Gegenden impf ver⸗ ufe aus zaulquap⸗ un. Das 1846 im er Jahre „Lebens⸗ ht wurde, wohl die nkel und ſeien ſie Schwarm ein paar liſch am licht ver⸗ an ihren auch ein mein ins größerer ie kleine angführt Bläßhüh⸗ „da ſind oßen und köſtliches Eisvogel durch die morſchen auch in ſeine be⸗ barf man hinaus⸗ obachten. ein Er⸗ Weizen 0, Wᷣ 20 0, R 18 b. W 13 genmehl, ), R 18 eizenkleie 0, W' 20 5 10,15, Sömt⸗ en vielen ungen in auf die endlichen von dez 5 ſie ſic Arbeits de mithin gendlichen Fachleute gibt über Für Ein⸗ eten Ar⸗ Freihand⸗ e Blältet s Wiſſen efen, die Leiſtung Punkte, en. Aus kenhen ds 8 Uf wen“ eilt ngehörig tsführer, — oſſeuſth superphi⸗ te, Sa genomme — 5 f nellsten ke Nr. 14 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 18. Januar 1938 Die Rentenverſicherung Eine Unterredung mit dem Präſidenten der Reichs verſicherungsanſtalt für Angeſtellte. WPD. Die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte beging am 17. Januar mit einer Feierſtunde ihr 25jäh⸗ riges Jubiläum. Aus dieſem Anlaß und im Hinblick auf das von der Reichsregierung am 21. Dezember 1937 ver⸗ abſchiedete Geſetz über den Ausbau der Rentenverſicherung hatte ein Schriftleiter der„Rheiniſchen Landeszeitung eine Unterredung mit dem Präſidenten der Reichsanſtalt, Grießmeyer. Der Präſident betonte. daß das neue Geſetz das Bekenntnis der Reichsregierung zur ſozialen Renten⸗ verſicherung wiederholt. Jeder Volksgenoſſe erhält jetzt von der Reichsregierung die ausdrückliche Erklärung, daß die Rentenverſicherung nicht nur beſtehen bleibt, ſondern dar⸗ über hinaus ihr Ausbau erfolgen wird. Die Verſicherten haben jetzt die feſte und unwiderrufliche Gewißheit, daß die Anſprüche, die ſie an ihre Rentenverſicherung erwar⸗ ben, auf jeden Fall erfüllt werden und daß nicht wieder, wie vor 1933, Leiſtungsverminderungen aus Gründen ein⸗ treten, die mit der Verſicherung nichts zu tun haben. Ge⸗ gen die Leiſtungsſenkungen, die in den Notverordnungen bon 1931 und 1932 ausgeſprochen wurden, haben ſich ſchon s die Organe der Reichsverſicherungsanſtalt gewandt. rholungen ſolcher Ereigniſſe ſind im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Reich nicht denkbar. Auf die Frage, in welcher Form dieſe endgültige Si⸗ cherſtellung der ſozialen Rentenverſicherung erfolgte, ant⸗ wortete der Präſident, daß die Angeſtelltenverſicherung künftig mehrere laufende Einnahmequellen haben wird: Beitrage, Zinſen aus den Vermögensanlagen, Beitrags⸗ überweiſung ſeitens der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenver⸗ ſicherung und die noch feſtzuſetzende Zahlung des Reiches Neu iſt die Beitragsübertragung der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsloſenverſicherung, die jährlich etwas über 100 Millio⸗ nen Mark ausmachen wird. Im laufenden Jahr dürfte dieſe Zahlung mit etwa 75 Millionen Mark einſetzen, da die Neuregelung mit dem Rechnungsjahr, d. h. ab 1. April, beginnt. Von dieſer Ueberweiſung führt die Reichsverſiche⸗ rung für Angeſtellte jährlich 18 Millionen Mark, im Ka⸗ lenderjahr 1938 nur 13.5 Millionen Mark, an die knapp⸗ ſchaftliche Angeſtelltenverſicherung ab. Wir ſind, ſo betonte er weiter, durch die vom Reich übernommene Garantie für unſeren finanziellen Spitzen⸗ bedarf in die Lage verſetzt, Leiſtungsverbindlichkeiten zu übernehmen, für die die verſicherungsmathematiſch nötige Gegenleiſtung im Augenblick nicht in Form von Beiträgen erfolgt. Die Zahlungen des Reiches haben gewiſſermaßen den Charatter der Verzinſung eines Kapitals, das verſi⸗ cherungsmathematiſch durch höhere Beiträge hätte gebildet werden müſſen— das aber nicht angeſammelt werden konnte, weil die Regierung nicht wünſcht, daß die Arbeiter und, in dieſem Fall die Angeſtellten, mit höheren Beiträ⸗ gen belaſtet werden. In dem Geſetz wird jedem Volksge⸗ noſſen der Eintritt in die Angeſtelltenverſicherung freige⸗ ſtellt, und zwar bis zum 40. Lebensjahr. Dieſer Eintritt erfolgt ohne ärztliche Unterſuchung, alſo ohne Prüfung des Riſikos. Hier iſt ein Schritt zur großen Volksverſicherung getan. Um auch die Anſprüche der Verſicherten unter allen