Zwo⸗ des egte, ollie, unkt V da dete. ends ohne auch chte? väh⸗ an⸗ ahrt örte orte: nel! unte we⸗ fiel atte, den⸗ wir hora unde rin, un⸗ eſen orf⸗ 1 der Aren Nr. 40 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Donnerstag, 17. Februar 1938 5 Deutſche Entſpannung Dem ergänzenden Kommuniqué über die Ausſprache, die am letzten Samstag zwiſchen Adolf Hilter und dem öſter⸗ reichiſchen Bundeskanzler ſtattgefunden hat, iſt nun der Be⸗ richt über die hiermit in Jae ſtehende Umbil⸗ dung des Kabinetts Schuſchnigg und deſſen erſte Maßnahme in Form einer weitgehenden politiſchen Amneſtie erfolgt. Die deutſche Oeffentlichkeit gibt ihrer Genugtuung und Freude über das Beſchloſſene Ausdruck So leſen wir im „Völkiſchen Beobachter“ u. a.:„Die Begegnung auf dem Oberſalzberg, die überall große Ueberraſchung und ge⸗ ſpannte Erwartung hervorgerufen hatte, hat raſch Früchte gezeitigt. Die amtliche Mitteilung zeigt, daß eine erfreu⸗ liche Entſpannung in den Beziehungen der beiden deut⸗ ſchen Staaten eingetreten iſt, und ſie berechtigt dieſe Er⸗ wartung, daß die Differenzen, die der vollen Durchführung des Abkommens vom Juli 1936 im Wege ſtanden, nun end⸗ lich überwunden werden. Denn nichts laſtete gleichſchwer auf den deutſchen Menſchen dieſeits und jenſeits der Reichs⸗ renzen, als das Bewußtſein einer Kluft zwiſchen ihnen felbſt Wir wiſſen, wie groß die Genugtuung in allen deut⸗ ſchen Landen heute ſein wird, wenn die Nachricht von Berchtesgaden die Runde gemacht hat. Wir hoffen, daß man auch in den Gegenden Europas, in denen das Deut⸗ ſche nicht Mutterſprache iſt, ein Gefühl der Entſpannung und Erleichterung empfinden wird.“ Zu der internationalen Bedeutung einer Bereinigung der deutſch⸗öſterreichiſchen Beziehungen bemerkt die„Deut⸗ ſche Allgemeine Zeitung“?„Die Beſtätigung, daß beide Teile an dem Abkommen vom 11. Juli 1936 feſtzuhalten entſchloſſen ſind, klärt die Atmoſphäre. Der Hinweis, daß die beſchloſſenen Maßnahmen zugleich ein wirkſamer Bei⸗ trag zur friedlichen Entwicklung der europäiſchen Lage ſein werden, iſt gerade heute beſonders wichtig, weil die Stö⸗ rungsverſuche des Weltbolſchewismus in den letzten Tagen mit unerhörter Stärke wiederholt worden ſind.“ Im gleichen Sinn läßt ſich die„Berliner Börſen-Zeitung“ aus:„Ange⸗ ſichts des Eindruckes, den gerade in den letzten beiden Ta⸗ gen die brutalen Drohungen des bolſchewiſtiſchen Diktators in der Welt hervorgerufen haben, angeſichts der ſchweren Depreſſion. die der ſpaniſche Bürgerkrieg in Europa dau⸗ ernd wach hält, ſowie angeſichts der allgemeinen Unruhe, die an allen Ecken und Enden der Welt genährt wird und vielfach ihren Ausdruck in einer tendenziöſen Hetze gegen Deutſchland findet, wirkt dieſe Kundgebung wie ein leuch⸗ tendes Friedensfanal.“ Auch in Oeſterreich wird die Neuordnung der Dinge mit Optimismus aufgenommen. In ihrer Stellung⸗ nahme zu der innerpolitiſchen Neuordnung faßt die offi⸗ ziöſe„Reichs poſt“ ihre Anſicht über die„Regierung der Konzentration und des Friedens“ in einem längeren Auf⸗ ſatz zuſammen in dem es u. a. heißt, daß die früheren Ver⸗ ſuche der inneren Befriedung viele Enttäuſchungen gebracht hätten und es verſtändlich ſei, daß heute weite Kreiſe des öſterreichiſchen Volkes mißtrauiſch würden, wenn ſie von Befriedungsaktionen vernähmen. Das Blatt geht dann auf die Ausſprache zwiſchen Hitler und Dr. ena ein und betont, daß an der Spitze der amtlichen Verlautbarung die Erklärung mit dem Ziele der Ausſprache ſtehe, die bei der Durchführung des Juli⸗Abkommens aufgetretenen Schwie⸗ rigkeiten zu bereinigen. Es heißt dann weiter:„Woher die immerwährenden Störungen kamen, braucht heute nicht mehr diskutiert zu werden. Sie bildeten ja das empfind⸗ liche Erſchwernis der öſterreichiſchen Innenpolitik und der wünſchenswerten Geſtaltung des Verhältniſſes zu dem gro⸗ ßen deutſchen Nachbarreich. Nun aber führt die amtliche Kundgebung aus, daß beide Stagten die ſofortige Durch⸗ führung von Maßnahmen beſchloſſen haben, die Gewähr leiſten, daß ein ſo enges und freundſchaftliches Verhältnis der beiden Staaten zueinander hergeſtellt wird, wie es der Geſchichte und dem Geſamtintereſſe des deutſchen Volkes entſpricht. Umſchließt dieſe Vereinbarung nicht alles, was ein jeder ehrliche Oeſterreicher aus tiefſtem Herzen wünſcht? Die Wiederherſtellung einer Freundſchaft zwiſchen den bei⸗ den Staaten, die ihrer oft mit Blut beſiegelten Tradition und Volksverbundenheit entſpricht! Auch die ausländiſche Oeffentlichkeit beſchäftigt ſich eingehend mit den deutſch⸗öſterreichiſchen Vereinbarungen. Die italieniſche Preſſe ſtellt mit ſichtlicher Genug⸗ tuung den abſolut poſitiven Charakter der Zuſammenkunft und ihrer Ergebniſſe, ſowie die Einmütigkeit zwiſchen Ber⸗ un und Wien feſt. Dabei wird allgemein betont, daß Deutſchland und Oeſterreich die Grundſätze der Verſtändi⸗ gung von 1936 von neuem bekräftigen und an den Ausbau enger und freundſchaftlicher Beziehungen herangehen. Die⸗ ſes Ergebnis könne, wie der Berliner Vertreter des„Meſ⸗ ſagero“ ausführt, nur die Überraſchen. die niemals haben einſehen wollen, daß Deutſchland und Oeſterreich beides deutſche Staaten ſind. Die Ernennung v. Ribbentrops zum Reichsaußenminiſter und die Abberufung des Botſchafters von Papen aus Wien wurden, ſo bemerkt der Korreſpon⸗ dent weiter, ſofort von Neunmalklugen als Anzeichen für neue Schwierigkeiten mit Oeſterreich ausgelegt. Dieſe Kreiſe müßten aber zu ihrer Verwunderung feſtſtellen, daß ſtatt einer Abkühlung der Beziehungen zwichen den beiden Län⸗ dern Bundesbanzler Schuſchnigg auf Einladung des Füh⸗ rers ſich zu einer grundſätzlichen Ausſprache über alle deutſch⸗öſterreichiſchen Probleme nach dem Oberſalzberg be⸗ gab. Dieſer Gedankenaustauſch ſei damit ein neuer Beweis für den Wert der perſönlichen Fühlungnahme In Paris und London ſind die Meldungen über die Berchtesgadener Vereinbarungen und deren innerpoli⸗ tiſche Auswirkung in Heſterreich mit ſichtlicher Ueberra⸗ ſchung aufgenommen worden. Die hieran geknüpften Er⸗ wartungen gehen naturgemäß vielfach weit auseinander Die Agentur Havas meint, nach einer Entwicklung, die zu ewiſſen Stunden recht kritiſch habe ausſehen können, er⸗ cheine die neue Regierung als ein Kabinett der öſterreichi⸗ ſchen Wiederaufrichkung„Jour“ erklärt, man dürfe ſich nicht allzuviel Illuſionen machen und bringt im übrigen Einzelheiten über die angebliche Vorgeſchichte der Kabinetts⸗ umbildung in Wien Auch das„Echo de Paris“ weiß mit geheimnisvollen Informationen aufzuwarten. Die engliſche Preſſe weicht in ihren Berichten ebenfalls von den 10 0 Verlautbarungen ab.„Daily Expreß“ ſchreibt, früher oder ſpäter ſei es unvermeidlich, daß Oeſter⸗ reich ſich mit Deutſchland vereine. Die„Times“ verteitt in einem nach verſchiedenen Seiten hin ſchlecht orientierten Bericht im übrigen die Anſicht, daß es ſich bei den letzten fa egen Vereinbarungen um eine Zwiſchen⸗ löſung handeln könne. Auch die übrigen Blätter berichten über die letzten Gef gie in Oeſterreich 95 Teil in gro⸗ er a und in ſenſationeller Weiſe. Dabei tützer le 19 in ihrer Haltung auf die den e Kabinetts⸗ , Gerüchten. — Reichsleiter Roſenberg in Halle Jeſtakt der Univerſität. Halle, 16. Februar. Reichsleiter Roſenberg weilte auf Einladung der Uni⸗ verſität und der Stadt Halle zum Beſuch in der Gauſtadt. In der Aula der Univerſität überbrachte Staatsminiſter Dr. Wacker die Grüße des Reichsminiſters Ruſt. Der Wille des Reichserziehungsminiſters ſei es, daß keine der beſtehenden Hochſchulen in Deutſchland geſchloſſen werde. Eine Planung und Aufgabenverteilung ſei dagegen in Ausſicht genommen. Der Rektor der Univerſität dankte dem Vertreter des Reichserziehungsminiſters und teilte mit, daß der Senat dem Reichsleiter Roſenberg vor Beginn des Feſtaktes ein auf Pergament abgefaßtes Dokument überreicht habe, in dem der Reichsleiter gebeten werde, der„an ſtolzer Tradi⸗ tion und großen Zukunftsaufgaben ſo reichen Martin⸗Lu⸗ ther⸗Univerſität ſeine beſondere Förderung zuteil werden zu laſſen.