F eee eee en, . ... : Monatlich Ma. 1.40, darch die Pot Mk. 1.80, zu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt meuatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millmeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Neachteſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gnittg. Anzeigenſchluß 9 Uhr ggeruſptecher Nr. 47218. Poſtſchenn- Kante: Kartaruhe 78439. Dages· und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. i— far den Stadtteil Athm.⸗Sechenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlig für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 12. 37 1160 ————— 38. Jahrgang ———— „Gendhoten Gauleiter Bohle ſprach in Budapeſt über die Auslands⸗ organiſation der NSDAP. Budapeſt, 24. Januar. Anläßlich ſeines offiziellen Beſuches in Ungarn ſprach am Montag nachmittag der Staatsſekretär und Chef der Auslandsorganiſation im Auswärtigen Amt Gauleiter Bohle auf Einladung des ungariſchen Außenminiſters von Kanya vor der Ungariſchen Geſellſchaft für Außenpolitit. Gauleiter Bohle führte dabei u a. aus: Die Auslands⸗Organiſation der N DAp iſt im engeren Sinne die Zuſammenfaſſung aller Bürger des Deutiſchen Reiches im Auslande. die Mitglieder der NS D Ap ſind. Wenn wir generell vom Deutſchtum im Ausland ſpre⸗ chen ſo verſtehen wir darunter ſowohl die Auslandsdeut⸗ ſchen, wie auch die Volksdeutſchen. Wir wiſſen aber ganz klar zu unterſcheiden zwiſchen den Auslandsdeut⸗ ſche nn, d. h den Reichsdeutſchen im Ausland, und den Volksdeutſchen, die in Sprache und Kultur deatſchen tammes ſind, nicht aber als Bürger zum Deutſchen Reich gehören Bei meiner Kede, die ich im vergangenen Herbſt vor der deulſchen Kolonie in London hielt, habe ich mit allem Nachdruck darauf hingewieſen, daß die Auslands⸗Organiſa⸗ tion der NS DAßp nicht die Aufgabe hat, die Volksdeutſchen zu organiſieren. Ich möchte dieſe Erklärung ſowohl in mei⸗ ner ſlaatlichen Eigenſchaft, wie auch als Gauleiter der Na⸗ kionalſozialiſtiſchen Partei feierlich wiederholen. Alle gegenteiligen Behauptungen, die von Zeit zu Zeit von einer böswilligen und oft hierfür bezahlten Preſſe auf⸗ geſtellt werden, ſind frei erfunden und können nur den Zweck haben, Mißtrauen zu ſäen und politiſche Schwierigkeiten hervorzurufen. Es iſt ein fundamenkales Prinzip meiner Organiſation, ſich niemals und unter keinen Amſtänden in die innerpoli⸗ kiſchen Verhältniſſe fremder Staaten einzumiſchen. Das Reich und die Partei erwarten im Gegenteil von den Reichsdeutſchen im Auslande, daß ſie vorbildliche und loy⸗ ale Gäſte der Staaten ſind, in denen ſie ſich aufhalten Es iſt eine alte und für uns ſchmeichleriſche Behaup⸗ tung, daß wir Deutſche die beſten Organiſatoren der Welt ſind. Wenn wir daher auch unſere Reichsbürger im Aus⸗ lande organiſieren, obwohl dieſes Wort— gewollt oder ungewollt— oft falſch ausgelegt wird, ſo bann ich verſi⸗ chern, daß dieſe Tatſache allen fwvemden Regierungen die ſtärkſte Garantie für ein loyales Auftreten unſerer Auslandsdeutſchen bietet. Der Nationalſozialismus iſt die Weltanſchauung und die politiſche Ueberzeugung aller Reichsdeutſchen. Wer als Reichsdeutſcher behauptet, nicht Nationalſozialiſt zu ſein oder es nicht ſein zu wollen, befindet ſich in einem Ge⸗ genſatz zu ſeiner Nation. Er hat aufgehört ein Mitglied der deutſchen Volksgemeinſchaft zu ſein, auch wenn er koch auf dem Papier Bürger des Reiches ſein mag. Es iſt eine lo⸗ giſche Folgerung dieſer vom ganzen deutſchen Reichsvolk geteilten Anſchauung, daß die Bewegung und damit das Reich das Recht beſitzt, ihre Bürger im Auslande in der Weltanſchauung des Nationalſoziallsmus zu ſchulen. Wenn draußen wenige Reichsdeutſche ſich als Partei⸗ genoſſen zuſammenſchließen, bilden ſie einen Stützpunkt der NSDAP. Sind es mehrere, dann bilden ſie eine Orts⸗ gruppe Befinden ſich in einem Lande mehrere Stützpunkte und Ortsgruppen, ſo bilden dieſe Gruppen zuſammen einen Landeskreis, und bei einer weiteren Vergrößerung wird der Landeskreis durch eine Landesgruppe erſetzt. Dieſer Aufbau iſt ganz klar und ohne irgendeine geheimnisvolle Seite. Wenn, was oft geſchehen iſt, einige Kreiſe im Aus⸗ lande ein ſenſationelles Geſchrei über Stützpunkte der NS⸗ DA anſtimmen und erſchrockenen Bürgern klarmachen mollen, daß ein Stützpunkt eine milikäriſche Ge⸗ heimorganiſation darſtellt, dann beweiſt das, daß die Betreffenden entweder nichts von der Struktur der NSA kennen oder bewußt böswillig ſind. Nicht nur der Aufbau unſerer Organiſation, ſondern auch ihre ganze Arbeit liegt ſo klar und offen vor aller Welt, daß es eine geradezu kindiſche Dummheit von uns ſein würde, mit ſol⸗ chen Stellen beiſpielsweiſe Spionage zu treiben. i Der Landesgruppenleiter oder der Landeskreisleiter in einem Lande iſt der Sprecher der in dieſem Lande an⸗ ſäſſigen Reichsdeutſchen Er hat die Sorge für die nationalſozialiſtiſche Ausrichtung ſeiner Mitbürger. Er ſoll im Einvernehmen mit den Konſulaten für Hilfe bei den in Nor geratenen Volksgenoſſen beſorgt ſein. Unſer Winter⸗ i wird auch von der Partei im Auslande durchge⸗ ührt. Jeder Reichsdeutſche im Auslande, der ein treuer Ge⸗ folesmann ſeines Führers iſt, hat den begreiflichen Wunſch, ſein Leben nationalſozialiſtiſch zu geſtalten. Es können nicht die Bürger im Reich eine Lebensaufſaſſung und die⸗ jenigen außerhalb unſerer Grenzen eine andere haben. Für beſtimmte Kreiſe tritt die Senſation immer dann ein wenn das Deutſche Reich ſich erlaubt, von denſel⸗ ben Rechten Gebrauch zu machen, die andere Staa⸗ ten als ſelbſtverſtändlich betrachten. Die Ausübung dieſes gleiches Rechtes nennt man dann bei den Deutſchen Agi⸗ kation oder Pangermanismus. Lügen und Angriffe Die vielen Angriffe, die im Laufe der letzten Jahre ge⸗ gen die Auslands⸗Organiſation gerichtet waren, haben nie⸗ mals einer ern 57010 Nachprüfung ſtandhalten können. Es muß jedem Beobachter auffallen, daß es zum allergröß⸗ ten Teil die gleichen Auslandsdeutſchen ſind. die man heute als organiſierte Geſtapo⸗Agenten bezeichnet, die auch ſchon en ö J Dienstag, den 25. Januar 1938 ——— Dre vor 1933 im Auslande anſäſſig waren, ohne daß man es damals für nötig hielt, ſie in dieſer Weiſe zu verdächtigen. Wenn man auf der einen Seite die Behauptung aufſtellt, daß die Auslands⸗Organiſation die Reichsdeutſchen im Aus⸗ land kterroriſiert und ſie zwingen will, National⸗ ſozialiſten zu werden und auf der anderen Seite erklärt, daß dieſe Auslandsdeutſchen alle im Geheimdienſt einer großen Spionagezentrale ſtehen, muß man doch feſtſtellen, daß die eine Behauptung die andere vollkommen aus⸗ ſchließ t. Die kürzlich phantaſtiſche Lüge über einen Geheimfonds von 20 Millionen engliſchen Pfunden, mit dem unter anderem auch meine ſogenannten Agenten im Auslande finanziert werden, entbehrt von der Nieder⸗ tracht abgeſehen, nicht einer gewiſſen Komik. Abgeſehen da⸗ von, daß das Britiſche Reich nicht mit 20 Millionen Pfund erſchüttert werden kann, ſcheinen die Verfaſſer derartiger Hetzmeldungen recht wenig von den Deviſenſor⸗ gen des Deutſchen Reiches gehört zu haben. Wenn wir auch dein daß die maßgebenden Kreiſe in England derarkige Meldungen nicht beachten, ſo bleibt aber doch feſtzuſtellen, daß ſie im Intereſſe der guten Beziehun⸗ gen zwiſchen zwei Staaten mindeſtens als bedauerlich und unfair angeſehen werden müſſen. „Pangermanismus“? Nachdem die an ſich nicht großen Möglichkeiten einer ſyſtematiſchen Verleumdungskampagne gegen das Dritte Reich auf Koſten unſerer Auslandsdeutſchen erſchöpft ſind, greift man zurück auf ein Wort, das, in einem entſprechend ſenſationell aufgemachten Rahmen gebracht, etwas wie eine internationale Panik hervorrufen ſoll. Es iſt das Wort „Pangermanismus“. Ich bin überzeugt, daß die Verſuche, in den verſchiedenſten Staaten als letztes Mittel einer Diskriminierung des Reiches eine deutſche Weltgefahr an die Wand zu malen, ſcheitern werden an dem geſunden Menſchenverſtand der heutigen Politiker. Wir Nationalſozialiſten können mit Inbrunſt verſichern, daß wir keinen ſehnlicheren Wunſch haben, als in Ruhe und Auen gelaſſen zu werden, um unſer Reich wieder auf⸗ auen zu können. Zu allen Zeiten der Weltgeſchichte iſt in politiſchen Din⸗ gen mit der bewußten Lüge gearbeitet worden. Ich kann die Behauptung aufſtellen, daß über kein einziges Land auf der Welt ſeit 1914, und insbeſondere ſeit 1933, ſo viel gelogen worden iſt wie über Deutſchland. Die Lüge vom Pangermanismus iſt vom Standpunkt der inter⸗ nationalen Beziehungen aus geſehen, ſicherlich die infamſte. Wer ſich auch nur oberflächlich mit der Lehre des Na⸗ tionalſozialismus in Deutſchland befaßt hat, muß