S Nr. 24 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 29. Januar 1938 Das Sturmſignalaus München Der 1. Reichsparteitag der NS DA 27.—29. Januar 1923. Nsg.„Viele in Deutſchland kämpfen gegen uns, noch mehr ereifern ſich über„Putſche“, über„geplante Morde“ uſw. Aber nur ſehr wenige wiſſen, daß der Nationalſozia⸗ lismus für die heutige Welt viel gefährlicher iſt als ein Putſch: Es iſt der Herold eines neuen Zeitalters für Eu⸗ ropa, für die weiße Raſſe überhaupt“. So ſchrieb aus der Stimmung der Zeit heraus zum erſten Parteitag der NS⸗ DAP der heutige Reichsleiter Roſenberg. Es geſehah dies in der Nummer des„Völkiſchen Beobachters“ vom 27. Ja⸗ nuar 1923, der bei einer zweimal wöchentlichen Erſchei⸗ nungsweiſe je Nummer„nur“ 50 Mark koſtete und damals noch von Dietrich Eckart geleitet wurde. In der Zeit der Schmach und des Niederganges, in der Zeit des Ruhrein⸗ falles der Franzoſen, als im bayeriſchen Staat noch das geflügelte Wort galt:„Lieber bayeriſch ſterben, als preu⸗ ßiſch verderben“, hatte der unbekannte Adolf Hitler eine völkiſche Widerſtandsbewegung mit großdeutſchem Gedan⸗ kengut ins Leben gerufen, die nun immer wieder von ſich reden machen ſollte. Noch war bei allen nationalen Münchenern das große Ereignis des Spätſommers 1922 in Erinnerung, als die vaterländiſchen Verbände auf dem Königsplatz gegen das Republikſchutzgeſetz demonſtrierten und Adolf Hitler zu den 60 000 ſprach. Republikaniſche Schutzbund⸗Terrorgruppen wurden von den Hundertſchaften der S A mit blutigen Köpfen heimgeſchickt. Die Straße gehörte den Nationalſo⸗ ialiſten. 3 Da rief die Partei zu ihrem erſten Parteitag vom 27. bis 29. Januar nach München auf. Tauſende aus dem gan⸗ zen Reich und den Bruderländern folgten dem Ruf. Der damalige Miniſter des Innern, Dr. Schweyer, erklärte den Preſſevertretern, die Nationalſozialiſten hätten der Polizei mit Gewalt gedroht, als man ihnen keinen Platz für die Fahnenweihe zur Verfügung ſtellen wollte. Die Erklärung des Ausnahmezuſtandes ſei die Folge. Die bayeriſche Regierung hatte erſt den Parteitag ver⸗ boten, genehmigte ihn ſchließlich doch, und im Zeichen des Ausnahmezuſtandes rollte er würdig und ohne jede Stö⸗ rung ab. Zwölf Verſammlungen fanden ſtatt, die alle über⸗ üllt waren. Der Höhepunkt war die Rede des Führers fel„Die Begeiſterung für den Führer war jedesmal eine Huldigung, wie ſie früher Volkskönigen zuteil wurde,“ ſagte ein Augenzeuge der damaligen Kundgebungen. In jeder Verſammlung wurde u. a. folgende Entſchlie⸗ ßung angenommen: 1. Sofortige Ungültigkeitserklärung der Friedensvertrages; 2. Einſtellung ſeglicher Geld⸗ und Sachlieferungen; 3. ſofortige Durchführung einer Wäh⸗ rungsreform; 4. Auflegung eines Geſetzes zum Schutze des Vaterlandes, rückſichtsloſer Kampf Hagen alle Vaterlands⸗ verräter; 5. augenblickliche Aufhebung der Schiittzgeſetze, Befreiung der in den Gefängniſſen ſchmachtenden nationa⸗ len Verteidiger des Vaterlandes, Verhaftung derjenigen Novemberverbrecher, die als Führer Schuld und Urſache unſeres heutigen Unglücks ſind; abermalige Forderung nach beſchleunigter Einführung der Todesſtrafe gegen Wu⸗ cherer und Schieber. In Ruhe löſten ſich die Verſammlungen auf. Niemand ſtörte. Unbeſchäftigt mußte auch die Landespolizei ihre Nachtquartiere aufſuchen an jenem Abend vor 15 Jahren, da der Putſch nicht kommen wollte Abteilung auf Abteilung rückten am Sonntag vormit⸗ tag auf dem Marsfeld in München an, vor ſich die neuen Hakenkreuzfahnen und die vier SA⸗Standarten des Aufbruchs. Gegen 11 Uhr vormittags begann auf dem ſchneebedeckten Platz die Feierſtunde mit dem Choral des Niederländiſchen Dankgebets. Dann fand die Weihe der vier SA⸗Standarten München 1, München 2. Nürnberg und Landshut ſowie der beiden erſten außer⸗ bayeriſchen Sturmfahnen von Zittau und Markneukirchen durch den Führer a Er ſprach Worte dabei, deren wirk⸗ liche Tiefe wir erſt heute richtig ermeſſen können.„Ein Symbol ſind die neuen Fahnen der Sturmabteilung. Ein Symbol der lünftigen neuen Reichsfahne, ein Gelöbnis, nicht zu raſten und zu ruhen, bis unſer Va⸗ terland wieder frei und groß geworden iſt. Alle Deutſchen ſollen ſich unter dieſer Fahne ſammeln.“ Das Sturmlied von Dietrich Eckart klingt auf, und Hunderte von Fahnen im weiten Viereck ſenken ſich, als Adolf Hitler den Sturm abteilungen den Eid der Treue abnimmt. Eine dreiviertel Stunde dauert der Vorbeimarſch der Hundertſchaften der SA, unter denen ſich auch der Parteigenoſſe Albert Leo Schlageter befand der wenige Monate ſpäter im Kampf um ein freies Deutſchland auf der Golzheimer Heide ſein Leben für die große Idee hingab. 500 Ortsgruppenleiter der Nationalſoziali⸗ ſten aus dem ganzen deutſchen Sprachgebiet nahmen an der Delegiertenverſammlung am Montag teil, wo ihnen der Führer in mitreißenden Ausführungen die Probleme der Innen- und Außenpolitik erläuterte. Drei Dinge ſeien es, auf denen Deutſchland ruhe, nämlich auf dem ſozialen, dem nationalen und völkiſchen Gedanken. Unter dem Jubel der Anweſenden konnte der Führer prophetiſch feſtſtellen: „Unſere Gegner mögen uns verläſtern und verfolgen, es wird ihnen alles nichts helfen: Die neue völ kiſche Weltanſchauung kiſt erwacht, hinter ihr ſtehen heute ſchon Tauſende opferbereiter Menſchen und kein Tod und kein Teufel wird unſeren Sieg aufzuhalten vermögen.“ Im Zirkusgebäude auf dem Marsfeld fand am ſelben Tag eine Generalmitgliederverſammlung der Partei ſtatt. Wie groß müßte wohl heute ein Gebäude ſein, um alle Menſchen zu faſſen, die ſich als Na⸗ tionalſozialiſten zum Dienſt am Volk verſchrieben haben? Dieſer erſte Parteitag, der uns heute wahrhaft klein anmutet, zeichnet ſich, verkörpert durch die Parteigenoſſen und durch die Sturmabteilungen, durch den unerſchütter⸗ lichen Willen zum endgültigen Siege aus, der dann nach Jahren errungen werden ſollte. Er war in der Organiſation und in der Diſziplin der Männer in jeder Beziehung vorbildlich und verſetzte dadurch dem Gegner der Bewegung von damals einen erheblichen Schlag. So konnte das Zentralorgan der Bewegung am 31. Januar 1923 wahrhaft triumphierend als Bilanz des erſten Parteitages der NSDAP in München ſeine Feſtſtellungen mit den Worten ſchließen, die in den kommenden Jahren erſt ihren wirklichen Sinn erhalten ſollten:„Wie eine eherne Mauer zogen über zwei Brigaden beſten deutſchen Blutes mit dem Banner durch Münchens Straßen, das einmal das Heils⸗ zeichen des kommenden Deutſchlands ſein wird. Deutſchland erwacht, die deutſche Freiheitsbewegung marſchiert, und ſie heißt Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei.“ Alsdunmaunnunnugadagsngaudmaadadalda ndnd gdnadaaddansnaaagddugoaldughug 1933— 1938 Hiſtoriſche Tage aus fünf Jahren. Erſtes Jahr: 1933. 30. Januar: Reichspräſident von Hindenburg beruft Adolf Hitler zum Reichskanzler. 