luß bei var an freuten lliwerte et. ernatio⸗ 7 J Nr. 25 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 31. Januar 1938 „Die Städte nach fünf Jahren“ Dr. Frick über den kommunalpolitiſchen Wiederaufbau. Reichsminiſter Dr. Frick hat dem„Berliner Tageblatt“ zum fünften Jahrestag der Machtübernahme einen Aufſatz „Die Städte nach fünf Jahren“ zur Verfügung geſtellt. Nach einem Rückblick auf die Troſtloſigkeit im Bilde des deutſchen Rathauſes zur Syſtemzeit ſtellt der Miniſter u. a. feſt: Im Vordergrund jeder Aufbauarbeit mußte die grund ätzliche geiſtige Erneuerung der Selbſtver waltung und des Selbſtverwaltungsgedankens ſtehen. Es war nicht möglich, auf dem durch und durch vermorſchten Gebälk parlamentaxiſcher und demokratiſcher Verfaſſungs⸗ und Verwaltungsformen ein neues Gemeindeleben aufzubauen; doch hat von Anfang an darüber volle Klarheit beſtanden, daß der Gedanke einer ge⸗ läuterten Selbſtverwaltung als einer urdeutſchen Einrichtung auch im Reich des Nationalſozialismus ſeinen Platz finden mußte. Die Folgerungen aus dieſen Erkenntniſſen hat die Deutſche Gemeindeordnung gezogen. Sies hat den organiſchen Einbau der Gemeinden in den Staat erreicht und eine rei⸗ bungsloſe Zuſammenarbeit zwiſchen Partei und Gemeinden in vorbildlicher Löſung geſichert. Der zweite Grundgedanke, der unſere Aufbauarbeit leitete, war der, daß das Gedeihen wahrer Selbſtverwaltung abhängig iſt von einer unbedingt geordneten, aber auch von einer mög⸗ lichſt eigenverantwortlichen Finanzverwaltung. Eine Selbſtverwaltung, die auf völlig zerrütteten finanziellen Grundlagen ſteht, verdient dieſen Namen nicht mehr, wie dies die Jahre vor der Machtübernahme mit aller Deutlichkeit ge⸗ zeigt haben. Es galt zunächſt, mit der Erbſchaft der Vergan⸗ genheit, den völlig unausgeglichenen Gemeindehaushalten, der oft unerträglichen Schuldenlaſt mit kurzfriſtiger Fälligkeit auf⸗ zuräumen. Heute zeichnet ſich das endgültige Ziel bereits klar ab. Auf dem Gebiete der Haushaltswirtſchaft ſind eingehende Ordnungsvorſchriften getroffen, die in allem von dem Grund⸗ ſatz des Haushaltsausgleichs beherrſcht ſind. Auf dem in der Vergangenheit geradezu verhängnisvollen Gebiet der Schulden⸗ wirtſchaft iſt durch ein ſorgfältiges Genehmigungsverfahren vorgeſorgt, daß die Verſchuldung der Gemeinden in Zukunft das Maß des Tragbaren nicht mehr überſteigen kann; zugleich iſt geſichert, daß ſie mehr und mehr den Weg der Eigen⸗ finanzierung beſchreiten. Für die einzelnen Länder ſind Prüfungseinrichtungen geſchaffſen, die die Innehaltung einer geordneten Finanzwirtſchaft überwachen. Darin lag aber nur zer eine Teil der Aufbauarbeit; der andere iſt vielleicht noch weſentlicher. Es kam alles darauf an, den Gemeinden nach Möglichkeit wieder eigene ausreichende Steuerquel⸗ len zuzuweiſen und den Finanzzuweiſungen den Rang ein⸗ zuräumen, der ihnen in einem verſtändigen gemeindlichen Steuerſyſtem zukommt, nämlich den Spitzenausgleich zu ſichern. Dex große Schritt nach dieſer Richtung iſt durch die Realſteuer⸗ geſetzgebung des Jahres 1936 getan worden. Der dritte Grundgedanke war, den Gemeinden wirklich die Stellung einzuräumen, die ihnen nach ihrem ganzen Weſen zukommen muß, ſie wirklich zu dem umfaſſenden Trä⸗ ger aller Verwaltungsaufgaben zu machen, die ſich überhaupt in der örtlichen Ebene erfüllen laſſen. Tatkräftige und zielbewußte Arbeit auf allen Gebieten ſchaffe heute wieder, ſo ſchließt Miniſter Dr. Frick, Leiſtungen für das Volk, die ſich würdig in den Geſamtneugufbau ein⸗ fügen. a. In einem zweiten,„Fünf Jahre Neuaufbau des Reiches durch das Innenminiſterium“ überſchrie⸗ benen Artikel gibt Reichsminiſter Dr. Frick einen Querſchnitt durch die Arbeiten ſeines Miniſteriums, wobei er die geſetz⸗ lichen Maßnahmen zur Schaffung des deutſchen Einheits⸗ reiches, die Beamtengeſetzgebung ſowie die einheitliche Zuſam⸗ menfaſſung der polizeilichen Aufgaben im geſamten Reich und die Vereinheitlichung des Geſundheitsweſens behandelt. eee der führerschein des Kraftfahrers iſt ſein Ehrenſchild. ———— 5 Sag ta Zum Leben Roman von Bert Oehlmann. 4 Nun gut! Wo anders wurde auch noch Brot gebacken. Es brauchte ja nicht gerade die Schule in Halenſee zu ſein. Ueber dieſen Verdienſtausfall ließ ſich ſchließlich auch noch hinwegkommen. Langſam näherte ſie ſich der Autobushalteſtelle. Es war 45 Uhr und die Abendzeitungen wurden bereits gus⸗ gerufen. Da erſt durchzitterte ſie neuer Schrecken. Die neuen Jeitungen! Großer Gott, was würden ſie diesmal brin⸗ gen? Sie kaufte gleich drei auf einmal. Die Veberſchriften lauteten überall anders. Neuer Aufſtand in Indien. Rie⸗ ſenbrand in einem Warenhaus. Dreihundert Verletzte bei einem Eiſenbahnunglück in Rumänien. Von Stephani kein Wort. Die Senſation vom Mittag ſchien am Abend be⸗ reits ihre Zugkraft eingebüßt zu haben. 