Sle⸗ hweiz Hand- 99 rdem 1 In n mit nstag tra⸗ eteili⸗ impfe erlin, chten, „ die auf taltet gien, Ski⸗ den, slauf den ihm Teceo Pin⸗ burde alen teure wer⸗ ollen ihre affel, ſiegt. 8:12 Gau fol⸗ : Monatlich Mk. 1.40, darch die Past Mk. 1.80, n der Geſchäftsſtekle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Mittianeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachlaßße gemäß Preisliſte gar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gütig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Bernſprrcher Nr. 47218. Poſtſchech⸗ Rorete: Karlatuhe 78489. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Versand dlatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. 12. 37 1160 9 2 ang 38. Jahr ee erer Montag, den 24. Januar 1938 Denkmale einer neuen Zeit Der Führer eröffnet die Münchener Architektur⸗Schau. Im Haus der Deutſchen Kunſt in München hat der Führer und Reichskanzler nach einer Anſprache des Reichs⸗ miniſters Dr. Goebbels die„Erſte Deutſche Architektur⸗ und Kunſthandwerks⸗Ausſtellung“ eröffnet. Zu dem feier⸗ lichen Weiheakt war eine überaus große Anzahl von Ehrengüſten erſchienen, darunter der zum Abſchluß ſeiner achttägigen Deutſchlandreiſe in der Hauptſtadt der Bewe⸗ gung weilende jugoflawiſche Miniſterpräſident Dr. Stoja⸗ dinowitſch mit ſeiner Gattin, der jugoflawiſche Geſandte in Berlin und ſeine Begleitung. Geſinnung und Geiſt des Nationalſozialismus finden in den bereits geſchaffenen, gewaltigen Zeiten über⸗ dauernden Baudenkmälern und in den genialen architekto⸗ niſchen Planungen für die kommenden Jahre ihren er⸗ habenen Ausdruck. Sie offenbaren ſich als das in die Ewigkeiten weiſend?s Symbol des Dritten Reiches. Mitten in der Verwirklichung immer neuer gigantiſcher Schöpfun⸗ gen gibt hier dieſe zuſammenfaſſende Schau einen Ueber⸗ blick über das monumentale Bauſchaffen der Gegenwart— und der nächſten Zukunft und zeigt daneben auch die neue Blüte deutſchen Kunſthandwerks und damit der architek⸗ toniſchen Innengeſtaltung. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach über die Schau der neuen baulichen Geſtaltung im Dritten Reich. Zunächſt entwarf er ein eindrucksvolles Bild des bewegten Kampfjahres 1932, in dem die Partei im End⸗ kampf um die Macht ſtand. Nach einer großen politiſchen Kundgebung des Führers im Berliner Sportpalaſt habe Adolf Hitler mitten in der Nacht mit dem Zeichenſtift den Stadtplan Berlins umgeſtaltet und eine neue Weltſtad! entworfen. Reichsminiſter Dr. Goebbels fuhr dann u. a. fort:„So feſt glaubt dieſer Mann an ſeine und an die Zukunft ſeiner Idee, daß er ganz darauf eingeſtellt iſt, ſie nicht nur im politiſchen, ſondern auch auf allen anderen Gebieten des öffentlichen Lebens zu verwirklichen, dann, wenn ſeine Stunde ge⸗ Emmen iſt. Wie viele ungezählte ſolcher mit dem Führer erlebt! Wie oft ſtanden wir mit ihm im Atelier des verſtorbenen, unvergeßlichen, großen Baumeiſters Paul Ludwig Trooſt! Wie oft ſahen wir, daß dieſe beiden Männer ſich in ihren Plänen und Projekten einander ent⸗ zündeten und aus Rede und Gegenrede plötzlich der große Wurf entſprang!“ Der Redner zeigte dann an Hand des Beiſpiels des Berliner Gauhauſes die Schwierigkeiten auf, mit denen zunächſt gerungen werden mußte, um dann auf die Gegenwart einzugehen:„Aus Phantaſien ſind Pläne, aus Plänen Projekte, und aus Projekten Wirklichkeiten geworden. Die Maße haben ſich geändert, aber die Baugeſinnung iſt die⸗ ſelbe geblieben. Wiederum wie damals ſitzt der Führer heute in den wenigen Freiſtunden, die ihm der harte Dienſt der Politik läßt, vor ſeinen Bauentwürfen. Wiederum ſtehen um ihn herum ſeine engſten Mitarbeiter und junge Architekten, ſich von der Kühnheit ſeiner Gedanken ergreifen und be⸗ flüf laſſen. Das Wort iſt wahr geblieben, das der Führer im Jahre 1924 in ſeinem Buch Mein Kampf niederſchrieb: Die Königin der Künſte Die Baulunſt erſchien mir neben der Muſik als die Königin der Künſte: meine Beſchäftigung mit ihr war unter ſolchen Umſtänden auch keine Arbeit, ſondern höchſtes Glück. Ich konnte bis in die ſpäte Nacht hinein leſen oder zeichnen, müde wurde ich da nie. So verſtärkte ſich mein Glaube, daß mir mein ſchöner Zukunftstraum, wenn auch nach langen Jahren, duch Wirklichkeit werden würde. Ich war feſt überzeugt, als Baumeiſter mir dereinſt einen Namen zu machen.— Er hat es getan. Aber in einem größeren Sinne, als er es damals den ⸗ leu konnte: als Baumeiſter eines Reiches. Aber auch als ſol⸗ u blieb er ſeinem künſtleriſchen Urſprung, der Baukunſt der Königin der Künſte treu. Er ſtellte ſich damit in die Reihe jener Staatsmänner, die ſich in ſteinernen Denkmälern verewigten. f Denn hier findet ein Volk und eine Zeit ihren Fort⸗ beſtand. Wer ſich der Baukunſt ergibt, muß Geduld haben und mit langen Zeiten rechnen können. Er muß an eine Zukunft glauben, die meiſtens für ſeine weitgeſteckten Ziele das Ver⸗ ſändnis findet, das die Gegenwart ihnen oft verſagt. Er muß in großen Maßſtäben denken und ſie nicht nach dem heutigen Beſtande bemeſſen, ſondern nach einem, der vermutlich und wahrſcheinlich in Jahrzehnten oder Jährhunderten gegeben ſein wird. 1933 ſchon, alſo in einem Jahre, das ausgefüllt war dur große dramatiſche Umwälzungen auf dem Gebiete der Politik, wurden die erſten Pläne und Projekte entworfen und über⸗ prüft, die heute begonnen werden oder ſchon vollendet ſind. Und es verging ſeitdem kein Tag, an dem der Führer mit ſeinen dafür verantwortlichen Mitarbeitern nicht daran weiter⸗ gearbeitet hätte Das Ergebnis dieſer Unſumme von Plan, Fleiß und In⸗ tuition wird nun in einem kleinen 1 1 zum erſten Male der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht iniges davon iſt be⸗ reits fertig, vieles im Bau, und das meiſte vor ee n lichung. Darin aber unterſcheidet ſich dieſe Ausſtellung von allen ähnlichen Ausſtellungen der Vergangenheit, daß hier nicht Phantaſiegebilde zur Schau geſtellt werden, die von nie⸗ mandem in Auftrag gegeben ſind und auch nie zur Ausführung kommen. Hier handelt es ſich um Pläne, die ſchon angefangen ſind, oder wenigſtens doch in kürzeſter Friſt begonnen werden. Darüber hinaus findet im oberen Stockwerk eine Ausſtellung, von kunſtgewerblichen Gegenſtänden ſtatt, die in einprägſamſter Weiſe. des gegenwärtigen deutſchen Kunſtgewerbes därtun ſoll. Die Bauten des Führers f Miniſter Dr. Goebbels zählte ſodann die wichtigſten der ausgeſtellten Modelle auf, wobei er unterſtrich, daß auch eine große N von Inneneinrichtungen ausgeſtellt ſei. Unter Hinweis auf die Verdächtigungen elner uns nme ſundlichen. Auslandspreſſe, daß der Natſonalfozialtsmu ö ulturlos ſei, rief Dr. Goebbels aus: i bende haben wir „Ihre Vertreter mögen hier in Augenſchein nehmen, was auf einem Gebiete der Kunſt in Deutſchland geleiftet worden iſt und geleiſtet wird, und ihm auch nur etwas annähernd Vergleichenswertes in einem anderen Lande gegenüberſtellen. Die Geſchichte wird einmal ein vernichtendes Urteil über ihre vorlaute Kritik fällen. Dann werden die Bauten des Führers ſtehen und ragen und als ſteinerne Denkmäler Zeugen für die Größe einer Epoche ſein. Mit Staunen und Bewunderung wird der Beſucher dieſer Ausſtellung feſtſtellen, mit welchem Fleiß, mit welcher Ge⸗ nauigkeit, mit welcher künſtleriſchen Phantaſie aber auch hier zu Werke gegangen worden iſt. Schon in den Projekten zeigt es ſich, daß die Baudenkmäler dieſer Zeit auch ihrer Größe würdig ſein werden.“ Nach herzlichen Gedenkworten für den verſtorbenen großen Baumeiſter Ludwig Trooſt dankte er dem Führer für die Größe der Aufgabe, die er der deutſchen Baukunſt ſtellte und die heute in uns allen fortwirkt. Damit ſei die Architektur wieder zur Königin der Künſte erhoben worden. Grandioſe Entwürfe und Modelle zeugten in dieſer Ausſtellung von der Weite unſeres baulichen Willens und der Monumentalität einer wahrhaft deutſchen Technik. Unter ſtürmiſchem Beifall ſchlsß Dr. Goebbels mit den Worten: „Alles, was wir heute noch als Entwurf vor uns ſehen, wird in einigen Jahren Wirklichkeit ſein. Die erſte ſtolze Rechenſchaftslegung ſteht hier vor uns. Ihr heißer— h, mein Führer, die Vollendung dieſer Bauten perſönlich erleben zu können, iſt auch der Wunſch von uns allen. Möge dieſe Schau mit dazu beitragen, allen Beſuchern einen tiefen Einblick in die neue bauliche Geſtaltung des Dritten Reiches zu geben.