Seis: Monatlich Mü. 1.40, durch die Peſt Mk. 1.80, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aazeigenpreiſe: Die 22 m breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. RNachlaſſe gemäß Preisliſte . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uher Herniptecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto: Kuriscuhe 78.499. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 12. 37 1160 38. Jahrgang Ne Genfer Konkursverwalter. Vor der 100. Tagung der Genfer Liga.— Fieberhafte Rektungsverſuche. Paris, 25. Januar. Am Vorabend der 100. Genfer Tagung herrſcht in der Preſſe eine nicht zu verkennende Verwirrung, um nicht zu ſagen Beunruhigung. Die Blätter ſind gezwungen, zuzu⸗ eben, daß die Genfer Liga immer mehr an Anſehen ver⸗ iere und daß ſogar ein vollkommenes Auseinanderfallen befürchtet werden müſſe, wenn nicht in letzter Skunde die franzöſiſch-engliſchen Beziehungen dazu führen ſollten, die klaffenden Riſſe mühſelig in mehr oder weniger kurzer Zeit zuſammenzukikten. Die Unterredung, die Chautemps und Delbos im Laufe des Dienstags mit Eden hatten, diente der Aufſtel⸗ lung gemeinſamer Richtlinien. Man ſpricht in dieſem Zu⸗ ſammenhang von einer gleichlautenden oder zumindeſt pa⸗ rallel laufenden franzöſiſch⸗engliſchen Erklärung, durch die man verſuchen wolle, die Unzufriedenheit zu beſchwichtigen. Die 100. Genfer Tagung beſchäftigt auch die Lon⸗ doner Preſſe ſtark. Die„Times“ mißt der Genfer Ein⸗ richtung krotz ihrer offenſichtlichen Mängel wenigſtens einen prinzipiellen Wert bei Das Blatt gibt der Hoffnung hart⸗ näckigen Ausdruck, daß Genfs Maſchinerie eines Tages doch noch ſo hergerichtet und vervollkommnet würde, daß der Kellogg⸗Pakt, der den Krieg ächte, allgemein eine Realität würde. Man müſſe eben Verſuche machen, die Diskuſſions⸗ und Konſultationsmöglichkeiten zu ſtärken. Die„Daily Mail“ beſcheinigt der Genfer Entente, daß ſie bei drei ihr feindlichen Großmächten und einem bei⸗ ſeiteſtehenden Amerika eine durchſichtige Täuſchung ei. Die periodiſchen Tagungen könnten zu nichts führen außer viel⸗ leicht zu noch mehr Unheil, es ſei denn, daß ſie der harm⸗ loſen Aufgabe der Selbſtreform dienten. Keine gemeinſame Erklärung? Bei den Vermutungen über den Verlauf der Miniſter⸗ beſprechungen werden die Kombinationen ausgedehnt auf den möglichen Verlauf der bevorſtehenden Sichung⸗ 55 Genfer Entente.„Daily Telegraph“ ſagt, Eden habe ſich kurz mit der Lage in Spanien und im Fernen Oſten be⸗ faßt. Für eine gemeinſame franzöſiſch⸗engliſche Er⸗ klärung über die Zukunft der Genfer Inſtitution habe das Kabinett keine Meinung gehabt. Dann habe es 75 mit dem Wunſch einer Gruppe kleinerer Staaten be⸗ 15 t. in Genf eine Entſcheidung zu erlangen, die ſie in en Stand ſetzen würde, diplomatiſche Vertreter in Ita⸗ lien akkreditieren zu laſſen, ohne damit zugleich de jure die Eroberung Aethiopiens anzuerkennen. Das Blatt glaubt, daß hinter den Kuliſſen ſicherlich Geſpräche über die allgemeinen Auffaſſungen der britiſchen und franzöſiſchen Miniſter geführt werden.„News Chronicle“ ſchreibt, von Eden erwarte man in Genf eine Erklärung, daß mangels einer kollektiven Aktion jedes Mitglied berechtigt ſei, Ehina individuell zu helfen. Das Blatt ſieht jedoch voraus, daß die Schweiz ſich dieſer Auffaſſung nicht anſchließen werde Sie werde wahrſcheinlich die in⸗ ternationale Anerkennung der Neutralität fordern. die ſie vor dem Krieg genoſſen habe. Wenn der Schweizer Vertreter ſich ſehr harknäckig zei⸗ gen ſollte, dann werde unvermeidlich die Frage akut, ob nicht krotz des neuen Palaſtes die Genfer Liga die Schweiz verlaſſen ſoll. Eine weitere Klippe für die Genfer Sitzung ſeien die jüdiſchen Eingaben gegen die neue rumäniſche Geſetz⸗ gebung. Immerhin ſei zu erwarten, heißt es dann ſchein⸗ heilig, daß Eden auf die Gefahr„antirumäniſcher Kund⸗ gebungen während des Londoner Beſuches von König Ca- ral“ werde aufmerkſam machen müſſen.(J Gegen jüdiſche Stimmungsmache Warſchau, 25. Jan„Dziennik Narodovy“ nimmt Stel⸗ lung zu dem jüdiſchen Bemühen, die Genfer Inſtitution zu einer Intervention gegen die„Vergewaltigung der Min⸗ derheitenverträge durch Rumänien“ einzuſpannen. Die Min⸗ derheitenrechte ſollten hier als ein Inſtrument zur Ver⸗ wirklichung der jüdiſchen Intereſſen benutzt werden. Zu⸗ gleich erweiſe lic daß alle Juden in der Welt eine Nageln Politik betrieben und unter einer gemeinſa⸗ len Leitung ſtänden. 5 e Dieſe jüdische Politik benötige die Genfer Liga für ihre Ziele, und es beſtätige ſich, was kürzlich auch der rumä⸗ niſche Miniſter Cuza ausgeſprochen(abe, daß dieſe Inſti⸗ 1 8 ein jüdiſcher Verband zur Beherrſchung der Völler ei. Das Blatt gibt dann der Erwartung Ausdruck, daß die Vertreter der einzelnen Staaten, wenn ſie noch 0 für Gerechtigkeit und Verſtändnis für die nationalen Belange eines Landes und die Pflichten jeder Regierung beſäßen, 115 ohne Vorbehalte auf die Seite der rumäniſchen egierung ſtellten und den Juden die gebüh⸗ rende Abfuhr zuteil werden ließen. In Polen verfolge man die Entwicklung in Rumänien und die Manöver des Judentums in aller Welt mit großer Aufmerkſamkeit Dieſe entſpringe einmal den freun 5 1 5 Gefühlen für Ru⸗ mänien und zum anderen aus der Aehnlichkeit der Wage in der ſich beide Länder im Hinblick auf das Ju⸗ denkum befänden. Die rungen, die Rumänien jetzt bei ung dieſer Frage mache, kämen in hohem Maße auch Polen ugute;! an was ſich in Rumänien heute begebe, könne ſeht bald auch in olen geſchehen. 8 1 ere ebene ue eee 23 J —— Nr. 21 Mißverſtändniſſe beſeitigt Vertiefung der deulſch⸗ungariſchen Freundſchaft. Budapeſt, 25. Januar. Der Vortrag des Staatsſekretärs Gauleiter Bohle vor der Ungariſchen Außenpolitiſchen Geſellſchaft beherrſcht am Dienstag die Preſſe völlig. Ohne Unterſchied der Par⸗ teirichtung veröffentlichen die Blätter den Vortrag in größ⸗ ter Aufmachung und faſt wortgetreu. In den Schlagzeilen wird immer wieder der eine Gedanke hervorgehoben; end⸗ gültige Klarſtellung und Bereinigung einer ſeit Jahren zwiſchen Deutſchland und Ungarn ſchwebenden Frage durch einen offiziellen Vertreter des nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land. Die Blätter bringen zum Ausdruck. daß die jüdiſche Hetze und Giftmiſcherei damit endgültig ein Ende gefunden hat und bezeichnen den Vortrag als eine neue wertvolle Vertiefung und Kräftigung des deutſch⸗ungariſchen Ver⸗ hältniſſes. Das Regierungsblatt„Függetlenſeg“ ſchreibt unter der Ueberſchrift: Ein wahrer Freund“, die Verſuche der jüdiſchen Preſſe, einen künſtlichen Gegenſatz zwiſchen Deutſchland und Ungarn zu ſchaffen, hätten mit der Rede des Staatsſekretärs Bohle nun ihren endgültigen Abſchluß gefunden. Die Rede zerſchneide mit einem S werthieb all das künſtlich wuchernde Gewebe der Hetze. ieſe offene und mutige Rede habe vor allem das böſe Phantom des „Pangermanismus“ endgültig verjagt. Der Vortrag habe weiter auch in der Minderheiten⸗ frage alle künſtlich geſchaffenen Mißverſtändniſſe zerſtreut und Klarheit geſchaffen. Mit größter Befriedigung nehme die geſamte öffenkliche Meinung Angarns zur Kennknis, da die Frage des ungarländiſchen Deutſchtums als end⸗ gültig geklärt angeſehen werden könne. Minderheiten und Juden in Polen Miniſterpräſident Skladkowſki vor dem Sejm. Warſchau, 25. Januar. Im Anſchluß an die Debatte im Haushaltsausſchuß des S nahm auch der Miniſterpräſident und Innenminiſter behandelte ſehr ausführlich die Frage der nationalen Min⸗ derheiten. Von der Einſtellung des polniſchen Volkes zu ſeinen Minderheiten hänge in einem erheblichen Ausmaß das Schickſal Polens ab. Alle Aeußerungen des Haſſes und der Unduldſamkeit den Minderheiken gegenüber halte er für einen ſchweren Fehler, der ſich früher oder ſpäler an Po⸗ len rächen werde. Es wäre unwürdig für die polniſche Na⸗ kion, ſo erklärte er weiter, auf dem Weg der Rechtsordnung den Minderheiten das Leben zu erſchweren, denn das pol⸗ niſche Volk müſſe mit den Minderheiten zuſammenleben. Zur Judenfrage erklärte Miniſterpräſident