Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ————— 38. Jahrgang — Erſter Inhaber des Goldenen Treudienſt⸗Ehrenabzeichens ö Berlin, 3. Februar. Der Führer hat dem Keichsminiſter des Auswärkigen, Freiherrn von Neurath, als Erſtem das Goldene Treu⸗ dienſt⸗ Ehrenabzeichen für 40jährige Dienſtzeit verliehen, das vom Führer am 30. Januar, dem fünften Jahrestag der Machtübernahme, geſtiftet worden iſt. Der König von Schweden hat anläßlich ſeines Berliner Aufenthaltes dem Reichsminiſter des Auswärti⸗ gen Freiherrn von Neurath perſönlich ſeine Glückwünſche zum 65. Geburtstag ausgeſprochen und ihm ſein Bild in ſilbernem Rahmen überreicht. Außerdem hat der Reichsminiſter anläßlich ſeines Ge⸗ burtstages zahlreiche telegrafiſche Glückwünſche von frem⸗ den Stäatsoberhäuptern, Regierungschefs und Außenmini⸗ ſtern erhalten. Ferner haben bei dem Empfang des Diplo⸗ matiſchen Korps zahlreiche Miſſionschefs die Glückwünſche ihrer Regierungen und ihrer Außenminiſter übermittelt. Ehrenbürger der Stadt der Auslands deutſchen Die Stadt Stuttgart hat dem Reichsgußenminiſter Frhr. von Neurath, einem Sohn der ſchwäbiſchen Heimat, aus Anlaß des 65. Geburtstags und ſeines 40jährigen Dienſt⸗ jubiläums das Ehrenbürgerrecht der Stadt der Auslands⸗ deutſchen verliehen. Das deutſche Beiſpiel Engländer erkennen den Wert des Arbeſtsdienſtes London, 3. Febr. Das Intereſſe für den deutſchen Ar⸗ beitsdienſt und die Erkenntnis ſeiner erzieheriſchen Bedeu⸗ tung ſind in England im ſtändigen Wachſen begriffen. Das zeigen wieder zwei Zuſchriften an die„Times. In der einen feng der Vorſſtzende des Univerſitätsrates für Ar⸗ beitsloſenlager der Univerſität Oxford, Emden, feſt, daß die Studenten der Univerſität Oxford ein ſteigendes Intereſſe für den deutſchen Arbeſtsdienſt an den Tag leg⸗ ten, Dann ſchildert er, welch gute Erfahrungen man in den Arbeitslagern der Univerſität Oxford gemacht hätte, in denen Studenten mit jungen Arbeitsloſen zuſammen frei⸗ willig archäologiſche Grabungen vornahmen Auf Grund der guten Erfahrungen fordert Emden eine Erweiterung dieſes bisher ſchon beſtehenden Arbeitsdienſtes. Dieſe For⸗ derung ſtellt noch deutlicher und eindringlicher der eng⸗ liſche Zoologe und konſervative Abgeordnete Graham Kerr.„Ich hatte kürzlich“, ſo ſchreibt er.„Gelegenheit, das Ergebnis des Arbeitsdienſtes zu ſehen. Der Anblick der jungen Leute, die ſich offenſichtlich ſowohl phyſiſch wie gei⸗ ſtig und moraliſch in beſter Verfaſſung befanden, rief in mir das ſehr verſchiedene Bild wach, das ich öfter in den Slumps unſerer eigenen Städte geſehen hatte: Ein junger Mann, ſeines Weges trottend eine typiſche Straßenpflanze, ei es aufgedunſen durch Trinken, ſei es mit Weib und Kind keine Munterkeit in ſeinen Bewegungen, keine Helle in ſeinen Augen— ein Bild der Verzweiflung. Die beiden Bilder drängen einem die Frage auf: Verfahren wir wirk⸗ lich richtig mit der neuen Generation dieſer großen Raſſe, 8 gehören und die, wie ich glaube, die beſte der rde iſt?“ Aus dieſem Gedankengang heraus kommt Kerr zu dem Schluß, daß es von grenzenloſem Vorteil ſein werde wenn die engliſchen Jungen ohne Klickſicht auf Klaſſenzugehörig⸗ keit eine Zeitlang ein einfaches Leben gaxrker Arbeſt füh ren müßten, wie in den deulſchen Arbeiksdienſtlagern. Das deutſche Danzig Ein rein nationalſozialiſtiſcher Bolkskaa Danzig, 3. Februar. 1 einem Appell der Politiſchen Leiter ſprach Gaulei⸗ ter Albert Forſter über die politiſche Lage. Er behandelte zunächſt die politiſche Entwicklung im Laufe der letzten fünf Jahre in Danzig Und ſtellte feſt, daß die politiſchen Par⸗ leien, nachdem ſie einmal vernichtet ſeien, niemals mehr auferſtehen würden. Wenn das Jahr 1938 zu Ende ſei, müſſe man ſagen können, daß der Volkstag nur national⸗ ſozialiſtiſche deutſche Abgeordnete habe. Auf die Frage des Verhältniſſes zu Polen übergehend, erklärte der Gauleiter, es ſei ehrenvoll für Danzig, daß es durch ſeine erfolgreiche Verſtändigungsbe⸗ mühungen mit Polen den Anſtoß für das Zuſammenleben der Völker in Oſteuropa gegeben habe. So habe Danzig einen Dienſt für das Reich erfüllen können Das verän⸗ derte Verhältnis Danzig⸗Polen, die bereinigten Beziehun⸗ gen zwiſchen dem Reich und Polen hätten für die Dan⸗ ziger Politik neue Bedingungen geſchaffen. Der Einfluß der Liga auf die Danziger Innen und Außenpolitik ſeſ ausgeſchaltet worden, und an ſeine Stelle eine für die Danziger Belange erſprießlichere Ausſprache zwiſchen Berlin und Warſchau getreten Gauleiter Forſter fuhr dann fort: Lage ſtellt uns vor zwei Aufgaben: 1. Wir müſſen uns eine dauerhafte „Die gegenwärtige innere Ordnung ſchaffen, und zwar nach nationalſozialiſtiſcher Ueberlegung und Planung; ſogscleſ iche Gesetzgebung auch hier in Anwen⸗ Tr Der Führer ehrt Neurath. . — Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Vertzündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 38. 1140. Freitag, den 4. Februar 1938 Botſchaſt der Nationalregierung Aufbau und Leiſtung als Grundlage Burgos, 3. Februar. Die ſpaniſche Nationalregierung wendet ſich in einer Botſchaft an alle Frontkämpfer, denen die größte Fürſorge der Regierung gehöre, ſowie an alle verwundeten und kriegshinterbliebenen Patrioten, die in Rotſpanien leben müſſen oder gar von den Bolſchewiſten gezwungen werden, in deren Reihen gegen die Nationalen zu kämpfen. Die Kegierung, heißt es in dieſer Botſchaft, werde durch eine weiſe Geſetzgebung für die Einigung der Arbeiter, Un⸗ ternehmer und Techniker zum Wohle der Nation ſorgen, ſie werde ferner die Gemeindeverwaltung neu regeln, die Wiedergeſundung des kulturellen Lebens der Nälion ein⸗ leiten und den Wiederaufbau der von den Voiſchewiſten zerſtörten Ortſchaften und Bauwerke durchführen. Von allen Staatsbeamten werde uneigennützige Pflichtecfüöllung gefordert. Die Wirtſchaft werde neu aufgebaut und das von den Bolſchewiſten geſtohlene Gold durch doppelte Arbeiks⸗ leiſtung erſetzt. Das Kennzeichen der neuen Finanzwirk⸗ ſchaft ſei ein feſt verankerter Sparſamkeitsſinn. Ueber die auswärtige Politik der nationalſpani⸗ ſchen Regierung heißt es, daß ſie vom Friedenswil⸗ len eines Volkes diktiert werde, das die Schrecken des Krieges kennengelernt habe, aber vom Ausland die abſo⸗ lute Achtung ſeiner ſelbſtändigen Stellung unter den Völ⸗ kern verlange. Nationalſpanien werde niemals jene Völker vergeſſen, die dem ſpaniſchen Vaterlande in den ſchweren Stunden ſeines Kampfes gegen den Kommu⸗ nismus ihre Freundſchaft bewieſen hatten. In dieſem Zuſammenhang verſichert die Botſchaft, die ſich zu⸗ gleich an alle im Auslande auf den Sieg der nationalen Sache hoffenden Landsleute wendet, beſonders den in Süd⸗ amerika lebenden Spaniern unerſchütterliche Treue. Die Nationalregierung werde eine Politik abſoluter Gerechtigkeit durchführen. Die Strafe für Vergehen gegen das Wohl der Allgemeinheit werde um ſo höher be⸗ meſſen werden, eine je höhere Stellung der Schäldige ein⸗ nehme. Die Richtlinien für die Agrarpolitik ſehen Verbeſſerungen der Lebensverhältniſſe der Bauern und Landarbeiter vor und ſollen durch eine klug geleitete Bo⸗ denkultur, durch landwirtſchaftliche Kredite und beſſere Ver⸗ teilung des landwirtſchaftlich zu nutzenden Bodens eine Ertragsſteigerung bewirken.— Die Botſchaft zündigt dann die Aufhebung aller von früheren marxiſtiſchen Re⸗ gierungen erlaſſenen glaubens feindlichen Ge⸗ ſetze an. Abſchließend betont die Nationalregierung, daß ſie keine von den Valenciabolſchewiſten vorgenommenen oder beab⸗ ſichtigten Landabtretungen oder vog den Bolſchewiſten ge⸗ troffenen internationalen Verträge anerkenne. Die Proklamation klingt mit einem Treuebekenntnis für den Staatschef General Franco aus und ſchließt mit einem Hoch auf Spanien und das ſpaniſche Volk. Vereidigung des erſten Kabinetts Die Vereidigung des erſten nationalſpaniſchen Kabi⸗ netts bildete für die Stadt Burgos ein bedeutſames Ereig⸗ nis. Bereits in den frühen Morgenſtunden prangten die Straßen im Feſtkleid. Ehrenabordnungen der Einheitspartei und des Heeres begaben ſich zum Amtsſitz des Staatschefs General Franco. Vizepräſident und Außen⸗ miniſter General Jordana empfing während des ganzen Vormittags zahlreiche hohe Perſönlichkeiten, die ihre Glück⸗ wünſche zur Amtsübernahme der neuen Regierung dar⸗ brachten Nach Beendigung des erſten Miniſterrats der nationalen Regierung machte Innenminiſter Serraro Su⸗ ner folgende Mitteilung über den Verlauf der Sitzung: General Franco begrüßte die neuen Miniſter und gab einen Ueberblick über die gegenwärtige militäriſche und wirtſchaftliche Lage a mene Sodann umriß er die künftige Arbeit der Regierung. Der Innenminiſter ſo⸗ wie die Miniſter für Induſtrie und Handel, Landwirtſchaft und Syndikate erhielten den Auftrag zur Schaffung eines Arbeitsbuches und politiſcher Ausweife. „Eine Scheinheiligkeit“ Frankreich will den Krieg in Spanien„humaniſieren“. Paris, 3. Februar. Wie Pariſer Blätter melden, hat die franzöſiſche Regie⸗ rung die Abſicht, nach einer vorher zuſtandegekommenen Vereinbarung zwiſchen den verſchiedenen am Spanienkon⸗ flikt intereſſierten Staaten in Barcelona und Salamanca Schritte zur Humaniſierung des Krieges zu unternehmen. „Action Aiſterpraſtd—— in 35 8 c öſi Miniſterpräſidenken eine ntereſſen Frank ⸗ zel ſchedliche Scheinheiligkeit, denn als 15 000 Prieſter von den Anarchiſten und Kommuniſten mit Meſſern und Revolvern feige ermordet worden ſeien, habe niemand ver⸗ langt. n Nc Krieg humanſſiert werden möge, und als Blum von Ni mini e geſprochen habe, habe man Flugzeuge und alle Sorten Kriegsmakerial nach Rotſpanien elangen laſſen. Das Blatt fragt dann weiter, wo der große il des fe a den Vorrats an 500-Kilogramm-Bomben e ſei? Auf welchem Wege Raser te noch rieſige olſchewiſtiſche Verſorgungs⸗ und Makerialtransporte nach Rotſpanien, wenn nicht durch Frankreich? Während man offtziell ſeine Abſicht beteure, ſich nicht ein⸗ 5 hätten ein Blum und auch ein Chautemps Herrn 2 und anderen die Möglichkeit gelaſſen, Rotſpanien al⸗ les nur verfügbare Kriegsmaterial zu liefern. So ſehr N alſo eine Eir. 8 f do müſſe man doch die Frage ſtellen, ab die augen ſpaniſchen 1 1 dem deutſe nd dem 5 FF 1 Nr. 29 Regierung Frankreichs berechtigt ſei, überhaupt von einer Humaniſierung des Krieges zu ſprechen. Möge ſie doch bis⸗ her den Durchgangsverkehr des ſowjetruſſiſchen Kriegsmate⸗ rials zwiſchen Honfleur und Bordeaux einerſeits und Kata⸗ lonien andererſeits verhindern. In dieſem Falle würde der Krieg ganz zweifellos humaniſiert werden. Sowfetſpione in England entlarvt Konſtruktionspläne von Schiffsgeſchützen phokographierk. London, 4. Februar. Noch iſt die Spionageaffäre, die vor kurzer Zeit in Schweden aufflog, wo Sowjetagenten das Geheimnis der Herſtellung des Seco⸗Hartſtahls in ihre Hände ſpielen woll⸗ ten, in friſcher Erinnerung, und ſchon erregt eine neue Af⸗ färe, diesmal in England, großes Aufſehen. Die Londoner Abendblätter berichten nämlich am Don⸗ nerskag in ſenſationeller Weiſe über einen Landesverraks⸗ prozeß gegen vier Engländer, die beſchuldigt werden, ge⸗ heime Papiere einer fremden Macht ausgeliefert zu haben. Die fremde Macht, um die es ſich handelt, iſt e wieder Sowjekrußland, da die Beſchuldigten Mitglieder der Vereinigung„Freunde der Sowjetunion“ in England wa⸗ ren. Außerdem ſind die Agenten der fremden Macht, die die Papiere übernommen hatten oder übernehmen wollken, laut den im Prozeß gemachten Ausſagen nach Sowjetrußland zu⸗ rückgekehrt. ie vier Beſchuldigten waren in Rüſtungsfabri⸗ ken beſchäftigt und haben die Dokumente den ausländiſchen Agenten beſchafft, damit ſie photographiert werden. Ferner wurde im Laufe des Prozeſſes feſtgeſtellt, daß geheime Anweiſungen über den Gebrauch von Waffen ſowie Pläne, die bei der Konſtruktion des neuen engliſchen 35⸗ em⸗ Geſchützes verwendet werden, ebenfalls photographiert wur⸗ den. Die Entlarvung der Spione erfolgte durch eine engliſche Agentin, die im Einverſtändnis mit der Spionageabwehr des Kriegsminiſteriums die Stellung einer Sekretärin in der Vereinigung„Freunde der Sowjetunion“ übernommen und auf dieſe Weiſe das Vertrauen der Angeklagten erwor⸗ ben hatte. Durch das Eingreifen dieſer Agentin des eee riums ſoll es noch gelungen ſein, nicht nur das Komplott aufzudecken, ſondern auch die Photographien der geheimen Papiere ſicherzuſtellen. In letzter Minute Rettung aus brennendem Flugzeug im Atlantik Berlin, 3. Jebr. Der bekannte jtalieniſche Rekord⸗ flieger Mario Stoppani ſtartete von Natal in Braſilien aus zum Rückflug nach Italien. Auf dieſem Flug geriet die Maſchine über dem Atlantik in Brand. Auf die 80 8⸗Rufe des italieniſchen Füngzenge ſtarteten ſofori zwei Dornier⸗ 10-t. Walbootke vom Südaklankikdienſt der Deutſchen Luft⸗ hanſa. Einem von ihnen gelang es, den Führer der italſe⸗ niſchen Maſchine, Skoppani, noch in letzter Minute zu ber⸗ gen, während ſeine beiden Kameraden leider nicht mehr zu retten waren. Ueber die Rettung des italieniſchen Fliegers werden folgende Einzelheiten berichtet: Der ſchwimmende Flug⸗ Heiß unkt der Lufthanſa„Schwabenland“, der beſ der Fel 11 Fernando Noronha liegt, hatte mit dem italie⸗ niſchen Flugzeug in Funkverbindung geſtanden. Es wur⸗ den mehrere SSS⸗Rufe von den Lufthanſa⸗Funkſtellen auf der„Schwabenland“ und in Natal aufgenommen. Unver⸗ züglich wurden die beiden Dornier Wale„Boreas“ unter der Führung von Flugkapitän Blume von Bord der „Schwabenland“ und„Samum“ unter Führung von Flug⸗ kapitän Großſchopff von Natal zur Suche aus geſandt. Schon nach 31 Minuten Flugzeit konnte die Beſatzung des„Sa⸗ mum“, der neben Flugkapitän Großſchopff Flugzeugführer Eſau, Flugmaſchiniſt Schmicke und Flugzeugfunker Preu⸗ ſchoff angehörten, das brennend im Atlantik treibende Wrack auffinden. Obwohl außergewöhnlich ſchlechtes Wetter heerrſchte, führte Flugkapitän ee ohne Bedenken in echler Fliegerkameradſchaft die ſehr ſchwierige Landung durch. Bier Minuten nach dem Aufſetzen des Flugbootes im Waſ⸗ 15 befand ſich Skoppani ſchon an Bord des„Samum“ Be. auerlicherweiſe konnten ſeine beiden Begleiter aus dem völlig zerſtörten Flugzeug nicht mehr geborgen werden. Stoppani nach Natal gebracht Nach der Bergung des verunglückten italieniſchen Re⸗ kordfliegers Stoppanj durch das Lufthanſaflugboot„Sa⸗ mum“ hat die Mannſchaft 99 le mit dem italieniſchen Kameraden die Nacht an Bord des inzwiſchen eingetroffe⸗ nen Aviſo der Air France verbracht. Donnerstag hat der Flugzeugſtützpunkt Schwabenland“ die Unfallſtelle erreicht und Stoppani, der Verbrennungen erlitten hatte, an Bord genommen. Nach Unterſuchung durch den Bordarzt und nach der erſten 11 e wurde der italieniſche Flie⸗ ger von dem Aviſo wieder übernommen und mit dem Leich⸗ — 5 am Nachmittag geborgenen Funkers nach