ren en n Bezugspreis: Monatlich Mt. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. erde Verkündblatt für den Stadtteil Mbhm.⸗Seckenheim. Ambildung der öſterreichiſchen Regierung. Wien, 16. Februar. In der Nacht zum Mittwoch um 2,30 Ahr wurde in Wien nach vielſtündigen Beratungen folgende neue Mini⸗ ſterliſte ausgegeben: 7 Bundeskanzler: Dr. Kurk Schuſchnigg, Vizekanzler: FJeldmarſchall⸗Leutnant a. D. Ludwig Hilgerth, Außenminiſter: Dr. Guido Schmidt, Finanzminiſter: Dr. Rudolf Neumayer, Handelsminiſter: Ingenjeur Julius Raab, Sozialminiſter: Dr. Joſef Reſch, Bundesminiſter für Inneres und Sicherheitsweſen: Dr. Ar⸗ thur Seyß-Inquart, Landwirtſchaftsminiſter: Peter Mandorfer, Unterrichtsminiſter: Dr. Hans Pernker, Juſtizminiſter: Dr. Ludwig Adamovich, Bundes miniſter ohne Portefeuille: Guido Jernakto, Dr. h. c. Glaiſe-Horſtenau, Hans Rott, Staatsſekretär für Landes verteidigung: fanterie Wilhelm Zehner Staatsſekretär für Sicherheitsweſen: Dr. Michael Skubl, e für Arbeiter- und Angeſtelltenſchutz: Adolf Vatzet, General der In⸗ Staatsſekretär für die Angelegenheiten der Induſtrie: Oberſtleutnant i. K. Ludwig Stepfky⸗Doliva. Dem Bundesminiſter für Land⸗ und Forſtwirtſchaft wird ein Staatsſekretär für die Angelegenheiten der Forſt⸗ wirtſchaft beigegeben, deſſen Ernennung bevorſteht. Der Bundespräſident hat die Vereidigung der neuer⸗ nannten Miniſter und Staatsſekretäre bereits vorgenom⸗ men * Verlelung der Au gabenbereſche Ergänzend zu der bereits veröffentlichten Kabinettsliſte wird ſoeben amtlich mitgeteilt: 8 5 Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg führt auch die Lei⸗ tung des Bundesminiſteriums für Landes verteidi⸗ gung, wobei ihm zur Führung der Angelegenheiten der Landesverteidigung General der Infanterie Wilhelm Zeh⸗ ner als Staatsſekretär beigegeben iſt. Die Ernennung des Bundesminiſters Dr. h. c. Edmund Glaiſe⸗Horſtenau, Dr. Guido Schmidt, Guido Zernatto, Dr. Artur Seyß⸗Inquart und Hans Rott iſt auf Grund des Artikels 91 der Verfaſ⸗ ſung erfolgt, wonach in beſonderen Fällen Bundesminiſter ernannt werden können, die nicht mit der Leitung eines Bundesminiſteriums betraut werden. Es iſt in Ausſicht ge⸗ nommen, dieſen Bundesminiſtern im Sinne des erwähnten Artikels der Verfaſſung folgende fachliche Wirkungskreiſe anzuweiſen: Dem Bundesminiſter Dr. Guido Schmidt die auswärtigen Angelegenheiten, dem Bundesminiſter Dr. h. c. Glaiſe⸗Horſtenau beſtimmte Angelegenheiten der in⸗ neren Verwaltung, dem Bundesminister Guido Zernatto die Angelegenheiten der Vaterländiſchen Front, dem Bun⸗ desminiſter Dr. Artur Seyß⸗Inquart die Angelegenheiten der öffentlichen Sicherheit und beſtimmte Gebiete der inne⸗ ren Verwaltung, dem Bundesminiſter Hans Rott die Ver⸗ tretung des zeitweilig verhinderten Bundesminiſters für ſo⸗ ziale Verwaltung. Im Sinne des Artikels 92 der Verfaſſung werden dem Bundesminiſter für Handel und Verkehr für die Angelegen⸗ heiten der Induſtrie Staatsſekretär Ludwig Stepſky⸗Doliva, dem Bundesminiſter für ſoziale Verwaltung für die Ange⸗ legenheiten des Arbeiter⸗ und Angeſtelltenſchutzes Staats⸗ ſekretär Adolf Watzek und dem Bundesminiſter Dr. Seyß⸗ Inquart für die Angelegenheiten der öffentlichen Sicherheit Staatsſekretär Dr. Michael Skubl beigegeben. 7 72 245 22 Amneſtie für politiſche Delikte Die erſte Maßnahme der neuen Regierung. Wien, 16 Februar. Als erſte der innerpolitiſchen Maßnahmen, die in der amtlichen Berlautbarung über die Unterredung von Berch⸗ lesgaden angekündigt wurden, hat die neugebildete öſter⸗ reichiſche Regierung weitgehende Amneſtie erlaſſen. Sie umfaßt alle politiſchen Straftaten, die vor dem 15. Je- bruar d. J. begangen wurden, ſofern die Täter ſich im In⸗ land befinden ünd ſetzt alle politiſchen Häftlinge in Freiheit. Jerner werden die aus politiſchen Gründen angeordneten Entziehungen von Penſionen, Unterſtützungen uſw., ſowie die zahlreichen Maßregelungen von Schülern zurückgenom⸗ men. „Die amtliche Verlautbarung hat folgenden Wortlaut: „Nach der Umbildung des Kabinetts fand nachts unter dem Vorſitz des Bundeskanzlers ein Miniſterrat ſtatt In Durch⸗ führung der angekündigten Maßnahmen beſchloß der Mi⸗ niſterrat, dem Bundespräſidenten eine Entſchließung zu un⸗ terbreiten, nach der eine Amneſtie für die gerichtlich ſtraf⸗ baren politiſchen Delikte erlaſſen wird Sie umfaßt alle po⸗ litiſchen Straftaten, die vor dem 15 Februar d J began⸗ en wurden, inſofern der Täter im Inland ver ⸗ lieben iſt. Sie bezieht ſich ſowohl 910 die Nichteinlei⸗ tung des Strafverfahrens für die vor dieſem Zeitpunkt ge⸗ etzten Handlungen bezieht ſich auch auf die Einſtellung chwebender Verfahren und auf d. Nachſicht der noch zu verbüßenden Strafen Die Stra nachſicht iſt an die Be⸗ din gung des Wohlverhaltens bis zum 31. Dezember 1941 geknüpft. Die zuſtändigen Miniſter haben eſchleunigt die Die Zahl der n ——— ꝗ ͤ— CUIVWD.᷑4— 94 erforderlichen Maßnahmen auszuarbeſten, um die wegen politiſcher Delikte verhängten Verwaltungsſtrafen(Polizei⸗ ſtrafen) ſowie Maßregelungen auf dem Gebiet der Penſio⸗ nen, Renten und Unterſtützungen, ſowie auf dem Gebiet des Schulweſens außer Kraft zu ſetzen. Wiedereinſtellun⸗ gen in das aktive Dienſtverhältnis kommen hierbei nicht in Frage. Die Bundesregierung hat dieſe vom Geiſt der Verſöhn— lichkeit getragenen Maßnahmen getroffen, um allen bisher abſeits geſtandenen Staatsbürgern den Weg zur Mitar⸗ beit am Aufbau des Vaterlandes freizumachen und ſomit den inneren und äußeren Frieden des Landes zu ſichern. Der Bundespräſident hat den Staatsſekretär Dr. Mi⸗ chael Skubl zum Generalinſpizierenden der öſterreichiſchen Exekutive(Polizei und Gendarmerie) ernannt. Staatsſek⸗ retär Dr. Skubl war bekanntlich ſchon ſeit längerer Zeit Generalinſpizierender der Bundespolizeibehörden.“ Die neuen Männer Die markanteſten Aenderungen in dem neuen öĩſterrei⸗ chiſchen Kabinett ſind die Berufung von Seyß⸗In⸗ quart zum Miniſter für Inneres und des bisherigen Staatsſekretärs Dr. Schmidt zum Außenminiſter. Seyß⸗ Inquart wurde gleichzeitig auch das Sicherheitsweſen un⸗ kerſtellt, das bis jetzt vom Innenminiſterium abgetrennt und unmittelbar dem Bundeskanzler unterſtellt bar. Dabei wurde allerdings der Poſten eines Staatsſekretärs für Si⸗ cherheitsweſen beibehalten und damit wieder Skubl be⸗ kraut, der gleichzeitig Polizeipräſident von Wien bleibt. Bemerkenswert iſt ferner die Berufung des Präſiden⸗ ten des Gewerbebundes Raab zum Handelsminiſter und des bekannten Verfaſſungsrechtlers und Wiener Univerſi⸗ tätsprofeſſors Adamovich zum Juſtizminiſter. Raab kommt aus der Chriſtlich⸗Sozialen Partei, während Ada⸗ movpich politiſch nicht hervorgetreten iſt. Er war 1934 zum Staatsſekretär ernannt worden Eine Rangerhöhung erfuhren der Generalſekretär der Vaterländiſchen Front Zernatto und der bisherige Staatsſekretär für die Angeſtelltenfragen Rott. Unter den Staatsſekretären ſind Adolf Watzek und Oberſtleutnant Stepſky⸗Doliva neue Männer. Der erſte iſt Leiter des Arbeitsamtes für Metallarbeiter und kommt aus ehemaligen Linkskreiſen, Oberſtleutnant Step⸗ ſky⸗Doliva iſt Induſtrieller in Salzburg und Vizepräſident der Bundesbahnen. Ausgeſchieden aus dem Kabinett ſind der Handelsmini⸗ ſter Dr Taucher und der Juſtizminiſter Dr. Pilz. Eine der bemerkenswerteſten Perſönlichkeiten des neuen Kabinetts iſt Dr. Seyß⸗Inguart. Er wurde im Juli 1892 in der deutſch⸗mähriſchen Spracheninſel Iglau, die heute zur Tſchechoſlowakei gehört, geboren. Er ſtudierte Rechtswiſſenſchaften, nahm am Krieg als Offizier der Kai⸗ ſerjäger teil und wandte ſich bald nach dem Krieg der Poli⸗ tik zu, wobei er auf der geſamtdeutſchen Linie ſtand. 