rche. nion der iſtenlehn er Eiche, Kilz. tesdienſt, tesdienſt, gmänner, lohn ttel 11 adwerker en in der e-Druckerg — hen Nr. 12 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 15. Januar 1938 Die deutſche Sozialverſicherung Die Entwicklung in den Jahren 1936/7 Berlin, 14. Jan. Das Reichsverſicherungsamt hat ſoeben den finanziellen Jahresbericht„Die deutſche Sozialver⸗ 1 1936 mit einem Blick auf das Jahr 1937“ veröf⸗ entlicht. Für die Geſamtheit aller Zweige der Sozialverſicherung mit Ausnahme der Arbeitsloſenverſicherung beliefen ſich⸗die Beitragseinnahmen im Jahre 1936 auf 3,25 Milliarden Mark; einſchließlich der Vermögenserkrägniſſe und der ſon⸗ ſtigen Einnahmen ergab ſich eine Geſamteinnahme von 3,86 Milliarden Mark. Die Geſamtausgaben betrugen 3,09 Mil⸗ liarden Mark; davon entfielen 2,73 Milliarden Mark auf die Pflicht- und freiwilligen Leiſtungen, das ſind 89 vy. aller Ausgaben oder 84 vy. der Beitragseinnahmen. Für die Verwaltung wurden 7,5 v. der Beikräge verwendet. Das Vermögen Das Vermögen der Verſicherungsträger ſtand Ende 1936 mit 6,5 Milliarden Reichsmark zu Buch. Nicht ganz die Hälfte entfiel auf die Angeſtelltenverſicherung, mehr als ein Viertel auf die Invalidenverſicherung und nicht ganz ein Achtel auf die Krankenverſicherung. Das Vermögen iſt au⸗ ßer ein Hypotheken und Pfandbriefen vor allem in Reichs⸗ papieren, außerdem aber auch in Anleihen an Länder und Gemeinden, zu einem nicht unbedeutenden Teil auch in e und beweglicher Einrichtung(Heilſtätten) uſw. angelegt. Die einzeinen Verſicherungszweige In der Unfallverſicherung wird für 1937 mit rund 360 Millionen Reichsmark Ausgaben, d. h. nicht ganz 3 vH. mehr als 1936 gerechnet. Mit der Zunahme des Be⸗ ſchäftigungsgrades ſteigt die Zahl der Unfälle und damit auch die Höhe der Entſchädigungen. In der Invalidenver⸗ ſicherung ſind etwa 1150 Millionen Mark an Beiträgen ein⸗ gegangen. Im ganzen Jahre 1937 waren die Beitragsein⸗ nahmen der einzelnen Monate ſtändig im Steigen begriffen. Die geſamten Einnahmen, einſchließlich 438 Millionen Mark Zahlungen des Reichs für Grundbetrag und Reichsbetrag ſowie Fürſorgeleiſtungen für die abgetretenen Gebiete be⸗ trugen etwa 1695 Millionen Mark, die Ausgaben etwa 1281 Millionen Mark(darunter 1212 Millionen Mark für Pflicht- und freiwillige Leiſtungen).— In der Angeſtellten⸗ versicherung erreichen die Einnahmen 669 Millionen Mark(davon 450 Millionen Mark Beiträge), die Ausgaben 312 Millionen Mark.— In der knappſchaftlichen Penſionsverſicherung iſt, obwohl ſich die Lage beſſerte, ein Fehlbetrag von 43 Millionen Mark zu erwar⸗ ten, der vom Reich gedeckt wird.— In der Kranken⸗ verficherung dürften die Einnahmen und Ausgaben je 1.4 Milliarden Mark betragen und damit um ungefähr 75 Millionen Mark über den Beträgen des Vorjahres lie⸗ gen. Die Invalidenrenten Der Bericht enthält verſchiedene, auch weitere Kreiſe in⸗ tereſſierende Sonderunterſuchungen. Es läßt ſich daraus er⸗ ſehen, daß bei den neu ſeſtgeſetzten Invalidenrenten die Zahl der Krankheitsinvaliden mit 61 h., die der Alters⸗ invallden mit 39 v bei weitem überſteigt. Intereſſant iſt, daß 81 o, der im Alter von 65 Jahren eine Rente erhal⸗ tenden Männer verheiratet ſind, 13 vH. verwitwet und 4 vH. ledig, während bei den Frauen desſelben Zugangsal⸗ ters aber nur die Hälfte verheiratet, dagegen 28 vH. ver⸗ witwet und 19 vg. ledig ſind. „18 Millionen Deutſche ſind zurzeit in der Invalidenver⸗ nate verſicherk. 2½ Millionen Männer und Frauen er⸗ halten Invalidenrente, 640 000 Witwen und 290 000 Wai⸗ ſen ee Auf etwa fünf Verſicherte kommt eine Rente. Eine Invalidenrente läuft im Durchſchnitt 9 bis 10 Jahre. Die weiblichen Invaliden ſtehen durchſchnittlich zwei Jahre länger 11 ihrer Rente als die männlichen Invaliden, die weiblichen Rentenempfänger erhalten ihre Rente um dieſe zwei Jahre früher. Es gibt auch eine nicht geringe An⸗ zahl von Rentenempfängern, die ihre Renten über 30 Jahre eziehen Etwa 80 000 Männer in Deutſchland im Lebens⸗ alter über 80 und etwas über 100 000 über 80 jährige deut⸗ ſche Frauen beziehen Rente aus der Invalidenverſicherung, die Frauen teils in Form der eigenen Invalidenrente, teils in der Form der Wikwenrente. Ab 1. Januar 1937 wurden 30 Invalidenrenten an Empfänger gezahlt, die über 100 Jahre alt waren. Davon waren 16 Männer und 14 Frauen. Außerdem wur⸗ den eine Altersrente und zwei Witwenrenten an Hochbe⸗ tagte gewährt. Es zeigte ſich, daß für dieſe Renten im Durchſchnitt noch nicht ganz 100 Mark oder 50 Mark(für den Arbeitnehmeranteil) Beiträge geleiſtet wurden, während an te im Durchſchnitt von dieſen alten Empfängern in der inflationszeit 2500 Mark und in der Nachinflations⸗ geit bisher 3000 Mark empfangen würden. Zentralſtelſe für die italieniſchen Organiſationen Südweſt⸗ deutſchlands. Frankfurt a. M. Das italieniſche Generalkonſulat beab⸗ ſichtigt, in Frankfurt a. M. eine Zentralſtelle ſämtlicher ita⸗ lieniſcher Organiſationen Südweſtdeutſchlands zu ſchaffen. In dem im Weſtend 51 palazzoartigen Hauſe Wieſenau Nr.! ſollen ſowohl die Konſulate als auch die Sektionen des Fascio und Dopolavoro zuſammengefaßt und eine italieniſche Schule eingerichtet werden. In Frankfurt a. M. befindet ſich bekanntlich das italieniſche Generalkonſulat unter Leitung des Generalkonſuls Marcheſe Ferrante di Ruffano. Zu dem Gene⸗ ralkonſulat gehören die Gebiete von Heſſen, Heſſen⸗ Naſſau, Baden bis hinab nach Konſtanz, die Pfalz und das Saargebiet. In Saarbrücken und in Mannheim beſtehen Vizekonſulate und außerdem in Karlsruhe und Wiesbaden Konfſulatsagenturen. Meiſterkonzerte für die Hitler-Jugend.— Jurkwängler dirigiert vor der Jugend. Berlin, 15. Jan. Wie der„Reichs⸗Jugend⸗Preſſedienſt“ meldet, plant die Reſchsſugendführung für die Monate Februar, März und A ril eine Reihe von Meiſterkonzer⸗ ten für die Hikler⸗Jugend, die von den bekannteſten deut⸗ ſchen Dirigenten und Soliſten gegeben werden. Als Auf⸗ takt findet am Donnerstag, den 3. Febtuar, in Anweſen⸗ heit führender Perſönlichkeiten aus dem politiſchen und kul⸗ turellen Leben und unter der Leitung von Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler in der Berliner Philharmo⸗ nie das erſte Meiſterkonzert ſtatt, das für die Berliner Hit⸗ ler⸗Jugend beſtimmt iſt. Gautag Baden 1938 In der Gauhauptſtadt vom 18. bis 20. März. (J) Karlsruhe, 14. Januar. In einer erſten vorbereitenden Sitzung unter Leitung von Gauorganiſationsamtsleiter Kramer wurde, wie der„Führer“ meldet, mitgeteilt, daß der diesjährige Gautag in der Zeit vom 18. bis 20. März in der Gauhauptſtadt ſtattfindet. Der ſtellvertretende Gauleiter Röhn machte hierzu einige grundſätzliche Ausführungen. Nach dem Willen des Gaulei⸗ ters werden die Gautage in Baden in jedem Frühjahr durch⸗ geführt. Sie ſchließen die Winterarbeit der Partei ab, die ſich vornehmlich in geſchloſſenen Räumen abſpielt, und bilden den Auftakt für die großen Veranſtaltungen unter freiem Himmel im Sommer ſowie für die Kreistage. Dieſe Kreistage, jeweils am Sitz der Kreisleitung, gewin⸗ nen immer mehr an Bedeutung. Mit ihnen ſollen die ört⸗ lichen traditionellen Feſte und Feiern verbunden werden. Da⸗ mit erhält der Kreistag den Charakter eines alle Volksgenoſ⸗ ſen vereinigenden Volksfeſtes. Der Gautag 1938 wird wiederum in den aus der Kampf⸗ zeit überlieferten Formen— Aufmarſch, Großkund⸗ gebung und Sondertagungen der Gliederungen ge⸗ hören dazu— ſtattfinden, aber in noch größerem Rahmen als im Jahr 1987. Der Ort des Gautags iſt und bleibt die Gauhaupt⸗ ſtadt als politiſcher und kultureller Mittelpunkt am Ober⸗ rhein und als Sitz des Gauleiters und Reichsſtatthalters. Gauorganiſationsamtsleiter Kramer ſkizzierte den vor⸗ ausſichtlichen Ablauf des Gautags. Den Höhepunkt bringt der Sonntag, 20. März, mit der traditionell gewordenen Führertagung, der Großkundgebung auf dem Feſthalleplatz, zu der wieder einer der führenden Männer aus dem Reich erwartet wird, und an die ſich der Marſch durch die Stadt mit Vorbeimarſch am Adolf⸗Hitler⸗Platz anſchließt. Das Pro⸗ gramm für die beiden erſten Tage ſieht u. a. vor: Außer den Sondertagungen der Gliederungen Einbringung der Fahnen und Standarten der Formationen, Ueberreichung der Preiſe für die Sieger des Piſtolenwettkampfſchießens auf dem letzten Reichsparteitag, vorausſichtlich eine