Bezugspreis Monatlich Mik. 1.40, durch die Poſt Mz. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. —— 38. Jahrgang Ein Skandal in Paris Die verlängerte Hetzausſtellung. Berlin, 15. Februar. Unter der Ueberſchrift„Ein Skandal in Paris“ nimmt Sagax im„Völkiſchen Beobachter“ ſchärfſtens gegen die vor fanden Zeit in Paris er⸗ öffnete Ausſtellung marxiſtiſcher und kulturbolſche⸗ wiſtiſcher Hetzprodukte gegen das Dritte Reich Stel⸗ lung. Der genannte Verfaſſer ſchreibt: „In Paris wurde kürzlich eine Ausſtellung eröffnet, die gusſchließlich gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland, ſeinen Führer, ſeine Partei und alle den Staat tragenden Ideen gerichtet iſt. Dieſe Ausſtellung iſt eine brüske und brutale Kampfanſage. Sie zielt ausſchließlich darauf hin, das ſich in letzter Zeit in ſo erfreulicher Weiſe anbahnende Verhältnis der Freundſchaft oder wenigſtens der Verſtän⸗ digungsbereitſchaft zwiſchen zwei Großmächten Europas zu ſabotieren und ſyſtematiſch zu ſtören. Das erhellt ſchon ohne weiteres aus der Tatſache, daß die Hintermänner dieſer Ausſtellung, die dann auch bei ihrer Eröffnung prompt und ſichtbar in die Erſcheinung traten, in den Kreiſen zu ſuchen ſind, die bei Ausbruch der nationalſozialiſtiſchen Revolution uſamt ihrem böſen Gewiſſen bei Nacht und Dunkel angſt⸗ ſchlotternd über die Grenze paſſierten, um ſich noch rechtzei⸗ tig dem nationalſozialiſtiſchen Strafgericht zu entziehen. Auf die Proteſte der deutſchen Botſchaft in Paris iſt zuerſt ein Teil der anrüchigſten und gemeinſten Karikaturen und Verunglimpfungen des Führers und ſeiner nächſten Mitarbeiter aus der Ausſtellung beſeitigt worden. Obſchon die deutſche Regierung ſich keineswegs mit dieſer vollkom⸗ men unzulänglichen Löſung des in Frage ſtehenden bedauer⸗ lichen Falles zufriedengeben konnte und der deutſche Bot⸗ ſchafter erneut beim Quai d'Orſay vorſtellig wurde, iſt die Ausſtellung nunmehr bis zum 18 März verlän⸗ ert worden; das heißt mit anderen Worten, es wird in Paris weiterhin eine Ausſtellung gedulbet und ſogar ver⸗ längert, deren einziger Zweck zugegebenermaßen der iſt, das nationalſozialiſtiſche Deutſchland zu beleidigen, zu berleum⸗ den und zu verunglimpfen und damit die an ſich ſchon überreichlich in der europäiſchen Politik vorhandenen Span⸗ nungselemente gewiſſen⸗ und verantwortungslos zu ver⸗ ſchärfen und zu vermehren. Wir müſſen geſtehen daß wir für das Verhalten der franzöſiſchen Regierung— und um dies allein handelt es ſich für uns— keinerlei Verſtändnis aufbringen können. Wenn die franzöſiſche Regierung etwa der Auffaſſung iſt, daß in Frankreich demokratiſche Meinungsfreiheit herrſche und ſie deshalb keinerlei Handhabe beſitze, weiterzugehen als ſie ſchon gegangen ſei, ſo müſſen wir demgegenüber die Frage aufwerfen, ob die franzöſiſche Regierung auch keine Handhabe beſitzen würde, wenn— ſagen wir— in Paris eine Ausſtellung eröffnet würde, die ſich ausſchließlich ge⸗ gen England und ſeine imperialen Eroberungsmethoden richtete. Wenn doch, dann erhebt ſich die Frage, ob der franzöſiſchen Regierung an der deutſchen Freundſchaft we⸗ niger gelegen iſt als an der irgendeiner anderen europäi⸗ ſchen Großmacht. Was würde die franzöſiſche Regierung dazu ſagen, wenn in einer anderen Hauptſtadt Europas, ſagen wir z. B. in Berlin, eine Ausſtellung ſtattfände, die ſich aus⸗ ſchließlich mit dem Volksfront⸗Frankreich und ſeinen jüdiſch⸗ marxiſtiſchen und kommuniſtiſchen Hintermännern beſchäf⸗ tigte und es ſo darauf anlegte. das deutſch⸗franzöſiſche Ver⸗ hältnis zu trüben und zu verwirren. Sie würde vermutlich einwenden, daß in Deutſchland eine ſolche Ausſtellung nicht geduldet werden dürfe, weil die deutſche Regierung auf Grund ihrer autoritären Macht Möglichkeiten genug be⸗ ſitze, ſie zu verbieten. Und hier liegt des Pudels Kern. Es muß von der deut⸗ ſchen Deffenllichkeit auf das Schärfſte dagegen Proteſt er⸗ hoben werden, daß demokratiſche Staaten auf Grund ihrer Demokratie Meinungs⸗, d. h. Schimpf⸗ und Verleumdungs⸗ freiheit für ſich beanſpruchen, autoritäre Staaten dagegen zu Anſtand und Wohlverhalten, natürlich durchaus einſei⸗ tig, verpflichtet ſeien, weil ſie die Mittel und Möglichkeiten beſitzen, ihre Bürger zu Anſtand und Wohlverhalten zu er⸗ ziehen bezw. zu zwingen. Eine ſolche Beweisführung iſt unfair, und— das muß jetzt einmal mit aller Deutlichkeit geſagt werden— ſie kann von der deutſchen Oeffentlichkeit in Zukunft in keiner Weiſe mehr hingenommen werden. Wir werden von nun ab jeden anſtändig behandeln, der uns anſtändig entgegentritt, ſedem Friedensſtörer aber die Hiebe verſetzen, die er uns zu ver⸗ ſetzen ſucht. Der autoritäre Staatsgedanke darf für unſere öffentliche Meinung nicht eine Klammer werden, die jedes Gefühl und jede Aeußerung berechtigter Wut und Empö⸗ rung von vornherein einengt und hemmt. Nicht wir miſchen uns in die Angelegenheiten Frank⸗ reichs, ſondern in Paris lebende jüdiſche Emigranten mi⸗ ſchen ſich unter wohlwollender Duldung maßgebender Fak⸗ toren der franzöſiſchen Politik auf das Gemeinſte und Ver⸗ leumderiſchſte in die inneren Verhältniſſe Deutſchlands ein. Das laſſen wir uns nicht gefallen, weil wir uns das nicht gefallen laſſen können. Auch auf dieſem Gebiet ſind wir nunmehr entſchloſſen, die abſolute Gleichberechtigung des deutſchen Volkes mit allen uns zu Gebote ſtehenden publi⸗ ziſtiſchen Mitteln herzuſtellen. s man in Paris keiner anderen Großmacht zumuten würde, das darf man von nun ab auch uns nicht mehr zumuten. Wir haben lang genug 0 dem gemeinen und verantwortungsloſen Treiben füdi⸗ cher Emigranten in Paris geſchwiegen. f Jetzt iſt unſere Geduld erſchöpft. Wir begegnen von nun ab jedem ſo, wie er uns begegnet. Nun mögen franzöſiſche Preſſeorgane don Störung des Weltfriedens reden. Sie 1 e Nerereerer eee e- eee e eee ee * 1 ——— Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdle Verzündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Mittwoch, den 16 Februar 1938 Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 8. 1140. Nr. 39 Das Reich und Oeſterreich Die Ausſprache auf dem Oberſalzberg. Berlin, 16. Februar. Amtlich wird mitgeteilt: In der Ausſprache, die am 12. Februar zwiſchen dem Führer und Reichskanzler und dem öſterreichiſchen Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg auf dem Oberſalzberg bei Berchtesgaden ſtattgefunden hat, wurden alle Fragen der Beziehungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich einer Erörterung unterzogen. Ziel dieſer Ausſprache war, die bei der Durchführung des Abkommens vom 11. Juli 1936 aufgetretenen Schwierigkeiten zu berei⸗ nigen. Es ergab ſich Uebereinſtimmung, daß beide Teile an den Grundſätzen dieſes Abkommens feſtzuhalten gewillt ſind und dasſelbe als den Ausgangspunkt einer befriedi⸗ genden Entwicklung zwiſchen den beiden befreundeten Staaten betrachten. In dieſem Sinne haben beide Teile am 12. Februar 1938 die ſofortige Hurchführung von Maßnahmen be⸗ ſchloſſen, die ein ſo enges und freundſchafkliches Verhältnis herſtellen, wie es der Geſchichte und den Geſamtintereſſen des deutſchen Volkes entſpricht. Beide Staatsmänner ſind der Ueberzeugung, daß dieſe Maßnahmen auch im In⸗ tereſſe des europäiſchen Friedens liegen. Die öſterreichiſche Regierung hat eine amtliche Verlautbarung ergehen laſſen. Regiecungs⸗Ambildung und politiſche Amneſtie Wien, 16. Januar. Die öſterreichiſche Regierung iſt umgebildet worden. Bundeskanzler Dr. Schuſchnig und Außenminiſter Dr. Schmidt ſind aber Maßnahmen, die in der amtlichen Verlautbarung über die Anterredung in Berchtesgaden angekündigt wurde, hat die neue Regierung eine weitgehende politiſche Amneſtie erlaſſen. gleichlautende Das öſterreſchiſche Fremdengeſetz Jeſiſtellung des Aufenthaltszweckes. Wien, 15. Febr. Das in Vorbereitung befindliche neue Fremdengeſetz enthält. wie man aus Mitteilungen der „Reichspoſt“ erfährt, weitergehende Beſtimmungen als man urſprünglich angenommen hatte. Nicht nur alle neu einreiſenden Ausländer, ſondern auch alle bereits in Oeſter⸗ reich lebenden Ausländer müſſen in Zukunft um eine Auf⸗ enthaltsbewilligung nachſuchen; bei letzteren wird allerdings etappenweiſe vorgegangen: Zunächſt werden ſich jene Frem⸗ den, die ſich nach dem 1 Januar 1933 hier niederließen, bei den Behörden zu melden haben; dann wird man Schritt um Schritt bis 1918 zurückgehen. Beſonders unerwünſchten Elementen gegenüber— ſchreibt die„Reichspoſt“ weiter— wie den Günſtlingen ge⸗ wiſſer internationaler Organiſationen, Leuten, die ihren wahren Aufenthaltszweck verheimlichen, Ausländern, die 555 2 anderer hier leben, wird das neue Geſetz er⸗ höhte Aufmerkſamkeit widmen. Die Behörden brauchen eine Verweigerung der Aufenthaltsbewilligung nicht zu begrün⸗ den, jedoch iſt eine Berufung an das Bundeskanzleramt vorgeſehen Staatenloſe werden wie Ausländer be⸗ handelt werden; die Frage von Perſonen mit doppelter Staatsangehörigkeit wird noch beraten. Deutſche Verſammlung überfallen Zwei Schwerverletzte in Poſen. Poſen, 16. Febr. Ein von der Jungdeutſchen Partei für Polen in Lipnkk bei Bielitz⸗Biala veranſtalteter Deutſcher Abend wurde von polniſchen Marxiſten geſtört. Dieſe gin⸗ gen auf die Deutſchen mit Knüppeln und mit Meſſern los. Zwei Deutſche wurden ſchwer, viele leicht verletzt; einige befinden ſich im Krankenhaus. Die Ruheſtörer ſchlugen auch auf die anweſenden Frauen ein. Nach Mitteilung der Ver⸗ ſammlungsteilnehmer ſei die Polizei krotz wiederholter Auf⸗ forderungen zunächſt gegen die Unruheſtifter nicht einge⸗ ſchritten. Erſt als die Marxiſten zum tätlichen Angriff über⸗ gingen, wobei auch die Einrichtung des Lokals zerſtört wurde erſchienen Polizeibeamte und trieben die Täter aus dem Saal. ———.