1 — 8 + 2 2 5 2 — 8 D* 2 r en Wlusſecmeb guoſuun sepp ol zom uud moch zsegen ng e gueuugg ue oho piu 406701 i ene,, pee e une uon ei * 5 5 5 ue mou szjockuecng gun — Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 85. Jahrgang 8 as d 32281. „Die Zeit rängt Für ſchnelle Erfüllung der Kolonialforderungen. Rom, 18. Februar. Dem deutſchen Kolonialanſpruch widmet„Lavoro Faſciſta“ unter der Ueberſchrift„Die Zeit drängt“ einen Auffatz ſeines Berliner Vertreters. Nach Aufzählung und Zurückweiſung der ſattſam bekannten Ausreden, deren man ſich in England und Frankreich bedient, um einer Inan⸗ riffnahme des Problems auszuweichen und es auf die 1 Bank zu ſchieben, betont der Korreſpondent, man könne ſeit einem Jahr einen gewiſſen Fortſchritt verzeich⸗ nen, nachdem Ribbentrop als Botſchafter in London immer wieder unermüdlich dieſe Taſte angeſchlagen habe. Auch Lord Halifax habe nach ſeiner Erkundungsreiſe London be⸗ richten müſſen, daß Ablenkungsmanöver durch Vorſchieben anderer Probleme nicht mehr möglich ſeien. So habe Eng⸗ land zwar, wenn auch widerwillig, die Aktualität des Pro⸗ blems zugeben müſſen, aber im gleichen Atemzuge mit der Erklärung, daß die Diskuſſion eröffnet ſei, praktiſch jede Verhandlung verſchoben mit der Behauptung: die Frage gehe nicht ausſchließlich England an. Der Führer habe ſchon ſeinerzeit ausdrücklich feſtgelegt, daß Deutſchland nichts von den Ländern verlange, die ihm nichts abgenommen hätten, und daß ſeine Anſprüche nur jene Länder beträfen, die Deutichland ſeinerzeit ſeine Kolonien geraubt hätten. Deeſe offene Feſtſtellung ſei aber eine Meinung dahingehend, daß ſich das Reich für vorauszuſehende Verſuche, auf Ko⸗ ſten Dritter entſchädigt zu werden, nicht hergibt. Da⸗ mit werde auch der verlogene Vorwand hinfällig, den Eng⸗ land vorſchütze, um ſich in den Beſitz der portugieſi⸗ ſchen Flottenſtützpunkte zu ſetzen, nämlich daß es Portugal dadurch gegen den„Landhunger“ des National⸗ ſozialismus beſſer ſchützen könne. Man braucht wohl kaum, ſo ſchreibt der Verkreter des „Lavoro Jaſciſta“ weiter, den kalfächlichen Wert des Kolo⸗ nialbeſitzes nochmals zu unkerſtreichen. Die Heuchelei der Weſtmächte kann umſo weniger entſchuldigt werden, wenn man bedenkt, daß Frankreich und England, d. h. gerade die Mächke, die van Zeeland beauftragt haben, ein Syſtem für eine internationale Zuſammenarbeit auf wirkſchafklichem Gebiet auszuarbeiten, es ſind, die ſich weigern, Deutſchland eine gleichberechtigte wiriſchaftliche Stellung einzuräumen und durch Verſorgungsſchwierigkeiten verſuchen, ein 70. Millionen- Volk, das auf höchſter kechniſcher und geiſtigen Höhe ſteht, zu unkerjochen. Es handelt ſich darum, zwiſchen einem auf kolonialem Gebiet befriedigten Deutſchland, das ohne Sorge in die Zu⸗ kunft ſehen kann, und einem Deutſchland ohne Rohſtoffe und Abſatzmärkte zu wählen, dem man täglich das Schau⸗ ſpiel überalterter und habgieriger Nationen bietet, die ihm nur Abfälle von ihrem Schlemmermahl zukommen laſſen möchten. „Anerträglich für die Deutſchen“ Das koloniale Unrecht an Deutſchland. London, 18. Febr. Im Oberhaus fand eine Ausſprache über die Außenpolitik ſtatt. Lord Arnold eröffnete die Ausſprache mit einer längeren Rede, in der er auf die Ge⸗ fahren hinwies, die darin lägen, daß die britiſche Politik auf der Genfer Liga und gewiſſen Verpflichtungen gegen⸗ über Frankreich und Belgien beruht. Das britiſche Reich und die Vereinigten Staaten beſäßen zwei Drittel der Mi⸗ neralreichtümer der Welt. Sei das fair? Die große Un⸗ gleichheit im Reichtum der Gebiete der Welt habe mehr als irgendetwas anderes mit der internationalen Unruhe zu zun. Es müſſe unerträglich für die Deutſchen ſein, wenn man ihnen erkläre, daß ſie nicht dafür geeignel ſeien, Kolonien zu beſitzen, daß es aber wohl bei Frankreich, Belgien und anderen Staaten der Jall ſei. Es beſtehe kein Grund für die Behauptung, daß die Behandlung der Eingeborenen durch Frankreich und Belgien beſſer geweſen ſei als durch Deulſchland. Großbritannien habe in der Angelegenheit der deutſchen Kolonien eine beſondere Verantwortung. Obwohl es ein Viertel der Welt beſitze, habe es die meiſten der deutſchen Kolonien erhalten. e ſolle daher in dieſer Frage die Inikiakive ergreifen und zwar jetzt. Das große Laſter der britiſchen Politik beſtehe in der Tendenz zu verzögern und die Dinge treiben zu laſſen. Hitler 95 ein Angebot nach dem andern gemacht. Aver nichts Wirkſames habe man auf eines dieſer Angebote hin getan, mit Ausnahme des engliſch⸗deutſchen Flottenvertra⸗ es. Frankreich habe die Angebote verkleinert und ſie lächer⸗ lich emacht. Es ſei aber noch an der Zeit, die Angelegenheit der deut en Kolonien zu regeln. Wenn es eine Regelung in der Kolonialfrage gebe und eine Regelung mit Deutſch⸗ land, ſo würden ſich die Ausſichten für Europa bedeutend verbeſſern. Eine lächerliche Ente Amtliches Londoner Dementi. 