chi ttet. in hine tren, eben ver⸗ ütete liche Nähe im chickt be⸗ dem nen auer ihre ſchen eitet. ittel⸗ huhe ein Mi⸗ tzten, iber⸗ Ende inten man ſchen r an Lan⸗ llung rührt nend lierte unte. nern. Drei⸗ e im OS. gend⸗ dann 3 der t den ihm irfen Lan⸗ r er⸗ e des her⸗ Pelz⸗ chlot⸗ jären, den rt zu über mehr aß in ohne Sei chnee⸗ Zei erdem jenen Mit⸗ Jener i dem Zenk⸗ genau anzen zericht t, bis Wetter Expe⸗ nichts aber aß ſie gachen, al die it und hinen, urden. Pelz⸗ ihrer ziridir hr be⸗ Boſe, daß er ellt zu einer 3 ver⸗ ganz waren il da⸗ n rück⸗ ließen, ſonder⸗ großen zimmer es auf, nd lie⸗ der Zeit von Januar bis September 1937 wird DBensreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, nder Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., h Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Bernſprecher Rr. 47216. Poſtſchech⸗Konto: Karlsruhe 78439. ——— 38. Jahrgang WPD. Als Reichsbankpräſident Dr. Schacht auf dem Sparkaſſentag in Eſſen Ende September 1937 ſeine damals ſehr beachtete Rede beendete, ſagte er zum Schluß noch zu den verſammelten Vertretern der deutſchen Sparkaſſen:„Wenn Sie von dieſer Tagung nach Hauſe kommen, ſo ſagen Sie Ihren Sparern zweierlei: Das Dritte Reich braucht euch; ſeine Aufgaben ſind nur mit eurer freiwilligen Mitarbeit zu löſen. Dieſe Mitarbeit des Sparers wird genau ſo gewertet wie die Mitarbeit jedes einzelnen unſerer ſchaffenden Menſchen, aus deren Reihen ſich ja der Sparer rekrutiert. Und ferner: Die nationalſozialiſtiſche Staatsführung iſt ſich aber auch der Verpflichtung bewußt, dem Sparer das in ſeinem Wert zu erhalten, was er dem Dritten Reiche anvertraut.“ Dieſe Ausführungen glauben wir als wirtſchaftspolitiſche Untermalung an den Anfang eines Kapitels ſetzen zu können, das wir für die Behandlung aus dem inhaltsreichen Bericht der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft über Deutſchlands wirtſchaftliche Lage an der Jahreswende 1937-38 ausgewählt haben. Denn gerade dieſer Abſchnitt über die private Geldkapitalbildung zeigt in ſeinen ſtatiſtiſchen Ergebniſſen den großen Spar⸗ erfolg, den wir im Jahre 1937 erzielen konnten. „Bereits die Tatſache— ſo ſchreibt die Reichs⸗Kredit⸗Ge⸗ ſellſchaft z daß es in den letzten drei Jahren in Deutſchland gelungen iſt, Reichsanleihen im Geſamtbetrage von über 7 Milliarden Mark unterzubringen, läßt erken⸗ nen, daß es im Zuge der allgemeinen Wirtſchaftsbelebung, der Steigerung der Erträge und der Einkommen gelungen iſt, auch die Geldkapitalbildung wieder in Gang zu bringen. Un⸗ terſucht man die wichtigſten Träger und Erſcheinungsformen dieſes Geldkapitalzuwachſes, ſo zeigt ſich folgendes Bild: 1. Sparkaſſen. Die Einzahlungsüberſchüſſe der deutſchen Sparkaſſen haben ſich im laufenden Jahr ſehr günſtig entwickelt. Sie überragten in den Monaten Januar bis November 1937 mit 800 Mill. Mark den vergleichbaren Vorjahreszuwachs(plus 356 Mill. Mark) um erheblich mehr als das Doppelte und übertrafen damit auch alle Jahre ſeit 1933. Da gleichzeitig auch die Zinsgutſchriften im Geſamkdurchſchnitt der Anleger nicht ab⸗ gehoben wurden, ſondern bei den Sparkaſſen verblieben, und auch noch einige ſonſtige Zugänge zu verzeichnen waren, ſo B. aus der Ueberführung eines Teiles der Werkſparkaſſen, 0 iſt der Geſamtbeſtand der Spareinlagen ſogar noch erheblich ſtärker geſtiegen und hat Ende November 1937 mit 15,5 Milliarden Mark einen neuen Höchſtſtand erreicht. 2. Private und öffentliche Kreditbanken. Auch bei den privaten und öffentlichen Kreditbanken hat ſich in den letzten Jahren ein zunehmender Einlagenbeſtand aus der Geldkapitalbildung ergeben. Dies geht beſonders deutlich hervor aus der Zunahme der Poſition„Sparein⸗ lagen“, ſodann aus dem bemerkenswerten Anſtieg desjenigen Teils der Kreditoren, der als„Feſte Gelder und Gelder auf Kündigung“ bei den Kreditbanken geführt wird. Während die Spareinlagen bei einem vergleichbaren Kreis von 45 Kredit⸗ inſtituten ſeit Jahresfriſt(Oktober 1936 bis Oktober 1937) um 132 Mill. Mark zugenommen haben, vermehrten ſich die fetten und Kündigungsgelder um 135 Mill. Mark. 3. Lebensverſicherungen. Beſonders bedeutſam iſt ſodann die Kapitalbildung, die ſich bei den privaten und öffentlichen Verſicherungsunterneh⸗ mungen vollzieht. Der Beſtand ihrer Kapitalanlagen hat ſich von Ende 1932 bis Ende 1936 um 1,8 Milliarden Mark, d. i. um rund 48 v. H. erhöht; das Jahr 1937 hat eine weitere Zunahme um rund 370 Mill. Mark gebracht. Die Kapitalanlagen der Lebensverſicherungen belaufen ſich damit bis zu dieſem Zeitpunkt auf mehr als 5,9 Milliarden Mark. Die Verſicherungen haben den Zuwachs an Kapita⸗ lien in erſter Linie zur Uebernahme von Effekten unter ſtarker Beteiligung an den Reichskonſolidierungsemmiſſionen der letz⸗ ten Jahre verwandt. Daneben wurden auch dem Baumarkt durch Hypotheken erhebliche Mittel zugeführt. 4. Invaliden⸗ und Angeſtelltenverſicherung. Einen beträchtlichen Teil der Geldkapitalbildung verwal⸗ ten weiterhin die Sozialverſicherungsträger. Bei ſteigenden Beitragsaufkommen— als unmittelbare Folge der erreichten Vollbeſchäftigung und des Arbeitseinkommenzuwachſes— war es den Anſtalten möglich, ihre als Prämienreſerve dienenden Vermögensanlagen kräftig zu erhöhen und damit umfang⸗ reiche Mittel dem deutſchen Kapitalmarkt zur Verfügung zu ſtellen. Das Vermögen der Angeſtelltenverſicherung ſtieg von rund 2 Milliarden Mark Ende 1932 auf 3,3 Milliarden Mark Ende Oktober 1937— ſeit Anfang 1937 allein um 339 Mill. Mark— und das der Invalidenverſicherung von 1932 bis 1937 um 1039 Mill. Mark(ſeit Anfang 1937 um 310 Mill. Mark). Der entſcheidende Teil des Zuwachſes wurde zur Uebernahme von Wertpapieren(linsbeſondere Reichsan⸗ leihen) ſowie zur Hingabe von Darlehen an öffentlich⸗recht⸗ liche Körperſchaften und ihre Betriebsverwaltungen verwandt. 5. Private Emiſſionen. Au rhalb der bisher erwähnten inſtitutionellen Träger der Gel kapitalbildung iſt ſodann die direkte Unterbringung von Neuemiſſionen beim Publikum und bei Unternehmungen zu berücksichtigen. Der Geſamtbetrag der Neuemiſſionen in 0 von der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft mit 3390 Mill. Mark angegeben; davon entfallen auf öffentliche Anleihen 2848, auf Anleihe privater Unternehmungen 258 und auf Aktienbareinzahlungen 284 Mill. Mark. —————— Ne private Kapitalbldung — PF. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. —— Tages und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwottlig für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 12. 37 1160 Dienstag, den 18. Januar 1988 8 9 Der jugoslawische Staatsbeſuch Stojadinowitſch bei Adolf Hitler— Ausſprache im Beiſein Görings und Neuraths Berlin, 17. Januar. Der Führer und Keichskanzler empfing am Montag vor- mittag 11.30 uhr den jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten Skojadinowitſch, der vom jugoflawiſchen Geſandten in Ber- lin, Cincar-Markowitſch, begleitet war, zu einer längeren politiſchen Ausſprache, an der auch Miniſterpräſident Gene⸗ raloberſt Göring und Reichs miniſter des Auswärtigen Frei⸗ herr von Neurath teilnahmen. Anſchließend an dieſe Beſprechung nahm der Führer und Reichskanzler die Vorſtellung der Begleiter des jugofla⸗ wiſchen Miniſterpräſidenten entgegen und begrüßte ſodann 5 1 in Berlin weilenden Vertreter der ſugoflawiſchen reſſe. Schon lange vor Eintreffen des jugoſlawiſchen Miniſter⸗ präſidenten ſammelten ſich viele Hunderte von Volksgenoſ— ſen in der Wilhelmſtraße, um den Gaſt der Reichsregierung zu begrüßen. Eine verſtärkte Ehrenwache des Wachregiments war zum Empfang des Miniſterpräſidenten angetreten. Pünktlich um 11.30 Uhr traf Stojadinowitſch mit ſeiner Be⸗ gleitung ein, nachdem ſich kurz zuvor Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath und der deutſche Geſandte in Belgrad von Heeren zum Hauſe des Reichskanzlers begeben hakten. Die Ehrenwache präſentierte beim Eintreffen des jugofla⸗ wiſchen Miniſterpräſidenten das Gewehr, Trommelwirbel klang auf und mit ſtürmiſcher Begeiſterung hieß die viel⸗ hundertköpfige Menge den Gaſt des neuen Deutſchland will⸗ kommen. Kurz darauf fuhr auch der Wagen des Miniſter⸗ präſidenten Generaloberſt Göring vor, der ebenfalls freudig begrüßt wurde Eine geme nſame Verlautbarung Ueber den Beſuch des jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten in der Reichshauptſtadt wurde am Montag abend folgende gemeinſame deutſch⸗jugoſlawiſche Verlautbarung ausgege⸗ ben:„Während ſeines Aufenthaltes in der Reichshauptſtadt hatte der jugoſlawiſche Miniſterpräſident und erzglee da Audtbärligen, Or. Stojadinowitſch, mehrfache Unterhaltun⸗ gen mit dem Reichsminiſter des Auswärtigen. Freiherrn von Neurath, über alle Fragen, die die beiden Länder ge⸗ meinſam betreffen, ſowie über Fragen der allgemeinen Po⸗ litik. Ferner fanden eingehende Unterredungen mit Mini⸗ ſterpräſident Generaloberſt Göring, ſowie mit einer Reihe anderer führender Männer von Staat und Partei ſtatt. Der heutige Empfang durch den Führer und Reichskanzler ſchloß dieſe Geſpräche ab und bot Gelegenheit zu eingehender ver⸗ trauensvoller Ausſprache. Dieſe Geſpräche, die in einer Atmoſphäre aufrichtiger Freundſchaft und vollen Verſtändniſſes für die beiderſeitigen politiſchen Auffaſſungen geführt wurden, beſtätigten er⸗ neut, daß zwiſchen den beiden Ländern die Vorausſetzungen für eine dauernde Freundſchaft und eine dem Frieden Eu⸗ ropes dienende Zuſammenarbeit auf allen Gebieten gegeben ſind. Auf beiden Seiten kam der feſte Wille zum Ausdruck, dieſe glückliche Entwicklung der deutlſch⸗jugoflawiſchen Be⸗ ziehungen auch in Zukunft in jeder Weiſe zu fördern.