“ Der Führer ſpricht Skürmiſch begrüßt trat der Führer an das Rednerpult, um in einer Anſprache die Bedeutung dieſer Ausſtellung zu würdigen, mit dem Hinweis auf die großen bauſchöpferiſchen Pläne für die kommende Zeit ein neues Bekennknis des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Kulturwillens abzulegen und die Erſte Deutſche Archikektur⸗ und Kunſthandwerksausſtellung für er⸗ öffnet zu erklären. In ſeiner Anſprache ſagte der Führer u. a.: Jede große Zeit findet ihren abſchließenden Wertaus⸗ druck in ihren Bauwerken. Wenn Völker große Zeiten in⸗ nerlich erleben, ſo geſtalten ſie dieſe Zeiten auch äußer⸗ lich. Ihr Wort iſt dann überzeugender als das geſprochene: Es iſt das Wort aus Stein! Das Verſtändnis der Mitwelt großen ſchöpfe⸗ riſchen Werken gegenüber pflegt meiſt nicht gleichen Schritt zu halten mit der Entſtehung dieſer Werke. Es mögen oft Jahrhunderte vergehen, ehe die Größe einer Zeit auch in der ſichtbaren Dokumentierung durch ihre Bauwerke verſtanden wird. Ein gutes Beiſpiel dafür iſt dieſe Stadt. Weder hat ſie den König ſelbſt einſt b Wue der ihre größten Bauwerke ſchuf, noch begriff ſie die Bauwerke, die das Ergebnis ſeines Geiſtes geweſen ſind. Heute iſt die Beurteilung anders. Wir dürfen hoffen, daß auch wir einſt auf eine ſo gnädige nach⸗ trägliche Beurteilung rechnen können. Was dieſe Ausſtellung ſo bemerkenswert erſcheinen läßt, iſt Folgendes: 1. Zum erſten Male überhaupt wird eine ſolche Aus⸗ ſtellung in dieſem Umfang der Menſchheit gezeigt! 2. Dieſe Ausſtellung ſteht an der Wende ein er Heul In ihr dokumentiert ſich der Beginn eines neuen * 1 eitalters. 3. Seit der Entſtehung unſerer Dombauten ſehen wir hier zum erſten Male eine wahrhaft große Archi⸗ tektur ausgeſtellt, d. h. eine Architektur, die ſich nicht ſelbſt verbraucht im Dienſt kleiner Alltagsaufträge und Be⸗ dürfniſſe, ſondern eine Architektur, die über den Alltag und ſeine Bedürfniſſe weit hinausreicht. Sie kann beanſpruchen, der kritiſchen Prüfung von Jahrtauſenden ſtandzuhalten und für Jahrtauſende der Stolz des Volkes zu ſein, das dieſe Werke geſchaffen hat. f 4. Es werden daher hier keine Projekte ausgeſtellt, ſondern Sie ſehen hier Pläne, die teils ſchon in der Ver⸗ wirklichung begriffen ſind, teils vor ihrer Verwirklichung ſtehen. Alles aber iſt für die Verwirklichung beſtimmt wird verwirklicht werden! 5. Was Sie hier ſehen, iſt nicht das Ergebnis der Arbeit weniger Wochen oder Monate, ſondern das Ergebnis einer 3. T. jahrelangen Anſtrengung, nur daß ſie ſich nicht vor den Augen der Oeffentlichkeit zeigte. Denn es iſt nationalſozialiſtiſcher Grundſab mit ſchweren Problemen nicht vor die Oeffentlichkeit zu treten, um ſie darüber disku⸗ tieren zu laſſen, ſondern ſolche Pläne erſt vollkommen zur Reife zu bringen und ſie dann dem Volke vorzulegen. Es 955 Dinge, über die nicht diskutiert werden kann. Dazu ge⸗ ören alle Ewigkeitswerke. Wer könnte ſich vermeſſen an das Werk der ganz großen, gottgeſegneten Naturen ſeinen kleinen Alltagsverſtand 8 zu wollen! Die großen Künſtler und Baumeiſter haben ein Anrecht, der kritiſchen Betrachtung kleiner Zeitgenoſſen entzogen zu werden. Ihre Werke werden endgültig beurteilt und bewertet von Jahr⸗ und hunderten und nicht von der Einſicht kleiner Tageserſchei⸗ nungen. e Alle dieſe Arbeiten ſind daher nicht etwa geſtern oder vorgeſtern entſtanden, ſondern ſeit Jahren erprobt ſich an ihnen die künſtleriſche Fähigkeit junger und äl⸗ terer Architekten. Dieſe Ausſtellung iſt aber auch des⸗ 72 halb bemerkenswert, weil in ihr eine Reihe neuer Na⸗ n 22 l blieben. der bolf chewiſtiſchen i Luftpiraten äuße Nr. 19 Male men zum erſten der Nation bekannt werden. Der neue Staat hat auch hier das Glück gehabt, neue Ver⸗ körperer ſeines künſtleriſchen Wollens zu finden, und— glauben Sie mir— dieſe Namen, die heute noch vielen Deutſchen unbekannt ſind, werden einmal gum Nulturſchatz der deutſchen Nation gehören! 5 And vergeſſen Sie nicht: In dieſen Stunden wird vor den Augen der breiten Oeffentlichkeit zum erſten Male der Vorhang weggezogen vor Werken, die beſtimmt ſind, nicht Jahrzehnten, ſondern Jahrhunderten den Skempel aufzu⸗ prägen! In dieſem Augenblick ſoll über Sie jene Weihe kom⸗ men. die in den„Meiſterſingern“ ſo ſchön empfunden iſt: „Ein Kind ward hier geboren.“ Es ſind hier architektoniſche Leiſtungen, die in ſich einen Ewigkeitswert tragen und die nach menſchlichen Maßſtäben ewig ſtehen werden, feſt und unerſchütterlich, unver⸗ gänglich in ihrer Schönheit und in ihren harmo⸗ niſchen Maßen. Dabei iſt in dieſer Ausſtellung nicht gezeigt das große Bild der Entwicklung der 9 0 1 Reich 5 und der Hauptſtadt der Bewegung. Weder Berlin noch München ſtellen hier die großen Pläne aus, die der Aus⸗ geſtaltung dieſer Städte dienen. Sie ſollen erſt dann vor der Oeffentlichkeit enthüllt werden, wenn ihre Planung im Gro⸗ ßen als abgeſchloſſen gelten kann. Mehr wird in dieſer Aus⸗ ſtellung gezeigt von Nürnberg und eine große Arbeit von Hamburg. Die Namen der Architekten kann ich Ihnen hier nicht aufzählen. Ueber ihnen ſteht als der Lehrmeiſter unſerer Zeit, Profeſſor Tro o ſt. Ein zweiter Verſtorbener iſt hier mit einem Ewigkeitswerk vertreten: Profeſſor Ruff aus Nürnberg. Dann kommen Gall, Speer, Brinkmann, Härter, Giesler, Kreis, Sagebiel, Klotz u. a. m. Von den Werken, die hier ausgeſtellt ſind, gelten ſchon in unſeren Augen als Werke für die Ewigkeit die Bauten von Nürnberg, das Stadion, die Kongreßhalle, das Märzfeld und das bereits voll⸗ endete Zeppelinfeld. Von Hamburg ſehen Sie hier zum erſten Male die Elbhochbrücke, die in ihrer Ge⸗ ſamtwertung als das gewaltigſte Brückenwerk der Welt an⸗ geſprochen werden kann. Von Verlin im weſentlichen nur ein neues großes Werk, den Lufthafen. Auch der neue Münchener Lufthafen iſt ſchon ausgeſtellt. Koͤßß und Arbeits⸗ front zeigen das Seebad auf Rügen und die neuen Koß⸗ Dampfer. Von Weimar ſehen ſie das Modell der großen Umgeſtaltung dieſer Stadt und vom gleichen Architekten eine große Ordensburg. Die Wehrmacht zeigt, daß ihre Bauten heute jenen Typ verloren haben, der frü⸗ her vielen ſchlechten Häuſern den Titel„Kaſernenbau“ ein⸗ trug. Luftwaffe, Heer und Marine äußern hier ihre Ein⸗ ſtellung zum neuen Staat auch in ihrer Architektur. Beſon⸗ dere Freude erfaßt uns, zu ſehen, wie ſich die deutſche J u⸗ gendbewegung künſtleriſch in den neuen Staat ein⸗ gliedert. Die Hauptſtadt der Bewegung und Stadt der Deutſchen Kunſt iſt im weſentlichen faft nur mit Werken vertreten, die bereits beſtehen, und nur mit wenigen kleineren, die erſt ge⸗ plant ſind. Die kommenden großen Werke werden aber, ſo hoffe ich, nächſtes Jahr der Oeffentlichkeit zu zeigen ſein. Das Kunſtgewerbe hat ſich dieſen Leiſtungen eben⸗ bürtia angeſchloſſen. Wenn ich Sie nun bitte, dieſe Ausſtellung zu beſichtigen, dann ſpreche ich die Hoffnung aus, daß Ihnen Hundert⸗ tauſende deutſcher Volksgenoſſen nachfolgen werden, um hier in ſich das aufzunehmen, was in Deutſchland geplant iſt und geſchaffen wird. Mögen ſie daraus die Größe einer Zeit ere meſſen, die ſie das Glück haben, miterleben zu dürfen. In dieſem Sinne eröffne ich dieſe heutige Ausſtellung. Im Anſchluß an die auf alle deutſchen Sender übertra⸗ gene Feierſtunde zeigte der Führer auf einem Rundgang dem jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Stoja din o⸗ witſch und den anderen Ehrengäſten die reichen Schätze die auf alle einen überwältigenden Eindruck machte. Unterdeſſen erwarteten vor dem Haus der Deutſchen Kunſt Tauſende den Augenblick, an dem auch ſie Eintritt in dieſe neue große Leiſtungsſchau deutſcher Kultur erhalten würden. Nach der Abfahrt des Führers und der Ehrengäſte und nach dem Abmarſch der Ehrenformationen wurde die Ausſtellung für die Oeffentlichkeit freigegeben. Der Führer ehrt Profeſſor Trooſt Am Jahresgedenktag des Todes von Profeſſor Paul Lud⸗ wig Trooſt legte im Auftrage des Führers Gaupropaganda⸗ leiter Wenzl in München einen großen Lorbeerkranz an der Grabſtätte des großen Baumeiſters des Dritten Reiches nieder. Im Namen des Gauleiters und Staatsminiſters Wagner, 15 Staatskommiſſars für das Haus der Deutſchen Kunſt, widmete NSbk.⸗Standartenführer Oberhuber Prof. Ludwig Trooſt ebenfalls eine prachtvolle Kranzſpende. 