Skladkow⸗ ſki, daß ſie in Polen ein Kampf gegen die Uebervölkerung und ein Kampf gegen den Mangel an Brot ſei. Der Mini⸗ ſterpräſident veruürkeilte verſchiedene Vorgänge im Kampf gegen die Juden, die ſich im letzten Jahr ereignet haben, erklärte dann aber, daß die Juden der Wahrheit nicht in die Augen ſehen wollten. Polen verändere ſich in ſozialer und wirtſchaftlicher Hinſicht: Der polniſche Bauer, der in die Stadt ziehe, kämpfe um ein höheres Lebensniveau; dieſe Bemühungen müſſe die Regierung Unterſtützen. Der Miniſterpräſident wandte ſich entſchieden gegen die Einmiſchung der Juden, die außerhalb des polniſchen Staates wohnen, in die inneren wirtſchaftlichen und ſozia⸗ len Angelegenheiten Polens. Dieſe Einmiſchung erfolgt oft in einem aggreſſiven und arroganten Geiſt und ſei keines wegs geeignet, das polniſche Volk und die polniſche Regie. rung zu beruhigen. Dieſe Einmiſchung ſei eine ein und des Slaatsbewußtſeins bei ſämtlichen Staatsbürgern, un zwar ſowohl der Polen wie der Juden, ſie ſei aber gleich⸗ zeitig nachteilig für die Juden ſelbſt. Rom, 25. Jan. Die lich widerſprechenden Gerüchte, die im Zuſammenhang mit der bevorſtehenden Genfer Tagung und dem Plan van Zeelands über die Abſichten der Lon⸗ doner Regierung in der engliſchen Preſſe erſchienen ſind, werden von den italieniſchen Blättern mit e verfolgt. Reichlicher Skepſis begegnen dabei die Erfolgs⸗ ausſichten der Vorſchläge, die London en in einer „Reform“ der Genfer Entente und einer im ahmen der Vorschlage van. abzuhaltenden„Weltwirtſchafts⸗ konferenz“ unterbreiten wird. „Lavoro Fasciſta“ fragt, welchen Wert auch die ſchön⸗ ſten Pläne 5 0 wenn ſie in einer Atmoſphäre geboren die von der engliſchen Preſſe ſeit Jahren und vor allem in den letzten Tagen vergiftet werden. 1 diplomatiſche Woche“, wie man in Paris die 3 Die reichen Nationen ſollen ſie nehmen! Im Haushaltsausſchuß des Sejm hatte der Referent Wojciechowſki nac icklichſt auf die Bedeutung der jüdi⸗ ſchen Frage hingewieſen Den in den Nachkriegsſahren aus Sowletrußland nach Polen gekommenen Juden gegenüber habe der Staat keinerlei Verpflichtungen. Die polniſche Staatsangehörigkeit, die ſie erhalten hätten, müſſe als be⸗ friſtet betrachtet werden. Die moraliſche Verpflichtung Po⸗ lens dieſen eingewanderten Juden gegenüber ſei nicht größer als die Englands und Frankreichs. Heute. wo Polen im eigenen Lande nicht Platz genug habe, müſſe es ſeine Gaſtfreündſchaft dieſen Juden gegenüber kündigen. Vom dieſer Stelle aus müſſe man energiſch gegen das Auftreten gewiſſer Kreiſe in Amerika und England prote⸗ ſtieren, die lich angeblich im Namen der Humanität als Verteidiger der Juden in Polen aufſpielen, Polen fordere die reichen Nationen, insbeſondere Großbriannien aaf, die Juden aus Polen bei ſich ſelbſt aufzunehmen, ihnen die Einwanderung nach Paläſting und in andere noch wenig bevölkerte Ueberſeegebiete zu öffnen. Von den Juden im Ausland und von ihren angelſächſiſchen Freunden erwarke man, daß ſich ihre„Humanität auf dieſe Weiſe beftälige. Kampf oder Zuſammenarbeit? Eine mahnende Skimme in Prag. Prag, 25. Januar. Die tſchechiſche Agrarpartei, die größte tſchechiſche Re⸗ gierungspartei, veranſtaltete eine Verſammlung unter dem Schlagwort„Kampf oder Zuſammenarbeit?“. Die Haupt⸗ rede hielt der Vorſitzende der Partei, Abgeordneter Beran. Beran wiederholte ſeinen umkämpften Neufahrsartikel über die Notwendigkeit einer Verſtändigung mit der Su⸗ detendeutſchen Partei und wandte ſich auf das ſchärfſte gegen Kommuniſten und Emigranten. Mit jenen, die die Tſchechoſlowakei zerſtören wollten und die nach der Einführung der Sowjets rufen, könne und werde es weder Frieden noch Einigung geben. In entſchiedener Weiſe wies er auch die Angriffe der tſchechiſchen klerikalen Partei zu⸗ rück, die ihn wegen ſeines Neujahrsartikels des National⸗ ali US. des- Rafi ie Sen tenheiderrtrerrr Selbſtverſtändlich ſei die tſchechiſche Agrarparkei nach wie vor für die Zuſammenarbeit mit allen Nachbarn, ſagte Abgeordneter Beran, insbeſondere mit dem Deukſchen Reich. Eine der Vorausſetzungen ſei, daß der Einmiſchung der Emigranten in die inneren Angelegenheiten der Nach⸗ barſtaaten ein Ende gemacht werde. Beran erinnerte daran, wie viele Blätter die Emigranten der Tſchechoflo⸗ wakei gegen die Nachbarſtaaken herausgegeben hätten. Gerade in der ec ſei die Tätigkeit der Emigran⸗ ten mehr als gefährlich. Die Entwicklung zeige, daß die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit mit dem Deutſchen Reich ſehr wichtig fei. Die 1 nach Frankreich und Sowjek⸗ rußzland ſeſ hingegen unbefriedigend. Die Tſchechoflowafei wäke dumm, wenn ſie ihre großen Nachbarn herausfordern oder ſich als Werkzeug gegen ſie mißbrauchen laſſe. Skladkowfti das Wort. um zu Thien 85 A esiglis 4 den der polfiiſchen Innenpoltit 1 abzugeben. Er Peſchugrgt hätten. Gtalins chroniſches Mißtrauen Neue Säuberung der Rolen Armee. Moskau, 24. Januar. Die parteigmtliche„Prawda“ bringt an verſteckter Stelle eine aufſehenerregende Mitteilung, die eine weitere „durchgreifende Säuberung“ in den Parteiausſchüſſen der Roten Armee durch den neuen Leiter der Politiſchen Ab⸗ teilung, Mechlis, ankündigt. Aus dieſer Mitteilung erfährt man, daß in den erſten Februar⸗Tagen eine„geheime Wahl“ von fünf bis ſieben neuen Mitgliedern für jeden Diviſions⸗Partei⸗Ausſchuß vorgenommen werden ſoll. Die Neugewählten unterliegen der Beſtätigung durch die poli⸗ tiſche Leitung der Armee, die ſich ferner eine Ueberprüfung des geſamten Beſtandes der ich hene der Roten Armee vorbehalten hat. Schlie lich heißt es in der Mittei⸗ lung geheimnisvoll, daß der Zentral⸗Partei⸗Ausſchuß die Leitung der Roten Armee verpflichtet hat, für die„Er⸗ gänzung“ der Parteiausſchüſſe der Armee Sorge zu tragen. f Dieſer Vorgang ſteht im Zuſammenhang mit einem Beſchluß des Zentral⸗Partei⸗Ausſchuſſes, der in einem be⸗ ſonderen Erlaß die zahlreichen Mängel, die bei der Durch⸗ führung der allgemeinen Säuberung Platz gegriffen hät⸗ ten, 1 5 und beſchleunigte Abſtellung verlangte. Bei der Roten Armee haben dieſe„Mängel“ nun Mechlis zu einer neuen Säuberung veranlaßt. In dieſem Sinne iſt auch die Mitteilung der„Prawda“ von der Ergänzung der Partef⸗ ausſchüſſe der Roten Armee dahin zu perſtehen, daß anſtelle der Ausgeſäuberten„in 604 h Wahl“ unverdächtige Stalinanhänger„hineingewählt“ werden ſollen. Daß Mech lis darüber hinaus zu einer cher en Kontrolle ſämtli⸗ chen Mitglieder der Parteiausſchüſſe ſchreiten will, bedeu⸗ tet natürlich, daß Stalin dieſe usſchü e in ihrer heutigen Zuſammenſetzung nicht für zuverläſſig anſieht. Ehrung des Rei von Mars ⸗la⸗Tour 9. und Oberſte Befehlshaber berſt a. D. Anton von 5 80 kolberg anläßlich der Vollendung des 100. den Charakter als Generalmajor verliehen ndierende ckwünſche verliehen Größeren Lebensraum! Nach innen und nach außen. . Berlin. 26. Januar. Der zweite Tag des 5. großen Lehrganges der Kom⸗ miſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAp in München unterſtrich, wie die NS meldet, mit ſeinen Referaten die politiſche Parole, die der Leiter der Kommiſſion, Pg. Bern⸗ hard Köhler, als Motto gewählt hatte: Zu wenig Men⸗ ſchen, zu wenig Land! War der Vortrag von Oberſt Loeb auf die Erweiterung unſeres Landraumes nach innen gerichtet, ſo waren die Ausführungen des Reichsſtatthalters Reichsleiter Ritter von Epp ein leidenſchaftlicher Ap⸗ pell, in jedem Augenblick ſich der Notwendigkeit der Er⸗ weiterung unſeres Landraumes auch nach außen be⸗ wußt zu ſein. Oberſt Loeb ging davon aus, daß kaum ein Wirt⸗ daltsabſchnitt der deutſchen Geſchichte einer ſo einheit⸗ lichen inneren Ausrichtung bedürfe wie der Vierjahres⸗ plan. Beſondere Bedeutung habe die Notwendigkeit der Freimachung von Arbeitskräften und die Erhöhung der Arbeitskraft der einzelnen, um bis zum letzten die deutſche Arbeitskraft ſinnvoll einzuſetzen und auszuſchöpfen. Es ſei unſinnig, anzunehmen, der Vierjahresplan bedeute eine Senkung der Lebenshaltung, weil ja gerade Ziel iſt, die Lebenshaltung zu erhöhen. Der Ablauf des erſten Jah⸗ res berechtige zu der Erwartung, daß das geſtellte Ziel voll erreicht wird. Reichsſtatthalter Ritter von Epp ſtellte beſonders die wirtſchaftliche Seite unſerer Kolonialforderung heraus und wandte ſich mit ſcharfen Worten gegen die Verfälſchungen unſeres Kolonialanſpruches. Eine Fülle zahlenmäßiger Gegenüberſtellungen bewies, wie umfang⸗ reich die Raumpotenzen der anderen Weltmächte dem raumarmen Deutſchland gegenüber ſind und wie auf der anderen Seite die ehemaligen deutſchen Kolonien für uns weſentliche wirtſchaftliche Lücken auszufüllen vermögen. Die Rede des Reichsleiters endete mit einem Hinweis auf die Unerſchütterlichkeit unſerer kolonialen Forderung. 