1925 wurde er in den Vorſtand des OHeſterreichiſch⸗Deutſchen Volksbundes gewählt und iſt ſeit 1935 deſſen Geſchäftsfüh⸗ rer. Im Juni 1937 wurde er zum Staatsrat beſtellt und mit der beſonderen Aufgabe betraut, die nationale Befrie⸗ dung zu fördern. Der neue Juſtizminiſter Dr. Ludwig Adamovich iſt 1890 in Agram geboren, war Frontoffizier und trat nach dem Kriege in das Bundeskanzleramt ein. 1927 wandte er ſich der akademiſchen Laufbahn zu, und war zuerſt Univer⸗ ſitätsprofeſſor in Graz und ſpäter in Wien. An der Aus⸗ arbeitung der Mai⸗Verfaſſung vom Jahre 1934 hat er ent⸗ ſcheidend mitgewirkt. Nach ihrem Inkrafttreten wurde er vom Bundespräſidenten in den Staatsrat berufen. Handelsminiſter Ing Rudolf Ra ah iſt Bürgermei⸗ ſter in der niederöſterreichiſchen Stadt St. Pölten. Ur⸗ ſprünglich gehörte er der Chriſtlich⸗Sozialen Partei an, war dann Mitbegründer des öſterreichiſchen Heimatſchutzes und hat bis zur Auflöſung des Parlaments als Verbindungs⸗ mann zwiſchen den Ehriſtlich⸗Soziglen und der Heimwehr ewirkt. Als im Jahre 1934 das Gewerbe in einen eigenen Bund zuſammengefaßt wurde, wurde zu deſſen Präſidenten Raab beſtellt Der Staatsſekretär für Arbeiter⸗ und Angeſtelltenfra⸗ en, Adolf Waßek. gehörte bis zum Jahre 1934 der e Partei an Er war urſprünglich Me⸗ tallarbeiter und iſt ſeit vielen Jahren Leiter des Arbeits⸗ nachweiſes der Metallarbeiter Seit dem 12 Februar 1934 iſt Watzek politiſch nicht mehr Ae Er gilt als Fachmann auf dem Gebiet des Arbeitsrechts. Bemerkenswert erſcheint die Beſtellung eines eigenen Staatssekretärs für Induſtrie; da es ein ſolches Amt bis⸗ 45 noch nicht gegeben hat Oberſtleutnant Stepſly⸗Do⸗ ip a, der damit betraut wurde, bekleidet, in der öſterrei⸗ chiſchen Wirtſchaft zahlreiche einflußreiche Stellen und ge⸗ 1 zu den führenden Perſönlichkeiten der Energiewirt⸗ chat Er iſt Vizepräſident der Oeſterreichiſchen Bundesbah⸗ nen und hat ſich als ſolcher e für den weiteren Ausbau der Elektrifizierung eingeſetzt. Die Auswirkung der Amneſtie Ueber die Auswirkung des Amneſtieerlaſſes der öſter⸗ reichiſchen Regierung werden nähere Einzelheiten bekannt. Für alle politiſchen Häftlinge, die Unterſuchungshäftlinge mit e e beben ah nun 5 3 5 en ren wird auf etwa 2500 geſchätzt. i s 5 * Reichstag am 20. Februar, 13 Ahr wieder aufnehme. Noch könne man ſich über das Ausmaß Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 38. 1140. Nr. 40 eee e Rede des Führers und Reichskanzlers. Berlin, 16. Februar. Der Präſident des Deutſchen Reichstages, Generalfeld⸗ marſchall Göring, hat den Reichstag auf Sonnkag, den 20. Februar 1938, mittags 13 Uhr, einberufen. Auf der Ta⸗ gesordnung ſteht die Enkgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung. Die Aebertragung der Rede Der Reichspropagandaleiter der NSDAP Dr. Goe b⸗ bels gibt bekannt: 5„Am 20. Februar, mittags 13 Uhr, ſpricht der Führer zum Deutſchen Reichskag und damit zum deutſchen Volk und zur Welt. Alle Deutſchen werden während der Rede des Führers am Lautſprecher verſammelt ſein. Wer zuhauſe nicht die Möglichkeit hat, die Uebertragung der Rede des Führers zu hören, dem wird in Sälen und Gaſtſtätten dazu Gelegenheit gegeben. die Gau. und Kreispropagandalei⸗ kungen der NS DA haben hierfür alle Vorbereikungen ge⸗ kroffen.“ — r K ccc Unter den vermutlich ſchon in dieſen Tagen zur Ent⸗ laſſung kommenden Perſonen befinden ſich auch zahlreiche Verurkeilte aus den großen Preozeſſen nach den Julitagen 1934. So erwartet man jetzt freilaſſung des ehemali⸗ gen Miniſter Rintelen, d olizeiofflziere Gotzmann und Seeligmann und mehrere 8 eamte, Unter den Entlaſſe⸗ nen wird ſich ferner der Ingenieur Woitſche, der im Jun 1937 zu 12 Jahren Kerker verurteilt wurde und gegen den dann noch ein geſondertes Verfahren wegen Hochverrats eingeleitet wurde, befinden. Auch der kürzlich verhaftete Dr. Tavs wird in Freiheit geſetzt werden. Aus dem Konzentrationslager Wöllersdorf ſtehen etwa 40 Perſonen vor ihrer Entlaſſung. Aufſtändiſche der Julitage 1934 befinden ſich nicht mehr dort. An eine Auflöſung des Konzentrationsſagers wird nach Blättermeldungen nicht gedacht. ö Aus Graz wird beri gericht 150 politiſche Hä ſonen in den dortigen Polizelarre 40. im dortigen Landes⸗ n. Die Zahl der Per⸗ en beträgt zurzeit rund Ein weiterer Markſtein Glaiſe⸗Horſtenau und Papen über die Begegnung auf dem Oberſalzberg. Im Feſtſaal des Ingenieur- und Architektenvereins in Wien fand die konſtituierende Sitzung der in einen Verein umgewandelten öſterreich⸗deutſchen Arbeitsgemeinſchaft ſtatt. Nachdem zunächſt Geheimrat Geſandter a. D. Riedl an Stelle des zum Ehrenvorſitzenden einſtimmig gewählten früheren Präſidenten Tilgner zum Vorſitzenden gewählt worden war, nahm unter ſtarkem Beifall Miniſter Glaiſe⸗Horſtenau das Wort zu einer kurzen Anſprache. Er überbrachte die Grüße der Bundesregierung und deutete es als ein gutes Vorzeichen, daß die Arbeitsgemeinſchaft in neuer Form in einem geſchichtlich bedeutſamen Augenblick ihre Tatigkeit der Begegnung der Führer der beiden deutſchen Staaten kein genaues Urteil bilden, aber es ſei, was auch das Welt⸗ echo beweiſe, eine Tat von großer Bedeutung, daß zwei Männer, die eine hohe Verantwortung für die Geſchicke ihrer Staaten trügen, ſich die Hände gereicht und Auge in Auge miteinander geſprochen hätten. Stürmiſch begrüßt dankte ſodann a Botſchafter von Papen der Arbeitsgemeinſchaft dafür, daß dieſe in den dreieinhalb Jahren ſeiner Wiener Tätigkeit immer beſonderes Ver⸗ tändnis für ſeine Aufgaben gezeigt habe„Wenn ich“, ſo emerkte Botſchafter von Papen,„nach dem Befehl des Führers und Reichskanzlers in wenigen Tagen dieſen Po⸗ 10. verlaſſen werde, ſo A ich, dies mit gutem Gewiſ⸗ en gegenüber meinem Auftraggeber und den Intereſſen es deutſchen Volkes tun zu können. Mein Streben in die⸗ er Zeit iſt es geweſen, dem Gedanken der deutſchen Ein⸗ eit auf friedlichem Wege Raum zu verſchaffen und zu ver⸗ indern, daß die Tragik der deutſchen Geſchichte um eine weitere Kataſtrophe vermehrt werde Der 11. Juli 1936 war ein Anfang. Und Sie werden 55 erinnern, daß ich an dieſer Stelle vor Jahresfriſt die nſicht e habe, dem Sturm über Oeſterreich werde ein neuer Frühling folgen. Es dauert manchmal lange, bis der Frühling kommt, kommen aber wird er, auch in der deutſchen Frage, ſo ſicher, wie die Welt ſich um ihre Achſe dreht. 5 Die am 12. Februar auf dem Oberſalzberg ſtattgehabte Besprechung der beiden führenden Staatsmänner wird ein weiterer Markſtein in der Geſchichte der deutſchen Frage ſein. Ich darf ſagen, daß der Grundton von der tiefen ge⸗ ſchichtlichen Verantwortung getragen war, welche die deut⸗ ſche Schickſalsfrage umgibt. Ein ſelbſtändiges Oeſterreich kann ſeine Aufgaben nur ſehen im Rahmen der geſamt⸗ deutſchen Entwicklung. Und nur als Mitwirkender und Mitgeſtalter an dem Geſchehen dieſer Tage, an der Wieder⸗ erringung der Stellung und des geiſtigen Einfluſſes des Reiches im Abendlande. „Ich darf mich der Hoffnung hingeben, daß das Reſultat dieſer Beſprechung den Beginn einer neuen Aera der deutſch⸗öſterreichiſchen Beziehungen bedeutet und daß mit dieſem von beiden Seiten loyal und aufrichtig gefaßten Be ſchluß auch dem europäiſchen Frieden am beſten gedient Politiſches Allerlei Richtfeſt auf der Ordensburg Cröſſinſee. Anläßlich des Richtfeſtes der Wirtſchaftsgebäude, der Feierhalle, der Sportplätze und des Bootshauſes in der Or- densburg Cröſſinſee ſprach Reichsleiter Dr. Ley zu den Junkern und den 850 Bauarbeitern. In den nächſten Jah⸗ ren gelte es, an dem Ausbau der Ordensburgen mit dem gleichen Eifer wie bisher weiterzuarbeiten. Für die kom⸗ menden 20 Jahre ſei ein großzügiges Bauprogramm in Vorbereitung, in deſſen Rahmen die Dienſtbauten der DAF, KdcF⸗Schiffe und Heime, ſowie die Adolf-Hitler⸗ Schulen errichtet würden. Der neue amerikaniſche Botſchafter in Berlin. Der neue Botſchafter der Vereinigten Staaten, Hugh R. Wilſon, traf mit dem Nordeypreß in Berlin ein. Zu ſeiner Begrüßung waren auf dem Bahnhof Friedrichſtraße erſchienen der Chef des Protokolls, Geſandter v. Bülow⸗ Schwante, und der Referent für Amerika im Auswärtigen Amt, Geheimrat Freytag, ſowie ſämtliche Herren der ame— rikaniſchen Botſchaft unker Führung des Geſchäftsträgers Gilbert und der Präſident der Amerikaniſchen Handelskam⸗ mer in Deutſchland, Louis P. Lochner. Admiral Godo beſuchte Dr. Goebbels. Der zurzeit in Deutſchland weilende japaniſche Admiral Godo ſtattete dem Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, am Mittwoch einen Beſuch ab. Er überreichte ihm dabei einen Silberkaſten mit wertvoller japaniſcher Einlegearbeit als Zeichen der Verehrung des lapaniſchen Volkes für das neue Deutſchland. Eden vor dem Anterhaue Anfragen wegen Heſterreich. London, 16. Febr. Auf Anfrage des Labour-Abgeordne⸗ ten Bellengers gab Eden im Unterhaus zu der jüngſten po⸗ litiſchen Entwicklung in Oeſterreich eine Erklärung ab. Er ſagte:„Soweit ich weiß. iſt das Arbeiten des öſterreichiſch— deutſchen Abkommens dom Juli 1936 ſeit einiger Zeit von den Regierungen Deutſchlands und Oeſterreichs geprüft worden Schließlich hat in Berchtesgaden eine Sitzung zwi⸗ ſchen den Kanzlern Deutſchlands und Oeſterreichs ſtattge— funden, und als deren Ergebnis iſt ein neues Uebereinkom⸗ men zwiſchen der öſterreichiſchen und der deutſchen Regie⸗ rung erzielt worden. Dieſes neue Uebereinkommen iſt noch nicht veröffentlicht worden. Aber heute früh wurde ein Kommunique veröffentlicht, das u. a. die Reorganiſation der öſterreichiſchen Regierung in Uebereinſtimmung— ſo verſtehe ich das— mit den Verpflichtungen gebracht hat. die man in Berchtesgaden eingegangen iſt Es liegt Grund zu der Annahme vor, daß die anderen Punkte des Ueber⸗ einkommens Verpflichtungen beider Regierungen in einer Reihe von Fragen enthalken. Bevor jedoch der authentiſche Text des Uebereinkommens nicht veröffentlicht iſt, bin ich nicht in der Lage, eine weitere Erklärung abzugeben. Die engliſche Regierung verfolgt inzwiſchen die weikeren Ent⸗ wicklungen mit Aufmerkſamkeit.