“ Stojadinowitſch beſucht die Wehrmacht Der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch wird am Dienstag der Luftkriegsakademie in Gatow einen Beſuch abſtatten. Dann begibt ſich Dr. Stojadinowitſch nach Jüterbog zum Truppenübungsplatz, wo nach einer Beſich⸗ tigung der Artillerie ein Frühſtück im Offiziersſaal der Ar⸗ tillerieſchule Jüterbog ſtaktfindet. Um 14.50 Uhr tritt der jugoſlawiſche Staatsmann die Weiterfahrt nach Damm zum Beſuch des Jagdgeſchwaders Richthofen an. Nach einem Tee⸗Empfang im Offiziersheim des Fliegerhorſtes Jüterbog fährt er ee e Stojadinowitſch um 17 Uhr wieder nach Berlin zurück. Am Abend des gleichen Tages wird Dr. Stojadinowitſch einer Aufführung der Oper„Triſtan und Iſolde“ in der Staatsoper beiwohnen. Mit Recht weiſt die Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft darauf hin, daß die geſamten oben angegebenen Geldkapitalzuwachsziffern nicht als genaues Bild der wirklichen deutſchen Kapitalbil⸗ dung anzuſehen ſind. Auf der einen Seite ſind unter dieſem Geſichtspunkt die vorſtehenden Ziffern zu hoch, denn in den Zuwachsziffern ſpiegeln ſich neben wirklichen Kapitalbildungs⸗ vorgängen auch noch andere Entwicklungen, ſo insbeſondere Liquidierungsvorgänge. Wenn z. B. die den Abſchreibungen entſprechenden Erſatzinveſtitionen unterlaſſen wurden, ſo führte das vielfach zu einer Erhöhung der Einlagen bei Banken und Sparkaſſen, bedeutete aber inſoweit keine Kapitalbildung. Auf der anderen Seite aber ſind die ſtatiſtiſchen Geldkapitalſum⸗ men inſofern zu klein, als ſie bedeutungsvolle Realkapitalbil⸗ dungsvorgänge innerhalb der Unternehmungen ſelbſt ſowie bei der öffentlichen Hand nicht berückſichtigen. Dieſe aber ſind durch die gewaltigen Anſtrengungen des Reiches und der Wirtſchaft zur Förderung der Arbeitsbeſchaffung und der Wiederwehrhaftmachung, ſpäter auch für die Durchführung des zweiten Vierjahresplanes außerordentlich groß geweſen. An den Kapitalmarkt werden weiterhin neue Anſprüche geſtellt werden. Von hier aus, ſo ſcliahe die Reichs⸗Kredit⸗ Geſellſchaft ihren allgemeinen Bericht über die erzielben Er⸗ folge und neuen Aufgaben, muß die hohe 8 e liche Aufgabe des Sparers verſtanden werden. Mit Nachdruck richten deshalb die für die deutſche Wirtſchaftsführung ver⸗ antwortlichen Perſönlichkeiten immer wieder den Appell 0 B55 Kapitalbildung an alle Glieder r Nation. 5 — m4 i daß die freundſchaftlichen, im Zeichen einer pofſitiven N 8 olitik ſtehenden Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Ju- — 5 jeden objektiv Denkenden geradezu eine Selbſt⸗. Nr. 14 Ne Jum 18. Januar Am 18. Januar 1871 iſt im Spiegelſaal des Schloſſes zu Verſailles das deutſche Kaiſerreich feierlich prokla⸗ miert worden. Bismarcks geniale Staatskunſt und die Tapferkeit der Truppen aller deutſchen Gaue unter ihren großen Herrfüh⸗ rern hatten das Werk der deutſchen Einigung vollendet, hatten die deutſchen Stämme in dem von allen deutſchen Menſchen heiß erſehnten einigen und mächtigen ſchen Reich zuſammengeführt. Das Kaiſertum hat die Sturmprobe des Weltkriegs nicht beſtanden, das Reich aber überdauerte die ſchweren Tage des November 1918, überdauerte die Zeit, da die übermütigen„Siegermächte“ ihm ſchwerſte Demütigungen zufügte, überdauerte auch die Jahre der innerpolitiſchen Irrungen und Wirrungen, die bis dicht an den Abgrund führten. Adolf Hitler war es danſte der durch ſein kräftiges Zupacken dieſe Irrungen und Wirrungen über⸗ wand und das Reich von dem Abgrund des Bolſchewismus zurückriß, in dem es zu verſinken drohte. Fünf Jahre erſt ſind ſeit der Machtergreifung vergangen. Aber ſie haben dem Führer genügt, um das Reich ſo feſt zu fügen, wie es vordem noch nie war: die Kleinſtaaterei iſt endgültig überwunden, es gibt keinen Partikularismus mehr, ſondern nur noch das Deutſchbewußtſein aller Stämme und Gaue; das Reich iſt einig nach innen und ſtark nach außen, es iſt wieder ein gewaltiger Faktor der Weltpolitik gewor⸗ den, mit dem die anderen Großmächte rechnen müſſen. Das deutſche Volk empfindet am Gedenktage der Reichs⸗ gründung dieſen Wandel der Dinge beſonders tief. Es dankt dem Führer, daß er das Rich gerettet hat und gelobt ihm treue Gefolgſchaft für die Zukunft, damit das Werk Bis⸗ marcks nicht nur erhalten, ſondern weiter geſtärkt und aus⸗ gebaut werde. Es lebe das Dritte Reich! ain Feſtaufführung im Deutſchen Opernhaus Anläßlich der Anweſenheit des jugoſlawiſchen Miniſter⸗ präſidenten hatte der Reichsaußenminiſter zu einer Feſtvor⸗ ſtellung in das Charlottenburger Deutſche Opernhaus ge⸗ aden. In der erſten Reihe der Ehrenloge hatten Stojadi⸗ nowitſch und ſeine Gattin, Reichsaußenminiſter Frhr. von Neurath und Reichsminiſter Dr. Goebbels Platz genommen Im Erſten Rang ſah man Mitglieder der Reichsregierung und die höchſten Vertreter von Staat und Partei. Auch das Diplomatiſche Korps nahm teil. Zur Aufführung gelangte die„Fledermaus“ von Johann Strauß in der bekannten reizvollen Ausſtattung mit zahlreichen Balletteinlagen des Deutſchen⸗Opernhaus⸗Balletts. Nach den mit aroßem Beifall aufgenommenen Darbietungen fand ein Abendeſſen in dem Foyer der Oper ſtatt. Die deutſch⸗jugoſlawiſche Freundͤſchaft Wie das Deutſche Nachrichtenbüro aus Belgrad mel⸗ det, berichten die dortigen Blätter weiter in großer Auf⸗ machung über den Berliner Staatsbeſuch des Miniſterprä⸗ ſidenten Stojadinowitſch. Sie betonen die beſondere Herzlich⸗ keit, mit der Göring ſeinen Freund aus Belgrad empfangen habe. Es ſei ein Tag ohne Politik geweſen, der aber trotz⸗ dem einen weiteren Fortſchritt in der deutſch⸗jugoſlawiſchen Freundſchaft gebracht habe. Der„Slovenec“, das Blatt des ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten und Innenminiſters Koroſchetz, verwahrt ſich gegen die Mißdeutungen der ewohnheitsmäßigen Fälſcher, Deutlich müſſe geſagt werden, daß die freundſchaftlichen Beziehungen Jugoflawiens zu Deutſchland für die Ordnung in Mitteleuropa genau ſo wich⸗ tig ſeien wie die guten Beziehungen zu Italien, Frankreich und England. Als Mittelſtaat 15 ſich Jugoſlawien davor hüten, von einer Großmacht ins politiſche Schlepptau ge⸗ nommen zu werden. Dagegen wünſche es, daß alle Groß⸗ mächte in Frieden und Freundſchaft auf ſeinen Märkten ihre Einkäufe tätigten. Deutſchland ſei heute ein großer Staat und außerdem ein guter Kunde. Sämtliche Zeitungen veröffentlichen ferner im Wortlaut die Trinkſprüche, die im „Haus des Reichspräſidenten“ bei dem großen Abendeſſen zwiſchen Reichsgußenminiſter v. Neurath und Dr. Stojadi⸗ nowitſch gewechſelt wurden. In den Schlagzeilen heben die Blätter den Satz hervor, daß„die Freundſchaft gegen keinen Dritten gerichtet ſei“. 