e werden Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Lages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Vertlündblatt für den Stadtteil Mbm.⸗Seckenheim. 38. Jahrgang Lehrlinge geſucht.— Aufruf des KReichsjugendführers. Berlin, 9. Februar. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, hat, wie der Reichsjugendpreſſedienſt meldet, eine Verfügung erlaſſen, in der es u. a. heißt: Zur Gewinnung der Nahrungsfreiheit iſt es notwen⸗ dig, daß der deutſchen Landwirtſchaft ein dauernder und ausreichender Nachwuchs von Jugendlichen geſichert wird. Es iſt eine der dringendſten Forderungen, Jacharbeiter der Landwirtſchaft zu gewinnen. Der Reichsbauernführer Darre hat die Landarbeit in allen ihren Berufszweigen zur gelernten Arbeit erhoben. Er hat zu dieſem Zweck die Landarbeitslehre und die ländliche Hausarbeitslehre als Grundausbildung für alle landwirtſchaftlichen Berufe geſchaffen. Landarbeit und ländliche Hausarbeit ſind damit nicht nur notwendig, ſon⸗ dern auch geachtete Lebensberufe geworden. Der Weg in dieſe Berufe führt zu einer ſicheren Zukunft; denn das Recht auf Ausbildung, die Aufſtiegsmöglichkeit und eine ausreichende Exiſtenz werden gewähr⸗ leiſtet. Es gilt im beſonderen, die Jungen und Mädel aus dem Bauerntum für dieſe Berufszweige zu gewinnen, um ſie damit dem Land und ſeinen Aufgaben zu erhalten. Ich verfüge daher, daß die Hitlerjugend ſich dieſer Aufgabe zur Verfügung ſtellt.“ Der Reichs⸗Jugend⸗Preſſedienſt erinnert in dieſem Zu⸗ lammenhang daran, daß viele der Landhilfen der HJ nach Ablauf ihrer freiwilligen Dienſtzeit, die auf die ordentliche Berufsausbildung angerechnet wird, auf dem Lande geblieben ſind und dort Lebensberuf und Exiſtenz gefunden haben. Die Landarbeit iſt heute in allen ihren Zweigen eine gelernte Arbeit. Durch die Schaffung der zweijährigen zandarbeitslehre, für die ein Lehrvertrag abgeſchloſſen wird und die mit der Landarbeitsprüfung zum Landarbeitsge⸗ hilfen endet, iſt dieſer Beruf den handwerklichen Berufen gleichwertig. Der Landarbeitslehrling er⸗ hält Tariflohn, Urlaub und eine umfaſſende Ausbildung. In ähnlicher Weiſe iſt für die Mädel die ländliche Haus⸗ arbeitslehre geſchaffen worden. In weiteren zwei Jahren kann eine Sonderberufslehre durchgemacht werden, die mit einer Gehilfenprüfung z. B. zum Landwirtſchaftsgehilfen, zum Melker, Schäfer, Geflügelzüchter, zur ländlichen Haus⸗ wirtſchaftsgehilfin uſw. abgeſchloſſen wird. Auch nach dieſer Zeit gibt es viele Aufſtiegsmöglichkeiten. Nach der Gehilfenfortbildung kann die Meiſterprüfung(als Melkereimeiſter, Schäfermeiſter uſw.) abgelegt werden. Be⸗ ſonders Tüchtige werden vom Reichsnährſtand durch Frei⸗ ſtellen an Landwirtſchafts⸗ und anderen Fachſchulen geför⸗ dert. Durch den Berufswettkampf, durch die zuſätzliche Be⸗ rufsſchulung und den Landjugendaustauſch erfolgt eine ſtändige Steigerung des beruflichen Könnens. Ihre Krö⸗ nung finden alle dieſe. Maßnahmen in der Hilfe für die Exiſtenzgründung. Der Reichsſugendführer hat in ſeiner Verfügung gerade auch auf dieſe Aufſtiegsmöglichkeiten hingewieſen und be⸗ tont, daß der Weg in die ländlichen Berufe in eine ſichere Zukunft führe, und das in doppeltem Sinne: Das Auskommen des Einzelnen iſt geſichert und zugleich die Nahrungsfreiheit unſeres Volkes gewonnen. Einen wichtigeren und dankbareren Beruf kann die deutſche Ju⸗ gend nicht finden. Neue Werkſtoffe im Autohau Auf der Internationalen Automobilausſtellung Berlin. Berlin, 9. Febr. In den beiden Vierjahresplänen ſtehen als Eckpfeiler die Erfolge der Automobilinduſtrie. Wie weit die Kraftfahrinduſtrie ſich in die Durchführung eingeſchaltet hat, zeigt auf der kommenden Internationalen Automobil⸗ ausſtellung die vielſeitige Werkſtoffſchau, die ihrer Wichtigkeit wegen einen hervorragenden Platz in der neuen Halle an der Maſuren⸗Allee erhalten hat. Es iſt das Er⸗ freuliche und Erſtaunliche an dieſem für das deutſche Volk ſo unbedingten, zunächſt hart erſcheinenden Muß, daß die deutſche Induſtrie den alten Werkſtoffen nicht nur etwas Ebenbürtiges gegenüberſtellen, ſondern— was die Pra⸗ Eis ſchon vielfach bewieſen hat— weit Beſſeres an ihre Stelle ſetzen konnte. Nur noch zehn Tage trennen uns von der Eröffnung dieſer Spezlal⸗Induſtrie⸗Schau. Im rechten Flügel der Maſurenhalle werden die neuen Werkſtoffe im deutſchen Kraftfahrzeug beranſchaulicht, während auf den beiden Sei⸗ tenſtänden neue Werkſtoffe in der Forſchung und Entwick⸗ lung gezeigt werden. Der Mittelſtand iſt derart ausgebaut, daß um ein im Schnitt gezeigtes Fahrzeug auf Tiſchen die einzelnen Erzeugniſſe ausgeſtellt ſind, und zwar in der Gegenüberſtellung der 1 185 verwendeten und der heute 5 Einbau verwendeten Werkſtoffe. 75 verſchiedene rzeugniſſe werden auf dieſen Tiſchen zu ſehen ſein, Werkſtücke, die früher lediglich aus hoch deviſenbelaſteten Rohſtoffen hergeſtellt wurden und heute meiſtens aus de⸗ viſenfreiem Material entſtehen. Zur rechten Seite der Maſurenhalle wird die deutſche Autoinduſtrie eine Auswahl der Spitzenerzeugniſſe auf dem Gebiel des Rotoren- und Getriebebaues zeigen. Beim Eintritt in dieſen Weſtflügel ſieht der Beſucher als erſtes ein großes Modell der fal für den 1 Volks. 1 die noch in dieſem Jahr der Grundſtein gelegt 0 wagen, 5 Donnerstag, 22 den 10. Februar 1538 e 77 2. 7 Das römiſche Imperium Anerkennung durch England im Rahmen eines allgemeinen Mittelmeerabkommens? London, 9. Februar. Die Blätter ſprechen im Zuſammenhang mik den Un⸗ kerredungen, die Lord Plymouth zur Vorbereifung der nächſten Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes geführt hat, neuerlich von einer ſich anbahnenden engliſch⸗italieni⸗ ſchen Fühlungnahme. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ bezeichnet die ſpaniſche Frage als eine Art Prüfſtein für die engliſch⸗ italieniſchen Beziehungen. Wenn man in der ſpaniſchen Frage zu einer Uebereinkunft gelange und dieſe dann ohne Verzögerung in die Tat umgeſetzt werde, würden ſich auto⸗ matiſch auch die Ausſichten für Beſprechungen über eine all⸗ gemeine Verſtändigung beſſern. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ berichtet, daß Graf Grandi mit dem ſtändigen Unterſtgats⸗ ſekretär Cadogan eine Unterredung gehabt habe. Seitdem Italien ſeine Bereitſchaft zur Verſtärkung der Patrouillen⸗ tätigkeit im Mittelmeer erklärt habe, ſcheine eine wirkſamere Zuſammenarbeit auch in den anderen Fragen des ſpaniſchen Konfliktes ausſichtsreicher zu ſein. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Expreß“ ſchreibt. Edens Bemühungen, die Freiwilligen aus Spanien herauszubekommen, ſeien neuerdings in Gefahr gebracht worden durch die glatte Weigerung der Sowfjetregierung, mitzutun. Nunmehr werde der franzöſiſche Botſchafter Corbin„in Anbetracht der Freund⸗ ſchaft ſeiner Regierung mit der Sowjetregierung“ ver⸗ ſuchen, den Sowjetbotſchafter Maiſky umzuſtimmen. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ glaubt ſogar, mitteilen zu können, daß die britiſche Regſe⸗ rung bereit ſein würde, im Rahmen eines allgemeinen Ab⸗ kommens über die verſchiedenen wichtigen Mitfelmeerfragen auch die Anerkennung des italieniſchen Imperiums zuzu⸗ geſtehen.. Bezüglich der letzten Beſprechungen in London erklärt das Blatt, Schwierigkeiten befürchte man erneut von Sow⸗ jetrußland, deſſen Botſchafter wieder einmal Bedingungen für die Zugeſtehung der Kriegführenden⸗Rechte geſtellt habe, über die eine Einigung ſchwerlich zu erzielen ſein dürfte. Wieder einmal habe es jedenfalls den Anſchein, als ob Sow⸗ jetrußland ſich mit Abſichten trage, einen Fortſchritt der Nichteinmiſchung zu torpedieren. Die Ausführungen der Londoner Blätter über die engliſch⸗italieniſchen Beziehungen werden von der italieni⸗ ſchen Preſſe ohne den aus den engliſchen Veröffentlichun⸗ gen prechenden Optimismus verzeichnet. Die römiſchen Blätter beſchränken ſich in ihren Londoner Berichten je⸗ denfalls darauf, die Bedeutung feſtzuſtellen, die die engliſche Preſſe den verſchiedenen Beſprechungen des ita⸗ lieniſchen Botſchafters Grandi beilegt.„Meſſaggero“ ſchreibt in einem Londoner Bericht, in dortigen diplomatiſchen Kreiſen ſei der Eindruck vorhanden, daß die optimiſtiſchen Aeußerungen über die Zukunft der engliſch⸗italieniſchen Beziehungen wirklich zu einer tatſächlichen Beſſerung der Atmoſphäre beitragen könnten, die zweifellos von beider Seiten gewünſcht werde. Die Haltung der franzöſiſchen Preſſe wird von dem Pariſer Vertreter des„Popolo di Roma“ dahin zu⸗ ſammengefaßt, daß, abgeſehen von der unvermeidlichen Uebertreibung und der entſprechenden Alarmierung, grundſätzlich die Ueberzeugung beſtehe, der 4. Februar 155 ein Tag erſten Ranges für die Konſoli⸗ ierung der Achſe Berlin— Rom. Dieſer in gut unterrichteten Kreiſen allgemein herrſchenden Ueberzeu⸗ gung 0 die offiziöſe Pariſer Preſſe mit einer Reihe von Schwindelnachrichten und Manövern entgegenzutreten, um zwiſchen Berlin und Rom einen Keil zu treiben, indem Rom der Wunſch angedichtet werde, die Achſe zu verlaſſen und zur Streſa⸗Front zurückkehren zu wollen. Der tatſäch⸗ liche Zweck dieſer franzöſiſchen Preſſekampagne müſſe wahrſcheinlich in dem Wunſch geſehen werden, die zwiſchen London und Rom beſtehenden Mißverſtändniſſe aufrecht⸗ zuerhalten und noch zu ſteigern. Eine entſchiedene Ablehnung Japans Antwork an Waſhington, London und Paris. Tokio, 9. Februar. Nach einer Mitteilung des„Tokyo Nichi Nichi“ 92 das japaniſche Außenamt und die Marineſtellen grundſätz⸗ lich entſchloſſen, das ultimative Erſuchen der Vereinigten Skaaten, Englands und Frankreichs um Mitteilung der ſa⸗ paniſchen Flottenbaupläne abzulehnen. Die japaniſche Antwort erfolge ſpäteſtens am Ende die⸗ ſer Woche und berückſichtige, daß die Ueberreichung der Waſhingtoner, Londoner und Pariſer Noten als gemein⸗ ſamer Schritt der drei Mächte in Tokio anzuſehen ſei, da dieſe Noten im Kernpunkt übereinſtimmen. Die Antwort werde hervorheben, daß Japan am Londoner Vertrag der drei Mächte unbeteiligt und infolgedeſſen auch zu keiner Erklärung über ſein Flottenbauproaramps verpflichtet ſei. Der Hinweis der drei Mächte auf die ſogenannte Gleitklau⸗ ſel berühre die japaniſche Regierung nicht Wenn Japan durch die Kündigung des Waſhingtoner Abkommens und ſeine Nichtbeteiligung am Londoner Flottenvertrag ſeine Rüſtungsfreiheit wieder hergeſtellt habe, ſo bedeute das keineswegs eine auf Angriffsabſichten abgeſtellte Aufrü⸗ beg, ſondern habe vielmehr die defenſive Sicherung nach em Grundſatz der Nichtbedrohung und des Nichtangriffes bewirken ſollen. — — Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 38. 