8 London, 18. Februar. Der von einigen Blättern, insbeſondere vom„Daily Te⸗ legraph“ und 905„Daily Herald“, gebrachte Bericht daß Schuſchnigg England und ernten„um 15 h) er⸗ ſucht habe, wird von zuſtändiger Stelle in aller Form als unkichtig bezeichnet. f Es ſei kein derartiges Verlangen erhoben oder eine der⸗ artige Anfrage geſtellt worden. Die einzige Mitteilung, die die öſterreichiſche Regierung in London gemacht habe, ſei die vom Samstag geweſen, in der Schuſchnigg bekanntgab, daß er zu einer Begegnung mit dem Führer nach Berchtes⸗ gaden fahre. — reits am Vorabend der Tages-und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Wbndblen ker den Staditen Nm. Sechenbenn. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 8. 1140, Freitag, den 18. Februar 1938 Der neue Kurs in Oeſterreich Seyß-Inquart übernimmt ſein Amt.— Eine Anſprache. Wien, 17. Februar. Bei Uebernahme ſeines Amtes hielt der neue Innen⸗ miniſter Seyß⸗Inquart eine Anſprache an die Beamten des Miniſteriums. Daß es nunmehr im Zuſammenhang mit der Ausſprache der Lenker der beiden deutſchen Stagten möglich ſei, zur organiſatoriſchen Einheit der inneren Ver⸗ waltung zurückzukehren, ſagte er, ſei als ein freudiges Zei⸗ chen zu betrachten, dafür, daß der Weg zum inneren Frie⸗ den erfolgreich beſchritten worden ſei, und feſtige den Ent⸗ hug. mit äußerſter Einſatzbereitſchaft dieſem Ziele zu enen. Der Miniſter richtete dann an jene, die den Sicherheits⸗ dienſt ausüben, die Mahnung, den Staatsbürger von der Wichtigkeit und Notwendigkeit der Machtausübung des Staates zu überzeugen und unbeugſame Geſetzlichkeit wie ſtrengſte Obſektivität mit möglichſter Menſchlich⸗ keit zu verbinden.„Eine deutſche Exekutive“, ſagte der Miniſter,„hat nie verſagt und verſagt nie. Ich erwarte, daß Sie in dieſen Traditionen des deuk⸗ ſchen Volkes und des öſterreichiſchen Vaterlandes Ihren Dienst vollziehen werden. Für eine andere Auffaſſung der Dienſtpflichten, insbeſondere für Berückſichtigung poliliſcher Einſtellungen, werde ich bei der Exekutive nie Verſtändnis aben. Die Beſtimmung der politiſchen Haltung iſt Sache er verfaſſungsmäßig zu berufenden Organe, und ſch räume zurzeit niemanden in Oeſterreich das Recht ein, ſe⸗ weils genauer und ſorgſamer auf die Wahrung nationaler Inkereſſen bedacht zu ſein, als ich es bin.“ Das Acmneſtiegeſetz in Kraft Die amtliche„Wiener Zeitung“ veröffentlicht den Wort⸗ laut des Amneſtiegeſetzes, das damit in Kraft getreten iſt. Neben den bereits bekannten Beſtimmungen wird darin noch verfügt, daß auch die Rechtsfolgen der Beſtra⸗ fungen, vor allem die dadurch eingetretene Unfähigkeit, be⸗ ſtimmte Rechte, Stellungen und Befugniſſe zu erlangen, unwirkſam werden. Dieſe Beſtimmung bezieht ſich auf alle Perſonen, die im Laufe der letzten Jahre wegen politiſcher Delikte beſtraft wurden, gleichgültig, ob ihre Strafe ſchon verbüßt iſt oder nicht,. Ueber die Frage, ob im einzelnen Fall ein poli⸗ tiſches Vergehen vorliegt, auf das die Amneſtie zur An⸗ wendung zu kommen habe, entſcheiden die Gerichte, bei de⸗ nen die Verurteilung erfolgt iſt. Um das Verfahren abzu⸗ kürzen und die Amneſtie möglichſt ſchnell zur Auswirkung zu bringen, wurde die Beſtimmung getroffen, daß es ge⸗ nügt, wenn der Vorſitzende der Verhandlung und der Staatsanwalt, der die Anklage vertrat, übereinſtimmend der Anſicht ſind, daß es ſich um ein politiſches Delikt gehan⸗ delt habe. Veränderungen auch bei den Körperſchaften. Die neue innerpolitiſche Entwicklung wird in der näch⸗ ſten 1115 noch zu einer Reihe bedeutungsvoller Maßnah⸗ men führen. So dürften auch bei den ſtändiſchen und 9 eſetzgebenden Körperſchaften einſchneidende Verän⸗ erungen eintreten, desgleichen in den Führerräten der Vaterländiſchen Front Ferner heißt es, 5 nächſte Woche der Bundesrat einberufen un Bundeskanzler Schuſchnigg Erklärungen über die durch den 12. Februar neu geſchaffene Lage abgeben werde. Eine endgültige Entſcheidung ſei allerdings noch nicht gefällt. Im Einvernehmen mit Italien „Das Werk verfolgt und unterſtützt“. Rom, 18. Februar. Die halbamtliche„Informazione Diplomatica“ wendet ſich gegen die im Zuſammenhang mit der Begegnung Hit⸗ ler⸗Schuſchnigg in der ausländiſchen Preſſe erſchienenen Mutmaßungen über die italieniſche Haltung und ſchreibt dazu u. a.:. Die Faſchiſtiſche Regierung war und iſt immer der Anſicht, daß das herzliche