5 Empfang im Haus der Preſſe Aus Anlaß des Staatsbeſuches des jugoflawiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Dr. Stojadinowitſch hatte der Leiter des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe die den jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten begleitenden und die in Deutſchland tä⸗ tigen jugoſlawiſchen Preſſevertreter zu einem Empfang in das Haus der. Preſſe geladen. Der Leiter des Reichsverbands der Deutſchen Preſſe, SA⸗Obergruppenfüh⸗ rer Hauptmann a. D. 11 11 e jugoſlawiſchen Gäſte im Kreis der Vertreter der n Preſſe herzlich willkom⸗ men. Er hob dabei hervor, daß die deutſchen Schriftleiter von jeher größten Wert auf, die Pflege perſönlicher und kamerad⸗ ſchaftlither Beziehungen gelegt haben. i Der Direktor der Avala und Preſſechef der Regierungs⸗ rtei, Jwan Jowanowitſch, dankte herzlich und unterſtrich, verſtändlichkeit darſtellten. Deut⸗ deutſch⸗jugoflawiſche Die Sorge für die Geſamtheit Jubiläumswünſche für die Keichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte Berlin, 17. Januar. Die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte beging die eier ihres 25 jährigen Beſtehens. Vertreter von Staat und 9 5 ſowie aller Zweige der Sozialverſicherung hatten ſich mit dem Präſidium und Gefolgſchaftsmitgliedern zu einem ſchlichten Feſtakt verſammelt. Der Leiter der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte, Präſident Grießmeyer, wies darauf hin, daß die Angeſtell⸗ tenverſicherung heute 4,4 Millionen Verſicherte umfaſſe, 442 000 Rentner betreue und im abgelaufenen Jahre 271 Millionen Reichsmark für Renten und Erſtattungen ge⸗ zahlt habe. Die Reichsregierung habe ihr Verſprechen wahr⸗ gemacht und die Sicherheit aller künftigen Rentenleiſtungen wiederhergeſtellt. Darüber hinaus habe das Geſetz vom 21. Dezember 1937 durch die endgültige Sanierung der Renten⸗ verſicherungen den Weg freigemacht für einen Leiſtungs⸗ aufbau nach natſonalfostaliftiſchen Grundſätzen. Bei der grundſätzlichen Bereitſchaft, zu gegebener Zeit auch an einen Ausbau der Rentenleiſtung zu denken, dürfte nicht vergeſ⸗ ſen werden, daß über der Sorge für den Einzelnen die Sorge des Staates für die Geſamtheit des Volkes ſtehe. Nachdem der Leiter der Feuberupe„Reichsverſicherung“, Verwaltungsoberinſpektor Beutler, die Glückwünſche der Ge⸗ folgſchaft übermittelt hatte, führte Reichsarbeitsminiſter Seldte u. g. aus:„Daß die Reichsverſicherungsanſtalt durch allen Zeitwandel hindurch ihre Verſicherten mit un⸗ veränderter Fürſorge betreut hat, iſt ein Verdienſt all der Männer und Frauen, die für die Angeſtelltenverſicherung als Beamte, Angeſtellte oder Arbeiter hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig geworden ſind. Mit ihrem Herrn Präſi⸗ denten hoffe ich, daß es bald gelingen wird, das Dienſtrecht der bei den Verſicherungsträgern Nan in einer den Wünſchen der Beteiligten nach Möglichkeit entſprechenden Weiſe zu regeln.“ Der Leiter des Reichsverſicherungsamtes Präſident Dr. Schäffer brachte neben den Glückwünſchen für die Jubi⸗ larin die Anerkennung und den Dank der Aufſichtsbehörde für die Arbeit der Reichsverſicherungsanſtalt zum Ausdruck. Präſident Griesmeyer gab dann ein 56 an Adolf Hitler bekannt, in dem es heißt:„Das Geſetz vom 21. Dezember 1937 war uns die ſchönſte Jubiläumsgabe. Wir verſprechen freudigen Einſatz und treue Pflichterfüllung in ſozialer Arbeit für Volk und Vaterland.“ Adolf Hitler dankte telegraphiſch für die ihm übermittelten Grüße. „Ein Volk in Front“ WoW. Aufruf des Keichsaußenminiſters Nsß Berlin, 18. Jan. Der Reichsminiſter des Auswär⸗ tigen, Freiherr von Neurath, erläßt in der Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Parteikorreſpondenz folgenden Aufruf für das Win⸗ terhilfswerk des deutſchen Volkes: N „Möge ſich jeder deutſche Volksgenoſſe bewußt ſein, daß das Ausland die Geſchloſſenheit und den Aufbauwillen des deutſchen Volkes weſentlich nach dem Erfolg des Winter⸗ hilfswerkes einſchätzt. Jede Spende für das Winterhilfs, werk wirbt zugleich für das deutſche Anſehen im Ausland. Engliſcher Beſuch beim Lufiſchutz Na- Thani Chautemps ſucht eine Mehrheit Erweiterung der Volksfront ohne Kommuniſten. Paris, 18. Januar. Wie aus politiſchen Kreiſen verlautet, hat ſich Chau⸗ temps nach ſeiner Beauftragung mit der Regierungsbildung zunächſt zum bisherigen Kriegsminiſter Daladier, dem Vor⸗ lech der Radikalſozialiſtiſchen Partei, begeben. Die Be⸗ prechung hat mehr als anderthalb Stunden gedauert. An⸗ ſchließend ſprach Chautemps mit den Präſidenten der Kam⸗ mer und des Senats und ſchließlich mit Blum. Dieſer Füh⸗ lungnahme mit Blum mißt man in politiſchen Kreiſen be⸗ ſondere Wichtigkeit bei. Es wird allgemein angenommen, daß Chautemps in der Kammer eine Mehrheit ſucht, die ſich aus den Volksfront⸗ parteien ohne Kommuniſten zuſammenſetzt. Dabei dürfte an die 156 ſozialdemokratiſchen, die 111 radikalſozialen, die 26 Abgeordneten der Sozialiſtiſch⸗Republikaniſchen Union und die 24 Abgeordneten der Unabhängigen Linken gedacht ſein. Eine Unterſtützung durch dieſe vier 1 würde der Re⸗ gierung eine, wenn auch nur ſchwache Kammermehrheit brin⸗ gen. Man weiſt in politiſchen Kreiſen darauf hin, daß die Oppoſition in zwei Lager geſpalten wäre und jedenfalls kei⸗ nen geſchloſſenen Block darſtellen würde. In einer Erklärung an die Preſſe unmittelbar nach dem Beſuch beim Präſidenten der Republik wies Chautemps u. q. darauf hin, daß eine Ueberſtürzung der Dinge nicht not⸗ wendig ſei, da er perſönlich das Interümsminiſterium führe. Man müſſe langſam vorgehen und gegen alle möglichen Stürme für die Zukunft eine ſolide Grundlage bauen. Die engliſch⸗iriſche Ausſprache Aufkakt zu den Verhandlungen in London. London, 17. Januar. Zu den am Montag begonnenen engliſch⸗iriſchen Be⸗ ſprechungen fand eine vorbereitende Beſprechung in der Downingſtreet 10 ſtatt, an der Miniſterpräſident Chamber⸗ lain, Schatzkanzler Sir John Simon, Dominienminiſter Malcolm MacDonald. Innenminiſter Sir Samuel Hoare, Verteidigungsminiſter Inſkip und Handelsminiſter Oliver Stanley teilnahmen. Man vermutet, daß dieſe Beſprechung vornehmlich den Verteidigungsfragen gegolten haben. Mittags gab Miniſterpräſident Chamberlain den triſchen Miniſtern ein Frühſtück. Von engliſcher Seite nehmen an den Beſprechungen teil Miniſterpräſident Chamberlain, Schatzkanzler Sir John Simon, Innenminiſter Sir Samuel Hoare und Dominien⸗ miniſter Malcolm MacDonald. Wahrſcheinlich werden auch Handelsminiſter Oliver Stanley und Verteidigungsmini⸗ ſter Inſkip noch hinzugezogen. Von iriſcher Seite nehmen teil Miniſterpräſident de Valera, Finanzminiſter MeEntee, Induſtrie⸗ und Handelsminiſter Lemaß und Landwirt⸗ ſchaftsminiſter Richard Ryan. Der iriſche Miniſterpräſident de Valera erklärte einem Vertreter von Preß Aſſociation, bei den gegenwärtigen Verhandlungen müßten große Schwierigkeiten überwunden werden. Bei der iriſchen Abordnung beſtehe jedoch der ernſt⸗ liche 1 den Grundſtein für freundſchaftliche Bezie⸗ hungen zwiſchen den beiden Ländern zu legen. Er haffe, daß in den Beratungen Fortſchritte zu dieſem Ziel hin ge⸗ macht würden. Zur Frage der Teilung Irlands ſchreibt„Daily Te⸗ legraph“. der iriſche Miniſterpräſident beabſichtige einen 3 e e ** 18 2 ln 2 Ma 4* der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe wird“ in der Zeit vom 19, bis 22. Januar der Unterſtaatsſekretär des engliſchen Home⸗Office, Lloyd, in Begleitung des engliſchen Majors Frazer verſchiedene deutſche Luftſchutz⸗ einrichtungen beſichtigen. Der Unterſtaatsſekretär wird u. a. die Reichsanſtalt für Luftſchutz in Berlin, ſowie die Lan⸗ desgruppenluftſchutzſchule des Reichsluftſchutzbundes in Löcknitz beſuchen. Ihm werden ferner öffentliche Sammel⸗ ſchutzräume der Stadt Berlin, ſowie anläßlich einer Beſich⸗ tigung des Reichsluftfahrtminiſteriums die dortigen Schutz. räume gezeigt werden Ebenſo wird dem engliſchen Unter- ſtaatsſekretär Gelegenheit gegeben werden, bei der Degea⸗ AG in Oranienburg Luftſchutzeinrichtungen kennenzuler⸗ nen. Roman von Lisbeth Dill. 64 Die hellen Kleider ſtoben auseinander wie eine auf⸗ geſcheuchte Taubenſchar. Eine Minute ſpäter ſtand die hübſche Brita vor ihrem Chef. „Ich habe eine Bitte.“ Bothmer öffnete ſeine Schreib⸗ tiſchſchublade. Eine Bitte? Die hübſche Schweſter, die ſchlank und in ſehr guter Haltung vor ihm ſtand, hatte nicht wie ſonſt die Hände in den Taſchen, ſondern ſtand da und ſchaute ihn an. Sie wußte, was er von ihr wollte. Daß er ſie in ſein Vertrauen zog, freute ſie. Nun würde es kommen. Er würde ihr alles ſagen. Aber er machte es kurz, wie immer. Er erinnerte ſie an die Schweigepflicht, die ſie gelobt hatte, und kam auf das, was er von ihr wollte. Sie hatte das Mädchen da⸗ mals verbunden, und hatte es ſpäter hinausgeführt zum Wagen; ſie hatte ſie geſehen, ſie kannte ſie. „Wenn Sie alſo gefragt werden, ſagen Sie, was Sie wiſſen. Aber mit den Schweſtern bitte ich mir aus: keine überflüſſigen Bemerkungen... Es kommt jetzt auf jedes Wort an, auf jedes!“ betonte er. Er konnte ſo nett ſein, wenn er einen ſo anſah, wie jetzt. Fräulein Brita neigte den kleinen, feinen Kopf.„Sie können ſich auf mich verlaſſen, Herr Profeſſor! Ich habe noch eine Bitte.“ „Und?“ Er wühlte in ſeiner Schublade. „Ich habe neulich geſagt, ich wollte nach Bonn gehen.“ Er drehte ſich nach ihr um. Sie war ſehr blaß und ſtand da in ihrer gewöhnlichen Haltung, ihr Geſicht war verſtört.„Ich möchte hierbleiben“, ſagte ſie. „Bei mir— jetzt?