wiſſen, daß diese Weltanſchauung eine rein innerdeutſche Anſchauung darſtellt, die wir eiferſüchtig hüten und niemals zu exportieren gedenken. Wenn wir nach 5 Jahren nationalſozialiſtiſcher Aufbau⸗ arbeit in Deutſchland feſtſtellen, daß unſer Reich eine Welt. macht im weiteſtgehenden Sinne des Wortes iſt, dann kref⸗ fen wir dieſe Jeſtſtellung ohne jede Arroganz, aber mit großem Skolz und kiefer Dankbarkeit gegenüber dem Füh⸗ rer. Wenn ich feſtgeſtellt habe, daß man mit keinem Haß und mit keiner Lüge das neue Deutſche Reich erſchüttern kann, dann wird Ihnen ſicherlich offenbar ſein, daß man ſich dafür an unſeren Reichsdeutſchen im Aus⸗ lande ſchadlos halten möchte. Dieſe Auslandsdeutſchen, die überall in der Welt, in allen Kulturſtaaten ihrer fried⸗ lichen Arbeit nachgehen, ſind naturgemäß Exponenten des nationalſozialiſtiſchen Reiches. Indem man ſie zu verdächti⸗ gen und zu diffamienen ſucht, will man das Reich treffen und will gleichzeitig Argwohn bei den fremden Regierun⸗ gen erregen. Man will unſere legalen Vereinigungen zu obſkuren Verſchwörerbanden ſtempeln Man will Deutſche vernich⸗ ten, die ſeit Jahren und oft ſeit Jahrzehnten friedliche und loyale Gäſte eines fremden Staates ſind und über die der fremde Staat niemals Veranlaſfung hatte ſich zu beklagen. Ein ſolches Vorgehen richtet ſich von ſelbſt. Wer an der vollkommenen Legalität der Auslands- Organiſation und ihrer Vereinigung im Auslande zweifelt, hal nach den primitiven Prinzipien der Gerechtigkeit die Pflicht, den Beweis, und ſei es der kleinſte, hierfür zu er⸗ bringen. Das iſt niemals chen ln weil die Urheber der Verleumdungen nicht Menſchen ſind, die von irgendeiner ernſten Sorge erfüllt ſind, ſondern ſolche, die Objekte für eine internationale Hetzpvropaganda gegen das Deutſche Reich ſuchen. Es wird, davon bin ich überzeugt, die Zeit kommen, in der die Auslandsdeutſchen auch in allen anderen Staaten die gleiche und anſtändige Behandlung erfahren werden, wie die Ausländer im Deutſchen Reich. Es iſt uns vollkom⸗ men ieilfcbeig welcher Weltanſchauung und welcher po⸗ litiſchen Ueberzeugung der einzelne Ausländer in Deultſchland huldigt. Solange der Ausländer in Deutſchland ſich im Rahmen der eſetze bewegt, kann er für ſich und im Kreiſe ſeiner eigenen 9 5 Landsleute denken, Wir erwarten aber genau dasſelbe Recht für Keichsbürger im Auslande, und auf diesem Rech il dle Auslandsorganiſation der NS DA aufgebaut. Auf Grund dieſes Rechts ſchützt das neue Reich jeden ſeiner Bürger im Auslande und iſt n einen Reichsdeutſchen verfol⸗ 10 5 laſſen, nur er Nationalſozialiſt iſt. Wer aus s Deukſche Reich des guten Willens“ nei ach, eulſche im Ausfände verfolgt, greift Nr. 20 Spee 8 5 88 44 „Auf gutem Wege Der Miniſterpräſident und Außenminiſter Südflawiens, Dr. Stojadinowit ſch, iſt nach achttägigem Aufent⸗ halt in Deutſchland wieder in Belgrad eingetroffen, wo er mit herzlichen Kundgebungen empfangen wurde.„Es wa⸗ ren angenehme und wunderbare Tage“ ſo äußerte er ſich. Und in einem Telegramm an Reichsaußenminiſter Frhrn. von Neurath ſagt er;„Ich bin tief beeindruckt von der mir als ſugoſlawiſchem Miniſterpräſidenten erwieſenen Gaſt⸗ freundſchaft des großen deutſchen Volkes., dem ich alles Glück und weiteren Fortſchritt wünſche“. Die halbamtliche Belgrader Zeitung„Vreme“ veröf⸗ ſentlicht noch ganz unter dem Eindruck des Erlebniſſes in Deutſchland in großer Aufmachung einen Artikel über den Beſuch. Stojadinowitſch, ſo heißt es darin, habe ſeinen Auf⸗ enthalt noch um einen Tag verlängert, um ſeine Eindrücke im Dritten Reich abzurunden und jenes Gebiet kennenzu⸗ lernen, von dem Europa noch wenig wiſſe, auf das aber der Führer ſelbſt großen Wert lege, nämlich den architek⸗ toniſchen Aufbau Deutſchlands. Was der Führer einſt auf dem Papier erträumt habe, verwirkliche er jetzt auf der deutſchen Erde.„Der Mann“, ſchreibt das Blatt,„den das Schickſal zum Führer ſeines Volkes beſtimmte, wird mit Recht der größte Architekt Deutſchlands ge⸗ nannt; er gab Deutſchland einen neuen Geiſt und ein neues Geſicht. Unter ſeiner Führung entſtehen großartige Bau⸗ ten von vieſenhaftem Ausmaß., um Jahrhunderte hindurch der Sitz einer ewigen Erneuerung zu ſein. In vier Jahren ſchuf er ein neues deutſches Dorf, eine neue Schule, einen neuen Stil und drückt dem allen ſeine eigene künſtleriſche Note auf.“ Auf ſeiner Deutſchlandreiſe habe Dr. Stojadinowitſch nicht nur die mächtige deutſche Luftwaffe er⸗ lebt, die in der unvorſtellbar kurzen Aufbauzeit von drei Jahren zahlreiche Weltrekorde erobert habe. Das Ruhr⸗ gebiet ſei eine Illuſtration der gewaltigen Macht Deutſchlands, in dem die Wiſſenſchaft vollkommen im Dienſt onalen Induſtrie und des Strebens nach Unabhär ſtehe 6 be den Eindruck gefeſtigt, daß die jugoflawiſche auf gutem Wege ſei.„Der Deutſchlandbeſuch und die Berliner Beſprechungen“, ſo heißt es dann weiter,„fielen in eine Zeit, in der das Dritte Reich ruhig der Zukunft entgegenſieht und der ganzen Welt das impoſante Bild einer friedlichen Inſel inmit⸗ ten des aufgewühlten europäiſchen Mee ves bietet. Zu glei⸗ cher Zeit ſtand nicht nur das Donauproblem, das unſere Lebensintereſſen direkt berührt, auf der Tagesord⸗ nung, ſondern es zeigte ſich auch, daß die Grundfragen der menſchlichen Gemeinſchaft nicht ohne Deutſchland gelöſt werden können. Außerdem ſind gerade jetzt gewiſſe Nationen, die ſich ſeither dieſem großen Volk faſt vollkom⸗ men veiſchloſſen gezeigt hatten, zu einer Politik der guten Beziehungen und ehrlichen Ausſprache mit Deutſchland übergegangen. Schließlich entſtand während der Reiſe auch in Frankreich eine Bewegung um die eigene Politik zu revidieren. Ganz energiſch werden zum Schluß die verſchiedenen Lügen meldungen der Auslandspreſſe See ſen, und es wird eindeutig feſtgeſtellt, 11 ugoflawien heute einen Ehrenplatz in der deut 2915 Poli⸗ tik einnehme.„Jugoſlawien wurde in erlin als ein junger, ſtarker und allen anderen gleichberechtigter Staat behandelt. Dr. Stojadinowitſch konnte mit ſeinem Partner auf gleichem Fuße verkehren. Um gewiſſe Intrigen und Verwirrungen zu zerſtreuen, möchten wir noch einmal be⸗ tonen, daß in Berlin an Jugoflawien keine„ eie erging, irgendwelchen Fronten beizutreten. Das Verhältnis Jugoflawiens zu Genf wurde ſeiner eigenen Initiative überlaſſen, ohne daß die Frage eines Austrittes auch nur erwähnt worden wäre, auch wurde keinerlei Druck ausge⸗ übt, um eine Anerkennung der Regierung General Francos zu erreichen. Seznez wurde die Frage des Beitritts Jugoſlawiens zum Antikominternpakt nicht berührt, denn man weiß, daß Jugoſlawien ſeine ab⸗ lehnende Haltung gegenüber dem kommuniſtiſchen Sowjet⸗ rußland ſeit 1921 unter allen Regimen beibehalten hat“. Die herzlichen Beſprechungen hätten ſich hauptſächlich S um die Zuſammenarbeit des deutſchen und üugoſlawiſchen Volkes gedreht; die Bedingungen dafür würden in Zu⸗ kunft beer ſein.„Weder Deutſchland, ſo ſchließt das Blatt— das haben wir in Berlin gehört— und noch me⸗ niger Jugoſlawien— wie wir alle wiſſen— denken an irgendwelchen Angriff gegen einen anderen. Der gemein⸗ ſame Wunſch iſt der Ausbau ihrer Staaten, wozu der Friede eine unerläßliche Vorausſetzung iſt. Man kann es Jugoſlawien nicht verdenken, daß es die ihm gereichte Freundſchaftshand ergriffen hat. Als Dr. Stojadinowitſch ſeine Deutſchlandreiſe antrat, war er ſich bewußt, daß er mit ſeinen Berliner Beſprechungen nicht nur für die Inter⸗ eſſen ſeines eigenen Landes wirke, ſondern auch dem all⸗ gemeinen Frieden dient.“ ö Wenn wir Deutſche überall in der Welt uns wieber er⸗ hobenen Hauptes und mit Stolz als Angehörige des Deut⸗ ſchen Reiches bekennen, dann weiß ein jeder von uns, daß wir unſeren Dank hierfür einem einzigen Manne und ſei⸗ nem Werke ſchulden. 5 Der Reichsdeutſche im Ausland iſt heute Bürger einer roßen und ſtolzen Nation. In dieſem erhebenden Bewußt⸗ 05 wird der Auslandsdeutſche ein wertvolles Bin⸗ eglied zwiſchen dem Reich und den anderen Völkern der Erde bilden, er wird als Sendebote des deut⸗ ſchen guten Willens am großen Werk des Friedens und damit an der Beſeitigung des Völkerhaſſes mitarbei⸗ ten, der ſo viel Unruhe 805 n der Wianſchhelt hin⸗ einträgt., e . 