zuhob, und der ein alternder Mann iſt, hager und halb verhun⸗ gert, mit manch weißer Strähne im dunklen Haar, der Mann, der einen Anzug trägt, den vor zwanzig Jahren einmal ein erſter Schneider gearbeitet hat, der aber die zwanzig Jahre nicht verleugnen kann. „Würden Sie mir die Freude machen und noch ein wenig an meinen Tiſch kommen?“ Walter Burger ſtellt feſt, daß die Fremde, von der er nur den Namen weiß, dieſen Namen, der ihm unbekannt war und mit nichts verbunden, von ihrem Tiſch geſprochen. Wäre ſie einem der befrackten Vorſtehhunde verbunden, ſie hätte ſagen müſſen,„an unſeren Tiſch“, und während er zwiſchen Helge und Tatjana zur Niſche ſchlendert, iſt er gewiß, daß er einen ausgezeichneten Detektiv abgeben würde, wenn es einmal mit dem Malen durchaus nicht zur wünſchenswerten Million führen ſollte. Tatjana Wrangel nennt die Namen der beiden Her⸗ ren an ihrem Tiſch, und natürlich verſteht man ſie nicht oder hat ſie im Moment darauf vergeſſen, und Helge Faber denkt etwas ängſtlich an Burgers Lieblingsſpaß, wenn er einmal in Geſellſchaft gerät. Er macht dann ſeine ſchöne, ritterliche Verbeugung und nennt einfach eine Zahl. Der Maler ſchüttelt die Hände der Befrackten, und Helge hört ihn etwas murmeln.„Dreiundſechzig— fünfundſechzig“, hört ſie, wobei ſich Burger verbeugt. Keinem ſcheint das aufzufallen, das Alterchen hat recht, und nur Tatjana Wrangel lächelt ein wenig beluſtigt und verwundert. Der ältere ihrer Begleiter verſteht kein Wort Deutſch, er muß eine Art Impreſario und Manager ſein, der jüngere aber, in deſſen Auge ein Einglas blinkt, ſpricht die deutſche Sprache faſt ſo rein und nur etwas langſamer wie Tat⸗ jana Wrangel. Er iſt Ungar, und natürlich haben Helge und Burger den Namen, den Tatjana nannte, nicht behal⸗ ten. Helge aber erinnert ſich, geleſen zu haben, daß Tat⸗ jana Wrangel ſich mit einem ungariſchen Grafen Byza ver⸗ lobt habe. Ja, heute hat ſie das geleſen, in einem der Modehefte, die in den Wartezimmern der Redaktionen lagen. Sie hat auch flüchtig das Bild dieſes glücklichen Bräutigams betrachtet, und wie ſie es jetzt im Erinnern mit den Zügen des vor ihr Sitzenden vergleicht, muß ſie Burger recht geben, der gern behauptet, daß Photogra⸗ phien manchmal eine Höchſtleiſtung von Unähnlichkeit darſtellten. „Die Menſchen laſſen ſich photographieren, weil ſie ihr wahres Geſicht nicht mehr vertragen“, ſagt Walter Burger, And es iſt ihm völlig unverſtändlich, wie Menſchen in ein Kino gehen können. Jedenfalls, der Herr auf der Glanz⸗ ſeite des Modeblattes war ein eleganter Allerweltskava⸗ lier mit Einglas und Wappenring, während der Graf Byza, ihr gegenüber, bei aller Höflichkeit nicht den grau⸗ ſamen und kalten Zug verbergen kann, der um Mund und Kinn liegt. Auch ſeine ſchlanken, gepflegten Hände ſchim⸗ mern gefährlich. Der Wappenring liegt wie ein unheim⸗ liches, exotiſches Inſekt auf dem bleichen