1. Februar: Adolf Hitler fordert das Volk in einem Auf⸗ ruf auf, ſeine Kraft in einem Vierjahresplan zuſam⸗ menzufaſſen. 27. Februar: Kommuniſten zünden den Reichstag an. 5. März: 17,3 Millionen ſtimmen bei der Reichstagswahl für die NSDAP. 13. März: Dr. Goebbels wird Reichsminiſter für Volksauf⸗ klärung und Propaganda. 21. März: Tag von Potsdam in der Garniſonkirche. 23. März: Annahme des Ermächtigungsgeſetzes mit 441 ge⸗ gen 94 Stimmen im Reichstag. 1. Mai: Tag der nationalen Arbeit. 15. Juli: Geſetz gegen Neubildung der Parteien. 15. 1 Oſtpreußen als erſte Prodi frei von Arbeits⸗ oſen. 1. September: 5. Reichsparteitag:„Kongreß des Sieges“. 1. Oktober: Erntedankfeſt auf dem Bückeberg. 14. Oktober: Deutſchland tritt aus dem g Völkerbund und aus der Abrüſtungskonferenz aus. Auflöſung des Reichstages. 9. November: Enthüllung eines Ehrenmals in der Feld⸗ 1928. in München zur Feier des 9. November 1923. 12. November: Reichstagswahl und Volksabſtimmung. 40 Millionen bekennen ſich zur Politik Adolf Hitlers. Zweites Jahr: 1934. 26. Januar: Verſtändigungsabkommen zwiſchen Deutſchland und Polen. 30. Januar: Reichstagsſitzung. Verkündung des Geſetzes über den Neuaufbau des Reiches. i e Die deutſche Neyolution „Das neue Reich iſt erſtanden. Es wurde mit Blut geweiht. Eine vierzehnjährige Arbeit wurde vom Sieg gekrönt. Wir ſind am Ziel. Die deutſche Revolution be⸗ ginnt!“ In dieſen kurzen und markanten Worten zeichnet der beſte Chroniſt des 30. Januar 1933, Dr. Goebbels, in ſeinem Buch„Vom Kaiſerhof zur Reichskanzlei“ die hiſtoriſche Stunde. Was liegt alles in dieſen wenigen Lorten: die tiefinnerliche Freude über den ſchwer er⸗ kämpften Erfolg, die Befretung der Seele von dem Zwange, unter dem die letzten Tage vor der Entſcheidung ſtanden, der Dank an die, die mitkämpften und die Opfer an Gut und Blut brachten, um den Sieg zu erkämpfen. Die deutſche Revolution beginnt. Es war nicht eine der Revolutionen, wie ſie die Geſchichte in großer Zahl verzeichnet, es war etwas Neues, etwas, das aus dem Innern der Seele eines Volkes kam, aus neuem Geiſt geboren war und anknüpfte an tauſendjährige Sehnſucht. Dieſe Revolution des 30. Januar 1933 hat nichts Gleich⸗ artiges in der deutſchey Geſchichte. So einzigartig, wie ſie verlief, ſo einzigartig iſt auch der Umbruch, den ſie brachte. Am 30. 10 1933 wurde eine alte Zeit zu Grabe getragen. Eine neue Epoche begann mit neuem Denken und neuem Tun. So wie ſich der Umbruch nach außen hin dokumentierte, ſo war er auch in der Seele der deutſchen Menſchen erfolgt. Nichts mehr von der alltäglichen Einſtellung zu den Dingen. Ein ſcharfer Bruch war erfolgt, ein neuer deutſcher Menſch war erſtanden, in deſſen Bruſt alle die Kräfte und Mächte wach ge⸗ worden waren, die jahrzehntelang brach und ungenutzt lagen. Es war, als hätte dieſer Tag der Zeitenwende langſam heranreiſen müſſen, um alle die Kräfte frei zu machen, die Deutſchland brauchte, um ſich von den Feſſeln zu befreien und ſich den Weg frei zu machen in die neue and obe F 58 Wenn wir heute auf die Jahre zurückblicken, die ſe dem 30. Januar 1933 ins Hund gegangen ſind, dann möchte es uns faſt ſcheinen, als wäre der Lauf der Dinge Hanz ſelbſtverſtändlich und hätte nicht anders ſein können. Aber wir wollen nicht vergeſſen, daß es nichts Selbſtver⸗ ſtändliches in der Geſchichte der Völker aibt. Alle Erfolae wollen erarbeitet und erkämpft werden. So ſchreibt denn Dr. Goebbels in ſeinem Buche an anderer Stelle:„Wir haben alles, was wir heute beſitzen und unſer Eigen nennen, bitter erkämpft und dafür Opfer gebracht an Gut und Blut in einem Maße, das ſie auf ewig mit den großen hiſtoriſchen Werten verknüpfen wird, die ſie als Ergebniſſe zeitigten.“ Die Größe des Tages wird uns erſt klar, wenn wir uns die Ereigniſſe der Vortage noch einmal ins Gedächt⸗ nis zurückrufen. Es war, als wollte der alte Parteien⸗ ſtaat in den letzten Stunden vor der Entſcheidung noch einmal alles zuſammenraffen, um den Sieg der Einheit zu vernichten. Während allen Einſichtigen längſt klar war, daß der Siegeslauf der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei nicht mehr aufzuhalten war, fanden ſich noch Menſchen, die den Ereigniſſen in den Arm fallen zu können glaubten. Hinter den Kuliſſen ging ein trauriges Spiel vor ſich. Dunkle Mächte, Kräfte der Zerſplitterung ſetzten noch einmal an, um mit Hilfe des Ohnmachts⸗ kabinetts Schleicher Hitler und ſeinen getreuen Mitkämp⸗ fern den Weg zu verbauen. Wenn die Geſchichte einmal die Dokumente jener Tage aufdeckt, dann werden wir erſt erkennen, welche Niedertracht, welcher Splittergeiſt und welche moraliſche Niedrigkeit am Werke waren und über⸗ wunden werden mußten, ehe die große Stunde des 30. Ja⸗ nuar da wat. 1891 i 221255 Heute, fünf Jahre nach dem großen Tag, haben wir ſchon genügend Abſtand, um ſelbſt die Geſchichte jener Tage zu ſchreiben und die weltgeſchichtliche Bedeutung der deutſchen Volkwerdung zu begreifen. Der 30. Januar 1933 war die Erfüllung der tauſend jährigen Sehnſucht nach deutſcher Einheit. Es war der Tag, an dem die deutſche Freiheit und deutſche Ehre wieder⸗ hergeſtellt wurden, war der Tag, an dem Deutſchland ſeine und des Vertrauens vorlebt, ſo handeln wir heute unter ſeiner 1 8 0„Der Geiſt der emeinſchaft feiert Friumphe, der Geiſt der Gemeinſchaft 0 0 80 ßen erke und aten hervorge⸗ 31 die den Weg der 1 1 Jahre vom 30. Januar 1933 bis zum 30. Januar 19 kennzeichnen. Der volitiſche Geiſt iſt übergegangen auf 1. Mai: Der Reichsinnenminiſter mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des preußiſchen Innenminiſters betraut. 30. Juni: Niederſchlagung der Röhm⸗Revolte. 13. Juli: Rede Adolf Hitlers vor dem Reichstag, in der ſich der Führer als verantwortlich für das Schickſal der Nation erklärt. 2. Auguſt: Reichspräſident von Hindenburg geſtorben. Durch Reichsgeſetz wird das Amt des Reichspräfiden⸗ ten mit dem des Kanzlers unter dem Führer Adolf Hitler vereinigt. 19. Auguſt: Durch Volksabſtimmung wird die Vereinigung dieſer Aemter in erdrückender Mehrheit genehmigt. „Triumph des Willens“. 4.—10. September: Reichsparteitag in Nürnberg: 9. Oktober: Winterhilfswerk 1934/35 eröffnet. Drittes Jahr: 1935. 13. Januar: Saarabſtimmung: 90,8 v. H. ſtimmen für Deutſchland. 16. März: Die Reichsregierung beſchließt das Geſetz zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. 12. April: Verkrauensratswahl der DAß im ganzen Reich. 84,5 v. H. Stimmen werden unverändert abgegeben. 1. Mai: Nationaler Feiertag des deutſchen Volkes. 19. Mai: Der Führer eröffnet die erſte Teilſtrecke Reichsautobahn Frankfurt a. M. nach Darmſtadt. Juni: Deutſch⸗engliſches Flottenabkommen unterzeichnet. September: 7. Reichsparteitag in Nürnberg:„Partet⸗ tag der Freiheit“. September: Der Reichstag beſchließt in Nürnberg das Flaggengeſetz, das Reichsbürgergeſetz und das Blut⸗ ſchutzgeſetz. 