Ausſtel⸗ lung, Einweihungen von Gebäuden der Parteigliederungen, Theateraufführung, Großkonzerte. Verbunden mit dem Gau⸗ tag wird ein großes Volksfeſt in der ſtädtiſchen Markthalle. Die Aufgaben der DA Dr. Ley an ſeine Mita: beiter. Zeklin, 15. Jan. Im großen Sitzungssaal der Bank der Jelleſchen Arbeit ſprach am Freitag Reichsleiter Dr. Ley zu ſämtlichen Amtsleuten, Gauobmännern und Reichsbe⸗ triebsgemeinſchaftsleitern der DAF. Einleitend übermittelte Dr. Ley ſeinen Mitarbeitern ſeine beſten Wünſche für ihre Arbeit im neuen Jahr. Einem kurzen, mit dem Dank an zeine Mitarbeiter verbundenen Rückblick auf das Jahr 1937 ſchloß Dr. Ley eine eingehende Darlegung der in den näch⸗ ſten Monaten der DAß harrenden großen Aufgaben an, für deren Erfüllung die Erfolge des vergangenen Jahres den Boden geſchaffen haben Dr. Ley behandelte in ſeinen mehrſtündigen Ausführungen allgemeine Etatsfragen und gab ferner einen Ueberblick über die an den Betrieb ge⸗ bundene Tätigkeit der Werkſcharen. Ferner ſchilderte er die ſogensreichen Auswirkungen des deutſch⸗italieniſchen Ur⸗ lauberaustauſches Mit einem Hinweis auf das immer ſtärker werdende Arbeit des Internationalen Zentralbüros Arbeit“ beendete Di. Ley ſeine im Gruß an ingende Rede. 25 Mark Scheidemünzen je Kopf Während die Ausgabe der Reichsbanknoten, wie der Name ſchon ſagt, zum Aufgabenbereich unſeres Noteninſti⸗ tuts gehört, iſt die Ausprägung und Ausgabe unſerer Schei e⸗ bis Ende 1937 rund 976 Millionen Mark. Die nächſthöhere Gruppe entfällt auf die Ein⸗Markſtücke im Geſamtbetrag von 300 Milltonen Mark. An FFunf⸗ und Zehn⸗Pfennigſtucken ſind zuſammen 120 Millionen Mark ausgeprägt. Auf die Kupfermünzen entfällt ein Anteil von faſt 16 Millionen Mark. Die vor einiger Zeit vorgenommene handlichere Aus⸗ geſtaltung der größeren Scheidemünzen, vor allem der Fünf⸗ markſtücke, hat weſentlich dazu beigetragen, daß dieſe Mün⸗ zen als Zahlungsmittel im Geldverkehr gern genommen werden. Ahmnmunmaumupnnmpmunaaunnfgdgangamnsassahsdggdaldassgldadsggtgdennane „Die Freuden dieſer Welt“ Von Herbert Paatz. Alois Holzſchuh wollte immer Dichter werden, aber er fand keinen Verleger. Selbſt als er ſeiner Braut ſeine Gedichte vorlas, beantwortete ſie ſeinen Seelenerguß mit den Worten:„Weißt du, Alois, du kannſt ſo nett ſein, warum mußt du mir denn deine Gedichte vorleſen?“ Seit der Zeit dichtete Alois heimlich. Er heiratete, wurde ein guter Kaufmann, und ſonderbar, er hatte Erfolge.„Wenn ich als Kaufmann Erfolge habe, wie groß muß in mir erſt der Dichter ſein, zu dem ich mich berufen fühle.“ Er dichtete eifrig weiter. Der verkannte Dichter wurde reicher, aber nur als Kaufmann. Auch jetzt ſuchte er heimlich nach einem Ver⸗ leger, konnte aber keinen finden. Alois erklärte:„War⸗ um ſoll ich meine Gedichte vor die Verleger werfen, zum Publikum muß ich direkt meinen Weg finden.“ Er ließ ſeinen Gedichtband auf eigene Koſten drucken. Das Buch führte den Ti Die Freuden dieſer Welt. Gedichte eines Lehrers der Menſchen von Alois Holzſchuh. In der nächſten Buchhandlung lagen einige Exem⸗ plare zum Verkauf aus. Jeden Tag fragte er beim Buch⸗ händler nach, ob ſich ein Käufer gefunden habe? Ent⸗ täuſcht ging er jedesmal heim.„Die Freuden dieſer Welt“ wurden dem armen Dichter immer trauriger. Er wurde älter, ging nur noch alle Woche zum Buchhändler und ſpäter nur noch alle Monate. Einſt wagte Alois ſich einem Berufskameraden zu offenbaren. Er ſprach von ſeiner dichteriſchen Sendung, ſeinen geiſtigen Flügeln und ſeinen Gedichten. Der Be⸗ rufskamerad Karl Stiernacken war für derbe leibliche und geiſtige Koſt. Er rechnete alles in Prozente um und fragte, was wirft die Sache für mich ab? Als Alois ein Gedicht vorleſen wollte, unterbrach ihn Stiernacken:„Weißt du, und wenn du mich für das Zuhören bezahlen würdeſt, ſo nötig ich Geld brauche, kippe deine Seele nicht vor mir aus. Sage mir lieber, wie hoch jetzt die Wollpreiſe ſtehen?“ Alois war bis zum Grunde ſeiner Seele verletzt. Er verſchloß ſich vor aller Welt und ſuchte nicht einmal mehr den Buchladen auf. Als er jedoch nicht mehr an ein langes Leben glaubte, ſetzte er ſich hin und ſchrieb ſein Teſtament:„Du ſchöne Seele, du haſt meine Gedichte ge⸗ leſen, fragſt ſicherlich nicht nach weltlichem Gewinn und Gut, aber ich ſchenke dir alles, was ich habe. Der Dichter dieſes Buches vermacht dir ſein ganzes Vermögen.“ Dann ging Alois Holzſchuh zum Buchhändler, holte ſeine Bücher wieder ab, ließ nur noch ein Werk da und befeſtigte auf der letzten Seite des Buches ſein poetiſches Teſtament. Mit der Welt hadernd, ſtarb er bald darauf. Stiernacken hatte eine gute Wohnung, teure Möbel, eine Standuhr, einen Flügel und einen großen Bücher⸗ ſchrank, in dem die Leere gähnte. Aus Repräſentations⸗ gründen beſchloß er, den Bücherſchrank zu füllen. Er ging zum Buchhändler und verlangte fünf Meter Bücher.„Die Klaſſiker dürfen nicht fehlen, auch etwas moderne Lite⸗ ratur, vielleicht auch Kriminalromane und, wiſſen Sie, haben Sie eine Sittengeſchichte?“ Der Buchhändler wußte ſofort, wen er vor ſich hatte⸗ So ſchmuggelte er auch ſeinen älteſten Ladenhüter, die „Freuden dieſer Welt“, mit unter. Unglücklicherweiſe griff Karl Stiernacken nach dem Band:„Nein, keine Gedichte, oder ſind die von einem Klaſſiker?“ „Nein, von einem gewiſſen Alois Holzſchuh, einem ſtillen Talent“, log der Buchhändler. „Von dem? Nein, danke für Backobſt.“ Er wollte das Buch zurückgeben, da ergriff er zufällig das Teſta⸗ ment, las es durch und ſagte zum Buchhändler: Packen Sie mir den Quark auch mit ein.“ So beerbte Stiernacken den Alois Holzſchuh. Der drehte ſich im Grabe um. Sie hat die Sprache vergeſſen. In einem Hoſpital in Middleſex liegt eine 22jährige Frau Johnny Smith, die vor einigen Monaten von einer Treppe fiel und ſeit dieſer Zeit für die Aerzte ein Rätſel darſtellt. Sie fiel erſt in einen tiefen Schlaf, aus dem ſie nach etwa hundert Tagen erweckt werden konnte. Aber inzwiſchen hat ſie voll⸗ kommen die Fähigkeit der Sprache verloren. Man nimmt an, daß eine Verletzung des Oberſchädels eintrat und bei dieſer Gelegenheit das Sprachzentrum eine ſchwere Stö⸗ rung erlitt. Alle Verſuche, jene ſeltſame Lähmung der Sprachzentren zu beheben, ſind bis heute fehlgeſchlagen. Man verſucht jetzt, die Patientin durch neite Schock⸗ Methoden zu beilen. .——.— 2——(— Zur Grundſteinlegung von zehn Adolf⸗Hitler⸗ 5 Schulen. Der Entwurf zur Adolf⸗ Hitler⸗Schule des Gaues Franken auf dem Heſſel⸗ berg, geſchaffen von Aechttekk urat Schulte⸗Frohlinde. Für dieſe Schule wird zuſam⸗ men mit neun weiteren Adolf⸗Hitler⸗Schulen am 15. d. M. der Grundſtein ſelegt. Mittelpunkt der e einlegunge ee iſt Waldbröl(Köln⸗ Aachen). Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley und der Reichsjugendführer nehmen an ihr teil. Weltbild(0, 0 0 5 0 N N 1 U — 8* 1 8. e N. 75 „Kreuz und Quer Eine luftige Saujagd.— Die Kamera im Feuermelder.— Die photographierten Verbrecher.— Schwerer Junge auf den Leim gegangen. Die letzten Wochen mit ihrem Schnee waren dem Wild nicht günſtig, und manche ſonſt furchtſame Tiere wurden vom Hunger in die Nähe menſchlicher Behauſung getrieben. Man konnte es erleben, daß ganze Rudel von Wildſchwei⸗ nen bis in die Dörfer kamen. Die zünftigen Jäger ſetzten im übrigen den borſtigen Schwarzkitteln arg zu und legten viele von ihnen auf die Schwarte; überall, wo Wildſchweine hausen, in der Eifel, im Vogelsberg, im Taunus, im Pfäl⸗ zerwald, im Odenwald gab es weidgerechte Sauhatzen. Von einer Saujagd luſtigerer Art wird aus dem Vor⸗ peſſartdorf Seidenroth im Kreiſe Schlüchtern berichtet. Ein Bauer wollte ein Schwein nach Marjoß zum Eber führen. Auf dem Heimweg mußten Mann und Sau eine Eisplatte paſſieren, über die das Borſtentier abſolut nicht hinweg⸗ gehen wollte. Die Folge war, daß das Tier ſich ſelbſtän⸗ dis machte und froh der nun einmal gewonnenen Freiheit, in die graßen Waldungen des Speſſart flüchtete. Es ward nicht mehr geſehen Alle Tage achte eine Anzahl Seiden⸗ röther Ortsbürger nun die Sau in den Waldbezirken Mer⸗ nes, Marfoß', Alsbergs und Steinaus, jedoch ſtets mit negativem Erfolg. Man ſichtete zwar das Tier, aber die Sau ging wieder durch. Der Schweinehirt glaubte ganz be⸗ ſtimmt, daß es ihm als Fachmann gelingen werde, des Tieres Herr zu werden. Als er ſich aber nur in der