Finger. Helge erſchrickt bei ihrer Entdeckung, und ſie wünſcht ſich, weit fort zu ſein. Auch Walter Burgers Nähe ſpürt ſie nicht mehr. Walter Burger ſpricht mit Tatjana und erzählt ihr kurländiſche Geſchichten über die Familie Wrangel, von der er vieles weiß, nur nicht, daß eine dieſes Namens eine berühmte Filmſchauſpielerin geworden iſt. Weit fort! Weit fort! denkt Helge. Sie denkt an ihren Bruder, es erſcheint ihr ſchrecklich, hier in einem eleganten Lokal 311 ſitzen, während ihr Bruder vielleicht unter einem Brücken⸗ bogen nächtigt und kein Geld für ein Stück Brot hat. Er⸗ ſchrocken läßt ſie die kleine Broſamkugel fallen, die ſie zwiſchen den Fingern drehte, und es iſt geſpenſtiſch, daß der Graf mit dem beſtürzten Kellner ſchilt, wie ihm bedau⸗ ernd mitgeteilt wird, daß eine beſtimmte Sorte franzö⸗ ſiſchen Champagners nicht auf Lager ſei. Schließlich wählt Bela Byza eine andere Marke, und dann ſteigt der goldene Wein mit leiſem Schäumen in den Kelchen auf. Mit geduldigem Lächeln hört ſich Tatjana Wrangel die weitſchweifigen Erläuterungen Burgers an, der Graf zuckt nachſichtig die Achſeln und wendet ſich Helge zu. „Ihren Namen kenne ich, Fräulein Faber. Haben Sie wohl einen Verwandten mit dem Vornamen Herve 15 Nein“, ſagt Helge, aber noch während der Antwort fällt es ihr ein, daß Wolfgangs zweiter Name Heinrich iſt. Wenn man ihn franzöſiert, würd 8 eee zöſiert, würde das wohl einen 2 5 0 „So? Nun, der Herr ſah Ihnen etwas ähnlich. Ver⸗ zeihen Sie die Frage.“ „Sehr ähnlich, Herr Graf?“ Helges Stimme zittert, und Byzas Mund reagiert mit einem ſpöttiſchen Lächeln. „Ja. Nun, da Sie ihn nicht kennen, iſt es ja be⸗ langlos.“ Die bleichen Finger blättern n—miſch in dem Skiz⸗ zenbuch Walter Burgers, das auf de. Tiſch liegt, doch wie die Seite kommt, auf der Tatjanas Bild iſt, nimmt der Graf das Einglas aus dem Auge und neigt ſich vor. „Sie ſind nicht unbegabt, Fräulein Faber. Aber was wollen Sie in Deutſchland? Deutſchland hat keine Chan⸗ cen mehr, gehen Sie nach Paris.“ „Ein Land, glaube ich, iſt kein Wertpapier, deſſen Chancen man beſtimmen kann. Wenn Sie aber die Zu⸗ kunft Deutſchlands meinen, ſo möchte ich Ihnen ſagen, daß ich glaube, es hat die größten Möglichkeiten in Europa.“ „Sie ſind ſehr jung, Fräulein Faber.“ „Nein, ſehr jung bin ich nicht mehr, aber vielleicht ſehr gläubig.“ Graf Byza lächelt, ein Lächeln, das ſich bemüht, freundlich zu ſein und doch kalt und ſpöttiſch bleibt. „Sehr gläubig! Es müßte reizend ſein, Sie im Däm⸗ mern eines Domes beim Gebet zu belauſchen.“ Helge blickt nicht auf, und ſie achtet nicht auf die Worte, und wenn ſie erregter antwortet, als es ſich gezie⸗ men mag, ſo iſt es nur, weil ſie ihres Vaters gedenkt, der für dies Land gefallen iſt, von dem irgendein Ausländer zu ſagen wagt, daß es keine Chancen mehr hätte.„Paris mag intereſſant ſein, Graf, und vielleicht auch notwendi— als Station, aber ſolange noch franzöſiſche Soldaten i! Rheinland ſtehen, fahre ich nicht nach Paris.