Natal gebracht. Die„Schwabenland“ hat danach das Flugboot„Sa⸗ mum“ an Bord genommen und die Rückfahrt zu ihrem Lie⸗ geplatz angetreten. a Ikalieniſcher Dank. Das italieniſche Rom, 4. Febr. Luftfahrtminiſterium U N „die dem von Stoppan E unge Wu eis rande zutell wurde, Politiſches Allerlei Berlin. Das Reichsverkehrsblatt verkündet Sofortmaß⸗ nahmen des Reichsverkehrsminiſters zur Förderung des Güterfernverkehrs mit Laſtkraftwagen. Das Programm be⸗ trifft einſtweflen nur den Laſtkraftwagenverkehr auf weite Entfernungen(Güterfernverkehr). Andere Maßnahmen, welche der vermehrten Einbürgerung von Laſtkraftwagen in die Wirtſchaft(gewerblicher Nah- und Werkverkehr) die⸗ nen ſollen, befinden ſich in Vorbereitung. Die Beauftragte für„Glaube und Schönheit“. Die Preſſeſtelle der Reichsjugendführung teilt mit: Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, hat die Führerin des Obergaues Franken, Obergauführe⸗ rin Clementine zu Caſtell, in die Reichsjugendfüh⸗ rung berufen und zur Beauftragten für das BdM⸗Werk „Glaube und Schönheit“ ernannt. „Dienſt ohne Waffe“ in Heſterreich Wie amtlich mitgeteilt wird, wurden die als minder⸗ tauglich Befundenen zum erſten Mal zum Dienſt ohne Waffen herangezogen. Sie werden in Zukunft als„Werk⸗ ſoldaten“ bezeichnet werden. Kumäniſch- orthodoxe Kirche ſchränkt Judentaufen ein Das Patriarchat der rumäniſch⸗orthodoxen Kirche hat eine Anweiſung erteilt, die der in der letzten Zeit beobach⸗ teten„Taufbewegung“ unter den Juden entgegenwirken oll. Den Prieſtern wird es zur Pflicht gemacht, die Täuf⸗ linge aufmerkſam darauf zu prüfen, ob ſie aus„Eigennutz“ oder aus„Ueberzeugung“ zum Chriſtentum übertreten und ſie im erſten Falle nicht zu taufen. Es wird weiter ſtreng unterſagt, Juden in die orthodoxe Kirche a ifzunehmen, die nicht rumäniſche Staatsbürger ſind. Prieſter, die hiergegen verſtoßen, werden mit Amtsenthebung beſtraft werden. Dieſer Erlaß beweiſt, daß die rumäniſch-orthodoxe Kirche hinter dem völkiſchen Nationalismus des Rumänentums ſteht und ihrerſeits nicht gewillt iſt, Schlupfwinkel für Ju⸗ den zu ſein, die durch die Taufe der äußeren Kennzeich⸗ nung als„Juden“ entgehen wollen. „Der ewige Jude“ Großer Erfolg der Münchener Aus ſtellung München, 3. Febr. Die große politiſche Schau„Der ewige Jude“ hat am 31. Januar 1938 ihre Pforten in München geſchloſſen. Seit ihrer Erd fnung am 8. Novem⸗ ber 1937 wurden insgeſamt 412 300 eſucher gezählt. Mehr noch als dieſe Beſucherzahl beweiſt das Echo, das die Aus⸗ ſtellung in den Zeitungen faſt aller Länder gefunden hat, ihren durchſchlagenden Erfolg. Angebot ſowjetruſſiſcher Waffen Jud Jacobs ſkrupelloſe Geſchäfte. Wien, 4. Febr. Zu den aufſehenerregenden Waffenge⸗ ſchäften des Juden Jacob und ſeiner Schweſter Alice ver⸗ öffentlichen die„Wiener Neueſten Nachrichten“ in ihrem Prozeßbericht noch Einzelheiten, aus denen hervorgeht, daß es ſich zum größten Teil dabei um ſowjetruſſiſches Mate⸗ rial gehandelt hat, das in der Tſchechoſlowakei, und zwar hauptſächlich in der Stadt Piſek, lagerte. Die Ahe nis aus der Tſchechoſlowakei, ſo heißt es in einem der Briefe der Jüdin Lampel⸗Jacob an ihren Bruder, ſei leicht zu erhalten Eine vom Vorſitzenden verleſene„Offerte“ des berüch · tigten Waffenhändlers Spiro an die Lampel⸗ Jacob nennt 400 originalſowjetruſſiſche Maxim-Maſchinengewehre mit Keſerveleilen für 950 Franken pro Stück, 100 Naſchinen⸗ gewehre ohne Firmenangabe, 1009 leichte Holchkiß⸗Maſchi⸗ nengewehre, Modell 1924, ferner einen Poſten von ſchweren Maxim-Gewehren. Als prompt lieferbar bot Spiro ferner 70 000 originalſowjetruſſiſche Gewehre mit Stichbajonekten an. Er verfüge außerdem, ſo heißt es in der Offerte weiter, über große Veſtände an Artilleriematerial bis zu den ſchwerſten Kalibern, ferner über Tanks und Pan⸗ der wagen, über die beſten Handgranaten, Gasmasken uſw. a Nach Aufzählung dieſes kompletten Arſenals moderner Kriegswaffen verſichert Spiro geheimnisvoll in der Offerte, daß er auch noch über„anderes Material“ verfüge, für das er aber eine„Spezialofferte“ ſtellen müſſe. 0 1 Sag ſa æum Leben Roman von Bert Oehlmann. 8 i Etwas Unheimliches ging von der Villa aus. Oder war es nur die aufgeregte Phantaſie, die ihr dieſen Eindruck vermittelte? Hanni wußte es nicht. Sie ſpürte Angſt. Nichts als Angſt. And dieſe Angſt war es wohl nur, die ie forttrieb und wie gehetzt davonlaufen ließ. Ein paar Straßenzüge weiter befand ſich, dicht bei der Station der Untergrundbahn, ein kleines Café, und da⸗ hinein flüchtete ſie, um wieder ruhig zu werden. Noch ein⸗ mal überdachte ſie alles, aber über einen beſtimmten Punkt Es war eine gute Gelegenheit, wieder einmal die ver⸗ blüffende Aehnlichkeit feſtzuſtellen, die ihnen verliehen worden war, und nur ein ganz ſcharfer Beobachter hätte die feinen Unterſchiede, die in der Form der Lippen und einer Differenz in der Haarfarbe beſtanden, feſtſtellen kön⸗ nen. Aber wer achtete in dem ſtarken Gedränge auf die beiden Mädchen, die. nur ſchwer aus ihrer Umarmung löſten und ſchließlich, erfaßt vom Strom des Verkehrs, dem Ausgang zuſtrebten. Oder hatte doch jemand die Wieder⸗ ſehensſzene aufmerkſam verfolgt? Der hagere Menſch etwa, der eine ganze Weile unbeweglich am Zeitungskiosk ge⸗ ſtanden hatte und nun eine flüchtige Eintragung in ſein Notizbuch machte? Dann ſah es ſogar einen Augenblick ſo aus, als wolle er den beiden Mädchen folgen; aber dieſe Annahme erwies ſich bald als ein Irrtum, denn als Hanni und Lore vor dem Bahnhof in einen Wagen der gegen⸗ überhaltenden Straßenbahnlinie 177 ſtiegen, verſchwand er in einer Telephonzelle. Daheim hatte Elſe mit hochrotem Kopf alle Vorbe⸗ xeitungen zum Empfang getroffen. Im Zimmer der kam ſie nicht hinaus. Das Rätſel war nur noch undurch⸗ dringlicher geworden. Später holte ſie Lore vom Bahnhof ab. Als der aus Paris kommende Schnellzug einlief, war Lore eine der erſten, die den Bahnſteig betraten. In jeder Hand trug ſie ein Köfferchen, aber beide plumpſten zu Boden, als Hanni vor ihr auftauchte. Und da lagen ſie ſich auch ſchon in den Armen, lachend und weinend, wie zwei Menſchen, die ein⸗ Der Vormarſch am Jangtſe Bengpu von den Japanern beſetzt. Schanghai, 3. Februar. Das Kommando der japaniſchen Truppen gab die Be⸗ ſetzung des Bahnhofs von Pengpu bekannt. Gegen Abend war bereits der größte Teil der Stadt beſetzt. leichzeitig beſetzte der linke japaniſche 1 die Stadt Tingjuean, um die Bahnlinie nach Weſten zu ſichern. Die Operationen der Japaner auf dem linken Ufer des Jangtſe haben am 28. Januar begonnen. Der Vormarſch entlang der Lukau⸗Bahn hat jetzt zur Einnahme des wich⸗ tigen Knotenpunktes Pengpu geführt, wo ſich eine Brücke über den Hwaiho befindet. Vor einer Entſcheidungsſchlacht Aus Hankau wird gemeldet: Nach mehrtägigen Kämp⸗ fen, die in der Nacht zum 3. Februar in einem ſchweren Bombardement der chineſiſchen Stellungen bei Fengyang ihren Höhepunkt erreichten, iſt die chineſiſche Front unter Aufgabe von Pengpu am u auf die den Hwai⸗ Fluß verbindende Seenkette zurückver egt worden. Die Ja⸗ paner ſind damit vor den ſtark ausgebauten und durch na⸗ türliche Hinderniſſe verſtärkten Hauptſtellungen angelangt. Von der Widerſtandskraft dieſer chineſiſchen Front hängt das Schickſal des noch in chineſiſchen Händen befindlichen Reſtabſchnittes der Eiſenbahnverbindung Tienkſin— Pukau ſowie des Oſtabſchnittes der Lunghai⸗Bahn ab. Auf beiden Seiten ſind neue Diviſionen in den Kampf geworfen worden. Militäriſche Sachverſtändige nehmen an, daß die japanuiſchen Truppen angeſichts der Bedeutung der Tienkſin-Pukau- Bahn als ſchnelles Beförderungsmittel für Truppenverſchie⸗ bungen zwiſchen Schanghai und Tientſin, ungeachtet elwai⸗ ger großer Opfer, nach kurzer Ruhepauſe zur Enkſcheidungs⸗ ſchlacht um den Beſitz der Bahn anſetzen werden. Mißbrauch fremder Flaggen Der Sprecher des japanischen Marineminiſteriums, Ad⸗ miral Noda, machte am Donnerstag in der Preſſekonfe⸗ renz einige Mitteilungen über die gegenwärtige Lage. An der ſüdchineſiſchen Küſte halten danach nunmehr die japa⸗ niſchen Blockadeſchiffe alle chineſiſchen Dampfer und Dſchun⸗ ken an, die die Flaggen fremder Länder tragen um die Nationalität feſtzuſtellen. Dabei beſchränke ſich die japani⸗ ſche Flotte lediglich auf dieſe Feſtſtellung und benachrich⸗ tige die Regierungen der Länder, deren Flagge anſcheinend mißbraucht worden ſei. Bisher wurde ein Mißbrauch der Flaggen Italiens, Amerikas, Norwegens. Griechen⸗ lands Deutſchlands und Englands feſtgeſtellt. Noda er⸗ klärte ausdrücklich, daß hiermit keine Verſchärfung der Blockade beabſichtigt ſei Gefragt, ob Japan angeſichts der geplanten Aufrüſtung der Vereinigten Staaten und Englands eben⸗ falls aufrüſten werde, erklärte Admiral Noda: erſtens G50 der gegenwärtige chineſiſche Konflikt den anderen kaaten kein Recht zur Aufrüſtung, zweitens warte Ja⸗ pan die weitere Entwicklung des Flottenbaues der anderen Länder ab. Wenn aber in der Nähe der japaniſchen Inſeln die Flotten verſtärkt oder ſtarke militäriſche Einrichtungen geſchaffen würden und Japan dadurch ſeine Londesvertei⸗ digung gefährdet ſehe, werde es dies als eine Bedrohung der nationalen Sicherheit betrachten und gezwungen ſein, entſprechende Rüſtungsmaßnahmen zu treffen. Gegenwär⸗ tig jedoch ſei Japan ſtark genug und auf die künftige Ent⸗ wicklung vorbereitet. Kennzeichnung ausländiſchen Eigentums. Die Pekinger japaniſche Botſchaft überſandte den dor⸗ tigen ausländiſchen diplomatiſchen Vertretern eine Note, Sie fordert die Ausländer auf, im Hinblick auf bevorſtehende japaniſche Operationen in einem Gebiet, das im Süden vom Jangtſe und im Norden von der Linie Tſingtau— Taming— Paiyuan begrenzt wird, das ausländiſche Eigen⸗ tum deutlich mit den Landesfarben kenntlich zu machen. Auch wird die Fortſchaffung der Ausländer aus dieſem Ge⸗ biet empfohlen. London Die iriſchen Sachverſtändigen, die nach Ab⸗ ſchluß der Verhondlungen de Valeras zu weiteren vorbe⸗ reitenden Beſprechungen in London geblieben waren, kehr⸗ ten nach Dublin zurück. 5 5 Warſchau. Den Rektoraten der polniſchen Hochſchulen ſind jetzt die eingeforderten Satzungsänderungen bei den akademiſchen Organiſationen zugegangen. Danach haben elf Studentenorganiſationen in Polen den Arierparagra⸗ phen eingeführt Schweſtern war der Kaffeetiſch gedeckt. Zwei Vaſen, Ro⸗ ſen in der einen und in der anderen Margueriten, unter⸗ ſtrichen das Feſtliche dieſer Stunde. Herrlicher, aus einer nahen Konditorei geholter Kuchen vervollſtändigte das freundliche Bild. Bis auf den Kaffee war alles bereit. Den aber hatte die plötzlich ſehr liebenswürdige Frau Berge⸗ mann pünktlich und erſtklaſſig zu liefern verſproche; Elſes roter Kopf hing aber auch noch mit einem an⸗ deren Umſtand zuſammen. Werner Hagen war dageweſen und ſein zweiter Beſuch hatte eigentlich den von ihr ge⸗ wonnenen Eindruck, daß er ein netter Menſch war, nur verſtärken können. Elſe war weit entfernt, ſich etwas auf ihr Aeußeres einzubilden. Sie wußte recht gut, daß ſie an äußeren Vorzügen herzlich wenig beſaß, aber Hagen ſchien zu denen zu gehören, die mehr nach dem ſuchen und mehr auf das geben, was im Verborgenen ruht. Wie er ſie angeſehen hatte! Und wie nett er zu plaudern verſtand! Konnte man ſo einem Menſchen„nein“ ſagen, wenn er bat, ſie möge ihm den nächſten Sonntag ſchenken? And dann nahm das Rot auf Elſes Wangen die Farbe einer glühenden Roſe an. Das war, als draußen Frau Bergemanns laute Stimme hörbar wurde:„Nein, wie ich mich freue, Sie heil und geſund wiederzuſehen! Gott ſei Dank, daß Sie wieder da find, Fräulein Lore! Was haben wir uns um Sie geängſtigt!“ Elſe ſtürzte zur Tür. „Lore!“ So gab es nochmals eine ſtürmiſche Umarmung. Lore ſchluchzte, und als ſie den feſtlichen Kaffeetiſch ſah, ſchluchzte ſie nur noch mehr. Sie war wieder zu Haufe! And wenn dieſes„zu Hauſe“ auch nur ein armſeliges möbliertes Zimmer war, ſo empfand ſie doch in dieſem Augenblick zum erſten Male, was dieſe beiden kleinen Worte bedeu⸗ teten! g 5 5 Eigentlich ſah Lore gar nicht angegriffen aus. Was ſte in Paris erlebt, ſchien keine Spuren hinterlaſſen zu haben. Nun um ſo beſſer! Der Reiſeſtaub war raſch beſeitigt und dann ſaßen ſie zu dritt beieinander, und Lore mußte er⸗ zahlen, wie alles gekommen war. Roch während ſte Bericht erſtattete, gab es eine Ueberraſchung. Das Dienſtmädchen brachte einen Strauß herrlicher Teeroſen herein. Die daran 7 Höllenmaſchine im Poſtpaket Anſchlag von GPU- Agenten in Sofia. Sofia, 3. Februar. In der Sofioter Wohnung des vor einigen Jahren aug Sowjetrußland geflüchteten Schriftſtellers Iwan Solone. wilſch wurde in einem Paket verpackt, eine Höllenmaſchigz abgegeben. Beim Oeffnen des Paketes explodierte die il lenmaſchine, zerriß einen zufällig in der Wohnung ane ſenden ruſſiſchen Emigranten und verwundete die Frau 80 lonewitſch. Letztere erlag nach kurzer Zeit ihren ſchweren Verletzungen. Iwan Solonewitſch ſelbſt blieb unverletzt Sein Sohn erlitt leichtere Verletzungen. Die Exploſion rich kete in der Wohnung großen Sachſchaden an. Alles ſpricht dafür, daß der Anſchlag das Werk bon GPl-Agenten iſt. Solonewitſch und ſeine Frau. Tamar Solonewitſch, haben nämlich der kommuniſtiſchen Wühlar⸗ beit en Ausland mit ihren Werken ſchwerſten Abbruch 92 tan, da ſie die grauenvollen Zuſtünde in Sowjetrußland wie kaum ein Flüchtling zuvor enthüllen. Das Buch Sols⸗ newitſchs führt den Titel„Die Verlorenen.— Eine Chronit namenloſen Leidens in den Zwangsarbeitslagern Sowjel⸗ rußlands“ und das Buch von Tamara Solonewitſch„Hin ter den Kuliſſen der Sowjetpropaganda— Erlebniſſe einer ſowjetiſchen Dolmetſcherin“. Beide Bücher ſind auch in Deutſchland erſchienen. Zur Rückkehr gezwungen Nationalſpaniſche Flieger erwiſchen Wagenkolonne aus Frankreich. Paris, 4. Februar. Nach einer Havas⸗Meldung aus Perpignan iſt eine au Paris kommende Kolonne von etwa 40 ſchweren Laſtkraf wagen, die in der Hauptſache für die ſpaniſchen Bolſche ſten beſtimmte Lebensmittel geladen hatten, am Donnerz tag in der Nähe von Figueras, in der nordoſtſpaniſchen Provinz Gerona, als ſie gerade die Pyrenäen überſchritten hatte, von nationalen Flugzeugen erfolgreich bombardien worden Ein großer Teil der Kraftwagen wurde manövrierun. fähig gemacht, die übrigen fuhren ſchleunigſt auf franzöſ⸗ ſches Gebiet zurück. Der ganze Transport wäre wahrſchein. lich wie ſo viele andere unbemerkt geblieben, wenn nicht zu, fällig die Flieger Francos dazwiſchengekommen wären. Berlſn. Auf Veranlaſſung des Präſidenten der Reichs rundfunkkammer findet die„3. Reichstagung der Landes leiter der Reichsrundfunkkammer“ vom 5. bis 14. Februar in Bad Reinerz statt. München. Die„Erſte deutſche Architektur⸗ und Kunſt⸗ handwerks⸗Ausſtellung im Haus der Deutſchen Kunſt in München“ hat zeit ihrer Eröffnung durch den Führer einen außergewöhnlich ſtarken Beſuch aufzuweiſen. 