a Nr. 36 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 12. Februar 1938 Naeichsberufswettkampf eröffnet Mit einer großen Kundgebung in Berlin. Berlin, 12. Februar. In einem der Bedeutung des Ereigniſſes enkſprechen⸗ den feierlichen Rahmen fand am Freitag abend im Berliner Sporkpalaſt eine gewaltige Kundgebung ſtatt, mit der zum fünften Male der Keichsberufswektkampf eröffnet wurde, der in dieſem Jahr erſtmalig für alle ſchaffenden deutſchen Volksgenoſſen offen iſt. In allen deutſchen Gauen beginnt damit der große Wettkampf, der nicht nur ein Bild des Lei⸗ ſtungsſtandes geben, ſondern auch die noch ſchlummernden Arbeitskräfte der Nation wecken und zu einem vernünftigen Einſatz 5 arbeitenden Volksgenoſſen führen ſoll und füh⸗ ren wird. Mehr als 15 000 Angehörige der Werkſcharen, Frauen aus den Betrieben, Hitlerjungen und BDM-Mädel füllten den feſtlich geſchmückten Rieſenraum und bereiteten dem Reichsjugendführer Baldur v. Schirach und Reichsor⸗ ganiſationsleiter Dr. Ce einen herzlichen und begeiſterten Empfang. Mit der Olympiafanfare wurde die Kundgebung eröffnet. Nach dem Fahneneinmarſch nahm zunächſt der Lei⸗ ter des Reichsberufswettkampfes, Obergebietsführer Ax⸗ mann, das Wort. Er teilte mit, daß ſich im letzten Jahr 1800 000 Jugendliche zum Leiſtungswettbewerb gemeldet hatten. Heute konnte er eine Teilnehmerzahl von 2 702 933 melden Die Jahl der Teilnehmer hat ſich gegenüber dem Vor⸗ jahr alſo um faſt eine Million 1 Die Teilnehmer⸗ zahl der Jugendlichen allein iſt weiter um 200 000 geſtiegen, während die Jahl der erwachſenen Teilnehmer ſich auf 618 767 beläuft. Obergebietsführer Axmann ſtellte dann die Gedan⸗ ken heraus, die den Reichsberufswettkampf beſonders kenn⸗ zeichnen: Der Reichsberufswettkampf und der Leiſtungs⸗ wettkampf der Betriebe ſind heute das belebende Ele⸗ ment im Arbeitsleben unſeres Volkes. Der ſportliche Ge⸗ danke des edlen und kameradſchaftlichen Wettſtreites hat auch im Alltag, im Beruf ſeine Wirklichkeit gefunden. Die reichs⸗ einheitliche Aufgabenſtellung und die Auswertung der Er⸗ gebniſſe ermöglichen einen klaren Ueberblick über die Leiſtungen in allen Berufen. Die Erkenntnis der Schwä⸗ chen führt im gleichen Zug zu ihrer Beſeitigung Das bedeu⸗ tet in der Praxis eine Leiſtungsförderung. Der Berufswett⸗ kampf ermittelt nach dem Grundſatz der e ſyſtema⸗ tiſche ine Ausleſe. Die DAF, die Betriebe und die Ge⸗ meinden übernehmen die Förderung der Sieger in dem Be⸗ wußtſein, daß für den Tüchtigſten der Weg nach oben am kürzeſten ſein muß. Anſprache des Neichsjugendführers Unter lebhaftem Beifall nahm dann Reichsjugendführer Baldur von Schirach das Wort. Er erinnerte einlei⸗ tend an die Fülle von Ereigniſſen, die in der letz⸗ ten Zeit an die deutſche Jugend herangetreten ſei. Es iſt erſt wenige Wochen her, ſo erklärte er, daß wir das Jahr der Verſtändigung proklamierten, daß junge Franzosen, Bel⸗ gier und Engländer in unſeren Gemeinſchaftslagern mit uns Sport trieben, daß wir gemeinſam die Grundſteine legten zu den neuen Schulen Adolf Hitlers, daß wir in Carmiſch⸗ Partenkirchen die Winterſportwettkämpfe der HJ ſiegreich zu Ende führten. Heute beginnen wir nun den 5. Großen Reichsberufs⸗ wettkampf, der diesmal über die Jugend hinaus alle Schaf⸗ fenden Deutſchlands umfaßt Gerade weil wir ein ſolches Er⸗ eignis mit vielen anderen zuſammen veranſtalteten, iſt es notwendig, daß wir in dieſer Stunde uns überlegen, welches die Grundgedanken waren, die uns einſt veranlaßten, dieſen Berufswettkampf zu ſtarten Es gibt manche Volksgenoſſen, die glauben, daß die nationalſozialiſtiſche Organiſation ſo et⸗ was wie eine Maſchine ſei. Man kann niemanden den Ver⸗ ſtand geben, den der Herrgott ihm vorenthalten hat. Man kann aber auch durch die beſte Organiſation nicht den Men⸗ ſchen ihre perſönlichen Sorgen abnehmen Wir ſind nicht ſo ehr dazu da, um dem jungen Menſchen die Sorgen des Da⸗ eins abzunehmen, als ihm vielmehr das Bewußtſein zu ge⸗ ben, daß zuſammen mit ihm 70 Millionen Menſchen die Sorgen zu tragen bereit ſind Das iſt der tiefe Sinn unſerer Gemeinſchaft. daß jeder, der arbeitet und leiſtet den Weg für die Zukunft freigemacht bekommt. „Der Reichsberufswetfkampf iſt das klaſſiſche Zymbol des Leiſtungswillens der jungen Nation. Die Ergebniſſe und Zahlen der vergangenen Keichsberufswekkkämpfe beweiſen, daß der Reichsberufswelttam der Geſtaltungs⸗ und Lei⸗ ſtungswille der 18 dan gaſiſtiſchen jungen Nakion iſt. S0 gehen wir an unſere Arbeit zur Ehre Gokles und zum Se⸗ gen der deutſchen Nation!“ Die Ausführungen des Reichsjugendführers wurden mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley eröffnete dann mit einer Anſprache den Reichsberufsweltkampf 1938. Die Rede Dr. Ley's Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley kennzeichnete in ſei⸗ ner Rede, die im weſentlichen der grundſätzlichen Bedeutung des Berufswettkampfes gewidmet war, als den beſonders e e Feind jeden Fortſchrittes die 1 der der enſch von Natur aus unterworfen ſei Ins irtſchaftliche überſetzt, bedeutet Trägheit Unfähigkeit. Es bleibe darum, wenn anders das Volk einem Aufſtieg entgegengehen und nicht erſtarren und erſterben ſoll, gar nichts anderes Übrig, als dieſe Trägheit des Menſchen in nende Kampf zu überwinden. Unſchätzbar aber ſei auch der wirtſchaft⸗ liche Nutzen dieſes i ten Mane und zwar umſo mehr als bei dem grandioſen Aufbauwerk des Führers auf A h hinaus ſo viel Arbeit zu leiſten ſei. daß es fle nicht ſo ſehr an Geld wie an menſchlicher Arbeitskraft fehle. Deshalb ſei Höchſtleiſtung ein unabweisbares Gebot. Ausnahmslos hätten es die früheren Machthaber in Deutſchland in ſträflichem e verabſäumt, die in un⸗ 9 Volk ſchlummernden Kräfte zum Segen des Volkes elbſt zu wecken und einzuſetzen. Das zu tun ſei eine der 92 ten Aufgaben des e ee Staates und der Ac im ben die damit einen Auftrag des Führers durchführe. Der Erfolg der bisherigen Wettkämpfe habe die⸗ 5 Grundſätzen vollkommen recht gegeben. Dr. Ley 5 in dieſem Zuſammenhang ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, da in einigen Jahren der Berufswettkampf für alle Schaf⸗ fenden Wirklichkeit ſein werde. a Nach einem 1 auf die praktiſche Bedeutung der Auswerkung der Ergebniſſe, ſchloß Dr. Ley mit einem Wort n Dankes an die deutſche Jugend für ihre begeiſterte 55 Aansbung valle Mitarbeit an der Sache des Berufswett⸗ kampfes. er aus, daß Du unſer Volk als Ganzes zu diefem weftkampf aufgerüttelt haſt!“ 1 5 n 855 rief „Es iſt Dein großes Berdienſt, deutſche Jugend 955 5 Unter ſtürmiſcher Zuſtimmung erklärte Dr. Ley, daß der Führer mit der deutſchen Forderung nach Raumund Kolonien das ganze Volk bis zum letzten Arbeiter hin⸗ ter ſich habe. Dr. Ley ſchloß ſeine mit begeiſtertem Beifall aufgenommene Rede mit dem Bekenntnis zum Führer, dem Deutſchland alles verdanke. Die große Autoſchau Deutſchlands planvolle Motoriſierung hat ſeik der letzten noch hinzu. Beim Eingang in die Ehrenhalle der Halle 1 geſchaut — aber kein anſtändiger Deutſcher ißt am Sonntag etwas anderes als das Gemeinſchaftsmahl! Erhöhe auch Du am Sonntag Deine Eintopfſpende! 