“ ſagte Bothmer verwundert. Sie nickte. Sie konnte nicht ſprechen.. Er ſtand auf und ging im Zimmer bin und her. „Warum wollen Sie das auf einmal? Sinnesänderung? Wie? Oder iſt's was mit dem Herrn Bräutigams“ Sie ſchüttelte ſtumm den Kopf. In ihren ſchönen Augen leuchtete etwas. Sie ſenkten ſich vor ſeinem fragenden Blick.„Ich möchte jetzt nicht fortgeten“. wiederholte ſie⸗ „Und ich habe nicht gern Schweſtern, die heute gehen ine ſellſame Begegnung Dorfer 0 3 Kurzmeldungen Berlin. Reichserziehungsminiſter Ruſt empfing Dr. Wil⸗ helm Filchner, der in Begleitung feiner Tochter Erika und des Amtsleiters Leuthoff vom Volksbildungswerk der DAß erſchien. München. Die feſtliche Eröffnung der Erſten Deutſchen Architektur⸗ und Kunſthandwerkausſtellung im Haus der fiel Kunſt findet am 22. Januar vormittags 11 Uhr tatt. Aeberſchwemmungen in Belgien Brüſſel, 17. Jan. Ganz Belgien iſt zurzeit infolge der anhaltenden Regenfälle und der Schneeſchmelze in den Ardennen von ſchweren Ueberſchwemmungen heimgeſucht, wie man ſie ſchon ſeit Jahren nicht mehr in einem ſolchen Umfang erlebt hat. Beſonders die Maas und die Schelde ſind an vielen Stellen über die Ufer getreten und haben die umliegenden Ortſchaften und Felder unter Waſſer ge⸗ ſetzt. Bei Namur iſt der Waſſerſpiegel der Maas zurzeit 2.5 Meter über dem Normalſtand. In einigen Stadtteilen iſt das Waſſer in die Keller- und Parterreräume einge⸗ drungen. In mehreren Straßen wird der Verkehr durch Boote aufrechterhalten. Verheerende Wirkungen haben die Fluten auch im Hennegau angerichtet. In der Ortſchaft Masmes mußten zahlreiche Häuſer von ihren Bewohnern geräumt werden. Während eines ſchweren Sturmes iſt ein belgiſcher Schlepper von einem niederländiſchen Dampfer auf der Schelde gerammt worden und ſank wenige Minu; ten nach dem Zuſammenſtoß. Die Beſatzung konnte geret; tet werden. Zwölf Goldſäcke mit 600 000 Francs geſtohlen. Paris, 18. Jan. Aus einem Güterwagen auf dem Ran gierbahnhof von Toulon wurden in der Nacht zwölf Gold⸗ ſäcke der Bank von Frankreich mit insgeſamt 600 000 Francz in Goldſtücken zu 10 und 20 Francs geſtohlen. Die Polizei hat die Diebe noch nicht entdeckt. Zehn Todesopfer des Orkans Ein Dampfer mit 25 Mann Beſatzung überfällig. London, 17. Jan. Der Orkan, der ſeit drei Tagen über England Aenweſhagt und an den Küſten den ganzen Schiffsverkehr lahmlegt, hat nicht weniger als 10 Men, ſchenleben gefordert. Eine große Jahl von Schiffen iſt in Seenot geraten. ä Größte Beſorgnis empfindet man um den überfälligen 1500 Tonnen⸗Dampfer„Glaurhyd“, der mit 25 Mann an Bord von Newport in See gegangen war und am Sonn tagfrüh in Irlam bei Mancheſter erwartet wurde. Man nimmt an, daß das Schiff in dem hohen Seegang unter⸗ gegangen und die geſamte Beſatzung ertrunken iſt. Iſtanbul. Auf Beſchluß des Miniſteriums wird die Iſtay⸗ buler Börſe ab 1. April nach Ankara verlegt. Die Verle⸗ gung dieſes wichtigſten Handelsinſtituts wird amtlich alz vorübergehend für die Dauer von drei Jahren bezeichnet Kalinin Präſidiumsvorſitzender Moskau, 17 Jan. Zum Vorſitzenden des Präſidiums des Oberſten Rates der Sowjetunion wurde in einer ge⸗ meinſamen Sitzung der beiden Kammern der Sowfels Kalinin gewählt, der bisher den Vorſitz des Zentral voll zugsausſchuſſes innegehabt hatte. Kalinin bleibt ſomit das offizielle Staatsoberhaupt Sowjetrußlands. ments, in dem Nord und Südirland vertreten ſeien, ent⸗ halte. Nach zehn Jahren werde dann ein Volksentſcheid über die Frage der Teilung ſtattfinden. Sicher ſei, daß die triſche Abordnung nicht erwarte, von Chamberlain eine ſo⸗ fortige und endgültige Zuſtimmung zu bekommen. Man könne demnach mit einer Art von Kompromiß rech⸗ nen, auf Grund deſſen eine Einigung in Handels⸗ und Verteidigungsfragen möglich ſein würde. Auch„Daily Herald“ betont, daß de Valera nicht auf der Einigungs⸗ frage Irlands als einer grundſätzlichen beſtehen, ſondern lediglich klarmachen werde, die iriſche Abordnung könne nicht nach Hauſe zurückkehren, ohne ein weſentliches Zuge⸗ ſtändnis in dieſer Frage mitzubringen. wollen und ſich das morgen wieder überlegen. Ich halte niemand, der gehen will.“ „Haben Herr Profeſſor ſchon einen Erſatz?“ fragte Brita, und ihre Wimpern zuckten. „Einen Erſatz für Sie gibt es nicht. Sie ſind das, was ich brauche. Ich werde ſchon jemand finden, irgendeine. Aber Sie? Das weiß ich, Sie finde ich nicht mehr, Brita! Und es iſt vielleicht ganz gut. Weshalb weinen Sie?“ „Es tut mir ſo leid“, ſchluchzte ſie,„daß ich damals geſagt habe, daß ich gehen wollte. Ich war gern bei Ihnen, trotzdem Sie gar nicht mehr nett zu mir waren.“ „Ich bin überhaupt nicht nett“, lächelte er.„Ich bin ja bekannt für grob. Ich bin unausſtehlich; ein Scheuſal, ein rückſichtsloſer Menſch. Ich begreife ja ſelbſt nicht, daß Sie's ſo lange bei mir ausgehalten haben. Aus Dankbar⸗ keit? Gibt's das noch? Und weshalb dankbar? Weil ich Ihnen ein paarmal aus der Klemme geholfen habe? Das iſt ja meine Paſſion, Menſchenrettungen! Schade, daß Sie nicht in meinem Vortrag geweſen ſind, als ich über die verbauten Schiffe ſprach.“ „Ueber die Menſchen, die untergehen wie die verbauten Schiffe, die ſinken müſſen. Sie ſind ſo konſtruiert, ſie gehen auf den Grund. Ich habe das damals ſo hingeſagt. Es war ein prophetiſches Wort.“ „Und was wird denn nun?“ fragte ſie 5 Er zuckte die Achſeln.„Ich muß eine Kaution ſtellen und darf bis zur Verhandlung herumlaufen.“ „Und wenn Sie freigeſprochen werden?“ „Dann, Fräulein Brita— werde ich weiterleben und Menſchen retten oder zu retten verſuchen, und an den Kranken herumflicken, damit ſie noch ein paar Jahre weiter dieſes Leben genießen können: im Bett, im Liegeſtuhl oder in der Gummizelle. Ich werde immer viel Arbeit haben und wenig Freude. Und wenn ich das Glück habe, frei⸗ zukommen, werde ich doch immer dieſe Nacht vor Augen baben, als ich ſie hereintrug. Hier hat ſie geſeſſen, auf dieſem Stuht. Und Sie haben ſie dann hinausgebracht...“ „Aber Sie konnten doch nichts dafür!“ rief ſie leiden⸗ ſchaftlich aus„Wer Sie kennt, weiß das! Oh, ich möchte ausſagen, alles, was ich geſehen habe.“ N 5 „Das wird wenig nützen. Schweſter Brita! Es kommt auf die Richter an und auf die Meinung der Herren Ge⸗ ſchworenen. Es war niemand dabei, als ich ſie er⸗ schon 8 Naflonalfpaniſcher Heeresberſchr 3 Salamanca, 17. Jan. Der nationalſpaniſche Heereshe⸗ richt beſagt:„An der Granada⸗Front haben die nationale Truppen die Frontlinie ausgeglichen. Von den übriges Fronten nichts Neues.“ a Ein Preſſezwiſchenfall in Schanghal London, 18. Jan. Wie aus Schanghai gemeldet wird, i der dortige Vertreter des„Mancheſter Guardin“ n eines Telegramms, das er am Sonntag abend aufgegeben hatte, vor die japaniſche Militärbehörde geladen worden. Der britiſche Generalkonſul hat deshalb beim japaniſchen Generalkonſul Vorſtellungen erhoben. 5 Die ſchöne Brita war totenblaß, als ſie aus dei Zimmer trat. Draußen warteten die anderen. „Was hat er denn geſagt? Was wollte er denn vol dir?“ i Aber Brita trug das Köpfchen mit der kleinen kokettel Haube noch etwas höher als gewöhnlich und ging ſchweigend nach der Frauenſtation. „Gott, wie die ſich vorkommt!“ kicherte die dicke Beate hinter ihr her. „Weil der Chef ihr einen Rüffel erteilt hat— viel leicht?“ f „Ich weiß nicht, Kinder! Mir kommt die Sache doch ſehr ſonderbar vor.“ 5 Und die drei anderen gingen in ihren ſteif geſtärkten, raſchelnden Waſchkleidern in die Wäſchekammer, um friſche Bettwäſche zu holen. N „Sehen Sie, Schweſter Elſe“, ſagte Frau Nelly zu der jungen Schweſter, die ihr den Tee ans Bett brachte,„ich langweile mich bereits. Das ſoll ein gutes Zeichen ſein Die Sonne kommt eben über den Wald herauf. Ich fühle 8 mich ſo geſund, daß ich am liebſten nach Heidelberg fahren würde, heute noch!“. „Nur nicht zu raſch“, ſagte die Schweſter.„Das gib einen Rückfall, und nachher fällt es den Patienten immer ſchwer, ſich wieder in das Krankenſtubenleben zu finden“ „Ich bin nicht mehr krank“, ſagte Frau Nelly.„Mein Puls geht feſt und mein Herz wie eine gutgehende Uhr“. Seit ſie mit Horſt im Park geweſen war, fühlte ſie ſh viel friſcher. Si „Ich weiß gar nicht mehr, was in der Welt vorgeht“ Aber die Zeitungen kamen nicht. Schweſter Elſe be⸗ hauptete, ſie würden geleſen. Sie brachte Romane aus der Bibliothek. In ihrem Liegeſtuhl im Wintergarten liegend ſah ſie in die regennaſſen, dunklen Tannen, die ſo traut und ernſt daſtanden. An ſonnigen Tagen war es e grüne Mauer, die die Welt verbarg. Aber an Regentag verlangte nach den neuen Zeitungen. 