5 Luſtaugs iff auf Salamanca Das deutſche Vizekonſulat ſchwer beſchädigt. Die Stadt Salamanca, die weitab vom Kriegsgebiet liegt und keinerlei 5 5 Anlagen oder kriegswichtige Betriebe hat, wurde von bolſchewiſtiſchen Fliegern heimgeſucht. Durch ombeneinſchlüäge im Zentrum der Stadt wurden, ſoweit bis⸗ her bekannt, acht Einwohner getötet und 16 verwundet. Ferner wurde das Gebäude des beutſchen e be⸗ schädigt, wührend die Bewohner glücklicherweiſe unverſehrt Die Bevölkerung der Stadt iſt 1 1195 eigen Ueberfall . 5 785 Stojadinowitſch abgereiſt München, 24. Januar. Vor ſeiner Abreiſe aus Deutſchland weilte der jugoſla⸗ wiſche Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch am Samstag⸗ abend auf Einladung des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Ludwig Siebert im Kreiſe führender Perſönlichkeiten der Par⸗ tei, des Staates und der Stadt einige Stunden im Mün⸗ chener Hofbräuhaus. Miniſterpräſident Siebert, Bri⸗ gadeführer Schaub ſowie die Herren des Ehrendienſtes ge⸗ leiteten anſchließend den hohen Gaſt zur Bahn, wo ſich im Fürſtenſalon des Hauptbahnhofes noch Reichsſtatthalter Ge⸗ neral Ritter v. Epp eingefunden hatte. Nach herzlicher Verabſchiedung beſtieg der jugoſlawiſche Miniſterpräſident dann in Begleitung des deutſchen Geſand⸗ ten in Belgrad, von Heeren, und des Generalkonſuls Neu⸗ hauſen⸗Belgrad den dem fahrplanmäßigen D⸗Zug München — Salzburg— Wien angehängten Salonwagen. Um 22.45 Uhr glitt der Zug unter Heil⸗ und Zivio⸗Rufen aus der Halle. Dank an den Führer Der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch hat beim Verlaſſen Deutſchlands dem Führer und Reichs⸗ faul aus Freilaſſing nachfolgendes Telegramm über⸗ andt: „Mein Aufenkhalt in Ihrem ſchönen Lande ermöglichke es mir, das neue Deutſchland näher kennen zu lernen und 5 Errungenſchaften zu bewundern. Beim Verlaſſen des eutſchen Territoriums halte ich es für meine erſte und an⸗ genehmſte Pflicht, Eure Exzellenz zu bitten, den Ausdruck meiner kiefſten Dankbarkeit für den herzlichen Empfang, den Sie mir angedeihen ließen und für die Sympathie, dee Sie für Jugoflawien zeigten, enkgegennehmen zu wollen.“ Rumäniens neue Politik Judenfrage und Bolſchewismus die Hauptprobleme. Miniſterpräſident Oetavian Gogg gewährte dem Buka⸗ reſter Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros eine Unter ⸗ redung. Einleitend ſprach der Miniſterpräſident über die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Rumänien und Deutſchland und betonte den feſten Willen ſeiner Regierung, eke zu tun, um dieſe Beziehungen zu fördern und zu ver⸗ tiefen. Dann erklärte er u. a.:„Die nationaliſtiſche Bewegung iſt aus zwei wichtigen Beweggründen erwachſen: Einerſelts war es der allgemeine Ekel vor dem abſcheulichen Syſtem der un⸗ ehrlichen und ohnmächtigen Demokratie die lediglich die Kräfte der Nation entzweit und verfeindet hat. Andererſeits ſahen wir uns einem Einfall ungebetener Gäſte gegenüber, in ihrer Geſamtheit faſt nur über die Grenze ge⸗ lommene Juden.“ Zur Judenfrage erklärte Goga u. g.:„Die jetzige Re⸗ gierung wird mit Hilfe der Geſetze und durch Ausarbeitung neuer Geſetze das natürliche Gleichgewicht zugunſten der auf⸗ bauenden Staatsnation wiederherſtellen. Die Eindringlinge aber wird ſie zurechtweiſen. Die Juden haben ſich nicht damit begnügt, den Handel in die Hände zu bekommen oder ſich auf den Wucher mit Geld zu verlegen, ſondern ſie haben ſich auch in Preſſe, Lite ⸗ ratur, Rundfunk und Film eingeſchlichen und überall den nationalen Charakter der rumäniſchen Kunſt verfälſcht. Das iſt eine große Gefahr. Deshalb haben wir die jüdi⸗ ſchen Gazetten verboten, deshalb haben wir auf allen Gebie⸗ ten des geiſtigen Lebens begonnen, die Schmarotzer auszurot⸗ ten, und deshalb werden wir fortfahren, bis Rumänien den Rumänen in allem gehört, was den reinen Charakter des Kulturſchaffens betrifft. Für uns gibt es nur eine einzige, endgültige Löſung des jüdiſchen Problems“, fuhr Goga fort:„Die Sammlung aller Juden auf ein noch freies Gebiet und die Gründung eines jüdiſchen Nationalſtaates— je weiter von uns, deſto beſſer! Die Juden werden Gelegenheit haben, zu beweiſen, daß ſie von ihrer eigenen Arbeit leben können, ohne die Arbeit an⸗ derer auszunutzen. Wenn es ihnen nicht gelingt, ſo bedeutet das nicht mehr oder weniger, als daß ſie nicht wert ſind, zu leben.“ Offene Gegner des Bolſchewismus Auf die Frage, wie das neue Rumänien zum Bolſchewis⸗ mus ſtehe, antwortete Goga:„In Rumänien ſind beinahe alle Agenten, die den Kommunismus predigen, Juden. Unſere ganze Lehre, unſere ganze 1515 50 Weltanſchauung und unſer ganzer Wille weiſen uns in das Lager einer offe⸗ nen und kategoriſchen Weine zum Bolſche⸗ wismus. Für uns iſt der Kommunismus nicht nur ein poli⸗ tiſcher Glaube, der im Gegenſatz ſteht zu unſeren Anſchauun⸗ gen, ſondern ſtellt die größte Bedrohung für die Zukunft Ru⸗ mäniens dar. Wir ſind entſchloſſen, daraus alle Schlußfolge⸗ rungen zu ziehen.“ Eine ſeltlamoe Begegnung Roman von Lisbeth Dill. 69 Die Schwurgerichtsverhandlung war auf einen Montag feſtgeſetzt. Die Anklage gegen Bothmer lautete auf fahrläſſige Tötung. Herr Mattl erſchien nicht vor Gericht, er war auch nicht unter den Zuhörern. Horſt hatte vergeblich nach ihm ausgeſchaut und erwartete ſeine Zurufe, während der Ver⸗ teidiger und Anwalt der Gegenpartei plädierten. In der Pauſe, als man in den Gängen auf und ab ging, führte Horſt ſeine Mutter zu einer Bank; ſie war abgeſpannt und erregt. Obwohl ſie ſich Mühe gab, ruhig und zuverſichtlich zu erſcheinen, war ſie es nicht, denn die Waage der Gerechtigkeit ſchwankte unentſchloſſen hin und her. Und man wußte nicht, wie ſich die Geſchworenen ent⸗ ſcheiden würden. Von ihnen hing das Urteil ab. Bothmers Kollegen kamen, um ihm die Hand zu ſchütteln. Mehrere Juriſten fanden ſich ein und begrüßten den Pſychiater. Die meiſten verhielten ſich abwartend. Der Anatom ging mit Horſt abſeits der anderen im Gang auf und ab. 5 „Ich vermiſſe jemand“, ſagte Horſt.„Wo bleibt Herr Mattl?“ i „Der iſt nicht mehr in der Stadt“, ſagte Mörk und putzte ſeine Brille. a „Wieſo, iſt er fort?“ ü „Ja, er iſt fort. Abgedampft nach Bremen; er will ſein Glück auf den Fidſchi⸗Inſeln verſuchen, wo er einen Bruder hat.“ 5 „Woher wiſſen Sie das?“ fragte Horſt. „Weil er vorgeſtern bei mir war“, ſagte Mörk. „Und wie kam er zu Ihnen!“ „Ich habe ihn mir heſtellt, ſehr einfach. d doch zu den Briefen äußern. Er war ſo and ge⸗ weſen, mir die Originale zu ſchicken. Selbſt die geriſſenſten — Die Oeutſchen loyale Bürger Der Miniſterpräſident kam dann auf die Minderhei⸗ ten zu ſprechen.„Für die ungariſche Minderheit beſteht keine Gefahr. Die Regierung denkt an keinerlei Maßnahmen, die ihre natürlichen Rechte ſchmälern könnten.“ Hinſichtlich der Deutſchen in Rumänien erklärte er:„Mit ihrer kulturellen Ueberlieferung, ihrer jahrhundertealten Ziviliſation, ihren guten wirtſchaftlichen Eigenſchaften, ihrem Ordnungsſinn und ihrer nie verleugneten Diſziplin ſind die Deutſchen in Rumä⸗ nien loyale Bürger, die ſich aufrichtig dem rumäniſchen Staate eingliedern. In dem Maße, in dem die freundſchaft⸗ lichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Rumänien ſich feſtigen werden, wird die Lage der deutſchen Gruppe in Rumä⸗ nien nur zu gewinnen haben.“ Nochmals der„Fall Kensau“ Eine Eukkäuſchung für die Volksdeutſchen in Polen. Bromberg, 21. Jan. Vor dem Oberſten Gericht in War⸗ ſchau fand die Kaſſationsverhandlung im„Fall Kansau“ 55 der bekanntlich im Juli und Auguſt vor. Is. die deut⸗ che Volksgruppe in Polen auf das lebhafteſte bewegte. Nach einſtündiger Verhandlung wurde das Urteil verkün⸗ det, das auf Beſtätigung des Urteils der Poſener Inſtanz 19 75 Zurückweiſung der Kaſſation in vollem Umfange lau⸗ ete. Im Juli vor. Is. waren 22 meiſt jugendliche Deutſche angeklagt worden, auf dem Gut Kenſau im Kreiſe Tuchel in Weſtpolen ein Arbeitslager gegründet und eine Schu⸗ lung der Teilnehmer durchgeführt zu haben Das Ziel die⸗ ſes Lagers ſoll nach der Anklage in der politiſchen Erzie⸗ Ging der Lagerteilnehmer in einem für den polniſchen taat ungünſtigen Sinne gelegen haben. Nach der Verur⸗ teilung in der erſten Inſtanz wurden die 22 deutſchen An⸗ geklagten von der Berufungsinſtanz in Poſen im Auguſt des Vorjahres zu Gefängnisſtrafen von vier bis zwanzig Monaten verurteilt, wobei 19 Angeklagten eine fünffäh⸗ rige Bewährungsfriſt zugeſtanden wurde und ſie ſofort auf freien Fuß geſetzt wurden, drei Angeklagte blieben in Haft 25 wurden erſt am Heiligen Abend 1987 aus der Haft entlaſſen. Die engliſche Marineleitung Earl of Cork and Orrery neuer Floktenadmiral. London, 21. Jan. Wie die engliſche Admiralität mit⸗ teilt, iſt der Flottenadmiral Sir Frederick L. Field in den Ruheſtand getreten. Seinen Poſten wird der bisherige Kommandierende von Portsmouth, Admiral Earl of Cork and Orrery, übernehmen. Fleld, der während der Skagerrak⸗Schlacht Komman⸗ dant von„H. M. S King Georg V.