Umſtänden ſicherzuſtellen, tritt, wie erwähnt, das Reich ſelbſt mit Zuſchüſſen ein, deren Beginn und Höhe ſpäter feſtzulegen ſein wird. i Beſonders wichtig ſind aus dem neuen Geſetz die Be⸗ ſtimmungen über die Anwartſchaften. Dieſe Beſtimmungen werden bei der Angeſtelltenverſicherung, der Invalidenver⸗ ſicherung und der knappſchaftlichen Verſicherung verein⸗ heitlicht. Jetzt gilt die Anwartſchaft als erhalten, wenn bis den Eintritt des Verſicherungsfalles die Hälfte der Zeit er Mitgliedſchaft durch Beitragszahlungen ausgefüllt iſt Anwartſchaften, die ſeit 1932 verlorengegangen ſind, kön⸗ nen jetzt einmalig wieder aufleben. Das Geſetz ſieht näm⸗ lich vor, daß Beiträge, die für die Jahre 1932 bis 1937 gelten ſollen, noch bis Ende 1941 nachgezahlt werden kön⸗ nen Beitragsverſäumniſſe jener Jahre können jetzt wiedergut⸗ gemacht werden. Allerdings muß dieſe Nachzahlung vom Verſicherten ſelbſt vorgenommen werden. Auch dürfen frei⸗ willige Beiträge nicht mehr entrichtet werden, wenn der Verſicherte bereits berufsunfähig oder verſtorben iſt. Des⸗ halb empfiehlt es ſich, daß Verſicherte ihre Rechte für die Jahre 1932 bis 1937 ſchon bald wiederherſtellen, ſofern ſie die Abſicht hierzu haben ſollten. Unmittelbare Auswirkungen hat das Geſetz ferner, ſo⸗ weit die Angeſtelltenverſicherung in Frage kommt, außer bei der Milderung der Ruhevorſchriften neben Bezügen aus den Verſorgungsgeſetzen und beim Zuſammentreffen meh⸗ rerer Leiſtüngsanſprüche in einer Perſon aus der Ange⸗ ſtellten⸗, der Invaliden⸗ oder der Knappſchaftsverſicherung nur bei den erhöhten Kinderzuſchüſſen, weil die Verbeſſe⸗ rungen, die für die Invalidenverſicherung vorgeſehen ſind, von uns ſchon ſeit Jahr und Tag geleiſtet werden: Bei⸗ tragserſtattungen an heiratende Frauen, Kinderzuſchüſſe und Waiſenrente bis zum 18. Lebensjahr, Ruhegeld für Witwen ohne Rückſicht auf ihre eigene 1 oder ihr Lebensalter. Wir fördern auch die iederverheiratung von Witwen, indem wir den dreifachen Jahresbetrag der Witwenrente als Abfindung bei Wiederverheiratung aus⸗ egen In den erſten 11 Monaten des Jahres 1937 haben eiſpielsweiſe 885 Witwen, die aus der Angeſtelltenverſi⸗ cherung Rente bezogen, wieder geheiratet und den Durch⸗ ſchnittsbetrag von 1067 Mark als Abfindung ihrer An⸗ ſprüche erhalten. Dieſe Witwen befanden ſich vielfach in jungen oder mittleren Jahren, die Förderung ihrer Wie⸗ derverheiratung durch die Abfindung liegt alſo durchaus im volkspolitiſchen Intereſſe. Auf den Hinweis, daß die Rente beim Durchſchnitt der Verſicherten zweifellos nicht den Lebensbedürfniſſen enk⸗ pricht, erwiderte der Präſident, daß die ſoziale Rentenver⸗ ſicherung nur ein feſter Zuſchuß für den Lebensbedarf im Alter ſein ſoll und die gezahlten Beträge ſchon größer ind, als nach dem urſprünglichen Angeſtelltenverſicherungsgeſetz vorgeſehen war. Der Grundſtock dieſer Rente ſoll durch Vorſorge des Verſicherten ſelbſt ergänzt werden. Htesg treten 9 1 5 die Werkspenſionskaſſen und neuerdings die Gefolgſchaftsperſicherungen. Außerdem kann eine freiwiti⸗ lige Höherverſicherung bei der Angeſtelltenverſicherung ſelbſt eingegangen werden. Eindrucksvoll waren ferner die Mitteilungen über die übrigen Leiſtungen der Angeſtelltenverſicherung, insbeſon⸗ dere über die Heilverfahren, die gewiſſermaßen eine zuſätz⸗ liche Verſicherung für ſchwere Krankheitsfälle ſind. Seit 1924 wurden allein 290 Millionen Mark für die Heilfür⸗ ſorge ausgegeben. Ein erheblicher Teil wurde zu Heilver⸗ fahren für Kreislaufkrankheiten, z. B. Herzerkrankungen uw. ferner zur Bekämpfung der Tuberkulose verwandt. Für das Hilfswerk„Mutter und Kind“, für die Verſchik⸗ kung von Jugendlichen uſw. wurden ebenfalls Mittel be⸗ reitgeſtellt. Wenn man bedenkt, daß der durchſchnittlichen Monatsrente von 58.30 Mark oder jährlich rund 700 Mark nur ein durchſchnittlicher Beitrag von 100 Mark jährlich gegenüberſteht, ſo daß ein Verſicherter, der von 1924 bis 1937 insgeſamt 14mal 100 oder 1400 Mark an Beiträgen leiſtete, beim Eintritt des Rentenbezuges ſchon nach zwei Jahren mehr als den Wert ſeiner ganzen Beitragsleiſtung herausgezahlt