7 Dr. Wil⸗ rika und der DA Deutſchen aus der 11 Uhr folge der in den mgeſucht, n ſolchen Schelde id haben aſſer ge⸗ s zurzeit tadtteilen meinge⸗ r durch haben Ortſchaft wohnern g iſt ein Dampfer e Minu⸗ te geret⸗ len. em Ran⸗ ölf Gold⸗ 0 Flanec e Polizei ns llig. gen über ganzen Men, en iſt in erfälligen Nann an n Sonn; e. Man g Unter⸗ ie Iſtan⸗ ge Verle⸗ itlich als zeichnet äſidiums iner ge⸗ Sowjets ttralvoll⸗ mit das heeresbe⸗ iionglen übrige hai wird, it we gegeben worden. paniſchen us dem enn von koketten id ging ke Beate — viel⸗ che doch ſtärkten n friſche zu der hte,„ich en ſein. ch fühle fahren das gib immer finden“ „Mein e Uhr. e ſie ſch itungen, 5 5 Elſe be⸗ und Beſſerung verſprechend für ihre Schwindeleien ſechs Monate Gefängnis. 5 8 i 8 Badiſche Chronik ( Bruchſal.(Vierjähriges Kind ſtürzt auf den Gehweg.) Am 21 Uhr ſtieg das etwa vierjährige Töchterchen des Schuhmachermeiſters Friedrich Petermann über einen Stuhl auf das Fenſter. Das Kind bekam das Aebergewicht, konnte ſich aber auf kurze Zeit an der Dach⸗ rinne feſthalten und ſtürzte dann aus 15 Meter Höhe auf den Gehweg. Es erlitt neben einem Schädelbruch und Kno⸗ chenbrüchen ſchwere innere Verletzungen; es liegt in lebens⸗ gefährlichem Zuſtande im Krankenhaus. () Kirrlach b. Bruchſal.(KRinderreiche Familie) Im Kreiſe von 10 Kindern, 22 Enkeln und Urenkeln feierte der Landwirt Damian Oechsler ſeinen 84. Geburtstag. Der rüſtige Mann arbeitet noch tüchtig auf dem Felde mit. Vor noch nicht langer Zeit beging das Ehepaar das ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit. Alemanniſche Fasnacht in— Karlsruhe. () Karlsruhe. Die im Bund Deutſcher Karneval durch den Verband Oberrheiniſcher Narrenzünfte zuſammengeſchloſ⸗ ſenen Zünfte und Gilden vom Oberrhein und aus dem Breis⸗ gau werden ſich in Karlsruhe treffen, um ihre Bräuche zu zei⸗ gen und dadurch der Volkstumspflege der Fasnacht neuen Auftrieb zu geben. Die Veranſtaltung wird ſich über zwei Tage erſtrecken. Am Samstag, den 5. Februar, ſind die Zünfte, Gilden, Bürgerwehren uſw. Gäſte der Karlsruher Grokage bei ihrer Veranſtaltung in der Feſthalle. Am Sonn⸗ tag, den 6. Februar, findet vormittags 10.45 Uhr ein Appell der Narrengarden mit feierlicher Begrüßung vor dem Staats⸗ theater ſtatt, dem der Höhepunkt der Veranſtaltung, die Mor⸗ genfeier der Zünfte und Gilden im Staatstheater, folgt. Nach der Veranſtaltung im Staatstheater marſchieren die Zünfte mit den Vertretern der hieſigen Karnevaglsgeſellſchaf⸗ len und unter Vorantritt der Karlsruher Ranzengarde mit Muſik zur„Eintracht“ in der Karl⸗Friedrich⸗Straße, wo um 13.30 Uhr das Narreneſſen der Zünfte und Gilden, der Kar⸗ nevalsvereine mit der Karlsruher Bevölkerung ſtattfindet. Den Vorbereitungen nach zu ſchließen wird die Veranſtal⸗ tung des Verbandes Oberrheiniſcher Narrenzünfte in Karls⸗ ruhe für die Volkstumspflege der Fasnacht ein glänzender Erfolg werden. fuhr in HJ.⸗Kolonne. iſtian Becker aus Weiler, der in Ell⸗ mendingen am Nachmittag desſelben Tages eine Beerdigung mitgemacht und dort in verſchiedenen Wirtſchaften etwa zwei Liter Wein getrunken hatte. Auf der Heim⸗ fahrt nahm B. noch zwei Beerdigungsteilnehmer aus Weiler mit. Die Hitlerjungen waren mit ihren Fahrrädern auf einem Dienſtwege nach Ellmendingen und fuhren hinterein⸗ ander. Becker fuhr in raſchem Tempo in die Kolonne hinein und, als das Unglück geſchehen war, noch auf die Straßen⸗ böſchung hinauf. Auch die beiden Mitfahrenden trugen durch Glasſplitter Verletzungen davon. Sie waren gleichfalls be⸗ trunken. Einer der ſchwerverletzten Hitlerjungen liegt heute noch im Krankenhaus und dürfte vor einem halben Jahr nicht arbeitsfähig ſein. Das Unglück iſt durch Becker unter dem Einfluß des Alkohols verurſacht worden. Das Gericht erkannte wegen fahrläſſiger Körperverletzung auf eine Ge⸗ ſe von vier Monaten. fängnisſtrafe Waldshut.(Brandstifter feſtgenommen.) Der letzte Brandfall in der Gemeinde Anteralpfen am 2. Januar hat nunmehr ſeine Aufklärung gefunden. Es wurde der aus der Nachbargemeinde Ay ſtammende Karl Tröndle ermittelt und verhaftet. Man rechnet damit, daß mit dieſer Verhaftung auch noch einige andere Brände, die ſich in den letzten Jahren in der dortigen Gegend zugetragen haben, ihre Aufklärung finden würden. (O) Stockach.(Plötzlich löſte ſich ein Schuß..) Im benachbarten Reute hantierte der Landwirt Karl Gaus mit einem kleinen Revolver. Plötzlich löſte ſich ein Schuß, und die Schrotladung drang in die Bruſt des Gaus. Die Verletzung war ſo ſchwer, daß der Mann nach wenigen Minuten ſtarb. (). Konſtanz.(Alte Fiſcherfamilie) Der Alt⸗ fiſchermeiſter Markus Koch auf der Inſel Reichenau konnte in bewundernswerter Rüſtigkeit ſein 80. Lebensjahr vollenden. Der Fiſcherberuf iſt ſeit 300 Jahren in der Familje heimiſch. Der Jubilar beſitzt auch als guter Kenner der Vogelwelt am Anterſee eine vielbeachtete Vogelſammlung. (). Bühlertal.(8dKraftradunfall.) Der 24 jährige Franz Burkart geriet mit ſeinem Kraftrad ins Schleudern und fuhr an einen Gartenzaun. Der junge Mann mußte mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus verbracht werden. Aus dem Gerichtssaal Zwanzigjährige Hochſtaplerin. () Pforzheim. Wie ein Hintertreppenroman klingen die Vorgänge, die ſich vor dem Schöffengericht in einer Ver⸗ Verden gegen die erſt 20jährige Berta Neumeiſter aus Heidelberg entrollten. Die beſcheidenen Verhältniſſe im Elternhaus genügten dem Mädchen nicht; es wollte auf gro⸗ ßem Fuße leben. Berta N. löſte eigenmächtig ihr Lehrver⸗ hältnis, weil ſie„zu wenig verdiente“. Eines Tages im Juli v. J. erſchien ſie bei der Kriminalpolizei, um eine Anzeige zu machen. Angeblich war ſie einem Heiratsſchwindler ins Garn gegangen, der ihr 300 Mark abnahm. Sie nannte den Namen des„Schwindlers“ und die Polizei ſuchte vergebens nach ihm. Schließlich ſtellte ſich heraus, daß die Anzeigerin das Sparkaſſenbuch der Eltern geſtohlen und davon 300 Mark abgehoben hatte. Das Geld verbrauchte die hoffnungs⸗ volle Tochter für ſich. Sie ging dann durch und verlegte den Schauplatz ihrer Gaunerefſen nach Stuttgart und Pforz⸗ heim. In Stuttgart ſpielte ſich Berta N. als die Verlobte eines Frauenarztes mit einer Mitgift von 20000 Mark auf und zeigte eine Poſtkarte vor, inhaltlich derer der Vater ſein Einverſtändnis zur Verlobung gab mit dem Hinweis, daß ja eine Mitgift in obenerwähnter Höhe vorhanden ſei. Die zglückliche Braut“ verfertigte ſodann verſchiedene Briefe mit falſchen Unterſchriften, die an ihr bekannte Perſonen gerichtet waren und in denen die Schreiberin Darlehen in kleineren und größeren Beträgen erbat. Verſchiedentlich hatte Berta Glück, zuweilen auch Pech. In einem Falle ließ ſie den Großvaker ſterben, in einem anderen Falle mußte dem ſchwer⸗ kranken Bruder ein Bein abgenommen werden. In Ga heim wurde die Hochſtaplerin gefaßt, nachdem ſie eine Gafk⸗ wirtsfrau um etliche Mark für Koſt und Logis betrogen hatte. Vor Gerichk gab ſie alles zu und empfing heulend ee geben laſſen, Urkunden die ſich die jeweilige Aktion richtete, wurden in geradez Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Sie ließ ihr Kind ver wahr⸗ loſen.) Gegen eine ledige berufsloſe Frauensperſon vom nördlichen Stadtteil wurde Haftbefehl erlaſſen, weil ſie in un verantwortlicher Weiſe ihr zweieinhalbjähriges Kind ver⸗ wahrloſen ließ. Das Kind wurde vom Jugendamt wegge⸗ nommen und ins Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Ludwigshafen.(Motorraddiebe am Werk) In den Abendſtunden wurde einem ledigen Ingenieur in der Hafenſtraße vor dem Hauſe Nr. 24 fein dort abgeſtellteg Leichtmotorrad Marke„Expreß“ mit dem Kennzeichen II D 35 811(Wert 360 Mark) durch unbekannten Täter geſtoh⸗ len. Desgleichen wurde einem ledigen Medizinſtudenten in der Parkſtraße in der Zeit zwiſchen 20 und 23 Uhr 75 Leichtmotorrad Mark„Da W' mit dem Kennzeichen II 5 5 202(Wert 500 Mark) durch unbekannten Täter geſtoh⸗ en. Worms.(Der Erpreſſerprozeß.) In dem großen Erpreſſerprozeß, über den wir bereits berichteten, vernahm die Mainzer Strafkammer im Wormſer Amtsgericht den Hauptzeugen Schacker, der durch einige Zeugenausſagen im Verdacht ſtand, ſelbſt die in Frage ſtehenden anonymen Briefe geſchrieben zu haben. Schacker ſtreitet aber ab, Ur⸗ heber oder Schreiber der Briefe zu ſein. Die Schriftſachver⸗ verſtändige kam in ihrem Gutachten zu dem Schluß, daß die Handſchrift des Angeklagten Ell weitgehend überein⸗ ſtimme mit der auf einem Schreiben, das einem anonymen Brief an die Wormſer Polizei beigelegt hat. Ueber die Art der für die anonymen Briefe benutzten Schreibmaſchine konnten nur ungefähre Angaben gemacht werden. Am Nach⸗ mittag trat eine Zeugin auf, die ausſagte, der Zeuge Schak⸗ ker 10 vor mehreren Jahren an die Mainzer Reichsbahn⸗ direktion eine Reihe von anonymen Briefen geſchrieben, um dadurch ihren Mann und die ganze Familie zu ſchädigen. Durch dieſe anonymen Briefe ſollte nämlich erreicht werden, daß die Pacht ihres Zigarrenſtandes im Wormſer Bahnhof gekündigt werde; erſt als die Reichsbahndirektion dieſe anonymen Schreiben unbeachtet ließ, ſchrieb Schacker unter ſeinem Namen. Schacker will ſich nicht an Briefe ohne Un⸗ terſchrift an die Reichsbahndirektion erinnern. Er ſagte wörtlich.