3 2 Geht es ohne Reichsbürgſchafts hypothek? WPD. Die deutſche Sparkaſſenorganiſation kann einen Hypothekenbeſtand von insgeſamt 7,2 Milliarden Mark auf⸗ weiſen. Dieſe Zahl kennzeichnet ihre Bedeutung für die Finan⸗ zierung des Wohnungs⸗ und Siedlungsbaues. Wenn daher aus dem Kreiſe der öffentlichen Sparkaſſen zu den Fragen des Realkredits Stellung genommen wird, dann iſt dieſen Aeußerungen ſchon ein entſprechendes Gewicht betzumeſſen. Der ſtellvertretende Präſident des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes in Berlin, Dr. Gugelmeier, ſprach im Rah⸗ men einer Vortragsreihe der Forſchungsſtelle für Siedlungs⸗ und Wohnungsweſen an der Aniverſität Münſter üher dieſes Gebiet. Das Wohnungs- und Siedlungsprogramm der Re⸗ gierung konnte in den letzten Jahren durch den nachhaltigen Einſatz der Sparkaſſen beſonders gefördert werden. Das An⸗ wachſen der Spareinlagen und der Zuſtrom der Tilgungs⸗ rückflüſſe, welche im vergangenen Jahre ſich allein auf etwa 200 Mill. Mark belaufen, ermöglichte es den Sparkaſſen, ſich in maßgebendem Umfang an der Hypothekar⸗Kreditgewäh⸗ rung zu beteiligen. Dabei waren die Sparkaſſen an der Finanzierung des Kleinwohnungsbaues und der Kleinſied⸗ lung durch Gewährung von erſten und reichsverbürgten zwei⸗ ten Hypotheken führend beteiligt. Die Reichsbürgſchafts⸗ hypotheken beliefen ſich am 1. Oktober 1937(die letzte ver⸗ öffentlichte Statiſtik) auf 495,8 Mill. Mark. Davon ent⸗ fielen auf die Sparkaſſen allein 122,8 Mill. Mark und auf die Reichsverſicherungsanſtalt 128,4 Mill. Mark. Als bemerkenswert müſſen die Ausführungen zum Pro⸗ blem der zweiten Hypothek hervorgehoben werden. Dr. Gugelmeier ging von der heute wohl allgemein vertre⸗ tenen Auffaſſung aus, daß eine endgültige Löſung dieſer Frage ſich zweckmäßig im Rahmen der beſtehenden Kredit⸗ organiſationen vollziehen muß, mithin die vorhandenen und für dieſe Zwecke geeigneten Einrichtungen in den Dienſt dieſer großen Aufgabe zu ſtellen ſind. In enger Verbindung mit den Sparkaſſen ſtehen die öffentlichen Bauſparkaſſen, die auf dem Gebiete des nachſtelligen Realkredits bereits Erfahrungen geſammelt haben. Dieſe Einrichtung bezeichnete Dr. Gugelmeier zwar nicht als einzige Möglichkeit der Löſung dieſer Frage der zweiten Hypothek, aber die Erfahrungen ſeien doch ein wertvoller Beitrag, auf dem man weiterbauen könne. Der Ueberblick über die gewährten nachſtelligen Kredite und ihre dauernde Ueberwachung iſt ein wichtiges Erfordernis. Die dezentralen Krediteinrichtungen ſind daher für die Gewährung nachſtelliger Hypotheken beſonders geeignet. Die Kleinſiedlungen in Baden Die Zahl der Siedlungsbewilligungen. Auf Grundlage der von den Bewilligungsbehörden aus⸗ geſtellten Bewilligungsbeſcheiden und Siedlerliſten veröffent⸗ licht das Statiſtiſche Reichsamt eine Ueberſicht über die Klein⸗ ſiedlung in Deutſchland für die Zeit von Mitte 1935 big März 1937, nach der in dieſem Zeitabſchnitt 2942 Klein⸗ ſiedlervorhaben mit 25 881 Kleinſiedlerſtellen bewilligt wur⸗ den. Die Zuſammenſtellung gibt auch Aufſchluß über die Siedlungsbewilligungen und die für die Errichtung der Sied⸗ lungen vorgeſehenen Aufwendungen in den einzelnen Reichs⸗ ſtellen. Danach wurden im Land Baden 43 Bewilligungsbe⸗ ſcheide für insgeſamt 679 Kleinſiedlerſtellen ausgefertigt. Die Siedlungsfläche dieſer Kleinſiedlungsſtellen umfaßt 799 638 Quadratmeter. Das bedeutet 1178 qm je Siedlerſtelle. An Geſamtaufwendungen(Baukoſten, Land⸗ und Erſchließungs⸗ koſten, Wert der Selbſt⸗ und Nachbarhilfe), ſind für dieſe Siedlerſtellen in Baden 3,72 Millionen Mark gleich 5485 Mark je Siedlerſtelle vorgeſehen. Die Koſten für einen Qua⸗ dratmeter der Geſamtſtelle errechnen ſich in Baden auf 4,66 Mark gegenüber 3,87 Mark im Reichsdurchſchnitt. Der An⸗ teil der bewilligten Reichsdarlehen einſchließlich der Zuſatzdar⸗ lehen(Höhe 1,07 Millionen Mark) an den Geſamtaufwen⸗ dungen beträgt 28,7 v. H. Bei den Siedlungen werden im beſonderen kin der⸗ reiche Familien berückſichtigt. So haben in Baden von je 100 Siedlerfamilien 22 Familien vier und mehr minderjäh⸗ rige Kinder, 46 Familien zwei bis drei Kinder und 23 Fami⸗ lien ein Kind, während 9 Familien kinderlos ſind. Der Villinger Hanſili. „Nit meyn, uns Narren ſeyn allein Wir hant noch Brüeder groß und klein In allen Lanten,— überall Ohn end iſt unßer Narren Zall!“ (Aus dem Narrenſchiff von Seb. Brant) Es iſt bereits Tradition, daß uns das Winterhilfswerk des Deutſchen Volles alljährlich mit einem beſonders ſchönen Abzeichen überraſcht, das in der Zeit der„Fasnet“, der „Faaſelnacht“, an all die vielen frohen Menſchen zum Verkauf gelangt, die irgendwie eine der Fasnachtsveranſtaltungen dieſer Zeit beſuchen. Da war erſtmals im Jahre 1934 der„Elzacher Schuddig“ ein künſtleriſches Abzeichen, hergeſtellt von der Staatl. Ma⸗ jolika⸗Manufaktur in Karlsruhe, dann waren 1935 die ſeiden⸗ geſtickten Abzeichen aus der Bodenſesgegend, 1937 verkauften wir das vielverſprechende„Glücksſchwein“, hergeſtellt durch die Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie, und jetzt für 1938 iſt es nun der Villinger„Hanſili“ der für das größte ſoziale Hilfswerk aller Zeiten wirbt und der darauf hinweiſt, daß man auch im Frohſinn die harten Erforderniſſe der Gegenwart nicht überſehen darf. Unſer Villinger„Hanſili“ wurde nicht zufällig gewählt. Unſer WH W ſteht tief verwurzelt im Volke. Das WH W iſt ein Stück von uns ſelbſt geworden. Ein Stück unſeres Selbſt ſind aber auch unſere uralten Fasnetbräuche, etwa das Scheibenſchlagen, die Feuerräder, die Umzüge, die viel⸗ fachen Bräuche des Hochſchwarzwaldes, die noch in einer totalen Echtheit weſentlicher Teil unſeres Volkstums ſind. Und ſo will das neue WH W⸗Abzeichen allen Volksgenoſſen in Stadt und Land eine kleine Erinnerung ſchaffen an die Fasnet 1938 und all ihrem frohen Daſein. Halali, Die nationale Offenſive bei Teruel. Der erſte Abſchnitt der nationalen Sen im Gebiet von Teruel hat den Truppen General Francos bedeutende Er⸗ folge gebracht. In vier Tagen eroberten ſie 950 Quadratkilometer eines ſchwierigen gebirgigen Geländes machten 8500 Gefangene und außer⸗ . reiche Beute. Das Gebiet, in dem ſich in den letzten Monaten die härteſten Kämpfe ab⸗ ſpielten wird weiter von rößter Bedeutung blei⸗ en, und hier pürfte auch die Entſcheidung fallen; ſind doch von Teruel bis 6355 Meeres⸗ küſte am Golf von Valen⸗ cia nur noch 100 Kilome⸗ ter. Durch den zu er⸗ wartenden 7 auf Caſtellon würde Baree⸗ lona von Valeneia ge⸗ 5 trennt. Weltbild⸗Glieſe(W. . 22 — 1* 11 ——— — 258 * 3— Se a aun Lelen Roman von Bert Oe hlmann. 15 Lore nickte. So alſo ſtanden die Aktien. Und plötzlich war alle Spottluſt verflogen. Sie umarmte die Freundin und gab ihr einen Kuß.„Ein ganz, ganz dummes Mädel biſt du, weißt du das? Wenn ein Mann ein Mädel gern hat, dann fragt er nicht viel, ob ſie eine Brille trägt oder nicht. Du biſt wirklich ganz verdreht.“ And flüſternd fügte ſtie hinzu:„Hat er dich denn gern?“ „Ich weiß ja nicht,“ weinte Elſe. „Aber ſo was ſpürt man doch!“ „Darauf gab Elſe keine Antwort mehr. Hanni machte der Schweſter ein Zeichen:„Laß ſie in Ruhe!“ And Lore ließ ſte in Ruhe. 3 8 Plötzlich ſchrillte laut und vernehmlich eine Glocke. Alle drei fuhren zuſammen und ſtarrten ſich an. Da— ſchon wieder— und noch einmal— immer wieder— „Das Telephon!“ ſchrie Hanni. Sie ſprangen auf und ſtürzten aus der Küche. Die Glocke ſchrillte. Aber wo, zum Donnerwetter, war der Apparat? Sie rannten durch alle Zimmer, liefen dem Klang der Glocke nach und entdeckten den Apparat ſchließlich im Her⸗ renzimmer auf dem Schreibtiſch, vergraben unter einem Berg von alten Zeitungen. Aufgeregt nahm Hanni den Hörer von der Gabel. „Hier Thomasallee 22,“ meldete ſie ſich.„Wer iſt dort?“ „Knauer!“ „Ah, Herr Doktor!“ Hanni atmete auf. Im Anter⸗ bewußtſein hatte ſie ſchon irgendein Unheil gewittert. Nun lächelte ſie. Aber ſprechen konnte ſie im Augenblick doch nichts. Dazu war der Schreck zu ſtark geweſen. „Ich freue mich, daß Sie bereits Einzug gehalten haben,“ ſagte er.„Mit wem habe ich das Vergnügen? Mit Fräulein Hanni Riedeler? Ah— ich freue mich ſehr! Ge⸗ fällt es Ihnen, das Haus?“ „Ja.“ Hanni nickte und raffte ihre ganze Entſchlußkraft zuſammen.„Darf ich gleich etwas fragen? Wie iſt das mit dem Wächter, mit dem Herrn Müller? Was bekommt er monatlich? Wir möchten ihn auch künftig behalten.“ „Er iſt ohnehin feſt angeſtellt. Sie haben nich: einmal nötig, ihn zu bezahlen. Sein Vertrag läuft noch ein Jahr. Genau ſo verhält es ſich mit dem Nachtwächter.“ „Ein Nachtwächter iſt auch da?“ „Gewiß. Beide wohnen im Gartenhaus. Das haben Sie wohl noch gar nicht entdeckt? Iſt auch nur ein kleines Häuschen mit drei Zimmern und Küche. Die Leute ver⸗ pflegen ſich ſelbſt. om— und was ich hauptſächlich ſagen wollte und weshalb ich Sie auch anrufe: Der Mann, der Ihnen Haus und Kino geſchenkt hat, dankt Ihnen!“ „Dankt?“ wiederholte Hanni wenn ich fragen darf? haben?“ „Nein, weil Sie ſo viel Mut bewieſen.“ Hanni wußte nicht, was ſie darauf erwidern ſollte. Das fort aber auch gar nicht nötig, denn Knauer fuhr bereits ort: „Dann habe ich eine Bitte. Je beſprechen. Ich würde mich freuen, wenn wir— viel⸗ eicht morgen, noch einmal zuſammenkämen. Es iſt ja nicht nötig, daß wir uns dazu in mein dunkles Büro ſetzen. Kom⸗ men Sie doch, bitte, ins Cafe Wien, ja? Wann könnten Sie ſich freimachen?