55 Kurzmeldungen Vier neue nationalpolitiſche Erziehungsanſtalten. Berlin, 24. Jan In den Staatshaushalt 1938 ſind die erſten Bauraten für vſer Neubauten von nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalten eingeſetzt worden. Es handelt ſich um eine neue denen Anſtalt, um eine Anſtalt am Steinhu⸗ der Meer, eine Anſtalt in der Nähe von Trier und einen umfaſſenden Neu- und Ausbau der Anſtalt Neuzelle. Dieſe Bauvorhaben, die einen Koſtenaufwand von etwa 12 Millionen Mark erfordern, werden in drei bis vier Bau⸗ jahren fertiggeſtellt ſein. Deutſchland als Vorbild. Auf Wunſch des Geſundheitsminiſters ſetzte ſich am Sonntag die engliſche Kirche 927 511 für die körperliche Ertüchtigung der Jugend ein. Der Biſchof von London, Dr. A. D. Winnington⸗Ingram, ſtellte in ſeiner Predigt Deutſchland als Vorbild auf dieſem Gebiet hin. England ſehe wie in Deutſchland glänzende Erfolge durch die Pflege des Sport und durch Jugendlager erzielt worden ſeien. Prag will Agenten bei Franco ernennen. Einer Meldung der„Narodni Politica“ zufolge ſoll das tſchechoflowakiſche Außenminiſterium über eine Vertretung bei der Franco⸗Regierung in Spanjen, die nach dem Mu⸗ ſter Englands eingerichtet werden ſoll, verhandeln. Agent ſoll vornehmlich die kſchechoſlowakiſchen Wirtſchafts⸗ und Induſtrieintereſſen vertreten. General Franco werde wahrſcheinlich gleichfalls einen Vertreter für Prag ernen⸗ nen, und zwar den ehemaligen ſpaniſchen Geſandten in Prag, Sanzy Tovar Berlin. Wie alljährlich am Geburtstag Friedrichs des Großen gedachte die Ritterſchaft des Ordens pour le merite des Stifters dieſes höchſten preußiſchen Ehrenzeichens mit einer Kranzniederlegung am Denkmal des Königs Unter den Linden. Generalleutnant a. D. Heinemann geſtorben. München, 25. Jan. Am Montag ſtarb in München im 80. Lebensjahre ein hochverdienter Offizier der alten Ar⸗ mee und treuer Gefolgsmann des Führers, Generalleut⸗ nant a. D. Bruno Heinemann. 1877 war er als 19jähriger Fahnenjunker in das Pionierbataillon in Ingolſtadt ein⸗ getreten, In ſeiner ſpäteren militäriſchen Laufbahn wurde er als Lehrer an die Kriegsſchule nach München berufen. 1916 erfolgte ſeine Beförderung zum ſtellv. Chef des baye⸗ riſchen Ingenieurkorps unter Charakteriſierung als Gene⸗ ralleutnant. 1918 und 1919 war er dann ſtellv. Komman⸗ deur der Feſtung Ingolſtadt. Im Frühjahr 1919 ſtellte er ſſich in Ingolſtadt tatkräftig der Räterepublik entgegen und verhinderte mit aller Energie das Vordringen der Kom⸗ muniſten nach Nordbayern. Schon im Jahre 1922 trat Ge⸗ neral Heinemann der Nationalſozialiſtiſchen deutſchen Ar⸗ beiterpartei bei. Er war der erſte Parteirichter und Vorſitzender des Uſchla. Mars-la-Tour-Reiter wird 100 Jahre alt Kolberg, 24 Jan. In Kolberg feiert am 26. Januar Oberſt a. D. Kutſchenbach ſeinen 100. Geburtstag. Oberſt Kutſchenbach hat die Kriege von 1864, 1866 und 1870/71 mitgemacht. Die berühmte Attacke von Mars⸗la⸗ Tour ritt fer an der Spitze der 4. Eskadron des Dragoner⸗ Regiments 16 mit. Vor Edens Genfer Reiſe London, 25 Jan. Am Montag fand unter Vorſitz Cham⸗ berlains eine Kabinettsſitzung ſtatt, auf der— wie ver⸗ lautet— Fernoſtfragen, Fragen der Nichteinmiſchungspo⸗ litik und der van⸗Zeeland⸗Bericht beſprochen wurden. Der vorzeitige Zuſammentritt des Kabinetts vor ſeiner üblichen Mittwochſitzung wird damit begründet, daß mit dem am Dienstag nach Genf abfahrenden Außenminiſter Eden noch eine gemeinſame Ausſprgche habe ſtattfinden ſollen. London. Die Erklärungen Hirotas vor dem japaniſchen Parlament finden weiterhin in der engliſchen Preſſe ſtarke Beachtung. Die„Times“ ſpricht die mung auf gute Zu⸗ ſammenarbeit mit Japan aus. Mailand. Auf der Marinewerft in Seſtri Ponente bei Genua lief ein Torpedobootszerſtörer vom Stapel, ein Schweſterſchiff des kürzlich ſeinem Element übergebenen Zerſtörers„Alcione“, Das neue Kriegsſchiff wurde auf den Namen„Airone“ getauft. Sofig. Die ſchon ſeit einigen Tagen erwartete bildung des bulgariſchen Kabinetts iſt am Montag er⸗ folgt. In politiſchen Kreiſen Sofias vermutet man, daß die . zu einer allgemeinen Regierungskriſe füh⸗ ren wird. Warſchau. Die polniſche Hauptſtadt ſtand am Sonntag im Zeichen der Erinnerungsfeiern an den Ausbruch des Teilum⸗ bine elllume Begegnung Roman von Lisbeth Dill. 70 Als die große, ſchlanke Frauengeſtalt im ſchwarzen Kleid am Arm ihres Sohnes den Schwurgerichtsſaal be⸗ trat, wandten ſich alle Blicke nach ihr. Und Bothmer, der bleich und übernächtig in ſeiner Bank ſaß, ſchaute auf. Der letzte Brief der Toten wurde unter atemloſem Schweigen vorgeleſen, Die Richter ſahen ſich an, der Verteidiger wandte ſich lebhaft um. „Das iſt ein Schlag, den wir nicht erwarten konnten!“ triumphierte er.„Das kam gerade zur rechten Zeit, ehe ſich die Herren Geſchworenen zur Beratung zurückzogen. Der Brief hatte eingeſchlagen. Er leuchtete blitzartig in das Dunkel hinein. Und als Horſt auftrat und geſtand, daß der Brief an ihn gerichtet ſei und er ſein Verhältnis zu dem Mädchen offen bekannte und Zeugen dafür nannte, hob ſich langſam, langſam die Waagſchale der Schuld von Bothmers Schultern und ſenkte ſich nach der anderen Seite. Bothmer hatte alles ſtumm angehört. In ſeinem wie verſteinerten, bleichen Geſicht bewegte ſich nichts. Nur ſeine Hand, die das Pult umſpannte, ballte ſich nervös. Nelly, Nelly, dachte er. Und ſie hat mir nichts davon geſagt, weil ſie glaubte, ich ſei es . „. N iin 85 Die Menge drängte aus dem heißen Sitzungsſaal ins Freie, ſüummend und redend: viele Damen der Geſellſchaft Der Januar⸗Aufſtandes von 1863 gegen die ruſſiſche Herrſchaft. * 2 China und Japans Bedingungen Dank für Deutſchlands Bemühungen. Hankau, 25. Januar. Zu den in der Rede des japaniſchen Außenminiſters Hirota im Reichstag mitgeteilten vier grundſätzlichen Be⸗ dingungen Japans für die Eröffnung von Friedensver⸗ handlungen liegt jetzt eine Stellungnahme amtlicher chine⸗ ſiſcher Kreiſe vor. Es wird erklärt, daß die chineſiſche Regierung ihren Dank für die auf Anbahnung von Friedensverhandlungen gerichteten Bemühungen Deukſchlands ausgeſprochen habe, daß aber die ſcheinbar einen weiten Spielraum freilaſſen⸗ den Grundbedingungen Hirotas in Wirklichkeit ſo allum⸗ faſſend ſeien, daß ſie Punkte einſchlößen, die die chineſiſche Souveränitäl und die verwalkungsmäßige und kerritoriale Anverſehrtheit Chinas verletzten. s Die chineſiſche Regierung bedauere ferner die japaniſche Erklärung vom 16. Januar, mit der die diplomatiſchen Be⸗ ziehungen zwiſchen China und Japan praktiſch abgebrochen worden ſeien, ohne daß die japaniſche Regierung der chi⸗ neſiſchen Regierung die von dieſer für notwendig gehalte⸗ nen Erklärungen zu den Grundbedingungen gegeben habe. Der chineſiſche Botſchafter in Tokio, Hſu Schih Ming, iſt zuſammen mit dem chineſiſchen Konſul in Oſaka, fünf Se⸗ kretären und 80 Chineſen, aus Japan kommend, in Schanghai eingetroffen. Er blieb aber an Bord des Schif⸗ fes, mit dem er die Fahrt nach Hongkong fortſetzen wird. Von dort reiſt er zur Berichterſtattung nach Hankau. 2 Der Gouverneur von Schantung hingerichtet. Schanghaier chineſiſchen Preſſeberichten zufolge, iſt der Gouverneur der Provinz Schantung, Hanfutſchue, in Han⸗ kau zum Tode verurteilt und hingerichtet worden. Japan wird Entſchädigung fordern. In der Montagsſitzung des Oberhauſes erklärte Außen⸗ miniſter Hirota auf Anfrage, wie ſich Japan die Wieder⸗ gutmachung des in China von Chineſen zerſtörten japani⸗ ſchen Eigentums denke. Die japaniſche Regierung werde für alle Verluſte die an japaniſchem Eigentum in China ent⸗ ſtanden ſeien, Entſchädigung fordern. OSowelbo ſchaſt in Hankau abgebrannt VBermukungen um die Brandurſache. Hankau, 24. Januar. Das ſowjelruſſiſche Generalkonſulat in Hankau, in dem ſeil der Räumung Rankings auch die Sowjelbolſchaft un⸗ kergebracht iſt, brannte vollkommen aus. Das Feuer hatle in kurzer Zeil den geſamten Innenbau vernichtet, ſo daß nur die Außenmauern ſteben blieben. Die Verſicherung des Sowjetvizekonſuls, daß Brand⸗ be n nicht vorliege findet wenig Glauben Man bringt en Brand vielmehr mit der am gleichen Tage erfolgten Ueber reichung des Beglaubigungsſchreibens des neuen Sowfetbotſchafters in Zuſammenhang. Ebenſo wird ein Zuſammenhang mit dem in der letzten Woche erfolgten Angriff auf eine von bolſchewiſtenfreundlichen Kreiſen her⸗ ausgegebene chineſiſche Zeitung he:zgeſtellt. Es wird auch darauf berwieſen, daß alle dieſe Vorfälle als ein Zeichen der Ablehnung aufgefaßt werden können, die ein gewiſſer Teil der chineſiſchen Oeffentlichkeit gegen den ſowjekfreund⸗ lichen Kurs an den Tag legt. dung in Weihaiwei „Sandwich“ hat ein Lan⸗ det, Neue Vorſtellungen Amerikas in Tokio Tokio, 24. Jan. Der Sprecher des Außenamts teilte am Monkag mit, daß der amerikaniſche Botſchafter im Auf⸗ trag der Washingtoner Regierung bei Hirota wegen eini⸗ er Vorfälle, die eine Verletzung amerikaniſcher Rechte und ntereſſen darſtellten Vorſtellungen erhoben habe. Wa⸗ ſhington habe die japaniſche Regierung erſucht, die gelegent⸗ lich des„Panai“⸗Zwiſchenfalls erteilten Anweiſungen an die zuſtändigen Stellen in China zu erneuern, um neue Zwiſchenfälle zu vormeiden. Der Sprecher ſtellte feſt, daß die notwendigen Anweiſungen an die zuſtändigen Stellen in Nanking und Schanghai bereils ſeien. waren gekommen. Sie begrüßten draußen ihre Männer, die Stehplätze gehabt hatten. Man wartete auf Frau Nelly, um ihr Glück zu wünſchen. „Wiſſen Sie, was bei den Geſchworenen den Ausſchlag gab?