5 Paris. Der Generalreſidentk von Tuneſien hat zur Un⸗ terdrückung der politiſchen Tätigkeit der Neu⸗Deſtur⸗Be⸗ wegung Maßnahmen getroffen. Außerdem wurde eine Reihe Eingeborenen⸗Gewerkſchaften aufgelöſt. London. Admiral Sir Roger Backhouſe, der Befehls haber der engliſchen Heimatflotte, iſt mit Wirkung vom Seplember als Nachfolger Lord Chatfieldz zum Erſten See lord ernannt worden. Zwei amerikaniſche Bomber ins Meer geſtürzt. Ban Diego(Kalifornien), 4. Febr. Während der Flot tenmanöver an der Küſte Südkaliforniens ſtießen zwei Ma⸗ rinebombenflugzeuge im heftigen Regen zuſammen und ſtürzten ins Meer. Die geſamte ſieben Mann ſtarke Veſat, zung des einen kam ums Leben, vier Mann des anderen Flugzeugs wurden durch ein Boot des Flaggſchiffs„Penn⸗ ſylvania“ gerettet. Hiſtoriſche Kirche eingeſtürzt Mailand, 4 Febr. In einer auf das Jahr 1070 zurück gehenden Kirche von Ferrara ereignete ſich ein Bauunglück, bei welchem zwei Todesopfer und zwei Schwerverletzte zu beklagen ſind. Die Kirche, in der Martin Luther auf ſeiner Italienreiſe eine Meſſe zelebriert haben ſoll, wird nicht mehr als Gotteshaus benutzt und ſollte in eine ſtädt⸗ ſche Aufogarage umgewandelt werden. Während eine Gruppe von Arbeitern im Hof das Material für den Um⸗ bau vorbereitete, ſtürzte plötzlich unter lautem Krachen der Dachſtuhl ein und begrub die im Innern der Kirche befind⸗ lichen Maurer unter 8 Trümmern, von denen zwei nur 5 Knauer dahinter. Er veranlaßt hatte, für als Leichen geborgen werden konnten. „Es iſt kein Irrtum,“ ſagte ſeccleßnie⸗ Hanni.„Dol tor Knauer— ich weiß nicht, wo ich eigentlich anfangen ſoll— er hat ſich jedenfalls ſehr um dich bemüht und ſogar deinetwegen nach Paris telephoniert!“ „Er iſt nämlich Rechtsanwalt,“ fügte Elſe hinzu. N „And wir ſind durch eine ganz komiſche Geſchichte mit ihm bekannt geworden,“ nickte Hanni.„Aber das werden wir dir nachher erzählen, weißt du?“ Lore fuhr mit der Schilderung ihrer Abenteuer fott. Stephani hatte immer wieder erklärt, ſeine Sekretärin habe mit ſeiner Sache nichts zu tun, aber vielleicht hätte man ſie doch noch länger in Anterſuchungshaft behalten, wäre nicht plötzlich ein franzöſiſcher Advokat aufgetaucht, der ihre Freilaſſung im Zeitraum von zwei Stunden durch⸗ ſetzte. Der Mann war ſogar ſo weit gegangen, ihr eine Fahrkarte nach Berlin auszuhändigen.„Zuerſt habe ich ſie nicht nehmen wollen, aber er hat ſo lange auf mich ein⸗ geredet, bis ich es doch tat. Er will nicht, daß ich ihm das Geld wieder ſchicke, aber das tue ich doch, ſobald ich. wieder was verdiene. Iſt das nicht hochanſtändig von einem wildfremden Menſchen?“ 5 Hanni blickte krampfhaft auf den Teller nieder. „Knauer!“ fuhr es ihr durch den Kopf. Natürlich ſteckte war es, der den franzöſiſchen Kollegen 5 a Lores Freilaſſung und Rückbeförde⸗ rung zu ſorgen, Knauer, kein anderer. N Warum hatte er das getan? Aus Mitgefühl? „Lore“, ſagte ſie ſchließlich,„auch hier haben ſich wäh⸗ rend deiner Abweſenheit große Dinge ereignet. Wir, du und ich, haben was geſchenkt bekommen. Das heißt,“ vet beſſerte ſie ſich, als ſie Lores verdutztes Geſicht ſah,„wit haben es noch nicht, aber wir können es haben, wenn wir wollen.“ 5 „Nun ſag ſchon, was es iſt!“ Lore ſah von Hanni zu Elſe und von lſe zu Hanni. Wie aufgeregt die beiden waren„Los doch!“ drängte ſie, nahm einen Mohrenko. den dritten, biß hinein un ſah dabei erwartungsvoll drein, ander Jahre nicht geſehen haben. befindliche n trug Doktor Knauers Namen mit dem handſchri tlichen Zuſatz:„Der Heimgekehrten!“ „Das iſt nämlich wirklich nicht einfach, das mit dreß Worten zu erklären,“ 5 Elle 8„ Gr r. n aug olone. chin hol. anwe. u So. were rlehl rich bon mar ihlar⸗ . 90 Blan Solo⸗ ronit Wel, „Hin, Re Nengeſtaltung der adt Mannheim Großzügige pläne ſtehen vor der Verwirklichung, weitere Projekte werden vorbereitet. Auch Seckenheim bekommt jetzt ſeine Sportanlage. Mannheim, 3. Februar. In einer Preſſebeſprechung machte Oberbürgermeiſter Renninger längere Ausführungen über wahrhaft großzü⸗ gige pläne Mannheims, die in ihrer Auswirkung nichts an⸗ deres als eine vollkommene Am und Neugeſtaltung der Sladt herbeiführen werden. Nach dem erſten Abſchnitt des nationalſozialiſtiſchen Aufbaues in Mannheim, der die Baracken beſeitigte, ſchmucke Wohnhäuſer errichtete und neue Gebiete erſchloß. betraf die zweite Aufgabe den Verkehr. Es iſt gelungen, ſo ſagte der Oberbürgermeiſter u. a., die Reichsautobahn von der Bergſtraße hinweg nach Mannheim zu ziehen, das damit an die größte, modernſte Straße des Führers zu lie⸗ gen kam; was das bedeutet, läßt ſich noch gar nicht abſehen. Auch die Weſt⸗Oſt⸗Linie von der Pfalz her wird in Mannheim münden, wodurch die Stadt Schnittpunkt zweier der bedeutendſten Linien wird. Man hofft, die Pfalz⸗ Linie in zwei Jahren zu vollenden, ſo daß man von Mann⸗ heimüber Sandhofen über die neue Brücke nach der Pfalz fahren kann. Auch innerhalb der Stadt muß dieſer Verkehrsentwick⸗ lung Rechnung getragen werden. Die Einfahrt von der Reichsautobahn in die Stadt wird ſo geſtaltet werden, daß ſie von großer rep äſentativer Bedeutung wird. Im Rahmen dieſer Neuordnung wird die Ueberkreuzung der Seckenheimer Anlage und des Verkehrszuges Autobahn— Auguſta⸗Anlage aus Gründen der Sicherheit ſo umgeſtaltet werden, daß der Querverkehr, der mit ſeinen Kraftfahrzeu⸗ en und Straßenbahnen bisher über die Seckenheimer An⸗ age ging, weiter weſtwärts gegen die Auguſta⸗Anlage hin verlegt wird, wodurch der Abſtand zwiſchen der eigentlichen Einfahrt bei der Reichsautobahn⸗Gaſtſtätte und der Einfahrt in die Auguſta⸗Anlage ſo vergrößert wird, daß für alle Fahrzeuge ein klarer Ueberblick über die Fahrbahnen ent⸗ ſteht. Um dieſe Sicherheitsmaßnahme zu vervollſtändigen, führt nun die Einfahrtsſtraße von der Autobahn her um einen ovalförmig angelegten Platz, der eine Waſſerfläche aufnehmen wird und deſſen Kurven den Fah⸗ rer zwingen, ſeine Geſchwindigkeit herabzuſetzen. Mit die⸗ ſer Neuordnung und Umgeſtaltung des ganzen Geländes wird ein Empfangsplatz entſtehen, der in baukultureller Hinſicht ein Meiſterwerk darſtellt. Zwei einheitlich durchgebildete Großbauten der Partei und der Wehr⸗ macht am Eingang zur Auguſta⸗Anlage werden das ſtädte⸗ baulich wirkungsvolle Einfahrtsbild als Abſchluß krönen. Der Ambau der Friedrichsbrücke Die ſeit dem Jahre 1891 im Betrieb befindliche, über den Neckar führende„Friedrichsbrücke“ iſt der en ſtei⸗ genden Verkehrsentwicklung nicht mehr gewachſen und be⸗ darf deshalb eines weiteren Um⸗ und Ausbaues. Wie drin⸗ gend notwendig die Neugeſtaltung dieſes äußerſt wichtigen Verkehrsweges über den Neckar iſt, erhellt ſchon allein die Talſache, daß tagtäglich 6560 Kraftfahrzeuge, 689 ſonſtige Fahrzeuge und 31 561 Radfahrer die Brücke paſſieren, wozu noch die Straßenbahn kommt. Es handelt ſich hier aber nicht um einen gewöhnlichen Umbau. Die Technik hat hier eine Aufgabe zu löſen, deren Schwere man daran ermeſſen kann, daß, um die Fahrbahn um zwei Meter erweitern zu kön⸗ nen, die Brücke in der Mitte durchſägt werden muß. Dadurch wird es möglich gemacht, die Brücke ſtromauf⸗ und ſtromabwärts je einen Meter zu verrücken. Dieſer Vorgang muß unbedingt als techniſches Wunder gewertet werden. Durch den Umbau wird ausreichender Platz für vier Fahrſpuren erlangt. Weiterhin bringt die Erneuerung der beiden alten Gehwegträger 3,50 Meter breite Gehwege und vor allen Dingen noch je 1.75 Meter breite Radfahr⸗ ſtreifen, ſo daß der Radfahrverkehr völlig aus der Brückenfahrbahn herausgenommen und auf die außerhalb der Hauptkonſtruktion verlaufenden Streifen verlegt werden kann. Somit iſt die Fahrbahn in ihrer ganzen Breite dem Wagenverkehr freigegeben. Die 1 e beſteht in einem Gewinn von 5,50 Meter Verkehrsbreite. Der im Juni be⸗ ginnende Umbau dürfte ſich auf etwa ein Jahr erſtrecken. Neubau eines Staatstechnikums „Vom Staatstechnikum Karlsruhe ſollen die Abteilungen für Maſchinenbau und Elektrotechnik nach Mannheim ver⸗ legt und die Rheiniſche Ingenieurſchule ſoll zugleich aufge⸗ geben werden. Es wurde mit der badiſchen Staatsregierung eine Vereinbarung getroffen dahingehend, daß die Stadt Mannheim einen Neubau für ein Staatstechnikum errichtet. Der vlerſtöckige Neubau nebſt zweiſtöckigem Laborato⸗ riumsflügel ſoll auf dem Quadrat N an der Stelle der alten Ingenieurſchule errichtet werden Zu dieſem Zweck muß ein erheblicher Teil des Quadrats niedergelegt wer⸗ den. Das Staatstechnikum wird zur Ausbildung von 30⁰ Schülern in fünf Semeſtern zehn Unterrichtsklaſſen erhal⸗ ten, dazu je eine Vorſemeſterklaſſe ſowhol für die elektrotech⸗ niſche, wie für die maſchinentechniſche Abteilung. Erſchließung der Weſtſtadt Es iſt eine Tatſache, daß das pulſierende Leben der Stadt 1 auf die Strecke zwiſchen Waſſerturm und Paradeplatz ſich beſchränkt. Die Weſtſtadt war ſeit langem ſo gut wie abgeriegelt, eine gewiſſe Stagnation war einge⸗ treten. Hier ſoll nun wieder ein neues Leben einſetzen, ſie ſoll einbezogen werden in den Hauptverkehr, ein neues Stadtbild ſoll hier entſtehen. Die bisherige Börſe wird umgebaut, die Muſikhochſchule, die mit 700 Schülern eine der größten in Deutſchland iſt, wird in den neuen oberen Räumen untergebracht.— Weiter weſtlich wird das Qua⸗ drat E 5 vollſtändig abgeriſſen, ein fünfſtöckiges Techniſches Rathaus wird hier errichtet, das ein Schmuckſtück werden ſoll. Das Quadrat E 6— Katholiſches Bürgerhoſpital— iſt für ein neues Altersheim und eine Grünanlage vorge⸗ ſehen. Das ganze Quadrat D 5 ſoll abgeriſſen Werden; hier⸗ her kommt, vereinigt mit dem Zeughausplatz, der neue Marktplatz. Der bisherige Marktplatz bildet ein Verkehrshindernis; er ſoll ſpäter Parkplatz werden. In abſehbarer Zeit will die Stadt auch das jetzige Ge⸗ bäude des Finanzamtes übernehmen und das Für⸗ ſorgeamt darin unterbringen. Muſeum für Völkerkunde und Urgeſchichte. In Erkenntnis der außerordentlich großen Bedeutung kulturgeſchichtlichen Wiſſens für ein Volk hat ſich die Stadt⸗ verwaltung entſchloſſen, ein Muſeum für Völkerkunde und Urgeſchichte einzurichten. Das neue Muſeum bi ſeinen Sitz im ehemaligen Zeughaus, das für Wie Zweck einem vollſtändigen Umbau unterzogen wird. ie Bauarbeiten ſind bereits im Gange. Mit dieſem Muſeum ſoll ein lebendiges, zu allen Volksteilen in gleicher Weiſe verſtändlich ſprechendes Bildungsinſtitut entſtehen, ein Kul⸗ tur⸗ und Völkermuſeum in weiteſtem Sinne. Schaffung neuer Sporiplätze Auf dem Gebiete des Sports werden zurzeit eine ganze Reihe von Projekten, teils zur Beſchaffung neuer Uebungs⸗ möglichkeiten, teils zur Verbeſſerung beſtehender Anlagen bearbeitet. Noch im Laufe dieſes Jahres werden auf dem Gelände des jetzigen Sonnenbades ein oder zwei weitere Sportplätze geſchaffen. Ferner wird ein Schwimmbad⸗ projekt mit großen Grünanlagen bei der Einmün⸗ dungsſtelle der Reichsautobahn bearbeitet. Außerdem ſoll eine Sportanlage in Seckenheim erſtehen. Das alles ſind Projekte, deren Koſten in die Millionen gehen. Weitere Pläne Von weiteren Plänen ſind zu nennen: Der Ausbau der Kunſthalle durch einen ſtattlichen Anbau an der Rückſeite; ein großer Autoparkplatz in der Nähe der Planken, zu welchem Zweck das ganze Quadrat Q 6 freigelegt wird; ein großes Volksſchulgebäude mit Gemeinſchaftshaus in der bereits 4000 Perſonen zählenden Siedlung Schönau zwiſchen Sandhofen und Käfertal; ein Aerzte⸗ und Schweſternwohnhaus neben dem Städtiſchen Krankenhaus; Ausbau der Kronprinzen⸗ ſtraßſe nach Käfertal; Fertigſtellung des Hitlerhei⸗ mes in der unteren Mühlau. 0 Die Verwendung des aufgeſchütteten großen Geländes am Neckar. wo die alten Plankengebäude ein ehrenvolles Begräbnis gefunden haben, ſteht noch nicht feſt. Der Frage eines Laſtkraftwagen⸗ Bahnhofs kann noch nicht nähergetreten werden; man will die weitere Entwicklung dieſes e 00 en neuen e beſon⸗ ders inbezug auf die Gemen mit der Reichsbahn, abwarten.. Der Bahnhof der OEG. wird ebenfalls neu geſtal⸗ tet; hier kann man ein Stück des Geländes für andere Zwecke verwenden, nachdem feſtſteht, daß die früher ge⸗ plante Bahnlinie nach Schriesheim nicht ge⸗ baut wird. 5 Es wurde erreicht. daß die neue Reichsautobahnbrücke Sandhofen— Frankenthal auch einen Fußgän⸗ gerſteig erhält. 5 5 s 3 Schließlich wurde mitgeteilt, daß in Mannheim immer noch rund 3000 Wohnungen fehlen; die Siedlungs⸗ und Neubautätigkeit wird daher tatkräftig weitergeführt. Der Bau einer zweiten Rheinbrücke nach Ludwigshafen wird für dringend notwendig gehalten, ba. die A Brücke ſchon heute nicht mehr den Anforde⸗ rungen genügt. Man ſieht alles in allem daß das nächſte Jahrzehnt an⸗ gefüllt ſein wird mit großen Arbeiten. Wenn ſie einmal be⸗ endigt ſein werden. wird Mannheim ein ganz neues, ſchö⸗ neres Geſicht erhalten und als eine moderne Großſtadt in jeder Hinſicht gelten können. Aus Baden und den Nachbargauen. Heidelberger Reichsfeſtſpiele 1938 Berlin, 4. Febr. Die diesjährigen Heidelberger Reichs⸗ feſtſpiele finden unter der Schirmherrſchaft von Reichsmi⸗ niſter Dr. Joſeph Goebbels vom 17. Juli bis 31. 1 5 ſtatt Es kommen zur 0„Fauſt!“ von Goethe, „Der Widerſpenſtigen Zähmung“ von Shake⸗ ſpeare,„Die Freier“ von Eichendorff und„G 5 von Berlichingen“ von Goethe. Die Leitung der Heidelber⸗ ger Reichsfeſtſpiele liegt wieder in Händen von Intendant untze. N Hockenheim.(Ein Kind wird vermißt.) Seit Dienstag wird das zeinhalb Jahre alte Mädchen der Fa⸗ milie Bauer(Talhaus) vermißt. Trotz eifrigſter Nachforſchung und Abſtreiſens der ganzen Umgebung von Station Talhaus durch Gendarmerie, Feuerwehr, Erkennungsdienſt Mannheim konnte bis jetzt keine Spur über das Verſchwinden des Kindes entdeckt werden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß das Kind einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. Hockenheim.(BadiſchesLandeskirchengeſangs⸗ fest. Das al zwei 8 5 ſtattfindende Landeskirchen⸗ geſangsfeſt wurde für den 19. Juni nach Hockenheim feſt⸗ gelegt.. 2 Schiltach.(Kind totgefahren.) der Nähe von Eulersbach wurde der 12jährige Albert mider von Lehengericht von einem Laſtzug überfahren und getötet. Das Arteil gegen Hilpert Ein Jahr zwe! Monate Gefängnis. () Bühl. In den ſpäten Abendſtunden fällte das Gericht im Prozeß wegen des Bühler Omnibusunglücks das folgende Urteil: Der Angeklagte Ernſt Friedrich Hilpert wird wegen fahrläſſiger Tötung in Tateinheit mit fahrläſſiger Körper⸗ verletzung und wegen Uebertretung der Reichsſtraßenver⸗ kehrsordnung zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von einem Jahr haft Monaten verurteilt unter Anrechnung der Unterſuchungs⸗ aft. In der Arteilsbegründung verwies der Vorſitzende, Land⸗ gerichtsdirektor Steuner, auf die Fahrläſſigkeit des Angeklag⸗ ten. Hilpert habe durch ſeine zu große Geſchwindigkeit der Fahrt— 60 Kilometer in der Stunde auf abſchüſſiger Straße— allein das ſchwere Anglück verſchuldet. Hilpert nahm das Urteil ſofort an. () Pforzheim.