“ .——— Zeichnung: Drewitz— M. Dann faltet Bela Byza den Scheck und reicht ihn Helge. Ohne ihn anzuſehen, ſchiebt ihn Helge in die Handtaſche. „Bei dem derzeitigen Frankenkurs könnten Sie nir⸗ gendwo billiger leben, Fräulein Faber. Zudem glaube ich, daß das Honorar, das Frau Wrangel für Ihre kleine Skizze anzulegen bereit iſt, Ihnen die Reiſe leicht ermög⸗ lichen würde.“ i Helge Faber lächelt, der Gedanke an ein Honorar war ihr noch nicht gekommen, ſie hatte das Blatt ja verſchenkt, doch es wäre ſchön, ein Honorar zu erhalten, und wahr⸗ ſcheinlich darf man es da mit dieſem kalten, eleganten Herrn nicht verderben. So klingt ihre Stimme freund⸗ licher, als ſie Graf Byza fragt, warum er ſie denn durch⸗ aus nach Paris wünſche. Er antwortete ſehr leiſe, ſo leiſe, daß kaum Helge ſeine Worte verſteht und Tatjana und Walter Burger es gar nicht bemerken können, wie er die Lippen bewegt. „Warum, Fräulein Helge? Weil ich nach Paris gehe.“ Und ohne eine Antwort zu erwarten, trennt Bela Byza die Porträtſtizze aus dem Buch, dann ſpricht er ein paar engliſche Worte zu dem ſchweigſamen Rieſen am Tiſch, der wortlos getrunken hat und nur ſeine großen, waſſer⸗ blauen Augen von einem zum andern wandern läßt. Der ſtumme Pankeerieſe zieht ein Scheckbuch und zückt einen Füllfederhalter, er bekritzelt das Formular und reicht es Tatjana Wrangel hinüber, zuſammen mit der Feder. „Elche? Natürlich, jetzt weiß ich auch, daß wir Elche hatten.“ Sie ſagt es zu Walter Burger und blickt kaum auf das Blatt, das ſie unterſchreibt. i Bela Byza nimmt es ihr aus der Hand, er bläſt den blauen Rauch ſeiner Zigarette über die ſteilen, großen Let⸗ tern, bis ſie trocken ſind, dann faltet er den Scheck und reicht ihn Helge. Ohne ihn anzuſehen, ſchiebt ihn Helge Faber in die Handtaſche. Sie weiß, man muß das Glück ſelbſtverſtändlich nehmen, man muß es läſſig behandeln, wenn es nicht verjagt werden ſoll. Aber ihre Hand zittert doch, und ſie greift hastig zum Sektglas und weiß doch bei allem, daß ſie durchſchaut und beobachtet iſt, nicht von der Tatjana und nicht von Walter Burger und ſchon gar nicht von dem ſchweigſamen Rieſen. Die ſind alle fern. Sie iſt allein mit dem Grafen Byza, der doch der Verlobte der ſchönen, berühmten Frau Wrangel iſt und von dem ſie nicht beareift. daß er nur ſie anzublicken ſcheint und der J 2 O TAN Y 1 A 2 W 72. 5 jetzt eine leichte Verbeugung macht und ſie zum Tanz bit⸗ tet. Natürlich iſt er ein ausgezeichneter Tänzer, aber den⸗ noch kann ſie ſich nicht den weichen Rhythmen hingeben und der betörenden Melodie. Sie muß wieder an ihren Bruder denken, der verſchollen iſt, der fortging ohne Gruß und Wort und der vielleicht einmal dieſem kühlen Herrn mit dem Einglas begegnete, auch wenn er nicht mehr Wolfgang hieß, ſondern ein Henry geworden war. Sie plaudert. Natürlich