“ fragte ein Aſſeſſor die Damen.„Die Prophezeiung, daß das Mädchen von einer alten Frau gewarnt worden war, daß ſie jung und von fremder Hand in dieſer Stadt ſterben würde... Das hat eingeſchlagen.“ Als Bothmer nach Hauſe kam, öffnete ihm, wie immer, der alte Stroh. Er lächelte freudig und ſagte:„Sie iſt ſchon da— die gnädige Frau.“ f a Bothmer legte ſeinen Hut irgendwohin und ging in ſein Zimmer. 5 5 „Du?“ ſagte er nur. Sie ſtand an ſeinem Schreibtiſch. Vor Rührſzenen hatte er immer Angſt. Aber Frau Nelly war ganz ruhig. Ihre Lippen bewegten ſich, dann lächelte ſie.„Nun iſt wieder alles in Ordnung. Gott ſei gelobt! Es gibt doch noch eine Gerechtigkeit.“ „Wie geht es dir?“ fragte er ſtatt allem, was er hatte ſagen wollen. „Frag nicht nach mir“, ſagte ſie.„Ich bin geſund. Ich kann wieder bei dir ſein, hier— bei uns zu Hauſe.“ „Bei uns zu Hauſe?“ Er ſah ſie an. Und ſie nickte; ſie hatte wieder ihren offenen, ſtrahlen⸗ den Blick und ihre Stimme klang weich und feſt. „Du bleibſt hier?“ s Statt aller Antwort legte ſie ihre Arme um ſeinen Hals, und er zog ſie an ſich, feſt, ſo feſt, daß er ihr ſtürmendes Herz an ſeiner Bruſt klopfen hörte. f „Ich danke dir, Nelly!“ ſagte er erſchüttert. Sie weinte in ſeinen Armen. Aber es waren keine unglücklichen Tränen.„Hier iſt mein Platz“, ſagte ſie. Und hier will ich bleiben. wenn du mich haben willſt.“ weitergeleitet worden Die Urſache der Kataſtrophe iſt noch völlig unbekannt. Der Luftkrieg in Spanien Erfolgreiche nationale Bombenangriffe. Salamanca, 24. Januar. Wie der Berichterſtatter des nationalen Hauptquartiers meldet, haben nationalſpaniſche Flieger etwa 60 Tonnen Bomben auf vier Elektrizitätswerke in Kata⸗ lonien und in der Provinz Valencia abgeworfen. Die An. Wale verfolgten das Ziel, die Stromerzeugung dieſer ö erke für Fabriken zu ſtören, die mit der Herſtellung von Kriegsmaterial fiene ſind. Ferner wurde der Bahn hof der Grenzſtation uigcerda erfolgreich mit Bomben belegt. Ein weiterer Angriff mit 20 Tonnen Bomben er⸗ folgte auf die Landſtraße beim Bahnhof Port⸗Bou. Der nationale Heeresbericht meldet im allgemeinen nichts Neues außer der erfolgreichen Tätigkeit der Luft⸗ waffe. Darnach wurden im Luftkampf drei bolſchewiſtiſche Flugzeuge abgeſchoſſen und auf dem Flugplatz Bar⸗ racas vier feindliche Apparate zerſtört. Havas meldet aus Barcelona, fünf nationalſpaniſche Kriegsſchiffe hätten in den frühen Morgenſtunden Valen⸗ ei mit etwa 40 Granaten beſchoſſen. Bolſchewiſtiſcher Bombenüberfall auf Sevilla. Wie General Queipo de Llano im Rundfunk mitteilte, haben bolſchewiſtiſche Flugzeuge erneut einen verbrecheri⸗ ſchen Bombenanſchlag auf die offene Stadt Sevilla verübt. Elf Kinder, drei 1 und zehn Männer— ſämtlich Zi⸗ vilperſonen— fielen dieſem feigen Ueberfall zum Opfer. Rom— Braſilien Italieniſcher Transozean⸗Geſchwaderflug. Rom, 25. Jan. Der italieniſche Transozean⸗Geſchwader⸗ flug Rom— Rio de Janeiro iſt am Montag in Guinonia geſtartet worden. Das Geſchwader ſetzt ſich aus drei ſchwe⸗ ren dreimotorigen Militärflugzeugen vom Typ S 79 zu⸗ ſammen, darunter die in dem Langſtreckenflug Iſtres— Damaskus— Paris ſiegreiche italieniſche Maſchine. Geſchwaderführer iſt der erfahrene Oberſt Biſeo, wäh⸗ rend die zweite Maſchine von Oberleutnant Bruno Muſ⸗ ſolini, dem zweiten Sohn des Duce, und die dritte von Hauptmann Mosscatelli befehligt wird. Jede der drei Ma⸗ ſchinen hat eine fünfköpfige Beſatzung und eine Reſſege⸗ ſchwindigkeit von 450 Stundenkilometern. Die Flug⸗ route führt von Rom an der Südſpitze Sardiniens vorbei nach Bone an der algeriſchen Küſte, über den Kleinen At⸗ las, quer über die Wüſte Sahara nach der Küſte von Franzöſiſch⸗Senegal und dann als kürzeſte Verbindung über den Südatlantik nach Natal an der Nordoſtgrenze Braſiliens und weiter nach der braſilianiſchen Hauptſtadt. Sandſturm zwang zu Amweg Auf der erſten Etappe ihres Transozean⸗Geſchwader⸗ fluges Rom— Rio de Janeiro mußten die drei italieniſchen Flugzeuge, einer amtlichen Mitteilung zufolge, wegen eines heftigen Sandſturmes von der Oaſe Timmimun aus ihren Kurs über die Wüſte Sahara weſtlicher als geplant legen. So kamen ſie bereits bei Villa Eisneros an den Atlanti⸗ ſchen Ozean, wodurch ſich die erſten Etappenſtrecke Rom Dakar um 200 Kilometer auf 4500 Kilometer erhöhte er Stundendurchſchnitt beträgt ſomit bei einen dauer von insgeſamt 10 Stunden rund 420 Kilometer Ab Mißglückte Landung auf Flugzeugmutkerſchiff. Aus Malta wird gemeldet, daß ein engliſcher Fliegerofftzier beim Verſuch, auf dem Flugzeugmutterſchiff„Glorious“ zu lan⸗ den, ins Meer ſtürzte. In wenigen Sekunden ſei der Appa⸗ rat unter der Meeresoberfläche verſchwunden geweſen. A Ikalieniſcher Dampfer geſunken. Der italieniſche Frachtdampfer„Sarocco“ iſt auf der Fahrt von Genua nach Tripolis, ſieben Seemeilen von der Inſel Iſchia entfernt, geſunken. Die Beſatzung konnte von einem herbeigeholten Frachtdampfer noch rechtzeitig gerettet werden. Gummifabrik in die Luft geflogen Newyork, 24. Jan. Die Fabrikanlagen der Dupont de Nemours-Werke in Deepwater(New Jerſey) ſind in die Luft geflogen. Die Fabrik, in der ſynthetiſcher Gummi her⸗ geſtellt wurde und die eine der wenigen dieſer Art in den Vereinigten Staaten geweſen iſt, war in kurzer Zeit ein Trümmerhaufen. Die Exploſionen, die nacheinander erfolg⸗ ten, waren im Umkreis von 50 km zu hören. die letzte der Exploſionen, die ſich neun Minuten nach der erſten ereig⸗ nete, war die furchtbarſte, da mit einem Schlage einige zehntauſend Pfund Karbid in Behältern in die Luft flo⸗ en. Zwei Wächter ſind bei dem Anglück ums Leben ge⸗ kommen. Der Schaden wird auf 400 000 Dollar geſchäzl. „Ach, Nelly, wie hab' ich dich entbehrt, wie war es öde hier ohne dich, wie einſam war ich. Ich hab es ja erſt gewußt, als du fort warſt, was ich an dir habe und wie ich dir gehöre. Weshalb biſt du gegangen? Es wäre anders gekommen, wenn du geblieben wäreſt.“ „Nein!“ ſagte ſie.„Und ich würde das noch einmal tun. Ich würde niemals in einem Hauſe bleiben, in dem ich fühle, daß kein Platz mehr für mich iſt. Aber wir wollen nicht mehr darüber reden“, ſagte ſie.„Es ſoll begraben ſein. Das verſpreche ich dir. Wie das hier ausſieht bei dir“, ſagte ſie, ſich umſchauend. Da ſtanden verwelkte Blumen, dort ein voller Aſchen⸗ becher, die Zimmer ſahen aus, als ſeien ſie vergeſſen. Und eine Luft ſtand darin, wie in lange unbewohnten Räumen. Das würde morgen ſchon anders ausſehen, die graue Staubſchicht würde weggewiſcht ſein. 5 „Und was iſt das mit der alten Uhr auf der Diele? Sie geht ja nicht.“ Der Senſenmann hielt die Senſe immer noch auf halb zwölf und grinſte dazu. Die Uhr war verſtummt. „Wir wiſſen nicht, was mit ihr iſt“, ſagte Stroh.„Sie ſtand auf einmal ſtill und ſchlug nicht mehr. An dem Tage damals iſt ſie ſtehengeblieben“, ſagte Stroh. „An welchem Tage?“ 0 Alte. s Sie nahm mit ihren geſchickten Händen die Uhr vo und entdeckte in ihrem Gehäuſe die Borſte eines Beſens die ſich um ein Rädchen geſchlungen hatte. Sie löſte ſie u. ſtellte die Uhr, und dann ſchlug ſie wieder, wie immer „Nun damals, als Sie fortgingen 9. flüſterte der ring dine Rad geug beid ſofo Rei! ſein Wil zind ein keit We ver Was kein lier gen vert eine gegt noch den amt acht Ver Frei Jah nach den! Die 100 gen renz geſe ball Dor dig. Rach bewe ſelbſ Badiſche Chronik () Waghäuſel.(38600 Waggon Zuckerrüben.) Die letzte Rübenkampagne erbrachte eine Nekordernte, deren Anfuhr in die Zuckerfabrik ſich von Oktober bis Anfang Januar erſtreckte und rund 8600 Eiſenbahnwagen erforderte gegen 6300 im Vorjahr; dazu kommen noch die vielen Land⸗ fuhrwerke aus der nächſten Umgebung. Die Zuckerrüben mußten trotz der bergeweiſen Aufſtapelung im Fabrikgelände noch in Orten des Kraichgaues und der Pfalz gelagert wer⸗ den. Es werden nun von der Fabrikleitung noch weitere Lagerhallen erſtellt und damit auch noch mehr Beſchäftigung geboten. Durlach.(Todesfall.) Schlaganfalls iſt Fabrikdirek ſeit der Gründung der und Fettwerke Durlach gehörte, geſtorben. (J. Pforzheim.(Todesſturz vom Strohwage n) Ein mit Stroh beladenes Fuhrwerk fuhr auf dem Heimweg zwiſchen Königsbach und Singen(bei Durlach), als es einem entgegenkommend Auto ausweichen wollte, einen Randſtein. 2 Mann aus S ſtürzte auf die bruch, an! ) An den Folgen eines tor i. R. Ludwig Silber, der nigten Süddeutſchen Margarine⸗ 40 Jahre hindurch dieſer Firma an⸗ 8 Ein ſchweres Verkehrsunglück, das zwei Menſchen n forderte, ereignete ſich zwiſchen Freiburg⸗Zäh⸗ ringen und Gundelfingen. Zwei Kraftradfahrer aus Malter⸗ dingen, die nach Freiburg unterwegs waren, ſtreiften einen Radfahrer, wodurch der Fahrer die Herrſchaft über ſein Fahr⸗ zeug verlor u en einen Telegrafenmaſten fuhr. Die beiden Fahrer wurden vom Fahrzeug geſchleudert und waren ſofort kot. Lörrach.(Ein ſauberes Ehepaar.) Eine große Reihe von Betrügereien, teils allein, teils gemeinſam mit ſeiner Frau, hakte der in den 40er Jahren ſtehende Friedrich Wilhelm, aus Freiburg i. Br. ſtammend, begangen. Beide ind ſchon erheblich vorbeſtraft. Die Frau insbeſondere war ein Pumpgenie ohnegleichen, die es mit ihrer Zungenfertig⸗ keit immer wieder verſtand, die Geſchäftsleute zu ſchädigen. Wenn dem Paar an einem Ort der Boden zu heiß wurde, verlegte es das Feld der Tätigkeit nach einer anderen Stadt, was ohne große Schwierigkeiten gelang, denn Möbel waren keine vorhanden, ſondern man lebte in Untermiete in möb⸗ lierten Räumen. Außer in Oberbaden wurden auch in eini⸗ gen Orten Württembergs und in Karlsruhe Betrügereien verübt. Wilhelm wurde zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt. Das Verfahren gegen die Frau war abgetrennt worden; ſie wird zurzeit noch auf ihren Geiſteszuſtand unterſucht. (—) Donaueſchingen.(mehr als 100 000 Frem⸗ den übernachtungen.) In der Zuſammenſtellung der amtlichen Fremden⸗Uebernachtungsmeldung zeigt ſich ein be⸗ achtlicher Aufſchwung der Stadt an der Donauquelle als Verkehrszentrum. Im Jahre 1933 ſind insgeſamt 72 726 Fremdenbeherbergungen gemeldet worden, im vergangenen Jahre betrug die Geſamtzahl der amtlich feſtgeſtellten Ueber⸗ nachtungen 91 143. Da dieſe ſtatiſtiſchen Ziffern die Frem⸗ denbeherbergungen in Privatzimmern nicht enthalten, haben die Geſamtübernachtungen im vergangenen Jahre die Zahl 100 000 zweifellos bereits erheblich überſchritlen. (—) Donaueſchingen.(Fasnachtsvorbereitun⸗ gen.) Zum Z35jährigen Beſtehen der Donaueſchinger Nar⸗ renzunft iſt ein umfangreiches Veranſtaltungsprogramm vor⸗ geſehen. In einem am 19. Februar ſtattfindenden Zunfk⸗ ball mit dem Motto:„Ein römiſcher Kaiſer beſucht den Donauquell“ wird die Geſchichte des Donau⸗Urſprungs leben⸗ dig. Mit dem großen Jubiläumsumzug, der ſich am Fas⸗ nachtsſonntag durch die Straßen der Hauptſtadt der Baar bewegen wird, zeigt die Narrenzunft Frohſinn, wie ſie ſich ſelbſt in ihrem längſt ſprichwörtlich gewordenen fröhlichen Ge⸗ ſtaltungsſinn und Witz zu übertreffen vermag. Das mehr als tauſendjährige fasnachtliche Brauchtum der Baar⸗Landſchaft, das ſich in der Stadt an der Donauquelle einer beſonders auf⸗ 8 Pflege erfreut, wird dabei gewiß nicht zu kurz ommen. (=) Immendingen.(Anfall beim Rangieren) Auf dem Bahnhof Immendingen ereignete ſich ein tödlicher Un⸗ glücksfall. Der Bahnarbeiter Lorenz Deutſch war mik Gleis⸗ arheiten beſchäftigt und überhörte offenbar das Heranrollen von drei Wagen, mit denen rangiert worden war. Alle drei Wagen gingen über Deutſch hinweg, der auf der Stelle kot war. Deutſch war verheiratet und ſchon über 35 Jahre bei der Reichsbahn tätig. Das Badiſche Staatstheater in Straßburg. 1) Karlsruhe. Nach einer Pauſe von faſt fünf Jahren gel das Badſſche Sicastheaten zum erſten Mas wie⸗ er in Straßburg. Als in ene iſt ein Gaſtſptel der Straßburger Oper oder ein Konzert des 0 nicht rcheſters e in Karlsruhe— der Zeitpunkt ſteht noch nicht feſt— in Ausſicht 9 Wii der Wera e dieſes künſt⸗ leriſchen Austauſches zwiſchen den beiden benachbarten Büh⸗ nen erfahren die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen erfreulicher⸗ weiſe 5 weitere. Das erſte Gaſtſpiel des Badi⸗ ſchen Staatstheaters, bei dem in der Inſzenierung von Felle Baumbach Goethes„Götz von Berlichingen“, mit Karl Wü⸗ ſtenhagen⸗Hamburg in der Titelrolle, zur Aufführung ge⸗ langte, wurde zu einem alle Erwartungen übertreffenden Er⸗ folg. Das große Intereſſe, das die Straßburger der Vor⸗ ſtellung entgegenbrachten, erwies bereits die Tatſache, daß ſchon im Vorverkauf ſämtliche Plätze vergeben waren, weshalb die zahlreichen erſt zur Abendkaſſe erſchienenen Beſucher aus⸗ nahmslos umkehren mußten. Die Aufführung ſelbſt erlebte von Bild zu Bild und Alt zu Akt ſtärkſte Beifallsſtürme, wie ſie auch bei uns äußerſt ſelten ſind und brachte lebhafte und herzliche Sympathie und freudige Aufnahme zum Aus⸗ druck, die das Publikum den deutſchen Künſtlern bereitete. Im Mittelpunkt der nicht nur vom Badiſchen Staatstheater Hinſichtlich der darſtelleriſchen Geſamtkompoſttion außerordent⸗ lich ſorgfältig durchgearbeiteten, ſondern auch von der Straß⸗ burger Theaterleitung glanzvoll inszenierten Aufführung ſtand der Götz“ K. Wüſtenhagen's. Er riß insbeſondere im drit⸗ ten Akt die aufs ſtärkſte ergriffenen Zuſchauer zu nicht enden⸗ wollenden Beifallsäußerungen hin. Dank ihm und dem her⸗ vortagenden Enſemble⸗ Spiel herrſchte von Anfang bis zuletzt eine Hochſtimmung, wie man ſie nur von ganz großen Pre⸗ mieren her gewohnt iſt; unter begeiſterten Bravö⸗Rufen for⸗ derte das Publikum Darſteller und Theaterleitung am Schluß ummer wieder aufs neue vor die Rampe. bühnen 11 15 1 50 25 2 zeit 1938 entgegen. Schopfheim.(Vollendeter Rathausum bau.) Das Rathaus von Schopfheim, ein im Weinbrennerſtil ge⸗ haltener zweiſtöckiger Bau aus dem Jahre 1827, hatte bei allem ſchmucken Aeußern nur unzulängliche und kleine Büro⸗ räumlichkeiten, ſodaß ſchon ſeit Jahren Teile der ſtädtiſchen Behörden in einem ſeitlich angebauten Gebäude untergebracht werden mußten. Im Laufe des vergangenen Jahres wurde nun ein gründlicher Umbau durchgeführt. Nach dieſer zweck⸗ dienlichen und ſchönen Neugeſtaltung wird man darangehen, auch die anderen ſtädtiſchen Gebäude am Robert⸗Wagner⸗ Platz zu erneuern. C) Stockach.(Von der Trans miſſion erfaßt) Im Sägewerk Buck im benachbarten Zizenhauſen war der 16⸗ jährige Franz Kempter, Sohn des Bürgermeiſters, damit be⸗ ſchäftigt, an einer Schmirgelſcheibe einen Riemen aufzulegen. Dabei wurde er am linken Arm vom Riemen erfaßt, um die mit hohen Touren laufende Transmiſſion geſchleudert und wiederholt gegen die Decke und gegen eine Wand geworfen. Der junge Mann erlitt mehrere Arm⸗ und Rippenbrüche ſowie ſchwere innere Verletzungen. (—) Oberuhldingen.(Todesopfer des Verkehrs⸗ unfalls.) Der bei dem Zuſammenſtoß in Oberuhldingen ſchwerverletzte Radfahrer iſt im Ueberlinger Krankenhaus ſei⸗ nen Verletzungen erlegen. Bei dem Verunglückten, der zunächſt nicht identifiziert werden konnte, handelt es ſich um den in einem Meersburger Baugeſchäft in Arbeit geſtandenen Leo⸗ pold Rauch. Aus den Nachbargauen Bad Dürkheim.(Zweimal angefahren und ſchwer verletzt). Abends wurde der Pfläſterer Heinrich Fiſcher auf der Mannheimer Straße zuerſt von einem Kraftwagen, deſſen Führer die Flucht ergriff, und dann von einem Zug der Rhein⸗Haardt⸗Bahn angefahren und ſchwer verletzt. Mit einer Gebirnerſchütterung und einer verſtüm⸗ melten Hand wurde der Verunglückte in die Volksheilſtätte Sonnenwende eingeliefert Haßloch.(Im Walſergraben tot aufgefun⸗ den) Der 61 Jahre alte penſionterle Eiſenbahner Jakob Heck fuhr in den Wald um Stockholz zu graben. Als er am Abend noch nicht zurück war, begann man nach ihm zu ſuchen Man fand bald darauf in einem Schlag den bela⸗ denen Handwagen, während Heck ſelbſt tot in dem neben dem Weg dahinziehenden Waſſergraben lag. Selbſtmord oder Verbrechen kommt nicht in Frage, da nach den Feſt⸗ ſtellungen ſich H. bereits auf dem Heimwege befand. Nur ein Unglücksfall kann die Todesurſache ſein. — Stubershe im, Kr. Cei ien.(Tödlicher Pferde⸗ tritt.) Der 51jährige Bauer Johannes Schall war vor einigen Tagen von ſeinem Pferd in den Leib getreten wor⸗ den. Den ſchweren Verletzungen, die er dabei erlitt, iſt er jetzt im Krankenhaus erlegen. — Oehringen.(Rind vom Laſtwagen getötet.) Beim Ueberqueren des Schillerplatzes wurde die fünfjährige Tochter Inge des Buchdruckers Karl Harr von einem mit Schotter beladenen Laſtwagen einer Waldenburger Firma überfahren und ſofort getötet. Amtsgericht und Landjäger⸗ ſtationskommando haben eine Unterſuchung über die Schuld an dem Anfall eingeleitet. — Bad Mergentheim.(550 Mark geſtohlen.) Aus dem Schreibtiſch eines Geſchäftshauſes in der Mühlwehr⸗ ſtraße wurde dieſer Tage ein Betrag von 550 Mark entwen⸗ det. Als Diebin kommt eine Frauensperſon von auswärks in Frage, die gegen Abend in dem betreffenden Hauſe ge⸗ ſehen wurde. 