“ U. a. fragte noch der Labour⸗Abgeordnete Henderſon, ob die engliſche Regierung noch zu der gemeinſamen Er⸗ klärung vom Februar 1934 ſtehe, in der England ſein völ⸗ liges Intereſſe an der völligen Unabhängigkeit Oeſterreichs erneut verſichert habe. Edens Antwort lautete:„Ich nehme an, daß Hender⸗ ſon ſich auf die Streſa⸗Erklärung bezieht. Das war eine Er⸗ klärung von drei Regierungen, der Englands, Frankreichs und Italiens. Im übrigen iſt bis jetzt in dieſer Angelegen— heit aber noch nichts an die engliſche Regierung herange⸗ treten.“ Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Irland. Premierminiſter Chamberlain teilte im Unter⸗ haus mit, daß die Verhandlungen zwiſchen England und Irland am kommenden Montag wieder aufgenommen wer⸗ den würden. de Valera werde zu Beginn der Verhandlun⸗ gen wieder nach London kommen. Expräſident Hoover in Europa Paris, 17 Febr. Der frühere Präſident der Vereinigten Staaten, Hoover, iſt an Bord des Dampfers„Waſhington“ in Le Havre angekommen. Hoover beabſichtigt mehrere Wochen in Europa zu bleiben und bezeichnet ſeine Reiſe als einen Erinnerungaufenthalt. Auf ſeiner Reiſe wird er u. a die vier belgiſchen Univerſitätsſtädte Brüſſel, Gent, Lüttich und Löwen. die ihm den Ehrendoktor verliehen ha⸗ ben, aufſuchen. Nach einem Empfang bei König Leopold von Belgien wird ſich Hoover nach Nordfrankreich, nach Finnland und nach der Tſchechoflowakei zu Beneſch bege⸗ ben. Vorgeſehen iſt weiter ein Aufenthalt in Gen f; jedoch kein Beſuch im Völkerbundspalaſt, und ein Beſuch in Pa⸗ is. 5 8 8—— Der Korruptionsſkandal in Brüſſel 10 neue Verhaftungen. Brüſſel. 17. Febr. In Zuſammenhang mit dem Korrup⸗ tionsſkandal bei der belgiſchen Staatsdruckerei ſind außer dem Direktor Buytaert noch 10 weitere Perſonen, darunter Staatsbeamte und Lieferanten, verhaftet worden. Alle wer⸗ den der Beamtenbeſtechung beſchuldigt. Es hat ſich herausgeſtellt, daß einige Firmen große Sum⸗ men an Buytaert und ſeine Helfer bezahlt hatten, um ſich fortlaufende Aufträge zu ſichern. Die Affäre iſt dadurch ans Licht gekommen, daß andere Firmen ſich bei der Regierung darüber beklagten, daß ſie trotz ihrer niedrigen Preisange⸗ bote niemals bei der Vergebung von Aufträgen berückſich⸗ tigt wurden. Eine neue Beſtechungsaffäre iſt im belgiſchen Arbeits⸗ miniſterium aufgedeckt worden, wo zwei höhere Beamte verhaftet worden ſind. Sie werden beſchuldigt, von mehre ren Großbetrieben, die ihrer Kontrolle unterſtanden, grö- ßere Summen erhalten zu haben. Rom. Muſſolini empf n Gegenwart von Parteiſek⸗ retär Miniſter Starace die Abordnung, die von der Faſchi⸗ ſtiſchen Partei nach Japan entſandt wird; anſchließend wurde die Abordnung vom italieniſchen Außenminiſter ee empfangen. ukareſt. Der Miniſterpräſident Patria Miren Chriſteg empfing den e andten des Präſidenten der tſche⸗ oem Republik. Zeeislas Dyikoſky. Belgrad. Die Wahl eines neuen Patriarchen der Ser⸗ biſch⸗Orthodoxen Kirche wurde auf den 21. Februar anbe⸗ raumt. Varſchau. Das Bezirksgericht in Stanislau in Galizien verurteilte drei Kommuniſten zu Zuchthausſtrafen zwiſchen vier und zwei Jahren. ———— Budenko nach Nom geflohen Der Reiſebefehl nach Sinaja. Rom, 16. Februar. Der frühere ſowjetruſſiſche Geſchäftsträger in Bukareſt, Budenko, der vor einiger Zeit überraſchend aus der rumä⸗ niſchen Hauptſtadt ven anden war, und von dem allge⸗ mein angenommen wurde, daß er mit den üblichen Meiho⸗ den der GPU nach Sowjetrußland verſchleppt und ermor⸗ det worden ſei, iſt nach einer Veröffentlichung des halb⸗ amtlichen„Giornale d Italia“ aus Rumänien geflohen, um den Zugriffen Moskaus zu entgehen. Budenko habe Ju- flucht in Rom gefunden. Das genannte Blatt veröffentlicht einen ausführlichen Artikel von Budenko über die wahren Zuſtände in Sow⸗ jetrußland ſowie ein Interview über die Geſchichte ſeiner Flucht. In dem Interview teilt er mit, daß er von Anfang an in Bukareſt das Gefühl hatte, aufs ſchärfſte von Agenten der GPU überwacht zu werden. Auch habe er bald erfahren, daß man in Mos⸗ kau Nachforſchungen über ſeine Vergangenheit angeſtellt und entdeckt hatte, daß er im Alter von 14 Jahren an einer nationaliſtiſchen Erhebung teilgenommen hatte, als die Wrangel⸗Armee ihren Vormarſch in Südrußland unter⸗ nahm. Vergeblich habe er in Bukareſt auf ſeine Frau und ein ſechsjähriges Töchterchen gewartet. Nun habe er er⸗ fahren, daß man ſie in Leningrad zurückhalte und nicht ab⸗ reiſen laſſe. Heute ſeien ſie ſicherlich verhaftet. Er habe den beſtimmten Eindruck gehabt, daß ſein Leben in Gefahr ſei. Am 4. Februar, dem Tag vor der Abreiſe des ſowfetruſſi⸗ ſchen Geſandten Oſtrowſki aus Bukareſt, ſei aus Gdingen ein verdächtiges Subſekt in Bukareſt eingetroffen, das in der Sowjetgeſandtſchaft Wohnung nahm und ſich im dritten Stock völlig abſchloß. Niemand habe ihm ſagen können, warum dieſes Subjekt nach Bukareſt gekommen ſei. Am 5. Februar habe dieſes Subjekt, offenbar ein ſowjetruſſiſcher Agent, zuſammen mit zwei weiteren Agenten der GP, die ohnehin bereits in der Geſandtſchaft wohnten, ihn gerufen und dreimal von ihm dringend verlangt, daß er in Begleitung der Agenten Bukareſt verlaſſe und ſich nach Sinaſa begebe. Dieſes An⸗ ſinnen habe er abgelehnt mit der Begründung, daß er ſich nicht wohl fühle. Die Agenten beſtanden jedoch dringend auf der Befolgung ihrer Forderung. Daraufhin habe er das Geſpräch auf ſeinen Chauffeur gebracht. Man habe ihm je⸗ doch geſagt, daß dieſer nicht nötig ſei, da der Mann, der aus Gdingen gekommen ſei, ein ſehr guter Kraftfahrer ſei. „Aus all dem entnahm ich, daß man mir eine Jalle ſtellen wollte, um mich zu ermorden oder zu verſchleppen. Daraufhin babe ich am 6. Februar die Sowfetgeſandtſchaft verlaſſen; aber erſt am 10. Februar bin ich von Bukareſt abgereiſt, wo ich mich vier Tage lang verborgen hielt, bis ich dann ſchließlich die Grenze überſchreiken konnke.“ Ueber die wahren Zuſtände in Sowjetrußland und die entſetzliche und kataſtrophale Lage im ſogen.„Arbeiter⸗ paradies“ berichtet Budenko in ſeinem Artikel, daß trotz der Mängel des Regimes das Leben im alten zariſtiſchen Rußland in jeder Hinſicht beſſer geweſen ſei. Budenko be⸗ richtet dann ausſührlich über die heutigen Mißſtände in Sowjetrußland: Der Bolſchewismus hat nicht nur ſeine Verſprechungen nicht gehalten, ſondern auch das Land in die ſchlimmſte Anechtſchaft geführt, die die Geſchichte der Menſchheit je gekannt hat. Der Bolſchewismus habe jegliche Eigentumsrechte an Grund und Boden abgeſchafft, jede perſönliche Initiative aufge⸗ hoben. Die Bolſchewiſten haben den Arbeitern verſprochen, ihnen die Fabriken und Werke auszuliefern und ſie zu den Herren der Lage zu machen.„In Wirklichkeit hat der ruſ⸗ ſiſche Arbeiterſtand noch niemals ſolche Entbehrungen er⸗ dulden müſſen wie jetzt in der ſogenannten Epoche der So⸗ zialiſierung“. An Stelle der„Kapitaliſten“ wurde eine neue Bourgeoiſie gebildet, die faſt zu 100 Prozent aus Ju⸗ den beſteht, und die ſich der beſonderen Protektion des engſten Beraters von Stalin, des Juden Lazarus Kagano⸗ witſch, erfreut. Alle großen Fabriken, die Kriegsinduſtrie, Handel und Kleinhandel, ſind völlig in jüdiſchen Händen, während der Arbeiterſtand nur in der theoretiſchen Ab⸗ ſtraktion als„Herr der Wirtſchaft“ vorhanden iſt. Nach einer Darlegung der ungemein ſchlechten Einkom⸗ mensverhältniſſe der Arbeitermaſſen ſchildert Budenko dann die Lage der unterdrückten Nationalitäten in Sowjetrußland, insbeſondere in der Ukrain e, die ein blühender, fruchtbarer Garten ſei, in dem aber heute faſt ununterbrochen Hungersnot herkrſche. Die arbeitſamen Bauern der Ukraine wurden zu Zehn⸗ tauſenden hingemordet oder überfüllen die Gefängniſſe. „Das ukrainiſche Volk iſt von einem maßloſen Haß gegen die Bolſchewiſten erfüllt, weil die ganze Ukraine unker dem Joch eines entſetzlichen Belagerungszuſtandes jener Bri⸗ ganten lebt, die das Volk unterdrücken und foltern.