Ferne zeigte, riß das Schwein aus. Am Neujahrstag hatte ein Mann aus Seidenroth das Glück,„Jagdherr“ zu werden. Er ſichtete nämlich die Ausreißerin und verſtändigte die Oreseinwohner durch Fernſprecher. Dann rückten 40 bis 50 Seidenröther mit Hunden, Stangen, Spießen und Seilen 10s. Nach mehrſtündigen Bemühungen hatten ſie endlich das Tier in der Gewalt, und im Triumphzug, an dem das ganze Dorf Anteil nahm, ging es heim. Die Mutter des Bauern gah zu Ehren der Wiederheimgekommenen eine regelrechte Feſtmahlzeit, und die Sau wurde ſogar— wie man in er Bezirken immer noch ſagt—„abgephotogra⸗ phiert“, Wenn ſo ein„Ausbrecher“ wie beſagte Sau photogra⸗ phiert wird, ſo iſt das eine luſtige Sache, und das Bild kommt beſtimmt nicht ins Verbrecheralbum. Wichtigerer Art ſind die photographiſchen Aufnahmen von Einbrechern und anderen verbrecheriſchen Elementen. Heute gehört der Photoapparat unſtreitig zu den wertvollſten Hilfsmitteln zur Entlarvung von Verbrechern. Das Lichtbild irrt nie, und die bei irgendeinem Vergehen auf die Photoplatte ge⸗ bannten Perſonen können unfehlbar auf ihre Verurteilung gefaßt ſein. Immer mehr macht man ſich die Kamera für derartige Zwecke nutzbar, wie neuerdings in Stockholm ſo⸗ gar ein Bahnſteigkartenautomat mit Detektivkamera auf⸗ geſtellt wurde. In ſolchen Fällen genügt der verſteckte Ein⸗ bau einer Kleinkamera mit Blitzlichteinrichtung, deren Me⸗ chenismus beim Verſuche, Falſchſtücke einzuwerfen, ausge⸗ löſt wird. Die Feuerlöſchpollzei in Norwegen hat bei ihren Feuermeldern jetzt auch dieſe Einrichtung angebracht, die mit dem Brandalarmknopf verbunden iſt und durch deren Betätigung automatiſch ausgelöſt wird. Der Apparat iſt ſo angebracht, daß er nicht zerſtör ce Roman von Lisbeth Dill. 62 „Ja, ich habe ſie getötet. Das iſt richtig, Herr Wacht⸗ meiſter! Bitte, ſchreiben Sie nur alles ſo auf, wie ich's Ihnen ſage!“ Es ging ſo langſam. Der Beamte ſchrieb alles um⸗ ſtändlich und wichtig nieder. Zuweilen hielt er inne, um eine Frage einzuwerfen. „Kannten Sie das Fräulein, Herr Profeſſor?“ „Doch, das heißt, als Patientin! Sie kam zu mir. Wann war das doch, Stroh?“ „Es war am vierzehnten Juli“, ſagte der Alte feierlich. „Woher wiſſen Sie das noch?“ ſtaunte Bothmer. Stroh, der ſonſt alles vergaß. „Weil ich an dieſem Tage das Licht der Welt erblickt habe“, ſagte Stroh.,„In Pyritz an der Knatter.“ „Iſt der Alte noch ganz..?“ Der Wachtmeiſter wies mit dem Zeigefinger auf ſeine Stirn. „Selbſtverſtändlich!“ ſagte Bothmer.„Sonſt hätte ich ihn ja nicht als Diener behalten. Alſo, ſchreiben Sie nur, ſchreiben Sie. Ich kannte das Fräulein, es war eine Patientin von mir. Ich habe ihr eine Stellung beſorgt, bei einem Kollegen, und dann eine zweite in der Kalender⸗ fabrik.“ „In was für ner Fabrik?“ „Ich wollte ſagen Papierfabrik. In der Druckerei von Lauferberg.“ „Lauferberg mit'nem weichen„b.?“ Der große Wacht⸗ meiſter malte Lauferberg hin.„und dann? Wo wohnte das Fräulein?“ 5 „Sie wohnte draußen in der Heide, in dem Hauſe von dieſem Maler; ich weiß nicht, wie er hieß...“ Der Wachtmeiſter heftete aus ſeinen kleinen blauen Augen einen erſtaunten Blick auf den Profeſſor, der mit untergeſchlagenen Armen an ſeinem Schreibtiſch ſtand und jedes Wort abzuwägen ſchien. Sonderbar, dachte er. Höchſt ſonderbar,„Alſo, ſie hatte ſich ein Häuschen in der Heide gekauft?“ „Nein, nur gemietet! Das heißt, ſie wollte gern da draußen wohnen. Das Häuschen war ſehr billig und die Miete für das erſte halbe Jahr habe ich ihr erſtattet. Sie verdiente wentg mit thren hübſchen Zeichnungen. Kennen Sie den letzten Heimatkalender?“ 5 Der Wachtmeiſter ſchnipfelte an ſeinem Bleiſtift. „Heimatkalender, nee! Gibt's ſowas?“ „Ja, ſie ſind ſehr hübſch, und ſie hat nämlich die Zeich⸗ nungen dafür gemacht!“ Der Wachtmeiſter machte eine Pauſe im Schreiben. „Alſo, ſie wohnte da in der Heide und...?“ „Ich habe ſie zuweilen beſucht, um nach ihr zu ſehen, das iſt richtig. Ich habe mich für ihre Zeichnungen inter⸗ eſſiert.“ Der Wachtmeiſter blies den Bleiſtiftſtaub in den Papier⸗ korb. Na ja, man konnte das ja auch ſo nennen. Er wurde aus dieſer Sache nicht recht klug.„Kann ich Ihre Frau nachher auch vernehmen?“ fragte er dazwiſchen. 5 „Meine Frau! Nein! Die iſt verreist.“ * t werden kann. Man iſt da⸗ Fine lelllume Bogegnung Schutze gegen Diebe. der Lagerraum durch das andern Tages ſichen ſie fie ihnen als Legitimation de ſuches vorhielten. Noch größerer Wert für die Polizei kam einem Lichtbild zu, das von einem Straßenphotographen durch Zufall auf⸗ genommen worden war. In London war eine 75jährige Witwe ermordet und beraubt worden, wobei ſich der Ver⸗ dacht auf ein Ehepaar lenkte, das bei der Alten zur Miete wohnte und ſeit dem Mordtage unauffindbar blieb. Da alle Fahndungsmöglichkeiten der Polizei erſchöpft waren, ver⸗ fiel ein Kriminalbeamter auf den Gedanken, den Straßen⸗ photographen, der über einen Monat lang in der betreffen⸗ den Londoner Gegend in der der Mord ſich ereignete, Tau⸗ ſende von Aufnahmen von Straßenpaſſanten gemacht hatte, in Anſpruch zu nehmen. Nachdem alle Bewohner des Hau⸗ ſes, in dem ſich die Mordtat zutrug ſowie die Nachbarn zu einer polizeilichen Vernehmung geladen worden waren, wurden die Filmſtreifen des Straßenphotographen abge⸗ rollt, und ſiehe da, eine Frau aus den Zuſchauern erkannte plötzlich in einem der Bilder das geſuchte Ehepaar; das Bild wurde in ſtarker Vergrößerung an alle Polizei- und Detek⸗ tivſtellen Englands verſandt mit dem Erfolg, daß das ge⸗ ſuchte Paar in einem Vorort von London, wo es ſich unter anderm Namen aufhielt, feſtgenommen werden konnte. Auf viel einfachere Art wurde da in der ſüdfranzöfiſchen Hafenſtadt Marſeille ein Verbrecher gefangen; er iſt nämlich buchſtäblich auf den Leim gegangen! Ein ſchwerer Junge, der als gewiegter Einbrecher und Geldſchrankknacker der Polizei bekannt war, hatte das Mißgeſchick, bei einem nächt⸗ lichen Streifzug zur„Hebung“ der Schätze eines Treſors im Büro des Fabrikdirektors einer Knochenmühle und Leim⸗ fabrik jämmerlich um Errettung aus ſeiner mißlichen Lage um Hilfe rufen zu müſſen. Natürlich hatte er es mit dem Panzerſchrank blendend geſchafft, und der Kaſſenbeſtand hatte alle Erwartungen des Einbrechers übertroffen. Nun raſch noch alles in ſeine Taſchen und Säcke verpacken, und ſeine lohnende„Arbeit“ war getan. Wenn ihm jetzt wur nicht ſeine Blendlaterne einen Streich ſpielen wollte! Plötz⸗ lich ſitzt er im Finſtern. Fluchend hantiert er an dem Licht, aber es will nicht. Aber nur keine Zeit verlieren der blö⸗ den Laterne wegen, denkt der Mann vom Fach. Schnelles „Fur langer?“ „Ja, für länger!“ ſagte Bothmer. „Aber ſie iſt doch wohl erreichbar?“ „Was wollen Sie denn von ihr?“ fragte Bothmer, dem zum erſten Male eine gewiſſe Erregung anzuhören war. „Sie war ja geſtern nacht nicht dabei.“ „Es handelt ſich auch nicht um dieſe Nacht“, ſagte der Wachtmeiſter myſteriöbs und ſchlug eine neue Seite in ſeinem ſchwarzen Notizbuch auf.„Alſo weiter. Das Fräulein ſtand Ihnen alſo näher als eine gewöhnliche Patientin.“ „Darf ich Ihnen eine Zigarre anbteten?“ fragte Bothmer. Der Wachtmeiſter betrachtete die feinen hellen Zigarren mit Kennerblick. Aber Dienſt war Dienſt.„Nachher viel⸗ leicht. Erſt wollen wir das mal zu Papier bringen, Herr Profeſſor!“ „Sie fragen mich immer nach ſo nebenſächlichen Dingen“, ſagte Bothmer, der im Zimmer auf und ab wanderte und rauchte.„Sie erlauben doch, ich bin ziemlich erledigt.“ „Bitte, rauchen Sie nur! Vielleicht iſt es beſſer, Sie erzählen mir einmal das alles von Anfang an. Ich meine, wie Sie die Dame kennengelernt haben und was das für ein Fräulein war.“ Bothmer erzählte. Der Wachtmeiſter hörte, in den Stuhl gelehnt, ſchweigend zu und betrachtete die Reh- und Hirſchgeweih⸗ ſammlung an den Wänden. Er war Jäger, und das ſchöne Gehörn intereſſierte ihn mehr als dieſe Geſchichte. Der Profeſſor ſah nicht wie ein Mörder aus und gab ſeine Schuld unumwunden zu. Er konnte ja nicht wiſſen, wer ſich nachts in ſein Haus einſchlich. Er konnte in dem finſteren Garten nicht einmal geſehen haben, ob es ein Mann oder eine Frau war. Davon hatte ſich der Wacht⸗ meiſter überzeugt. Der Wachtmeiſter verabſchiedete ſich:„Laſſen Sie nur alles, wie es iſt“, meinte er im Hinausgehen.„Und nichts verändern, ehe das Gericht dageweſen iſt.