erhielt, ſo erkennt man die an den Beiträgen gemeſſene hohe Gegenleiſtung der Angeſtellterverſicherung. Die Erziehungspläne im Bd M Reichs referenlin Jutta Rüdiger im Kundfunk. Berlin, 18. Januar. Die neue Reichsreferentin für den BdM beim Reichsju⸗ gendführer, Jutta Rüdiger, ſprach im deutſchen Rundfunk über die Grundſätze der nationalſozialiſtiſchen Mädelerzie— hung und ihre beſonderen Aufgaben im Jahre 1938. „Als mich am 24. November 1937 der Reichsjugendführer zur Reichsreferentin für den BdM ernannte,“ ſo führte Jutta Rüdiger aus,„erſchien kurze Zeit danach eine Preſſe⸗ notiz im Ausland, worin gemeldet wunde, daß ich vor hätte, den Mädeln im BdM eine erhöhte militäriſche Ausbildung zuteil werden zu laſſen. Wer die Mädelorganiſationen des Auslandes kennt und weiß, daß ein Teil dieſer Mädel noch mit Schulterriemen und Fahrtenmeſſer ausgerüſtet iſt, und daß die verſchie⸗ denſten Mädelorganiſationen Ausbildung im Schießen be⸗ kommen, der wird beſtätigen, daß die deutſchen Mädel viel⸗ leicht zu den wenigen gehören, die überhaupt nichts mit militäriſcher Ausbildung zu tun haben. Die Jungen werden zu politiſchen Soldaten, die Mädel zu ſtarken und tapferen Frauen erzogen. die dieſen politi⸗ ſchen Soldaten Kameradinnen ſein ſollen und unſere natio⸗ nalſozialiſtiſche Weltanſchauung ſpäter in ihrer Familie ale Frauen und Mütter leben und geſtalten und ſo wieder großziehen eine neue Generation der Härte und des Stolzes. Nach dem Willen des Reichsjugendführers ſoll ſedes BdM⸗Mädel an einer hauswirtſchaftlichen Ausbildung teil⸗ nehmen. Damit erklärten wir nicht den Kochtopf zum Erzie⸗ hungsideal. Das politiſch denkende Mädel weiß, daß jede Ar⸗ beit, ſei es die der Arbeiterin, ſei s die der Hausfrau, gleich wertvoll iſt. Aus dieſem Grund haben wir in kurzer Zeit im Reich bereits 22 Haushaltsſchulen eröffnet. Die Haushalts⸗ ſchulen haben ſtaatliche Anerkennung und dienen als Vor⸗ ſchule zu ſämtlichen ſozialen Berufen. In dieſem Jahr wird ferner noch ein ſilbernes Lei⸗ ſtungsabzeichen herausgegeben, das von jedem Ma⸗ del, das beſonders tüchtig und fähig iſt, vom 16. Lebensjahr ab erworben werden kann. Neben erhöhten ſportlichen An⸗ forderungen wird der Grundſchein der Deutſchen Lebensrer⸗ tungsgeſellſchaft verlangt. Außerdem muß das Mädel eine Sportſtunde und neben den verſchiedenſten weltanſchauli⸗ chen Fragen, die es wiſſen muß einen Heimabend leiten kön⸗ nen. Gleichzeitig muß das Mädel einen Kurſus im Ge⸗ ſundheitsdienſt, dem ehemaligen ÜUD⸗Dienſt des Bd M, oder im Luftſchutz mitgemacht haben und an einer Großfahrt teil⸗ genommen haben. Im 17. Lebensjahr hat ſich das Mädel einer Sonder⸗ ausbildung im Sanitätsdienſt oder in der Luftſchutzarbeit zu unterziehen. Der allgemeine Dienſt im BdM umfaßt zwe Wochenſtunden Heimabend und Sport. Da beſonders in den älteren Jahrgängen die berufliche Ausbildung erhöhte Zeit in Anſpruch nimmt und die ver⸗ ſchiedenſten Mädel zuſätzliche Kurſe mitmachen möchten. um ihre Berufsleiſtung zu ſteigern, wird mit Wirkung vom 20. April 1938 der Dienſt der Mädel im Alter von 18 bis 21 Jahren nur noch einmal wöchentlich ſtattfinden. Der Pflichtſportdienſt fällt von da ab fort, kann aber frei⸗ willig im Reichsbund für Leibesübungen unter Aufſicht der HJ weiterbetrieben werden. Die Jahrgänge von 18 bis 21 Jahren werden damit als Jahrgänge des Sondereinſatzes bezeichnet. Am 20. April werden die 18jährigen Mädel in Sonderſcharen überwieſen. Dieſe Sonderſcharen haben einmal im Monat eine politiſch⸗ weltanſchauliche oder auch kulturelle Schulung, die auf das, was ſie vom 10. bis 18. Lebensjahr gelernt haben, aufbaut und im allgemeinen dann laufend zu den Gegenwartsfra⸗ Nen Stellung nimmt und ſich während der kulturellen Schu⸗ ung auch mit Wohn- und Kleidungsfragen befaßt. Dieſe Jahrgänge des Sondereinſatzes werden für alle Zeiten den Nachwuchs der Führerinnen, Referentinnen und Aus⸗ bildungsleiterinnen ſtellen. Wenn das Mädel mit 21 Jahren den BdM verläßt, dann ſoll es in jeder Hinſicht weltanſchaulich gefeſtigt, kör⸗ perlich ertüchtigt und zum praktiſchen Einſatz bereit ſein. Die⸗ ſes Mädel wird dann gern in die Nachwuchsgruppen det Frauenſchaft gehen, um hier innerhalb des Frauen- und Mütterdienſtes tätig zu ſein. Die Aufgabe unſeres Mädel⸗ bundes iſt, Mädel zu erziehen zu Glaubensträgerinnen na tionalſozialiſtiſcher Weltanſchauung.