9. November: 16 Gefallene des 9. November 1923 werden in den Ehrentempeln in München feierlich beigeſetzt. 7. Dezember: Tag der nationalen Solidarität. Viertes Jahr: 1936. 7. März: Wiederherſtellung der Wehrhoheit in der entmi⸗ litariſierten Zone. 29. März: Reichstagswahl: 99 v. H. aller Stimmen für den Führer. 11. dec Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Oeſter⸗ reich. 1. bis 18. Auguſt: Olympiſche Spiele in Berlin. 24. Auguſt: Einführung der zweijährigen Dienſtzeit in Deutſchland. 8.—14. September: Reichsparteitag in Nürnberg:„Par⸗ teitag der Ehre“; Verkündung des Vierjahresplanes. der 19. 10. 15. 27. September: 1000 Kilometer Reichsautobahnen fertig⸗ geſtellt. 8 19. Oktober Miniſterpräſident Hermann Gdring mit der Durchführung des Vierjahresplanes beauftragt. 14. November: Wiederherſtellung der deutſchen Hoheit über die Ströme. 25. November: Abkommen zwiſchen Deutſchland und Japan gegen die Komintern. 1. Dezember: Reichsgeſetz über die Hitlerjugend. Fünftes Jahr: 1937/38. 30. Januar: Reichstagsrede des Führers über die Kolo⸗ nien. Regionale Reichsreform für Nordweſtdeutſch⸗ land, große Baupläne für Berlin, München, Nürnberg und Hamburg. 18. 115 Das Haus der deutſchen Kunſt in München er⸗ öffnet. 6. bis 13. September: Reichsparteitag „Parteitag der Arbeit“. 25.—29. September: Muſſolini beſucht Deutſchland. 13. Oktober: Deutſchland verbürgt die Unverletzlichkeit Bel⸗ giens. 27. November; Grundſteinlegung zum Bau der Abr b ſenſchaftlichen Fakultät; der Führer ſpricht über die Berliner Baupläne der Zukunft. 7. Januar: Der Beſuch des Führers Frühjahr angekündigt. 22. Januar: Eröffnung der Architektur⸗Ausſtellung in München durch den Führer. 28. Januar: Bekanntgabe der großen Pläne zur baulichen Neugeſtaltung der Reichshanptſtadt. PPC ã ͤVdbbbbGPbbpbbGbGGGwGbGFGbGbGbGbGPGwGbPCGGbGbGbGbGwbPGPGPbGbGbPGcGcGcPcGGPGGGPcGccGGcGcccccccccc Der Führerſchein des fraftfahrers iſt ſein Ehrenſchild. Verkehrsſtrafen ſind hüßliche Flecken darauf. in Nürnberg: in Italien für das Nas alle Gebiete des Lebens, hat die Wirtſchaft und die Wiſſen⸗ ſchaft erfüllt, iſt der Geiſt der Jugend geworden, die be⸗ rufen iſt, einſt weiter zu bauen an dem, was wir ge⸗ ſchaffen haben und noch ſchaffen wollen. Unnötig, heute wieder das Erreichte aufzuzählen. Es müßte doch eine unvollkommene Aufreihung der Taten ſein; denn in dieſen fünf Jahren hat das deutſche Volk ſo viel geleiſtet und erreicht, wie Jahrhunderte zuvor nicht zuwege gebracht haben. Und dennoch ſtehen wir immer noch am Anfang. Wir wollen weiter. Den Weg ſehen wir und das Ziel kennen wir. Wir wiſſen, daß die Kräfte nie erlahmen können und erlahmen dürfen, wenn wir den deutſchen Wiederaufbau vollenden und die deutſche Revolution, die am 30. Januar 1933 anbrach, zum ſieg⸗ reichen Ende führen wollen. Aber, ſo viel wir auch erreicht haben, ſo 5 kein Recht, zu 5 u raſten. Stillſtand iſt allemal Rück Hritt, und zun ar a ſchwach zu arbeiten un tein auf 94 55 w 1 bis das gr. l, efreiungs werk vollend wir beruhigt und voller e amen ben 1 d. enerationen den Weit ber⸗ 5 laſſen können.„. ä—— 2 — fru. * Das Kaffeekränzchen Wie ſehr ſich die Lebensintereſſen der Frau geändert haben im Gegenſatz zu früher, ſehen wir nicht nur im öffentlichen Leben, ſondern wir brauchen nur einmal ein wenig herumzuhorchen in den Kränzchen, die liebloſe Ge— ſellen einſt Kaffeeſchlacht, Drachenverſammlung, Konzern der Liebloſigkeit uſw. nannten. Heute iſt vor allem ein großer Wechſel im Thema ein⸗ getreten—, die Frau von Kultur klatſcht nicht mehr, oder wenn, dann doch nur ganz ſtill und leiſe mit einer Ver⸗ g im ſtillen Kämmerlein! In einer Verſammlung u von heute will ſich anregend unterhalten, ſie Bekannten durch Gedankenaustauſch nähertreten und von gemeinſamen Intereſſen plaudern. Es iſt nicht mehr üblich, einander zu überbieten in materiellen Genüſſen. Einfachheit iſt in den meiſten Kränz⸗ chen Vorſchrift, nur zum Geburtstag oder ſonſtigen Feiern id Ausnahmen geſtattet. Ebenfalls braucht kein Toilet⸗ tenluxus getrieben zu werden, die Gäſte und die Haus⸗ frau ziehen ſich nett und ſorgfältig an und kommen froh und munter zuſammen, um fröhliche Stunden zu ver⸗ leben. Zur Kaffeegeſellſchaft deckt man den Tiſch mit einer hübſchen bunten Decke, richtet den Kuchen zierlich an, Zucker und Sahne ſtellt man zum Weiterreichen auf ein Tablett und behält als Hausfrau ein aufmerkſames Auge für die Behaglichkeit ſeiner Gäſte. Der Unterhaltungsſtoff darf nicht ausgehen, dafür hat die Gaſtgeberin zu ſorgen, ſie achte darauf, daß Themen berührt werden, die allge⸗ mein intereſſieren, die neu erſchienenen Bücher, neue Filme, die ewig neuen Probleme der Kindererziehung, die neuartige Haushaltsführung ſind ſtets jedem Gaſt eine an⸗ genehme Unterhaltung. Blumen dürfen ſelbſtverſtändlich auf dem Kaffeetiſch nicht vergeſſen werden. Dieſe lieblichen Kinder Floras in reizvoller Anordnung bringen in gute, frohe Stimmung, ein liebevoll gedeckter Tiſch verrät uns gleich, daß eine Frau von Geſchmack den Haushalt führt. 0 4 0 een: Der Sport der Hausfrau Mal herhören, liebe Ehemänner: Wenn ein Menſch 12 Stunden lang eine Laſt von 30 Kilogramm mit ſich herumſchleppt— iſt das eine Leiſtung? Wenn ſie es iſt, dann iſt alſo der große Waſchtag einer Hausfrau doch eine Leiſtung, denn ihre Arbeit entſpricht haargenau der des Mannes mit der Laſt von 30 Kilogramm auf dem Buckel. Die beim Bügeln aufgewendete Kraft entſpricht einer Be⸗ laſtung des Körpers mit 28 Kilogramm, beim Rühren von Kuchenteig ſinkt ſie auf 24 Kilogramm, beim Kaffeemahlen auf 18 Kilogramm. 700 Stunden pro Jahr verbringt die Frau mit Abwaſchen, nochmals 700 Stunden ſteht ſie am Herd. Doch damit erſchöpft ſich ihr Aufenthalt in der Küche noch nicht. Rechnet man Vorrichtungs⸗ und Aufräumezeit hinzu, ſo ſind das faſt 2000 Stunden jährlich, die in der Küche verbracht werden. Alljährlich legt die Frau, wenn ſie nur einen kleinen Haushalt zu verſehen hat, allein in ihrer Wohnung 1800 Kilometer zurück. Nun kann man verſtehen, weshalb gerade Hausfrauen nicht immer für ſportliche Betätigung zu haben ſind. Ihnen fehlt ſie in der Alltagsarbeit durchaus nicht. Friſche Euft ins Kranfemimmer Auf eine Sünde der Mutter gegen das kranke Kind ſtößt man immer wieder. Der Arzt kämpft für friſche Luft im Krankenzimmer, aber die Mutter hält den Arzt meiſt für herzlos, wenn er verlangt, daß die Fenſter ge⸗ öffnet und für friſche Luft geſorgt wird. Das arme Kind, das mit einer ſchweren Erkältung zu Bett liegt, kann ſich den Tod holen! Das Kind wird ſich in friſcher Luft niemals den Tod holen, die verbrauchte Luft in einem Krankenzimmer iſt aber alles andere, nur kein Heilmittel für einen kranken Menſchen im allgemeinen und