“ „Nein, nein, ich werde das Zimmer abſchließen“, ſagte Bothmer. 5. ü Was tun?, dachte der Verzweifelte, der in der Diele ſtand und nicht wagte, in ſein Zimmer zu der Toten hineinzugehen. Daß ich das ſein mußte, daß mir die Piſtole ſo raſch losging. Ich bin nervös, ich habe mich nicht mehr in der Gewalt. Im Spiegel ſah ihm ein fahles, verändertes Geſicht entgegen, mit tief umſchatteten Augen. Er ſtrich ſich über die Augen, um das Bild fortzuwiſchen. Dann ſetzte er ſich ans Telephon und ließ ſich mit Weſten verbinden. Der war ſofort da. Das Telephon ſtand neben ſeinem Bett.„Wie! Wen haben Sie?! Sie ſelbſt? Herrje! Wie iſt denn das zugegangen? Und dasſelbe Fräulein, das mal bei mir war? Der Selbſtmordverſuch, den ſie aus dem Fluß fiſchten? Wie kam die denn zu der Zeit in Ihren Garten!“ 5 Das ſchien ihn am meiſten zu intereſſieren. Die Aerzte ſind das Sterben gewöhnt. 9 „Was ſie da ſuchte“, ſagte Bothmer,„iſt vorläufig noch nicht aufgellär t. „Hatten Sie denn noch Beziehungen zu ihr?“ „Ich hab' mich um ſie gekümmert, weil es ihr ſchlecht her in der Lage feſtzuſtellen, wer den Alarmknoßf betätigt hat. Auch für Lokale, in denen wertvolle Gegenſtände al bewahrt werden, empfiehlt ſich eine ſolche Einrichtung zum Vor einiger Zeit erregte in einer Osloer Zeit ein Bild großes Aufſehen, das zwei Verbrecher bei ihrer Arbeit an einem Fenſter darſtellte. Es rührte von einem Fabrikanten von Präziſionsanſtrumenten her, der, da ſein Lagerraum wiederholt von Verbrechern heimgeſucht worden war, auf den zinnreichen Einfall kam, an einem Fenſter, durch das gewöhnlich die Diebe einſtiegen, einen Photoapparat und eine Magneſiumlampe verſteckt einzubauen. Tatſächlich brauchte der Mann nicht lange auf die praktiſche Erprobung ſeiner Idee zu warten. Schon in der nächſten Nacht wurde Le 5 betreffende Fenſter erneut von unliebſamen Beſuchern beglückt, die gewiß peinlichſt über⸗ raſcht waren, als plötzlich die Alarmglocke in Tätigkeit trat und ein grelles Magneſiumlicht aufflammte. Diesmal wurde nichts geſtohlen; die Diebe gelraulen ſich ſicher nicht. Aber pboliziſten verhaftet, die ihres nächtlichen Be⸗ Handeln iſt ſtets ſeine Parole, und ſo läuft er denn durch! die Dunkelheit auf äußerſt ſchwierigem Gelände. Der Ver⸗ luch durchs Fenſter zu ſchleichen verfehlte den Zweck, da er ſich gleich im Lager befand, aber durch mußte er, koſte es was es wolle. Und ſo lief er geradewegs auf ein rieſiges Faß zu, deſſen Deckel mit dem Fußboden in einer Ebene lag. dies ſollte ihm zum Verhängnis werden Kaum hatte er einen Fuß auf den Deckel geſetzt, als dieſer einbrach und mit ihm ſaß der Einbrecher im dickflüſſigen Inhalt, der aus Leim beſtand.„Das hatte noch gefehlt!“ brummte der auf den Leim Gegangene, während ſeine Füße ſchwer wie Blei wurden und ein Entkommen völlig ausſichtslos war. Als er einſah, daß alle Befreiungsverſuche vergebens waren, entſchloß er ſich, da ihm kein anderer Ausweg mehr blieb, auszuharren bis am Morgen, bis ihn die erſten Leute, die den Raum betraten, aus ſeiner beklagenswerten Lage be⸗ freien können. Der erſte zur Frühſchicht eintreffende Arbei⸗ ter, der auf die Hilferufe des Diebes herbeigeeilt war und erſchreckt den Mann im Leimfaß ſah, verſtändigte alsbald die Polizei, die den Einbrecher erſt mühſam befreien mußte, bevor man ihn feſtzunehmen vermochte. Exploſſon um Spielzeug Der gute Onkel führte den Jungen in ein Spielwaren⸗ geſchäft. „Such' dir etwas aus, mein Junge,“ ſagte der gute Onkel. Und der Junge ſuchte ſich etwas aus. Zuerſt wollte er eine elektriſche Eiſenbahn ſehen. Dann ließ er ſich eine Indianerausrüſtung aus dem Fenſter holen. Dann mußte ihm der Geſchäftsmann einen ganzen Kauf—⸗ mannsladen aufbauen. Die Frau des Inhabers ſtand da⸗ bei und lobte die Ware. „Nee, das gefällt mir auch nicht,“ maulte der Junge, „haben Sie nicht ein Marionettentheater?“ „Ja. Auf dem Boden.“ „Holen Sie es doch.“ Und der Ladeninhaber ſtieg auf den Boden und holte es. Nachdem ſich der Junge ein ganzes Theaterſtück hatte vorſpielen laſſen, gefiel es ihm doch nicht. „Ich hätte lieber einen Wanderzirkus.“ „Ich habe einen im Keller,“ ſeufzte der Geſchäftsmann. „Kann ich ihn ſehen?“ Und der Mann ſtieg in den Keller und brachte den Wanderzirkus. Er ſpannte das Zelt, baute die Manege auf, öffnete die Käfige. Der Junge ſpielte eine volle Stunde da⸗ mit. Schon ſchien es, als wäre jetzt endlich— „Haben Sie eine Dampfmaſchine?“ fragte der Junge plötzlich. „Ja, aber— „Nun?“ fragte der gute Onkel. Die Frau des Ladeninhabers lächelte ſanft: „Ich glaube, das wird für den Buben zu gefährlich.“ „Explodiert ſie?“ Die Frau ſchüttelte den Kopf: „Nein, die Maſchine nicht— aber ſie ſteht ganz oben im Regal, verpackt und verſchnürt— und wenn jetzt mein Mann hinaufſteigt und ſie herunterholt, und der Junge nimmt ſie wieder nicht— ich glaube, dann explodiert mein Mann.“ 71 ging. In der letzten Zeit hab' ich ſie allerdings nicht mehr geſehen.“ 5 „Na, und da kommt ſie plötzlich in Ihren Garten, in der Nacht? Was wollte ſie denn da? Solche Frauen haben immer etwas vor, mein Lieber! Machen Sie ſich nur nicht zu viel Gewiſſensbiſſe, Sie wollten ſie ja nicht umbringen.“ „Ich hab's aber doch getan!“ ſagte Bothmer.„Aber es war niemand dabei, ich habe keine Zeugen!“ „Das iſt fatal, allerdings! Und Ihre Gattin hat auch nichts gehört?“ „Meine Frau iſt in einem Sanatorium im Harz.“ „Ach— richtig!“ „Wegen Herzgeſchichten.“ Aha, dachte Weſten, Herzgeſchichten. So heißt es immer. In Wirklichkeit iſt die Ehe nicht mehr in Ordnung. Seine Frau hatte ihm ſowas erzählt, aber er hatte die Angewohnheit, ihr nie zuzuhören. Er las die Zeitung bei Tiſch und ließ ſie reden. Seine Frau war nicht ſo zart beſaitet wie Frau Nelly, nicht ſo verwöhnt. Er fuhr ſie zuweilen an, ſchmetterte die Türen zu und brachte ihr eine Bonbonniere zu Tiſch mit— fertig.„Na, denn wollen wir hoffen, daß die Richter es vernünftig auffaſſen“, ſagte Weſten.„Ich komme natürlich ſofort!“ Eine Viertelſtunde ſpäter fuhr ſein Wagen vor das Haus. Aber Weſten konnte auch nichts anderes feſtſtellen, als daß der Tod eingetreten war. ö „Dumm, daß Sie ſie nicht draußen haben liegen laſſen“, ſagte er.„Nun muß ich das bezeugen...“ Als Weſten fort war, ließ ſich Bothmer mit dem Sana⸗ torium verbinden. Es dauerte unendlich lange, bis eine weit entfernte Frauenſtimme zu ihm drang.„Hier iſt die Nachtſaßweſter. Wer iſt dort? Ich verſtehe nicht, buch⸗ ſtabieren Sie bitte! Ah, Profeſſor Bothmer?“ Die Stimme wurde freundlicher.„Sie wünſchen?“ „Ich möchte gern jemand vom Dienſt ſprechen. Jemand, der meine Frau behandelt.“ ö „Der gnädigen Fraͤu geht es etwas beſſer. Sie war geſtern ſchon ein paar Stunden aus und hat auf der Veranda geſeſſen. Die Herren ſind jetzt nicht da. Iſt's ſehr eilig? Soll ich Herrn Doktor Hiller wecken?“ „Ich bitte darum!“ 8 Das Telephon in der Hand, lauſchte er. Endlich kam eine männliche Stimme.„Hier Doktor Hiller! Sie wünſch⸗ ten mich zu ſprechen, Herr Profeſſor?“ g Bothmer ſagte ihm, was geſchehen war. Er bat, ſeiner Frau jetzt jeden Beſuch fernzuhalten, ihr keine Zeitungen. zu geben und die Schweſtern zu verſtändigen. „Mein Gott“, ſagte der Arzt.„Das iſt ja ein furcht⸗ bares Pech. Das wird natürlich gleich— die Zeitungen werden darüber herfallen...“ 1 „Ich werde verſuchen, es zu verhindern“, ſagte Bothmer.* Er telephonierte die ganze Nacht. Man hörte den meiſten Stimmen an, daß ſie die Sache merkwürdig fanden. Er hätte gern Mörk geſprochen, aber der hatte kein Telephon. i Der Morgen kam zögernd und grau in das Zimmer geſchlichen, in dem die Vorhänge zugezogen waren und die Lampen brannten. Der Wächter kam vorbei und tickt mit ſeinem Stock an das Fenſterglas. Ja, hinterher, dachte Bothmer. Wäre der geſtern dageweſen! 85 „da er oſte es rieſiges Ebene n hatte ich und ber aus der auf bie Blei Als waren, blieb, ite, die ige be⸗ Arbei⸗ ar und alsbald mußte, waren⸗ r gute Dann holen. Kauf⸗ nd da⸗ Junge, ) holte hatte z mann. e den ge auf, ide da⸗ Junge mehr en, in haben r nicht ngen.“ ber es t auch 450 ßt es nung. te die ng bei o zart ihr ſie r eine en wir ſagte r das ſtellen, aſſen“, Sana⸗ eine iſt die buch⸗ imme mand, war der Iſt's ) kam ünſch⸗ 1 ſeiner ingen urcht⸗ ingen ſagte den nden. kein N Hileinigkeiten ganz groß Männer wollen faſt nie einſehen, daß es im Zuſam⸗ menleben zwiſchen Mann und Frau auf Kleinigkeiten an⸗ kommt und auf das Denken an die Kleinigkeiten. Es ſind oft genug überſehene Kleinigkeiten, die zur Tennung einer Ehe führen. 