“ Anſchließend ergriff Reichsleiter Roſenberg das Wort und führte u. a. folgendes aus: Vor längerer Zeit ſeien der Gauleiter von Halle-Merſeburg und der Oberbür⸗ germeiſter der Stadt Halle an ihn herangetreten mit der Bitte, ſich im Sinne einer weltanſchaulichen Feſtigung der Martin⸗Luther⸗Univerſität zur Verfügung zu ſtellen; die gleiche Bitte wurde dann auch von der Univerſität ſelbſt ausgeſprochen. Daraufhin habe er ſein Einverſtändnis ge⸗ geben. Es handele ſich für uns heute nicht nur darum, den Namen Martin Luther im Sinne des Reformators einer Konfeſſion zu werten, ſondern ſeine Perſönlichkeit als einen der größten deutſchen Charakterrevolutionäre zu empfinden. Halle ſelbſt ſei ſpäter auch ein Forum weltanſchaulicher Auseinanderſetzungen geweſen. „Das Weſentliche bei all dieſen Kämpfen“, ſagte Ro⸗ ſenberg,„iſt nicht immer der jeweilige Inhalt, ſondern der Mut überhaupt, ſich zum Schickſal ſeiner Zeit zu bekennen, Antworten aus der Kraft des geſunden Inſtinktes zu ge⸗ ben, den Problemen feſt ins Auge zu ſehen und mit allen Mitteln des Herzens und einer hohen Vernunft ihre Lö⸗ ſung anzuſtreben. Wenn Sie mich gebeten haben, ſo nehme ich das nicht als Verpflichtung zu einer Summe von Ein⸗ zelbekenntniſſen, ſondern zu einer allgemeinen entſchloſſenen Haltung, daß das Recht, das mit uns geboren wurde, nicht in Frage ſtehen darf, ſondern mit aller Energie verteidigt werden muß. Wir wollen nicht nur Enkel ſein, ſondern auch die Ahnherrn werden.“ Reichsleiter Roſenberg behandelte ſodann das im Mit⸗ telpunkt ſeiner Rede ſtehende Thema der„Freiheit des For⸗ ſchens“. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung könne nicht anerkennen, daß die Freiheit des Forſchens gleichſam eine liberaliſtiſche Angelegenheit ſei, vielmehr ſei ſie die Folge eines vielhundertfährigen heroiſchen Kampfes des euro⸗ päiſchen Forſchergeiſtes Die Raſſenkunde ſei nicht eine plötzlich aufgetauchte Theorie, ſondern nur die Geburt einer neuen, wenn auch ſchon längſt vorbereiteten umwäl⸗ zenden Wiſſenſchaft. Raſſe ſei„Außenſeite einer Seele und Seele die Innenſeite einer Raſſe“. Als nach den Ausführungen des Reichsleiters Roſen⸗ berg die Heilrufe und der Beifall des Auditoriums ver⸗ ſtummt waren, gab der Oberbürgermeiſter von Halle die Errichtung einer Alfred Roſenberg⸗Stiftung ur Förderung der Wiſſenſchaften an der Martin⸗Luther⸗ ſiniverſftat Halle-Wittenberg bekannt. Die Stiftung, die von der Stadt alljährlich mit 100 000 Mark dotiert wird, ſoll nach der Beſtimmung Alfred Roſenbergs im Einver⸗ nehmen mit Stadt und Univerſität zur Förderung des wiſ⸗ ſenſchaftlichen Nachwuchſes verwendet werden. Am Schluß des Feſtaktes verkündete der Gauleiter Staatsrat Eggeling die Gründung einer Halleſchen Geſell⸗ ſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften, in deren Händen auch die Verwaltung der Alfred⸗Roſenberg⸗Stiftung ruhen ſolle. —— Kameradſchaftsabend der Reichskagsabgeordneten. Zu Samstagabend hat der Führer der Reichstagsfrak⸗ tion der NSDAP. Reichsleiter Dr. Frick, die e ten des Deutſchen Reichstages zu einem Kameradſchafts⸗ abend in das Berliner Schloß eingeladen. Ziele des Vierjahresplanes Der Keichskommiſſar für die Preisbildung über ſeine Aufgaben. Breslau, 17. Februar. Die vom Reichskommiſſar für die Preisbildung, Staats⸗ rat Joſef Wagner, nach Breslau einberufene gemeinſame Arbeitstagung der Leiter der für die Preisbildung zuſtän⸗ digen Beheörden wurde eröffnet. Reichskommiſſar Wagner gab einen Einblick in die wirtſchaftspolitiſche Lage, um anſchließend die politiſchen Aufgaben des Reichskommiſſariats für die Preisbildung und der ihm nachgeordneten Dienſtſtellen zu umreißen. Die erſte Aufgabe der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitil habe in der Ingangſetzung der deutſchen Wirtſchaft als not⸗ wendige Vorausſetzung für die Wiedergewinnung der deut⸗ ſchen Frei eit beſtanden. Dies ſei gelungen. Die Stabiliſie⸗ rung der Konjunktur ſei nur möglich, wenn es gelinge, den Grad der Unabhängigkeit der deutſchen Wirtſchaft vom Ausland zu erhöhen. Ein Ziel, dem der zweite Vierjahres⸗ plan diene. Im Gegenſatz zu unſerer auf die Stabiliſierung der Konjunktur gerichteten ſtaatlichen Wirtſchaftslenkung herrſche in anderen Ländern, vor allem im ſogenannten Welthandel, auch heute noch das Auf und Ab der Konjunk⸗ tur. Beiſpielsweiſe ſei in dem kurzen Zeitraum ſeit Oktober 1936 die Indexziffer der Weltmarktpreiſe um 23 v. H. ge⸗ ſtiegen, und in den letzten Monaten bereits wieder einen Rückgang von 12,1 v H zu erſahren. Von den Möglichkei⸗ ten ſtaatlicher Wirtſchaftsführung ſei das Preisproblem ein Zentralproblem der Wirtſchaftspolitik, denn die als Haupt⸗ problem gekennzeichnete Stabiliſierung der Konjunktur ſei nur bei gleichzeitiger Unterbindung von Preisſchwankun⸗ gen und Verminderung einer Preiskonjuktur möglich. Der Reichskommiſſar kam dann auf das Preis⸗ und Lohn⸗ problem in der Landwirtſchaft zu ſprechen. Er betonte mit Nachdruck, daß die landwirtſchaftliche Erzeugung unter allen Umſtänden geſichert bleiben müſſe. Als Vorausſetzung hierzu ſei auch ein auskommlicher Erlös notwendig. Es ſei aber ebenſo klar, daß dies nicht auf Koſten der Verbrau⸗ cherſchaft geſchehen könne Die hier notwendigen Maßnah⸗ men müßten auf der Koſtenſeite liegen. In dieſer Richtung liege auch die Abſicht, den elektriſchen Strom für die Land⸗ wirtſchaft zu verbilligen. Sport⸗Vorſchau Güddeytſches Pola ⸗Endſpiel? Baden und Südweſt müſſen in die Höhle des Löwen Die Mannſchaft des Gaues Baden hatte man eigentlich gar nicht mehr im Wettbewerb um den Reichsbundpokal erwartet. Bayern würde die Badener ſchlagen, war die meiſtverbreitete Anſicht. Es kam anders. Die Bayern haben weder im erſten noch im Wiederholungsſpiel die unterneh— mungsluſtigen Badener ausſchalten können, vielmehr wurde ihnen ſelbſt in Karlsruhe mit 61:2 eine ordentliche Lektion erteilt und eine Niederlage beigebracht, die der Gau 16 in dieſer Höhe noch nicht in ſeinem Fahrtenbuch zu verzeich⸗ nen hatte. Anſtatt Bayern iſt alſo nun Baden der eine ſüddeutſche Vertreter in der Vorſchlußrunde um den Reichs⸗ bundpokal, geſtützt von dem ebenfalls mächtig loslegenden Gau Südweſt, der jeweils mit 3:0 die bisherigen Gegner erledigte und ſich nun gleichfalls anſchickt, ins Endſpiel ein⸗ zuziehen. Iſt der Tip allzu gewagt: Baden gegen Südweſt im Pokal⸗Schlußkampf? Die Gegner ſind außerordentlich ſtark, ganz ohne Zwei⸗ fel. Zudem kommt der Nachteil, daß beide ſüddeutſchen Gaumannſchaften in die Höhle des Löwen müſſen, was natürlich die Möglichkeit eines Sieges noch mehr erſchwert. Aber eine Mannſchaft, die Bayern 120 Minuten ſtandhält und in der Wiederholung 6:2 gewinnt, und eine Mann⸗ ſchaft, die in Gelſenkirchen Weſtfalen(Schalke) 3:0 be⸗ zwingt und mit dem gleichen Ergebnis die Niederſachſen niederringt, die ſind beide berufen, auch auf den Plätzen des Gegners die Nordmark und die Sachſen zu ſchlagen. Die Paarungen und Austragungsorte der Vorſchlußrunde lauten: In Hamburg: Nordmark— Baden In Dresden: Sachſen— Südweſt Auf dem Hamburger Victoria-Platz hat ſich Ba⸗ den ſeiner Haut zu wehren. Der Bayern⸗Bezwinger braucht ſich durch den Ueberraſchungsſieg der Nordmark über den Titelverteidiger Niederrhein(ohne Janes, Bender vor der Pauſe als Mittelſtürmer!) nicht einſchüchtern zu laſſen, obwohl die Leiſtung der Norddeutſchen durchaus zu⸗ friedenſtellte und der Erfolg ſehr eindrucksvoll zuſtande⸗ kam. Sehr wahrſcheinlich nimmt die Nordmark gegenüber der Duisburger Beſetzung zwei Aenderungen vor und ſetzt anſtelle von Sikorſki und Linken die Eimsbütteler Ahlers und Panſe am rechten Flügel ein. Auch Baden ändert ſeine Mannſchaft auf zwei Poſten: der linke Flügel wird in Hamburg von den VfR⸗Spielern Striebinger und Lutz gebildet. Man verſpricht ſie von ihm mehr Durchſchlagskraft als von Biehle—Föry. Wenn der Badener Sturm genau ſo zügig und unternehmungsluſtig ſpielt wie in Karlsruhe, dann wird er auch in Hamburg gegen Warning, Dörfel und den äußerſt harten Miller Tore ſchießen. Die Badener Hintermannſchaft muß nur konſequent decken und vor allem die Taktik des Inſpirators Rudi Noack zeitig durchſchauen. Und Heermann iſt ja der richtige Mann für Noack. Dazu ſcharten wenig Glück, dann könnte es gelingen. Die Mann⸗ aften: Nordmark: Warning; Dörfel J, Miller; Rohde, . Seeler; Ahlers, Panſe, Höffmann, Noack, Car⸗ ens. Baden: Drayß; Conrad, Bolz; Heermann, Lorenzer, Leupold; Brecht, Fiſcher l. Langenbein, Lutz, Striebinger. Zwei Gegner von Format tretten auch auf dem DSC Platz im Dresdener Oſtragehege zuſammen. Sachſen und Südweſt. Sofort fällt einem das bittere 0:9 der Südweſtdeutſchen im Endſpiel vor zwei Jahren ein Süd⸗ weſt brennt auf Revanche. Der Sachſen⸗Gegner erforderte eine gründliche Umbeſetzung der ſiegreichen Mannſchaft von Saarbrücken. Torhüter Müller Verteidiger Groß, Läufer Lindemann und die Stürmer Wirſching und Adam Schmitt, die das letzte Spiel gegen Niederſachſen mitgewinnen hal⸗ fen und die zum größten Teil auch den Vorrundenkampf gegen Weſtfalen beſtritten, ſind diesmal unberückſichtigt ge⸗ blieben. Einerſeits läßt ihre Form zu wünſchen übrig, zum anderen mußte gegen die kampfkräftigen Sachſen eine Mannſchaft aufgeſtellt werden, die Kampfeseifer mit guter Technik verbindet. Ob jedoch der drei Mittelſtürmer⸗Innen⸗ ſturm Schuchardt, Staab Eckert die richtige Löſung iſt, kann bezweifelt werden Alle drei müſſen„geführt“ wer⸗ den. Vielleicht übernimmt dieſe Rolle Läufer Gramlich, der ſich gern als ſechſter Stürmer einſchaltet. Die Sachſen haben ſich allen Unkenrufen zum Trotz gegen Schleſien glatt behauptet. Auch damals fehlten Kreß und Richard Hofmann. Das Paradeſtück der Sachſen iſt der mächtige Sturm, der die Südweſt⸗Abwehr ordentlich unter Druck ſetzen wird. Südweſt iſt aber gerüſtet. Die Mannſchaften: Sachſen Croy; Reuther, Brembach; Köckeritz. Schu⸗ bert, Rose: Breidenbach. Helmchen, Männer, Hänel, Kund. Süd weſt. Remmert; K. Welſch, Kern; Gramlich, Sold, Kiefer; Röll, Schuchardt, Staab, Eckert, Fath. annuum Rote Kreuz⸗Schweſter am Krankenbett. Der Schweſternberuf iſt neben Ehe und Mutterſchaft beſte . Lebensaufgabe für alle deutschen Frauen und Mädels. Metallflugzeuge— ſeit 25 Jahren Die erſten ſtählernen Vögel kamen aus einem Elektrowerk. Vor 30 Jahren erſchienen die erſten Flugzeuge am „Himmel Europas“. Denn wenn ein„Grade-Eindecker“ in einigen Metern Höhe über das Tempelhofer Feld hupfte, oder wenn die Brüder Wright ihr Flugzeug 50 Meter über den Erdboden erhoben und von dort die Huldigungen der Berliner Bevölkerung entgegennahmen, ſo bewieſen ſie damit zwar, daß das Problem Lilienthals, mit einer Maſchine„ſchwerer als Luft“ zu fliegen, lösbar war, aber es waren doch nur die Anfänge einer Entwick⸗ lung, die im Weltkrieg zu Höchſtleiſtungen auflief. Selbſt⸗ verſtändliche Vorbedingung des Erfolges ſchien es, daß man die leichteſten Materialien: Holz und Stoff, für den Flugzeugbau benutzte. Wenn wir zurückdenken, halten wir das Metallflugzeug durchaus für eine Erfindung der Nachkriegszeit und manche Konſtrukteure bauen noch heute ihre großen Flugmaſchinen aus Holz. Tatſächlich hat aber das erſte Stahlflugzeug bereits anfangs des Jahres 1913 über dem alten Flugfeld in Teltow bei Berlin ſeine erſten Kreiſe am Himmel gezogen. Wo hatte man in dieſer früheſten Jugend des Flug⸗ zeugbaus einen ſo kühnen Verſuch gewagt?— Ebenfalls in Berlin! Aber nicht etwa eines der erſten deutſchen Flugzeugwerke beſchäftigte ſich mit der Stahlkonſtruktion, ſondern ein Unternehmen, das mit Flugzeugbau über⸗ haupt nichts zu tun hatte: ein großes Elektrowerk, die AEG. Sie hatte im Jahre 1912 einen Wright⸗Doppel⸗ decker angekauft und mit ihm erſte Verſuche durchgeführt. Dann wurde ein eigener Neubau, der dem Wright-Modell noch ſtark ähnelte, ebenfalls in der überlieferten Holz⸗ Stoff⸗Bauweiſe ausgeführt. Die nächſte Konſtruktion aber war ein Metallflugzeug, das erſte Stahlflugzeug der Welt: Die Maſchine war ein Eindecker, deſſen Rumpf aus naht⸗ los geſchweißtem Stahlrohr beſtand, und der von einem 75⸗PS-Körting⸗Motor angetrieben wurde. Doppelt revolutionär war dieſer Bau. Bei ihm war das Prinzip,„ſchwerer als Luft“ vollkommen durch⸗ geführt, denn bei der Wahl des Stahls als Bauſtoff opfer⸗ ten die Ingenieure bewußt die Leichtigkeit der Feſtigkeit. Andererſeits wurde ſelbſtverſtändlich auch jedes unnötige Gewicht vermieden und daher ſtatt der ſchwereren geniete⸗ ten Konſtruktion die leichtere geſchweißte gewählt, gegen die man damals trotz 25jähriger Erfahrung vielfach noch ſchwere Bedenken hatte. Das Ergebnis bewies die Rich⸗ tigkeit des Weges. Bruchfeſtigkeit und Wetterbeſtändigkeit der Stahlflugzeuge waren weſentlich erhöht und machten ſie vor allem für Militärzwecke geeignet. Hatte früher oft ſchon eine harte Landung genügt, ein Flugzeug zu Bruch gehen zu laſſen, ſo überwand die Stahlkonſtruktion weit höhere Beanſpruchungen, und auch Sturzflüge konnten ihr nichts mehr anhaben, bei denen die Feſtigkeit aller Teile in der veränderten Lage auf eine viel härtere Probe geſtellt wird. Wenn auch das erſte in Stahl ausgeführte Flug⸗ zeug nicht von Unfällen verſchont blieb, ſo waren die Er⸗ fahrungen mit ihm jedenfalls derart, daß die ACG. bei den nächſten Konſtruktionen bereits zum Bau von„Ganz⸗ metallflugzeugen“ überging, d. h. auch die Flügelholme und Stiele, nicht mehr nur den Rumpf, aus Stahl baute. Der erſte dieſer Doppeldecker, der kühnſte Erwartungen übertraf und gerade bei einigen ſchweren Stürzen die Vor⸗ teile der Stahlbauweiſe bewies, hat dem Stahlvogel die Welt erobert. Von dieſen Flugzeugen ſind ſpäter, in der zweiten Hälfte des Weltkrieges, vor allem die ſogenannten Rieſen⸗ flugzeuge bekanntgeworden. Hauptmann Köhl, der ſpätere Ozeanbezwinger, hat im Krieg eine ſolche Maſchine ge⸗ flogen. Weniger bekannt iſt aber, daß dieſe alten Groß⸗ bomber bereits eine Flügelſpannweite von 36 Meter er⸗ reichten, eine Motorenanlage von vier Maſchinen zu je 260 I' Leiſtung hatten und 3700 Kilogramm Nutzlaſt mit⸗ nehmen konnten. Als der Krieg zu Ende ging und den deutſchen Flugzeugbau unter den Trümmern zu begraben ſchien, waren bereits die erſten Vorkehrungen für einen Sag ſa aum Lelien Roman von Bert Oehlmann. 