“ „Morgen überhaupt nicht.“ „Uebermorgen?“ „Kaum. And außerdem halte ich Ihr Büro doch geeig⸗ neter als ein Kaffeehaus, Herr Doktor.“ Dieſe Erklärung ſchien Knauer ein wenig zu verblüffen, denn ein paar Sekunden blieb es ſtill. Dann aber klang ſein leiſes Lachen durch den Draht. ſprechen. Darf ich „Darüber wollen wir ein andermal morgen wieder anrufen?“ Er dürfe, nickte ſie, aber im Augenblick möge er ſie ent⸗ ſchuldigen; ſie habe wahnſinnig viel zu tun. And außerdem käme Müller gerade mit zwei Reinemachefrauen.— 1 Sie hatte einen roten Kopf, als ſie den Hörer zurück⸗ egte. Ja, ja!“ meinte Lore und grinſte. verwirrt.„Für was, Daß wir ſein Geld genommen Es iſt ja doch noch allerlei Kreuz und Quer Der Autounfall und die gehamſterten Eier.— Der ner⸗ kannte Sünfzigmarkſchein.— Greta Garbo Wenn der Menſch Pech haben ſoll, dann hat er's, mag er ſich noch ſo geſchickt anſtellen. Und wenn das Pech in e Eiern beſteht, dann iſt das natürlich eine reich⸗ i 10 ſchmierige Angelegenheit. Das mußten auch die Auto⸗ inſaſſen erfahren, denen dieſer Tage bei Unterabtſteinach im Odenwald ein Malheurchen paſſierte. Nicht immer bringt es die Sonne an den Tog, manchmal enthüllt auch ein erkehrsunfall verborgene Dinge, und zwar zu einer Zeit, wenn die Sonne längſt untergegangen iſt. Fuhr da alſo ein Perſonenauto durch das Odenwalddorf, rannte ge⸗ gen eine Böſchung, ſchlug um und blieb mit den Rädern nach oben liegen. Einwohner eilten zu Hilfe, aber es war anſcheinend gut abgegangen. Einer nach dem andern kro⸗ chen die Inſaſſen heraus. Wie ſahen die feinen Herrſchaften aber aus! Geſicht und Pelzmäntel über und über bedeckt mit. 7 Ja, das war doch kein Blut, ſondern ausgelau⸗ fene Eier! Sieh mal an, da hatten die feinen Leute im Odenwald Eier gehamſtert, dieſe in Pappkäſten verpackt und waren nun durch die Tücke des Verkehrsunfalls ver⸗ raten worden. Belämmert baten ſie um Hilfe beim Auf⸗ richten des Wagens, es gab reiche Trinkgelder, und dann ſetzte der geſcheiterte Rühreiklub im unbeſchädigt geblie⸗ benen Auto ſeine Fahrt fort. Pech mit einem Fünfzigmarkſchein hatte ein Wirt in Schweikheim in Württemberg. Als in der Wirtſchaft ein Arbeiter ſeine Zeche mit einem Fünfzigmarkſchein bezahlen wollte, glaubte der Wirt, in dem„Fünfziger“ einen außer Kurs geſetzten alten Geldſchein zu erkennen. Er befahr ſei⸗ ner Tochter, das„alte Papiergeld“ ins Feuer zu werfen, was das Mädchen nach einigem Zögern auch tat. Der Gaſt konnte aber nachweiſen, daß der Fünfziger ſeiner Zahl⸗ tagstüte entſtammte und echt war. Wohl oder übel mußte ſich der voreilige Wirt dazu verſtehen, ihm den verbrann⸗ ten Geldſchein zu erſetzen. Auch das, was da von kurzem der„göttlichen“ Greta Garbo zugeſtoßen iſt, iſt eine Art Reinfall, wenn ſie auch leichter darüber hinwegkommen wird als der Wirt mit ſeinen fünfzig Mark. Das war ſo: Greta Garbo, die mit ihrem wahren Namen Guſtafſon heißt. alaubt ihren ange⸗ * aufhörlich 3 auf Waſſereimer herein und heraus, Hanni ſah es nicht. Ihre ganze Aufmerkſamkeit gehörte Verfügung den beiden Frauen, die mit dem Wächter hereingekommen waren und ſich, neugierig und ſcheu zugleich, umſahen. Das Großreinemachen konnte ſeinen Anfang nehmen. 6 Der Tag flog nur ſo dahin. Hanni ſchuftete wie noch nie in ihrem Leben. Die Aer⸗ mel hochgekrempelt und in einem unſcheinbaren, mehrfach geflickten Kittel ſteckend, war ſie kaum wiederzuerkennen. Lore hatte ein altes Kleid im Koffer entdeckt, das ihr einmal vor ſechs, ſieben Jahren gepaßt hatte, ihr aber heute an allen Ecken und Kanten zu eng war. Für den heutigen Tag erwies es ſich aber als ungemein geeignet, obwohl ſchon nach ganz kurzer Zeit alle Nähte geplatzt waren. Jede arbeitete für drei. Es wurde geſcheuert, geputzt, aufgewiſcht, poliert, gebohnert. Es wurde geklopft, ge⸗ hämmert, genagelt, gefeilt, gebohrt. Zuerſt kam das Schlafzimmer mit dem großen Balkon an die Reihe, denn ſchließlich mußte man doch wiſſen, wo man blieb, wenn die Nacht kam. Während die eine der Frauen die Fenſter putzte und die andere den Boden wiſchte, ſchleppte Lore die Betten zum Auslüften in den rückwärtigen Garten, und Hanni be⸗ arbeitete die Möbel mit dem Lederlappen. Dann kam das 9 und am ſpäten Nachmittag die Halle an die eihe. Elſe war ebenfalls längſt wieder da und ſchleppte un⸗ und Werner Hagen, der ſie begleitet hatte, war ebenfalls mit Begeiſterung bei der Sache. Er klopfte Brücken und Teppiche, Läufer und Vorleger, daß es— im wahrſten Sinne des Wortes— nur ſo rauchte. Um fünf, als die beiden Frauen für heute ihr Tagewerk beendeten, ließen ſich die anderen erſchöpft im Eßzimmer nieder. Zum Kochen war keine Zeit geweſen, aber die Spiegeleier mit Pellkartoffeln, von Hanni im Handum⸗ drehen bereitet, ſchmeckten allen beſſer als der feinſte Gänſe⸗ braten. Am vergnügteſten war Elſe, nur war ſchwer zu ſagen, was mehr ſchuld daran war: Werners Anweſenheit oder die Gewißheit. endlich den Fittichen der Frau Bergemann ent⸗ ronnen zu ſein, denn Elſe hatte wirklich gekündigt und be⸗ abſichtigte, ſchon nach acht Tagen in die Thomasallee über⸗ zuſtedeln. Sie ſollte das Zimmer bekommen, das neben Hannis und Lores Schlafzimmer im erſten Stock lag. 1 dem Eſſen erklärte Lore, es ſei Zeit, ins Kino zu gehen. „Sie wollen doch nicht etwa heute noch—2“ Hagen war verdutzt. „Dienſt iſt Dienſt! Glauben Sie, Herr Hagen, wir lie⸗ ßen uns viertauſend Mark ſchenken, ohne was dafür zu tun? Der geheimnisvolle Unbekannte wünſcht, daß wir die „Favorit⸗Lichtſpiele“ wieder groß machen. Alſo ran an den Speck! Und für Aufſchieben bin ich nie geweſen. Man erreicht nur was im Leben, wenn man fix iſt und zupackt. Du kommſt doch auch mit, Hanni?“ Selbſtverſtändlich.“ Hanni lachte froh. Ach, ſie fühlte ſich ja ſo wohl. Das Abenteuer machte wirklich Spaß. Nur an die Nacht, die man heute zum erſtenmal verbringen mußte, durfte man nicht denken— brrr! Ehe ſie das Haus verließen, wurde noch das Geſchirr abgewaſchen. Werner produzierte ſich als Tellerabtrockner und machte nicht einmal Scherben. Das trug ihm Lores uneingeſchränktes Lob ein.„Sie werden mal ein guter Ehemann!“ meinte ſie.„Ich für meinen Teil würde auch nur einen Mann heiraten, der was von Küche und ſo ver⸗ ſteht. Du auch, Elſe?“ Elſe hörte zum Glück nicht, weil ſie am Abwaſchtiſch mit der Pfanne hantierte. Aber Hanni hatte gute Ohren und ſie warf Lore einen ſtrafenden Blick zu. Hagen ſelbſt war ſchweigſam geworden. Er ſchien über ein ſchweres Problem nachzudenken, denn unentwegt ſtarrte er auf ein und denſelben Punkt. Daß dieſer Punkt Elſe hieß, war wohl nur ein Zufall. Dann machten ſie ſich, nachdem das Haus ſorgſam ver⸗ ſchloſſen und der Nachtwächter— Reimann hieß er— ver⸗ ſtändigt worden war, nach der Petersſtraße auf den Weg. Lore glühte vor Betätigungsdrang. Sie hatte, während ſie den Tag über geſchrubbt, gefegt und ſtaubgewiſcht hatte, einen genauen Kriegsplan zurechtgelegt. Zwar geſtand ſie ſich, keine Ahnung von der Leitung eines Kinos zu beſitzen, aber das hatte der werte Herr Spender ja wohl gewußt. nommenen Künſtlernamen gegen ünbefugte Anwendung durch andere Perſonen gerichtlich verteidigen zu müſſen. Sogar ihrem Bruder, der ſich gleichfalls der Bühnenlauf⸗ bahn widmen und ſich Spen Garbo nennen wollte, hatte ſie verboten, dieſes Pſeudonym zu benutzen. Bei ihrer krankhaften Ueberwachung ihres Künſtlernamens iſt ſte jetzt auch einmal an den Unrechten gekommen, an einen Amerikaner in Cleveland, der ſogar den Spieß umwendet und die Greta in einen Prozeß verwickelte, auf deſſen Ende ganz Amerika geſpannt iſt. Jedenfalls mußte ſie erfahren, daß der Name Garbo ein nicht einzig von ihr erfundener iſt, als ſie ihren Sekretär beauftragte, dem Tapezierer Phil. Garbo in Cleveland die Aufforderung zuzuſenden, ſeinen Namen ſofort abzulegen, widrigenfalls ſie ihn gerichtlich dazu zwingen werde. Der in ſeiner Heimatſtadt ſehr ge⸗ achtete Geſchäftsmann Garbo fühlte ſich durch dieſe ſchnöde Anrempelung nicht wenig überraſcht und gleichzeitig ver⸗ ärgert. Da er als nervöſer Herr befürchtete, mit allzu ſchwe⸗ rem Geſchütz gegen ſeine Namensſchweſter Greta aufzu⸗ fiche. beauftragte er einen Rechtsanwalt, ein zwar höf⸗ iches, aber