“ Der führerſchein des Kraftfahrers iſt ſein Ehrenſchild. Verkehrsſtrafen ſind hüßliche Flecken darauf. 885 Vor einer neuen Himalaja⸗Expedition. Der bekannte Bergſteiger Notar Paul Bauer⸗München, der ſchon dreimal deutſche Himalaja⸗Expeditionen geleitet hat, wird in dieſem Jahr zuſammen mit deutſchen Berg⸗ ſteigern und Wiſſenſchaftlern einen neuen Angriff auf den Nanga Parbat unternehmen. Die geplante neue Expedi⸗ tion ſteht unter ſeiner Leitung. 5 8 2 Weltbild(M). DDL Die Rheinbrücke bei Speyer Baukoſten: Acht Millionen Mark. Die feierliche Eröffnung der Rheinbrücke bei Speyer wird im Frühjahr dieſes Jahres ſtattfinden. Da jedoch der jetzige Bauzuſtand der Brücke es zuläßt, dieſe einem Teil des Verkehrs ſchon 15 dienſtbar zu machen, wird ab 20. Januar 1938 der Fußgänger⸗ und Radfahrerver⸗ kehr zugelaſſen. Außerdem wird von dieſem Zeitpunkt an 155 Eiſenbahnverkehr über die neue Brücke ge⸗ eitet. Damit geht— fünf Jahre nach der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus— ein jahrzehntelan⸗ ger Wunſch endlich in Erfüllung. Eine gewaltige Ar⸗ beitsleiſtung mußte ſeither von den am Bau beteiligten Volksgenoſſen geleiſtet werden. Für die Dämme, die bei⸗ derſeiks zu der hochliegenden Brücke heraufführen, waren über Million Kübikmeter Erde zu ſchütten. Dabei wur⸗ den an den Kreuzungsſtellen mit vorhandenen Wegen und Waſſerläufen Ueberführungsbauwerke errichtet. Im Ganzen waren rund 6000 Tonnen Stahl einzubauen. Auf den mit dem Brückenbau zuſammenhängenden Bauſtellen waren rund 200 000 Tagewerke zu leiſten. Um die Bauſtoffe in den Lieferwerken herzuſtellen und dieſe an die Bauſtel⸗ len zu befördern, fielen etwa die gleiche Anzahl Tagewerke außerhalb der Bauſtelle an, ſo daß im ganzen rund 400 000 Tagewerke für das Brückenbauunternehmen zu leiſten wa⸗ ren. Die geſamten Baukoſten betragen 8 Millionen Mark. Aus ſchönheitlichen Geſichtspunkten wurde eine möglichſt ruhige und klare Geſamtanſicht angeſtrebt. Schon die Wahl des Brückenſyſtems wurde dieſem Geſichtspunkt unterge⸗ ordnet. Der gewählte Fachwerkträger mit ſeiner ausdrück⸗ lichen Betonung der Wagerechten paßt ſich gut in die breit und flach gelagerte Rheinlandſchaft ein Die Verwendung d Bauſtahls erlaubte die Geſtaltung ſchlanker Bauglieder. Durch den ſilbergrauen Anſtrich wurde dieſer Eindruck faſt ſpieleriſcher Leichtigkeit noch unterſtützt. So führt die Brücke in elegantem Schwung von einem Ufer zum anderen und bringt mit ihrer leichten Krümmung einen Ausgleich der Steigungen, mit denen die Verkehrs⸗ wege beiderſeits zu ihr heraufführen. Die Brücke dient ab⸗ weichend von allen bisher vorhandenen Rheinbrücken gleichzeitig dem Straßen- und Eiſenbahn⸗ verkehr. Für den Fußgängerverkehr iſt ein Gehweg von 2,25 Meter Breite vorhanden. Intereſſant und erfreulich iſt die Wandlung, die ſich im Laufe der Bauzeit auf dem Arbeitsmarkt vollzogen hat. Während am Anfang der Bauzeit die Arbeitsmethoden da⸗ nach ausgeſucht wurden, möglichſt viele Volksgenoſſen un⸗ terzubringen, trat gegen Ende der Bauzeit ein oft recht er⸗ heblicher Mangel an Arbeitskräften aller Art ein. Die damit verbundenen Schwierigkeiten wurden jedoch von der Bauleitung gerne getragen und überwunden, waren ſie doch ein deutliches Zeichen der inzwiſchen erfolgten allge⸗ meinen Wirtſchaftsbelebung, der die Brücke fernerhin die⸗ nen möge. Neue Beſtimmungen für die Rheinſchiffahrt. Im Anſchluß an die im letzten Herbſt zwiſchen Ver⸗ tretern der Rheinuferſtaaten und Belgien geführten Ver⸗ handlungen über den neuen Text eines Polizeireglements für die Rheinſchiffahrt wurde nunmehr in Köln ein Ab⸗ kommen über alle ſchwebenden techniſchen Fragen getrof⸗ fen. Schweizeriſcherſeits wird zum Ausdruck. gebracht, daß damit wohl für den geſamten Rheinlauf gleichlautende Be⸗ ſtimmungen zur Anwendung gelangen würden. Die Rhein⸗ zentralkommiſſion hat dem neuen Abkommen, das auf 1. Januar 1939 in Kraft treten ſoll, die Genehmigung zu er⸗ teilen. Die Anwendung dieſer Polizeibeſtimmungen ſoll noch Einzelabkommen zwiſchen den intereſſierten Regierungen notwendig machen. 