(Im Gefängnis erhängt.) Im Gefängnis erhängte ſich der 45jährige Friedrich Otto Geng. Er war vor orei Wochen von der hieſigen Großen Strafkam⸗ mer wegen Verleitung zum Meineid, Amtsunterſchlagung und Sittlichkeitsverbrechens zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt worden. (Y). Bühl.(Radfahrer tödlich verunglückt.) Ein Radfahrer, der von Schönbüch herunter zu ſeiner Arbeits⸗ ſtätte fahren wollte, ſtürzte mit ſeinem Rad ſo ſchwer, daß der Tod eintrat. Anſcheinend 7925 der Verunglückte infolge des ſteilen Weges die Herrſcha und war ſo zum Sturz gekommen. t über das Fahrrad verloren Die deutſchen Gkimeiſterſchaſten Das Programm für Neuſtadt i. Schw.⸗Feldberg. Freitag, 4. Februar, 18 Uhr: Feierliche Flaggen⸗ hiſſung unter dem Kommando der Wehrmacht auf dem Nal- hausplatz Neuſtadt⸗Schw. Samstag, 5. Februar, 10 Uhr: Abfahrtslauf für Frauen und Männer am Feldberg(Zaſtler), 10 Uhr: Erſter Start, 14 Uhr: Zweiter Start. Sonntag, 6. Februar, 12 Uhr: Torlauf für Frauen und Männer im Schwarzwald⸗Skiſtadion auf dem Feldberg; 18.15 Uhr: Siegerehrung im Hotel„Neuſtädter Hof“ in Neuſtadt; 20 Uhr: Schwarzwälder Heimatabend im Hotel„Neuſtädter Hof“ in Neuſtadt. Montag, 7. Februar, 8.30 Uhr: 50⸗km⸗Dauerlauf, Start und Ziel: Schützenhaus in Neuſtadt. Dienstag, 8. Februar: Preſſeabfahrtslauf; 20 Uhrt Preſſeempfang im Hotel„Krone“ in Neuſtadt. Mittwoch, 9. Februar: Eisfeſt in Titiſee. Donnerstag, 10. Februar, 9 Uhr: 4 mal 10⸗km⸗ Staffellauf, Start und Ziel: Schützenhaus in Neuſtadt; 20 Uhr: Empfangsabend der Stadt Neuſtadt und Turnen der Olympia⸗Turnerſchaft in der Turnhalle in Neuſtadt. Freitag, 11. Februar, 9 Uhr: 18⸗km⸗Langlauf, Start und Ziel: Schützenhaus in Neuſtadt; 16 Uhr: Emp⸗ fang des Reichsſtatthalters im Beiſein der badiſchen Regierung im„Feldbergerhof“⸗Feldberg; 21 Uhr: Kameradſchaftsabend des Reichsſportführers und des Reichskriegsminiſters im„Feld⸗ bergerhof“⸗Feldberg. Samstag, 12. Februar, 14.30 Uhr: Kombina⸗ tionsſprunglauf an der Hochfirſtſchanze in Neuſtadt; 18 Uhr! Siegerehrung auf dem Rathausplatz in Neuſtadt. Großer Bun⸗ ter Abend, veranſtaltet vom Reichsſender Frankfurt, im „Neuſtädter Hof“ in Neuſtadt. Sonntag, 13. Februar, 12 Uhr: Weihe des Schwarzwald⸗Skiſtadion; anſchließend: Spezial⸗Sprunglauf (Schwarzwald ⸗Schanze). Verkehrsregelung während der Skimeiſterſchaften. 2 Neuſtadt i. Schw. Während der Deutſchen und Wehr⸗ machts⸗Skimeiſterſchaften wird dafür geſorgt, daß die Feld⸗ bergſtraße von Bärental bis Todtnau von allen Kraftfahr⸗ zeugen ohne Schneeketten befahren werden kann. Die Mit⸗ nahme von Schneeketten iſt jedoch erforderlich, da erfahrungs⸗ gemäß im Feldberggebiet mit plötzlich auftretenden Schnee⸗ fällen und Verwehungen gerechnet werden muß. Sollten infolge unvorhergeſehener Witterungsverhältniſſe an den Sonntagen(6. und 13. Februar) nicht genügend Parkplätze auf dem Feldberg freizuhalten ſein, ſo wird nur den Wagen der Ehrengäſte und den Omnibuſſen, ſoweit letztere mit Schneeketten oder Geländereifen verſehen ſind, die Durchfahrt nach dem Feldberg geſtattet. Alle übrigen Fahrzeuge müſſen in dieſem Fall auf der Straße Falkau— Altglashütte—Bären⸗ tal oder— für die aus Richtung Baſel— Lörrach kommenden — in Todtnau parken.— Von dieſen Abſtellplätzen ſowie von den Bahnhöfen Bärental und Todtnau wird ein ununter⸗ brochener Omnibusverkehr nach dem Feldberg eingerichtet.— Um den Kraftfahrzeugverkehr nicht zu behindern, iſt Skiläu⸗ fern und Fußgängern an den beiden Sonntagen der Groß⸗ veranſtaltungen(Torlauf und Spezialſprunglauf) die Benut⸗ zung der Feldbergſtraße verboten. Die Feldbergſtraße darf nur auf den hierfür eingerichteten Fußgängerſtegen überquert werden.— Für die Fußgänger wird ein eigener We über den Zweiſeenblick ſchneefrei gehalten, ſodaß man 91 8 mit Stadtſchuhen bis zur Höhe kommen kann.— Für Ski⸗ läufer iſt es empfehlenswert, wenn irgend möglich auf Skiern über Hinterzarten, Poſthalde oder auch uber den Schauinsland nach dem Feldberggebiet zu kommen, da da⸗ durch der ohnehin ſchon ſtarke Verkehr im Bahnhof Bärental weſentlich entlaſtet werden kann. 0 Ludwigshafen.(Der gelenkige„Betrunkene“. Auf acht zum Teil ſchwere Vorſtrafen blickt der ledige 36 Jahre alte Karl Stahl aus Rheingönheim zurück. Diesmal war er wegen verſuchten ſchweren Diebſtahls im wiederhol⸗ ten Rückfolle angeklagt. Nach durchzechter Nacht ſtellte er ſich am 21. 10 1937 vor dem Anweſen eines Le⸗ bensmittelhändlers ſtark betrunken, ließ ſich zu Boden fal⸗ len und verſchwand durch ein Fenſter in den Keller. Dort ſtellte er Weinflaſchen zurecht, wurde aber vorzeitig er⸗ tappt und verließ den Keller, wieder durch das Fenſter. Vor Gericht wollte er von nichts wiſſen, wurde aber über⸗ führt. Das Urteil lautete in Anbetracht der Vorſtrafen auf ein Jahr Gefängnis. Darmſtadt.(Fünf Automarder gefaßt). Die Automarder, die im November und Dezember vorigen Jah⸗ res eine Anzahl im Zentrum Darmſtadts abgeſtellte Per⸗ ſonenkraftwagen geſtohlen haben, konnten durch intenſive Ermittlungen der Darmſtädter Kriminalpolizei und durch die Mithilfe der Bevölkerung jetzt dingfeſt gemacht werden. Es ſind 95 junge Burſchen im Alter von 17 und 16 Jah⸗ ren, die es ſpeziell auf Wagen vom Typ e e abgeſehen hatten, mit denen ſie zum Teil erhebliche Stre ken zurücklegten Abgeſchloſſene Fahrzeuge wurden gewalt⸗ lam aufgebrochen, ſodaß wertvolle Wagen hierdurch be⸗ ſchädigt wurden. Die Ermittlungen haben ergeben, daß die Täter bei ihren nächtlichen Streifzügen andere, auf Park⸗ plätzen abgeſtellte Hahnzeuge e geöffnet und dar⸗ aus Gegenſtände geſtohlen haben. Die geſtohlenen Sachen konnten z. T. wieder herbeigeſchafft und den Geſchädigten zurückgegeben werden Bei dem ſichergeſtellten Diebesgut be⸗ . u. a. eine Reiſeſchreibmaſchine, die von einem der eteiligten im Gebälk eines Speichers gut verſteckt wor⸗ den war. Die Täter wurden dem Amtsgericht vorgeführt, das gegen zwei Haftbefehl erlaſſen hat. Anterſlockenbach i. O.(Seltſamer Vorfalh. Schwer zu Schaden gekommen iſt abends ein ſunger Mann, der beobachtet wurde wie er in Abweſenheit des Hausbe⸗ ſitzers ſich mit einer Leiter bewaffnet deſſen Anweſen heim⸗ lich näherte. Die Frau hörte in der Hauswand von drau⸗ zen ein Scharren— offenbar, als die Leiter angeſtellt wurde— und rief um Hilfe Hierdurch erſchrak der Ein⸗ A derart. daß er von der Leiter hinabſtürzte oder hinunterſprang. Jedenfalls fand man ihn unten mit dop⸗ peltem Beinbruch liegen. Er wurde ins Krankenhaus ge⸗ bracht— Da im Odenwald das„Fenſterln“ nicht lands⸗ üblich iſt, dürfte es ſich bei dem eigenartigen Unfall wohl um etwas anderes Falles Für alle Fälle hat ſich einmal die Polizei dieſes„Falles“ angenommen. — Backnang.(Todesfahrt mit dem Kraftrad) Als der 37/jährige Hilfsmonteur Eugen Angerbauer aus Großaſpach mit dem Kraftrad von Großaſpach nach Marbach fuhr, wurde er in der Nähe des Fürſtenhofes von einem Per⸗ ſonenauto aus Backnang überholt. Aus ungeklärter Urſache geriet Angerbauer, während der Kraftwagen an ihm vorüber⸗ fuhr, zu weit nach links, wurde don dem Auto erfaßt und auf die Straße geſchleudert. Der Motorradfahrer erlitt ſo ſchwere Kopfverletzungen, daß er alsbald ſtarb.. * Lalcate Ruudochiau 00 Jolre Sobatentun Schmucklos und einfach iſt heute das Ehrenkleid der 5 r 2 2 8 Nation. In ſchwerſter Zeit geboren, wurde das Feldgrau , Weitere Aufbrauchmöglichkeiten für Pfundtüten. Im zum höchſten Ehrenkleid, das jeder Deutſche heute wieder Börde 11 Tien t. dirmen dae e größere tragen darf orräte alter Tüten mit Pfundaufdruck auf ager haben, Ni ö 8 5 j und mit Rückſicht auf die Notwendigkeit der Einsparung Wie ganz anders doch war der Anblick der deutſchen 1938 5.„ N 8 Heere der Vergangenheit, als die modernen Feuerw n und n e oe no del und ihre Wirkung die Here noch nicht 15 ſich mall 5 nußmittel der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel beim ich f i 7 1a Mar Reichswirtſchaftsminiſter inte Verlängerung der Auf⸗ wurfsgleich in den Erdboden einzugraben und jede Deckung 2*** + 5 2 i 1 S brauchfriſt für Tüten mit Pfundaufdruck beontragt. Nach or 10 be deen auch e de e Burb⸗ en geltenden Beſtimmungen sollten, ſoweit bei den ein. loſigkeit der Uniform. Von der Buntheit 935 Soldatenklei⸗ ö zelnen Firmen noch Tüten und Verpackungsmaterial mit dung der Vergangenheit betich er 11 unter den 12 9 7 5 558 de 1 Hen ohen n neuen Wo W.⸗Monats⸗Abzeichen, die von der Entwicklung 0 handen ſind, dieſe durch Ueberdrucken oder Ueberkleben 111757 0 FRN 1 f mit der neuen Bezeichnung der geſetzlichen Veſtimmung Seniſchen 988 en d e iin 5 1 angepaßt werden. Der Reichswirtſchaftsmimiſter hat ſich in ö ee e ig de die Prattiſt f a einverſtanden erklärt, daß wo dies ele e en des frühen 16. Jahrhunderks vorgus⸗ praktiſch nicht durchführbar iſt, die vorhandenen Materia⸗ 255 5 lien mit nicht meht zuläſſigen Bezeichnungen auch über it den Jahreszahlen 1600, 1700, 1758, 1813, 1864 und den 31. Dezember 1937 hinaus aufgebraucht werden. Ob S1 erſteht vor unſeren Blicken eine Ruhmestat deutſchen eine allgemeine Verlängerung der Aufbrauchſrift durch oldatentums nach der anderen. Wir überhlicken zugleich 9 notwendig ſein wird, unterliegt noch der Prü⸗ 1 5 die 8. 1 gelen A. 28 ung. le vergönnt geweſen iſt, gegen die vielen Anſtürme frem⸗ 5 5 5 der Völkerſchaften jemals längere Zeit in Frieden zu leben. 5 N 4 e des Arztes. Sprechſtunden darf[Deshalb iſt auch im deutſchen Menſchen der Gedanke an er Arzt nach 145 1 Berufsordnung grundſätzlich Soldatentüm, Kampf und Opfer ſo ſtark, daß er beim An⸗ nur an einem Orte abhalten, an mehreren nur mit Geneh⸗ blick der waffengeübten Mannſchaft ſeines Volkes ſein migung der Aerztlichen Bezirksvereinigung. Sehr wichtig Herz höher ſchlagen fühlt. ga b 1 N iſt die Neſtimmung, daß in einen Etwas davon empfindet er auch, wenn er in den Bil⸗ Nett Praxis ang übt, em andern Alleno( eatiſcher; f dern der früheren gell die lange Reihe deutſcher Soldaten 1 58 genden 5118 Das e ee e Pra⸗ por ſich ſieht. Die 12 ſeidengewebten Abzeichen ſind ein 585 ſich überſchlleid 92 Ger gilt für Fachärzte gleicher volkstümlicher Geſchichtsunterricht über das deutſche Sol⸗ 5 ferſchneihender Föcher. Ausnahmen können je⸗ datentum Jeder erwirbt am kommenden Samstag und i och guch hier von der Bezirksvereinigung zugelaſſen wer⸗ Sonntag dieſe Abzeichen! 8 8 den. Verzieht ein Arzt innerhalb ſeines Praxisbereiches, ſo 9 5 5— darf innerhalb eines halben Jahres in dem Hauſe ſeiner 5 bisherigen Praxisſtelle ein anderer Arzt des gleichen Fa⸗ Deutſche Soldatenbilder in Seide gewebt. ches eine Praxis nur mit Einwilligung des früheren Pra⸗ Marktberichte Dieſe ſchönen, ſeidengeſtickten Webabzeichen werden uns 1 15 9 5 h der Aerztlichen Be⸗ u, Mannheimer Schweinemarkt v. 3. Februar. Auftrieb und in der 4. Reichsſtraßenſammlung am 5. und 6. Fehruar ölen nn Abtigen die rd 115 4 zur Wie e der Be⸗ Preiſe: 100 Läufer 31 bis 40; 340 Ferkel, bis ſechs Wochen daran erinnern, daß der deutſche Menſch in ſeiner ſoldatiſchen a. e: g 1 aten, 0 Eb 85 e e er 5 le Abzeichen. und Chirurgen Praxisſtelle und Wohnung nicht getrennt M. 1 5 5. V 3 ſein dürfen. Ein ſaifonmäßiger Wechſel des Praxisortes iſt tie een Gitreidegroßmarkt v. 3. Februar. Amtlich nur mit Genehmigung der Reichsärztekammer zuläſſig. 5 ierten: Futtergerſte, 59⸗60 kg, Feſtpr. 1. Februar bis 30. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: 5. i 17 0 a G11 8 15 e 6 e 17,50, G 11 Deutſche Arbeitsfront, Ortsgr. Seckenheim. Samstag, 5. 2. 8 Sonderzug Mannheim—Feldberg. Preisaufſchl bis 1125 927 100 1 1 N 1938, 19.80 Uhr, antreten ſämtlicher Walter an der Das bapiſche Unter- und Mittelland haden am Sonn. c). a 0 kg; Futterhafer, 46⸗49 kg, Geſchäftsſtelle. Erſcheinen iſt Pflicht. Feſtpr. per Februar: Preisgeb. H 11 16,70,§ 14 17,20, tag Gelegenheit, mil einem Sonderzug ab Mannheim zum§ 17 17.50, plus 40 Pfg. Au e 9 . 5 i een en sgl. Indaſtriehafer: Zuläſſiger ſchriftkurs für Fortgeſchritte Anme der Feldberg zu den Deutſchen und Wehrmachts⸗Skimeiſterſchaf⸗ Preisaufſchl. bis zu 2 per 100 kg; Gerſtenfuttermehl. de ſchriftkurs für Fortgeſchrittene. ane dungen e ten zu kommen. Die Abfahrt in Mannheim erfolgt um Februar: Preisgeb. G 7 18,80, G 8 4970 1 19,30 6 11 5 e 5 3 4.42 Uhr. Der Zug hält in Bruchſal 5.38 Uhr, Durlach 5.52 19,60 Mehlnotierungen: Weizenmehl, Type 812, aus Inl.⸗— ſchäf Stelle der DA„ 5 ub, Natleruge 6.05 Uhr, Ettlingen 6,12 Ahr, Naſtalt 6.27[ Weizen, Februar: Pleisgeb. Baden 40 18,016 und 17 2950, 57, Gef, 29 171. Sonntag, 6. Februar, vorm. 3.30 un,„ Uhr, Baden os 6.30 Ahr, Bühl 6.40 Uhr, Achern 6.58 10 und 20 und Preisgeb. Pfalz Saar 19 und 20 29,85, au teten der Hetzigſchaft: Schar 1, 2 und 3 am 57 Uhr, Appenweier 410 Uhr, Offenburg 7.25 Uhr, Lahr⸗Ding⸗ Notierungen für März 10 Pfg. höher. Alle anderen Notie⸗ Heim, Schar 4 Ilresheim. Schulhaus in Ilvesheim 5 lingen 7.42 Uhr. Der Zug trifft 9.31 Uhr in Bärental ein. rungen unverändert. in tadelloſer uniform zum Kleinkaliberſchießen. N 8 Aunagnandnannndanammmmmmammnnmmunnnͤn e 8 22 ing en jn laue fui nung N 5 2 8 2 2 2 f 8 Im-Seckenheim A en buff lll ene Holmer Mandharmonikaklub- Avesheim-Ste— 4 2. 2—— 7 F , N. 5 0 Motto, Fahrtzins Wunderland“ U 7 0 F 55— 2 8 1 9 1 2 5—— 2„„ N 0 e e- nmlsSamstag, 5. Febr, abends 811 Uhr N 5 5 3 in der„Rose in Ilvesheim 1 U 2——— f roher Ting nen⸗Ball cha Und Madame wollte ſich durch einen kleinen beſtellten Flirt rächen. mit Prämiierung. — — S . i Stimmung: Mumoer! s Annndaanmmnmmmnmſmmmmlnſmmne du kleines Verkauf Winter-Mäntel Wort- Anzüge 19.75 32. 32. 19.50 36.— 45. 58. 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A Inv sbeategvaed Bub ei gun ussonvag usſphpm ⸗un ute leg sodaß) suvch ava ueznuch uobſuem ug „ eee e ee r r 2 — 2 Rr— N 2.82 8. S. ESS. SS 23. 358 S. 8.— — 2 e SS S8 oe S S. S. 2 S 32S: 2 8. 177 2 SSS S S8 G 88 e S 8 N S d SSS SSS S S 2 Onkel Hermann Zimmer befand ſich anſtelle eines harten Strohſackes ein zeit aber noch nicht zu Ende, denn die dicke Köchin ſotzte Bett, ein richtiges, großes, weiß bezogenes Bett, wie Joch] noch einen Teller voll Kompott vor ihn hin und danach noch Von B. G. Oſtermann es bisher nur von weitem geſehen hatte und wie es ſchö⸗] eine Portion davon.„Wenn's nur ſchmeckt!“ erklärte ſie 1 ner und herrlicher nicht ei der Schreiber oder ſein[immer wieder,„das iſt die Hauptſache!