“ Die gleiche üble Lage beſteht in Georgien, in Ar⸗ menien, in Weißrußland und in Ruſſiſch⸗ Aſien. Es ſei eine grauſame und verlogene Ironie, wenn die Bolſchewiſten behaupten, das ſowjetruſſiſche Regime ſei das Vorbild der idealſten Demokratie. Zu den Preſſeverhältniſſen in Sowjetrußland betont Budenko, es gebe nicht eine ein⸗ zige Zeitung, die nicht kommuniſtiſch ſei, keine einzige, die auch nur neutral ſei oder die nicht parteigebunden wäre. Schon allein der Verdacht, die Stimme gegen Stalin er⸗ hoben zu haben, gelte als der ſchlimmſte Hochverrat und werde mit ſohrelangem Zuchthaus, wenn nicht gar mit Er⸗ ſchießen beſtraft. So ſei in Sowjetrußland ein geradezu unerträgliches Regime entſtanden, das mit ſeinen Greueln weder vor der Wiſſenſchaft noch vor verdienten Offizieren, Diplomaten, Beamten und alten Parteiſekretären halt mache.„Hunderte, nein Tauſende von Gelehrten, Profeſſoren und Ingenieu⸗ ren haben bereits dieſes Los erlitten oder werden es noch erleiden. Die Prozeſſe. die dabei inſzeniert werden, ſeien eine reine Farce, ſo daß unweigerlich alle schließlich„vollkommen ihre Schuld und ihren Hochverrat Lingeſtanden und damit ihr eigenes To⸗ desurteil unterſchrieben haben.„Ich habe ſelbſt dieſen Pro⸗ zeſſen in Sowjetrußland beigewohnt und kenne beſſer als jede andere dieſen ganzen furchtbaren Hexenkeſſel der Zer⸗ törung, in dem zahlloſe hochverdiente und vollkommen un⸗ chuldige Perſonen ihr Leben laſſen mußten. So habe ich mich entſchloſſen, ein für alle mal mit dem Bolſchewismus zu brechen, der auf mir immer wie der ſchlimmſte Alpdruck gelaſtet hat.“ den das Rußland der Gegenwart erlitt. Ich habe einge⸗ jehen, daß es nicht mehr länger möglich iſt, auch nur noch einen einzigen Augenblick Zeit zu verlieren. indem ich im Bannkreis des krügerſſchen Bolſchewismus verbleibe“ der die eigenen angeblichen Weale des Sozialismus ins genkeil verkehrk und entwerkek und es ſich herausnimm das Reich der Barbarei, des Krieges und der gegenſeitigen Vernichtung auf die ganze Welt zu übertragen. Die Kennt⸗ nis der bolſchewiſtiſchen Revolution in Rußland, die ich 25 Jahre verfolgt und beobachtet habe, hat mich von der Vergänglichkeit und Falſchheit der bolſchewiſtiſchen Ideolo⸗ gien überzeugt, wenn ſie auf das praktiſche kägliche Leben angewandt werden. Ich bin übergegangen zu der Welt der wahren Kultur, der Ziviliſation und der Gerechtigkeit, die enkſchloſſen iſt, alle ihre Kräfte zur Verteidigung des Fork. ſchrifts der Menſchheit einzuſetzen.“ * Europa, erwache! Ebenſo ſenſationell wie die Nachricht über das Eintref⸗ fen des ſo plötzlich verſchwundenen Bukareſter Geſchäfts⸗ trägers der Sowjetunion, Budenko, in Rom wirkt deſſen gleichzeitige dramatiſche Abſage an den Bolſchewismus und leine Methoden. Der Hinweis auſ die tatſächlichen Zuſtände in dem angeblichen„Arbeiterparadies“, die Schilderung der Theaterprozeſſe, die Hinmordung von Zehntauſenden in der Ukraine, die blutige Unterdrückung der übrigen Nationali⸗ täten ſind Mitteilungen, die als Alarmſignal wirken ſoll⸗ ten. Man vergegenwärtige ſich auf der einen Seite den Be⸗ richt über das Verſchwinden Budenkos und über den ſow⸗ jetruſſiſchen Schritt in Bukareſt, die Bedrohungen der ru⸗ mäniſchen Regierung durch die Sowjetregierung und die ſenſationellen Gerüchte, die auch von engliſchen und fran. zöſiſchen Zeitangen verbreitet wurden. Budenko, ſo hieß es, ſei von rumäniſchen Faſchiſten in deutſchem Auftrag und deutſchem Solde ermordet worden. Dieſe Lesart macht noch heute die Runde durch einen weſentlichen Teil der liberalen und marxiſtiſchen Weltpreſſe. Dieſen Ungeheuerlichkeiten ſtehen nun auf der anderen Seite das Inkerview und die Erklärungen Budenkos im„Giornale d'Italia“ gegenüber, Angeſichts der Sachlage darf man geſpannt darauf ſein, wie ſich bewußte Organe in London, Paris und Newyork jetzt aus der Affäre ziehen wollen. Was werden ſie zu den ſenſationellen Erklärungen Budenkos über die Methoden der Sowjets zu ſagen haben? Werden ſie, nachdem ſie grundlos die tollſte Verleumdungskampagne gegen Deutſch⸗ land geführt haben, nunmehr auch bereit ſein, Tatſachen zu berichten und der Wahrheit die Ehre geben? Oder wird man, da es ſich um den ſowjetruſſiſchen Freund und Ver⸗ bündeten handelt, über den Vorfall am Ende zur Tages⸗ ordnung übergehen und ihn nach Möglichkeit vertuſchen? Erſt dieſer Tage hörten wir von der Erſchießung des ſowjetruſſiſchen Geſandten Podolſki aus Kowno, wenige Zeit zuvor von der Flucht des Geſchäftsträgers in Athen, der Flucht des Botſchaftsrates in Paris, der Rückberufung einer Fülle von anderen Diplomaten, deren Schickſal ſeit⸗ dem in Dunkelheit gehüllt iſt. In Erinnerung iſt auch noch das Verſchwinden des Botſchafters Dawian und des Bot⸗ ſchaftsrates Winogradow in Warſchau, die beide wahr⸗ ſcheinlich erſchoſſen ſind, des Berliner Botſchafters Jure⸗ niew und vieler anderer. Kann man ein Land politiſch und diplomatiſch noch für voll nehmen, deſſen beamtete diplomatiſche Vertreter ſcha⸗ renweiſe ausrücken oder die man an die Wand ſtellt, ob⸗ wohl es ſich hier doch um beſonders ſichere Funktionäre handelt, ein Land, in dem das Volk wahrſcheinlich in noch viel ſtärkerem Maße als die Diplomaten das Regime ab⸗ lehnt und nur mit der Knute regiert werden kann? Die Staaten Europas dürften von Rechts wegen auch nicht einen Augenblick um die Antwort verlegen ſein. Kurzmeldungen Sportruhe am Sonntag Die Reichsbund⸗Preſſeſtelle teilt mit, daß für Sonntag, 20. Februar, Sporkruhe angeordnet iſt. In der Zeil von 11.45 3 bis 17 Uhr dürfen keine ſportlichen Veranſtal⸗ tungen durchgeführt werden. Dadurch iſt der geſamten deutſchen Turn. und Sportgemeinde Gelegenheit gegeben, die große Rede des Führers anläßlich der Eröffnung des deutſchen Reichstages zu hören. a Niederländiſche Verkehrsfachleute tagen in Hamburg. In Hamburg hat ſich eine Gruppe niederländiſcher Ver⸗ kehrsfachleute, die dem Wegebauveerin Utrecht⸗Holland an⸗ gehören, zu einer Tagung zuſammengefunden. Eine Reihe von Beſichtigungen und Vorträgen ſoll den holländiſchen Gäſten einen Einblick in die deutſchen Verkehrsverhältniſſe, insbeſondere in die Bauten der Reichsautobahnen und das Reichsſtraßenweſen geben. Nach einer Fahrt der Teilneh⸗ mer über die Reichsautobahn nach Lübeck fand eine Begrü⸗ Bung ſtatt. a Ein Dorf eingeſchneit. Durch einen beſonders heftl⸗ en Schneeſturm wurde das in der Nähe von Sangershau⸗ 155 gelegene Dorf Pfeiffersheim völlig eingeſchneit. Der Ort iſt dom Verkehr abgeſchloſſen. Auf der Straße Jan⸗ gershauſen—Pfeiffersheim liegen drei bis vier Meter hohe und 10 bis 15 Meter lange Schneewehen. a Bier Skiläuferinnen von einer Staublawine getötet. Bei Samnaun im Kanton Graubünden ging eine Staub⸗ lawine nieder. Dabei kamen vier Skiläuſerinnen, drei Schweizerinnen und eine Engländerin, ums Leben. I Großfeuer. In einer bei Waidbruck in Südtirol ge⸗ legenen Ortſchaft vernichtete ein Großfeuer die Kirche mit dem Turm, das Pfarrhaus und drei Bauernhäuſer. Der Brand ſcheint seinen Ausgang in der Sakriſtei genommen zu haben. Zwei weitere Häuſer, auf die der Brand bereits übergegriffen hatte, konnten durch die tatkräftige Arbeit der Feuerwehr und der Dorfbewohner gerettet werden. Streikunruhen in Indien. London, 17. Febr. Aus Madras(Indien) wird gemeldet, daß es in Chirala zwiſchen Streikenden und Polizei zu ſchweren Zuſammenſtößen gekommen iſt. Schließlich habe die Polizei von der Schußwaffe Gebrauch machen müſſen. Zwei Streikende wurden getötet und zahlreiche andere ſchwer verwundet. Die nakionalſpaniſchen Jugendorganiſakionen. Salamanca, 17. Febr. Der Nationalſyndikale Jugend⸗ dong eh behandelte auf einer Sondertagung den einheitli⸗ chen Aufbau der nationglen Jugendorganiſation. Einſtim⸗ mig wurde beſchloſſen, für die geſamte ſpaniſche männliche und weibliche Jugend einen gemeinſamen Jugendführer zu ernennen. Beirut. Die ſpriſche Regierung hat zum Direktor der nationalen Verteidigung den früheren Offizier im türkiſchen Heer Payia Haia/i ernannt. 5 e C r Badiſche Chronik — Das Badiſche Geſetz- und Verordnungsblatt Nr. 4 enthält Verordnungen zur Aenderung des Geſetzes über die Verwaltungsrechtspflege, zur Durchführung des Reichsgeſetzes über die Ablöſung öffentlicher Anleihen vom 16. Juli 1925 und eine zehnte Verordnung über die Ablöſung der Mark⸗ anleihen der Gemeinden und Gemeindeverbände des Landes Preußen und der vormals Freien und Hanſeſtadt Lübeck. * Staatsſekretär Dr. Freisler in Baden. () Karlsruhe. Der Staatsſekretär im Reichsjuſtizmini⸗ ſterum, Dr. jur. Roland Freisler, MdR., ſtattete dem Ober⸗ landesgerichtsbezirk Karlsruhe am Donnerstag und Freitag einen dienſtlichen Beſuch ab. Der Staatsſekretär wird dieſe Gelegenheit benützen, am Abend des Donnerstag, um 8.15 Uhr in der Univerſität Freiburg vor der Juriſtiſchen Fakul⸗ tät und geladenen Gäſten einen Vortrag über das Thema „Rechtsſyſtem oder völkiſche Lebensordnung?