55 Der Autobus kam und Hanni kletterte, um ungeſtörter zu ſein, ins Oberdeck hinauf, wo ſie voller Haſt eine Zei⸗ tung nach der anderen durchblätterte. Zwei der Bläkter brachten von Stephani überhaupt kein Wort, das dritte be⸗ gnügte ſich unter der Ueberſchrift:„Stephani legt umfaſ⸗ ſendes Geſtändnis ab“ mit einem knappen Dutzend Zei⸗ len, aus dem hervorging, daß der Verhaftete die ihm vorgehaltenen Betrügereien zugegeben hatte. Lore wurde mit keinem Wort erwähnt. War das nun ein gutes oder ſchlechtes Zeichen? 5 Hanni kam ermüdet nach Hauſe. Als ſie auf dem Tiſch Doktor Knauers Karte fand, wußte ſie nicht, was ſie mit den Zeilen anfangen ſollte. Nur das ſtand ſo ziemlich ſicher für ſie feſt: daß des unbekannten Rechtsanwaltes Beſuch irgendwie mit Lore zuſammenhängen mußte. Aber dann kam Elſe zu ihr hereingeſchlüpft. „Hanni!“ flüſterte ſie aufgeregt.„Du mußt ſofort wie⸗ der weg. Zum Rechtsanwalt! Ihr habt geerbt, Hanni! Frau Bergemann hat mir's geſagt. Kaum, als wir fort waren, kam Doktor Knauer und—“ „Geerbt?“ Elſe nickte. Ihr gutmütiges Geſicht war gerötet.„Die Bergemann iſt wie umgewandelt,“ flüſterte ſie.„Weiß ſich vor Liebenswürdigkeit nicht zu faſſen. Außerdem muß Dok⸗ tor Knauer etwas über Lore geſagt haben, denn die Berge⸗ mann redet bloß noch von dem„armen Kind“ und ſo. Du mußt unbedingt ſofort hin!“ Aus dem„ſofort“ wurde jedoch nichts,. Emma Bergemann, vornehme Zimmer mit und ohne Penſion, gleich darauf ins Zimmer rauſchte.„Eben höre 3 daß Sie gekommen ſind, Fräulein Riedeler!“ rief ſie. „Daß Sie mir aber nicht davonlaufen, ohne zuvor einen Happen zu eſſen. Das Mädchen wärmt Ihnen Ihr Mit⸗ kageſſen auf. Sie kommen ja auf den Hund, wenn Sie den anzen Tag mit leerem Magen herumlaufen.“ And als e ſah, daß Hann des Anwalts Karte in der Hand hielt, weil Frau heblich brachten erhebliche Schlammengen in die Straßen der Goslarer Oberſtadt. Verkehrsſtrafen ſind häßliche Flecken darauf. 8 Orkan über Norddeutſchland Januargewitter und Hagelſchlag. Eigenartige Erſcheinungen beherrſchen in dieſem Winter unſer Wetter. Nach den ungewöhnlich ſtarken Schneefüllen um die Jahreswende ſtellte ſich Mitte Januar vorfrühlingshaftes Wetter ein, das jedoch nur von kurzer Dauer war. In den letzten Tagen ſtand das europäiſche Feſtland unter dem Ein⸗ fluß eines mächtigen Orkantiefs, das vom Atlantiſchen Ozean her über das Feſtland hinwegbrauſte und Windgeſchwindig⸗ keiten bis zu 100 Kilometer erreichte. Neben dem Sturm ergab ſich vielfach das ungewöhnliche Schauſpiel von Januargewit⸗ tern, die von heftigen Hagelſchauern begleitet waren. Von der Deutſchen Seewarte in Hamburg wurde am Frei⸗ tagmittag eine Sturmwarnung ausgegeben und dieſer War⸗ nung folgte ſchon nach einigen Stunden ein kräftiger Sturm mit Böen bis zu Windſtärke 10. In Hamburg ſtieg dabei das Waſſer auf nahezu drei Meter über normal. Die mit dem Sturm hereinbrechenden Kaltluftmaſſen löſten überra⸗ ſchend einbrechende Gewitter aus. Auch über der Oſtſeeküſte bis nach Danzig tobte ein orkanartiger Sturm, der vielfach Schäden verurſachte und den Schiffsverkehr unterband. Zahl⸗ reiche kleinere Schiffe mußten Nothäfen anlaufen. Gleichzeitig wurde ganz Weſtdeutſchland von einem heftigen Unwetter heimgeſucht. Wolkenbruchartige Regen⸗ ſchauer und gewaltige Hagelſchläge gingen mit überaus ſtarken Blitzen und Donnerſchlägen nieder. Sturmſchäden im Harz und in Schleſien Ueber dem Nordharz ging ein Unwetter nieder, wie es in dieſer Gegend ſeit Jahren nicht mehr erlebt wurde. Bei Windſtärke 10 brachen ſtarke Aeſte, und freiſtehende Bäume an den Landſtraßen wurden glatt umgeknickt. Auch die Dächer von Siedlungshäuſern wurden verſchiedentlich ſtark beſchädigt oder ſogar abgedeckt. In den Waldungen iſt der Schaden er⸗ Die von den Bergen herabfließenden Waſſermaſſen Die Fernſprechleitungen wurden zu einem großen Teil zerriſſen. In Seeboldshauſen am Weſtharz iſt im Sturm ein ſtattlicher Hof niedergebrannt. In den Waldungen bei Wolfshagen und in den Harztälern hat der Sturm Bäunie wie Streichhölzer geknickt und verſchiedentlich die Häuſer be⸗ ſchädigt. Auf dem Brocken erreichte der Sturm bei heftigem Schneetreiben volle Orkanſtärke. Auf der Schneekoppe erreichte der Sturm eine Stunden- geſchwindigkeit von etwa 100 Kilometern. In Breslau wurde eine Windſtärke von 70 Stundenkilometern gemeſſen. Schwere Sturmſchäden werden aus dem Kreiſe Reichenbach gemeldet. Die Zahl der beſchädigten Dächer geht in die Hunderte. Im Eulengebirge iſt großer Windbruchſchaden entſtanden, deſſen Ausmaße ſich noch nicht überſehen laſſen. Aeberflutung im Hamburger Hafen Der anhaltende Nord⸗Nordweſtſturm hat große Waf⸗ ſermaſſen in die Elbe gedrückt, ſodaß am Sonntagnachmit⸗ tag in Hamburg ein Waſſerſtand von 3,40 m über Normal — das ſind 1,20 m über Mittelhochwaſſer— zu verzeichnen war. Das Waſſer hat in der Hafengegend bereits die Stra⸗ ßen teilweiſe überflutet. Der Nord⸗Oſtſee⸗Kanal iſt wegen des Elbe⸗Hochwaſſers bis auf weiteres geſperrt worden. Auf der Anterelbe liegen zahlreiche Schiffe vor Anker, die beſſeres Wetter abwarten. Auch in der weſtlichen Oſtſee herrſcht Sturm. Schwere Stürme über Frankreich Die ſchweren Stürme über ganz Frankreich haben zu ver⸗ ſchiedenen merkwürdigen Unfällen geführt. So regnete es Sonntagfrüh in Paris buchſtäblich Zink, denn von den Dächern löſten ſich zahlreiche Zinkſtücke und fielen oft mit beträchtlichem Lärm auf die Straßen. In den Parks der Innenſtadt und mehr noch in den Bergen und Wäldern der Umgebung wurde eine Reihe von zum Teil über 30 m hohen Bäumen vom Sturm entwurzelt. fügte ſie ſüßlich hinzu:„Hat Ihnen Fräulein Rübner ſchon erzählt? Ja, das iſt eine Ueberraſchung, wie! Kommt extra hergewalzt, der Doktor, um mit Ihnen zu reden! Muß ja ganz klotzig ſein, was Sie und Ihre Schweſter geerbt ha⸗ ben. Apropos, Schweſter— haben Sie neue Nachrichten? Na ja, wo ſollen die wohl ſo raſch herkommen. Aber laſſen Sie den Kopf nicht hängen. Alles kann nur ein Mißver⸗ ſtändnis ſein, ſelbſtverſtändlich. Da kenne ich doch Ihre Schweſter viel zu genau. So ein anſtändiges Mädchen— nein, da laſſen Sie ſich man keine grauen Haare wachſen.“ Die plötzliche Teilnahme klang ſo unecht und verlogen, daß ſich Hanni außerſtande fühlte, auf den Ton einzu⸗ gehen. Sie antwortete einſilbig. Frau Bergemann ſchien das aber gar nicht zu bemerken. Jedenfalls tat ſie ſo. Schließlich verließ ſie wieder das Zimmer, aber nicht, ehe ſte noch einmal von der Tür her ſalbungsvoll tröſtende Phraſen von ſich gegeben hatte. „Falſche Kanaille!“ ziſchte Elſe hinter ihr her. „Das mit der Erbſchaft iſt Quatſch,“ ſagte Hanni.„Wir kennen doch die Bergemann. Die ſieht das Gras wachſen und hört die Flöhe huſten. Nein, nein, kommt gar nicht in Frage. Wen ſollten wir auch beerben? Den reichen Onkel aus Amerika, wie?“ „Aber ihr habt doch tatſächlich einen Onkel drüben!“ „Du biſt in Geographie ſchwach, Elſe. Unſer Onkel iſt nicht nach Amerika, ſondern nach Auſtralien ausgewan⸗ dert. Und dort iſt's ihm ſehr dreckig gegangen. Nicht alle Onkels ſind Erbonkels. Und dieſer Onkel muß im übrigen ſchon lange tot ſein. Er war meines Vaters älterer Bru⸗ der. Alſo davon wollen wir aufhören.“ Sie warf die Karte auf den Tiſch.„Der Brief an den Konſul in Paris iſt wichtiger, Elſe. Haſt du ihn ſchon aufgeſetzt?“ 5 Er war wirklich ſchon fertig. Elſe holte ihn und Hanni war begeiſtert. Sie brauchte nur zu unterſchreiben. Wenn der Konſul dieſes Schreiben bekam, mußte er helfen, wenn er nicht gerade ein Herz von Stein beſaß. 5 Tatſächlich brachte ein paar Minuten ſpäter das Dienſt⸗ mädchen das aufgewärmte Mittageſſen herein. Hanni aß ein paar Happen, ſchob aber bald den Teller wieder zu⸗ zck. Sie konnte einfach nicht. a Elſe,« ſagte ſie,„komm mit, ja?“ Und Elſe ließ, zum zweiten Male an dieſem Lage, ihre Arbeit im Slich um die Freundin zu begleiten— diesmal zu Doktor Felix Knauer, dem Rechtsanwalt. 35 Das mit der Erbſchaft war kein Quatſch! i „Aber, Fräulein Riedeler, mit derartigen Dingen treibt man doch keine Scherze!“ Felix Knauer ſprach lebhafter, als es eigentlich ſeine Art war. Wann, zum Kuckuck, hatte je ein ſo zauberhaft ſchönes Weſen auf dem Seſſel zu ſei⸗ nem Schreibtiſch geſeſſen? War er anläßlich der flüchtigen Begegnung von ihrer Schönheit geradezu begeiſtert ge⸗ weſen, ſo faszinierte ihn nun ihre Erſcheinung vollkom⸗ men. Und ſo was mußte bei einer Emma Bergemann woh⸗ nen! So was verkümmerte unbeachtet im Hinterhauſe einer Berliner Mietskaſerne. Herrgott, warum war ihm dieſes prachtvolle Geſchöpf nicht ſchon früher begegnet! Ein hoher Fabrikſchornſtein mit einem Gewicht von über 3000 kg ſtürzte durch das Dach einer Glaſerei, deren Einrich⸗ tung völlig vernichtet wurde. Auf dem Weltausſtel⸗ lungsgelände wurde eine 40 m lange Mauer des fran⸗ zöſiſchen Handelsmarinepavillons eingeriſſen. In einer Pariſer Vorſtadt wurde ein elfjähriges Mäd⸗ chen von einer Windhoſe mehrere Meter in die Luft ge⸗ hoben und dann mit ſolcher Gewalt wieder zu Boden ge⸗ ſchleudert, daß es tot liegen blieb. Aus aller Weit Italiens beſter Skiläufer einem Sportunfall erlegen. Der bekannte italieniſche Skiläufer Gigeinto Sertorelli iſt in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen, wo er an der 2. Internationalen Winter⸗ ſportwoche teilnahm, an den Folgen eines Sturzes geſtorben. Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten richtete aus dieſem Anlaß Beileidstelegramme an Exzellenz Starace und an Staatsſekretär Ricci, in denen er die deutſche Teilnahme zu dem Tode des„allerbeſten, kühnſten und verwegenſten Ski⸗ läufers, des vorbildlichen Sportsmannes und guten Kamera⸗ den“ zum Ausdruck bringt. Jüdiſche Verbrecher beſtahlen Juden. In Gdingen wurde eine vierköpfige jüdiſche Einbrecherbande feſtgenommen. Dieſe Verbrecher hatte der Jude Lejb Cymbaliſta in Danzig in ſeine Wohnung aufgenommen, von wo aus die Bande Raubzüge unternahm. Cymbaliſta iſt ebenfalls feſtgenommen worden. Ueberall beſtahlen die Verbrecher die reichſten Juden. Sämt⸗ liche Mitglieder der Bande ſind Verbrecher großen Formats. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind der Bande Werte von über 100 000 Gulden in die Hände gefallen. Zwei neue Niagara⸗Brücken werden gebaut. Die Trüm⸗ mer der eingeſtürzten Niagara-Brücke durchbrachen die Eis⸗ decke auf dem nach der US A.⸗Seite liegenden Teil und ver⸗ ſanken. Auf dem kanadiſchen Teil wurde das in unmittelbarer Nähe der Fälle gelegene Ontario⸗Kraftwerk, eines der größten ſeiner Art in der Welt, von etwa 16 Meter hohen Eismaſſen 4 faſt völlig bedeckt. Die eingeſtürzte Brücke ſoll ſofort durch eine neue Bogenbrücke erſetzt werden. Außerdem planen die Pro- vinz Ontario und der Staat New York den Bau einer weiteren Bogenbrücke etwa 350 Meter von der eingeſtürzten Brücke ent⸗ ſernt. Gangſter rauben Lohngelder Raubüberfall mit Maſchinengewehren mitten in New Pork. Ein auch für amerikaniſche Verhältniſſe aufſehenerregender Raubüberfall, bei dem den Banditen die Lohngelder für Hun⸗ derte von Hafenarbeitern in die Hände fielen, ſpielte ſich in New Pork ab. Am hellichten Tage, vor den Augen von 700 Hafenarbei⸗ tern, die auf die Auszahlung ihres Wochenlohnes warteten, drangen vier mit Maſchinengewehren bewaffnete Gangſter in die an einem der belebteſten Piers am Hudſon gelegenen Ge⸗ ſchäftsräume der International Mercantile Co. ein. Sie trieben die Angeſtellten und die Wächter unter Drohungen in einem Fahrſtuhl zuſammen und plünderten dann in aller Ruhe die Kaſſen aus. Ehe noch die vor den Büroräumen wartenden Hafenarbei⸗ ter und die Pierpolizei den Vorfall bemerkt hatten, waren die Banditen mit einem geſtohlenen Kraftwagen entkommen. Rieſiger Lawinenſturz bei Zakopane. In dem polniſchen Winterkurort Zakopane ging vom Stok Miedziany eine rieſige, Schneelawine nieder, die mit einer ſolchen Wucht auf das Meerauge niederrollte, daß ſie die ſtarke Eisdecke des Sees durchſchlug. Während des Ahrollens der Lawine befanden ſich am Uſer des Sees zwei Männer, die mit der Eisernte be⸗ ſchäftigt waren. Einer von ihnen wurde von der Lawine bis auf das gegenüberliegende Seeufer geſchleudert, von wo er wunderbarerweiſe unverſehrt zurückkehrte. Der zweite iſt ver⸗ ſchollen. Man befürchtet, daß er von den Schneemaſſen be⸗ graben oder von der Lawine unter das Eis in das Waſſer des Sees gedrückt worden iſt. 5 * Knauer ließ kein Auge von thr. Wie verhärmt ſte aus⸗ jah! Wie verſorgt! Ob ſie Not litt? Oder ging ihr die Ge⸗ ſchichte mit Lore ſo nahe? Es war vielleicht gut, ihr ſchon jetzt zu ſagen, daß— hm, ſie würde ſich freilich wundern — vielleicht ſogar mißtrauiſch werden, aber war er ande⸗ rerſeits nicht beredſam genug, um derartige Empfindun⸗ gen raſch zu verſcheuchen? „Ehe ich zu dem eigentlichen Zweck dieſer Unterredung komme, muͤß ich Ihnen eine andere Eröffnung machen, begann er vorſichtig„Bitte, erſchrecken Sie nicht. Dazu be⸗ ſteht wirklich kein Anlaß. Im Gegenteil, ſehen Sie,“ fuhr er 19 gleichmütig als möglich fort,„der Beruf eines An⸗ walts beſteht in der Hauptſache aus Beraten und Helfen. Böſe Zungen behaupten, daß auch das Rechtsverdrehen dazu gehöre. So eine ſchlechte Meinung werden Sie aber hoffentlich nicht von uns haben. Nun, ich will keine großen Worte machen. Ihrer Schweſter iſt in Paris ein Mißge⸗ ſchick zugeſtoßen. Der beſte Menſch kann durch die Schuld anderer in ſolche Situationen kommen. Sie brauchen ſich alſo keinen bedrückenden Gedanken hinzugeben. Im übri⸗ 575 befindet ſich Ihre Schweſter wieder auf freiem Fuß un 8 Mit einem Schrei fuhr Hanni hoch. „Herr Doktor!