Zuſammenleben und die enge Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Staaten nicht nur den uͤnabänderlichen, von der Realität gegebenen Vorausſet⸗ zungen entſpricht, ſondern auch jenen Vorausſetzungen, die die weſentlichen Intereſſen des Friedens und der Ruhe in Mitteleuropa ſind. Dieſe Intereſſen hat Italien beſtändig gegen alle Verſuche geſchützt und verteidigt, in Mitteleuropa die Keime eines Konflikts entſtehen und ſich entfalten zu laſſen. N Italien hat das Werk verfolgt und unterſtüht, das in vollem Einvernehmen mik ihm Bundeskanzler Schurchnigg mutig durchgeführt hat, und das ihm die Sympathien aller einbringen ſollte, die in Europa einer Politik der Verſtän⸗ digung und des Friedens wirklich günſtig gegenüberſtehen. „Englands Nat nicht erbeten“ Anfragen an Eden wegen Oeſterreich. London, 18. Februar. Der engliſche Außenminiſter Eden erklärte im Unter⸗ haus 115 neuerliche Anfragen u. a., daß er vorerſt noch nicht in der Lage ſei, dem Haus irgendwelche ins einzelne ehende Mitteilungen über die neuen deutſch⸗öſterreichiſchen Mkeinbakun en zu geben. Er fügte hinzu, daß der britiſche Geſandte in Wien be⸗ Berchtesgadener Zuſammenkunft von ihrem Stattfinden unterrichtet war. Jedoch ſeien die Anſicht oder der Rat der engliſchen Regierung nicht erbeten worden. Weiter verwies Eden, an den noch verſchiedene Anfragen zu dieſem Thema geſtellt wurden, auf das In⸗ tereſſe, mit dem England die Entwicklung verfolge. —— 7 auf die Reichsautobahnen auch auf die Nr. 41 vor den Geſängnistoren eiheit für über 500 Gefangene. Wien, 18. Februar. Die Nachricht von der Amneſtie in Oeſterreich hatte ſich bereits in den Morgenſtunden in den Gefängniſſen ver⸗ breitet und wurde von den politiſchen Gefangenen mit gro⸗ ßem Jubel aufgenommen. Die Haftentlaſſungen begannen dann bereits in den Mittagsſtunden. Zahlreiche Menſchen hatten ſich vor den beiden Landesgerichten angeſammelt, darunter vor allem die Angehörige der Häftlinge. Immer wieder kam es zu rührenden Szenen des Wiederſehens und der Freude. Insgeſamt betrug die Zahl der politiſchen Ge⸗ fangenen in beiden Wiener Landesgerichten 510. Geyß⸗Inquart beim Führer Berlin, 17. Februar. Der öſterreichiſche Bundesminiſter für Inneres und Si⸗ herheitsweſen, Dr. Seyß⸗Inquart, iſt für einen kurzen Be⸗ juch in Berlin eingetroffen. Der Führer und Reichskanzler empfing heute den öſter⸗ ceichiſchen Bundesminiſter für Inneres und Sicherheikswe⸗ ſen, Dr. Arkur Seyß-Inquart. Der franzöſiſche Bokſchafter bei Ribbentrop. Berlin, 18. Febr. Der franzöſiſche Botſchafter Francois⸗ Poncet hat Donnerstag nachmittag ſeinen erſten Veſu⸗h bei dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop ge⸗ macht. Bei dieſer Gelegenheit wurden alle Probleme der Außenpolitik, ſoweit ſie die beiden Länder betreffen, be⸗ ſprochen. Eröffnung der Auto⸗Ausſtellung Heute durch den Führer.— Siegeszug der neuen Werkſtoffe Berlin, 18. Februar. Der Führer eröffnet heute nach einer Anſprache des Reichsminiſters Dr. Goebbels und des erſten Vorſitzenden des Reichsverbandes der Aukomobilinduſtrie, Gehennraf Allmers, auf dem Berliner Meſſegelände die Internakio⸗ nale Automobil⸗ und Mokorrad⸗Ausſtellung Berlin 1938. Die Ausſtellung, die bis zum 6. März dauern wird, iſt diesmal in erſter Linie eine Schau von Erzeugniſſen, die bie in jahrelanger Praxis bewährt haben und die noch durch ie Erfahre des letzten Jahres, auch durch die Zuver⸗ läſſigkeits⸗ und Geländefahrten, verfeinert und verbeſſert ueden. Dies bedeutet, daß ein jetzt neu angeſchafftes Kraftfahrzeug frei iſt von allen Kinderkrankheiten und durch dauernde Neuerungen nicht ſo raſch wie in früheren Jahren überholt und damit entwertet wird. Eine gewiſſenhafte Beurteilung der Schau führt aber noch zu einer anderen Erkenntnis, daß nämlich drei große Leitſätze die Schauſtücke von 1938 und damit die neue ſtärkter beeinflußt haben, und zwar der Wille nach verſtärkter Verarbeitung der erprobten neuen Werkſtoffe, der ſparſame Umgang mit dem Ma⸗ terial und drittens weiteſtgehende Typiſierung inner⸗ halb der Werksproduktion und darüber hinaus innerhalb der ganzen Autoinduſtrie. Eingedenk der hohen wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben hat man ſich in erfreulichem Maße der neuen Werkſtoffe angenommen. Faſt allgemein haben die neuen Stahle, die vervollkommneten Leichtmetalle, die Kunſtfaſern aller Art und ſchließlich mit großem Erfolg auch die verſchiedenen Kunſtmaſſen eine bereits ihrer anerkannten Qualität ent⸗ ſprechende Verwendung gefunden. Bei dieſer Gelegenheit ſei darauf hingewieſen, daß das Ausland den deutſchen Fertigfabrikaten wegen der