5 5 2(D 4. Gauſchule der NO⸗Frauenſchaft Feierliche Einweihung in Oberkirch. Oberkirch, 18. Jan. In Oberkirch fand die feierliche Er⸗ öffnung der erſten Gauſchule der badiſchen NS⸗Frauenſchaft ſtatt, zu der die Reichsfrauenführerin, Pgn. Frau Scholtz⸗ Klink, Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt und Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner, ferner SS⸗Oberführer Eckart⸗Karlsruhe, SA-Brigadeführer für Mittelbaden, Dörr⸗ Karlsruhe, Kreisleiter Rombach⸗Offenburg, neben anderen Perſönlichkeiten von Partei und Staat und einer weiblichen Arbeitsdienſtgruppe erſchienen waren. Das inmitten einer ſchönen Gartenanlage gelegene große Haus, ehedem Erho⸗ lungsheim der Ortskrankenkaſſe Bruchſal, wurde aus eige⸗ nen Mitteln der badiſchen NS⸗Frauenſchaft erworben und unter der Bauleitung des Anchitekten van Taak den neu⸗ zeilichen Forderungen an unſere Wohnkultur zweckentſpre⸗ chend umgeſtaltet. Die Gauſchule bietet Raum für die Auf⸗ nahme von etwa 50 Kursteilnehmerinnen. Die Leitung der Schule wurde der Heimleiterin, Frl. von Donner, und der Gauabteilungsleiterin, Pan. Gilg, übertragen. In der Begrüßungsanſprache bezeichnete die badiſche Gaufrauenſchaftsführerin, Frau von Baltz, die neue Schule als ein Denkmal der Aufbauarbeit der NSN. Die Reichsfrauenführerm, Frau Scholtz⸗Klink. gab 5 ihrer großen Freude Ausdruck, daß ihre offizielle Arbeit zu Beginn des Jahres 1938 ſie in ihren Heimatgau geführt habe. Ihren Ausführungen ſtellte ſie den Dank an den Gau⸗ leiter Robert Wagner voran, der durch ſeme poſitive und vertrauensvolle Unterſtützung der in die Kampffront um Deutſchland ſich einreihenden Frauenſchaft zu einer Zeit, wo die Frage der Frauenarbeit in der Partei noch ungeklärt ge⸗ weſen wäre, dieſe Einrichtung förderte und möglich gemacht habe. Mit der Eröffnung dieſer Gauſchule hat ſich als letzter der Gau Baden in den Beſitz einer ſolchen Schule geſetzt. Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner führte in ſeiner Anſprache u. a. aus: Das entſcheidende für den Wert eines Volkes iſt die Führerausleſe. Ein Zeitab⸗ ſchnitt iſt immer mitbeſtimmend durch neue Menſchen, und ein Volk birgt einen großen Kraft⸗ und Lebenswillen, wenn es eine ſolche neue Führerſchich hervorzubringen vermag. Für das deutſche Volk bedeutet es das Glück, daß in ihm ſolche b e kuthen, die nötig ſind, um das ewaltige Werk löſen zu können. Dieſe Ausleſe zu vollziehen iſt die Aufgabe der Partei. 5 f Am Nachmittag ſprach die Reichsfrauenführerin in einer 2 0 1 in der mit den Fahnen des Dritten Ret⸗ 5 ches und grüngeſchmückten großen Obſthalle. Dazu hatten ſich wiederum die Vertreter von Partei und Staat eingefunden. Die Rednerin ſchilderte ihre Arbeit und Mühe um die Schaf fung der in der Welt einzig daſtehenden großen Frauen⸗ organiſation, wie gerade die einfache Frau dem Rufe. dieſem Zuſammenſchluß am freudigſten gefolgt ſei, und 1 zum Schluß die Wichtige des Pie 9 1 3 1 9 2 q. .. — SHE Zwei junge Leute der Geſellſchaft von Milwaukee, Mary Leingießer und Clark Spencer, wollen einen Win ter in der nördlichen Indianerreſervation der Vereinig len Staaten zubringen. Sie verpflichten als Führer einen jungen Deutſchen,„Rauhbein“ genannt. Als ſie in Moor— gead die Reſervation betreten, fällt dem kontrollierenden Indianeragenten die Schwere des Gepäcks von Clark Spencer auf, aber er läßt das Gepück in die Reſervation, ohne es zu prüfen. Während die Geſellſchaft beim Agen: ten weilt, trifft der Häuptling„Flinker Lux“ ein und teilt dem Offizier mit, daß innerhalb der Reſervation die Leiche eines weißen Mannes gefunden ſei. Der Agent verpflich (5. Fortſetzung.) „Flinker Lux“ begann ſchließlich, zu Mary gewandt, Geſpräch: „Sie beliebten vorhin, mich mit meinem militäriſchen Reſerxverang anzureden“, ſagte er ruhig,„ich bitte Sie, das nicht wieder zu tun. Als ich ſelbſt in der Militär ſtation darauf hinweiſen mußte, war das ein Zwang. In der Reſervation bin ich Häuptling„Flinker Lux“, und ich hoſſe, das auch noch bis an das Ende meines Lebens zu bleiben. Offiziere der Bundesreſerve gibt es ſo viele, daß einer weniger nichts ausmacht, aber Indianer, die ihr alles und ihr Leben geben würden, um die letzte freie Heimat ihrer Brüder zu verteidigen, gibt es leider zu wenig. Aber ſolange ich mich rühren kann, Mr. Spencer (er wandte ſich an den verdroſſen an der kalten Pfeife ſaugenden Clark), ſo lange wird dieſe Reſervation nicht den ſogenannten Segnungen der Kultur geöffnet.