19 Es war juſt die Stunde, da Müller und Reimann einander abwechſelten. Sie ſaßen in einem kleinen Raum, der als Küche hergerichtet worden war, und aßen Abend⸗ brot, unterbrachen aber beim Erſcheinen der beiden jungen Damen ihr Mahl und erhoben ſich reſpektvoll. Das Häus⸗ chen, ehemals wohl nur als geräumiger Pavillon gedacht, beſaß neben der Küche noch drei kleine Zimmer, die ge⸗ mütlich eingerichtet waren. Ueberall zeigte ſich blitzende Sauberkeit. In der Küche lagen zwei Revolver, deren An⸗ blick Hanni einen Schauer über den Rücken jagte. Nun ja, Nachtwächter brauchen ſolche ſchrecklichen Dinger. Wenn ihnen noch etwas an ihrer Bequemlichkeit fehlte, möchten ſie es getroſt ſagen, meinte ſie. Aber die Männer dankten. Aber ob den Damen nicht etwas fehle? Vor allen Dingen ein verläßliches Dienſtmädſten, das den ganzen Tag im Hauſe ſei? Allerdings, ein Mädchen fehlte. Das Haus war zu groß. „Ich könnte Ihnen meine Nichte Berta empfehlen,“ ſagte Reimann.„Sie iſt ſiebzehn Jahre, anſtändig, ehrlich und ſehr ſauber. Wenn ſie ſich mal vorſtellen dürfte, würde ſie ſich ſicher ſehr freuen.“ Warum eigentlich nicht? Hanni ſah Lore an, und Lore Hanni. Schließlich war es gut, zu wiſſen, wen man ins Haus nahm. Schicken Sie ſie ruhig mal zu uns,“ nickte Hanni.„And ach ſo, ja— wer iſt eigentlich der alte Herr von nebenan?“ „Ryde heißt er, gnädiges Fräulein. Muß furchtbar reich ſein. Man ſagt, daß er ſehr geizig iſt. Aber wer kann . was auf das Gerede der Leute geben, nicht wahr? ls Nachbar iſt er jedenfalls das Ideal.“ „Und ſeine Familie?“ „Er hat keine. Soviel ich weiß, hat er ſeine Frau vor vielen Jahren verloren. And Kinder hat er wohl über⸗ haupt keine. Er wohnt ganz allein drüben. Allerdings mit einigen Dienern und einem alten Dienſtmädchen. Ein net⸗ ter Herr.“ Gegen acht kam der erwartete Beſuch, der„Filmfritze“. Sichtlich beeindruckt von dem Reichtum des Hauſes folgte er Lore und Hanni ins Herrenzimmer, nahm Platz und kam eine ganze Weile nicht dazu, etwas zu ſagen. Das be⸗ ſorgte Lore. Sie habe ſich die Film⸗Mietsverträge durch⸗ geſehen, kam ie ſofort zur Sache, und ſei außer ſich Ein⸗ mal über die Filme ſelbſt, die miſerabel ſeien und die man nur jemand hätte aufſchwätzen können, der von nichts eine Ahnung habe, und zum anderen über die Preiſe ſelbſt. Sie habe ſich genau erkundigt, was andere Lichtſpieltheater mit rund ſechshundert Sitzplätzen zahlen müßten, und was ie dabei erfahren habe, ſei ein Skandal. Ein Skandal für ie Firma, die er vertrete. Das müſſe anders werden— Flugverkehr geſchaffen, an den noch die wenigſten zu den⸗ ken wagten. In Gemeinſchaft mit der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie hatte die AEG. nämlich ſchon 1917, alſo mitten im Friege, die„Deutſche Luftreederei-GEmbß.“ gegründet, aus der ſpäter die Deutſche Lufthanſa hervorging. Am Anfang des Jahres 1919 konnten bereits die erſten Verkehrslinien mit einem umgebauten Militärflugzeug in Betrieb ge⸗ nommen werden. Aus einer Kriegsmaſchine des Jahres 1918, die vier Paſſagiere mitnehmen konnte und die man broviſoriſch herrichtete, um ſie 1919 den Flugverkehr in Deutſchland eröffnen zu laſſen, ſind die rieſigen Metall⸗ vögel geworden, die bis zu 50 Paſſagiere befördern und hre Schwingen über Länder und Meere ausbreiten. Dr. Deter. Das Wunder der Tollkirſchenwurzel Erfolge gegen die Kopfgrippe.— Eine Krankheit, gegen die es bisher kein Heilmittel gab. Vor der Berliner Mediziniſchen Geſellſchaft be⸗ richtete in einer Feſtſitzung der Leiter des von der Königin Helena von Italien geſtifteten Inſtituts zur Bekämpfung der Kopfgrippe, Prof. Dr Panegroſſi, über die ans Wunderbare grenzenden Erfolge mit dem Saft der Tollkirſchenwurzel. Durch die neue Heilmethode, nach der auch ein ebenfalls von Königin Helena geſtiftetes Inſtitut in Kaſſel arbeitet, kann lauſenden bisher hoffnungsloſer Kranker Hilfe ge⸗ bracht werden. Im Jahre 1921 trat eine Krankheit in ganz Europa ſeuchenartig auf, die ſich oft mit ganz ähnlichen Begleit⸗ erſcheinungen wie die Grippe zeigte und die man darum Kopfgrippe nannte. Kopfſchmerzen, Benommenheit, Seh⸗ ſtörungen und Fieber waren die beſonderen Kennzeichen dieſer Krankheit, die ihre ganze Furchtbarkeit meiſt erſt Wochen nach dem erſten Auftreten offenbarte. Lähmun⸗ gen der Glieder, Krampfzuſtände, Bewegungsſtörungen machten den Kranken oft zum hilfloſen Krüppel. Keine Heilmittel wollten gegen dieſe Nacherſcheinungen helfen, bei deren Unterſuchung man erſt erkannte, daß es ſich hier nicht um eine neue Form der Grippe, ſondern um eine anſteckende Hirnerkrankung handelte, die man„Ence⸗ Phalitis epidemica“ genannt hat. Die Suche nach dem Erreger der gefährlichen Krank⸗ heit blieb ergebnislos. Aller Wahrſcheinlichkeit nach handelt es ſich um ein Virus, alſo nicht um eine mikro⸗ ſkopiſch ſichtbare Bakterie. Auch die Verſuche, dem unbe⸗ kannten Erreger mit Medikamenten beizukommen, blie⸗ ben erfolglos. Bis heute hat die Medizin kein Mittel, um die Kopfgrippe durch Beſeitigung ihrer Urſache radi⸗ kal zu bekämpfen. Dagegen iſt vor einigen Jahren ein unerwarteter Helfer in dem Saft der Tollkirſchenwurzel gefunden worden. Ein bulgariſcher Kräuterſammler hat die Wirkung erprobt, und als„bulgariſche Kur“ wurde ſie zunächſt bekannt. Die Königin Helena von Italien — ſelbſt einſt Medizinſtudentin und an allen Fragen der Heilkunde lebhaft intereſſiert— lernte die Methode bei einem Beſuch ihrer Tochter in Bulgarien kennen und ſetzte ſich dafür ein, daß die Methode des Schäfers von der mediziniſchen Forſchung nachgeprüft werden konnte. Sie ſtiftete ein Forſchungsinſtitut, mit deſſen Leitung Prof. Panegroſſi beauftragt wurde. 1346 Kranke hat er in vier Jahren behandeln und die meiſten von ihnen von ihrem Leiden befreien können. Der Rechenſchafts⸗ bericht, den er in einem Feſtvortrag vor der Berliner Mediziniſchen Geſellſchaft ablegte, war ſchlechthin über⸗ zeugend. Eines kann auch die Tollkirſche nicht: die Krankheit radikal heilen; aber ſie vermag die Erſcheinungen zu be⸗ ſeitigen oder wenigſtens zu mildern. Was das heißt, das kann außer dem Kranken ſelbſt nur der beurteilen, der geſehen hat, wie unter dem Einfluß der Kur Lahme gehend und Krüppel wieder arbeitsfähige Menſchen ge⸗ worden ſind. Prof. Panegroſſi legt beſonders großen Wert darauf, das Tollkirſchenpräparat durch Diät und durch andere Maßnahmen leicht verträglich zu machen. eee eee 2 oder man mache Schluß. Und dann noch die andere Ge⸗ ſchichte: Rund 2000 Mark ſeien die„Favorit⸗Lichtſpiele“ an Leihmieten ſchuldig geblieben.„Ich verſtehe einfach nicht, wie Sie es zu einer ſo großen Summe haben kom⸗ men laſſen. Sie hatten wohl ein ſchlechtes Gewiſſen, wie? Jedenfalls denke ich gar nicht daran, dieſe Summe auf ein Brett zu zahlen. Das wollte ich gleich vorausſchicken, damit keine Irrtümer entſtehen.