“ war, war nach dem Kriege u. a ſtellvertretender Chef des Flottenſtabes, Kom⸗ mandierender der Mittelmeerflotte und Erſter Seelord bei der Admiralität. Der neue Flottenadmiral, der Earl of Cork and Orrery, kommandierte im Kriege„H. M. S. Re⸗ pulſe“. Von 1933 bis 1935 war er Kommandierender der Heimatflotte * 2 England und Irland Jum Abſchluß der engliſch⸗iriſchen Verhandlungen Die mehrtägigen Verhandlungen zwiſchen der engli⸗ ſchen Regierung und dem iriſchen Miniſterpräſidenten de Valera, die im Laufe dieſer Woche in London ſtatt⸗ fanden und viel Aufſehen erregten, ſind bekannt⸗ lich ohne poſitives Ergebnis zu Ende gegangen. Zur Be⸗ urteilung der engliſch⸗iriſchen Beziehungen muß man ſich daran erinnern, daß Irland, das bis 1920 ein Beſtandteil des Königreiches England war, damals die von ihm längſt geforderte Selbſtverwaltung erhalten und ſich mittlerweile von allen engliſchen Einflüſſen immer mehr freigemacht hat. Die jetzigen Beſprechungen ſollten einer Verſtändigung über die wirtſchaftlichen Beziehungen beider Länder und über Fragen der Landesverteidigung dienen. Einer britiſch⸗engliſchen Verſtändigung ſteht vor allem die Forderung der Regierung de Valera entgegen, das ganze Gebiet Irlands zu einem Einheitsſtaat unter der Dubliner Regierung zuſammenzuſchließen. Zurzeit bilden die ſechs nördlichen Provinzen Irlands, die man unter dem Namen Ulſter kennt und die im Gegenſatz zu dem ſtreng katholi⸗ ſchen Südirland proteſtantiſch ſind, einen eigenen Staat, der ſehr gute Beziehungen zu England hat. Man hat das Par⸗ lament dieſes nordiriſchen Staates jetzt aufgelöſt und Neu⸗ wahlen auf den 9. Februar anbepaumt; durch dieſe Volks⸗ abſtimmung will man die Auffaſſung der nordirdiſchen Be⸗ völkerung über die Frage einer Vereinigung mit Südirland feſtſtellen. auner begehen immer noch kleine kaux pas. Erſt war er ſehr groß in ſeiner Heldenrolle, ſpielte den unglücklichen Liebhaber, der er ja auch war, und redete von dem Zorn der Familie. Als er dann hörte, daß es gar keine Familie gibt und er die Wahrheit über die Vergangenheit der Dame erfuhr, wurde er kleiner und geſtand mir ſchließlich, daß er ja auch ſchon immer leiſe Zweifel gehabt hätte, ob das alles, was ſie ihm geſagt, auch wahr ſei. Und nun ſchlug er ins Gegenteil um. Er verwünſchte ſeine Leicht⸗ gläubigkeit und ſeine Torheit, daß er ſich auf ſie eingeſtellt hatte und ſich zu Schritten hinreißen ließ, die er bedauerte, da ihm ja nun die Augen geöffnet waren. Und er erzählte mir allerlei von dem Mädchen, was ich nicht wiſſen wollte und was mich nichts angeht. Dann machte ich ihm den Vorſchlag, ſtatt in dieſer Sitzung aufzutreten, wie er es vorhatte, lieber fortzubleiben. Es ſei doch alles, wie es nun mal ſei, und er könne nichts mehr daran ändern. ‚Und die Briefe?“ fragte er. „Die Briefe ſind ganz harmlos und für die Sache gleich⸗ gültig.“ i „So?! ſagte er. Und weshalb auf einmal?“ „Weil ſie mit der Maſchine geſchrieben ſind und keine Unterſchriften tragen, ſagte ich. Auch die Umſchläge könnten Ihnen nichts nützen, denn die ſind erſt recht mit der Maſchine geſchrieben.“ Und das B am Schluß?' fragte er. „Das kann ebenſogut die Unterſchrift des Sohnes ſein, der ja mit dem Mädchen auch Briefe gewechſelt hat und es offen bekennt, eine Zeitlang als ihr Freund in ihrem Haus ein und aus gegangen zu ſein.“ Ich ſtellte ihm natürlich frei, das zu tun, was er für richtig halte. Es ſei nur meine Anſicht und mein Rat, und um den zu hören, ſei er ja wohl gekommen. Nachdem er lange nachgedacht, fragte er, was er nun tun ſolle. Abreiſen', ſagte ich, und ſo raſch wie möglich.“ 5 „Ich würde das herzlich gerne tun“, ſagte er, denn die habt. Mit meiner Stellung, mit dem Mädchen, und in dieſer Sache auch noch. Ich hab' aber kein Geld.“ kaniſchen Arbeitsminiſterium un! ö Zahl der in Fabriken Beſchäftigten von Mitte November bis Mitte Summe der Lohnauszahlungen fiel um 17,6 Millionen Dollar während der gleichen Zeit. Dieſe Zahlen demonſtrieren den Ihrem alten Herrn bald die nette Frau anbringen. W i Mörk. Stadt iſt mir verleidet. Ich hab' hier mit allem Pech ge- Kurzmeldungen Drei Landesverräter hingerichtet Die vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung eines hoch⸗ verräteriſchen Unternehmens und wegen Landesverrats zu Tode verurteilten Gerhard Diehl, 35 Jahre alt, und Feliz Bobek, 39 Jahre alt, ſind hingerichtet worden. Weiter wurde der am 26. Juni 1937 vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte 30jährige Arthur Peſchke hingerichtet. Der Verurteilte erhielt von einem Bekann⸗ ten im benachbarten Auslande die briefliche Aufforderung, ihn zum Abſchluß eines Geſchäftes zu beſuchen. Dort wartete jedoch ein Agent des ausländiſchen Spionagedienſtes auf ihn. Det Verurteilte ging auf deſſen Anſinnen, gegen die deutſche Lan⸗ desverteidigung gerichtete Spähdienſte zu leiſten, alsbald mit großer Bereitwilligkeit ein. Er machte ſich an verſchiedene Perſonen ſeines Bekanntenkreiſes heran, um ſie für den frem⸗ den Nachrichtendienſt anzuwerben, und war gewiſſenlos ge⸗ mug, ſeinem Bruder und einem ſeiner Bekannten militäriſche Papiere zu ſtehlen und ſeinem Auftraggeber zu überbringen. Exploſion in Feuerwerksfabrik.— Vier Toke. Kopenhagen, 24. Jan. Auf dem ſogenannten Pulver⸗ hof, einer Feuerwerksfabrik bei Vallensbaek ſüdlich von Ko⸗ penhagen, ereignete ſich ein ſchweres Unglück. Durch eine Exploſton wurde die Werkſtätte des Betriebes zerſtört, in der der Beſitzer, ſeine beiden Söhne und ein Arbeiter mit der Herſtellung von Raketen beſchäftigt waren. Alle vier erlit⸗ ten Brandwunden ſchwerſten Grades, denen ſie kurz nach der Einlieferung im Krankenhaus erlagen. Mit leichteren Brandverletzungen iſt die Tochter des Beſitzers, die ſich im Kontorraum aufhielt, davongekommen. wurde in Trümmer gelegt. 12 Schüler ertrunken Fünf Schüler und der Lehrer vermißt. Bukareſt, 24. Januar. Die Werkſtätte Am Sonntagnachmittag ereignete ſich auf der Donau bei Turn⸗Severin ein Unglück. Ein mit 22 Schülern und einem Lehrer beſetztes Motorboot kenterte aus bisher nicht feſt⸗ ſtellbaren Gründen. Bisher konnten 17 Schüler tot ge⸗ borgen werden. Die übrigen werden noch vermißt. Sowohl von rumäniſcher Seite wie von Jugoſlawien aus wird fieberhaft gearbeitet, auch die anderen fünf Schüler und den Lehrer noch zu bergen. Jedoch beſteht wenig Aus⸗ ſicht, einen von ihnen noch lebend aufzufinden. Moskauer Methoden. Ein in Warſchauer jüdiſchen Kreiſen bekannter kommuniſtiſcher Agent, der Fude Dr. Brandmann, hatte ſich nach Meldungen aus Warſchau als die großen Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen Trotzkiſten und Staliniſten ent⸗ ſtanden, für die Trotzkiſten ausgeſprochen. Dadurch zog er ſich die Rache der Stalin⸗Anhänger zu. Brandmann, der inzwiſchen in die Tſchechoſlowakei verzogen war, wurde dort auf Grund eines Parteibeſchluſſes ermordet. 