—..̃——...ꝶ᷑—.—— können uns damit nicht aus der Ruhe bringen. Die Störer des Weltfriedens ſitzen ganz woanders als in Berlin. Sie ſitzen an der Seine, und die franzöſiſche een kann oder will ihnen offenbar nicht das Handwerk legen. Dar · über ſteht uns eine Entſcheidung nicht zu. Wir ſtellen nur mit Bedauern feſt, daß ſie das nicht kut. Sie wird alſo vor der Weltöffentlichkeit verantwortlich gemacht werden müſſen für einen Zuſtand publiziſtiſcher Fehde, der einkreten wird, wenn man ſi J liſtiſche Heul land in der öffentlichen Meinung mif Achtung zu behandeln, die es verdient. Empfang beim Reichs außenminiſter Berlin, 16. Febr. Der Reichsminiſter des Auswärtigen und Frau von Ribbentrop empfingen am Dienstag nachmit⸗ tag im Hotel Kaſſerhof die Chefs der hieſigen auswärtigen Miſſionen mit ihren Damen. im Amte geblieben. Als erſte der innerpolitiſchen in Paris nicht bequemt, das u 3 ee a 2 ee —— Dr. Leys 49. Geburtstag Gratulanten auf der Ordensburg Cröſſinſee. Cröſſinſee, 15. Februar. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley beging ſeinen 49. Ge⸗ burtstag auf der Ordensburg Eröſſinſee, einer jener na⸗ tionalſozialiſtiſchen Erziehungs- und Schulungsſtätten, mit deren Aufbau ſein Name ſo eng verknüpft iſt. Am Vor⸗ mittag gratulierte ihm eine Hundertſchaft der Junker die mit der Burgkapelle antrat. Die Junker machten Dr. Ley ein ſelbſtgearbeſtetes künſüleriſches Werk mit Auszügen aus ihren Tagebüchern zum Geſchenk. Eine Abordnung der am Ausbau der Burg beſchäftigten Arbeiter überreichte ihm ein großes Bernſteinſtück, das bei den Erdarbeiten gefun⸗ den worden war In den Mittagsſtunden traf eine Abordnung von Aus⸗ ländern ein, die zu der Arbeitstagung des Internationalen Zentralbüros„Freude und Arbeit“ in Deutſchland weilt, um Dr. Ley zu beglückwünſchen. Bei den„Rebellen“ von Stolp Mit Totgeglaubten beim Eintopfeſſen. Stolp(Pommern), 16 Februar. Die Einwohner von Stolp waren ehrlich erſtaunt, als ſie die Gerüchte der Wel ſe vernahmen, baß in ihrer Stadt eine„verwegen revolte mit blutigen Zuſam⸗ menſtößen“ ausgebrochen war Noch größer wurde das Er⸗ ſtaunen, als ein beſonders muͤti er Journaliſt, der Berliner Vertreter des„News Ey“, Jan G. Col⸗ vin, allen Gefahren zum Trotz mit der überraſchenderweiſe noch verkehrenden Eiſenbahn in Stolp auftauchte, um den Umfang und die„entſetzlichen Auswirkungen der Stolper Revolution“ an Ort und Stelle ſelbſt zu ſtudieren. Gleich nach Betreten der Stadt wurde der engliſche Preſſemann merkwürdigſter Ueberraſchungen gewahr. Die „Stolper Revolutionäre“ hielten ſich nämlich ſo geſchickt ver⸗ borgen, daß ſie trotz größter Nachforſchungen unauffindbar blieben. Die braven Stolper B r hatten trotz hart⸗ näckigſter Befragung nur ein n für die ausländi⸗ ſchen Preſſemärchen übrig. D he Journaliſt ſollte aber noch größere Ueberraſchungen erleben. Das zzmeu⸗ ternde“ Stolper Kavallerieregiment bereitete ihm nämlich in einem Kaſino einen herzlichen Empfang. Wie erſtaunt aber war der engliſche Journaliſt, als er am Sonntag von der SA zum Erbſeneſſen in das Schützenhaus eingeladen wurde. Mit Männern, die während des blutigen Aufſtan⸗ des längſt umgebracht ſein ſollten, dem Regimentskomman⸗ deur, dem Kreisleiter, dem Bürgermeiſter, dem Brigade⸗ führer der SA und vielen anderen nahm er hier einen Schlag Speckerbſen zu ſich. Die nach London kelefonierte Meldung dieſes erſten Augenzeugen aber wurde eine arge Enttäuſchung für die von Blut triefende Weltpreſſe. Sorgfältige und eingehende Unkerſuchungen, ſo berich⸗ tete dieſer Korreſpondent, die er in Skolp durchgeführt habe, hätten ihn endgültig u der Ueberzeugung gebracht, daß es überhaupt keine Zwiſchenfälle dort gegeben habe, die irgendwie die geheimnisvollen Gerüchte der Weltpreſſe beſtätigen könnken. Er habe weder hei den milikäriſchen Stel⸗ len, noch bei den Partei- und ſtaaklichen Behörden in Skolp irgendwelchen Spannungen feſtgeſtellt. So beſchämend dieſe Feſtſtellungen dieſes englischen Journaliſten für eine gewiſſe Weltpreſſe ſind, ſo neugierig darf man ſein, wie ſich die Greuelpreſſe nun aus der Af⸗ färe ziehen wird. Kraſt durch Freude— Dopolavoro Abkommen zwiſchen Dr. Ley und Starace. Berlin, 15. Febr. In dem Beſtreben, die freundſchaftli⸗ chen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien noch feſter zu geſtalten und weiter auszubauen, iſt jetzt, wie der Zei⸗ tungsdienſt Graf Reiſchach meldet, ein neues bedeutungs⸗ dent politiſch⸗organiſatoriſches Abkommen geſchloſſen wor⸗ en. Nach dieſem Uebereinkommen, das von Reichsorganiſa⸗ tionsleiter der NSDAP, Dr. Robert Ley, ſowie dem Ge⸗ neralſekretär der Faſchiſtiſchen artei, Miniſter Achille Sta⸗ race, unterzeichnet wurde, werden künftig alle in Deutſch⸗ land lebenden Italiener, ſofern ſie in den Liſten der Opera Nazionale Dopolavoro geführt werden, dieſelben Vergünſti⸗ gungen erhalten, wie ſie den DAfF⸗Mitgliedern gewährt werden. Ebenſo werden allen Mitglledern der DAß, die in Italien leben, dieſelben ü. gegeben, wie ſie den Mitgliedern der Opera Nazionale Dopolavoro gewährt werden. Darüber hinaus wurde ein laufender Mitarbeiteraus⸗ tauſch eingerichtet. In jedem Jahr werden mehrere Grup⸗ en der DAß und der Opera Nazionale Dopolavoro nach talien bezw. nach Deutſchland feiſen und Gelegenheit ha⸗ ben, unter ſachkundiger Führung das nationalſozialiſtiſche Deutſchland oder das faſchiſtiſche Italien näher kennenzuler⸗ nen. In den Monaten April, Mai, Juni, Juli, Auguſt, September und Oktober ſchickt die Opera Nazionale Dopo⸗ lavoro zirka 6000 1 in Sonderzügen nach Deulſch⸗ land. Die deutſche Organiſation wird zu einer ihr günſtig erſcheinenden Zeit ebenſoviele KdFß⸗Reiſende nach Italien ſenden wie Italien Dopolavoriſten nach Deutſchland. Pro⸗ grammwünſche werden rechtzeitig bekanntgegeben werden. Endlich wurde vereinbart, daß für die von der NS⸗Ge⸗ meinſchaft Kraft durch Freude auf Grund des Clearing⸗ Abkommens vom Dezember 1937 angeſetzten Italienreiſen die Opera Nazionale Dopolavoro während des g. enthalts der deutſchen Gäſte in Italten die 0 ö e und die Durchführung des Progra über⸗ nimmt. Politiſches Allerlei Faſchiſtenabordnung beſucht Japan. Zu Ehren der faſchiſtiſchen Parteiabordnung, die ſich in den nächſten Tagen unter Führung von Votſchafter Pau⸗ lucci von Neapel aus nach Japan einſchifft, veranſtaltete der japaniſche Botſchafter Hotta ein Bankett, an dem auch Parteiſekretär Starace, ferner der Miniſter für Volksbil⸗ dung Alfieri in Vertretung des Außenminiſters Graf Ciano und zahlreicher Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht teilnahmen Botſchafter Hotta begrüßte den Botſchafter Pauluccei einen gründlichen Kenner und Freund Ja⸗ pans. Zwiſchenfälle in Antwerpen. Mehrere hundert Studenten verſuchten das Elbardo⸗ Theater in Antwerpen zu ſtürmen, in dem ein Stück mit Gottloſigkeitstendenz aufgeführt werden ſollte. Dabei kam es zu heftigen Zuſammenſtößen mit der Polizei. Die Stu⸗ denten, die teilweiſe mit Knüppeln bewaffnet waren, dran⸗ gen mehrmals gegen die Polizei vor, die ihrerſetts von der blanken Waffe Gebrauch machte und ſogar einen War⸗ nungsſchuß abgab. Mehrere Perſonen, darunter ein Poli⸗ ziſt, wurden verletzt. Erſt kurz vor Mitternacht zerſtreuten ſich die Studenten, die zum großen Teil aus Loewen ge⸗ kommen waren. Kein