9 Bernhard Köhler ſtellte in den Mittelpunkt ſei⸗ ner Rede die nationalſozialiſtiſche Auffaſſung von einem neuen Welthandel und ſeine Beziehungen zur Welt⸗ wirtſchaft nach alten Begriffen. Er bekannte ſich zum Prinzip des Außenhandels, der eine Brücke zwi⸗ ſchen den Völkern iſt, ohne ihre Lebensrechte zu beengen. Der Generalbauinſpektor Der Führer erweitert ſeine Zuſtändigkeit. Berlin. 26. Januar. Der Führer und Reichskanzler hat durch einen zweiten Erlaß über den Generalbauinſpektor vom 26. Januar 1938 die Zuſtändigkeit des Generalbauinſpekkors erweitert. Bei der Großräumigkeit der Planung hat es ſich als erforder⸗ 81 erwieſen, die Neugeſtaltung über das Gebiet des Skadtkreiſes Berlin hinaus zu erſtrecken, im damit gleich⸗ zeitig die in den kommenden Jahrzehnten nolwendig wer. dende weikere Entwicklung der Keichshauptſtabt in be⸗ ſtimmte geordnete Bahnen zu lenken. Nach dem neuen Erlaß iſt der Generalbauinſpektor be⸗ rechtigt, Gebiete außerhalb des Stadtkreiſes Berlin in den Geſamtbauplan für die Reichshauptſtadt einzubeziehen, ſo⸗ weit dies zur Durchführung ſeiner Aufgabe erforderlich ist. Dein Generalbauinfpeftor iſt weiter nom Fithrer dur die erſte Ausführungsverordnung vom 20. Januar 193 die Befugnis übertragen worden, bei allen im Stadtgebiet der Reichshauptſtadt geplanten Neubauten mit einem um⸗ bauten Raumbedarf von über 50 000 Kubikmetern— das entſpricht einem Bauwert von etwa zwei Millionen Mark — den Bauplatz zu beſtimmen. Aufgelöſt und verboten Die katholiſchen Jugendorganiſationen in Bayern. München, 26. Januar. Auf Grund Paragraph 1 der Verordnung des Keichs⸗ präſidenten zum Schutz von Volk und Staal vom 28. Fe- beruar 1933 wurden in ſämtlichen bayeriſchen Diözeſen einſchließlich der Diözeſe Speyer die katholiſchen Jung⸗ männervereine, Jungfrauenkongregationen und der Neu⸗ deutſchland⸗Bund aufgelöſt und verboken. Das Verbot dieſer Organiſationen war notwendig, da die genannten Organiſationen in einer ganzen Reihe von Ortsverbänden ſich immer ſtärker von 1 9 reltgiöſen Auf⸗ gabe entfernten und ſich ſtaatsfeindlich betätigten, und zwar wurden die jugendlichen Mitglieder durch die Leiter einzelner Gruppen, teilweilſe vom Diözeſan⸗Jugendpräſes ſelbſt, in un verantwortlicher Weiſe Ae für eine po⸗ litiſche Nachrichtenübermittlung eingeſetzt und zur Herſtel⸗ lung und zum Vertrieb illegaler zerſetzender und hetzeri⸗ ſcher Propaganda übelſter Art eingeſetzt. Außerdem wur⸗ den die Mitglieder innerhalb der Vereine für politiſche und ſtagtsfeindliche Aufgaben geſchult und herangezogen, unter völliger Vernachläſſigung ihrer ſatzungsmäßigen re⸗ ligiöſen Aufgaben Da ſich damit dieſe Organiſationen als Gruppen des politiſchen Katholizismus erwieſen und ſich ſelbſt außer⸗ halb der ihnen von der Kirche gegebenen Aufgaben ſtell⸗ ſchr ene der Staat eingreifen und zu einer Auflöſung reiten. Kurzmeldungen Berlin. Reichsminiſter Funk übertrug in einer kurzen Felerſtunde den Vorſitz des Verwaltungsrates des Werbe⸗ rates der Deutſchen Wirtſchaft auf Staatsſekretär Hanke. Berlin. Aus Anlaß der erſten Gaſtſpielreiſe der Staat⸗ lichen Schauſpiele nach Elbing ſandte Reichsminiſter Dr. Goebbels an den Generalintendanten Gründgens ein Te. legramm, in dem er allen Mitwirkenden für ihre Einſatz⸗ bereitſchaft dankt. Belgrad. Nach einer Mitteilung des Sozialminiſters soll das jugoſlawiſche Geſundheitsweſen in großzügiger Weiſe ausgebaut werden. Um Unterlagen für die Bekaͤmp⸗ ung der häufigſten Krankheiten zu gewinnen, wurden in ſuch 1 0 Jahren rund zwei Millionen Menſchen unter⸗ ucht. Warſchau. Die beiden jüdiſchen Kommuniſten David Kirſchbraun und Simon Zacharias, beide bezahlte Agenten der Komintern, die in den letzten Jahren mehrfach zur Ausbildung in Moskau geweilt hatten, wurden zu 12 bezw. 7 Jahren Zuchthaus verurteilt. Kairo. Das Kabinett genehmigte die vom Finanzmini⸗ ſter vorgeſchlagene Steuerermäßigung für kleine Landbe⸗ ſitze. Rund drei Viertel aller ägyptiſchen Landbeſitzer werden durch dieſe Maßnahme, die Ermäßigungen von 20 bis 50 v. H. vorſieht, begünſtigt. * Die Politik Neu⸗Spaniens Soziale Gerechtigkeit.— Arbeiker, Bauern und Skudenken. Salamanca, 25. Januar. Der Nationaldelegierte der ſpaniſchen Falange, Manuel Alcon, hielt im Rundfunk eine Rede über das Grundſätzliche der Politik Neu⸗Spaniens. Einleitend legte er kurz die Gründe der nationalen Freiheitsbewegung dar und trat dann nach einem Treuebekenntnis zu General Franco ener⸗ giſch den falſchen, unter vielen Politikern verbreiteten An⸗ ſichten entgegen, daß das nationale Spanien alle auf bol⸗ ſchewiſtiſcher Seite arbeitenden und kämpfenden Spanier ausrotten wolle. Das nationale Spanien habe ein weitgehendes Ver⸗ ſtändnis für die tragiſchen Umſtände der Revolution und beſonders für alle, die unter vorgehaltenen Piſtolen den Bolſchewiſten dienen müßten, um ihre Familie zu erhalten. Das nationale Spanien nehme daher alle Einwohner der noch unter bolſchewiſtiſcher Herrſchaft ſtehenden Gebiete liebevoll auf, ohne auch nur im entfernteſten daran zu denken, ſich an denen zu rächen, die nur gezwungen politi⸗ ſchen Parteien angehörten. Allerdings werde man gegen Kriegshetzer und alle, die den Sieg der nationalen Sache hinauszuſchieben verſuchten, unerbittlich vorgehen. Manuel Alcon erklärte weiter, daß der Krieg nicht ge⸗ führk werde, damit die Republik im Stil des 14. April 1931 oder die Monarchie in überholker Form wiederkehre. Wenn General Franco eine Reſtauration für nokwendig halte, dann werde er eine Monarchie zeitgemäßen Charakters auf der Grundlage ſozialer Serechkigkeit einführen. Das neue Spanien wende ſich zwar gegen den Adel, der nur nach außen glänzen wolle. Es erkenne aber den in der Ge⸗ ſchichte Spaniens verankerten Adel an, der ſeine Einſatz⸗ bereitſchaft auf dem Schlachtfeld bewieſen habe. Eine Ca⸗ marilla werde im neuen Staate nicht geduldet werden. Das neue Spanien werde verkörpert von Arbeitern, Bauern und Skudenken, die, Seite an Seite im Schützengraben, die beſte Bürgſchaft für den Sieg der neuen Volksgemeinſchaft ſeien, wie ſie der Staatschef General Franco erſtrebe. Zwiſchenfall an ber franzöſiſchen Küſte Bolſchewiſtiſche Bomben auf franzöſiſches Torpedoboot. Paris, 25. Januar. Ein bolſchewiſtiſches ſpaniſches Flugzeug griff inner- halb der franzöſiſchen Hoheitsgewäſſer bei Cerbere den franzöſiſchen Torpedobootszerſtörer„La Paurſuivante“ mit Bomben an, die jedoch ihr Ziel verfehlten. Havas berichtet über den Zwiſchenfall aus Perpignan Folgendes: Die beiden nationalſpaniſchen Kreuzer„Cana⸗ rias“ und„Almirante Cervera“ und zwei nationalſpani⸗ ſche Torpedobootszerſtörer kreuzten vor der Küſte von Cer⸗ ere. Der franzöſiſche Beobachtungspoſten von Cerbere meldete außerdem acht ſehr hoch fliegende Flugzeuge. Bei Eintritt der Dämmerung patrouillierte innerhalb der fran⸗ zöſiſchen Gewäſſer der franzöſiſche Torpedobootszerſtörer „La Paurſuivante“ etwa einen Kilometer von der Küſte entfernt, während die vier nationalſpaniſchen Kriegsſchiffe abdampften In dieſem Augenblick erſchien ein Flugzeug in ſilbernen Farben und ließ über dem franzöſiſchen Torpe⸗ dobootszerſtörer, den es anſcheinend für einen national⸗ ſpaniſchen hielt, zwei Bomben fallen Die eine Bombe fiel 200 Meter von dem Zerſtörer entfernt ins Weſſer, die an⸗ dere flog etwa 300 Meter von dem