590 000 Arbeitsloſe in USA. in einem Monat! Vom ameri⸗ wird bekanntgegeben, daß die Dezember 1937 um 520 000 zurückgegangen iſt. Die größten Arbeitsrückgang, der in einer ſolchen Zeitſpanne ſeit 1920 zu verzeichnen war. 20 Zigeuner ertrunken. Auf dem Wege nach Radom fuhr ein Zigeunertrupp mit ſeinen Fuhrwerken itber die zugefro⸗ rene Weichſel. verſanken mit 20 Zigeunern in den Fluten. Bei den Erxtrun⸗ kenen handelt es ſich um Angehörige eines Stammes in Oſt⸗ galizien, von dem ſie als Kwiek nach Warſchau geſchickt worden waren. In den Pariſer Abwüſſern ertrunken. Zwei Maurer, die Hierbei brach das Eis ein, und die Wagen bordnung zum„Zigeunerkönig“ mit Ausbeſſerungsarbeiten in einem Pariſer Abwäſſerkangl f beſchäftigt waren, werden vermißt. Da man am Abſtiegsſchacht einen Teil ihrer Kleider vorfand, nimmt man an, daß ſie in den Kanal ſtürzten, von der ſtarken Strömung der Abwäſſer mitgeriſſen wurden und ums Leben gekommen ſind. Franzöſiſches Militärflugzeug abgeſtürzt. Während eines Uebungsfluges ſtürzte am Freitagnachmittag über dem Flug⸗ platz von Iſtres ein Militärflugzeug ab. Die Inſaſſen, zwei Unteroffiziere, wurden getötet. Weitere Ausdehnung der Maul⸗ und Klauenſeuche in England. Die in mehreren Grafſchaften Englands ſtark ver⸗ breitete Maul⸗ und Klauenſeuche hat Blättermeldungen zu⸗ folge in den letzten Tagen weiter um ſich gegriffen. Insgeſamt mußten ſeit Oktober vergangenen Jahres 10241 Rinder, 13699 Schafe und 7898 Schweine abgeſchlachtet werden. Der Verluſt wird auf über 281000 Pfund(rund 3,4 Millionen RM.) ge⸗ ſchätzt. e 255 l S e 8 Ob die Träger meines Namens, mit denen ich ja ſonſt nichts Gemeinſames habe als denſelben ſchönen Namen, ein paar tauſend Mark mehr oder weniger erben, kann ſſe nicht unglücklich machen. Ich brauchte ihnen ja auch gar nichts vererben und alles meiner alten Anna vermachen, trotzdem ſie ſchlechten Kaffee kocht und nie lernen wird, Thüringer Klöße zu kochen. Ich habe alſo alles mit ihm durchgeſprochen. Erſt wollte er hoch hinaus und ſtellte eine Forderung, die mich allerdings erſchütterte. Als ich nicht darauf einging, wurde er billiger. Wir haben lange ge— handelt, ſchließlich nahm er ſehr erfreut die Brieftasche entgegen, mit dem, was darin war, und nun iſt er fort. „Und die Briefe?“ fragte Horſt. „Die hat er mir natürlich dagelaſſen. Ich hab' ſie ihm abgekauft.“ „Oh, Sie ſind doch...“ „Ach was“, ſagte Mörk,„ich bin ein alter Knabe, den es Spaß gemacht hat, einen Gauner zu überliſten. Es hätte an der Kaufſumme ſcheitern können. Aber er war doch ſehr beſtrebt, den Staub von ſeinen Füßen zu ſchütteln. 5 Ich habe noch niemand ſo vergnügt mein Sitzungszimmer 5 verlaſſen ſehen, wie dieſen Kavalier.“ „Wie ſoll ich Ihnen das danken?!“ rief Horſt.. „Damit, daß Sie ein anſtändiges Examen machen um heißt ſie doch? Inez? Richtig. Das Bild hat mir im⸗ poniert. So was findet man nicht jeden Tag. Nur ein iſt ſchade dabei.“ ä 85 „Nämlich?“ 5 i „Daß es Ihnen mal wieder viel zu leicht geworde iſt“, ſagte der Anatom.„Aber Ihre Mutter darf vo Briefen nichts erfahren. Das iſt Bedingung.“ „Weshalb lächelt ihr?“ fragte Frau Nelly. „Wir haben von ſchönen Damen geſprochen“, „Großer Gott, ſelbſt hier!“ ſagte ſie. Dann gingen ſie zuſammen in den Schwurger und die Verhandlung nahm ihren Fortgang 1 Da hab' ich mir gedacht: ich bin ein alter Junggeſelle. r eee e. SS S 9— 2892288 6 S 2 e „ n De — wien hüler Aus⸗ eiſen ann, Aus⸗ ent⸗ ſich ſchen rund neri⸗ die bis Die ollar den ſeit fuhr efro⸗ agen run⸗ Oſt⸗ nig“ „die anal hacht e in äſſer ines Flug⸗ zwei in ver⸗ zu⸗ ſamt 3 693 rluſt ge⸗ e ſelle. ſonſt men, n ſie gar chen, vird, ihm eine nicht ge⸗ aſche ort.“ ihm dem hätte doch teln. mer und Wie im⸗ eins rden den Badiſche Chronik Großfeuer an der Bergſtraße. U Schriesheim. In der Glaſerei Bauſch brach in den ſpäten Abendſtunden ein Brand aus, der ſich raſch zum Groß⸗ feuer entwickelte. Das Wohnhaus, die Glaſerei und die Holzvorräte ſind Opfer der Flammen geworden. Auch eine benachbarte Scheuer wurde ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Durch den Brand wurde auch die Lichtleitung der Gemeinde unterbrochen. Zur Bekämpfung des Feuers mußte auch die Ladenburger Motorſpritze herbeigeholt werden. Die Feuer⸗ wehren hatten bis zu den Morgenſtunden mit der Löſchung des Brandes zu tun. Heldelberg.(Stärkerer Fremdenverkehr 1937.) Im Dezember 1937 ſind in Heidelberg 3855 Fremde angekommen, von denen 349 aus dem Ausland ſtammten. Während des Kalenderjahres 1937 zählte Heidelberg an Fremdenankünften 224 183, unter denen 70 542 Ausländer waren. Das bedeutet bei der Geſamtzahl gegenüber 1936 (221 296) eine Erhöhung um rund 4000, bei den Auslän⸗ dern(64845) ſogar um rund 6000. Die Zunahme entfällt alſo nur auf die Ausländer. Wiesloch.(Brand gelegt, um Nachtwächter zu werden.) Hier wurde der verheiratete Ernſt Hoffmann wegen vorſätzlicher Brandſtiftung an ſeiner Arbeitsſtätte, einem Fabrikbetrieb, verhaftet. Der Mann hatte auf dieſe Art dem Nachtwächter, deſſen Stelle er haben wollte, Unauf⸗ merkſamkeit nachweiſen wollen. Sein ſchändliches Unterneh⸗ men wurde glücklicherweiſe ſchnell entdeckt und das Feuer ge⸗ löſcht. H. iſt geſtändig. () Durlach.(Drei Verletzte bei Verkehrsun⸗ glück.) Ein Geländewagen des Reichsarbeitsdienſtes und ein Zug der Straßenbahn ſtießen zuſammen. Hierbei wurden Arbeitsführer Dummler von der Gruppe 275(Durlach) und Oberſtfeldmeiſter Zocj ſchwer verletzt. Der Führer des Wa⸗ gens erlitt leichtere Verletzungen. Für jeden Hinweis dankbar Die Nachforſchungen nach dem Bruchſaler Mörder. () Bruchſal, 22. Jan. Trotz der fortgeſetzten angeſtreng⸗ ten Arbeit der Beamten der Kriminalpoltzeiſtelle Karlsruhe im Verein mit den Kriminalbeamten von Bruchſal und den Gendarmeriebeamten iſt es bisher nicht gelungen, des Mör⸗ ders, der am 11. Jauuar in der Wirtſchaft„Zum Weinberg“ in Bruchſal den 37jährigen Arbeiter Lieb niedergeſchoſſen hat, habhaft zu werden.„ Bei den Ermittlungen iſt in Erfahrung gebracht wor⸗ den, daß in Bruchſal und Umgebung ſeit über einem Jahr Einbrüche vorzugsweiſe in Gaſtwirtſchaften verübt worden ſind, die bisher von den Geſchädigten nicht angezeigt wur⸗ den. Sie ſollten die Einbrüche nachträglich zur Anzeige brin⸗ n. Außerdem hat ſich herausgeſtellt, daß die urſprünglich a zenommene Fluchtrichtung, Bruchſal— Untergrombach Durlach Karlsruhe, auch eine andere ſein kann. Man muß dämit rechnen, daß ſich der Täter auch in anderer Richtung entfernt hat. Die Tat iſt am Dienstag, den 11. Januar 1938, morgens 6.15 Uhr geſchehen. Um dieſe Zeit ſind viele werktätige Angeſtellte zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf dem Wege zu ihren Arbeitsstellen. Der Täter muß alſo von zahlreichen Perſonen geſehen worden ſein. Aufgrund der kriminalpolizeilichen Ermittlungen kann man annehmen, daß der Täter aus Bruchſal ſelbſt, höchſtwahrſcheinlich aus der näheren umgebung ſtammt. Es iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß er nach Verübung der Tat an ſeine Ar⸗ beitsſtelle gegangen iſt und dort wie alltäglich unauffäl⸗ lig ſchaffte. Im Intereſſe der Aufklärung des Verbrechens wird das Publikum erneut um Mitarbeit aufgefordert. Seine Hilfe iſt unbedingt notwendig, um die kriminalpolizeiliche Ar⸗ beit zu unterſtützen. Die ſachbearbeitenden Poltzeiſtellen ſind für jeden Hinweis dankbar. Alle Spuren werden nachgeprüft. Auch ſcheinbar unbedeutende Beobachtungen kön⸗ nen für den weiteren Gang der Anterſuchung von ausſchlag⸗ gebender Bedeutung ſein. Der Täter wird wie folgt beſchrieben: 40 bis 45 Jahre alt, etwa 1,76 Meter groß, längliches gelbliches Ge⸗ ſicht, bekleidet mit langer Hoſe und grauem Kittel. Er führte ein Damenrad bei ſich. Auf Wunſch werden Mitteilungen des Publikums vertraulich behandelt und wird der An⸗ zeiger nicht nach ſeinem Namen gefragt. Nachrichten nimmt jede Polizeiſtelle entgegen, beſonders die Kriminalpolizeiſtelle Karlsruhe, Telefon 6098; die zurzeit in Bruchſal tätige Mordkommiſſion, Telefon Bruchſal 2647. Auch wollen ſich ſolche Perſonen melden, die von dritter Seite Aeußerun⸗ gen über die Tat und einen Verdächtigen gehörk haben. Man laſſe ſich durch Berichte und Erzählungen von unberufener Seite über den Hergang der Tat und über den mutmaßlichen Täter ſowie über deſſen angebliche Feſtnahme nicht irremachen. Für die Ergreifung und Ueberführung des Täters hat der Oberſtaatsanwalt in Karlsruhe eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt. Dieſe Summe iſt nur für Mittei⸗ lungen aus dem Publikum beſtimmt. Mit der Aufklärung 5 Falles betraute Beamte haben keinen Anteil an der Be⸗ ohnung. ) Bruchſal.(Betagte Veteranen.) Die Sol⸗ datenkameradſchaft in Untergrombach birgt noch zwei Altvete⸗ ranen in ihren Reihen: Georg Adam Schmitt begeht am 14. Februar ſeinen 92. Geburtstag und Jakob Harkmann iſt 88 Jahre alt. Beide haben den Feldzug 1870⸗71 mitgemacht und nehmen am heutigen Zeitgeſchehen lebhaften Ankeil. (). Baden⸗Baden.(Aus religiöſem Wahnſinn.) Wie die Eltern des 24jährigen Kaufmannsgehilfen Heinz Fiebelhorn aus Greifswald, der ſich kurz nach Mitternacht zwiſchen Baden⸗Oos und Haueneberſtein vom Zug überfah⸗ ren ließ, dem hieſigen Bürgermeiſteramt telefoniſch mitteilten, hat der bedauernswerte junge Mann nicht wegen zerrütteter wirtſchaftlicher Verhältniſſe den Tod geſucht, ſondern ſich aus religibſem Wahn vor den Zug geworfen. () Raſtatt.