“ Und als er auch Ich kannte in meiner Jugendzeit einen Mann, der mir möglichen Tiere vor Quäölereien durch unvernünftige Kin⸗ J N f 5 Herr, der Advokat ſelbſt beſaß. Und dari lite er ſchla- die zweite Kompottportion vesſpeiſt hatte, ſagte ſie bedau⸗ unvergeßlich bleiben wird. Wir nannten ihn Onkel Her⸗ der, war freundlich zu alten Leuten, kurz, er war ſtändig fen? Er, Joch, der Schneiderlehrl 0 en noch im] ernd:„Vom Kompott iſt nicht mehr viel da, aber wenn du mann ich muß geſtehen, daß wir uns oft heimlich bemüht, nach ſeinen Kräften andere zu erfreuen. Turm geſe tte? Aber, ach, u nur das Wunder⸗ noch etwas Suppe und Fiſch magſt. 2“ 2 über ihn luſtig machten. Uns Jungens kam Onkel Hermann trotz der unwillkür⸗ werk von f tt es geweſen e, das ihn die Faſ⸗ Joch wehrte erſchrocken ab und dankte viele Male. Nicht,. 5 Trotzdem verehrten wir lichen Achtung, die wir vor ihm empfanden, immer„ein ſung verlieren ließ! Aber da g noch zahlloſe andere J weil er ſich etwa noch vor einem Teller Suppe und noch 5 5 8 5 ihn ſehr, und als er bißchen komiſch“ vor. Heute weiß ich, daß er der Glück⸗ ge, 1 8 0 en For dem Fenſter hin⸗ einer Portion Fiſch gefürchtet hätte. O, nein, er hätte viel⸗, plötzlich und ganz un- lichſten einer geweſen ſein muß, denn am Ausgang eines gen f tige Vorhänge, ein! a nd an der leicht ſogar auch noch eine Portion Sauerbraten mit zwei n erwartet ſtarb, waren jeden Tages durfte er ſich mit Stolz ſagen daß er irgend Wand eißer Schrank mitzte oder drei Klößen geſchafft. Aber wenn er auch nur ein M e wir Jungens tief ere etwas Gutes getan hatte. während wir meiſtens in der einen 2 iber den Schneiderbub war, ſo wußte er doch, was ſich geziemte. ſchüttert. Darüber ſind Sorge nach Hauſe ſchlichen, unſere neueſte Schandtat könnte gab es noch Stühle] Sder ſollte man ihn etwa für einer Vielfraß halten? nun viele Jahre hinge ans Licht gekommen und die Tracht Prügel uns ſicher ſein! an den Wände„Aber biſt du denn auch wirklich ſatt geworden?“ wollte gangen, viel hat ſich Und wie oft hatten wir Jungens damals Gelegenheit, uns 0 Roſa wiſſen. 5. geändert, aber die Er⸗ nützlich zu machen! Wie oft hätten wir beweisen können, J ich danke wirklich— es hat herrlich geſchmeckt!“ 5 N innerung an Onkel Her⸗ daß wir nicht nur Nichtsnutze, ſondern brave Kerle waren. dvokaten. 1 50 tlic ihn an, und die Köchin heranwin⸗ 85 mann iſt ſeltſam leben⸗ Aber die Sache war eben die: wir wären uns albern vor⸗ r Kanne iſt Waſſer a 8 f gte ſie:„Schau nur, Katharina, haſt du bei einem. dig und unverändert ge⸗. „dort liegt Seife, da hä as Handtuch. Jungen ſchon jemals ſo wundervolles blondes Haar a e 5 blieben. Und heute weiß e. Siehſt du 20 5 N ich, daß er, über den 5 u dich abge⸗ Köchin aber machte ein mürriſches Geſicht. 0% wir ſo gern unſere den?, Und! en zarten Seiten⸗„Wirſt ihn bloß noch eitel machen mit deinem Gerede!“ 6%% ö Scherze machten, ein 11 end hinzu:„Wenn der Herr Joch errötete. Was Roſa geſagt hatte, machte ihn nicht e Weiſer war ein Verv 5 auch noch Waſſer von eitel Er wunderte ſich nur darüber, daß man an ihm ir⸗. 1 Mann, der ganz be⸗ g befehlen.“ Un lief][gendetwas hübſch fand. 8 N ſtimmt ſein Leben hin⸗ ſagte er haſtig,„möck) mich bei der 5. durch glücklich und zu⸗ en Fra 1 n. f frieden geweſen iſt, ob⸗ 0 5 i a zit,“ belehrte ihn R„jetzt geh nur 5 wohl er ſelbſt nicht be⸗ 1 ſeir f ner hlaf dich aus. Findeſt du's allein? gütert war und beſcheiden lebte. Niemals ſah man ihn ver⸗ he dich nochmal führen. ärgert. Immer war er freundlich. Und warum lachten wir » Gegenwart zurück M ö 8 g ſie ſeidener'rhänge zu, daß ein trotzdem immer wieder über ihn? Weil er es ſich zur Ge⸗ der vom Leibe, iges. füllte wohnheit gemacht hatte, jeden Tag wenigſtens einmal etwas 5 7 7— 4* 8 pritzt te, d 6 b f n f aus. Und um Guts zu tun. Er ſprach oft zu uns Jungens darüber und en von 8 zern abbek 1 Zur Veſper! 25 grinſten wir. Nun, er ließ uns grinſen.„Werdet auch ſchon man ſo gut Weshalb? Er eines Tages dahinter kommen, wie ſchön das iſt!“ pflegte Kan d lief vorſichtig, ganz er ſeelenruhig zu ſagen, ehe er weiterging.. i ſo ſaß! Daß es Hand aufs Herz: Wir waren eine ganz freche J ha gab! Gutes tun? Du liebe Zeit, wir hatten unſere M he, i d 5 16 J. 1 Tag einen neuen Streich auszuknobeln! Unſer Sinn war wiederer⸗ N„gyiff Jogi 7 nur auf Schabernack gerichtet. Wir erſchreckten ahnungslos(Zeichnungen(2): 5. Bauer) . attꝰ des Weges kommende Mädchen, wir ärgerten Hunde, bis 5 a i f f n. Gretell dachte er. Aucl war ſie ſich hinter Gartenzäunen heiſer bellten, wir mauſten gekommen, hätten wir ſo gehandelt wie. wir— ehrlich ge⸗ e beim Advokaten weilte. Auch ſie! Kirſchen aus Nachbars Garten... Gutes tun? Nein, dazu agt oft gern handeln wollten. Wir fürchteten, wenn wir gewußt hatten wir wirklich keine Zeit! virklich einmal guten Willens waren, uns lächerlich zu . Und was tat inzwiſchen Onkel Hermann? Er, der ſelbſt machen. Als ob ſich ein Menſch, ob groß oder klein, jemals war es ſtill. Jochs Kopf ſank zur Seite. nicht mehr der Jüngſte war, ſchleppte einer alten Frau die(lächerlich machen könnte, wenn er ſeine gute menſchliche war er gar nicht müde. dvon denn Kohlen in den Keller, hob ein aus dem Neſt gefallenes Seite herauskehrt! 5 Vom Eſſen etwa? Wie konnte 1: junges Vögelchen auf und pflegte es geſund, um es dann Lieber, guter Onkel Hermann! Wir alle, die wir dich werden! 6 d er das dachte, ſchli ni wieder fliegen zu laſſen, beglückte ein armes Kind mit gekannt haben, tragen dein Bild in unſeren Herzen. Warum 5 N einem kleinen Geſchenk, packte hilfsbereit zu, wenn ein⸗ kam uns die Erkenntnis nur ſo ſpät, daß du wahrhaftig ein Pferdefuhrwerk die ſteile Straße nicht emporkam, pflückte Weiſer geweſen biſt, wir aber ausgemachte und vollendete Blumen und erfreute damit kranke Leute, bewahrte alle Narren waren? ife duftete! Wi Waſſer erfriſchte! Wi iel di ins S Joch fuhr ſich über die 20 21 * 3 if Bevernſchen iche und tat ſich an einem g ich. Sein ht lag in zu⸗ e b e l Die Nebenbuhlerin aus Braſilien hatte auf dem Hofe Holz geſpalten. Er⸗ er in ſo kurzer Zeit geſchafft! Nun ſaß er in f Von Dörte Friedrich Frau Jutta iſt erſt ein Jahr verheiratet, aber ſie iſt ſehr Was ſoll ſie tun? Zur Mutter zurückfahren? Nein, ſie 18 8 impulſiv, und ihr Gatte Otto muß auf die Impulſivität viel] wird Gleiches mit Gleichem vergelten und Herrn Hans Ger⸗ er nicht f 5 Rückſicht nehmen. Eines Tages revidiert ſie ſeine Jacke, um ras anrufen, den guten Freund Ottos, von dem ſie weiß, keit und 5 einen Knopf anzunähen und findet dabei einen Brief, o, daß er ein bißchen verſchoſſen in ſie iſt. Und dann wird ſie das letzte 5 einen Brief, der geradezu ſchamlos iſt. An einen Herrn Otto eiferſüchtig machen, und wenn er zu toben anfängt, den Löf⸗ 5 7 b Schröder iſt er gerichtet, und er enthält Wünſche, die einen dann wird ſie ſagen:„Was willſt du, ich vergleiche nur eher den erging, de Male ſah: Er ſchauderte zu⸗ ſchrecklichen Abgrund aufdecken. Er lautet: 5 Gleiches mit Gleichem. Geh' du nur zu deiner Marguerita.“ ler vers ſammen und verspürte Abscheu, einen ſo ſtarken und hefti⸗„Lieber Herr e habe die Abſicht, des Frau Jutta ruft Hans Gerras an. gen Widerwillen, daß er an der Tür ſtehenblieb und ſich 5 ee n ist Sie wiſſen 0e„Gnädige Frau, ich bin erfreut, daß ſie auch einmal an 5 guſſchaute 0 0 le nicht von der Stelle rührte. liebe. S ie e au dafü daß e Eder mich denken.“ 1105 0 10 e 5 eller a 125 11 Lachte Swentipolk, oder bewahrte er Gleichgültigkeit? il. Ihr e Otto Kaſpel.*, daß ſie nicht zu teu Lieber Gerras, können Sie ſofort zu mir kommen? N 1s er 2 5 1 brad c 1 o 1 1 ſpi Bo ſi 1 ſe 0 1 7 e 8 5 25 2 7 125 I JJ. Ale e ee Marguerita alſo heißt die Kanaille, die ihre Ehe zu zer] Es iſt ſehr wichtig. eckt,“ meinte ſie,„das iſt die Haupt-( plößlich eilig, fore rüber daß;;; ſtören droht. Wahrſcheinlich eine Zirkusprinzeſſin oder ſo Aber natürlich, gnädige Frau, Sie brauchen nur zu ſache.“ g ö ging er ſo dicht an Joch vorüber, daß er ihn ſtreifte. Dann etwas Aehnliches, denn ein vernünftiger Menſch heißt doch] befehlen. Iſt Otto zu Hauſe?“ ache. 5 a. fiel die Tür hinter ihm ins Schloß. icht M 770 Aber i Otto hätte fi f 5 in.“. Nach 5 uppenportion gab es gebackenen.. 5 a a f 95 nicht Marguerita. Aber ihrem Otto hätte ſie es nicht zuge„Nein. 85 8 8 e 8 Statt ſeiner tänzelte gleich darauf die Zofe herein. traut, daß er bereits nach einjähriger Ehe auf Abwege„Ie aher 5) geht, von denen ſie im Traum nichts geahnt hat,„Haben Sie Angſt vor mir?“ Tel ſchwund Als er ar Fiſch, und Fiſch Sauerbraten mit Joch ſchwelgte kam ſich wie verzaubert vor, als er an die(Fortletzung folgt. 1 1114 9161 Di bagen and 999180 did aal 18s 6 Ie eo; 16 5· 1120 Wonssssgdesds loan 1 1 . 5 5 4 1 1 8 ä————— SRL ES VN SSE M7 ENV Zan, ß, mae Le Wohl von allen toten Dingen ſind Uhren die lebendig⸗ ſten. Das iſt ihr großer, beſonderer Reiz, ihre Schönheit. Es klopft in ihnen ein Herz und pocht und ſchlägt ohne Unterlaß. i 5. Die alte Uhrmacherkunſt hat das alles fein erſpürt. Sie hat mit wahrhaft zärtlichem Bemühen den kleinen, pochenden Uhrenherzen manchmal ein Gehäuſe gebaut, das wir Nachgeborenen nicht genugſam bewundern können. Namentlich den alten, ſchönen Taſchenuhren hat ſie auch vielfache Formen geſchenkt und ſie rund, oval und eliptiſch, achteckig und ſogar kreuzförmig gebildet. Man 5 auch als Laie in ſolch kunſtvoll feinlebendige und ihr Werden ordentlich verlieben. Die geſcheite Taſchenuhr Ich erinnere mich noch genau des Tages, als ich meine erſte Uhr bekam. Natürlich eine Taſchenuhr. Ich war ge⸗ rade zwölf Jahre alt, als ſie mir mein Vater brachte. Er war faſt noch ſtolzer darauf als ich dummer Bub, der ich es kaum erwarten konnte, ſie beim Ausgang an der nagel⸗ neuen Silberkette zu tragen zum Neide meiner Kame⸗ raden. Denn es war eine gute Uhr und ſollte fürs Leben ſein. Eine Springdeckel⸗ und„Remontoir⸗Uhr“, d. h. eine Aufzug⸗ und Stelluhr von Silber mit ſchwerer Vergol⸗ dung. Sie hatte bare 50 Mark gekoſtet, wo man doch ſchon für 10 Mark eine„anſtändige“ bekam. Ich habe ſie auch heute noch, und ſie ging herrlich die lange Zeit. Genau wie die andere, die viel älter war und die ich dann von meinem Vater geerbt habe: auch eine ſilberne, einfache, aber gute Schlüſſeluhr mit Vaters eingraviertem Namen, von der er ſich aber nie hat trennen wollen, und um deret⸗ willen er immer eine goldene— der Wunſch der Mutter ausgeſchlagen hat. Wie geſagt, ſie gingen„präzis“ und wunderbar, und ich habe ſie beide immer liebgehabt und habe mir auch keine„goldene“ gewünſcht. Sie führten mich redlich durch die ganze ſchöne, gute Zeit vor dem Kriege und auch durch die Kriegsjahre, ohne nur eine Minute zu verſagen. Ich habe ſie wie meine Augäpfel gehütet; aber es war ganz eigen: dann auf einmal„gingen“ ſie beide nicht mehr. Hin und wieder wohl noch eine kurze Zeitſpanne lang; aber dann ſtanden ſie eigenſinnig ſtill. Obwohl keine Feder und kein Anker geſprungen waren und auch kundige Uhr⸗ macher feſtgeſtellt haben, daß in ihrem Getriebe, Feder⸗ haus und Zeigerwerk eigentlich nichts ſchadhaft ſei, und die Gehwerke etwa auch an Altersſchwäche nicht litten. Es blieb ein Rätſel. Lange lagen ſie ſtill. Bis ich vor kurzem wieder einmal einen„Gehverſuch“ machte, und— o Wun⸗ der!— ſie gingen beide wieder! Wer aber löſt ihr Ge⸗ heimnis? Waren ſie müde geworden der ſchlechten Zeiten, die über das deutſche Land gekommen waren und die ſie verſchlafen wollten? Und wollen nun wieder mittun beim großen Verſuche in beſſere Jahresläufte? Wer weiß. Wirk⸗ lich, die„kleinen Dinger“ ſind nicht tot und ſind nie leblos geweſen. Ihre Herzchen ticken und tacken. Nehmen wir es für ein gutes Zeichen! Die Märchenuhr Auch in unſerer Stube hängt eine alte, treue Uhr. Eine hübſche Stutzuhr von unſeren Eltern her. Sie hat mit ihrem ſtillen Zeiger uns in Luſt und Schmerz begleitet und iſt mir um nichts feil. Freilich, zur Nacht oft in der Kammer, wo wir ihre liebe Ticktackſprache nicht mehr hören, wenn der Schlaf noch nicht kommen will, und nur ein friedliches Sinnieren noch iſt, da kann es geſchehen, daß durch die Nebenwände von drüben zu uns herein mit langſamem Schlage die große„moderne“ Standuhr der jungen Nachbarsleute ſchlägt: wie eine tiefe, dunkle Kirchenglocke und wie ein volltönender Orgelruf. Auch das haben wir lieb. Aber tauſchen möchten wir doch nicht darum. Da würde ich mir dann ſchon lieber eine ſchöne, alte Schwarzwälderuhr mit ſchwerem Perpendikel wünſchen, wie ſie traumvoll in meiner Kinderzeit gependelt hat. Sie hing auch in einem Nebenzimmer: in der Ahnenſtube des alten Geſchwiſterpaares Auguſtine und Rufine, zwei jung⸗ ferlichen Altgeſellinnen, zu denen ich bei ſchlechtem Wetter draußen ſo gerne ſchlich, weil er von ihren Stick- und Näh⸗ rahmen und aus ihren alten Truhen viel farbige Fäden, Bänder und Seidenflecke mir zufielen in meine unerſätt⸗ lichen Spielſchächtelchen in der Kinderkammer⸗Kommode. Und weil mir die Auguſte in der Dämmerſtunde ſo viel kunterbunte Geſchichten zu erzählen wußte, daß unheimlich der ſchwarze Kater vorm Oſenloch glotzte und ſchnurrte, und die große Uhr, die in der Nähe hing, mit ihrem be⸗ dächtig⸗ernſten Ruck und Schlag mir immer vorkam wie die bei der Frau Holle oder in Dornröschens alter Spinn⸗ frauenſtube. Die ſpukende Uhr Was ich da einmal erlebt habe, iſt mir jetzt ſelber wie ein Märchen, doch iſt es wahr. Es iſt ja auch nicht das einzige rätſelhafte Erlebnis, das in meinem Leben ſteht. Es iſt Zeit! Aufnahme: Mauritius— M. Es war ein ſogenanntes„Anzeichen“, wie deren mancher⸗ lei im Volke ſpuken. Ich war dreizehn Jahre alt, und wir wohnten da⸗ mals noch in dem alten Hauſe. Seit ich denken konnte, hing in unſerer Kammer, einer großen, zweifenſtrigen Schlafſtube, in der einen Ecke eine bejahrte Schwarz⸗ wälderuhr. Sie„ging“ nicht mehr. Seit vielen Jahren ſchon, und da ſie nicht mehr gebraucht wurde, hielt ſie dort, wo ſie niemand ſtörte, ihren Altersſchlaf. Einmal, es war in einer Nacht im Sommer, in der ich wie immer feſt ſchlief, fühlte ich mich plötzlich laut aufgeweckt, und als ich aufſchrak, ſah ich drüben im Doppelbette Vater und Mutter ebenfalls auf, und eine Uhr, unſere alte, aus⸗ gediente Uhr] ſchlug dröhnend ihre ungewohnten Schläge. Beim dritten oder vierten war nach dem erſten Verdutzt⸗ ſein und Schreck mein Vater, der ſich nie im Leben gefürch⸗ tet hat, vom Lager geſprungen und hin zur Uhr geeilt: die Mutter aber ſaß in ihrem Bette und hatte die Hände gefaltet. Und die Uhr hub immer von neuem an zu ſchla⸗ gen. Ohne Perpendikel!