“ halten. U Oftersheim.(Der Krug geht ſolange.) Ein hieſiger Hausbeſitzer machte in ſeinem Keller die un⸗ angenehme Entdeckung, daß ſein Hybridenweinfaß immer hoh⸗ ler und hohler klang, obwohl das durch den eigenen Verbrauch durchaus nicht gerechtfertigt war. Er bezog daher den An⸗ ſtand und überraſchte ſeinen Mieter, wie der ſich heimlich an dem Wein gütlich tun wollte. Der Mieter wird ſich für die heimliche Entwendung von etwa 100 Liter Wein nunmehr vor Gericht zu verantworten haben. Mosbach.(Herzſchlag bereiner Beiſetzung) In Hainſtadt wurde der im 75. Lebensjahre ſtehende Land⸗ wirt Franz Geier auf dem Friedhofe bei der Beiſetzung der verſtorbenen Hebamme Anna Hefner von einem Herzſchlag gelkoffen und ſank tot zu Boden nieder. Mosbach.(Bd M.⸗Muſiklager.) In der Zeit vom 15. bis 21. Februar führt der Obergau Baden des Bundes Deutſcher Mädels in Mosbach ein Muſiklager zur Schulung der Singwartinnen durch. Die Pflege deutſcher Muſik und des deutſchen Liedes wird in Zukunft in der Ar⸗ beit unſerer Jugendorganiſationen einen noch breiteren Rah⸗ men einnehmen. Die Eröffnung dieſes Muſiklagers fand durch Obergebiefsführer Kemper im Bürgerſaal des Mosbacher Rat⸗ hauſes ſtatt. Die Leiterin des Lagers, Muſikreferentin Anne⸗ lleſe Nömer, hieß nach einem einleitenden Muſikvortrag eines H J.⸗ Quartetts die Beſucher willkommen und betonte, daß das Lager für die Singarbeit im Obergau Baden Kraft und Auſporn geben ſolle. Obergebietsführer Kemper wies borauf hin, daß unſere Jugend an allen Gebieten des kul⸗ turellen Lebens teilnehmen müſſe. Gerade die Muſik und dos deulſche Lied werden von ihr freudig bejaht. Darum ſolle das 3 lager die propagandiſtiſchen und arbeitsmäßigen VBozcusfſetzungen geben, um dieſe Kulturgüter in den Dienſt des ganzen Volkes zu ſtellen. Hauſach.(Beide Füße abgefahren.) Ein Un⸗ glücksfall ereignete ſich im hieſigen Bahnhof. Der in Schram⸗ berg beſchäftigte 16jährige Karl Siefert aus Gengenbach kam durch zu frühzeitiges Ausſteigen aus dem Zug zu Fall und geriet unter die Räder des noch in Fahrt befindlichen Zuges. Dabei wurden ihm beide Fuße abgefahren. Er wurde ſofort ins hieſige Krankenhaus verbracht; der Zuſtand iſt be⸗ denklich. O Schopfheim.(Tod durch Farrenangriff.) In der Kandertalgemeinde Binzin wurde der 56jährige Landwirt und Farrenhalter Wilhelm Waid von einem Farren überfal⸗ len. Waid ſtürzte und wurde von dem wildgewordenen Tier ſo bearbeitet, daß er mit ſchweren Kopfverletzungen und Rip⸗ penbrüchen in das Krankenhaus verbracht wurde, wo er als⸗ bald ſtarb. Oberkirch.(Renchtalzug blieb im Schnee ſtecke n.) Der ſtarke Nordweſtwind hatte Bahndamm und Geleiſe auf der freien Strecke vor Zuſenhofen ſo ſtark ver⸗ weht, daß der um 18.22 Uhr in Appenweier fahrplanmäßig abgehende Renchtalzug im Schnee ſteckenblieb. Erſt als ein Hilfszug Mannſchaften herangebracht hatte, gelang es nach anderthalbſtündiger Tätigkeit Strecke und Zug freizubekom⸗ men. Zwei Züge erlitten durch dieſen Zwiſchenfall Verſpä⸗ tungen von annähernd zwei Stunden. Ochſen und Pferde mußten helfen! Omnibuſſe blieben im Schnee ſtecken. Freiburg. Wie jetzt erſt bekannt wird, ſind am Sams⸗ tag abend drei Omnibuſſe, die ihre Inſaſſen von Freiburg über Kirchzarten, Oberried, Notſchrei nach Todtnau zur Ab⸗ ſchlußverſtanſtaltung der Deutſchen und Wehrmachts⸗Skimei⸗ ſterſchaften bringen ſollten, anderthalb Kilometer vor der höchſten Erhebung(Notſchrei) zehn Stunden lang im Schnee ſteckengebneben. Der erſte der drei Omnibuſſe wühlte ſich bei ſeinen Bemühungen, aus dem Schneebett wieder heraus⸗ zukommen, immer tiefer in den Schnee ein, alles Schaufeln und Schieben durch hundert„Menſchenkräfte“ half nichts. Währenddeſſen ſchneite es luſtig weiter, und die mannshohen Schneewände zu beiden Seiten der ſchmalen Höhenſtraße wuch⸗ ſen immer mehr, der Schnee auf der Fahrſtraße ſelbſt wurde immer noch tiefer. Als der Morgen graute, waren Ochſen⸗ geſpanne aus Muggenbronn angekommen und zogen die Omnibuſſe zur Höhe hinauf. () Höfen b. Pforzheim. Der Poſtautoverkehr iſt vor⸗ erſt eingeſtellt worden, nachdem zuvor vier Pferde nötig waren, um den Poſtkraftwagen über die Langenbrander Steige auf die Höhe der Enz⸗Nagoldplatte hinauſzubringen. gen. Auch zwiſchen Herrenalb und Dobel blieben viele Kraftwagen ſtecken. Einige große Omnibuſſe, die Skiläufer vom Bahnhof Herrenalb nach Dobel zu befördern hatten, konnten die ſchwierigen Hinderniſſe nicht mehr überwinden und kamen nicht weiter, weil die Motore es nicht ſchaffen konn⸗ ten. Den Inſaſſen blieb dann weiter nichts übrig, als die Bretter auf den Rücken zu nehmen und den Weg bis zum Winterſportplatz Dobel zu Fuß fortzuſetzen. Die Fahrzeuge mußten umkehren, denn der Schnee lag ſo hoch, daß auch das Ausſchaufeln meiſt zwecklos war. Karlsruher Jugendſchutzkammer. () Karlsruhe. Wegen Blutſchande verurteilte die Ju⸗ gendſchutzkammer des Landgerichts Karlsruhe den 52jährigen verheirateten Heinrich Kraus aus Karlsruhe zu einer Zucht⸗ hausſtrafe von einem Jahr unter Anrechnung von ztbet Monaten Anterſuchungshaft. Der Angeklagte hatte in den Jahren 1936 und 1937 ſeine damals 13jährige leibliche Toch⸗ ter wiederholt mißbraucht.— Der 67jährige verheiratete Jakob Herrel aus Karlsruhe hatte ſich im Sommer 1883 mehrfach als Pflegevater an ſeiner damals 14jährigen Stief⸗ tochter vergangen. Wegen Sittlichkeitsverbrechens nach den Paragraphen 174 Ziff. 1 und 176 Ziff. 3 verurteilte die Jugendſchutztkammer den Angeklagten zu einem Jahr einen Monat Gefängnis. Aus den Nachbargauen Speyer.(Kiesſchlepper geſunken.) Bei Kilo⸗ meter 55(Gemarkung Otterſtadt) ſank an den Waldwieſen der vollbeladene Kiesſchlepper„Sophie von Eberbach“, der einem Schiffer namens Seibert gehört. Von einem größe⸗ ren Schweizer Motorſchiff war der Kiesſchlepper ge⸗ rammt worden und verſank raſch in den Fluten. Die Be⸗ legung hatte ſich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen kön⸗ 5 Darmſtadt.(Barackenbrand im Griesheimer Lager.) Aus bisher unaufgeklärter Urſache entſtand in einer 70 Meter langen Halle, die mit Militär belegt iſt, ein Feuer. Den Bemühungen der Städtiſchen Berufsfeuerwehr Darmſtadt, die von zwei Seiten den Brand bekämpfte, ge⸗ lang es nach einſtündiger ſchwerer Arbeit, das Feuer auf einen Herd zu beſchränken, ſo daß nur ein Drittel des Ge⸗ bäudes ein Opfer der Flammen wurde. Menſchenleben ſind nicht zu Schaden gekommen. Mainz.(Flammentod einer Greiſin.) In Mainz⸗Bretzenheim fingen die Kleider einer 81jährigen Frau, die dem Ofen zu nahe gekommen ſein muß, Feuer. In hellen Flammen ſtürzte die Greiſin in den Hof, wo ihre Söhne ihr zu Hilfe eilten. Die alte Frau hatte aber bereits ſo ſchwere Brandwunden erlitten, daß ſie einige Stunden ſpäter ſtarb. Zweibrücken.(2500 0 Mark unterſchlagen und verju belt.) Der 50 Jahre Anton Menges aus Homburg (Saar) mußte ſich vor der Großen Strafkammer wegen Unterſchlagung und Urkundenfälſchung verantworten. Der Angeklagte war von 1931 bis 1937 Kaſſenverwalter einer Tabak⸗ und Zigarettenfabrik des Saarlandes. In dieſer Eigenſchaft unterſchlug er nach und nach insgeſamt 25 000 Mark, die er nach Fälſchung zahlreicher Quittungen ür ſich verwendete. M. gab ſich als typiſcher Lebemann. Durch eine Spielſchuld zur erſten Unterſchlagung gedrängt, ver⸗ ſtrickte er ſich immer mehr in Verbrechen, um weiterhin ein flottes Leben führen zu können. Jetzt endete ſeine Laufbahn mit der Verurteilung zu drei Jahren Zuchthaus und 2000 Mark Geldſtrafe ſowie Aberkennung der Ehrenrechte auf fünf Jahre. Pirmaſens.(Haſendiebe vor Gericht.) Zu einem teueren Haſenbraten wurde der Beutezug dreier Un⸗ geklagter. Nachdem ſie genügend Alkohol im Leib hatten und Hunger ſpürten, ſtahlen ſie aus einem Kaninchenſtall mehrere Tiere In der Wohnung eines der Diebe wurden die Haſen abgezogen und zubereitet Das Amtsgericht ahn⸗ dete jetzt dieſe Straftaten und verurteilte den 26ſährigen Luitpold Seebach— er iſt rückfällig— zu einem Jahr Ge⸗ fängnis, ſeine beide Komplizen zu ſe drei Monaten. Fünfköpfige Familie vergiftet.