franzöſiſchen Küſten⸗ beobachtungspoſten von Cerbere ins Waſſer. Die national⸗ ſpaniſchen Kriegsſchiffe nebelten ſich ein und verteidigten ſich gegen drei andere Flugzeuge, die auf ſie einen Angriff unternahmen, mit Maſchinengewehr⸗ und Geſchützfeuer. Das Schießen dauerte etwa 30 Minuten und konnte von Cerbere aus gut beobachtet werden. Die Schlacht bei Teruel Stekes Vordringen der nationalen Truppen. Salamanca, 26. Januar. Halbamtlich wird mitgeetilt, daß die Kämpfe an der Teruelfront mit großer Heftigkeit weitergehen. Die nalio⸗ nalen Truppen, ſo wird weiter feſtgeſtellt, brechen überall den bolſchewiſtiſchen Widerſtand und gewinnen langſam, aber ſicher immer neuen Boden. Während der 40tkägigen Kämpfe an der Teruelfront ſeien beinahe 5000 Sowjet⸗ ſpanier gefangengenommen worden. Die Zahl der Toten iſt auf bolſchewiſtiſcher Seite außerordentlich hoch. Hervorgehoben wird ferner die vorbildliche Leiſtung der nationalſpaniſchen Luftwaffe und der Luftabwehr, die den ſowjetſpaniſchen Fliegern Tag für Tag große Verluſte beigebracht haben. Die Zuſammenarbeit der nationalen Flieger mit der Infanterie ſei außerordentlich gut. Auch bei den Kämpfen am Dienstag haben nationale Flieger den Abſchnitt Billaſtar ſüdweſtlich von Teruel mit zahl⸗ reichen Bombenabwürfen angegriffen und mehrere ſowjet⸗ ſpaniſche Verbände vernichtet. In Anbetracht der wirkſamen Offenſive, die die natio⸗ nalen Truppen zur See und in der Luft gegen bolſchewi⸗ ſtiſche Waffenzufuhren durch Angriffe auf Hafenanlagen, Munitionsfabriken, Eiſenbahnen und militäriſch wichtige Straßen eröffnet haben, hätten, ſo wird von nationalſpa⸗ niſcher Seite noch feſtgeſtellt, die Bolſchewiſten Negrin und Prieto und deren ausländiſche Agenten veranlaßt, ihre zügenhetze über eine angeblich„unmenf chliche Ka mpfführung“ der nationalen Truppen zu ver⸗ ſtärken. Aber, ſo betont man in Salamanca, ſelbſt Eng⸗ land habe anerkannt, daß die nationale Heeresleitung in⸗ nerhalb des ſpaniſchen Hoheitsgebietes und in den Hoheits⸗ gewäſſern das Recht beſize, die Waffen verſor⸗ gung der Bolſchewiſten aus dem In⸗ oder Ausland zu unterbinden. Im übrigen wird gleichzeitig darauf hingewieſen, daß die Schlagkraft der nationalen Luftwaffe und der Flotte dadurch weſentlich erhöht worden iſt, daß die Frontlänge auf 2500 Kilometer zuſammenge⸗ ſchrumpft iſt. Die von den Bolſchewiſten beherrſchte Mit⸗ ü hat nur noch eine Länge von 1200 Kilometern, Ni die Wirkſamkeit der ſowjetſpaniſchen Flotte iſt gleich ull. 5 0 Aeber legenheit der nat tonalen Luftwaffe Wie der nationale Heeresbericht meldet, konnte eine weitere feindliche Stellung, in der die Bolſchewiſten zahl⸗ reiche Tote zurückließen, von den nationalſpaniſchen Trup⸗ pen genommen werden. Die nationale Luftwaffe entwik⸗ kelte eine rege Tätigkeit, im Verlauf deren, wie ſicher feſtgeſtellt werden konnte, ſieben bolſchewiſtiſche Flu zeuge abgeſchoſſen wurden. Von zwei weiteren bolſchewiſtiſchen Apparaten ſteht es nicht feſt, ob ſie ihre Flugbaſis wieder erreicht haben. 5 147 rote Flugzeuge abgeſchoſſen Nach einer Mitteilung des Frontberichterſtatters des nationalen Hauptquarkiers wurden während der Kämpfe um Teruel bis einſchließlich Montag 147 bolſchewiſtiſche Flugzeuge von der nakionalen Luftwaffe abgeſchoſſen. Staffel⸗ und Geſchwaderführer Franzoſen oder Sowjetruſſen. Nach einer Meldung des Berichterſtatters aus dem na- tionalſpaniſchen Hauptquartier hat ein in Gefangenſchaft geratener ſowjetſpaniſcher Flugzeugpilot ausgeſagt, daß ſämtliche Staffel⸗ und Geſchwaderfuͤhrer Franzoſen oder Sowjetruſſen ſeien. Der oberſte„Chef“ der bolſchewiſtiſchen Flugwaffe ſei ein berüchtigter Sowjetruſſe. Von den aus⸗ ländiſchen Fliegerhäuptlingen würden Frauen als Dol⸗ metſcher verwendet. Ein Bataillon Amerikaner bei Teruel Die amerikaniſchen Blätter berichten in den letzten Ta⸗ gen erneut von einer regen Teilnahme von Amerikanern an den Kämpfen in Spanien auf Seiten der Bolſchewiſten. Aſſociated Preß meldet aus Hendaye, daß vor Teruel ein Bataillon Amerikaner in den Kampf gegen die National⸗ ſpanier eingegriffen habe. Freches Moskauer Eingeſtändnis Wie aus Madrid berichtet wird, überreichte die Mos⸗ kauer Stalinjugend den kommuniſtiſchen Jugendverbänden Madrids eine Fahne. Bei der Uebergabe rühmte der Häuptling der berüchtigten Campeſino⸗Brigade Sowpjet⸗ rußlands große Verdienſte im ſpaniſchen Krieg und wies bezeichnenderweiſe auf den„gewaltigen Aufbau“ der bol⸗ ſchewiſtiſchen Heerhaufen hin. Noch keine Kriegserklärung Im Hinblick auf„dritte Mächte“. Tokio, 25. Januar. 1 Im Oberhaus erklärte Außenminiſter Hirota, daß die Zeit für eine Kriegserklärung an die chineſiſche Zentralre⸗ gierung noch nicht gekommen ſei und daß die künftige Ent⸗ wicklung abgewartet werden müſſe. Obwohl es ſich katſäch⸗ lich um einen Krieg größten Ausmaßes handele, könne die gegenwärtige Lage in Oſtaſien doch nicht an den Kriegs⸗ Cheben des Völkerrechts gemeſſen werden. Auf der einen eite habe Japan erklärt, das antijapaniſche Regime und die Militärkliguen in China beſeitigen zu wollen, und auf der anderen Seite arbeite Japan mit dem neuen Regime zuſammen. Japan unterſcheide alſo zwiſchen der Zenkral⸗ regierung und dem chineſiſchen Volk. Wenn Japan heute den Krieg erkläre, ſo träten automatiſch für dritte Mächte die Neutralitätsgeſetze in Kraft. Mit Rückſicht auf ſeine inkernationalen Beziehungen habe Japan bis heute keinen Krieg erklärt, aber es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß im Laufe der Entwicklung die Er⸗ klärung des Krieges notwendig werde, und zwar mit Rück ſicht auf die damit verbundene Neutralität dritter Mächte. Außzenminiſter Hiroka erklärte dann, daß diejenigen Mächte, welche die Beendigung des Krieges und den Frieden wünſchten, die Zufuhr von Kriegsmaterial unkerbunden hälten. Wenn Japan auch der beſonderen Lage im Fernen Oſten Rechnung krage, ſo habe es doch der Hallung jener Mächte ernſte Bench eng zu ſchenken, die Ching Waffen und Munition lieferten. Weitere 15 Todesurteile „Im Nordkaukaſus⸗Gebiet wurden ſechs landwirtſchaft⸗ liche Funktionäre wegen 1 Sabotage zum Tode verurteilt. In Irkutſk ſind neun Perſonen wegen„Schäd⸗ lingsarbeit auf dem Gebiete der Viehwirtſchaft“ von einem Sondergericht zum Tode verurteilt und bereits hingerichtet worden. Chineſiſche Oſchunken feuerten Wie aus dem japaniſchen Hauptquartier mitgeteilt wird, ſahen ſich ene Kriegsſchiffe gezwungen, ein Landungskorps in Pulin an der Nordküſte der Inſel Hai⸗ nan einzuſetzen, nachdem vorher es zu einem Feuergefecht zwiſchen chineſiſchen Dſchunken und japaniſchen Kuttern ekommen war. Es wird dazu erklärt, daß in letzter Zeit häufig chineſiſche 5 in der Hainan⸗Straße beobach⸗ tet wurden. Vor ſechs Tagen hätten japaniſche Blockade⸗ einheiten im Hafen Pulin einige Dſchunken vor Anker lie⸗ gend feſtgeſtellt. Bevor die zur Unterſuchung der Dſchun⸗ ken ausgebootete Mannſchaft landen konnte, erhielt ſte Maſchinengewehr⸗ und Gewehrfeuer. Schließlich habe ein japaniſches Kriegsſchiff mit Artillerie eingegriffen, und die chineſiſchen Angreifer ſeien dann durch ein Landungskorp⸗ vertrieben worden. 8 Der hingerichtete Gouverneur Scharfes Durchgreifen der chineſiſchen Zeutralregierung. Hankau, 25. Januar. Die Hmrichtung des Gouverneurs der Provinz Schan⸗ tung, Hanfutſchue, iſt im Zuge der ſeit kurzer Zeit ge⸗ übten Ausmerzung ungetreuer und unfähiger militäriſcher Unterführer durch die chineſiſche Zentralregierung vollzo⸗ gen worden. An der Treue Hanfutſchues zu Nanking Wa⸗ ren erſtmals Zweifel aufgetaucht, als Tſingtau ſeinerzeit von der japaniſchen Blockade der chineſiſchen Küſte aus⸗ genommen worden war. Hanfutſchue wurde vom Kriegsgericht in Hankau für beuldig befunden, die 5 unterſtellten Truppen entgegen em ausdrücklichen Befehl des chineſiſchen Oberkomman⸗ dos vom Gelben Fluß zurückgenommen ſowie einen gro⸗ ßen Teil der Provinz Schantung faſt ohne Kampf preis⸗ gegeben zu haben.. Das Todesurteil gegen Hanfulſchue hat allgemeine Ueberraſchung hervorgerufen. da die chineſiſche Jenkral⸗ regierung hiermit zum erſten Male von der bisher geübten Milde gegen abtrünnige Unterführer abweicht, im In⸗ tereſſe der Verteidigung des Landes alſo einen neuen, ſcharſen Kurs an den Tag 85 Zum Gouverneur von Schantung wurde Admiral e der bisherige Bürgermeiſter von Tſingtau, ernannt. 