“ 9s Clark lachte, und ſein Lachen klang verlegen, als er mit einem Blick zu der niedrigen Decke erwiderte: das durchzuſetzen ſind Sie machtlos, Chief. Neh men wir einmal an, die Induſtrie der großen Welt brauchte dieſe Reſervation. Sagen wir mal, um ſie ab zuholzen, um die Waſſerkraft der Bäche zu verwerten, um den Eiſenbahnweg zum Superiorſee zu verkürzen oder „Flinker Lux“ fiel ihm mit einem ſeſten Blick ins Wort;„Nun, ſo hören Sie: Was ich tun kann, um das zu verhindern, wird geſchehen. Ich weiß zwar, daß ich gegen das internationale Kapital nicht lange ankämpfen kann; ich weiß aber auch, daß ich ſiegen werde, wenn ich Mann gegen Mann zu ſtehen habe und ehrliche Gegner finde.“ Die Einladung Clark, der den Häuptling mit weitaufgeriſſenen er ſtaunten Augen angeblickt hatte, ſchlug einmal kurz mit der flachen Hand auf den Tiſch, ſchüttelte dann den Kopf und ſagte nur, als ob er damit das Geſpräch abſchließe: „Wir werden uns noch wiederſprechen, Chief.“ Das werden wir, Mr. Spencer, und hoffentlich dann Freunde ſcheiden.“ Damit erhob ſich„Flinker Lux und holte einen Leder den er bei ſeinem Ot ſack hervor tem als in die Ecke neben die Tür geſtellt hatte, und ſagte zu „Eine nachbarliche Beihilfe zur Wirtf t, Miß. Bärenſchinten. Wir hatten Glück auf der J Ehe ich letzt gebe, mochte ich Sie aber zu einem Beſuch unſeres Ii* Win laden oſtes warten?“ Nein, Chief, morgen“, entgegnete Mary raſch, und ich ſtimmte lebhaft zu. Clark antwortete nichts. „Auch Sie hoffe ich zu ſehen, Mr. Spencer“, ſagte „Flinker Lux“ beim Fortgehen,„bei dieſem Froſt erlahmt doch wohl auch Ihr Intereſſe für die— Bucht am Kleinen Hunde ⸗See.“ Damit ging der Indianer aus der Tür. VI. Das Wintertamp am Donner ⸗See Wenn man wie wir drei Einſiedler in der Blockhütte ant Kleinen Hunde⸗See viele Wochen lang immer in die Iſt es recht, wenn ich morgen Oder wollen wir bis zum Nachlaſſen ſelden Geſichter geſchaut und immer dieſelben Stimmen gedört bat, ſo wird ein Beſuch rot im Kalender ange⸗ ſchrieben. Daß wir es überhaupt ſo lange ausgehalten datten, uns ſtreit⸗ und reibungslos ſo lange dreimal am Tage dei den Mahlzeiten gegenüberzuſitzen, ohne uns mit dem Senfnapf zu bombardieren und gehäſſige Reden zu führen, lag nach Marys Anſicht nur an ihrem ſympathi⸗ ſchen Weſen und meiner Meinung nach an der Güte des Eſſens, denn feder Anter „lime ſprechen, Bauer lobt ſeinen eigenen Kohl. Lux“ ſetzte noch einen Trumpf auf ſein Ver⸗ einen Boten ſondern einen Schlitten zu unſerer Block⸗ dütte. Dundegekläff von der nahen Eisfläche des Sees rief uns vor die Tür, und da ſtand ſchon eine ſchweigende, pelzvermummte RNothaut, die mit der behandſchuhten bolen zu laſſen, denn er ſchickte nicht nur Rechten zu dem Schlitten himunterzeigte, vor dem zwölf Hunde in ibrer eigenen Schweißwolke dauipften. Die Kälte drang uns durch die dicken Schutztücher in Ohren, aber als wir in dem großen et und uns S die Rothaut ſich auf die Hinterkufen des Schlit⸗ te und einen Schnakzlaut ausſtieß, und als dann die zottigen Eskimohunde mit dem Schlitten über die glatte Seefläche en, da Da trieb das in die Wangen 3 5 Die Seenkette zieht Ganze ſich durch die ganze Reſervation. Schlitten Platz in die warmen Pelzdecken gehüllt pürten wir keine Kätte mehr. „die ſchnelle Fahrt, kurzen Reiſe das Blut wärmend Wie über blankes Parkett ſchoſſen wir durch den engen Zufkuß, der den Kleinen Hunde⸗See von dem Großen Hunde See trennt. überquerten den See der Bäreninſel, der glitzernd wie ein Juwel