5 5 Man kann eine Frau glücklich machen— mit Kleinig⸗ keiten. Iſt es nicht einfach, bei den Mahlzeiten auf das Leſen einer Zeitung zu verzichten und dafür die Frau mit einigen intereſſierten Worten zu erfreuen? Es iſt auch nicht ſchwer, der Frau die Tür zu öffnen, wenn ſie mit einem vollbeladenen Tablett hinausgeht, oder ihr in den Mantel zu helfen, oder ihr beim Suchen der verlegten Handtaſche zu helfen. Eine Kleinigkeit nur braucht der Mann am Wochenende mitzubringen, und die Frau wird erfreut und glücklich ſein. Nicht etwa, weil ſie das Ge⸗ ſchenk als ſolches reizt, ſondern weil ſie in den Mitbring⸗ ſel den Beweis dafür erblickt, daß der Mann an ſie ge⸗ Der Mann bringt auch kein Opfer, wenn er Sorgen und ſchlechter Laune einmal in ein anderes Zimmer zurückzieht, ſtatt die Schale ſeines Zor⸗ nes über der unſchuldigen Frau auszugießen. Und müſ⸗ ſen die häuslichen Feſttage unbedingt vergeſſen werden? Ungebeure Koſten ſollen ja gar nicht entſtehen. Kleinig⸗ leiten, wie geſagt f Die Männer halten uns immer ihre Sorgen vor, die ihr ganzes Denken verlangen. Nun gut, gerade weil ſie ſonſt Wichtigeres im Kopfe haben, ſollen und müſſen ſie eigenen Heim und im Verhältnis zur Frau eine fen und einen kleinen Beitrag dazu lei⸗ keiten beſteht. dacht hat. ſich mi: F ich in iſel ſche Wirkſame Vorbeugungsmtttel Licht, Luft und Lebertran gegen Rachitis. Trotz aller Fortſchritte der Medizin iſt es bisher nicht gelungen, die als engliſche Krankheit bekannte Rachitis zu⸗ rückzudrängen. Nach wie vor fordert ſie unter den Säug⸗ tingen zahlreiche Opfer in Form von Erkrankungen der Atmungsorgane und bewirkt oft ſchwere Schäden durch verbleibende Beckenveränderungen. Die Bekämpfung der Krankheit iſt nur durch Aufklärung der Mütter möglich. Die wirkſamen Vorbeugungs⸗ und Heilmittel ſind bekannt, ſie müſſen nur richtig angewendet werden. Licht, Luft und Lebertran, die drei„L“, haben ſchon manches Kind gerettet. In der warmen Jahreszeit iſt es zwar üblich, auch Säuglinge dem Licht und der Luft auszuſetzen, aber im Winter werden ſie oft genug ängſtlich in Kiſſen und Decken gehüllt. Dabei iſt Licht allein ſchon fähig, das Auftreten von Rachitis zu verhüten und leichte For⸗ men zur Abheilung zu bringen. Wo Licht iſt, fehlt ſelten die friſche, reine Luft und umgekehrt. Lebertran iſt in der Volksmedizin ſchon ſeit mehr als 100 Jahren als Vorbeugungs⸗ und Heilmittel der Rachitis bekannt, aber erſt ſeit wenigen Jahren konnte die wiſſen⸗ ſchaftliche Forſchung zeigen, daß der Vitamingehalt des Lebertrans für dieſe Wirkung verantwortlich iſt. Da der Vitamingehalt und damit die Qualität der verſchiedenen Lebertranſorten großen Schwankungen unterliegt, bedient man ſich heute mit Vorliebe der ſtandartiſierten, d. h. auf einen beſtimmten Vitamingehalt eingeſtellten Präparates, die allein volle Gewähr für gleichbleibende Wirkung geben., Hemmungen fallen heute fort, denn alle Präparate ſind ſo entwickelt, daß der Widerwillen erregende Geſchmach verſchwunden iſt. In den ſonnenarmen Wintermonaten iſt Lebertran für die Volksgeſundheit von großem Wert, denn er leiſte auch bei größeren Kindern und Erwachſenen wertvolle Dienſte. In manchen Ländern machen Erwachſene meh⸗ rere Kuren während der Wintermonate und ſind dadurch in ihrer Widerſtandskraft außerordentlich geſtärkt. Die Stärkung der Widerſtandskraft äußert ſich, wie Verſuche gezeigt haben, auch in einer geringeren Anfälligkeit gegen Erkältungskrankheiten. Wenn wir unſere Hühner im Winter zu recht willigen Eierſpendern machen wollen, müſſen wir ihnen vor allem geſunde Lebensbedingungen ſchaffen, ihnen warme Ställe mit größeren Fenſtern zur Verfügung ſtellen, damit die Tiere nicht frieren und auch im Winter Licht und Sonne bekommen. Bei einfachwandigen kleinen Holzſtällen iſt die Froſtgefahr beſonders groß. Hier läßt ſich durch eine Strohverkleidung an den Außenwänden des Stalles Ab⸗ hilfe ſchaffen. In der Nacht werden Strohmatten vor Fenſter und Türen gehängt Sind die Ställe in ihrem Inneren zu hoch, ſo daß ſie ſich ſchlecht erwärmen, dann empfiehlt es ſich, mit einfachen Mitteln eine behelfsmäßige Zwiſchendecke aus einigen Balken oder Stangen und Schwartlingen in 2 Meter Höhe herzuſtellen und den Raum darüber mit Stroh auszufüllen. Aeltere Ställe haben oft recht kleine Fenſter. Hier kann die wichtige Lichtzufuhr erheblich vergrößert werden, wenn noch ein zweiter Türrahmen angefertigt wird. Auch für eine ge⸗ ſunde Friſchluftzufuhr iſt zu ſorgen. Dieſe erfolgt durch Klappen, die unter der Stalldecke, alſo möglichſt weit oben, angebracht ſind, damit nicht die kalte Luft die Tiere direkt trifft, ſondern ſich beim Herabgleiten auf den Boden vor⸗ her erwärmt. Vor allem iſt auch für Sauberkeit und ge⸗ ſunde Einſtreu zu ſorgen. An einer geeigneten Stelle des Stalles iſt ein Staubbad anzubringen, nach dem das Hühnervolk ſich faft ebenſo ſehnt, wie Gänſe und Enten nach dem Waſſer. Neben geſunden, hellen Ställen und guten Leiſtungs⸗ tieren iſt für die Wintereiererzeugung die Fütterung von ausſchlaggebender Bedeutung. Dafür kommen heute die im eigenen Lande erzeugten Futterſtoffe in Frage, und zwar neben anderen vor allem Hafer, Hackfrüchte und Milchabfälle, aber niemals Brotgetreide. Bei der Ver⸗ fütterung von Hafer iſt nur zu beachten, daß dieſer infolge ſeines hohen Spelzengehaltes einen etwas geringeren Nährwert hat, daß man an Stelle von 50 Gramm Weizen ungefähr 665 Gramm Hafer verabreichen muß. Ausgezeich⸗ net iſt in dieſem Jahre die Hackfruchternte ausgefallen. Bis zu 40 Gramm friſche, gedämpfte Kartoffeln kann jede Henne pro Tag bekommen. Im Winter werden die ge⸗ dämpften Kartoffeln am beſten warm verfüttert. Auch eingeſäuerte Kartoffeln werden von den Hühnern ver⸗ zehrt. Ein ganz hervorragendes Legehennenfutter ſtellen Kartoffelflocken dar, die bis zu 40 Prozent ins Lege⸗ futter gemiſcht werden können, und mit denen man aus⸗ gezeichnete Erfolge erzielt hat. Eine andere Hackfrucht⸗ art, die Zuckerrübe, liefert das Zuckerrübenſchrot, das ſich ſeit einigen Jahren in die Hühnerfütterung eingeführt hat und von dem bis zu 25 Prozent dem Legefutter bei⸗ gemiſcht werden können. Das ſchwere Zuckerrübenſchrot ſchafft übrigens einen günſtigen Ausgleich zu den leichten Kartoffelflocken. Des weiteren können noch verwendet werden: Kleie, Nachmehl, Mais, Sonnenblumenkerne, Hanfkörner uſw. An Körnerfutter, das am beſten für die Abendmahlzeit verabreicht wird, genüger je Huhn und Tag 30—40 Gramm. Beſonders ſei darauf hingewieſen, daß auch Haus⸗ haltsabfälle und Mittagstiſchreſte für die Hühnerfütterung verwendet werden können. Kartoffelſchalen und Gemüſe⸗ abfälle werden gedämpft und zerkleinert. Wurſthaut, Käſeabfälle, Fleiſch⸗ und Fiſchreſte werden ebenfalls zer⸗ kleinert und mit dem übrigen Futter gut vermiſcht. Ueber⸗ haupt iſt darauf zu achten, daß auch alle übrigen Küchen⸗ abfälle wie Suppen⸗ und Tunkenreſte uſw. gut mit dem anderen Futter, insbeſondere mit gedämpften Kartoffeln vermiſcht verabreicht werden. Und nun zu dem für die Legehennenfütterung ſo wich⸗ tigen Eiweißfutter. An hochwertigen Eiweißfuttermitteln ſtehen uns zur Verfügung: Heringsmehl, und vor allem Magermilch und Buttermilch, außerdem noch Süßlupinen, Peluſchken und Bohnen. Auch gibt es fertige Eiweißkon⸗ zentrate. Entrahmte Milch und Buttermilch ſind insbe⸗ ſondere für bäuerliche Betriebe, aber auch für kleine Hühnerhaltungen in Stadtrandſiedlungen, in denen eine Milchziege vorhanden iſt. ausgezeichnete Futtermittel. Myriß om ſungon Tonk Gruß dem jungen Erdenbürger! Praktiſche Geſchenke für junge Mütter. Iſt in der Verwandtſchaft oder Bekanntſchaft ein klei⸗ ner Erdenbürger zur Welt gekommen, ſo ergibt ſich oft die Frage, wie man der glücklichen Mutter eine kleine Freude oder eine Aufmerkſamkeit mit einem hübſchen, nützlichen, nicht zu koſtſpieligem Geſchenk machen kann. Selbſtverſtändlich wird ein ſelbſtangefertigtes Angebinde immer höher eingeſchätzt und einen beſonderen Wert haben. Beſonders für den Wickeltiſch gibt es viele brauch⸗ bare und oft unentbehrlich Kleinigkeiten, die jeder jungen Mutter willkommen ſein werden. So