2 * Barmat hatte die Hand im Spiel Jüdiſche Deviſenſchieber verurteilt. Hamburg, 24. Jan. Die Große Strafkammer verurteilte nach mehr als dreimonatiger Verhandlung den 57jährigen jüdiſchen Kaufmann Moritz Kayſer, der ſich ſeit Oktober 1936 flüchtig im Ausland befindet, wegen fortgeſetzten De⸗ viſenvergehens zu insgeſamt 10 Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrenrechtsverluſt und 300 000 Mark Geldſtrafe oder weiteren 300 Tagen Zuchthaus. Sie verurteilte ferner den Juden Dr. Heinrich Oppen⸗ heimer zu fünf Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehren⸗ rechtsverluſt und 100 000 Mark Geldſtrafe, die Juden Heinz Umrath und Siegfried Jacoby, die ſich beide im Aus⸗ land aufhalten, zu je zwei Jahren Zuchthaus und 100 000 Mark Geldſtrafe, den jüdiſchen Bankier Kurt Brahm wegen Deviſenvergehens und wegen Raſſenſchande zu vier Jah⸗ ren Gefängnis und 100 000 Mark Geldſtrafe und den Kaufmann Edgar Lemke⸗Soltenitz zu zwei Jahren Gefäng⸗ nis und 50 000 Mark Geldſtrafe. Auf erhebliche Geldſtra⸗ fen wurde außerdem gegen drei weitere Angeklagte we⸗ gen fahrläſſigen Verſtoßes gegen die Derviſengeſetze er⸗ kannt. Dem Verfahren lag folgender Tatbeſtand zugrunde: Im November 4936 ergab ſich bei der Ueberprüfung der Exportgeſchäfte der Firmen Kurt Lemke und Moritz. ayſer ſowie des Bankhauſes Brahm u. Fiſcher der Verdacht, daß das Kapital inländiſcher Juden auf dem Weg über Export⸗ . ins Ausland verſchoben worden war. Bei en Unterſuchungen ſtellte ſich heraus, daß der Angeklagte Kayſer ſchon im Januar 1936 auf dem Umweg über eine engliſche Firma an eine deutſche Firma herangetreten war, um ſich in die e einzuſchalten Kayſer erweiterte ſeine Verbindungen zu inländiſchen Herſtellern und ausländiſchen Abnehmern immer mehr und trat mit jüdiſchen Geldgebern in Verbindung, die dieſen Export fi⸗ nanzierten. Etwa 800 000 Mark ſtanden dieſer Schieber⸗ organisation ſchließlich zur Verfügung. In der Verhandlung wurde feſtgeſtellt, daß die Perſo⸗ nen, die in Holland als Käufer auftraten, Leute waren, die von Barmat wirtſchaftlich abhängig waren. Nach den Worten des„„ hätte es keiner beſonderen Beſtätigung bedurſt, um dieſe ganzen Schiebergeſchäfte als einen großangelegten Schwindel Barmats feſtzuſtellen, der einen Schlag gegen Deutſchland führen wollte. Aus der Arbeif der Freilichtbühnen. Mund, auf der Jahrestagun des durch. Mit großen Erwo 55 dem 1869 90 0 er Schnell— aber mit Bedacht! „Warum bequem, wenn man es auch unbequem haben kann“, denken viele Leute, drängeln ſich mit der Kraft ihrer Ellenbogen durch die Sperre, raſen, halb ſtolpernd, die Treppe hoch, laufend blindlings über die Fahrbahn und wundern ſich noch wenn ſie unter den Rädern eines Kraft⸗ fahrzeuges landen. Natürlich hat ihrer Meinung nach immer 3 andere ſchuld. Er konnte es ja ſehen, daß ſie es eilig atten. Mit echter Kameradſchaft der Verkehrsteilnehmer hat ſo ein Verhalten wenig gemein. Aber vielleicht beſſern ſich dieſe Außenſeiter, die uns heute das Leben ſauer machen, auch ein⸗ mal, wenn ſie nämlich auf dem Umwege über einige er⸗ zieheriſche Strafen nähere Bekanntſchaft mit der neuen Straßenverkehrs⸗Ordnung gemacht haben. Sie hat es ſich zum Ziel geſetzt, eine wirkliche Gemeinſchaft aller, ein⸗ ſchließlich der Fußgänger, herzuſtellen. Schon in den Ein⸗ gangsworten betont ſie ihren erzieheriſchen Charakter. Sie verpflichtet jeden, ſich ſo zu verhalten, daß der Verkehr durch ihn nicht gefährdet werden kann. Aus der Fülle der Para- graphen, die alle auf dieſer Grundregel bafteren, fehr hier einige wenige herausgegriffen, weil ſie ihren Geiſt ehr deuk⸗ lich widerſplegeln. Beim Einbiegen müſſen Fahrzeuge auf die Fußgänger, dieſe aber auch auf die Fahrzeuge beſonders Rü t neh⸗ men(S 2, Abſ. 2). Mit ein wenig Aufmerkſamkeit und ge⸗ genſeitigem Verſtändnis geht das ganz gut. Fälle, in denen ein Fußgänger durch abſichtliches Langſamgehen, womöglich unter höhniſchen Geſten. ein Fahrzeug aufhält, dürfen ebenſowenig vorkommen, wie brüskes Drauflosfahren auf einen die Lage nicht überblickenden Fußgänger. Das Ein⸗ biegen hat ſelbſtverſtändlich mit einer mäßigen Geſchwindig⸗ keit zu geſchehen(S 9). Wer die Vorſchriften nicht beachtet, dem kann nur de leicht widerfahren, daß er von der Verkehrspolizeibehörde eine freundliche Einladung zu einer Unterrichtsſtunde er⸗ hält, der er nachzukommen verpflichtet iſt(§S 6). Wenn er dann am Sonntag früh um ſieben Uhr antritt und u. a. erfährt, daß im deutſchen Straßenverkehr immer noch all⸗ jährlich 8400 Menſchen ihr Leben laſſen müſſen, wird er wohl begrafen, wie notwendig das Einhalten der Verkehrs⸗ vorſchriften iſt. Der ſicherſte Weg zur Unfallverhütung führt eben immer noch über die gegenſeitige Rückſichtnahme. Verkehrsunfall. Auf der Straße zwiſchen Ilvesheim nach Feudenheim wurde heute früh ein einſpänner Pferdefuhrwerk von hier von einem Auto von hinten angefahren. Das Pferd erlitt dabei Prellungen und mußte durch die Berufsfeuer⸗ wehr per Transportwagen ſeinem Beſitzer zugeführt werden. Ebenſo wurde der Wagen leicht beſchädigt. Rattenbekämpfung. Auf die im heutigen Anzeigenteil veröffentlichte Bekannkmachung über Maßnahmen zur Ralten⸗ bekämpfung ſei beſonders hingewieſen. — Einheitliche Geſundheitsvorſchriften für das Friſeur⸗ gewerbe. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern hat für Preußen eine Polizeiverordnung über die Aus⸗ übung des Friſeurhandwerks erlaſſen, die am 1. April 1938 in Kraft tritt. In der Zwiſchenzeit werden gleichlau⸗ tende Verordnungen von den übrigen Ländern erlaſſen werden, ſo daß am 1. April 1938 die geſundheitspolizeilichen Vorſchriften für das Friſeurgewerbe im Deutſchen Reich einheitlich geregelt ſein werden. Die Vorſchriften ſind nach ſorgfältiger Prüfung durch das Reichsgeſundheitsamt und den Reichsſtand des deutſchen Handwerks zu dem Zwecke aufgeſtellt, geſundheitliche Gefahren von den Volksgenoſſen abzuwenden, insbeſondere die Ausbreitung übertragbarer Krankheiten bei der Ausübung des Friſeurgewerbes zu verhindern. Außer den bedeutenden hygieniſchen Vorteilen, welche die Verordnung mit ſich bringt, iſt ſie auch geeignet, den hohen Stand der Leiſtungsfähigkeit des geſamten deut⸗ ſchen Friſeurgewerbes zu ſichern und zu erhalten. N — Bei Muſterungen das Arbeitsbuch mikbringen. Bei der Muſterung haben die Geſtellungspflichtigen ihr Ar⸗ beitsbuch zwecks Eintragung der Arbeitsbuchnummer in den Wehrpaß vorzulegen. Die Betuiehsführer ſind daher ver⸗ pflichtet, ihren Gefolgſchaf„n igliedern das Arbeitsbuch für Muſterungszwecke auszuhzndigen. 5 om Nationaltheater. Am Sonntag, den 30. Januar, em Tag der Machtübernahme durch die nationale Regierung, bringt das Nationaltheater als Feſtvorſtellung Richard Wag⸗ ners Oper„Lohengrin“ zur Aufführung. Der Vorverkauf zu dieſer Vorſtellung, die außer Miete gegeben wird, begann am Montag, den 24. Januar. Die Oper bereitet als nächſte Neueinſtudierung Roſſini's„Barbier von Sevilla“ unter der muſikaliſchen Leitung von Karl Elmendorff und in der In⸗ ſzenierung von Friedrich Brandenburg vor. Die Oper er⸗ ſcheint Mitte Februar im Spielplan des Nationaltheaters. 8 Dauernde Sicherungsverwahrung angeordnet. ] Mannheim. Die Große Strafkammer führte am Montag eine Verhandlung gegen den 31 Jahre alten, viel⸗ fach vorbeſtraften Adolf Dieter aus Mannheim durch, der noch bis September 1940 eine dreijährige Gefängnis⸗ ſtrafe verbüßen muß Das Gericht gab aus Gründen der öffentlichen Sicherheit dem Antrage des Staatsanwaltes alt und ordnete die dauernde Sicherungsverwahrung des Angeklagten an. Für dieſe Entſcheidung maßgebend wa⸗ ren folgende Gründe Dieter iſt von der Mukterſeite her kriminell ſtark vorbelaſtet. Die neun Einträge im Straf⸗ regiſter ſtammen ausſchließlich aus Diebſtahls⸗ und Ein⸗ bruchsvergehen In den Gefangenenanſtalten hat D. es immer wieder verſtanden, den Strafvollzug durch Ver⸗ ſchlucken aller möglichen Metall⸗ und Holgge⸗ genſtände zu unterbrechen Die verſchiedenen Opera⸗ tionen und Heilungsverfahren des im übrigen äußerſt ge⸗ 0 Menſchen haben den Staat ſchon ſchweres Geld gekoſtet, hat der asoziale Verbrecher doch neun Jahre in Heil⸗ und flegeanſtalten zubringen müſſen. Das Ge⸗ richt gewann die Ueberzeugung, da es ſich bei D. um einen gemnefngefährlichen Verbrecher und einen Querulanten ſchlimmſter Art handelt, der es ſich ſelbſt zuzuſchreiben hat, wenn er jetzt für alle Zeit unſchädlich gemacht mird i . Gedenktage 5 2 5. Januar. 