neuen Werkſtoffe noch nie Schwierigkeiten bereitet“ hat. Ueber ihre guten Eigenſchaften, die die der alten erprobten Materialien ſogar in verſchiedener Weiſe übertreffen, hat bereits der ausländiſche Käufer ſein Urteil geſprochen und zwar offenkundig zu Gunſten der den e aren. Deutſch⸗ lands Kraftfahrproduktion ſteht in der Welt nur noch hinter Amerika und England an dritter Stelle. Jeder fünfte deutſche Wagen geht ins Ausland. Es iſt durchaus nicht gleichgültig, ob an jedem Fahrzeug 150 Kilogramm Eiſen und dadurch bei der Jahresproduk⸗ tion einer Firma 10 000 Tonnen Eiſen eingeſpart werden oder nicht. Wichtig iſt auch eine gewiſſe Typiſierung inner⸗ halb der Werkfabrikate und ſogar quer durch die geſamte deutſche Induſtrie. So hat eine Firma den gleichen Motor für vier verſchiedene Typen mit Leiſtungsunterſchieden von 45 bis 60 PS verwendet. Endlich iſt man auch von der Ab⸗ ſicht abgekommen, daß die Laſt wagen Rieſenmo⸗ tore haben müßten. Jetzt baut man den Motor eines Per⸗ ſonenkraftwagens in einen entſprechend großen Laſtwagen ein und erreicht dieſelben Leiſtungen. Die JAA 1938s iſt alſo ein weiterer Markſtein auf dem Wege der deutſchen Kraftfahrinduſtrie zur Freiwer⸗ dung vom Ausland. Darüber hinaus iſt mehr denn je bei den Ggerzengen auf äußerſte Bequemlichkeit, auf allen er⸗ denklichen Komfort, auf wirkliche 90 aber auch auf beſte Wirtſchaftlichkeit und ſchließlich auf hohe Leiſlun⸗ gen Wert gelegt worden, wobei man mehr die Dauerhöchſt⸗ e als die abſolute Spitzengeſchwindigkeit meint. Bei den Perſonenkraftwagen iſt mit Rückſicht Windſchlüpf⸗ rigkeit Wert legt worden, Es bildet ſich eine geue Form heraus mit geringem Luftwiderſtand bei gleichzei⸗ tiger Unempfindlichkeit gegen Seitenwind.— „Dem Führer nähergerückt“ Die Bedeutung des 4. Februar für die Wehrmacht. Berlin, 18. Februar. In der Zeitſchrift„Die Wehrmacht“ kenn eichnete Ma⸗ jor von Wedel vom Oberkommando der Wehrmacht in einem Aufſatz die Bedeutung, die die Entſcheidungen des Führers vom 4. Februar für die deutſche Wehrmacht ha⸗ ben, wie folgt: „Wenige Tage nach der Vollendung des fünften Zah⸗ res der nationalſozialiſtiſchen Revolution hat der Führer mit der ihm eigenen Entſchlußkraft Entſcheidungen getrof⸗ fen, die das geſchichtliche Werden der Nation tief beeinfluf⸗ ſen. Er hal mit ſeinen Erlaſſen vom 4. Jebruar kraft ſei⸗ ner Aechte als Staatsoberhaupt die Entwicklung um einen weiteren, großen Schritt vorwärks getrieben. Für den Be⸗ reich der Wehrmacht ſind die getroffenen Maßnahmen eine logiſche Fortentwicklung des Werdens und der ſtaats politi- ſchen Enkwicklung der Wehrmacht im Dritten Reich. Betrachtet man die Entwicklung der oberſten machtsführung in der ganzen Welt, ſo iſt überall der Drang zur Konzentration, zur ſtraffſten Zuſammenfa]⸗ ſung der Befehlsgewalten zu erkennen. In Italien trat unter Führung des Duce dieſes Beſtreben am ſtärkſten zutage, aber auch in demokratiſch regierten Staaten iſt eine durchaus gleichartige Entwicklung zu beobachten. Auch Frankreich hat ja erſt kürzlich einen entſcheidenden Schritt in dieſer Richtung getan, indem es den Kriegsmini⸗ ſter zum Verteidigungsminiſter, den Chef des Generalſtabes des Heeres, General Gamelin, zum Chef des Generalſta⸗ bes der Wehrmacht machte. In der Nachkriegszeit lag in Deutſchland die oberſte Kommandogewalt in den Händen des Reichspräſi⸗ denten. Ihm zur Seite ſtand zur politiſchen und parla⸗ mentariſchen Vertretung der Reichswehrminiſt er, die längſte Zeit über aus dem Kreiſe der Politiker kom⸗ mend. alſo ein Nichtſoldat. Die eigentliche Befehlsgewalt übten der Chef der Heeresleitung für das Heer, der Chef der Marineleitung für die Marine aus. Beide waren mit ihren Stäben im Reichswehrminiſterium unter dem Reichswehrminiſter zuſammengefaßt. Es iſt ein⸗ leuchtend, daß ein autoritärer Staat mit dieſem auf parla⸗ mentariſche Verhältniſſe zugeſchnittenen Führungsapparat nicht arbeiten konnte und daß andererſeits eine Staatsfüh⸗ rung, die wehrpolitiſchen Gedankengängen von vornherein uneingeſchränkt Geltung verſchaffen wollte, mit dieſer Spit⸗ zenorganiſation brechen mußte. Adolf Hitler hat die nöti⸗ gen Konſequenzen bei der Machtergreifung 1 75 gezogen. Die weſentlichſte Neuerung war die Ein chaltung einer Kommandoſtelle, der alle Wehrmachtsteile unterſtellt wurden. Der neue Reichskriegsminiſter wurde gleichzeitig Oberbefehlshaber der Wehrmacht. Der Reichspräſident blieb aber letzte Inſtanz, Oberſter Befehlshaber. Nach dem Tode des grelſen Feldmarſchall⸗Reichspräſidenten trat der F ü h⸗ rer voll in deſſen 8 Seit dem 2. Auguſt 1934 iſt Adolf Hitler Oberſter! en der Wehrmacht. Unter