“ So ging das noch eine ganze Weile fort. Hanni, die dabei ſaß, hatte ihre helle Freude an der Schweſter. Alexander Tommich lächelte in allen Variationen. Höf⸗ lich, ſüßſauer, bedauernd, entſchuldigend, liebenswürdig, verlegen. Sein Geſicht war eine wahre Augenweide. Als Lore ihn ſchließlich einmal zu Wort kommen ließ, atmete er direkt auf. Er ſehe alles ein. Alles. Und ſeine Firma habe das größte Intereſſe, die„Favorit⸗Lichtſpiele“ weiter zu be⸗ liefern. Ueber die 2000 Mark könne ſpäter geredet werden. Das eile nicht ſo. Und was die Leihmiete anbelange, ſo ſei ſeine Firma auch hierin zum größten Entgegenkommen bereit. Schließlich ſei er auch in der Lage, eine Kollektion erſter Filmſchlager anzubieten. Wenn gewünſcht, ſogar mit dem alleinigen Erſtaufführungsrecht für den Bezirk der Petersſtraße. Um halb zehn verließ Herr Tommich die Villa, den neuen Vertrag in der Taſche Er war zufrieden. And Lore war es ebenfalls. Sie tanzte durch die Zimmer und war glücklich über den Ausgang dieſer erſten geſchäftlichen Handlung. Das Telephon läutete. Schon wieder Doktor Knauer? Nein, diesmal rief Elſe an. Sie war aufgeregt und wollte wiſſen, ob Hanni und Lore ſchon von dem ſchweren Villen⸗ einbruch geleſen hätten, der in der vergangenen Nacht im Grunewald verübt und bei dem der Beſitzer des Hauſes „ von den Einbrechern niedergeſchoſſen worden ſei. z Gott, wenn nur ſo was nicht bei euch paſſiert!“ ſchloß ſie ängſtlich. „Paſſiert nicht! erwiderte Lore. Sie war wütend.„Beſ⸗ ſere Nachrichten haſt du zufällig nicht auf Lager, wie? Was macht der Bräutigam? Alles in ſchönſter Ordnung, was?“ „Herr Hagen iſt—“ 5 „Ich weiß. Grüß man ſchön. Gute Nacht!“ Sie ſchleu⸗ derte den Hörer auf die Gabel.„Dumme Gans!“ „Wie wäre es,“ ſchlug Hanni vor,„wollen wir uns noch ein Täßchen Kaffee kochen?“ 8 „Dann kann man wieder nicht ſchlafen.“ „Ha, allerdings. Lieber gleich ins Bett, das war am vernünftigſten. And wirklich— eine halbe Stunde ſpäter ſchliefen ſie bereits ſo feſt und tief, daß ſie nicht einmal wach wurden, als der Mann, der wie ein Schatten durch das Haus geiſterte, einen Stuhl umwarf. „Die Dame läßt ſich auf keinen Fall abweiſen!“ „Alſo aut. führen ſie ſie herein.“ nickte die berühmte nicht wahr? Natürlich kommt es auf Sie an.“ Von den 1346 in ſeinem Inſtitut behandelten Kranken habe nur einer das Heilverfahren nicht vertragen konnte er berichten. Allerdings müſſen die Kranken wäh⸗ rend der Kur auf Kaffee, Nikotin und Alkohol verzichten Sie erhalten ferner eine möglichſt ſäurefreie vegetariſche Koſt, die ebenfalls die Wirkung der Kur günſtig beein⸗ flußt. Viel friſche Luft, Gymnaſtik und ſpäter leichte Ar⸗ beit ſind weitere wichtige Hilfsmittel. Da die Kranken durch ihre oft jahrelang dauernde Hilfloſigkeit ſeelif meiſt ſehr niedergedrückt ſind, wird in manchen Fällen auch pſychotherapeutiſche Behandlung zur Unterſtützung der körperlichen Kur eingeſetzt. 3 Klarer als die Statiſtiken und zeigten Filmſtreifen die manchmal ans Wunderbare gren⸗ zenden Erfolge. Da ſah man, wie ein 38jähriger Arbel⸗ ter— ſeit 1921 krank— faſt bewegungsunfähig, mit ſtar⸗ rem, totenähnlichem Geſichtsausdruck und mit verkrampf⸗ ten, verbogenen Gliedern eingeliefert wurde; man konnte dann beobachten, wie nach einem Monat der gleiche Mann wieder allein gehen konnte, wie er nach drei Monaten ſein ausdrucksvolles Geſicht wiedergefunden hatte und wie er ſich— ein neuer, lebensfroher Menſch— an den Gymnaſtikſtunden mit geſchmeidig gewordenen Gliedern beteiligt. Ein Kranker nach dem anderen tritt auf, hilf⸗ los, mutlos— und dann ſieht man die Beſſerung, man erlebt förmlich die Wiedergeburt hoffnungslos Verzwei⸗ felter. Am erſchütterndſten aber war wohl das Auftreten eines 2ljährigen Jungen, der nach zehnjähriger Krank⸗ heit, durch die Kur geneſen, der Filmkamera eine begei⸗ ſterte Tarantella vortanzte. Dr. H. Schütte. Vermiſchtes Wer iſt der geheimnisvolle Millionär? In verſchiede⸗ nen engliſchen Provinzblättern ſind in den letzten Tagen Inſerate erſchienen, die Veranlaſſung gaben, eine wahre Jagd auf einen geheimnisvollen Millionär zu veranſtal⸗ ten. In dieſen Inſeraten wurde nämlich für„einen län⸗ geren Aufenthalt“ ein großes Haus in Eſſer geſucht, das wenigſtens 56 Schlafzimmer und 14 Badezimmer enthalte. Außerdem wurde verlangt, daß dieſes Haus nicht weniger als 150 Meilen von London entfernt liege, einen Park von der Ausdehnung eines Flugplatzes beſitze, drei S. eiſe⸗ ſäle und zwei Bibliotheken aufweiſe. Dieſer geheimnis⸗ volle Millionär iſt— nach dem Text des Inſerates— ein Europäer, deſſen Nationalität freilich bis zur Stunde un⸗ bekannt geblieben iſt. Ein Denkmal der Göttin Fortung. Ein recht ſeltſames Denkmal kann man in Ulſter bewundern. Dort ſieht man einen in einem Auto fahrenden Mann, über den Göttin Fortuna ihren Goldregen aus einem Füllhorn herabrie⸗ ſeln läßt. Der Schenker dieſes merkwürdigen Standbildes iſt ein ehemaliger Chauffeur, dem das Lotterieglück un⸗ gewöhnlich hold war. Seit vielen Jahren ſpielt er in der Lotterie ein und dasſelbe Los, mit dem er zuerſt 15 000 Pfund Sterling, ein andermal 90000 Pfund und zum dritten Male 50000 Pfund Sterling gewann. Natürlich hing er ſchon nach dem erſten Treffer ſeinen Beruf an den Nagel und kaufte ſich ein Landgut, das er bewirtſchaftet. tf. Es iſt nicht alles Gold, was glänzt. Rudolf Valen⸗ no war ſeinerzeit der beliebteſte Filmſchauſpieler Holly⸗ bods. Als er ſtarb, trauerte— man kaun es ruhig ſo „gen— ganz Amerika um ihn. Um ſeine Hinterlaſſenſchaft ſſen ſich die Andenkenjager. So kam auch Valentinos Auto, ein rieſiger Prunkwagen mit allen Schikanen, in den Seſitz eines Fahrers, der das Prunkgefährt nun zuſchan⸗ den gefahren hat. Er iſt irgendwo mit einem Baum zu⸗ ſammengeſtoßen und weiland Valentinos Prunkauto Rußte abgeſchleppt werden— zum Aulofriedhof. Ganze zehn Dollar bekam der Unglücksfahrer für den ſchönen Reſt. So vergeht der Ruhm der Welt. Und noch etwas anderes Schmerzliches wurde zur Pein der Valentino⸗ Jünger feſtgeſtellt: Die Kühlerhaube, von der man ange⸗ nommen hatte, ſie beſtände aus purem Gold, war nur ie bill fas Imitation. Krankengeſchichten 7 es Filmdiva unwillig. Sie hakte nicht viel Zeit. An zehn fehl⸗ ten nur noch 25 Minuten, und vor dem Hauſe wartete bereits das Auto. Als Lore ins Zimmer trat, fand ſie die Schauſpielerin vor dem Spiegel. Und hörte die nervöſe, feindliche Frage: .„Sie wünſchen? Bitte, faſſen Sie ſich kurz. Ich bin in Eile.“ 3 Kurz faſſen? Sollte geſchehen.. 2 „Gnädige Frau!“ Lore ſprach klar, raſch und ſicher.„Der Grund, der mich zu Ihnen führt, mag Ihnen lächerlich und unwichtig erſcheinen Für mich bedeutet er alles. Das vorn⸗ weg. Sie ſind die ſechſte Filmſchauſpielerin, die ich auf⸗ ſuche. Und da man mit Ehrlichkeit am weiteſten kommt, möchte ich hinzufügen, daß mich drei der Damen überhaupt nicht empfangen haben. Bitte, laſſen Sie mich weiterſpre⸗ chen, ich bin ohnehin gleich zu Ende. Ich komme zu Ihnen, weil ich gerade auf Sie beſondere Hoffnungen ſetze. Ich kenne Ihre Laufbahn aus den Zeitungen. Sie waren früher Verkäuferin, wurden auf einem Ball von einem Regiſſeur geſehen, bekamen eine Rolle und waren gemacht. Hätten Sie dieſen Mann nicht gefunden, würden Sie wahr⸗ ſcheinlich heute noch Handſchuhe verkaufen. Verzeihung, gnädige Frau, Sie werden gleich verſtehen, warum ich ſo ſpreche. Ihr guter Stern war der Regiſſeur, mein guter Stern werden Sie ſein, wenn ich Sie darum bitte, denn gerade weil Sie die andere Seite des Lebens kennen⸗ gelernt haben, werden Sie Verſtändnis für mich haben. Denn auch ich möchte vorwärtskommen. Vielleicht haben Sie von mir in den Zeitungen geleſen. Ich wurde in Pa⸗ ris als Mitſchuldige eines Scheckfälſchers verhaftet. Das iſt nun vierzehn Tage her—“ i. „Ah!