plaudert Helge Faber mit ihrem Partner. Sie bantwortet Fragen und weiß ſich doch ſpäter an keine einzige zu erinnern. Ein ſchreckliches Verlangen nach Heimkehr iſt in ihr. Aber nach einer noch anderen Heimkehr als nach der in das Dachbodenatelier in der Warnemünder Straße. Sie nickt erlöſt, wie ſie, an den Tiſch zurückkehrend, ſieht, daß Walter Burger bereits im Aufbruch iſt. Ein Boy bringt die Sachen aus der Garderobe, aber der Ober⸗ kellner mit dem Filmſtargeſicht lehnt eine Bezahlung mit höflicher Geſte ab. „Wollen Sie nicht bitte das Blatt noch ſignieren, Fräulein Faber? Herr Burger erlaubte es doch.“ Tat⸗ jana Wrangel, ſchon im ſommerlichen Pelz, wendet ſich an Helge. So ſetzt ſie ſich noch einmal, während der Graf, der lange Yankee und Burger bereits an der Tür warten. Helge ſchreibt den ganzen Namen und Ort und Datum dazu, aber wie ſie eben das Blat Tatjana Wrangel reichen will, bemerkt ſie, daß links an der Zeichnung ſchon etwas geſchrieben ſteht, ſie erkennt Burgers Schrift, doch es iſt ihr unverſtändlich, was dieſe abgekürzten Lettern und Zahlen bedeuten mögen. N „Spr. Salomonis 10, V, 28“, lieſt ſie, dann bricht n auf. 0 „Natürlich fahren wir Sie heim.“ Graf Byza erlaubt es nicht, daß der Pförtner den Schlag des großen ameri⸗ kaniſchen Wagens öffnet. Er tut es ſelbſt, und er fährt auch ſelbſt. Helge Faber ſitzt neben ihm, ſie hat es kaum be⸗ merkt, daß der lange Amerikaner ſich verabſchiedete, und ſie achtete auch nicht darauf, daß hinter ihr zuweilen die Tatjana leiſe auflacht, wenn Walter Burger mit einem Wort die Geſtalten der Paſſanten charakteriſiert, die den nächtlichen, Kurfürſtendamm entlangſchieben. Wahrlich ſein Spott iſt bitter und gerecht. Wo auf der Welt gäbe es noch eine Stadt, deren nächtliches Geſicht ſo leer und allerweltsmäßig wäre. Leiſe ſurrt der Wagen. Helge Faber denkt, wie man⸗ ches Mal ſie dieſen Weg gegangen iſt im Flockentreiben oder im Sommerbrand, nur um das Geld für Bahn oder Bus zu ſparen. Endlos dehnten ſich die Straßen. Der Abſtand zwiſchen zwei Laternen wollte ſich nicht vermin⸗ dern, jetzt huſcht das alles vorbei, ſchnell, kaum mit den Blicken zu erhaſchen, und in der Taſche, die auf den Knien liegt, iſt ein Fünfzigmarkſchein, den ſie nicht zu wechſeln brauchte, und ein Bankſcheck, deſſen Höhe ſie nicht kennt. Und fünf Minuten ſpäter ſchon ſteigt ſie neben Walter Burger die Treppen zum Atelier empor. i „Ich werde Tatjana malen“, ſagt der Freund, und ein glückliches Lächeln liegt auf ſeinem gefurchten Geſicht. Helge Faber nickt, dann nach einer halben Treppe, fragt ſie, was die ſeltſamen Zahlen und Lettern neben ihrer Zeichnung zu bedeuten hätten. Sie hat es nicht ver⸗ geſſen, dies„Spr. Salomonis 10, V, 28“. 8 Vielleicht iſt es gut, daß jetzt das Licht erliſcht und ſie bis zum nächſten Schalterknopf im Dunkeln die Treppe! gehen müſſen. „Lies die Bibel, Helgekind. Selbſt ein ſo erfolg⸗ gewöhntes Geſchöpf wie du dürfte manchmal die Schrift leſen.