braſilianiſcher Bokſchafter mehr für Madrid. Der braſilianiſche Botſchafter in Madrid wurde wegen Erreichung der Altersgrenze in den Ruheſtand verſetzt. Wie verlautet, ſollen die Geſchäfte der Botſchaft vom Geſchäfts⸗ träger wahrgenommen werden, da die braſtlianiſche Re⸗ gierung an eine Neubeſetzung des Poſtens nicht denke. Der Gedanke, eine engere Verbindung mit dem nationglen Spa⸗ nien aufzunehmen, macht indeſſen bei den lateinamerikani⸗ ſchen Staaten weitere Fortſchritte. Prinzregent Paul mit dem Herzog von Kent in Belgrad. Mit Sonderzug trafen aus Athen kommend auf dem Belgrader Hauptbahnhof Prin zregent Paul, der Herzog von Kent und Großfürſt Nikolajſewitſch ein. Zu ihrer Begrüßung hatten ſich die beiden Mitregenten Dr. Stankowitſch und Perowitf ſowie Miniſterpräſident und Außenminiſter Stoſadinowitſch mit den in Belgrad an⸗ weſenden Regierungsmitgliedern eingefunden. Die Maßnahmen in Numänien Alle Parteiveranſtaltungen verboten. Bukareſt, 15. Februar. Der rumäniſche Innenminiſter hat dem Präfekten ſtrenge Anweiſungen zur Wiederherſtellung der Ruhe in der Be⸗ völkerung erteilt. Alle Verſammlungen und Kundgebungen der Parteien ſind zu unterſagen. Druckſchriften der Par⸗ teien dürfen nicht verteilt werden. Die Präfekten erhalten das Recht, die Parteilokale zu ſchließen. Der Erlaß wiederholt dann die bereits bekannt gewor⸗ dene Abſicht der Regierung, das Beamtentum zu entpoli⸗ tiſieren und ſeine Berufsehre zu heben Beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit ſoll der Verbreitung alarmierender Gerüchte, vor allem ſolcher über einen angeblichen Wechſel in der Regie⸗ rung, zugewendet werden. Gerüchtemacher ſind zur Re⸗ chenſchaft zu ziehen. Miniſterpräſident Chriſtea hatte am letzten Montag eine Unterredung mit Goga, der, anderen Berichten zu⸗ folge, inzwiſchen eine Erholungsreiſe ins Ausland angetre⸗ ten hat. Chriſtea will Warſchau beſuchen. „Univerſul“ bringt als einziges Blatt eine Warſchauer Meldung, wonach der rumäniſche Miniſterpräſident und Patriarch Miron Chriſtig den Beſuch des Metropoliten der polniſchen Kirche, den dieſer im vergangenen Jahre in Bu⸗ kareſt abgeſtatket hat, im Mai erwidern werde. Chriſtea fahre in ſeiner Eigenſchaft als Oberhaupt der rumäniſchen 5 und als rumäniſcher Miniſterpräſident nach War⸗ chau. Angarn gegen die jüdiſche Gefahr Budapeſt, 15. Febr. In Budapeſt fand eine Reihe neuer Abwehrkundgebungen gegen das Judentum ſtatt, die für die immer weitere Schichten erfaſſende Erkenntnis der entſchei⸗ denden Bedeutung der ungariſchen Judenfrage bezeichnend ſind. Auf einer Maſſenverſammlung des größken nationalen Studenten verbandes Turul ſtellte der Redner feſt, daß die in Ungarn eingedrungenen Juden ein durchſchnitt⸗ liches Einkommen von 2400 Pengö hätten, während das Durchſchnittseinkommen eines Ungarn nur 400 Peng be⸗ trage. Auf einer Kundgebung der„nationalen Front“ erklärte der Führer dieſer Bewegung, die Arbeiter⸗ ſchaft müſſe erkennen, daß nur die Idee des ungariſchen Sozialismus der Nation eine neue Zukunft ſichere.— Auf einer Verſammlung der Kleinwirteparte! nahmen verſchiedene Abgeordnete im ſchroffen Gegenſatz zu der Hal⸗ tung des Parteiführers Tibor Eckardt eine ausgeſprochen judenfeindliche Haltung ein und wieſen darauf hin, daß die Leitung der Banken, Kartelle uſw zu 80 v H. in den Hän⸗ den der Juden ſei. Von dem geſamten ungariſchen Grund⸗ beſitz ſeien 250000 Joch in Händen fremder Staatsbürger und weitere 150000 Joch im Beſitz der großen Aktiengeſell⸗ ſchaften Was bereitet ſich in Indien vor? Schwere Differenzen zwiſchen den britiſchen Gouverneuren und den indiſchen Kongreßminiſtern. London, 16. Febr. Ueber die A der Freilaſſung der politiſchen Gefangenen iſt es in Indien zwiſchen den Kon⸗ greßregierungen und den britiſchen Gouverneuren zu ſchwe⸗ ren Differenzen gekommen Die Folge davon iſt, daß nach aus Patna und Luckno vorliegenden Meldungen bereits die Regierungen von Bihar und der Vereinigten 3 in Indien ihren Rücktritt erklärt haben. die Gefangenen⸗ frage iſt auch Hauptberatungsgegenſtand auf dem Jahres⸗ nationalkongreß, der am Dienstag in Haripur(etwa 140 Kilometer öſtlich von Peſchawar) eröffnet wurde. Man iſt allgemein der Anſicht, daß die Kriſe ſich auch auf die übrigen fünf Provinzen mit Kongreßregierungen ausdehnen wird, da auch dort die Gouverneure gegen die Freilaſſung der politiſchen Gefangenen ſind. Nationale Erfolge in Andaluſien Salamanca, 15. Febr. Wie der nationalſpaniſche Hee⸗ resbericht meldet, beſetzten die Truppen der Südarmee in Andaluſien im Abſchnitt Jaen nach Niederringung des feindlichen Widerſtandes mehrere wichtige Stellungen; an der Teruel⸗Front erbeuteten die Nationalen auf dem linken Ufer des Alfambra⸗Fluſſes abermals ein rotes Munitions- depot mit über 2000 10.5 em⸗Granaten, Reval. Der„Chef des inneren Schutzes“ hat die Ein⸗ fuhr von Zeitungen und Zeitſchriften aus Sowjietrußland nach Eſtland verboten. Franzöſiſche Fühlungnahme mit dem Vatikan. Wie der„Populaire“ zu berichten weiß, führt die fran⸗ zöſiſche Regierung zurzeit Verhandlungen mit dem Vatikan, die auf eine Intervention der päpſtlichen Nuntien in Salamanca und in Barcelona zwecks Einſtellung von Bombardierungen offener Städte hinauslaufen ſollen. Entführung, Erpreſſungen und Mißhandlung von Kindern. Warſchau, 15. Febr. Die Warſchauer Polizei iſt von den amerikaniſchen Behörden aufgefordert worden, ihnen bei der Verfolgung zweier beſonders gefährlicher und gemeiner jüdiſcher Gangſter behilflich zu ſein. Es handelt ſich hierbei um die beiden aus Polen ſtammenden Juden namens Ja⸗ kob Schapirvo und Louis Buchalter. Für ihre Ergreifung iſt von den amerikaniſchen Behörden eine Belohnung von 2500 Dollar ausgeſetzt worden. Die beiden jüdiſchen Verbrecher waren die Häupter einer Banve, die ſich insbeſondere mit Entführungen von Kindern zu Zwecken gemeinſter Erpreſſungen betätigte. Wie die Warſchauer Preſſe betont, haben dieſe abgefeimten Schur⸗ ken ſelbſt vor den furchtbarſten Quälereien und Torturen nicht zurückgeſchreckt. Nach den bisherigen Ermittlungen ſind die Verbrecher unlängſt aus der Tſchechoſlowakei in Polen eingereiſt. Die polniſche Polizei hal zu ihrer Ergreifung um⸗ fangreiche Maßnahmen ergriffen. N Verhängnisvolle Nachläſſigkeit London, 15. Febr Die Londoner Blätter veröffentlichen in allergrößter Aufmachung den Bericht des Ausſchuſſes, der die Urſachen der Typhusepidemie in dem Londoner Vorort Croyden erforſcht hat. Die Epidemie war im Oktober v. J. ausgebrochen. Sie hat nach den amtlichen Mitteilungen 43 Todesopfer gefordert und iſt bis heute noch nicht über⸗ wunden. Wie es nun in dem Bericht des Anterſuchungsaus⸗ ſchuſſes heißt, haben überraſchende und bedauerliche Am⸗ ſtände zum Ausbruch der Seuche geführt. Ein typhuskran⸗ ker Arbeiter halte in den Grundwaſſeranlagen des Städti⸗ ſchen Waſſerwerks gearbeitet, und aus Nach äſſigkeit iſt das durch ihn verſeuchte Grundwaſſer ohne hygieniſche Reini- gung in die Waſſerleitung der stadt Croyden eingedrungen. Die Londoner Blätter bringen in ihren Berichten tiefſte Empörung über dieſe Nachläſſigkeit der Waſſerwerksver⸗ waltung zum Ausdruck, und es fehlt auch nicht an heftigen Vorwürfen. Schneeſtürme über Europa Aeberall Verkehrsſtörungen und ſonſtige Schäden. Aus den verſchiedenſten Gegenden Europas laufen Nach⸗ richten über Schneeſtürmie ein. In ganz Süd⸗ und Weſtdeutſchland herrſcht tiefer Winker. Der Schwarz⸗ wald trägt eine tiefe Schneedecke. Im Taunus beträgt die Schneehöhe 35 Zentimeter. Auch im Weſterwald blieben die Wagen vielfach im Schnee ſtecken und mußten ausgeſchau⸗ felt werden. Die großen Verkehrsſtraßen wurden von Schneepflügen nach Möglichkeit geräumt. In der Eifel liegt der Schnee ſo hoch, daß eine normale Abwicklung des Ver⸗ kehrs nicht mehr möglich iſt. Durch Schneeve wehungen wurde der Schnee ſtellenweiſe bis zu drei Meter Höbe zu⸗ ſammengetragen. Auf der Strecke Jünkerath— Losheim und auf der Ahrtalbahn konnten die Züge nur mit erheb⸗ lichen Verſpätungen ihr Ziel erreichen. Zahlreiche Kraftfahr⸗ zeute blieben im Schnee ſtecken und konnten erſt nach Stun⸗ den wieder flottgemacht werden. Mehrere Dörfer in der Umgebung von Schmidtheim ſind faſt ganz von der Außen⸗ welt abgeſchnitten. Der Schneefall und die Kälte bereiteten der Reichsbahn in den letzten Tagen außerordentliche Schwierigkeiten. Auf allen ſüdweſtdeutſchen Strecken mußte das geſämte Perſo⸗ nal eingeſetzt werden, um die verſchneiten Weichen und Sig⸗ nalanlagen in Betrieb zu halten. Die