5 Beginn der Selbſtändigkeit Syriens. 3 In Auswirkung des franzöſiſch⸗ſyriſchen Vertrages, der die Selbſtändigkeit Syriens vorſieht, hat die ſyriſche Regierung Konſuln in Kairo, Bagdad und Ankara er⸗ nannt. Die unter Führung des Miniſterpräſidenten Ma dam Bey zurzeit in Beirut weilende ſyriſche Delegatio die dort mit der Libanon⸗Regierung über Zollfragen u verhandelt, ſtattete dem im Aibanon⸗Gebiet lebenden G mufti von Paläſtina einen Beſuch ab, der von dieſem widert wurde. N i„. Badiſche Chronik Heidelberg.(Von der Univerſität.) Die Preſſeſtelle der Univerſität Heidelberg teilt mit: Dem Dr. habil. Reinhard Orth wurde die Dozentur für das Fach Botanik in der Naturwiſſenſchaftlich⸗mathematiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg verliehen. () Kehl.(Heim für Rheinſchifferkinder.) Wie von der Stadtverwaltung mitgeteilt wird, iſt in Ver⸗ bindung mit der RSV. die Errichtung eines Heimes für die Kinder der Rheinſchiffer geplant, das 60 Zöglinge faſſen und deſſen Neubau in Kürze in Angriff genommen wer⸗ den ſoll. . Achern.(Waffe in Kinderhand.) Ein auf dem Heimweg nach Ottenhöfen befindlicher 13jähriger Schü⸗ ler richtete auf einen gleichaltrigen Schulkameraden aus Kap⸗ pelrodeck eine Schreckſchußpiſtole. Durch den Schuß wurde das linke Auge vollſtändig zerſtört und das rechte gefährdet. () Neumühl.(Vom Laſtzug totgefahren.) Tödlich verunglückt iſt das dreijährige Söhnchen Berthold des Eiſenbahninſpektors Wilhelm Lapp hier. Das Kind war mit ſeinem elfjährigen Bruder im Nachbarhaus und ſprang von hier zum Hoftor hinaus und in einen gerade die Straße herankommenden Fernlaſtzug. Es wurde auf der Stelle ge⸗ tötet. Den Führer des Laſtzuges trifft keine Schuld. Friburg.(Das Freiburger Motorradun⸗ glück.) Zu dem ſchweren Motorradunglück, das zwei Todes⸗ opfer forderte, wird noch berichtet, daß es ſich bei den beiden tödlich Verunglückten um den ledigen 28jährigen Otto Obrecht und den verheirateten 31jährigen Adam Ehret, beide aus handelt. 9).(Italienertreffen.) Die im Wieſen⸗ ſtecke und im Oberrheingebiet anſäſſigen ita⸗ te, die meiſt ſchon ſeit Jahrzehnten hier im 2 jelfach zu einem ſchönen Wohlſtand gebracht haben, trafen der Faß Baden, Romeo Spinielli, ge⸗ kommen, um zu ſeinen italieniſchen Landsleuten zu ſprechen und ſo das Band zwiſchen den hier lebenden Italienern und ihrer Heimak ſowie auch zur Faſchiſtiſchen Parkei zu feſtigen. Verbindung der Bergſtraße mit der Autobahn. Seither beſtand, abgeſehen über den Zubringer Lorſch, keine unmittelbare Verbindung zwiſchen der Reichsauto⸗ bahn Frankfurt—Darmſtadt Mannheim heidelberg und der Bergſtraße. Für die Luftkurorte bedeutet dies den Verluſt zahlreicher Beſucher Nunmehr wurde mit dem Bau einer Verbindungsſtraße für Kraftwagen von Wein⸗ heim zum Zubringer Viernheim der Reichsautobahn be⸗ gonnen. In Weinheim hat man ſchon den Platz für die Einmündung der neuen Straße freigemacht und die Erd⸗ arbeiten auf der Strecke können raſch vorwärtsgetrieben werden, da das milde Wetter die ungehinderte Fortfüh⸗ rung der im Herbſt begonnenen Arbeiten zuläßt. Volk“. gielt fürs Hern s Buſſe, dem verdienſtvollen Be⸗ wahrer und Pfleger bad n. Volkstums, mit umfaſſender Sachkenntnis herausgegebene Jahresband der Badiſchen Hei⸗ mat„Der Ufgau“ enthält neben einer vielſeitigen Darſtel⸗ lung dieſer Landſchaft ein ausführliches Kapitel über„Wer⸗ den, Weſen und Wirken des Volksſchauſpiels Oetigheim„Volk ſpielt fürs Volk“. Der Verfaſſer, Dramaturg Wilhelm Maria Mund, würdigt dieſe großartige Theaterleitung einer Dorfgemeinſchaft, das genial erdachte Lebenswerk des Spiel⸗ gründers Joſef Saier, von volks⸗ und kulturpolitiſchen Ge⸗ ſichtspunkten her und gibt eine umfaſſende Darſtellung der Eigenart und grenzwichtigen Bedeutung dieſes Volkstheaters. Es beſteht die icht, dieſen Beitrag in Form einer Bro⸗ ſchüre(Sonderdruck) dem großen Freundeskreis des Volks⸗ ſchauſpiels Oetigheim zugänglich zu machen, dem aber nicht weniger der Erwerb des Buches ſelbſt(Haus Badiſche Hei⸗ mat Freiburg) empfohlen wird. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Tod durch leber fahren). Vor⸗ mittags um 11 Uhr wurde am Ortsausgang von Munden⸗ heim auf der Straße Mundenheim-Rheingönheim in der Nähe der chemiſchen Fabrik Giulini der 40 jährige Franz Scheffold aus Mannheim von einem Perſonenauto über⸗ fahren. Er erlitt ſchwere Verletzungen, denen er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus erlag Bensheim.(U nrecht Gut). Ein 16jähriger Burſche, der in ein Haus eingeſchlichen war und dort mehrere Geld⸗ beträge entwendet hatte, wurde von der Polizei feſtgenom⸗ men— Gefunden wurde eine Partie Damenkleider und Damenwäſche, die offenbar aus einer ſtrafbaren Hand⸗ lung herrühren. Das gleiche vermutet man von einem ſchwarzen Herrenüberzieher mit Samtkragen, der von emem Wanderburſchen in einer Bensheimer Wirtſchaft zum Verkauf angeboten wurde. Ludwigshafen.(7000 Mark veruntreut.) Die Geſchäftsführerin des Medizinalverbandes und Sterbekaſſe Ludwigshafen a. Rh.⸗Süd wurde wegen Veruntreuung von zirka 7000 Mark zum Schaden der Mitglieder des Verbandes von der Kriminalpolizei feſtgenommen und dem Richter vorgeführt. Die Verfehlungen wurden ſeit mehre⸗ ren Jahren begangen. Auch der Ehemann der Geſchäfts⸗ führerin als Vereinsführer des Verbandes iſt in die Sache mſofern verwickelt, als er von der Veruntreuung Kennt⸗ nis hatte und das unterſchlagene Geld zum Teil mitver⸗ brauchte. Die Reviſion der Bücher und Belege iſt noch nicht abgeſchloſſen. Alzey.(Ein Laternenpfoſten⸗Jäger). Von zwei Einwohnern wurde abends an der ſtädtiſchen Gärt⸗ nerei der Fahrer eines Laſtzuges angehalten, der vorher an einer Straßenecke eine Gaslaterne umgefahren, deren 1 zertrümmert und meterweit mitgeſchleift hatte. Er wollte i nichts davon gemerkt haben. Nach der poli⸗ zeilichen Feſtſtellung iſt der Fahrer von Blödesheim. Bürſiad.(unfall im Sägewerk). Dem Küfer⸗ meiſter Glück fiel in ſeinem e als er die Trans⸗ miſſion ausbeſſern wollte, ein ſchwerer Eichenbalken auf den Kopf. Der Mann brach bewußtlos zuſammen und liegt mit einer Kopfverletzung darnieder. Rheingönheim.(Tod durch Aeberfahren.) Am Montag vormittag um 11 Uhr wurde am Ortseingang nach Mundenheim auf der Straße Mundenheim—Rheingönheim in der Nähe der Wirtſchaft„Feldſchlößl“ der 40jährige Franz Scheffold aus Mannheim von einem Perſonenauto über⸗ fahren. Er erlitt ſchwere Verletzungen, denen er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus erlag. Pirmaſens.(Betrüger fe ſtgenommen.) Die Gendarmerie verhaftete wegen verſchiedener Betrügereien den 30 Jahre alten, mehrfach vorbeſtraften Friedrich We⸗ ber aus Lemberg. In Zweibrücken hatte er einen Hotel⸗ betrug begangen und weiter verſucht, bei Banken Konten einzurichten, um in den Beſitz von Scheckbüchern zu kom⸗ men. „ Aainz.(GBahnwärter vom Zug erfaßt.) Wie die Reichsbahndirektion Mainz mitteilt, wurde der Hilfs⸗ bahnwärter Wilhelm Böhringer aus Biebernheim bei St. Goar von dem Fd 101(Rheingoldexpreß) an der Block- ſtelle Werlau erfaßt und lebensgefährlich verletzt. Er erlag einige Stunden ſpäter im St. Joſefs⸗Krankenhaus in Ko⸗ blenz ſeinen Verletzungen. Gießen.(Von der Lokomotive geſtürzt.) Beim Bahnübergang an der Feldbahn auf der Straße nach Albach ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Der Ueber⸗ gangswärter wollte dem Lokomotivführer einen Befehl übermitteln und ſtieg auf die fahrende Lokomotive. Er glitt dabei aus und ſtürzte ab. Von den nachfolgenden Wa⸗ gen wurde dem Unglücklichen ein Bein abgefahren. Limburg.(Spiel mit der Waffe) In dem We⸗ ſterwaldort Heiligenroth hantierte der jugendliche Heinrich Schughart mit einem Teſching. Unverſehens löſte ſich ein Schuß und die Kugel traf den jungen Mann ſo unglücklich, daß er ſchwer verletzt wurde. Er ſtarb infolge innerer Ver⸗ blutung bereits nach zehn Minuten. 