(Am Geburtstag den Tod ge⸗ ſuch t.) In der Nacht hat ſich der ledige 21jährige Hans Gier aus Kuppenheim beim Bahnhof Kuppenheim vom Zug überfahren laſſen. Merkwürdig iſt, daß Gier ſich gerade an ſeinem Geburtstage das Leben nahm. 5 Neuſtadt i. Neuer Bürgermeiſter.) 8 Bürgermeiſter der Stadt Neuſtadt i. Schw. wurde reishandwerksmeiſter Pg. Albert Hirt berufen. Der neue Bürgermeiſter iſt an der Organiſation für die Deutſchen und Wehrmachts⸗Skimeiſterſchaften maßgeblich beteiligt. Gutach.(Tödlicher Skurz in der Scheuer.) Der in den Ser 1 1 in der Landwirtſchaft be⸗ ſchäftigte Titus Mack war mit dem Abladen von Heuvor⸗ räten aus dem oberen Stockwerk einer Scheuer beſchäftigt, als er infolge eines Fehltrittes auf die Tenne hinabſtürzte. 96 Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch, der ſeinen Tod alsbald zur Folge hatte. * Lalcale Ruud acliau Der geſtrige Sonntag war ein regneriſcher und unfreundlicher Januartag. Oft begann es zu rieſeln, ſodaß man lieber zu Hauſe blieb, oder bei einem Dauerſkat den Sonntag verbrachte. Trotz allem ließen ſich die Winterſportler durch das naß⸗ kalte Wetter nicht entmutigen, ſie ſchulterten ihre Bretler und fuhren in den Schwarzwald, wohin ein Winterſportzug ſie brachte. Allerdings war die Zahl der Unentwegten nicht beſonders groß, wie auch der ſonſtige Bahnverkehr keine beſondere Ausmaße annahm. Auch der Ausflugsverkehr blieb verhältnismäßig ſchwach. In der Frühe des Sonntag ſah man in unſerem Vorort die Sammler für das Winterhilfswerk an der Arbeit, um den wegen der Maul⸗ und Klauenſeuche ausgefallenen Ein⸗ topfſonntag nachzuholen. Im Vordergrund der ſportlichen Ereigniſſe ſtand hier das Verbandsſpiel Seckenheim Friedrichsfeld auf den hieſigen Wörtelwieſen. Zirka 1000 Beſucher wohnten dem ſehr intereſſanten Spielgeſchehen bei. Das Wochenende in der Stadt zeigte, daß man der Faſtnacht näher kommt. In vielen Lokalen fanden Kappen⸗ abende ſtatt, und immer mehr beginnt der närriſche Prinz ſein Szepter zu ſchwingen. Die Vereine ſelbſt hielten ſich mit Veranſtaltungen noch zurück. Die Sportfiſcher trafen ſich am Samstag zu einem Kameradſchaftsabend in der„Linde“, der einen ausgezeich⸗ neten Verlauf nahm und der zeigte, daß die oft ſo ſchweig⸗ ſamen Jünger Petri auch einen guten Humor beſitzen. Vier Verkehrsunfälle. Auf der Talſtraße in Feuden⸗ heim wurde ein dreijähriges Kind, das unvorſichtig über die Straße lief, von einem Perſonenkraftwagen angefahren. Das Kind erlitt eine Gehirnerſchütterung und Hautabſchürfun⸗ gen im Geſicht und an beiden Beinen.— Bei drei weiteren Verkehrsunfällen wurden zwei Perſonen verletzt und zwei Fahrräder und ein Kraftwagen beſchädigt. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Tod im D⸗ Zug.) Um 11.10 Uhr beim Einkreffen des D⸗Zuges von Heidelberg im Haupt⸗ bahnhof Ludwigshafen wurde im Abort eines Wagens die Leiche des Zugreviſors Daniel Simon, 64 Jahre alt, in Hambach wohnhaft, gefunden Wie durch einen Arzt feſt⸗ geſtellt wurde, iſt Simon einem Herzſchlag erlegen. St. Ingbert.(Schwerer Verkehrsunfall.) Auf der Kearſtraße in der Nahe des Bahnhofes Rentriſch ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Fernlaſt⸗ kraftwagen der Deutſchen Reichsbahn mit zwei Anhängern, der auf der rechten Straßenſeite kurz geparkt hatte, mollte gerade wieder in Richtung St Ingbert weiterfahren, als aue Richtung Saarbrücken ein Perſonenkraftwagen kam und den Laſtzug überholen wollte. Im gleichen Augenblick fuhr aber auch von St. Ingbert her ein Perſonenkraftwa⸗ gen,. bat Lenker offenbar keine richtige Sicht über die Straße hatte, da eine durch den Laſtkraftwagenmotor ent⸗ ſtandene Dunſtwolke über der Fahrbahn lag. Es kam zu einem Zuſammenſtoß der beiden Perſonenautos. Der Fah⸗ rer des aus Saarbrücken kommenden Wagens Scheid, ſo⸗ wie ein Fahrgaſt, der evangeliſche Pfarrer Lengler aus Birkenfeld, der zu einer Beerdigung nach Stuttgart wollte, wurden ernſtlich verletzt Die Inſaſſen des anderen Wagens kamen mit geringeren Verletzungen davon. 0 Ehrung der Retter von Edesheim Der Reichsjugendführer überreichte die Rettungsmedaille. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches empfing die acht Volksgenoſſen, die bei der Naturkataſtrophe in Edes⸗ heim, Gau Saarpfalz, mehrere BDM.⸗Mädel vom Tode des Ertrinkens gerettet hatten, und die dafür mit der Ret⸗ tungsmedaille am Bande ausgezeichnet worden ſind. Bal⸗ dur von Schirach überreichte ihnen im Namen des Füh⸗ rers und Reichskanzlers dieſe Auszeichnung und beglück⸗ wünſchte ſie dazu. Dieſer Orden ſei wohl einer der ehren⸗ vollſten, die es in der ganzen Welt gäbe; denn, ſo ſagte er, ihn verdiene nur der, der unter dem Einſatz der 11 975 nen Perſon das Leben eines Volksgenoſſen gerettet habe. Baldur von Schirach ſprach weiter dem Schüler Georg Kauper in Edesheim eine Belobigung aus, dem mit Voll⸗ endung des 18. Lebensjahres die Verleihung der Ret⸗ ungsmedaille am Bande ip Ausſicht geſtellt worden iſt. — Tübingen.(Drei Kraftfahrzeuge 1 u ſ a m 1 80 Abends fuhr in der Wilhelmſtraße ein Per⸗ ö auf einen Metzgerwagen auf. Ein nachfolgender Omnibus bremſte, um einen e mit dem Per⸗ ſonenwagen zu vermeiden, ſcharf ab. In dieſem Augenblick wurde er von einem hinter ihm kommenden Laſtwagenzug an der Rückſeite gerammt und ſo ſchwer beſchädigt, daß er ab⸗ geſchleppt werden mußte. — Selgetsweiler, Kr. Sigmaringen.(Aus der Kurve gegen einen Baum.) Der Landwirt und Metzger Auguſt Gaßner nahm mit ſeinem Motorrad eine Kurve in Herd⸗ wangen zu kurz und wurde gegen einen Baum geſchleudert. Mit ſchweren Verletzungen kam Gaßner in das Pfullendor⸗ fer Krankenhaus. — Langenau.(Von einer Tanne erſchlagen.) In Oberelchingen wurde die 46jährige Bäuerin Babette Glöckle von einer fallenden Tanne ſo unglücklich getroffen, daß ſie ſofort tot war. Der Mann der Verunglückten erlag vor zwei Monaten einem Schlaganfall. Alsfeld.(Holzhacken gefiel ihnen nicht) Vor etwa zwei Wochen wurde bei einer Razzia der Gen⸗ darmerie eine Anzahl Zigeuner wegen zahlreicher Fahr⸗ rade und Wäſchediebſtähle in der Umgegend von Alsfeld verhaftet. Die Vurſchen wurden hier auf dem Gefängnis⸗ hof mit Holzhacken beſchäftigt. Dieſe Arbeit gefiel ihnen aber nicht, und zwei von ihnen kletterten bei paſſender Gelegenheit auf einen großen Hol zſtoß und bon dort über die Mauer. Bis ſetzt konnten die Ausreißer noch nicht wie⸗ der gefaßt werden N z Tod an der Hochſpannung. In einem Werk in Burghauſen geriet der 18jährige Schloſſer kaver Forſter an 8 0 000 Volt⸗ Spannung, Die Berührung, die durch Selbſtverſchulden erfolgte, hatte den ſofortigen Tod des jungen zur Folge. Die Leiche war völlig i 4 Säule erschlagen Als an einem s g vor ein Waaftſahrzenge und durch 3 5 zeuge aller Winterfeier im„Schloß“. Der Geſangverein„Sängerbund“ hatte geſtern abend ſeine Mitglieder, Freunde und Gönner zu einer Winterfeier eingeladen. Lange vor Beginn der Veranſtaltung war der große Schloßſaal bis auf den letzten Platz beſetzt. Das Programm hat ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt. Den Reigen der Veranſtaltung eröffnete der Männerchor mit „Hallo, ein junger Tag erwacht“. Unter der ſicheren Stab⸗ führung von Landhäußer iſt die Geſamtwirkung überwältigend und ein dankbares Publikum iſt gleich von Anfang an inner⸗ lich gehoben. Nach herzlichen Begrüßungsworten durch den Vereinsführer Emil Sichler folgten gemiſchte Chöre, die ebenfalls ein muſikaliſcher Ohrenſchmaus waren. Zwiſchen den geſanglichen Programmnummern wurden Ehrungen durch den Vereinsführer vorgenommen. Im Auftrag des badiſchen Sängerbundes konnte der verdiente Sänger Andreas Schmitt für 25 jährige Mitgliedſchaft mit der ſilbernen Ehrennadel ausgezeichnet werden. Für 10jährige Mitgliedſchaft wurden den Sängern B. Braun, M. Kuhn, F. Müller und Schmich die Schubertplakette überreicht. Auch wurden wieder eine ganze Anzahl Sänger für 100 prozentigen Probebeſuch ausgezeichnet. Mit einem Sieg Heil auf den Führer und dem Weihegeſang ſchloß der Ehrungsakt. Nun folgte ein allgemeines Volkslied„Heidenröslein“, dem einführende Worte über Entſtehung und Geſtaltung dieſes Volksliedes durch den Chorleiter Emil Landhäußer vorausgingen. Zwei Männerchöre beſchloſſen den geſanglichen erſten Teil. In der Pauſe wurde tüchtig dem Losverkauf