ihm leitete in den verfloſſenen 0 Jahren der Reichs⸗ kriegsminiſter als Oberbefehlshaber den Aufbau der neuen Wehrmacht. Die neuagufgeſtellte Luftwaffe wurde ihm als dritter Wehrmachtsteil unterſtellt. Die durch die Entwick⸗ lung bedingte Organiſation des bisherigen Reichskriegsmi⸗ niſteriums iſt nunmehr geändert. So wie die drei ehr⸗ machtsteile für ihren Veſehlsbereich im Oberkommando des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe über eigene Kommandobehörden verfügen, iſt als Kommandobehörde der Geſamtwehrmacht das Oberkommando der Wehrmacht eingeſetzt. Jetzt iſt das Oberkommando der Wehrmacht durch die unmittelbare Unterſtellung als militäriſcher Stab unter den Führer nach ſeinem Willen für die einheitliche Vorberei⸗ tung der Reichsverteidigung auf allen Gebieten verantwort⸗ lich. Der erſte Berater des Führers in dieſen Fragen, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, hat logiſcher⸗ weiſe den Rang eines Reichsminiſters erhalten. Es unterliegt keinem Zweifel, daß neben der organiſa⸗ toriſchen Vereinfuchung und Klärung die geſamte Wehr- macht dem Führer perſönlich nähergerückt iſt. Er iſt jetzt ohne Zwiſcheninſtanz Oberbefehlshaber. Der Führer hat damit gerade der Wehrmacht erneut ſein beſonderes Ver⸗ krauen bewieſen. Die Soldaten der nationalſozialiſtiſchen Wehrmacht ſind ſich dieſes Vertrauens bewußt und werden ihr Beſtes daranſetzen, es niemals zu enkkäuſchen. Wehr⸗ Sei ſa Zum Roman von Bert Oe hlmann. 20 Die Schauspielerin, groß im Viertel der Petersſtraße angekündigt, erſchien wirklich zwei Tage ſpäter in den„Fa⸗ vorit⸗Lichtſpielen“, und das zur feſtlichen Wiedereröff⸗ nungsvorſtellung erſchienene Publikum, das den Raum bis auf den letzten Platz füllte, applaudierte begeiſtert. Zehn Minuten hielt ſich der Star im Kino auf, aber war die Friſt auch kurz, ſie hatte genügt. „Ich bin gekommen, weil Sie ein tapferer Menſch ind!“ ſagte ſie beim Abſchied. Lore war glücklich. And Hanni nicht minder. „Wenn die Leute nur wiederkommen!“ „Sicher kommen ſie wieder!“ Lore war guten Mutes „Das Eis iſt gebrochen. Wer denkt jetzt noch an die Meſſerſtecherei. und glaubſt du nicht auch, daß das Kino jetzt tauſendmal netter ausſieht, nachdem wir ausgemiſtef haben? Na alſo! And die Filme ſind tadellos! Schön dumm wären die Leute, wenn ſie wo anders hingingen!“ 0„Lore!“ hauchte Hanni plötzlich.„Da iſt der Kerl!“ „Welcher Kerl?“ 5 5 „Der Spion! Ruhig— laß dir nichts merken. Er ſieh, gerade her. Er ſitzt in der vierzehnten— nein, in der fünf; zehnten Reihe— der zweite von links— natürlich, ich er; kenne ihn ganz genau wieder. Der ſaß damals an der Fir zum Kino, als wir herkamen—“ Er war es wirklich. Hager und mit einem Geſicht wie ein Raubvogel. Kein Irrtum war möglich. „Herrgott,“ flüſterte Lore,„da ſitzt ſa noch wer— Knauer!“ „Wo?“ „Ganz hinten in der Loge.“ Es wurde dunkel. Die Vorſtellung nahm ihren Fort⸗ gang. Hanni und Lore traten in den Vorraum hinaus. Die letzte Vorſtellung hatte begonnen, der Kaſſenſchalter war bereits heruntergelaſſen. Aber dahinter ſaß mit heißen Backen die Kaſſierin. Sie war ordentlich friſiert und lä⸗ 7 verbietet mein Beruf, und zweitens gibt es nichts zu feiern. Lore und ich tun nur u 5 0 N im Vertrag, daß wir das Kino hochbringen ſollen?“ Ueber dieſe reinen Führungsfragen der Wehrmacht hinaus hat der Führer durch die Bildung des Geheimen Kabinettsrats kundgetan, daß er auch in den Fragen der Außenpolitik der Wehrmacht die Rolle zubilligt, die ihr als Machtinſtrument des Staa⸗ tes bei den Entſcheidungen der Außenpolitik zukommt. Keine allgemeine Wehrpflicht in England. Gegenüber den vielfachen Mutmaßungen und Gerüch⸗ ten über die Möglichkeit der Einführung Aer e Wehrpflicht in England erklärte der Premierminiſter am Donnerstag im Unterhaus, daß die Zuſicherung des frühe⸗ ren Premierminiſters, derzufolge in Friedenszeiten keine Wehrpflicht eingeführt werden ſollte, ebenſo für die jetzige Regierung Gültigkeit habe. Es iſt einwandfrei Budenko Einzelheiten der Flucht. Zur Flucht Budenkos nach Italien veröffentlicht„La⸗ voro Faſciſta“ folgende intereſſante Einzelheiten: Nach ſeiner Flucht vor den Agenten der GPu, die ver⸗ ſucht hatten, ſich ſeiner in Bukareſt zu bemächtigen, hat Bu⸗ denko am Donnerstag, den 10. Februar, Rumänien ver⸗ laſſen. Tags darauf überſchritt er die italieniſche Jrenze und begab ſich nach Mailand, wo er die italieniſchen Be⸗ hörden aufſuchte und um ihren Schutz bat. Die Mailänder Behörde informierte ſofort das Innenminiſterium von der Ankunft einer Perſon, die ſich als der auf ſo ſonderbarer Weiſe aus Bukareſt verſchwundene ſowjetruſſiſche