fertigt man z. B. aus alten Doſen oder Schachteln einen Aufbewahrungs⸗ behälter für Watte, der nicht nur hygieniſch, ſondern auch ſehr praktiſch iſt, denn er ſchützt die Watte vor dem Ein⸗ ſtauben. Dieſe runde Schachtel wird entweder mit hüb⸗ ſchen, bunten Papier⸗ oder gemuſterten Wachstuchreſten fein ſäuberlich beklebt. Um die Watte, ohne die Schachtel zu öffnen, herausziehen zu können, ſchneide man am oberen Deckel eine Rundung heraus, auf die man ein etwas größeres Pappſcheibchen mittels einer kleinen Brief⸗ verſchlußzwecke befeſtigt. Man kann nun den Watte⸗ behälter nach Belieben öffnen und ſchließen. Eine andere Schachtel, ebenfalls hübſch bezogen, dient zur Aufnahme von kleinen Babytaſchentüchern oder Läppchen. Hier Tnicke man die Vorderſeite der Schachtel zu Dreiviertel ein, ſo daß man auch hier den Inhalt bequem herausnehmen kann Durch Heraus⸗ und Herunterklappen wird der Ka⸗ ſten geſchloſſen und geöffnet. Sehr willkommen iſt auch eine Babyhausapotheke in einem paſſenden Kaſten. Hier mache man ſich in den hübſch bezogenen Kaſten die entſprechenden Einteilungen, und lege nun alle kleine Hilfsmittel für das Kleinkind, wie Leukoplaſt, Verbandſtoff, Vaſeline, Borſalbe und der⸗ gleichen hinein. i Welche Mutter kennt nicht die dumme Situation, wenn man ſchnell die Jäckchen oder Höschen anziehen möchte, und es fehlen ausgerechnet die Bändchen oder die zum Einziehen notwendige Durchziehnadel! Wie praktiſch iſt auch da ein Kästchen mit Facheinteilung, das Bändchen in allen Farben, Längen und verſchiedenen Breiten und Durchziehnadeln enthält. Aufnahme: E Schoepke— M. Kiſtchen und Kaſten für den Wickeltiſch, die leicht ſelbſt gefertigt werden können. Jede junge Mutter nimmt auf der Ausfahrt mit ihrem Säugling Erſatzwindeln mit. Hier leiſtet eine alte, abgetragene Handtaſche noch gute Dienſte. Man klebe innen in dieſe Taſche abwaſchbares Wachstuch ein, in die man dann unterwegs die Windeln ſofort hineintun kann. Beim Baden des Säuglings bindet ſich die Mutter zweckmäckig eine Gummiſchürze um, an die ſie ſich zwei große Taſchen, ebenfalls aus anderem Gummi oder Wachstuchreſten angeſteppt hat. Taſchen dienen zur ſchnel⸗ len und handlichen Unterbringung des Badeſchwamms und Badewaſchläppchens, Alle dieſe Geſchenke ſind eine wirkliche Hilfe und Freude für die Mutter, überſteigen nicht den Geldbeutel des Gebers und erfüllen ihren Zweck: eine Aufmerkſam⸗ keit zu ſein für die Mutter, ohne dieſe durch ein Zuviel zu beſchämen oder durch Unnützes zu belaſten. Ee. Schoepke. läßt die Speiſe überbacken, bis ſie goldgelb iſt. 8 Alle Ueberſchüſſe, die ſich hiervon ergeben, müſſen unbe⸗ dingt in Eier umgeſetzt werden. Hühnerhaltungen, denen genügend entrahmte Milch zur Verfügung ſteht, können getroſt auf Fiſchmehl verzichten. Die entrahmte Milch wird am beſten ganz ſauer als Tränke verabreicht. Im allgemeinen verzehrt ein Huhn 100— 150 Gramm am Tage davon, im Winter weniger, im Sommer mehr. Auch Molken hat ſich als Getränk für die Hühner gut bewährt. Stehen entrahmte Milch, Buttermilch und Molken nicht oder nicht in hinreichender Menge zur Verfügung, dann iſt zur Löſchung des Durſtes für einwandfreies Trink⸗ waſſer zu ſorgen, das im ſtrengen Winter zweckmäßig an⸗ gewärmt wird. Als gelegentlich zur Verfügung ſtehende ſehr brauchbare Eiweißfuttermittel ſeien auch noch Blut⸗ mehl ſowie Friſchblut, Fleiſch⸗ und Fiſchabfälle genannt. Von beſonderer Bedeutung für die Hühnerfütterung im Winter, und für die Geſundheit und das Wohlbefin⸗ den der Tiere von unſchätzbarem Wert iſt das Grünfutter. Deshalb kann der Geflügelhalter gar nicht genug davon haben. Man kann aber auch durch die in dieſem Jahre beſonders reichlich geernteten Grünfutterarten wie Ruünkel⸗ rüben und Steckrüben und ſonſtige Rübenarten, Weißkohl, Markſtammkohl, Grünkohl, Gemüſeabfälle uſw. an anderen Diplomlandwirt Dr. Hubmann. teuren Futterarten ſparen. 8 Aufnahme: Dr. Hubmann M. Grünes gehört auch im Winter zum unentbehrlichen Futter der Hühner. Blumen ſollen Freude bereiten Grüne Blattpflanzen kann man lange Zeit in der Wohnung friſch erhalten, wenn man ſie ein⸗ bis zweimal die Woche mit Waſſer verſorgt, alle acht Tage die Blätter tüchtig wäſcht und ſie alle vierzehn Tage mit einer Löſung begießt, die in je einem Liter Waſſer nußgroß Schwefel⸗ eiſen enthält. Licht iſt den Pflanzen ebenſo unentbehrlich wie Luft und Waſſer. Pflanzen hinter Mattglasſcheiben aufzuſtel⸗ len, iſt daher eine Liebloſigkeit. Gegen Froſt und Zugluft ſind Zimmerpflanzen oft ſehr empfindlich. Man vermeide es, die Töpfe ſo nahe an die Fenſter zu rücken, daß die Blätter die Scheiben be⸗ rühren. Alpenveilchen halten ſich lange, wenn man ſie zwiſchen den Fenſtern aufſtellt, vorausgeſetzt, daß es nicht friert. Dann ſind die Fugen unten am Fenſter und die kalte Außenſcheibe mit Tüchern abzudecken und die Innen⸗ en ein wenig zu öffnen, um etwas Wärme hereinzu⸗ Aſſen. Gummibäume wachſen vorzüglich, wenn man ihnen einen feſten Platz gibt und ſie zweimal im Jahr umtopft. Alle Pflanzen— mit Ausnahme der Alpenveilchen — lieben es, ein oder zweimal in der Woche abgebrauſt zu werden. Die Pflanzen müſſen vollkommen trocken ſein, bevor ſie wieder an ihren Standort geſtellt werden, damit ſie ſich nicht„erkälten“. Kleine Küchentricks Klöße werden nicht zu feſt und ſchlüpfrig, wenn man den Teig vor dem Kochen eine Stunde ſtehen läßt, damit er recht locker wird. Wenn ſich auf eingelegten Gurken Schimmel zeigt, iſt es zweckmäßig, die vom Schimmel befallenen Gurken zu entfernen und in den Topf in einem Leinenſäckchen etwa 250 Gramm Senf zu legen. Das verhütet weiteres Schimmeln. Semüſe wird geſünder und ſchmackhafter, wenn man es mit der geringſtmöglichen Menge Waſſer aufſetzt und es dann in etwas Fett gardünſtet. Reis hat mehr Nährkraft, wenn man ihn wäſcht, dann über Nacht in kaltem Waſſer eingeweicht ſtehen läßt und ſchließlich in dieſem gleichen Waſſer kocht. Hülſenfrüchte, die man über Winter aufbewahren will und daher in Steintöpfen oder Gläſern ſtehen hat, ſollen mit wenig Salz beſtreut werden, um von Würmern ver⸗ ſchont zu bleiben. Ein Eßlöffel Salz reicht für ein Kilo⸗ gramm Hülſenfrüchte aus. 5 2 Für Lecker mäuler Kaffee⸗Auflauf. Eine mittelgroße Kaffeetaſſe voll ge⸗ mahlenem Kaffee wird in einen Liter kochende Milch e⸗ ſchüttet und eine halbe Stunde zum Ziehen zurückgeſtellt. Unterdeſſen zerlaſſe man in einer Kaſſerolle ein reichlich eigroßes Stück Butter, vermiſche es mit drei Suppen⸗ löffeln voll feinſtem Mehl und rühre dies auf dem Feuer zu einem zarten Teig an; dieſem Teig werden vier Sup⸗ penlöffel Zucker und eventuell ein halbes Päckchen Vanille⸗ zucker zugefügt und nach völligem Erkalten drei bis vier Eidotter, ſpäterhin das zu Schaum geſchlagene Eiweiß. Dann wird die Milch mit dem Kaffee durch ein feines Sieb getrieben, mit dem Teig gut verquirlt und in einer mit Butter beſtrichenen Auflaufform 45 Minuten gebacken. Wenn der Auflauf aufgegangen iſt, wird er mit Zucker beſtreut und heiß in der Form zu Tiſch gegeben. Ueberbackene Grießſpeiſe mit Apfelmus. Man ſtellt, möglichſt aus ſäuerlichen Aepfeln, Apfelmus her. Grieß wird in Waſſer mit Milch weichgekocht, eine Priſe Salz, Zucker, 1 Eßlöffel Fett, das Gelb von einem Ei, der Schnee von einem Ei hinzugetan, alles gut verrührt. Man füllt mit der Grießmaſſe eine eingefettete Auflauf: form oder das Küchenwunder, gibt über eine Schicht Grieß eine Schicht Apfelmus, darüber wieder Grieß Man * 8 FFF e r Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. Das überraſchend ſchnell eingetretene Tauwetter hat am vergangenen Sonntag faſt ſämtliche Plätze unbeſpielbar ge⸗ macht. Faſt alle angeſetzten Spiele ſind dieſem Umſtande zum Opfer gefallen. Lediglich die Partie Viernheim— Weinheim kam zum Austrag, wodurch die Tabelle wie folgt ausſieht: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 185 11 1 1 40:13 23:3 SC. Käfertal 14 7 3 4 3528 17 11 Bf Tu. N. Feudenheim 12 72 2 3 25:24 168 TV Weinheim 15 7 2 6 87 26 16 14 V Seckenheim 10 4 3 3 25 20 11 pVg. 07 Mannh. 