zugeſprochen, denn jeder wollte Anteil haben an dem reichhaltigen Gabentiſch. Nun folgte der heitere und bunte 2. Teil. Zunächſt ſchöpfte unermüdlich als Anſager Hugo Voiſin vom National⸗ theater ſeinen köſtlichen Humor aus ſeiner Witzkiſte. And als erſt die Schrammelkapelle und die Geſchwiſter Barthoff auftraten ſteigerte ſich die Stimmung, bis der ganze Saal beim Auftreten von Frl. Ilſe Jette ins„Schunkeln“ kam. Ausgezeichnet waren die Dialektvorträge in Mannemer Mund⸗ art von Lene Kamuff. Es würde zu weit führen, das reich⸗ haltige Programm, das ſich bis zur Mitternachtſtunde hinaus⸗ zog, einzeln anzuführen. Es waren wirklich frohe und genuß⸗ reiche Stunden, die man hier im Sängerkreiſe erlebte. . Aus dem Vereinsleben. Generalverſammlung des To. 13898. Die am Samstagabend in der Turnhalle ſtattgefundene Generalverſammlung des hieſigen Tv. 98 war recht gut beſucht und nahm einen erfolgverheißenden Verlauf. Vereins⸗ führer K. Hetzel gab einen eingehenden Bericht über alle das Jahr hindurch den Verein berührenden Ereigniſſe. Grundſatz der Vereinsführung war, mit allen Mitteln zu wirken, um die Aufgaben, die der heutige Staat an den RfL ſtellt, zu erfüllen. Hauptaugenmerk war daher, daß alle Zweige der Leibesübung gefördert werden. Das Ver⸗ hältnis des Vereins zur Parkei und ihren Formationen war gut und fruchtbar. Auch mit der Wehrmacht wurden erfolgverſprechende Beziehungen aufgenommen. Den Auf⸗ gaben und Zielen des Reichsbundes für Leibesübungen wur⸗ den beſondere Aufmerkſamkeit zugewandt durch entſprechende Werbeveranſtaltungen. Dieſem Zweck dienten ein gut durch⸗ geführtes Frühjahrsſchauturnen und die große Veranſtaltung am 2. Oktober unter Mitwirkung von Angehörigen der Deutſchlandriege. Leider muß feſtgeſtellt werden, daß das Fehlen eines zeitgemäßen Sportplatzes die Aufgaben des Vereins ſehr hemmt, ſodaß Abhilfe dringend nötig iſt. Zum Schluſſe dankte er allen ſeinen Mitarbeitern für die un⸗ ermüdliche treue Anterſtützung und Erfüllung der übertragenen Aufgaben, und mahnte ſie zu weiterer pöſitiver Mitarbeit am Dienſte eines großen Erziehungswerkes am deutſchen Volk. Der Kaſſenbericht des Vereinskaſſiers Volz ließ erkennen, daß die Vereinskaſſe ſich in guten Händen befand. Auf eine lebhafte und ausgedehnte Tätigkeit des Vereins ließ der Bericht des Oberturnwarts ſchließen. Vor allem zeigen die Jugendabteilungen eine günſtige Entwicklung. Der Verein beteiligte ſich bei allen Veranſtaltungen des Kreiſes. Teil⸗ nehmerzahl und Erfolge hierbei waren recht erfreulich. Bei der vorgenommenen Wahl wurde auf Vorſchlag von Karl Frey der bisherige Vereinsführer K. Hetzel einſtimmig wieder⸗ gewählt. Zu ſeinem Stellvertreter und zugleich Dietwartz berief der Vereinsführer wieder den ſeitherigen, Karl Volz. Auch in den Vereinsführerſtab und Führerring nahm er wieder ſeine ſeitherigen Mitarbeiter und zwar: K. Konrad, Oberturnwart, Gg. Volz, II. Kaſſenwart; Ernſt Raule, Schriftwart; Jakob Grathwohl, Männerturnwart; Hedwig Keitel, Frauenturnwartin; Hildegard Erny, Turnerinnen⸗ wartin; Kurt Bauer, Jugendwart, Ed. Würthwein Spiel⸗ wart; Jakob Bürgy, Gerätewart und Max Bühler, Sporl⸗ wart; außerdem mit beſonderen Aufgaben Karl Frey, Phil. Würthwein, Gg. Volz J, Jakob Volz, Jakob Möll und Johann Erny. Zu Kaſſenprüfern wurden gewählt: Heinrich Gropp, Karl Klumb und Philipp Maas. Der Voranſchlag für das Jahr 1938 wurde nach der Aufſtellung des Vereins⸗ führers einſtimmig genehmigt. Zum Schluß gab Vereinsführer Hetzel noch die für das kommende Jahr vorgeſehenen Veranſtaltungen bekannt, da⸗ runter auch die Feier des 40 jährigen Beſtehens des Vereins. Nach dem allgemeinen Lied„Turner auf zum Streite““ ſchloß der Vereinsführer mit einem Sieg Heil auf den Führer und den Nationalliedern die von beſtem Geiſt getragene und anregend verlaufene Verſammlung. Wer hat die Vorfahrt? Gerade das Kapitel Vorfahrt verlangt im Verlehrsleben größtes oder Fuhrwerkslenker iſt. Als Hauptſtraßen gelten ſtraßen einſchließlich der e die Wir 1 ae See leichen Ran hat de 8 zei Straßen gleichen ges hat der von ts Kom⸗ mende die Vorfahrt. Doch iſt hier zu„ dort Schließ noch ei 52 die Richtung des auf derſelben Straße ſi kehrs kreuzen, ſo hat er 5 ihm ente 5 Art, die ihre Ri Kreuzungen und Einmündun gen 991 fahren zu l Aus dem Mannheimer Konzertleben. Dritte muſikaliſche Feierſtunde von der NSG.„Kraft durch Freude“. Muſikaliſcher Leiter: Generalmuſikdirektor Prof. Hermann Abendroth. Es war ein ſehr guter und allgemein aufs wärmſte begrüßter Gedanke, den berühmten Leipziger Generalmuſikdirektor Prof. Hermann Abendroth zur Leitung der Dritten muſi⸗ kaliſchen Feierſtunde wieder einmal nach hier zu berufen. Es bleibt eigentlich befremdend, daß ihn die muſikaliſchen Akademien, deren ſtändiger Gaſt er immer war, in den letzten Jahren nicht mehr verpflichteten, zumal er doch ſtets ſtärkſte Anziehungskraft ausübte. Nicht zu Unrecht, denn er iſt doch unter den derzeitigen deutſchen Orcheſter⸗ führern ein Auserkorener, ein Berufener. Er iſt einer jener wenigen, die dienen und nur dienen, die alſo ihre Perſönlichkeit nicht dem Kunſtwerk aufdrängen, ſondern unterordnen, um andererſeits in dieſem Dienen reſtlos aufzugehen. Daher auch ſtets dieſe unmittelbare, zün⸗ dende Wirkung bei der Interpretation dieſes oder jenes Muſikſtückes. Abendroth weiß anzufeuern und mitzureißen, er weiß aufzubauen und zu geſtalten, er kennt die Materie durch und durch und kann ſich daher ganz der Ausdeu⸗ tung widmen. Er erlebt und zwingt zum Miterleben. So war es immer, und ſo iſt es heute noch. Iſt er gar moch, wie im vorliegenden Falle, mit dem Orcheſter ver⸗ traut und dieſes mit ſeiner Direktionsweiſe, dann kommt es immer zu einer eindrucksſtarken, unvergeßlichen Feier⸗ ſtunde. So auch bei ſeinem Erſcheinen in der Dritten muſikaliſchen Feierſtunde von Kd F., die damit zu einem Dies winterlichen muſikaliſchen Höhepunkt führte. Weber, Schubert, Mozart und Beethoven zierten mit ihren fein⸗ ſten Werken das Programm. Sie ſind alle bekannt und können wir daher zur Aufführung ſelber übergehen. Für die Wandlungsfähigkeit und die Größe von Abendroths künſtleriſcher Perſönkichkeit ſpricht die Tatſache, daß er nicht etwa auf dieſen oder jenen Meiſter eingeſchworen, alſo Spezialiſt iſt, ſondern alle Meiſter beherrſcht und ſtilvoll interpretiert. Davon gab gerade der geſtrige Abend ein beredtes Zeugnis. Er begann mit Weber, unſerem fein⸗ ſten Romantiker, und zwar hörten wir die Ouvertüre zu „Freiſchütz“— die Oper iſt für das Mannheimer Natid⸗ malthegter offenbar verſchollen—, deren romantiſche Reize er uns in letzter Schönheit erſchloß. Schon hier bewun⸗ derte man die überlegene Führung Abendroths und das Hangvolle Spiel des Orcheſters. Nun folgte W. A. Mo⸗ zarts herrliche C⸗Dur⸗Symphonie, deren vier Sätze veſt⸗ los ausgedeutet wurden. Beſpundernswert hier dieſe Um⸗ ſtellung des Dirigenten. Das war Geiſt vom Geiſt. Auch da bot das Orcheſter eine Muſterleiſtung an graziler Arbeit. Nur eines bedauerte man und mußte jeder Muſiker be⸗ dauern, nämlich die Tatſache, daß in dem Rieſenraum ſo manche Feinheiten verloren gingen. Für derartige Werke iſt eben der Nibelungenſaal doch nicht recht geeignet. Als zweite ſymphoniſche Schöpfung hatte man Schuberts Un⸗ vollendete, in ſich aber doch Vollendete, in das Programm aufgenommen. Dieſer Schwanengeſang wird, ſo oft man ähn auch hört, immer wieder zu einer neuen Offenbarung. Hier gab es eine nochmalige Steigerung und zwar vor allem bein ſeeliſch. Die tiefe Tragik der beiden Sätze wurde nz wundervoll ausgeſchöpft. Die Wiedergabe des Wer⸗ 5 führte zu einem erſchütternden und wiederum be⸗ glückenden Erlebnis. Den Abſchluß des unvergleichlichen Abends bildete dann die grandios geformte und geſtaltete Leonoren⸗Ouvertüre Nr. 3, deren Interpretation Dirigent wie Orcheſter in gleichem Maße ehrte. Hermann Abend⸗ roth war der Gegenſtand herzlicher Ovationen. Daß er das bravourös muſizierende Orcheſter an denſelben teil⸗ nehmen ließ, war ein feiner Zug der Geſinnung. Wir hoffen, den gefeierten Diroentan bold wieder hier begrü⸗ ßen zu können. 8 Mich. Thumann. Wenn die Tage länger werden Die Winterſonnenwende war uns ein Verſprechen, von nun an die Tage wieder länger werden ſollten, daß wir wieder im Lichte leben könnten. Nun iſt in unſe⸗ ren Breiten um die Zeit der Jahreswende das Wetter freilich meiſtens ſo, daß wir ſo ohne weiteres noch nichts von dem länger gewordenen Tag merken. Unſere Sehn⸗ ſucht nach der Sonne erſtickt immer noch in Wolken, die zu oft grau und grämlich vor der Sonne hängen. Und doch kann ſich jeder auf dem Kalender wenigſtens davon überzeugen, daß die Tage bereits rund zehn Mi⸗ nuten länger geworden ſind. Iſt der Januar vorüber, dann läßt ſich das Längerwerden des Tages auch ohne Kalender feſtſtellen. Der Menſch kann alſo nun mit neuer Hoffnung der Entwicklung der Dinge in der Natur ent⸗ gegenſehen. Vom Frühling allerdings ſind wir noch weit entfernt. Der Winter hat ſich im großen und ganzen nur in den Bergen feſtgeſetzt. Aber wir ſtehen jetzt unmittel⸗ bar vor einem ſogenannten Lostag, vor dem 25. Januar, dem Tag von Pauli Bekehr. Schon vom Sebaſtiantag, er war am 20. Januar, ſagt ein alter Merkvers:„Auf Se⸗ baſtian pflegt der Saft ins Holz zu gahn“, und zum Tag von Pauli Bekehrung wird dieſe Wetterregel dahin er⸗ weitert:„Zu Pauli Bekehr— Winter, dich ſcher!“ Und das neukommende Licht iſt es ja, das den Winter aus⸗ treibt. Mit jeder Minute, die die Sonne länger ſcheint, ſteigt ihre Macht, wird ſte ſiegreich über die grauen Winterrieſen. Ein kleines Weilchen noch— und dann iſt doch Frühling!. da D — 2 2 Gondermarken zum 30. Januar 1938 Zum fünftenmal jährt ſich am 30. Januar der Tag der Machtübernahme durch den Führer und Reichskanzler. Die Deutſche Reichspoſt hat aus dieſem Anlaß beſondere Wertzeichen herſtellen laſſen. Sie zeigen nach einem Ent⸗ wurf von Profeſſor Alois Kolb⸗Leipzig als Sinnbild des Sieges der nationalſozialiſtiſchen Bewegung einen deutſchen Jüngling, der das Licht der Wahrheit und den Lorbeer der Ehre durch das Brandenburger Tor in die Reichshauptſtadt bringt. Es handelt ſich bei dieſer Neu⸗ ausgabe um zwei Freimarken zu 6 und 12 Rpf. und eine Poſtkarte zu 6 Rpf. Zum Nennwert werden Zuſchläge von 4 und 8 bzw. 4 Rpf. bei der Poſtkarte für den Kul⸗ turfonds des Führers erhoben. Die Abgabe der neuen Wertzeichen und der Poſtkarte beginnt bei allen Poſt⸗ dienſtſtellen am 28. Januar. Weltbild(M). An Brennholz kann geſpart weiden Eine Reihe von Betrieben iſt auf Brennholz⸗ verbrauch angewieſen, ſo z. B. Bäckereien, Fiſchräuche⸗ reien, Töpfereien uſw. Bei der allgemeinen Tendenz, den Rohſtoff Holz ſeiner volkswirtſchaftlich notwendigſten Verwendung zuzuführen, ſchreitet der Abbau des Holz⸗ brandes an allen den Stellen, wo er als unnötig bezeich⸗ net werden muß, in erfreulichem Maße fort. Dafür kann das ſeitherige Brennholz induſtrieller, insbeſondere che— miſcher Verwertung in größeren Mengen zugeführt wer⸗ den. Für die obengenannten auf Brennholz angewieſenen Betriebe muß aber die Verſorgung unbedingt ſichergeſtellt werden, wie auch die Belieferung in den meiſt ländlichen Gegenden, wo die Umſtellung auf Kohlenfeuerung noch nicht genügend gefördert werden konnte oder aus tech⸗ niſchen Gründen und Transportſchwierigkeiten jetzt noch nicht in Angriff genommen wird. Für dieſe Sicherſtellung des Brennholzbedarfs ſorgt ein eingehender Erlaß des Reichsforſtmeiſters, der u. a. beſtimmt, daß die Preiſe auf dem Brennholzmarkt unverändert bleiben und unzuläſſige Preisſteigerungen unter allen Umſtänden vermieden werden. Unbeſchadet dieſer Maßnahmen zur Sicherung des wirklichen Brennholzbedarfs der Haushaltungen und be⸗ ſtimmter gewerblicher Betriebe muß aber jeder den Ver⸗ brauch des wertvollen Rohſtoffes Holz, wo es auch immer geht, einſchränken, um mitzuhelfen, die dadurch frei wer⸗ denden Mengen im größtmöglichſten Umfange den zahl⸗ reichen hochwertigen Umwandlungsſtoffen zuzuleiten. Wir haben andere Brennmaterialien genug, um dieſe Ver⸗ lagerung ohne irgendwelche wirtſchaftlichen oder tech⸗ niſchen Nachteile für den einzelnen durchzuführen. Der bete Verkehrelote 8 ſſt die Vorſicht! ö 2 Handelsteil Ruhig Die Berliner Effektenbörſe verkehrte zum Wochenſchluß in euhiger Haltung. Das Geſchäft geſtaltete ſich ſchleppend. Ju⸗ tereſſe zeigte ſich für einige Nebenwerte, die leichte Kurserhöhun⸗ gen durchſetzen konnten. Im übrigen war die Tendenz am Aktienmarkt uneinheitlich. Am Markt der feſtüer⸗ zünslichen Werte zeigte ſich einige Nachfrage, doch blieben die Kursveränderungen gering. Am Deviſenmarkt war der franzöſiſche Franken im Auslandsverkehr leicht erhöht. 3 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 24. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schüler⸗ miete A: Der Reiter. Schauſpiel von Heinrich Zer⸗ kaulen. Anfang 15, Ende gegen 17.45 Uhr.— Abends: Miete E 14 und 2. Sondermiete E 7 und für die NS. Gemeinſchaft„Kraft 5 Freude, Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen Abt. 111 bis 112: Der Reiter. Schauſpiel 115 Heinrich Zerkaulen. Anfang 20, Ende gegen 22.45 hr. Dienstag, 25. Januar: Miete C 14 und 2. Sondermiete C7 und für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 419, 425 bis 429: Begegnung mit Alrike. Komödie von Sigmund Graff. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Mittwoch, 26. Januar: Miete A 14 und 2. Sondermiete A 7 und für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim Abt. 361 bis 363: Fidelio. Oper von Beethoven. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. Donnerstag, 27. Januar: Miete D 14 und 2. Sonder⸗ miete D7 und für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt, 405: Der Zigeunerbaron. Operette von Johann Strauß. An⸗ fang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Freitag, 28. Januar: Für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 101 bis 103, 221 bis 232, 281 bis 284, 291, 356 bis 357, 384 bis 389, 391 bis 393, 599, 616 bis 617, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Aida. Oper von Verdi. Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr. Samstag, 29. Januar: Miete B 14 und 2. Sondermiete Be 7 und für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim Abt. 364 bis 366: Die Fledermaus. Operette von Johann Strauß. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Mittwoch, 26. Januar: Für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim Abt. 327 bis 332, 381 bis 383, 509 bis 510, 519 bis 520, 529, 549 bis 550, 560, 570, 589 bis 590, 602 bis 607, Jugendgruppe Nr. 1 bis 500, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Parkſtraße. Kriminalſtück von Axel Ivers. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 30. Januar: Freier Verkauf und für die NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Kulkurgemeinde Mannheim Abt. 563 bis 567 und Jugendgruppe Nr 751 bis 1125: Parkſtraße. Kriminalſtück von Arel Ivers. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Das geht ſicher ſchief! ren und noch länger leben willſt, ſo über⸗ erſichtlichen Stellen. Es erben ſein. ide Heas⸗Wreſſearchiv(Hueter). r r Wenn du Zeit ſz hole nicht in — Turnerbund„Jahn“, e. V., Mhm.-Serkenheim Motto:„Alles für's Herz!“ 8 Unter obigem Motto steigt am Samstag, . Februar 1938 abends 8 Uhr in sämtlichen Räumen des Kaiserhofes“ der große Fastnachts-Ball der Turnerbündler, unter Mitwirkung einer erstklassigen Stimmungs- und Tanzkapelle, bei prächtiger Dekoration u. Ueberraschungs- einlagen Prämiierung der schönsten Masken Alles was Sinn hat für Freude, Stimmung und Humor, ist hierzu herzlich eingeladen. Der närrische Rat. Zwei ſtarke Zum Eintritt auf I. 4. wenn mögl. früher Einlegſchweine Hontoristin Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. (keine Anfängerin und schulfrei) gesucht. Nur flotte gewandte Maschinenschreiber- N innen, die möglichst auch Kenntnis in. Kurzschrift haben, wollen sich melden n mit kurzgefalltem Lebenslauf, Zeugnisab-(nach vorgesclirieb. schriften, Bild und Gehaltsansprüchen tädt. Must unter Nr. 76 an die Geschättsst. d. Bl.% haben it 5 zu haben in der „ eckarbote-Druckerei Am Mittwoch, 26. Januar, von 3 Uhr an findet im Gaſthaus „Zum Löwen“ die Verpachtung der Grund ſtücke ſoweit ſie nicht in die Feld⸗ bereinigung gefallen ſind, ſtatt. Rechtsbeiſtand Eugen Dahm, Mannheim/ Fernſprecher 28111. GSammel⸗ Anzeiger Uur für Mitglieder der Landw. Ein- n. Verkoufsgenoſſenſchak Beſtellungen auf Wieſenheu werden im Lager entgegen⸗ genommen. Anmeldungen zum Kartoffel dämpfen müſſen ſofort in unſerem Lager gemacht werden. Vir druciteu Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung.