Nr. 26 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 1. Februar 1938 Die Finanzentwicklung der Gemeinden Lei eigerung oder Laſtenſenkung? In der umgeſtalteten „Deutſche Verwaltung“ Reichshauptſtadt Berlin, „Erſt wenn Schulden dem gebotenen Umfange d zelnen Gemeinde ihre f Ho Die 7 geben. Die Laſtenſenkun meine Antwort. Durchſchnitt allem die Bür ben wird, wo! erheblich über ein und erweiterten Zeitſchrift ſchreibt der Kämmerer der Profeſſor Hettlage, u. a.: 1 und Rücklagenbildung in rchgeführt ſind, ſo iſt der ein⸗ anzpolitiſche Freiheit wiederge⸗ in; Leiſtungsſteigerung oder 9 erſteuer mit mehr als 500 vH erho⸗ Ablieferungen der Verſorgungsbetriebe da 5prozentige Verzinſung des Eigen⸗ kapitals des Gemeindebetriebs hinausgehen, da iſt La⸗ ſtenſenkung wichtiger als Leiſtungsſteigerung. Vor allem bei den Verſorgungstarifen müſſen gewiſſe veraltete Tarifformen und überhöhte Preiſe beſei⸗ kigt werden. Die Maßnahmen, die in dieſer Richtung von Innenminiſterium, Gemeindetag und Reichsgruppe Ener⸗ giewirtſchaft eingeleitet ſind, haben ſchon zu gewiſſen Fort⸗ ſchritten geführt. Jedoch bleibt hier noch vieles zu tun. Die gemeindlichen Verſorgungsbetriebe müſſen mehr und mehr von einer allzuſtarken fiskaliſchen Zielſetzung zu der ge⸗ meinwirtſchaftlichen zurückgeführt werden, durch die allein die öffentliche Wirtſchaft auf die Dauer gerechtfertigt wird. f Erſt wenn der Schuldenſtand auf eine mäßige Höhe heruntergedrückt iſt und ſich durch die vertraglichen Tilgungen weiter mindern wird, erſt wenn neue Schulden auch für außerordentliche Vorhaben nicht aufgenommen zu werden brauchen, erſt wenn maßvoll Rücklagen angeſammelt ſind, erſt wenn die Verſor⸗ gungstarife umgebaut und weiteſtmöglich geſenkt ſind, erſt wenn offenlichtlich überhöhte Steuerſätze auf ein dauernd tragbares Maß herabgeſetzt ſind, erſt dann kann eine Aufgabener weiterung und die damit verbundene Ausgäbenſteigerung für notwendige oder erwünſchte Maß⸗ nahmen vorgenommen werden. Aber auch, hier muß Neues mit großer Zurückhaltung geplant werden. Eine Steigerung des Bedarfs für fortdauernde Ausgaben, vor allem für perſönliche Ausgaben einſchließlich Verſorgungs⸗ laſten, iſt in den letzten Jahren ſchon anläßlich der Durch⸗ führung von neuen Geſetzen und anderen unabweisbaren Aufgaben entſtanden. Verfügbare Finanzverbeſſerungen ſollten möglichſt nur einmaligen Ausgaben zugewendet werden, wie z. B. für Schulbauten, Jugendheimbauten, neue Grünflächen und Sportanlagen u. ä.; dabei ſind die alljährlichen Mehraufwendungen für den Betrieb und die Unterhaltung dieſer neuen Bauten und Anlagen vorher ſorgfältig zu ermitteln und möglichſt niedrig zu halten. Die Bauten der HZ. Ausſtellung der Entwürfe in München, Im Rahmen der großen Münchener Architektur⸗ Ausſtellung nehmen die Bauten der Hitler-Jugend einen beſonderen Raum ein. In einem Artikel geht der„Reichs⸗ jugendpreſſedienſt“ auf die dort gezeigten Entwürfe ein und ſchreibt: Die Bauaufgabe der Hitler⸗Jugend beſteht weſentlich in der Schaffung der für den Dienſt benötigten, würdigen Heime. Sie wird erweitert durch die zahlreichen Bauten zur Schulung der HJ.⸗Führerſchaft. Daneben ſteht die Er⸗ kichtung von weiteren Jugendherbergen. Um den Aus⸗ ſtellungsbeſuchern einen kurzen Ueberblick über dieſe ver⸗ ſchiedenartigen Pläne zu geben, werden einmal fünf HJ. Heime verſchiedener Größe, vom Kleinheim bis zum Groß⸗ heim, eine Gebietsführerſchule, die Reichsführerinnen⸗ ſchule des BDM. zu Braunſchweig, die Akademie für deutſche Jugendführung zu Braunſchweig, das Auslands⸗ haus der Hitler-Jugend zu Kladow bei Berlin und die Adolf⸗Hitler⸗Schule in Potsdam im Modell dargeſtellt. Als ein Merkmal der Heime der Hitler-Jugend fällt auf, wie gut ſie in ihrer äußeren Geſtaltung den Land⸗ Sa ſa au Lelen Roman von Bert Oehlmann. „Es war meine Pflicht, mir Gewißheit zu verſchaffen,“ erklärte er.„Warum? Weil Sie und Ihr Fräulein Schwe⸗ ſter vom heütigen Tage an meine Klientinnen geworden find. Und damit kämen wir zum zweiten und hauptſächlich⸗ ſten Teil unſerer Beſprechung.“ Wie rührend ſie ausſah in ihrer Verwirrung! „Sie— Sie meinen die Erbſchaft?“ „Ganz recht!“ b 5 „Aber das muß ein Irrtum ſein! Ich wüßte nicht, von welcher Seite wir irgend etwas zu erwarten hätten.“ »Um ſo erfreuter werden Sie ſein, zu hören, daß doch jemand an Sie gedacht hat.“ Hanni glühte wie im Fieber. Die erlöſende Nachricht über Lore, die geheimnisvollen Worte Doktor Knauers, beides erregte ſie tief. In ihren Ohren war ein Brauſen und Sauſen, daß ſie beinahe ſo etwas wie körperliche Schmerzen empfand. Und bei alledem hatte ſie das Gefühl, daß nun etwas Unerhörtes geſchehen mußte— etwas noch nie Dageweſenes] Sie zitterte und ſah den Mann, der hinter dem Schreibtiſch ſaß, nur verſchwommen. „Ehe ich Ihnen eröffne, wer Sie und Ihre Schweſter bedacht hat, werde ich Ihnen ſagen, was Ihnen zufallen ſoll. Es iſt nicht viel: Ein Haus, ein Kino und ein kleines Bankkonto.“ „Ein— ein— ein was?“ a „Ein Haus, ein Kino und ein kleines Bankkonto,“ wie⸗ derholte Knauer fachlich.„Aber mit allen dieſen Dingen iſt es ſo wie mit vielen Dingen im Leben: ſie haben alle⸗ ſamt einen Haken. Fühlen Sie ſich ſtark genug, meinen Ausführungen klar folgen zu können?“ „Rein,“ ſagte Hanni und ſtand unſicher auf,„Ich— ich— mir iſt etwas— etwas ſchwindlia.“ Wirklich mußte ſie ſich ſofort wieder ſetzen. Lore frei, ein Haus, ein Kino und was noch? Ein Bankkonto, ja und ein Haken. Nein, drei Haken. Hanni ſchloß die Augen. Knauer ſagte etwas, aber ſie hörte ſeine Stimme wie aus weiter Ferne Dann ſtreichelte ihr jemand das Geſicht. Das war Elſe. Knauer hatte ſie wohl hereingerufen. Und dann jetzte jemand ein Glas an ihre Lippen und ſie trank— trank Dann wurde ihr beſſer. Naum und Menſchen nahmen wieder ihre urſprünglichen Formen an. Elſe kniete neben ihr. und Knauer beuate ſich beſorat zu ihr hinab. 7 ſchaften angepaßt ſind, in denen ſie ſtehen. Allgemeine Be⸗ achtung findet das Modell der Adolf-Hitler⸗Schule in Pots dam. Dieſes großartige Bauwerk, das nach dem Ent⸗ wurf des Architekten der Reichsjugendführung, Hanns Duſtmann, errichtet werden ſoll, wird nach ſeiner Fertig⸗ fein zweifellos als bauliche Glanzleiſtung anzuſprechen ein. f Das Goldene Ehrenzeichen Verleihung zum 30. Januar. Berlin, 31. Januar. die nationalſozialiſtiſche Bewegung und den lſozialiſtiſchen Staat das Goldene Ehrenzeichen der SDA verliehen. Unter den Ausgezeichneten befinden : Adam, Karl. Gauinſpekteur, Kaſſel; Asmus, Georg, tandartenführer, Offenburg; Backe, Herbert, Staatsſekre⸗ in; Fuſt, Herbert, Gruppenführer, Mannheim; Arthur, Senatspräſident, Danzig; von Jagow, Obergruppenführer, Berlin; Jebe, Friedrich, Ober⸗ r. Oſtenfeld(Holſtein); Klett, Eugen, Gauamtsleiter, art; Kölle Walter, Kreisleiter, Daun; Körner, Karl, Brigadeführer, Trier; Kremmer, Joſef, Gauamtsleiter, Frankfurt a. M.;; Kriechbaum, Karl, Bochum; Kuhnt, Werner, Oder; Löwer, Otto, inkfurt a. rat, Heſſen⸗Naſſau; 9 5 ruhe; Neuburg. Hern f„ Kaſſel; Niet⸗ mann, Heinrich. Regierungsdirektor, Saarbrücken; Pflau⸗ mer, Kart, Miniſter, Karlsruhe; Reiner, Heinrich, Landes⸗ regierung Heſſen, Frankfurt a. M.; Rolofs, Franz. Düf⸗ ſeldorf; Schädler, Georg, Kreisleiter, Gopprechts(Schwa⸗ ben); Schmidt, Franz, Oberführer, Kaſſel; Schmidt, Her⸗ mann, Kreisleiter, Wertheim; Schwäbe, Martin, Haupt⸗ ſchriftleiter, Köln; Schwerin, Eberhard, Graf, Hauptſchrift⸗ leiter, Eſſen; Simon, Karl, Oberſtarbeitsführer, Zweibrük⸗ ken; Thiel, Robert, Gauamtsleiter, Köln; Wild, Herbert, Kreisleiter, Idar-Oberſtein. . rl, Oberſtarbeitsführer, Gebietsführer, Frankfurt a. d. M.; Lommel, Hans, Land⸗ rektor, Karls⸗ Be örderungen in der SA⸗Gruppe Süd weſt Aus Anlaß der fünften Wiederkehr des Beginns der nationalſozialiſtiſchen Revolution wurden im Bereiche der S A.⸗Gruppe Südweſt wieder eine Reihe verdienter und bewährter SA.⸗Führer befördert. Zum Oberführer: Die Standartenführer Paul Dorr (Brigade 53 Karlsruhe), Georg Utz(Stab Gruppe Südweſt) Enno Meyer(Standarte 114 Konſtanz), Eduard g (Standarte 119 Stuttgart) und Karl Engelhardt 63. Brigade 53). Zum Standartenführer: Der Oberſturmbannfüh⸗ rer Albert Schmidt(z. V. Stand. 142 Säckingen). Zum Oberſturmbannführer: Die Sturmbann⸗ führer Alrich Schmidt(Stab Gruppe Südweſt), Julius Marggrander(Stand. 109 Karlsruhe), Joſef Naber(Stand. 111 Raſtatt), Karl Hauſer(Sturmbann 11113 Emmendin⸗ gen), Hans Waldmann(Brig. 55 Stuttgart), Hermann Schumm, Lorenz Hilburger und Hugo Kroll(ſämtl. z. V. Brig, 55 Stuttgart), Heinz Lechler(Sturmbann 11-247 Kirchheim. Zum Sturmbannführer: Die Sturm⸗ hauptführer Ernſt von Kittlitz, Heinz Rieſe, Dietrich Erhardt, Hans Stanger und Friedrich Pfiſterer(ſämtl. Stab der Gruppe Südweſt), Fritz Minola(Brig. 53 Karlsruhe), Eugen Fritſch(Stand. 111 Raſtatt), Gottlieb Fleig(Sturmbann 11⸗169 Offenburg), Anton Ringwald(Skurmbann 111160 Haslach⸗K.), Karl Anlicker(Stand. 113 Freiburg), Emil Tröhler(3. V. Stand. 113 Freiburg), Werner Gekeler (3. V. Stand. 180 Tübingen) und Otto Barth(3. V. Stand. 120 Ulm).— Im Stab der Gruppe Südweſt wurden außer⸗ dem befördert die Oberſturmführer Wilhelm Niklaus und Willi Wochele zum Sturmhauptführer, die Obertrupp⸗ führer Hans Pleſch, Hellmuth Wider, Friedrich Seebaß, Theodor Karcher, Hermann Schneider und Emil Schumacher zum Sturmführer. Im S A.⸗Sanitätsführerkorps: Zum San.⸗ Standartenführer: Die San.⸗Oberſturmbannführer Ernſt Ruch 7 Himpel NV V. e verträgt ja auch kein Menſch,“ hörte ſie Elſe ſagen.„Und außerdem hat ſie ſo gut wie nichts im Magen. Ach Gott, ach Gott!“ Wa rum lief Knauer ſo raſch aus dem Zimmer? Honni ſchloß wieder die Augen. Elſe ſtreichelte ihr die Hand. Die gute Elſe! Ein wohliges Gefühl durchrann Hanni. Es war ſo ſchön, einen anderen Menſchen einmal um ſich be⸗ ſorgt zu wiſſen. Und außerdem ſaß es ſich ſo weich im Seſ⸗ ſel. So unglaublich weich. Ob das bei allen Rechtsanwäl⸗ ten ſo war? Ein Haus, ein Kino, ein Bankkonto. Und viele Haken. i Hanni verſank in einen traumähnlichen Zuſtand. Ein D⸗Jug raſte über eine Brücke. Das Mädchen, das aus dem Fenſter winkte, war Lore. Aber nein, es war ja kein Zug, ſondern ein Haus, aus dem Lore herausſchaute— ein ſchrecklich verwahrloſtes Haus mit ſchmutzigen Fenſtern und ſchiefem Dach. Vornehme Zimmer mit und ohne Penſion, ſtand unten an der Tür. Nur von Frau Bergemann war nichts zu ſehen. Aber ihre Stimme wurde von irgendwo hörbar. Gewiß keifte ſie wieder mit einem der Mieter und dem Dienſt mädchen. „Na alſo,“ ſagte Elſe,„nun machſt du doch ſchon wenig⸗ ſtens die Augen wieder auf. Komm, iß ein wenig. Der Herr Doktor war ſo liebenswürdig, für einen kleinen Im⸗ biß zu ſorgen.“ Hanni richtete ſich auf. Knauer hatte das Rauchtiſchchen herangezogen, ein weißes Tuch darüber gebreitet und ihn dicht an den Seſſel gerückt Ein Glas Rotwein ſtand da. and auf einer Schuſſel lagen appetitlich ausſehende Biſſen. Lachs, Schinken, Wurſt, Käſe. Das wird teuer werden, dachte Hanni. Die Rechtsanwälte nehmen es von den Le⸗ bendigen. Aber dann lief ihr doch das Waſſer im Munde zuſammen und ſie langte tüchtig zu. 8 „Na alſo,“ lächelte Knauer. Seine Augen ſtrählten. Ja, er war herzlos genug, Hannis Schwächeanfall herrlich zu finden, genoß er doch jetzt ihre Gegenwart um ſo länger. Nur die andere ſtörte ihn, aber da Fräulein Riedeler ihn extra bat, Elſe dazulaſſen, weil ſie getroſt alles hören dürfe, mußte er wohl oder übel in den ſaueren Apfel beißen und als liebenswürdiger Menſch noch erklären, daß er abſolut nichts dagegen habe 35 Hanni war die erſte, die auf die Geſchichte von vorhin zurückkam Sie verſtehe das alles nicht, ſogte ſie Wer es denn ſei, der ihr das Vermächtnis ver! ben habe? Er möge doch alles erzählen, ſie halte es ung zocß aus dar Neugierde. 5 5 „Ich will mit den drei Hake lächelte anfangen,“ Knauer,„und zwar mit dem le en zuerſt— mit dem —— e 888 (J. Arzt Brig. 53 Karlsruhe) und Erwin Stubbe(1. Arzk Brig. 55 Stuttgart). Zum San.⸗Sturmbannführer der 1. Arzt der Stand. 119 San.⸗Sturmhauptführer Rudi Herr⸗ mann, Stuttgart. Im S A.⸗Verwaltungsfüh⸗ rerkorps: Zum Verw.⸗Standartenführer: Der Verw.⸗ Oberſturmbannführer Albert Katz(Stand. 172 Pforzheim). Zum Verw.⸗Oberſturmbannführer: Die Verw.⸗Sturmbann⸗ führer Ernſt Göhler(Brig. 53 Karlsruhe) und Wilhelm Koch(Marine⸗Standarte 18). Zum Verw.⸗Sturmbannfüh⸗ rer: Der Verw.⸗Sturmhauptführer Fritz Wiedmann(Stand. 119 Stuttgart). Wiederaufnahme in die SA. Mit Wirkung vom 30. Januar wurden in die SA. wie⸗ der aufgenommen: Der Vorſitzende des Gaugerichts Würt⸗ temberg⸗ Hohenzollern, Pg. Otto Hill, mit dem Dienſtgrad Oberſturmbannführer, Pg. Emil Munz unter z. V.⸗Stel⸗ lung der Brigade 53 Karlsruhe mit dem Dienſtgrad Sturm⸗ bannführer, Pg. Karl Lemke mit dem Dienſtgrad Sturmfüh⸗ rer(3. V. Brig. 54 Freiburg), Pg. Hans Erley, Kreisleiter des Kreiſes Waldshut, mit dem Dienſtgrad Sturmbannfüh⸗ rer(3. V. Stand. 142 Säckingen). i Ehrenzeichen des Roten Kreuzes verliehen. Aus Anlaß der Beteiligung an den Arbeiten für das Geſetz über das Deutſche Rote Kreuz ſind mit Zuſtimmung des Führers und Reichskanzlers folgende Auszeichnungen verliehen worden: Die 1. Klaſſe des Ehrenzeichens des Deutſchen Roten Kreuzes: Staatsſekretär Dr. Stuckart, Mi⸗ niſterialdirektor Dr. Schütze, Miniſterialdirigent Dr. Seel, Miniſterialdirigent Wöllke, Miniſterialrat Geheimer Regie— rungsrat Frhr. von Tſchammer und Quaritz; das Verdienſt⸗ kreuz zum Ehrenzeichen des Deutſchen Roten Kreuzes: an elf Miniſterialräte und Oberregierungsräte; das Ehrenzei⸗ chen des Deutſchen Roten Kreuzes an drei Beamte; das Damenkreuz: Frl. Marquardt. Sport in Kürze a Die Hochfirſt⸗Skiwektkämpfe wurden bei ausgezeichne⸗ ten Schneeverhältniſſen mit dem Sprunglauf abgeſchloſſen; den Sieg errang Richard Morath vom Sc Freiburg mit ausgezeichneten Sprüngen von 39,5, 44,5 und 47 m vor Karl Dietl. Der ſtarke Skigau Sachſen reiſt mit einer vierzigköpfigen Mannſchaft in den Schwarzwald zu den Deutſchen und Wehrmachts⸗Slimeiſterſchaften; insgeſamt wurden 61 Ein⸗ zel⸗ und eine Staffelmeldung abgegeben. G. v. Tramm⸗9. Henkel wurden im Endſpiel des Män⸗ nerdoppels bei den internationalen Tennismeiſterſchaften von Auſtralien in Adelaide von dem einheimiſchen Doppel Quiſt⸗Bromwich glatt 5:7, 4.6, 0 6 geſchlagen. Im„Mixed“ holten ſich Wilſon⸗Bromwich den Meiſtertitel und im Frau⸗ endoppel waren Wynne⸗Coyne erfolgreich. Kurt Hornfiſcher(Nürnberg) belegte beim Ringertur⸗ nier in der ſchwediſchen Provinzſtadt Varberg im Geſamt⸗ 17 hinter dem Schweden E. Johannſſon den zweiten Pla. Der Schweizer Wütherich ſteht dem Fußballkampf Ber⸗ lin gegen Prag am 6. Februar im Berliner Poſtſtadion als Schiedsrichter vor. Die Bob-Weltmeiſterſchaften 1939 werden am 8./9. Ja⸗ auar in St. Moritz(Zweier) und 28./29. Januar in Cotina d'Ampezzo(Vierer) ausgetragen. Ewald Kluge gewann auf der 250⸗cem⸗DK W beim „Großen Preis von Auſtralien“ das Rennen der„kleinen“ Maſchinen mit einem Mittel von 119 Stkm. und ſtellte da⸗ mit gleichzeitig einen neuen Rekord auf. den„Großen Preis“ holten ſich die Velocette-Fahrer Mouſett und Bain (beide Auſtralien). Im Gau Baden erfährt das Fußball⸗Meiſterſchaftspro⸗ gramm am kommenden Sonntag, 6. Februar, infolge des Pokal⸗Wiederholungsſpiels Baden Bayern in Karlsruhe eine. Einſchränkung. Es finden nur die beiden Spiele Bf 1 0 Freiburger FC und FV Kehl— Spyg Sand⸗ 90 5 l Bankkonto. Es handelt ſich nur um ein paar tauſend Mark — genau geſagt viertauſend. Alſo wirklich nicht allzuviel. Der Haken beſteht darin, daß Sie und Ihr Fräulein Schwe⸗ ſter über dieſen Betrag nur dann verfügen dürfen, wenn Sie ſich verpflichten, auch die beiden anderen Teile— das Haus und das Kino— zu übernehmen.“ Hanni Riedeler wußte nicht, was ſie daraus machen ſollte. „Das Kino,“ fuhr Knauer fort,„liegt im Norden Ber⸗ lins, Es handelt ſich um ein modern ausgeſtattetes Ton⸗ filmtheater mit nicht ganz ſechshundert Sitzplätzen. Wahr⸗ ſcheinlich arbeitet die eingeſetzte Geſchäftsleitung ſehr lie⸗ derlich, denn der Erblaſſer verlangt von ſeinen Erben, daß ſie das Theater hochbringen und Ordnung ſchaffen ſollen. a er darauf ſo großen Wert legt, iſt mir nicht be annt.“ Hanni ſchwieg. Wie ſonderbar das alles war. „And das Haus?“ fragte ſie„Was iſt mit dem Haus?“ „Das Haus,“ erklärte Knauer,„iſt eine Vierzehn⸗Zim⸗ mer⸗Villa mit dunkler Vergangenheit. Sie wurde vor elf Jahren von einem Großinduſtriellen erbaut und kam ſpä⸗ ter in die Hände eines Mannes, der ſich auf der Rennbahn ruinierte und ſich eine Kugel durch den Kopf jagte.“ „In— in dieſer Villa?“ „Ja. Das Haus ſtand eine Weile leer und wurde dann von einem Herrn erworben, der aus dem Ausland zugereiſt war. Er degradierte die Villa zu einem Spielklub— oder ſagen wir ſchon präziſer: zu einer Spielhölle, in der Wein und Sekt in Strömen floſſen. Das Treiben fand ein Ende, als die Polizei den Laden aushob und verſiegelte. Das Haus fiel an den, der heute darüber verfügt. Er hat die Villa mit keinem Fuß betreten. Die Polizeiſiegel hängen heute noch. Niemand hat bisher ein Intereſſe daran gehabt, ſte zu entfernen. Da die Vorfälle ein Jahr zurückreichen und ſeit der Polizei niemand mehr im Hauſe war, können Sie ſich gewiß vorſtellen, in welcher Verfaſſung ſich die Tep⸗ piche, das Mobiliar und überhaupt die ganze Einrichtung befinden. N 2 Das einzige, was der Beſitzer für das Haus tat, war, Nachtwächter anzuſtellen, die unerbetene Gäſte fernhielten. Er verlangt nun von ſeinen Erben, daß ſie das verwahr⸗ loſte Haus übernehmen und ſich der Arbeit der Wieder⸗ inſtandſetzung unterziehen. Die Erben ſollen darin woh⸗ nen Eine weitere Verwertung iſt ihnen nicht erlaubt. Sie dürfen weder das Haus verkaufen, noch darin befindliche Dinge veräußern. Es iſt ihnen lediglich geſtattet, die Näume für irgendwelche geſchäftlichen Zwecke i Das wäre im großen und ganzen alles, was zu che vor⸗ zutragen wäre.“ 25„ Bwei junge Leute der Gef Mary Leingießer und Clark Führer verpflichten ſie bein“ genannt. Als ſie kontralllerenden 5 ung paſſier Hundeſee trifft„Re in d zoden treil (ſetzung.) grauenhaft Beſpegungsloſe Ill unten, aus dem aber eine prach, die jede Sekunde in einem we enden konnte, brachte mich endlich wie und verſetzte mich in eine fieberhafte Gedankentäti Sollte ich rufen? Sollte ich den Vermittler ſpiel Plötzlich zuckte es mir durch den Kopf: dein„Rauhbein“ Wilſon in dieſer Und ebenſo ſchnell kam die Antwort Rothäute gegen die Schnapspiraten würde er handeln? „RNauhbein“ greift ein Ja, da lag der Haſe im Pfeffer. wäre ja ſo leicht, jetzt den„Rauhbein“ in Freiheit dreſſiert mit all ö iſten aufzufahren. Es wäre ſo leicht, n dem ſtillen Bürozimmer in Min⸗ 1 1 0 „Rauhbein, dich praktiſch! Und wieder funkte es mir di S l: Worun dreht ſich denn der ganze K unten im pfad? Um den Schnaps! Händlern mit anderen keln ſteht ja der Weg zur Reſervation offen, ja, „Flinker Lux“ hatte uns mehrfach erzählt, daß er gute Freundſchaft mit Händlern hält, die im Frühjahr die Ackergeräte, die Salzblöcke und die Stoffe und Stahl⸗ waren gegen Pelze und Geld umtauſchen. Auf einmal war jede Aufregung in mir verſchwun⸗ den. Vorſichtig, als ob die da unten jede Bewegung ver⸗ folgen und jedes Geräuſch hören können, klappte ich meine Büchſe auseinander, füllte das Magazin mit ſieben Pa⸗ tronen, ſtreckte mich aus, legte an, zielte und ſchoß. Peng, peng, peng... Sieben Schüſſe zerriſſen die Stille. Aus vier klaffenden Wunden wurde der Schnee des Pfades benetzt. Wildes Geſchrei und Gekläffe, erregtes Hin und Her bei den Händlern. Verwundertes Hände⸗ heben bei den Rothäuten. Aber kein einziger der Männer trug eine Verletzung davon. Die klaffenden Wunden hatten die — Schnapskaniſter el in breitem erhalten, große Löcher, aus denen der Fuf Strahl auf den Schnee floß und verebbte In der Aufregung ſprang ich auf, ſchwang meine Pelzmütze und brüllte ein„Hurra“ hinunter. „Flinker Lux“ hob ſeine Hand zum Gruß, aber die Händler ſahen mich zu ſpät. Ihre Kugeln drückten ſich am Felsgrat platt, als ich ſchon längſt in wilden Sprüngen unſerem Schlitten zueilte, auf das Eſſen verzichtete und die Rot⸗ haut zu ſchneller Fahrt nach der Blockhütte am Kleinen Hundeſee antrieb, die wir noch in der fahlen Dämmerung des Abends erreichten. „Vorletzies Geheimnis“ Trotzdem aber wurde für mich die Weihnachtsfreude etwas geſtört und die Freude gedämpft. Ich mußte zu oft an mein Verſäumnis denken, wenn in der Bruſttaſche meines Hemdes der Einſchreibebrief kniſterte, den auf⸗ zugeben, ich verbummelt hatte. Ja, als Mary und Clark, die an dieſen Tagen wieder waren, als ob es keinen „Flinken Lux“ gäbe, nach dem Eſſen an den See gegan⸗ gen waren, ſetzte ich auf meine Unterlaſſungsſünde noch eine glatte Verletzung des Briefgeheimniſſes. Der Brief war nämlich aufgegangen, als ich am Felsgrat im Schnee gelegen hatte. Iſt es ganz unverſtändlich, daß ich ihn las, um zu ſehen, ob die Sache wirklich ſo wichtig war? 0 9 abe nen Stamm zu beſuchen. Bei t aus, i zebiet ſeines Stam zu ſuchen. Weder Mary noch„Rauh die Warnungen.„Rauhbein“ muß eines 5 zur Erledigung geſchäftlicher Angelegenheiten die Reſervation verlaſſen. Bei dieſer Gelegenheit übergibt ihm Clark einen Brief zur Beförderung. Auf dem Rück⸗ g merkt ihbein“, daß er vergeſſen hat, den Brief ergeben. In den Bergen beobachtet er eine chnapsſchmugglern, die in die Reſervation iuptling„Flinker Lux“ mit einigen In⸗ ie am Weitermarſch hindern. war fernerhin wohl unverantwortlich, daß ich denklich in kleine Stücke zerriß und mit ſeinem in das Feuer des Herdes warf, wo die getränk⸗ läppchen hell aufflackerten, beſonders, wenn ich daß Clark in dieſem Schreiben ſeiner Firma die 0 ˖ Bucht am Kleinen Hundeſee aufgezeich⸗ net hatte und ihr mitteilte, daß er ein größeres Erdöl⸗ vorkommen hier vermute und Proben der bisher gewon nenen Oele mittels der getränkten Läppchen beifüge. Aber es iſt vielleicht doch nicht ganz unverſtändlich, aß ich einen Ser der Erleichterung ausſtieß, als die ze lagen und ich die Gewißheit hatte, oße Welt draußen nichts von dem des Kleinen Hundeſees ahnte, ja, da ie f nker Lux“ einen herrlichen ſchwarzen Bäre einnerung“ an die Schüſſe in die Schna e, ihm herzhaft die Hand drückte, aber im ſtil und nicht ohne Selbſtgefühl dachte: Du ſollteſt wiſſen, was ich heute ſonſt noch für die Erhaltung der Reſervation getan habe VIII 2 2 72 15 Mann gegen Mann Mit dem Beginn des Februar ſetzte über Nacht ganz unerwartet eine Periode milden Wetters ein. Lachen bil⸗ deten ſich auf der Eisfläche des Sees, das Moos und die Steine wurden an einzelnen Stellen unter der Schnee⸗ decke ſichtbar, und vor unſerer Tür verdarben uns die igten Hirſchkeulen und Rehrücken, denn die feuchte warme Luft machte in wenigen Stunden aus dem leckeren gefrorenen Fleiſch ſtinkende