1b. Bußgang in Canoſſa. eddie diebe an hanburg ge N 5 1809 Per preußiſche G 1550 5 ona oren. Die Maul- und Klauenſeuche Skillſtand und Abnahme der Neuverſeuchungen. Die Maul⸗ und Klauenſeuche herrſchte am 15. Januar in Deutſchland in 263 Kreiſen in 4216 Gemeinden in 19 233 Gehöften. Seit dem Einbruch der Seuche in Ba⸗ den Ende Auguſt 1937 hat ſie zunächſt raſch zugenommen. Langſamer wurde die Zunahme ſeit dem 1. Januar 1938. Der Stand vom 15. Januar 1938 iſt beſonders erfreulich, weil zum erſten Male ein gewiſſer Stillſtand und gleichzei⸗ tig eine Abnahme der Neuverſeuchung feſtzuſtellen iſt. Der heutige Seuchenſtand läßt ſich freilich nicht ausſchließlich als ein Erfolg der Abwehr buchen, ſondern iſt, wie langjährige Erfahrung immer bewieſen hat, auf die Wirkung des Win⸗ ters, der den Verkehr mit Menſchen und Tieren auf dem Lande in dem kalten und ſchneereichen Dezember des Jah⸗ res 1937 eingeſchränkt hat, zurückzuführen. Die Wirkung der Abwehr ergibt ſich aber deut⸗ lich aus der geographiſchen Ausbreitung der Seuche. Stark betroffen ſind Baden und die bayeriſche Pfalz, die den erſten Stoß aus dem Elſaß und Lothringen aufzufangen 88 ferner Heſſen, Franken und faſt dey ge⸗ amte Weſten des Reiches. Im Weſten ſind die preußiſchen Regierungsbezirke Düſſeldorf, Aachen, Köln, Münſter, Osnabrück und Aurich ſtärker verſeucht. Der Rand des norddeutſchen Seuchengebietes nach Oſten liegt im öſt⸗ lichen Teil der Provinz Hannover. Bedauerlicherweiſe iſt durch eine Zuchtviehſendung aus Aurich die Seuche nach Schleſien verſchleppt worden. Eine weitere Verſchleppung durch eine Schafherde, die aber bis⸗ her örtlich begrenzt werden konnte, iſt in Sachſen auf⸗ getreten Abgeſehen von dieſen in ſich geſchloſſenen Ver⸗ ſchleppungen hat die Maul⸗ und Klauenſeuche in faſt fünf Monaten ſich in Deutſchland nur langſam von Weſten nach Oſten ausbreiten können. In den angrenzenden Weſtſtaa⸗ ten hat ſie in bedeutend kürzerer Zeit das ganze Land er⸗ griffen. Die Nachrichten über die Flüchtigkeit des An⸗ ſteckungsſtoffes und ſeine ſtarke Anſteckungsfähigkeit bleiben unverändert gleich. Verſchieden iſt aber das Auftre⸗ ten der Seuche. Im allgemeinen tritt ſie anſcheinend in Süddeutſchland ſchwerer und mit mehr Verluſten als im Nordweſten des Reiches auf. Aus Norddeutſchland melden große Gebiete mit ſtarber Viehdichte dend unverän⸗ dert milden Charakter der Seuche. Die Verluſte halten ſich daher in erträglichen Grenzen und ſind nicht entfernt ver⸗ gleichbar mit den Meldungen über die Seuchenverluſte in den Nachbarſtaaten. Während nach Preſſemeldungen z. B. in Holland bis zum Jahresende über 13 000 Stück Vieh der Seuche erlegen ſeien, ſind in Deutſchland vom Beginn des Seuchenzuges bis zum 1. Januar rund 2100 Stuck Großvieh, 3400 Kälber und etwa 3000 andere Klein⸗ tiere unter der unmittelbaren 8975 der Seuche zum Opfer gefallen oder notgeſchlachtet worden. Auch die Nach⸗ richten über Nachkrankheiten, die als Folge eines ſchweren Seuchenzuges immer auftreten, lauten nicht be⸗ ſorgniserregend, Verglichen mit der Geſamtzahl von 37 000 Gehöften, die bis zum 1. Januar 1938 von der Seuche er⸗ griffen worden ſind, ſind alſo die Verluſte ver hält⸗ nismäßig Seeſen Es kann daher erwartet werden. daß dank der Impfungen die Verluſte auch weiterhin nied⸗ riggehalten werden können. Daß zu den umfangreichen Impfungen außerordentliche Mengen von Impfſtoff be⸗ nötigt werden, liegt auf der Hand. Alle Anſtrengungen der Veterinärverwaltung gelten daher der Erzeugung von Se⸗ rum. Ungeahnten Umfang hat das Angebot von Mit⸗ teln gegen die Seuche angenommen. Etwa 700 Mittel ſind in den letzten Monaten dem Reichsminiſter des In⸗ nern als brauchbar oder empfehlbar vorgelegt worden. Für die Beurteilung von Mitteln gegen die Maul⸗ und Klauen⸗ euche gilt unverändert das Gleiche wie bisher: der deut⸗ chen Landwirtſchaft kann neben der Impfung kein ſpe⸗ zifiſches Heilmittel gegen die Seuche angeboten werden. Auch vor dem Gebrauch unwirkſamer Desin⸗ fektionsmittel muß gewarnt werden. Zur Desinfet⸗ tion gegen den Maul- und Klauenſeuchenerreger eignen ſich nicht alle gegen andere Krankheitskeime verwendeken Mit⸗ tel. Er iſt leicht abtötbar durch ſtark alkaliſche Flüſſigkei⸗ ten, beſonders durch einprozentige Natronlauge und dünne (fünfprozentige) Kalkmilch. Andere als amtlich empfohlene und zugelaſſene Desinfektionsmittel ſind nicht anzuraten. Aufruf zur Landdienſt⸗Aktion der HJ In jedem Jahr ruft die Hitler⸗Jugend die deutſche Jugend zum Landdienſt auf. Die Landarbeit hat wieder im deutſchen Leben ihren ver⸗ dienten Ehrenplatz erhalten, der Dienſt an der deutſchen Scholle iſt Dienſt für die Erhaltung der Nation geworden. Durch den freiwilligen Einſatz der deutſchen Jugend im Landdienſt der HJ. erweiſt ſie vor allem dem deutſchen Volke und ſich ſelbſt einen großen Dienſt, ſie trägt mit dazu bei, das deutſche Volk zu den Urquellen ſeiner Kraft und ſei⸗ nes Volkstums zurückzuführen. Ich begrüße und unterſtütze daher die Beſtrebungen der Hitler⸗Jugend. Ich rufe die badiſchen Bauern und Landwirte auf, ſich der Arbeit des HJ.⸗Landdienſtes zu bedienen, die Jungen und Mädels unſeres badiſchen Landes aber fordere ich auf, dem Rufe der Hitler⸗Jugend zu folgen, denn Landdienſt iſt Arbeit für die Zukunft der Nation! gez.: Engler⸗Füßlin, Gauamtsleiter der NSDAP. und Landesbauernführer. Der Chef des Sozialen Amtes der Reichsjugendführung, Obergebietsführer Axmann, erläßt zum Landdienſt der HJ. folgenden Aufruf: Wir wiſſen, daß die Sicherung unſerer Ernährungsgrund⸗ lage im weſentlichen eine Nachwuchsfrage iſt. Hier verlangen Einſicht und Vernunft, daß für eine organiſche Verteilung der jugendlichen Arbeitskräfte Sorge getragen werden muß. Die Tatſache aber allein, daß wir noch einen Teil von Ju⸗ gend beſitzen, die wir nicht in Lehrſtellen unterbringen kön⸗ nen, beſtimmt nicht allein die Notwendigkeit für die Siche⸗ rung des Nachwuchſes für die Landwirtſchaft. Selbſt in dem Fall, daß wir in Deutſchland keine Jugendlichen mehr hätten ohne Lehr⸗ oder Arbeitsſtelle, wären wir genau ſo gezwungen, dafür Sorge zu tragen, daß die Landwirtſchaft einen hoch⸗ wertigen Nachwuchs erhält. Wir ſehen deswegen nicht in der Tatſache, daß wir ſo viele nichtuntergebrachte Jugendliche haben, nur die Not⸗ wendigkeit, den landwirtſchaftlichen Nachwuchs zu ſichern— nein; dieſer Nachwuchs muß geſtellt werden, ganz gleich, ob in Zukunft die Jugend in Lehr⸗ und Arbeitsſtellen unter⸗ gebracht werden kann oder nicht. So iſt es die Aufgabe des Landdienſtes der Hitler⸗Jugend, dafür zu ſorgen, daß die Landflucht der Jugend unterbunden wird, daß genügend Jugendliche aus den Städten wieder zurückgeführt werden auf das Land. Das ſind Sinn und Aufgabe des Landdien⸗ ſtes der HJ. Einweihungsfeſer in Tunau Anſprache des Reichsſtatthalters Robert Wagner. Tunau bei Schönau i. W. Die aus Schutt und Aſche neuerſtandene kleine Schwarzwaldgemeinde Tunau hatte am letzten Sonntag ihren Ehrentag. Als am 26. April 1936 ohr nunmehr knapp zwei Jahren durch die unſelige Tat eines Brandſtifters das Dorf nahezu ganz in Flammen aufging und die Bewohner in dumpfer Verzweiflung vor den rauchenden Trümmern ihrer Häuſer ſtanden, war es Reichsſtatthalter Robert Wagner, der hier tatkräftig und ſofort die notwendigen Hilfsmaßnahmen einleitete, die größte Not bannte und auch den Anſtoß zum Wiederaufbau des 8 gab. Nach knapp einem Jahr konnten die Be⸗ wohner in ihr neues Heim einziehen und im vergangenen Abſcht brachte das ſchmucke neue Schul⸗ und Rathaus den Abſchluß eines Aufbauwerkes. Am Einweihungstag brachte die kleine Berggemeinde in dem engen Talwinkel durch reiche Beflaggung und Tan⸗ nengirlanden an den Lauben der Häuſer ihre Freude dar⸗ über zum Ausdruck, daß ſie den Wegbereiter des Auf⸗ baues, Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner be⸗ grüßen durften. Auch die umliegenden Gemeinden, darun⸗ ker Schönau i. W., hatten Flaggenſchmuck angelegt. Dich⸗ ter Nebel hing in den Bergen und die Schneereſte, die an den Talhängen überall aufleuchteten, zeugten davon, daß der Winter ſeine Herrſchaft noch nicht beendet hat. Böllerſchüſſe kündigten das Eintreffen des Reichsſtatt⸗ halters an, der von Kreisleiter Bürgermeiſter Boos⸗Lör⸗ rach und Landrat Kauffmann⸗Schopfheim begrüßt wurde. Unter Fanfarenklängen des Jungvolkes ſchritt er die vor 2 e — dem Rathaus angetretenen Gliederungen und Formaflo. nen des hinteren Wieſentales ab. Nach einem Vorſpruch und dem Liede„Nichts kann uns rauben“ gab Kreisleiter Boos nach einem herzlichen Will⸗ Erge kommensgruß an den Reichsſtatthalter einen kurzen Ab⸗ riß aus der Geſchichte des Dorfes Tunau, deſſen Name ur⸗ 5 kundlich erſtmals im Jahre 1352 erwähnt