für ein krankes Kind im beſonderen. Friſche Luft gehört ſelbſt dann ins Kranken⸗ zimmer, wenn das Kind an Lungenentzündung darnieder⸗ liegt. Selbſtverſtändlich muß dem Arzte Folge geleiſtet werden. So wird jeder Arzt, der verlangt, daß die Fen⸗ ſter geöffnet werden, gleichzeitig größte Vorſicht dahin⸗ gehend anraten, daß der Patient nicht dem Luftzug aus⸗ geſetzt iſt oder der Gefahr einer jähen Abkühlung. Wenn alſo verlangt wird: friſche Luft ins Krankenzimmer, ſo muß der Rat befolgt werden. Der Zommer im Winter Schon alle haben einmal an einem Wintertag hinter einer großen Glaswand geſeſſen und haben ſich dabei mit Vergnügen die Sonne auf den Buckel brennen laſſen. Knüpften ſich an dieſe wohlige Tatſache nicht irgendwelche Schlußfolgerungen? Etwa, daß es uns ſo durch den Kopf ging: Warum haben wir nun nicht eigentlich ſelbſt ſo eine herrliche Glaswand— ſie bedeutet doch keinen Luxus! Aber welche Möglichkeiten würde ſie in ſich ſchlie⸗ ßen: mit einem Schlag ein modernes, helles und leuchten⸗ des Heim mit Sonne und Wärme, mit Ausſicht und— einem verlängerten Sommer! Solch große Fenſter, wie ſie aus neuzeitlich⸗geſunden Anſchauungen heraus ſogar„Mode“ geworden ſind, be⸗ deuten ein Paradies für Kinder und Blumen. Aber auch die Hausfrau und überhaupt die ganze Familie wird mottengleich ins Licht fliegen und ſich hinter dieſe Glas⸗ wände ſetzen. Daß wir es hinter ihnen tun müſſen, daran iſt unſer Klima ſchuld; noch ſchöner wäre es natürlich, Wärme und Sonne im Freien zu genießen, aber dazu reicht es bei uns doch eigentlich nur— ſeien wir ehrlich— einige wenige Sommerwochen lang. Während der übrigen Zeit ſitzen wir„in unſeren vier Wänden“; das bedeutet meiſtens aber Abſchluß von viel Licht, Luft und Sonne! Acht Monate lang iſt es mehr oder weniger kühl in Deutſchland; unſere kurzen Urlaubswochen reichen auch nicht aus, um uns mit genügend Sonnenvorrat zu ver⸗ ſorgen. Daher ſind wir klug und holen uns die Sonne ſelbſt ins Haus! Das iſt nun nicht etwa eine Angelegen⸗ heit nur reicher Leute; die Sache koſtet ja gar nicht viel! Ein paar große Fenſterſcheiben und verhältnismäßig wenig Arbeit, um ſie einzubauen Suchen wir einmal eine Möglichkeit dafür. Iſt bei⸗ ſpeilsweiſe eine Loggia, ein Balkon oder eine Terraſſe da? geſalzen, man kann ſie in geſtoßenem Zwieback o Kleintierzucht— lohnender Frauenberuf. „Wünſch' Glück im Stall!“ ſagt man im mittelfrän⸗ kiſchen Bayern, wenn man die Vier⸗ und Zweifüßler im Fell⸗ und Federkleid beim Nachbarn beſichtigt. Und dieſen hübſchen Gruß möchte man auch all den vielen fleißigen Frauen zurufen, die im Kleintierhof beſchäftigt ſind. a Wenn hier von einigen Frauenberufen die Rede iſt, ſo muß vorausgeſchickt werden, daß nach den Richtlinien des Reichsverbandes Deutſcher Kleintierzüchter alle Klein⸗ tierzucht— ganz gleich, ob es ſich um Hühner, Kaninchen, Ziegen, Pelztiere, Bienen oder Seidenraupen handelt— immer nur als Nebenerwerb und vor allem nur auf wirt⸗ ſchaftseigener Futtergrundlage betrieben werden ſoll. Die vielen zugrunde gegangenen Hühnerfarmen, die ihren Betrieb nur auf gekauftem Futter aufgebaut hatten, ſind ein warnendes Beiſpiel, wie man es nicht machen ſoll. Und dann vergeſſe man auch keineswegs, daß eine ſach⸗ gemäße Ausbildung viel zum Erfolg in der Kleintierzucht beiträgt. Am gründlichſten muß ſie ſein, wenn man eine Geflügelzucht anfangen will. Der Ausbildungsweg zur Geflü gelzüchterin ſoll in Zukunft vorausſichtlich folgendermaßen verlaufen: J. Volksſchulbeſuch; 2. ein Jahr Hauswerklehre und länd⸗ liche Berufsſchule; 3. zwei Jahre Geflügelzuchtlehre bei einem anerkannten Lehrmeiſter; 4. Geflügelzuchtgehilfin⸗ Prüfung; 5. mindeſtens ſechs Fahre Gehilfinzeit. Wäh⸗ rend der Gehilfinzeit iſt die Teilnahme an einem Geflügel⸗ zuchtlehrgang von drei Monaten Dauer an einer Verſuchs⸗ anſtalt für Geflügelzucht und haltung die Vorausſetzung für die Zulaſſung zur Meiſterinprüfung. Den Schluß der Ausbildung krönt der Geflügelzucht⸗Meiſterbrief. Nur die Geflügelzuchtmeiſterin hat ſpäter in der Praxis die Be⸗ rechtigung, Lehrlinge einzuſtellen. Eine geregelte Ausbildung erſtrebt der Reichsverband Deutſcher Kleintierzüchter auch für die Pel ztier⸗ züchterin. Sie iſt der Geflügelzuchtausbildung ähnlich und endet mit dem Pelztierzucht⸗Meiſterbrief. Silber⸗ und Blaufüchſe, Marderhunde, Nerze, Waſchbären und Sumpf⸗ biber gedeihen auch bei uns in Deutſchland vortrefflich in der Gefangenſchaft; vielen wird es neu ſein, daß die Güte des Felles der Tiere aus deutſchen Zuchtbetrieben beſſer iſt als die der Tiere aus freier Wildbahn. Kaninchen kann wohl jeder tierliebende Menſch ohne beſondere Ausbildung züchten. Gut iſt es aber ſicher, einige Zeit bei einem erfahrenen Kaninchenzüchter mit⸗ zuarbeiten, ehe man ſich ſelber Tiere anſchafft. Kaninchen⸗ zucht ſoll nur dort betrieben werden, wo erſtens Futter zur Ernährung der Tiere vorhanden iſt, zweitens die Möglichkeit beſteht, den Kaninchen einen Stall aufzuſtellen, der den Tieren genügend Licht und Luft, aber auch Ge⸗ räumigkeit bietet. Schafft man ſich eine der ſieben an⸗ erkannten Wirtſchaftsraſſen an(Angora, Wiener, franzö⸗ ſiſche Silber, deutſche Groß⸗Silber, deutſche Widder, Groß⸗ oder Klein⸗Chinchilla), ſo erhält man auf Antrag An⸗ Mufsbeihilfen für Zuchtrammler und für Stallbauten. Ziegen gehören in jeden landwirtſchaftlichen Klein⸗ betrieb. Bei einem Fettgehalt der Milch von 3,6 v. H. er⸗ zeugt eine Ziege jährlich rund 20 Kilogramm Butterfett, deckt alſo den geſamten Fettbedarf eines Menſchen. Daher iſt jede neu eingeſtellte Ziege ein Bauſtein auf dem Wege zu unſerer Fettverſorgung. Eine Ziegenhaltung ohne wirtſchatfseigene Futtergrundlage hat jedoch keine Be⸗ rechtigung. Gar viele Gärtnerinnen ſind gleichzeitig auch als Imkerinnen ausgebildet, denn Obſtbau und Bienen⸗ zucht ſind eigentlich ein untrennbares Ganzes. Auch der Ausbildungsweg zum Imker oder zur Imkerin ſoll ſtaat⸗ lich geregelt werden und mit dem Imkermeiſterbrief ab⸗ ſchließen. Will man nur einige Bienenvölker halten, ſo wird eine kurzfriſtige Ausbildung in einer Imklerlehr⸗ anſtalt genügen. In ſteigender Ausdehnung iſt der jüngſte Zweig der Kleintierzucht, die Seidenraupenzucht, begriffen. Lehmige Sand⸗ bzw. ſandige Lehmböden ſind beſonders für den Anbau der weißen, klimafeſten Maulbeerſträucher geeignet— die Blätter ſind die einzige Nahrung der Sei⸗ denraupen. Die Seidenſpinnerbrut muß für jede Zucht von der Staatlichen Verſuchsanſtalt in Celle neu beſchafft wer⸗ den; eigene Nachzucht iſt aus züchteriſchen Gründen ſtreng verboten. Die fertigen Kokons werden wieder an die An⸗ ſtalt in Celle abgeliefert; der Abſatz iſt damit auf jeden Fall geſichert. Die Seidenraupenzucht iſt körperlich nicht anſtrengend und deswegen beſonders als Nebenberuf für Frauen geeignet. All dieſe