Kadaver, die wir wegwerfen mußten. Clark, der ſchon mehrfach Indianerboten nach der Poſt in Moorhead geſandt hatte, die zwar immer Briefe für ihn und Mary brachten, aber niemals einen Brief, auf den er beſonderen Wert zu legen ſchien(und ich wußte den Grund!), hatte jetzt ſeine neue Pumpe— nichts anderes als dieſe hatte das merkwürdige Paket enthalten, das, bisher noch nicht ausgepackt, ihm damals in Leutnant Huggins Blockhaus nachgeſchickt worden war in der Bucht aufgeſtellt. Er machte vor Mary und mir kein Geheimnis mehr von ſeinem Vorhaben. Oel war in der Bucht vorhanden, das hatte er zweifelsfrei feſtgeſtellt, aber jetzt wollte er verſuchen, die Ergiebigkeit zu prüfen. „Haſt du denn das ſchon geahnt, als wir aufbrachen?“ fragte Mary erſtaunt. „Natürlich“, lachte er,„und damit man nicht hinter mein Geheimnis kam, habe ich den romantiſchen Aben⸗ teurer geſpielt, von meinen literariſchen Plänen gefaſelt und hier unſeren Freund, den wir gar nicht entbehren konnten, als Beleg und Beweis für das⸗Harmloſe unſerer kleinen winterlichen Spritztour mitgenommen, die dir, Mary, übrigens vorzüglich zu bekommen ſcheint, denn du ſiehſt aus, direkt zum——“ „Schweig nur ſtill“, grollte Mary,„oder glaubſt du, es macht mir Spaß, von dir angeführt worden zu ſein. Was übrigens dein Oelſuchen anbelangt, ſo magſt du das als Liebhaberei ſoviel betretben, wie du willſt, ſolange wir hier ſind. Kommt aber auch nur ein Wort davon über deine Lippen, wenn wir wieder in Milwaukee leben, und kommt auch nur ein Bohrgang hier in die Einöde heraus und verſchandelt unſer Winterneſt, dann ſind wir, Clark, geſchiedene Leute!“ Wo die Ziviliſation noch nicht verheerend gewirkt hat, machen die Indianerfrauen nicht nur ihre Hausarbeiten, ſondern ſind auch ſehr ge⸗ ſchickt in der Anfertigung von Flechtarbeiten. Die amerikaniſche Regierung iſt heute darum bemüht, die in⸗ dianiſche Kultur dort, wo ſie in Vergeſſenheit geraten iſt, wiederzuerwecken und die verbliebenen Reſte zu fördern. Aufnahme: Galloway⸗ Mauritius— M. — r 5 S SE SE „Du verſprichſt dich“, ſagte Clark verſtimmt,„du meinſt nicht unſer Winterneſt, ſondern die Gemütsruhe deines Freundes, des lächerlichen Häuptlings.“ „Für mich iſt er nicht lächerlich, Clark. Aber genug davon. Ich ſcherze nicht. Ich ſage es dir hier ganz klar und eindeutig: Du wirſt eines Tages zu wählen haben zwiſchen mir und deinem Plan, hier auf der Reſervation nach Oel zu bohren.“ Clark lachte ärgerlich auf: „Du verſprichſt dich ſchon wieder, Mary. Du wollteſt wohl ſagen: Du müßteſt wählen zwiſchen einem Leben in Luxus und Kultur oder einem Squawdaſein in dem Wigwam einer ſtinkenden Rothaut, und wenn er auch tauſendmal Oberleutnant der Bundesreſerve iſt.“ Mary ſprang auf und blitzte Clark erregt und ver⸗ ächtlich an. 5 „Pfui!“ rief ſie,„wenn das Oelfieber einen ſolchen Menſchen aus dir macht, dann freilich ziehe ich einen Indianer dir doch vor!“ Erſcheinung am Walorand Sie ſuchte in dieſer Zeit die Geſellſchaft des Häupt lings, wo ſie nur konnte, ſtundenweite Spaziergänge am Seeufer— immer unter den Augen Clarks, kleine Jagd touren in den Wald, lange Plauderſtunden in der Hütte wechſelten miteinander ab. Und als einmal Clark und ich bei der Bucht ſtanden und Mary und„Flinker Lux“ aus dem Wald heraus in die milde Nachmittagsſonne traten, die ihr blondes Haar umſpielte und ſein edles, hartes Geſicht milderte, als die beiden ſchlanken Menſchenkinder, das weiße Mädchen und der rote Häuptling, nebeneinander ſtanden, er in Mo⸗ kaſſins und Lederleggings und einer Biberpelzjacke, die faſt wie unſere jetzt viel getragenen Kletterweſten aus⸗ ſah, ſie in Breecheshoſen, dem bunten Wollſweater und den hohen Schnürſtiefeln, da faßte mich Clark hart am Arm, als ob er ein Bild ſähe, das ſchön und wirklich⸗ keitsfern ausſah und doch wahr werden könnte Ich hörte, wie der Mann neben mir aufſeufzte, daß es faſt wie ein Stöhnen klang, und den Hammer in ſeiner Hand betrachtete, als ob er damit die kleine blitzende Pumpe zerſchmettern wollte, um auf den Ruinen ſeines Berufsehrgeizes ſein perſönliches Glück aufzubauen. Aber nichts dergleichen geſchah. Clark ſetzte ſeine Pumpverſuche weiter fort. Und die Wut, die ihn den ſchweren Hammer in ſeiner Hand betrachten ließ, fand einen anderen Ausweg. Mary und ich hatten zwei Tage ſpäter mit einem kleinen Schlitten Feuerholz aus dem Wald geholt und bogen jetzt in die Lichtung bei der Bucht ein, als wir beide plötzlich wie von einer unſichtbaren Macht gebannt ſtehenblieben. Wir hörten noch nichts und ſahen noch nichts, wir fühlten nur etwas, das wie Elektrizität in der Luft lag. Dann aber war es mir, als ob ich ein Keuchen ver⸗ nahm. Wir traten einige Schritte vor und ſahen in der Bucht, wie ſich„Flinker Lux“ und Clark gegenüberſtan⸗ den, der Weiße den ſchweren Hammer in der Rechten, der Indianer die Hand an dem Jagdmeſſer, das in einer Lederſcheide an ſeiner Seite hing. Mann gegen Mann Wir wollten rufen und taten es nicht, Mary wollte vorſtürzen, aber ich hielt ſie zurück. „Noch nicht, noch nicht“, flüſterte ich wie benommen. 5 Und ich war froh, Mary zurückgehalten und ihr die Hand auf den zum Schrei geöffneten Mund gelegt zu haben, als der Häuptling mit einer ſchnellen Gebärde ſein Meſſer zog und es weit von ſich warf. Clark ſchien das nicht erwartet zu haben. Er zau⸗ derte, aber nur für eine Sekunde, jene kritiſche Sekunde, in der es ſich erweiſt, ob man ein Mann oder ein Schurke iſt. Dann flog auch der Hammer in den Buſch. Ehe noch der Hammer auf die Erde ſchlug, hatten ſich die beiden Männer ſchon ineinander verkrallt. Kein Wort kam aus dem Munde der beiden Kämpfer, kaum daß ſich die Geſtalten regten, aber man ſpürte die Kraft, die hier gegen die Kraft anbrach, verbiſſen, zäh und unerbittlich.„Flinker Lux“ war der ältere, aber auch der größere. Clark jedoch zeigte, was ein ſportgeſtählter Körper an Widerſtand zu leiſten vermag. Minuten vergingen. Dann fühlte ich, wie Mary ſich feſter in meinen Arm einkrallte, ich ſah, daß die Kräfte der Kämpfenden erlahmten. Der Kampf der beiden gleich⸗ wertigen Gegner war unentſchieden beendet. Ich zog Mary in den Wald hinein. Auf einem Um⸗ weg brachten wir unſeren Schlitten nach der Hütte. Wir ſprachen kein Wort, aber wir trafen auch ſo ein ſtilles Ab⸗ lommen, nichts davon verlauten zu laſſen, daß wir den Kampf der Männer geſehen hatten.— Als wir in die Hütte traten, ſaß Clark auf der Bank und legte ſich naſſe Tücher auf ſein geſchwollenes Knie. „Bin gefallen“, ſagte er verbiſſen,„und mit dem Knie gegen einen Stein geſchmettert. Tut verflirxt weh, aber es ſcheint nichts gebrochen.“ Es war freilich nichts ge⸗ brochen, aber Clark mußte doch vierzehn Tage in ſeinem Bett liegen, vierzehn Tage, in denen ſich das Schickſal von drei Menſchen und das der Reſervation entſcheiden ſollte. Die Entſcheidung Der alte Medizinmann aus dem Indianerkamp am Donnerſee kam täglich über den jetzt wieder feſt gefrorenen See herübergefahren, um Clarks Knie zu behandeln, was ſich der Patient faſt teilnahmslos gefallen ließ. Er legte Kräuter und Salben auf, machte ſeinen ſeltſamen Zauber und verſprach immer für den nächſten Tag Beſſerung, die aber niemals eintrat. Clark ſchien aber auch gar keinen Wunſch nach Beſſe⸗ rung zu haben. Es war, als ob in dem Innern des Man⸗ nes das raſtloſe Räderwerk des Ehrgeizes zum Stillſtand gekommen ſei, als ob die ganze Umwelt, vielleicht ſogar die ganze Zukunft für ihn jedes Intereſſe verloren habe. (Schluß folgt.) e in I —— 2 — 2 722 —— . eee.. 14 F chr ud: Jie fen eit Miche Zn ———. ̃, ,,«6—+«¾uxM.,.,—.— 8