“ machte die Diva. Sie ſah die Beſucherin mit plötzlich erwachender Neugier an, lächelte dann jedoch und ſchüttelte ablehnend den Kopf. „Sie wollen zum Film, aber—“ „Ich denke nicht daran.“ 5 Lore wehrte ſehr energiſch ab.„Ich will etwas ganz anderes. Man hat meiner Schweſter und mir ein Kino geſchenkt. Draußen im Norden. Durch eine Meſſerſtecherei, die im Theater paſſierte. aina der Beſuch zurück Ich habe das Theater geſchloſſen, will aber übermorgen neu eröff⸗ nen. Und Sie bitte ich zu kommen. Das Publikum liebt Sie. Zwar weiß ich, daß es die Großen der Filmwelt vor⸗ zieheß gur in den großen Araufführungstheatern zu er⸗ ſcheinen. Aber nie könnten Sie die Verbundenheit mit den Kreiſen, denen Sie ſelbſt entſtammen, deutlicher unter Beweis ſtellen, als wenn Sie ſich den Leuten einmal in einem kleinen Theater zeigen, deſſen Beſucher kein Geld für die großen Kinos übrig haben. Außerdem haben ſie zwei armen Mädels geholfen, die ein heruntergekommenes Kino hochbringen wollen. Sie haben damals den Regiſſeur gefunden. Warum ſollen wir beiden Mädels nicht eine iva finden, die uns hilft? Die Möglichkeit beſteht doch, 5 —— 3 ee. a dee ce gen een o ae menen ͤ ins ne unn e uus nehgte bun enoaufeck ute quo uc mne Bunbigeneg ipiu deo usdcknpe us ui eich 1 udhoſp usbiu ⸗aglun ueuse joue iu moss sic z gol jp uses bn uu e ed uhu beg ud muolgaelulno sponge uueg bog ezgoch ol gun sog 10 nz zꝛdhpi egumhhea de oe aun guzeno jpmmuse ppou pi 10 noche eg Tpi nog ueufef de une ge ul inj sv usgen queunpcpog genug oog ueckdncog uefge uod eld ue! puque og eie nee neu ecpbequs ba rieqn opuquobnz zock epo ausschoſe daha useſemeß uiheus bub pnzach zeſeig gog usuugz ue; ⸗dnpgeg zupg aquvuteſu zeqo ueburc uspübgu uend pon pon sc uso uebſgenue op ad neuer age ꝛeue dae zpnvaqun u en uusc uesbeilck uasplaaeg ng ah ph ei nv ue uegaoceß jegugz aeg zwa Avjch ⸗egbjiqpincpe iung acpiogz euebungckleb uegsepz ug sn peu seuebuvd bes nig ne egagzuediec engel ena esp uebi b nenen eee! e ee sehv jenppicz dig ue gabe a0 eauc suv Snpulg zei quebec) eig dean zechiheeun mung usboeulg eic 4% ur mezbnczquch reapqurept u ueaegur uur gauze pi did Buppzue usckdncde udd uv uo 4 pu unzg hole ue de ob eee ol uin elch! eonon dufel 4 ada qnoib g lng 10 ind wa po ol G evg usgeb nd ebegß uisg snd chung; oog uo! ⸗gogleß ezuswunzogunegegh ie ge ue neue uaesqppg uda se demunm janeaueloch un uus tacand di pu „An of aden eee e enen ende ee e bill 0 auff jcpju buncpnlaeg aeg bjae 4e 018 usquscunerun cn ea eig u che enen eee cee quelnoꝝ Cab dig neun ou Udo 100 08 eue perigebuszocg suf de sid esl aeluun gene lohn gun ueuleg ue Inv 1d n uc a0 aba ace Sfeib zu eicach ue neh pvu ol anu zdellpgz so god bänlch zule u! ufauig Uu abc de gu) 00 ug önjcpl gun jpufuss opeun vi— aun uuva aun aa usgqun ging uda jeans ue gun Uaeplpc uda deu ue uieg aui ente een eee eee ede a0 qun Aue dana sed ueumolne usckchg did eigeack og Jog cn 00 ohh inach aegong uin! ae eee ee en r e ien ubpnange szugenluns 210 u usuugz uellol anz sul zelapch! dog uh 4e dhe pou 10 neo eee eee en aezuig reed bieuvcne ſunvz nie go oiaubum sbungol jpuufe bi 0 8115 eng zpockeb uc sog 80 ab bn sog nog usb ulga mu p ockonz dec ue eco sjo ænp ie jon oz geic ules noc 45 och uedaoc usſqoleg duc en de ohegubg uecgoaz (Uejoaqgea pnagqpoꝛg) DDD e VIV 0, 1 . eg fond eimqu ed Jespogosg Appz gun Bor dgaec snoch ufel dumnunegz sugeaeg uda Unze som Sihu dach i zee uebunagppang ne us zn eee dee eee we Meute 4 abc gegen Jig u t phane snoch suf Dos neuen 0 neafeb % bn Apqusepe ogvanc aeg Inv soßen guvz! 0 eee een ee ee hee ae dc reg nog aelnpch eic usboz quebiecile! gun rann aun ee eee len en ee eee ee Ind SoHo pſebgazd seg aue eue no usbodeß une 20 u Jen add eig wog sio ehen neee ee jezung ava zog e „ogg useinsum ueneg jobd uv ou 10 Gi soch bagg unu gun“ geyncps scpoß Inv sscpesg eig aber gun uegeg eipu„and ois“ nud jqeneq uezoch ueuspch aufe ac, Ser pos „sunze ueſgen une sig Bunnnnesculcß ug uga 601 dbuvnnea Annmue na uus ze chu id buche 68 ueqfecphgue ne pig ng ag unu ſgezl se gun gieplegz old gde nc uspebaea nd mecppeich nu sespleſch sjov beg 40g dub use uten een e cen ehe eg ene ueganſpe dic lend usb epn oh Agen nc zusgaeg ae nee ue c e e ee e ie ee Anal ng teu zeubech aufem dune c enpsnvung seno Invaoa unu na illeabeg; usgel usunoßlaz un pæpou uunog jg sog cpi uupg o gam jeicpogoeg nene neuem usga Igel Ao ee eee eng ue u uscanche 100 gog an;; 1 d pe ue ͤ dun bignut cpu ol ug c end uusg“ ohng sudeaeg in ue e ee ene une ban unü aun„„ uus ueuumoz uejhzegnexz une cu aeg 8e Gaim ene seno e en hahlebun cpu oqbinzz olg og maden nc uaegunjdnesno aun uoig ne cia uegenc zig fuse gun usbanzqo uesgolneg sva n ego uvu gam scene igpaeqh supi ei ueuch nd uuem uo qob ne cle) 410 Jun usſjeqaea nd snd ane aid ene nee zangz dig gun eee elsnpaca su cn uupz gen ueulmoz ns Bunaqnaeg ur d nun uv ne aue aim gie u ol zhig nd uud ue zen ne bungufqaegz un e ee eee ee mee een een ee ng usbacqzea cpi ng on Nee en eee ee nend e pi egubg e gg ue dim eos eic ueagunzaea hoaeqn jp aufe ogio ec d use ende uur eue e eil iahplae so ue ici Piamvu ecdubg eg uubg he pn Used uses uod u nd iunz og pense gesqeb ⸗Udloch un cid nd goa uepeihhel gun uebjob ug gam uv and ngenaea va ol c envg invapg zds zenog 100 inv qusec 100 ben uegnvig oc ſuenpchlnduseng neiebſue o Ii iw Apnvag ng b b uso fee dan un ni vu gain en nec eee ene po ehen ur eg ppu ng uus“ Jae uuns ee a e an ee (bungeſngog ot) U ννν,jEAxyj VSSονν Sο p νε. e Sνε⁰ Ujẽ ne 36 v1 D Alefeg Juupzeg sn zuvusru pg 8115 —— ih geb c usgdusbszjog zehn u r 7 ee ec eee ec ie een Teil jebeig: 1 gange ene e eee e en n ed uehv sun jgom usehjoges Ushplaegefiu suv soo 5 emu eig inv queen. 2001 Be 90 105 1991 15 usqebze aeſiggß Uejgeſebuenumolne 5g ie i:uennegeg def 5 udujesuſe eic ond ueſſo uus 66„ p 1 1 8 gell 9 Apes 2 oßunzlß 5 dn, dg ein mutzun aun oni) ua e en en e s eue e egen sean aeununzt aj sn uahbunſg ing Jad dente! lin zug 44e sd Uescleaebaegquvufſeus szapaqvo 216 hb,? 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Ach, du lieber Gott, dann war ja alles umſonſt geweſen! Wie konnte er Lock⸗ nee, ſein, wenn ihn der andere aus den Augen verloren hatte? Joch fieberte. Die Hände als Fühler ausſtreckend, tappte er durch den Raum, der, von wenigem Gerümpel abge⸗ ſehen, leer zu ſein ſchien. Durch eine Spalte der Holzwand lugte er in die Nacht hinaus. Nichts war zu ſehen, und nichts regte ſich. Schwei⸗ gen laſtete über dem abgeſchiedenen Winkel, nur die See ſang ihr ewig gleiches Lied. Aber dann fiel ihm plötzlich ein, daß Herr von Bevern geſagt hatte, daß auch er dieſen Schuppen von verläßlichen Leuten beobachten laſſe! Wo, zum Teufel, lauerten die? Auch von ihnen war nichts zu erſpähen! Joch wurde etwas unheimlich zumute bei der Vorſtellung, daß die Nacht, die da draußen dunkel laſtete, voller geheimem Leben war, und daß ſich wohl ein halbes Dutzend Augen oder mehr unent⸗ wegt an den Schuppen hefteten. Stunde um Stunde verrann. Der Regen hörte auf. Der neue Tag kam, und die Sonne tauchte alles in ein flim⸗ merndes, goldenes Licht. Jetzt erkannte Joch erſt ſo recht, in welch troſtloſer Um⸗ gebung er ſich befand. Zertrümmerte Boote bedeckten den Strand, ſchmutzige Lumpen, zerbrochene Maſten, faulende Tierkadaver lagen