— Drei Tote. Sk. Ingbert, 15. Februar. In Hühnerfeld wurde in der Nacht die fünfköpfige Fa⸗ milie Johann heck gasvergiftet aufgefunden. Die drei klei ⸗ nen Jungen im Alter von ſechs Monaten bis drei Jahren waren bereits kot, während die Eltern in bewußkloſem Ju⸗ ſtand ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Wiederbele⸗ bungsverſuche waren von Erfolg. Schon vor kurzer Zeit ereignete ſich eine Gasexploſion bei Ausbeſſerung der Ferngasleitung in der Grühling⸗ ſtraße in Hühnerfeld. In einem damals gefährdeten Haus hat das Gas jetzt doch ſeine Opfer gefunden. Als der Sohn der Familie Hofmann Sonntag nacht gegen 3 Uhr nach Hauſe kam, fiel ihm ſchon vor ſeiner Wohnung ein ſtarker Gasgeruch auf. Er ging ins Haus und weckte ſeine Eltern. Der Vater ſuchte mit ihm das Haus ab. Im Stall fanden ſie die beiden Schafe tot auf. Da auch ſtarker Gasgeruch aus der Kellerwohnung des Nachbarhauſes drang, verſuchten beide Männer, die dort wohnende Familie Johann Heck zu wecken. Da ſie keine Antwort bekomen, öffneten ſie die Wohnung gewaltſam Es bot ſich ihnen ein trauriger An⸗ blick. Die drei kleinen Jungen im Alter von ſechs Monaten bis drei Jahren lagen tot in ihren Betten. Die Eltern wa⸗ ren bewußtlos. Schnell wurden ſie in einen gasfreien Raum gebracht und der Arzt gerufen. Für die dre Kleinen war es leider zu ſpät. Monkag morgen wurde die Ferngaslei⸗ tung wieder aufgegraben. Die Polizei und die Staatsan- waltſchaft waren zur Stelle. Die umliegenden Häuſer ſol⸗ len vorläufig geräumt werden. An dieſer Stelle zieht ſich ein Grubenſprung durch die Straße, der ſchon oft Straßen⸗ ſenkungen und Rohrbrüche verurſacht hat. Man vermutet, daß an dieſer Stelle die Ferngasleitung ſchadhaft geworden war und Gas in die Häuſer eingedrungen war. — Böblingen.(BVom Auto getötet.) Ein 48jäh⸗ riger Mann aus Schlierbach, Kr. Göppingen, wurde abends auf dem Wege zur Wanderarbeitsſtätte in Böblingen in der Nähe des Flugplatzes von einem Perſonenauto von hinten an⸗ gefahren. Er ſchlug mit dem Hinterkopf auf die Straße und erlag nachts im Kreiskrankenhaus ſeinen Verletzungen. — Heutingsheim, Kr. Ludwigsburg.(Eine Greiſin verunglückt.) Schwer verunglückt iſt die 86jährige Frau Marie Napp. Sie glitt auf der Kellertreppe ihres Hauſes aus und ſtürzte in den Keller hinab. Die alte Frau erlitt ſchwere Kopfverletzungen. — Tübingen.(Durch Meſſerſtiche verletzt.) Ge⸗ gen 4 Uhr früh gerieten in Luſtnau vier vorübergehend dort wohnende Männer auf dem Nachhauſeweg in Streit. Hier⸗ bei wurde einer durch ſechs Meſſerſtiche erheblich verletzt, ſodaß er in die Klinik gebracht werden mußte. Der Täler wurde feſtgenommen. Raubüberfall auf einen Gaſtwirt Fulda, 16. Febr. Im Dorfe Neuhof bei Fulda wurde in der Nacht von zwei Männern ein Kaubmordver⸗ ſuch an einem Gaſtwirt verübt. der Gaſtwirk befand ſich gegen 11.30 Uhr nachts allein in der Wirtsſtube, als jwei unbekannte Männer einkraten und etwas zu trinken ver⸗ langten. Plötzlich ſtürzte ſich der eine der beiden mi einem großen MReſſer auf den Wirt und brachte ihm zwei Schnill wunden am Halſe bei, worauf dieſer bewußklos zuſammen⸗ brach. Die beiden Täter haben ſich ſodann der Kaſſe bemäch⸗ tigt, dem Ueberfalleneg die Taſchen geleert und ſind ver⸗ ſchwunden. e Angehörige fanden den Gaſttvirt in einer großen Blutlache im verdunkelten Lokal auf. E wurde ſofort in das Fuldaer krankenhaus gebracht. Wupperkal, 16. Febr. Wuppertal feierte Dienstag ein ſeltenes Ereignis. Friedrich und Henriette Böhmer konnten auf den Tag zurückblicken, an dem ſie vor ſieben Jahrzehn⸗ ten vor den Traualtar traten. Der Ehe entſproſſen acht Kin⸗ der, von denen heute noch fünf unter den Lebenden weilen. Mit den Kindern, Enkeln und Urenkeln brachten die Vertre⸗ ter der Partei, des Staates und der Stadtverwaltung Wup⸗ pertals älteſtem Ehepaar ihre Glückwünſche dar. Uebertrof⸗ fen in der Zahl der Ehejahre wird das heutige Jubelpaar im Rheinland vermutlich nur noch von einem anderen Ehe⸗ paar, das in dieſem Jahre 2 Jahre vereint iſt, dem Ehe⸗ paar Hermann Textores in Velbert. 5 Gind Sie vorbeſtraſt? Die Zeugin war nicht wenig erſchrocken, als ihr der Richter die Frage vorlegte„Sind Sie vorbeſtraft?“ Un⸗ ſchlüſſig und hülflos irrte ihr Blick zwiſchen dem Staats⸗ anwalt und dem Vorſitzenden, bis ſie mit hochrotem Ant⸗ litz, kaum hörbar, die Antwort fand:„Ja— ich habe ſchon zweimal Strafporto bezahlen müſſen, aber es iſt ſchon etwas länger her.“— Erſt das Lächeln in den Mienen des Rich⸗ ters belehrte ſie über die Geringfügigkeit ihres„Ver⸗ gehens“. Zeigt der Abſender eines mangelhaft freigemachten Brie⸗ ſes nicht gerade ſehr viel Verſtändnis für den Empfänger, ſo gibſt Du einer edleren Geſinnung durch die Aufmachung Deiner Briefe Ausdruck. Nur einige Pfennige mehr und ein anſprechendes Bildchen gibt Deinem Brief ein freundliches Geſicht und verſchafft ihm eine ausgezeichnete Aufnahme, denn er zeigt Deine Geſinnung— wenn Du die WHW⸗ Briefmarke auch dort verwendeſt, wo beſondere Wünſche ein Schreiben begleiten. „Noch ſind die mannigfaltigen Briefmarken des Winter⸗ hilfswerkes in den verſchiedenen Werten bei allen Poſt⸗ ämtern zu haben. Nutze die Gelegenheit! 1 Rattenvertilgung. Wie bereits auch aus den zugeſtellten Formularen zur diesjährigen Rattenvertilgungsaktion zu er⸗ ſehen iſt, wurde dieſe auf 26. und 27. Februar feſtgeſetzt. Sämtliche Grundſtückseigentümer und Pächter ſind verpflichtet, das auf Grund der ihnen in den nächſten Tagen zugehenden Beſcheinigung bei Drogerien oder Apotheken erhältliche Gift an den genannten Tagen auszulegen. Altes und bereits früher erworbenes Gift darf hierzu nicht verwendet werden. Im übrigen ſind die Anordnungen des Landrats gewiſſen⸗ haft zu beachten. Braſilien, Landſchaft und Bodenſchätze. Das Muſeum für Naturkunde veranſtaltet in Gemein⸗ ſchaft mit dem Verein für Naturkunde am Freitag, den 18. Februar, 20.15 Uhr, in der Aula A 4, 1, einen Vortragsabend, auf dem Proſeſſor Dr. Viktor Leinz— Rio de Janeiro über„Braſilien, Landſchaft und Bodenſchätze“ mit zahlreichen Lichtbildern ſprechen wird. Der Eintritt iſt frei. An der Erforſchung Südamerikas haben ſich von jeher deutſche Gelehrte in hervorragendem Maße beteiligt; zu dieſen gehört auch der Vortragende. Viele deutſche Siedler leben teils einzeln, teils in geſchloſſenen Kolonien über den ganzen Erdteil verſtreut, viele andere Deutſche ſind in den verſchiedenſten Städten des Landes in anderen Berufen tätig. Alle hält ihr Deutſchtum in enger Gemeinſchaft zuſammen. Dadurch ſind die wirtſchaftlichen und auch die kulturellen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Südamerika und be⸗ ſonders Braſilien ſehr rege. Was deutſcher Forſchergeiſt dort ſchafft, werden viele deutſche Volksgenoſſen gerne aus be⸗ rufenem Munde hören wollen, um dadurch ihr Auslands⸗ deutſchtum kundzutun. Der Vortrag wird ſich nicht nur auf rein geologiſche Dinge beſchränken, ſondern auch die herrliche Landſchaft ebenſo wie das Leben unſerer Auslandsdeutſchen zum Gegenſtand haben. — Erleichterte Beſtimmungen für Rechnungen als Ge⸗ ſchäftspapiere. Vorausſetzung für die Zuläſſigkeit von Rech⸗ nungen und Nebenausfertigungen davon(Abſchriften, Doppel, Durchſchläge, Durchſchriften) als Geſchäftspapiere iſt nur noch, daß die ſchriftlichen Angaben nicht über den bei Rechnungen üblichen Inhalt hinausgehen und nux den Gegenſtand der Rechnungen betreffen. Unter dieſer Vor⸗ ausſetzung ſind jetzt Rechnungen und Nebenausfertigungen von Rechnungen in einzelnen oder mehreren Stücken allge⸗ mein als Geſchäftspapiere zugelaſſen, gleichviel ob ſie an den in ihnen angegebenen Empfänger oder an einen Drit⸗ ten verſchickt werden. — Keine Schulklaſſen am Ort von Anfällen. Der Reichserziehungsminiſter hat angeordnet:„Es iſt bei mir Klage geführt worden, daß bei Verkehrsunfällen, Flug⸗ zeugunfälſen und ähnlichen Ereigniſſen Lehrer mit ihren Schulklaſſen zur Beſichtigung am Unfallort erſchienen ſind, wodurch Maßnahmen der mit der Unterſuchung des Un⸗ falls beauftragten Dienſtſtellen geſtört oder die Bewachung und Abſperrung des Unfallplatzes behindert wurden. Ich erſuche deshalb, dafür zu ſorgen, daß be vorkommenden Unfällen der genannten Art Lehrer und Schüler dem Un⸗ glücksort fernbleiben, zumal derartige Beſichtigungen meiſt nur zu Befriedigung der Neugierde und der Senſationsluſt 1 5— vom erzieheriſchen Standpunkt aus zu verurtei⸗ en ſind.