Diplomat ausgab, mit dem ſich die geſamte Weltpreſſe ſeit mehreren Tagen beſchäftigte. Da man nicht die Gewißheit über ſeine Idenkitäl mik Budenko hatte, ließ man einen Beamten der ikalieniſchen Geſandtſchaft in Bukareſt nach Italien kommen, der Bu⸗ denko kannte und den ſowjetruſſiſchen Geſchäfkskräger kal. ſächlich wieder erkannte. Vergebliche Gegenangriffe Grenzwächter im Dienſt des Waffenſchmuggels. Salamanca, 17. Februar. Dem nationalſpaniſchen Heeresbericht zufolge konnte im Abſchnitt de la Serena an der Eſtremadura⸗Front ein feindlicher Angriff auf die in den letzten Tagen eroberten Stellungen abgewieſen werden, wobei der Gegner viele Tote und Gefangene verlor. Mehrere Maſchinengewehre und vieles Kriegsmaterial konnten erbeutet werden. Im Abſchnitt Vivel del Rio im nördlichen Alfambra⸗Sektor konnten 500 bolſchewiſtiſche Rotmilizen gefangen werden, während eine große Zahl getötet wurde. Der Frontberichterſtatter des Hauptquartiers fand an der Teruel⸗Front bei einem der Internationalen Brigade angehörenden Franzoſen ein Schreiben. das das Antifa⸗ ſchiſtiſche Komitee in Narbonne an die franzöſiſchen renzbeamten gerichtet hatte. Darin werden die „Genoſſen“ aufgefordert, dem Inhaber des Schreibens beim Grenzübertritt alle Erleichterungen zu gewähren, da er mit dem Transport von Kriegsmaterial nach Sowjetſpanien beauftragt ſei. Nationalſpanien ehrt ſeine Frauen In San Sebaſtian fand eine Feierſtunde als„Ehrung der Frau“ ſtatt. In Anweſenheit der höchſten Zivil⸗ und Militärbehörden der Provinz wurden 650 Frauen und Mädchen, die in den Spitälern, im Sozialen Hilfswerk, in Werkſtätten, ſowie in den Kanzleien des Staates und der Partei und anderen Organiſationen für das neue Spanien tätig ſind, von General Lopez Pinto mit der„Medaille der ſpaniſchen Arbeiterin“ ausgezeichnet. In den Anſprachen wurde ein Ueberblick über die Tätigkeit der Frau im Hin⸗ terland gegeben, wobei der Opfergeiſt und die Vaterlands⸗ liebe der nationalſpaniſchen Frau beſonders gewürdigt wurden. „Grobe Fälſchung“ Italien dementiert dumme Gerüchte. s Rom, 17. Februar. Von zuſtändiger italieniſcher Seite werden die im Auslande von neuem in Umlauf geſetzten Gerüchte, wonach Italien zwei Diviſionen an die italieniſch⸗öſterreichiſche Grenze verlegt habe in aller Jorm dementierk und als grobe Fälſchung bezeichnet. Die Schweſtern gingen ins Büro, das durch Hinaus⸗ nahme allerlei unnützer Dinge um ein kleines größer ge⸗ worden war. „Dieſe infame Schnüffelei!“ ziſchte Lore.„Heute ſind ſie ſogar beide da. Natürlich waren ſie klug genug, ſich nicht nebeneinander zu ſetzen. Wenn ich bloß wüßte, wie man herauskriegen könnte, wer der Hagere iſt!“ „Du, da habe ich eine Idee. Hagen iſt doch immer ſo klug. Er muß ſich mal um den Kerl kümmern. Ihm nach⸗ gehen, weißt du?“ „Heute?“ „Freilich. Er ſitzt hinten mit Elſe in der Loge. Neben 1 5 in der Knauer iſt. Ich werde ihm ſofort Beſcheid agen.“ „Elſe wird verrückt, wenn du ihren geliebten Hagen als Detektiv benützen willſt. Sie ſieht ihn ſchon als Leiche Du wirſt kein Glück haben. Ich kenne doch Elſe.“ Aber Hanni ließ von der Idee nicht mehr ab. Weder ſie noch Lore konnten das erledigen. Das war Männer⸗ arbeit. und wenn Hagen es nur ein bißchen geſcheit an⸗ fing, mußte er Glück haben. Heute war die Gelegenheit günſtig. Wer konnte wiſſen, wann man des Hageren wie— der anſichtig wurde? Sie eilte ins Kino zurück, aber als ſie an Knauers Loge vorbeihuſchte, fühlte ſie ſich angehalten. „Eben wollte ich mich nach Ihnen umſehen, Fräulein Hanni.“ Es war Doktor Knauer. Er drückte ihre Hand und flüſterte. „Mein Kompliment, das macht! Ganz großartig!“ Lore gebührt die Anerkennung, nicht mir. Wollen Sie zu ihr? Sie iſt drüben im Büro.“ Aber er ließ ſich nicht abſchütteln. Die Wiedergeburt der„Favorit⸗Lichtſpiele“ müſſe gefeiert werden. Er erlaube ſich, 2 5 2 amen zu einer Flaſche Sekt einzuladen. 5 Hel 04 i 4 „Ich hoffe, daß er Ihnen ſchmecken wird.“ „Erſtens, ſagte Hanni,„trinke ich keinen Alkohol, das hier haben Sie großartig ge⸗ kun nur unſere Pflicht. Oder ſteht etwa nicht Ganz erſchrocken war er. chelte, als ſie, einen Augenblick aufblickend, die beiden Mädchen erblickte. 5 5 8 ——— 4,8 Milliarden gen Japaniſcher Sonderetfat für den China-⸗Konflikt. Tokio, 18. Februar. Wie vom Finanzminiſterium mitgeteilt wird, wird demnächſt dem Japaniſ Reichstag ein Sonderetat für 00 N zugehen, der mit 4850 Millionen Ben abſchließt. ie militäriſche Lage an den Fronten von Hangtſchau und Wuhu, wo ſich in den letzten Tagen eine lebhafte 5 tigkeit regulärer und irregulärer chineſiſcher Einheiten be. merkbar machte, iſt wieder ruhiger geworden. Nach Mit⸗ teilung von japaniſcher Seite iſt der chineſiſche Durchbruchs⸗ verſuch 30 Kilometer ſüdöſtlich von Wuhu von den japani⸗ ſchen Truppen zum Stehen gebracht worden. Kurzmeldungen Begnadigung durch den Führer Berlin, 18. Febr. Der Führer und Reichskanzler die von dem Schwurgericht in Offenburg gegen dis am 10. Auguſt 1894 geborene Suſanne Hehle wegen Mor⸗ des an ihrem Ehemann, dem Monteur Leopold Hehle, aus⸗ geſprochene Todesſtrafe im Gnadenwege in eine Zuchthaus⸗ 52515 von 10 Jahren umgewandelt. Die Verurteilte hat in er Nacht zum 8. Juni 1937 ihren Ehemann erdroſſelt. Hehle, früher ein fleißiger Arbeiter, hatte ſeit Jahren, vom Erfinderwahn beſeſſen, die Aufnahme jeder Arbeit verwel⸗ gert und ſo ſeine Familie in größte Not und feine Frau in verzweifelte Stimmung gebracht. at Reichs theaterfeſtwoche 1938 in Skuttgarl. Berlin, 18. Febr. Die Reichstheaterfeſtwoche 1938 fin⸗ det unter der Schirmherrſchaft von Reichsminiſter Dr. Goebbels in Stuttgart, der Stadt des Auslandsdeutſch⸗ tums, vom 12. bis zum 19. Juni ſtatt. Berlin. Auf der Ordensburg Sonthofen begann am Don⸗ nerstag die Kreisobmänner⸗Tagung der Deutſchen Arbeits⸗ front. Der große Vortragsſaal nahm zum erſten Male die 800 Kreisobmänner auf, die aus allen Gauen auf die Or⸗ densburg gekommen waren. Täglich ſind zwei große Vor⸗ 1255 von führenden Männern der Partei und der Arbeitg⸗ ront. g Baſel. In der Schweiz greift die Abwehrbewegung ge⸗ en den Bolſchewismus immer weiter um ſich. Nach dem Vorbild verſchiedener anderer Kantone iſt nun auch im in⸗ nerſchweizeriſchen Kanton Obwalden dem Kantonsrat ein Antrag auf Verbot der Kommuniſtiſchen Partei unterbreitet worden. Wien. Das öſterreichiſche Bundeskanzleramt hat an die Leitung des Winterhilfswerkes die Weiſung erteilt, daß deutſche Reichs⸗ und tſchechoflowakiſche Staatsangehörige in die öſterreichiſche Winterhilfe einzubeziehen ſeien. Wien. Der Bundespräſident hat zu Ehren des ſcheiden⸗ den Botſchafters von Papen ein Abſchiedsfrühſtück beran⸗ ſtaltet und ihm bei dieſer Gelegenheit ſeinen Dank für alle im gemeinſamen Intereſſe gelegenen Bemühungen zum Ausdruck gebracht. 5 Bukareſt. Der Kommandeur des 3. Armeekorps hat das Erſcheinen der in ruſſiſcher Sprache erſcheinenden beſſarabi⸗ ſchen Zeitungen, die von der Regierung Goga bereits ver⸗ boten waren, erneut einſtellen laſſen. Warſchau. Eine am Mittwoch in Moskau abgehaltene Sitzung des Oberſten Vollzugsausſchuſſes der Sowjetunjon wird von der polniſchen Preſſe als Beſtätigung der ſetzten Drohungen Stalins angeſehen. Paris. Der deutſche Proteſt gegen die immer noch nicht gal elde Pariſer e gegen das Dritte Reich at bei der Pariſer Linkspreſſe einen Wutanfall zur Folge gehabt, zumal von amtlicher franzöſiſcher Seite zögernd ge⸗ Nn der übelſten Auswüchſe dieſer Ausſtellung einge⸗ chritten wird. Chriſtliche Ortsnamen verſchwinden Paris, 17 Febr. Im amtlichen katalaniſchen Geſetz⸗ blatt erſcheint eine Verordnung, in der ſich der erbitterle Kampf der Bolſchewiſten gegen alles Chriſtliche von neuem beſtätigt In dieſer Verordnung wird die Umbenennung von 110 rotſpaniſchen Städten und Ortſchaften und von vier Kantonen zum Geſetz erhoben, deren bisherige Namen mit dem Wort San angefangen haben, die alſo den Na⸗ men eines Heiligen trugen. „Riedeler iſt mein Name, Herr Doktor. Aber, bitte, ent⸗ ſchuldigen Sie mich jetzt. Ich bin in Eile.“ Und ohne fig länger um ihn zu kümmern, lief ſie fort. Ihre Abſicht, die nebenan gelegene Loge aufzuſuchen, gab ſte auf, weil ſie fürchtete, Knauer könne ihr folgen. Sie eilte den Logen⸗ gang entlang und ſtieß dort die Tür auf.„Notausgang“ ant auf einem rot erleuchteten Schilde. Noch nie war ſie urch dieſe Tür ins Freie getreten. Nun ſah ſie ſich auf einem matt erhellten Hof. Gegenüber erblickte ſie wie⸗ derum eine Tür, und als ſie darauf zuſchritt und ſie öff⸗ nete, erkannte ſie erſt, wo ſie ſich befand: in dem Gang, der zu beiden Seiten mit Photos und Plakaten bedeckt war und der den Zutritt von der Straße zum Kino bildete. And während ſie die Tür hinter ſich zuzog, erkannte ſie noch etwas— daß der hagere Menſch mit dem Raubvogel⸗ geſicht juſt eben das Theater verließ. Er kam den Gang herunter, ging mit gleichgültiger Miene an ihr vorbei und verſchwand im Dunkel der Straße. Er hatte das Kino alſo während der Vorſtellung verlaſſen, woraus hervor⸗ gong daß ihn der Film keineswegs intereſſiert haben onnte. Verſtimmt ſah Hanni ihm nach. Wer war der Mann? Stand er in Knauers Dienſten oder in denen des Unbe⸗ kannten? Donner und Doria, man mußte dahinterkom⸗ men. Dieſe Geheimnistuerei ging auf die Nerven! Aeberhaupt— Knauer! Wie ſiegesſicher er tat!