in troſtloſem Wirrwarr durcheinander. Es war kein Anblick, der die Sinne aufheitern oder den Be⸗ ſchauer ſonderlich ermutigen konnte. Joch trat vom Spalt zurück und erinnerte ſich jetzt erſt der mit einem Kreuz bezeichneten Kiſte, von der Herr von Bevern geſprochen hatte. Wirklich, da ſtand ſie inmitten an⸗ derer. Er ſchob den loſe aufliegenden Deckel und das Stroh beiſeite und fand wirklich, was man fürſorglich für ihn hier niedergelegt hatte: Brot, golden ſchimmernde Butter, ein kaltes gebackenes Huhn— nun, dieſer Anblick war entſchie⸗ den anderer Art, und Joch zögerte darum auch keinen Augenblick, ſich über die delikaten Dinge, von denen in der Tiefe der Kiſte noch weitere vorhanden waren, mit beſtem Appetit herzumachen. Nun hatte Bevern den Raub längſt„entdeckt“! Und ſicher liefen nun ſchon die Herolde durch die Stadt und ver⸗ kündeten unter Trommelwirbel von der Tat des verruchten Schneiderlehrlings. Höher ſtieg die Sonne. Immer höher. Joch verließ den Platz am Spalt nicht mehr. Es kamen im Laufe des Vor⸗ mittags noch mehr Menſchen in Sicht. Ein Bettelweib, das ſich aus dem Kehricht alle möglichen Dinge ſuchte und in einen Sack ſteckte, ein paar Lehrbuben, die ein zerbeultes und ſicher von Ungeziefer wimmelndes Kanapee heran⸗ ſchleppten und es mit viel Lärm und Lachen unmittelbar am Strande aufbauten, um dann darauf aus einiger Ent⸗ fernung mit Steinen und Tonſcherben ein Schnellfeuer zu eröffnen Gegen Mittag tauchten zwei in Lumpen gehüllte kleine Mädchen auf und ſuchten Muſcheln. Jochs Augen fingen an zu brennen. Das war alles? Dann aber traf es ihn wie ein Schlag. Nachdem ſich eine geſchlagene Stunde hindurch niemand hatte ſehen laſſen, kam ein Mann gemächlichen Schrittes daher, den Joch auf der Stelle als den wiedererkannte, der 1 abend in der Küche im Bevernſchen Haufe geſeſſen atte. Joch fühlte, wie ihm alles Blut aus dem Herzen wich. Sollte— ſollte dieſer Menſch.. Aber nein, ein Zufall führte ihn wohl juſt in dieſe Ge⸗ gend; denn er kümmerte ſich überhaupt nicht um die Hütte, beachtete ſie gar nicht. Den Abfällen galt ſein Intereſſe. Mit einem kräftigen Stock wühlte er in ihnen herum, ging bald zu dieſem, bald zu jenem Haufen, bückte ſich dann und wann, hob irgend etwas auf und warf es in den Sack, der über ſeiner Schulter hing. Joch ſtand wie feſtgewurzelt an der Holzwand. Je länger er den Wenden beobachtete, um ſo gewiſſer wurde ihm, daß es nur das herrenloſe Gut war, das jenen angelockt hatte. Und dennoch— irgend etwas ging von dem Häßlichen aus, das Jochs Nerven vibrieren ließ, etwas Beunruhigen⸗ des, Erregendes. Er entſann ſich des Blickes, den ihm der Wende geſtern abend zugeſandt, und konnte ſich eines Schauers nicht erwehren. Und faſt körperli ſpürte er in dieſen Sekunden noch einmal die Berührung, mit der der Wende ihn geſtern beim Hinausgehen geſtreift hatte. Die Sonne brannte heiß und Swentipolks Einfall, ein ſchattiges Plätzchen zu finden konnte niemandem verwun⸗ derlich erſcheinen. Aber Jochs Herz ſchlug bis zum Halſe hinauf, als er den Wenden plötzlich ſchräg auf den Schup⸗ pen losſteuern ſah. Da ſtand er auch ſchon auf der Schwelle. Ein Fluch entfuhr ſeinen Lippen, als er drinnen die Geſtalt des jungen Menſchen erblickte. Seine Augen ſaug⸗ ten ſich förmlich an Joch ſeſt. Dann ließ er den Sack zu Bo⸗ den gleiten und brach in ein höhniſches Lachen aus. „Bürſchchen!“ ſchrie Swentipolk, und ſein gelbes Geſicht verzerrte ſich zu einer ſcheußlichen Grimaſſe.„Da alſo ſteckſt du— da alſo!“ Er lachte krächzend.„Und in Pillau ſtellen ſie die Häuſer auf den Kopf, um dich zu erwiſchen! Haha, was für ein Spaß! Weißt wohl noch gar nicht, daß du vogelfrei biſt, was? Aber warte, die fünfhundert Taler Be⸗ lohnung ſind meine— meine!“ Und mit einem Sprung, der einem Panther alle Ehre gemacht hätte, warf er ſich auf Joch, der dem unerwarte⸗ ten Angriff nur durch eine blitzſchnelle Drehung entgire Joch blieb keine Zeit, darüber nachzudenken; denn ch ehe er ſich von der Stelle zu rühren vermochte, hatte ihn Swentipolk bereits gepackt. Wenn er jedoch geglaubt hatte, ſpielend leicht mit dem Jungen fertig zu werden, mußte er ſich wenige Augenblicke ſpäter bitter enttäuſcht ſehen; denn Joch ſetzte ihm ſo flink und nachdrücklich die ſehnige Fauſt auf die Naſenwurzel, daß er zurücktaumelte und mit dem Hinterkopf hart an die Wand des Schuppens ſtieß. Aber was nützte dieſer kleine Erfolg? Nicht einmal bis zur Tür gelangte Joch, da hatte ihn Swentipolk bereits aufs neue gepackt, und diesmal war die fürchterliche Um⸗ armung nicht mit einem geſchickten Schlage aus der Welt zu ſchaffen, weil Joch ſich nicht zu rühren vermochte. Schraubſtockartig umklammerte ihn der Wende mit ſeinen langen Armen und drohte, ihm die Rippen im Leibe zu zerbrechen. Da gelang es Joch noch einmal, ſich frei zu machen, und noch einmal gebrauchte er ſeine Fäuſte und ließ ſie auf die verzerrten Züge des anderen niederfauſen, daß dem das Blut aus Mund und Naſe ſchoß. Aber da blitzte auch ſchon ein Meſſer in Swentipolks Fauſt, und ehe Joch zurück⸗ weichen konnte, ſaß es ihm auch ſchon in der Bruſt. Lang ſchlug er hin. Aus, dachte er. Vorbei! Dann ſchwand ihm die Beſinnung. 5* Es war eine ſchreckliche Nacht. Fieberphantaſien peinigten den Schwerverletzten. „Er träumt von Swentipolk!“ flüſterte Margarete ihrem Gatten zu.„Der Arme! Was muß er in jenen Minuten im Schuppen durchgemacht haben! Es iſt ein Gotteswunder, daß er überhaupt noch lebend davongekommen iſt bei dieſer ſchrecklichen Verwundung!“ Klaus von Bevern nickte ernſt. Wahrhaftig, es war ein Gotteswunder! Aber großartig hat ſich der Junge gehalten, das muß man ſchon ſagen! Aus dem Hintergrunde des Zimmers näherte ſich die Pflegerin. Herr von Bevern verſtand den Wink. „Komm,“ flüſterte er ſeiner Gattin zu,„der„Junge braucht Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Das Wundfieber läßt bald nach. Wir brauchen uns wirklich keine Sorgen zu machen. In acht Tagen iſt er wieder munter und vergnügt. Komm!“ Noch einmal ließ Margarete ihre Hand zärtlich über die heiße Stirn des Fiebernden gleiten, dann ſtand ſie auf und folgte ihrem Mann hinaus. Bevern war ungewöhnlich bleich, und dennoch ſchien es, als blicke er mit helleren Augen in die Welt. „Klaus,“ flüſterte Margarete und ſchmiegte ſich an ihn, „einen ganzen Tag lang habe ich mich in Geduld gefaßt, aber nun ertrage ich es faſt nicht mehr. Willſt du es mir nicht endlich ſagen? Alles?“ Bittend ſchaute ſie ihn an.„Ein Viertelſtündchen wirſt du doch heute für mich übrig haben?“ „Eigentlich iſt es ſchon ein Verbrechen, daß ich hier und nicht auf den Schiffen bin,“ lächelte er.„Aber du weißt ja, was mich hertrieb. Die Unruhe um den Burſchen. Aber es iſt Torheit, wirklich Der käme auch ohne Arzt und Pfleger durch. Hat eine gute Natur, der Schneiderbub, gehört zu den Zähen! Haſt du nicht ein Täßchen Tee?“ Frau Margarete führte ihren Gatten ins nächſte Zimmer. (Fortletzung folgt.) . Schweſter Hedwigs ſchönſte Tat Erzählung von Richard W. Tries⸗Styrum. 5 Drei friſche, rotbackige kleine Mädchen waren die von Wadhauſen⸗Kinder, und nun war noch ein Brüderchen angekommen. Das war eine helle Freude, die Mädchen ju⸗ belten und machten einen Lärm, das Gott erbarm. Aber das Brüderchen war nicht einmal allein in das Haus eingekehrt und in ihren Kreis eingetreten. Mit ihm war Schweſter Hedwig, die Säuglingsſchweſter, wiederge⸗ kommen und Klein⸗Elschen, die Aelteſte der von Wadhau⸗ ſen⸗Kinder hatte gleich gefragt: „Sag', Schweſter Hedwig, iſt es wahr, bekommen wir nun auch ein Brüderchen, ich möchte ſo furchtbar gerne auch ein Brüderchen haben.“ Schweſter Hedwig nahm das dreizehnjährige blonde Mädelchen ſtill zu ſich, gab ihm einen leichten Kuß auf di Wange und erzählte dann, wenn der liebe Gott es recht gv mit den drei kleinen Mädelchen meine und auch mit de lieben Eltern, würden ſie— recht bald wohl— auch ei kleines Brüderchen bekommen Klein⸗Elschen war nun nicht länger zu halten, ſie lie ſogleich zu ihren beiden Schweſtern und wußte nicht ſchne genug jedem die Neuigkeit zu erzählen, der ſie höre wollte. Dann kamen alle drei Mädel zur Schweſter Hed wig und wollten noch viel mehr von dem kleinen Brüder chen hören, aber die Schweſter Hedwig erzählte eine gan. andere Geſchichte, von Nene und kleinen Wichtelmänn lein, und nach dieſen Geſchichten ſpielten ſie im Park un! waren recht ausgelaſſen und froh. Am nächſten Tag hatten die Wadhauſen⸗Kinder wirk⸗ lich ein Brüderchen bekommen, waren ſehr ſtolz darauf, hielten die gorübergehenden Frauen an und erzählten von ihrem Prinzen, den auch ſie nun hatten. Aber als die drei Mädelchen den ganzen Tag über kaum einmal eine Stunde mit ihrer Schweſter Hedwig ſpielen konnten, wurden ſie ſehr ſtill und traurig, bis dann am Abend Schweſter Hed⸗ wig doch noch für eine kurze Zeit zu ihnen kam und auch noch ein Märchen erzählte. So ging das Leben der Schweſter Hedwig dahin, die Kinder hatten ſich daran gewöhnt, und für Schweſter Hed⸗ wig war es ganz ſo, als könnte es nie mehr anders ſein. In dieſen ſtillen Frieden kam aber ein Anruf vom Johanniter⸗Krankenhaus, das vor den Toren der Stadt lag. Sanitätsrat Dr. Eiſenſchmidt bat die Schweſter, für eine plötzlich erkrankte Schweſter des Krankenhauſes einzu⸗ ſpringen und die Nachtwache bei einem eben erſt eingelie⸗ ferten jungen Bergmann zu übernehmen. Vielleicht wäre es nur für dieſe eine Nacht, fügte er wie ſich entſchuldigend hinzu, denn er hätte keinerlei Hoffnung für den ſchwer Ver⸗ unglückten. Einen kurzen Augenblick überlegte Schweſter Hedwig: Sie ſollte ins Johanniter⸗Krankenhaus und dort einen ſchwerverunglückten Bergknappen pflegen, und dazu ar noch einen Mann. Bisher war 15 immer nur als Fäuglingeſchweſter draußen geweſen. Wohl hatte ſie ihr Examen in der Krankenpflege gemacht, jedoch hatte ſie es vorgezogen, den kleinen Bürgern das Einleben auf Erden u exleichtern. Stärker wie dieſe Einwände war aber ihr flichtgefühl, Wie, wenn ſie nicht ging, und der Kranke würde die Nacht nicht überſtehen, müßte ſie ſich da nicht immer Vorwürfe machen? Schnell ſagte ſie zu; ſie würde um acht Uhr abends im Krankenhaus ſein, um dort die Nachtwache zu übernehmen. Am Abend ſchrttt ſie mit laut klopfendem Herzen über die Schwelle des ſtill im Abendfrieden liegenden Kranken⸗ hauſes Starker Karbolgeruch ſchlug ihr entgegen. Sie mel⸗ dete ſich bei der Oberin, und dieſe brachte ſie ſogleich zu dem Verunglückten. Ueber lange Flure und durch das hohe Treppenhaus ging es, dann über den großen Saal der Männerſtation, bis ſie in einem kleinen Zimmerchen ſtan⸗ den. Sie blickte ſich um. Auf einem kleinen Tiſch waren ein paar Blumen geſtellt, ein Stuhl ſtand vor dem Tiſch, an der rechten Wandſeite ſtanden zwei Betten, weiß lackiert, wie in Krankenhäuſern üblich. Außerdem waren zwei Nachttiſchchen im Raum. Das erſte Bett war nicht belegt. In dem zweiten lag der junge Bergmann. Die Wangen waren eingefallen, um den Mund ging ein herber Zug, als wüßte er um manches Leid. Die Augen lagen tief in den Höhlen, ſie hatten noch ſchwarze Ränder vom Kohlenſtaub. Ueber die hohe Stirn und um den Kopf gelegt war ein Verband, ſodaß die Farbe des Haares nicht zu erkennen war. Etwa dreiundzwanzig Jahre mochte er alt ſein. Die Oberin erklärte kurz den Fall. Der junge Berg⸗ knappe, Hauer auf der Schachtanlage„Fröhliche Morgen⸗ ſonne“, war wie immer früh zur 7 eingefahren, hatte vor Ort ſeine Arbeit begonnen. Ein Schlepper war ihm be⸗ gilflich, bis dann von dem Widerhall des Schlages die Erdgeiſter wach geworden, ſich den Schlaf aus den Augen gerieben und ganz ordentlich gereckt hatten. Da war der Zerg in Verſatz gekommen. Die beiden Kumpel hatten das Kumoren wohl gehört, doch nicht darauf geachtet, bis daß s toller wurde und die Stempel bereits krachten und ſplit⸗ erten. Zur Flucht war es da zu ſpät. Gottlob ging nicht zie ganze Strecke zu Bruch, doch Bernd, dem jungen Hauer, ielen von dem niederbrechenden Geſtein ſchwere Brocken uf die Oberſchenkel, die faſt zerſchmettert wurden, verletz⸗ en ihn auch noch am Kopf und am Rücken. Der Blutver⸗ uſt war groß, ein Glück nur, daß der Schlepper nicht ſo chwer verletzt wurde und für Hilfe ſorgen konnte. So wurde ir wenigſtens noch lebend geborgen und ſofort ins Kranken⸗ haus geſchafft. Noch war Hauer Bernd nicht wieder aus der Ohn⸗ nacht erwacht, die ihn gleich befallen hatte, nur ein leiſes Stöhnen kam vom Bett des Kranken. Die Oberin war ſtill )hinausgegangen. Schweſter Hedwig ſchaute in das Geſicht des dem Tode verſchriebenen Bergmanns. Sie faltete ihre Hände wie zum Gebet. Nein, ſie iſt nie eine Betſchweſter geweſen, die Schweſter Hedwig, und für Lippenbekennt⸗ niſſe hat ſie nie etwas übrig gehabt, nun aber ringt ſich doch aus tiefer Bruſt ein Bittgebet: „Hilf, Herrgott, laß dieſen jungen Menſchen den kom⸗ menden Tag ſehen, laß ihn nicht ſterben——— Der Chefarzt kommt. Er fühlt dem Kranken den Puls, unterſucht ihn, ſoweit das hier möglich iſt, kaum beachtet er die Schweſter; nun gibt er einige Anweiſungen für die nächſten Stunden, er will nochmals wiederkommen— zur Nacht. ent Hoffnung,“ er hat die Worte wie zu ſich ſelbſt geſprochen, doch die Schweſter hat ſie gehört, immer mehr bangt ſie um den Todkranken. Als der Arzt nach drei Stunden wiederkommt, iſt keinerlei Aenderung in dem Be⸗ finden des jungen Bergknappen eingetreten Schweſter Hedwig erhält die Anordnungen für die Nacht, dann geht der Arzt ſtill hinaus.— Der junge Morgen bricht an. Die erſten Strahlen des Lichts dringen ſelbſt durch die das Fenſter verhängenden dunklen Vorhänge. Hauer Bernd hat ſich noch immer nicht jerührt. Es wird inzwiſchen völlig Tag, da kommt der Chefarzt wieder, erkundigt ſich, ſieht die Fiebertafel nach, gagt kurz zur Schweſter Hedwig:„Sie müſſen noch bleiben, wir haben 1 5 ee H dr 10 So bleibt eſter wig. Gegen Mittag öffnet Hauer Bernd den Mund„Waſ⸗ ſer“ klingt es ganz leiſe und nochmals„Waſſer“. Schweſter Hedwig netzt ihm die Lippen, er iſt zu ſchwach zum Trin⸗ ken, fällt ſofort in Ohnmacht zurück. Bald kommt der Chefarzt wieder, und als er am Abend nochmals nachſchaut, ſagt er der Schweſter: „Können Sie noch einige Stunden bei ihm bleiben, er wird's nicht mehr ſchaffen, hat zuviel Blut verloren.“ Stumm bejaht Schweſter Hedwig. Kaum hat der Arzt die Türe geſchloſſen, da— als hätte er die letzten Worte gehört— öffnet der Verunglückte die Augen, ſein Mund haucht leiſe: „Nicht ſterben— wo bin ich— Waſſer— nicht ſterben — die Mutter— nicht, nicht ſterben—“ Stoßweiſe kommen die Worte von ſeinen Lippen, dann iſt er wieder ſtill. Bald aber jagen Fieberphantaſien ihn hoch, von der Mutter ſpricht er und von dem Vater, der ein Bergmann war und den Bergmannstod fand, zuſam⸗