8 n ktaſſel.(Mit dem Bierglas niedergeſchla⸗ gen.) Nachts kam es in einem Bierlokal in der Mittel⸗ ſtadt zwiſchen jungen Leuten zu einer Auseinanderſetzung, die ſich zu einer Schlägerei entwickelte. Dabei erhielt ein Teilnehmer einen wuchtigen Schlag mit einem Bierglas auf den Schädel. Er brach blutüberſtrömt und bewußtlos e Im Krankenhaus wunde ein Schädelbruch feſt⸗ geſte e Kaſſel.(Mißglückter Raubüberfall.) Abends kurz vor Ladenſchluß betrat in der Entengaſſe ein junger Mann ein Zigarrengeſchäft und verlangte Ziga⸗ retten. Er legte das Geld auf den Tiſch und beobachtete dabei, wo ſich die Kaſſe befand. Als der Geſchäftsmann dieſe öffnete, verlangte der Unbekannte noch Zigarren. Plötzlich zog er eine Piſtole und richtete dieſe mit der Auf⸗ forderung„Kaſſe her“ auf den Geſchäftsmann. Dieſer ſetzte ſich jedoch zur Wehr, worauf der Täter drei Schüſſe auf ihn abgab. Der Räuber ergriff darauf die Flucht, konnte jedoch von den ihn verfolgenden Straßenpaſſanten und der Polizei feſtgenommen werden. Bei dem Täter handelt es ſich um einen 18jahrigen jungen Mann, der von Wiesbaden kommend, ſich auf dem Weg nach Ham⸗ burg befand. Die Piſtole wurde bei ihm vorgefunden; es handelt ſich um eine Gaswaffe. Der Geſchäftsmann wurde nur leicht verletzt. i Der Eſch⸗ Prozeß Düſſeldorf, 24. Jan. Die Verhandlung gegen den frü⸗ heren Stadtſteuerdirektor Eſch und 15 Mitangeklagte wurde fortgeſetzt. Nach einigen ſogenannten„Aerztefällen“ kam ein Fall aus einer anderen Berufsgruppe zur Verhand⸗ lung. Er betraf ein größeres Einzelhandelsgeſchäft. Vas Gericht geht ſo vor, daß es zunachſt die Straftaten erörtert, an denen Eſch und die Angeklagten Stappen und auch Dr. Droehmen beteiligt ſind. In dem jetzt zur Sprache gekommenen Fall ſind Eſch 30 000 Reichsmark, Dr. Droeh⸗ men 1000 Mark und Stappen 16 000 Reichsmark in die Hände gefallen, von denen letzterer an einen verſtorbenen Steuerinſpektor 3000 Reichsmark weitergegeben haben will. Am ſechſten Verhandlungstag im Eſch⸗Prozeß kommt wieder ein neuer Erpreſſungsfall Eſchs gegen ein Einzel⸗ handelsgeſchäft zur Erörterung. Nach Feſtſtellung gering⸗ fügiger Unregelmäßigkeiten in den Büchern erfolgte nach Verhandlungen, in denen dem Firmeninhaber mit Verhaf⸗ tung gedroht wurde, eine Steuernachveranlagung von 41 000 Mark. Wiederum wurde der Mitangeklagte Stap⸗ pen eingeſchaltet, der ſich als Helfer aufſpielte und dem Firmeninhaber vorſchlug, angeſichts der drohenden hohen Strafe im Unterwerfungsverfahren eine Steuerſchuld von 30 800 Mark anzuerkennen An Stappen mußte dann der Betrag von 30 800 Mark gezahlt werden, obwohl ſpätere Feſtſtellungen ergaben, daß tatſächlich nur 3300 Mark nach⸗ wächten waren, was dem Firmeninhaber nie mitgeteilt wurde. Ab Iſaak hatte Pech. Der Jude Iſaak Lichtſchütz aus Czernowitz wurde von den öſterreichiſchen Behörden in dem Augenblick gefaßt, als er Platin im Werte von 30 000 Schilling über die Grenze zu ſchmuggeln verſuchte. Er wurde verhaftet, das Platin beſchlagnahmt. 5 2„Einbahnſtraßen“ für den Luftverkehr über Eng⸗ land. Im Hinblick auf den ſtändig zunehmenden Luftverkehr und die damit chic ende Gefahr von Flugzeugzuſammen⸗ ſtößen hat jetzt das engliſche Luftfahrtminiſterium neue Verkehrsregeln für die Luftfahrt herausgegeben. Danach iſt bei ſchlechten Wetter und ſchlechter Sicht der Luftraum in eine Art von„Einbahnſtraßen“ aufgeteilt. e a Neue Schießereien bei Jeruſalem. In Paläſtina iſt es auch in den letzten Tagen verſchiedentlich zu Bomben⸗ anſchlägen und den üblichen Schießereien gekommen. In der Nähe von Jeruſalem wurden zwei Omnibuſſe mit jüdi⸗ ſchen Inſaſſen beſchoſſen Ein Jude wurde ſchwer und ein anderer leichter verletzt.. A Feuergefecht zwiſchen Sektierern und Polizei.— 145 Tote. Im Staate Pernambuco(Braſilien) wurden bei einem 42ſtündigen Feuergefecht zwiſchen einer Bande religiöſer Fanatiker und der Polizei 140 Sektierer getötet. Die Po⸗ lizei hat 5 Tote zu beklagen. Der ſeit langem geſuchte Ban⸗ denführer konnte entkommen. 2. Aeberfall auf einen Greis. Ein 73jähriger Mann, der ſich auf dem Wege von Klarenbach nach Spelsberg be⸗ fand, wurde überfallen und durch mehrere heftige Schläge auf den Kopf, die vermutlich mit einem Stein ausgeführt wurden. zu Boden geſchlagen. Der Verbrecher, der offen⸗ bar die Abſicht hatte, den alten Mann zu berauben, wurde aber durch das Herankommen eines Kraftwagens an ſeinem Vorhaben gehindert. Eine der Tat verdächtige en wurde bereits feſtgenommen.. 4 5 3— Eßt mehr Wintergemüſe! Im Winter und zum Frühjahr zu gibt es naturbedingt weniger friſches Gemüſe, ein Umſtand, der allen denjeni⸗ gen, die mit der edlen Kochkunſt zu tun haben, manchmal einiges Kopfzerbrechen verurſacht. Es iſt jedoch unndtig, lich darüber graue Haare wachſen zu laſſen, gibt es doch en ganzen Winter hindurch verſchiedene Gemüſe, die man obendrein auf mannigfaltige und abwechflungsreiche Art zubereiten kann, von denen die wichtigſten genannt ſeien: Wirſingkohl, Spinat, Rot⸗ und Weißkraut, Sellerie, Rote Rüben, Speiſemöhren, Feldſalat. Selbſtredend fallen in der kalten Jahreszeit zeit und gebietsweiſe auch noch andere Gemüſearten an, wovon unſere Hausfrauen ſowie die Gaſtwirte ſich durch einen Blick in die Zeitungen mit den Marktberichten des Reichs⸗ 207 oder auf dem Markt ſelbſt leicht überzeugen önnen. Die Entlaſtung des übermäßig aufgeblähten Fleiſch⸗ marktes und Hebung des Fiſch⸗ und Gemüſeverzehrs iſt nicht allein ein geſuͤndheitlſches ſondern darüber hinaus ein vaterländiſches Gebot! 2 — Wehrſteuer⸗Anträge nur an die Gemeinde. Die Ein⸗ tragungen über die Wehrſteuer werden auf der Steuer⸗ karte nicht vom Finanzamt, ſondern von der Gemeindebe⸗ hörde gemacht, die auch die Steuerkarte ausſtellt. Sie muß an der dafür vorgeſehenen Stelle auf die Frage„wehr⸗ ſteuerpflichtig?“ den Vermerk„Ja“ oder„Nein“ enthalten. Notfalls muß der Vermerk den Zuſatz enthalten, ob dem Steuerpflichtigen 50 Prozent oder nur 6 Prozent der Lohn⸗ ſteuer als Wehrſteuer abzuziehen ſind. Will jemand eine vorzeitig abgebrochene Dienſtzeit unter 12 Monaten auf ſeine Wehrſteuer angerechnet haben, muß er bei der Ge⸗ meindebehörde einen entſprechenden Antrag ſtellen. Ueber⸗ haupt kann nunmehr jeder auf Grund unſerer Erläuterun⸗ gen den Wehrſteuervermerk ſeiner Steuerkarte auf ſeine Richtigkeit prüfen und notfalls Ergänzungs⸗ oder Ab⸗ änderungsanträge bei ſeiner Gemeindebehörde ſtellen. — Kinder werden ins DA ⸗Mitgliedsbuch eingetragen. Die Deutſche Arbeitsfront weiſt anläßlich der Ausgabe der Steuerkarten für 1938 ihre Mitglieder darauf hin, ſich vor Abgabe der Steuerkarte an die Firma die auf der Steuer⸗ karte eingetragenen Kinder in ihrem DA ⸗Mitgliedsbuch beſtätigen zu laſſen. Die Beſtätigung muß zeigen, wie viele Kinder vorhanden ſind und in welchem Jahr jedes Kind Side wurde. Die Angaben 99 5 vor allem auch bei der Beitragsermäßigung wichtig. Die Eintragung kann durch die Firmen, die Verwaltungsſtellen oder durch die Orts⸗ verwaltung der DAF erfolgen; die Beſtätigung muß mit dem Stempel der eintragenden Firma oder dem Dienſt⸗ ſiegel der eintragenden Dienſtſtelle verſehen ſein. *. — Brennholzpreiſe. Es wird darauf hingewieſen, daß gewiſſe in letzter Zeit beobachtete Preiserhöhungen für Brennholz faſt ausſchließlich durch eine Aenderung der Preisſtellung ab Wald hervorgerufen worden ſind. Nach einer Fühlungnahme mit dem Reichskommiſſar für die Preisbildung iſt jedoch nicht damit zu rechnen, daß für die Brennholszpreiſe eine Sonderregelung irgendwelcher Art ge⸗ troffen wird Für dieſe Preiſe gilt vielmehr ausſchließlich die Preisſtoppverordnung, wonach es für jede Wirtſchafts⸗ ſtufe verboten iſt die von ihr bisher berechneten Preiſe in irgendeiner Form zu erhöhen. — Die Laufbahn des Fanitätsoffiziers. Die Meldefriſt für Schüler, die 1939 die Reifeprüfung beſtehen und die Sanitätsoffiziers⸗Laufbahn im Heer ergreifen wollen, läuft nur bis 31. März 1938. Meldung beim Korpsarzt des ört⸗ lich zuſtändigen Generalkommandos, von dem auch, ebenſo wie von der Militärärztlichen Akademie, Berlin NW 40, Scharnhorſtſtraße 35. oder von den Wehrerſatzdienſtſtellen ein Merkblatt bezogen werden kann. Erſchöpfende Aus⸗ kunft gibt die vom Akademiſchen Auskunftsamt an der Univerſität Berlin. Berlin RW 7 Bauhofſtraße 7 heraus- gegebene und gegen Einſendung von 9—0 Mark zuzüglich Porto zu beziehende Schrift:„Der Arzt“. I Vom Nationaltheater. Karl Elmendorff hat die muſikaliſche Leitung des Balletts„Petruſchka“ von Igor Strawinſky. Dieſes intereſſante Werk kommt nach einer mehr als 10jährigen Pauſe am 5. Februar im National⸗ theater Mannheim im Rahmen eines Ballett⸗Abends zur Aufführung, der außerdem Julius Weismann's Ballett „Tanzſinfonie“ als Erſtaufführung bringt. Die Leitung der Tänze hat Wera Donalies. Dem Ballett⸗Abend iſt Wolf⸗ Ferrari's reizvoller Opern⸗Einakter„Suſannens Geheimnis“ eingefügt. Die muſikaliſche Leitung der Oper hat Ernſt Cremer, die Regie Curt Becker⸗Huert. Für das Ballett„Pe⸗ truſchka“ entwirft Friedrich Kalbfuß das Bühnenbild. 