1140. In politiſchen Kreiſen wird dazu bekont, Hirota habe im Japaniſchen Keichslag den feſten Willen der Regierung zu erkennen gegeben, daß Japan nichts unverſuchk laſſen werde, um die Beziehungen zu den Floktenmächten auf ihre traditionelle Grundlage freundſchaftlicher Verſtändigung zurückzuführen. Japan lehne aber ſede Einmiſchung in den Oſtaſien-Konflikt, wie ſie in dem gemeinſamen Vorgehen der drei Mächte erblickt werden könnte, grundſätzlich ab. Die befremdende Taktik Die japaniſche Regierung will ſchon am Donnerstag ihre Antwort auf die Floktennoken an die Botſchafter Englands, Amerikas und Frankreichs überreichen, in der aus den be⸗ reits mitgeteilten Gründen eine Erklärung über die japani⸗ ſchen Baupläne abgelehnt wird. Gleichzeitig wird Japan in einer beſonderen Verlaut⸗ barung zu der befremdenden Taktik der drei Mächte Stel. lung nehmen, die tendenziöſe Gerüchte über die japaniſche Floktenrüſtung und die durchaus begründete und daher vor⸗ auszuſehenden ableznende Antwort Japans als Vorwand für die eigene Aufrüſtung nehmen wollten. Das Kräfteverhältnis Japans zu Amerika oder England zeige ſchon heute eine ſo deutliche Ueberlegenheit dieſer Staaten, daß Japan es dem Urteil der übrigen Welt über⸗ laſſen könne, ob eine weitere Aufrüſtung der ſchon hochgerü⸗ ſteten Flottenmächte oder die von Japan unveränderk ge⸗ forderte Abrüſtung im J friedens liege. Japan ſei ſofort bereit, über die Abrüſtung Intereſſe der Erhaltung des Welt⸗ und beſonders über die Beſeitigung der Angriffswaffen zu verhandeln. a „Die Politik des Dreiecks K Japaniſche Klarſtellung gegenüber Gerüchten. f Tokio, 9. Februar. Im Zusammenhang mit kürzlichen Maßnahmen des Innenminiſters Suyetſugu zur Unterdrückung einer ſogen. Volksfrontbewegung in Japan, die zu zahlreichen Verhaf⸗ tungen führte, erklärte Miniſterialdirektor Tomita im Un⸗ terhaus, das Innenminiſterium werde in Zuſammenarbeit mit maßgebenden Stellen jede Wühlarbeit der Komintern unterdrücken. Jur Tendenzmeldung des Auslandes, daß Deukſchland und Italien Vereinbarungen des Antikominkern⸗Paktes, vor allem wührend des Ching⸗ Konfliktes, verletzen, nimmt die dem Außenamt naheſtehende„Japan Times“ klar Stellung, indem ſie ſolche Gerüchte als„völlig unſinnig“ erklärt. Deutſchland, Japan und Italien hätken ſich, ſo ſagt das Blatt, zum gemeinſamen Kampf gegen den Kom⸗ munismus zuſammengeſchloſſen. Das bedeute jedoch noch lange nicht, daß die er partie im Hinblick auf an⸗ dere Probleme elwa keine eigene nationale Polikik ver⸗ folgen dürften. Daß dieſe Politik freilich dem gemeinſamen Jiel der Bekämpfung der Komintern nicht zuwiderlaufe, ſei verbürgt. Japan habe zu ſeinem Vertragspartner in dieſer Hin⸗ ſicht auch abſolutes Vertrauen. Darüber hinaus, heißt es weiter, gründe ſich der Antikomintern⸗Pakt nicht „auf bloße Zweckmäßigkeit, ſondern auf eine geiſtige Ein⸗ heit“, die bei den drei Staaten in einem tiefen moraliſchen Prinzip zum Ausdruck komme. Wenn auch die Staatsfor⸗ men in den drei Ländern verſchieden ſeien, ſtimmten ſie doch in der gleichen moraliſchen Haltung überein, die ſie zum unerbittlichen Kampf gegen den Kommunismus zwinge. * 7 Judas Bekenntnis zum Chaos ö Aus dem Prozeß gegen Jacob. Wien, 9. Febr. In dem Prozeß gegen die Judenſipp⸗ ſchaft Jacob ſetzte der Staatsanwalt nach den Reden der Verteidiger ſeine Schlußausführungen fort, in denen er, um verſchiedene Angaben der Anwälte zu entkräften, neues Ma⸗ terial gegen Heinrich Eduard Jacob vorbrachte. Er erklärte, er kenne nur ein Buch des jüdiſchen Schreiberlings,„Dämonen und Narren“. Intereſſanter aber vielleicht als dieſes ſei eine Besprechung des Buches durch E. Cohn, der ſich Emil Ludwig nennt, in der es unter anderem heißt: Korruption von Wien bis Paris, von Paris bis zum Mars. Das mutige Bekenntnis zum allgemeinen Chaos iſt der Sinn dieſer Sichtung. Aber noch eine andere Tatſache beleuchte die Geſinnungs⸗ art der Angeklagten. Dieſer Jacob, der im Weltkriege aus bombenſicherſter Etappe ein begeiſtertes Buch geſchrieben hat, dann ſpäter in der Schweiz die weitere Entwicklung der Dinge abgewartet habe, ſei nach dem Kriege zur ſozialiſtiſchen Linken geſtoßen. ö Weiterhin wies der Staatsanwalt darauf hin, daß Jacob durchaus nicht ſo welt⸗ und geldfremd geweſen ſei, wie er das glauben machen wollte. Er habe ſich für ſein„Kaf⸗ feebuch“, das er als eine Syntheſe des öſterreichiſchen Men⸗ ſchen bezeichnete, von einem Wiener Kaffeeimporthaus über⸗ reichlich bezahlen laſſen. Dabei ſei überdies das Buch zum großen Teil garnicht von ihm, ſondern von einer gewiſſen Julie Hahn geſchrieben worden. Er habe ſich alſo außerdem noch mit fremden Federn geſchmückt. Der Staatsanwalt prangerte ſchließlich noch die verbre⸗ cheriſchen Methoden der Alice Lampel⸗Jacob und der Mutter des ſauberen Geſchwiſterpaares, der Martha Jacob, an. Selbſt dieſe 70jährige Frau, ſo erklärte er, habe ſich wie eine geriſſene Gaunerin benommen. Als z. B. die Polizei eine Hausſuchung in der Jacob'ſchen Wohnung durchführte, habe dieſe Frau belaſtende Briefe in eine Leinenhülle ge⸗ packt und zum Fenſter hinausgehängt, Frankreichs Bevölkerungsſchwund Ein Alarmſchrei im Senat. Paris, 9. Februar. Der Senat behandelte das Problem des Geburtenrück⸗ e Frankreich, worguf ſchon ſeit einiger Zeit in der ranzöſiſchen uh unter Betonung der erfolgreichen Maß⸗ nahmen in Deutſchland und Italien nachdrücklich hingewie⸗ ſen wird. In Anweſenheit des Miniſterpräſidenten Chautemps und anderer Mitglieder der Regierung ergriff Senator Pernot das Wort, um, wie er ausführte, einen Alarm- ſchrei auszuſtoßen und der Regierung Gelegenheit zu ge⸗ ben, ſich über ein Problem zu äußern, von dem die Ju⸗ kunft der franzöſiſchen Familie und Frankreichs ſelber abhänge. 1867 gab es in Frankreich noch über eine Million Ge⸗ burken, im Jahre 1900 nur noch 900 000, und 1936 war die Ziffer ſogar auf 630 000 geſunken. Dazu ſei der bis 1935 beträchtliche Geburkenüberſchuß nun zu einem immer fartreren Sterbezifferüberſchuß geworden. In den letzten zweieinhalb Jahren habe Frankreich mehr als 57 000 Ein- wohner verloren. Dagegen hätten Deutſchland und Italien im Jahre 1935 beträchtliche Geburtenüberſchüſſe zu verzeich⸗ nen. Noch ſchwerwiegender als dieſe Ziffern ſeien die vor⸗ auszuſehenden Folgen. Der Redner wies vor allem auf die Vergreiſung der Bevölkerung hin. Wenn in der Sterbeziffer und Geburtenziffer ſich nichts ändern würde, dann werde im Jahre 1955 der Sterbeüberſchuß 106 000 und 1980 ſogar 429 000 betragen. Bei gleichbleibender Zu⸗ nahme der Sterblichkeit würde Frankreich folglich in 50 Jahren ſogar nur 30 Millionen Einwohner zählen ſtatt 4¹ Millionen heute. Die Folgen dieſer Entwicklung ſeien auf allen Gebieten 211 0 10 Das Beiſpiel Deut chland beweiſe, daß der Kampf Gehen die Entvölkerung möglich ſei. Die Gründe für den eburtenſchwund in Frankreich ſeien moraliſcher, wirt⸗ ſchaftlicher und ſozialer Natur. Es fehle das notwendige Vertrauen in die Zukunft. Die Durchführung des 40 Stundengeſetzes habe dazu ge⸗ führt, daß mehr als 80 000 junge Leute vom Land in die Großſtädte abgewandert ſeien. Ein weiteres ſchwerwiegen⸗ des Moment ſei die Arbeit der Frau. Als notwendige Ab⸗ hilfemaßnahme empfahl Senator Pernot, die Regierung müſſe den kinderreichen Familien Hilfe und Unterſtützung ermöglichen. Vor allem müßten die Familienzulagen erhöht und 1 werden. Der iniſter für öffentliche Geſundheit, Mare Ru⸗ cart, ſchloß ſich den Ausführungen des Senators Pernot vollkommen an. Die Regierung verhehle ſich nicht, daß die Frage des Geburtenrückganges den Beſtand Frankreichs ſelbſt betreffe, daß die Löſung aber ſehr ſchwierig ſei. Für die Bevölkerungspolitit und kinderreiche Familien ſeien zurzeit über 450 Millionen Franken Kredite vorgeſehen. Stojadinowitſchs Befriedungswerk f Jetzt kommt die kroatiſche Frage dran Belgrad, 10. Februar. Auf einer Veranſtaltung der jugoflawiſchen radikalen Gemeinſchaft erklärte der Senatspräſident Maſchuranitſch, er hege als Kroate den Wunſch, daß Dr. Stojadinowitſch, der ſo große außenpolitiſche Erfolge errungen habe, nun⸗ mehr auch die ſogenannte kroatiſche Frage löſe oder wenig⸗ ſtens einer Löſung vorbereite. Miniſterpräſident und Außenminiſter Dr. Stojadinowitſch entgegnete darauf, für die Löſung der wichtigen innerpoli⸗ tiſchen Fragen müßten zwei Vorausſetzungen gegeben ſein: erſten ſei ein leerer Magen ein ſchlechker Ratgeber für das Volk, deshalb werde er ſich die Hebung des Volkswohlſtan⸗ des durch eine geſunde Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik ange⸗ legen ſein laſſen Zum zweiten ſei die Sicherung des Frie⸗ dens an allen Grenzen Vorbedingung. Das verlange eine gute Außenpolitik, die er angeſtrebt habe. Nach dieſer Feſt⸗ ſtellung ſchloß Dr. Stojadinowitſch mit den Worten: „Ich werde ſehr glücklich ſein, wenn ich etwas dazu bei ⸗ tragen kann zur Löſung jenes Problems, das unter dem Namen krogtiſche Frage bekannt iſt. Dieſe Erklärung des Miniſterpräſidenten und Außenminiſters wird in zuſtändi⸗ gen Kreiſen dahin gedeutek, daß er nach den großen innen⸗ und außenpolikiſchen Erfolgen der letzten Zeit daran gehen 99 0 das Verhältnis zu den Kroaten von Grund auf zu regeln. 0 Sag ſa æum Leben Roman von Bert Oehlmann. 13 Zum Portal führte eine kleine Freitreppe empor. Lore ſtand bereits oben und wartete. Sie war blaß, auffallend blaß. Es wäre vielleicht doch beſſer geweſen, Doktor Knauer zu bitten, mitzukommen. Aber ſie gab dieſem Ge⸗ danken laut keinen Ausdruck, ſondern ſchwieg und ſah auf⸗ merkſam zu, wie Hanni die Siegel entfernte und darauf den Schlüſſel ins Schloß ſchob. 8 Die Tür öffnete ſich völlig geräuſchlos. So geräuſch⸗ los, daß es geradezu geiſterhaft wirkte. Gleichzeitig ſchlug ihnen dumpfe, ſchwere Luft entgegen, was ſchließlich nicht weiter ſeltſam war, denn wenn ſeit einem Jahr kein Menſch in der Villa geweſen war, hatte auch niemand ein Fenſter öffnen konnen. Eine ganze Weile ſtanden ſie vor der offenſtehenden Tür und trauten ſich nicht hinein.„Grabesluft!“ ſagte Lore, und die beiden anderen erſchauerten. Aber dann war es Hanni, die ſich ein Herz faßte. Schließlich konnte man ja nicht ewig vor der Tür ſtehen. Sie betrat als erſte das Haus und ſah ſich Sekunden ſpäter in einer halbdunklen, mächtigen Halle. Dabei kam ſie ſich vor wie eine Muſeums⸗ beſucherin. Es war ein ganz merkwürdiges Gefühl. „Irgendwo muß doch ein Lichtſchalter ſein,“ ſagte Lore, die hinter ihr hereingekommen war, während Elſe noch draußen ſtand. N 5 Hanni taſtete die Wand ab. Tatſächlich, da war er. Sie war ſo erregt, daß ſie ſtatt einmal zweimal drehte, und noch während ſie die Hand am Schalter hielt, ergoß ſich ein Lichtmeer von ſo intenſiver Helle in den Raum, daß beide wie geblendet die Augen ſchloſſen und Elſe draußen einen Schrei ausſtieg. Die Wände waren getäfelt, ein großer Teppich bedeckte den Boden, lederbezogene Klubſeſſel gab es ein volles Dutzend. Das war der Anfang. Als ſie weitergingen, Elſe immer als letzte, jederzeit bereit, fluchtartig zu verſchwin⸗ den, kamen ſie ſich vor wie Abenteurer, die in eine Schatz⸗ höhle eindringen und von ihr Beſitz ergreifen. Wieviel Drei Grenzwächter erſchoſſen Neuer eſtniſch-ſowjetruſſiſcher Zwiſchenfall. Reval, 10. Februar. Auf dem Eiſe des Peipus⸗See hat ſich ein neuer eſt⸗ niſch⸗ſowjetruſſiſcher Grenzzwiſchenfall ereignet, der dies⸗ mal auf eſtniſcher Seite drei Todesopfer gefordert hat. Nach einer Meldung von eſtniſcher Seite waren zwei eſtniſche Grenzwächter mit einem Kutſcher zu der üblichen Patrouille längs der abgeſteckten inneren Grenzlinie aus⸗ efahren die 500 Meter von der eigentlichen Grenze ent⸗ aht liegt. Bis zum Abend kehrten ſie jedoch von ihrer Fahrt nicht zurück. In der Nacht teilten dann die ſowfet⸗ ruſſiſchen Grenzbehörden in Dow der eſtniſchen Grenz⸗ wache mit, daß die vermißten Grenzwächter bei einem Feuergefecht den Tod gefunden hätten. Die Sowjetruſſen behaupteten, daß die eſtniſchen Grenzwächter ſowjetruſſi⸗ ſches Gebiet betreten hätten in der Abſicht, ſowjetruſſiſche Fiſcher feſtzunehmen. Die eſtniſchen Grenzbehörden wurden gleichzeitig aufgefordert, die Leichen der Grenzwächter an der Grenze abzuholen. In dieſem Zuſammenhang ſei daran erinnert, daß vor etwa drei Wochen auf dem Eiſe des Paipus⸗Sees zwei ſowjetruſſiſche Grenzwächter, die eſtniſche Fiſcher nach Sow⸗ jetrußland verſchleppen wollten, von eſtniſchen Grenzwäch⸗ tern erſchoſſen wurden, als ſie, wie ſo häufig, in eſtniſches Gebiet eindrangen. Zweifellos handelt es ſich bei dieſem neuen Zwiſchenfall um einen Racheakt der Sowjetruſſen. Der Geländegewinn bei Teruel Depots von fünf roten Diviſionen erbeutet Salamanca, 9. Februar. Der nationale Kundfunkſender meldet, daß der erſte Abſchnitt der Schlacht von Teruel nach 72ſtündigem Kampf beendet 10 Während der Kämpfe wurden etwa 160 feind⸗ liche Stellungen und 30 Ortſchaften beſetzt. Der Gelände⸗ gewinn beträgt 800 Quadratkilometer. Die nationalen Truppen haben über 7000 Gefangene gemacht. Die nationale Offenſive im Abſchnitt Alfambra kann als abgeſchloſſen gelten. Die Bolſchewiſten, die auf einer Länge von 50 Kilometern die nationale Straßenverbindung Sara⸗ goſſa—Teruel von Oſten her bedrohten und ſtellenweiſe bis auf 1000 Meter an dieſe Straße herangekommen waren, ſind durch die Operationen der letzten Tage durchſchnittlich 20 bis 40 Kilometer weit von dieſer Verbindung nach Oſten zurück⸗ geworfen worden, ſo daß jede Gefahr feindlicher Ueberfälle behoben iſt. Die Erfolge der nationalen Truppen ſind umſo bedeuten⸗ der, weil der Gegner im Abſchnitt Alfambra ſeine beſten Streitkräfte zuſammengezogen hatte, um einen Durchbruch auf die nationale Heerſtraße durchzuführen. Nach amtlichen Feſtſtellungen eroberten die Nationalen während der viertägigen Offenſive ein Gebiet von 950 Qua⸗ dratkilometern. Zwei Batterien 10, 5⸗em⸗Geſchütze, 43 Mi⸗ nenwerfer, über 400 Maſchinengewehre, rund 10 000 Ge⸗ wehre, drei Tanks und etwa 100 gebrauchsfähige Laſtkraft⸗ wagen und Perſonenautos fielen in die Hand der nationalen 0 Truppen. Abgeſchoſſen wurden neun Bombenflugzeuge und drei Jagdflugzeuge. Die Verluſte der Bolſchewiſten ſind außeror⸗ dentlich hoch. Bis jetzt konnten 4258 Leichen gefallener Geg⸗ ner beerdigt werden. Die Zahl der Gefangenen und Ueberläufer beträgt 8500, Die Ortſchaft Villalba⸗Baja, in die eine nationale Patrouille eindrang, iſt von den Bol⸗ ſchewiſten in ihrer bekannten Zerſtörungswut vollkommen ausgeplündert und teilweiſe zerſtört worden. Engländer, Kanadier, Nordamerikaner Bekanntlich pflegt ein Teil der engliſchen Preſſe kühnſte Phantaſiemeldungen über die Anweſenheit von Italienern bei den Nälſsſtal panfſchen Truppen zu verbreiten. Heute kommt nun ein Madrider Bericht des„Daily Telegraph“ der wahren Lage ſchon etwas näher. Das Blatt beſchäftigt ſich mit den hohen Verluſten, die die internationale Brigade bei den Kämpfen um Teruel erlitten hat, und weiſt darauf hin, daß auch ſtarke britiſche Gruppen bei Teruel eingeſetzt wurden Mit mehreren hundert Engländern ſeien am 31. Dezember 650 Nordamerikaner und 400 Kanadier an die Teruel⸗Front geworfen worden. Seit dieſem Zeitpunkt ſind ihre Reihen ſtark gelichtet worden.„Daily Telegraph“ berichtet, nunmehr ſeien die engliſch ſprechenden Mitglieder der internationalen Brigade von der Front zurückgezogen 1 und befänden ſich auf dem Wege in das Hinter⸗ and. Zimmer barg das Haus? Vierzehn, hatte Knauer geſagt. Da konnte es wahrhaftig noch Ueberraſchungen geben. Eine wundervolle Bibliothek gab es, ein elegantes Her⸗ renzimmer, ein Eßzimmer, das als Speiſeſaal bezeichnet werden mußte, ein Muſikzimmer mit zwei Flügeln— Lore ſagte nur immer wieder:„Ah!“ Zu mehr war ſie unfähig. Aber dann packte ſie doch Furcht. Wieſen auch die Räume, die ſie bisher durchſchritten hatten, große Anord⸗ nung auf, ſo zeigte ſich aber der getäfelte Saal, den ſie als letzten des Erdgeſchoſſes betraten, in einem ſo wüſten Zu⸗ ſtande, daß ſie einige Minuten benötigten, um ſich an den Anblick zu gewöhnen. Daß ſie den Raum erreicht hatten, in dem geſpielt worden war, ließ ſich unſchwer erkennen; größere und kleinere grünbezogene Tiſche, eine Unmenge von Stühlen und viele Klubſeſſel und Rauchtiſchchen bilde⸗ ten das Mobiliar. Aber in welcher Verfaſſung befand es ſich! Hier lag ein Stuhl umgeſtürzt am Boden, dort glänz⸗ ten die Scherben eines zerbrochenen Sektglaſes auf dem Teppich. Auf dem Tiſch ſtanden noch die gefüllten Aſchen⸗ becher, ſoweit ihr Inhalt nicht zerſtreut umher lag. Der ganze Raum atmete 1 0 heute das Grauen jener Nacht, und ſo ſtark war dieſer Eindruck, daß Hanni, als ſie ſekun⸗ denlang die Augen ſchloß, im Geiſte all die Menſchen ſah, die damals hier geſpielt hatten, von der Polizei überraſcht worden waren und in wilder Panik auseinanderſpritzten. Die Luft war geradezu unerträglich. Da war Lore, die be⸗ herzt die Rolläden der ſechs, dem rückwärtigen Teil des Gartens zu gelegenen Fenſter hochzog und die Flügel weit öffnete. Friſche Luft drang herein— und damit war der Bann gebrochen. „Donnerwetter!“ Lore zwang ſich zu einem Lächeln. „Drollig ſieht es hier aus, was? Wer ſoll denn das alles ſauber machen? Ich glaube wir werden eine ganze Armee von Reinemachefrauen anwerben müſſen, um da wieder Grund reinzukriegen!“ So groß war das Zimmer, daß ihre Stimme widerhallte. „Was 8 du, Hanni, das hier wäre ſo das Richtige für dich, hm? Dreißig Schülerinnen könnten ſich tummeln, wie ſie Luſt hätten! und zum Fenſter kann auch niemand hereinſehen.“ ö Lore 5 erſchrocken, denn Elſe ſtand, eine erſtarrte Salzſäule, an der Tür, hatte die Augen weit aufgeriſſen vor Entſetzen und ſtarrte, unfähig jeden Lautes. geradeaus. — aber da ſtand er f. Kurzmeldungen Paris. Wie der„Matin“ zu 5 weiß, hat der franzöſiſch⸗engliſche Handel im Jahre 1937 zum erſten Mal ſeit langer Zeit mit einem bedeutenden Unterſchuß für Frankreich abgeſchloſſen. Begnadigung durch den Führer. Berlin, 10. Febr. Der Führer und Reichskanzler hat die vom Schwurgericht in Stargard gegen den am 4. Dezem⸗ ber 1874 geborenen Auguſt Völz wegen Mordes ausgeſpro⸗ chene Todesſtrafe im Gnadenwege in eine Zuchthausſtrafe von 15 Jahren umgewandelt. Der bisher unbeſtraft Verur⸗ teilte hat in der Neujahrsnacht 1934 in einem Streit ſeine Frau, mit der er ſchon lange in Unfrieden lebte, erwürgk. 18 ſtarben den Geemannstod Alle deutſchen Seeſchiffe flaggen halbmaſt. Hamburg, 9. Febr. Nachdem alle Verſuche, Einzelheiten über das Schickſal des Dampfers„Richardt Borchardt“ zu erhalten, fehlgeſchlagen ſind, wendet ſich das Amt Seefahrt der Auslandsorganiſation der NSDAP. mit folgendem Nach⸗ ruf an die Oeffentlichkeit: „Wie uns die Reederei Richardt Borchardt mitteilt, iſt im ſchweren Wetter der vergangenen Woche der Dampfer „Richardt Borchardt“, der mit einer Ladung Kohlen von Nordenham nach Paſajes gehen ſollte, geſunken. Mit dem Schiff fand die aus 18 Mann beſtehende Beſatzung den See⸗ mannstod. In treuer Pflichterfüllung verloren ſie ihr Leben. Wieder einmal haben Naturgewalten das Leben einer ganzen Schiffsbeſatzung vernichtet. Erſchüttert von der tiefen Tragik dieſes heldenhaften Sterbens ſetzen wir die Flaggen halbſtock. Anſere Gedanken und unſer tiefes Mitgefühl gilt den ſchwer⸗ geprüften Hinterbliebenen der ſo jäh aus dem Leben geriſ⸗ ſenen Kameraden. 5 Die vom Führer geſchaffene Stiftung für Opfer der Ar⸗ beit auf See hat ſich ſofort der Hinterbliebenen unſerer Par⸗ tei⸗ und Volksgenoſſen angenommen und wird dafür ſor⸗ gen, daß wirtſchaftliche Not von ihnen ferngehalten wird. Der Führer der deutſchen Seeſchiffahrt, Staatsrat Eßber⸗ ger, hat nachſtehendes Telegramm an alle deutſchen See⸗ ſchiffe gerichtet:„Nachdem nunmehr der Antergang des Damp⸗ fers„Richardl Borchardt“ zur traurigen Gewißheit geworden iſt, flaggen alle deutſchen Schiffe im trauernden Gedenken für die ums Leben gekommenen Seeleute am Donnerstag, den 10. Februar, halbmaſt.“ Waſſerflugzeug zerſchellt.— Acht Tote. Paris, 10. Febr. Ein franzöſiſches Waſſerflugzeug der Strecke Marſeille— Toulouſe iſt beim Start in Mariagne in der Nähe von Marſeille gegen eine Kaimauer geraſt und zerſchellt. Die Zahl der Todesopfer beläuft ſich auf acht. Theaterbrand in Mailand Teatro Luirico faſt völlig zerſtört. Mailand, 9. Februar. Das Teatro Luirico in Mafland wurde am Mittwoch durch einen Brand faſt vollſtändig vernichtet. Das Feuer, das ſich wahrſcheinlich ſchon während der Nacht im Innern des Gebäudes ausgebreitet hatte, wurde erſt in den frühen Morgenſtunden bemerkt, ſodaß es der Feuerwehr nicht mehr gelang, das Theater zu retten. Der Zuſchauerraum wurde durch den Einſturz der großen Dachkuppel vollſtändig zer⸗ ſtört, und auch das Bühnenhaus hat ſchwere Beſchädigungen erlitten. Von eu vorderen Teil des Theaters blieb nur die Faſſade ſtehen. Man nimmt an, daß der Brand durch einen während der geſtrigen Abendvorſtellung achtlos weggewor⸗ fenen Zigarettenſtummel entſtanden iſt. Bei den Löſcharbeiten erlitt ein Feuerwehrmann Verletzungen. Das der Stadtgemeinde Mailand gehörende Theater, in dem hauptſächlich Operetten und Revuen geſpielt wurden, wurde im Jahre 1894 erbaut. Es war eine der größten Büh⸗ nens Mailands und faßte 2700 Perſonen. Im Jahre 1932 war es pöllig renoviert worden. Die erſten Nachforſchungen über die Urſache des Bran⸗ des, der zur Vernichtung des Teatro Lirico in Mailand ge⸗ führt hat, haben ergeben, daß es ſich um einen am Schluß der Vorſtellung weggeworfenen Zigarren⸗ oder Zigaretten⸗ ſtummel handeln kann Der Brand hat nämlich nach ein⸗ wandfreien Feſtſtellungen vom erſten Rang des Zuſchauer⸗ raums ſeinen Ausgang genommen. ee 7... Als die beiden anderen der Richtung ihres Blickes folgten, gewahrten ſie in einem der offenen Fenſter das bärtige Geſicht eines Mannes. „Was fällt Ihnen ein?“ rief Lore kuragiert, obwohl ihr kein ſchlechter Schreck in die Glieder fuhr.„Wer ſind Sie? Was ſuchen Sie hier?“ 8 „Das wollte ich gerade Sie fragen,“ lautete die unbe⸗ kümmerte Antwort.„Wie ſind Sie ins Haus gekommen? Haben Sie Erlaubnis? Ich bin der Wächter hier!“ Das Entſetzen auf Elſes Zügen ſchwand. Der Wächter, ach ſo. Das klang direkt beruhigend. „Kommen Sie herein,“ ſagte Lore.„Wir ſind die neuen Bewohner dieſes Hauſes.“ „Aha,“ nickte das Geſicht am Fenſter.„Ja, ich weiß ſchon. Der Herr Doktor hat ſchon vor ein paar Tagen geſagt, daß Sie kommen würden Da darf man alſo herzlich willkom⸗ men ſagen, wie? Aber für heute habe ich Sie noch nicht er⸗ wartet, ſonſt hätte ich die Tür bekränzt. So was macht ſich immer hübſch. Aber hineinkommen darf ich nicht. Der Herr Rechtsanwalt hat's verboten.“ „Sie dürfen, kommen Sie nur!“ Ein kurzes Zaudern. Dann verſchwand das Geſicht. Hanni nahm die Schweſter beiſeite.„Den Mann behalten wir natürlich, hörſt du? Ich würde mich totgraulen— nachts allein in dieſem Rieſenhaus—, nein, das kommt auf keinen Fall in Frage!“ „So flüſtert doch nicht,“ klagte Elſe von der Tür her. „Mir iſt unheimlich genug.“ 8 „Du biſt von uns dreien der größte Angſthaſe,“ wurde ihr von Lore Antwort. „Dann kann ich ja gehen!“ e „Das könnte dir ſo paſſen. Aber jetzt iſt es zu ſpät. Wir gehen noch in den Geheimkeller, wo die beiden Leichen liegen!“ 5 i 1 89 0 laß den Anſinn!“ Hanni gab ihr einen ärger⸗ lichen Stoß.„Mir iſt das hier alles gruſelig genug, da brauchſt du nicht noch mit ſolchen Sachen anzufangen.. Schritte näherten ſich Himmel, durchſchoß es Lore, wenn der Wichter in Wirklichkeit gar kein 258 ter iſt, ſondern on in der Tür, ein ſchn chter, ein⸗ facher Mann, der ſeine Mütze angeſichts der drei Damen verlegen in den Händen drehte und einen Kratzfuß machte. der Mal für hat em⸗ ro- rafe rur⸗ eine Badiſche Chronik Aufnahme in die Höheren Handelslehranſtalten und die Pflichthandelsſchule. (). Karlstuhe. Aufgrund der Kürzung der Schulzeit der bisher neunſtufigen Höheren Lehranſtalten auf acht Jahre und der damit verbundenen lehrplanmäßigen Gliederung in eine fünfjährige unter⸗ und Mittelſtufe und eine dreijährige Oberſtufe wird in einer Bekanntmachung des Unterrichtsmini⸗ ſteriums für die Handelsſchulen und Höheren Handelslehr⸗ anſtalten folgendes beſtimmt: 1. In die Höhere Handels⸗ ſchule mit einjährigem Lehrgang ſind Schüler aufzunehmen, die das Verſetzungszeugnis in die 6. Klaſſe einer Höheren Schule beſitzen. 2. In die Höhere Handelsſchule mit zwei⸗ jährigem Lehrgang ſind begabte Schüler und Schülerinnen mit abgeſchloſſener Volksſchulbildung oder gleichwertiger Bil⸗ dung aufgrund einer Aufnahmeprüfung aufzunehmen. Als „gleichwertige Bildung“ iſt der Beſitz des Zeugniſſes über den erfolgreichen Beſuch der 4. Klaſſe(Untertertia) einer Höheren Schule oder der entſprechenden Klaſſe einer Oberſchule für Jungen in Aufbauform anzuſehen. Die Aufnahmeprüfung hat ſich in ihrem ſchriftlichen Teil auf Deutſch(Aufſatz und Dik⸗ tat) und Rechnen, in ihrem mündlichen Teil auf Geſchichte und Erdkunde zu erſtrecken. Nachgewieſen werden muß eine gute Beherrſchung des Lehrſtoffes der oberſten Klaſſe der Grund⸗ und Hauptſchule. 3. In die Oberhandelsſchule, die — der Oberſtufe der Höheren Schulen entſprechend— wie bisher dreijährig geführt wird, ſind Schüler aufzunehmen, die eine Allgemeinbildung beſitzen, wie ſie durch den erfolg⸗ reichen Beſuch der 5. Klaſſe einer Höheren Schule erworben wird. 4. Schüler(innen), die das Verſetzungszeugnis nach der ſechſten Klaſſe einer Höheren Schule beſitzen, können in die zweite Klaſſe der Pflichthandelsſchule aufgenommen werden. Beſondere Klaſſen für dieſe Schüler mit einjährigem Lehr⸗ gang ſind nicht mehr zu führen. Die vorſtehenden Beſtim⸗ mungen werden erſtmals Oſtern 1938 angewendet. ) Philippsburg.(Freilegung von Hügelgrä⸗ bern.) Zur 600⸗Jahrfeier plant die Stadtgemeinde groß⸗ zügige Ausgrabungen, um die Geſchichte der erſten Siedlun⸗ gen auf dem Platze von Philippsburg klarſtellen zu können. Im Benehmen mit dem Forſtamt werden die Hügelgräber aus der Hallſtattzeit im Walde zwiſchen Philippsburg und Huttenheim unter Leitung des Bezirksdenkmalspflegers für Vor⸗ und Frühgeſchichte, Hauptlehrer Bauer, ausgegraben. Die Politiſchen Leiter von Philippsburg werden dieſe Aus⸗ grabungen durch Freiwillige Arbeitsleiſtung ermöglichen. () Ettlingen.(Radfahrer ſchwer verunglückt.) Kurz vor Mitternacht ereignete ſich in Ettlingen an der Stra⸗ ßenkreuzung beim„Erbprinzen“ ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Eltlinger Radfahrer durchfuhr die Kreuzung, ohne ſich im geringſten um den Verkehr zu kümmern. So kam es, daß er auf einen Perſonenkraftwagen, der das Vorfahrtsrecht hatte, in großem Tempo aufrannte und mit dem Kopf durch die Scheibe der linken hinteren Wagentür ſtieß. Mit ſchweren Verletzungen wurde der Bewußtloſe in das Ettlinger Kran⸗ kenhaus überführt; ſein Zuſtand iſt ernſt. O Egringen b. Lörrach.(Sturz vom Wagen.) Der Landwirt Zibold aus Egringen ſtürzte beim Jaucheführen vom Wagen und fiel dabei ſo unglücklich, daß die Hinterräder des Wagens über ihn hinweggingen. Zibold hat ſchwere innere Verletzungen erlitten. Freiburg.(Fragwürdige„Fortbildungs“⸗ Methoden.) Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit fand vor dem Freiburger Schöffengericht eine Verhandlung gegen den Z2jährigen ledigen Artur Baumann aus Ihringen a. K. we⸗ gen Diebſtahls ſtatt. Der Angeklagte, der bei Liner Freibur⸗ ger Firma angeſtellt war, hatke von April 1936 bis Januar 1937 Zeichnungen und Werkszettel, die als Grundlage für die Herſtellung von Artikeln der Elektrotechnik dienten, mit nach Hauſe genommen, um angeblich ſich privat„beſſer fortbilden“ zu können. Als die Angelegenheit ruchbar wurde, erfolgte die Entlaſſung Baumanns. Auch nach ſeiner Entlaſſung verſuchte der Angeklagte weiterhin, durch einen Lehrling weiteres Ma⸗ terial, u. a. auch Fotos und Zeichnungen von Geräten, zu bekommen. Der Lehrling machte jedoch ſeiner Firma Mel⸗ dung, worauf Strafanzeige erfolgte. Das Schöffengericht verurteilte den bereits 13mal vorbeſtraften Baumann zu 9 1t. Jahr Gefängnis abzüglich drei Monaten Unterſuchungs⸗ aft. Lörrach.(Im Gefängnis erhängt.) Ein 26⸗ jähriger lediger Mauf hatte ſeine Stellung, die ihm beſonders den Einzug von Geldern zur Pflicht machte, zu Unterſchla⸗ gungen mißbraucht und insgeſamt 2200 Mark veruntreut. Als die Verfehlungen zur Kenntnis der vorgeſetzten Stelle kamen, ging der Angeſtellte flüchtig und trieb ſich tagelang in der Gegend von Haltingen und Eimeldingen herum, bis er ſchließlich in einer Wirtſchaft feſtgenommen und ins hie⸗ ſige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert werden konnte. Einen Tag nach der Verhaftung hat ſich der Täter in ſeiner Zelle erhängt. ———————ç—ꝙ———————— 5— Gauberkeit überan! Sauberkeit bei allen Handlungen ſowohl im Berufs⸗ leben wie namentlich im Haushalt, iſt ein wertvoller Helfer zur Erhaltung der Geſundheit und verhütet andererſeits materielle Verluſte. So zum Beiſpiel kann man ſich tags⸗ über nicht oft genug die Hände waſchen, mit denen alle Gebrauchsgegenſtände, insbeſondere die Speiſen, in Berüh⸗ rung kommen. Wenigſtens einmal wöchentlich ſollte man auch ein Vollbad nehmen. Die der Körperpflege dienenden Gegenſtände muß man einer häufigen Reinigung unter⸗ ziehen. Kämme, Haar⸗ oder Kleiderbürſten ſäubert man in warmem Seifenwaſſer mit einem Schuß Salmiakgeiſt, worauf ſie mit klarem Waſſer abgeſpült werden. Dann denke man immer daran, daß die in der Luft ſchwebenden oft mit Krankheitserregern erfüllten unzähli⸗ gen Staubteilchen ſich auf alle Gegenſtände legen und ſich insbeſondere in Kleidertaſchen, in der Geldbörſe, in Hand⸗ täſchchen und in ſonſtigen in ſtändigem Gebrauch befind⸗ lichen Dingen feſtſetzen. Beim Reinigen von Anzügen, Ueberziehern uſw. empfiehlt es ſich daher, zeitweiſe eine beſonders gründliche Säuberung der Taſchen vorzunehmen. Das gleiche gilt von der Geldbörſe und den Damenhand⸗ taſchen, die täglich dutzende Male benutzt werden. Während die Tuchteile Zebörig gebürſtet werden müſſen, behandelt man das Leder durch Abwaſchen mit einem feuchten Tuch. Hat man einen Schnupfen, ſo bediene man ſich der billigen und hygieniſch einwandfreien Papiertaſchentücher. an vermeidet damit, daß ſich weitere dene durch das Taſchentuch in der Rock⸗ oder Hoſentaſche feſtſetzen. Der Sauberkeit in der Küche muß man ebenſo eine be⸗ 9 8 Aufmerkſamkeit zuwenden. So ſoll man nach jeder 75 9 das Weßbirf abſpülen. Natürlich iſt auch das täg⸗ 2 ufwiſchen der Fußböden in Küchen und den übrigen Wohnräumen ſowie das Abſtauben von Möbeln, Spiegeln und Bildern ein unbedinates Erfordernis. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Betrunken am Steuer.) Gegen 22.15 Uhr ſtießen an der Kreuzung Stern⸗ und St. Gallus⸗ ſtraße ein Perſonenkraftwagen und ein Radfahrer zuſammen. Der Radfahrer ſtieß mit dem Kopf gegen eine Scheibe und trug Schnittverletzungen, Prellungen und eine Gehirnerſchüt⸗ terung davon. Seine Verbringung ins Krankenhaus war not⸗ wendig. Der Lenker des Perſonenkraftwagens, Hermann L. Weidig, geb. am 13. 4. 1890, kaufmänniſcher Angeſtellter, Ludwigshafen, Pfauſtr. 17 wohnhaft, war betrunken. Er hatte vorher an einer Geburtstagsfeier teilgenommen. Es er⸗ folgte ſeine Feſtnahme und Vorführung zum Amtsgericht. Aeberfall auf einen Poſtbeamten Im Dunkeln niedergeſchlagen und beraubt. Darmſtadt. Ein Poſtbeamter wurde abends um 9 Uhr in Nieder⸗Ramſtadt auf dem Wege von der Ortſchaft nach dem Bahnhof von zwei Männern überfallen, niedergeſchlagen und beraubt. Der Beamte hatte einen Poſtſack voll Briefe vom Poſtamt Nieder⸗Ramſtadt an den Zug zu bringen. In der Mitte des Fußpfades, der von der Hauptſtraße nach dem Bahnhofsgebäude führt, ging er an zwei dort ſtehenden Männern vorüber. Gleich darauf ſprangen dieſe auf den Poſt⸗ beamten zu, riſſen ihn rückwärts zur Erde und mißhandelten ihn durch Fauſtſchläge ins Geſicht. Dann flüchteten die Täter und nahmen den Poſtſack nebſt Inhalt mit. Die Poltzei fordert zur Aufklärung der Tat alle Per⸗ ſonen auf, jede geringſte Wahrnehmung, die auf die Tat Be⸗ zug haben kann, der Kriminalpolizeiſtelle Darmſtadt oder der nächſten Polizeidienſtſtelle unverzüglich zu melden. Auerbach a. d. B.(Das Gericht nannte ihn „Geſin uu ugslump“.) Ein 29jähriger Auerbacher hatte ich wegen Amtsmißbrauch, Urkundenvernichtung und verleum⸗ deriſcher Beleidigung vor dem Schöffengericht Darmſtadt zu verantworten. Alle dieſe aten hatte er begangen. als er ein Mädchen ſitzen ließ, die von ihm ein Kind erwartete. Er hatte ſich auf einem vierzehntägigen Urlaub in Frankfurt in ſie verliebt, ſich mit ihr verlobt, glühende Briefe an ſie geſchrieben— bis er auf einmal ohne jeden Grund das Verhältnis abbrach. Unter Mißbrauch ſeiner amtlichen Eigen⸗ ſchaften hatte der Angeklagte dann Nachforſchungen nach dem Leben des Mädchens angeſtellt, ein ihn belaſtendes Amts⸗ ſchreiben unterſchlagen und ſchließlich ſogar das Mädchen auf offener Karte beleidigt. Im Urkeil, das insgeſamt auf ſechs Monate Gefängnis erging, wurde dem Angeklagten beſchei⸗ nigt, er ſei das, was man einen„Geſinnungslump“ nenne. Kaiſerslautern.(Zuchthaus für Amtsunter⸗ ſchlagung.) Die Große Strafkammer verhandelte gegen den 26jährigen Angeklagten Jakob Jung aus Gumsheim, zuletzt Gemeindeſekretär von Elzweiler, wegen mehrerer Amkts⸗ verbrechen. Wegen fortgeſetzter erſchwerter Amtsunterſchla⸗ gung, Untreue und Beſeitigung amklicher Urkunden lautete das Urteil auf zwei Jahre Zuchthaus, zweimal 50 Mark Geldſtrafe und dreijährigem Ehrenrechtsverluſt. Landau.(Reviſton im Metzgerprozeß.) Die in der vorigen Woche von der Großen Strafkammer des Landgerichts Landau wegen fortgeſetzter Beamtenbeſtechung und Schlachtſteuerhinterziehung zu je einem Jahr Zuchthaus verurteilten Metzger aus Herxheim haben gegen das Arteil Reviſion zum Reichsgericht eingelegt. Landau.(Feuer in Zigarrenfabrik.) In Herx⸗ heim ſind die Sortiererei und die Fertigmacherei der Zigar⸗ renfabrik Eduard Mohn u. Cie. durch ein Schadenfeuer aus⸗ gebrannt. Die Maſchinen und Materialien dieſer Ablei⸗ kungen wurden vernichtet. Auch das Lager wurde ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Die Feuerwehren mußten ſich darauf beſchränken, ein Uebergreifen des Brandes, der vier Stunden andauerte, zu verhüten. Zweibrücken.(Wegen Blutſchande verurteilt.) Der 1904 geb. H. Kurtz von Pirmaſens mußte ſich vor der Großen Strafkammer wegen eines Verbrechens der Blut⸗ 15 verantworten. Im Sommer 1937 hat er während r Abweſenheit ſeiner Frau in mehreren Fällen ſich an ſei⸗ ner 14jährigen Stieftochker vergangen, Dieſer ſträfliche Ver⸗ kehr hatte Folgen. Kurtz war voll geſtändig, will aber die Straftaten unter dem Einfluß großer Alkoholmengen began⸗ haben. Die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit durchge⸗ führte Verhandlung endete mit einer Verurteilung des Kurtz zu zwei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus, außerdem wur⸗ den ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt.— Homburg.(Vom Laſtzug getötet.) Der 35jäh⸗ rige Motorradfahrer Hilarius Graf aus Lautzkirchen wurde zwiſchen Homburg und Limbach von einem Laſtzug erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er auf der Stelle tot war. Die Schuld ſoll den Motorradfahrer ſelbſt treffen, der dem Laſt⸗ zug direkt unter die Vorderräder gefahren ſein ſoll. Das Motorrad wurde vollkommen zertrümmert, während der Laſt⸗ zug ſeine Fahrt unbeſchädigt forkſetzen konnte. s Enkenbach.(Kind tödlich e Das drei⸗ jährige Söhnchen des Schreiners Alois Helf fiel in einen Kübel mit heißer Lauge. Das Kind trug dabei ſo ſchwere Verbrennungen davon, daß es ſtarb. Techniſche und Haushalts⸗vehrkräfte geſucht. Saarbrücken. Wie in dem Amtlichen Schulblatt des Neichskommiſſars für das Saarland, Abteilung Kultus und Schulweſen mitgeteilt wird, werden für das kommende Haus⸗ haltsjahr eine größere Anzahl hauswirtſchaftlicher Gewerbe⸗ lehrerinnen, Wirtſchaftslehrerinnen für ländliche Berufsſchu⸗ len, techniſche Lehrerinnen für Haus wirtſchaft und Nadel⸗ arbeit, Gewerbelehrer für das Metallgewerbe und Gewerbe⸗ lehrer für das Malergewerbe im Reichsſchuldienſt des Saar⸗ landes benötigt. Schweres Verkehrsunglück in Neuß Düſſeldorf, 10, Febr. Am Mittwoch ſtieß in Neuß ein Laſtwagen mit Anhänger, der einen vor ihm fahrenden Straßenbahnzug entgegen den Verkehrsvorſchriften links überholen wollke, mit einem ihm entgegenkommenden Straßenbahnzug zuſammen. Die Längsſeite des Triebwa⸗ ens wurde dabei aufgeriſſen. Von den Inſaſſen wurde ein Fahr aſt getötet, außerdem wurden mehrere Fahrgäſte er⸗ heblich verletzt. 5 a Tödlicher Abſturz am Unkersberg. Beim Abſtieg vom Untersberg glitt der verheiratete 23jährige Paul Dongus aus N auf dem Alpenſteig aus und ſtürzte in eine 60 Meter lange Schneerinne, worauf er über eine 15 Meter hohe Felswand fiel, ſich die brach und ſofort kot war. Die Leiche wurde nach Bad Rei⸗ chenhall verbracht. 3 Drei Verletzte bel einem Brand. Nach Mitteilung der Reichsbahndirektion Nürnberg geriet nachts ein Mannſchafts⸗ wagen des zurzeit im Bahnhof Neuſtadt a. A. ſtehenden Gleisbauzuges 2 der Reichsbahndirektion Nürnberg in Brand. Der Wagen brannte vollkommen aus. Drei Arbeiter krugen Verletzungen davon. Halswirbelſäule Rattenbekämpfung. Auf Grund der Bad. Verordnung des Herrn Miniſters des Innern wurde eine allgemeine Rattenbekämpfung an⸗ geordnet. Die Bekämpfungstage ſind auf den 26. und 27. Februar 1938 feſtgeſetzt. Die Eigentümer oder Pächter aller in Seckenheim ge⸗ legenen, bebauten Grundſtücke, Bauſtellen, Lager⸗ und Schutt⸗ plätze, Anlagen, ſowie die Inhaber von gartenwirtſchaftlich und zur Kleintierhaltung genutzten Grundſtücken oder die geſetzl. oder bevollmächtigten Vertreter dieſer Perſonen, haben auf den vorbezeichneten Grundſtücken, ohne Rückſicht darauf, ob ſich dort Ratten gezeigt haben, an geeigneten Stellen(Kellern, Aſche⸗ oder Abfallgruben, Höfen, altem Mauerwerk, Warenlagern, Dachgeſchoßräumen, Dachrinnen und Stallungen) an den beiden Tagen Meerzwiebelpräparate auszulegen bezw. unverzüglich nachzulegen, falls die Mittel ganz oder teilweiſe von den Ratten aufgefreſſen ſind. Die Rattenbekämpfungsmittel müſſen bei den Lieferanten von Rattengift(Apotheke, Drogerien oder Kammerjäger) auf Grund der jetzt zur Verteilung kommenden Abdrucken, denen Beſcheinigungen angeſchloſſen ſind, ſo rechtzeitig be⸗ ſtellt werden, daß das beſtellte Rattengift alsbald bezogen werden kann. Hohes Alter. Frau Käthe Kronauer geb. Bucher, Ww., Hochſtätt 51, begeht heute Donnerstag in einer für ihr Alter noch ſeltenen körperlichen und geiſtiger Rüſtigkeit ihren 76. Geburtstag. Der Hochbetagten, die noch eifrige Leſerin ihres Heimatblattes iſt, die beſten Wünſche. 0 Elternabend. Am Sonntag, 13. Februar, 20 Uhr, ver⸗ anſtaltet die Hitlerſugend Standort Seckenheim einen Eltern⸗ abend in der Turnhalle des Tv. 1898. Eltern zeigt Eure Verbundenheit zur Jugend durch zahlreiches Erſcheinen. Der Führerſchein 4 für Kraftfahrzeuge bis 250 cem. Durch die neue Straßenverlehrsordnung(StVO), die am 1. Januar 1938 in Kraft trat, wurde für Kraftfahrzeuge bis 250 cem der Führerſchein 4 neu eingeführt. Voraus⸗ ſetzung für den Erwerb des neuen Führerſcheins 4 iſt ledig⸗ lich die ausreichende Kenntnis der Verkehrsvorſchriften. Hie⸗ rüber hat der Antragſteller vor der Polizeibehörde oder einer von ihr beauftragten Stelle eine Prüfung abzulegen. Wichtig iſt, daß 1. kein Fahrſchulzwang, 2. keine Verpflichtung zur Ab⸗ legung einer techn. Prüfung, 3. keine Verpflichtung zur Ablegung einer Fahrprüfung beſteht.— Dieſe Beſtimmungen gelten ab 1. 1. 1938 für ſämtliche Kraftfahrzeuge mit einem Hub⸗ raum bis 250 cem. Darüber hinaus bleibt die bisherige Vergünſtigung für Maſchinen bis 200 cem inſofern beſtehen, als dieſe bisher führerſcheinfreien Maſchinen bis zum 30. 9. 1938 keines Führerſcheins bedürfen, auch dann nicht, wenn ſie erſt in der Zeit vom 1. 1.30. 9. 38 gekauft und in Betrieb genommen werden. Ab 1. 10. 1938 ſind jedoch auch dieſe, d. h. ſämtliche Kraftfahrzeuge bis 250 cem führer⸗ ſcheinpflichtig und iſt für ſie Vorausſetzung der Beſitz des Führerſcheins 4. Gas- und Stromdiebſtahl; unbefugte Plombenentfernung Bei Nichtzahlung der Waſſer⸗, Gas⸗ und Stromrechnun⸗ gen tritt bekanntlich eine Sperre durch Anbringen von Plom⸗ ben durch die Städt. Werke ein. Die erneule Entnahme von Waſſer, Gas und Strom nach unbefugter Entfernung der Plomben und andere berechtigte Eingriffe iſt Diebſtahl und wird mit Freiheitsſtraſe geahndet. Das Gleiche iſt der Fall beim Erbrechen und Entleeren von Münzkaſſierern, deren Inhalt mit dem Einwurf der Geldſtücke Eigentum der Werke wird. So liegt ein Urteil vor, wonach vom Amtsgericht in einem ſolchen Falle(es handelte ſich um elektriſchen Strom) der Stromabnehmer und ſeine Ehefrau wegen Stromdieb⸗ ſtahls mit je 2 Monaten Gefängnis beſtraft wurden. * Vom Nationaltheater. In Roſſinis komiſcher Oper „Der Barbier von Sevilla“, die Freitag, den 11. Februar, neueinſtudiert im Nationaltheater erſcheint, ſind beſchäftigt: In den Hauptrollen die Damen Gelly und Landerich und die Herren Lienhard, Koblitz, Scherer, Heinrich Hölzlin und Peter Schäfer. Muſikaliſche Leitung: Karl Elmendorff. Regie: Friedrich Brandenburg.— Das Schauſpiel bereitet unter der Leitung von Rudolf Hammacher die Erſtaufführung von Charlotte Rißmanns Luſtſpiel„Verſprich mir nichts“ vor. — Auch Schienenfahrzeuge hupen! Der Eiſenbahnbe⸗ trieb bringt es mit ſich, daß Triebwagen, Kleinlokomotiven und Gleiskraftfahrzeuge mit akuſtiſchen Signalmtteln aus⸗ gerüſtet werden müſſen, deren Töne ſich von den Schall⸗ zeichen der Kraftfahrzeuge(Hupen uſw.) nicht ſonderlich unterſcheiden. Hört ein Kraftfahrer bei Annäherung an einem ſchienengleichen Bahnübergang Hupen⸗ oder ähnliche Warnungszeichen, ſo darf er ſich keinesfalls darauf ver⸗ laſſen, daß dieſes Zeichen von einem Kraftfahrzeug auf der Straße ausgeht; vielmehr muß er damit rechnen, daß gc ein Triebwagen oder ein anderes Schienenfahrzeug näher und ſein Verhalten dementſprechend einſtellen. Auf jeden Fall: Vorſicht! — Aeberſchreitung des Höchſtgewichts bei Briefſendun⸗ gen. Bisher ſind freigemachte gewöhnliche Briefe, Druckſa⸗ chen, Warenproben, Geſchäftspapiere und Miſchſendungen, deren Abſender bekannt war, zurückgegeben worden, wenn 5 das Höchſtgewicht(500 Gramm) überſchritten. Um die urch die Rückgabe ſolcher Sendungen eintretende Verzö⸗ Seni zu vermeiden, wird die Deutſche Reichspoſt ſolche endungen, wenn die Gewichtsüberſchreitung nicht mehr als 50 Gramm ausmacht, künftig nicht mehr zurückgeben, ſondern Briefe als„Briefpäckchen“, die andern Sendungen als„Päckchen“ bezeichnen und behandeln. Der Gebühren⸗ unterſchied von 20 oder 10 Pfennig wird nachgeklebt und der verauslagte Betrag vom Abſender eingezogen. Etwa vorhandene Bezeichnungen der Sendungen als„Druck⸗ ſache“,„Geſchäftspapiere“ uſw., werden geſtrichen. — Keine Goldfedern und keine goldenen Brillen mehr. 5 gangsbeſtimmungen ſind vorgeſehen. gelten die einſchränkende orſchri Anſere Ernährung im Februar Von Dr. Wolfgang Clauß. Die Art der im Februar zur Verfügung ſtehenden Nah⸗ rungsmittel wird ebenſo wie in den Vormonaten in erſter Linie durch die Tatſache beſtimmt, daß wir noch immer im Winter ſind Die Auswahl an friſchem Obſt und Gemüſe kann deshalb naturnotwendig im Februar nicht ſo aroß ſein wie wir ſie uns vielleicht wünſchen möchten. Man ſoll aber nicht glauben, daß es nicht möglich wäre, auch im Februar den Bedarf an friſchem Gemüſe mit Er⸗ zeugniſſen aus deutſcher Scholle zu befriedigen. Es gibt ſo⸗ gar eine ganze Reihe von Gemüſen, die im Februar für den Verbrauch beſonders empfohlen werden kön⸗ nen, weil ſie reichlich zur Verfügung ſtehen. Es ſind dies Weißkohl, Grünkohl(Braunkohl) und Kohlrüben. Neben dieſen Gemüſearten, bei denen ein verſtärkter Verbrauch ſogar volkswirtſchaftlich erwünſcht iſt, ſtehen ſelbſtverſtändlich auch die anderen Wintergemüſe zur Ver⸗ fügung. Vom volkswirtſchaftlichen Standpunkt iſt hier je⸗ doch weder eine beſondere Bevorzugung noch eine Vermin⸗ derung des Verbrauchs notwendig. Beim Obſt ſind wir allerdings im Februar ſchon zu einem erheblichen Teil auf ausländiſche Ware angewieſen. Aus deutſcher Scholle kann nur auf das Obſtprodukt, die verbilligte Marmelade, hingewleien werden. Hier iſt eine Verſtärkung des Verbrauchs nach wie vor er⸗ wünſcht, um dadurch einen verminderten Fettverbrauch zu ermöglichen. Sparſamkeit im Fekttverbrauch iſt und bleibt nun einmal die dringendſte volkswirtſchaftliche Forderung, die an die Verbraucher gerichtet werden muß. Die Fettverſorgung wird wohl noch auf lange Zeit der ſchwächſte Punkt unſerer Verſorgung mit Nahrungsmitteln bleiben. Dies gilt insbeſondere für das Jahr 1938, in dem in den Sommer- und Herbſtmonaten der deutſche Schwei— nebeſtand infolge vorausgegangener Futtermittelknapp⸗ heit nicht in der Lage ſein 19180 die Mengen an Fett und Schweinefleiſch zu liefern, die wir zur vollſtändigen Dek⸗ kung des Bedar aus unſerer Erzeugung benötigten. Das Ergebnis der Schweinezählung von Anfang Dezember 1937 hat dies noch einmal beſtätigt. Erfreulicherweiſe hat dieſe Zählung aber auch erkennen laſſen, daß die Landwirtſchaft bereits wieder mit der Verſtärkung des Schweinebeſtandes begonnen hat. Die Vorausſetzung hierfür hal vor allem die Rekordernte an Hackfrüchten geſchaffen, die vor allem eine Folge der von Miniſterpräſident Göring angeordneten Düngemittelverbilligung war und die Verſorgungslage mit Futtermitteln weſentlich entſpannte. Die Grundlage unſeres Schweinebeſtaͤndes und damit unſerer Fleiſch⸗ und Fettverſorgung, die Kartoffel, iſt in Deutſchland in dieſem Jahr reichlich vorhanden. Es dürfte damit ſchon heute feſtſtehen, daß die Spannungen, die wir in der Verſorgung mit Schweinefleiſch im Laufe des Jahres 1938 zu erwarten haben, in Deutſchland keine Dauererſcheinung ſein werden. Im übrigen wer⸗ den dieſe Spannungen im Sommer und Herbſt 1938 umſo geringer ſein, je mehr wir ſchon jetzt freiwillig unſeren Verbrauch an Schweinefleiſch vermindern und dadurch den zuſtändigen Stellen die Möglichkeit geben, Füzthals worte von Schweinefleiſch anzulegen, die dann in der Zeit der Verknappung eingeſetzt werden können. Die Möglichkeit, den 108 nee von Schweinefleiſch zu vermindern, iſt im Februar insbeſondere dadurch gegeben, daß Hammel⸗ und Kalbfleiſch für einen verſtärk⸗ ten Verbrauch empfohlen werden. Beide Fleiſcharten ſtehen im Februar ſaiſonmäßig reichlich zur Verfügung. Beim Hammelfleiſch handelt es ſich allerdings um mehr als eine reine ſaiſonmäßige Erſcheinung. Im Kampf um die Nahrungs⸗ und Rohſtoffreiheit wird auch eine Vermehrung der Schafhaltung angeſtrebt, um dadurch die Selbſtherſor⸗ gung mit Wolle 50 erhöhen. Dieſe Bemühungen haben auch ſchon zu einem beträchtlichen Erfolg geführt. Wir beſitzen heute rund 5,4 Millionen Schafe gegen etwa 3,5 Millionen im Jahre 1933. Die h at d des Schafbeſtandes bringt automatiſch einen e all von Hammelfleiſch mit ſich. Dieſem Mehranfall ſteht allerdings nur ein zögerndes Mit⸗ gehen des Verbrauchs an Hammelfleiſch gegenüber. Aus Unkenntnis lehnt manche Hausfrau die Verwendung von Hammeffleiſch in ihrem Haushalt ab. Die Verminderung des Schafbeſtandes von 28 Millionen Stück in der Mitte des vorigen Jahrhunderts auf den Tiefſtand im Jahre 1933 hat die deutſche Hausfrau vergeſſen laſſen, eine wie vor⸗ zügliche Bereicherung des Küchenzettels das Hammelfleiſch darſtellen kann. Dieſe verloren gegangenen Kenntniſſe für die Zubereitung des Hammel⸗ fleiſches müſſen jetzt wieder erworben werden, denn der Wille der Führung, den Schafbeſtand im Intereſſe der Wollerzeugung immer weiter zu erhöhen, muß ſelbſtver⸗ ſtändlich durch einen erhöhten Verbrauch an Hammelfleiſch unterſtützt werden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß für den verſtärkten Ver⸗ brauch im Fehruar auch wieder der Fiſch beſonders emp⸗ fohlen wird. Insbeſondere ſind in dieſem Monat Salz⸗ heringe, Seelachs und Kabeljau zu empfehlen. Man ſoll nie vergeſſen: Fiſch iſt auch Fleiſch. Darüber hinaus ſteht auch weiterhin zur Deckung des Eiweißbedarfs der billige und nahrhafte Juark reichlich zur Verfügung. Das gleiche gilt für die Schweſtererzeug⸗ niſſe des Zuarks, nämlich Trockenmilchpulver und die ver⸗ ſchiedenen Eiweißkäſe. Ueber die Geſtaltung der Grundlage unſerer Ernährung iſt für den Februar nichts Neues zu ſagen. Parole bleibt nach wie vor:„Mehr Kartoffeln ſtatt Brot“, Dies gilt vor allem für das Weizenbrot. Zur Erreichung der ſparſamen Verwendung von Brot ſteht im übrigen auch die Haferflocken zur Verfügung, die vor allem beim Frühſtück gute Dienſte leiſten kann. Sportnachrichten Badens Fußballſpieler an drei Fronten Die beſten Fußballſpieler des Gaues Baden kämpfen am Sonntag, 20. Februar, an drei Fronten. Die erſte Garnitur beſtreitet das fällige Vorſchlußrundenſpiel zum Reichsbund⸗ pokal⸗Wettbewerb vorausſichtlich in Mannheim gegen den Gau Südweſt, eine weitere badiſche Vertretung, die durch drei würt⸗ tembergiſche Spieler verſtärkt wird, trifft in Straßburg auf die Auswahlmannſchaft des Elſaß und ſchließlich mißt der badiſche Nachwuchs ſeine Kräfte mit dem des Gaues Südweſt in Wiesbaden. Pokalelf gegen Südweſt. In der Vorſchlußrunde zum Reichsbundpokal⸗Wettbewerb trifft die badiſche Mannſchaft am 20. Februar vorausſicht⸗ lich in Mannheimer Stadion auf die Vertretung des Gaues Südweſt. Zu dieſem Spiel wurde mit zwei Ausnahmen die gleiche Elf aufgeſtellt, die am vergangenen Sonntag in Karls⸗ ruhe das Zwiſchenrunden⸗Wiederholungsſpiel gegen den Gau Bayern ſiegreich beſtritt. Geändert wurde die linke Sturm⸗ flanke. Für Föry und Biehle ſpielen die beiden Mannheimer Lutz und Striebinger Halblinks bezw. Linksaußen. Nachwuchs gegen Südweſt. Die badiſche Nachwuchself, die in Wiesbaden am 20. Februar gegen eine gleiche Auswahl des Gaues Südweſt ſpielt, wurde wie folgt aufgeſtellt: Dieringer(Vf. Neckarau); Bolz 2(Karlsruher F V.), Streib(SVg. Sandhofen); Hen⸗ ninger(VfR. Mannheim), Neuweiler, Eberle 2(beide 1. FC. Pforzheim); Raſtetter(VfB. Mühlburg), Rohr(VfR. Mann⸗ heim), Berroth, Oppenhäuſer(beide VfB. Mühlburg), Wahl (Vf. Neckarau). Geänderter Spielplan. In Anbetracht deſſen, daß der Fußballmeiſter des Gaues Baden bis zum 13. März ermittelt ſein muß, wurde für den kommenden Sonntag, 13. Februar, das Spiel 1. FC. Pforzheim— Phönix Karlsruhe angeſetzt. Die für dieſen Tag vorgeſehene Begegnung FV. Kehl— Phönix Karls⸗ ruhe wird an einem ſpäteren, noch nicht bekannben Termin nachgeholt. 7. Badiſche Gerätemeiſterſchaften. Zum vierten Male werden am kommenden Sonntag die Gerätemeiſterſchaften des Gaues Baden, diesmal in Wein⸗ heim, durchgeführt. Dieſe Kämpfe bilden ein erſtklaſſiges ſportliches Ereignis und vermitteln einen wertvollen Maßſtab von der Leiſtungshöhe und Entwicklung des Geräteturnens am Oberrhein. Neben den Turnern und Aelteren werden auch die Turnerinnen und die männliche Jugend zum Kampfe antreten. Zahlreich ſind die Meldungen eingegangen, die die Namen der beſten Kräfte des Gaues enthalten, ſodaß mit einem ſpannenden Kampf gerechnet werden muß. Die Turner beſtreiten einen Zwölfkampf, die Turnerinnen einen Acht⸗ kampf und die Jugend einen Sechskampf. Die Treffen der früheren Jahre in Gaggenau, Kehl und Offenburg haben gezeigt, daß die Meiſterſchaftskämpfe größte Beachtung fin⸗ den. Im Vorjabre wurde Karl Stadel(Konſtanz) badiſcher Gerätemeiſter. Der neue Reichs bankausweis Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Februar at ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Anlage 25 Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 350,3 Mill. Mark auf 5629,1 Mill. Mark verringert. In der erſten Februarwoche ſind 479 v. H. der Ultimo⸗Bean⸗ ſpruchung wieder abgedeckt worden gegenüber 75,5 v. 2 im Vorjahr. Dieſe Entlaſtung iſt, obwohl ſie unter dem Vor⸗ jahr liegt, als normal anzuſprechen, wenn man berückſichtigt, daß der Stichtag des diesjährigen Ausweiſes für die erſte Februarwoche nach dem Termin der neuen Reichsanleihe liegt, während er im Vorjahr vor dem Reichsanleihetermin lag. Ueberdies ſcheint ſich in dieſem Jahr der bevorſtehende Steuertermin ſtärker fühlbar zu machen. Der geſamte Zah⸗ lungsmittelumlauf betrug am 7. Februar 6854 Mill. Mark gegen 7121 Mill. Mark in der Vorwoche, 7032 im Vormonat und 6440 im Vorjahr. Die Beſtände an Gold und deckungs⸗ fähigen Deviſen ſind um 0,2 Mill. Mark auf 76,3 Mill Mark geſtiegen. Zeitſchriften und Bücher. Der Geheime Kabinettsrat der Deutſchen Reichsregierung umfaßt eine Reihe ganz hervorragender Perſönlichkeiten und Mitarbeiter des Führers. Die ſoeben erſchienene neue Num⸗ mer 7 der„Funk⸗Illuſtrierten“ bringt hierüber einen Bild⸗ bericht. Und dann ſehen wir auch einmal die vielen wohl⸗ bekannten Stimmen vom Reichsſender München im Bilde. Die Stimmen aus dem ganzen Sendegebiet geben einen ſtets beachtenswerten Ueberblick über das Wochenprogramm. Das Beſondere der Rundfunk⸗Woche iſt dem Rundfunkhörer mit„wenig Zeit“ ein willkommener Hinweis. Der umfang⸗ reiche Programmteil der„Funk⸗Illuſtrierten“ in Stuttgart erſcheint beachtenswert: alle deutſchen Reichsſender und über 50 Auslandsſender! Nebenbei ſind die Bezieher der„Funk⸗ Illuſtrierten“ noch gegen Anfall verſichert und die Höhe der Auszahlungen hat das erſte 100 000 Reichsmark ſchon weit überſchritten.— Der Verlag Wilheim Herget in Stutt⸗ gart verſendet auf Wunſch gern Probenummern dieſer boden⸗ ſtändigen Rundfunkzeitung. 8 Das Frühjahrs⸗Modeheft der„Süddeutſchen Hausfrau“ mit 40 ſchönen, zum Teil farbigen Modellen entzückender Kleider, flotter Koſtüme, Mäntel und feſcher Komplets, iſt ſoeben erſchienen. Dieſes Heft wird allen Frauen bei der Wahl der Frühjahrskleidung ein nützlicher Berater ſein. Alle Modelle können leicht nach den praktiſchen Lindaſchnitten ſelber geſchneidert werden. Das lebendige Wochenblatt für Haus und Familie bringt immer ſchöne Moden und Hand⸗ arbeiten, viel Unterhaltung, Anregungen für die Küche, Haus und Heim und gute Romane. Das Frühjahrsmoden⸗ heft der„Süddeutſchen Hausfrau“ erhält man für 30 Pfg. ohne Schnittbogen und für 40 Pfg. mit Schnittbogen bei jedem Buch⸗ und Zeitſchriftenhändler oder vom Verlag, Berlin SW'ö68. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 10. Februar: Miete B 16 und 2. miete B 8: Der Reiter. Schauspiel von Heinrich Zerkaulen. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. Freitag, 11. Februar: ſtachmitkags⸗Vorſtellung, Schüler⸗ miete B: Der Reiter. Schauſpiel von Heinrich Zer⸗ kaulen. Anfang 15, Ende gegen 17.45 Uhr.— Abends: Miete F 16 und 2. Sondermiete F 8: Der Barbier von Sevilla. Oper von Roſſim. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. mstag, 12. Februar: Miete C 15 und 1. Sondermiele T8: Zu Richard Wagners Todestag am 13. Februar: Siegfried, von Richard Wagner. Anfang 18.30, Ende etwa 23 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Samstag, 12. Februar: Für die NScö.„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Mannheim Abt. 124 bis 129, 148 bis 151, 181 bis 184, 261 bis 267, 281 bis 284, 504 bis 507, 514 bis 517, 554 bis 557, 599, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 7007 Richter— nicht Rächer. Trauerſpiel von Lope de Vega, Ueberſetzung und Nachdichtung Hans Schlegel. Anfang 20. Ende gegen 22.30 Uhr. Sonder⸗ * 1 Heute frische Für das 5 8 2 2 2 72 2 7 9* Seefische! I Turnverein 98. An der morgen Freitag abend 8 Ahr ſtatt⸗ das große Filmereignis für Seckenheim! Eintopfgericht Kabliau im Ganzen findenden„Volksdeutſchen Kundgebung“ wird um voll⸗ ee 5 500 8 32* zählige Teilnahme gebeten. 5 im Anschnitt 5 Sauerkraut ½ Kilo 12 Pfg. Salsbohnen, abgebrühte 5 ½ Kilo 22 Pfg. Erbſen, geſchälte 5 ½ Kilo 26 u. 32 Pfg. Weiße Bohnen J ½ Kilo 24 Pfg. 500 fr 34 Ele... 4. Kleingärtnerverein, Mhm.⸗Seckenheim. Sardellen, Capern P 5 Am Sonntag, 13. Februar, nachm. 3 Ahr, findet die aniermehl Wee ee, Jahres- Versammlung Brotaufstrich Iwei Menschen nach dem Roman 8 Do o Anf“ S 7 8 5 3 2 5 5 5 0 9 5 5 825 e eie F von Richard Voss.. 5 5 Kilo 24 Pfg. Rübenkraut 500 fr 18 3 9 geben. Linſen Gee and Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet ½ Kilo 30, 34, 36 Pfg. Wie lade Der Vereinsleiter: Herr. a Knorrs i f˙ 5 ie Junge Prau Maggis Eintopfgericht Er 5⁰⁰ 45 10 Pig. Sammel⸗Anzeiger oder Ppilllloin 5 5 1 1 2 E 8 7 und Apfel mit Peabee uk für Mitglieder der Landw. Ein⸗ U. Verkaufsgenoſſenſchaft. zum Servieren 1 99 991 500 br 42 Die Kactoffel⸗Schnitzel ſind eingetroffen und geſucht. 125 er 43 Pfg. Himbeer-Apfel morgen vormittag in unſerem Lager abzuholen. Zu erfragen in der 500 fr 45 Eier⸗Schnittnudeln 2 5 ½ Kilo ab 44 Pfg. Geſchäftsſt. d. Bl. —— Eier⸗Makkaroni * Friſche Grieß⸗Makkaroni 500 gr 17 5 Grieß⸗Spaghetti 3 0% Rabatt 7 Geefi che* 172 Kilo 38 Pfg⸗ ö 9 Eier Spaghetti 8 702 2 7 2 eingetroffen; ferner Kabliau weben„.. 5 5 5 2 i . ſiorſten⸗f Ullermehl Filet Evegbsfenfg 20 9 8 4 2 ilo 9. die guten f Mex. Schmich. Graupen Lebensmittel-Facigeschäfte 5 ½ Kilo, 23, 26, 27 Pfg. Gemüſe⸗ und Obſt⸗Konſerven 3% Rabatt von Kabliau Fiſch⸗ Marinaden in groß. Auswahl Jak. Würthwein Lebensmittel, Feinkoſt. 222 Zwecmüßige Kunden Werbung durch die Zeitungsanzeige ſenkt die Waren⸗Preiſe weil durch die Zeitungsanzeigen größerer Amſatz erzieltwirg Taglohn-Zettel für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der Neckar-Bote-Druckerei. J 5 F, 8 Hergestellt in den Persilwerken dhe uneaeg uca snyißg gen jwuluie nz usbunacc g unos ui icpiu önjqpl Laech ue nv gun agen Icpiu zob ppuggick 4s eiae; ze eee eiue ecdbu uee eun weeuene egemeg gun ue ur d va unzg zue zva se gun gpuech ueuez upleg jede ue uv opc sopog usßulg juuvqeb 918 anjcg usul inv eibreg gun de jg pe„ung cpi gel v“ ind ueueſpeahe bur uten cpo uiel ejauvq zaegsnoch ae go gun inv sojegnz anedu va gun zzu pana uepug meg inv oqupc did dog ac) inv un nend zo ugeaeg eunund duis ueuuiaq ua Budzzae eihckoi ae sii ug! eam 018 „ hlva uhr nes gnu cpo g uagech uicda demundg sog ih 0 80 unvla Lubßb eig a eibvaf bloc ii ie un bons SBeeavaes up 00a ue a0 len ute lenz Jugegegz uda uach nd 40 dignu une faetpif sub un eil zwa zh Luv o aba wun uo equnzhhegeigz eig go Jckoß ueg n vag ao gun apoch ure onen ec ende en ene e ecdpnluszgaog gun zehn usgol uegvoch undd u aun Lach zchoa gun bignutchl uewa saupcz eule igvlsnv ae eig uelnvz ne zemun zuslergebne ung sog un Slpfoahlugoch mn pnand snoch suf ae ezuuva zgogeb olg Sezuuog usgeb fungsnyz uc aeqn aeg Aomeß biqunsnv zenpugegz ueuls nohigz ur holng pang uvu opc zusgepleb ava sog bunden) ao dee en een eee er e eue eule ug oog zuzehue ibupj uaegogz ua ai 0 i cpou ulnvg qe usbufackaegt wund önlckoh Las SUlppog „usgea nd 0 ui spane dog c emu een er enen ee un uo“ q unddegz uda sog enge„ind a s 0“ tego— eq guvulenzg“ „pee ne eee dee egregeß pi jg een ech eee e e bung doaelloq uss Apis“ obo a0 sio uv usphaunenl usul goleg eule due ze ubechsqun zwa gihuz sugdasegz peo deu„ſugeaeg uda aaech“ egpu mblbuvr vv gun nog neues aeg dub guss uch Ipfehhesa ai ug agu ung! di gene o pee ee e ee eee nz euge lunogz usuſe usbeb neun uenupacea nu ed Age dlol beg dle as eas fügen uiqr uca eine dera uunvg use hogvusbuv dran puqusbnzz ueslcppu un genug gun— pnane ze spa gusund n ezeee, eee gende se Ackunzhunvgz Uefbplebqo un glos uin sig fo Invabg che uin anu ze Inv cpo Igvi g aeg egg jouse oz uupbeg ujez ⸗ung ne zabzl se sib ue megane eig ae einen uuvg gat 77 3 e ed „Iangaeg zug— sb oi jo ingen— spa ci og Iqnqazqieup— sb Gi oc“ an dig oll gecezu aun pog aun feine une ei Pang aheuch] zung sva aun Unze reg Lech sog va oi ed be et ee ec genf uepbaiaedein oi 4 une„anqzeqteucds“ aun gag A0dule z ed 4 ue e ee debe ei ec“ eegune SC„I qnqasie up— san(oi och ngaegseuce— spa bi o“ taneneuae pnagainvun ueuaz uuf u vag ed a0 ꝙpnacklaegnog ususe gegn no oſönzaea Pos unzg epic muegel un bo snutgzaqn email zegleg und , Szlackus die i used uebeb Kockue ueppfleſoch uoa 94095 ue uegeagmunguvc un scpnm neh uch un gun dener aun ezuggaa se sbich eim usbpiche usage ue gezun zlaog ioc so aegezu gun Inv ie zac ed eneoh Noneuh dug sn n i ee e ego gun usuugz ne usqcgsnv odungg eus ci un bnusb peg ou zwa 85 ihvugea aqeun ichu avs„iaeuſe zeqv a sda b ach“:inasnzy svlos ad gg of bn eng guehoab 0 gon a0 uam ne uen vag usgſeg di un ache bn bude aun tuo ie eigne jofacl zezunuig uenoch ug u! ue! ⸗nic zock ue ueaan! 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Dann, nach einem unmerklichen Kopfnicken, mit dem er ſeine letzten Bedenken zu zerſtreuen ſchien, ſagte er ernſt: „Weißt du, was heute mittag geſchehen iſt? ines der kurfürſtlichen Schiffe iſt führerlos abgetrieben; alle drei Ankerketten waren ſo weit angefeilt, daß es nur einer etwas bewegteren See bedurfte, um ſie vollends reißen zu laſſen.“ Joch ſah den Sprecher aus weit aufgeriſſenen Augen an. „Das Fahrzeug konnte geborgen werden,“ fuhr Bevern raſch fort.„Die Anker ſind verloren.“ fuhr mit dem Handrücken über die Stirn.„Warum ich dir das erzähle? Weil ich dir vertraue und dich, gerade dich, Joch Wigand, dazu auserſehen habe, dieſes Vertrauen durch eine Tat zu rechtfertigen. Bleib ſitzen,“ befahl er, als Joch faſſungslos vom Stuhl hochfederte, um dann mit kalter Stimme fortzu⸗ fahren:„Du haſt einen Schwur getan, und ich habe dir geglaubt. Biſt du dennoch ein Schuft, ſo mag dich die Auf⸗ gabe, die ich für dich bereit halte, nur um ſo ſchneller ent⸗ larven. Biſt du es nicht, kann dein Wunſch, dem K rfürſten zu dienen, eher in Erfüllung gehen, als es er anderen Urnſtänden möglich geweſen wäre. Du ſi alſo, Joch Wigand, daß ich auf der einen Seite Hoffnungen auf dich ſetze, auf der anderen aber auch gewappnet bin, wenn ich einem Lumpen mein Vertrauen geſchenkt habe.“ Joch verſchl e n Aten Etwas E i 5 ſo ſeinem Leben mit etwas, das ihn jet n, 0 j umtes wußte, erſchauern ließ bis in die Grundfeſten ſeiner Seele. Klaus von Ber Augenpaar haftete unentwegt auf ihm. Dann, nach ein paar Sekunden, die Joch wie Ewig⸗ keiten dünkten, 5 „Herr von Beve „„ einen Ei heimſchrank Dokumer tigkeit auf,“ Bevern trat an die link. ild vom Nagel wies auf ge erkennbare und mit laſſene Frage ſtellt; enthalten doch die Pläne ganz klare Ri i ir den Kriegszug gegen Spanien. Wenn dieſe Papier iern in die Hand geſpielt verden, kö i 5 fen, was a J eine nie wieder Nein, Joch andere von ihm weitere Wort. „Die Dokumente, die du aus dieſem Geheimfach rauben wirſt, ſehen ſo aus,“ fuhr Bevern fort, öffnete das Fach mit einem kompliziert gearbeiteten Schlüſſel und brachte drei— leere Blätter zum Vorſchein.„An ihrer Echtheit iſt nicht zu zweifeln. Hier ſiehſt du die eigenhändige Unter⸗ ſchrift unſeres durchlauchtigſten Kurfürſten, dort ſein Pri⸗ vatſiegel. Haſt du dich überzeugt?“ Joch ſtarrte auf die leeren Blätter, auf denen weder etwas von einem Namenszug noch von einem Siegel zu erſpähen war. Herr von Bevern ſprach indeſſen ſchon unbeirrt weiter. „Mit dieſen unerſetzlichen Dokumenten, die in der Hand eines geriſſenen Verräters einige tauſend branden⸗ burgiſche Taler wert ſind, verſchwindeſt du aus dieſem Hauſe. Du haſt beſonderes Glück, weil der Himmel voll⸗ kommen bezogen iſt und kein Mondſtrahl zur Erde kann. Natürlich kannſt du Pillau bei Nacht nicht verlaſſen. Die Wachen ſind überall verdoppelt, und du würdeſt nur den Häſchern geradewegs in die Arme laufen. Da iſt es ſchon beſſer, den neuen Tag abzuwarten. Verſtecke gibt es ge⸗ nug, wo ſich ein Burſche wie du verbergen kann. Da iſt zum Beiſpiel ein augenblicklich leerſtehender Lagerſchup⸗ pen am äußerſten Ende des Hafens. Du kannſt ihn nicht verfehlen. Der Aufenthalt dort mag nicht gerade ein Ver⸗ gnügen ſein. Der Wind pfeift durch tauſend Löcher, und an Ratten herrſcht auch kein Mangel. Ich denke aber, daß dir das nicht viel ausmachen wird.“ Bevern nahm die leeren Blätter, warf ſie in den Pa⸗ pierkorb, ſchloß das Geheimfach wieder ab und hing das Bild an ſeinen Platz zurück. „Den Raub entdecke ich erſt morgen früh. Ich rufe ſo⸗ fort das ganze Perſonal ſowie alles, was ſonſt noch hier ſchläft, zuſammen und ſtelle dabei dein Fehlen feſt. Ich eile ahnungsvoll in dein Zimmer und ſehe, daß du es flucht⸗ artig verlaſſen haſt. Im Erdgeſchoß ſteht ein Fenſterflü⸗ gel weit offen. Durch dieſes Fenſter haſt du, den Raub in der Taſche, das Weite geſucht. Was ich nach dieſen Feſtſtellungen unternehme, iſt leicht zu erraten,“ fuhr Klaus von Bevern leiſe fort.„Ich alar⸗ miere die ganze Stadt, laſſe auf allen Straßen durch He⸗ rolde bekanntgeben, welches Verbrechen du auf dich ge⸗ laden haſt, und ſetze auf deine Ergreifung eine ſtattliche Belohnung aus. Bis zu dieſem Punkt kann ich dir, wie du ſiehſt, die einander folgenden Ereigniſſe mit großer Sicher⸗ heit vorausſagen. Was aber dann geſchieht, wird der mor⸗ gige Tag lehren. Begreifſt du, was mit all dieſen Dingen beabſichtigt iſt?“ Joch hatte blitzende Augen. „Nein,“ rief er, nicht ganz— aber wahrſcheinlich— ich weiß nicht— vielleicht eine Liſt!“ „Die ganze Geſchichte iſt für dich nicht ungefährlich, Joch Wigand. Mein ganzer Plan läuft auf einen letzten, verzweifelten Verſuch hinaus, die Schurken zur Strecke zu bringen. Man hat die Schiffe angebohrt, hat ſie in Brand geſteckt, hat Lunten gelegt und ſonſt noch hunderterlei ver⸗ ſucht, ſie an der Ausfahrt zu hindern. Alle Gegenmaßnah⸗ men ſcheiterten. Jede Stunde kann neue Anſchläge brin⸗ gen, Anſchläge, die vielleicht nicht mehr rechtzeitig entdeckt werden und den Untergang des ganzen Unternehmens nach ſich ziehen. Ich kenne meine Feinde nicht. Aber ſie um⸗ lauern mich bei Tag und Nacht. Auch jetzt,“ fügte er hinzu und wies mit einem harten Lachen zum Fenſter hin.„Da unten ſchleichen Spione herum. Ich ſehe ſie nicht, aber ſie ſind da. Immer. Zu jeder Stunde. Man will wiſſen, was ich treibe, was ich unternehme, wer zu mir kommt und wer das Haus verläßt. Seit Wochen geht das ſchon.“ Das hatte Joch nicht vermutet. „Dann,“ ſtammelte er,„dann muß es ja eine ganze Bande ſein!“ „Zu der auch du gehörſt.“ „Nein! Bei Gott, ich ſchwöre es!“ „Nun,“ winkte Bevern ab,„die Zukunft wird es leh⸗ Meinſt du es ehrlich, kann dem Treiben der Schur⸗ — vielleicht— ein Ende bereitet werden. Spielſt du falſches Spiel, kannſt du mir nicht mehr ſchaden, als mir ſchon geſchadet worden iſt, und biſt überdies über Nacht entlarvt; denn daß die Pläne, die du angeblich raubſt, nur in der Phantaſie beſtehen, haſt du ja wohl in⸗ zwiſchen begriffen.“ Klaus von Bevern war mehrmals in tiefem Sinnen und ab gegangen. Als er ſchließlich ſtehen blieb, hörte wie ſeine Zähne aufeinanderknirſchten. „Es muß ein Ende gemacht werden, hörſt du, Joch? Niemand kann dieſen Zuſtand auf die Dauer ertragen. Niemand. Die Flotte muß auslaufen, ſoll Brandenburg nicht zum Geſpött aller ſeefahrenden Nationen werden. Glaubſt du, der Kurfürſt würde es je überwinden, wenn die Flotte, ſeine Flotte, auf dem Meeresgrund läge, noch ehe ſie jemals das freie Meer geſehen? Es geht um Gro⸗ ßes, Joch, vielleicht um das Größte der letzten Jahre überhaupt!“ Bevern ſprach in tiefer Erregung weiter. „Warum ich gerade dich dazu auserſehen habe, an der Vernichtung der tückiſchen Gegner mitzuarbeiten? Errätſt du es nicht? Ganz Pillau hat davon erfahren, als man dich auf dem Schiff entdeckte und unter dem Verdacht der Brandſtiftung in den Turm warf. Und ganz Pillau weiß, daß ich dir Vertrauen geſchenkt und dich in meinem Hauſe aufgenommen habe. Glaubſt du nicht auch, daß es in Pil⸗ lau genug Menſchen gibt, die meine Handlungsweiſe nicht verſtehen und dich nach wie vor für einen Schuft halten? Nach wie vor laſtet auf dir der Makel des Verbrechens. Wer alſo könnte geeigneter ſein als du, die Dokumente zu rauben, die ich angeblich in meinem Hauſe verwahrte? Es wird in Pillau nicht einen Menſchen geben, der auch nur einen Augenblick an dem Märchen von deiner neuen Tat und deiner nächtlichen Flucht zweifelt! Und— was noch tauſendmal wichtiger iſt— auch meine Gegner werden, wenn du wirklich keiner der ihren biſt, auf der Stelle be⸗ reit ſein, in dir einen Kumpan zu erblicken, einen Geſin⸗ nungsgenoſſen, der zu jeder Lumperei fähig iſt. (Fortſetzung folgt.) Steuerermäßigung und Wehrpflicht unter Karl Theodor. Bei der Thronbeſteigung des Kurfürſten Karl Theodor tobte noch der öſterreichiſche Erbfolgekrieg, der ja auch die Pfalz ſchwer in Mitleidenſchaft zog. Hohe Steuern mußten von der Bevöllerung entrichtet werden, wozu noch Lieſerun⸗ gen für das Militär kamen. Sehr oft waren Zwangsmaß⸗ nahmen notwendig, um die Gelder hereinzubringen. Dieſe Zuſtände verſuchte Karl Theodor abzuſtelſen, denn er ſah ein, daß die Laſten für die Bevölkerung zu groß waren. Er verſuchte, hier Erleichterungen zu verſchaffen ohne zu ver⸗ geſſen, daß„andernteils auch zu deren beſttunlichſter Be⸗ ſchützung und Beſchirmung, ſonderbar aber auch zu Ver⸗ teidigung und Handhabung dero ſolchen Endes höchſterſprieß⸗ licher hieſiger Reſidenzſtadt und Feſtung Mannheim ohn⸗ umgänglich erforderte ſtarle Beſatzung notdürftig verſorget, fort die unvermeidlichen gemeinen Landesbedürfniſſe bei gegenwärtig rerwirrten Zeilen beſtritten werden“ n üßten. Ueber 15 90 des Schatzungskapitals waren an Steuern er⸗ hoben worden einſchließlich„Familienſteuer, Schloßbau⸗ Landmiliz⸗ und anderer dergleichen herrſchaftlichen Gelder“. Der Fürſt verordnete nun, 1743, daß alles in allem nur 12 40 Steuern zur Erhebung gelangen ſollten und zwar als „Schatzungsſchuldigkleit“. Die anderen, Familienſteuer uſw., ſollten künftig ganz aufgehoben werden. Der Kurfürſt er⸗ wartete, daß die„lauen Anterthanen dieſe landespälerliche Milde dankbar anerkennen“ und für die Zukunft die Steuern ohne Zwangsmittal abführen„damit ihre churfürſtl. Durch⸗ laucht bei anhofſenden beſſeren Zeiten dero ſederzeit hegende Gnad und Obſorg in derſelben öfteren Fällen zu wieder⸗ holen Arſache haben möge“. zer Schatzungs⸗ t wurde, nicht den ine Verhältniszahl. Wert gegenüber er 45 fache. i Häuſern ber, Schuh⸗ 50 d ſchatzung, Karl Theodor führte auch in der Churpfalz um Mitte des 18. Jahrhunderts die allgemeine Wehrpflicht ein, die allerdings nicht das Ausmaß hakte wie die der ſpäteren Zeiten. Die entſprechende Verordnung wurde am 11. Dez. 50 exlaſſen. Weil die Kurpfälzer ihre Söhne zu dreijährigen Kriegsdienſten zur Verfügung ſtellten, ermäßigte der Fürſt die Steuern von 12 auf 11 9%. Von dieſer„Milde“ waren jedoch die„lieben und getreuen Anterthanen“ nicht ſehr erbaut, und es gingen viele Beſchwerden ein. Die Pfälzer verſprachen,„im Falle ſie von berührter Ziehung ihrer Kindern zu Kriegsdienſten befreit würden, an Schatzung gar gern ein pro Cento weiter abzuführen“. Hierauf ent ſchloß ſich Karl Theodor, die Landesmiliz⸗Einziehung wieder aufzuheben und verordnete am 200 März 1755, daß der alte Satz von 12 0% wieder entrichtet werden müſſe, um die nötigen Leute für den Dienſt anwerben zu können. Dreimal war er Millionär In London iſt in dieſen Tagen ein Mann einge⸗ troffen, der arm wie eine Kirchenmaus in ſeine Heimat⸗ ſtadt an der Themſe einzog und doch dreimol in ſeinem Leben Millionär geweſen iſt: Mr. Trellawney Anſell, ein betagter Herr heute, aber immer noch unternehmungs⸗ und abenteuerluſtig, ein Mann, deſſen wildbewegtes und tolles Leben ſpannender und erregender iſt als der phantaſie⸗ vollſte Roman. Viehtreiber, 1905 war er gerade in als in Trausvaal der Zulu⸗Aufſtand aus⸗ Raſch entſchloſſen ſchnürte er ſein Bündel und half den Aufſtand niederſchlagen. Als Pancho Villa in Mexiko eine Armee ins Leben rief, um Madero als Präſidenten von Mexiko ausrufen zu können, eilte Mr. Anſell unter Pancho Villas Fahnen, angelockt von dem ſagenhaften Ruhm dieſes Mannes. Als die Regierung der Vereinig⸗ den Staaten von Amerika einen Mann brauchte, der Kühn⸗ heit und Entſchloſſenheit genug beſaß, um 3000 Walfiſch⸗ fänger aus dem Packeis von Alaska zu befreien, über⸗ nahm Anſell dieſe lebensgefährliche Aufgabe für 5000! Dollar. Dreimal in ſeinem Leben brachte er ein Millionen⸗ vermögen zuſammen— und durch! Wenn er geſtern noch als Tramp unter den Eiſenbahnwaggons als blinder Paſſagier, durch die Staaten fuhr, ſo ſaß er wenige Wochen ſpäter im Pullmanzug und hatte die Taſchen voll Geld, weil er in Kalifornien auf eine Goldmine geſtoßen war. Er verdiente als Schriftſteller durch ſeine glänzenden Schilderungen viel Geld. Er übernahm Aufträge, die un⸗ durchführbar erſchienen und einen Teufelskerl erforderten, er fürchtete nichts auf der Welt und war unter der Tropen⸗ ſonne ebenſo zu Hauſe wie im ewigen Eis. Aber er warf das Geld zum Fenſter hinaus, und ſo unternahm er vor einiger Zeit einen letzten Verſuch, um zum vierten Male Millionär zu werden: er ſuchte im arktiſchen Eis Sibiriens nach Gold. Es war umſonſt. l Mr. Anſell iſt nach London zurückgekehrt vielleicht träumt er nun noch von ſeinem bunten Leben, von ſeinen gefährlichen Abenteuern, vielleicht iſt er alt geworden. Vielleicht aber zieht er noch einmal in die Welt und ſtirbt ſo, wie er gelebt hat, oder wird zum vierten Male Mil⸗ lionär? Jedenfalls hat er die Beruhigung, daß in ſeinem Leben etwas los war und daß er mehr geſehen und mehr mitgemacht hat als die meiſten Menſchen auf der Welt. Dieſe Erkenntnis wird ihm auch die Bitterkeit des Gefühls nehmen, nun wieder zu ſein, was er von Anfang ſvar: ein armer Teufel. Vor allem Höflichkeit Eine engliſche Geſchichte von Thea Roſe Mike Pembrook ſaß in ſeinem Arbeitszimmer. Er hatte die Beine auf den Tiſch gelegt und las eben in einem al⸗ ten Schundroman, der das Leben und die Taten eines ge⸗ wiſſen Nick Selbridge ſchilderte, der aus reichem Hauſe ſtammte und der Gerechtigkeit dadurch nachzuhelfen ſtrebte, daß er als Führer einer Leh ihm blind vertrau⸗ ender deſperater Burſchen reiche Leute, die natürlich von vornherein ſchlecht waren, um die Ecke brachte. Solche Geſchichten erfreuten Mike Pembrooks kindliches Herz. Man ſollte das nicht glauben, wenn man erfährt, daß er ein guter Detektiv war, der ſchon ſo manchen recht ſpitzen Fall glücklich und mit viel Geſchick gelöſt hatte. Man muß eben zum Detektiv geboren ſein, pflegte er zu ſa⸗ gen. Außerdem liebte er den Beamten, der ſich nur durch Jiu Jitſu aus gefährlichen Situationen befreien kann, le⸗ diglich in ſeinem Selbridge. Anſonſten meinte er, daß ein kluger Kopf immer einen Weg findet, im allgemeinen Menſchenleben ſowohl als auch in der Kriminaliſtt. Die Kollegen vom Pard nannten ihn das Baby. In⸗ deſſen hatte Mike 1 Geld als die meiſten anderen Be⸗ amten, weil er eine Tante in Michigan beerbt hatte; aber er war nicht dazu zubewegen, den Dienſt zu quittieren und ſich irgendwo im grünen Teil der Inſel einen ſchönen Ruhe⸗ ſitz zu ſchaffen. Der Dienſt, pflegte er ſich auf ironiſche Vorſtellungen hin zu verteidigen, mache ihm Spaß, und er wiſſe nicht, warum er die Polizei zwingen ſolle, auf ſeine wertvollen Dienſte zu verzichten. Als Mike ſein Buch fortlegte und die Beine vom 75 nahm, hörte er hinter ſich ein leiſes Geräuſch. Er drehte ſich mit einem Ruck um und ſtarrte in die Piſtole eines Man⸗ nes, der einen alten Wiſchlappen vor dem Geſicht trug. Mike lachte herzlich los. f „Menſch,“ ſagte er,„in dem Ding ſind ja Bazillen, und der Karneval iſt ſchon lange vorbei. Mit wem habe ich denn eigentlich die Ehre?“ Der Mann ließ keinen Blick von Mike 1 Felnköoſt. gruyßgerer umſug erztertwirg!