Frauenberufe ſind nicht nur ein ſchönes Arbeitsfeld für die Frau, ſondern ſind ebenſo wichtig, um den Vierjahresplan und die weitere Aufbauarbeit nach beſtem Vermögen durchzuführen. So kann ſich die Frau in einem ſolchen Beruf alſo auch hier weitgehend ein⸗ ſchalten und hat dabei überdies Befriedigung in der Ar⸗ beit und einen Erwerb. Nur darf man eben nicht„ins Blaue“ hinein wirtſchaften, ſondern muß fachgemäß aus⸗ gebildet ſein im Intereſſe der Sache. L. P. Halefisclie Nochaegenle Fiſchfilet, gebraten. Ein Kilo Fiſch, Salz, Zitronen⸗ ſaft, zwei Eßlöffel Mehl, ein Ei, drei Eßlöffel Paniermehl, drei Eßlöffel Fett. Die Fiſchfilets werden gewaſchen, ab⸗ getrocknet, mit Salz und Zitronenſaft gewürzt und pa⸗ niert, d. h. zuerſt in Mehl, dann in Ei und zuletzt in Paniermehl gewälzt. Nun in heißem Fett in der Pfanne auf jeder Seite fünf bis zehn Minuten braten. Brotſuppe. Altes Brot weicht man etwa eine Stunde ein, ſetzt es mit Waſſer auf und läßt es weichkochen, dann rührt man die Suppe durch, tut Aepfelſtückchen oder Ro⸗ ſinen und Kümmel daran, läßt alles kochen und ſchmeckt mit Eſſig, Zucker und Salz ab. Die Suppe muß pikant ſüßſäuerlich ſchmecken. Saure Kartoffeln. Ein Liter Pellkartoffeln werden geſchält, in Stücke oder Scheiben geſchnitten und in die nachſtehende Tunke getan, in der man ſie vor dem An⸗ richten noch ungefähr eine halbe Stunde an einem nicht zu heißen Platz des Herdes ruhig ſchmoren läßt. 50 Gramm Speck werden mit einer kleinen Zwiebel ausge⸗ braten, darin 20 Gramm Mehl geſchwitzt und mit einem halben Liter Waſſer verkocht. Mit einem knappen Eßlöffel Salz, einem ſechzehntel Liter Eſſig und etwas Zucker wird die Tunke gewürzt. Hammelkoteletts. Die Kotelettſcheiben werden 928 er Pa⸗ niermehl panieren, dann brät man ſie in heißem Fett auf beiden Seiten gelbbraun. An das Fett tun wir etwas an⸗ gerührtes Kartoffelmehl und Waſſer und evtl. etwas ſaure Sahne. Will man ſie recht gar haben, ſo laſſe man ſie zugedeckt eine halbe Stunde langſam braten. Hinder-Kleige;; 0 leider 97 guten ua 7 5 5 Mänte in gut Mänte] 9.75 12.75 14.75 19.75 u nd Velour-Oualltiten 2.75 19.75 24.75 Na 5 zatel mit versch. Busen in 9.75 8985 pelzarten Verschied. 1.95 205 fenen lität. Mannheims grögtes Fachgeschäft tür Damen- und Klnderkleldung g nnheim am Perasdeplatz 5 5 vom 31. Januar bis 72. Februar englischer an 7 0 5 85 i 3 1 * — f Apfelfleiſch. Fleiſchreſten, in etwas Fett andünſtet. die man mit ei C ner fein geſchnittenen Zwiebe Man gibt dann geſchnittene Aepfel zu und dünſtet zugedeckt mit etwas Waſſer gar, Man ſchmeckt mit e e e kartoffeln. eee. etwas Salz ab und reicht dazu Pa. ar nl NN S Se e E: A 88 S 2 1 0 — PPP Sag ſa æum Leben Roman von Bert Oehlmann. 55 Sein Herz ſchlug raſcher. *„Fräulein Lore iſt Stenotypiſtin, ja?“ Emma Bergmann nickte. Ob dieſer Knauer doch ein Krimineller war? Bei den Brüdern wußte man ja nie, wie man mit ihnen dran war. „Und Fräulein Hanni?“ forſchte Knauer weiter.„Sie iſt ebenfalls berufstätig?“ Frau Emma verzog den Mund. „Berufstätig? Schöner Beruf das, den ganzen Tag mit nichts als einem Badeanzug herumzuhampeln.“ „Ich verſtehe Sie nicht,“ murmelte der Beſucher be⸗ troffen. 5 8 a 5 „Na ja, weiter iſt das doch nichts. Sportlehrerin nennt ſte ſich— Sportlehrerin!“ r N „Sie ſollten nicht über Berufe ſpotten, von deren Schwere Sie keine Ahnung haben!“ And als ihn darob Frau Bergemann erſtaunt und eingeſchüchtert zugleich an⸗ ſah, ſetzte er, ohne jede Klangfärbung hinzu:„Die Sache in Paris iſt natürlich, was Fräulein Lore anlangt, lächer⸗ lich. Ich bin überzeugt, daß ſie in wenigen Tagen wieder in Deutſchland ſein wird. Ich kann mir jedenfalls nicht denken, daß auch nur ein Wort von dem wahr iſt, was da in der Zeitung über ihr Verhältnis mit Stephani ge⸗ mutmaßt wird. Na, das werden wir ja bald genug er⸗ fahren. Wo Fräulein Hanni hingegangen iſt, wiſſen Sie wohl nicht?“ Frau Bergemann rutſchte etwas unſicher auf dem Stuhl hin und her. Sie war enttäuſcht.„Nein,“ ſagte ſie,„das weiß ich nicht. Sie iſt mit Fräulein Rübner fortgegangen, die nebenan wohnt.“ „Das iſt wohl die Dame, die eine Brille mit ſehr ſtar⸗ ken Gläſern trägt?“ 8 „Sie— Sie kennen ſie?“ Knauer wußte Beſcheid. Er ſah einen Augenblick un⸗ entſchloſſen zu Boden, griff aber dann raſch in die Taſche und ſchrieb auf ſeine Viſitenkarte:„Ich würde mich freuen, Sie noch heute in der Kanzlei, Adreſſe umſeitig, ſprechen zu können, da ich Ihnen in Ihrer Angelegenheit nicht nur meinen Beiſtand leihen möchte, ſondern auch eine wichtige Eröffnung zu machen habe. Ergebenſt D. U.“ Er legte die Karte auf den Tiſch.„Bitte,“ ſagte er, „haben Sie doch die Güte, Fräulein Riedeler auf dieſe Zeilen aufmerkſam zu machen.“ Dann erhob er ſich, griff zum Hut und wandte ſich nach einer leichten Verbeugung zur Tür. „Die jungen Damen haben nämlich eine kleine Erb⸗ ſchaft gemacht,“ ſagte er, ſich noch einmal umwendend. Dann verließ er das Zimmer, Frau Bergemann in gänz⸗ licher Verwirrung zurücklaſſend. 2 Die Straßenbahn war ſo beſetzt, daß Hanni und Elſe ſtehen mußten. Ein Herr las intereſſiert die erſte Seite der Mittags⸗ zeitung. Hanni, die dicht neben ihm ſtand, hätte ihm das Blatt aus der Hand reißen mögen, ſo empört war ſie. Natürlich fielen ſie beide auf, obwohl ſie nicht mehr weinten. Aber die Spuren der Tränen waren nur zu deut⸗ lich ſichtbar. Es waren Höllenqualen, die ſie im Kreuzfeuer Der neugierigen Blicke erduldeten. Plötzlich erhob ſich ein Herr und bot Hanni Riedeler ſeinen Sitzplatz an. Er hatte bisher gleichgültig zum Fenſter hinausgeſehen, bis ſein Blick zufällig auf Hanni gefallen war, was ihn augenblick⸗ lich veranlaßte, aufzuſtehen. „Danke,“ ſagte Hanni,„ich kann ſchon ſtehen, aber wenn Sie meiner Freundin— ſehr liebenswürdig— komm, Elſe ſetz dich!“ Elſe hatte es wahrhaftig nötig. Wie zerſchlagen fühlte die ſich Der plötzliche Schreck, die Sorge um Lore. das jähe Auftauchen der Bergemann und das überſtürzte Fortlau⸗ fen hatte ſie elend werden laſſen. Sie plumpſte förmlich Auf den Platz nieder und ſchloß die Augen, weil ein neues Schwindelgefühl ſie zu überwältigen drohte. „Sie kennen mich nicht, Fräulein Riedeler?“ fragte plötzlich der Herr an Hannis Seite. Sie ſchreckte zuſammen. Wie? Was? Er nannte ſie bei Namen? Zum erſtenmal ſchaute ſie auf und blickte in zwei große Augen, die zu lächeln ſchienen. „Ich bin Werner Hagen,“ ſagte er.„Sie haben eine Zeitlang meinen Bruder behandelt, den kleinen Philipp, erinnern Sie ſich nicht? Er hatte ſich ein Bein gebrochen und brachte lange Zeit im Krankenhaus zu. Dort—“ „Das war Ihr Bruder?“ „Ja. Ich war zweimal im orthopädiſchen Turnſaal und ſah zu, wie Sie mit ihm und noch einigen anderen kleinen Patienten Uebungen machten. Natürlich,“ fügte er hinzu, „Sie werden mich gar nicht beachtet haben. Um ſo mehr erinnere ich mich. Außerdem ſchwärmt Philipp noch immer von ſeiner Tante Hanni, die ihm ſein Bein wieder„ganz“ gemacht hat.