“ ſtammelte ſie.„Das— das iſt wirklich wahr?“ „Ich habe vor einer Stunde den telephoniſchen Beſcheid aus Paris erhalten.“ Und als er ihren Blick verſtändnis⸗ los auf ſich ruhen fühlte, ſetzte er raſch hinzu:„Ich hatte doch von Ihrer Wirtin gehört, was paſſiert war, und da ich ohnehin mit dem Büro eines Pariſer Anwalts tele⸗ phonieren mußte, benutzte ich gleich die be Gelegenheit, Informationen zu erbitten. Vor einer Stunde nun rief der Pariſer Kollege an. Die junge Dame werde ſoeben aus der Unterſuchungshaft entlaſſen, teilte er mir mit, und ſie beabſichtige, noch heute Paris zu verlaſſen. Sind das nicht erfreuliche Nachrichten?“ Hanni brauchte ein paar Augenblicke, um das Gehörte in ſich aufzunehmen. Aber dann jauchzte ſie auf, lief zur Tür und fiel im nebenanliegenden Wartezimmer, wo Elſe zurückgeblieben war, der Freundin um den Hals. „Sie iſt frei— Elſe, Lore kommt zurück— kommt wie⸗ der nach Berlin— oh, dieſes Glück— dieſes Glück!“ Sie weinte und lachte zu gleicher Zeit. Elſe konnte nicht umhin, dasſelbe zu tun. Als Knauer in der Tür erſchien, jah er die beiden Mädchen umſchlungen auf dem Sopha ſitzen. Der Anblick rührte ihn, aber er war taktvoll genug, ſich ſchnell wieder zurückzuztehen. Als Hanni wieder hereinkam, hatte ſie ſich bereits wie⸗ der einigermaßen gefaßt. Das Telephongeſpräch ſei doch ſicher furchtbar teuer geweſen, ſagte ſie, und er möge ihr den Preis nennen. Im Augenblick ſei ſie zwar außerſtande, den Betrag zurückzuerſtatten, aber— 8 „Nicht einen Pfennig habe ich verauslagt,“ log er.„Ich ſagte doch ſchon, daß ich ohnehin telephonieren mußte.“ Sie ſah ihn zweifelnd an, aber da er ihren Blick er⸗ trug, ohne verlegen zu werden, glaubte ſie ihm. Da bleibe immer noch, ihm zu danken, meinte ſie, das ſie hiermit aus vollem Herzen.. Aber auch den Dank wies er zurilck. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. 98 Seckenheim J Weinheim 1 6:2 98 Seckenheim II— Weinheim II 221 Ein mit Spannung geladener Kampf gehört der Ver⸗ gangenheit an. Weinheims Mannſchaft kam in beſter Be⸗ ſetzung, um dieſes für die Spitzenentſcheidung wichtige Spiel zu einem günſtigen Ergebnis zu geſtalten. Seclenheim brachte Spielen bewährte Elf ins„Gefecht“. die in den letzten Vom Anſpiel weg zeigten ſich die Platzherren von der beſten Seite. Gropp geht einer Steilvorlage nach mit Glück rettet Weinheims Torhüter Wenige Minulen darauf ſchießt Kaſt aus dem Gedränge heraus das Führungstor 5 gleich darauf heißt es 2:0. Drei Seckenheimer Spie ter drücken den Ball über die Linie. Als dann noch der ſonſt gute Verteidiger Moſer der Gäſte ein Eigentor ſabriziert, war es aus mit allem Zweifel, wer der Endſieger ſein ſollle. Walz, der Seclenheimer Sturmführer, weiß immer geſchickte und kluge Angriffe einzuleiten. Weinheims Deckung weiß ſich gegen die dauernden Drangwellen kaum zu wehren. Die zweite Halbzeit wußte das gleiche Bild zu zeigen. Walz iſt jetzt ſelbſt der Mann, der mit 2 Toren zeigte, daß er da iſt, wenn es fehlt. Die Gäſte kamen dann zum Ehrentreffer, der von Feuerſtein prompt mit dem ſechſten Gegentor quittiert wird: Als die Seckenheimer Deckung etwas leichtſinnig- wird, nutzt Knapp, der gefährlichſte Stürmer Weinheims, dies prompt zum zweiten Gegentreffer aus. Die Bodenverhältniſſe waren nicht beſonders günſtig und ſtellten an beide Mannſchaften große Anforderungen. Die Gäſte hatten das Pech, die Seckenheimer Mannſchaft in Hochform anzutreſſen. Beſonders die Stürmerreihe zeigte ſich in beſter Form. Walz ſpielte wie in ſeinen beſten Tagen. Gropp leiſtet vorbildliche Arbeit. Janſon war ein Halbſtürmer von Format Arbeit und immer wieder Arbeit, das iſt der Grundſatz dieſes unermüdlichen Spielers. Die Außenſtürmer Schade und Kaſt waren ſichtlich vom Pech verfolgt. Nichts, rein garnichts wollte gelingen. Kritz im Gäſtetor tat vollauf ſeine Pflicht— er war an den Toren ſo gut wie ſchuldlos. Die Verteidiger wehrten ſich ihrer Haut ſo gut ſie konnten. Moſer zeigte ſich ſeinem Partner überlegen. Ja der Mittelreihe iſt der„alte“ Gumb immer noch ein Spie er von Können. Seine Aſſiſtenten Kretz und Müller ſchafften unheimlich, ohne die Kataſtrophe ab⸗ wenden zu können. Im Sturm ſind Schneider auf Rechts⸗ außen und Knapp in der Sturmmitte gefäh reich. Auch Voll⸗ mer auf Linksaußen weiß, was ein Stürmer zu leiſten hat. Das Können der Verbindungsſtürmer muß dagegen etwas zurückſtehen. 5 1 Die Geſamtleiſtung beider Mannſchaften war gut. Ebenſo darf man die Leiſtung des Unparteiiſchen, Herrn Seibert⸗ Plankſtadt, mit gut bewerten.