18 5 1 7 22 1 Germ. Friedrichsfeld 10 4 2 4 22:17 10:10 Alem. Ilvesheim 12 3 4 5 2 10 14 hönix Mannheim 14 4 2 8 22:31 10:18 Fortuna Heddesheim 11 4 1 6 22 9 13 Olympia Reulußheim 9 3 1 5 18 5 1 FV Hockenheim 9 3 1 5 14:22 711 68 Mannheim 12 3 1 8 19 0 1 Morgen ſteigt u. a.: Ilvesheim— Seckenheim Dieſe Begegnung iſt immer ein Leckerbiſſen für ver⸗ wöhnte Sporlanhänger. Man hat von vornherein die Gewiß⸗ heit, daß beiderſeits das Beſte aufgeboten wird und daß die Mannſchaften hergeben, was von einem Sportler ver⸗ langt werden kann. 5 Bei dem gegenſeitigen Kämpfen beider Vereine ſpielt nicht der Tabellenplatz eine Rolle, ſondern die momentane Verfaſſung der Spieler. Das Vorſpiel endete Unentſchieden und nahm damit eine gerechte Punkteteilung vor. Wie wird es dieſes mal werden? Seckenheim ſpielt mit: Wohlfahrt Exel Pfliegensdörfer Bauder Feuerſtein Würthwein Seitz Gruber Walz Gropp Kaſt Handball der badiſchen Gauklaſſe. Nachdem am vergangenen Sonntag die angeſetzten Spiele ausgefallen ſind, hat man für morgigen Sonntag alle Ver⸗ eine zu Spielen eingeteilt; es ſpielen: SV Waldhof— Tv. Weinheim FCE Freiburg— Tv. Hockenheim TS Oftersheim— VfR Mannheim To. Rot— TS Nußloch Tgd. Ketſch— Ty. Seckenheim SV Waldhof, der Altmeiſter, wird in ſeinem morgigen Spiel zwei weitere Punkte gegen Tv. Weinheim holen; FC Freiburg gegen Tv. Hockenheim, auf Heimplatz, kann nach ſeiner Spielſtärke Hockenheim keine Gewinnausſichten geben; die Mannſchaft des V.f. R. wird ſich in Oftersheim ſchwer tun, wenn ſie Punkte mit nach Hauſe bringen will; das Spiel in Rot, wo To. Rot und TS Nußloch zu⸗ ſammentreffen, wird den Platzverein beſtimmt als Sieger ſehen. Und zuletzt das Treffen Tgd. Ketſch— Tv. Seckenheim muß die Mannſchaft Ketſch gewinnen, da Seckenheims Mann⸗ ſchaft weit von ſeinen Leiſtungen abgefallen iſt und dazu noch ohne ſeinen bewährten Miktelläufer Gehr antreten muß. Somit ſind in allen Spielen die Platzvereine in Front zu erwarten. Handball der Kreisklaſſe. Nach langer unfreiwilliger Pauſe ſteigt am morgigen Sonntag wieder ein Verbandsſpiel im Wörtel„Jahn“ Seckenheim— Polizeiſportverein Mannheim. Vor längerer Zeit trafen ſich beide Mannſchaften in einem Privatſpiel, das von S. überzeugend gewonnen wurde. Polizei iſt aber inzwiſchen bedeutend beſſer geworden, ſodaß der Ausgang des Spiel offen iſt. Ohne Zweifel wird es ein ſpannendes und intereſſantes Treffen werden, da S. ſeine Poſition be⸗ haupten will und Polizei beſtrebt iſt, nach vorn zu kommen. Auswärliger Sport Das Sportprogramm des bevorſtehenden Wochenendes hat ſeine Höhepunkte in einigen internationalen Veranſtal⸗ tungen, dann aber auch in den Fußball⸗ und Handball⸗ Punkteſpielen, die bekanntlich am vergangenen Samstag und Sonntag eine unfreiwillige Ruhepauſe erfuhren. Im Fußball ſtehen von den ſüddeutſchen Gauligavereinen nur vier Mannſchaften nicht im Kampf. Der genaue Spielplan: Gau Südweſt: FS Frankfurt— Eintracht Frank⸗ furt, Kickers Offenbach— Opel Rüſſelsheim, 1. FC Kaiſers⸗ lautern— Boruſſia Neunkirchen, Wormatia Worms— FK 03 Pirmaſens, SV Wiesbaden— F Saarbrücken. Gau Baden: Sp⸗Vg Sandhofen— S Waldhof, 1 Ic Pforzheim— Freiburger 805 Phönix Karlsruhe— VfR Mannheim, FV Kehl— Pf Neckarau. Gau Württemberg: Stuttgarter S— Sport- freunde Stuttgart, Sportfreunde Eßlingen— Stuttgarter Kickers, Ulmer FV 94— Pf Stuttgart, Union Böckingen fügen FV Zuffenhauſen, VfR Schwenningen— 1. SS m. Gau Bayern: Wacker München— Sp⸗Vgg Fürth Schwaben Augsburg— BC Augsburg, Jahn Regensburg 1 Bayern München, 1. Fc Nürnberg— FC Schwein⸗ urt. Im Handball laber mit Ausnahme des Gaues Württemberg ſämtliche ſüddeutſchen Gaue die Meiſterſchaftsſpiele fort.— In der Stuttgarter Stadthalle wird am Sonntag ein nationales Hallenturnier veranſtaltet, das ſo gute Mannſchaften wie den SW Waldhof, Eintracht Frankfurt, Polizei Frankfurt Poſt München und Rgſ. Rödelheim im Wettbewerb ſieht. Im Rugby iſt es— wie immer zu dieſer Jahreszeit— ruhig. Dennoch ſteht in Heidelberg ein Spiel zur Entſcheidung an, das beſondere Beachtung verdient. Die rumäniſche National⸗ 1 trifft 90 der Rückreiſe aus Holland als Buka⸗ reſter Städtemannſchaft, in der Univerſitätsſtadt auf eine Heidelberger Auswahl, die mit Badens Repräſentativ⸗Fünf⸗ zehn identiſch iſt. Im KAingen werden in allen ſüddeutſchen Gauen die Meiſterſchafts⸗ kämpfe im Mannſchaftsringen fortgeſetzt. Herkules Bam⸗ berg, der nordbayeriſche Neuling, gaſtiert im Gau Mitte und trägt Kämpfe in Viernau und Zella⸗Mehlis aus. Im Boxſport leiten Deutſchland und Schweden das Jahr 1938 mit einem Länderkampf in Stockholm ein. Die deutſche Na⸗ tionalmannſchaft ſteht zum 51. Male in einem Länderkampf und wird die Bilanz der deutſch⸗ſchwediſchen Länderkämpfe bei einem Sieg und einer Niederlage vorausſichtlich zu ihren Gunſten geſtalten. Im Schwimmen wird in Frankfurt a. M. das 5. reichsoffene Frauenfeſt durchgeführt. Aus allen Teilen des Reiches haben die beſten Vertreterinnen ihre Meldungen abgegeben, u. a. Martha Genenger⸗Engfeld, Traute Engelmann, Trude Wollſchläger und Ruth Halbsguth. Insgeſamt wurden 170 Einzel⸗ und 85 Staffelmeldungen obgegeben. Nundfunk⸗ Programme Reichsſendet Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Numm een 6 Morgenſied, Zeit, Wekter, landwortſchaftliche Notierungen, Gymnaſtik, 6.30 Frühkonzert(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik, 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik; 12 Mitiagskonzert, 13 Zeil, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittags- konzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sende⸗ pauſe 16 Nachmittagskonzert; 18.30 Griff ins Heute; 19 Nachrichten, Neues vom Tage; 22 Zeit. Nachrichten. Wetter. Sonntag, 18. Januar: 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu, Gymnaſtik; 8.30 Katholiſche Morgenfeier; 9 Lieder des Monats; 9.15 Frohe Weiſen, Schallplatten; 40 Ueber allem das Reich, Morgenfeier der SA.; 10.30 Aus dem badiſchen Schaffen unſerer Zeit; 11 Italienfahrt mit Kdß., Berichte von Bord des Dampfers„Der Deutſche“ auf der Fahrt von Genua über Neapel und Palermo nach Venedig; 11.50 Zwiſchenſendung; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Hoch auf dem gelben Wagen, Kaſperle beginnt ſeinen lustigen Reiſe⸗ bericht; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde, Schallplatten; 16 Sonntagnachmittag aus Saarbrücken: 18 Hochdütſch raſchlet wie ne Zittig— Alemanniſch ruuſcht wie Blut!, aus dem Werk des Dichters Herman e; 19 Nachrichten, Sport; 19.30 Vor Kälte iſt die Luft erſtarrt; 20 Großes Wunſchkon⸗ zert zu Gunſten des WH W.; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Schaltpaufe; 22.35 Großes Wunſchkonzert zu Gunſten des WH W.; 24 Nachkkonzert.. Montag, 17. Januar: 9.30 Sendepauſe; 10 Der kleinſte König, vom Zaunkönig und ſeinem Leben im Winter; 10.30 Sendepauſe; 18 Renn⸗ wagen— ein Rückblick auf große Erfolge und ein Ausblick auf die Vorhaben der deutſchen Automobilinduſtrie; 18.45 Deutſchland baut auf, Hörbericht; 19.15 Stuttgart ſpielt auf; 2445 Konzert; 22.15 Schwediſche Volksmelodien; 22.30 Schaltpauſe; 22.35 Nachtmuſik und Tanz. 5 Dienstag, 18. Januar: 10 German, Hörſpiel um die Erwerbung Kameruns; 10.30 Sendepauſe; 18 Von unſeren Hausgenoſſen; 19.15 Zau⸗ ber der Stimme; 20.15 Roman in drei Bänden; 21 Händel⸗ Zyklus, zweiter Abend; 22.15 Politiſche Zeitungsſchau; 22.30 Schaltpaufe; 22.35 Tanz und Anterhalkung, Schallplatten. Mittwoch, 19. Januar: 10 Politiſch Lied— ein garſtig Lied, Kampfgedichte der Deutſchen von den Befreiungskriegen bis in unſere Tage; 10.30 Sendepauſe; 18 Heitere Ffeierabendmuſik; 19.15 Brems⸗ klötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt; 19.45 Zwiſchenſen⸗ dung; 20 Wie es euch gefällt; 21 Wilhelm Brüdner⸗Rügge⸗ berg: das Leben des Franz Kaver Reiter aus Lauchheim; 22.15 Schnee— Lawinengefahr, Geſpräch; 22.30 Schaltpauſe; — Achtung Kundfunkhörer! Die Grundſteinlegung für die Adolf. Hitler e ulen in Waldbroel (Rheinland); am heutigen Samstag 15 bis 15.50 Uhr wird von allen Reichsſendern übertragen. FEC TTT Reichsſender Frankfurt a. M.: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.40 Sendepause; 10 Schulfunk; 10.30 Kon⸗ zert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen und Wet⸗ ter; 11.40 Hausfrau, hör zu; 12 Mittagskonzerk J; 13 Zeit, Nachrichten, offene Stellen, lokale Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Zeit, Nachrichten; 14.10 Schallplat⸗ tenkonzert; 15 Volk und Wirtſchaft; 15.15 Sendepauſe; 16 Nachmittagskonzert, 18 Zeitgeſchehen im Funk; 19 Zeit, Nach⸗ richten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, W Sonntag, 16. Januar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter⸗ und Schneeberichte; 8.15 Gymnaſtik; 8.30 Chriſtliche Morgenfeier; 9 Kleiner Bauernkalender; 9.15 Chorgeſang; 9.45 Gruß an das Licht; 10 Gott iſt dem Herzen nah, das ſich erneuert; 10.30 Ewiges Deutſchland; 11.15 Mich aber ſchone, Tod, Hörfolge; 12 Muſik am Mittag; 14 Für un⸗ ſere Kinder: Hoch auf dem gelben Wagen, Kaſperle beginnt ſeinen luſtigen Reiſebericht; 14.30 Konzert der„Wolkenſtei⸗ ner“; 15 Ein Sonntagnachmittag im Siegelauer Tal; 16 Nachmittagskonzert; als Einlage: Berichte vom reichsoffenen Schwimmfeſt der Frauen; 18 Ein Solo auf dem Poſthorn, Hörfolge; 19 Zet, Nachrichten, Wetter; 19.10 Andres Segovia, der Gitarrenvirtuoſe; 19.40 Sportſpiegel des Sonn⸗ tags; 20 Orcheſterkonzert; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wet⸗ lere und Schneeberichte, lokale Nachrichben; 22.15 Sport; 22.30 Noch einmal: Andres Segovia, der Gitarrenvirtuoſe; 22.50 Wir bitten zum Tanz; 24 Nachtmuſik. Montag, 17. Januar: 5 11.50 Unſere gefiederten Freunde; 15.15 Für unſere Kin⸗ der; 15.45 Sport der Jugend; 19.15 Stuttgart ſpielt auf; 20.