Züge, die auf den Wa⸗ gendächern große Schneelaſten trugen und völlig vereiſt waren, kamen durchweg nur mit größeren Verſpätungen an ihr Ziel. Auch in Oſtdeutſchland hat es ſtarke Schneefälle gege⸗ ben, ſo werden aus Schleſien Schneeverwehungen gemeldet. — Vom Ausland liegen nachſtehende Meldungen vor: Warſchau. In ganz Polen wütete ein Schneeſturm, der in einzelnen Landesteilen, beſonders in den Wojwodſchaf⸗ ten Krakau und Lodz, großen Schaden anrichtete. Mehrfach wurden Telefonleitungen zerſtört. In Lodz mußte infolge von Schneeverwehungen der Straßenbahnverkehr zeitweiſe eingeſtellt werden. Auch der Autobusverkehr konnte dort, ſowie in der benachbarten Woſwodſchaft Kielce nicht auf⸗ rechterhalten werden. Mailand. In Rhemetal bei Aoſta wütete in der Nacht zum Dienstag ein heftiger Schneeſturm, wie man ihn ſeit Menſchengedenken nicht mehr erlebt hat. Zahlreiche Häuſer wurden abgedeckt. Rom. In Mittel- und Süditalien toben ſeit 48 Stunden 5 9 Stürme,. von Hagel und Gewitterregen. ie Hänge des Veſuvs ſind von neuem eingeſchneit. Der Schiffsverkehr iſt infolge des ſchweren Seeganges er⸗ ſchwert. Auch im Hafen von Neapel iſt der Verkehr ſtark behindert. Der amerikaniſche Dampfer„Excorda“ mußte für eine Rettungsaktion ſeinen Kurs auf Neapel unterbre⸗ chen und wird mit 24ſtündiger Verſpätung erwartet. San Sebaſtian. Aus allen nördlichen Provinzen Spa⸗ niens wird ſtarker Schneefall demeldet. Der Ueberlandver⸗ kehr wird dadurch ſtark behindert. Beſonders kräftig waren die Schneeſtürme in Aſturien, wo der Pajares⸗Paß kaum aſſierbar iſt. Andere weniger wichtige Bergpäſſe und Land⸗ traßen ſind zugeſchneit. Der Piqueras⸗Paß an der Haupt⸗ e nach Soria iſt infolge hohen Schneefalls, für den erkehr geſperrt. Opfer der Stürme im Mittelmeer Waſſerflugzeug mit 14 Perſonen verſchollen. Rom, 16. Jebr. Ein Waſſerflugzeug der Ala Littoria, das am Montag mit 14 Perſonen an Bord von Cadiz 5 5 Kehren war und am Abend in Oſtia eintreffen ſollte, iſt berfällig. Mach einer amtlichen italieniſchen Meldung gilt das Flugzeug angeſichts des ſchweren Seeganges im weſi⸗ lichen Mittelmeer als verloren. Sämtliche Nachforſchungen ſind ergebnislos geblieben. Das Flugzeug war am Montag mittag um 13.30 Uhr mit vier Mann Beſatzung und zehn Paſſagieren von Pol⸗ lenza auf Mallorca abgeflogen und hatte eine Stunde nach⸗ her die übliche Poſitionsmeldung gegeben. ö Kurzmeldungen Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat au ſchlag des preußiſchen Miniſterpräſidenten, cee dem Antrag des Reichs- und preußiſchen Miniſters des In⸗ nern Dr. Frick, den Oberregierungsrat Dr. Karl Queck jn Dresden zum Oberverwaltungsgerichtsrat ernannt. Empfang des Diplomatiſchen Korps Abendkafel deim Führer und Reichskanzler. Berlin, 16. 5 Zeim Führer und Reichskanz⸗ ler fand am Dienstag zu Ehren des Diplomaliſchen Korpg eine Abendtafel ſtatt, an der mit ihren Damen ſämkliche in Berlin beglaubigten Bokſchafter, Geſandten und Geſchäfts. träger, die Reichsminiſter, die Oberbefehlshaber der Wehr⸗ machtleile, die Staatsſekretäre, der Reichsführer 5, der Stabschef der SA, der Korpsführer des NS gan und andere teilnahmen. Eröffnung der Aukomabil⸗Ausſtellung wird von allen deutſchen Sendern übertragen. Berlin, 16. Febr Wie Eröffnung der Internationalen Automobil- und Motor rab⸗Ausſtellung am Freitag, dem dem 18 Februar, in den Ausſtellungshallen am Kaiſer⸗ damm wird von allen deutſchen Sendern in der Zeit von 11 bis 12.30 übertragen. Hamburger Tramp⸗Dampfer geſunken Hamburg, 16. Febr. Vor einigen Tagen ſank im ſchwe⸗ ren Nordweſtſturm in der Nähe von Borkum Riff⸗Feuer⸗ ſchiff ein kleiner Dampfer, deſſen Name und Nationalität bisher nicht feſtgeſtellt werden konnte Da der am 9. Fe⸗ bruar von Hamburg nach Rotterdam ausgelaufene Tramp⸗ Dampfer„Egeran“ bisher ſeinen Beſtimmungshafen nicht erreicht hat, nimmt man an, daß er bei Borkum geſunken iſt. Der Dampfer„Egeran“ hatte eine Beſatzung von 14 Mann. Er hatte Getreide für Rotterdam geladen. Das Schiff war 986 Bruttoregiſtertonnen groß. Tſchechiſches Militärflugzeug abgeſtürzk. Bei militäriſchen Uebungen in der Nähe von Milovice ſtießen am Dienstag nachmittag zwei Militärflugzeuge in der Luft zuſammen. Beide Maſchinen ſtürzten ab; zwei Beobachter und zwei Piloten fanden den Tod. Direktor der belgiſchen Staatsdruckerei verhaftet. Brüſſel, 16. Febr. Der Direktor der belgiſchen Staats⸗ druckerei, Buytaert, iſt am Dienstag verhaftet worden. Er wird beſchuldigt, erhebliche Beſtechungsgelder von Liefer⸗ firmen erhalten zu haben. Beim erſten Verhör hat er be⸗ reits zugegeben, in den letzten drei Jahren„Kommiſſio⸗ nen“ in Höhe von rund 60 000 Franken bekommen zu ha⸗ ben. Mehrere Lieferanten ſind ebenfalls verhaftet worden. Ein Geheimgang ſtürzte ein Der Stollen aus dem 30 jährigen Krieg. Wien, 16. Jebr. Ein Unglück, wie es ſich in Oeſterreich bisher noch nicht ereignet hat, krug ſich in dem niederöfter⸗ reichiſchen Weinort Möſtelbach zu. Dort öffnete ſich plötz⸗ lich die Erde, und das Haus eines Winzers verſank mit un⸗ geheurem Getöſe Da zum Glück die Bewohner nicht im Hauſe weilten, kam niemand zu Schaden. Die Unterſuchung ergab, daß das Gebäude über einem Geheimgang errichtet war, den ſchwediſche Truppen im 30⸗ jährigen Krieg angelegt hatten. Im Ort erzählte man ſi eine alte Volksſage von dieſem unterirdiſchen Stollen, doch kannte niemand die genaue Lage, da die Eingänge ver⸗ ſchüttet waren. Irak⸗Oel⸗Naffinerie kommt nach Haifa Die Oelverſorgung der britiſchen Mittelmeerflolle. Jeruſalem, 16. Febr. Nach Preſſemeldungen ſoll die Streitfrage, ob die Oel⸗Raffinerie der Irak⸗Perroleum⸗ Comp. in Triwoli(franzöſiſches Einflußgebiet) oder Haifa dengliſcher Einflußgebiet) oder in England ſelbſt errichtet werden ſoll, jetzt zugunſten von Haifa entſchieden worden ſein. Für dieſe Regelung waren die militäriſchen Rückſich⸗ ten, nämlich die Oelverſorgung der britiſchen Mittelmeer⸗ 19 5 ausſchlaggebend. Die Koſten für den Bau der Raf⸗ inerie⸗Anlagen betragen 400 000 Pfund. Der Bau ſoll be⸗ ſchleunigt dürchgeführt werden. Zur Vertieſung der Freundͤſchalt Deutſche Vorkragsreiſe in Japan. Tokio, 16. Febr. Der von der Reichsjugendführung nach Japan entſandte Gebietsführer S chulzze und der deutſche Leiter des Japaniſch⸗Deutſchen Kulturinſtituts, Dr. Donat, beendeten jetzt ihre dreiwöchige Vortragsreiſe durch Mittel⸗ und Südjapan, die dem Protektorat des fa⸗ paniſchen Kultusminiſters unterſtellt worden war. Die Red⸗ ner behandelten in ihren Filmvorträgen die Grundgedan⸗ ken des Nationalſozialismus und der Hitlerjugend Ueber 30 600 Beſucher der in 12 Städten abgehaltenen Beranſtal⸗ tungen bewieſen das große Intereſſe, das die Japaner am heutigen Deutſchland nehmen. Die deutſchen Redner ſelbſt wurden über das japaniſche Erziehungsweſen unterrichtet und ſtudierten praktiſch und theoretiſch den neuen japaniſchen Arbeitsdienſt. Die außer⸗ ordentlich ſtark beachtete Vortragsreiſe wird von der japa⸗ niſchen Preſſe als wirkſames Mittel zur Verttefung der Freundſchaft bezeichnet, wobei gleichzeitig weitere derartige Reiſen angeregt werden. Maß Schmeling Steve Dudas Mit Neuſel— Foord am 16. April in Hamburg. Die Direktion der Hanſeatenhalle Hamburg teilt mit, daß ſie außer dem bereits gemeldeten Kampf Walter Neu⸗ ſel per Ben Foord nunmehr auch den Abſchluß des Kampfes Max Schmeling gegen den Amerikaner Steve Du⸗ das bekanntgeben kann Beide Treffen finden am Oſter⸗ ſamstag, 16. April ds Is., in der Hanſeatenhalle ſtatt. Nach dem Kampf Max Schmeling— Harry Thomas wurde bekanntlich Steve Dudas von den Amerikanern Ma Schmeling als letztes vor dem Weltmeiſterſchaftskamp Schmeling— Louis zu nehmendes Hindernis beſtimmt. ab Blutiger Streit um Land. Mexikaniſche Bauern lie⸗ ferten ſich in der Nähe von Tahaulipan wegen Streiti kei⸗ ten um Land ein förmliches Gefecht. Es wurden dabel 14 Perſonen, darunter zwei Frauen und ein Kind getötet und 35 Perſonen verletzt. 885 —— Badiſche Chronik Heidelberg.(Störungen durch ſtarken Schneefall.) Auf dem Königſtuhl waren Schneeverwehun⸗ gen von teilweiſe 60 bis 70 Zentimeter entſtanden, ebenſo auf dem Weißen Stein, ſodaß ein Autoverkehr auf die Höhen unmöglich wurde. Die Kraftpoſtomnibuſſe hatten den Fahr⸗ verkehr mit Gaiberg und anderen Orten unterbrochen, und auch am Montag konnte der Kraftpoſtverkehr noch nicht auf⸗ genommen werden. Der Reichsarbeitsdienſt mußte bis tief in die Nacht beſonders ſchwere Verkehrsſtörungen im Bahn⸗ verkehr aufräumen. Die Bergbahnſtrecke mußte freigeſchau⸗ felt werden; ſie konnte erſt Sonntag mittag 13 Uhr den Fahrplan aufnehmen. Vom Königſtuhl wurden bei 5 Grad Froſt 40 Zentimeter Neuſchnee gemeldet. UI Mosbach.