— Zuſchauer ca, 350. ch * Ilvesheim beſiegt Phönix Mannheim. Alemannſa Ilvesheim— Phönix Mannheim 3:1(111) Am geſtrigen Sonntag empfingen die Alemannen auf eigenem Platze ihren alten Rivalen hönir Mannheim, wobei die Ilvesheimer einen verdienten Sieg erzielen konnen. Das faire Spiel wurde von Schiedsrichter Benſching⸗Karlsruhe gut geleitet. 3 5 Bei dem Treffen trat keine der Mannſchaften mit be⸗ ſonderen Leiſtungen hervor. Das erſte Tor erzielle Illesheim durch A. Weber, das bereits in der erſten Viertelſtunde fiel. Phönix war nun eine Zeit lang etwas feldüberlegen, und konnte auch kurz vor der Pauſe den Ausgleich erzielen. Nach dem Wechſel kam Ilvesheim durch ein Eigentor von Schüßler zum Führungstreffer. Nun ſtrengten ſich die Ilvesheimer Stürmer mächtig an, und Hartmann ſtellte kurz darauf das Endreſultat durch ein ſchönes Tor her. Die Platzherren waren bis zum Schluß im Angriff, doch Phönie konnte Torerfolge verhindern. Aber auch die Mann⸗ heimer hatten Torgelegenheiten, die ſie aber gleichfalls nicht ausnützen konnten. 8 Ilvesheim rangiert nun auf der Tabelle an 6. Stelle. Handball der Kreisklaſſe.. Vfe Neckarau 1— Tbd.„Jahn“ Seckenheim J 65 Auswärtiger Sport Fußball Meiſterſchaftsſpiele: Gau Mittelrhein: Kölner BC.— Rhenania Würſelen Mülheimer SV.— Alemannia Aachen SV. Beuel— Tura Bonn Gau Heſſen: Spielverein Kaſſel— VfB. Großauheim 8 Germania Fulda— FC. 93 Hanau 0·˙2 VfB. Friedberg— SC. 03 Kaſſel 12 Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— 1. FC. Kaiſerslautern 71 Boruſſia Neunkirchen— SV. Wiesbaden 521 Kickers Offenbach— Wormatia Worms 712 Gau Baden: SV. Waldhof— 1. S O 5 FC. Pforzheim 3 VfR. Mannheim— Bf. Neckarau 23 FV. Kehl— VfB. Mühlburg 4: Freiburger Fc.— Germania Brötzingen 85 Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— VfB. Stuttgart— Stuttgarter SC.— SSV. Ulm Gau Bayern: Almer FV. 94 5˙0 VfR. Schwenningen 7·0 Anion Böckingen 5 Sfr. Eßlingen 121 Bayern München— 05 Schweinfurt 4.0 SVg. Fürth— 1860 München 65 Jahn Regensburg— Schwaben Augsburg 471 Freundſchaftsſpiele: Wacker München— Sfr. Stuttgart * 5 Waldhof— 1. Ic pforzheim unenkſchieden. Zu Beginn des zweiten Spieles der Mannheimer Dop⸗ bun durch. Die Beteiligung Untergauſportwartinnen Mittelberg durch, an dem DR und die beſten Läuferinnen des Obergaues men. Die Leitung dieſes Kurſes hat Lehrerin, die die Mädel praktiſch und theoretiſch unterweiſt. 15 5 bes feſtgelegte Skiwartprüfung, die als Ab⸗ lu praktiſchen und theoretiſchen Beherrſchung der Unterrichts⸗ methoden auch Kenntniſſe in erſter Hilfe und kleiner Tou⸗ renführung, um den Anforderungen im wachſen zu ſein. Die bei dieſem Lehrgang ausgebildeten 0 übernehmen dann die Leitung der Anfän ſerkurſe, le im Zuſchauer angefüllt. Zwiſchen dem SV Waldhof und dem 1. Fc Pforzheim kam es zu einem erbitterten Ringen, in dem die Gäſte ſchon wie die ſicheren Sieger ausſahen. Pforzheim hatte ſich bis zur Pauſe einen 1:0⸗Vorſprung geſichert, den die Waldhöfer aber ſofort nach Wiederbeginn wettmachen konnten Es ſah nun zunächſt nach weileren Er⸗ folgen der Waldhöfer aus, die ſtark überlegen pielten, aber im Sturm viele Schwächen offenbarten. Pforzheim lag auf der anderen Seite mil nur drei Stürmern ſtets auf der Lauer und konnte mit Hilfe einiger Abwehrfehler der Drittel der Waldhöfer Hintermannſchaft ſchon im erſten zweiten Halbzeit mit 321 davonziehen Minuten gelang es Waldhof ſchließlich doch noch, die eben noch ſicheke 1•3⸗Niederlage in ein 3:3⸗Unentſchieden zu verwandeln. Das Spiel wurde zum Teil ſehr hart durchge⸗ führt, ſo daß der Schiedsrichter Heß⸗Stuttgart einen ſchwe⸗ ren Stand hatte. BfR Mannheim hatte Mühe. Im erſten Spiel der Doppelveranſtaltung im Mann⸗ heimer Stadion, das vor 8—10 000 Juſchauern, darunter auch Reichstrainer Seppl Herberger vor ſich ging, ver⸗ mochte der VfR Mannheim nach großen Ayſtrengungen gegen den gefürchteten Lokalrivalen und Waldhof⸗Be⸗ zwinger VfL Neckarau mit 22(11) eine Punkteteilung zu ergwingen, die die Raſenſpieler weiterhin im Kreis der Meiſterſchaftsanwärter beläßt Das Ergebnis elilſpricht dem Spielverlauf Vei der kritiſchen Betrachtung muß zwar er⸗ wähnt werden, daß die VfR⸗Deckung, in der diesmal Ka⸗ menzin mit Abſtand vor Rößling der Beſte war, oft ins Wanken geriet und ſo den möglichen Sieg vergab. Außer⸗ dem war das zweite Tor Neckaraus von Edelmann zu hal⸗ ten.