“ — Aushändigung von Poſtſendungen an bekannte Emp⸗ fänger. Für gewöhnliche Pakete, Einſchreibbriefſendungen ſowie für verſiegelte und unverſiegelte Wertpakete, Poſt⸗ und Zahlungsanweiſungen bis zum Wert oder Geldbetrage von 100 Mark gelten als vollgültige Ausweispapiere von Behörden und von der NSDAP, ihren Gliederungen und angeſchloſſenen Verbänden für beſtimmte Perſonen ausge⸗ ſtellte Ausweispapiere, die ein beglaubigtes Lichtbild und die eigenhändige Unterſchrift des Inhabers enthalten. Bei Sendungen mit höherer Wertangabe oder über höhere Be⸗ träge als 100 Mark werden wie bisher nur ſolche Ausweis⸗ papiere als vollgüſtig angeſehen, die außer den vorerwähn⸗ ten beiden Erkenneingzwe;znalen noch eine Perſonenbe⸗ ſchreibung enthalten. — mehr Meerrettich in die Küche! Die Hauptanbau⸗ ebiete für Meerrettich ſind Franken, Mittelbaden, Mittel⸗ ſchleſien und der Spreewald ſowie die Gegend um Ham⸗ burg Nach den Vorſchätzungen dürfte die Erntemenge 1937 etwa 62 000 Doppelzenkner betragen, alſo um 10 Prozent höher ſein als 1936: Da die Meerrettichausfuhr zurückge⸗ gangen iſt, muß im Inland mehr verbraucht werden. Die Hausfrauen ſollen es ſich daher angelegen ſein laſſen, mehr Meerrettich auf den Tiſch zu bringen. Es braucht nicht be⸗ ſonders betont zu werden, daß Meerrettich ſowohl als Ge⸗ müſe mit Brot und Milch, wie als Salat etwas gezuckert. außerordentlich geſund und geeignet iſt, Krankheitsſtoffe, die im Körper gelagert ſind aus demſelben zu entfernen. Aus dem Gerichtsſaal. ö Zuchthaus für einen Raſſenſchänder. Der 1885 zu Neuß a. Rh. geborene, verheiratete Jude Paul Soſtheim, wegen Konkursvergehens vorbeſtraft, wurde von der Mann⸗ heimer Großen Strafkammer wegen Raſſenſchande zu einem Jahr zehn Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Er hakte noch nach Erlaß der Nürnberger Geſetze ſträfliche Beziehungen zu einer ariſchen Frau unterhalten. 45 Der Weg zur tüchtigen Hausfrau In dieſen Wochen wird in tauſenden Familien die Be⸗ rufsfrage der Töchter beſprochen und entſchieden. Was ſol⸗ len ſie anfangen? Hausfrau werden,—„nur“ Haushalt lernen,— das erſcheint manchem Mädel leider auch heute noch zu wenig. Sicherlich iſt die Bewertung des Haus⸗ Tage und bis zum vollendeten 18 Lebensjahr 12 Tage Ur⸗ laub. Damit iſt für die wohl größte Berufsgruppe mit faſt einer Million Jugendlicher die Urlaubsregelung nach na⸗ tionalſozialiſtiſchen Richtſätzen durchgeführt. Dieſer Rege⸗ lung kommt um ſo größere Bedeutung zu, als gerade die Landjugend infolge der ſtarken Arbeitsbelaſtung des Bauerntums oft auf den notwendigſten Urlaub in den letz⸗ ten Jahren verzichten Fahrt ins Tal O Während der etwas behäbige Bibliotheksrat Zwo⸗ müller, den Rodelſchlitten zur Seite, am Ausgang des tiefverſchneiten Gebirgsdorfes ſtand und noch überlegte, ob er den vor ihm liegenden Abhang erklimmen ſollte, löſte ſich auf der Höhe des Hanges ein dunkler Punkt frauenberufs in den letzten Jahren bedeutend geſtiegen. Es mußte oder freiwillig verzichtet hat. Zwomüller legte ſeine Hand ſchützend vor die Augen, da — 0E Lehe E EDE 75 geſties 8 5 5 g 7 5 8 5 5 1 e S 22 77 7 muß aber dahin kommen, daß der Hausfrauenberuf der Die Beſtimmungen, die dieſer neue Lehrvertrag enthält, ihn das weite, ſonnenbeſchienene Schneefeld blendete. angeſehenſte aller Frauenberufe wird. Für die tüchtige werden von den Kreisbauernſchaften in jedem einzelnen Wenn nicht alles trog, war dieſer Punkt, der zuſehends Frau iſt der Beruf der Hausfrau gerade gut genug. Heute ordert man eine hauswirtſchaftliche Ausbildung aller deut⸗ 1 2 Falle beſtätigt und ihre Durchführung laufend überwacht größer wurde, ein wagemutiger Skifahrer. 0„Fabelhaft!“, dachte Zwomüller bei ſich nicht ohne 51 14 3977 Tau 2 75 chen Mädchen. 30 Anfälle am Tag 1 aber auch nicht ohne Neid. Wer das auch 1 8 ſo könnte! Ueber das Bild einer tüchtigen Hausfrau noch ein Wort. im richtigen Augenblick groß⸗ zügig und auch wieder genau zu ſein. Und dann will die Künſt gelernt ſein, mit der Tüchtigkeit nicht unangenehm zu werden, damit die Familie vor dem Uebereifer an Scheuern, Bügeln und ſonſtigen Hausarbeiten nicht Reiß⸗ aus nimmt und die enttäuſchte„Allzutüchtige“ mit ihren Kreuzſchmerzen vor dem Zuviel der Arbeit abends allein zuhauſe ſitzt. Jede Kraftvergeudung rächt ſich. Eine gute Geſundheit iſt die Grundlage jedes harmoni⸗ ſchen Haushalts. Außerdem bedarf es geſunder Frauen, um Deutſchlands Zukunft geſichert zu ſehen. Daher iſt die⸗ jenige Hausfrau die beſte, die die Arbeit im geſchickteſten einzuteilen und planvoll durchzuführen verſteht. Das iſt zu beachten, wenn in dieſen Tagen durch die Reichsfrauenfüh⸗ Es iſt gar nicht ſo einfach, Täglich 1 Toter und 21 Verletzte. Mit dem Vorliegen des Dezember⸗Ergebniſſes iſt nun auch ein Ueberblick über das Jahresergebnis der Straßen⸗ verkehrsunfallſtatiſtik möglich. Darnach haben ſich im Jahre 1937 in Baden insgeſamt 11054 Straßenver⸗ kehrsunfälle ereignet, d., durchſchnittlich 30 Unfälle am Tag. Da im Jahre 1936 10 711 Unfälle gemeldet worden waren, beträgt die Steigerung gegenüber dem Vorjahr 343 Unfälle oder 3,2 v. H., eine an ſich geringfügige Steigerung in Anbetracht der gewaltigen Zunahme des Straßenver⸗ kehrs, insbeſondere der Kraftfahrzeuge. Erfreulich iſt, daß die Schwere der Unfälle im Sinken begriffen iſt Zwar iſt die Geſamtzahl der Verkehrsopfer nicht unweſentlich ge⸗ ſtiegen(von 7732 auf 8043), doch hat die Zahl der bei den Straßenverkehrsunfällen getöteten Perf ind wer das wohl überhaupt ſein mochte? Er ſollte nicht lange im ungewiſſen bleiben. Denn wäh⸗ rend er noch Ausſchau hielt und ſeine Ueberlegungen an— ſtellte, war die ſchlanke Geſtalt in ſauſender Talfahrt näher und näher gekommen und hielt nun, indem der Schnee hoch aufſtob, hart neben ihm. Aber noch waren die Ueberraſchungen nicht am Ende, denn plötzlich hörte Zwomüller zu ſeiner Verblüffung hinter ſich die Worten „Das iſt aber ſchön, Schweſter Dora, daß Sie ſo ſchnel gekommen ſind!“ Verdutzt drehte ſich Zwomüller um und erkannte ſeine Quartierwirtin, die inzwiſchen die Hände der Schwe⸗ ſter ergriffen hatte und ſie herzlich ſchüttelte. Jetzt fie Zzwomüller auch ein, daß ihm ſeine Wirtin geſagt hatte, daß man im Nachbarhauſe der Geburt eines neuen Erden⸗ an Pos N ek f di erſonen von bürgers entgegenſah.... r Madel in Hane. es ga 25 gogenonmen wahrend allerdings die ga„Ja, meinte die Wirtin voller Stolz„wenn wit und Landwirliſchaft hin 0 wird 125 dem Eingelnen ge. ei, Werletzlen von 7334 auf 7718 geſgegen g Einer Schweſter Dora nicht hätten, und wenn Schweſter Dora eigneten Ausbildungemöglichkeſten die die gründliche rich e der durch Unfälle Getöteten um 73 oder 18.3 o. H. nicht die beſte Skifahrerin hierzulande wäre, dann ſtünde g 75 77 1 1 a 2 2 9 2 ei 5 38 55 3 M 5 f Winter 8 7 Hi tige hauswirtſchaftliche Erziehung der Mädchen ſicherſtellen. ſteht alſo eine Zunahme der Verletzten um 384 oder um es um uns Bauern im Winter arg ſchlecht! gehören: 1. die zweijährige hauswirtſchaftliche Lehre mit ihren ausgewählten und geprüften Lehrſtellen, 2. die länd⸗ liche Hausarbeitslehre, ebenfalls mit ausgewählten und ge⸗ prüften Stellen, 3. die Haushaltungsſchulen, 4. das haus⸗ wirtſchaftliche Jahr mit ſeinen beſonders betreuten Stel⸗ len. Vom Deutſchen Frauenwerk werden jetzt zwei Werbe⸗ hefte über alle dieſe Fragen herausgegeben:„Wie führen wir unſere Mädel in die Haus⸗ und Landwirtſchaft?“ und „Deutſche Mädel fahren ins Leben“. So ſtehen Erzieherin⸗ nen. Pflegerinnen und Beraterinnen in einer geſchloſſenen 5.2 v. H. gegenüber. Die Größe dieſer Zahlen wird erſt klar, wenn man ſich überlegt, daß der Straßenverkehr im Durchſchnitt faſt täg⸗ lich einen Toten und täglich 21 Verletzte fordert. An den Unfällen waren im vergangenen Jahre 14357 Kraft⸗ fahrzeuge beteiligt(im Vorfahr 13 657), 3557 Fahr⸗ räder(3616), 1579 Fußgänger(1635) uſw. Die Ur⸗ ſache der Unfälle lag in 8527(im Vorjahr in 7975) Fällen beim Kraftfahrzeug, in 1568(1613) beim Radfahrer, in 959 (968) beim Fußgänger. Bemerkenswert iſt noch, daß im 14 7 „Kommen Sie!“, ſagte Schweſter Dora zur Bäuerin, „wir dürfen keine Zeit verlieren.“ Und ſchon waren Schweſter und Bäuerin verſchwun— den. Zwomüller beſchloß, ſeine Rodelfahrt für dieſen Abend aufzugeben. Während er nachdenklich dem Dorf⸗ krug entgegenſchritt, ging ihm doch viel im Kopf herum Das alſo war Schweſter Dora, die, wie er wußte, die Gemeindeſchweſternſtation leitete und insgeſamt fünf Dörfer betreute! Allerhand! Was ſollte er nun mehr be⸗ wundern? Die ſauſende Fahrt ins Tal? Die Sachlichkeit Jahre 1936 Kraftfahrzeuge bei 9647 Unfällen, d. h. an 90,1 v. H, aller Unfälle, beteiligt waren, im Jahre 1937 dagegen bei 10 084 Unfällen oder an 91.2 v. H. ſämtlicher feſtgeſtell⸗ ten Straßenverkehrsunfälle. Gemeinſchaft mit den Müttern, die weibliche Jugend zu mit der Schweſter Dora die Arbeit anpackte? Oder die hauswirtſchaftlicher Leiſtung zu erziehen. jugendliche Friſche, die aus dem Geſicht dieſes deutſchen Mädchens geleuchtet hatte? 