(Todesfall.) Hier ſtarb Hotelier Louis Link, eine weithin bekannte und geachtete Perſönlich⸗ keit, im Alter von nahezu 82 Jahren. Hohe Perſönlichkeiten aus der Staats-, Milikär⸗ und Wirtſchaftswelt kehrten in dem gutgeführten Betrieb ein. U. a. war auch der verewigte Generalfeldmarſchall und Reichspräſident von Hindenburg ſein Gaſt. 5 (). Bruchſal.(50 Jahre Stenografen verein.) Die hieſige Ortsgruppe der Deutſchen Stenografenſchaft hielt ihre Jubiläums⸗Hauptverſammlung ab. Der rührige Verein zählt zurzeit 91 Mitglieder und 1019 Teilnehmer an den Uebungsabenden des verfloſſenen Jahres. Es ſind nunmehr 50 Jahre ſein Gründung des Stenografenvereins Stolze⸗ Schrey verfloſſen. () Suttenheim b. Bruchſal.(Ueberreichung des Neichsſparpreiſes.) Iia Rahmen einer Gemeindefeier wurde der Reichsſparpreis aus dem Schulſparwettkampf in Höhe einer Spende von 900 Mark durch den Vertreter des Reichsverbandes der Spar⸗ und Darlehenskaſſenvereine überreicht, was bei Jugend und Eltern große Freude her⸗ Vorrief. Lahr.(Feuer.) Im Anweſen des Landwirts Pfi⸗ ſterer brach ein Brand aus der ſich raſch ausbreitete. Obwohl die Weckerlinie der Freiwilligen Feuerwehr Lahr ſchnell zur Stelle war, wurden Stallung und Scheuer durch das Feuer vernichtet. Das angebaute Wohnhaus und die Werkſtatt des Wagners Bölſtler haben ebenfalls ſchweren Schaden erlitten. Säckingen.(Einbruchsverſuch im Münſter.) Im Säckinger Fridolin⸗Münſter führten auffällige Spuren, auf die man dieſer Tage ſtieß, zu der Feſtſtellung, daß ein Embruch verübt worden war. Ein Einbrecher war an der Weſtſeite des Münſters durch ein Halbrundfenſter, das man herausgeſchraubt vorfand, in das Kircheninnere eingedrungen. Er hat offenbar verſucht, unten in die Kapelle einzudringen, die den durch ſeinen Kunſtwert berühmten Reliquienſchrein mit den Gebeinen des Heiligen Fridolin birgt. Der Eindring⸗ ung vermochte jedoch das Schloß der Türe nicht aufzubrechen und war dann, nachdem er ſich noch an einigen anderen Behältniſſen verſucht hat, nach oben in den kleinen Betſaal an der Weſtſeite geſtiegen und iſt von dort durch das Fen⸗ ſter über das Dach des hinteren Anbaues unerkannt entkom⸗ men. Dieſer neue Einbruchsverſuch ähnelt ſtark dem großen Embruch im Jahre 1932, bei dem überaus koſtbare Stücke des Kirchenſchatzes geraubt worden waren, dann allerdings nahezu wieder vollſtändig beigeſchafft werden konnten. Der Kirchenſchatz ruht übrigens ſeitdem diebesſicher in einem Pan⸗ zerſchrank verwahrt. OScherzingen.(Perſonenauto vom Windſtoß erfaßt.) Auf der Landſtraße Scherzingen Freiburg er⸗ eignete ſich ein eigenartiger Unfall. Ein mit zwei Perſonen beſetztes Perſonenauto, das ſich auf dem Wege von Lörrach mach Freiburg befand, wurde plötzlich von einem Windſtoß erfaßt und gegen einen Baun geſchleudert. Der Chauffeur wurde mit ſchweren Verletzungen in die Chirurgiſche Klinik nach Freiburg eingeliefert; eine mitfahrende Frau kam mit leichteren Verletzungen davon. 1 Die älteſte Kirche im Neckartal. Gegenüber von Hirſchhorn, auf der Landzunge, die von einer weitſchwingenden Schleife des Neckars zwiſchen Feuer⸗ berg und Hungerberg gebildet wird, befindet ſich die Ers⸗ heimer Kapelle, die von Archäologen und Wanderern gern aufgeſucht wird. 734 wurde das Frankendorf Ers⸗ heim bereits urkundlich erwähnt. Man nimmt an, daß ſchon im 8. Jahrhundert in Ersheim eine Kapelle ſtand, die vom Kloſter Lorſch errichtet wurde. Dieſe Kapelle wird mit Recht als das älteſte Gotteshaus im Neckartal angeſehen. Das Dorf Ersheim ſelbſt iſt längſt verſchwunden. Die kleine ein⸗ ſchiffige gotiſche Kirche beſteht aus dem Langhaus, dem Vor⸗ chor, dem Chor und der ſpäter ausgebauten Sakriſtei. Engel⸗ hardt 2. von Hirſchhorn ließ 1355 die Kapelle erweitern, 1517 wurde der prächtige gotiſche Chor geſchaffen. Die Ers⸗ 1 85 Kapelle war lange die Grabſtätte der Hirſchhorner itter, ihrer Frauen, weiter von Beamten und Geiſtlichen. Dies künden prächtige Grabſteine. Daß die Ersheimer Ka⸗ pelle noch ſteht, iſt eigentlich ſtaunenswert. Die Hochwaſſer⸗ fluten des Neckars drangen im Laufe der Zeit oft in das Gotteshaus und unterſpülten die Mauern; Bänke und Särge wurden fortgeſchwemmt. Bilder, Fenſter, Figuren, Steine wurden teils geraubt, teils in anderen Gebäuden untergeſtellt. Nunmehr iſt man daran, die Kirche baulich auszubeſſern, die verſchleppten wertvollen Gegenſtände, ſoweit ſie im Schloß Hirſchhorn und anderweitig untergebracht ſind, wieder an den urſprünglichen Ort in der Kirche zurückzubringen. Gkiwettkämpfe des Arbeitsgaues Baden 170 ſtarten am Donnerstag. Die Gaufkiwettkämpfe des Arbeitsgaues 27, Baden, verſprechen auch in dieſem Jahre ein voller Erfolg zu werden. Durch den ſtarken Neuſchneefall herrſchen im geſamten Nord⸗ ſchwarzwald hervorragende Skiverhältniſſe, die eine flotte und reibungsloſe Abwicklung der Kämpfe ermöglichen. Wie heute ſchon feſtſteht, werden über 170 Wettkampfteilnehmer an⸗ weſend fein. Um die zahlreich zu erwartenden Gäſte ohne Schwierigkeiten unterbringen zu können, werden die an den Kämpfen teilnehmenden Arbeitsmänner in den Lagern 6-271 und 7⸗271(Achern) untergebracht und jeweils in den erben mit Omnibuſſen nach der Hundseck be⸗ fördert. Februar, vormittags 9.30 Uhr mit einer Flaggenparade eröffnet. Daran anſchließend iſt auf 10 Uhr der Start zum 4 mal 6⸗km⸗Staffellauf angeſetzt. Nachmittags ab 2.30 Uhr werden die Abfahrtsläufe ausgetragen. A undet die Flaggenparade bereits um 9 Uhr vormittags ſtatt, während um 9.30 Uhr die Läufer des 14⸗km⸗Patrouillenlaufs auf die Strecke geſchickt werden. Im Verlaufe des Patrouillen⸗ laufs haben die Teilnehmer auch in dieſem Jahr wieder eine wehrſportliche Aufgabe zu erfüllen, die aus einem Keulen. Zielwurf beſteh. 3 Die Wettkämpfe werden am Donnerstag, den 1 m Freitag Aus den Nachbargauen Naubüberfau in Sprendungen Geſchäftsfrau nachts überfallen und ſchwer verletzt Offenbach a. M., 15. Februar. In der Nacht, etwa um 12.30 Uhr, wurde in einer Bäckerei in Sprendlingen ein Raubüberfall verübt. Die Frau eines Bäckermeiſters, die ſich allein in der Wohnung befand, wurde durch den bis jetzt noch unbekannten Täter niedergeſchlagen und ſchwer verletzt. Der Täter iſt unter Mitnahme eines größeren Geldbetrages und eines im Hofe ſtehenden Fahrrades geflüchtet. Zu dem Ueberfall werden noch folgende Einzelheiten bekannt: In Abweſenheit des Bäckers und ſeines Sohnes drang in der Zeit zwiſchen 12 und 1 Uhr ein Unbekannter durch ein Fenſter in die Backſtube und von dort in das an⸗ grenzende Zimmer ein, nachdem er vorher alle Lampen, auch auf dem Mehlboden, ausgedreht und die Telefon⸗ und Klingelleitung durchgeſchnitten hatte. Er brach zunächſt die Tür zum Laden auf und begab ſich, äls er dort die geſuchte Beute nicht fand, zurück über den Flur ins Wohnzimmer. Dort hörte ihn vom Schlafzimmer aus die Frau des Bäcker⸗ meiſters, die die Rückkehr ihres Mannes erwartete und Licht machte. Der Einbrecher ſtürzte ſich mit dem Ruf „Licht aus!“ auf die Frau und ſchlug mit einem harten Gegenſtand auf ſie ein Etwa eine Stunde ſpäter wurde die Frau von den heimkehrenden Männern mit ſchweren Ver⸗ letzungen in ihrem Blute liegend aufgefunden. Sie hat u. a. einen Schädelbruch und eine cher dir an dein Tic litten. Nach der Tat hat der Verbrecher die auf dem Tiſch des Wohnzimmers liegende Tageskaſſe an ſich genommen, während ihm zu einer gründlicheren Durchſuchung offenbar die Zeit fehlte, denn er hat einen größeren, im Zimmer aufbewahrten Geldbetrag überſehen. Mit einem auf dem Hof vorgefundenen neuen Fahrrad hat der bis jetzt un⸗ bekannte Täter die Flucht ergriffen. Kurze Zeit zuvor haben ſich zwei ähnliche Fälle in Sprendlingen ereignet. An einem der letzten Abende wartete in einer Wirtſchaft ein im Gaſtzimmer ſitzender Fremder den Augenblick ab, als die Wirtsleute mit der Bedienung der Gäſte in Anſpruch genommen waren. Er ſchlich ſich in die oberen Räume, öffnete die Türen verſchie⸗ dener Zimmer und wurde ſchließlich von dem Kind der Wirtsleute entdeckt, das durch das Fenſter die Nachbars⸗ leute alarmierte. Währenddeſſen konnte ſich der Spitzbube unbemerkt entfernen.