wird. Wir dankeg ſtellu dem Reichsſtatthalter, ſo ſagte er, daß er durch ſeine tat⸗ im 6 kräftige Mitarbeit es möglich gemacht hat, daß Tunau in zu ſo kurzer Zeit wieder neu erſtehen konnte. woll Ein Muſikvortrag der Kreiskapelle Lörrach leitete über ſtellt zur Anſprache des Reichsſtatthalters und Gauleiters Ro⸗ wahl bert Wagner, wobei er eine Parallele zog zwiſchen dem dane Aufbau des Dorfes Tunau und dem großen Aufbauwerk Schr Adolf Hitlers beim Neubau des Reiches. Er führte dann erga weiter aus: Wir haben in 1 zen lebendigen Beweis dafür, was uns die deutſche und der eine! deutſche Reichsgedanke bedeuten eſe Brandkata⸗ ten ſtrophe in die Zeit der deut eit gefallen, ſo Teil wären die Be ganz ſtänd iſt ei ſolcht in de hier um ſtanden iſt, geweiht dem neuen dem jungen, lebenswilligen, ause glaubensſtarken Deutſchland Adolf Hitlers eine Das Kommando„Stillgeſtanden“ ertönte und unter den finde Klängen des Präſentiermarſches ging erſtmals die Fahne am Schulhausmaſt hoch. Das Lied„Wenn die Fahnen und ben Standarten“ erklang, worauf Gauamtsleiter Dinkel Bür⸗ wie germeiſter Böhler die Schlüſſel zum Schul⸗ und Rathaus Kuh übergab. Er bemerkte hierbei, daß die Aufgabe keine oft r leichte geweſen ſei, aber die RSV habe, das dürfe er wohl— 0 ſagen, ihre Pflicht getan und damit bewieſen daß die Ka. glau meradſchaft unſeres Volkes und die Volksgemeinſchaft kein abge leeres Wort ſei Mit dieſer Schlüſſelübergabe ſehe er dieſes und Otsbauernſchaft, Mhm.⸗Hecßenheim Diejenigen Landwirte, die ſeither Allmendgelände angebaut haben, müſſen dies bis morgen Mittwoch Abend, getrennt nach Lage und Größe im Lager der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft anmelden. Der Ortsbauernführer. e flüb⸗ aller Syſteme „Bad. Hof“ W Mafchtnen werden repariert. Räh res Zürn; oder Tel. 23498. Sammel⸗Anzeiger Unt für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkeufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf Wieſenhen werden im Lager entgegen⸗ genommen. Anmeldungen zum Kartoffel dämpfen müſſen ſofort in unſerem Lager gemacht werden. irn lr der kent, Nerd . SHelegenheitskauf!] Ehrliches, braves, ſchulfreies 2 Küchen⸗Einrichtungen beſte Qualität. 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Die Eigentümer oder Pächter aller im Stadt⸗ bezirk Mannheim gelegenen, bebauten Grundſtücke, Bau⸗ ſtellen, Lager⸗, und Schuttplätze, Anlagen, Friedhöfe, ſowie die Inhaber von gartenwirtſchaftlich und zur Kleintierhaltung genutzten Grundſtücken oder die geſetzlichen oder bevollmäch⸗ tigten Vertleter dieſer Perſonen, haben auf den vorbezeich⸗ neten Grundſtücken, ohne Rückſicht darauf, ob ſich dort Ratten gezeigt haben, an geeigneten Stellen,(Kellern, Aſche⸗ oder Abfallgruben, Höfen, altem Mauerwerk, Warenlagern, Doch⸗ geſchoßräumen, Dachrinnen und Stallungen), an den oben⸗ genannten beiden Tagen Meerzwiebelpräparate auszulegen bezw. unverzüglich nachzulegen, falls die Mittel ganz oder teilweiſe von den Ratten aufgefreſſen ſind. Die Mieter oder Pächter haben zum Zwecke der Auslegung des Giftes den hierzu Verpflichteten das Betreten der Räume zu ermöglichen, in denen das Gift ausgelegt werden ſoll. Von der Ver⸗ pflichtung der Auslegung der vorbezeichneten Vertilgungs⸗ mittel ſind nur diejenigen befreit, die einen Kammerjäger oder einen anderen auf dem Gebiete der Rattenvertilgung bewährten und polizeilich anerkannten Fachmann mit dem Auslegen des Giftes für einen der feſtgeſetzten Tage be⸗ auftragen und dies durch die Beſcheinigung des Beauftragten ihrem zuſtändigen Poti eirevier nachweiſen(ſiehe Muſter B). Für die Entnahme und Auslegung der Rattenvertilgungs⸗ mittel gilt folgendes: 1. Die Meerzwiebelpräparate kommen in gebrauchs⸗ fertigem Zuſtande in den Handel. Andere Präparate als die von den Apothelen und Drogenhandlungen bezogenen ſind nicht zugelaſſen. Insbeſondere iſt der Verkauf von Ver⸗ tilgungsmitteln von Haus zu Haus durch Händler verboten. Zuwiderhandlungen werden ſtrafrechtlich verfolgt. Altes Gift darf nicht verwendet werden. 2. Beim Auslegen der Vertilgungsmittel müſſen Hand⸗ ſchuhe getragen werden, da die Ratten für menſchliche Wit⸗ terung ſehr empfindlich ſind. 5 ſagte namens aller Bewohner innigen Dank all denen, 15 die am Aufbau mitgewirkt hätten, und dankte ganz beſon⸗ 15 ders Reichsſtatthalter Wagner, der ſich in geradezu väter⸗ 91 licher Weiſe der ſo ſchwer betroffenen Zemeinde angenom⸗ Ausf men habe. Als ſichtbaren Ausdruck des Dankes ſtellte er Kult dem Reichsſtatthalter vier Ster Brennholz zur freien Ver⸗ ſtant fügung. 85 N Deut das Tagung der Gauamtsleiter der N SSO. 5 Berlin, 25. Jan. Reichskriegsopferführer Oberlindober hatte die Gauamtsleiter der NSKOV zu einer großen Ar⸗ Ae beitstagung nach Berlin einberufen. Auf der Tagung Er wurden die großen Aufgaben der deutſchen Frontſoldaten Bun und Kriegsopfer, die in kameradſchaftlicher Zuſammenar⸗ viell beit zu löſen ſind, beſprochen. Beſonders behandelt wurden Geld ferner die Leiſtungen und Fortſchritte in Verſorgung und fälſch Fürſorge, Frontſoldatenſiedlung und Arbeitsbeſchaffung ſpred im nationalſozialiſtiſchen Staat. Ton; ö Mög Reichsſendung der 93 am 28. Januar. 11 80 Berlin, 24. Jan Die Hitlerjugend wird am Mittwoch, in de dem 26 Januar. als Stunde der jungen Nation eine lige Reichsſendung durchführen Unter dem Titel„Mit 15 000 brach der kapferſten Soldaten“(Verfaſſer Hans Rehberg) werden Gebr pannende Hörſzenen von dem mutigen und einſamen Neue Kampf Lettow⸗Vorbecks um Oſtafrika geſandt. Die Reichs⸗ lige ſendung beginnt um 21 Uhr. 15 5 88 e— Kitſc Mannheimer Theaterſchau 1 Im Nattonaltheater: St Dienstag, 25. Januar: Miete C 14 und 2. Sondermiete doch C7 und für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, 1 Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 419, 425 bis 4291. c Begegnung mit Ulrike. Komödie von Sigmund nehm Graff Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Kitſck Mittwoch, 26. Januar: Miete A 14 und 2. Sondermiete Ma A7 und für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Geld Kulturgemeinde Mannheim Abt. 361 bis 363: Fidelio. gedäz Oper von Beethoven. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. ilbtl Donnerstag, 27. Januar: Miete D 14 und 2. Sonder⸗ ö e miete 5 7 und für die N88.⸗Geneinſchaft„Kraft dur col Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 405. Der fiat Zigeunerbaron. Operette von Johann Strauß. An⸗ Mie fang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Aer neh man 3. Die zur Rattenrertilgung Verpflichteben haben ihren Bild Bedarf an Vertilgungsmitteln bis 10. Februar 1938 in natür derjenigen Apotheke oder Drogerie anzuzeigen, in der ſie Dieſe die Mittel zu kaufen gedenken. Die Inhaber der Apothelen ſcheuf und Drogenhandlungen werden bei Beurteilung der Art ren und Menge des Bedarfs an Rattenvertilgungsmitteln mit verſch Raterteilung gerne an die Hand gehen. Es iſt geboten, und die Haus tiere in der Zeit vom 26. Februar bis wenigſtens allerd zum Ablauf des 28. Februar 1938 ſicher zu verwahren. 980 v. 4. Ueber den erfolgten Ankauf iſt von den Verkaufs⸗ f deren ſtellen eine mit Anterſchrift und Geſchäftsſtempel verſehene brant Beſcheinigung— Muſter A— auszuſtellen. ſtöpſe 5. Die Küchenabfälle, die eine beſondere Anziehung auf Ratten ausüben ſind kurze Zeit, etwa zwei Tage vor der Legung des Rattenvertilgungsmittels zu beſeitigen: 6. Die Schlupflöcher der Ratten ſind am Abend des 27. Februar feſt zu verſchließen. 7. Die Giftbrocken, die toten Ratten und etwaige andere verendete Tiere ſind bis zum Abend des 28. Februar durch Vergraben oder Verbrennen zu vernichten, um jeder Lebens⸗ gefährdung der Haustiere vorzubeugen. 8. Die Poltzeibeamten ſind angewieſen, nachzuſehen, dag bei dem Auslegen des Rattengiftes mit der erforderlichen Sorgfalt verfahren wird, und daß die vorſtehenden An⸗ ordnungen genau befolgt ſind. Den Polizeibeamten ſind auf 5 Verlangen die Räume, in denen das Rattengift gelegt wurde, zur Vornahme der Kontrolle zu öffnen. Außerdem iſt ihnen die Ankaufs⸗ bezw. Auslegebeſcheinigung vorzulegen. 9. Jeder Grundſtückseigentumer bezw. der von ihm Be auftragte iſt verpflichtet, die ihm ausgehändigte Beſcheinigung — Muſter E— nach Durchführung der Vertilgung genal auszufüllen und bis ſpäteſtens 5. ſtändigen Polizeirevier abzugeben. II. Wer den in Ziffer 1 getroffenen Anordnungen nachkommt oder den 1 5 Durchführung der Ratte bekämpfung ergehenden Verfügungen zuwiderhandelt, mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft b 14 Tagen beſtraft. Mannheim, den 25. Januar 1938. Der Polizeipräſident—6. 3. 1938 auf dem