— Schiedsrichter Schmitt(Karlsruhe) traf oft Fehl⸗ entſcheidungen l Hoher Sieg des Fc über die Germanen. Nach langer Pauſe ſtellte ſich der Freiburger Fc wieder einmal„ſeinem“ Publikum vor. Gegen die Germanen aus Brötzingen kamen die Breisgauer zu einem klaren 570 Siege, der bereits bei der Pauſe feſtſtand und in dieſer Höhe verdient iſt. Erfolgreichſter Spieler des FC war der pon den fünf Treffern allein drei auf ſein Konto 8 600 Zuſchauer.— Schiedsrichter Knobloch Singen. Handball Auswahlſpiel. in Aachen: Mittelrhein— Weſtfalen 5•8 Meiſterſchaftsſpiele. Gau Südweſt; DAL Haßloch— Viktoria Griesheim 9²⁴ TSV Herrnsheim— VfR Schwanheim 6˙3 SV 98 Darmſtadt— Te 61 Ludwigshafen 11:8 Germania Pfungſtadt— Polizei Frankfurt 7:9 Gan Baden TS Oftersheim— Freiburger Fe 115 TV 62 Weinheim— Tgd Ketſch 8:13 TV Rol— S Waldhof 275 TV Hockenheim— VfR Mannheim 10:5 Go u Württemberg: Tſchft Göppingen— TV Urach 52 TSV Süßen— TS Schnaitheim 4:5 TG Stuttgart— Stuttgarter Kickers TV Altenſtadt— TV Cannſtatt aus 8:0 abgebr. Hes gen gewann den Ehrenpreis Sweifacher Torlaufſieger wurde Maruſarz. Mit dem Sprunglauf zur Kombination und dem Spe⸗ zialſprunglauf erreichte die 2. Internationale Winterkport⸗ woche in Garmiſch⸗Partenkirchen am Sonntag ihren Höhe⸗ punkt. Als Sieger der nordiſchen Kombination erhielt der Norweger Thorwald Heggen den vom Führer und Reichs⸗ kanzler geſtifteten Ehrenpreis Zweiler in der Kombination wurde der deutſche Skimeiſter Günthe: Neergans vor dem deutſchen Heeresmeiſter Albert Burk Im Spe zialſprung⸗ lauf. der wegen des ſtarken Sch zens ebenfalls auf det Kiemeſe Olhmpfaſchanze ausgetragen murde, ſiegte vor 10 000 Zuſchauern de r Pole Stanislaus Maruſarz, der vorher ſchon den Kombinationsſprungkauf auf der gleichen Schanze gewonnen hatte. Be den letzten beiden Rennläufen zu der Weltmeiſterſchaft ſicherte ſich England mit MeEvoy den Titel. Im Kampf um den zweiten Platz lagen die beiden deutſchen Bobs. Major Kilian, der ſich durch einen ausge⸗ zeichneten dritten Lauf ſogar einmal in Führung gebracht hatte, behauptete ſich gegen den Zweierbob⸗Meiſter von Deutſchland, Fiſcher, der Dritter wurde. * Viererbob⸗ Herber-Baier zum vierken Male Europameiſter. Mit einem großen deutſchen Erfolg endete Ne 9. Euro⸗ pameiſterſchaft im Eiskunſtlaufen, die auf der Freilufteis⸗ bahn von Troppau entſchieden wurde. Unter dem Jubel von 10 000 begeiſterten Zuſchauern errangen die Olympia⸗ ſieger Maxie Herber⸗Ernft Baier zum vierten Male hinter⸗ einander den Titel. Das Wiener Geſchwiſterpaar Ilſe und Erik Pauſin kam auf den zweiten Platz Auch der dritte Plag fiel an Deutſchland durch Koch⸗Nogck. * Kreismeiſterſchaſten auf dem Nuheſtein ef Nebel und zeitweiſe ſehr ſtarkem Schneetreiben führten die nordbadiſchen und ſaarpfälziſchen Kreiſe des Gaues Südweſt am Sonntag auf dem Ruheſtein ihre Mei⸗ 1 N war ſehr gut; über undert Läufer und Läuferinnen hatten ſich am Start ein⸗ gefunden. Die Schneelage war recht gut, der andauernde 25 000 Zuſchauer in der Hamburger Hanſeatenhalle. der deutſche Meiſter aller über den Südafrikaner hielt. Vor allem in den letzten Runden klar überlegen, doch ſteckte der tapfere die ſchwerſten Schläge ein und ſtellte ſich Kampf. Dem Zwölf⸗Runden⸗Kampf in der tenhalle wohnten Ehrengäſte bei. Nach den letzten Anweiſungen des Berliner 91 und flü'ſi l 04 Briten zum erſten inen glich in der Ecke des ſchüttelt wurde. Die dritte Runde ſah Schmeling in voller Fahrt, er trieb Foord mit Haken und lockte ihn zum Angriff, um dann plötzlich mit der Rech⸗ ten hart zuzuſchlagen. Foord aber war auf der Hut und mußte die Punkte abgeben. Foord verließ ſich auch in der vierten Runde wieder auf ſeine den Kampf an, zog den Südafrikaner an ſich und es gab bewegten Schlagaustauſch. Es ſchien ſo, als wolle Schmeling ſeine Qualitäten im Nehmen erproben, denn er ö ließ den Gegner wiederholt durchkommen. So mußte dieſe Runde als offen bezeichnet werden. In der fünften Runde führte der Deutſche den Kampf ſehr ſelbſt⸗ bewußt, er konnte ſich auf ſein gutes Auge verlaſſen. Foord kam mit einer langen Rechten nicht ins Ziel, er mußte mehr nehmen, als er ſelbſt geben konnte. Er verlor auch dieſe Runde. In der ſechſten Runde bekam Foord hintereinander die ſchwere rechte Hand des Deutſchen zu ſpüren, er blutete leicht aus der Naſe und wurde immer wieder wirkungsvoll gekontert. Mar riskierte in dieſer Runde ſehr viel. Als er wiederholt ſchwer durchkam, brach ſtarker Beifall los. Nach dem Zeichen zur ſiebten Runde gab es nur noch einen Mann im Ring: Max Schmeling. Er ſpielte mit ſeinem Gegner, variierte ſeinen Angriff, duckte und tauchte und war klar überlegen. Verzweifelt ſtellte ſich der Südafrikaner in der achten Runde zum Kampf. Obwohl er wußte, daß nichts