(Der lag ja, das wußten wir genau, ſeit vielen Jahren oben in der Bodenkammer, ſchräg zwiſchen zwei Fachwerkbalken, wo wir Kinder ihn, wenn wir hinaufkamen, faſt immer in die neugierigen Hände nahmen, um eine Weile mit ihm zu ſpielen.) Zwölf grelle, lange Schläge durchſpukten die Mitter⸗ nacht. Mein Vater hatte unverſehens Licht gemacht und nach der Weckeruhr geſehen, die auf ſeinem Nachttiſchchen ſtand. Es war genau um zwölf. Uns ſchauerte. Nun würde wieder bald etwas paſſieren. Die furchtſam erreg⸗ ten Sinne grübelten, und Vater hatte geſagt, daß er ihr mi aller Kraft ins Räderwerk gegriffen habe, daß er aber babe nachgeben müſſen. Sie ſollte eben zwölf ſchlagen! Dres Jage darauf ſtarb meine Großmutter, die bei uns Wahre, die immer geſund war, und die zu aller Verwun⸗ derung in jener geſpenſtigen Nacht nicht wach geworden war. Verkünden Glück und Leid Es war— was wißt ihr Hageſtolze von ſolchem Her⸗ zensglück!— es war ein reicher Tag, als zum erſtenmal meines Söhnleins kleine Menſchenſeele durch die Blinzeb⸗ äuglein fragte, da ſie im Ohr das Ticken meiner Taſchen⸗ uhr vernahm und von da ab bald täglich unbeholfen nach dem runden Funkelding an der Glitzerkette meiner Weste griff.— Es war wieder eine ſolche Uhrenfreude, da meine glücklichen Augen zum erſtenmal mit dem Hals⸗, Hand⸗ und Haarſchmuck der Liebſten ſpielten und dabei auch the feines Uehrlein erſchauten: wie ſchön das alles war und unſagbar ein Stück Weſenheit von ihr! Noch ehe ich mein Herz an ihres legen durfte, haben wir oft dem kleinen Wechſelſchlag im Uehrchen gelauſcht, der goldenen Arm⸗ banduhr, die ſie zuweilen auch im Mieder trug:„Liebſte, es ſchlägt ein Herzchen drin! Das deine und das meine! Unſer Herzglück tickt. Die Sehnſucht klopft in ihm und fragt von Tag zu Tag!“ Es iſt in meiner Heimat ein alter, ſinnvoller Volks⸗ brauch: in einem Sterbezimmer, wenn aus einem Men⸗ ſchen das Leben entflieht, mit jener Minute die Uhr, die dort tickte, anzuhalten zum Stillſchweigen ſolange der Tote in dem Raume ruht.— Zweimal ſchon hab ich es tun müſſen daheim im Elternhaus, als nacheinander Vater und Mutter mir ſtarben, und einmal, ach, im eigenen Heime für mein Kind. Hilf, Gott, daß ich es nicht mehr zu tun brauche! Wenn aber, wie und wo wird die Uhr ſein, die meinem Leben zum letztenmal ſchlöägt? Wir wiſſen es nicht und fügen uns in Gottvertrauen. Er mache uns allen in Gnaden dieſe Stunde leicht! r. Stadler drehte ſich in der Tür noch einmal um: us, wollen Sie meine Karte zum Maskenball haben? Ich kann leider nicht hingehen: Sie wiſſen ja, ich verreiſe am Sonnabend.“ Das junge Mädchen ſah faſt erſchrocken auf:„Masken⸗ ball?“ „Ja, natürlich, Sie ſollen ſich ein Koſtüm anziehen und ſich für einen Abend in einen anderen Menſchen ver— wandeln. Sie ſollen einmal im Jahr nicht als Eva von Hankau, mäßig bezahlte Sekretärin des mäßig genieß⸗ baren Doktor Stadtler, herumlaufen! Zum Donnerwetter, es iſt ja nicht zum Anſehen— Sie ſind jung, und beinahe könnte man ſagen: ſchön—“ Sie war dunkelrot geworden:„Herr Doktor—“ Er fuhr lächelnd fort:„Sehen Sie, Sie gehen jeden Abend um ſieben Uhr nach Hauſe zu Ihrer Mutter, mit der Sie dann wahrſcheinlich in der Exinnerung an eine ſehr ſchöne, aber doch ein für allemal hinter Ihnen lie⸗ gende Vergangenheit leben. Das iſt nichts für Ihre zwan⸗ zig Jahre! Sie müſſen in der Gegenwart leben! Kopf⸗ ſprung, Kind! Nur keine Angſt!“ Die große, gute Hand des Dr. Stadler hielt eine gelbe Karte und ließ ſie auf den Schreibtiſch niederfallen. Im Wind, der durchs Fenſter ſtrich, begann ſie zu flattern, tanzte dem offenen Fenſter zu. Jetzt erſt griff das Mäd⸗ chen nach ihr; bei dem Gedanken, der Wind hätte ihr die Karte forttragen können, war Eva doch geweſen, als ginge ihr etwas verloren. 8 Dr. Stadler blinzelte ſeiner Sekretärin zu und ver⸗ ließ befriedigt das Zimmer. Nun alſo ſtand Eva in der Tür des Feſtſaales und ſtarrte mit großen Augen auf die wirbelnden Farben. Sie hatte doch Angſt, geſtand ſie ſich ein. Paßte ſie überhaupt hierher in ihrem blaugoldenen Pagenkleid— Bild aus einem traurigen Kindermärchen, das nur Erwachſene ver⸗ ſtehen? Sie war noch ganz Eva von Hankau, die in ihrer Kinheit in dem verwilderten Park mit dem kleinen Ralph ſelbſterfundene Tänze getanzt hatte. Ja, damals konnte ſie tanzen, aber es waren ganz andere Tänze als die, deren ſcharfe, zwingende Rhythmen ihr aus dem Saal entgegenklangen. Sie ſtand immer noch an der Tür. Ralph— wo mochte der jetzt ſein? Sie hatte den Jugendfreund ganz aus den Augen verloren, damals, als die Mutter nach dem Tode des Vaters mit ihr in die große Stadt zog. Sie ſah ihn wieder am Wagen ſtehen, als ſie fortfuhr. Schwei⸗ gend, mit großen, traurigen Augen, aus denen unauf⸗ hörlich dicke Tränen liefen, hatte er ſie immer nur an⸗ geſchaut, hatte regungslos dem davonrollenden Wagen nachgeſchaut, bis er an der Waldecke verſchwand. Der liebe, kleine Ralph! Sie hatte oft an ihn gedacht und ſich oft nach ihm geſehnt. Aber dann dachte ſie wie⸗ der an die Worte des guten Dr. Stadler:„Kopfſprung, Kindchen!“ Wollte ſie nicht für dieſen Abend einmal das ſein, was ihr Koſtüm vorſtellte: kleiner Page, übermütiger Junge, nichts ſonſt? Sie lief entſchloſſen dem bunten Ge⸗ wimmel entgegen und zwängte ſich zwiſchen den Tan⸗ zenden durch.. i Schon auf den erſten fröhlichen Anruf hatte ſie ein Witzwort. Ihr Koſtüm gefiel, ſie konnte auch, mit großem Erſtaunen bemerkte ſie es, auf einmal tanzen, richtige heutige Tänze: Walzer, Tango und einen ganz ſchnellen, frechen Fox. Keine Kindermärchentänze, eigentlich auch nicht Tänze eines kleinen Pagen. Aber ganz fand ſie ſich doch noch nicht zurecht; es gab nicht gleich die richtige 1 8 zwiſchen der verkleideten Eva und ihrem neuen Kleid. Aber das merkte niemand. Sie fand im ſchnellen Wechſel dieſen und jenen, mit dem ſie tanzte, lachte und im Stehen ein Glas Sekt trank. Alle fanden ſie nett; einer begann ſogar, perſönliche Fragen zu ſtellen. Aber da er⸗ griff ſie die Flucht. In halb geſpielter, halb wirklich empfundener Angſt gab es eine Jagd rings um die Ga⸗ lerie des großen Saales, mit Sprüngen über die Füße ganz in ſich verſunkener Pärchen, mit Anprall an wein⸗ ſelige ältere Herren, die den flüchtenden Pagen zu halten ſuchten und hinter ihm herriefen. Außer Atem, halb erſtickt von niederregnendem Kon⸗ fetti, taumelte Eva an der Treppe gegen etwas Weißes, fühlte ſich umſchlungen und legte für eine Se⸗ kunde ſüßer Erſchöpfung ihren Kopf gegen einen ſeidenen Aermel, der ihr die Ahnung einer Umarmung gab. Sie erſchrak. Als ſie den Blick hob, begegnete ſie verträumten Kinderaugen. Seltſam bekannt kamen ihr dieſe Augen vor. Der Fremde im Dominomantel fragte leiſe:„Wen ſuchſt du?“ Sie antwortete ebenſo leiſe, als vertraute ſie ſich ihm heimlich an:„Das Leben.“ Er ſchien überraſcht und ſchüttelte den Kopf:„Dann iſt das hier nichts für dich! Du gehörſt ins Märchenbuch. Dein Leben? Das findeſt du hier am allerwenigſten— nein, hier nicht.“ Der ſchlanke, blonde Junge ſchüttelte energiſch den Kopf. 8 Er hatte ihre Hand ergriffen, und ſie gingen die Treppe hinunter. Der Fremde war zerſtreut, wie gebannt ſtarrte er auf eine Gruppe von Masken, und ſie fühlte, daß er ſich ſchon— faſt gegen ſeinen Willen— von ihr entfernte. Sie folgte ſeinen Blicken und entdeckte in dem Schwarm ein ſtrahlendes, ſchillerndes Weſen: eine Frau, ſo ſehr im Glanz der überſchäumenden Gegenwart fun⸗ kelnd, wie ſie, Eva, den Märchenzauber einer ſänft leuch⸗ tenden Vergangenheit um ſich hatte. Sie begriff ſofort. Der Fremde hatte ihr Hand losgelaſſen, ihre Finger be⸗ rührten dieſe loſe hängende Hand einen ganz 5 Augenblick. Er wandte ſich zu ihr— er ſchien ſie gar nicht mehr zu ſehen—, da ſagte ſie ſchnell:„Nein, das iſt nichts für mich. Wenn das das Leben iſt—!“ Wie eine Frage hingen die letzten Silben in der Luft. Er antwortete nicht. Da ſprang ſie mit einem Satz die beiden letzten Treppenſtufen hinunter, mitten zwiſchen eine Gruppe übermütiger Masken, die ſie fröh⸗ baz in Empfang nahmen, und lachend ſtürmte ſie wieder davon. r Weiter, nur ſchnell weiter! Nur viele Menſchen an ſich vorbeiwirbeln laſſen, noch trinken, dumme Worte ſagen und dumme Worte von fremden Menſchen hören! Der Jetzt beginnt das Leben Faſchingsnovelle von Hedwig Rohde Page in Blau und Gold war immer dort, wo es am luſtig⸗ ſten herging. Er lachte allzu laut und fand ſich plötzlich erſchrocken neben einem dicken Mann ſitzen, der viel trank und auf eine unangenehme Art verſuchte, dem verkleideten Mädchen etwas ins Ohr zu flüſtern. Eva ſprang auf. Sie war müde geworden. Das Feſt ging allmählich dem Ende zu; ermattete Tänzer lehnten an den Säulen, die dicken älteren Herren an den Tiſchen winkten dem Kellner. Aus allen Koſtümen krochen ſchon wieder die Alltagsmenſchen hervor. Es war auf einmal ſehr traurig und enttäuſchend auf dieſem Feſt, das nun bald zu Ende war, beſonders wenn man eigent⸗ lich noch immer etwas ſuchte. Wahrſcheinlich hatte der weiße Domino doch recht gehabt: Man durfte hier nicht das Leben ſuchen! Das war der Fehler, den man gemacht hatte. Guter Dr. Stadler, das hatte er nicht wiſſen kön⸗ nen! Sie mußte lächeln, wenn ſie an ihn dachte. Die Kapelle im großen Saal war verſtummt. Aber da gab es noch einen ſchmalen, kleinen Saal, der jetzt im Halbdunkel lag. Dort ſpielte ein verſunkener Muſikant am Flügel. Er hatte eine beruhigende und zärtliche Art, kleine Lieder aufklingen und verebben zu laſſen. Um ihn hatten ſich ein paar Masken verſammelt, die hier, ein wenig müde, den Abend abklingen ließen. Sie hörten zu und tanzten ab und an ein paar leiſe Takte. Den kleinen, nachdenklichen Pagen umfing eine freund⸗ liche Dämmeratmoſphäre, als er ſich dem Kreis näherte, und hier beſchloß er zu bleiben. Er hockte ſich zu dem Spielenden ans Klavier und lauſchte, wie die Töne unter den ſanften und vorſichtigen Fingern lebendig wurden, wie dann ein Akkord die Melodie zudeckte und eine neue ſich aufſchwang und verklang, leicht ſich ablöſend und wie zufällig manchmal erſterbend. Eva träumte unter den beruhigenden Klängen wieder von der Kindheit und dem großen, verwachſenen Garten, wo ſie ihre Kindertänze getanzt hatte. Einen beſonders hatte ſie ſich ausgedacht, das war ihr Lieblingstanz ge⸗ weſen, bei dem Eva und Ralph ſich an den Händen faßten und erſt feierlich, dann beſchwingter und ſchließlich ſelig über den Raſen taumelten— den Kettentanz. Er hieß ſo, weil das alte Lied, nach dem ſie ihn tanzten, von einer goldenen Kette erzählte. Ach, das war Tanz geweſen, wirklich Tanz im Spiel der Glieder. Kindlich unbeholfen erdacht, aber es war alles darin, was ſie empfanden: Heimat und Märchen und zugleich der Zauber der Fremde und die Liebe, von der im Lied geſungen wurde, die ſie einmal kennen würden, wenn ſie erſt groß wären.—„Die goldene Ringelkette—“ Hatte ſie die Töne vor ſich hingeſumt? Auf einmal er⸗ klangen ſie unter den behutſamen Händen des Muſikanten Flügel, und das Lied ſchwang ſich auf, lauter, jauch⸗ am Fli zender als damals— der Tanz, der Kettentanz! * Joachims Abenteuer auf See Das erſtemal ſah Joachim ſie, als er an Bord der „Aquitania“ ging. Sie ſtand bereits am oberen Ende des Laufſtegs und winkte ihren zurückbleibenden Bekannten zu. Sie war ſo ſchön, daß Joachim erſchrak und ſie ſekun⸗ denlang anſtarrte, bis er durch die— bereits zum dritten⸗ mal und ſchon eindringlich wiederholte— Frage des Stewards nach Schiffsklaſſe und Kabinennummer auf⸗ geſchreckt wurde. Auch ſie hatte ihn und ſeine Betroffen⸗ heit bemerkt und ihn kurze Zeit intereſſiert gemuſtert, ehe ſie lächelnd fortſah. Beim Abendeſſen im großen Speiſeſaal ſah Joachim ſie zum zweitenmal. Sie ſaß nur einen Tiſch von ihm entfernt, und, ob er wollte oder nicht, ſein Blick wanderte immer wieder bewundernd zu ihr hinüber. Sie hielt ihm ſtand und wich nicht aus. Später ſaß Joachim an der Bar. Pianotöne perlten gedämpft durch den Raum. Joachim war glücklich. Er wußte, daß er liebte und daß er auf Gegenliebe hoffer durfte. Er glaubte, es ganz genau zu wiſſen. 5 „Auf das, was wir lieben!“ ſagte er zu Store Läft⸗ mann, ſeinem Kabinenkameraden, und hob das Glas. „Skal“, antwortete Store Läftmann, denn er war ein Schwede. Dann kam Todd Rundgreen, der Zweite Offizier der „Aquitania“, an die Bar und klopfte Joachim herzhaft auf die Schultern. Todd Rundgreen war ein Schulfreund Joachims. Seinetwegen hatte Joachim die„Aquitania“ für ſeine Ferienreiſe gewählt. „Achim“, ſagte Todd 1„Madame Lucille, die ſchönſte Frau an Bord, die Bordkönigin, wünſcht, dich kennenzulernen.“ „Ich wußte es“, antwortete Joachim, glitt von ſeinem Barſtuhl und folgte Todd Rundgreen auf das Deck. Da ſtand ſie und lächelte. „Das iſt Joachim“, erklärte Todd,„und das Madame Lucille. Und entſchuldigen Sie mich, bitte, ich habe noch eine Kleinigkeit beim Zahlmeiſter zu erledigen.“ 8 Joachim beugte ſich über eine feine, ſchmale Hand. Er war mit Madame Lucille allein auf dem weiten Deck. „Sie intereſſieren mich, Monſieur“, ſagte Lucille lächelnd.„Sie haben einen guten Kopf.“ „Madame“ antwortete Joachim,„heute bei der Aus⸗ fahrt ſah ich Sie zum erſtenmal und wußte ſofort, daß wir uns kennenlernen und verſtehen würden.“ Lucille lächelte. Warnend hob ſie den Finger:„Nicht ſo ſtürmiſch, Monſieur. Alle Dinge brauchen eine Ent⸗ wicklung, auch die Liebe zum Beiſpiel. Oder wollen Sie ſie da beginnen, wo ſie bereits aufhört?“— Sie gingen zuſammen das Deck entlang, einmal rundherum, blieben am Heck ſtehen und blickten in die Silberſpuren des Kielwaſſers und ſuchten das Land, aber nur ein Leuchtfeuer, kam in gleichmäßigen Abſtänden vom Land übers Meer. Ich liebe ſie, dachte Joachim, und er ſagte:„Von Schiffsreiſen verſpricht man ſich Abenteuer, aber dies iſt mehr als ein Abenteuer. Für mich iſt es mehr.“ Schweden:„Sie intereſſteren m lächelte. Und ging zum Zahlmeiſter. Zeichnung: Grunwald- M Jemand ergriff ihre Hand. Sie war gar nicht erſtaunt, daß es der Fremde war, der mit ihr den Kettentanz zu Ende tanzte Der blaugoldene Page begann im Halbdunkel zu tan⸗ zen. Ein ganz entrücktes Kinderlächeln kam in ſein Ge⸗ ſicht, er breitete die Arme aus. Erſt feierlich, dann be⸗ ſchwingter und ſchließlich ſelig über den Raſen taumelnd tanzte er— ja, das war der Raſen, und es war die Muſik von damals, und jetzt wurde es wirklich Leben! In dem Augenblick, als Eva das begriff und endlich ſich ſelber wiederfand, fühlte ſie, wie jemand ihre Hand ergriff. Sie war gar nicht erſtaunt, daß es der Fremde war, der mit ihr den Kettentanz zu Ende tanzte Es war ganz ſelbſtverſtändlich und richtig. Der Klavierſpieler lächelte ihnen zu, und man ſah es ihm an, welche Freude es ihm machte, für ſie zu ſpielen. Als der Tanz zu Ende war, blieben ſie ſtehen, mit verſchlungenen Händen, wie es dazugehörte. Dann verklang die Melodie. Eva ſah den weißen Domino an, der ſeine Maske abnahm.„Ralph, du?