— Als am Samstagabend die Be⸗ wohner eines Hauſes in der Rathausſtraße im Wohnzim⸗ mer ſaßen, verſchaffte ſich ein Dieb unbemerkt Zugang zur Küche eng ſtahl einen Geldbetrag. Naubmord in Saulgau — Saulgau. In ihrer Wohnung in der Schützenſtraße wurde die 43 Jahre alte ledige Kolonialwarenhändlerin Joſefine Hepp ermordet aufgefunden. Gleichzeitig wurden an drei Stellen in der Wohnung, und zwar im Schlafzim⸗ mer, in der Küche und im Wohnzimmer, Brandherde ent⸗ deckt, doch konnte das Feuer von der ſofort alarmierten Weckerlinie im Entſtehen gelöſcht werden. Ein Saulgauer Bäckermeiſter, der Brot in das Geſchäft von Fräulein Hepp hatte bringen wollen, hatte feſtgeſtellt, daß die Haustüre nicht verſchloſſen war. Als er die Wohnung betrat, ſchlug ihm ſtarker Rauch entgegen. Im Wohnzimmer fand er in der Nähe des Ofens Fräulein Hepp ermordet auf dem Fuß⸗ boden liegen. Ueber die Tote geworfene Kleider hatten be⸗ reits Feuer gefangen. Da in der Wohnung verſchiedene Behältniſſe geöffnet waren, iſt ein Raubmord als ſicher an⸗ zunehmen. * Ar Poſtauto 100 Meter kief abgeſtürzl. Am Rödchesber in Idar hatte morgens ein Poſtbeamter das Paketauto auf der Straße abgeſtellt. Er hatte die Bremſen angezogen und den Rückwärtsgang eingeſchaltet. Nachdem ſich der Beamte entfernt G iſt das Auto auf der ſchneeglatten Straße ins Rutſchen gekommen; es geriet an den Straßenrand und 1 über die Böſchung 100 Meter den ſteilen Berghang inunter. A Das dritte Kind durch Unfall verloren. In der Nähe von Altenſchwand wurde der 15 Jahre alte Sohn Wolf⸗ gang des Bauern Michael Bösl von Neuenſchwand, als er von ſeiner Arbeitsſtätte mit dem Rad nach Hauſe fuhr, von einem Kraftwagen angefahren und getötet. Die Familie Bösl verliert damit das dritte Kind durch Unglücksfall. b Eigenartiger Vorfall im Tanzſaal. Auf einem Tanz⸗ vergnügen in Düren„ wurden mehrere Frauen plötzlich von einer Uebelkeit befallen und einige von ihnen ſogar ohnmächtig. Schließlich traten bei etwa 25 Perſonen die gleichen Erſcheinungen auf. Nach den ärztlichen Unter⸗ ſuchungen trugen die Krankheitserſcheinungen nur einen harmloſen Charakter. Worauf ſie zurückzuführen find, konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Eine vorläufige Unterſuchung der Speiſen und Getränke ergab keine An⸗ haltspunkte. ai Entſetzlicher Selbſtmord. Wegen kleiner Unregelmä⸗ Waden war in Siegen der Verwalter der Städtiſchen adeanſtalt vom Dienſt beurlaubt worden. In einem Ne⸗ benraum der Badeanſtalt übergoß er ſich nun mit Benzin und zündete es an. Als man die Tat entdeckte, fand man nur noch die vollſtändig verkohlte Leiche vor. Neuer Sender für Güdweſtdeutſchland In einer Unterredung machte der Intendant des Reichs⸗ ſenders Stutlgart, Dr. Bofinger, intereſſante Mitteilungen über das rundfunkpolitiſche Schaffen im Stuttgarter Sende⸗ gebiet in den vergangenen Jahren und über verſchiedene wich⸗ lige Pläne, die ſich aus der außerordentlich ſtarken Rundfunk⸗ dichte in Stuttgart und Württemberg ergeben. Darnach ſoll in den nächſten Jahren auf ſüdweſtdeutſchem Gebiet ein neuer Sender errichtet werden, deſſen Stärke die des Senders Mühlacker weit übertrifft. Dieſer Sender wird nicht nur in der Lage ſein, den ganzen Süden des Reiches mit einem glänzesden Empfang zu verſorgen, ſondern er wird auch in ganz Südweſteuropa mit großer Lautſtärke aufzuneh⸗ men ſein. Es iſt anzunehmen, daß ſich nach der Errichtung dieſes Senders die Zahl der Rundfunkteilnehmer in Baden, Württemberg und Hohenzollern noch gewaltig ſteigern wird, weil durch die beſſere Sendemöglichkeit der Empfang mit bil⸗ ligen und einfachen Geräten noch weiter verbeſſert wird. Der neue Sender wird ſelbſtverſtändlich auch von Stuttgart aus beſpielt werden. Der Sender Mühlacker wird wahrſchein⸗ lich als Reſerveſender beſt hen bleiben. Der Bau des neuen Funkhauſes in Stuttgart, das mit der modern⸗ ſten funktechniſchen Einrichtung ausgeſtattet ſein wird, iſt be⸗ reits endgültig beſchloſſen. Schließlich wird nicht nur der heutige Ueberſee⸗Empfänger, ſondern auch alle künftigen Ueberſee⸗Empfänger den Namen„Stuttgart“ führen. Im Faſching erſt rech! Jahre zurück gab es wohl noch die Faſſade des Faſchings, die, wie auf ſo vielen anderen Gebieten, gehalten wurde, aber keinen Faſching mehr. Jeder Enttäuſchte ſprach begei⸗ ſtert von einer längſt entſchwundenen ſchönen Vergangen⸗ heit; wie war alles anders geworden.: Heute iſt wieder Stimmung im Lande und der Faſching ſchlägt wieder hohe Wogen. Die große Not iſt gebannt dank Arbeitsbeſchaffung und Winterhilfswerk. Wer aber die wiedererwachte Lebensfreude in ſich trägt, ſoll auch die weniger Beglückten nicht vergeſſen. Noch mancher ſteht ſehn⸗ ſüchtig vor ihm noch verſchloſſenen Türen. An ihn zu er⸗ innern erſcheint der graue Glücksmann an den fröhlichen Tiſchen. Die Hand, die verdient und einnimmt, kann auch locker ſein im Ausgeben für einen guten Zweck. Sie kann aber auch leicht ihr Glück verſuchen. 5 Millionen ſind zu gewinnen, bleibt nur die Frage, wieviel des Glückes Füll⸗ horn für den Einzelnen bereit hält. Ein luſtiger Abend findet heute in ſämtlichen ſchön dekorierten Räumen des Gaſthauſes„Zum Löwen“ ſtatt. Den emſigen Vorbereitungen nach zu ſchließen, ſcheint es ein wirklich luſtiger Abend zu werden. Alle Freunde und Freundinnen des Frohſinns und Humors ſind eingeladen. * Aus dem Reiche des Prinzen Karneval. Trotzdem der König Winter in den letzten Tagen dem tollen Treiben des Prinzen Karneval mit aller Macht Ein⸗ halt zu bieten verſucht, kann er doch nichts an dem Re⸗ gierungsprogramm des luſtigen Prinzen ändern. Anentwegt iſt er dabei, alles auf die Beine zu rufen und die kurzen Wochen ſeiner Regentſchaft nach Strich und Faden aus⸗ zunützen. Am hieſigen Platze hat er nun die„Ortsſänger⸗ ſchaft“ in ſeine Gefolgſchaft genommen, und ihr den Aufkrag gegeben, am kommenden Samstag, um 8.11 Uhr, im„Schloß“ einen Maskenball zu veranſtalten, der ſich gewaſchen hat. Der Sängermaslenball iſt aus den letzten Jahren noch in beſter Erinnerung, und dieſer gute Ruf ſoll in dieſem Jahre noch verbreitert werden. Die wunderbar dekorierten Räume des hieſigen„Schlößchens“ ſollen wieder der Tummelplatz für Männlein und Weiblein ſein. Groß und klein, alt und jung amüſiert ſich nach dem dehnbaren Motto:„Freut Euch des Lebens...“ Viele fremde Gäſte haben ſich bereits an⸗ gemeldet, um dem närriſchen Prinzen ihren Tribut zu zollen. Wie aus dem Vorverkauf erſichtlich iſt, dürfte auch in dieſem Jahre wieder ein volles Haus zu erwarten ſein, und es beſorge ſich jedes rechtzeitig Eintrittskarten. Bei orſtklaſſiger Muſik der hieſigen 110er, und beſter Vorſorge für die leib⸗ lichen Bedürfniſſe werden die von Humor und Stimmung gewürzten Stunden allzu raſch entſchwunden ſein. Den ſchönſten Gruppen⸗ und Einzelmasken winken wieder ſchöne und wertvolle Preiſe. Es wird ſicher niemand bereuen, dieſe erſtklaſſige karnevaliſtiſche Veranſtaltung beſucht zu haben. „Darum, Ihr Narren all, kommt zum Sängermaslenball!“ Anmerkung der Schriftleitung: Wie wir kurz vorRe⸗ daktionsſchluß noch erfahren, trägt ſich Prinz Bert von Modeſien mit dem Gedanken, die Großveranſtaltung der Sänger zu beſuchen. Viel Volk wird ihm Huldigungen dar⸗ bringen, und es ſteht zu erwarten, daß die Parole„Freut Euch des Lebens...“ ihre Anziehungskraft nicht verfehlen wird. * Drohende Sicherungsverwahrung. Ueberſteigertes Gel⸗ tungsbedürfnis, Spielleidenſchaft und der Hang zu Betrü⸗ gereien führten den bereits IAmal vorbeſtraften, 34jährigen verheirateten Gottfried Pfeiffer aus Fürth, wohnhaft in Mannheim, knapp ſechs Wochen nach Entlaſſung aus der letzten Strafhaft wieder auf die Bahn des Verbrechens. In geriſſener Manier hat er diesmal Geſchäftsleute, Handwer⸗ ker und Arbeiter hereingelegt und ſie um teilweiſe erhebliche Geldſummen betrogen. Um ſeine Zahlungsunfähigkeit zu be⸗ heben, beſchritt der Angeklagte ſehr oft den gefährlichen Weg im Spiel ſein„Glück“ zu verſuchen, kehrte aber edesmat mit neuen Verluſten zurück. Vom Vermögen der Frau iſt nichts mehr geblieben; ſie muß jetzt durch ihrer Hände Arbeit die Schulden des Taugenichts abverdienen. Die Große Straf⸗ kammer gelangte zu der Auffaſſung, daß mildernde Umſtände nicht angebracht ſind und verurteilte Pfeiffer zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und 200 Mark Geldſtrafe; letztere und ein Monat Unterſuchungshaft gelten als verbüßt. Sollte der Angeklagte nochmals rückfällig werden, hat er unbedingt mit Sicherungsverwahrung zu rechnen. J * Große Nundfunk⸗Ausſtellung in Mannheim. In den Rhein⸗Neckar⸗Hallen findet in der zweiten Hälfte des Jah⸗ res eine große Rundfunkausſtellung ſtatt. Die ideellen Trä⸗ ger ſind in Verbindung mit der Reichs⸗Rundfunkkammer die zuſtändigen Gauleitungen. Geplant ſind weiterhin ver⸗ ſchiedene größere Sonderveranſtaltungen. Das 7. Akademie⸗Konzert am Montag, 21. und Dienstag, 22. Februar 1938 ſteht unter der Leitung von Bernardino Molinari aus Rom, der mit ſeinem eigenen Orcheſter ſich in Deutſchland längſt einen Namen von gutem Klang geſchaffen hat. Nun wird er als Gaſtdirigent vor dem Orcheſter des Mannheimer Nationalheater ſtehen, nachdem bisher die Berliner Phil⸗ harmoniker das einzige deutſche Orcheſter war, mit dem dieſer große italieniſche Dirigent muſiziert hatte. Seit 1912 iſt er künſtleriſcher Leiter des Auguſteum⸗ Orcheſter. In den nunmehr 25 Jahren ſeiner Tätigkeit hal Molinari eine künſtleriſche und organiſatoriſche Tätigkeit ohne gleichen entwickelt und ſich zu einer Stellung von Weltruf emporgearbeitet. Zunächſt hat er die Schätze alter und äl⸗ teſter Muſik an's Licht gebracht und durch ihre Aufführung begeiſterte Zuſtimmung gefunden. Ihnen gegenüber ſtellle er Konzerte mit den Schöpfungen der neu⸗ilalieniſchen Gene⸗ ration und Schule. Und mit ſeiner abnormen Dirigenten⸗ begabung hat Molinari dieſe Werle mit ebenſoviel Geiſt wie Temperament über die Grenzen ſeines Vaterlandes hinausgetragen. 