“ Walter Burger drückt den Knopf, es wird wieder hell, und ſie reichen ſich die Hand zum Abſchied. Helge ſucht den Schlüſſel hervor, und ſo geſchieht es, daß der Scheck in ihre Hand kommt. Sie entfaltet ihn gedankenlos, aber dann erſchrickt ſie. Es iſt völlig unmöglich, was ſie da lieſt. Es ift ein Traum. Der ganze Abend iſt wahrſcheinlich ein Traum. Der Scheck iſt auf die Filiale einer amerikaniſchen Bank in Paris ausgeſtellt, und der lautet auf zweihundert⸗ fünfzig Dollar. „Alterchen, iſt das möglich?“ „Du wirſt dich ſchnell genug an die guten Honorare, gewöhnen, Baby. Schneller als an die ſchlechten.“ Walter. Burger hat die Tür des Trockenbodens geöffnet, über den man in ſein Atelier gelangt.„Uebrigens“, wendet er ſich noch einmal zurück,„kann man dich mit gutem Gewiſſen anpumpen, Helge? Die Tatjana kommt morgen zu mir, ich muß mir die Haare ſchneiden laſſen, und zudem brauche ich noch Zinnober. Denke dir, ich habe kein Bißchen Zin⸗ nober drüben.“ a i „Leg mir rüber, was du nicht brauchſt, Alterchen.“ Helge ſchiebt ihm den Fünfzigmarkſchein zu, und dann, 1 58 das Licht erneut erliſcht, wünſchen ſie ſich gute acht. ö Helge Faber findet die paar Schritte in ihr Atelier im Dunkeln. Im Dunkeln auch ſetzt ſie ſich auf die Matratze, die am Tage Diwan und nachts Bettſtatt iſt.- Der Totenpfahl erglänzt im goldenen Licht des Som⸗ mermonds. „Selbſt ein ſo erfolggewöhntes Geſchöpf wie du dürfte manchmal die Schrift leſen“, hat Walter Burger geſagt. Drüben auf dem Bord ſtehen ein paar Dutzend Bücher, eine Bibel iſt nicht dabei, aber in der Truhe dar⸗ unter, in der ſich allerlei Erinnerungsſtücke befinden, Dinge, die aus Helges Kindheit ſtammen, andere, die ſie aus dem Nachlaß der Mutter barg, mag auch eine Bibel ſein. Immer hat Mutter verſucht, eine gute Chriſtin zu ſein, allſonntäglich hielt ſie das ſchwarze Buch mit den goldenen Kreuz in Händen, aber ſchließlich geſtand ſie es ſelbſt, ſie fand keinen Weg zu dieſeni Buch und keinen Troſt darinnen. Zuletzt, ſagte ſie, habe ſie es aufgeſchla⸗ gen an dem Tag, da ihr der größte Schmerz ihres Lebens ward, vom eigenen Sohn um die armſelige Penſion be⸗ ſtohlen worden zu ſein. 3(Fortſetzung folg. 5 ee 8—— —. 5. Wagagerecht: 2. Südfrucht, 4. Grenzfluß zwiſchen Schleswig und Holſtein, 5. Feldvogel, 7. chemiſches Ele⸗ ment, 9. kleine Durchgangsſtraße, 11. türkiſcher Ehrentitel, 13. afrikaniſcher Negerſtamm, 14. engliſches Bier, 16. nor⸗ diſche Göttin der Jugend, 19. Maurergerät, 21. Längen⸗ maß, 22. Färbemittel, 24. Geſtalt aus dem„Fliegenden Holländer“, 25. Waſſermotor.— Senkrecht: 1. Kur⸗ ort in Südtirol, 2. deutſcher Fluß, 3. Stadt in Thüringen, 4. Teil des Rheiniſchen Schiefergebirges, 6. deutſcher Bild⸗ hauer, 7. europäiſches Land, 8. Ankerplatz, 10. Teil man⸗ cher Waſſerfahrzeuge, 11. kleiner Behälter, 12. Göttin der Jagd, 15. Verwandter, 17. bekanntes deutſches Wörter⸗ buch, 18. Hohlmaß, 20. Leihgut, 21. Mädchenname, 23. die Schöpfung, 24. Heidegebiet in Weſtfalen, 26. Pelztier. Magiſche Aufgabe. 