in der dunkten Faſſung der bohen Tannen in der Sonne lag, und fuhren dann über das gefrorene Waſſer eines größeren Sees einigen Rauch⸗ wolken entgegen. die dünn und kodaltblau und gerade Rent Himmel emporſtrebten tet Rauhbein als Hilfsindianeragent und beauftragt ihn mit der Unterſuchung des Falles. Die Geſellſchaft findet in den Wäldern in der Nähe einer Indianerſiedlung die Leiche. Rauhbein kann die Todesurſache nicht feſtſtellen. Er berichtet an den Offizier, daß es ſich nach den gefun⸗ denen Papieren um einen Ingenieur handeln müſſe. Im Lager an dem Kleinen Hunde⸗See trifft„Rauhbein“ Clark Spencer, wie er Stahlröhren in den Boden treibt, die fettig, wieder herausgeholt werden. Clark Spencer meint, er treibe Spielerei, der Deutſche glaubt es ihm. Winter iſt eingekehrt. Eines 8 Te * ker Lux“. Wir hielten direkt auf eine dünne tannendunkle Land— zunge zu, bogen mit kühnem Schwung in die Bucht und kamen vor einer Siedlung von etwa zwanzig größeren und kleineren Blockhütten zum Halten. Das war das Kamp am Donner-See, das Winterquartier des Siour⸗ Stammes, den„Flinker Lux“ als Häuptling führte. „Flinker Lux empfängt Schweigend und mit erhobener Rechten, den Heils— gruß der roten Krieger und Jäger, erwarteten uns am Ufer etwa vierzig Männer des Stammes.„Flinker Lux“ kam an unſeren Schlitten heran, drückte uns mit bewe⸗ gungsloſem Geſicht die Hand und führte uns in die größte der Blockhütten, die wir mit einem unterdrückten Ausruf der Bewunderung betraten. Schwarze rieſige Bärenfelle hingen von den Wänden, dicke, buntgewirkte Matten bedeckten den Boden, kunſtvoll angefertigte Bänke aus Eichenholz, mit Pelzen belegte Stühle und Seſſel füllten den Raum, deſſen Mittelpunkt ein mächtiger Tiſch mit glatter Nußbaumplatte bildete. An den Wänden zogen ſich Borte entlang mit Eßgeräten und Töpfen aus Lindenholz. In dem Steinkamin loderte ein helles Feuer, und hinter dem Ledervorhang, der in einen anderen Raum führte, quoll unbeſchreiblich appetit⸗ lich ein delikater Bratenduft hervor, der ſich mit dem Aroma ſtarken Kaffees und kaum glaublich!— dem Duft von Walderdbeeren miſchte. Mary ließ ſich mit einem Seufzer des Behagens auf einen pelzbedeckten Seſſel fallen, zog aus den Taſchen ihrer Breecheshoſen ein Paket Zigaretten hervor und ſagte: „Jetzt iſt die Frage an mir, Chief: Iſt es erlaubt?“ „Flinker Lux“ legte auch uns Männern Tabak vor, zündete an dem lodernden Kamin dann einen Kienſpan an und reichte Mary Feuer. Er ſchlug einmal kurz in die Hände, und hinter der Lederportiere trat eine junge Indianerin mit einem rührend edlen und ernſten Geſicht hervor, die uns zum Gruß kaum merklich zunickte und dann derbe Taſſen, eine dampfende Kaffeekanne und einen Krug mit Milch vor uns auf den Tiſch ſetzte. „Doſenmilch“, fragte Mary ſo gemacht nebenſächlich, daß ich wußte, dies würde nur der Auftakt zu einer bren 94 „Nein, Miß, Milch vom„Mooſe“(amerikaniſches Elen). Wir füttern die Tiere im Winter und ſie laſſen ſich gern melken.“ Marv druckſte ein wenig herum. würde die große Frage kommen: Ihre—“ Ich ahnte, fetzt „Melkt denn Ihre— Sie brachte es doch nicht fertig, ſie ſtockte und errötete, aber„Flinker Lux“ kam ihr mit einem ſeiner ſeltenen Lächeln zu Hilfe: „Sie meinen, melkt meine Frau, Miß? Ich habe keine. Das junge Mädchen, das uns den Kaffee auftrug, ift meine Schweſter. Der ganze Stamm, der ſich um mich ſammelt, iſt meine Familie. Verheiratet bin ich nur mit dem Kampf für die letzte Waldfreiheit des roten Menſchen.