8 5 Hl genau vor 20 Jahren brachte Molinari Francesco alipiero's„Pauſe del Silenzio“ in Rom zur Uraufführung, jetzt wird er das ihm gewidmete Werk auch in Mannheim dirigieren, ebenſo als weitere zeitgenöſſiſche italieniſche Kom⸗ oſition die„Pini di Roma“ von Ottorino Reſpighi. Dise deulſche Gegenwart iſt mit„Don Juan“ von Richard Strauß vertreten. Die muſi a iſche Vergangenheit der beiden Länder kommt zu Wort mit dem„Herbſt“ aus Die vier Jahres⸗ zeiten“ von Antonio Vivaldi, und mit der„G⸗dur⸗S Nr. 13“ von Hayn. Mannheim im letzten Vierteljahr 1932. Nach dem neueſten Bericht des Statiſtiſchen Amtes der Stadt Mannheim nahmen die Wirtſchaftskurven weiterhin einen günſtigen Verlauf. Bei den Krankenkaſſen war der Mitgliederſtand am Schluſſe des Jahres um 4815 höher als im Vorjahre. Beim Arbeitsamt betrug die Zahl der offenen Stellen bei den Männern 7790, bei den Frauen 5089. Die Bautätigkeit war wieder ſehr rege. Insgeſamt wurden 544 neue Wohnungen erſtellt gegenüber 491 im Vorjahre. Der Geſchäftsumſatz der Reichsbankhauptſtelle hob ſich auf 1360 Mill. RM. Ebenſo weiſt die Sparkaſſe günſtige Wirtſchaſtszahlen auf. Die Einzahlungen waten um 989 548 RM. höher als die Rückzahlungen. Straßenbahn und Rhein⸗ Haardtbahn hatten größere Einnahmen zu verzeichnen als in den Vorjahren. Beim Viehhof erhöhte gegenüber 58 321 im Vorjahre. 5 i Die Einwohnerzahl betrug Ende Dezember 279 339 Per⸗ ſonen. Eheſchließungen waren 833, das ſind 89 mehr als im Vorjahre. Die Geburtenziffer hat ſich mit 1196 eben⸗ falls etwas erhöht. Die a gemeine Sterbezifſer, insbeſondere die Säuglingsſterblichleit war ſehr niedrig. Dadurch belief ſich die natürliche Bevölkerungszunahme auf 462 Perſonen, das find 10,3 v. H. mehr als im Vorjahre. Die mittlere Tagestemperatur war im Oktober höher als im Vorjahr, blieb aber im November und Dezember der letztjährigen zurück. Der erſte Froſt wurde am 17. Nov. feſtgeſtellt und 19 Froſttage wurden im Berichtsvierteljahr gezählt. Die Zahl der Eistage, an denen das Maximum der Temperatur unter null Grad bleibt, belief ſich auf 5 gegen⸗ über 1 Tag im Vorjahre. Die tiefſte Temperatur wurde am 22. Dezember mit 7,7 Grad minus gemeſſen. Rhein und Neckar hatten einen ſehr niedrigen Waſſerſtand, ſodaß die Schiffahrt etwas behindert war. ſich der Auftrieb auf 62 453 Sofort Antrag ſtellen! Waiſen⸗ und Juſatzrenke aus der Invalidenverſicherung Das Geſetz über den Ausbau der Rentenverſicherung ſieht u. a. als Leiſtungsverbeſſerung vor, daß die Waiſen⸗ rente in der Invalidenverſicherung, wenn eine Waiſe nach Vollendung des 15. Lebensjahres Schul⸗ oder Berufsſchul⸗ ausbildung erhält, oder wenn ſie infolge körperlicher oder geiſtiger Gebrechen außerſtande iſt, ſich ſelbſt zu erhalten, ür die Dauer der Ausbildung oder der Gebrechlichkeit, je⸗ och nicht über das vollendete 18. Lebensjahr hinaus, ge⸗ währt wird Dieſe Beſtimmung gilt auch für frühere Ver⸗ ſicherungsfälle, die Leiſtungen beginnen jedoch früheſtens am de Januar 1938. Da vet verſpateter Antragsſtellung den Berechtigten Rechtsnachteile entſtehen können, iſt den Beteiligten dringend zu empfehlen, noch im Februar d. I. bei dem Bürgermeiſteramt Antrag auf Waiſenrente für über 15 Jahre alte Kinder zu ſtellen, ſofern die Waiſen in Schul⸗ oder Berufsſchulausbildung ſtehen oder gebrechlich ſind und das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Bei der Antragſtellung muß eine Beſcheinigung des Schulleiters über den Schulbeſuch bzw. der Lehrvertrag, oder bei dem Vorliegen von Gebrechlichkeit eine entſprechende ärztliche Debchefnigung vorgelegt werden. Die Kinder zuſchüſſe zu den Invalidenrenten wer⸗ den bei Schul⸗ oder Berufsſchulausbildung oder bei dem Bae von Gebrechlichkeit ebenfalls bis längſtens zur Vollendung des 18. Lebensjahres gezahlt, jedoch iſt die An⸗ meldung auf Zahlung des Kinderzuſchuſſes nicht ſo dring⸗ lich, da letzterer als Teil der Rente auch bei verſpäteter An⸗ meldung nach den geſetzlichen Vorſchriften für rückliegende Zeiten gewährt wird. Antragsſtellung noch im Februar dieſes Jahres empfiehlt ſich zur Vermeidung von Rechtsnachteilen auch dringend für ſolche Perſonen, denen auf Grund der bisherigen Geſetzesbeſtimmungen bei dem Zuſammentreffen mehrerer Renten aus der Invalidenver⸗ ſicherung oder einer Invalidenrente mit einer Hinterblie⸗ benenrente aus der Angeſtelltenverſicherung oder aus der knappſchaftlichen Penſionsverſicherung nur die höchſte Rente zuſtand. Eine Leiſtungsverbeſſerung iſt in dieſen Fällen durch das neue Geſetz dergeſtalt erfolgt, daß künftig— früheſtens mit Wirkung vom 1. Januar 1938 ab— die höchſte Rente und von den anderen Renten ohne Kinderzu⸗ ſchuß die Hälfte gezahlt wird. Jungmädeldienſt neu geregelt Eine Bekanntmachung der Reichsjugendführung. Die Reichsjugendführung hat jetzt im Hinblick auf die bevorſtehende Aue der Mädel des Jahrganges 1928 in den Jungmädelbund die neue Regelung des Jungmädel⸗ dienſtes bekanntgegeben. Wö chentlich iſt ein Heim⸗ und Sportnachmittag und monatlich eine Fahrt vorgeſe⸗ hen Weiter umfaßt der Jungmädeldienſt, ſo meldet der Reichsjugendpreſſedienſt, die Teil na hme an Lagern ſowie den Sonderdien ſt. Jedes Jungmädel, daß ſich der ärztlichen Unterſuchung unterzogen hat und für„taug⸗ lich“ bezw.„bedingt tauglich“ befunden worden iſt, hat die Pflicht, an dieſem Jungmädeldienſt teilzunehmen. Der Heim⸗ und Sportnachmittag darf die Dauer von zwei Stunden nicht überſchreiten. Er muß en Sommer ſpäteſtens um 20, im Winter um 19 Uhr beendet ſein. Die Jungmädelfahrt hat einen beſonderen erzieheriſchen Wert; denn einmal wird das Mädel zum Schauen angeregt, es lernt ſeine Hei⸗ mat kennen, zum andern zeigt ſich bei der Fahrt beſonders, wie das einzelne Jungmädel in der Gemeinſchaft ſteht. Nach jeder Stunde Wanderung iſt eine Ruhepauſe vorge⸗ ſchrieben, ſo daß eine Ueberanſtrengung auf Fahrt nicht in Frage kommt. Die Jungmädelfahrt muß im Sommer ſpäte⸗ ſtens um 19, im Winter um 18 Uhr beendet ſein Während die 10, und 11jährigen Jungmädel nicht länger als einen Tag unterwegs ſein dürfen, und die 12—14jährigen im Mo⸗ nat eine 1/½⸗tägige Fahrt durchführen, find Großfahrten ſowie längere Radfahrten ür Jungmäde! verboten Juna⸗ mädel dürfen nur in Jugendherbergen und feſten Quartie⸗ ren übernachten, was auch für die Sommerlager zutrifft. Neben dem täglichen Lagerbetrieb, Spiel, Sport und kleinen Wanderungen iſt im Sommerlager für genü⸗ gend Freizeit und vor allem für ausgiebige Nachtruhe ge⸗ ſorgt.— Für die genaue Durchführung des Jungmädeldien⸗ ſtes iſt die Jungmädelführerin voll verantwortlich. Sie hat dafür Sorge zu tragen, daß die Beſtimmungen genau ein⸗ gehalten werden. Der Sonderdienſt der Jungmädel erſtreckt ſich auf Teilnahme an Elternaben⸗ den und Werbeaktionen und Appellen. 10⸗ und 11jährige Jungmädel dürfen an Aufmärſchen und Straßenſammlun⸗ gen nicht teilnehmen und auch nicht Spalier ſtehen.