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; 21 Diener zweier Her⸗ ren, Luſtſpiel; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 18. Januar: 5 11.50 Ehen werden im Himmel geſchloſſen; 15 Die deut⸗ ſche Kolonialleiſtung am 1 15.15 Frauenkom⸗ poſitionen der Gegenwart; 15.45 Das Volk erzählt; 16 Kam⸗ mermuſik; 16.30 Nachmittagskonzert; 19.10 Anterhaltſame Abendmuſik; 20.30 Orcheſterkonzert; 21.15 Kammermuſik; 22.30 Unterhaltung und Tanz. 5 e Mittwoch, 19. Januar: 3 11.40 Deutſche Scholle; 15.15 Heute große Zaubervor⸗ ſtellung, Hörſzene; 15.45 Aus Kunſt und Kultur; 17.30 Kammermuſik; 19.10 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 21.15 Klänge der Heimat: Markgräflerland; 22.20 Kamerad, wo biſt du?; 22.30 Unterhaltung und Tanz. — Der Winkerſport 100 naturgemäß das deren Programm auf. Eis⸗ lauf⸗Veranſtaltungen werden in Dar 18 dt, und Davos ſowie Dortmund abgewickelt. lern ſind e ee an der Auf dem Fel Wangen ei den Skiſport Tagesordnung, berg werden die Schwarzwaldmeiſter⸗ ſchaften im kombinierten Abfahrts⸗ und Torlauf durchge⸗ führt, in Schlierſee wird der zweite Teil der Münchner Mei⸗ ſterſchaften abgewickelt, weitere Meiſterſchaften werden in Warmenſteinach(Franken), Pfronten(Allgäu), Braunlage (Harz und Norddeutſchland), auf dem Schliffkopf (Württemberg) u. a. m. veranſtaltet. In Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen wird ein Rieſentorlauf ausgetragen, und in Mitten⸗ wald wird ein Lang⸗ und Sprunglauf zur Abwicklung ge⸗ eule Im Ausland gehen am Wochenende eu 1 d gel mehrere tſche Läufer und Läuferinnen der Spitzenklaſſe an den Start. Rudi Cranz mißt in Wengen mit den beſten ita⸗ lieniſchen, öſterreichiſchen und franzöſiſchen Läufern Kräfte, während Chriſtel Era n z ſeine zuſammen mit Liſa Reſch und Käthe Graſegger u. a. in Grindelwald ſtartet. UP eee Bunſens gewichſte Stiefel Der große Heidelberger Chemiker legte zeitlebens keinen beſonderen Wert auf ſein Aeußeres, und ſein Standpunkt iſt durchaus zu verſtehen, daß der Glanz ſeines wiſſenſchaft⸗ liches Ruhmes keineswegs erhöht werden könne durch tadel⸗ los gewichſte und glänzende Stiefel. 22 1 Zwar hatte er noch ſchwieligere Hände als jeder Schuhputzer, doch das kam nicht von energiſcher Führung der Schuhbürſte her, ſondern von den oft ſehr gefährlichen und unermüdlichen Experi⸗ menten in ſeinem Laboratorium. Seine Finger waren ſo abgehärtet, daß er ſie unbedenklich durch brennende Fiam⸗ und Schlimmeres men führte, ätzende Säuren anpackte noch. s Deshalb wunderten wir uns oft, wenn wir an ſeinem erzenen Standbild in der„Anlage“ in Heidelberg vorbei, kamen, daß ſeine Stiefel von dort oben ſo auffallend in prächtigem Glanze des Erzes herabblitzten, wie auch ſeine Hoſen. Was dieſe betrifft, ſo ſtimmte das mit der biogra⸗ phiſchen Wahrheit durchaus überein: ſeine Hoſen ſollen oft Gaute„geglänzt“ haben, beſonders die Sitzſtelle und die eiten, an denen er ſeine Reagenzgläſer blank zu machen pflegte. Aber wie oft kommt der berühmte Gelehrte ſo viel Jahre nach ſeinem Tode zu blendend gewichſten Schuhen? Hat der Künſtler, der das Standbild goß, es mit der bio⸗ graphiſchen Genauigkeit ſo wenig ernſt genommen? Glaubte er es dem Nachruhme des alten Junggeſellen ſchuldig zu ein ihm wenigſtens in der Ewigkeit vorzüglich gewichſte Stiefel zu„verpaſſen“? Und wie konnte er das ſo geſchickt da doch ſonſt von den Knien aufwärts eine ehrwürdige Patina die Geſtalt überzog? Auch ein Fach⸗ aufmerkſam machten, ſchüttelte nachdenklich den Kopf und ſtotterte ver⸗ legen eine Scheinlöſung heraus, die ihm aber im Halſe ſtek⸗ fertigbringen mann, den wir auf dieſes„Naturwunder“ ken blieb. Die Löſung des Rätſels kam von ſelbſt herangehüpft in einem warmen Sommerabend einmal an der„Anlage“ vorbeikamen. Die Göttin des Ruhmes hat eben ihre ganz beſonderen Heinzel⸗ männchen, die das pietätvolle Geſchäft des poſthumen Stie⸗ felwichſens mit einem vorbildlichen Eifer beſorgten. Dieſe „Neckarſchleimer“, wie ſie in der badiſchen Pfalz genannt werden, krabbeln nämlich mit Vorliebe, wenn gerade kein Wachtmeiſter vorbeikommt, auf den nicht allzuhohen Sockel hinauf und rutſchten dem nachdenklich⸗achtloſen Wau Zwar ſchimpft die Mutter denn gewöhnlich furchtbar über ſolche grünliche, unerklärliche Flecken in den Hoſen, aber es iſt doch zu ſchön. Und nächſtens klettern ſie wieder hinauf trotz aller Hiebe, die ihnen ihr Liebeswerk einträgt. Nur wäre Geſtalt einiger Lausbuben, als wir an mit Begeiſterung um Stiefel und Hoſen herum. u wünſchen und zu hoffen, daß ſie ſpäter, wenn ſie einmal ie Univerſität beziehen, nicht minder fleißig„zu Füßen ihres Profeſſors“ ſitzen und ausharren mögen als in ihrer ahnungsloſen Jugend! Du hilfſt deinen armen Volksgenoſſen am beſten, wenn Du Mitglied wirſt in der NS. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Samstag, 15. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung: Peter⸗ chens Mondfahrt. Ein Märchenſpiel von Gerdt v. Baſſewitz. Anfang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends; Miete E 13 und 1. Sondermiete E 7: Uraufführung: Begegnung mit Ulrike. Komödie von Sigmund Graff. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag, 16. Januar: Vormittags⸗Veranſtaltung: 3. Morgenfeier: W. A. Mozart; muſikaliſche Lei⸗ tung: Karl Elmendorff. Anfang 11.30, Ende etwa 13 Ahr.— Nachmittags⸗Vorſtellung: Mondfahrt. Ein Märchenſpiel von Gerdt v. Baſſe⸗ witz. Anfang 14.30, Ende 17 Uhr.— Abends: Miele C 13 und 1. Sondermiete C 7: Aida. Oper von Verdi. Peterchens Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr.(Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben). Montag, 17. Januar: Miete A 13 und 1. Sondermiele A 7 und für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Mannheimer Kulturgemeinde Abt. 261 bis 263: Be⸗ gegnung mit Ulrike. Graff. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Dienstag, 18. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schüber⸗ Komödie von Sigmund per miete B Ein Maskenball. Oper von Verdi. An⸗ fang 14.30, Ende 17.15 Uhr.— Abends: Miete B13 und 1. Sondermiete B! und für die NS.⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude“, Mannheimer Kulturgemeinde Abt. 264 bis 266: Zum letzten Male: Die Reiſe nach Paris. Luſtſpiel von Walter Erich Schäfer. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Mittwoch, 19. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung: Pe? terche us Mon dfahrt. Ein Märchenſpiel von Gerdt von Baſſewitz. Anfang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Miete M 14 und 2. Sondermiete M7: Die Fle der maus. Operette von Johann Strauß. Anfang 20, Ende gegen 23 Uhr. Donnerstag, 20. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schülermiete A: Die Stützen der Geſellſch Komödie vo Henrik Ibſen. Anfang 15, Ende 17 Uhr.— Abends: Für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kr durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. bis 49, 407 bis 409, 420 bis 423, 432 bis 434, 451 bis 452, 471 bis 472, 491 bis 492, 501 bis Gruppe F Nr. 815 bis 817 und Gruppe B: Fide Oper von Beethoven. Anfang 20, Ende gegen 22.4