“* 5 Ein flüchtiges Rot huſchte über Hanni Riedelers Züge, aber gleich hinterher befiel ſie Furcht. Hatte dieſer Mann etwa auch ſchon geleſen, was in der Zeitung ſtand? Sie zitterte. Wenn er den Mund wieder auftat, mußte die Frage kommen! Aber faſt erſchien es ihr als ein Wunder— ſie kam nicht. Entweder wußte Hagen noch nichts, oder er war zu taktvoll, den Punkt zu erwähnen. N Er wies unauffällig auf Elſe und fragte leiſe:„Die Dame iſt wohl Ihr Fräulein Schweſter? Iſt ſie leidend?“ „Nein— nein—!“ 5 5 „Fräulein Riedeler!“ Er neigte ſich zu ihr hin.„Ich will mich nicht aufdrängen, verſtehen Sie mich nicht falſch. Aber— ich weiß nicht— Sie machen den Eindruck einer Fiebernden. Fühlen Sie ſich nicht wohl oder— oder iſt Ihnen etwas zugeſtoßen? Ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen irgendwie behilflich ſein könnte!“ Hannis Lippen ſchloſſen ſich vor Schmerz und Trotz. Fremde Menſchen ſahen ihr an, was los war, ſahen ihr an, daß ſie lichterloh brannte vor Erregung. Kreuzſchwere⸗ notnochmal, hatte ſte ſich ſo wenig in der Gewalt? Sie wurde wütend. Wütend über ſich ſelbſt. Im Hürdenlauf über 200 Meter nahm ſie jedes Hindernis, ohne mit der Wimper zu zucken— und jetzt, da ihr das Leben einmal ſelbſt einen Knüppel in den Weg warf, verſagte ſie beim erſten Anhieb? Das wäre ja geradezu gelacht! Sie warf den Kopf zurück und ſagte:„Mir fehlt gar nichts. Im übrigen müſſen wir ſchon ausſteigen. Elſe— hallo! Komm, wir ſind da!“ Elſe Rübner öffnete die Augen, die ſich die ganze Zeit geſchloſſen gehalten hatte. Schon da? Jetzt ſchon? Verwirrt ſah ſie hinaus. Aber nein, da war doch erſt die Potsdamer Brücke! Bis zum Alexanderplatz fuhr man doch mindeſtens noch zwanzig Minuten! Aber noch, ehe ſie zu widerſprechen vermochte, hatte Hanni ſie ſchon am Arm gepackt und mit ſich fortgezogen. Erſt draußen gab ſie die Erklärung ab.„Ich hielt's N aus, Elſe. Wir nehmen eine Taxe. Iſt ja ganz gal. 5 Drei Mark und zwanzig zeigte die Uhr an, als ſie den Wagen am Alexanderplatz verließen. Hanni zahlte, ohne eine Miene zu verziehen, obwohl die Ausgabe ein uner⸗ hört großes Loch in ihren Geldbeutel riß. Dann betraten lie das rote Rieſengebäude, wurden zuerſt von Pontius zu Pilatus geſchickt, irrten über Treppen und Gänge und lan⸗ deten ſchließlich beim Kommiſſar Bruckmann vom inter⸗ nationalen Dienſt. Bruckmanns Haar war an den Schläfen ergraut. Er ſah aus wie ein gut gekleideter Handlungsreiſender, gar nicht wie ein geheimer Poliziſt. Hanni hatte ſich das Aeußere eines Polizeibeamten ganz anders vorgeſtellt. Ganz anders. Als er ſeinen Beſucherinnen Platz anbot, verlor Hanni ſogar den letzten Rest ihrer Befangenheit und Furcht und erzählte alles. Lore kennt dieſen Stephani ja gar nicht!“ rief ſie. Daß ſie dabei von neuem weinte, konnte ſie freilich nicht hin⸗ dern.„Lore war ohne Stellung, ein ganzes Jahr lang. Die Finger hat ſie ſich wund geſchrieben und die Abſätze abgelaufen. Da las ſie in der Zeitung von einem Chemiker, der eine Stenotypiſtin als Sekretärin ſuche. Sie meldete ſich und bekam die Stellung. Der Chemiker nannte ſich Doktor Stephani. Das war vor vier Wochen. Dann, vor vier Tagen, hat er Lore mit nach Paris genommen, aber nicht ſo, wie die Zeitung da behauptet. Ich kenne doch meine Schweſter! Die Hand lege ich für ſie ins Feuer. Wie hat ſie ahnen können, daß Stephani ein ſo gefährlicher Verbrecher iſt?“ „Man reiſt mit Leuten, die man knapp vier Wochen kennt, nicht ins Ausland, mein Fräulein“ Hanni ſchwieg. Dagegen ließ ſich ſchwer etwas ſagen. Der Kommiſſar hatte recht, klar hatte er recht. Aber wer denkt immer gleich an internationale Scheckfälſcher? Dann zumal, wenn man ein Jahr ohne Beſchäftigung geweſen iſt und ſich nun glücklich wähnt, endlich wieder arbeiten zu können. Und wie hatte Lore ſich auf die Reiſe gefreut! Im Zimmer war ſie herumgetanzt und hatte immer wie⸗ der gejubelt:„Ich fahre nach Paris! Ich fahre umſonſt nach Paris!“ Hanni war ratlos.„Aber es muß doch etwas eſchehen!“ rief ſie in heller Angſt.„Lore iſt doch unſchuldig Man muß — man muß—“ „— in Ruhe den weiteren Verlauf der abwarten,“ ergänzte Bruckmann ſachlich.„Ha Schwe⸗ ſter mit den Machenſchaften dieſes Stephani 5 zu tun, was ich perſönlich ja gern glauben will, wird man ſie auch ſehr bald wieder auf freien Fuß ſetzen. Es wäre zwecklos, heute von hier aus etwas unternehmen zu wollen. Jedes Ding geht ſeinen Gang.“ Aber dann ſetzte er doch„für alle Fälle“. wie er ſaate. ein Protokoll auß ließ Hanni Rie⸗ deler unterſchreiben und verſprach, die Angelegenheit im Auge behalten zu wollen. „And— und wie lange—,“ Hanni ſchluckte,„— wie lange wird meine Schweſter das— das aushalten müſſen?“ „Gar nicht lange, wenn ſie ihre Unſchuld klipp und klar beweiſen kann. Na, und das kann ihr doch nicht ſchwer fallen, wie Sie die Sache ſchildern. Wenn alles in Ordnung iſt, hat man ſie vielleicht ſchon freigelaſſen. Im allgemeinen arbeitet man in Paris nicht ganz ſo fix wie bei uns,“ ſchloß er ſchmunzelnd,„aber länger als vierzehn Tage dauert's gewiß nicht.“ Vierzehn Tage! Hanni fühlte ſich hundeelend, als ſie an Elſes Seite das düſtere Gebäude verließ. Die lachende Sonne des frühen Sommernachmittags vergoldete alles ringsumher. Die Stadtbahn rollte donnernd zu ihren Häupten dahin. Unter ihnen grollte die Untergrundbahn, und um ſie her wogte das bewegte Verkehrsbild des Alexanderplatzes. Hanni machte den Vorſchlag, eine Taſſe Kaffee zu trin⸗ ken,„damit man wenigſtens einigermaßen wieder auf die Beine kommt.“ Elſe ſagte nicht nein. Sie hatte noch nicht zu Mittag gegeſſen, ihnen war flau zumute. Sie betraten ein Konditorei. Trotz dex frühen Stunde war der Raum ſtark beſucht, und nur mit Mühe fanden ſie ein kleines Tiſchchen, an dem ſie ſich niederließen. „Weißt du, was ich mache, Elſe? Ich ſchreibe an den deutſchen Konſul in Paris. Der muß ſich für Lore ein⸗ ſetzen.“ Elſe Rübner fand den Gedanken nicht ſchlecht. Je mehr Eiſen man im Feuer hatte, um ſo beſſer, allemal. Dann, als der Kaffee kam, ſaßen ſie ſchweigend beiein⸗ ander. Elſe dachte an die zu Hauſe im Stich gelaſſene Schreibmaſchinenarbeit und ſeufzte. Dann, als ſie ſich vor⸗ ſtellte, wie Lore ganz ſicher bei Waſſer und Brot Qualen erduldete, war ihr wieder das Weinen nahe, aber ſie be⸗ herrſchte ſich, wenn es hinter den dicken Brillengläſern auch verdächtig ſchimmerte. Unterſuchung Plötzlich ſtieß Hanni einen leiſen Schrei aus. ße Got Heute iſt ja Donnerstag! Mein Kur⸗ ſus in Halenſee!“ Sie ſprang auf, griff nach ihrem Hand⸗ täſchchen und ſtreckte Elſe die Hand hin.„Ich muß fort. Schreibe bitte den Brief für mich, wenn du nach Hauſe kommſt, ja? Um fünf Uhr bin ich da.“ „Aber du haſt doch noch nichts gegeſſen!