— Die Verantwortlichkeit der Führerin, die ſtändige Ueberwa⸗ chung durch die BDM⸗Aerztin ſowie eine genügende Anzahl von ausgebildeten Mädel des Unfalldienſtes geben die Ge⸗ währ für eine genaue Durchführung der Beſtimmungen. Landjugend im Berufsweitkampf 360 000 Teilnehmer. Berlin, 16. Febr. Trotz der durch die Maul, und Klauen⸗ ſeuche hervorgerufenen Schwierigkeiten iſt die Teilnehmer⸗ ziffer von Landjungen und Landmädeln überraſchend hoch. Die Werbeaktion der Hitlerjugend für die Landarbeitslehre und die bisherige Tätigkeit der Jugendwarte des Reichs⸗ nährſtandes für die Berufsſchulung in der Landwirtſchaft haben alſo ein erkreuliches Ergebnis gezeigf. Obwohl in 40 v H. aller Kreisbauernſchaften im In⸗ tereſſe der Zurückdämmung der Maul⸗ und Klauenſeuche auf die Auskragung des Berufswettkampfes verzichtet wer⸗ den mußte, erreichte die Teilnehmerzahl in der Wettkampf⸗ gruppe Nährſtand faſt 80 v. H. der Teilnehmerzahl des Vorjahres. 360 000 Landjungen und Landmädel werden ſich zum Reichsberufswettkampf ſtellen. Das iſt zweifellos eine ganz bedeutende Zunahme in den ſeuchenfreien Ge⸗ bieten und ein Beweis für das Intereſſe, das die Landju⸗ gend dem Reichsberufswettkampf entgegenbringt. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: HJ, Gef. 29171. Heute Mittwoch, 16. Februar, 20 Uhr, antreten der Scharen 1, 2 und 3 am Heim. Schar 3: Schießen; Schar 1 und 2: Heimabend. Schar 4 Ilves⸗ heim macht um 20 Uhr wie üblich Sport. 5 Deutſches Jungvolk, Fähnlein 52/171. Wer noch keinen Aus⸗ weis hat, muß ſich heute abend 7 Uhr im Heim melden. Die Spartätigkeit in Baden Zunahme der Spareinlagen von 1932 bis 1937. Die Entwicklung der Spareinlagen iſt einer der wichtig⸗ ſten Gradmeſſer der Kapitalbildung. Sie vermittelt ein Bild von der Sparfähigkeit und der Spartätigkeit eines Wirt⸗ ſchaftsraumes und wird aus dieſem Grunde von einer ver⸗ antwortungsbewußten wirtſchaftspolitiſchen Führung auf das genaueſte beobachtet. In Deutſchland geſchieht dies durch das Statiſtiſche Reichsamt. Im Rahmen eines umfaſſenden Be⸗ richtes über die fünfjährige Wiederaufbauarbeit der deutſchen Volkswirtſchaft durch den Nationalſozialismus hat daher in „Wirtſchaft und Statiſtik“ auch die Zunahme der Spar⸗ tätigkeit in den letzten fünf Jahren eine ausführliche Dar⸗ ſtellung erfahren. Insgeſamt verzeichnen die Spareinlagen in den deut⸗ ſchen Sparkaſſen, bei denen ja rund 80 Prozent ſämtlicher Spargelder liegen, von 1932 bis Ende 1937 eine Zunahme um 4,58 Milliarden Mark(gleich 40, Prozent) auf insge⸗ ſamt 16,1 Milliarden Mark. Die Entwicklung in den ein⸗ zelnen Reichsgebieten iſt entſprechend ihrer Wirtſchaftsſtruktur ſehr verſchieden verlaufen. In den erſten Jahren nach 1933 war der Spareinlagenzugang am ſtärkſten in den überwie⸗ gend landwirtſchaftlichen Gebieten Oſt⸗ und Norddeutſchlands ſowie in Bayern, worin die Steigerung der landwirtſchaftlichen Kaufkraft deutlichen Ausdruck findet. Die induſtriellen Ge⸗ biete, in denen zunächſt ein aufgeſteigerter Konſumbedarf be⸗ friedigt werden mußte, folgen erſt allmählich nach. Baden gehört zu den Gebieten, die den Reichs⸗ durchſchnitt von 40,1 Prozent nicht erreichen. Die Spargelder der Badener Sparkaſſen ſtiegen von 1932 bis Ende 1937 um 156,2 Millionen Mark auf 691 Millionen Mark, was einer Zunahme um 29,2 Prozent entſpricht. An der Spitze aller Gebiete im Reich ſteht Mecklenburg mit 82,5 Prozent Zunahme. Die geringſte Steigerung hat der Regierungsbezirk Köln mit nur 15,4 Prozent Zuwachs. — Die Schlüſſelgewalt der Ehefrau. Die Ehefrau iſt nach dem Bürgerlichen Geſetzbuch berechtigt und verpflich⸗ tet, das gemeinſchaftliche Hausweſen zu leiten. Dazu gehört auch das Recht, innerhalb des häuslichen Wirkungskreiſes die Geſchäfte des Mannes für ihn zu beſorgen und ihn zu vertreten. Rechtsgeſchäfte, welche die Ehefrau innerhalb dieſes Wirkungsbereiches vornimmt, gelten als im Namen des Mannes vorgenommen, ſoweit ſich nicht aus den Um⸗ ſtänden etwas anderes ergibt. Zur Schlüſſelgewalt gehören die für den Haushalt erforderlichen Einkäufe, Anſchaffun⸗ gen und Beſtellungen Die Ehefrau muß ſich jedoch beim Einkauf der Lebensmittel, Kleidung und Wirtſchaftsgegen⸗ tände den Einkommensverhältniſſen des Mannes anpaſſen. er Mann haftet für die im Rahmen der Schlüſſelgewalt abgeſchloſſenen Rechtsgeſchäfte ſeiner Frau. Er hat aber das Recht, die Schlüſſelgewalt bei mißbräuchlicher Aus⸗ nutzung zu beſchränken oder auszuſchließen. Dritten gegen⸗ über wird die Beſchränkung oder Ausſchließung jedoch erſt wirkſam, wenn ſie im Güterrechtsregiſter eingetragen oder wenn ſie dem Gläubiger bekannt iſt. Marktberichte (Ohne Gewähr), Winünheimer Großviehmarkt v. 15. Febr. Am Mäuf⸗ hemier Großviehmarkt waren folgende Tiere zum Verkauf aufgetrieben: 41 Ochſen, 116 Bullen, 128 Kühe, 94 Nin⸗ der, zuſammen 379 Stück Großvieh, gegenüber der Vor⸗ woche ein Weniger von 37 Stück. Bei einer unveränderten Höchſtnotiz erfolgte die Zuteilung kontingentsgemäß für Och⸗ ſen 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44 Pfg. Der Kälbermarkt war mit 572(Vorwoche 6566) Tieren beſchickt. Der Markt nahm einen flotten Ver⸗ lauf. Auch hier erfolgte die Zuteilung im Rahmen der Kon⸗ tingente bei einer unveränderken Höchſtnotiz von 60 bis 65 Pfg. Am Schweinemarkt waren 3093(Vorwoche 2907) Tiere aufgetrieben. Die Zuteilung erfolgte kontingentsgemäß bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 56,5 Pfg. Der Auf⸗ trieb findet ſeine Begründung in Reichsſchlachtungen von Verte en. Amtliche Bekauntmachungen der Stadt Mannheim. Die öffentlichen Müll⸗ und Schuttabladeplätze in der Stadt Mannheim. Als allgemeine Abladeſtellen von verwesbaren Stoffen, gewerb⸗ lichen und häuslichen Abfällen uſw.(Müll) und von unverwesbaren Stoffen(Schutt) werden beſtimmt: Stadtteil Abladeplätze für Müll Abladeplätze für Schutt Aid 5 ne! Neckarſtadt ö e Insel Ende der Diffeneſtraße Induſtriehafen W u dee und Hochuferſtraße nördl Käfertal des ehemaligen Jſolier⸗ Waldhof Spitals. 7 Ehemalige Sandgrube Ehemal! Klſſel'ſche Grube Feudenheim an der Talſtraße am Wingertsbuckel. Alte Grube im 8. Gew. Alte Grube im 8. Gew. Wallſtadt 5 3 weſtlich„Der Kies“ weſtlich Wallſtadt. Wallſtadt. Sandhofen Sandgrube an der Sandgrube an der Luft⸗ Scharhof Luftſchifferſtraße. ſchifferſtraße Volz ſche Kiesgrube im Volz'ſche Kiesgrube im Seckenheim Pfadgewann. Pfadgewann. ichsf Gelände nördlich der Gelände nördlich der Friedrichsfeld Steinzeugwarenfabritz. Steinzeugwarenfabrik. Gelände zw. der Kohlen⸗ großhandlung Hengſten⸗ Nahen 0 berg& Co, und der Alk⸗ riper Fähre mit Zufahrt über die Altriper Straße. Alle raſch in Fäulnis oder Gärung übergehenden Stoffe, ins⸗ beſondere auch Kelterelrückſtände, ſind ſtets auf dem Abladeplatz auf der Frieſenheimer Inſel am Ende der Diffensſtraße zu verbringen. Die Abladezeiten für alle Plätze werden feſtgeſetzt: Montags bis Freitags 8—16 Uhr, Samstags 8—12 Uhr. Das Abladen von Müll und Schutt an anderen als den enannten Stellen, ſowie jede Verunreinigung der Straßen, lätze, Anlagen u. dergl. auch durch Wegwerfen von Papier, iſt verboten und ſtrafbar 5 28, 29 und 37 der Straßenpolizeiordnung für die Stad Mannheim). Mannheim, den 15. Februar 1938. Der Ob erbürgermeiſter. Verſammlungs⸗ Kalender. Männergeſangverein 1861. Heute Mittwoch abend pünktlich 8.30 Uhr Probe. E . I Lwerl] Ortssdngerschaft uihm.-Gechenheim 7 Samstag, 19. Februar, abends 8.11 Uhr 822 4 in sämtlichen, großartig dekorierten Räumen N 5 der hiesigen Schloß-Wirtschaft Motto:;. Such dles VBebens;. Jrlllljalint. MO DEN der Süddeutſchen Hausfrau 40 schöne Modelle— 2. T. farbig. Kleider, Kostüme, Komplets und Mäntel nach den neuesten Schnitten fin- Eintrittspreis 80 Pig. Hierzu ladet freundlichst ein Stimmung Militärmusik des II/Inft.- Regt. 110. 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Früulein Fortbildungsſchulfreies f Aebungsplan: 5 oder 27 Wir druck en Montags: 910 9 e lingere Frau b 0 en Preisliſten, Broſchüren Dienstags: 6—7 Uhr Schüler, für Sonntags cht Proſpekte 810 Uhr Jugend und Turner.] zum Servieren geſucht. Geſchäfts berichte Mittwochs: 67 Uhr Schülerinnen, ſofort geſucht. Vorzuſtellen vorm, von 10—12 Uhr. Feſtſchriften, Satzungen 810 Uhr Turnerinnen. 1 i ſowie alle ſonſtigen Donnerstags: 5 1 Peau alning, Wiriſchaft Färberei Kramer„ für Handel, Induſtrie Freitags 6—7 Uhr Schüler,„Zum Bahnhof“ Seckenheimer Landſtraße 270] Vereine und Private 810 Uhr Jugend und Turner. Station.. nötigen Orucharbeiten Ait Alltgſcgt anf 1 Shire U h 2 tt U in gediegener 1 a. 5* wird rege Beteiligung an den Uebungsſtunden erwartet 8 U K Tag 0 85 5 2 u. zweckentſprechender g Der Vereinsführer. 0 ken für Baahandwerker Ausführung. „55% Oruckerei 5 5 3 städtischen Muster 5 N Inſertion, die treibende Kraft, e zu haben in der des„Neckar⸗Bote“ die immer wieder Amſatz ſchafft!(Geſchäftsſt. d. Bl.! Neckar- Bote Druckerei.