5 Dr. Friedrich Bubendey. Muſterlehrvertrag für die Land wirtſchaft Der Reichsnährſtand hat in Verbindung mit der Reichs⸗ jugendführung für die Landarbeitslehre und für alle Lehr⸗ linge in den Berufen der Landwirtſchaft und des Garten⸗ baues einen Lehrvertrag eingeführt. Dieſer Lehrvertrag enthält wichtige Beſtimmungen über die Berufserziehung der Landjugend, über die Pflichten der Lehrherren über die Behandlung und Ausbildung der Jugend und kann in jeder Hinſicht als vorbildlich bezeichnet werden. Im Lehrvertrag für die Landarbeitslehre heißt es:„Die Landarbeitslehre iſt ein Erztehungs⸗ und Ausbildungsverhältais auf der Grund⸗ lage gegenſeſtigen Vertrauens und gegenſeitiger Treue. Ihr Ziel iſt ein beruflich tüchtiger, körperlich geſunder und feſt im Nationalſozialismus ſtehender Nachwuchs“ Zu den Pflichten des Lehrherrn gehören u. a. die Anleitung des Lehrlings zu allen im Betrieb vorkom⸗ menden Arbeiten, mit denen er im notwendigen Wechſel vertraut gemacht wird. Ferner gehört hierzu neben der Aufnahme des Lehrlings in die Hausgemeinſchaft, in der er gute Koſt, ordentliche Unterkunft und ausreichende Nachtruhe finden ſoll, die Anleitung, von den Fortbil⸗ dungsmöglichkeiten der Berufsſchule und der zuſätzlichen Berufsſchulung Gebrauch zu machen. Auch zum regelmäßigen HJ⸗Dienſt wird der Lehrling durch dieſen neuen Lehrver⸗ trag angehalten. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: 8 Donnerstag, 17. Februar: Miete D 16 und 2. Sonder- miete D 8: Richter— nicht R ächer. Trauerſpiel von Lope de Vega, Ueberſetzung und Nachdichtung Hanz Schlegel. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. 5 5 Freitag, 18. Februar: Miete F 17 und 1. Sondermiete F 9 und für die NS.„Kraft durch Freude“ Kultur⸗ gemeinde Mannheim Abt. 348 bis 350: Muſikaliſcher Komödienabend: Tanzphantaſie, von Julius Weis⸗ mann; Suſannens Geheimnis, Oper in einem Akt von Ermann Wolf⸗Ferrari; Petruſchka, Ballett von Igor Strawinſty. Anfang 20, Ende gegen 22 Uhr. in Güdweſtdeutſchland Die Arbeitsloſenzahl iſt im Januar in Südweſtdeutſch⸗ land um nicht ganz 5000 auf 38 912 Arbeitslose angeſtiegen. Dieſe verhältnismäßig geringe Zunahme war durch die milde Witterung bedingt, die die Unterbrechung weiterer 5 Außenarbeiten im allgemeinen nicht mehr notwendig machte, ſo daß die Zahl der Arbeitsloſen in den Saiſon⸗ außenberufen nur eine Zunahme um 1650 Perſonen erfuhr. Die übrige Zunahme verteilte ſich auf alle Berufsgruppen, beſonders die der Verbrauchsgüterinduſtrien und die An⸗ geſtellten, für die der Arbeitseinſatz im Monat Januar ſai⸗ ſonüblich ruhig war. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen, die bei den Ar⸗ beitsämtern in Württemberg und Baden vocgemerkt wa⸗ ten, belief ſich Ende Januar auf 38 912 Perſonen(32 805 Männer und 6107 Frauen). Auf Baden kamen davon 31661 Arbeitsloſe(26 587 Männer und 5074 Frauen). Dei Stand an unterſtützten Arbeitsloſen wies im Januar eine Zu⸗ nahme um 7092 Hauptunterſtützungsempfänger der Reichs⸗ anſtalt auf, davon in Baden 22 591. Marktberichte Die Arbeitslage Zeitſchriften und Bücher. i Die Grundſteuer. Von Steuerinſpektor J. Perrar. Ver⸗ lag Wilh. Stollfuß, Bonn. RM. 1.25.— Was jeder Grund⸗ eigentümer wiſſen muß, das bringt die kurze Einführung in das neue Grundſteuergeſetz vom 1. 12. 1936(Inkraft⸗ treten: J. 4. 1938) und in die Durchführungsverordnungen. Ab 1. April 1938 haben wir nur noch ein einheitliches Grundſteuergeſetz für das ganze Reich, das die Grundſteuer Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 16. Febr. Weizen I der F 0 90 Dieſe Schrift faßt Ebenſo eindeutig und klar ſind die Pflichten des Feſtpreisgeb. W 18 21,10, W 16 2140, W 19 280, W 20 die e e e 18 Geſehes diehrlin ges niedergelegt von denen die Sorgfalt im Um. 22, Roggen Feſtpreisgeb. R 12 19,30, R 15 e Richtlinien, Reichs⸗ gang mit den ihm anvertrauten Tieren, ſowie die War- 20, R 19 20.20; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreisgeb. r 3 4 abgabenordnung uſw. ſachlich zuſammen und ermöglicht ſo tung der Geräte und Maſchinen hervorzuheben iſt. dem Grundbeſitzer ein ſchnelles Zurechtfinden in der neuen Mit dem neuen Lehrvertrag wird für die geſamte arbei⸗ W' 13 29,40, W 16 29,50, W 19 29,50, W 20 39,85; Rog⸗ genmehl, Type 1150, Feſtpreisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, 5 ˖ f eſetzesmaterie. Da die Vorſchriften des neuen Grundſteuer⸗ 5 g R 18 23.3 3,50; Weize 30; Weizen Geſetzesmaterie. Da die Vorſchriften des neuen Grundf 5 tende Landjugend ein ausreichender, bezahlter Urlaub feſt⸗ fleie Falera 1 1 0 50 9 10 rechts in vielen Punkten von den bisherigen Landesrechten 12350 Bis zum vollendeten 16. Lebensjahr erhalten die W 20 11 20; Noggenkleie Feſt reisgeb. R 12 9,95, R 15 abweichen, iſt die Kenntnis der neuen Beſtimmungen für Lehrlinge 18 Tage, bis zum vollendeten 17, Lebensjahr 1510 15, R 19 10.40. R 19 1055 1 58 175 2 jeden Grundeigentümer unerläßlich. 14 Mart Amſliche Vehanmmechungen der Stadt Mannheim. Tüchtige Für den Durch Reichsgeſetz vom 4. Oktober 1937 iſt eine Wir empfehlen: Bü 1 8 W̃. Vorerhebung für die Bodenbenützungsaufnahme für 1938 Linsen, gutkochend 5 U III 7 N 48 angeordnet. 8 500 gr ab 30 3 1 272 empfehle 3 Durchführung dieſer Erhebung werden die In— Bohnen, weiß und bunt lr Weißwäſche narf s 5 Ju gib ſthlft: ellgelbe Kernſeife 9 Stück ab 7 Pfg. Weiße Kernſeife 8 Stück 17 u. 18 Pfg. haber und Leiter der andwirtſchaftlichen⸗ forſtwirtſchaft⸗ lichen und gärtneriſchen Erwerbsbetriebe aufgefordert, ſich unter Ei haftung der nachſtehenden Termine auf den Gemeindeſetzretari ten einzufi nden und ſich auf die (evtl. auch nur für einige Tage in der Woche) 500 Er 25 8 Erbsen, ½ gelbe 500 Er 30, 26 . 10 f 8 8 Befragung entſprechend vorzubereiten(Angabe der Größe 5 999 85 8235 f geſucht. Sunlicht⸗Seife des Elgenlandes und Pachtlapdes ſowie die Anſchrift 1 5.— Sie wat es leid, ſich Stück ab 10 Pfg. der Verpächter, bei Reuzuteilung im Feldbereinigungs⸗ krbsen, ½ grüne, 2 Färbarei lden bach der dite Badenia Seifenpulver unternehmen möglichſt genaue Ang abe der neuen Flächen, 5 500 er 24. Albert Brehm fettverſchmutzten Berufswäſche Paßet 12 Pfg. erforderlichenfalls durch Schätzung). Erbsen, ½ grüne, belicat. geckeng. Landstr. 230 burt 2 5 br. Tno mpsons Solwanpeller 0 f 5 500 gr 32. zuplagen. Sie hatte von ia Paket 22 u. 40 Pfg. Die Angaben haben zu erfolgen:— ͤ—— gehört und probierte es kurzer. ab 0 für Mannheim⸗Stadt im Rathaus N 1, 1 Zimmer 53 Deutsche Suppeneſnfage 2 Zimmer⸗ hand aus. Nachtsüber weichte Perſil Paket 30 u. 56 Pfg. während der üblichen Dienſtſtunden am 21. Febr. 1938, Gerstengraupen ſie die Sachen in heißem l Stan dard. Waſchmittel für die Vororte e e grob, 500 gr 18 4 Wohnung Wasser eis nt Ae ee Paket 30 u. 56 Pfg. in der Zeit von 8— 12 Uhr für die Bu hſtaben A K u. 2 g 8 5 a 5 g Fewa- Waſchmittel — 0 ür die Bu hen LZ eizengrieß ö mit Küche Morgen eine Viertelſtunde in 8 5 5 5 18 0 von 18—17 Uhr für die Buchſtab 5 500 er 24 p. 1. April geſucht. einer friſchen int: Lſung. And Paket 32 u. 62 Pfg. für Wallſtadt am 21. Februar 1938; Speisehaferflocken Zu erfragen in der welch ein Erfolg! Müͤhelos 3 Seifenflocken „ Feudenheim am 22. Februar 193887 500 fr 24 Geſchäftsſt. d. Bl. und viel billiger hatte ſie in 250 gr-Beutel 28 Pfg. „Käfertal m/ Waldhof am 23, Febrvar 1938, 5 1. 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Das Verzeichnis der beitragspflichtigen land- und forſtwirtſchaftlichen Unternehmer in der Stadt Mannheim für das Kalenderſahr 197 kann ab 17. Februar 1938 u ährend zwei Wochen von den Beteiligten ein eſehen werden und zwar für die Betriebs unternehmer im engeren Stadibezirk bei der Städt. Land wirtſchafts⸗ Abteſlung im Rathaus N 1, 1, Zimmer 53, im übrigen Stadtgebiet bei den zuſtändigen Gemeindeſekretariaten. Irnerbalb einer weiteren Friſt von einem Monat lieorg Röſer Heute friſche Seefiſche! Kübliau Filet von Kabliau Filet Va20%37 Zweckmäßige Kunden⸗Werbung durch die Zeitungsanzeige ſenkt die Waren⸗Preiſe Biertreber Aus partelamtlichen Mittellungen entnommen: können die den W kd gegen nächſter Tage eintreffend. v. Goldbarſch J, Gef. 29/171. Sonntag, 20. Februar, 9 Uhr, antreten weil durch die ie Ri it d ſchnſ eim Abſchö 5 5 f 12 0 i eus schuß iir dir dg 40 gelt hösel irfall. Beſtelungen nimmt entgegen Jak. Würthwein der Gefolgſchaft. Schar 1, 2 und 3 Seclenheim am Zeitungsanzeigen größerer Amſatz erzielt wird HJ, Heim Secenheim. Schar 4 Ilvesheim tritt um 9 Uhr verſicherung in Mannheim, Ratkaus N 1,1, Zimmer 53 am Schulhaus Ilvesheim on. bend mh ringen. erheben. Die Abſchätzungskommiſſion. Lebensmittel, Mex. Schmich. Feinkoſt.