nicht mißzuverſtehendes Schreiben an Greta vom Stapel zu laſſen, in dem ihre Angriffe energiſch zu⸗ rückgewieſen wurden, während er gleichzeitig unter Hin⸗ weis darauf, daß ſeine Vorfahren ſchon ſeit zwei Jahrhun⸗ derten dieſen Namen tragen, ſich verbat, daß Greta wei⸗ terhin ſich ſeines Namens bediene, den ſie ſich nur willkür⸗ lich gewählt habe. Er hoffe, daß Greta ſich gütlich mit ihm einige und weiterhin davon abſtehe, unberechtigterweiſe ſich ſeines Familiennamens zu bedienen, da er ſein Recht andernfalls auf gerichtlichem Wege erzwingen müßte. Bös hereingefallen iſt ein franzöſiſcher Soldat, dem der Urlaub beſſer chmeckte als der Dienſt. Der Soldat Napo⸗ leon Natel— ein ſtolzer Vorname für einen franzöſiſchen Krieger— vom 119. Infanterie-Regiment war Anfang Auguſt auf Sonntagsurlaub in ſeiner Heimat Portel, um eine Frau zu beſuchen, denn die Franzoſen heiraten oft ehr 8—, und ſo iſt immer ein großer Teil der aktiven rmee ſchon verheiratet. Die wenigen Stunden des Wo⸗ chenendes aber ſchienen dem braven Infanteriſten allzu bers und ſo ſuchte er nach einer Möglichkeit, ſie etwas zu verlängern. Plötzlich ſtieg ihm blitzartig die Erinnerung an ein gewiſſes Syſtem D“, eine ſehr menſchenfreundliche des Kriegsminiſteriums, auf, die vorſieht, daß Und wenn ihn die Unkenntnis nicht ſtorte, dann ſte lelpp erſt recht nicht. Den guten Willen mußte man mitbringen, ein bißchen Menſchenverſtand und Einfühlungsvermögen— was konnte dann ſchon ſchief gehen? Optimiſt mußte man ſein, jawohl! Werner Hagen war nach alledem, was er bisher aug Elſes Munde über das Kino vernommen hatte, nicht über⸗ raſcht, als er, hinter den drei Mädchen hertrottend, den mit Photos und Plakaten beſpickten Hausflur betrat. Aber er ſchüttelte ſich, als er daran dachte, was Fräulein Lore ſt für eine Aufgabe geſtellt hatte. 5 8 Im Vorraum hockte wieder jene mürriſch dreinſchauende Frau hinter dem Kaſſenſchalter. Neben der Tür, auf dem einzigen vorhandenen Stuhl ſaß ein hagerer Menſch und las Zeitung. Anſcheinend wartete er auf das Ende des drinnen abrollenden Films, um dann hineinzugehen. Sonſt war alles ſo wie ſonſt, nur daß es heute nicht nach gebra⸗ tenen Fiſchen roch. 8 5 Die Frau an der Kaſſe legte den Strickſtrumpf aus der Hand. „Was heute gegeben wird, nicht?“ erkundigte ſich Lore. 5 „Heute?“ Die Frau bekam große, erſtaunte Augen. „Ich glaube, ein Drama,“ antwortete ſie zögernd. „So, ein Drama?“ Lores Augen funkelten.„Sie kön⸗ nen nicht ſo unrecht haben. Auf jeden Fall wird es eins geben. Wer hat hier die Leitung? Ein Geſchäftsführer, nicht wahr? Wo iſt er? Ich möchte ihn ſprechen. Sofort, hören Sie? Das Kino hat ſeinen Beſitzer gewechſelt. Ab heute gehört es dieſer Dame und mir.“ Sie wies auf Hanni.„And hier iſt die Vollmacht. Schließen Sie für einen Moment die Kaſſe ab und holen Sie den Herrn!“ Die Frau ſah bald auf das Schriftſtück, bald auf die junge Dame. Sie war weder erſchrocken noch betroffen. Verſtändnisloſigkeit glänzte aus ihren wäſſerigen Augen. wiſſen Sie wohl wieder „Den Herrn Meiſter wollen Sie ſprechen? Der iſt nicht da. Der iſt nie da. Höchſtens Samstags.“ „Ein tüchtiger Herr. Haben Sie ſeine Adreſſe? Wie? 1 204. Danke. Wieviel Gäſte ſind heute „Einundzwanzig.“ 5 „Koloſſal. Iſt außer dem Vorführer und Ihnen noch jemand angeſtellt?“ Nein, es war niemand weiter angeſtellt. Herr Meiſter brauche auch niemand weiter. Er erledige die Korreſpon⸗ denz allein. Da drüben in ſeinem Büro. Dann geben Sie mir mal die Schlüſſel!“ befahl Lore. Die Frau bekam es plötzlich mit der Angſt zu tun. Drei⸗ mal, viermal las ſie Dr. Knauers Schriftſtück, ohne an⸗ ſcheinend den Sinn zu begreifen. Aber dann war ſie ſo eingeſchüchtert, daß ſie ſelbſt hinter dem Schalter hervor⸗ kam und eine kleine, ſchmale Tür aufſchloß. Ein fenſterloſes Loch, zwei Meter im Quadrat, ein Tiſch, beladen mit Papieren, Zeitungen, Photos, unge⸗ brauchten Kaſſenblocks und ähnlichen Dingen, und ein durch⸗ geſeſſener Rohrſtuhl— das war das Büro der„Favorit⸗ Lichtſpiele“. Im Schubfach lagen zwei Bücher,„Einnahmen“ ſtand auf dem einen,„Ausgaben“ auf dem anderen. Nach einer Viertelſtunde wußte Lore, daß ſeit drei Monaten keine Leihmieten für die Filme gezahlt worden waren. Die Ein⸗ nahmen hatten lediglich dazu gereicht, die Gehälter des Geſchäftsführers, der Kaſſierin und des Vorführers zu decken. Die Miete für das Kino ſelbſt war bis zum Ende des Jahres vorausgezahlt. Die Schulden ließen ſich mithin unſchwer errechnen. Es handelte ſich um etwas über zwei⸗ tauſend Mark. „Aber das Theater iſt doch früher gegangen!“ Lore wies auf die Zahlen im Einnahmebuch.„Da— 10. Ja⸗ nuar: Erſte Vorſtellung 255 Perſonen, zweite Vorſtellung 600 Perſonen, ausverkauft. 13. Januar: Erſte Vorſtellung 226 Perſonen, zweite Vorſtellung 578 Perſonen. 21. Ja⸗ nuar Erſte Vorſtellung 278 Perſonen, zweite Vorſtellung 600 Perſonen, ausverkauft. Wie kommt denn das?“ „Das war auch vorher!“ 2 „Wieſo vorher?“— „Vor dem Mord.“ i Lore fuhr wie elektriſiert vom Stuhl empor, und Hanni bekam einen ſolchen Schreck, daß ſie vor der Frau, die da ein ſo furchtbares Wort gebrauchte, zurückprallte. Elſe und Herr Hagen, die in der Tür ſtehengeblieben waren, weil für ſie im Büro doch kein Platz geweſen wäre, machten große Augen. 8 5. 5 uch— und ſeine Gattin hatte, was man ſchließlich begrei⸗ fen kann, nichts dagegen einzuwenden— auf die Mairie leines Heimatortes und meldete dort die ſoeben erfolgte Geburt eines geſunden Knaben an. Der gute Bürgermei⸗ ſter ſtellte ihm denn auch unbedenklich mit einem herzlichen Glückwunſch den Geburtsſchein aus. Mit ihm in der Taſche fuhr der Soldat Natel am Abend in die nahe Garniſon Boulogne⸗ſur⸗Mer zurück, um am nächſten Morgen mit dem früheſten auf der Kompanieſchreibſtunde zu ſtehen und ſeinem Kapitän das„freudige Ereignis“ mitzuteilen. Der nichtsahnende Hauptmann drückte ihm die Hand:„Groß⸗ artig mein Junge! Feldwebel, ſtellen Sie dem Mann einen Urläubsſchein auf acht Tage aus“. Natel alſo fuhr beglückt und von ſeinen Kameraden, die gerade torniſterbepackt zu einer ſonnigen Marſchübung ausrückten, beneidet, nach Portel zurück. Alles wäre in ſchönſter Ordnung geweſen, wenn Napoleon auch die Eigenſchaft der Verſchwiegenheit von ſeinem großen Namensvetter übernommen hätte. So ober ſetzte er ſich in ſeine Stamm ⸗Kneipe, trank ungezählte Aperitifs und war ſo unvorſichtig, ſich zu rühmen, daß er doch noch ſchlauer ſei als die goldbetreßten„Vaches“— „Kühe=mit welchem nicht ſehr reſpektvollen Ausdruck der be Landſer ſeine Herren Vorgeſetzten zu be⸗ zeichnen pflegt. Er hätte es lieber nicht tun ſollen, denn am Nachmittag ſtellte ſich in der beſcheidenen Behauſung plötzlich ein Gendarm, alſo gleichzeitig ein Juſtizorgan und ein militäriſcher Vorgeſetzter, ein und verlangte dringend, den neugeborenen Bürger der franzöſiſchen Republik zu ſehen. Da war nun freilich Not am Mann. Zunächſt be⸗ hauptete der glückliche, aber falſche Vater, daß er den Säugling mangels materieller Mittel der öffentlichen Wohlfahrt übergeben hätte. Dieſe Vorſpiegelung ließ ſich aber nicht lange aufrechterhalten, und ſchließlich mußte er eſtehen, daß er nur ein„Umgehungsmanöver“ gemacht abe Die Folgen für Napoleon waren recht häßlich, denn erſt verurteilte ihn das Zivilgericht zu zwei Monaten Ge⸗ fängnis und dann die erheblich ſtrengere Militärjuſtiz zu ſechs Monaten, die er außerdem noch nachdienen muß, ſo daß der erſchlichene Urlaub ſich in eine weſentlich 14 8 5 lichere Trennung von der erſehnten Gattin gewandelt hat. Und außerdem bleibt ihm nun noch der Kampf mit der ſtandesamtlichen Bürokratie vorbehalten, die ſich keines⸗ wegs ohne weiteres bereiterklären wird, den nun einmal Verheiratete bei Geburt eines Kindes Anſpruch auf acht Tage Urlaub haben. Gedacht— getan! Napoleon beaab e Filius ohne weiteres wieder in das Nichts verſchwinden zu laſſen. f 3 5 Das habe ich mir anders vorgeſtellt! Man heiratet doch aus Vebe. Ehen— vor und nach der Hochzeit geſehen. Im allgenieinen bin ich ein Feind der oft recht ge⸗ ſchmackloſen, vertrauensſeligen Mitteilungen junger Frauen aus ihrer jungen Ehe. Was innerhalb der eige⸗ nen vier Wände geſchieht, gehört nicht über deren Schwelle. Doch zuweilen bietet ſich uns einmal eine Gelegenheit, durch ein gutes Wort und einen klugen Rat, einem viel⸗ leicht ratloſen Menſchen in ſeiner Bedrängnis zu helfen. „Das habe ich mir ganz anders vorgeſtellt!