2 0— h — XF— e- X— X— f — X— 2— d b An Stelle der Striche ſetze man die Ziffern 1 bis 9. Geſchah dies richtig, müſſen die ſenkrechte Reihe a— b, die waagerechte e— l und die beiden Diagonalen e—d und gh in der Summe je 15 ergeben und die zwei Quadrate a e bf und eg dh zuſammen je 20. Silben⸗Wechſel. Walze Fabrik Motto Pforte Firnis Gama Pollen Ziffer Trappe. Die erſte Silbe vorſtehender neun Wörter ſoll durch eine der nachfolgenden ausgewechſelt werden, ſo daß neue Wörter entſtehen. Die Anfangsbuchſtaben dieſer ergeben, zu einem Wort verbunden, eine aus der Großväterzeit überkommene Sitte. a au bon ei foh lu pris ru tun. Ordnungs⸗Rätſel. alzo arka choe chſe chwi derb dies ddor dorn enſe eſpa eſte hlim hner igdo kein lieb lbſt mens merk mſin nchm neno nnim nros nuſte oſen oſen rdma rnig ſind. Die vorſtehenden Buchſtabengruppen ſind in beſtimm⸗ ter Reihenfolge zuſammenzuſtellen, ſo daß daraus ein Vierzeiler von Friedrich Bodenſtedt entſteht. 8 5 Bie Hocprägüng Silbenrätſel. Aus den 55 Silben: a— al— baum— be— bi— bier— dan— di— don— e— ei— el— el— en— er— faſt— fecht — ge— gen— ha— her— il— le— li— li— ma— ma— me— mo— nach— nacht— nau— JJ... yd un= ütz an ar ar ſtier— thü— u— us— zig— 30 ſind 20 Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuch⸗ ſtaben, beidemal von oben nach unten geleſen, ein Sprich⸗ wort ergeben.(ch ⸗ ein e Die Wörter bedeuten: Deutſcher Dichter, 2. Weib⸗ licher Vorname, 3. Spanisches Natlonalſchauſpiel, 4. Edel⸗ ſtein, 5. Weiblicher Vorname, 6. 5 7. Männ⸗ licher Vorname, 8. Stadt in Thüringen, 9„Deutſcher Frei⸗ Ein bewährtes Hausmittel gegen Husten und Erkältungen 8 Bel Huſten, Erkältungen. Verſchleimung. Ihren 5 quälendem Huſtenreiz und Bronchial⸗ beſchwerden können Sie ſich ein Feierabend bewährtes und im Gebrauch ſparſames 85 5 ſelbſt 0 11 opfern ſorgen Sie ſich dazu in der Apotheke 5 5 Flaſche Anſy⸗ i zum neuen Hundert⸗ ermäßigten Preis don RM 175 und tauſende 8 50 daraus nach der jeder Wo W. f Walter 1 0 und Helfer dem 905 der wilden Linderung der Dienſt fürs chleim ſtillf den 5 Volk. de, ndert die Entzündung der chleimhäute und erleichtert die Atmung. Und was Auch Ihre Kinder nehmen ihn gern tus du! kaat, 10. Freiſtaat, 11. Deutſcher Strom, 12. Romiſcher Feldherr, 13. Kalendertag, 14. Germaniſcher Stamm am ſthein, 15. Wüſte, 16. Franzöſiſcher Dramatiker, 17. Stadt n Thüringen, 18. Weiblicher Krieger, 19. Zeichengerät, 20. Italieniſche Inſel im Mittelmeer. Auflöſungen aus voriger Nummer: Schachaufgabe: 1. Dbi—- dt, c6 9 b5, 2. Dd1- fl, te5— da, 3. N Kd c5, 4. Sbg— as matt. Falls 555 f7—f5, ſo 3. Df4r, Keö, 4. Des matt oder 2... 