„Im allgemeinen tue ich das nicht.“ Ein Inſpektor der Reichsbahn wurde am Samstag in dieſer Sache gehört. Oppenheim.(Entſetzlicher Selb ſtmord.) In der Nacht verübte die 36jährige Frau Seilheimer aus Guntersblum mit ihrem zehnjährigen Sohn dadurch Selbſt⸗ mord, daß ſie ſich zwiſchen Nierſtein und Oppenheim von einem Zug überfahren ließen. Die Leichen von Mutter und Kind wurden am Morgen vollſtändig zerſtückelt aufgefun⸗ den. Eheliche Zerwürfniſſe ſollen zu dem furchtbaren Ent⸗ ſchluß der Frau geführt haben. Die Geliebte niedergeſchoſſen. Neunkirchen(Saar). In der ſogenannten Betzenhölle ſpielte ſich ein blutiges Drama ab. Der 24jährige Karl Wollendorf lauerte der ebenfalls 24jährigen Maria Rauch auf und ſchoß ſie nieder. Das Mädchen blieb mit einer ſchweren Anterleibsverletzung liegen. Wollendorf beugte ſich über es und brachte ſich einen Schuß in die rechte Schläfe bei. Die beiden Schwerverletzten wurden in das Knappſchaftslazarett verbracht. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Wollendorf hatte mit der Rauch ſeit längerer Zeit ein Verhältnis, war aber von dem Mädchen in den letzten Tagen endgültig abgewieſen worden. In der Nacht war Wollen⸗ dorf nicht mehr zu ſeiner Arbeitsſtelle gekommen und trieb ſich in der Gegend der Betzenhölle umher, wahrſcheinlich mit dem Vorſatz, Nache zu nehmen. Als dann die Rauch am an⸗ deren Morgen zur Arbeit ging, ſchoß W. das Mädchen, obwohl es in Begleitung einer Freundin war, nieder. i Düngekalk als Brandurſache. Ein merkwürdiges Ergebnis hatte die Unterſuchung der Brandurſache eines Scheuerbrandes, die von der Kriminalpolizei Frankfurt durchgeführt wurde. Das Feuer, durch das eine Scheuer in Achenbach vernichtet wurde, entſtand durch„Brand⸗ kalk“, der in der Scheuer lagerte. b Bergmann nach 72ſtündiger Rettungsarbeit gebor⸗ gen. Am Donnerstag gegen 21 Uhr war der Stollen der Manganerz⸗Grube bei Geraberg zu Bruch gegangen. Da⸗ durch wurde der Bergmann Bernhard Seld aus Geraberg in dem hinteren Teil des Stollens eingeſchloſſen. Nach 72⸗ ſtündigen Rettungsarbeiten iſt es am Sonntag gelungen, den Eingeſchloſſenen lebend zu retten. Er blieb unverletzt und wurde ſofort in das Ilmenauer Krankenhaus gebracht, um ſich dort zu erholen. — Memmingen.(Aòus verſchmähter Liebe in den Tod.) In der Nähe von Filzingen b. Kellmünz wurde auf dem Bahnkörper der Strecke Ulm— Kempten eine verſtümmelte männliche Leiche aufgefunden. Bei dem Toten handelt es ſich um den 28jährigen Wilhelm Zeile aus Enin⸗ gen b. Reutlingen, der wegen verſchmähter Liebe den Ver⸗ zweiflungsſchritt begangen hat. Der Beſtechungsprozeß Eſch Beginn der Hauptverhandlung in Düſſeldorf Düſſeldorf, 18. Januar. Am Montag begann vor der Großen Strafkammer des Landgerichts die Hauptverhandlung gegen den ehemaligen Steuerdirektor der Stadt 9 Erich Eſch, und 15 wei⸗ tere Angeklagte, die im März o. J. feſtgenommen wurden. Die den Angeklagten zur Laſt gelegten lch ſind ſchwere 5 im Amt, gemeinſchaftliche aktive und paſſive Beſtechung, Erpreſſung und andere Verbrechen und Vergehen, ausgeführt 1928 bis 1933 und 1935 bis 1937. Nach den bisherigen Ermittlungen fielen den Gaunern rund 1 350 000 Mark in die Hände, davon allein dem Eſch über eine Million Mark, dem mitangeklagten Steuerinſnek⸗ tor i. R. Joſef Gottſchlick etwa 150 000 Mark, Steuerberater Chriſtian Stappen über 100 000 Mark und Otto Schuelbe rund 45 000 Mark. Durch rückſichtsloſes Zugreifen gelang fte 1 eine Million Reichsmark zu retten und ſicherzu⸗ tellen. 8 Die Anklageſchrift umfaßt über 160 Druckſeiten. 151 Zeu⸗ gen und fünf Sachverſtändige kommen im Laufe des Pro⸗ eſſes, der ſich über mehrere Wochen erſtrecken wird, zur ernehmung. Die Angeklagten hatten ſich in Steuerangelegenheiten 5 g ihres Vorteils lber beſeikigt, Gelder, die ſie in amtlicher Eigenſchaft er⸗ alten haben, unterſchlagen und hierbei falſche Eintragun⸗ gen in die Bücher gemacht. Weiter haben ſie in verbreche⸗ riſcher Weiſe an ſogenannten„Steuerfündern“ Zwangsmaß⸗ nahmen durchgeführt bzw. angedroht, um ſich an den ſo er⸗ preßten Beträgen perſönlich zu bereichern. Die Opfer, ge erhörter Weiſe erpreßt, bis ſie ihre Schuld anerkannten als Sühne die geforderten Beträge herausgaben. In die! ſeerer en wurde insbeſondere eine ganze Anzal Worſer Lergte betroffen . Von der Garniſon.(Beförderung) Bat.⸗Kommandeur Major Porſchet wurde mit Wirkung vom 18. Januar zum Oberſtleutnant befördert. Kundgebung der Technik. Am Donnerstag, den 20. Jan., 20 Uhr, findet im Nibelungenſaal eine öffentl. Kundgebung des Amtes für Technik und des NS⸗Bundes Deutſcher Technik ſtatt. In dieſer Kundgebung der Technik spricht Reichshauptſtellenleiter Pg. E. Maier, München, über„Ju⸗ gend und Technik“. TC i„Badiſches Hafenamt Mannheim“. Die durch Ver⸗ ordnung des Staatsminiſteriums vom 28. September 1925 in Maunheim errichtete Dienſtſtelle zur Verwaltung der ſtaat⸗ lichen Hafenanlagen in Mannheim und Rheinau erhält mit Wirkung vom T. April 1938 die Bezeichnung„Badiſches Hafenamt Mannheim“, i Vier Verkehrsunfälle.— Verkehrsüberwachung. Hier ereigneten ſich wieder vier Verkehrsunfälle. Hierbei wurde eine Perſon leicht verletzt, vier Kraftfahrzeuge und ein Fahr⸗ rad wurden beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle find auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Wegen verſchiedener Uebertretungen der nie dea wurden 33 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 2 Kraftfahrzeughalter mußten rote Vorfahrtsſcheine ausgehän⸗ digt werden. i Neujahrsempfang beim Kreisleiter. Im Ritterſaal des Schloſſes empfing Kreisleiter Schneider die Männer aus Partei, Staat, Verwaltung, Wehrmacht und Wirtſchaft zu einer Stunde der Beſinnung, Verpflichtung und Ausrichtung auf die Jahresarbeit. Der Kreisleiter überbrachte allen An⸗ weſenden die Glückwünſche der Partei für ihre Arbeit im Jahre 1938 ſowie die Grüße des Gauleiters mit dem Hin⸗ weis darauf, daß er der feſten Ueberzeugung ſei, daß alle Männer, die an verantwortlicher Stelle ſtehen, auch in dieſer Frage ihre ganze Kraft für das Werk des Führers und das Wohl des Volles einſetzen werden. Mit dem perſönlichen Dank an die Vertreter der eingeladenen Gliederungen und Verbände bat er, allen Arbeitern, Angeſtellten und Beam⸗ ten, die an dem großen Aufbauwerk reichſten Anteil haben, ſeine Grüße und Glückwünſche zu überbringen. Weitere An⸗ ſprachen hielten Polizeipräſident Dr. Ramſperger für die Beamten und Angeſtellten der Reichs⸗ und Staatsbehörden, Generalmajor Zimmermann im Namen der Wehrmacht und Oberbürgermeiſter Renninger namens der Stadt und der Mannheimer Wirtſchaft. * Revue der Wiener Spielzeugſchachtel„Alles für's Herz“. In Mannheim gaſtiert zur Zeit die Wiener Spielzeug⸗ ſchachtel„Alles für's Herzi, eine luſtige Ausſtattungsrevue in 35 Bildern. Was von Wien kommt, iſt vor allem Gemütlich⸗ keit. Aber ſie haben noch mehr mitgebracht, hübſche Mädels mit Grazie und Anmut; köſtlichen Humor und a Une viel „Schmiß“. Was da alles in 3 Stunden vor den ugen des Zuſchauers ſich abrollt, iſt erſtaunlich. Gleich zu Beginn lernt man in Leo Stoll und Franz Joham zwei Froße Künſtler als Humoriſten und Komifer kennen, die durchſchlagende Wir⸗ kung erzielen. Leo Stoll wirkt auch als Anſager. Wenn man dann die„Wiener Donaumädels“ in ihren Tänzen ſieht, glaubt man ſich in das ſchöne Wien verſetzt. Es fehlt wirklich nichts; ob es die Schreckenskammer aus dem Wiener Prater, die Abteilung Alt⸗Wien, im Grinzing beim Heurigen oder die ſchlimmen Buben in der Schule find. Walzermelodien, geſungen von Chriſta Niſſen, ſind ein Gruß von Wien. Weiter ſind geſanglich zu nennen Gretl Fleiſchner und Karl Leopold als prachtvolles Jodlertalent. Ein ganz hervorragendes Tänzerpaar iſt Kay und Rey. Etwas gan, beſonderes iſt das Bild„Meißner Porzellan“. Es iſt alſo während 3 Stunden für reichliche Abwechſlung geſorgt und jeder Beſucher wird von dem Programm ſicherlich befriedigt ſein. * Ilvesheim.(Neues Ackerland.) Mit der Einebnung der Kiesgrube am Atzelbuckel iſt begonnen worden. Es handelt ſich um eine Fläche von über fünf Hektar, auf der neues Ackerland entſteht. Bei der Erdarbeit ſtehen auch Alter⸗ tumsfunde in Ausſicht. Neckarhauſen.