“ Natürlich war er es, ſie hatte ſeine Augen vorhin ja gleich erkannt! Es brauchte gar keine Worte weiter. Sie hielten ihre Hände und ſahen ſich lange in die Augen. Und Eva wußte, daß jetzt das Leben, ihr Leben beginnen würde. Von Sans⸗Sorſt Vygchvogel Madame Lucille ſtand dicht neben ihm. Leicht legte ſie ihre Hand auf ſeinen Arm. 5„Oh, Boy“, ſagte ſie leiſe,„wollen Sie hören, was ich von Ihnen denke?“ Ihr Geſicht lächelte im Mondſchein. „Ja“, ſagte er, geſpannt vor Erwartung. „Sie ſind noch jung, Boy, aber Sie haben ſchon Cha⸗ rakter. Sie haben alle Eigenſchaften, die einer Frau ge⸗ fallen können. Sie lieben die Wahrheit und ſagen nur, was Sie auch denken, und glauben alles, was man Ihnen ſagt. Sie haben Vertrauen zu jedem und flößen jedem Vertrauen ein. Daher werden Sie Erfolg haben im Leben, Boy, obwohl Sie auf Grund Ihrer Wahrheitsliebe zu⸗ nächſt Mißerfolge werden buchen müſſen.“ Noch immer glänzte das Kielwaſſer der„Aquitania! ſilbern im Mondſchein; weit, weit fort ſah man das Auf⸗ leuchten des Blinkfeuers, Himmel und Meer waren ſchwarze Flächen, funkelnde Sterne oben, ſchillernde Wel⸗ len unten. „Stimmt es?“ fragte Luellle. Joachim nickte. Sanft wollte er ſeinen Arm um ihre Schultern legen, aber ſie entzog ſich ihm. Joachim ſtand plötzlich allein. Er hörte Lucilles Kichern hinter ſich und ſah ſte im Schatten der Aufbauten verſchwinden. Er hörte das Klappern ihrer Abſätze auf dem Deck, und dann hörte er noch einmal ein leiſes Lachen und ihre Stimme: „Bis morgen, Boy. Gute Nacht!“ Lange ſtand Joachim und lauſchte. Er war glücklich, Wieviel Stunden noch bis morgen? Er ſah nach der Uhr, Eine, zwei, drei—— Zwölf Stunden ſpäter ſtand er wieder am Heck und wartete und beobachtete das Spiel der Möwen, die das Schiff begleiteten und mit lautem Kreiſchen überflogen, Er ſtand und beobachtete ſehr lange. Store Läftmann, der Schwede und Kabinenkamerad, war bei ihm. 5 „Store“, ſagte Joachim zum zehntenmal,„deine Gegenwart macht mich unruhig, ich erwarte jemanden, ich will allein ſein.“ ö Dann ſchwieg er plötzlich. Madame Lucille kam friſch und lebendig, mit ſtraffem Gang und lächelnden Augen auf ihn zu. Sie hielt ein Papier in der Hand und reichte es Joachim.— „Die Rechnung, Boy“, ſagte ſie. 5 Joachim las: 2 „Honorar für wiſſenſchaftliche Charakterbeurteilung: E—— „Zahlen Sie's, bitte, beim Zahlmeiſter auf mein Konto ein“, bemerkte Madame Lucille freundlich.„Und wollen Sie mir nicht Ihren Freund vorſtellen?“ „Natürlich“, ſtammelte Joachim.„Das iſt Store Läftmann. Entſchuldigen Sie mich. bitte!“ a Er hatte es ſehr eilig fortzukommen. Aber er hörte noch Madame Lucilles Worte zu Store Läftmann, dem ich Monſteur.“ b Zwar etwas ſchmerzlich,— Da lächelte er. — S r, e Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin Wö 62. (5. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzühlt: William Schäffer erzählt Helge Faber, warum er ein auffälliges Intereſſe an ihr nimmt. Seine Tochter iſt ge⸗ ſtorben, und Helge erinnert ihn an Evelyn. Schäffer, ein reichgewordener Deutſchamerikaner, erweckt ihr Vertrauen. Sie erzählt ihm von Wolf, und Schäffer verſucht, ſie davon zu überzeugen, daß es am beſten ſei, nach Paris zu fahren. Er will ihr Geld zur Verfügung ſtellen, aber ſie lehnt wieder ab. So verſucht es Schäffer auf andere Weiſe. Er gibt ihr ein Bild ſeiner verſtorbenen Tochter und beauftragt Helge, nach dieſer Aufnahme ein Gemälde zu machen. Helge nimmt zwar den Auftrag an, lehnt aber eine vorherige Bezahlung ab. Im Hotelzimmer hat Tatjana Wrangel eine Ausein⸗ anderſetzung mit Belg Byza. Tatjana Wrangel iſt fertig zum Ausgehen, ſie will Burger beſuchen. Damit iſt ihr Ver⸗ lobter nicht einverſtanden.« „Ich bin kein Amerikaner, liebes Kind, der ſich jeder hyſteriſchen Laune einer Lady zu fügen hat. Du geſtatteſt, daß ich gehe, wenn es mir beliebt.“ „Dann gehe ich.“ Tatjana Wrangel richtet ſich auf, ſie tupft die Tränen ab und geht, ohne einen Blick auf Bela zu richten, zur Tür. Sie drückt die Klinke und merkt, daß die Tür verſchloſſen iſt. Der Schlüſſel fehlt. Langſam wendet ſie ſich zurück, ſie tritt ans Fenſter, an dem Graf Byza ſteht, die hellen Wolken ſeiner Zigarette gegen die geſchloſſenen Scheiben blaſend, und ſehr ruhig ſtreift ſie den goldenen Ring von ihrer Hand. „Vielleicht öffneſt du mir um dieſen Preis?“ Der Reif klirrt auf das Fenſterbrett, Bela Byza beach⸗ tet ihn nicht. „Großaufnahme“, ſagt er freundlich, und er ſchiebt das Einglas feſter, den Limouſinentyp zu erkennen, der drüben auf der anderen Seite der Linden zur franzöſi⸗ ſchen Botſchaft einbiegt. 5 „Vielleicht ziehſt du dich um und puderſt dich ein wenig, ehe wir zum Tee hinuntergehen, Tatjana.“ „Es gibt noch einen anderen Weg, aus dieſem Zim⸗ mer zu kommen, Bela Byza!“ „Durch das Fenſter? Für die Abendblätter zu ſpät! Zudem brauchſt du zur Zeit keine Senſationsreklame, Tatji, du wollteſt doch inkognito in Berlin ſein.“ Tatjana Wrangel ſpringt zurück zur Tür, ſie drückt gleichzeitig die drei Klingelknöpfe an der Wand die die Zofe, den Kellner, einen Hausdiener herbeirufen. Sie läßt die Knöpfe nicht los, und man hört aus fernen Korridoren den ſurrenden Anſchlag der Glocken. Bela Byza, die Zigarette zwiſchen den Lippen, ſchlen⸗ dert langſam zur Tür, greift den Schlüſſel aus der Hoſen⸗ taſche und ſteckt ihn ins Schloß, wie er umdreht, hört man bereits das diskrete Klopfen an der Tür. Tatjana reißt ſie auf und ſpringt in den Gang, die ſervilen Blicke des Perſonals können ein Erſtaunen nicht verbergen. Sie abet läuft an den Leuten vorbei, und obſchon der Fahrſtuhl⸗ boy die Tür des Liftes aufreißt, ſtürzt ſie zum Treppen⸗ haus, hinab in die Halle, an dem verwunderten Pförtner vorüber auf die Straße. „Der gnädigen Frau war nicht wohl“, ſagt Graf Byza,„ſagen Sie der Direktion, ſie ſoll uns die Adreſſe eines guten Nervenarztes herauftelephonieren.“ Die Zigarette fällt ihm beim Sprechen auf den roten Läufer, drei Angeſtellte bücken ſich gleichzeitig, Bela Byza geht an ihnen vorüber zum Lift, er gleitet die zehn Meter abwärts und tritt in den Teeraum. Faſt alle Tiſche ſind beſetzt. Es hat ſich nicht verheim⸗ lichen laſſen, daß Tatjana Wrangel in Berlin iſt. Natür⸗ lich dementiert der lange Pankee jede Identität, aber ge⸗ glaubt wird ihm nicht, zumal auch Graf Byza hier Woh⸗ nung genommen hat, von dem jeder weiß, daß er der neueſte Mann Tatjanas werden wird. Das Geplauder erliſcht, dieſe wohlerzogenen Damen und Herren finden offenbar nichts dabei, neugierig zur Tür zu ſtarren, in der die hohe, ſchlanke Geſtalt Byzas auftaucht. Gelaſſen geht er den breiten Mittelgang ent⸗ lang bis zur äußerſten Ecke. Ein Tiſch iſt dort reſerviert. Neben dem Silber und Porzellan leuchten gelbe Marechal⸗ Nil⸗Roſen, eine Aufmerkſamkeit der Hotelleitung, ſeitdem ſie aus einem Zeitungsbericht erfahren hat, daß dies die Lieblingsblumen der Tatjana ſeien. Bela Byza wirft ſich in den ſeidenen Seſſel und blickt gleichgültig durch das kaum geſchliffene Einglas in den weiten Raum, der nun wieder von Geſprächen ſummt, aus dem man das feine Geklirr des Geſchirrs deutlich ver⸗ nimmt. „Soll mit dem Gedeck für die gnädige Frau noch ge⸗ wartet werden, Herr Graf?“ Der Kellner fragt es auf Ungariſch, aber Bela Byza antwortet ihm deutſch. „Nein, meine Verlobte kommt ſofort.“ 5 5 Tatjana Wrangel iſt auf die Straße geſtürzt, ſie bleibt einen Augenblick ſtehen und atmet tief, ſie ſchließt für Se⸗ kunden die Augen, wie ſie ſie wieder öffnet, hat der Por⸗ tier ein Taxi herangewinkt und den Schlag geöffnet. Nein, ſie will nicht fahren, ſie hat nichts davon geſagt, und ſo überquert ſie zum maßloſen Erſtaunen des Gold⸗ betreßten den Fahrdamm, und wie ſie jetzt inmitten der Lindenreihe den Hut vom Kopf reißt und ihn im Arm ſchlenkert, wird der Mann unſicher, weiß er nicht, ob das eben wirklich die Tatjana geweſen, die aus der Drehtür gekommen iſt, oder ob es nur eine jener zahlreichen Ver⸗ ehrerinnen war, die das Haar tragen wie ſie, ihren Gang und die Neigung ihres Kopfes nachahmen und jeden Weg verſuchen, um zu einem Autogramm zu gelangen. Tatjana Wrangel geht hinüber zur Friedrichſtraße und weiter die Straße aufwärts. Niemand dreht ſich hier nach ihr um, niemand weicht devot zur Seite, es iſt ge⸗ radezu beglückend, wie wenig man Rückſicht auf ſie nimmt. „Frollein, in Berlin jehn wir rechts!“ Sie ſtrahlt den Mann, der ihr das wenig freundlich zurief, an, ſie ver⸗ wirrt ihn damit vollkommen und geht lachend weiter. Aber wie ſie die düſtere, große Halle des Bahnhofs Friedrichſtraße auftauchen ſieht, erſtirbt das Lachen, ſchwin⸗ det die fröhliche Freiheit, ſie drängt ſich an einem Bau⸗ zaun entlang und bleibt ſchließlich ſtehen, ratlos wie ein Kind, das ſich verlaufen hat. Sie will doch zu Walter Burger, er wartet auf ſie, wahrſcheinlich iſt es ſchon viel zu ſpät, und er wird nicht mehr daheim ſein. Es wäre ſchrecklich, wenn er nicht mehr daheim wäre. Bela Byza hat es ihr verboten, zu Walter Burger zu gehen. Anfangs hat er nur obenhin erklärt, daß er nicht hoffe, Tatjana würde ſich noch dieſes kindlichen Sektverſprechens erinnern, dann wurde er ſchärfer und machte ſie ſehr höflich, aber ſehr unerbittlich darauf aufmerkſam, daß Walter Burger kein Name wäre, der unter einem Bild der Tatjana Wrangel ſtehen dürfe. Ein Nichts! Ein Namenloſer! Ein Kunſt⸗ proletarier! Es gebe keinen Menſchen in Berlin, von an⸗ deren Orten ganz zu ſchweigen, der je etwas von einem Herrn Walter Burger gehört habe. Tatjana hatte geſchwie⸗ gen, ſie nahm an, daß Bela Byza eiferſüchtig wäre, und ſo häßlich es war, was er da ſagte, wenn er eiferſüchtig war, ſo mußte man ihm verzeihen. „Bela“, hatte ſie gebettelt,„ſage mir, wenn du eifer⸗ ſüchtig biſt. Du brauchſt es nicht zu ſein, und du kannſt doch mitkommen. Natürlich kannſt du mitkommen, du mußt es ſogar, ich habe ja keine Ahnung, wo Herr Burger wohnt und wohin du ihn geſtern nacht gefahren haſt.“ Bela Byza war aufgeſtanden und zum Fenſter getre⸗ ten. Es dauerte geraume Zeit, ehe er eine Antwort gab, und ſie kam ſo leiſe, mit einem verächtlichen Klang in der Stimme, daß Tatjana ſich anſtrengen mußte, ſeine Worte zu verſtehen. „Eiferſüchtig? Auf einen ſtaatenloſen Balten mit grauen und reichlich ungekämmten Haaren eiferſüchtig? Du fieberſt, Tatjt!“ Es war zu einer furchtbaren Szene gekommen, einer Szene, bei der Tatjana Vaſen und Aſchenbecher zu Boden ſchleuderte, während Bela bedächtig die Zigarette wählte, die ihm für dieſe Stunde die richtige erſchien. Zeichnung: Drewitz— M. „Sage mir ſeine Adreſſe! Ich will ſeine Adreſſe wiſſen!“ Bebend vor Empörung hatte Tatjana vor ihrem Ver⸗ lobten geſtanden. „Sage mir ſeine Adreſſe! Ich will ſeine Adreſſe wiſſen!“ Bebend vor Empörung hatte Tatjana vor ihrem Verlob⸗ ten geſtanden. „Du haſt nichts zu wollen, gar nichts, verſtanden? Ich merke mir wirklich nicht die Spelunken, in denen irgend⸗ welch Bohemepack kampiert. Wenn du porträtiert zu werden wünſchſt, dann nur von jemand, der das gleiche zu bieten hat wie du, nämlich: einen Namen!“ 5 „Ich habe es ihm verſprochen, verſtehſt du, verſprochen, Bela!“ „Du warſt nicht nüchtern, und er war betrunken. Solche Verſprechen zählen nicht. Zieh dich jetzt zum Tee um und komm.“ Tatjana Wrangel hatte ſich auf den Diwan geworfen, ein faſſungsloſes Schluchzen hatte ſie gepackt, aber Bela Byza war an ſeinem Fenſterplatz geblieben, aufmerkſam die Wagen beobachtend, die die Straße„Unter den Linden“ entlangkamen. f g Wie ein Filmband läuft das alles vorüber, jetzt, da Tatjana Wrangel an einem Bauzaun lehnt und die düſtere Haube der Bahnbofshalle erblickt. 5 5 Sie weiß nie t genau, wo ſie ſich befindet. Sie kommt in alle Städte der Welt, aber ſie weiß nichts von ihnen. Es iſt immer das gleiche, Empfang auf dem Bahnſteig oder im Flughafen. Ein Strauß Marechal⸗Nil⸗Roſen, die ſie nicht mehr ſehen kann, von der aber ihr Impreſſario erzählt, daß es ihre Lieblingsblumen ſeien, Fahrt im Auto ins Hotel und dann die gleiche, große, leere Kuliſſe, vor der ſie zu agieren hat, liebenswürdig, entzückt, überraſcht von den Eindrücken, die gerade dieſe Stadt ihr bietet Es iſt immer das gleiche, aber dieſer Bahnhof, ſcheint ihr, war ſchon einmal in ihrem Leben da, groß, ungeheuer⸗ lich und ſchickſalhaft. Sieben oder acht Jahre können es her ſein, Sie kam von Rußland. Es war ein Winterabend, und die Stadt lag faſt im Dunkeln, denn die Gaswerke ſtreikten. Nur der Schnee erhellte die Straßen. Ihre Schwe⸗ ſter war bei ihr, ihre Schweſter Olga, die immer hüſtelte und zuweilen Blut im Taſchentuch hatte, das ſie ſtändig vor den Mund gepreßt hielt. Am anderen Tag wollten die Eltern kommen. Zur gleichen Stunde, denn es war nur noch das Geld zu beheben, das Vater für den Verkauf des Stadthauſes erhalten hatte. Aher die Eltern kamen nicht. Nicht am anderen Tag und nicht am darauffolgenden und nach acht, nach zehn, nach vierzehn Tagen immer noch nicht. Stets um die gleiche Stunde ſtanden Tatjana und Olga vor der Sperre. Es war immer vergeblich. Und immer kehrten ſie in das kleine billige Hotel zurück, wagten kaum zu eſſen, aus Furcht, die Miete nicht bezahlen zu können, und dann plötzlich an einem Abend erblickten ſie den Vetter Nick, wie er die Sperre paſſierte. Er hatte viele koſtbare Lederkoffer und einen herrlichen Pelzmantel, der Vetter Nick von der Dünaburger Linie, und unter dem Mantel trug er ſo etwas wie eine Uniform Er ſtrahlte ſeine Cou⸗ ſinen an und bekannte, daß er bislang im Stab des Fürſten Bruſſilow für die heilige Sache der Errettung Rußlands gekämpft habe, nun aber wäre die Bataille verloren, und nur ein paar deutſche Freiſchärler und andere Narren ver⸗ ſuchten noch immer, ſich den ſiegreichen Bolſchewiken ent⸗ gegenzuſtemmen. Der kluge Mann aber baue vor, und er. Nickie, habe es an der Zeit gefunden, einen privaten Son⸗ derfrieden zu ſchließen. Berlin aber ſcheine nicht der rechte Ort, um Juwelen vorteilhaft zu verkaufen, es rieche auch hier ſchon verdammt brenzlich, und er wolle gar nicht erſt groß in Europa Station machen, das ja beſtimmt vom Bol⸗ ſchewismus überflutet würde, er ziehe es vor, gleich über den großen Teich zu ſchwimmen, ſolange amerikaniſche Millionärstöchter noch auf baltiſche Grafen etwas gäben. Er hatte dann die Schweſtern in ſein Hotel zum Tee geladen, doch obſchon es ein anderes Hotel war als das, was die beiden Mädchen bewohnten, ein erſtklaſſiges, großes Hotel, gab es dort noch keinen anſtändigen Tee, und Vetter Nick ſchickte ſeine ſilberne Teebüchſe in die Küche, und er holte Zucker aus dem einen der ſchönen Lederkoffer, Zucker, der noch ſorgfältig verpackt war und den Stempel„Proviantamt Libau“ trug. Bis zum Einſchenken des Tees hatte der Vetter immer geſprochen, unermüdlich, jetzt erſt kamen Tatjana und Olga dazu, von ſich zu erzählen, und dem langen, vergeblichen Warten auf die Eltern. Da war der luſtige Vetter plötzlich in offiziellen Ernſt verfallen und hatte gefragt, ob ſie es denn nicht wüßten und jedenfalls, es könne zwar ein Wunder geſchehen ſein, aber es wäre doch beſſer, nicht weiter zu warten. „Erſchoſſen? Mama und Papa erſchoſſen?