ern r een Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Obe Erfcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. L. 38. 1140, 88. Jahrgang Re neue Wirtſchaftsführung Amtseinführung des Reichswirkſchaftsminiſters. Berlin, 8. Februar. Am Montag mittag führte der Beauftragte für den Vierjahresplan Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring den Keichsminiſter Fun k in das Amt des Reichs ⸗ und Preußiſchen Wirkſchaftsminiſters ein. Die Amtsübergabe fand im feſtlich geſchmückten Saal des Miniſteriums ſtakt. Mit dem Generalfeldmarſchall war der Vertreter des Beauftragten für den Vierjahresplan, Staats⸗ ſekretär Körner, mit den Geſchäftsgruppenleitern des Vier⸗ jahresplans erſchienen Ferner wohnte der Feier der Führer der DAF, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, bei. In ſeiner Einführungsanſprache ging Generalfeldmarſchall Göring zunächſt auf die Bedeutung des ihm vom Führer erteilten Auftrags ein, das Reich- und Preußiſche Wirtſchaftsminiſte⸗ rium organiſatoriſch ſo neuzuordnen, daß es in jeder Hinſicht befähigt wird, den Vierjahresplan in ſeinem Arbeitsbereich bis zur letzten Konſequnz durchzuführen. Die bisherige Struk⸗ tur des Miniſteriums habe dies nicht ermöglicht. Die andere Aufgabe ſei geweſen, das Miniſterium perſo⸗ nell ſo zu beſetzen, daß bei all ſeinen Mitarbeitern zu den Problemen und Zielen des Vierjahresplans eine klare Ein⸗ ſtellung beſteht und darüber hinaus eine kameradſchaftliche und vertrauensvolle Zuſammenarbeit mit ihm als vom Füh⸗ rer Beauftragten gewährleiſtet ift. Nach dieſen großen Richt⸗ linien habe er den Auftrag des Führers zur Neuordnung des Reichswirtſchaftsminiſteriums übernommen und durchge⸗ ührt. b er Miniſterpräſident ſprach allen Angehörigen des Mi⸗ niſteriums, die ihm in der kurzen Zeit ſeiner Amtsführung zur Seite geſtanden haben, ſeinen Dank aus. Sodann be⸗ grüßte er den neuen Reichswirtſchaftsminiſter in ſeinem Ar⸗ beitsgebiet mit herzlichen Worten:„Der Mann, den der Füh⸗ rer an die Spitze dieſes Miniſteriums geſtellt hat, iſt ein al⸗ ter und kampferprobter Nationalſozialiſt, ein Mann, mit dem mich enge Bande der Kameradſchaft verknüpfen, der in er Materie zuhauſe iſt und die Aufgabe der deutſchen Wirt⸗ ſchaft zu löſen weiß. Ich habe mich herzlich gefreut, daß der Führer in Ihrer Perſon, Herr Reichsminiſter Funk, den al⸗ ten nationalſozialiſtiſchen Kameraden und großen Fachken⸗ ner an die Spitze des Miniſteriums geſtellt hat. Das iſt für mich die beſte Gewähr enger und erfolgreicher Zuſammen⸗ arbeit, und ich bin glücklich, daß mir nun in den beiden wich⸗ tigſten Miniſterien für die Durchführung des Vierjahres⸗ plans, im Wirtſchaftsminiſterium und Ernährungsminiſte⸗ rium, bewährte Mitarbeiter und Kameraden zur Seite ſte⸗ en.“ 5 Der Miniſterpräſident wandte ſich dann mit Worten des Dankes an ſeine bisherigen Mitarbeiter in der Durchführung des Vierjahresplanes. Wenn er dem Reichswirtſchaftsminiſter dieſe Männer jetzt zur Verfügung ſtelle, ſo gebe er damit auf dieſen Gebieten ſeine beſten Mitarbeiter ab. Auf der anderen Seite bezeichnete es der Generalfeld⸗ marſchall als vollkommen irrig, wenn in einem Teile der Auslandspreſſe die Auffaſſung vertreten worden ſei, mit der neuen Organiſation des Wirtſchaftsminiſteriums hätte er nunmehr die Führung des Vierjahresplans aus der Hand gegeben, Das ſei in keiner Weiſe der Fall. Dadurch, daß das Wirtſchaftsminiſterium nunmehr ſo ausgebaut worden iſt, daß es auf ſeinem Arbeitsgebiet die Aufgaben des Vier⸗ jahresplans in weitem Umfange ſelbſtperantwortlich durch⸗ führen könne, ſei er als Beauftragter für den Vierjahresplan erſt ſelbſt in die Lage verſetzt worden, den Vierjahresplan an oberſter Stelle zu leiten. Die im Vierjahresplan geſtellten Aufgaben reichten ja auch weit über das Arbeitsgebiet des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſteriums hinaus. Aus dieſem Grunde ſei auch die Organiſation des Vierjahresplans mit ihren bewährten Ein⸗ richtungen, den Reichskommiſſar für die Preisbildung, den Geſchäftsgruppen Ernährung, Arbeitseinſatz, Devifen, Ver⸗ kehr, Forften uſw. auch beſtehen geblieben. Nunmehr bilden die Organe des Vierjahresplans mit dem neugeſtalteten Reichswirtſchaftsminiſteriums und alle anderen in Frage kommenden Reſſorts ein unter der oberſten Leitung des Be⸗ 9 für den Vierjahresplan ſtehendes einheitliches anzes. a „Gerade in Zeiten, in denen ein Volk zur höchſten Lei⸗ ſtung und zum höchſten Einſatz berufen iſt, um ſich nach oben durchzuarbeiten, iſt eine ſolche Zuſammenfaſſung von ent⸗ ſcheidender Wichtigkeit. Auch die Tatſache, daß aktive Solda⸗ ten in dieſes Miniſterium eingetreten ſind, zeigt der Welt, daß Deutſchland alle ſeine Kräfte reſtlos zu dem einen Ziel zuſammenfaßt, auf allen Gebieten unabhängig, ſtark und frei zu werden. Ich werde nicht ruhen und raſten, um die höchſte Entfaltung aller Kräfte und Möglichkeiten zu erreichen und ficherzuſtellen.“ Nach der Anſprache von Generalfeldmarſchall nahm Reichswirtſchaftsminiſter Funk das Wort, um zunächſt den Gefühlen des Dankes Ausdruck u geben, die ihn in dieſer Stunde am ſtärkſten bewegten. er Führer habe ihn mit einem ganz außerordentlichen ertrauen ausgezeichnet, indem er ihm eine ſo große Ver⸗ antwortung übertragen habe. Die erſten Vorausſetzungen für die erfolgreiche Durchführung dieſes Auftrages aber habe der Generalfeldmarſchall Göring geſchaffen. 5 In wochenlanger ſchwieriger Arbeit wurden eine Reihe von maßgebenden Dienſtſtellen des Vierjahresplans mit dem Reichs wirtschaft tmün terium e de Der Gene⸗ ralfeldmarſchall habe auch in dieſem Ja Göring e mit der ihm eige⸗ . ca eee Dienstag, den 8. Februar 1938 nen Entſchluß kurzen zu Werk voll kraft und Willensſtärke zugepackt und in der rfügung ſtehenden Zeit ein organiſatoriſches bau des Deutſchen Reiches eingeleitet und eine ammenfaſſung der Kräfte, eine Sammlung aller tlichen Energien erfüllt worden ſei. „Ein wahrhaft großes Ziel ſteht vor uns: Die Freiheit der deutſchen Wirtſchaft zu erringen und die Lebensgrundla⸗ gen des deutſchen Volkes zu ſichern. Die Wirtſchaft ſoll der Wohlfahrt der deutſchen Volksgenoſſen dienen. Es darf nie⸗ mand unter uns geben, der nicht alle ſeine Kräfte für die Er⸗ reichung des gemeinſamen großen Zieles einſetzt. Das Inſtru⸗ ment iſt vorhanden, die Verantwortungen ſind eindeutig feſt⸗ gelegt, die Organiſation ſteht nunmehr in geſchloſſener Ein⸗ heit dar. Es kann jetzt niemand mehr auf zwei Klavieren ſpielen. Den Ton aber gibt die Führung an. Die Politik des Vierj nes iſt heute die deutſche, d. h. die nationalſozia⸗ ſchaftspolitik ſchlechthin. Das Deutſchland mit den großen zukunftweiſenden Aufgaben, die der Führer uns geſtellt hat, braucht auch im Wirtſchaftsleben Männer, die nicht allein hervorrangende Fachleute ſein, ſondern auch die nötigen Iniliatiokräfte beſitzen müſſen, um die Dinge vorwärts zu treiben. Männer ſolchen Schlages haben als Unternehmer gerade im Vierjah⸗ resplan eine beſonders wichtige Funktion. Es iſt nicht damit getan, wenn Unternehmer ſich heute damit begnügen, für ihr Werk ſich eine beſtimmte Beſchäftigung zu ſichern, beſonders wenn es ſich dabei um öffentliche Aufträge handelt. Wir müſ⸗ ſen heute von jedem Unternehmer verlangen, daß er tagtäg⸗ lich nach neuen Arb Arbeitsmöglichkeiten Ausſchau hält, daß er die Produktion ſteigert, wo er nur immer kann und unent⸗ wegt nach neuen Aufträgen im Inland und beſonders im Auslande Umſchau hält, Niemals hat es in den letzten Jahrzehnten eine günſtigere und beſſere Gelegenheit zur Entfaltung echten Unternehmer⸗ tums gegeben als heute in der Epoche des Vierjahresplans. Nur dort, wo große Aufgaben liegen, können große Unter⸗ nehmer heranwachſen, und im nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land gibt es ſolche Aufgaben. Die ſchlimmſten Feinde der Wirtſchaft ſind die Ignoran⸗ ten, die Denunzianten und— es ſcheint vielleicht frevelhaft oder paradox, dies in einem Miniſterium auszuſprechen— die Bürokraten. Ich komme aus einem Miniſterium, das kaum wie ein anderes in engſter Verbindung mit der Partei und allen Volksſchichten ſteht. Ich 5 daher auch für die ſoziale Seite der Arbeit ein beſonderes Verſtändnis mit. Der neue Geiſt der vertrauensvollen Zuſammenarbeit findet ſicht⸗ baren Ausdruck durch die Anweſenheit des Führers der DAF, Pg. Dr. Ley, bei der heutigen Feier.“ Mit den beſten Wünſchen für die Geſundheit und die Ar⸗ beitskraft des Generalfeldmarſchalls Göring und Siegheil auf den Führer ſchloß Reichswirtſchaftsminiſter Funk ſeine An⸗ ſprache. ö Sich wider ſprechende Lügen Der„Temps“ für das Reichsgebiet verboten. Berlin, 8. Febr. Die vom Führer und Reichskanzler vor⸗ genommene noch ſtraffere Konzentration der Kräfte auf mi⸗ litäriſchem, wirtſchaftlichem und außenpolitiſchem Gebiet wird, wie das Deutſche Nachrichtenbüro meldet, von gewiſſen Auslandszeitungen zum Anlaß genommen, wieder einmal der Führung des Deutſchen Reiches die unglaublichſten Ab⸗ ſichten zu unterſchieben und im übrigen phantaſtiſche Geſchich⸗ ten über angebliche Vorgänge zu erfinden, die ſich dabei in Berlin abgeſpielt haben ſollen. Den Auftraggebern dieſer neuen Hetzkampagne iſt allerdings dadurch die Rechnung ver⸗ dorben, daß die Phantaſie ihrer jüdiſchen Schreiberlinge die der Auftraggeber noch bei weitem übertroffen hat und ſo faſt jeder dieſer Lügenberichte einem anderen widerſpricht. Wollte man allen dieſen dreiſten und erlogenen und fre⸗ chen Meldungen Glauben ſchenken, ſo hätten ſich in dieſen Tagen ſämtliche führende Männer Deutſchlands gegenſeitig verhaftet, erſchoſſen, eingeſperrt, ſei ein Krieg aller gegen alle ausgebrochen und eigentlich heute ſchon niemand mehr am Leben. Den Vogel in dieſer Hetzkampagne ſchießt der Pariſer „Temps“ ab. Dieſes Blatt, das immerhin der franzöſiſchen Regierung naheſteht, bekommt es fertig, einen aus Baſel ſtammenden Bericht eines angeblich aus Deutſchland kem⸗ menden Reiſenden 75 veröffentlichen, der von unerhörten und unglaubwürdigen Lügen nur ſo ſtrotzt. Dieſer Bericht, der ganz ohne Zweifel in der Pariſer Redaktion des„Temps“ entſtanden iſt, iſt eine freche und verantwortungsloſe Brun⸗ nenvergiftung und ſtellt eine ſchwere Belaſtung für die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen dar. 5 Der„Temps“ iſt am Montag für das geſamte deutſche Reichsgebiet verbaten worden. Franco beglückwünſcht Adolf Hitler Der ſpaniſche Staatschef und Generaliſſimus Franco hat aus Burgos an den Führer und Reichskanzler fol⸗ endes Telegramm gerichtet:„Zur Uebernahme des Ober⸗ efehls über die Wehrmacht Deutſchlands durch Ew. Ex⸗ 840 beglückwünſche ich Sie lebhaft in der Ueberzeugung, daß Ew Exzellenz damit weiter zur Feſtigung der herz⸗ lichen Beziehungen beigetragen haben, die Spanien mit Ihrem großen Lande verbinden.“ Der Führer und Reichskanzler hat nachfolgende Ant⸗ wort gegeben:„Ew. Exzellenz danke ich für die freundlichen Wünſche, die Sie mir aus Anlaß der Uebernahme des Oberbefehls über die deutſche ehrmacht telegraphiſch übermittelt haben Ich erwidere Ihre Grüße mit meinen 1 Wünſchen für das Gedeihen des nationalen Spa⸗ nien.“ g eee N. 32 5* 1.** von Dirckſen aus Tokio abgereiſt Anerkennung durch die japaniſche Preſſe. Tokio, 7. Februar. Der deutſche Botſchafter v. Dirckſen begab ſich am Sonn⸗ tag nach Yokohama, von wo er die Heimreiſe nach Deutſch⸗ land antrat, um dort ſeine Geſundheit wiederherzuſtellen. Bereits im Oktober 1937 beabſichtigte v. Dirckſen, für län⸗ gere Zeit in Urlaub zu gehen. Er mußte aber damals we⸗ gen der Lage in Oſtaſien trotz ſeiner ſchweren Erkrankung auf ſeinem Poſten bleiben. Die japaniſche Preſſe würdigt rückhaltlos die großen Verdienſte v. Dirckſens um das Zuſtandekommen des Anti⸗ komintern⸗Paktes, der die enge Freundſchaft zwiſchen Deutſchland und Japan beweiſe. Vor ſeiner Abreiſe erhſelt v. Dirckſen etwa hundert Geſchenke aus allen Kreiſen des japaniſchen Volkes, die die aufrichtige Sympathie bekun⸗ den. Dies kommt auch in zahlreichen Kundgebungen aus Kreiſen der Hochſchulen, der Aerzteſchaft, der Studenten⸗ verbände, der Schulen und anderen zum Ausdruck, Unter den Geſchenken befinden ſich auch ſolche vom Kaiſerpaar, von Prinz Chichibu und Prinz Kanin Die Abreiſe des Botſchafters aus Yokohama geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Demonſtration für Deutſch⸗ land. An ihr nahmen Vertreter der Regierung, des Heeres, der Marine, des diplomatiſchen Korps und vieler Verbände teil. Der Tokjoter Studentenverband ließ durch einen Ver⸗ treter eine Adreſſe verleſen, die dem Botſchafter v. Dirckſen den Dank für ſeine guten Dienſte übermittelte Die Leitung der deutſchen Botſchaft in Tokio hat als Geſchäftsträger Botſchaftsrat Dr. Noebel übernommen. 4* 8 1* 7 Zwiſchen fälle in Klagen urt Maßnahmen der öſterreichiſchen Polizei. Wien, 7. Februar. Bei dem internationalen Skiſpringen auf der Saßnitz⸗ ſchanze bei Klagenfurt in Kärnten ereigneten ſich, wie in 197 öſterreichiſchen Preſſe verlautet, politiſche Zwiſchen⸗ älle. In Anweſenheit von 5000 Zuſchauern und der offi⸗ ziellen Perſönlichkeiten des Landes zeigten 42 Springer— unter ihnen reichsdeutſche, japaniſche, jugoflawiſche und öſterreichiſche Sportler— auf der Saßnitzſchanze ihre Künſte, Schon während der sportlichen Veranſtaltungen grüßte insheſondere die Deutſchen aus dem Reich, ſo oft ſie aufgerufen wurden, der begeiſterte Beifall der Menge. f Nach Beendigung des Springens erklangen plötzlich na⸗ Geſan t e Lieder. Die Menge fiel mit ein in den Geſang dieſer Lieder, die von der öſterreichiſchen Amtlichen Nachrichtenſtelle als verboten bezeichnet werden. Die Vor⸗ fälle haben— wie die öſterreichiſche Preſſe erklärt— die Bebörden veranlaßt, den nach dem ſportlichen Programm vorgeſehenen Feſtabend zu verbieten und die Preisvertei⸗ lung nur in engſtem Rahmen zu geſtatten. Es wurden zwei Verhaftungen vorgenommen. Weitere Maßnahmen— ſo heißt es in der amtlichen Verlautbarung — ſtehen bevor. Die Kundgebungen haben ſich nach einer Meldung des Wiener Montagblattes“ in den Abendſtunden auch in der Stadt ſelbſt fortgeſetzt. An verſchiedenen Stellen kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen Publikum und Gendarmerie, wobei ein Gendarmeriebeamter erheblich und mehrere an⸗ dere Pesſonen leicht verletzt wurden.. Ueber die Zwiſchenfälle bei der Veranſtaltung ſelbſt be⸗ richtet das gleiche Organ, daß noch während der Veranſtal⸗ tung der Anſager, der durch die Art ſeines Sprechens angeblich die etwa 6000 Perſonen 1 Zuſchauer⸗ — 15 aufgereizt habe, verhaftet wurde. Nach Beendigung der Wettkämpfe erreichten die Kundgebungen ihren Höhe⸗ punkt. Die Menge brachte Sieg⸗Hell⸗Rufe aus, ſang ver⸗ botene Kampflieder und konnte erſt nach Eingreifen der Gendarmerie zerſtreut werden. Die Blätter fordern in ſchärfſtem Tone geeignete Vor⸗ kehrungen 5 Vermeidung ſolcher Zwiſchenfälle. Es ſei überhaupt fraglich, ſo ſchreibt z. B. der„Morgen“, wie man unter ſolchen Umſtänden noch imſtande ſein ſoll, von öſterreichiſcher Seite das Prinzip der Trennung von Sport und Politik aufrechtzuerhalten und wie man in Zukunft reichsdeutſche Sportler zu Veranſtaltungen nach Oeſterreich einladen ſoll können. Das deutſche Vorbild ztewyort, I. Febr.„Newyork Times“ berichtet aus Waſhington über ein großzügiges Projekt zum Van eines transkontinentalen Netzes von Bundesautobahnen nach dem Vorbild der deutſchen Reichsautobahnen. Der Pla: ſei gleichzeitig gedacht als Mittel für Arbeitsbeſchaffung und ewinne in den letzten Tagen unter den Mitgliedern des ongreſſes mehr und mehr an Anhängern. Senator Bulkley aus Ohio habe dem Präſidenken Roo⸗ ſevelt ein Projekt vorgelegt, das den Bau von drei die Ver⸗ einigten Staaten in Oſt-Weſt⸗Richtung und ſechs in Nord⸗ Süd Richtung durchſchneidenden Autobahnen vorſehe. Die Geſamklänge würde 20 000 Meilen bekragen. Rooſevelt habe dem Senator Bulkley erklärt, daß er bereits einen ähnlichen Plan erwogen habe. Er habe den Senator nun⸗ mehr aufgefordert, mit Ingenieuren den Ran in ſeinen Einzelheiten auszuarbeiten und als entſprechende Vorlage beim ktongreß einzureichen. 5 Die Autobahnen ſollen in der Mitte mit einem Gras⸗ treifen verſehen werden und die Städte mit Unter⸗ oder Ueberführungen berühren. Die Geſamtkoſten werden auf insgeſamt 8 Milliarden Dollar geſchätzt. Es werd erklärt, das Geſamtprojekt ſei als ſich ſelbſt amortiſteren des Unter⸗ nehmen durch Erhebung eines Wegegeldes pro Meile und aus den Einnahmen der Gaſolin⸗Stener gedacht 8 „Volk in Leibesübung“ Ein Aufruf des Reichs ſporkführers g i Berlin, 8. Februar. Der Reichsberufswettkampf geht von dem Standpunkt aus, daß jeder geſunde leistung hig Menſch auch eine portliche Uebung vollbringen kann, die ſeine körperliche Ge⸗ undheit erweiſt! Im Reichsberufswettkampf kommt es auf den ganzen Menſchen an, der weltanſchaulich, fachlich und körperlich ſeinen Mann ſtellen ſoll, wobei es nicht um eine überſpitzte Leiſtung geht Die körperliche Uebung im Reichs⸗ berüfswettkampf beſteht in der Hauptſache aus einem nach Leiſtungsklaſſen abgeſtuften Lauf, der keinerlei Schwierigkei⸗ ten in ſich birgt und den jeder Teilnehmer bewältigen kann. Die organiſatoriſchen Vorbereit nenen für den ſportlichen Wettkampf im Reichsberufswettkampf hat die Führungsſtelle zuſammen mit dem Reichsbund für Leibesübungen, dem Kd ⸗Sportamt und dem Amt für Leibeserziehung in der Reichsjugendführung getroffen. Der Reichsſportführer hat aus Anlaß des Reichs⸗ berufswettkampfes einen Aufruf erlaſſen, in dem es u. a. heißt: Das große Ziel nationalſozialiſtiſcher Leibeserziehun heißt„Volk in Leibesübung“, Im Reichsberufswetkampf aller ſchaffenden Deutſchen haben wir die ſportliche Lei⸗ ſtungsprüfung gefördert, damit beſonders der ſchaffende Menſch dieſem Ziel näher gebracht wird. Die Ortgruppen der NS OA p Abſichten für die organiſatoriſche Neugeſtaltung. Berlin, 7. Febr. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP hat in einem Schulungsbrief auch zu der Frage der Neugeſtaltung der Orts gruppen der NSDAp in organiſatoriſcher Hinſicht Stellung genommen. Die Gr 5 8 e einer Ortsgruppe habe ſich bisher nach einer beſtimmten Anzahl von Parteigenoſſen gerichtet. In Zukunft ſei be⸗ abſichtigt. zur organiſatoriſchen Grundlage des Ortsgrup⸗ penbereiches entſprechend der Block⸗ und Zellenordnung der NSDAP die Haushaltun gen zu machen. Es ſei da⸗ bei geplant, das Ortsgruppengebiet nicht mehr als etwa tauſend Haushaltungen umfaſſen zu laſſen. Da die Tätig⸗ keit der Ortsgruppenamtsleiter und des Ortsgruppenleiters ehrenamtlich ſei, werde Wert darauf gelegt, das Hoheits⸗ gebiet ſo klein wie möglich zu halten. Dadurch werde leich⸗ ter die Gewähr gegeben, daß die Politiſchen Leiter der Ortsgruppe neben der Erfüllung ihrer Berufs⸗ und Fami⸗ lienpflichten ihren Dienſt für die Partei vollwertig verſehen können. Die Aufgabe der Partei ſei es, ſich um den Volks. genoſſen zu kümmern. Politiſches Allerlei Der Waren- und Zahlungsverkehr Deutſchland⸗Litauen. Berlin, 8. Febr. In der vergangenen Woche haben in Berlin Verhandlungen des deutſchen und des litauiſchen Regierungsausſchuſſes für die deutſch⸗litauiſchen Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen ſtattgefunden, die am 5. ds. Mts. ab⸗ geſchloſſen werden konnten. Bei den Verhandlungen konnte eine Reihe von Fragen des Waren. und Zahlungsverkehrs A Deutſchland und Litauen geregelt werden. Von en getroffenen Maßnahmen iſt zu erwarten, daß die li⸗ tauiſche Ausfuhr nach Deutſchland ſich in der zweiten Hälfte des laufenden Vertragsſahres⸗ ſtärker entwickeln wird, ſo daß ein Ausgleich der Handelsbilanz erfolgt. Gleichzeitig wurden Fragen des Reiſeverkehrs zwiſchen den beiden Ländern für das Jahr 1938 geregelt. Deutſch⸗polniſche Wirtſchaftsverhandlungen. Berlin, 8. Febr. Der deutſche und der polniſche Aus⸗ ſchuß für die Durchführung des Wirtſchaftsvertrages wer⸗ den in der kommenden Woche in München zu der üblichen piertelſährlichen Tagung zuſammentreten, auf der laufende Fragen des deutſch⸗polniſchen Warenverkehrs beſprochen werden. Staatsſekretär Pfundtner in Budapeſt. Einer Einladung des königlich ungariſchen Innenmini⸗ ſters von Szell folgend, begab ſich der Staatsſekretär des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſteriums des Innern Pfundt⸗ ner in Begleitung von Oberregierungsrat Kaibel nach Bu⸗ dapeſt, um eine Reihe wichtiger Einrichtungen der inneren Verwaltung Ungarns zu beſichtigen. Bei dieſer Gelegenhelt wird Staatsſekretär Pfundtner im Rahmen des Kgl. un⸗ gariſchen verwaltungswiſſenſchaftlichen Forſchungsinſtitutes einen Vortrag über den ſtaatsrechtlichen Aufbau des Drit⸗ ten Reiches halten. Hauptausſchußtagung der deutſchen Volksgruppen. In Bad Saarow(Mark) hielt der Hauptausschuß des Verbandes der deutſchen Volksgruppen in Europa unter dem. Vorſitz ſeines Präſidenten onrad Henlein eine Halb⸗ jahresſitzung ab. Die zahlreich aus den Siedlungsgebieten erſchienenen Delegierten der deutſchen Volksgruppen berie⸗ ten im Verlauf dieſer beiden Tage eine Reihe ſie gemein⸗ ſam berührender Rechtsfragen. Unter einſtimmiger Billi⸗ gung der Volksgruppen vertreter wurde vom Präſidenſen Henlein Dr v. Kohnert, der Vorſitzende der deutſchen Ver⸗ einigung in Poſen⸗Pommerellen, zum Stellvertreter des Verbandspräſidenten beſtellt. Indiſche Kongreßpartei gegen Bundesverfaſſung Der Arbeitsausſchuß der Kon reß⸗Partei, der mächtig⸗ ſten und beſtorganifterten Partei Indiens, beſchloß auf ſei⸗ ner Tagung in Wardha die Einführung der ande ſung für Indien abzu ehnen, obwohl er der Idee der Allin⸗ diſchen Föderation als ſolcher nicht abgeneigt ſei. Der Aus⸗ ſchuß rief die Provinzregierungen und das indiſche Volk auf, jeden Verſuch einer Einführung der Verfaſſung, die dem vom Volk bekundeten Willen widerſpreche, zu verhindern. Nöti⸗ genfalls ſollten die Provpinzregierungen und ihre Miniſterien jede Mitarbeit an der Einführung der Verfaſſung verwei⸗ gern. Das polniſche Grenzzonengeſetz Sienakor Wiesner beim Miniſterpräſidenten Kalktowitz, 7. Febr. Wie aus Warſchau berichtet wird, wurde der Vertreter der deutſchen Volksgruppe in Polen, Sengtor Wiesner, vom polniſchen Miniſterpräſidenten Gene⸗ ral Skladkowſki empfangen. Senator Wiesner überreichte ee der die Auswirkungen des polniſchen Grenzzonengeſetzes auf die 0 in den polniſchen Weſtwoiwodſchaften aufgezeigt werden. Anhand von zahlrei⸗ chen Einzelbeiſpielen wies Senator Wiesner auf die Schwie⸗ rigkeiten hin, die deutſchen Volksangehörigen beim Erwerb, bei der Uebereignung von Grundſtücken und Bodenbeſitz, ja ſogar in Erbfällen, bereitet werden. Senator Wiesner er⸗ ſuchte General Skladkowſki daher um Abhilfe, da die bisher auf Grund des polniſchen Grenzzonengeſetzes geübte Praxis in den Weſtwoiwodſchaften geeignet ſei das Leben und die Exiſtenz der deutſchen Volksgruppe auf das empfindlichſte einzudämmen. wieder erfolgten Angriffe auf Anterhauserklärung Edens Der Unkergang der„Endymion“ und„Alcira“ London, 8. Februar. Nach Beantwortung einer Reihe von Anfragen gab der Außenminiſter Eden im Unterhaus die Erklärung zum Un⸗ tergang der engliſchen Schiffe„Endymion“ und„Alcira“ ab. Die Schiffe ſeien, ſo ſagte er, rechtmäßig ihrem Handel auf hoher See nachgegangen. Die Verſenkung der„Endymion ſei daher ein ſchwerer Zwiſchenfall. Angeſichts der kürzlich Kauffahrteiſchiffe in weſtli⸗ chen Mittelmeer ſei allen Intereſſierten folgende Stellung⸗ nahme mitgeteilt worden: Die letzten Erfahrungen hätten be⸗ wieſen, daß die auf Grund des Abkommens von Nyon ge⸗ genwärtig angewandten Maßnahmen nicht ausreichten, um die Schiffahrt gegen ungerechtfertigte Angriffe zu ſchützen. Unter dieſen Umſtänden ſei die britische Regierung zu der Folgerung gezwungen, daß es zur Sicherung eines ange⸗ meſſenen Schutzes für die Schiffahrt notwendig ſei, zu zu⸗ ſätzlichen Maßnahmen zu ſchreiten. Sie wolle daher Valencia und Salamanca davon unterrichten, daß von jetzt ab von je⸗ dem in der weſtlichen Mittelmeerzone getauchten U⸗Boot an⸗ genommen werde daß es einen Angriff auf Kauffahrteiſchiffe porhabe. Die britiſche Regierung werde nicht zul⸗ ſſen, daß U-Boote in dieſer Zone tauchen. Daher hätten die britiſchen Kriegsſchiffe Befehl erhalten. jedes A- Boot, das untergetaucht fahre, in Jukunft an⸗ zugreifen. Die franzöſiſche und die italieniſche Regierung ſeien von der vorgeſchlagenen Aktion unterrichtet worden. Sie hätten zu⸗ geſtimmt, eine ähnliche Aktion in dieſem Gebiet zu ergreifen. uch die anderen Beteiligten des Abkommens von Nyon ſeien unterrichtet worden, ſowie auch die Vereinigten Staa⸗ ten, Deutſchland und Portugal. Hinſichtlich der Verſenkung der„Alcira“ ſei jeder Grund für die Annahme vorhanden, daß es ſich bei dem Angriff um Flugzeuge gehandelt habe, die im Dienſt Francos 6115 Der brikiſche Agent in Salamanca ſei daher angewie⸗ en worden, darauf zu verweiſen, wie ernſt die britiſche Re⸗ gierung dieſen Zwiſchenfall anſehe. Er ſei ferner angewieſen worden mitzuteilen, daß die britiſche Regierung dieſe nicht zu rechtfertigenden Angriffe auf die britiſche Schiffahrt in der Vergangenheit mit äußerſter Geduld angeſehen habe. Die britiſche Regierung habe daher General Franco wiſſen ſaſſen, daß ſie ſich das Recht vorbehalte, in Zukunft ohne jede wei⸗ tere Ankündigung im Fall einer Wiederholung dieſer An⸗ griffe Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, und zwar in einem Ausmaß, wie ſie es für er⸗ forderlich oder in dem beſonderen Fall für angemeſſen hal⸗ ten würde. Auf weitere Anfragen zu den im Fall von Luftangriffen geplanten Maßnahmen erklärte Eden, die Schritte der briti⸗ ſchen Regierung würden ausreichen, um allen Piratenangrif⸗ fen ein Ende zu ſetzen. In Ergänzung hierzu erklärte Marineminiſter Duff Cooper, daß drei Ueberlebende der„Endymion“ zurzeit von britiſchen Marineoffizieren in Gibraltar verhört würden. Es ſei weder eine Mine noch eine Torpedoſpur geſehen worden. Die Tiefe des Waſſers, wo das Schiff geſunken ſei, laſſe es ſedoch nicht ausgeſchloſſen erſcheinen, daß es auf eine Mine gelaufen ſei. Englands Verteidigungs ſorgen Die Debatte um die allgemeine Wehrpflicht. London, 7. Februar. Der bekannte konservative Abgeordnete Sir William Grigg ſetzt im„Obſerver“ die Erörterungen darüber fort, ob England eine allgemeine Dienſtpflicht e brauche oder nicht. Grigg kommt zu dem Schluß, f militäriſche Gründe für England die Einführung einer olchen Dienſtpflicht nicht erfordern. Für ſeine Empire⸗Garniſonen brauche England langdienende, alſo freiwillige Soldaten, für ſeine Heimatverteidigung aber komme es, ſolange die Flotte überlegen ſei mit dem bisherigen Syſtem aus. Trotzdem aber lehnt Grigg eine Art allgemeinen Dienſt an der Allgemeinheit nicht ab. In Demokratien ſei die Ju⸗ gend nicht weniger als in autoritären Staaten verpflichtet, dem Staat gegenüber Pflichten zu erfüllen und ihm einen Dienſt zu leiſten. Der Vormarſch im Alfambra⸗Tal Die nationalſpaniſchen Operakjonen bei Teruel weiterhin erfolgreich. 5 Salamanca, 7. Februar. Die Frontberichterſtatter des nationalſpaniſchen Haupt⸗ quartiers beſtätigen die Fortſetzung der nationalen Opera⸗ tionen an der Alfambra- Front auf einer Breite von 50 Kilometer. Sie ſchätzen die Tiefe des am Sonntag einge⸗ leiteten Vorſtoßes, der den am Samstag vollzogenen Front⸗ durchbruch vollzog, auf 15 Kilometer Der Gegner verſuchte durch einen Gegenangriff das am Vortage verlorene Gelände zurückzuerobern. Die Franco⸗Truppen ſchlugen den Angriff ab und beſetzten beim Nachſtoß zahlreiche Dör⸗ fer Bei der Verfolgung, an der ſich erſtmalig und mit ſtar⸗ kem Kae auch die von General Monaſterio befehligte nationalſpaniſche Kavallerie beteiligte, wurden wiederum 600. Gefangene gemacht. Unter den mehr als 3000 Gefan⸗ genen der letzten Tage befänden ſich zahlreiche politiſche Funktionäre. Verſchiedentlich hätten ſich ganze Trupps nach dem Zeigen weißer Fahnen ergeben. Die Sichtung der reichen Beute iſt noch 9 abgeſchloſſen. Bisher ſtehe feſt, daß ſich zwei 10,5 em⸗Ge chütze und über 400 ſchwere und leichte Maſchinengewehre, Laſtwagen und Privatwa⸗ gen darunter befänden. Beſonders umfangreich ſei die Menge der eroberten Munition. Wie der nationale Heeresbericht ferner meldet, gehe aus gefundenen Dokumenten hervor, daß die Gegner in den— 5 Tagen drei Diviſionen Verſtärkungen an die Alfambra⸗Front geworfen, ſomit alſo alle verfügbaren Re⸗ ſerven vergeblich Fine hätten. Die Stärke des Feindes wurde auf 60 000 Mann geſchätzt, wovon faſt ein Drittel gefangengenommen oder verwundet worden oder zu den Nationalen übergelaufen ſei. Unter den Gefallenen befän⸗ den ſich auch zwei weibliche Milizen. An den Operationen nahmen Spaniens beſte Generale, u. a. General Davilla und Aranda teil. Nach Mitteilung des nationalen ſpaniſchen Heerführers marſchierten die nationalen Truppen in Alfäambra ein, nachdem vorher die gegneriſchen Batterien durch einen Bombenangriff der nationalen Flieger zerſtört worden eien In Alfambra hatte ſich das fa 0 Sn be⸗ unden, das noch am Sonntag vormittag von Sarabia be⸗ ucht worden war. Nationale Kavallerie drang weiter vor und beſetzte Perales, 10 Kilometer von Alfambra entfernt. auf. De Aufbauarbeit in Nationalſpanten Günſtige Entwicklung der Landwirkſchaft. Burgos, 7. Febr. Amtliche Kreiſe der nationalſpaniſchen Landwirtſchaft geben folgenden Bericht über die Aufbau⸗ arbeit des vergangenen Jahres:„Die landwirtſchaftlichen Santerungsmaßnahmen der Regierung zeitigen ihre erſten Erfolge. General Franco ſetzte einen Bauernkredit in Höhe von 100 Millionen Peſeten aus, der ſedoch nicht einmal völlig in Anpruch genommen zu werden brauchte. Die Produktion im geſamten nationalen Gebiete entwickelte ſich ausgezeichnet. So iſt z. B. die Olivenernte glänzend ausgefallen. Durch Aufſtellung einer großen Zahl von Brutöfen in Hühnerfarmen wurde die Eierproduktion we, ſentlich erhöht. Der Bananenexport iſt neu geregelt worden. Der Hopfenanbau wurde erweitert. wodurch auch auf die Einfuhr ee verzichtet werden kann. Bei Sevilla iſt erſtmalig erfolgreich Reis angebaut worden. Die durch⸗ ſchnittliche Getreideproduktion wurde gegenüber der Zeit von zehn Jahren verdreifacht. Im vergangenen Jahre blieb ein großer Ueberſchuß an Weizen, Jucker, auch die Schweine und Rinderzucht hat ſich erhöht.“ 3 Deen Streifendienſt im Mittelmeer England verſtändigt Salamanca und Valencia. London, 7. Febr. Wie nunmehr amtlich beſtätigt wird, hat die britiſche Regierung nach der kürzlichen Verſenkung der beiden engliſchen Schiffe in ſpaniſchen Gewäſſern am letzten Samstag an die beiden Parteſen in S panien je eine Note geſandt, in der ſie den Parteien die gemäß dem Abkommen von Nyon ergriffenen Maßnahmen mitteilt. Zu Berichten über eine bevorſtehende en gliſch⸗ita⸗ lieniſche Ausſprache wird an Fee Stelle erklärt, daß kein neues Moment in den eziehungen eingetreten ſei Jedoch könne beſtätigt werden, daß der italieniſche Bot⸗ ſchafter am letzten Freitag und Samstag Unterredungen mit Eden gehabt hat. Es ſei durchaus möglich, daß die eng. liſch⸗italieniſche Verſtändigung wegen der letzten Exeigniſſe in Spanien— womit offenbar die Zuſtimmung Italiens zur Verſchärfung der Nyon⸗Maßnahmen gemeint iſt— die Möglichkeit weiterer italieniſch⸗engliſcher Beſprechungen eröffnen könne. Die japaniſchen Flottenpläne Eine Erklärung des Außenamtes Tokio, 7. Februar. Nach einer offiziellen Erklärung des Sprechers des japanz⸗ ſchen Außenamtes ſieht Japan in der Flottenfrage das Grundprinzip jeder Rüſtung und Abrüſtung in der Tatſache der Nichtbedrohung und des Nichtangriffes. Japan ſei be⸗ reit, von dieſem Standpunkt aus jeden orſchlag zu erwä⸗ gen Entgegen den vielfachen ausländiſchen Meldun en. nach denen Japan den Bau von Schlachtſchiffen beabſichtige— o betonte der Sprecher—, liege egenwärtig kein Plan zum Bau von Schlachtſchiffen von 43 0000 Tongen vor. Japan habe den Eindruck, daß andere Seemächte bereits mit der Aufrüſtung begonnen hätten, nachdem England ſein Bauprogramm mit einem rieſigen Koſtenaufwand 1937 eröffnet habe. Desgleichen habe Amerika dem Kongreß einen Bauplan vorgelegt, der um 20 vH. höher ſei als die im Dreſ⸗ mächtevertrag feſtgelegte Begrenzung. Falls der Kongreß dem vorgelegten Plan zuſkimme, müſſe man annehmen, daß die Vereinigten Staaten der britiſchen Initiative in der Seeauf⸗ rüſtung folgen würden Kurzmeldungen Berlin. Unter Leitung der Reichsfrauenführerin fand in Berlin eine Arbeitstagung der Gaufrauen chaftsleiterinnen und der bisherigen Landes⸗ und Provinzialvereinsvorſitzen⸗ den des Deutſchen Roten Kreuzes ſtatt Deutſche Jungen waren in Amerika Hamburg, 8. Febr. Mit dem Motorſchiff„St. Louis“ tra⸗ fen elf deutſche Jungens, Schüler mehrerer nationalpolitiſcher Erziehungsanſtalten, nach ſechsmonatigem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten wieder in Hamburg ein. Im Rahmen kanische Pridaſ ae baue haben ſie höhere ameri⸗ kaniſche Privatſchulen beſucht. Es handelte ſi durchweg um Oberſekundaner, die im Unterricht der ameri aniſchen Schu⸗ len vorbildlich'abſchnitten. Den jungen Deutſchen bot ſich auch reichlich Gelegenheit das Leben in den Vereinigten Staaten kennenzulernen.— n Deutſchland befindet ſich zurzeit eine Reihe amerikaniſcher Schüler, die in den nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalten unter gebracht ſind. Bortugieſiſche Offiziere an Bord der„Deutſchland“. Der Oberbefehlshaber der deutſchen Seeſtreitkräfte in den ſpaniſchen Gewäſſern, Konteradmiral Marſchall, gab an Bord des Panzer iffes„Deutſchland“ zu Ehren des portugieſiſchen Flottenchefs einen Empfang, an dem neben dem deutſchen Geſandten in Liſſabon, Baron v. Hoyningen⸗ Huene, Vertreter der Partei und zahlreiche Offiziere der E Armee teilnahmen. Ferner hatte die Be⸗ atzung des Panzerſchiffes die deutſche Kolonie in Liſſabon zu einem Bordfeſt eingeladen. „ Konigsberg. Anläßlich der Gründun des Inſtituts der italieniſchen Sprache an der Königsberger e traf er königlichsitalieniſche Generalk ˖ 5 einem Beſuch ein ch alkonſul in Berlin Renzetti zu Brüſſel. Der belgiſche Außenminiſter Spaak beabſi ti noch im Laufe dieſer Woche in der Kanter ade Erklärung über die außenpolitiſche Lage und über die Genfer Beſpre⸗ chungen abzugeben. Paris. Bei einer Kundgebung in Biskra(Algerien) kam es zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Polizei und Einge⸗ Maag zwei Tote und vier Schwerverletzte blieben auf dem Schienenomnibus⸗Zuſammenſtoß 5 Toke und 25 Verletzte Paris, 7. Jebr. Ein ſchwerer Eiſenbahnunfall in der Nähe von Mortagne unweif Rouen hat 5 Tote, 15 Schwer⸗ verletzte und 10 Leichtverletzte gefordert. Unmittelbar in dem kleinen Bahnhof Randonnai ſtießen wei Schienenomnibuſſe zuſammen. Der nach Mortagne ga Wagen 11 mit 50 bis 60 Kilometer Stunden ⸗ geſchwindigkeit auf den von dort kommenden, langſam in den Aae d onnai einfahrenden Schienenomnibus fir orderteil wurde durch den Anprall vollkom⸗. men zerſtört. Hier gab es daher auch die meiſten Toten und Verwundeten. Eigenartigerweiſe wurden die beiden Triebwagenführer nur leicht verletzt. Das n dene darauf zurückge 2 bei dem ausfahrenden Schien omnibus, der ebenfalls auf dem Bahnhof Randonnat hal. ten ſollte, die Bremſen Seien f 8 a 5„ ** * D» 2 1 2 Badiſche Chronik Anwärter für den gehobenen mittleren Juſtizdienſt. () Karlsruhe. Im Oberlandesgerichtsbezirk Karlsruhe werden vorausſichtlich auf 1. April 1938 Zivilanwärter für den gehobenen mittleren Juſtizdienſt(Juſtizanwärter) auf⸗ genommen. Die Bewerber müſſen mindeſtens die Reife für die Unterprima einer höheren Lehranſtalt beſitzen und deutſchblütig ſein. Vorausſetzung iſt ferner ein Höchſtalter von 27 Jahren, der Beſitz guter Schulzeugniſſe und die Zu⸗ ehörigkeit zur NSDAP oder einer ihrer Gliederungen. Bewerber, die ihre Arbeits⸗ und Wehrdienſtpflicht erfüllt haben, werden bevorzugt. Geſuche ſind durch Vermittlung des Amtsgerichts, bei dem die Bewerber einzutreten wün⸗ ſchen, bis ſpäteſtens 1. März 1938 an den Oberlandesge⸗ richtspräſidenten in Karlsruhe vorzulegen. Selbſtgeſchriebe⸗ ner Lebenslauf, Lichtbild, Abſchrift des letzten Schulzeug⸗ niſſes und Beſcheinigung über Zugehörigkeit und Betätt⸗ fager in der Partei und in ihren Gliederungen ſind beizu⸗ ügen. Schwetzingen.(Emmi Bauer tot aufgefunden.) Nachdem am Sonntag vorm. nochmals eine umfaſſende Such⸗ aktion ſtattgefunden hat, wurde nachm. gegen 5 Uhr die vermißte zweijährige Emilie Bauer durch Feldhüter Steil bei einer Streife auf freiem Felde tot aufgefunden. Die Fundſtelle liegt auf der Gemarkung Schwetzingen, 20 Min. vom Feldhüterhaus entfernt, in Richtung des Anweſens Bauer. Das Kind lag in einer Ackerfurche. Die vermißte Kehrichſchaufel wurde noch bei ihm gefunden. Alsbald traf auch der Erkennungsdienſt Mannheim und der Oberſtaats⸗ anwalt ein. Die Ermittlung der Todesurſache iſt noch im Gange. (). Achern. Zugbeamter tödlich verunglückt.) Beim Aeberſchreiten der Nebenbahngleiſe auf dem Bahnkör⸗ per von Ottenhöfen wurde der Zugführer Alois Berg von einem Lokalbahnzug erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er alsbald ſtarb. Säckingen.(Fähre in ſchwerer Gefahr.) In eine ſchwere Gefahr geriet bei dem Sturmwetter die Mump⸗ fer Fähre, die unterhalb Säckingen die Verbindung zwiſchen dem deutſchen und ſchweizeriſchen Rheinufer herſtellt. Die Fähre hatte gerade vier Fahrgäſte, drer Frauen und ein Kind, von dem deutſchen Ufer abgeholt und befand ſich etwa 20 Meter vom Ufer entfernt, als eine ſtärke Böe das Schiff gegen das an der Laufkatze befeſtigte Verbindungsdrahtſeil trieb. Das Drahtſeil verſtrickte ſich am Vorderteil des Schif⸗ fes, wodurch die Fähre manövrierunfähig wurde und ſich ſo ſtark zu neigen begann, daß die hochgehenden Wellen in das Schiff ſchlugen. Nur mit Mühe gelang es dem Fähr⸗ mann und ſeinen beiden Helfern, das Schiff wieder von der Umſchlingung des Drahtſeiles freizumachen und ſo die große Gefahr des Umſchlagens zu bannen. Am ſchweizeriſchen Afer, wo man inzwiſchen den Vorgang bemerkt hatte, war ſchon ein Militärponton und ein Waidling zur Hilfe fertig⸗ gemacht worden, doch war ſie dank der Geiſtesgegenwart der Fährleute nicht mehr erforderlich geworden. (—) Markdorf.(Tod am Geburtstag.) Der ledige Elektromonteur Ernſt Hörmann wurde ſeit vorletzten Sonn⸗ tag vermißt, Hörmann feierte an dieſem Tage ſeinen 44. Ge⸗ burtstag. Seit dieſer Geburtstagsfeier wurde Hörmann nicht mehr geſehen, auch fand ſich mrgends eine Spur von ihm. Nun wurde ſeine Leiche in Lindau am Ufer des Bodenſees gefunden. Allem Anſchein nach iſt Hörmann einem Anfall zum Opfer gefallen. — Konſtanz.(Sieger im Vier ⸗Städte⸗ Schwimmkampf.) Mit einem Vier⸗Städte⸗Schwimm⸗ kampf zwiſchen den Bodenſeeſtädten Konſtanz, Bregenz, Romanshorn und Schaffhauſen erhielt das herrliche Kon⸗ ſtanzer Hallenbad ſeine ſportliche Weihe. Aus dem Kampf, der die beſten Schwimmer der genannten Städte am Start ſah, gingen die Konſtanzer überraſchend als Mannſchafts⸗ ſieger hervor. Schertel Dauerlauſmeiſter Deutſche und Heeres⸗Skimeiſterſchaften im Schwarzwald. Der Feldberg, der bisher Mittelpunkt der Wettkämpfe um die deutſche Meiſterſchaft im alpinen Skilauf war, iſt nunmehr von dem Gebiet um Neuſtadt abgelöſt worden. Der Montag, der wieder ausgezeichnetes Winterwetter brachte, gehörte den Langſtreckenläufern, die bekanntlich das Schmerzenskind Deutſchlands bei internationalen Ver⸗ anſtaltungen ſind. Bezeichnend war in erſter Linie die überaus ſtarke Beteiligung, iſt es doch das erſte Mal im deutſchen Skiſport, daß bei einem 50⸗Kilometer⸗Meiſter⸗ ſchaftslauf 67 Läufer an den Start kamen. Die Wehrmacht hätte ein ſtarkes Aufgebot entſandt und neben den bekann⸗ ten Leuten war auch der Nachwuchs zahlreich zur Stelle. Gleich zu Beginn der Strecke war eine harte Nuß zu knacken, der Aufſtieg zum Hochfirſt, der bei einer Länge von 4 Kilometern einen Höhenunterſchied von 300 Metern auf⸗ wies Am Köpflerhäusle, dem Treffpunkt der Schlachten⸗ bummler— zu Beginn des Rennens Kilometer 6 und auf dem Rückweg Kilometer 44— konnte man das harte Rin⸗ gen gut verfolgen. Die Strecke führte vom ir weiter über Oberfalkau und Altglashütten nach Aeule, hin⸗ auf nach Farnwitte und wieder zurück über Altglashütten 1925 gleichen Weg bis zum Ziel am Schützenhaus in Neu⸗ adt. Auf dieſem langen Weg waren viele Schwierigkeiten zu überwinden. So nahm es nicht wunder, daß ſechs Bewer⸗ ber das Ziel nicht erreichten. Auf dem Reſt der Strecke trafen die Läufer einen von der warmen Sonne beeinfluß⸗ ten Schnee an. Sieger des ſpannungsreichen Rennens wurde der Münchner Hermann Scherte! von der% Sportgemeinſchaft. Schertel brachte die 50 Kilometer in 3:28:32 Stunden hinter ſich. Der vorjährige Sieger Leu⸗ pold belegte in 3:29:15 Stunden der zweiten Platz vor Hans Leonhardt(Mühlleiten). Der Meiſter des Jahres 1934, Helmuth Söhmiſch(Breslau), kam auf den vierten Platz vor Oberjäger Poppa(Jäg.⸗Regt 10 Dresden), der als beſter Wehrmachtsangehöriger die Heeresmeiſterſchaft im Dauerlauf 1938 gewann.— Von den geſtarteten Schwarzwälder Dauerläufern kam Paul Benitz Saig) in dem auserleſenen Felde auf einen achtbaren 13. Platz. Unterbadens Boxmeiſterſchaften. In Wein mateurboxer 3 en. Die beſten Leiſtungen ſah man von dem Leichtgewicht r Treber n der neben Pietrorolki(Bla 85 8 Wer de V Bantamgewicht, 8 a cht,* N 1 1 11 0 N 0 8 1 2. 5 N i be 10 e leht bereits in der Mittelgewi Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Die Schaufen ſter einbrecher ge⸗ faßt.) Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, den Schaufen⸗ ſtereinbruch im Fotohaus Spiegel aufzuklären. Es handelt ſich um zwei Mannheimer im Alter von 16 und 18 Jahren, Karl Sieber und Rodeck, die bereits überführt ſind. Die Foto⸗ apparate konnten bei ihnen beſchlagnahmt werden. Es handelt ſich übrigens um die gleichen jungen Burſchen, die vor etwa einer Woche in Frankfurt a. M. mit einem geſtohlenen Auto und in betrunkenem Zuſtande in eine Marſchkolonne gefahren waren. Frankenthal.(òUnverbeſſerlicher Betrüger.) Das Schöffengericht verurteilte den 35 Jahre alten„Ver⸗ treter“ Emil 5 217 55 aus Schifferſtadt wegen fortgeſetzter Betrügereien zu einem Jahr Gefängnis, Panzer hakte in vielen Fällen Weinhandlungen und Winzer in Bad Dürk⸗ heim, Freinsheim, Leiſtadt uſw. dadurch geſchädigt, daß er Beträge für Wein, deſſen Verkauf er vermittelt hatte, kaſ⸗ ſierte und unterſchlug. Außerdem erſchwindelte er ſich Ver⸗ mittlungsgelder für fingierte Lieferungen Schließtich nahm er noch angeblich im Auftrage der Lieferanten Weine zu⸗ rück, die er für ſich verkaufte, ohne daß natürlich ein Erfatz geliefert wurde. Grünſtadt.(Im Nebel totgefahren.) Am Schie⸗ nenübergang der Kirchheimerſtraße wurde der 27jährige Küfer Georg Pehl, als er infolge dichten Nebels das Herannahen des fahrplanmäßig einlaufenden Zuges nicht merkte, ſamt ſeinem Motorrad vom Zuge erfaßt, mitgeriſſen und getötet. Die Maſchine geriet in Brand. Jude als Kinderſchänder verurteilt Frankenthal. Vor der Jugendſchutzkammer wurden fünf Fälle abgeurteilt, die zeigten, wie notwendig die Errichtung der Jugendſchutzkammern war. Der ſchwerſte Fall war die Hauptverhandlung gegen den verheirateten 49 Jahre alten Raſſejuden Nuchem Klotz aus Mann heim, der ſich ſeit 21. Dezember in Unterſüchungshaft befindet und wegen Raſſenſchande und wegen eines fortgeſetzten Verbrechens der Unzucht mit Kindern angeklagt war. Auf der Anklagebank ſaß außerdem die 34 Jahre alte Witwe M. Wa gner, die ſich einer Erpreſſung ſchuldig gemacht hatte. Dem Juden Klotz wurde zur Laſt gelegt, daß er ſich in ſeinem Altma⸗ terialienlager in Neuſſtadt an der Weinſtraße fünfmal dem achtjährigen Mädchen der Mitäageklagten Wagner ge⸗ nähert und unzüchtige Handlungen vorgenommen habe die außer einem Unzuchtverbrechen auch ein Verbrechen der Raſ⸗ ſenſchande darſtellten. Am 16 Februar 1937 hatte die Mut⸗ ter des Kindes von dieſem die abſcheulichen Vorgänge er⸗ zählt bekommen. Statt nun, wie es die ſelbſtverſtändliche Pflicht geweſen wäre, den Juden anzuzeigen, ſchrieb die Frau einen Brief an den Juden, in dem ſie dieſen auffor⸗ derte, eine Buße von 100 Marke zu bezahlen. Der Jude be⸗ zahlte darauf 75 Mark. In der Verhandlung ſtritt der An⸗ geklagte nun alle Punkte der Anklage ab, während er im Vorverfahren noch die Möglichkeit eingeräumt hatte, ſich verfehlt zu haben. Das Schweigegeld will er aus Angſt be⸗ zahlt haben, doch ſtellte er ſofort unter großem Wortſchwall in Abrede, daß er aus Angſt vor der Verfolgung etwaiger Straftaten bezahlt habe. Die Vernehmung des Mädchens brachte aber volle Klarheit über das wüſte Treiben des Ju⸗ den und beſtätigte die einzelnen Punkte der Anklageſchrift hinſichtlich der Unzuchtverbrechen, während die Tatbeſtands⸗ merkmale eines e der Raſſenſchande nicht er⸗ bracht werden konnten. In ſeiner Anklagerede ſetzte ſich der Staatsanwalt beſonders mit dem Angeklagten Klotz ausein⸗ ander, der als Ausländer und Nichtarier das Gaſtrecht auf das ſchmählichſte mißbraucht hat. Ihn müſſe ine beſonders harte Strafe treffen. Das Urteil lautete gegen Klotz auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten. Die Angeklagte Wagner wurde wegen Erpreſſung zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. Die Fortdauer der Haft wurde angeordnet. Zwei Autos im Nebel zuſammengeſtoßen Darmſtadt. Auf der Landſtraße Niedernhauſen—Billings ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Der frühere Ortsgruppen⸗ leiter Albert Schwebel aus Obernhauſen fuhr mit ſeinem Auto, in dem ſeine Frau und ſein Junge ſaſſen, im Nebel gegen ein von Billings kommendes Milchauto. Dabei wurde der 13jährige Sohn Schwebels auf der Stelle getötet. Der Late felt und ſeine Frau wurden ſchwerverletzt ins armſtädter Krankenhaus eingeliefert. ** Frankfurt a. m.(Drei Schaufenſterein⸗ brüche) In der Nacht kurz nach 3 Uhr ſind in der Frank⸗ furter Innenſtadt kurz hintereinander drei Schaufenſterein⸗ brüche ausgeführt worden. Erſt vor wenigen Tagen waren drei Burſchen mit einem Auto nachts vor einem Pelzwaren⸗ geſchäft in der Goetheſtraße und einem Fotogeſchäft in der Kaiſerſtraße vorgefahren und hatten nach Zertrümmerun der Schaufenſterſcheiben für insgeſamt 6000 Mark Pelze un Fotoapparate geraubt. Auch in den neueren be e ben die Täter ein Auto, und zwar einen ſchweren utounion⸗ Wagen, benutzt. Aus dem Schaufenſter eines Geſchäfts in der Friedensſtraße haben die Täter einen wertvollen Her⸗ melinumhang erbeutet. In einem Radiogeſchäft in der Schä⸗ fergaſſe wurde ein Radioapparat geſtohlen. Die wertvollſte Beute machten die Verbrecher in der Schillerſtraße, wo ſie vier Fotoapparate entwendeten. Der Geſamtſchaden beläuft ſich auf über 3000 Mark. Die Täter haben in allen Fällen vor den betreffenden Geſchäftshäuſern angehalten, den Mo⸗ tor laufen laſſen und unter dem Schutz dieſes Geräuſches die Fenſterſcheiben mit großer Gewalt eingeſchlagen. ab Europas größter Elefant erſchoſſen. Der rieſige Ele⸗ fantenbulle Boy des Münchner Tierparks, der ſchon ſeit zwei Jahren äußerſt gefährlich geworden war, wurde in der letzten Zeit von Tobſuchtsanfällen heimgeſucht. In einem ſolchen Anfall rannte er ſeine langen Zähne in einen dicken Baum, und zwar mit ſolcher Wucht, daß nicht nur der Baum zur Hälfte entwurzelt wurde, ſondern die Zähne an ihren Anſätzen abbrachen. Da Ausſicht auf natürliche eilung nicht vorhanden war, ſah ſich die Direktion genö⸗ tigt, den Elefantenbullen, den größten Elefanten Europas, U erſchießen. d. 2 45 Peel Zentner fallen vom Kirchenturm. In der Pfarr⸗ kirche von Tutzing löſte ſich das drei Zentner ſchwere Ge⸗ wicht der Kirchenuhr vom Seil und ſauſte etwa 12 Meter in die Tiefe, wie eine Bombe die ſtarken Holzböden der Stockwerke im Turm und die Weißdecke durchſchlagend. Glücklicherweiſe befand ſich in dieſem Augenblick niemand im Turm f. If Unfall beim Winterſport. Drei Skiläufer berquer⸗ ten 155 einer Tour in der Nähe von Füſſen(Allgäu) das Kar zwiſchen Säuling und Zunderkopf, wobei der ig Jahre alte Schreinergeſelle Settele zu weit an den Rand des Ber⸗ es geriet und etwa 50 Meter über eine Wand abſtürzte. Der junge Skiläufer war auf der Stelle tot. f If Schafe vom Jug überfahren. Ein Perſonenzug fuhr bei 1 en 1 ie zwiſchen Lohr⸗ Stadt und Rodenbach in eine Schafherde. Dabei wurden 18 Tiere getötet 5 % Abb Nasen Voreflige Weiden⸗Kätzchen Die Haſelnüſſe ſind mit Kätzchen behängt. Zu zeitig heuer! Die Bienen werden ſie nicht ausnützen können. Rie⸗ ſenmengen Blütenſtaub werden ihre befruchtende Arbeit ausüben, ſo daß wir mit einer geſicherten Haſelnußernts rechnen können. Aber für unſere Bienen nutzlos werden ſie im Winde verwehen. Die Bienen fliegen ſeßt noch nicht, und doch iſt es ſo, daß die Bienen nicht ohne Blütenſtaub neue Nachzucht heranziehen können. Alſo von dem Blüten⸗ ſtaub, den die Bienen im zeitigen Frühjahr erhalten, hängt es ab, ob zur rechten Zeit die nötigen fleißigen Scharen werden in der Obſtblüte zur Stelle ſein und hinterher die Honigtracht werden ausnutzen können, ſo daß wir Obſt und Honig bekommen Deshalb ſind die Weidenkätzchen, die etwas ſpäter blühen zu der Zeit, in der Bienen ſchon zu fliegen anfangen, unter Schutz geſtellt. Wer in Wald und Flur Weidenkätzchen abbricht, macht ſich ſtrafbar und muß gewärtigen, von der Polizel angehalten zu werden. Natur⸗ 5 und Imker pflanzen deshalb in ihren Gärten ſelbſt Weiden an, um für Auge, Herz und Bienen zu haben, was erwünſcht iſt. Aber nutzlos verblühen heuer und faſt alle Jahre dle Haſelnüſſe— wenn nicht ganz kluge Leute da eingreifen. In Prag hat ſick jahrelang eine Frau damit einen Reben⸗ verdienſt geſchuffen, daß 5 die Haſelkätzchen abpflückte, in einem mit Papier ausgelegten Korb nach Hauſe trug, ſie ausbreitete und den Blütenſtaub, ſobald er anfing auszu⸗ fallen, abklopfte und ſammelte. Sie hat ihn kiloweiſe an die Imker geliefert. Wenn nur wenige Kätzchen in den Sträuchern Nangen bleiben, leidet die Ernte nicht, und wie Dr. Götze in der Imkerſchule zu Mayen ausgeprobt hat, ſind die trockenen Kätzchen hinterher noch ein gutes Kraft⸗ futter für das Vieh. In Mayen hat man verſucht ob man nicht mit anderem Kraftfutter, wie es das Vieh bekommt, auch die Bienenvölker„aufmäſten“ könnte Dabei hat, mes ſich gezeigt: Ohne Blütenſtaub geht's nimmer! In der Na⸗ tür iſt eben alles aufeinander abgeſtellt: Die Bienen kön⸗ nen ohne die Blüten ihre Nachkommenſchaft nicht hoch⸗ ziehen,— und die Blüten können nicht ohne die Bienen ihre Blütenkinder, die Früchte, erzeugen. * 1 Guter Fang der Polizei. Einen guten Fang machte die Polizei in Rheinau, wo ein Mann in verdächtiger Weiſe aus einem Hofe in der Relaisſtraße kam. Da er ſich nicht ein⸗ wandfrei ausweiſen konnte, wurde er bon einem Polizeibeam⸗ ten zwecks Feſtſtellung ſeiner Perſonalien vorläufig feſtgenom⸗ men. Die verdächtige Perſon griff daraufhin den Polizei⸗ beamten tätlich an. Nach zwei bdereitelten Fluchtverſuchen ge⸗ lang es mit Hilfe eines weiteren Polizeibeamten, den Wider⸗ ſpenſtigen zur Polizeiwache zu bringen. Nach eingehender Feſt⸗ ſtellung handelt es ſich um einen ſchon lange geſuchten Ein⸗ brecher, der eine ganze Anzahl von Diebſtählen in Darmſtadt ausgeführt hat. 1 — Gelegentliches Enkgelt in der Invalidenverſicherung. Die Entſchädigung, die ein Arbeiter für eine nur gelegent⸗ lich ausgeübte Angeſtelltentätigkeit neben ſeinem Lohn er⸗ hält, zählt bei der Berechnung der Beiträge zur Invaliden⸗ verſichexung nicht zum Entgelt Der Kraftwagenführer einer Verſicherungsgeſellſchaft bezog gelegentlich aus ſelbſtgetä⸗ tigten Verſicherungsabſchlüſſen für feine Firma Vergütun⸗ gen. Im Streitverfahren entſchied das Verſicherungsamt, daß dieſe Vergütungen nicht zum Entgelt zu rechnen ſind, alſo bei der Berechnung der Beiträge zur Invalidenverſi⸗ cherung unberückſichtigt zu bleiben. Dieſe Entſchei⸗ dung iſt nicht angefochten worden. — Ausweispflicht beim Notar. In einer Reichsgerichts entſcheidung wird ausgeführt: Da den notariellen Urkunden und Beglaubigungen wegen ihrer außerordentlichen Be⸗ deutung für die Sicherheit des Rechtsverkehrs unbedingtes Vertrauen entgegengebracht werden muß, hal der Notar bei Feſtſtellung der Perſönlichkeit des vor ihm Erſchienenen die äußerſte Sorgfalt anzuwenden. Es iſt daher keine Ueber⸗ ſpannung der dem Notar obliegenden äußerſten Sorgfalts⸗ pflicht, wenn von ihm nunmehr gefordert wird, daß er in der Regel die Perſönlichkeit eines ſeine amtliche Beurkun⸗ dungs⸗ oder Beglaubigungstätigkeit in Anſpruch nehmen⸗ den Unbekannten nur auf Grund eines mit einem Lichtbild verſehenen amtlichen Ausweiſes feſtſtellt. Gedenktage für den 9. Februar: 1217: Der Dichter Wolfram v. Eſchenbach in Eſchenbach geſt. (1170 geb.).— 1789: Franz Kaver Gabelsberger, Begründer der deutſchen Kurzſchrift, in München geb.(1849 geſt.).— 1834: Der Rechtsgelehrte, Geſchichtsforſcher und Dichter Felix Dahn in Hamburg geb.(1912 geſt.).— 1846: Generalfeldmarſchall Prinz Leopold von Bayern in München geb.(1930 geſt.)— 1905; Der Maler Adolf v. Menzel in Berlin geſt.(1815 geb.).— 1915: Erſtürmung von Johannisburg in Oſtpreußen durch die Deutſchen. Sonne: A.: 7.30, U.: 17.00; Mond: U.: 2.48, A.: 11.00. — Der Mann, der das Amſehen vergaß Die Erinnerung kehrte ihm langſam zurück, als er die Augen aufgeſchlagen hatte.„Das lief noch einmal glimpflich ab, nur eine leichte Gehirnerſchütterung und Schnittwunden“, hörte er die Krankenſchweſter ſagen. Der Verunglückte marterte ſein Gehirn. Was war geſche⸗ hen? Er war mit ſeinem Kraftwagen die Hauptſtraße ent⸗ langgefahtren. Dicht vor einer Kreuzung war ihm eingefallen, daß in dieſer Seitenſtraße noch etwas zu erledigen war. Kurz⸗ entſchloſſen hatte er den Winker betätigt und das Steuer nach links gedreht. Und dann hatte es gekracht und geſplit⸗ tert, Flammen waren vor ſeinen Augen aufgeſprungen, er hatte keinen Halt mehr gehabt und war durch das endloſe Weltall geflogen. And jetzt lag er im Krankenhauſe. Der Arzt trak an das Bett heran und ließ ſich die An⸗ fallgeſchichte erzählen.„Tia, lieber Freund“, antwortete er dem Verletzten,„ich fähre ſelbſt und wundere mich, daß Sie den Winker für eine Art von Freifahrſchein halten. Nach der neuen Straßenverkehrs⸗Ordnung befreit Sie das Abwinken nicht von der nötigen Sorgfalt beim Einbiegen. Neben einem Blick in den vorgeſchriebenen Rückſpiegel wäre noch ein kurzes Umſehen das allein richtige Verhalten geweſen. Seien Sie froh, daß der Fahrer des Sie rammenden Laſtzuges unver⸗ letzt geblieben iſt, ſonſt hätten Sie außer der fälligen Geld⸗ ſtrafe auch noch Schadenerſatz leiſten müſſen.“ Der Arzt verabſchiedete ſich.„Ich ſchicke n in den nächſten Tagen die Verordnung, Ne Sie e unfreiwil⸗ lige Mußezeit nutzbringend ausfüllen können.“. 1 81 „Schönen Dank, Doktor, aber traurig iſt es doch, daß ich erſt durch Schaden klug werden mußte!“ 5 „Anbekannt verzogen“ Wie die Polizei die neue Reichsmeldeorduung handhabt. Ueber die am 1. Mai ds. Is. in Kraft tretende neue Reichsmeldeordnung hat der Reichs⸗ und preußiſche Mini⸗ ſter des Innern durch einen Runderlaß an die Polizei⸗ behörden Durchführungsbeſtimungen gegeben, in denen für die Uebergangszeit, in der die Volksgenoſſen ſich erſt die Beſtimmungen der Reichsmeldeordnung zu eigen machen müſſen, den Meldebehörden ein beſonders hohes Maß von Höflichkeit und Hilfsbereitſchaft im dienſtlichen Verkehr mit der Bevölkerung zur Pflicht gemacht wird. „Die Volksgenoſſen werden ihre Meldepflicht umſo ge⸗ wiſſenhafter erfüllen, je mehr ihnen die Meldebehörden hilfsbereit entgegenkommen“, ſo heißt es in dem Erlaß, in dem zu den einzelnen Beſtimmungen der neuen Reichs⸗ meldeordnung Erläuterungen gegeben werden. So werden 3. B. nach der neuen Reichsmeldeordnung Zelte nicht als Wohnungen angeſehen, Wohnwagen dagegen nur dann, wenn ſie ausſchließlich als Erſatz für eine Wohnung und nicht zugleich als Fortbewegungsmittel dienen. In der Reichsmeldeordnung iſt beſtimmt, daß Perſonen, die aus ihrer bisherigen Wohnung ausziehen, ohne bereits eine neue Wohnung zu beſitzen, der Meldebehörde ihren Verbleib anzugeben haben. Mit dieſer Beſtimmung ſol⸗ len die jetzt ſo häufigen Vermerke„Unbekannt ver⸗ zogen“ oder„Auf Reiſen abgemeldet“ beſeitigt werden. Nach den Durchführungsbeſtimmungen genügt es als Angabe des Verbleibs bei der Abmeldung, wenn der Meldepflichtige, der noch keine neue Wohnung beſitzt, die Behörde oder die Firma, bei der angeſtellt iſt, oder Ver⸗ wandte, Bekannte oder Geſchäftsfreunde der Meldebehörde angibt, bei denen ihn bis zu ſeiner endgültigen Anmeldung Zuſchriften erreichen. Die Vorſchrift der Reichsmeldeordnung, daß ſich der Meldepflichtige perſönlich bei der Meldebehörde an⸗ und abzumelden habe, iſt in der Bevölkerung irrig dahin verſtanden worden, als ob auf eine perſönliche Behinderung im Einzelfall keine Rückſicht genommen werde. Demgegen⸗ über beſtimmt ſchon die Reſchsmeldeordnung, daß der Meldepflichtige ſich im Falle perſönlicher Behinderung un⸗ ter Angabe der Behinderungsgründe bei der Abgabe der Meldung durch einen erwachſenen Angehörigen, durch ſei⸗ nen Wohnungsgeber oder den Hauseigentümer(Verwal⸗ ter) oder deren erwachſene Angehörige vertreten laſſen könne. Nach den Durchführungsbeſtimmungen iſt der Be⸗ 95 f zerwachſen“ nicht eng auszulegen. Jugendliche über 5 Jahren ſind in dieſen Ausnahmefällen als Vertreter zu⸗ gelaſſen, ſofern ſie verſtändig genug ſind, um zweckentſpre⸗ chende Auskünfte geben und einen Auftrag an den Melde⸗ pflichtigen richtig übermitteln zu können. Sind beſondere Auskünfte notwendig, ſo kann die Mel⸗ debehörde ebenfalls perſönliches Erſcheinen des Melde⸗ pflichtigen anordnen. Um dem Meldepflichtigen Zeitverluſt, Verdienſtausfall und Fahrtkoſten zu erſparen, werden die Polizeibehörden jedoch von dieſer nordnung des perſönli⸗ chen Erſcheinens möglichſt wenig Gebrauch machen. Sie ſind angehalten, ſtets zu prüfen, ob eine über den Inhalt des Meldeſcheins hinaus erforderliche Feſtſtellung nicht auch im Wege ſchriftlicher Anfrage, mündlicher Befragung durch 1 Streifenbeamten oder fernmündlich erledigt werden ann. In dem bisherigen Meldeverfahren waren vielfach Meldeſcheine benutzt worden, die im Durch⸗ ſchreibverfahren hergeſtellt ſind. Die Induſtrie hakte zu dieſem Zweck Blocks mit drei oder vier Meldeſcheinen und dazwiſchenliegendem Kohlepapier hergeſtellt. Der Runderlaß beſtimmt hierzu, daß Meldeſcheine, die im Durchſchreibverfahren leſerlich hergeſtellt ſind, auch weiter ugelaſſen ſeien. Nicht mehr zugelaſſen ſind vom nkrafttreten der Reichsmeldeordnung ab Meldevordrucke, deren Rückſeiten zum Zweck der Durchſchrift geſchwärzt oder mit Kohlepapier beklebt ſind. Auch aus dem Runderlaß ſpricht die bereits in der Reichsmeldeordnung zu Tage getretene Abſicht, den Volks⸗ genoſſen die Erfüllung ihrer Meldepflicht tunlichſt zu er⸗ leichtern, andererſeits aber auch mit allem Nachdruck auf die gewiſſenhafte Erfüllung der Meldepflichten zu halten. Es geht wieder nach Italien. In den Kreisſtädten Badens trafen ſich dieſer Tage die Teilnehmer an der zweiten Italienfahrt, die vom 6. bis 16. Februar durchgeführt wird, um ihre Teilnehmer⸗ ausweiſe in Empfang zu nehmen. Aus dem Gau Baden Die Verpachtung 1 Eheſtands⸗ der Grund ſtücke Wohnung Volz— Fiedler Schlafzimmer, Eiche, Z tür. findet am Oonnerstag, 10. Febr.,„ 338.— 1 17 e, von e an im nen 148.— Rechtsbeiſtand Dahm, eemres, 480. Mannheim/ Fernſpr. 28111. Hh. Baumann& Cb. 91 5 Wirlſchaſt zum Engel“ 0 Verkaufs ur; 1 2, 7-8. 7 2 8 Morgen . Wiltwoch früh cc Seblachftes. 2 cl 5 Von 9 Ahr ab geſucht. Wellfleiſch m. Kraut Hierzu ladet freundlichſt ein Jakob Kloos. Seckenheimer Landſtr. 270. Vorzuſtellen von 1012 Uhr vorm. Fürberei Kramer, lie drucitei. Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausftatiung. Necicar- Bote- Dru citerei. konnten diesmal nur 350 Anmeldungen berückſichtigt werden, da noch 350 Saarländer an der Fahrt nach dem Süden beteiligt ſind. Im Gegenſatz zur erſten Italienfahrt wird die Reiſe mit einem Sonderzug durch Oeſterreich nach Venedig, von dort auf der„Oceana“ an der Küſte entlang nach Palermo führen. Pompeſf und die Inſel Capri werden beſucht. Die Heimfahrt erfolgt ab Genua mit einem Sonderzug. Die Fahrt iſt ſo zuſammengeſtellt und durchdacht, daß ſie auch diesmal ein großes und nachhaltiges Erlebnis für die Teilnehmer ſein wird. Narrenbeſuch in Karlsruhe Die oberrheiniſchen Narrenzünfte als Gäſte. () Karlsruhe, 7. Februar. Am Samstag und Sonntag weilten die im Verband Oberrheiniſcher Narrenzünfte zuſammengeſchloſſenen Narren⸗ gilden aus Brejſach, Freiburg, Herdern, Lahr, Lörrach, Säk⸗ kingen, Staufen und Zell i. W. zu Gaſt, um einmal bei zwei karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen das bunte Bild noch farbenfreudiger zu geſtalten und zum anderen, um bei einer Morgenfeier ſelbſt aktiv in Tanz und Geſang aufzutreten. Die erſte herzliche Begrüßung wurde den in recht ſtattlicher Zahl eingetroffenen Angehörigen der Narrenzünfte und ⸗Gil⸗ den am Samstag abend zu Beginn einer Feſtſitzung der Gro⸗ ßen Karlsruher Karnevalsgeſellſchaft zuteil. Beim Einmarſch in den großen Feſthalleſaal wurden ſie von dem Publikum mit Händeklatſchen und frohen Zurufen begrüßt. Sie hatten ſämtlich auf dem Podium Platz genommen und gaben mehr⸗ fach durch ihre rege Teilnahme an den Vorgängen der mit richtigem Faſtnachthumor durchzogenen Sitzung dem Publikum Anlaß, ſo recht aus ſich herauszugehen. Daß ſie auch ſpäter bei dem Ball im Mittelpunkt ſtanden, war ganz ſelbſtver⸗ ſtändlich. In ihr richtiges Fahrwaſſer kamen dann die oberbadiſchen Narrengäſte bei einer am Sonntag vormittag im Badiſchen Staatskheater abgehaltenen Morgenfeier. Bei einem von dem Freiburger Wilhelm Fladt in ſchwungvolle Verſe geſetzten „Oberrheiniſchen Narrenſpiel“ hatte das zahlreich erſchienene Karlsruher Publikum Gelegenheit, nicht nur die Bekleidun⸗ gen und Masken, ſondern auch die eigenartigen Tanzbräuche auf das Beſte zu beobachten. Das Spiel ging vor dem Schirm⸗ herrn der Zünfte am Oberrhein, Kaiſer Rudolf von Habs⸗ burg und dem Schirmvogt der Zünfte, Edler Peter von Rat⸗ ſamhauſen, vor ſich. Die Zunftkapelle von Breiſach unter Otto Hinſche ſpielte auf, der Präſident der Oberrheini⸗ ſchen Narrenzünfte, Harry Schaefer, ihr Gründer und reger Betreuer, hatte die Spielleitung. Hatten vor Jahren ſchon in einer ähnlichen Morgenfeier Narren und Närrinnen aus dem Bodenſeegebiet ihre eigenartigen Gebräuche gezeigt, ſo war es nunmehr für die Karlsruher von höchſtem Inter⸗ eſſe, die Zünfte und Gilden der närriſchen Welt aus der Oberrheinlandſchaft ſo lebensnah beiſammenzuſehen. Es gab natürlich viel Beifall, einige der A mußten wie⸗ derholt werden, der Spielverfaſſer Wilhelm Fladt wurde beſonders geehrt. Nach der Morgenfeier zogen die Oberrheiniſchen Narren durch einige der Hauptſtraßen von einem ſehr zahlreichen Pu⸗ blikum durch Zuruf und Winken freudig begrüßt. Im Zug, den Fanfarenbläſer von Rheinfelden und Herolde zu Pferd eröffneten, gingen auch die Mitglieder des Elfer⸗ und des Großen Rates der Karlsruher Karnevalsgeſellſchaft, und es war ſelbſtverſtändlich, daß auch die Südſtadtindianer in präch⸗ tigem Federſchmuck nicht fehlten. Im Anſchluß an dieſen Umzug und zugleich als walli des eindrucksreichen„Gaſtſpiels“ 92 in den karnevaliſtiſ ausgeſchmückten Räumen der„Eintracht“ ein echtes Nar⸗ reneſſen— Linſenſuppe mit einer Karlsruher Servelat⸗ wurſt und Brot— ſtatt. Hier ſpielte zur Freude Aller der Kreismuſikzug der NSDAP. unter Muſikzugführer Falken⸗ berg anf Der Vorſitzende des Verkehrsvereins Karlsruhe, Regierungsbaumeiſter Bruniſch, begrüßte die Erſchienenen und dankte allen, die an den Veranſtaltungen teilhatten. Als ſichtbares Zeichen dieſes Dankes überreichte er Oberſpielleiter Harry Schaefer die Goldene Medaille für Verdienſte des Verkehrsvereins. Die Stadt Karlsruhe ließ ihm einen Wein⸗ krug aus der Karlsruher Majolika aushändigen. Oberzunft⸗ meiſter Scheu von Freiburg⸗Herdern ließ einen Büttenvor⸗ trag ſteigen, worauf Harry Schaefer namens aller Narren und Närrinnen vom Oberrhein Dank für die gaſtfreundliche Auf⸗ nahme ſagte. Er verlieh dann beſondere Ehrengauklerabzeichen an den Araſtdenren der Karlsruher Karnevalsgeſellſchaft, Direktor Hannagarth, Regierungsbaumeiſter Bruniſch Verkehrsdirektor Dacher und Generalintendant Dr. Himmig⸗ hoffen. Bei gemeinſam geſungenen Narrenliedern verlief die Zeit ſehr ſchnell und bald galt es, Abſchied zu nehmen. 2 Schwäbiſch⸗Alemanniſches Narrentreffen (— Aeberlingen. Die alte freie Reichsſtadt Ueberlingen hatte über das Wochenende die Narrenzünfte des ſchwäbiſch alemanniſchen Narrenverbandes in ihren Mauern zu Ga 5 Anter ungeheurem Jubel der Bevölkerung, die die Straßen der Stadt dicht umſäumte, bewegte ſich der Zug mit dem etwa 30 Meter langen Narrenbaum, dem Stammbaum aller Narren, durch die Stadt nach der Hofſtatt, wo unter den üblichen Zeremomen und Umſtänden die Stockacher Baumknechte das Setzen des Baumes vornahmen, der ruckweiſe unter den Klängen des Narrenmarſches höherſtieg, bis ein brauſendes Narro verkündete, daß der Baum aufge⸗ richtet war. Tauſende von Menſchen wohnten dem fröhlichen Akt bei. Luſtig wiegte ſich der Baum, verkündend, daß die Fasnacht eröffnet iſt und ihr Szepter ſchwingt. Altes fas⸗ nachtliches Brauchtum entfaltete ſich; durch die Straßen ſchrit⸗ ten in Begleitung von Muſikkapellen die Narrenzünfte. In der Turnhalle erfolgte der Aufzug der Zünfte. In über vier Stunden erlebten die Beſucher altes, tief in der Volksſeele verwurzeltes Brauchtum. Das närriſche Treiben hielt die ganze Nacht über an. Es ſetzte in den frühen Morgenſtun⸗ den des Sonntags in noch verſtärktem Maße ein. Als ſich am Nachmittag der hiſtoriſche Zug mit ſeinen 50 Grup⸗ pen, gefolgt von den Zünften zahlreicher oberbadiſcher Städte, in Bewegung ſetzte, war die ganze Stadt eine undurchdring⸗ liche Menſchenmauer, die von den Abſperrmannſchaften kaum mehr zu halten war. Ein unbeſchreiblicher Jubel begleitete den Zug durch die Straßen der Stadt, der ſich auf der Hof⸗ ſtatt auflöſte. In den Skraßen und Gaſtſtätten aber ging das frohe närriſche Treiben weiter bis in die ſpäten Abendſtun⸗ den hinein. Seit Menſchengedenken hatte die Stadt Ueber⸗ lingen kein derartiges Ereignis zu verzeichnen. Die Stadt Ueberlingen mit ihrem ehrſamen Rat hat bewieſen, daß ſie eine Narrenſtadt iſt, die auf eine gute, alte Tradition zurück⸗ blicken kann. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 8. Februar: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schüler⸗ miete C: Ein Maskenball. Oper von Verdi. An⸗ fang 14, Ende 16.45 Uhr.— Abends: Miete G 15 und 1. Sondermiete G 8: Begegnung mit Ul⸗ rike. Komödie von Sigmund Graff. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 9. Februar: Miete H 15 und 1. Sondermiete H 8: Richker— nicht Rächer. Trauerſpiel von Lope de Vega, Aeberſetzung und Nachdichtung Hans Schlegel. Anfang 19.30, Ende etwa 22 Uhr. Donnerstag, 10. Februar: Miete B 16 und 2. Sonder⸗ miete B 8: Der Reiter. Schauſpiel von Heinrich Zerkaulen. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. Freitag, 11. Februar: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schüler⸗ miete B: Der Reiter. Schauspiel von Heinrich Zer⸗ kaulen. Anfang 15, Ende gegen 17.45 Uhr.— Abends: Miete F 16 und 2. Sondermiete F 8: Der Barbier von Sevilla. Oper von Roſſim. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Mittwoch, 9. Februar: Für die NS.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim Abt. 121 bis 123, 130 bis 132, 159, 259, 291, 321 bis 326, 354 bis 355, 359, 361 bis 363, 367 bis 369, 391 bis 393, 509 bis 510, 519 bis 520, 524 bis 529, 549 bis 550, 560, 589 bis 590, 621 bis 622, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Die Fledermaus. Ope⸗ 23 8 5155 Johann Strauß. Anfang 20, Ende gegen 3 Uhr. Samstag, 12. Februar: Für die NSG. Freude“ Kulturgemeinde Mannheim 148 bis 151, 181 bis 184, 261 bis 267, 281 bis 284, 504 bis 507, 514 bis 517, 554 bis 557, 599, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Richter— nicht Rächer. Trauerſpiel von Lope de Vega, Ueberſetzung und Nachdichtung Hans Schlegel. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. „Kraft durch Abt. 124 bis 129, Ortsbauernſchaft Mhm.⸗Geckenheim. Grundſtückseigentümer, welche durch den Bau des Exer⸗ zierplatzes im Brunnenfeld, Brunnenſtücke und Hollerſpitz Ackergelände(kein Wald) verlieren und hierfür Erſatz ver⸗ langen, wollen dies bis Mittwoch im Lager der Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft nach Größe(ar, qm) anmelden. Aus der Feldbereinigung ſind noch einige Maſſe⸗Grund⸗ ſtüccke an nur bedürftige Landwirte auf 1 Jahr zu ber⸗ pachten. Schriftliche Anmeldung im Lager. Holbtages- Mädchen für ruhigen 2 Perſ.⸗Haushalt in Reu⸗Oſtheim geſucht. Wurſter, Holbeinſtraße 18. Guterhaltener Gasherd (Junzer& Ruh), ſowie Halupf⸗Kochtopf billig z. verkaufen. 85 erfragen in der eſchäftsſt. d. 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