(Günſtige Bevölkerungsbewe⸗ gung.) Im 4. Vierteljahr 1937 wurden hier 14 Geburten (4 Knaben und 10 Mädchen), 9 Eheſchließungen und Todesfälle ins Standesregiſter eingetragen i Schlaganfall auf der Straße. Am 13. Januar, um 16.30 Uhr ſtürzte auf dem Adolf⸗Hitler⸗Ufer bei der Kobell⸗ ſtraße ein 65jähriger Mann von hier plötzlich zu Boden und verſtarb nach kurzer Zeit. Offenbar hat ein Schlaganfall ſeinem Leben ein Ende geſetzt. — Einheitliche Vorbereitung für die Meiſterprüfung Durch die Einführung des Großen Befähigungsnachweiſes im Handwerk hat die Meiſterprüfung beſondere Bedeutung erlangt, da ſie Vorausſetzung für die Eröffnung eines Handwerksbetriebes wurde. Um eine einheitliche Geſtaltung der durch die Handwerkskammern durchzuführenden Lehr. gänge zur Vorbereitung auf die Meiſterprüfung zu ge⸗ währleiſten, hat jetzt der Reichsſtand des deutſchen Handwerks im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchafts⸗ miniſterium Richtlinien erlaſſen. Der Beſuch der Lehrgänge iſt freiwillig. An ihnen können nicht nur Meiſterbewerber ſondern auch andere Handwerker teilnehmen. die ſich wei⸗ terbilden wollen. Die Teilnahme vermittelt noch keinerlei Berechtigung auf Zulaſſung zur Meiſterprüfung Nach den Richtlinien dürfen die Lehrgänge keineswegs als eine Schule angeſehen werden, in der Unfähige und Unerfah⸗ rene für die Meiſterprüfung ausgebildet werden ſollen Eine ausreichende Ausbildung und Wiſſensgrundlage 00 vielmehr Vorausſetzung. Die Lehrgänge werden möglichßt außerhalb der Arbeitszeit durchgeführt. — Führerſchein für Jugendliche. In der neuen Stra⸗ gelosten 98 ge iſt ein beſtimmtes Min⸗ deſtalter für Jugendliche feſtgeſetzt worden: Eine Bewilli⸗ gung von Ausnähmen iſt nur zuläſſig, wenn die außerge⸗ wöhnliche körperliche und geiſtige, beſonders charakterliche andere Gru zahme ni 70 . CC ĩͤ Amliche Petaunmagungen den Monat Dezember 1937 her⸗ Die Nad fahrerkrankheit Radfahrerkrankheit? Iſt eine neue Volksſeuche ausge⸗ brochen? Nein, es handelt ſich um ein altes Leiden, das kaum einen Radfahrer verſchont. Es äußert ſich in ganz verſchiedenen Symptomen.— Eine der häufigſten Erſchei⸗ nungsformen iſt die ſogenannte„Herdenkrankheit“. Der von ihr Befallene fühlt den unüberwindlichen Drang, nicht hinter, ſondern neben anderen Radfahrern zu fahren. Kein Hupengekreiſch ſich nähernder Autos kann ihn davon ab⸗ halten, er bleibt eiſern in ſeinem Beſtreben zur Herdenbil⸗ dung. Gänzlich ausgeheilt wird dieſe Krankheit meiſtens durch die Gewaltkur eines Zuſammenſtoßes.— Eine an⸗ dere Form der Radfahrerkranheit ergreift im weſentlichen Jugendliche: Es iſt die„Kunſtfahrerkrankheit“. Sie bewirkt, daß der Kranke von der fixen Idee beſeſſen iſt, nur frei⸗ händig fahren zu können, d. h. ohne die Lenkſtange mit den Händen zu berühren. Die armen Kranken gefährden nicht nur ſich ſelbſt, ſondern auch andere. Als weitverbreitete Form der Radfahrerkrankheit iſt die„Mitfahrerkrankheit“ zu nennen. Sie beſteht darin, daß die unglücklichen Kranken nur in Begleitung eines ausge⸗ wachſenen Mitfahrers radfahren können, ſei es, daß ſie ihn auf dem Hinterrad ſtehen laſſen oder ihn vor ſich nehmen. Das Rad geht bei derartigen Kranken gewöhnlich eigene Wege, zumal wenn ſich der Kranke und ſein Mitfahrer nicht ganz einig darüber ſind, wer das Rad lenken ſoll. Schließ⸗ lich iſt noch an die„Anhängerkrankheit“ zu denken, ein Leiden, das eine gewiſſe Verſtandsverwirrung vorausſetzt, denn es gehört ſchon eine gehörige Portion geiſtiger Min⸗ derbemitteltheit dazu, ſich als Radfahrer an ein ſchnellfah⸗ rendes Motorfahrzeug anzuhängen und ſich dadurch in dauernde Lebensgefahr zu begeben. Hoffen wir, daß es gelingt, der„Radfahrerkrankheit“, dieſer ganz überflüſſigen Volksſeuche, Herr zu werden. Die neue Straßenverkehrsordnung bietet die Handhabe dazu. Sie ſtellt die oben geſchilderten Unſitten ſämtlich unker Strafe— im eigenen Intereſſe der Radfahrer, die ja letzten Endes bei den Unfällen immer ſelbſt die Leidtragenden ſind. Gegen Diktatoren in der Gemeindeverwaltung In der Zeitſchrift des Deutſchen Gemeindetages wird mitgeteilt:„Kleine Diktatoren ſind gerade in der Gemeinde⸗ verwaltung am wenigſten am Platze. Eine weſentliche Un⸗ terſtützung des Gemeindeleiters durch die Gemeinderäte iſt unbedingt notwendig. In den Sitzungen der Gemeinderäte ſoll deshalb nicht nur„zur Kenntnis gegeben“, ſondern be⸗ raten werden. Beraten kann man natürlich nur dann, wenn man ſich mit den Lebensfragen der Gemeindeverwaltung be⸗ ſchäftigt hat. Ein Gemeinderat muß mit den Grundtatſachen der Gemeinde und mit den Sorgen der Bevölkerung vertraut ſein. Die Leiſtungsfähigkeit der Gemeindeverwaltung iſt da⸗ durch mit bedingt. Man muß ſich in dieſem Zuſammenhange immer wieder klarmachen, daß auf dem von der Deutſchen Gemeinde⸗Ordnung bereiteten Boden ſich der Neuaufbau des Reiches vollenden ſoll. Es iſt bekannt, daß gerade die Leiter der kleinen Gemeinden mit Arbeit überlaſtet ſind. Hier wird die Reform einſetzen müſſen; vorher muß aber innerhalb jeder Gemeindeverwaltung eine innere Reform mit dem Ziel einer Leiſtungsſteigerung herbeigeführt werden.“ Handelsvertreter“ und„Handlungsreiſender“. Der Reichs⸗ und preußiſche Wirtſchaftsminiſter hat in einem Er⸗ laß vom 25. November 1937 die Regierungen der Länder und nachgeordnete Dienſtſtellen darauf hingewieſen, daß bei der Ausfertigung von Legitimationskarten für die ein ſelb⸗ ſtändiges ſtehendes Gewerbe betreibenden Handelsvertreter hinſichtlich der Berufsbezeichnung bisher nicht einheitlich verfahren worden ſei. So ſeien die Bezeichnungen„Handels⸗ agent“,„Proviſionsvertreter“,„Vertreter“ und dergleichen gewählt worden Nachdem dieſe Gewerbetreibenden durch ſeine Anordnung vom 29. November 1934 in der Fach⸗ 1 Handelsvertreter und Handelsmakler zuſammenge⸗ aßt worden ſeien, erſcheine es wünſchenswert, auf den Legitimationskarten einheitlich die Berufsbezeichnung „Handelsvertreter“ anzuwenden. Auf Legitimationskarten, die auf Antrag eines Inhabers eines ſtehenden Gewerbe⸗ betriebes für ſeine Angeſtellten erteilt werden, ſei einheit⸗ 5 die Berufsbezeichnung„Handlungsreiſender“ anzuge⸗ 6. Winterſchlaf und Sommerſchlaf Wie die Tiere über die kalte Jahreszeit kommen. Der Winterſchlaf der Tiere iſt noch immer eine der unerklärten Naturerſcheinungen. Millionen von Säuge⸗ tieren, Reptilien und Inſekten ſchlummern den ganzen Winter hindurch, während die Funktionen der Organe entweder ganz eingeſtellt oder ſo verlangſamt ſind, daß ihre Tätigkeit kaum wahrzunehmen iſt. Der Inſtinkt hat ſie, noch vor Beginn des Herbſtes, veranlaßt, ſich für die⸗ ſen langen Schlaf vorzubereiten. Die Bären zum Beiſpiel legen ſich einen reichlichen Vorrat an Fett zu, von dem ſie während des Winters leben. Ein magerer Bär im ſpäten Herbſt iſt faſt immer gefährlich. Im Gefühl, nicht genü⸗ gend für ein dringendes Bedürfnis vorgeſorgt zu haben, wird er reizbar und oft wild. Im Winterſchlaf kann die Körpertemperatur auf die Hälfte unter den Normal⸗ zuſtand ſinken. Der Herzſchlag verlangſamt ſich, und alle Funktionen der Nahrungsaufnahme und ⸗ausſcheidung hören auf. Die Atmung iſt ſo ſchwach, daß man ſie kaum wahrnehmen kann; bei einigen Schläfern ſcheint ſie voll⸗ lommen aufzuhören. Eine überwinternde Fledermaus wurde eine Stunde lang in einen Eimer mit Waſſer ge⸗ taucht, und als man ſie wieder herausnahm, ſchlief ſie noch immer und war vollkommen normal. Ein Igel über⸗ lebte die gleiche Prozedur von 22 Minuten Dauer. Ein überwinternder Siebenſchläfer, der ſich zu einem kleinen harten Ball zuſammenrollt, kann über den Boden ge⸗ ſchleift oder gerollt werden, ohne daß er aufwacht oder Schaden nimmt. Ein geheimnisvoller Wechſel tritt in den Kräften und Beziehungen der verſchiedenen Organe ein. Gehirn und Rückenmark eines überwinternden Murmel⸗ tiers zum Beiſpiel wurden vollkommen entfernt, und das Herz des Tieres fuhr fort, noch zehn Stunden zu ſchlagen. Der Winterſchlaf iſt eins der Experimente der Natur, die ihren Geſchöpfen Hilfe gegen die Strenge des Winters 6 will. Die Vögel können nach dem Süden fliegen, beo die Schneeſtürme kommen; die Maulwürfe legen ihre Tunnelbauten unter der Gefrierlinie an; die Eich⸗ kätzchen haben gelernt, ſich Vorratslager für den Winter aufzuſparen, und viele Tiere fahren einfach fort, auf Raub auszugehen. Bienen brauchen keinen Winterſchlaf, ſie haben Honig, um davon zu leben, und ſie halten ihre Temperatur und die des Stocks durch die Bewegungen ihrer Flügel aufrecht, die ſich verſtärken, wenn das Wetter kälter wird. Die Ameiſen ziehen ſich zn die Erde unter ihren Hügel zurück und ſetzen dort während des Winters ihre Tätigkeit