2. d5—d4, 3. Df4, 8 oder e6, 4. Dfö5 oder e4 matt. Varianten: a: 1 75, 2. Kf7, Belte⸗ big, 3. Sc6:(F), 4. D oder L 1181 b: 1. I. f7 6, 2. Les: N uſw. c: 1.. I. d5—d4, 2. Le4 uſw. d: 1. 1. e3—eg, 2. Ddꝛ uſw e: 1. I. 95— ha, 2. Dg 4: 5 185 8 D747 uod f 11!ͤ ĩ del, Ses: b5— 54 3. Dh uſw. g: 1. I. Ke, 2.Le6: oder Dda uſw. h: 1 1. Kfö, 2. Df uſw. Silbenrätſel: 1. Demant, 2. Emu, 3. Salzach, 4. Marmor, 5. Eſpe, 6. Naugard, 7. Salut, 8. Cheops, 9). Hanoi, 10. Eichſtätt, 11. Newa, 12. Zelter, 13. Ilſe.— „Des Menſchen Zierat iſt der Hut!“ Magiſches Quadrat: G . a Hun A m a i t. Defizit⸗Aufgabe: Coſtarica, Diarium, Hiſto⸗ riker, Katharina, Malaria, Mergarine, Material, Memo⸗ 855 Portorico, Roſario, Samariter, Valerius.— Gleiche Silbe: ri Homonym: Ahnen— ahnen. Kryptogramm: Gut Ding will Weile haben. Verbin dungs ⸗ Aufgabe: Schnitt⸗Lauch Klatſch⸗Baſe Iſa⸗Bella Lauch⸗Hammer Ar⸗Mut Ur⸗Fehde Fuß⸗Volk Eis⸗Bein Not⸗Tür.— Skilaufen. Zahlenrätſel: Gambrinus, Samum, Niagara, Ananas, Naumburg, Umarmung, Naſſau, Marburg, Amrum, Gummibaum. 3 5 inigenc 8 I. pflegend, ane 1 nonend. Obetcles 8 9 20 N Zehnsc den Ansetz gh. Lebe 40 20 kleine Tab Anekssten Die teuren Waden Miß Lee Sakowſky iſt ein bedauernswertes Geſchöpf. Wollte nach den Bermudasinſeln fahren, um ſich dort zu erholen und hatte fürchterliches Pech. Auf dem Dampfer „Franconia“ der White Star Line verbrühte ſie ſich die Waden. Als der Dampfer New Hork verlaſſen hatte, be⸗ auftragte ſie die Stewardeß, ihr ein Bad herzurichten. Das geſchah, und als die Dienerin ihr mitteilte, das Waf⸗ ſer habe gerade die richtige Tempexatur, ſprang ſie ohne Zögern mit beiden Beinen hinein. Mus dem Bade wurde nichts, denn das Waſſer war kochendheiß, dafür mußte ſie die Reiſe nach den Bermudas und ſofort zurück im Bett liegend zubringen. In New Pork ging ſie zum Rich⸗ ter und verlangte 50 000 Dollar Schadenerſatz. Der Rich⸗ ter hat die White Star Line verdonnert, den Betrag zu zahlen, weil die Waden von Miß Sadowfky mit Narben bedeckt ſind. Wer iſt John, wer iſt Dick? Die Brüder Ellis in Liverpool können lachen. Dick und John ſind Zwillinge und ähneln ſich ſo ſehr, daß ſchon die Mutter Mühe hatte, die Kinder voneinander zu unterſcheiden. In Schwierigkeiten kam jetzt das Ge⸗ richt, das gegen Dick Ellis wegen einer Verfehlung ent⸗ ſcheiden ſollte. Wer war Dick Ellis und wer John? Die Zeugen vermochten das nicht aufzuklären, der Richter konnte die Zwillinge nicht unterſcheiden, das Gericht war nicht in der Lage, Dick abzuurteilen, weil es nicht wußte, ob es John beſtrafen würde. Und die beiden Brüder überließen es dem Gericht, ſich aus dieſer Schwierigkeit zu ziehen. Weil es nicht anders ging, wurde das Ver⸗ fahren gegen die Ellis eingeſtellt. Füllfederhalter unerwünſcht In den Schulen von Kanton iſt den Schülern ver⸗ boten worden, Füllfederhalter zu benutzen. In einer An⸗ ordnung des Stadtſchulrates heißt es:„Jahrtauſende hindurch iſt der Pinſel in unſerem Lande zum Schreiben benutzt worden, und die wunderbaren Schriftzeichen, die unſere Schrift zu einem Kunſtwerk machen, können ein⸗ fach nicht mit einer Füllfeder ausgeführt werden. Wir hoffen, daß niemals eine mechaniſche Schrift erfunden wird, die die Handſchrift erſetzen kann.