“ „Macht nichts. Der Appetit iſt mir ohnehin vergangen. Nein, ſo was, daß ich auch gar nicht an Halenſee gedacht habe! So durcheinander iſt man. Du, und wenn die Berge⸗ mann groß angeben will, dann— na, du weißt ſchon. Alſo tſchüſch, Elſe. Hoffentlich kriege ich gleich den Autobus.“ Elſe blieb allein zurück. Als ſie verſtohlen in einen der Spiegel ſchaute, erſchrak ſie vor ihrem Ausſehen. Ein paar Haarſträhnchen hingen ihr ins Geſicht und noch im⸗ mer konnte ſicher jeder ſehen, daß ſie geheult hatte. Sie rief voller Haſt den Kellner und zahlte. Hanni erſchien mit geringer Verſpätung im Turnſaal der Privatſchule zu Halenſee, wo ein Dutzend acht⸗ und zwölfjähriger Mädchen ihrer harrte. Sonſt pflegte ſie die Gymnaſtikſtunde im Turnanzug abzuhalten, wie ja auch die Kinder durchweg ſo gekleidet waren, aber heute nahm ſie ſich nicht mehr die Zeit zum Umkleiden, ſondern begann auf der Stelle mit der Stunde. 5 Der Unterricht hatte auch für ſie etwas Gutes: Sie ver⸗ gaß vorübergehend, was geſchehen war Freilich hinterher kam das dicke Ende nach, denn die Schulleiterin ließ ſie nach Beendigung der Stunde zu 10 bitten und legte ihr mit dürren Worten nahe, ihre Tätigkeit in der Schule mit dem heutigen Tage aufzugeben. n „Sie haben ſicher mit der häßlichen Geſchichte, in die Ihre Schweſter in Paris verwickelt worden iſt, nichts zu 55 1— wir verſtehen uns, nicht wahr? Ich 1 nicht, daß die Eltern unſerer jungen Mädchen zu mir kommen und— nun, ich nehme jedenfalls an, daß olk GROSSE SELEGENHEIT 1817 041 Auch diesesmal: WENIG WoRTE LEISTUNGEN Selen Sie am Montag unter den Ersten, wer zuerst kommt, hat die größten Vorteile Besichtigen Sie schon am Sonntag unsere sehenswerten Fenster: SIE WERDEN STAUNEN D N ANN EI auch Sie allen peinlichen Möglichkeiten aus dem Wege zu gehen trachten. Der Betrag, den Sie noch zu erhalten ha⸗ ben, geht Ihnen in den nächſten Tagen zu.“. f Hanni weinte nicht, als ſie das Schulhaus verließ. Sie ſenkte nicht einmal den Kopf. Aber um ihre Lippen ſchwebte ein bitteres Lächeln. So raſch war alſo die Welt mit dem Arteil fertig! Weil ein gewiſſenloſer Lump den Ruf eines jungen, anſtändigen Mädchens untergrub, mußte deren Schweſter, die noch unſchuldiger an all den Geſcheh⸗ niſſen war. ebenfalls beſtraft werden! Fortſetzung folgt. f 5 NTER. III TEN TIuAs eee 2 Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. In Seckenheim ſteigt morgen: Seckenheim— Weinheim Weinheim bringt eine kampfesfreudige und nur auf Erfolg eingeſtellte Mannſchaft. Die Deckungsreihen von Seckenheim müſſen gewaltig auf der Hut ſein, ſonſt iſt 05 geſchehen. Beſonders Knapp, der vielverſprechende Halblinke der Gäſte, iſt zu beachten. Er allein bürgt für temperament⸗ volles Lehen in Weinheim's guter Stürmerreihe. Secdenheim weiß aus dem Vorſpiel, wie ſchnell man gegen die Gäſte⸗ mannſchaft eine ſaftige Niederlage bezogen hat. Hoffentlich hat man aus der Vorſpielbegegnung die Gefährlichkeit des Gegners erkannt und erſpart ſich aus der geſammelten Er⸗ fahrung eine Enttäuſchung. Das Spiel wird ſchnell und ſpannend, dafür birgt das Können beider Mannſchaften. Hoffen wir auf ein gutes Abſchneiden der Seckenheimer Mannſchaft. 2 ch Handball der Kreisklaſſe. VfL Neckarau 1— Tbd.„Jahn“ J Einen ſchweren Gang hat die 1. Mannſchaft des Tbd. „Jahn“ am morgigen Sonntag nach Neckarau. Die VfL⸗ Mannſchaft, die unter der Leitung des Trainers Morgen von VfR ſteht, hat ſich in den Verbandsſpielen allerhand vorgenommen. Sie wird ihre ganze Kraft einſetzen, um die Scharte des Vorſpiels auszuwetzen, um zu weiteren Punkten zu kommen. Auch für S. ſteht ein guter Tabellenplatz auf dem Spiel, ſodaß mit vollem Ernſt und Einſatz an die Sache herangegangen werden muß. Hoffen wir auf ein gutes Abſchneiden. Auswärtiger Sport Auch das letzte Januar⸗Wochenende bringt eine Fülle von ſportlichen Großereigniſſen, von denen einleitend die 2. Internationale Winterſportwoche in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen, der Hamburger Großkampftag mit Schmeling— Foord, die Tiſchtennis⸗Weltmeiſterſchaften in London und die Radländerkämpfe in Berlin und Köln u. a. erwähnt ſeien. Im Fuß ba! fehlt zwar ein größeres Ereignis, die Punkteſpiele, die allenthalben in ein entſcheidendes Stadium getreten ſind, entſchädigen die Anhänger der beliebteſten Sportart jedoch ausreichend. Die Wichtigkeit der ſonntäglichen Spiele zeigt nachſtehendes Programm der süd deut ſchen Mei⸗ ſterſchaftſpiele; Gau Süd weſt; Eintracht Frankfurt— 1. Fc Kai⸗ ſerslautern, Boruſſia Neunkirchen— SV Wiesbaden, Kickers Offenbach— Wormatia Worms, gegen FS Frankfurt, FK 03 Pirmaſens— IV Saar⸗ brücken, Gau Baden: SV Waldhof— 1. FC Pforzheim, R Mannheim— fe Neckarau, FV Kehl— VfB Mühl⸗ burg, Freiburger FE— Germania Brötzingen; Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers gegen Ulmer FV 94, VfB Stuttgart— VfR Schwenningen, Stuttgarter SS— Union Böckingen, 1. SSV' Ulm gegen Sportfreunde Eßlingen; t au Bayern: Bayern München— FC 05 Schwein⸗ furt, Spög Fürth— 1860 München, BCE Augsburg gegen 1. Fe Nürnberg, Jahn Regensburg— Schwaben Augs⸗ burg. Prei Ade a ſtehen an der Spitze der Spiele des Auslandes. In Paris begegnen ſich Frankreich und Belgien, während Frankreichs B⸗Elf in Luxemburg gegen Luxemburg antritt und in Liſſabon Portugal und Spanien die Gegner ſind. Im Handball werden die ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele mit folgendem Spielplan fortgeſetzt: Gau Südwe ſt: DR Haßloch ge⸗ gen TS Herrnsheim, Viktoria Griesheim— VfR Schwanheim, S 98 Darmſtadt— TS 61 Ludwigs⸗ hafen, FS Frankfurt— MS Darmſtadt, Germania Pfungſtadt— Polizei Frankfurt; Gau Baden: TSV Oftersheim— Freiburger FC, TV Weinheim— TG Ketſch, TV Rot— SV Waldhof, TB Hockenheim— VfR Mann⸗ heim. f Im Hockey werden die am vergangenen Wochenende in Baden ein⸗ geleiteten Meiſterſchaflsſpiele mit den reſtlichen beiden Vor⸗ rundenbegegnungen fortgeführt. Die Gegner find MTG Mannheim und Germanta Mannheim ſowie TB Bruchſal und HE Salem. Opel Rüſſelsheim Im Rugby ſteht ein die badiſche Meiſterſchaft vorentſcheidendes Spiel auf dem Programm, und zwar Se Neuenheim— Rd Heidelberg. Der Winterſport weiſt als bedeutungsvollſte Veranſtaltung die 2. Interna⸗ tignale Winterſportwoche in Garm'i ch Parten. kirchen auf, die am Samstag zu Ende geführt wird. Wieder ſind im übrigen Reich Gaumeiſterſchafts⸗ kämpfe an der Tagesordnung. Weiterhin ſind die Aus⸗ ſcheidungskämpfe der SA⸗Gruppe Südweſt für die NS⸗ Winterkampfſpiele, verbunden mit dem Kolhepp⸗Gedächt⸗ nislauf in Furtwan gen hervorzuheben... An erſter Stelle der Eissport Veranſtaltungen am Wo⸗ chenende ſind die Europameiſterſchaften im Kunſtlaufen für Paare, bei denen unſere Titelträger Herber Baier ihre Würde gegen acht Paare aus ſechs Nationen zu verteidigen haben, in Troppau hervorzuheben. Der Gau Sü d wie ſt führt in Darmſtadt ſeine Kunſtlaufmeiſterſchaften durch. g 1 Im Schwimmen veranſtaltet die Sa⸗Standarte 119 Stuttgart ein nationales Feſt, an dem ſich die beſten deutſchen Schwin⸗ mer betelfigen, Zwischen den Gaumannſchafen von Süd⸗ weſt, Baden und Württemberg und einer elſäfſiſchen Aus⸗ bal wird in Kar. ein internationales Waſſer⸗ ballturnier veranſtaltet.. 