2 Gänſemarſch auf Rädern! Wenn man die Arbeit hinter ſich hat und auf dem Fahrrad nach Hauſe rollt, iſt natürlich ein kleiner Schwatz von Rad zu Rad ſehr angenehm. Man kann ſich aber nur bequem unterhalten, wenn man nebeneinander fährt. Auf dieſes Vergnügen müſſen wir in Zukunft ganz verzichten. Denn die mit dem 1. Januar 1938 in Kraft geſetzte neue Straßenverkehrs⸗Ordnung wendet ſich gegen das Neben⸗ einanderfahren— vor allem auf den Landſtraßen. 5 Radfahrer ſollen grundſätzlich hintereinander fahren. Sie dürfen nur dann zu zweit nebeneinander bleiben, wenn der Verkehr dadurch nicht gefährdet oder behindert wird. Eine Behinderung liegt aber bereits vor, wenn durch das Nebeneinander der ſchnellere Verkehr am Vorbeifahren oder Ueberholen gehindert wird. Dieſe Regelung gilt jedoch nur für geſchloſſene Ortſchaften. Auf den Reichsſtraßen wird jedes Nebeneinander von Radfahrern als Verſtoß gegen die Verkehrsordnung angekreidet. Eine Ausnahme machen nur Radfahrer in geſchloſſenen Verbänden, wenn es mehr als 15 ſind, die ſich unter einheitlicher Führung befinden. Sonſt iſt es in jedem Fall beſſer, hintereinander zu bleiben — Gänſemarſch auf Rädern! vel gleichbleibender Hualität Der Landdienſt der HJ ruft Der Chef des Sozialen Amtes, Obergebietsführer Ax⸗ mann, äußert ſich nochmals über den Landdienſt der H.: „Wir ſehen im Landdienſt nicht allein eine Frage der Berufslenkung und der Verſorgung nichtuntergebrachter Ju⸗ gendlicher, ſondern der Landdienſt iſt für uns im tiefſten Sinne des Wortes eine politiſche Aktion. Jeder Jugendliche und Hitlerjunge ſollte ſich einmal die Worte vergegenwärtigen, die ein Großer unſerer Ge⸗ ſchichte ausgeſprochen hat:„Derjenige, der dafür ſorgt, daß an Stelle von einem Halm nunmehr deren zwei wachſen, iſt größer als ein Feldherr, der eine Schlacht gewinnt.“ Und wie Friedrich der Große einmal Menſchen angeſiedelt hat, ſo muß die Hitlerjugend am deutſchen Boden eingeſetzt wer⸗ den, um die Ernährungsgrundlage und die Ernährungsfrei⸗ heit des deutſchen Volkes zu ſichern. Deshalb hat auch jeder Landdienſtler der HJ. das Bewußtſein, nicht allein für ſich und ſeine Exiſtenz zu arbeiten, ſondern hinter ihm marſchiert die große Kameradſchaft der geſamten deulſchen Jugend. Der Landdienſt der HJ. ſetzt ſich dafür ein, daß auch im deutſchen Oſten wieder jene Kräfte mobiliſiert werden, wie zur Zeit der großen deutſchen Koloniſation; er iſt der politiſche Pio⸗ ier, der der Härte der Arbeit und Einfachheit des ländlichen Lebens unterſteht, und deswegen richten wir unſeren Appell auch nur an die Beſten. Wir wollen nicht die Untauglichen und bedingt Taug⸗ lichen und Uebriggebliebenen für den Landdienſt haben. Die Beſten ſind uns für dieſe Arbeit gerade gut genug. Deswegen zwingen wir niemanden, ſondern wir richten, wie bei jedem roßen Werk, unſeren Appell an die Freiwilligkeit und den Wa mn der Jugend ſelber ſowie auch an die Einſicht der Eltern, und deswegen iſt es ein kämpferiſcher Appell, der von dieſer Stelle an die geſamte deulſche Jugend gerich⸗ tet wird:„Deutſche Jugend komm' zum Landdienſt der HJ.“ Zeitungsbezug iſt Kaufmannspflicht Eine Reichsgerichtsentſcheidung „In einer Reichgerichtsentſcheidung wird nach der„Juri⸗ ſtiſchen Wochenſchrift“ ausgeführt: a Der Bezug einer Zeitung gehört f den Obliegenheiten eines ordentlichen Kaufmanns. Die K ägerin behauptet, der Beklagte habe als Geſchäftsführer eine Reihe von Beträgen aus der Geſellſchaftskaſſe ohne Rechtsgrund entnommen oder habe unter Verletzung ſeiner Geſchäftsführernflichten darüber verfügt. Soweit der Verufungsrichter die Klage abgewieſen hat, hat er dies getan, weil der Beklagte die von ihm zu⸗ rückverlangten Beträge mit Recht entweder für ſich ſelbſt aus der Kaſſe entnommen oder für Zwecke der Geſealſchaſt verwendet habe. Er hat ſich wegen des Betrages von 73 Mark für ein Abonnement der Mer Zeitung der Auffaſſung des Land⸗ gerichtes angeſchloſſen. Der Bezug dieſer Zeitung durch den Beklagten für die Kläger habe durchaus den Obliegenheiten eines ordentlichen Kaufmanns entſprochen. Der Berufungs⸗ richter brauchte die von der Klägerin erbetene Auskunft nicht zu erheben ob der Beklagte die Zeitung in den Jahren 1929/32 auf ſeinen Namen gehalten habe und die Lieferung in ſeine Wohnung erfolgt ſei, oder ob in der Zwiſchenzeit eine Umſtellung auf den Namen der Gmb und die Lie⸗ erung in deren Büro erfolgt ſei. Denn auch eine Lieferung der Zeitung in die Wohnung des Beklagten würde mit deb Feſtſtellung des Berufungsrichters, daß die Zeitung im In⸗ tereſſe der Klägerin gehalten werden mußte und gehalten wurde, vereinbar ſein. Der führerſchein des firaftfahrers iſt ſein khrenſchild. Verkehrsſtrafen ſind häßliche flecken darauf. 1 cGTGTGGbGPTGTGTPTPTGTDTGTGTFTVTGTGTGTGTGTGVTVbGTGTGTGTGTGTbTbVDVTVFVFVFVFVCVCVCVCVVVVVVVFATAFVAVTATATAVATTACCCcc Gedenktage 27. Januar. 1521 Eröffnung des Reichstages zu Worms. 1756 Der Tondichter Wolfgang Amadeus i Salzburg geboren. 1775 Der gabe Fern Wilhelm von Schelling zu Leonberg in Württemberg geboren. 1786 Der preußiſche Reitergeneral Hans Joachim von Zie⸗ ten in Berlin geſtorben. 1901 Der italieniſche Tondichter Guiſeppe Verdi in Mai⸗ land geſtorben. 1923 Erſter Reichsparteitag der NSDAP in München. Sonnenaufgang 8.17 Sonnenuntergang 17.00 Mondaufgang 5.20 Monduntergang 13.12 Mozart in Gonderſtempel zum 30. Januar Am 30. Januar führen zur fünfjährigen Wiederkehr des Tages der Machtübernahme durch den Führer und Reichskanzler eine Anzahl Poſtämter in Berlin und im Reich Sonderſtempel, die außer der Angabe des Aufgabe⸗ ortes uſw. die bildliche Darſtellung des Hoheitszeichens des Reiches und die Inſchrift„Zum 30. Januar“ kragen. Als Ausgabeorte ſind in den Sonderſtempeln nur die Ortsna⸗ men ohne zuſätzliche Bezeichnungen enthalten Die Son⸗ derſtempel laufen in Berlin, München, Nürnberg, Stutt⸗ gart, Frankfurt a. M., Hamburg und Leipzig. Mit dieſen Sonderſtempeln werden nur die zum 30. Januar herausgegebenen Sonder wertzeichen und karten abgeſtempelt und für dieſe Marken Gefälligkeits⸗ ſtempelungen ausgeführt. Bei allen übrigen Poſtämtern des Reiches ſoweit ſie Tagesſtempel führen, wied durch er⸗ weiterte Offenhaltung der Schalter am 30. Januar (Sonntag) Gelegenheit für die Entnahme der Sonderwert⸗ zeichen und für ihre Abſtempelung(auch Gefälligkeitsſtem⸗ pelungen) gegeben. Schriftliche Beſtellungen auf Abſtempelun⸗ gen können für Berlin an die Stempelſtelle des Poſtamts Berlin⸗Carlottenburg 9(Soorſtraße 61⸗62), im übrigen an die genannten Poſtämter oder an die Verſandſtellen für Sammlermarken in Berlin W' 30 gerichtet werden. Großſchiffahrtsweg Baſel— Bodenſee Schleuſenbau bei Schaffhauſen geplant. — Friedrichshafen. In einer Sondervoörführung des Werbe⸗ und Lehrfilms„Der Rhein von Baſel bis zum Bodenſee als Großſchiffahrtsſtraße und Kraftquelle“ gab der Geſchäftsführer Braun des Rheinſchiffahrtsverbandes