“ vertraute mir kürzlich eine jungvermählte Bekannte an und meinte damit die Ehe. „Was haben Sie ſich denn anders vorgeſtellt?“ wollte ich wiſſen. „Ach“, meinte ſie,„wie anders iſt doch die Ehe, als man ſie ſich vorher gedacht hat!“ „Ja, was haben Sie denn eigentlich von Ihrer Ehe erwartet?“ Da baute ſie mit wenigen Worten das Luft⸗ ſchloß auf, daß ſich im Hinblick auf die Ehe ſo mancher junge Menſch errichtet. Aber wie die meiſten Luftſchlöſſer hing auch dieſes weſenlos im luftigen Bereich der Wolken! Jedenfalls war es ein Phantaſiegebilde, das der rauhen und nüchternen Wirklichkeit nicht ſtandzuhalten vermochte. Wie entſchuldigend meinte ſie jetzt„Aber man heiratet doch aus Liebe...“ „Ja, liebt Ihr Euch denn nicht mehr?“ „Das ſchon“, kam es zögernd zur Antwort, und dann klagend:„Aber er ſagt es mir ja gar nicht mehr ſo oft— er ſieht nicht einmal, wenn ich mich beſonders hübſch für ihn mache— das Eſſen, mit dem ich mir doch ſolche Mühe gemacht, ißt er gedankenlos, ohne ein Wort der Anerken⸗ nung, nur ſo einfach herunter— erzähle ich ihm von meinem häuslichen Aerger, hört er nur mit halbem Ohr zu oder bittet wohl gar: Verſchone mich doch damit!“ In dieſer Tonart ging das Sündenregiſter des armen Mannes noch eine ganze Weile fort. Ich ließ ſie ruhig ihr Herz ausſchütten, denn ich weiß, wie ſie das zuweilen er⸗ leichtert. Dann aber nahm ich das tränenüberſtrömte, junge Geſicht zwiſchen meine beiden mütterlichen Hände und hielt nun auch meinerſeits nicht mit meinen Anſichten hinter dem Berge. „Mir ſcheinen die Vorausſetzungen, mit denen Sie in die Ehe gegangen ſind, falſch zu ſein. Immer wieder muß man vor allem euch jungen Frauen erklären, daß die Ehe, wie viele anzunehmen ſcheinen, nun einmal kein Frühlingsſpaziergang unter ewig blühenden Bäumen iſt, ſondern daß es ſich dabei um eine ernſte, ja, die wichtigſte Angelegenheit im Leben der Frau handelt. Ernſt und ver⸗ antwortungsbewußt muß ſie daher auch genommen wer⸗ den. Es gibt eben ſechs Wochentage und nur— einen Sonntag! Das Leben kann nicht nur aus Feierſtunden des Glückes beſtehen, ſondern vor allem wollen ſeine Alltage zu ihrem Recht kommen“ „Aber liebt er mich denn überhaupt noch?“ wollte jetzt die junge Frau wiſſen. „Natürlich, liebt er Sie noch, kleine Frau! Aber der Menſch muß einmal das Feſtgewand der Liebe gegen das ſchlichte Kleid des Alltags vertauſchen. Leben und Be⸗ euf verlangen den ganzen Menſchen, nehmen beſonders en Mann reſtlos in Anſpruch. Die Kraft zu ſeiner an⸗ zrengenden Tätigkeit aher muß er in der Liebe ſeiner Frau, in dem Glück ſeiner Familie finden! Vergeſſen Sie nie, daß Liebe, wenn ſie echt iſt, nicht der ſtändigen Ver⸗ ſicherung, daß man liebt, bedarf! Wenn Ihr Mann für Sie arbeitet und ſchafft— iſt das etwa keine Liebe? Er hat jetzt keine Zeit mehr wie als verliebter Bräutigam, Ihnen ſtändig Liebeserklärun⸗ gen zu machen! Dafür gibt er Ihnen etwas anderes, Beſ⸗ ſeres— treues, unermüdliches Sorgen und Schaffen für Ihr Wohl und das der Familie. Bedeutet das nicht mehr, als verliebte Worte und Zärtlichkeiten, die oft genug zur bloßen Gewohnheit werden und daher jeden tieferen Sinn verlieren!“ Nun waren die Tränen verſiegt, ein Lächeln durch⸗ ſonnte das junge Geſicht.„Sehen Sie, liebes Kind“, meinte ich,„der Blütezeit der Liebe folgt die Reifezeit der Ehe! In ihrer harmoniſchen Ausgeglichenheit ſollen wir das wahre Glück finden. Um es aber zu finden, heißt es oft, beſonders auch für die Frau, ſich ſelbſt beſcheiden und ſich ſelbſt beherrſchen. Im Beglücken liegt gerade für uns Frauen das höchſte Glück! Haben Sie das erſt einmal rich⸗ tig erkannt, dann werden Sie auch von Ihrer Ehe nicht mehr ſagen: Sie habe ich mir ganz anders vorgeſtellt! Vielmehr wird Ihnen die Verſicherung aus dem Herzen kommen: Unſere Ehe hat noch mehr gehalten, als ich mir davon verſprochen hatte!“ J. Adams. Die letzte Nettung 5 8 dem Vater In den meiſten Fällen liegt die Bürde der Erziehung auf der Mutter. Es iſt nicht leicht, den ganzen Tag mit den Rangen auszukommen, und ohne mahnende oder ſchel⸗ tende Worte, ja ohne Strafe wird es kaum gehen. Wenn es nun allzu ſchlimm wird, dann hilft ſich die Mutter ſehr oft mit der Drohung: Ich ſage es dem Vater! Und die Mutter ſagt es dem Vater. Wenn der Mann am Abend müde und abgearbeitet nach Hauſe kommt, viel⸗ leicht den Kopf voller Sorgen, dann wird nach der kurzen Begrüßung das Sündenregiſter der Kinder aufgeſagt. Was iſt die Folge? In der Verfaſſung, in der er ſich in dieſem Augenblick befindet, nimmt er die Dinge noch etwas tragiſcher als die Mutter. In ſeiner Erregung iſt er nur zu leicht gereizt, und das Ende vom Lied? Die vielleicht verdiente Strafe fällt viel härter aus, als es notwendig und auch zweckmäßig iſt. So wird der Vater in die etwas ſchiefe Stellung des Rächers gedrängt, und das Verhältnis zwiſchen ihm und ſeinen Kindern wird nicht gerade herz⸗ lich. Die Kinder ſchließlich denken, wenn ſich das öfter wiederholt und vielleicht ſogar zur Gewohnheit wird, nur noch mit Schrecken an die Heimkehr des Vaters, anſtatt ſich zu freuen. So ſoll es die Mutter nicht machen. Sie ſoll die Un⸗ arten der Kinder dem Vater beileibe nicht verſchweigen, das wäre verantwortungslos, aber ſie wird ihren Mann ſo weit kennen, daß ſie beurteilen kann, wann er eine Aus⸗ ſprache über die Unarten der Kinder verträgt, ohne gleich zu explodieren. Das Eingreifen des Vaters ſoll ja keine Rache ſein, ſondern Lenkung der Kinder. Die Frau kauft ein Die Frau kauft ein, daraus ergeben ſich verſchiedent⸗ lich Rechtsfragen, die ſie kennen muß, um Schwierigkeiten zu vermeiden. Wenn die Frau weiß, daß ſie Gegenſtände mit klei⸗ nen Fehlern kauft(in der Regel wird ſie durch den niedri⸗ geren Preis verlockt), oder wenn Fehler ſo deutlich ſind, daß ſie von der Käuferin geſehen werden müſſen, dann hat ſie nach getätigtem Kauf kein Recht, die Güte der Waren zu beanſtanden. Erſatzanſprüche aus einem Kauf verjähren ſchon nach Ablauf von 6 Monaten nach dem Ablieferungstage, wenn nicht ein argliſtiges Verſchweigen des Verkäufers vorliegt. Der Käufer einer Ware hat nur dann ein Umtauſch⸗ recht, wenn der Umtauſch beſonders vereinbart worden iſt, vorausgeſetzt, daß nicht eine Täuſchung des Verkäufers vorliegt. War die Täuſchung argliſtig, wird der Ver⸗ käufer das Geld zurückzahlen müſſen, ſonſt muß die Käu⸗ ferin nach allgemeinem Geſchäftsgebrauch für den Betrag Waren annehmen. Eine Anerkennung des Rechtes auf Umtauſch kann ſchon darin beſtehen, daß in einem Ge⸗ ſchäft beſtimmte Artikel als„Vom Umtauſch ausgeſchloſ⸗ ſen“ gekennzeichnet werden. Dann können zwar dieſe Artikel nicht umgetauſcht werden, wohl aber die anderen, nicht mit dem Vorbehalt verſehenen. Die Pflege der Zimmerlinde Viele Frauen, die ſich kleine grüne Plätzchen im Heim ſchaffen, klagen über das Erkahlen ihrer Zimmerlinden, die ſich erſt ſo üppig und prachtvoll entwickelten. Man düngt und gießt, man ſetzt um, und dennoch bleiben nur am oberen Teil des Bäumchens einige Blätter, während unten der immer kahler werdende Stamm erſcheint. Dazu iſt zu ſagen, daß in ſolchen Fällen die Schere beſſere Dienſte tut als alle anderen Pflegemittel. Man darf rückſichtslos an den Rückſchnitt gehen, ohne fürchten zu müſſen, daß es der Pflanze ſchadet. Bäumchen bon über 1 Meter dürfen auf 40 Zentimeter zurückgeſchnitten werden. Man führt die Schere bis zu den am Stamm ruhenden Knoſpen, aus denen man neue Triebe ziehen möchte. Sind unterhalb der 40 Zentimeter noch Seiten⸗ triebe vorhanden, ſo ſchneidet man auch dieſe etwas zu⸗ rück, um ihnen neue Lebenskraft zu geben, nimmt aber auch den Haupttrieb nicht weſentlich länger, um eine recht buſchige, gleichmäßige Pflanze zu erzielen. Man führt den Schnitt etwa 5 Zentimeter über den Knoſpen mit einem ſcharfen Meßſer aus, das eine glatte, kleine Wund⸗ fläche ſchafft. Die rückgeſchnittene Linde darf in der erſten Zeit nicht viel, ſpäter um ſo reichlicher gegoſſen werden. Der beſte Schnittmonat iſt im März. Selbſtverſtändlich ſoll man Zimmerlinden, die in dieſer Beziehung recht empfindlich find, niemals von einem angeſtammten Platz wegrücken. Wie behandelt man Samt? Obgleich Samt zu den haltbarſten und dankbarſten Stoffarten gehört, iſt es ratſam, ihn von Zeit zu Zeit aufzufriſchen, um ſo ſeine Lebensdauer zu verlängern und ſein ſchönes Ausſehen wiederherzuſtellen und zu erhalten. Folgende praktiſche Ratſchläge und kleine Winke ſeien der Hausfrau mitgeteilt. Fleclig gewordener Samt erhält durch folgende Be⸗ handlung ſein tadelloſes Ausſehen wieder: Man betupft zuerſt jeden einzelnen Fleck vorſichtig mit Watte, die man in Salmiakgeiſt geraucht hat, und reibt ebenſo vorſichtig die Stelle, nach dem Strich ſtreichend, mit einem Leinwand⸗ beutel, in den man recht heißen Sand gefüllt hat, trocken. Samt iſt ſehr druckempfindlich, und oft iſt ſchon nach wenigen Tagen ein Kleid zerdrückt und unanſehnlich. Man ſoll aber nicht erſt abwarten, bis der Schaden ſehr ſchlimm geworben iſt, ſondern man ſon einschreiten, wenn man dre erſten Beſchädigungen merkt. Man hängt das Kleid dann auf einem Kleiderbügel über Dampf. Dann hängt man das Kleid zum Trocknen und legt es auf ein Bügelbrett, um nun mit einem ſauberen ſeidenen Tuch den Stoff im⸗ mer nach dem Strich zu ſtreichen, damit er ſeinen weichen Glanz wiederbekommt. Bei neugenähten Samtſachen wie Kleidern, Hüten oder dergleichen müſſen auch die Nähte ſorgfältig behan⸗ delt werden. Hierzu macht man einen Löffel heiß und beſtreicht mit dieſem ſorgfältig die Nähte. Man kann das Verfahren wiederholen, bis die Nähte ganz glatt anliegen. Waſchſamt verträgt ein vorſichtiges Waſchen in Gall⸗ ſeife, ſelbſtverſtändlich darf das Waſſer nur handwarm ſein. Nach dem guten Spülen mit einem Schuß Eſſig als Zuſatz ziehe man den Samt, falls es ſich um möglichſt glatte Stücke handelt, zuſammen mit einem ſauberen Tuch um ein Nudelholz, rolle beides zuſammen darüber, bis das Tuch die Feuchtigkeit aufgeſogen hat. Zum Schluß reibt man noch mit einem Tuch gut nach. Ein Samtkleid ſchont man ſehr, wenn man es nie achtlos über einen Stuhl wirft, auch nicht für kurze Zeit, ſondern es ſofort nach dem Ausziehen auf den Bügel bringt. Vor dem Anziehen bürſtet man es in der Strich⸗ richtung mit einer ganz weichen Bürſte ab. Schoepke. Zur Abwechſlung mal Hammelfleiſch Wir hören ſo häufig ſagen: Eßt Hammelfleiſch, bevor⸗ zugt Hammelfleiſch; denn richtig zubereitet, iſt es wohl⸗ ſchmeckend und nahrhaft. Ablehnung gegen Hammelfleiſch iſt in vielen Fällen Voreingenommenheit! Wer wird ein wirklich gut abgeſchmecktes Hammelfleiſchgericht ablehnen und warum? Man muß einmal überlegen, weshalb wir heute über⸗ haupt mehr Hammelfleiſch eſſen ſollen. Die geſamte Schaf⸗ haltung in Deutſchland war ſo zurückgegangen, daß in manchen Gegenden Schafherden etwas vollkommen Unbe⸗ kanntes waren. Weſentlich an der heute wieder geſteiger⸗ ten Schafzucht, die innerhalb des Vierjahresplanes für uns unbedingt wichtig iſt, iſt vor allem die Schafwoll⸗ erzeugung. Gleichzeitig muß ſelbſtverſtändlich auch das Fleiſch abgeſetzt werden. Infolgedeſſen ſollte jede Haus⸗ frau jetzt lernen, Hammelfleiſchgerichte ſchmackhaft zuzu⸗ bereiten. Beim Einkauf von Hammelfleiſch achte man auf dunkelrote Farbe und weißes Fett. Beſtes Fleiſch iſt von zwei⸗ bis dreijährigen Tieren, bis zum erſten Lebensjahr bezeichnet man es als Lammfleiſch. Charakteriſtiſch iſt der Talggeruch. Durch Vorbehand⸗ lung, wie Einlegen in Buttermilch, Sauermilch, Molke oder Weineſſiglöſung oder auch Einreiben mit Senf, ver⸗ liert ſich der betonte Hammelfleiſchgeſchmack. Das Fett iſt ſtearinhaltig und daher talgig. Ein Anrichten auf heißer Platte oder in heißer Schüſſel, ſowie ein heißer Teller zum Eſſen iſt deshalb zu empfehlen. Das Iriſche Hammelgericht iſt wohl weitaus am be⸗ kannteſten. Daneben gibt es noch zahlreiche ſchmackhafte Zuſammenſetzungen, wie z. B. Hammelfleiſch mit grünen Bohnen, weißen Bohnen oder auch Pilzen. Auch Hammel⸗ kümmelfleiſch iſt eine gute Abwechſlung; und ein preis⸗ wertes, leicht herzuſtellendes Gericht iſt Hammelfleiſch mit roten Rüben und Kartoffeln. Ein Kilo rote Rüben,* Kilo Hammelfleiſch, 177 Kilo Kar⸗ toffeln, Salz, wenig Pfeffer, Peterſilie. Das Fleiſch und die Rüben in Würfel ſchneiden, eine Stunde kochen. Dann die gleichfalls in Würfel geſchnittenen Kartoffeln zugeben und mit den Gewürzen garkochen. Mit Mehl binden und abſchmecken. f Hammelrippen mit Kräutern. Die vorbereiteten Rippen werden eingeſalzen und in Fett mit Zwiebel, Peterſilie und gewiegten Kräutern wie Eſtragon, Kerbel, je nach Jahreszeit friſch oder getrocknet, gebraten. Eine hellbraune Mehlſchwitze wird mit Waſſer und etwas Wein abgelöſcht und über die Rippchen gegoſſen. VBaflſiſche werden angezogen Was das junge Mädchen braucht! Die meiſten Backfiſche verfügen noch nicht über eine ausgeglichene Geſtalt; das eine junge Mädchen iſt noch reichlich rundlich, was ſich ſpäter verwächſt, das andere erſcheint eckig mit allzu langen Armen und Beinen, das dritte wirkt kurzbeinig und ſchmalſchultrig. Mit kleinen Hilfsmitteln der Mode vermag die Mutter als Schneiderin und Beraterin bei der Näherei, hier Abhilfe zu ſchaffen. Die pummeligen jungen Mädchen verzichten auf Gürtel an den Kleidern und bevorzugen die glatt durchgehende Hängerform ohne ſtarke Taillenbetonung, die Ueberſchlan⸗ ken, Eckigen verdecken unſchöne Formen mit gerüſchten Aermeln, gekrauſten Bluſen und weiteren Röcken. Schmale Schultern verſchwinden, wenn man die Aermelchen mit be⸗ tonter Schulterbreite anſetzt, und kurze Beine wirken weni⸗ ger unſchön, wenn man auf knappe, kurze Röckchen ver⸗ zichtet. Als Grundſatz gilt für die geſamte Kleidung: man folgt der modiſchen Linie wohl, doch bleiben alle Aus⸗ drucksformen gemildert, und man verzichtet ſelbſtverſtänd⸗ lich auf jede modiſche Extravaganz. Das junge Mädchen wirkt reizend allein durch ihre Jugend und Friſche, und je ſchlichter und zurückhaltender die Kleidung iſt, um ſo ſtärker kommt dieſe Jugendfriſche zum Ausdruck. Das ſchlichte Wollkleid als Tages⸗ und Arbeitsanzug hat aus praktiſchen Gründen kurze Aermel und erhält in ſeiner ſportlich knappen Form Weite durch die eingelegte Gehfalte in der Mitte des ſchlanken Rockes. Das Ober⸗ teil mit der hübſch eingeſetzten Paſſe kann mit dunklen oder hellen Aufſchlägen und gleichartigem Gürtel, oder auch mit einem netten Unterziehblüschen getragen werden. Für alle Jungmädchenkleider gilt der Grundſatz, daß in den Nähten möglichſt viel Stoff und Spielraum gelaſſen wird, damit die Kleider, die ja ſtets gut ſitzen ſollen, leicht erweitert und verlängert werden können. Für die kirchliche Feier, die für viele unſerer jungen Mädchen im Frühjahr einen wichtigen, feſtlichen Lebens⸗ abſchnitt bedeutet, wählt man gleichfalls einen möglichſt ſchlichten, einfachen Sehnitt. Auch die Wahl des Stoffes iſt vom praktiſchen Geſichtspunkt aus beeinflußt. Samt oder haltbare Seide, auch Seiden⸗ und Wollgemiſchgewebe iſt praktiſch ſpäter gut verwendbar. Der Schnitt unſeres Klei⸗ des rechts unten lehnt ſich an die gegenwärtige Mode der hochgezogenen Gürtellinie an. Das breite Miederteil iſt ſehr kleidſam, zumal wenn es mit einer kleinen Gürtel⸗ ſchleife geſchloſſen wird. Das angekrauſte Bluſenteil be⸗ tont die weibliche Linie und iſt bis zum Hals hinaufge⸗ führt, wo ein zierlicher weißer Kragen, etwa in der heute wieder ſehr beliebten, ſelbſtgearbeiteten Häkel⸗ oder Strickſpitze den Abſchluß bildet. N e das jüngere Mädchen, das im weißen Kleidchen zur Kirche geht, iſt bewußt die kindlichere Note im Anzug beibehalten. Dafür ſpricht die runde Paſſe mit dem ſchma⸗ len Krägelchen, die längere Gürtelſchleife und die Puff⸗ ärmelchen. Als Verzierung wirken die Säume unten am Rock, die nach Bedarf, entſprechend dem Wachstum des jungen Mädchens, ausgelaſſen werden können. Was für die Kleidung gilt, trifft auch für die Wäſche des jungen Mädchens zu: größte Schlichtheit, gute Quali⸗ tät. Hemdhöschen und Unterkleider verzichten auf über⸗ reichen Putz und begnügen ſich mit ſchmalen Spitzen, hand⸗ geſtickten kleinen Motiven und Monogrammen. Einfaches Woll⸗ kleid in ſport⸗ licher Form mit Gehfalte und modiſcher Paſſe, mit dunklen und hellen Aufſchlä⸗ gen zu tragen. Zierliche Wäſche form mit hand⸗ geſtickten Moti⸗ ven, Monogram⸗ men und ſchma⸗ ler Spitze. Einſegnungs⸗ Heid aus ſchwar⸗ zem Samt oder gleichfarbiger mit hochgezoge⸗ und kleinem Spitzenkragen. Weißes Feſt⸗ kleid mit run⸗ der Paſſe und zahlreichen Säu⸗ men am Nock⸗ chen. Text und Zeichnung: Hildegard Müller. flllerhand Erprobtes Angebrannte Emailletöpfe ſoll man nie⸗ mals auskratzen, ſondern mit heißem Sodawaſſer füllen und aufkochen laſſen. Heringsgeruch an Beſtecken entfernt man 80 fe Putzen mit Kohlenaſche und Nachſpülen im Soda⸗ waſſer. Glas wird blitzblank, wenn man es mit Zitronen⸗ ſchalen nachreibt. Zähes Fleiſch wird ſchneller weich, wenn man einen Schuß Weinbrand hinzutut. Durchſchwitzen von Herrenhüten verhin⸗ dert man durch Verſtärken des Schweißleders mit einer Lage Gummivpapier. das hinter dem Leder angenäht wird. in guter Paf⸗ Seide in modi⸗ ſchem Schnitt nem Miederteil 4 15 1 8 90 3 Sport und Spiel Einheimſſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. Die Tabelle: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Amieitia Viernheim 18 18 2 3 53: 23 28:8 VfTu. R. Feudenheim 15 9 2 4 37:81 20:10 SC. Käfertal 17 8 4 5 40:35 20:14 TV. Weinheim 19 9 2 8 48:34 20:18 FV. Seckenheim 15 8 2 4 36:24 19:11 Germ. Friedrichsfeld 13 8 2 5 28.20 14.12 Fortuna Heddesheim 15 6 2 7 24:28 14:16 Alem. Ilvesheim 16 5 4 7 28:36 14:18 SpVg. 07 Mannh. 17 6 1 10 2531 13:21 Phönix Mannheim 17 4 4 3 25:36 12:22 Olympia Reulußheim 12 4 2 6 23 33 1014 FV. Hockenheim 12 4 2 6 19:27 1014 8 Mannheim 16 3 2 11 24:52 8224 Morgen muß die Seckenheimer Mannſchaft nach Neuluß⸗ heim. Für jeden Eingeweihten iſt es klar, daß damit wohl eines der ſchwerſten Spiele der Rückrunde fällig iſt. Der Tabellenplatz, den die Neulußheimer Olympia z. Zt. ein⸗ Uimmt, beſagt ſo gut wie garnichts über deren Spielſtärke. Seckenheim muß ſich ganz gewaltig ſtrecken, wenn es ohne Niederlage die Heimreiſe antreten will. Glück auf zu dem ſchweren Gang. Handball der badiſchen Gauklaſſe. Für den morgigen Sonntag ſind 6 Mannſchaften zu den Rückſpielen eingeteilt: TV Hockenheim— SV Waldhof Tgd. Ketſch— TS Oftersheim TV Seckenheim— TV Rot In Hockenheim trifft man ſich mit Waldhof. Wer hier Sieger werden wird iſt nicht ſchwer zu erran.— Dagegen iſt die Paarung Ketſch— Oftersheim ausgeglichener. Der Platzverein darf nicht wanken und ſein Spiel muß er von Anfang an gleich auf Sieg einſtellen, wenn er beide Punkte einheimſen will.— Das dritte Treffen Seckenheim— Rot iſt ebenfalls eine ausgeglichene Partie. Hier hat der Platz⸗ verein ein kleines Plus, äber energiſch muß er doch ſpielen, wenn Rot ohne Punkte nach Haufe heimkehren ſoll. Beide Vereine ſind beſtrebt, vom Ende der Tabelle wegzukommen, und ſo verſpricht dieſes Spiel ein wechſelreicher Kampf von 60 Minuten zu werden. Auswärtiger Sport Obwohl das Sportprogramm für das kommende Wo⸗ chenende keineswegs klein iſt, ſteht es in vielen Beziehun⸗ gen hinter ſeinen Vorgängern zurück. An wirklichen Groß⸗ ereigniſſen iſt das bevorſtehende Wochenende arm. Ledig⸗ lich der Länderkampf unſerer Amateurboxer gegen Polen, die Eishockey⸗Weltmeiſterſchaft und die letzten Tage der deutſchen und Heeres⸗Skimeiſterſchaften im Schwarzwald beanſpruchen neben den üblichen Punkteſpielen im Fußball das Intereſſe des Publikums. i Im Fußball werden nach dem am letzten Sonntag nicht gerade ver— heißungsvoll eingeleiteten Länderſpieljahr allenthalben die Meiſterſchaftsſpiele fortgeſetzt. Der ſüddeutſche Spielplan ſieht folgende Begegnungen vor: Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— S Wies⸗ baden, Kickers Offenbach— 1. FC Kaiſerslautern, FV Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen, FK 03 Pirmaſens . FSW Frankfurt, Opel Rüſſelsheim— Wormatia orms. Gau Baden: SV Waldhof— VfR Mannheim, Sp⸗Vg Sandhofen— Germania Brötzingen, VfB Mühl⸗ burg— Freiburger FC, 1. Ic Pforzheim— Phönix Karlsruhe. Gau Württemberg: Sportfreunde Stuttgart— Union Böckingen, VfB Stuttgart— Stuttgarter SC, F Schi nien— Stuttgarter Kickers, Ulmer FW 94— Pfei chwenningen. Gau Bayern: 1. Fc Nürnberg— Sp⸗Vgg Fürth, Wacker München— Fc 05 Schweinfurt, Schwaben Augs⸗ Burg— VfB Ingolſtadt, 1860 München— Jahn Regens⸗ urg. 4 Im Handball kommt nur ein kleines Meiſterſchaftsprogramm in Süd⸗ deutſchland zur Abwicklung, da die Gaue Württemberg und Bayern in Göppingen ihre Spieler in einem Reprä⸗ ſentatipſpiel beſchäftigen. Lediglich der Gau Südweſt hat ein volles Programm. Im Hockey nimmt nun auch der Gau Württemberg ſeine Punkteſpiele wieder auf. Da die Meiſterfrage bereits geklärk iſt, haben die letzten Spiele keinerlei Bedeutung mehr. Im Gau Ba⸗ den wird die Meiſterſchafts⸗Endrunde vorausſichtlich am Sonntag mit dem Treffen TV 46 Mannheim— HC Hei⸗ delberg eingeleitet. Im Rugby wird über die Begegnung SC Neuenheim— Heidelberger N zu berichten ſein, die für die Ermittlung des Meiſters von größerer Wichtigkeit iſt. Die Turner treten wieder mit einigen Veranſtaltungen auf den Plan. In Elbing, Danzig und Saarbrücken zeigen eine Reihe der beſten deutſchen Turner ihr Können. In Eßlingen kommt es zu einem Gaukampf Württemberg— Südweſt, und in Weinheim ermittelt der Gau Baden ſeine Mei⸗ ſter für die Gaugruppen⸗Ausſcheidung in München. Der Winterſport 5 wohl die bedeutungsvollſten Veranſtaltungen dieſes ochenendes aufzuweiſen. Da ſind zunächſt einmal die deutſchen und Heeres⸗Skimeiſterſchaften im Schwarzwald, die am Sonntag mit einer feierlichen Einweihung des neuerbauten Schwarzwald ⸗Skiſtadions am ven und dem daran anſchließend ſtattfindenden pezialſprunglauf abgeſchloſſen werden.— Der Eis ⸗ ſport hat ſein Ereignis in den Kämpfen um die Welt⸗ meiſterſchaft im Eishockey, bei denen Deutſchland, England, 5 und die Schweiz als ſtärkſte Nationen geſetzt wur⸗ n. . yy ⁊ðͤ Ob beim Gemeinſchaftseſſen oder zu Hauſe. Jeder Deuiſche ißt am Sonntag Eintopf und zeich⸗ net ſeine Spende nach ſeinem Geldbeutel. (München) in den Kampf. Er befand ſich Der neue Hockenheim⸗Ning. Kommt der Große Europapreis nach Hockenheim? Die Stadtverwaltung Hockenheim hat die Pläne für ihre neue Rennſttecke fertiggeſtellt. Aufgrund von Verhand⸗ lungen mit der On und Vertretern der Induſtrie hat man von der Schaffung einer Parallelſtrecke, die die bisherige Einbeziehung der auf unſerem Plan zu erkennenden Reichs⸗ ſtraße Schwetzingen— Wiesloch in die Rennſtrecke überflüſſig machen ſollte, abgeſehen und ſich zu einer Verkürzung der Strecke von 12 auf 7,8 km entſchloſſen. Der neue Hockenheim⸗ Ring wird eine Fahrbahn von 7,5 m Breite und tadellos ebener Oberflächenbeſchaffenheit erhalten. Rechts und links der eigentlichen Fahrbahn werden auf gleicher Höhe und ohne Befeſtigung 2 bis 3 m breite Grünſtreifen angelegt. Dann erſt beginnen die Geländeſtreifen, auf denen die Zuſchauer⸗ maſſen Platz finden. Mit dieſer neuen und noch ſchnelleren Strecke wird Hockenheim auch für die zu erwartenden wieder höheren Spitzen⸗ und Durchſchnittsgeſchwindigleiten aufs beſte gerüſtet ſein. Der Bau der Strecke erſckeint ſo gut wie geſichert. Miniſterpräſident Köhler, der ſich ſtets ſehr ſtark für den Hoclenheim⸗Ring einſetzte, konnte der Stadt Hockenheim mitteilen, daß es ſeinen Bemühungen gelungen iſt, die von verſchiedenen Seiten kommenden Mittel für den Ausbau der Strecke aufzubringen. In einem Schreiben an Gau eiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner hat Korpsführer Hühnlein die Zuſicherung gegeben, daß in Hockenheim, falls der geplante Neubau durchgeführt iſt, jedes Jahr ein bedeutendes Rennen durch⸗ geführt wird. Gleichzeitig hat er jedoch mitgeteilt, daß eine Entſcheidung, ob der auf 7. Auguſt ſeſtgelegte Große Preis i 1 von Europa für Motorräder, 5.* verbunden mit dem Großen NC Nνν. ö Preis von Deutſchland, in Hok⸗ 9 hand, 0 0 90 kenheim oder Hohenſtein⸗Ernſt⸗ e eee EN K 5 8 f 8: , en, 80 abIcSSTaASs Ee W thal ausgetragen wird, noch nicht e. 50 S WEZ Me EM- gefallen iſt. Allerdings ſcheinen N, 25 80 enuchs al. die Ausſichten Hockenheims in N N 850 dieſem Wettbewerb die beſſeren 8 1 9 20 zu ſein. Für Hockenheim ſpri 85 0 We vor allem die Tatſache, daß ſich 3 ö e 5 eit Beſtehen der Rennſtrecke und 4 Feen Sts gun. DSA E 2 D 2 trotz der ſonſt nirgends erreichten hohen Geſchwindigleiten auf dem 5 Hockenheim⸗Ring noch kein töd⸗ e licher Anfall ereignet hat. Da⸗ 5 gegen hat die ausländiſche In⸗ duſtrie gerade wegen der Todes⸗ opfer, die ſie in Hohenſtein⸗ Ernſtthal bringen mußte, gegen die Wahl dieſer Strecke Bedenken. Die deutſche In⸗ duſtrie ihrerſeits legt Wert darauf, in Hockenheim zu fahren, da ſie die Schnelligkeit ihrer Maſchinen auch auf der ſchnell⸗ ſten Rennſtrecke zur Geltung bringen will. Für die Ent⸗ ſcheidung der OS, die ja auch Veranſtalterin des Rennens iſt, dürfte es nicht ohne Bedeutung ſein, daß in einem Am⸗ kreis von 100 km um Hockenheim 33 größere Städte mit zuſammen über 3 Mill. Einwohnern liegen. Insgeſamt dürften in dieſem 100 km⸗Radius 5,5 bis 6 Mill. Menſchen wohnen. Wird der Hockenheim⸗Ring nach den neuen Plänen ge⸗ baut, dann hat die deutſche Induſtrie auch endlich eine Verſuchsſtrecke, die ihr dauernd zur Verfügung ſteht. Da ſie ohne weiteres auch für Wagen befahrbar wäre, würde auch die Autoinduſtrie eine ſolche Verſuchsſtrecke beſtimmt begrüßen. Die Ringer haben wieder Gauturniere angeſagt. Solche finden im Gau Südweſt in Schifferſtadt und Großzimmern ſtatt, während der Gau Württemberg ſeine Turniere in Göppin⸗ gen, Tuttlingen und Münſter abwickelt. Im Gau Baden werden die Endrundenkämpfe zur Gaumannſchafts⸗Mei⸗ ſterſchaft fortgeſetzt. Im Boxen beſtreiten unſere ſieggewohnten Amateure am Sonntag in Poſen ihren 53. Länderkampf. Polen iſt der Gegner, das in den bisher ausgetragenen ſieben Kämpfen nur einmal gewann und ſechsmal geſchlagen wurde. Es iſt zu erwarten, daß auch dieſes Mal von einem deutſchen Siege zu melden ſein wird. Als weitere Amateurboxveranſtaltungen ſind die pfälziſchen Meiſterſchaften in Neuſtadt und die zZwiſchenrunde zur badiſchen Gaumeiſterſchaft in Heidelberg zu erwähnen. Unter„Verſchiedenes“ erwähnen wir an erſter Stelle das Berliner Hallenſport⸗ feſt, an dem ſich über 3000 Sportler beteiligen, das Hal⸗ lenſportfeſt in Stuttgart mit dem Sprinterkampf Borchmeyer— Neckermann— Scheuring, das reichsoffene Jubiläumsſchwimmfeſt des SV Göttingen 08 und die nord⸗ hayeriſchen Fecht⸗Meiſterſchaften in Nürnberg. Die Deuiſchen Skimeiſterſchaſten W. Bogner vor H. Leupold im 18 km-Langlauf Freiburg i. Br., 11. Februar. Der Wärmeeinbruch im Schwarzwald, der Donnerstag nachmittag vom Regen begleitet war, hielt nur kurze Zeit an, und am Freitag morgen deckte eine Neuſchneeſchicht von 15 em die Hänge um Neuſtadt. Pünktlich um 9 Uhr begann am e in Neuſtadt der Start zum 18 km⸗Lang⸗ lauf, zu dem nicht weniger als 234 Cäufer ihre Karte Ae hatten, darunter 140 Spezial⸗Langläufer und 94 Kombinationsläufer. Ein ſolches Nennungergebnis wurde bisher noch bei keiner anderen Skimeiſterſchaft feſtgeſtellt. Beſonders unterſtrichen werden muß die zahlreiche Betei⸗ ligung der Wehrmacht die mit rund 100 Läufern ver⸗ treten war. In Gegenwart von Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ging um 9 Uhr als erſter Läufer der Schwarz⸗ wälder Erich r vom Sc Freiburg auf die Strecke, die bei Ueberwindung einer geſamten Höhendifferenz von über 500 Meter über die Saiger Straße, Saiger Kreuz, durch das e zur Saiger Höhe 0 Nach einem 2 km langen Flachlauf zum Köpfer Häusl folgte ein Steil⸗ aufſtieg zum Hochfirſtturm, und in einer 5 km langen Ab⸗ fahrt über den Lenzkircher Weg ging es wieder dem Ziele zu. Die erſten Läufer hatten es bei dem Neuſchnee natur⸗ gemäß ſchwer, die Spur in die weiße Herrlichkeit zu ziehen. zumal es noch kurz nach 9 Uhr wieder heftig zu ſchneien an⸗ 195 Durch den Flockenwirkel und den auf der Höhe ſtär⸗ ker einſetzenden Wind wurde die Sicht der Läufer ſtark be⸗ hindert. Als ausſichtsreichſter Läufer ging Willy Bogner in glänzender Form und vollbrachte bei ſeinem Sieg mit 1:14.53 Stunden eine wirkliche Glanzleiſtung. Herbert Leupold(Breslaup, weifellos der ſtärkſte Rivale Bogners im Langlauf, ver⸗ fu te alles, um wenigſtens dieſen Wettbewerb für ſich zu entſcheiden. Es gab einen regelrechten Zweikampf zwi chen dieſen beiden Läufern. Bogner hat nun bei den Kombinationsläufern einen ſchönen Vorſprung 15 den Sprunglauf. Ein gefährlicher Gegner wird ihm dort in Hechenberger( Muͤnchen) er⸗ wachſen, der im 1 den dritten Plat belegte und bei den Sprüngen etwas beſſer als Bogner ſein dürfte. Der Titelverteidiger Günther Meergans kam im Langlauf nur auf den elften Platz und dürfte trotz ſeiner guten Sprungtechnik kaum noch für die Meiſterſchaft in Frage kommen. daten 1 Rund funk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Sonntag, 13. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu, Gymnaſtik; 8.30 Katholiſche Morgenfeier; 9 Sonntagmorgen ohne Sorgen; 10 Es iſt ſicher, daß das größte Leid auch die tätigſten Herzen findet, Morgenfeier der J.] 10.30 Froh und heiter und ſo weiter, Schallplatten 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapilel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Kaſperle am Eintopfſonntag; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde, Schallplatten; 15.30 Chorgeſang; 16 Sonntagnachmittag aus Saarbrücken; 18 Wenn die Sok⸗ 2 Ausſchnitte vom Tag der Wehrmacht zugunſten des WS W.; 19 Nachrichten, Sport; 19.30 Zu Richard Wagners 75. Todestag; 19.30 Tannhäuſer und der Sänger⸗ krieg auf der Wartburg, von Richard Wagner; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Tannhäuſer und der Sän⸗ gerkrieg auf der Wartburg, von Richard Wagner, 3. Aufzug; 22.30 Tanzmuſik; 24 Nachtkonzert. Montag, 14. Februar: 10 Ein alter Freund; 10.30 Sendepause; 15 Inſulin, Hörbild; 19.15 Stuttgart ſpielt auf; 21 Konzert; 22.20 Aus Holz wird Zucker; 22.40 Nachtmuſtk und Tanz. Dienstag, 15. Februar: 10 Blutende Grenzen, Hörſpiel; 10.30 Sendepauſe; 18 Dichter, Tiere und Blumen; 19.15 Tanz in der Oper, Schallplatten; 20 Wie es euch gefällt; 21 Händel⸗Zyklus; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.35 Tanz und Anterhal⸗ tung, Schallplatten. Mittwoch, 16. Februar: 10 Friſch auf, Schwager Poſtillon, Spiel um das oſt⸗ horn; 10.30 Sendepauſe; 18 Es 0 ein Liedlein im Bolle 19.15 Bremsklötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt; 19.45 318 190“, Wunſchkonzert des Reichsſenders Stuttgart zugun⸗ ſten des WH W.; 21.15 Aus dem Kurioſitätenkabinett der Klaviermuſik; 22.30 Fortſetzung des Wunſchkonzerts. Reichsſender Frankfurt a. M.: Sonntag, 13. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wek⸗ ter⸗ und Schneeberichte; 8.15 Gymnaſtik; 8.30 Katholiſche Morgenfeier; 9 Kleiner Bauernkalender; 9.15 Chorgeſang; 9.45 Der Dichter Karl Heinrich Waggerl lieſt; 10 Es iſt ſicher, daß das größte Leid auch die täkigſten Herzen findet; 10.30 Ewiges Deutſchland, 11.15 Aus Otko Ludwigs Gar⸗ tenhaus, Hörfolge; 12 Muſik am Mittag; 14 Fllr unſere Kinder: Kaſperle am Eintopfſonntag; 14.30 Uns gehört der Sonntag, Reigen ſorgloſer Melodien; 15.15 Dorfſonntag; 16 Buntes Nachmittagskonzert; als Einlage: Deutſche und Wehrmachts⸗Skimeiſterſchaften 1938; 18 Ein Abend beim Märchenmann; 18.30 Willi Glahe ſpielt zum Tanz; 19 Zeit, Nachrichten, Wetter; 19.10 Volkstum und Heimat; 19.30 Deutſche und Wehrmachts⸗Skimeiſterſchaften 1938, Ausklang; 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 19.50 Oeſterreichiſche Sti⸗ meiſterſchaften in Murau; 20.05 3. Sonntagskonzert der Frankfurter Muſeumsgeſellſchaft; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter⸗ und Schneeberichte, lokale Nachrichten; 22.15 Sport; Montag, 14. Februar: 11.50 Anſere neuen Zellſtoffe im Gebrauch; 15.15 Für unſere Kinder; 15.45 Sport der Jugend; 16 Bläſer⸗Kam⸗ mermuſik; 16.30 Nachmittagskonzert; 18.30 Der e Lautſprecher, Schallplatten; 19.10 Wir tanzen nach 1E von geſtern und heute; 20.20 Aus der„Hausapotheke“, Lach⸗ pillen; 20.30 Die ſchöne Müllerin; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 15. Februar: 11.50 Bodenſtändiſche Gefolgſchaft; 15 Weltwirt 1⁴ licher Monatsbericht; 15.15 Ae ein— ein 850 leben im Schatten; 15.45 Führerin im Arbeitsdienſt; 18.30 Der fröhliche Lautſprecher, llplatten; 19.10 Vom Kontra⸗ baß bis zur Fiedel; 20.10 Fremde Länder in deutſcher Muſttz 21.15 Traum und Erde, Szene aus dem Werk:„Der deut Weg!“, 22.30 Welt⸗ und Europameiſterſchaften im Eishockey; * rng gernrn Rc rer r, — es 2— 5 r ID— 2———— 112