6’ Im Tu„ ermittelt der feen e ſeine Meiſter in Bad Salzungen. E 4 4 Der Gau Heſſen für die ppen⸗Ausſchei⸗ „ 22.27.3239. 22.2732. 30.42.40556 7 Open Nauplpasstspen; 104 1250 10, 125 13¹⁵ Das deutsche Fachgeschäft fur HE NHREN- und KNABEN- KLEIDUNG früher JUL. SIMON Nñnnheim, F, J, Preite Straße Mäntel Heuptpreislsgen: 4 65 355 102 125 14. kenaben. Anzüge laub tpreislsgen: 7 85 Wir GMrucken Preisliſten, Broſchüren Proſpekte Geſchäfts berichte Feſtſchriften, Satzungen ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie Vereine und Private nötigen ODruckarbeiten in gediegener u. zweckentſprechender Ausführung. Druckerei des„Neckar⸗Bote“ Max Schmeling— Ben Foord Max Schmeling, den deutſchen Meiſter aller Klaſſen, im Ring kämpfen zu ſehen, iſt immer noch ein beſonderer n aller Boxfreunde. Nach einem kurzen Niedergang 1010 uſchluß an den Verluſt der Weltmeiſterſchaft) er⸗ olgte der unaufhaltſame Aufſtieg zur Weltklaſſe. Ohne Weltmeiſter zu ſein, iſt der Deutſche heute— im Alter von 32 Jahren— der Welt beſter Boxer, dem unbe⸗ ſtritten die Führung zuſteht. Schmelings Wunſch iſt es, noch einmal den Titel eines Weltmeiſters nach Deutſchland urückzuholen. Sein Wunſch wird noch im Laufe dieſes ahres in Erfüllung gehen, wenn nicht die amerikaniſchen Intriganten ein neues Mittel finden, den einzig wahren Anwärter auf den Titel erneut auszuſchalten. Auf dem Wege zum Titelkampf hat ſich der deutſche Meiſterboxer ſelbſt„Hinderniſſe“ in den Weg geſtellt, Hinderniſſe, die im Ring überwunden werden müſſen. Nun, die erſte „Hürde“, der Amerikaner Harry Thomas, wurde glänzend genommen, die zweite ſtellt der Südafrikaner en Foord dar, der am kommenden Sonntag, 30. Ja⸗ nuar, in Hamburg Schmeling auf die Probe ſtellen wird, Die Hanſeatenhalle wird einen Großkampftag erleben, zumal auch das Beiprogramm mit den Kämpfen Witt ge⸗ gen den Südafrikaner Leibbrandt, Kretzſchmar—Eſſer um die Leichtgewichtsmeiſterſchaft, Wallner gegen den Englän⸗ der Bundy und Beſſelmann gegen Jones erſtklaſſigen Sport verſpricht. Die beiden Hauptlkämpfer des Abends, Mar Schmeling und Ben Foord, haben ſich in ihren Trainings⸗ quartieren recht ſorgfältig vorbereitet. Der Südafri⸗ kaner, dem Deutſchen körperlich überlegen, hat alles Fett verloren, das er noch zu Beginn des Trainings auf⸗ wies. Er ſcheint beweglicher zu ſein, als man urſprünglich annahm Einigen Wert hat er auf die Durchbildung einer Abwehrmöglichkeit gegen Schmelings Rechte gelegt. „Maxe“ hat in Friedrichsruh, wo er im Sachſenwald die rechte Umgebung gefunden hat, mit der ihm eigenen und auch oft bewunderten ſorgfältigen Durchbildung ſämtlicher Körper⸗ und Muskelpartien hart an ſich gearbeitet. Seine Trainingsgegner haben nichts zu lachen gehabt, wie übrigens auch die des Südafrikaners nicht, der bewieſen hat, daß auch er ganz ordentlich hinlangen kann. Wie ſtehen nun die Ausſichten? Ueber Schme⸗ beſſe Klaſſe beſtehen keine Zweifel. Daß der Deutſche der ſeiner Haut zu wehren wiſ⸗ chmeling wäre für ein das wird ſein en? Nein, wir Der Südafrikaner wird 05 auben es nicht. Noch iſt Foord nicht der Mann, der einem chmeling gewachſen iſt, dem nicht nur das ganze techniſche Rüſtzeug eines guten Boxers zur Seite ſteht, ſondern dem auch das größere ſtrategiſche Können zu eigen iſt. Eis⸗ kalte Ruhe kennzeichnet Max, der es ausgezeichnet ver⸗ 1255 N is der 8 3— der es um den Gegner ist. Dieſer allzu 5 ß 1 Sli ebener dung das Ermittlungsturnen ſeiner beſten Vertreter in Marburg durch. ehrgeizige und auch gute kaner wird gut 5 e t efflich zu ſchützen⸗Fünf oder ſechs Runden wird auch Foord im Ring etwas zu ſagen wiſſen. aber dann wird es aus ſein. 8 uns Sorgen, zwei Beiträg Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Sonntag, 30. Januar: 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu, Gymnaſtik; 8.30 Katholiſche Morgenfeier; 9 Morgenfeier der§J.; 9.45 Zwiſchenmuſik; 10 Sei au ein Träger dieſer deulſchen Tat, die größer iſt als alles, was da war, Morgenfeier zur Wiederkehr der nationalſozia⸗ liſtiſchen Revolution; 10.30 Das Lied vom Reich, zum 30. Januar 1938; 11.15 Zwiſchenmuſik; 11.30 Die deutſche Re⸗ volution; 12 Mittagskonzert; 14 Heute großer Sport, Be⸗ richte aus Hamburg: Boxkampf Max Schmeling 3 Foord, Garmiſch⸗Partenkirchen: Weltmeiſterſchaft im Vierer⸗ bob, Troppau: Europameiſterſchaften im Eiskunſtlauf(Paar⸗ lauf): Hamburg: Muſikaliſches Allround; 18.30 Großes Kon⸗ zert; dazwiſchen: Hiſtoriſcher Rückblick auf den 30. Januar 1933, Bericht vom Fackelzug; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Richard⸗Wagner⸗Konzert; 24 Deutſche feſt⸗ liche Muſik. Montag, 31. Januar: 18 Zum zehnjährigen Todestag von Karl Bleibtreu; 19.15 Stuttgart ſpielt auf; 21.15 Kammermuſik; e Reichswinterſportkämpfe der HJ. in Garmiſch⸗Parkenkirchen 1938 22.40 Nacht⸗ und Tanzmuſik. Dienstag, 1. Februar: 785 10 Griſeldis, ein Spiel nach einem alten 15 10.30 Sendepause; 18 Mütter über ihre Kinder; 19 Nach⸗ richten; anſchließend: Die Malariakur bei der Behandlung der Syphilis; 19.15 Aus beliebten Operetten, Schallplatten; 20 Wer bietet mehr zum Erſten?, Startſchuß in den Karne⸗ val 21 Händel⸗Zyklus; 22.20 Politiſche Zeitungsſchauz 22.88 Wir packen aus, Schallplatten. Mittwoch, 2. Februar: 5 10 Formen deutſcher Muſik: Die Suite; 10.30 Sende⸗ pauſe; 18 Muſik zum Feierabend; 18.45 Hörbericht von der Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung in Altenberg im Erzge⸗ birge; 19.15 Bremsklötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt; 19.45 18 190, Wunſchkonzert des Reichsſenders Stuttgart zu Gunſten des WH W.; 21.30 Vom Baumſtamm in die Hoſentaſche; Unterhaltendes und Belehrendes um ein alltäg⸗ liches Ding; 22.30 Anterhaltungsmuſik. Reichsſender Frantfurt a. M.: Sonntag, 30. Januar: Reichsſendungen. 5b „Montag; 31. Januar: 8 3 1150 Kamerad Schweſter; 15.15 Für unſere Kinder; 15.45 Sport der Jugend; 18.30 Der fröhliche Lautſprech⸗ Schallplatten; 19.15 Stuttgart ſpielt auf; 21 Konzert; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. 5. f Dienstag, 1. Februar: 2 „ 41.80 Blinder Eifer ſchadet nur, Hörſzene; 15 Das Spiel in der Sahara, Erlebnisbericht; 15.15 Unſere Kinder machen age zu dieſem Thema; 15.45 Das Volt erzählt 16.80 Fröhlicher Lautſprecher, Schallplaſten, 19.10 Heiteres Abendfonzert, 21.15 Das f echte Gewiſſen, heiteres Hörſpiel; 22.30 Unterhaltung und Tanz. eee 2 22.20 ———