“ Der Bürger⸗ meiſter von Kanton hat ſich dieſer Auffaſſung angeſchloſſen und außerdem angeordnet, daß jeder mit einer Füllfeder geſchriebene Aufſatz ohne Rückſicht auf ſeinen Inhalt das Bickel ee erhält. 10 n Freise werclen Leneil. Jeder 1 d.—.— 9 2 Miiglied N 3 Kampf dem Verderb! Zeichnung: Oldag/ Linden⸗Verlag— M. „Sag, Vati, das tägliche Brot kriegen wir doch vom lieben Gott?“ „Natürlich, Karlchen!“ „Und die Kinder, die bringt doch der Storch?“ „Selbſtverſtändlich!“ „Na,— und die Geſchenke kommen doch vom Weih nachtsmann?“ „Stimmt!“ „Und wozu brauchen wir dich eigentlich?“ 5 Der zerſtreute Herr Profeſſor ging in ſeine Garage um ſeinen Wagen herauszuholen, ſah zu ſeinem größten Erſtaunen, daß er nicht dort ſtand, raſte wieder auf die Straße, beſtieg ſein Auto und fuhr zur nächſten Polizei wache. „Herr Wachtmeiſter“, ſagte er atemlos,„mein Wager iſt geſtohlen worden!“ 1 Sumpfmeier:„Es iſt doch eigentümlich, wenn ich az eine Kneipe komme, kann ich nicht widerſtehen, und wen ich dann auf die Straße komme, kann ich wieder nich ſtehen!“ Jo ist es wirklick besser 1 Behelfsmßige Verbande für deins benetuungeg N Sind umständlich, hinderlich u. unhygie- 8 nisch. Besser ist Hanssplast: Ein- 9 fschste An,Wòendung, Plutstillend, keimtòtend u. bewegungsfügig. „Ich hörte, Ihr Onkel iſt ſo krank daß Sie auf alle; vorbereitet ſein müſſen!“ „Auf alles? Das dürfte ſtark übertrieben ſein, beſte Herr! Ich erbe höchſtens die Hälfte!“ . Höchſt erregt zitiert der Chef den Lehrling in ſein Büro: „In der Kaſſe fehlen zehn Mark— niemand auße Ihnen und mir hat einen Kaſſenſchlüſſel!“ „Schön“, ſagt das Bürſchchen,„legen wir jeder fün Mark in die Kaſſe zurück und reden nicht weiter davon.“ ** Rechtsanwalt zu einem Herrn, der einen Eheſchei dungsprozeß eingeleitet hat:„Preſſiert denn die Sach gar ſo? Hätte es 9 bis zum Frühjahre Zeit?!“— De Herr:„Ach nein! neigung!“ * Richter:„Vor den Gerichtsferien waren Sie der letzte Es iſt eine unüberwinterliche Ab den wir verurteilten, und ſetzt ſind Sie der erſte, der wie der vor uns ſteht! Schämen Sie ſich gar nicht?“ Angeklagter:„Aber, Herr Richter, ick kann doch niſch davor, det Ihre Ferien ſo kurz ſind! . Aeltere junge Dame(zu ihrem Gegenüber im Eiſen bahnabteil):„Bald fahren wir durch einen langen Tun nel.“— Herr:„Ja, aber ich ſteige auf der Station vor her aus.“ Wochenende“ und bc. B b Nr. 8 cheinen als Beil 521 VI. 37: über 620 000. PI.-. 3.— Für die auf dieſer Seite erſcheine 51 97 iſt der Verlag der vorl. Mig g nicht zuſtändig. Verantwortlich ſtleltung Kurt Winkler, für* Carl Görg. Verlag Sonn blatt Deutſcher Provins Verleger. tamt in Berlin SW 68. Sindenſtt 101/ . 1 1