“ Mary blickte den Häuptling mit glänzenden Augen an, aber dieſer ſchaute feſt in das Geſicht Spencers. Wie der ſetzte ſie zu einer Frage an:„Wenn nun aber doch einmal die Rechte.., aber ſie vollendete den Satz nicht, und„Flinker Lux“ kam ihr diesmal nicht zu Hilfe Jufall oder 8 Der Häuptling führte uns vor Tiſch durch das terkamp ſeines Stammes. Es lag ſtill in dem kalten Der erſcheint im Lager ter da, denn der Hauptteil des Lebens ſpielte ſich jetzt in den Blockhütten ab, wo Frauen die bunten Hanfſtoffe wirkten, Männer die Felle der erlegten Tiere des Waldes bearbeiteten und die Kinder, Jungen und Mädel gemein⸗ ſam, in einer großen Hütte unter der Aufſicht eines älte⸗ ren ruhigen Indianers Bogenſchießen übten, Pfeile ſchnitzten und an einem großen offenen Feuer kochen lernten. Die Kinder ſtarrten uns zwar neugierig genug an, aber die älteren Jungen und die Jäger des Stammes blickten unnahbar und gelaſſen kaum von ihrer Beſchäfti⸗ gung auf. Clark bot häufig Zigaretten an, die nur zögernd und oft ſogar widerwillig genommen wurden, als ob man ſich nichts ſchenken laſſen, andererſeits aber auch dem Gaſt des Häuptlings keine Beleidigung antun wollte. Ich dachte an die bettelnden Rothäute in Moorhead, Nur zwei gute Tagereiſen lagen zwiſchen dieſem Winter⸗ kamp am Donner⸗See und den Straßen des Prärieſtädt⸗ chens, nur zwei Tagereiſen, aber dazwiſchen eine ganze Welt, dazwiſchen die vertrunkene Menſchenwürde, die ver⸗ ſpielte Freiheit und die entſetzlichen„Segnungen der Kultur“, die für die Rothaut die Goſſe bedeutet Vor einigen großen Steinen, die mit der unverwiſch⸗ baren Purpurfarbe, die ein Indianergeheimnis iſt, be⸗ ſchrieben waren, machte„Flinker Lux“ halt. „Hierunter liegen die Ueberreſte einiger weißer Män⸗ ner, die hierhergekommen waren, um Felle und Geld gegen Schnaps einzuhandeln. Sie ſind nicht lebend wieder aus der Reſervation herausgekommen. Alle ſind ſie geſtorben.“ „Verſtorben?“ fragte Clark mit etwas unſicherer Stimme. „Durch Unfall und Krankheit“, ſagte der Häuptling finſter und gelaſſen,„hier keſen Sie:„Ike Blueſtone', er ſtarb im letzten Winter an einem Schlangenbiß, als er ſeinen Schnaps gegen Felle umgetauſcht hatte und in einer Blockhütte ruhte. Sam Larſen'— auch er verſuchte, hier mit Schnaps zu handeln und unſere Frauen zu ver⸗ führen. Er ſtürzte kurz darauf in der Dunkelheit in einen Speer.„Tom der Rote, wir konnten ſeinen Namen nicht feſtſtellen, ebenfalls ein Schnapshändler, ſtarb unter ſchrecklichen Qualen an Magenentzündung. Kaum einer, den wir beim Schnapshandel oder Raubverſuch ertappten, kam lebend davon. Alle ſind ſie verunglückt.“ Mary ſagte:„Das geſchah den Leuten recht! Man möchte faſt an eine höhere Fügung glauben.“ Clark ver⸗ ſuchte, ein ungläubiges Lachen auszuſtoßen, das ihm aber mißglückte.„Flinker Lux“ blickte geradeaus und finſter über den See. Visionen im Pfeifenrauch Beim Eſſen aber hob ſich die Stimmung wieder Knuſprige Hirſchkeule in Pilzſauce, rieſige Portionen Je⸗ ſüßter Walderdbeeren, Maisbrot in flachen Fladen es ſchmeckte herrlich, die ernſten und faſt drohend klingenden Worte das Häuptlings an den Denkſteinen für die toten Schnapspiraten ſchienen vergeſſen zu ſein, und ſelbſt Clark meinte nach dem Mahl zwiſchen den Zügen aun ſeiner kurzen Pfeife behaglich: „Chief, Sie ſind doch um Ihr Leben zu beneiden. Nur etwas mehr von den Bequemlichkeiten der großen Welt würde ich mir leiſten— Radio zum Beiſpiel, ein Auto vielleicht...“ „Warum Radio, Herr Spencer? Wir wollen die große Welt nicht in unſere ſtillen Wälder hineinrufen hören. Wir brauchen nicht den Jazz aus dem Laſallehotel in Chikago. Und zum Auto braucht man glatte Wege, die wir uns gar nicht wünſchen. Freilich, ein Motorboot habe ich im Schuppen am See liegen. Das gebrauche ich im Frühjahr, um die Felle meiner Männer nach Duluth zur Pelzbörſe zu bringen. Ganz abgeſchlöſſen ſind wir ja von dem Leben da draußen auch nicht, ein Bruder meines Stammes iſt in Duluth anſäſſig. Er verwaltet unſere Penſionsgelder und macht für uns die Einkäufe zur Frühlingsbeſtellung der Felder am Wildgans⸗See.“ „Aber, Chief, was geht Ihnen hier verloren, wenn Sie ſich gegen den Anſturm von draußen ſträuben! ſprachen ſchon geſtern, glaube ich, darüber. (Fortſetzung folgt.) Wir . Sommerliches Zeltlager eines Indianerſtammes in den nördlichen Reſervationen der Vereinigten Staaten. In letzter Zeit iſt die Regierung der USA. bemüht, die In dianer wieder an das Leben ihrer Väter zu gewöhnen. So wird Wert darauf gelegt, daß ſie ſich auch zu der alten Wohnweiſe in den Zelten mindeſteus im Sommer zurückfinden. Druckarbeiten tür Handel, Gewerbe und Industrie lietert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei