: Monatlich Mn. 1.20, durch die Pest k. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aüzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Miffmeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachliſe gemäß Preis liſte . 1. Anzeig.-Preisliſte 3 3. Zt. 9 big. Anzeigenſchluß 9 Uhr geraiprecher Rr. 472186. Poſtſchech⸗ None: Kurlseuhe 78439. Toges-⸗ und Auzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berküändblant für den Stadtteil Mhm.⸗Secken helm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 12. 37 1160 * 98. Jahrgang 30. Der Aufkakt des Feiertkages: Das große Wecken. Berlin, 30. Januar. Den Auftakt der Feierlichkeiten aus Anlaß des fünflen Jahrestages der Machtübernahme durch den Nalionalſo⸗ ſalismus bildete das große Wecken, das in Berlin von 15 uſik, und Spielmannszügen der Partei und ihrer Glie⸗ derungen ausgeführt wurde. Im erſten Morgengrauen ſammelten ſich die Muſiker und Spielleute der Partei, der SA und der /, des NS⸗ KK und des NS⸗Fliegerkorps, der DAF und der HJ auf ihren Abmarſchplätzen, wo meiſt ſchon zahlreiche Frühauf⸗ ſteher auf ſie warteten, um ſie auf ihrem Marſch zu be⸗ gleiten. Punkt 8 Uhr ſetzten ſich die Weckzüge überall in Dr. Goebbels ſpricht zur Jugend Morgenfeier im Berliner Rundfunkhaus. Zum Mittelpunkt der ungezählten Morgenſeiern, mit denen der fünfte Jahrestag der nationalen Erhebung im ganzen Reich ſeinen feſtlichen Auftakk nahm, wurde dies⸗ mal der große Sendeſaal des Berliner Kundfunkhauſes in der Maſurenhalle. Rund 1400 Angehörige der Gliederun⸗ gen der Hitlerjugend füllten den Saal. Reichsminiſter Dr. Goebbels, der zuſammen mit dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach erſchien, wurde am Eingang von der HJ⸗Führerſchaft begrüßt und begab ſich dann nach Abſchreiten der Front 9180 ein von Angehörigen der Marine⸗HJ N gebildetes Chrenſpalier in den Feſtraum. In ſeiner Begleitung befanden ſich Staats⸗ ekretär Hanke, der ſtellvertretende Gauleiter Staatsrat Görlitzer, Miniſterialrat Gutterer, Reichsſendeleiter Ha⸗ damopſky und Gaupropagandaleiter Wächter. Mit dem Liede„Auf hebt unſ're Fahnen“ nahm die Feierſtunde ihren Beginn Dann ſprach Dr. Goebbels zu der deutſchen Jugend, die überall im Reich bei Gemein⸗ ſchaftsempfängen in ihren Heimen, in Turnhallen uſw. ſeine Rede hörte. Der Miniſter führte folgendes aus: „Meine deutſchen Jungen und Mädel! Es ſind nun ſechs Jahre ſeitdem vergangen! 1932 iſt angebrochen, zwölf Monate der Entſcheidung, in denen in Deutſchland um die Macht gerungen wird. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſtellt den Gegner in vierzehn Wahlgängen und zwingt ihn zum Kampfe. Ein letztes Mal bäumt ſich das demokratiſch⸗ die an ee Regime gegen die Umklammerung durch die nationalſozialiſtiſche Volksoppoſition auf. Aber überall im Lande ertönt ſchon der Ruf: Adolf Hitler ſteht vor den Toren! Mit dem Sturz Brünings wird der blindwütigſte Geg⸗ ner der nationalſozialiſtiſchen Machtübernahme beſeitigt. Entſcheidungsvolle Neuwahlen zum Reichstag werden für den 31. Juli angeſetzt. Die nationalſozialiſtiſche Oppoſition ſteigt dabei von 107 auf 230 Mandate an und wird da⸗ mit die größte Partei, die der deutſche Reichstag bis dahin gekannt hat. Es kann jetzt kaum noch einem Zweifel unter⸗ liegen, daß ihre geſchichtliche Stunde geſchlagen hat. Gegen Adolf Hitler läßt ſich nur noch mit dem Kommunismus oder durch eine reaktionäre Diktatur regieren. Das Volk aber will, wie es durch immer wiederkehrende überwäl⸗ tigende Stimmabgaben bekundet, daß der Fuhrer an die Verantwortung berufen wird. Es vergehen zwei qualvolle und entnervende Wochen, die ausgefüllt ſind mit Verhandlungen und nichtigen, eitlen Verſuchen, die nationalſozialiſtiſche Bewegung unſchädlich zu machen, oder doch auf Eis zu legen. Dann naht der verhängnisvolle 13. Auguſt heran. Adolf Hitler erhebt dem Regime gegenüber die Forderung auf Führung der deutſchen Politik und erklärt ſich keineswegs damit enver⸗ ſtanden, mit ein paar nichtsſagenden unpolitiſchen Mini⸗ ſterien abgeſpeiſt zu werden. Vor allem aber verlangt er, daß das Geſetz der Demokratie, das auf der Mehrheit be⸗ ruhend, ſo oft gegen ihn angewandt worden iſt, nun, da es für ihn ſpricht, nach den Spielregeln des Parlamentaris⸗ mus auch für ihn gelten ſoll. Seine Forderungen werden zurückgewieſen, die Verhandlungen zerſchlagen ſich am Nachmittag des 13. Auguſt, die Uebernahme der Macht und der Verantwortung durch die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung iſt wiederum in weite Ferne gerückt. Und nun be⸗ ginnt der große Erdrutſch. i Su den vielen Millionen, die am 31. Juli 1932 für den Führer ihre Stimme abgegeben hatten, gehörten auch einige Millionen, die nur gekommen waren, weil ſie hier Morgenluft witterten. Sie beginnen nun zu wandern, eln. Vorgang, mit dem offenbar das Syſtem gerechnet hatte, das ſeinerſeits mit der erneuten Auflöſung des Reichstags zum vernichtenden Schlag gegen die verhaßte Opposition auszuholen verſucht. Mit Verzweiflung wehrt ſich die nationalſozialiſtiſche Bewegung gegen dieſe gefährliche Umklammerung. 1 In einem atemberaubenden Wahlfeldzug 5 ehnt ſie ſich gegen die durchſichtigen Störungsmanöver der bürgerlichen Reaktion a f oel in Ain Maſſen⸗ ug der Montag, den 31. Januar 1938 12 lol. aufgebot von Verſammlungen und Kundgebungen an die Natfon. Der Kampf um die Novemberwahl 1932 wird der Prüfſtein für die Feſtigkeit der nationalſozialiſtiſchen Volks⸗ bewegung. Wenn wir es auch nicht verhindern können, daß ſie in knapp vier Monaten zwei Millionen Stimmen ver⸗ liert, ſo bietet der übrigbleibende Kern der Anhänger- und Wählerſchaft doch auch wieder eine Ausgangsſtellung, von der aus nun der Anſturm gegen das Regime auf's neue angeſetzt werden kann. Der Nationalſozialismus überſteht ſiegreich dieſe Prüfung und erweiſt damit ſeine innere Härte und Feſtigkeit, die ſich bekanntlich mehr noch nach Niederlagen als nach Siegen zu zeigen pflegen. Aber nun beginnen die Folgen der Novemberwahl ſich auszuwirken. Ein tiefer Peſſimismus hat große Teile der Wählerſchaft ergriffen. Verrat geht in den eigenen Reihen um, er wird geſtützt und gefördert durch die niederträch⸗ tigen Verſuche einer gewiſſen Machtelique, die Bewegung von innen heraus auszuhöhlen und ſie in ihre einzelnen Beſtandteile aufzuſplittern. Da gibt der Führer das Signal zur Wiederbeſinnung. Er fährt mit ſeinen getreueſten Mitarbeitern von Gau zu Gau und ruft die Partei zum Widerſtand auf. Ein trauri⸗ ges Weihnachtsfeſt bricht an. Die Lage im Lande iſt ver⸗ zweifelt. Die breiten Millionenmaſſen ſind von tiefer Hoff⸗ nungsloſigkeit befallen. Der Führer ſitzt zwiſchen Weih⸗ nachten und Neujahr mit einem kleinen Kreis engſter Mit⸗ arbeiter in ſeinem Berghaus auf dem Oberſalzberg und prüft die Lage. Er kommt zu dem Entſchluß, in dem für Mitte Januar 1933 für das kleine Lipper Land angeſetzten Wahlkampf auf's neue ſeine Formationen an die politiſche Front zu werfen und auf dieſem kleinen Ausſchnitt des Reiches noch einmal die Probe zu wagen. Hier gilt es ein Exempel zu ſtatuieren, dem Lande zu zeigen, daß die na⸗ tionalſozialiſtiſche Bewegung, ungebrochen wie nie, bereit⸗ ſteht, die Verantwortung zu übernehmen. Kaum iſt der Entſchluß des Führers bekanntgegeben, da ſchreien die Gazetten in Berlin und im ganzen Reich: Hitler geht aufs Dorf. Aber die Partei iſt ſchon an der Arbeit. Die bekannten Redner der Partei reden jeden Abend von ſieben bis ein Uhr nachts, in drei, vier und fünf Verſammlungen, manchmal nur vor ein paar Dutzend Menſchen, und die von Gott und allen guten Geiſtern ver⸗ laſſene Berliner Aſphaltpreſſe frohlockt und triumphiert, ſich insgeheim freuend, daß ſie dieſe ewigen Quälgeiſter nur wenigſtens für eine gewiſſe Zeit los iſt. Unterdes aber erobert die nationalſozialiſtiſche Bewegung ein kleines deutſches Land, und als am Abend des 15. Januar 1333 die Wahlreſultate von Lippe bekanntwerden, da vergeht den Gegnern endgültig das Lachen. Eine Panik ſetzt ein. Jetzt weiß man im feindlichen Lager, was die Stunde ge⸗ ſchlagen hat. Erwartungsvolle Spannung liegt äber dem ganzen Lande. Am 22. Januar marſchiert die Berliner SA auf dem roten Bülowplatz auf. An dieſem Sonntag bietet Ber⸗ lin das Bild einer belagerten Stadt. Der Bülowplatz gleicht einem Heerlager. Der kommuniſtiſche Janhagel tobt und johlt in den Seitenſtraßen. Dort ſieht man Panzerwagen und Maſchinengewehre aufgefahren. Aber die SA ſteht zur feſtgeſetzten Stunde angetreten, getreu der ausgegebenen Parole:„Front Karl⸗Liebknecht⸗Haus!“ Der heiße Tag endet mit einem überragenden Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung Nun wird die Regierung ein letztes Mal mit Reden und Leitartikeln ſchärfſtens angegriffen. Die Stimmung ſteigt bis zur Siedehitze. Am 29. Januar ſind die Dinge dann reif. Das neue Kabinett iſt fertig und kann berufen werden. Dieſer graue Sonntagnachmittag iſt im Kaiſerhof mit fie⸗ berhaften Vorbereitungen ausgefüllt. Wir ſitzen noch ber der Arbeit, als durch die Gardinen ſchon der graue Morgen des entſcheidenden Tages hereindämmert. Der Führer iſt zur Audienz beim Reichspräſidenten drü⸗ ben in der Reichskanzlei. Um die Mittagsſtunde kommt er in den Kaiſerhof zurück. Und nun iſt es geſchehen. Das neue Kabinett iſt gebildet und bereits vereidigt. Einige Minuten ſpäter durchraft die Meldung:„Hitler iſt Reichskanzler!“ Berlin und dann das Land und dann über Draht und Aetherwelle die ganze Welt bis in ihren fernſten Winkel. Die Freunde und Anhänger triumphieren, die Gegner ſind wie zerſchlagen, und die Feinde packen bereits ihre Koffer, um mit den letzten Zügen Berlin und das Reich zu verlaſſen und bei Nacht und Nebel über die Grenze zu gehen. Bei uns aber beginnt die Arbeit. Der Führer entwirft die erſten Regierungsakte. Nachmittags tritt bereits das neue Kabinett zu einer Sitzung zuſammen, und abends er⸗ greift dann das Volt das Wort. Ohne Kommando und ohne Befehl ſammeln ſich die Hunderttauſende an allen Ecken und Enden dieſer Viereinhalbmillionenſtadt, und nun beainut der Triumphmarſch durch die Wilhelmſtraße. Wir haben ſeitdem viele Aufzüge geſehen, geordnete, diſzipli⸗ nierte, in feſtem Schritt und Tritt ſich bewegende. Aber wir ſahen keinen, der ergreifender und erſchütternder geweſen wäre als dieſer. Ueber eine Million Menſchen, ſchrieb am anderen Tage die Auslandspreſſe, und ſie hat gewiß keinen hinzugedichtet. Männer und Frauen marſchierten, und oft trugen ſie ihre Kinder auf den Armen und hoben 55 hoch, wenn ſie am Fenſter des Generalfeldmarſchalls oder des Führers porbeikamen. Ein Jubel ohnegleichen erfüllte das Lal Regierungsviertel vom Brandenburger Tor bis zur ipzigerſtrage.. 3 — Nr. 25 Im Rundfunk war man unterdes zur Ruhe gegangen. Da man noch nicht wußte, wie die Sache auslaufen würde, hielt man es anſcheinend für das Beſte, ganz neutral zu bleiben, d. h. alſo nichts zu tun. Wir haben dann abends die Uebertragungsgeräte ſelbſt aus den ſchon verdunkelten Räumen dieſes Hauſes herausgeholt, ſie mit Autotaren in die Wilhelmſtraße transportiert, und nun ging zum erſtenmal eine echte politiſche Volksſendung über die Aetherwellen. Da ſprachen Miniſter und Parteiführer, Handwerker und Chauf⸗ feure, alte Mütterchen und Dienſtmädchen, im Dienſt er⸗ graute Soldaten und noch ſchulpflichtige Kinder: mit einem Wort, das Volk ſprach. And das Volk hörte auch zu. In ganz Deutſchland. Im fernſten Schwarzwalddorf und in der kleinſten Fiſcher⸗ kate an der Nordſee ſaßen ſie an den Lautſprechern. Aber auch in Rom, London, Paris, Wien, Budapeſt, Warſchau, Prag und Moskau ſaßen ſie nun an den Lautſprechern, um, teils mit Freude, teils aber auch mit Furcht und Beſtürzung, feſtzuſtellen, daß hier ein neues Deutſchland aus der Taufe gehoben wurde. Als um 2 Uhr nachts der ganze Wilhelmplatz wieder leer lag, da gingen wir mit dem Führer noch einmal das kurze Stück Weg von der Reichskanzlei zum Baie zurück, für das wir in umgekehrter Richtung ſo viele Jahre, ſo viele Kämpfe, ſo viele Leiden und Entbehrungen hatten aufwenden müſſen. Um dieſe Stunde wurden in Berlin⸗Charlottenburg unſere Kameraden Sturmführer Maikowſki und Polizeiwacht⸗ meiſter Zauritz von feiger Kommuniſtenhand erſchoſſen. Das Dritte Reich war in ſeiner Geburtsſtunde durch den Helden⸗ tod zweier Männer mit Blut geweiht worden. Jetzt war es Wirklichkeit und der Aufbau begann. Jetzt nach fünf Jahren liegen nun die Reſultate unſerer bisherigen Arbeit ſichtbar zutage. Man braucht über ſie kaum noch Worte zu verlieren. Sie ſprechen für ſich ſelbſt eine eindringlichere Sprache als wir es vermöchten. Eine Revolution in des Wortes wahrſter Bedeutung hat ſich vollzogen. Alle Ge⸗ biete unſeres Lebens ſind in ihr und durch ſie umwälzend umgeſtaltet und neu geordnet worden. Der Totalitätsanſpruch von Idee und Bewegung hat ſich ſeitdem überall durchgeſetzt. Der Nationalſozialismus als politiſche Erſcheinungsform iſt in die Erlebniswelt unſeres eigenen Volkes und auch anderer Völker tief und unlöſchbar eingedrungen. Was uns damals als Traum und ferne Sehnſucht vorſchwebte, das Volk der Deutſchen zu einigen, ſein Reich wieder ſtark und mächtig zu machen, ſeine Ehre wiederherzuſtellen, ſein Anſehen und ſeinen Ruhm zu mehren, die Nation wieder als Großmacht in den Kreis der anderen Nationen zurückzuführen, dem Volke Brot und Arbeit zu geben, die ſoziale Gerechtigkeit zum Fun⸗ dament des Staales zu machen, dafür zu ſorgen, daß Deutſch⸗ land ſchöner und ſeine Menſchen glücklicher würden, das alles iſt nun Wirklichkeit. Warum aber ſchildere ich hier noch einmal den Werde⸗ prozeß und die Geburtsſtunde dieſes Reiches? Nur darum, weil wir nicht vergeſſen dürfen, wie ſchwer das alles geweſen iſt, was uns heute leicht erſcheint, weil die Jugend, die dieſe geſchichtliche Umwandlung zum großen Teil noch nicht be⸗ wußt miterlebt hat, das vor allem wiſſen muß. So grüße ich denn an dieſem denkwürdigen Tage die ganze deutſche Jugend, die einmal unſer ſtolzes Erbe antre⸗ ten ſoll. Ich preiſe ſie glücklich, in einer ſo großen Zeit leben zu dürfen. Ich ermahne ſie, zu arbeiten, zu lernen, zu kämp⸗ fen und ſtark zu ſein. Ich grüße in ihrem Namen den Führer, der uns allen Inbegriff des Deutſchtums und Vorbild einer ringenden, tapferen Jugendlichkeit iſt. Ihm nachzueifern wird immer der Stolz und die Ehre der deutſchen Jugend ſein. Möge er viele Jahre noch in Geſundheit und Kraft der treue Sachwalter der deutſchen Nation bleiben. Es lebe die natiofalſozialiſtiſche Bewegung, die dieſen Staat erkämpfte! Es lebe die deutſche Nation, der Inbegriff unſerer Ehre und unſerer Freiheit! Es lebe der Führer und die tapfere de e Jugend, die ſeinen Namen trägt!“ Das Gelöbnis der Jugend Mit lautloſer Stille verfolgten die Jungen und Mädels den ſpannenden Bericht, den Dr. Goebbels in ſeinem Rückblick über den Werdegang der deutſchen Revolution und den Ver⸗ lauf der Geburtsſtunde des Dritten Reiches zu geben wußte. Nachdem dann die vier Strophen des Liedes der Hitler⸗ Jugend„Vorwärts, vorwärts ſchmettern die hellen Fan⸗ faren“ verklungen waren, ſchloß der Reichsjugendführer Bal⸗ dur von Schirach die morgendliche Feierſtunde der deut⸗ ſchen Jugend, indem er die unwandelbare Ehrfurcht, Treue und Dankbarkeit, die Deutſchlands Jugend ihrem Führer ent⸗ gegenbringt, mit dem begeiſtert aufgenommenen Ruf bekräf⸗ tigte: Adolf Hitler— Sieg⸗Heil! Vorbeimarſch der Leibſtandarte Zu einem eindrucksvollen militäriſchen. 0 ge⸗ ſtaltete ſich am Vormittag der Vorbeimarſch der Leibſtan⸗ darte Adolf Hitler vor dem Führer und Reichskanzler. Zu dieſer Ehrung hatten ſich in der Wilhelmſtraße und auf dem Wilhelmplatz viele Tauſende eingefunden, die dem Führer und Reichskanzler und den Schutzſtaffelmännern begeiſterte Kundgebungen bereiteten. Um 10 Uhr verließ 1 Hitler durch den Vorhof die Reichskanzlei und betrat die Wilhelmſtraße. Ein nicht enden⸗ wollender Jubel brauſte dem Führer entgegen, und die Heil⸗ rufe dauerten noch an, als von der Straße Unter den Lin⸗ den her bereits die Spitze der Formation 1 Adolf itler begab ſich in ſeinen mit ſeiner Standarte geſchmückten ci aner von wo aus er den Vorbeimarſch abnahm. Vor ihm ſtanden der Stellvertreter des Führers und der Reichs⸗ führer SS. und Chef der deutſchen Polizei, daneben der Thel des Sc. ⸗Hauptamtes Overgruppenführer Heißmeyer, der Chef des Hauptamtes Ordnungspolizei SS.⸗Obergrup⸗ penführer Daluege, der Chef des Hauptamtes Sicherheits⸗ polizei SS.⸗Gruppenführer Heydrich und der Chef des per⸗ ſönlichen Stabes des Reichsführers der SS.⸗Gruppenführer Wolff. Dem Vorbeimarſch wohnten ferner bei die Reichs⸗ leiter Dr. Goebbels und Dr. Dietrich, Reichsjugendführer Baldur von Schirach, Reichsminiſter SS.⸗Gruppenführer Dr. Lammers ſowie die Adjutanten des Führers SA.⸗Ober⸗ gruppenführer Brückner, SS.⸗Gruppenführer Schaub und NSKK.⸗Brigadeführer Wiedemann. In muſtergültiger Ordnung ſchwenkte der Muſik⸗ und Spielmannszug unter Leibſtandarten⸗Obermuſikmeiſter Mül⸗ ler⸗John vor dem Führer und Reichskanzler ein, und dann führte Obergruppenführer Sepp Dietrich, der Kommandeur der Leibſtandarte, ſeine Männer vorbei. Mit geſenktem Degen erſtattete er dem Führer und Reichskanzler Meldung. Mit erhobener Rechten grüßten die Zehntauſende das Feld⸗ zeichen der Leibſtandarte. Weithin erdröhnte der eherne Marſchtritt der Männer vom Schwarzen Korps. Den drei Sturmbannen der Leibſtandarte folgten der SS.⸗Nachrich⸗ tenſturmbann Adlershof und die SS.⸗Totenkopf⸗Verbände. Als ſich der Muſik⸗ und Spielmannszug wieder ein⸗ ſchwenkte, bereiteten die Maſſen dem Führer und Reichskanz⸗ ler noch einmal unbeſchreibliche Kundgebungen der Begei⸗ ſterung und der Treue, für die er mit erhobener Rechten nach allen Seiten hin dankte. Unter den Tauſenden, die Zeugen dieſes einzigartigen Schauspiels waren, befanden ſich auch die Angehörigen der zurzeit in Deutſchland weilenden Abordnung des„Gerechtig⸗ keitsbundes von Groß⸗Japan“(Dai Nippon Seigidan“), die auf Einladung des Reichsführers SS. vom Fenſter des Propagandaminiſteriums aus dem Vorbeimarſch beiwohnten. Aebergabe der Ehrenzeichen Der Führer und Reichskanzler empfängt die Träger des Deutſchen Nationalpreiſes für Kuuft und Wiſſenſchaft. Der Führer und Reichskanzler empfing am Sonntag in ſeinem Arbeitszimmer in der Reichskanzlei die Träger des von ihm durch Erlaß vom 30. Januar 1937 geſtifteten Deutſchen Nationalpreiſes für n und Wiſſenſchaft. Mil herzlichen Worten des Dankes un höchſter Anerkennung für ihre ſo hervorragenden Leiſtungen überreichte der Füh⸗ rer Frau Profeſſor Tro c ſt für ihren verſtorbenen Gak⸗ ten, Profeſſor Ludwig Tro co ſt, Keichsleiter Alfred Ro⸗ ſenberg, Dr. Wilhelm Filchner, Geheimrat Nrofeſſor Dr. Auguſt Bier und Geheimrat Profeſſor Dr. Ferdinand Sauerbruch die zugleich mit dem Nationalpreis ver⸗ bundenen kragbaren goldenen Ehrenzeichen ſowie die zu⸗ gehörigen Urkunden. Die Ehrenzeichen entſprechen in ihrer wertvollen künſt⸗ leriſchen Geſtaltung der Bedeutung, die dem Deutſchen Nationalpreis für Kunſt und Wiſſenſchaft als der höchſten Auszeichnung, die das nationalſozialiſtiſche Deutſchland auf dieſem Gebiet zu vergeben hat, zukommt. Das Ehrenzeichen beſteht aus einem auf der linken Bruſt zu tragenden mit Brillanten beſetzten Stern, der in der Mitte in Gold den Kopf der Pallas Athene zeigt ſowie aus einem breiten, über der rechten Schulter gekragenen Bande, das auf der linken Hüfte in einer Roſette mit dem Hoheitszeichen endet. Der Ueberreichung wohnte der Reichsminiſter für Volks⸗ aufklärung und Propaganda Dr. Goebbels bei. Der Fackelzug der 25000 Große Menſchenmengen vor der Reichskanzlei. Lodernder Fackelſchein gegen den nachtſchwarzen Him⸗ mel; wehende Hakenkreuzbanner im Strahlenglanz der Schein⸗ werfer; zündende Marſchmuſik und ſieghafte Kampflieder zum Marſchtritt der 25 000; zahlloſe Menſchenmengen im Rauſch der Begeiſterung; brandende Heilrufe, das ſind die unmittel⸗ barſten Eindrücke aus dem Erxleben dieſes Abends auf dem Wilhelmplatz, der den Berlinern die Wiederholung des hiſto⸗ riſchen Fackelzugs vom 30. Januar 1935 brachte. Eine nationale Feierſtunde, die unvergeſſen bleiben wird. Stundenlang harrten die Maſſen Kopf an Kopf auf dem Wilhelmplatz aus, der im Licht der von Scheinwerfern angeſtrahlten Gebäudefronten und Hakenkreuzfahnen ein be⸗ wegtes Bild bot. Am Brandenburger Tor, rings um den Pariſer Platz, die Linden und dann die Wilhelmſtraße entlang ſtauten ſich die begeiſterten Berliner zu undurchdring⸗ lichen Mauern. Ohne Unterbrechung ſtrömten von allen Seiten neue Menſchenmaſſen zu, ſodaß die Polizei alle Mühe hatte, die notwendigen Abſperrmaßnahmen aufrechtzuerhalten. Sobald ein Wagen mit einer führenden Perſönlichkeit vor der Reichskanzlei vorfuhr, ging eine ſpürbare Bewegung durch die Hunderttauſende auf dem Wilhelmplatz, von denen immer wieder die Kampflieder der Bewegung angeſtimmt wurden. Mit lauten Heilrufen wurde Reichsminiſter Dr. Goebbels begrüßt. Inzwiſchen hatten ſich in der Charlottenburger Chauſſee und in der Siegesallee die Marſchkolonnen der 25 000 for⸗ miert, die Fackeln loderten auf, und unter dem begeiſterten Jubel der um den Hindenburg⸗ und den Pariſer. Platz ver⸗ ſammelten Tauſende ſetzte ſich die gewaltige Marſchſäule in Bewegung. Noch warteten die Maſſen auf dem Wilhelmplatz in angeſpannteſter Erwartung. Plötzlich ertönten Heilrufe: Adolf Sitler war auf dem Balkon erſchienen. In ſeiner Begleitung ſah man neben Reichsminiſter Heß faſt alle führenden Per⸗ ſönlichkeiten der Partei, des Staates und der Wehrmacht. Marſchmuſik erklang, die Spannung löſte ſich. Eine end⸗ los ſcheinende breite Feuerkelle flutete 1 Und nun hatte die Spitze, geführt von Obergruppen⸗ ührer von Jagow, die Reichskanzlei erreicht. Adolf Hitler hob grüßend die Hand, und brauſende Heilrufe brachen los. Obergruppenführer von Jagow begab ſich dann auf den Balkon der Reichskanzlei, um Meldung zu erſtatten. Hinter dem SA.⸗Muſikzug, der am Wilhelmplatz ein⸗ ſchwenkte, folgten zunächſt die SA.⸗Standarten, danach ein gewaltiger Fahnenblock und dann in Zwölferreihen die brau⸗ nen Kolonnen der SA. Mehr als 10 000 in kurz nacheinander folgenden Marſchblocks, darunter die mit ſtürmiſchem Jubel empfangene SA.⸗Standarte„Feldherrnhalle“. Einer klei⸗ neren Einheit der Werkſcharen ſchloſſen ſich nun 3000 NS. Männer mit ihren Sturzhelmen an. Es folgten die For⸗ mationen der Politiſchen Leiter in Stärke von 2000 Mann und dann, mil Begeiſterung begrüßt, 3000 Hitlerjungen. Ständig wechſelten die Bilder. Eine Abordnung des Reichs⸗ arbeitsdienſtes mit geſchultertem Spaten marſchierte vorbei, dann die Männer des NSß K., der NS„des Reichs⸗ luftſchutzbundes, des Deutſchen Reichskriegerbundes(Kyffhäu⸗ ſer), der 1 e Nothilfe, des NS.⸗Marinebundes und des Reichstreubundes. Dazwi die Fahnenblocks und Muſik⸗ züge, umſäumt von Hunderten von e Zum Schluß 1055 ſchwarzen Kolonnen der SS. in Stärke von nahezu ann. die Wilhelmſtraße Ein Treudienſi⸗Ehrenzeichen Stiftung anläßlich der Feier des 30. Januar. Berlin, 30. Januar. Aus Anlaß der fünften Wiederkehr des Tages der na⸗ tionalen Erhebung hat der Führer und Reichskanzler als Anerkennung für treue Arbeit im Dienſte des deutſchan Volkes ein„Treudienſt-Ehrenzeichen“ geſtiftet. Nachdem der Führer und Reichskanzler durch Verord⸗ nung vom 16. März 1936 bereits eine Dienſtauszeichnung für treue Dienſte in der Wehrmacht eingefuhrt hat, hat er letzt dieſe Auszeichnung geſchaffen, um treue, langjährige Arbeit von Beamten, Angeſtellten und Arbeitern im öf⸗ ſentlichen Dienſt zu belohnen. Das Treudienſt⸗Ehrenzeichen iſt ein Ordenskreuz, das in der Mitte ein ſchwarzes Ha— kenkreuz trägt, das von einem Eichenkranz umgeben iſt. Die 2. Stufe, die nach 25jähriger Dienſtzeit verliehen wird, iſt in Silber, die 1. Stufe, die nach 40 Jahren vorwurfs⸗ ſreier Dienſtzeit zur Verleihung kommt, in Gold ausge⸗ führt. Dasſelbe Treudienſt⸗Ehrenzeichen wird— anſtelle der bisher üblichen Anerkennungs⸗ und Glückwunſchur⸗ kunde für 50jährige treue Arbeit— auch Angeſtellten und Arbeitern der freien Wirtſchaft verliehen, die ein und demſelben Arbeitgeber oder Betrieb 50 Jahre lang in Treue 1 5 haben; es trägt in dieſem Falle auf dem oberen Arm des ſilbernen Kreuzes in goldenen Ziffern die Zahl 50, der Eichenkranz iſt in Gold ausgeführt. Die Treudienſt⸗Auszeichnung für die Polizei wird in einer Sonderausführung in drei Stufen, in der unter⸗ ſten Stufe nach acht Dienſtjahren als Medaille, in der 2. und 1. Stufe als ſilbernes bezw. goldenes Kreuz nach 18 und 25 Jahren verliehen. Die für den Reichsarbeitsdienſt beſtimmten Auszeichnungen werden in vier Stufen nach 4, 12, 18 und 25 Dienſtjahren in der Form einer ovalen Medaille ver⸗ liehen, die das Zeichen des Reichsarbeitsdienſtes trägt. Für die„½ Verfügungstruppen, ſ⸗Tolenkopfverbände und ½ Junkerſchuten iſt ebenfalls eine Sonderausführung des Treudienſt⸗Ehrenzeichens vorgeſehen. Sie wird— wie die Dienſtauszeichnungen der Wehrmacht und des Reichs⸗ arbeitsdienſtes— in vier Stufen nach 4. 12. 18⸗ und 25. jähriger Dienſtzeit verliehen, die beiden unteren Stufen in der Zorm einer bronzenen bezw. ſilbernen, die Sigrunen tragenden Medaille, die 2. und 1. Stufe in der Form eines ſilbernen bezw. goldenen Hakenkreuzes, das in der Mitte die Sigrunen auf einem eirunden Mittelſtück zeigt. Die Ehrenzeichen werden am kornblumen elauen Band Neigen Die näheren Beſtimmungen enthalten die im teichsgeſetzblatt vom 30. Januar 1938 veröffentlichten Ver⸗ ordnungen. Im Zuſammenhang mit der Einfuhrung dieſer neuen Dienſtauszeichnung ſind die Beſtimmungen über das ſchon beſtehende Feuer we her⸗ Ehrenzeichen und das eben⸗ falls bereits eingeführte Gruben we her⸗Ehrenzeichen neu gefaßt worden. Daneben iſt in Anlehnung an die Feuerwehr⸗Dienſtauszeichnung auch ein Chrenzeichen für den Luftſchutz eingeführt worden. Die Verleihungen erfolgen auf Vorſchlag der zuſtändi⸗ gen oberſten Reichsbehörde in allen Fällen durch den Füh⸗ rer und Reichskanzler; die Bearbeitung der Vorſchläge und die Durchführung der Verleihungen erfolgt durch die Prä⸗ ſidialkanzlei des Führers und Reichskanzlers, die ebenſo wie bei der Verleihung der Rettungsmedaille, bei der des Verdienſtordens vom deutſchen Adler und bei der An⸗ nahme ausländiſcher Auszeichnungen auch für dieſe neuen Auszeichnungen die Geſchäfte der Ordenskanzlei führt. Trauer um einen großen Sportler Beileidstelegramme aus aller Welt. Die geſamte Sportwelt des In⸗ und Auslandes ſteht unter dem Eindruck des tragiſchen Todes eines unſerer beſten deutſchen Rennfahrer, Bernd Roſemeyer. Im Trauerhauſe gehen ſtündlich Beileidstelegramme aus dem ganzen Reich und aus der Welt ein, die ein Zeichen der tiefen und ehrlichen Teilnahme an dem Tode des großen Sportlers ſind. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring ſprach Frau Elly Roſemeyer⸗Beinhorn und der Betriebsführung der Auto⸗Union telegraphiſch in herzlichen Worten ſein Beileid aus. Auch Reichsinnenminiſter Dr. Frick ſowie zahlreiche andere führende Perſönlichkeiten aus Partei, Staat und Sport haben der Frau des verunglückten Rennfahrers ihre Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Frau Elly Roſemeyer⸗Beinhorn erfuhr die entſetzliche Nachricht vom Unglück ihres Gatten, als ſie ſich im D-Zug auf der Fahrt nach Frankfurt a. M. befand. NS. Obergruppenführer Seydel legte im Auftrage des Korps⸗ führers Hühnlein einen Kranz an der Bahre Bernd Roſe⸗ meyers nieder. Für die Motorgruppe Heſſen überbrachte Gruppenführer Prinz Richard von Heſſen und für die oberſte nationale Sportbehörde Standartenführer Barte Kränze. Auch in der Auslandspreſſe wird der Tod Bernd Roſemeyers tief bedauert. Diel engliſchen Blätter von der offiziöſen„Times“ bis zu den Sportblättern preiſen Bernd Roſemeyer als einen der größten internationalen Meiſterfahrer, der immer wieder ſeinen Schneid und ſei⸗ nen Sportgeiſt bewieſen hat. Alle großen franzöſiſchen Blätter widmen im Ton ritterlicher Anerkennung dem verunglückten deutſchen Sportsmann herzlich Nachrufe. Das„Echo de Paris“ ſchreibt, Deutſchland betrauere heute einen ſeiner beſten Rennfahrer und die Sportfreunde der ganzen Welt einen Könner, der ſich wegen ſeines aufrichtigen Weſens und ſeiner meiſterhaften Geſchicklichkeit großer Beliebtheit er⸗ freute. Die„Epoque“ ſtellt feſt, daß mit Roſemeyer einer der größten Meiſter verſchwinde. Auch die geſamte italieniſche Preſſe gedenkt in Trauer des ſchweren Verluſtes, den der deutſche Kraft⸗ fahrſport durch den tragiſchen Tod Roſemeyers erlitten hat. Dem kühnen deutſchen Fahrer, der auch in Italien mehrere ſeiner großen Siege errungen hat, werden tief⸗ empfundene Nachrufe von begeiſterter Anerkennung ge⸗ widmet. Die faſchiſtiſchen Sportsleute, ſchreibt der Popolo d'Italia“, richteten an der Seite der deutſchen Sportkameraden bewegten Herzens ihren Gruß an den in zähem Kampf gefallenen Meiſterfahrer. Kältewelle ſchädigt Italiens Landwin tſchaft Die ſeit faſt zehn Jahren in ſolchem Ausmaße nicht mehr zu verzeichnende fake Kältewelle hat in faſt allen italieniſchen Provinzen in der Landwirtſchaft nicht unerhebliche Schäden ervorgerufen. An der weſtlichen Riviera ſind 50 v. H. der Gemüſe⸗ und Blumenpflanzungen und 20 v. H. des Süd⸗ Nice e durch den 70 zugrunde gegangen. Auch ſüdlich Neapel ſind vor allem in Froſtſchäden vernichtet haben. die aufgeſchreckten 1 noc 0 en Südfrüchteplantagen ſchwere u verzeichnen, die bis zu 30 v. H. des Ertrages 5 „Kontrolle im Stillen Ozean“ Amerika begründet ſeine Wiederaufrüſtung. Die Erhöhung der amerikaniſchen Seerüſtung um 20 v. H., die Präſident Rooſevelt vom Bundeskongreß verlangte und die mit der zuſätzlichen Ausgabe von 800 Millionen Dollar verbunden iſt, ſtellt nach Auffaſſung amerikaniſcher Marinekreiſe eine eindeutige Demonſtration zur Wahrung amerikaniſcher Belange in Oſtaſien dar. Das Bauprogramm ſoll Amerika die Möglichkeit geben, den Stillen Ozean ſtändig zu kontrollieren. Die 47 Kriegsſchiffe, deren Bau in der im Abgeordnetenhauz eingebrachten Vorlage vorg hen ſind, haben eine Geſamt. tonnage von 255 158 Tonne.. Die geplanten acht Kreuzer haben zuſammen eine Tonnage von 68 500 Tonnen. Die Durchführnug des ganzen Bauprogramms würde die Ge ſamtzahl der Schlachtſchiffe auf 18, die der Flugzeugträger auf 8, die der Kreuzer auf 47, die der Zerſtörer auf 147 die der U-Boote auf 58 und die der Marineflugzeuge auf 3000 erhöhen.. Für die neuen Kreuzer und Flugzeugträger ſind neue Typen kleinerer ſehr ſchneller ſogenannter„Expreßſchiffe“ vorgeſehen. Von dem Bau übergroßer Schlachtſchiffe haf man, offenbar mit Rückſicht auf die Beſchränkungen des Docks ſowie der Panama-⸗Schleuſen, abgeſehen und die bisher vorgeſchriebene Größe für Schlachtſchiffe von 35 000 Tonnen weiterhin beibehalten. „Ausreichend ſtark für beide Ozeane“ Die New Norker Blätter berichten in größter Auf machung über Amerikas bevorſtehende Flottenaufrüſtung, mit der die gegenwärtige Kampfſtärke um ein Fünftel erhöht wer⸗ den ſoll.„New York Sun“ ſpricht von Rooſevelts Wunſch nach einer Rekordflotte und weiſt auf die Forderung Vinſonz hin, daß die Flotte der Vereinigten Staaten der Marine el nes anderen Landes nachſtehen dürfe. Führende demokratiſche Kongreßvertreter äußerten ſich zuſtimmend über die Rooſevelt, Botſchaft, unter ihnen Senator Walſh, der Vorſitzende im Ma⸗ rineausſchuß des Senats, der erklärte, man ſei kürzlich zu der Ueberzeugung gelangt, daß Amerika eine für beide Ozeane ausreichend ſtarke Flotte beſitzen müſſe. Befriedigung und Verlegenheit in London Die Botſchaft von der abermaligen Rüſtungsſteigerung det „großen Demokratie“ jenſeits des Ozeans wird von der eng⸗ liſchen Preſſe mit der Grundtendenz der Sympathie, aber auch mit Verlegenheitskommentaren bekanntgegeben. Wie immer bei Aufrüſtungsphaſen der Mächte, die ſich ſeinerzeit verpflichteten, dem Beiſpiel der deutſchen Abrüſtung zu folgen, verſucht man, die demokratiſchen Theorien mit der Praxis in Einklang zu bringen. Dieſe ihre Bemühungen nimmt aber die Preſſe teil weiſe ſelbſt nicht ernſt. 5 So knüpft„News Chroniele“ geradezu ironiſche Be⸗ merkungen an die Meldung über das neue amerikanzſche Rüſtungsprogramm. Das Blatt hebt gefliſſentlich hervor, daß die amerikaniſchen Waffen„lediglich zu Verteidigungszwecken“ und zwar für die Verteidigung des demokratiſchen Syſtems und für die Freiheit des einzelnen, eingeſetzt würden. Feſt⸗ ſtellungen dieſer Art würden aber— das kann das Blatt nicht verſchweigen— Bitterkeit bei denen hervorrufen, die ſich eines anderen Krieges erinnerten, der nach den Worten eines ameri⸗ kaniſchen Präſidenten ebenfalls ausgefochten worden ſei,„um die Welt der Demokratie zu ſichern“ Ein neuer Weltkrieg würde der Demokratie nichts nützen, wohl aber zur Beſchrän⸗ kung der Freiheit des einzelnen beitragen. Es ſei eine traurige Fronie, daß der erſte Schritt der amerikaniſchen Aufrüſtung dazu beitragen ſolle, die letzten Spuren des Waſhingtonet Rüſtungsbegrenzungsvertrages zu beſeitigen— des einzigen pöſitiven Ergebniſſes, das die Nachkriegswelt bei all ihren Verſuchen einer internationalen Abrüſtung zu verzeichnen ge⸗ habt habe. 85 8** Exploſionskataſtrophe in Italien Eine der größten Munitionsfabriken zerſtört. 8 Rom, 30. Januar. In der 60 km ſüdlich von Rom hinter den Lepinert Bergen gelegenen großen Pulverfabrik Segni hat ſich an Samstagvormittag eine Exploſionskataſtrophe ereignet daz ſich als das ſchwerſte Unglück dieſer Art darſtellt, von den Italien ſeit Jahren betroffen wurde. Wie im einzelnen bekannt wird, ereignete ſich gegen halb 8 Uhr morgens in einem Betonbau, in dem Bomben hergeſtellt und aufbewahrt wurden, eine erſte Exploſion, det dreiviertel Stunden ſpäter die Haupterploſion folgte, die einen ausgedehnten Brand verurſachte. Das Donnem war 40 Kilometer weit im Umkreis zu hören. Zunächſt konn⸗ ten 9 Leichen und 200 mehr oder weniger ſchwer Verletzte geborgen werden, Aus Rom wurde der ganze Ambulanzpark mit Rettung mannſchaften und Polizei zur Hilfeleiſtung aufgeboten. 9 Feuerwehren wurden zur Bekämpfung des Brandes eingeſetzt Der König begab ſich in Begleitung der Königig und der italieniſche Regierungschef Muſſolini in Beglei⸗ tung des Parteiſekretärs an die Unglücksſtelle. Sie beſichtig ⸗ ten den Schauplatz der Kataſtrophe und beſuchten die Ven wundeten im Krankenhaus. Ueber das Unglück wurde folgende amtliche Mitte lung ausgegeben:„In den Werken zur Herſtellung von Erple⸗ ſivſtoffen in Colleferro iſt in der Abteilung für Tritol eie Expleu on erfolgt. Als Opfer ſind einige Tote, deren Namen noch veröffentlicht werden, und einige Dutzend Verwundele zum größten Teil Leichtverletzte, zu beklagen.“ Nach den erſten Ergebnis der gerichtlichen Unterſuchun ſcheine das n glück auf Unvorſichtigkeit zurückzuführen zu ſein, wodurch en Rohr mit komprimierter Luft explodierte.— Nach privaten Schätzungen ſoll der Sachſchaden 35—40 Millionen Lire be⸗ tragen. i mn Die deutſche Anteilnahme. b Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers ſprach det Staaksminiſter und Chef der Präſidialkänzlei Dr. Meißner auf der italieniſchen Botſchaft vor und brachte dort die Au⸗ teilnahme Adolf Hitlers und der Reichsregierung an dem Un glück zum Ausdruck. 8 Einſturzunglück in Belgien 30 Häuſer eingeſtürzt.— Bahnlinie zerſtört. 3 Brüſſel, 30. Jan. Eine ungewöhnliche Einſturzkate⸗ trophe, die ſchweren Schaden anrichtete, ereignete ſich in det acht zum Sonntag nördlich von Charlerof im belgiſcer Kohlengebiet. Eine Kohlenhalde in Tourcelles ſtürzte W ungeheurem Getöſe in ſich zuſammen. Durch dieſe Erdbene act wurde der Boden in einem Amkreis von 300 Meter ſe. ark erſchüttert, daß ſich, wie bei einem Erdbeben, tieſig⸗ Krater bildeten. 30 Häuſer von Bergarbeitern ſtürzten ein, doch Zeit genug, ſich in Siche- en zu bringen. 200 Perſe N 1 das Unglac 2 os geworden. Auch die Eiſenbahnlime wurde auf eine! von etwa 1000 Metern zerſtört. Der Sachſchaden mehrere Millionen Francs geſchätzt. 5 * MIA A A A d e E 2 1 14 e eee e ee eee. 2 SSS SS o S eee 1 2 BSS 7 ug um kongreß on 800 faſſung ſtration ar. lichkeit n. Die enhauß zeſamt reuzer en. Die die Ge⸗ gträger uf 147 ige auf id neue ſchiffe⸗ ffe hat en des nd die e von r Auf⸗ ug, mit ht wer⸗ ſch nach Finſonz ine kei⸗ ratiſche oſevelt⸗ m Ma⸗ zu der beide müſſe. n ing det eng⸗ her auch ner bei chteten, t man, ang zu ſe teil he Be⸗ andſche dr, daß becken“, yſtems . Feſt⸗ t nicht ) eines ameri⸗ i,„um oltkrieg ſchrän⸗ aurige üſtung gtonet nzigen ihren en ge⸗ * NN A Badiſche Chronik In die Badiſche Hiſtoriſche Kommiſſion berufen. Der früher in Karlsruhe und ſeit einem Jahr in Dres⸗ den an einer großen Zeitung tätige Schriftleiter Dr. Alfred Rapp iſt in eee ſeines bedeutenden wiſſenſchaft⸗ lichen Werkes„Deutſche Geſchichte am Oberrhein“ zum fördernden Mitglied der Badiſchen Hiſtoriſchen Kommiſſion ernannt worden. Dieſe Ernennung wurde vom Vorſitzen⸗ den der Badiſchen Hiſtoriſchen Kommiſſion im Benehmen mit dem badiſchen Miniſter für Kultus und Unterricht vor⸗ genommen. Perſonenauto von der Albkalbahn erfaßt. Karlsruhe, 31. Jan. Ein aus Richtung Karlsruhe nach Ettlingen fahrender Zug der Albtalbahn ſtieß mit einem aus der entgegengeſetzten Richtung kommenden Perſonen⸗ kraftwagen zuſammen. Der Führer des Kraftwagens wollte noch ſchnell vor dem Zuge vorbeigelangen. Der Wagen wurde von dem Motorwagen erfaßt, total zertrümmert und lein Fahrer, der 38 Jahre alte Kaufmann Robert Metzmeier aus Karlsruhe, mit ſchweren Verletzungen ge⸗ borgen, denen er alsbald erlag. (—) Villingen.(Mit dem Motorrad tödlich verunglückt.) Einen tödlichen Unfall crlitt der 20 Jahre alte Sohn des Muſikers Joſef Teuber. An einer Straßengabelung ſtieß er mit ſeinem Kraftfahrrad mit ſol⸗ cher Wucht auf einen Omnibus, daß er mit ichweren inne⸗ ren und äußeren Verletzungen liegen blieb and aus den Trümmern ſeines Kraftfahrrades herausgefägt werden mußte Im Städtiſchen Krankenhaus iſt er ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen. (—) Waldshut.(Schwere Zuchthausſtrafe) Die Große Strafkammer des Landgerichts Waldshut ver⸗ urteilte den 44 Jahre alten, ledigen Albert Benedikt Hu⸗ ber aus Tiengen zu einer Zuchthausſtraſe von ſechs Jahren und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die gleiche Zeitdauer. Acht Monate Unterſuchungshaft wurden dem geſtändigen Angeklagten auf die Strafe angerechnet.— Der Angeklagte hatte in 14 ſtrafbaren Handlungen gegen die Sittlichkeit ihm anvertraute Schüler mißbraucht. Die Altmaterialerfaſſung Die Neuordnung geht vor allem die Luftſchutzwarte und die Hausfrauen an. () Karlsruhe. Aus der in der vergangenen Woche ver⸗ öffentlichten Bekanntmachung des ſtellvertretenden Gaulei⸗ ters Röhm haben unſere Leſer erfahren, daß die Altmate⸗ rialerfaſſung künftighin auf einer teilweiſe neuen Grund⸗ lage aufgebaut wird. Die zum Teil ſehr guten, weiter unten aus Zahlenangaben erſichtlichen Ergebniſſe der Altmaterial⸗ ſammlung in den vergangenen Monaten haben den Beweis erbracht, daß ſich dieſe Sammlung bei einer teilweiſe orga⸗ miſatoriſchen Neuordnung in noch umfaſſenderem Maße ſteigern läßt. Dem Rohproduktenhandel, in deſſen Händen die Altmaterialerfaſſung bisher organiſiert war, war es nicht möglich, ſtändig von Haushaltung zu Haushaltung zu gehen und immer und immer wieder nach Altmaterial zu fragen und von den Hausfrauen zurückgelegtes Material in Empfang zu nehmen. Der Rohproduktenhandel mußte ſich in mehr oder weniger ausgedehntem Maße damit begna⸗ gen, in den Straßen und in den Höfen ſeinen Ruf nach Alt⸗ eiſen, Metall und Lumpen erklingen zu laſſen. Daß dabei viel Material beiſeite geworfen wurde, womöglich in den Mülleimer wanderte, daß vor allem auch viel Altpapier un⸗ nötigerweiſe verbrannt wurde— weil es die Hausfrauen nicht wollten„herumliegen“ laſſen, iſt ſelbſtverſtändlich. Trotzdem die Altmaterialerfaſſung bisher noch nicht ihren ſtärkſten Ausbau erfahren hat, iſt das Ergebnis der Samm⸗ lungen ein durchaus günſtiges geweſen. Das durchſchnittliche Aufkommen von Alteiſen in Baden betrug monatlich 2,5 bis 3 Mill. Kilo, von übrigen Metallen 30⸗ bis 40 000 Kilo, von Papier 600⸗ bis 700000 Kilo, von Lumpen 250 bis 300 000 Kilo. Dieſe monatlichen Durchſchnittszahlen laſſen ſich auf jeden Fall noch ſteigern. An Knochen wurden durch die Schüler in Baden monatlich 150⸗ bis 200 000 Kilo ge⸗ ſammelt. Dieſe Knochenſammlung wird auch weiterhin von den Schulen durchgeführt. Konſerven⸗ und Fiſchbüchſen kommen auch weiterhin in den Mülleimer, während künf⸗ tighin in jedem Haus beſondere Behälter zur Erfaſſung des Altmaterials aufgeſtellt werden müſſen. Der Luftſchutzhaus⸗ wart iſt für dieſe Hausvorſammelſtelle verantwortlich. Er hat darauf zu achten, daß alles Altmaterial in dieſe Haus⸗ vorſammelſtelle wandert und muß zu dieſem Zweck mit dem Hausbeſitzer und den Hausfrauen zuſammenarbeiten. Wie ſchon angedeutet, kommen in dieſe Hausvorſammelſtellen keine Knochen. Vor allem aber hat der Luftſchutzhauswart dafür zu ſorgen, daß auch das Altpapier in noch umfaſſen⸗ derem Maße als bisher geſammelt wird. Ende Februar fin⸗ det außerdem eine große Sonderaktion zur Erfaſſung des Altpaplers ſtatt. Die Aktion im Frühjahr 1937 erbrachte 1500 Tonnen Altpapier. Der Bedarf der Papierfabriken iſt aber ein viel höherer, weshalb die Mahnung. gerade das Altpapier ſorgfältig zu ſammeln, am Platze iſt. Im Mai J. wird außerdem eine Entrümpelungsaktion zur Erfaſſung des alten Eiſens wiederholt werden. „Lumpenſammler“— keine Entſchuldigung „Los! Los! Beeile dich doch endlich mal! Wir kriegen ſonſt unſeren Zug nicht mehr“, ermahnte Herr Wilhelm Kruſe ſeine rundliche Gattin. Der Aufenthalt im Kaffeehaus. hatte ſich zu lange ausgedehnt.„Wir rennen gleich hier quer Ae die Fahrbahn“ riet Frau Emma.„Was sollen wir erſt noch bis zur nächſten Ecke laufen.“ Wilhelm Kruſe ſtimmte ſtillſchweigend zu. Tapfer kreuzten ſie durch die Reihen der ununterbrochen vorbeifahrenden Autos und Straßenbahnen, hatten die andere Straßenſeite ſchon faſt er⸗ reicht. als Wilhelm von einer langſamfahrenden Taxe ge⸗ ſtreift und in den Dreck geſchleudert wurde. Verkehrsſtockung. Auflauf. Zeugen melden ſich. Es ſteht nicht gut für das Ehepaar Kruſe. Der Beamte, der den Sa verhalt und die Zeugen notiert, iſt gegen die Hinweiſe auf den„Lumpenſanmler“, den letzten Zug, den Kruſes noch benutzen müſſen, unempfindlich. Stakt deſſen macht er ſie mit dem§ 37 Abſchnitt C(Fußgängerverkehr) der neuen u d bn end n auf 12 1 1 5 er nun gegen das Ehepaar eine Anzeige erſtatten. Kruſes ſind nach dieſem Schreck erſt am nächſten Mittag heimgefahren und haben ſich 925 Erhalt des Strafbefehl geſchworen, ſich Zeit zu laſſen und die Straßen immer 1 5 an den Kreuzungen und auch dann immer nur ure nk⸗ 410 zu überſchreiken, auch wenn ſie es noch ſo eilig haben zollten und der„Lumpenſammler“ wartet. Edenkoben.(Verzweiflungstat!) Der 30ſährige ledige Willi Weißmann hatte bei einer Firma Unterſchla⸗ gungen in der bisher geſchätzten Höhe von 4000 Mark be⸗ fängnis und ſich dem Gericht geſtellt. Er wurde vom Ge⸗ angnisverwalter dem Richter vorgeführt, der die Verneh⸗ mun am Nachmittag fortſetzte. Als die Perſonalien des W eſtgeſtellt werden ſollten, blieb W. auf die Frage des Beamten nach ſeinem Namen die Antwort ſchuldig. Als der Beamte aufſchaute, hatte ſich Weißmann den Hals bis zur Wirbelſäule durchſchnitten. Er ſtarb noch während der Ueberführung ins Krankerhaus infolge Verblutung. Kaiſerslautern.(Im Betrieb tödlich verun⸗ glückt) Im Betrieb der Firma Gebrüder Pfeiffer ereig⸗ nete ſich ein hedauerlicher Unglücksfall. Der 35 Jahre alke verheiratete Fabrikmaurer Jakob Käfer aus Rodenbach kam aus nicht geklärter Urſache einer Hobelmaſchine zu nahe. Er wurde vom Schlitten erfaßt und dabei ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf ſtarb. K. war in der Nähe der Maſchine mit Reparaturarbeiten beſchäftigt. Augenzeugen waren während des Unglücks nicht zugegen. Worms.(Leichtfſinniger Streich.) Ein Er⸗ werbsloſer hatte auf der Bürſtädter Stempelſtelle des Wormſer Arbeitsamtes ſeine Stempelkarte vorgelegt. die einen nachgeahmten Kontrollſtempel trug. Er entſchuldigte ſeine Fälſchung vor Gericht damit, daß er verſchlafen habe und den Verluſt vor Weihnachten nicht habe tragen wollen. Wegen Urkundenfälſchung mußte er zur Mindeſtſtrafe von drei Monaten Gefängnis verurteilt werden, doch ſoll er ein Gnadengeſuch einreichen. Gau⸗ Odernheim.(Fuchs ja gd— ohne Gewehr.) Auf eigenartige Weiſe brachten Arbeiter am Waſſerturm in Wintersheim einen Fuchs zur Strecke. Das Tier, das bie Treppe hinaufgeſcheucht worden war, ſprang, als es ſich entdeckt ſah. 10 Meter in die Tiefe und blieb einen Augen⸗ blick betäubt liegen. Ein Arbeiter lief ſchnell hinzu und ſchlug den Fuchs tot. Offſtein g. Ah.( Hhinterliſtige Baumſchänder) Ein heimtückiſcher Frevel wurde im Kirſchenwäldchen an 14 Bäumen des Eiſenbahnſchaffners Jakob Kraft verübt. An 12 Bäumen war die Rinde durch Klopfen mit einem Ham⸗ mer losgelöſt, zwei junge Bäume ſogar oberhalb der Erde abgehackt und wieder in den Boden geſteckt. Der Beſitzer hat für die Ermittlung der gemeinen Rohlinge 50 Mark Belohnung ausgeſetzt. — Horb.(Im Schuppen abgeſtür zt) Der Ge⸗ ſchäftsführer der Firma Fiſcher, Linus Zeller, ſtürzte von einem Balken im oberen Teil des Güterſchuppens. Mit er⸗ heblichen Verletzungen wurde er in bewußtloſem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht. Auto vom D⸗Zug überrannt.— Ehepaar getötet. Koblenz, 31. Jan. Am Sonntagmorgen geriet bei Trechtinghauſen im Kreiſe St. Goar ein mit zwei Per⸗ ſonen beſetzter Kraftwagen im Schneegeſtöber von der Land⸗ ſtraße ab und ſtürzte über ein Geländer auf den 4,50 m tiefer liegenden Eiſenbahndamm. Der im gleichen Augenblick die Strecke paſſierende D⸗Zug 204 Köln— Frankfurt zermalmte den Wagen vollſtändig. Die beiden Inſaſſen, ein Ehepaar aus Wuppertal, wurden auf der Stelle getötet. Artei im Creutz⸗Prozeß Koblenz, 29. Jan. Im Prozeß gegen den früheren Land⸗ rat des Kreiſes Adenau, Dr. Creutz, wurde am Freitag das Urteil geſprochen. Der Angeklagte wird wegen Un⸗ treue im Sinne des§ 266 Abſ. 1, 1 und Abſ. 2 alter Faſ⸗ ſung StB. zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 3 Mona⸗ ten und zu einer Geldſtrafe von 1000 Mark verurteilt. Die Geldſtrafe iſt durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Außer⸗ dem wird dem Angeklagten auf die Dauer von 5 Jahren die Fähigkeit entzogen, öffentliche Aemter zu bekleiden. Die Koſten des Verfahrens trägt der Angeklagte. Der Antrag auf Haftbefehl wird abgelehnt, da Fluchtverdacht nicht be⸗ ſteht. Der Angeklagte wurde beſchuldigt, in ſeiner Eigenſchaft als Landrat im Zuſammenhang mit der Erbauung des Nürburg⸗Ringes aus Kreismitteln über 100 000 Mark un⸗ berechtigt für eigene Reiſezwecke, Werbe⸗ und Repräſenta⸗ tionszwecke verwendet und auch anderen Perſonen Vermö⸗ gensvorteile verſchafft zu haben. Im Laufe der zweimonatigen Verhandlung wurde feſt⸗ geſtellt, daß der erſte Koſtenvoranſchlag für den Nürburg⸗ Ring auf 2,5 Millionen Mark lautete, während die wirklli⸗ chen Koſten bis zur Fertigſtellung des Ringes auf über 13 Millionen Mark anſchwollen. Das Reich mußte zweimal einen Zuſchuß von je zwei Millionen. Preußen ebenfalls zwei Millionen und die Provinz eine halbe Million gewäh⸗ ren. Als die zuſtändigen Berliner Stellen daraufhin die Befugniſſe von Dr. Ereutz einſchränkten, kehrte ſich dieſer nicht daran und verſtand es, gegen die entſtehenden Schwierigkeiten den damaligen Zentrumsabgeordneten Heß einzuſetzen, bei dem er ebenſo wie bei dem damaligen Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer Unterſtützung fand. In der Urteilsbegründung wies der Vorſitzende darauf hin, daß der Angeklagte den Verfallserſcheinungen der Sy⸗ ſtemzeit erlegen fel wie auch der Zentrumsklüngel und die Liierung des Zentrums mit den Sozialdemokraten ein Grund dafür geweſen ſei, daß der Angeklagte bei eder Wirken vollkommen freie Hand gehabt habe. Zwar ſei der Angeklagte kein Verbrecher im gewöhnlichen Sinne, aber er ſei kein Beamter geweſen. Die Feſtſtellungen hätten erge⸗ ben, daß der Angeklagte 140 000 Mark aus öffentlichen Mitteln für ſich aufgenommen habe. Er hat dieſe Gelder zwar nicht in ſeine eigene Taſche ten aber unter be⸗ denklicher Außerachtlaſſung der dienſtlichen Vorſchriften und des Treuebegriffes zur Reklame für den Nürburg⸗Ring verwendet. ib Raubmörder in München feſtgenommen. Ein guter Fang glückte der Münchener Kriminalpolizei. Ein ſeit etwa zehn Tagen von Berlin aus geſuchter Raubmörder konnte 2 Schloß und Riegel gebracht werden In Bötzow bei Berlin war am 15. Januar der Schuhmacher Gramſch in ſeiner Wohnung erſchlagen und ſeines Bargeldes in Höhe von einigen Mark beraubt worden. Täter war ein 22 Jahre alter Otko Berger, der in Bötzow in Arbeit ſtand und dort in Erfahrung„ hatte, daß der Schuhmacher immer eine b umme Geldes bei ſich führte. Berger ging nach der Tat flüchtig und wurde jetzt in München feſtge⸗ nommen. A Betrunkener Radfahrer von Omnibus überſahren. In Sötenich bei Kall(Eifel) wurde ein betrunkener Rad⸗ fahrer von einem Omnibus erfaßt und überfahren; der Radfahrer war auf der Stelle tot. ai Drei Bergknappen vom Geſtein erſchlagen. Im Un⸗ tertagebetrieb der Schachtanlage B hyſſen der Bergbaugruppe Hamborn wurden durch ſchlagartiges Zu⸗ bruchgehen des Hangenden drei Bergleute tödlich verletzt. Ein vierter Bergknappe, der ebenfalls verſchüttet worden war, konnte am Abend noch lebend geborgen werden. feine Dame an einem Abend 70 Mar 600 e N.. U. Der letzte Januarſonntag fiel in dieſem Jahre auf den 5. Jahrestag der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution. Reichen Flaggenſchmuck hatte aus dieſem Anlaß auch unſer Vorort angelegt. Am frühen Mor⸗ gen ſammelte ſich die Jugend vor der Schulturnhalle und zoge von da aus geſchloſſen in die Turnhalle zum Ge⸗ meinſchaftsempfang der Anſprache von Reichsminiſter Dr. Goebbels. Am Abend klang hier der hiſtoriſche Gedenktag durch einen Kameradſchaftsabend der nationalſozialiſtiſchen Formationen im„Deutſchen Hof“ aus. In Mannheim wurde der Tag mit einem großen Wecken eingeleitet. Die an⸗ ſchließenden Standkonzerte waren trotz des ſchlechten Wetters überaus gut beſucht. Das Wetter am Wochenende brachte einen Kampf zwiſchen Kalt⸗ und Warmluft, ſodaß ſchwere Januarſtürme über Nord⸗ und Südweſtdeutſchland dahinbrauſten und Schä⸗ den anrichteten. Auch hier gab es verſchiedentlich Sturm⸗ ſchäden in umgeworſenen Gartenmauern und ⸗Amzäunungen. Mit Schnee und Regen wurde der Sonntag eingeleitet und im Laufe des Tages trat bei Temperaturrückgang eine Wetterberuhigung ein. Die Kaltluft und ſomit ein erneuter Wintereinbruch hat ihren Sieg davongetragen. Auch Schnitter Tod hielt am Wochenende ſeine Ernte. In noch rüſtigen Jahren wurde Küfermeiſter Wilh. Spo⸗ nagel nach ganz kurzer Krankheit aus einem arbeitsreichen Leben abberufen.— In den geſtrigen erſten Nachmittags⸗ ſtunde hatte ſich hier auf dem Friedhof eine große Trauer⸗ gemeinde eingefunden, um dem auf ſo tragiſche Weiſe dahin⸗ geſchiedenen Landwirt Wilhelm Karl das letzte Ehrengeleit zu geben. Beim Sport gingen geſtern aus den Verbandsſpielen unſere einheimiſchen Fußballer ſowie unſere Ilvesheimer Nach⸗ barn als Sieger hervor. Wer zu Hauſe blieb, konnte u. a. am Radio den gigan⸗ tiſchen Kampf von Schmeling gegen den Südafrikaner Ben Foord verfolgen, den Schmeling ſicher nach Punkten beſiegte. Ben Foord ſtand, trotzdem er ſehr ſchwer mitgenommen wurde, die ganzen 12 Runden durch, obwohl er am Schluß kaum noch die Arme zu bewegen vermochte. Der Bahnverlehr war am Wochenende mäßig, des⸗ gleichen der Winterſportperkehr; auch der Stadtverkehr hielt ſich in engem Rahmen. Am Samstag fanden eine größere Zahl Kappenabende und auch die erſten Maskenbälle ſtatt, die außerordentlich guten Beſuch aufzuweiſen hatten. Wiederberufung von Bürgermeiſter Dr. Walli und Stadtrat Hofmann. Auf Vorſchlag des Beauftragten der NS DA haben ſich der Herr Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern und der Herr Reichsſtatthalter in Baden damit einverſtanden erklärt, daß die Herren Dr. Otto Walli und Ludwig Hof⸗ mann zu hauptamtlichen Beigeordneten der Stadt Mann⸗ heim wiederberufen werden. Demgemäß hat der Oberbürger⸗ meiſter in der Ratsherrenſitzung am 28. Januar 1938 Herrn Dr. Walli zum erſten hauptamtlichen Beigeordneten mit der Amtsbezeichnung„Bürgermeiſter“ und Herrn Ludwig Hof⸗ mann zum hauptamtlichen Beigeordneten mit der Amts⸗ bezeichnung„Stadtrat“ auf die Dauer von 12 Jahren ernannt. Der Oberbürgermeiſter ſprach den beiden Herren unter Ueberreichung der Anſtellungsurkunden ſeinen Dank für ihre bisherige Tätigkeit aus und gab dabei der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß auch ihr ferneres Wirken für die Stadt Mannheim ſo erfolgreich ſein möge wie bisher. Ihren 70. Geburtstag feiert morgen Frau Marie Winkler geb. Kreutzer, Freiburgerſtraße 32. Die beſten Wünſche. * Opfer des Großſtadtverkehrs. In der Käfertalerſtraße ſtieß ein auswärtiger Motorradfahrer aus nicht geklärter Urſache mit voller Wucht gegen einen aus entgegengeſetz⸗ ter Richtung kommenden Perſonenkraftwagen und erlitt eine ſchwere Schädelverletzung, die ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte.— Außerdem ereigneten ſich vier Ver⸗ kehrsunfälle. Hierbei wurde eine Perſon leicht verletzt und zwei Kraftfahrzeuge, ein Straßenbahnwagen und ein Fahrrad beſchädigt Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen.— Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrs⸗ ordnung wurden 38 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 17 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Män⸗ gel aufwieſen. — Fenſterbriefe. Bei Briefumſchlägen mit Fenſtern darf über der Anſchrift des Empfängers auch die Abſender⸗ angabe im Fenſter erſcheinen. Sie muß ihrer ganzen Länge nach durch einen Strich von der Anſchrift klar abgegrenzt ſein. Durch dieſe Trennlinie wird der Raum des Brieffen⸗ ſters in zwei Teile zerlegt. Bei Fenſterbriefen mit genorm⸗ tem Fenſter(54 mal 99 mm) muß nach einer Verfügung des Reichspoſtminiſters künftig zwiſchen den beiden Teilen mindeſtens das Verhältnis 1:2 beſtehen. Bei Fenſterbrief⸗ umſchlägen, deren Fenſter kleiner iſt als das Normfenſter, müſſen für die Anſchrift mindeſtens 35(bisher 30) mm der Geſamthöhe des Fenſter zur Verfügung ſtehen. Für die Umſtellung wird eine Friſt bis 30. Juni gewährt. Heiratsſchwindler zu Gefängnis verurkeilt. Mannheim. Eine nicht alltägliche Anklage kam vor dem Mannheimer Schöffengericht gegen die 27 Jahre alte Vilja Schmitt aus Pirmaſens zur Verhandlung, die ſich mehrfachen Heiratsſchwindels ſchuldig gemacht hatte. Als „große Dame“ und durch flottes Auftreten war es ihr nicht ſchwer, unerfahrene Männer in ihre Netze zu ziehen und ſie dann unter Vorheucheln von Liebesempfinden finanziell auszubeuten Einem 48jährigen Mann aus Baumholder ſchrieb ſie die überſchwänglichſten Liebesbriefe und ſtellte ihm die Heirat in Ausſicht, phil ſie in der gleichen Zeit be⸗ reits ein anderes Opfer erkoren hatte. Sie hinterging die⸗ ſen e enſchen, der ihr nach und nach 1800 Mark Bargeld und Genußmittel im Geſamtwerte von 500. Mark zuwendete, in der gemeinſten Weiſe. Er kam nahe an den geſchäftlichen Ruin und wollte die Beziehung löſen, wurde aber immer wieder überredet und um Geld erleich⸗ tert. Der andere Liebhaber mußte herhalten, in Bad Nau⸗ Haage Kurkoſten und„Taſchengeld“ 0 zahlen. wovon die 0 I) verzechte. Das Ge⸗ richt verurteilte die Angeklagte che n Monaten Ge⸗ fängnis ohne Anrechnung der Unterſuchungshaft. Auftakt für Breslau— Die erſte Aebungsſtunde. Am Sonntagmorgen hat der Kreis Mannheim mit allem Nachdruck die praktiſchen Vorbereitungen für das Deutſche Turn und Sportfeſt in Breslau in Angriff ge⸗ nommen. Er hatte alle ſeine Vereine zur erſten Uebungs⸗ ſtunden in die Turnhalle des Tv. 1846 Mannheim gerufen. Dabei ſtanden naturgemäß die Uebungen im Vordergrund, die als große Maſſenvorführungen in Breslau die gewaltige Breitenarbeit des De und damit ſeine volkserzieheriſche Aufgabe einprägſam unterſtreichen ſollen. Man muß es der Führung des DR laſſen: die Ue⸗ bungen ſind ausgezeichnet gewählt und aufgebaut. Bei den Frauen Keulenübungen, voll Schwung, Rhythmus und An⸗ mut. Es muß in Breslau ein prachtvolles Bild geben, wenn ſie nur einigermaßen klappen! Sie ſcheinen allerdings manche Mühe und Gedächtnisarbeit zu fordern. Auch die Frei⸗ übungen der Männer ſind nicht leicht, aber ſie wirken in allen Teilen harmoniſch und ſind, wie Fachleute verſicherten außer⸗ ordentlich körperbildend. Die Arbeit ſelbſt wurde von Kreisſportwart Müller eingeleitet mit dem Hinweis auf die ausſchlaggebende Be⸗ deutung des Breslauer Feſtes für den DL. Dann kam in der Turnhalle Frau Storz mit etwa 80 Uebungsleite⸗ rinnen der Vereine zu Wort. Die Mädels gingen mit Feuereifer an ihre Keulenübungen, und ſie haben ihre Sache gut gemacht. Wenn noch nicht alles ganz am Schnürchen lief — jedenfalls war die geſtrenge Leiterin mit dem Anfang zufrieden. Darauf probte Kreisfachwart Adelmann mit den Män⸗ nern— es mögen gegen 100 Uebungsleiter geweſen ſein die Freiübungen. Es gab einigen Schweiß dabei, aber auch hier äußerte ſich am Ende Kam. Adelmann befriedigt über den Erfolg dieſes Vormittags. Die letzte Stunde gehörte den Turnern allein; Kunſt⸗ turnobmann Eſchwei und Frau Storz turnten mit ihren Leuten die Pflichtübungen an den Geräten durch. Auch hier werden wir in Breslau ſicher Schönes zu ſehen bekommen. Eines muß allerdings hier noch geſagt werden: manche Vereine des Das ſcheinen ſich über ihre einfachſten Pflichten noch nicht im klaren zu ſein. Bei dieſer erſten, für alle Vereine angeſetzten Aebungsſtunde waren nur die Turn⸗ vereine ſtärker vertreten, und nicht einmal ſie vollzählig. Die übrigen Fachämter ſchickten— bei den Männern wie bei den Frauen— nur einige wenige Vertreter, oder ſie glänzten durch völlige Abweſenheit. Sport heißt Bekenntnis und Dienſt und Opfer— aber alle hohen Ideale verlieren ihren Sinn und Wert, wenn die Treue und die tätige Mitarbeit im Kleinen fehlen. Wir können daher Kreisführer Stalf nur beipflichten, der ſich bei der anſchließenden Besprechung ſcharf gegen eine derart laxe Auffaſſung der ſportlichen Pflichten wandte, und wir hofſen im übrigen bei der nächſten monatlichen Uebungsſtunde alle DRe⸗Vereine in der Turn⸗ halle des Tv. 1846 vertreten zu ſehen. 2,5 Tauſend Schaufenſter im Wettbewerb. Die Reichsdienſtſtelle„Der Deutſche Handel“ in der DAß führt im Rahmen des Berufswettkampfes aller ſchaf⸗ fenden Deutſchen in der Zeit vom 13.— 25. Februar in ganz Deutſchland einen großen Schaufenſterwettbewerb durch. Die Zahl der teilnehmenden Geſchäfte hat ſich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. In Baden werden in 125 Wektbewerbs⸗ orten 2500, im Reich 70000 durch Werbeſtreifen und Pla⸗ katen kenntlich gemachte Schaufenſter des Einzelhandels im Wettſtreit um die Ehrenurkunde ſtehen. Die Veranſtaltung ſteht unter dem Motto:„Wir künden deutſche Leiſtung!“ Es gilt, das Schaufenſter mit einer guten Werbe⸗Idee bei möglichſt geringem Koſtenaufwand anſprechend, zugkräftig und und gefällig zu geſtalten. Idee und Ausführung müſſen vom Teilnehmer ſelbſt ſtammen, fremde Hilfe darf nicht in An⸗ ſpruch genommen werden. Die Beteiligung am Wettbewerb iſt von der ſonſtigen Beteiligung am Berufswettkampf nicht abhängig. Obergebietsführer Armann, als Leiter des rufswettkampfes, der Leiter des Deutſchen Handels in der DAF, Pg. Feit, und der Leiter der Gruppe Einzelhandel, Hayler, weiſen in einem gemeinſamen Aufruf darauf hin, daß es das Ziel dieſes Wettbewerbes iſt, die Millionen Verbraucher ſo ſchnell und eindringlich wie nur möglich von der Leiſtung der deutſchen Produktion zu überzeugen, Vorurteile zu beſeitigen und den Abſatz deutſcher Erzeugniſſe durch ſinnvolle Lenkung des Verbrauchs ſicherzuſtellen. 9 Be⸗ Der Landdtenſt der HJ Was müſſen Jugend und Eltern davon wiſſen? In dieſen Tagen wendet ſich der Landdienſt der Hitler⸗ Jugend wieder an die deutſche Jugend mit dem Aufruf zum Eintritt in dieſen Dienſt am deutſchen Boden. Was die Jugend und Elternſchaft über die Einſtellung in den Land⸗ dienſt und deſſen Einrichtung wiſſen muß, ſoll im folgenden geſagt werden: Wer kann ſich melden? Jeder junge Deutſche im Alter von 14 bis 25 Jahren, ganz gleich, ob er Mitglied irgendeiner Gliederung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung iſt oder nicht, findet Aufnahme im Landdienſt. Die Voraus⸗ ſetzungen dazu ſind natürlich Geſundheit an Körper und Geiſt, ein guter Wille und Gemeinſchaftsſinn. Bei Einſtellung wird daher ein ärztliches Gutachten und ein polizeiliches Füh⸗ rungszeugnis verlangt. Wie erfolgt die Anmeldung? Der Bewerber kann ſich an jede H J.⸗Dienſtſtelle wenden, oder direkt an die Sozialabteilung des Gebietes Baden, Karlsruhe, Rüppurrer⸗ ſtraße 29. Der Bewerber bekommt hierauf den eigentlichen Anmelde⸗ und Verpflichtungsſchein mit den Vordrucken für die polizeilichen, ärztlichen und arbeitsamtlichen Eintragungen zugeſtellt. Dieſer Schein muß, nachdem er reſtlos ausgefüllt 19797 an die zuſtändige Gebietsführung der HJ. eingeſandt Werden. Wie erfolgt die Einberufung? Die Einberu⸗ fung des Angemeldeten erfolgt durch das zuſtändige Gebiet hauptſächlich in den Monaten März⸗April. Der Einberu⸗ fungsſchein berechtigt zu 50prozentiger Fahrpreisermäßigung. Hat der Einberufene noch kein halbes Jahr in der Landwirt⸗ ſchaft verbracht oder ſind die Eltern oder deren geſetzliche Vertreter wegen ihrer ſchlechten ſozialen Lage vom zuſtän⸗ digen Arbeitsamt als unterſtützungswürdig feſtgeſtellt, ſo wer⸗ den die Anreiſekoſten zur Landdienſtgruppe vom Arbeitsamt bezahlt. Sind beide Fälle nicht gegeben und können die Eltern trotzdem das Fahrgeld nicht aufbringen, ſo wird es in Aus⸗ nahmefällen vom zuſtändigen Gebiet der HJ. ausgelegt und muß von dem Betreffenden während ſeiner Arbeitszeit in kleinen Beträgen rückerſtattet werden. Die arbeitsrechtliche Vermittlung muß aber in jedem Fall durch das Arbeitsamt erfolgen. n Doe Gedenktage 3 1. Januar 1797 Der Tondichter Franz Schubert in Wien geboren. 1850 Preußen erhält eine Verfaſſung. 1866 g 9 Friedrich Rückert in Neuſes bei Koburg eſtorben. 1866 Der Schriftſteller Emil Strauß in Pforzhelm gebore 1933 Der engliſche Schriftſteller John Ble ve in Lon. don geſtorben. Sonnenaufgang 8.11 Sonnenuntergang 17.07 Mondaufgang 7,39 Monduntergang 17.9 Neumond 14.35 9 Handelsteil Aneinheitlich Die Berliner Effektenbörſe verkehrte zum Wochenſchluß bei kleinen Umſätzen in ruhiger Haltung. Die Tendenz war anz Aktienmarkt uneinheitlich. Einiger Beachtung erfreuten ſich einzelne Montanwerte und chemiſche Papiere. Kaliwert gaben leicht nach. Der Rentenmarkt lag behauptet. Am Deviſenmarkt neigte der Dollar im internatio⸗ nalen Verkehr zur Schwäche. üble Sitte! Ss zu öffnen Sitte 5 7257 doch, dann Rückſicht, bitte! ii Mutzt du's Zeichnung: RNas⸗Preſſearchiv(Hueter). 8 ä 1 ö 8 66 . 4 ä—ñ 2 — . Statt besonderer Anzeige. Mein lieber Mann, unser treusorgender Vater, Sohn und Großvater en Johann Wilhelm Sponagel wurde am Samstag Nachmittag nach kurzem Krankenlager im Alter von 56½ Jahren, mitten aus seinem arbeitsreichen Leben, von unserem Herrgott zu sich genommen. Mannheim-Seckenheim, 31. Januar 1938. Sasbacherstraße 1 aus statt, Im Namen aller Trauernden: Frau Margaretha Sponagel wwe. Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause (Mannheim, 29. Januar 1938. Zwangsverſteigerung. Dienstag, 1. Februar, 1938, vormittags 11 Uhr (werde ich in Seckenheim an der Waaghalle gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 3 Schreibmaſchinen, 1 Ausputzmaſchine, 1 Büfett, 1 Kredenz, 1 Standuhr u. a. Spreng, Gerichts vollzieher. Achtung! Meinen werten Kunden zur Kenntnis, da ich mit polizeilicher Genehmigung mein Geſchaß für jedermann wieder geöffnet habe. Hch. Bürgy, Milchhandlung, Gengenbacherſtraße Zuverl., ſaubere Putzfrau 2-3 mal wöchtl. nach Ilvesheim geſucht. 0 Zu erfragen in der JGeſchäftsſt. d. Bl. Schlacht⸗ ſchwein (ca. 3 Zentner) zu verkaufen. Erny, Säckingerſtr. 10. — Summi- 2 I Stempel Immer liefert in jeder und Küche Ausführung zu vermieten. Druckerei Ilvesheim, des Hauptſtraße 82.] Neckar-Bote. Insertion, die treibende Kraft. die immer wieder Umsatz schafft Evang. Männerverein, Mhm⸗Seckenheim. Unerwartet raſch ſchied unſer langjähriges Vorſtandsmitglied err Wilhelm Sponagel aus dem Leben. Er war uns ein ſtets hilfsbereiter und zuverläſſiger Berater, den wir nicht vergeſſen werden. Wir begleiten ihn auf ſeinem letzten Weg am Dienstag Nachmittag 3 Uhr. Der Vorſtand. F Deutſches Rotes Kreuz, Mhm.⸗Seckenheim. Nachruf. Unerwartet ſchnell ſchied ein Mitbegründer der ehemaligen Sanitätskolonne, der frühere Vorſitzende und Ausſchußmitglie d Wilhelm Sponagel aus dem Leben. Wir verlieren in dem Entſchlafenen ein eifriges Mitglied und Förderer des Roten Kreuzes. CFFFCC(C(Cͤã AA Kamerabſchaft ehemaliger Soldaten Mannheim⸗Seckenheim. Unſer Kamerad Wilhelm Sponagel iſt geſtorb en. a Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachm. 8 Uhr ſtatt. Antreten um 250 Uhr bei Kamerad Zürn,„Zum Bad. 125 Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Namekadſchafteführer. Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtattung. Wagner&(o. Vergessen Sie nicht heute Abend den großen Ufa-Film „Der Mann, der Sherlock Holmes war“ .. ͤ vb im Palast. it bedeutenden preis Vorteilen erWarfef Sie 4 vormels Liebhold. Das große Spezjalhaus für Betten und Aussteuem E 1, 4 Greitestrage) MANNNEITG u 1, 13-•14 Neckar-Bete- Druckerei Bedarfedeckungsscheine, Ehestandsdarleh a in 1 men. 1 Der Abkommen mit der Badischen und Bapf. Beamtenbanlt angeles