fort. Von den wahren Winterſchläfern ſind die Bären die ausdauerndſten, Waſchbär, Skunks und Dachs verſchlafen den ſchlimmſten Teil des Winters. Dann gibt es wieder Nagetiere, die ihre Schlafperiode durch gelegentliche Mahl⸗ zeiten mit aufgeſpeicherten Wurzeln, Samen und Beeren unterbrechen. Unterſchiede gibt es auch unter den Mit⸗ gliedern einer Tierart; der ſchwarze Bär überwintert in den nördlichen Gebieten, nicht aber im Süden. Stets zieht ſich der weibliche Bär zuerſt zurück. Bei den Polarbären ſcheint nur das Weibchen zu überwintern. Während dieſes Winterſchlafes werden ihre Jungen geboren, wenn die Bärin in ihrer Schneehöhle erwacht, ſind die Jungen be⸗ reits zwei Monate alt! Als Plätze für ihren Winterſchlaf ſuchen die Bären Baum⸗ und Erdhöhlen ſowie Holzſtapel. Schlangen überwintern teilweiſe in hohlen Stämmen und Baumſtümpfen. Die Reptilien ſcheinen ganz ohne Leben zu ſein. Sie haben die Stumpfheit von Rauſchgiftſüchtigen, ſie beißen wild, aber blind um ſich, was für den vorteilhaft iſt, der ſie aufſtört, denn ſie haben noch viel Gift in ſich. Kröten und Fröſche überwintern regelmäßig, dieſe ruhen behag⸗ lich, in den Schlamm eingegraben, unter ihrem Lieblings⸗ teich. Die Haſelmaus und der Igel, der den Schlafrekord ſowohl in bezug auf Länge als auch auf Feſtigkeit hält, gehen auch in Gefangenſchaft nicht von ihrer Gewohnheit ab, im Gegenſatz zu den Reptilien. Manche Tiere über⸗ wintern, weil ihre Beute es auch tut. Die Fledermaus zieht ſich im Winter zurück, wenn die Inſekten, von denen ſie ſich nährt, entweder eingegangen ſind, oder ſelbſt ſchlafen. In warmen Gegenden überſtehen manche Tiere Hitze und Trockenheit in einer Verfaſſung, die man„Ueberſom⸗ merung“ nennt, was phyſiologiſch gleichbedeutend mit Ueberwinterung iſt. So überwintert der Alligator in Südkarolina ſchlafend, während er in tropiſchen Gegenden ſeinen Sommerſchlaf hält, indem er ſich im Sumpf ver⸗ gräbt, wenn die Mittſommerhitze die Waſſerläufe aus⸗ trocknet. Die Anakonda, Schildkröten, Fröſche, Kaulquap⸗ pen und gewiſſe Fiſcharten ſollen dasſelbe tun. Das Haus einer Schnecke der ägyptiſchen Wüſte, das 1846 im Britiſchen Muſeum ausgeſtellt wurde, gab vier Jahre ſpäter, nachdem man es für leer gehalten hatte, Lebens⸗ zeichen von ſich. Als das Haus in Waſſer getaucht wurde, kam ſeine Bewohnerin herausgekrochen; dies iſt wohl die erſtaunlichſte Form des Sommerſchlafs. Seltene Gäſte am Flußlauf Quer durch die Stadt zieht der Fluß dunkel und ſchwermütig dahin. Unbelebt liegen die Ufer, als ſeien ſie in Einſamkeit erſtarrt. Nur ab und zu ſtößt ein Schwarm Krähen haſtigen Fluges hernieder. Dann ſtelzen ein paar hungrige Schwarzröcke kopfnickend und mißtrauiſch am Waſſer entlang. Erſt beim ſchwindenden Tageslicht ver⸗ laſſen ſie die Stadt, um die langen Winternächte an ihren Schlafplätzen zu verbringen. Hin und her tauchen auch ein paar Möven auf, die auf den Flußläufen tief hinein ins Binnenland vorſtoßen. Wer unſere gefiederten Wintergäſte aber in größerer Zahl kennenlernen will, muß ſich ſchon auf eine kleine Wanderung begeben, die ihn am Flußufer entlangführt Da beleben dann große Mengen der ſchwarzen Bläßhüh⸗ ner das Bild, die aus dem weiten Oſten kommen, da ſind die nordiſchen Tauchenten, die farbenfreudigen großen und die ſchwarz⸗weiß gefiederten kleinen Sänger. Ein köſtliches Erlebnis für den Naturfreund bedeutet es, den Eisvogel zu beobachten, der wie ein funkelnder Edelſtein durch die graue Luft fliegt, um dann irgendwo auf einem morſchen Zweig oder einem Stein auf der Lauer zu ſitzen. So troſtlos und tot und einſam iſt die Natur auch in dieſem grauen Winter nicht, als daß man nicht ſeine be⸗ ſcheidene Freude an ihr haben könnte. Freilich darf man auch nicht hinter dem Ofen hocken, ſondern muß hinaus⸗ gehen und mit offenen Augen und Ohren beobachten, Solch Weg lohnt ſich allemal, und man kehrt um ein Er⸗ lebnis reicher in die Stadt zurück. Marktberichte Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 17. Januar. Weizen Feſtpreisgeb. W 13 21,10, W 16 21,40, W 19 21,80, W 20 22; Roggen Feſtpreisgeb. R 12 19,30, R 15 19,60, R 18 20, R 19 20,20; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreisgeb. W 13 29,50, Wü 16 29,40, W 19 29,40, W 20 29,75; Roggenmehl, Type 1450, Feſtpreisgeb. R 12 22,45, N 15 22,80, N 16 23,30, R 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,60; Weizenkleie Feſtpreisgeb. W 13 10,75, W 16 10,90, W 19 11,10, W 20 11,20; Roggenkleie Feſtpreisgeb. R 12 9,95, R 15 10% R 18 10,40, R 19 10,50; Treber 14 Mark. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 17. Januar. Sämt⸗ eiche Notierungen unverändert. r...—— Zeitſchriften und Bücher. Das Werkſtattheft der DAF. Während den vielen Jahren der Berufstätigkeit ſammelt man Erfahrungen in den verſchiedenen Werkſtätten oder Abteilungen, auf die man immer wieder zurückgreifen möchte. Die Jugendlichen die noch in der Lehre ſtehen, hören oft genug von de älteren Arbeitskameraden leiſe Selbſtvorwürfe, daß ſie ſich ihre Kenntniſſe nicht aufnotiert haben. Die Deutſche Arbeits front hat ein Werkſtattheft herausgebracht, das gerade mithin aus dieſem Grunde in die Hand eines jeden Jugendlichen gehört. Aufgebaut auf den Erfahrungen vieler Fachleute wurde dieſes Heft geſchaffen, das eine Ueberſicht gibt über die Ausbildung während der ganzen Lehrzeit. Für Ein⸗ tragungen über die während einer Woche verrichketen Ar⸗ beiten, ſind Wochenberichte vorhanden, während Freihand⸗ Skizzen in die Arbeitsblätter eingetragen werden. Die Blätten ſind loſe und können beliebig ergänzt werden. Das Wiſſen und Können, das die Lehre vermittelt, zu vertiefen, de Arbeitszeit richtig zu ſchätzen und damit die eigene Leiſtung richtig zu beurteilen, das ſind mit die weſenklichſten Punkt die zur Anſchaffung des Werkſtattheftes führen ſollen. Aus der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Die nachſtehend aufgeführten, aus Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Hinscheiden unserer lieben Entschlafenen sagen wir auf diesem r hrenden Gebühren waren bis ſräteſtens 18. Januar 1938 zur Guhlung an die Stadtkaſſe Mann⸗ h im fällig: Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ gaaatsgebühren, Feuerverſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektionsge⸗ bühren, Baugebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens 21. Januar 1938 Zahlung leiſtet, heat nach den Vorſchriften der bad. C emeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene r zu erwarten. ine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtnaſſe. Shestandler 3 neue billige Schlafzimmer s eme 230.— m. See 20 180 cl, m. Feiert. 200.— Möbellager Heh. Baumann& Co. Mannheim Eingang nur U, 7 Wege herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Vikar Steigelmann Alle für die trostreichen Worte im Hause und am Grabe, der Kranken-(nach schwester für ihre liebevolle Pflege, sowie für die vielen Kranz und Blumenspenden und allen denen, die ihr das letzte Ehrengeleit vorgeschirieb. städt. Muster) aben. 5 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: zu haben in der Konrad Rudolph und Kinder. Druckerei Mannheim-Seckenheim, 18. Januar 1938. des Neckar-Bote. Ehang, firchenchor Heute Dienstag Abend 8 Ahr Probe. „Henke: Henkels Wesch- und Bleieh- Soda Virlſchaft„Pfälzer Ho“ Eingetroffen: Morgen Mittwoch achmittag Goha⸗Schrot Schlachtfest Eroͤnußkuchen Von 3 Ahr ab Wellfleiſch m. Kraut Reiner Erdnußkuchen kann vorerſt jedes Quantum abgegeben werden. ee ſenganoh Möll Beſtellungen auf Düngemittel, aller Art, Saatgetreide und Saatkar⸗ 1 Schlaͤchtſchwein eln werden entgegengenommen. zu verkaufen. Lichtenauerſtr. 4 Mex. Schmich. Lacton. Am Samstag, den 22. Januar 1938, abends 8 Uf veranſtalten wir in unſerem Vereinslokal„Zum Löwen“ ei 2 Vereinsabend. Hierzu laden wir unſere Mitglieder mit Angehörig freundl. ein. Der Vereinsführer. *— Sammel⸗Anzeiger Ur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſeuſche Durch die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt die Kartoffe trocknung verzögert worden. Zur Feſtſtellung das im Spätjahr angemeldete Quantum Kartoffel noch Verfügung ſteht, erſuchen wir, uns umgehend das Quant der zur Trocknung beſtimmten Kartoffeln zu melden. Beſtellungen auf 40 proz. Kali, Amoniak, Superphl phat, Perl⸗Kalkſtickſtoff, Nitrophoska, Saatgerſte, Sn hafer und Saatkartoffeln werden im Lager entgegengenomme — Druckarbeiten werden in jeder Ausführung schnellsten angefertigt in der Druckerei des — N 1 — Hassia-Säemaschinen die altbewährten, jetzt ab Lager lieferbar. Lucvvig Lochbühler, HUptstr e 44 „Neckar- Boe *