mehr zu gewinnen war, zeigte er ſich als tapferer Geg⸗ ner, ſtets verſuchte er ſeine Linke einzuſetzen, aber Schmeling antwortete ſchnell mit einem kurzen Haken und hatte Vor⸗ teile für ſich. Ueberraſchend ſchien der Gaſt in der neunten Runde den zweiten Mind“ bekommen zu haben. Er war wieder da, ſeine Linke führte er zu neuem Angriff. Er, der eben noch reſtlos geſchlagen ſchien, ſtand wieder friſch vor ſeinem Geg⸗ ner. Und Schmeling ließ den Briten auch noch aufkommen, zuverſichtlich ſtand er im Kampf, gab aber zum zweiten Male die Punkte ab. Der Kampf war in der zehnten Runde auf ſeinem Höhepunkt. Foord griff an, aber Max ſchlug trockener und härter und entſchied dadurch auch dieſe Runde für ſich. Noch war ein vorzeitiges Ende des Kampfes mit einem Siege des Deut⸗ ſchen in der elften Runde möglich. Mas trieb ſeinen Gegner durch den Ring, ſchwer gezeichnet, erweckte das nahe Ende bei Foord neue Energien zum Widerſtand. Schmeling verbuchte die Runde für ſich. In der zwölften Runde verſuchte Foord noch einmal, ſeine Linke anzubringen. Schnell getaucht und dann bearbeitete Max den Südafrikaner mit Hakenſerien, aber Foord war nicht mehr von den Beinen zu bringen. Als der Schlußgong ertönte, war Foord reſtlos geſchlagen, aber man ſah ihm die große Freude an, mit einem ſolchen Gegner über die Runden gekommen zu ſein. Schmelings Punktſieg war ſelbſtverſtändlich. Beifall ertönte, der noch anhielt, als der Deutſche nach dem Glückwunſch Foords ſich den Lorbeer⸗ kranz um die Schultern legte. Das Ergebnis der Rahmenkämpfe. Den Eröffnungskampf beſtritten im Leichtgewicht Rudolf Kretzſchmar(Dresden) und Albert Eſſer(Köln) um die Mei⸗ ſterſchaft. Das Schiedsgericht gab Eſſer den verdienten Punkt⸗ ſieg, der damit wieder in den Beſitz der deutſchen Leichtge⸗ wichtsmeiſterſchaft kam. Zum zweiten Vorkampf trafen ſich der frühere deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter Adolf Witt(Kiel) und der Süd⸗ afrikaner Robey Leibbrandt. Witt ſiegte nach Punkten. Im vorletzten Rahmenkampf zwiſchen dem deutſchen Mit⸗ telgewichtsmeiſter J. Beſſelmann(Köln) und dem Waliſer D. Jones riß Beſſelmann von der dierten Runde an die Kampfesführung an ſich und gewann trotz einer Verletzung der Augenbraue überlegen nach Punkten. Für den einzigen k. o.⸗Sieg dieſes großen internationalen Kampftages ſorgte der Düſſeldorfer Halbſchwergewichtler Paul Wallner. Er überſchüttete ſeinen Gegner Charly Bundy mit einem Hagel von Kopf⸗ und Körperhaken und noch vor Ablauf der erſten Runde brach der Ringrichter den Kampf ab und erklärte Wallner zum k. o.⸗Sieger. Schneeſturm beeinträchtigte aber die Teilnehmer ſehr ſtark. Die erzielten Zeiten müſſen in Anbetracht der äußeren Um⸗ ſtände als recht annehmbar bezeichnet werden. Den Sieg in der Kombination holte ſich der Mannheimer Lutz. Skiwarlinnenlurs des BDM Obergaues Baden. () Karlsruhe. Der BDM.⸗Obergau Baden führt für die einen S iwartinnenlehrgang in auch Wanderſportlehrerinnen des teilneh⸗ Irmgard Heller, DSV⸗ des Lehrganges gefordert wird, verlangt neben der Mittelgebirge ge⸗ pelveranſtaltung hatte ſich das Stadion auf rund 12 000 führt werden. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 31. Januar, Miete G 14 und 2. Sondermiete G 7: Der Reiter. Schauspiel von Heinrich Zerkau⸗ len. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. Dienstag, 1. Februar, Miete B 15 und 1. Sondermiete „Schwarzer Peter. Eine Oper für große und kleine Leute. Muſik von Norbert Schultze. Anfang 20, Ende 22.45 Uhr. Mittwoch, 2. Februar, Miete M 15 und 1. Sondermiete M8 Der Reiter. Schauſpiel von Heinrich Zerkou⸗ len. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. Don ner stag, 3. Februar, Miete D 15 und 1. Sonder⸗ miete D8: Mazeppa. Oper don Peter Tschaikowsky. Anfang 19.30, Ende gegen 22.45 Uhr. ö Freitag, 4. Februar, Miete F 15 und J. Sondermiete 8. Uraufführung: Rich der— ncht Rächer. rauerſpiel von Lope de Vega. Februar und März von den Untergauen durchge⸗ Nachdichtung Hans Schlegel. Anfang 20. Ende etwa 22.30 Uhr. 8 5 5 5 2 8 2 dunftſieg Schmelings über Ben Foorb Einen einwandfreien Punktſieg erzielte Mar Schmeling, Klaſſen, am Sonntagnachmittag Ben Foord, der ſich überraſchend gut war Schmeling Südafrikaner ſelbſt immer wieder zum r Hamburger Hanſea⸗ nahezu 25000 Zuſchauer und zahlreiche Ringrichters Max Pippow ertönte zum erſten Male der Gong zu dem über 12 Runden führenden großen Kampf. aus ſeiner pf und Körper. bis Male ſeine ſchwere Rechte voll landete und der Gaſt ſtark durchge⸗ linken Haken. Schmeling nahm Ueberfetzung und **