“ Noch jetzt hört Tatjana den unheimlich ruhigen Klang von Olgas Stimme. Der Vetter zuckt die Achſeln, er kann nicht ſogleich antworten, er hat ein Stück Zucker, mit Tee getränkt, zwi⸗ ſchen den Lippen, und ſo dauert es geraume Zeit, ehe er beſchwichtigend erwähnt, daß er das nicht geſagt haben wolle. Es wäre ja auch möglich, man habe die Eltern nur feſtgeſetzt und ins Innere Rußlands abtransportiert, und wie geſagt, es ſei ſchon manch Wunder geſchehen. Es war kein Wunder geſchehen. Die Schweſtern wuß⸗ ten es ſchon in dieſer Stunde, und Olga ſtarb an dieſem Wiſſen. Für Tatjana war es völlig gleich, was geſchah. Man konnte in das Hotel zurückkehren oder ſich die Pulsader öffnen. Man konnte in den Kanal ſpringen, auf dem ſchmutzige Eisſchollen trieben, und man konnte auch auf den Vetter hören und die Karte annehmen, die er einem anbot, die Schiffskarte nach Amerika. Natürlich erſter Klaſſe, wie es ſich für eine Wrangel geziemt, und die zu⸗ dem die Vorteile bot, daß man ſich nicht der Kontrolle auf Long⸗Island zu unterziehen brauchte. Um aber völlig ſicher zu gehen, war es das beſte, nicht unverheiratet in New Pork zu landen. Der Herr Vetter war auch zu dieſem Opfer bereit, die ſchöne, junge Couſine erſchien ihm plötz⸗ lich begehrenswerter als eine amerikaniſche Millionärs⸗ tochter, deren er noch nicht ganz ſicher war. Tatjana gab ihr Wort in der gleichen, entrückten Gelaſſenheit, mit der ſte der Reiſe ſelbſt zugeſtimmt hatte. Natürlich, der Herr Vetter, der ſoviel für ſie getan hatte, der ſogar Olgas Be⸗ gräbnis bezahlt hatte, durfte einen kleinen Gegendienſt erwarten. Einige Reiſende freilich, die Tatjana bei der Ueberfahrt kennenlernten, wollten ſich ſpäter erinnern, daß ſie ſchon damals dies melancholiſche Neigen der Schul⸗ ter und den fernen verlorenen Blick gehabt hätte, Eigen⸗ arten, die ſpäter ihren Weltruhm begründen halfen. Wenn Tatjana Wrangel jetzt an ihre erſte Ehe denkt, weiß ſie ſich nur noch an weniges zu erinnern. Am ſchwerſten fällt es, ſich des roſig⸗heiteren Vetter Nick zu entſinnen. Er ver⸗ ſuchte immer wieder, ſie aufzuheitern, aber ſeine Späße taten ihr weh, und die Geſchenke, die er ihr brachte, gaben keine Freude. Dann kam die Zeit, wo ſie viel allein war. Der Herr Vetter, der nun ihr Mann war, hatte tagsüber genug zu tun, und am Abend wollte er luſtig ſein und ſich amüſieren. Nur einmal, als er einen Theaterbeſuch vorſchlug, nickte Tatjana zuſtimmend, doch mit der Wahl des Stückes, die Tatjana vornahm, war er wenig einver⸗ ſtanden. Immerhin begleitete er ſeine Frau, ſaß auch ge⸗ duldig den erſten Akt neben ihr und entſchuldigte ſich dann mit einer wichtigen geſchäftlichen Verabredung, die er faſt vergeſſen habe. Tatjana merkte ſeinen Aufbruch gar nicht, allein ſah ſie ſich„Romeo und Julia“ an, und ſchließlich ſank ihr Haupt auf die ſamtene Lehne des Logenſeſſels, und die allererſten Tränen nach langer, unendlich langer Zeit brachen unſtillbar und erlöſend hervor. An dieſem Abend wußte Tatjana, daß ſie kein Glück und keinen Frieden zu ſuchen hatte in einer Welt, die die anderen die Wirklichkeit und das Leben nannten. Es gab eine andere, eine edlere Welt, eine Welt der Träume, die ihre Heimat war. Sie kehrte ſpät heim, und dennoch war Nick noch nicht zu Hauſe. Es war gut ſo, und vielleicht war es leichter, ihm das, was ſie ihm ſagen wollte, niederzuſchreiben. Da mußte er ſie anhören, während er im Geſpräch ſtets un⸗ willig ward, wenn er nicht von ſich und ſeinen Plänen reden durfte. Sie ging an ihren Schreibtiſch, der letzte Briefbogen war verſchrieben, und ſo ging ſie hinüber in ihres Mannes Zimmer, ſetzte ſich an den großen, peinlich geordneten Schreibtiſch und zog die Schublade auf, um einen ſeiner Briefbogen zu ſuchen. Es war ein ſinnloſer Zufall, daß ſie ſich in der Kaſſette vergriff und den Deckel aufhob. (Fortſetzung folgt.) Kreuzworträtſel. „Es melden ſich zur Stelle..“ W wort, Zufluß des Po, 17. Faultier, 19. kleine Küſteninſel, 22. Kunſtflieger, 25. europäiſcher Gebirgszug.— Senkrecht: 1. Nagetier, 2. männlicher Vorname, 3. Rückentragkorb, Die Reihen: 1, 9, waagerecht, 18, 10 und 5 ſenkrecht, ergeben— im Zuſammenhang geleſen— die Fortſetzung der Ueberſchrift. Gleichklang. Bei Tiſch muß er dir immer dienen; Im Wald iſt ſie dir oft erſchienen. Bruchſtückaufgabe. Die nachſtehenden acht Wortbruchſtücke: ai lm ar lf um al hr ud ſollen durch Anſetzen je eines Buchſtabens am Anfang zu Wörtern umgeſtaltet werden. Dieſe Buchſtaben ergeben alsdann, aneinandergereiht, den Namen eines Schutz⸗ heiligen. S* Achtet den Sammler des W'yY W. Bitkenwesse: 2 frei von Chemikalion Jeden leg e alle Sraphologle 30 ähr. EraX-II Kurzdeutung R.., Beratung in Lebens- Konflikten. G. G., Amend, Berlin W5O Rasletetreme Auskunft kostenlos Wie man von Nüssen wergen kann. und Geschlecht eden. Versand der bach ethode München 90 ee. bepabrf one 1 tors- Ei b 1 mn Vorbild der Flaſche 95 Pfg. Pflichterfüllung. iſt der freiwillige one 75 Helfer des Win⸗ a Lelpzie 184 terhilfswerkes kn. Garantie. BeiNichteefall U. 1 od. Geld zurück. Nr. 3. Herrentaschęn- uhr m. geprüft. 30 5tũndig. N Ankerwerk, vernickelt, M. Nr. J. Versilbert. Ovalbügel, 2 vergold. Rinder, M. 2. 30. Nr. 5. BesSeT. Merk, e flache Form, M. 3.40. Nr. 6. Sprung- N Ir, 3 Deck., verroldet, M. 4 50, 5 15 erk M. 7. 40. Nr. 8. Armbanduhr, vor- Frii. nickelt m. Lederarmband. M. 2.60. Nr. 88. 2 75 8— 97 relen sie morqen genau so froh sein? er kommt dann def„Kater“? Bel aller rtllebe solſte man hm doch aus dem Wege geben, Wo man kann. Und man Kanff' s— mit einer Spalt-Tablette. Dieses bekannte Spezialmittei gegen Kopf- Shmerzen beweist an eiſſem Le en nach fröhlichem Abend mt Leiohtig- weft seine hohe Wirksamkeit. Das Ange- nehme ist. daß Kopfschmerzen meist gar mont erst aufkommen, wenn man vorfiet Dine Jablette nimmt. Dle große Bedeu- zung der Spalt-Jabletten liegt u. a. darin Degrügdet, daß sse auch dle spastischen Brachen der Kopfschmetzen erfassen] Zu der Wer-Fachung ger Spalt-IJabletten“ Srhaſten Sie eine Flachdose, die in der n Tasche Platz hat. Preis 10 Stck. 20 Stck. RM. 1,09, 60 Stck. RM. 2,71. Zu bab, In all.. en N „ för Damen, kleine Form, mit Rips- 8-Tage- Werk, Eiche pol., M. 8. Nr. 140 J. Geschnitrte Kuekuckguhr, 8 rufend, M. 2.50. eokeruhr, genau gehend, M. 1.60. Nickelkette- 25, Doppelkeitt 70. Kapsel M. i Hape Braunschweig Silbenrütſei bal da die eſch eh eu ga gal ge. 8 on it ki le ment mu na ne ras re rie rin ſa ſe ſel ſtruth ſtrup ta ta tiv trak u zac ze zi. Aus den vorſtehenden Silben ſind 13 Wörter zu bil⸗ den, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort ergeben. Die zuſammengeſetzten Silben haben folgende Be⸗ deutung: 1. Negerreich, 2. Laufvogel, 3. franzöſiſcher Romanſchriftſteller, 4. deutſche Romandichterin, 5. muſi⸗ kaliſche Form, 6. Gemüſe, 7. deutſcher Dichter der Nach⸗ kriegszeit, 8. amerik. Freiſtaat, 9. Ort in Hannover, 10. Stadt in Japan, 11. Stadt in Schleswig⸗Holſtein, 12. afri⸗ kaniſcher Strom, 13. Soldatenlöhnung. Pyramidenrätſel, 4 a a a i i m n m 1 m n 1 1* 1 1 1 1 · · 1 1 1 1 1 1 u Werden die Buchſtaben in vorſtehender Pyramide richtig geordnet, ſo ergeben die waagerechten Reihen Wör⸗ ter mit folgender Bedeutung: 1. Buchſtabe, 2. Paarzeher, 3. Nebenfluß der Drau, 4. Oſtaſiatiſcher Strom, 5. General Napoleons I., 6. Vorhalle des altrömiſchen Hauſes, 7. Chemiſcher Grundſtoff.. Silbenanfügung. 88 Märe Bug Barde Biß Ara Mate Bol Lotte Mus Fug Lene Dauer Stich Zug Man. Einem jeden der vorſtehenden Wörter iſt eine der nachfolgenden Silben vorn anzufügen, ſo daß neue Wörter entſtehen. Bei richtiger Löſung müſſen deren Anfangs⸗ buchſtaben, zu einem Wort vereint, einen Winterſport ergeben. an char chi fer hel hu hum im lan lom ſcha ſym ti to um un. Die leluge Frau baut vorl Kleine Verletzungen bringen sie nicht in Vefle- 2 genheit. Sie hat Hansaplast-Schfiell- f verbend im Haus. im Nu ànzule- 85 gen, blutstillend, keimtötend, gut kestsſtzend, ohne zu behindern. Buchſtabenrätſel. Fünf Zeichen nennen dir ein Haus, Da gehen viele ein und aus; Doch umgeſtellt, groß„O“ davor, Klein„[“ dazu, wird draus ein Mohr. Motte Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Hafer, 4. Kerbe, 8. Alwin, 9. Alpen, 10. Eiger, 12. Etage, 13. Niobe, 15. Ede, 18. Agent, 22. Pille, 23. Erpel, 24. Eljen, 25. Birke, 26. Leine, 27. Anden.— Senkrecht: 1. Havel, 2, Alois, 3. Eiſen, 5. Elite, 6. beige, 7. Enkel, 11. Riege, 12. Ebene, 14. Ode, 16. Apfel, 17. Zille, 18. Alſen, 19. Train, 20. Decke, 21. Olten. Sprichworträtſel: Wer zuerſt fortgeht, wird am meiſten ſchlecht gemacht. Silbenrätſel: 1. Tolpatſch, 2. Regatta, 3. Aarau, 4. Uhnow, 5. Sirene, 6. Calcium.—„Trau, ſchau, wem?“ Kreuzrätſel: er be lau ra Kopfanfügung: Lapis, Aehre, Eſtrich, Moos, Mulm, Einhalt, Ramme, Holm, Uſingen, Ewald, Pallaſch, Firma, Edam, Nadler.— Laemmerhuepfen. Buchſtabenverſetzung: Traum— Armut. Rechenaufgabe: Es handelt ſich um 12 Klaſſen, von denen die niedrigſte 20 RM. zahlt. Zeichnung: Frank— M. „Anders konnten Sie nicht fahren, Herrrr!?“ „Verzeihung, Herr Wachtmeiſter, ich bin Botaniker!“ „Mein Gedächtnis nimmt immer mehr ab. Was ſoll ich tun?“ „Pumpen Sie ſoviel Geld zuſammen, wie Sie be⸗ kommen können!“ Wirksam u. preiswert 2 ö Herflich erfrischend, verhindent den Ansatz des gefürchteten Zahnsteins, 8 Sroſſe Tube 40 Pl., kleine Tube 25, Federmann ſitzt im D⸗Zug Hannover Leipzig. Als der Zug den Bahnhof Braunſchweig verläßt, ſteht Feder⸗ mann auf und geht zum Zugführer.„Was ſind denn das für Zuſtände“, ſagt er,„ich habe— laut Platzkarte einen Fenſterplatz in der Fahrtrichtung, und jetzt fahre ich mit einem Male rückwärts!“ „Braunſchweig iſt ein Sackbahnhof“, lächelt der Zug⸗ führer,„da iſt nun einmal nichts zu machen.“ „Nichts zu machen?“ ruft Federmann.„Ich verlange mein Fahrgeld zurück, und außerdem— mir wird übel, wenn ich rückwärts fahre.“ „Aber, aber“, lächelt der Zugführer weiter,„wenn Sie ſo empfindlich ſind, warum haben Sie Ihr Gegen⸗ über nicht gebeten, den Platz mit Ihnen zu tauſchen?“ „Hätte ich längſt getan“, ächzt Federmann,„aber mir gegenüber ſitzt ja niemand!“ Er:„Ich würde dieſen Hut kaufen. Er ſteht dir aus⸗ gezeichnet.“ Sie:„Aber ſo etwas trägt man heute nicht.“ Er:„Wie wäre es denn mit dieſem Hut?“ 8„Ganz unmöglich, den trägt heutzutage alle Welt.“ Am Montag iſt Federmann um zwei Uhr nachts nach Hauſe gekommen, am Dienstag iſt es noch ſpäter gewor⸗ den, und wer weiß, wie ſpät es am Mittwoch wird! Abends um elf Uhr aber macht ſich Frau Federmann auf den Weg, geht in die Bar zum roten Kakadu, und we ſitzt da, unmittelbar vor Elvira, dem blonden Barmäd⸗ chen, auf dem Hocker? Federmann! „Ha!“ ächzt Frau Federmann und ſchwingt ihren Schirm,„hat er alſo doch nicht gelogen, der anonyme Brief!“ Federmann dreht ſich auf ſeinem Hocker herum.„Du gibſt etwas auf anonyme Briefe?“ ruft er.„Pfui!“ Schluß des redaktionellen Teils. Winke für die Unkrautbekämpfung in den Winter⸗ ſaaten durch Düngung mit Kalkſtichſtoff In den früh gedrillten Winterſaaten ſind die beſonders läſtigen Unkräuter wie Windhalm, Kornblume, Klatſchmohn, Wicken uſw. vielfach durch zweckmäßige Pflegemaßnahmen ſchon im Herbſt mit Erfolg bekämpft worden. Unter den günſti⸗ gen Witterungsverhältniſſen im Herbſt hat auch der Kalkſtick⸗ ſtoff in großem Umfange zu dieſem Zweck Verwendung ge⸗ funden und ſeine Schuldigkeit getan. Es bleibt aber noch die große Anzahl der verunkrauteten Wintergetreideſchläge übrig, auf denen infolge ſpäter Ausſaat oder aus anderen Gründen die vorgeſehene Unkrautbekämpfung mit Kalkſtickſtoff bisher unterbleiben mußte. In der Zwiſchenzeit haben ſich nun im allgemein auch die ſpät gedrillten Saaten ſo weit entwickelt, daß ſie in den kommenden Wochen unter entſprechenden Wit⸗ terungsbedingungen unbedenklich Kalkſtickſtoff zur Düngung und gleichzeitigen Unkrautbekämpfung auf den Kopf erhalten können. Man bringe zu dieſem Zweck etwa 200 Kilogramm ungeölten Kalkſtickſtoff je Hektar gleichmäßig auf die möglichſt trockenen Beſtände aus. Der Boden ſoll mäßig feucht und mög⸗ lichſt ſchneefrei ſein; indeſſen ſchadet auch eine leichte Schnee⸗ decke nicht. Zum Ausſtreuen des Kallſtickſtoffs wählt man zweckmäßig einen Zeitpunkt, der mehrere Tage lang beſtän⸗ diges Wetter erwarten läßt. Wenn der Kallſtickſtoff bei oft tagelang anhaltenden großen Temperaturſchwankungen zwiſchen 19 800 Famiiten konnten berelts duron uns gemein- * gndtaiges Unternehmen in den Besſtz eines E kommen, Wir wollen Ihnen delſen, damſt auch Sie in absehbarer Zeſt nieht mn Ntete Wohnen müssen Duron Bausparen sſeherm Sie slch ein unundberesDarſehen Venlangen Sie unsere fostenlose Broschdre 52, Dureh Bausparen zum Elgenheſm“, die r men gem zusenden. Deutschlands größte Bausparkasse (Eemeiolcgag dee zecunde wügentol in euuigeburg ürnenberg, Ein maus zan„cen wunjthen Nachtfröſten und täglicher Sonnenbeſtrahlung verabfolgt wird, beſteht nämlich die Gefahr, daß die Saaten und unter dieſen vor allem die empfindlicheren Sorten Schaden erleiden. In ſolcher Zeit abwechſelnden täglichen Zufrierens und Auftauens des Bodens ſollte der Kalkſtickſtoff daher nicht geſtreut werden, ſondern es muß beſtändige Witterung abgewartet werden. Man vermeide aber, den Kalkſtickſtoff auszuſtreuen, wenn das Ge⸗ treide gerade zu wachſen beginnt. In dieſem Zeitpunkt ſind die Winterſagten nämlich ziemlich empfindlich. Man ſtreut daher den Kalkſtickſtoff, wenn man ihn nicht ſchon vorher aus⸗ gebracht hat, zweckmäßigerweiſe erſt etwa 8—10 Tage nach Wachstumsbeginn. Man braucht dabei nicht allzu ängſtlich zu 5 daß man mit der Unkrautbekämpfung zu ſpät kommt. ei ſchwächlichen Getreidebeſtänden wird man im Gegenteil die Bekämpfung bewußt oft auf das zeitige Frühjahr verſchie⸗ ben und eine Kräftigung der Saaten abwarten, die durch eine angemeſſene Kalkſalpetergabe beſchleunigt werden kann. Aller⸗ 5 muß man dann eine Mindeſtgabe von 200 Kilogramm Kalkſtickſtoff je Hektar anwenden, wenn man die ſchon etwas ſtärker entwickelten Unkräuter vernichten will. Das oben geſchilderte Verfahren hat den Vorteil, daß be⸗ triebswirtſchaftlich notwendige Maßnahmen wie Düngung und Unkrautbekämpfung in einem Arbeitsgang in einer arbeits⸗ ruhigen Zeit durchgeführt werden können, daß den Kulturen zum Wachstum Stickſtoff in genügenden Mengen und in auf⸗ nehmbarer Form zur Verfügung ſteht und daß ohne zuſätzliche lrheit end Polo dis ſchädlichen Unkräuter vernichtet werden. — Ha drausf all! Trilysin mit dem neuen Wirkstoff neh- men, das Har wird gesund und schön! 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