Kon⸗ ſtanz einen Ueberblick über den derzeitigen Stand dieſes gro⸗ ßen Plans, für deſſen Wirtſchaftlichkeit er eine Reihe von Argumenten aufzählte. Wie der Redner erklärte, ſind die Vorarbeiten zu dem Projekt beendet, die praktiſche Durchführung ſteht bevor. Das einzige natürliche Hindernis, der Rheinfall bei Schaff⸗ hauſen, werde durch eine gekuppelte Großſchiffahrtsſchleuſe mit einem kurzen Seitenkanal hinter Schloß Laufen über⸗ wunden. Die Naturſchönheit und die Wucht des Rheinfalls würden nach der Meinung des Redners nicht beeinträchtigt, beſonders wenn die Schleuſungen nur während der Nacht⸗ zeit erfolgten. Die Wirtſchaftlichkeit des Unternehmens ſei einwandfrei nachgewieſen. Zwei umfangreiche Gutachten liegen vor, von denen das amtliche vom Reichsverkehrsminiſterium geprüft und für gut befunden wurde. Die Koſten für den Geſamt⸗ ausbau des zu gewinnenden Großſchiffahrtsweges von 213 km Länge Baſel bis Bregenz belaufen ſich auf 80 Millionen Mark;„in Anbetracht des ungeheuren zu erzielenden Nutzens“ erſcheine dieſer Betrag nicht zu hoch, namentlich da ſich an den Koſten Deutſchland, die Schweiz und Oeſterreich be⸗ teiligten. Die Verwirklichung des„lebenswichtigen Planes“, die innerhalb von fünf Jahren erfolgen könnte, wenn an allen drei in Ausſicht genommenen Abſchnitten zugleich die Arbeit aufgenommen werde, löſe„ungeahnte Entwicklungsmöglichkei⸗ ten“ aus. Die Leiſtungen der zwölf Kraftwerke betrügen jährlich vier Millionen Kilowatt. Die Erzeugungskoſten der einzelnen Kilowattſtunde beliefen 15 im Durchſchnitt auf einen Pfennig. Bei dem außerordentlich hohen Nutzeffekt der Waſ⸗ ſerſtraße würden ſehr große Frachterſparniſſe gegenüber der Güterbeförderung auf der Bahn erzielt. Ferner werde eine beſſere Ausnützung und Verwertung von Bodenſchätzen und Lgaturprodukten ermöglicht. Etwa 5000 Arbeiter könnten für eine Reihe von Jahren lohnende Beſchäftigung finden. Die Ausſichten für die baldige Inangriffnahme der Ar⸗ beiten würden von dem Redner als ſehr günſtig bezeichnet. Die Regierungen von Baden, Württemberg und Bayern häl⸗ ten die Förderung des Projekts in Ausſicht geſtellt, wobei daran erinnert werden dürfe, daß der badiſche Reichsſtatthal⸗ ter gelegentlich der Einweihungsfahrt des Bodenſeeſchiffs „Karlsruhe“ die Verwirklichung des Ausbaues der Groß⸗ ſchiffahrtsſtraße von Baſel bis zum Bodenſee nachdrücklich unterſtrichen habe. Auch auf die AUnterſtützung durch das Reichsverkehrsminiſterium ſei zu rechnen. Die öſterreichiſche Regierung habe große Sympathien für das Projekt. Die Schweiz fürchte zwar eine ſtarke Konkurrenz ihrer Bundesbah⸗ nen, ſie werde ſich aber den in dem mit Deutſchland wegen der Regulierung der Stromſtrecke Kehl.—Iſtein abgeſchloſ⸗ ſenen Vertrag vom 28. März 1929 getroffenen Vereinbarun⸗ gen betreffend ihrer Beteiligung am Ausbau der Rheinſtrecke Baſel— Bodenſee nicht entziehen können. Sag ſa aum Leben Roman von Bert Oehlmann. Spannend von der erſten bis zur letzten Zeile! Das und nichts anderes wird das Urteil unſerer Leſerinnen und Leſer ſein, wenn ſie dieſes ausgezeichnete und flüſſig ge⸗ ſchriebene Werk aus der Hand legen werden. Rätſelhaft iſt das Geſchehen, das da wie in plaſtiſchen Bildern vor unſeren Augen abrollt, rätſelhaft ſchon durch eine geheimnisvolle Erbſchaft, die aus dem Nichts heraus an zwei Schweſtern fällt, die ſich unter ſchwierigen Ver⸗ hältniſſen tapfer durchs Leben ſchlagen, noch unerklärlicher und faſt beängſtigend aber durch die Geſchehniſſe in einer Villa, die mit zu der Erbſchaft gehört. Man kann ſeine Freude haben an den beiden Menſchenkindern, die ſich durch nichts beirren laſſen auf ihrem geraden Weg der Pflicht und mit inniger Anteilnahme verfolgen wir, mit welcher Tatkraft ſie die ſeltſamen Lagen zu mei⸗ ſtern verſtehen. Packend und erſchütternd a u⸗ gleich iſt die Zeichnung eines in Enttäuſchung und Ver⸗ bitterung grau gewordenen Menſchen, der allen Glauben an das Gute verloren hat und nun Tag für Tag immer mehr erkennen muß, daß er ſich durch Leid den Blick dafür hat trüben laſſen, daß das Gute unzerſtörbar iſt. Und ſchließlich löſt ſich das merkwürdige Rätſel auf eine ebenſo überraſchende wie natürliche Weiſe und läßt zum Schluß auch die Liebe triumphieren, die gerade durch das undurch⸗ dringliche Geheimnis um die Erbſchaft in bittere Bedräng⸗ nis geraten war. Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt v. 25. Jan. Am zcann⸗ heimer Großviehmarkt waren folgende Tiere zum Verkauf aufgetrieben: 85 Ochſen, 103 Bullen, 93 Kühe, 116 Nin⸗ der, zuſammen 397 Stück Großvieh, gegenüber der Vor⸗ woche ein Weniger von 112 Stück. Bei einer unveränder⸗ en Höchſtnotiz erfolgte die Zuteilung entſprechend den Kon⸗ tingenten für Ochſen 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44 Pfg. Der Kälbermarkt war mit 635(Vorwoche 807) Tieren beſchickt. Der Markt nahm trotz des geringen Auftriebs einen langſamen Verlauf. Auch hier erfolgte die Zuteilung kontingentgemäß bei einer unver⸗ änderten Höchſtnotiz von 60 bis 65 Pfg. Am Schweine⸗ markt waren 2924(Vorwoche 2460) Tiere aufgetrieben. Die Zuteilung erfolgte entſprechend der Bezugsberechtigung bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 56,5 Pfg⸗ i Zeitſchriften und Bücher. „Der badiſche Schneidermeiſter“ in neuem Gewande. Die Fachzeitſchrift„Der badiſche Schneidermeiſter“ legt die erſte Nummer ihres 14. Jahrganges vor. Sie erfuhr, in den Verlag des Südweſtdrucks in Karlsruhe übergegangen und unter Schriftleitung von Bezirksinnungsmeiſter Decker in Achern, eine völlige Neugeſtaltung. Das unterbreilele Heft läßt auf den erſten Blick erkennen, daß dieſe Neugeſtaltung indeſſen nicht nur hinſichtlich des anſprechenden neuen Ge⸗ wandes gilt. Auch inhaltlich erbringt die Nummer den Be⸗ weis dafür, daß„Der badiſche Schneidermeiſter“ mit Erfolg, beſtrebt iſt, ſeine Aufgaben im Geiſt der nationalſozialiſtiſchen Handwerkerpolitik zu erfüllen. Das Fachzeitſchriftenweſen am Oberrhein darf ſich freuen, in dem neugeſtalteten„Badiſchen Schneidermeiſtei“ ein weiteres neuzeitliches Fachorgan zu be⸗ ſitzen. Der Handwerks⸗ und Gewerbezweig, dem dieſe Zeit⸗ ſchrift dient, betont durch die Neugeſtalkung ſeiner Zeit⸗ ſchrift, daß er ein lebendiges, ſchaffensfrohes Glied im Er⸗ werbsleben des Gaues Baden iſt! „Kraft durch Freude“. Am 2. Februar findet im Nikelungenſaal um 20.15 Uhr: die 4. muſikaliſche Feierſtunde ſtatt. Nationaltheaterorcheſter unter Leitung von Generalmuſikdirektor Albert⸗Stutlgart, Soliſt Julius Patzak. Eintrittskarten zu 1.— und 2. RM. bei Friſeur Volk und beim Ortswart. Eine ſeltene Ge⸗ legenheit, den hervorragenden Sänger Patzak zu hören. Sonntag, den 6. Februar, Sonderzug nach Baden⸗Baden U. Karlsruhe. Baden⸗Baden 2.40 RM., Karlsruhe 1.50 RM. In Baden-Baden Anterhaltungs⸗Nachmittag mit Tanz im „Aurelia“ ⸗Sängerheim. 192 —==— C. 9— 9 64 I Hrtsbauernſchaft, Mhm.⸗Hechenheim. Turnverein 1898, b. V., Mhm.- Seckenheim. Diejenigen Landwirte, die durchgeſeuchtes Tages⸗ 1 b d Vieh(Schlachtvieh) zur Serum Gewinnung mädchen 9. 5 85——— EINLAD UING abgeben wollen, müſſen dies ſofort im geſucht. Cafe Berlinghot. . Lager der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und 5 Samstag, 29. dan., ab 8.30 Uhr 0 abends im Saale unserer Turnhalle Verkaufs genoſſenſchaft anmelden. R Karnevalistischer Unterhaltungs- Kappem-Abend mit TIANZ. 0 Stimmungsvolle 0 2 0 5 Deko tation 0 Büttenredner— Schunkeln— Heiterkeit 8 Der 11 er Rat. Gammel⸗Anzeiger 5 Hur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Berbeufsgenoſſenſchaſt. Beſtellungen auf Wieſenheu werden im Lager entgegen⸗ genommen. f Anmeldungen zum Kartoffel dämpfen müſſen ſofort in unſerem Lager gemacht werden. Der Ortsbauernführer. Friſch eingetroffen! Ugsſala Wir drucken ee Flelſchſalat Preisliſten, Broſchüren, Feſtſchriften, 125 Kr 30 3 Geſchäftsberichte, Proſpekte, Satzungen, Heelachs, offen ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, 125 er 40 3 Vereine u. 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