„Fräu⸗ lein Hanni!“ Eine Unverſchämtheit war das, jawohl. Oder war das gar nicht ſo gemeint? Hanni grub die Zähne in die Anterlippe. Ach was, luſtig machte er ich über ſie, weil er über alles Beſcheid wußte. Ganz ſi amüſterte es ihn, zu ſehen, wie ſich die ſo ſeltſam Beſchenkten ab⸗ rackerten. And vielleicht ſtellte ſich dann zuguterletzt alles als ein Witz, als ein ſchlechter Scherz heraus? Nein, nein, ehe man nicht geſchte klar ſah, verdiente Knauer kein ertrauen. Ausgeſchloſſen. Aber dann, kaum drei Minuten ſpäter, ſchmolz Hannis Jorn dahin. In dem Augenblick nämlich, als ſie Knauer gewahrte. Der Anwalt hatte den Theaterraum verlaſſen und ſtand in der Nähe der Kaſſe und ſah ſich ſuchend um. Er war aufgeregt und ſah regelrecht hilflos aus, beinahe verzweifelt. Als er Hanni ſah, lief er auf ſie zu und griff nach ihrer Hand. i a f „Aber, Fräulein Hanni! So heftig!“ Fortsetzung folgt. wird i für Ven tſchau n be. Mit⸗ ruchs⸗ pani⸗ at n die Mor⸗ AUs⸗ haus⸗ at in oſſelt. vom rwel⸗ Frau Vor⸗ 'eitg⸗ ge⸗ dem in- ein ettet Badiſche Chronik Winterhilfsſpende der badiſchen Jäger. (J) Karlsruhe. Landesjägermeiſter Hug ſchreibt zur WH W.⸗Spende der badiſchen Jäger:„Dem Aufruf ihres Reichsfägermeiſters Generalfeldmarſchall Hermann Göring fol⸗ gend, haben die Jäger Badens das Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes 1937⸗38 wieder in großzügiger Weiſe ge⸗ fördert, indem ſie folgende Spenden zur Verfügung ſtellten: 20 Stück Rotwild, 6 Stück Damwild, 19 Stück Sikawild, 2 Stück Schwarzwild, 2 Stück Muffelwild, 925 Stück Reh⸗ wild, 1784 Stück Haſen, 432 Stück Wildkaninchen, 688 Stück Faſanen und 24 Stück Wildenten, im ganzen: 3902 Stück Wild. Neben dieſem Wild wurden noch 3550 Mark Barſpenden abgeführt. Der Geſamtwert dieſer Winterhilfs⸗ ſpende beträgt über 31 000 Mark. Die Jäger unſeres Lan⸗ des dürfen auf dieſe ſchöne Tat mit umſo größerem Stolz zurückblicken, als die Jagdausübung beim Rehwild infolge der Seuchenſperrmaßnahmen in den meiſten Jagdrevieren ſtark behindert war und die Haſenjagd in dieſem Jagdjahr faſt keine Erträgniſſe lieferte. Amſo mehr habe ich Veranlaſ⸗ ſung, meinen badiſchen Jägern für dieſen neuerlichen Beweis ihrer Verbundenheit mit den armen Volksſchichten, denen mit ihrer Hilfe wieder manche Freude bereitet werden konnte, herzlichſt zu danken.“ * Heidelberg.(Drei Soldaten vom Auto ge⸗ ſtreift.) Ein aus Kirchheim ſtammender Autofahrer ſtreifte abends im Kirchheimer Weg einige dort marſchierende Sol⸗ daten. Drei Soldaten wurden beiſeitegeſchleudert und erlit⸗ ten leichte Verletzungen, ſodaß ſie vorübergehende Aufnahme im Krankenrevier fanden. () Lahr.(Vorſicht mit Schneeballen.) Junge Burſchen vergnügten ſich mit Schneeballwerfen. Hierbei wurde in der Mittagspauſe die 16jährige Hilfsarbeiterin Martha Hering ins Auge getroffen; dadurch, daß der Schneeballen Eiskörnchen enthielt, erlitt die Getroffene einen Bluterguß im Unken Auge, ſowie eine Gehirnerſchütterung. Es ſteht noch nicht feſt, ob das Auge erhalten bleiben kann. Dieſer Vor⸗ fall mahnt eindringlich, auch bei dieſem Spiel die nötige Vorſicht walten zu laſſen. Mitten im Berufswettkampf Freie Berufe— Hausgehilfen () Karlsruhe. Stellt man die Teilnehmerzahlen der erſten Jahre des Reichsberufswettkampfes den Zahlen des heutigen Berufswettkampfes aller ſchaffenden Deutſchen gegen⸗ über, ſo iſt die Teilnahmefreudigkeit weitaus größer. And gerade in den oben angeführten Wettkampfgruppen iſt dies der Fall. Wenn heute die Berufsgruppe„Freie Berufe“ ihre Teilnehmerzahl verdreifachen und im Gau Baden ins⸗ geſamt 1800 Teilnehmer melden konnte, davon allein 320 Erwachſene, und die Teilnehmerzahl der Wettkampfgruppe Hausgehilfen von 4000 im vergangenen Jahre auf 7800 in dieſem Jahre ſtieg, dann wird jeder Einzelne die große Be⸗ deutung des Berufswettkampfes für das geſamte ſoziale und wirtſchaftliche Leben des deutſchen Volkes erkennen. Gerade beim letzten Reichsberufswetkkampf war es u. a. möglich, eine Anzahl Jungen mit Volksſchulbildung, die in ihrem Betrieb bisher als Schloſſerlehrlinge tätig waren, durch ihre Leiſtungen im Wettkampf aufs lechniſche Büro zu über⸗ nehmen und dann zur Vervollkommnung ihrer Kenntniſſe aufs Staatstechnikum zu bringen. In dieſem Zuſammenhang ſei hier die weitgehende Anterſtützung des Staatstechnikums erwähnt. Bei der Wettkampfgruppe„Freie Berufe“ iſt der Wett⸗ kampf in dieſem Jahre auf ziemlich viel neue Fachſchaften er⸗ weitert worden, ſo z. B. auf die Wirtſchaftsprüfer, Film⸗ kopierer uſw. Bemerkenswert iſt vor allem auch, daß das geſamte techniſche Büro von Daimler-Benz in Gaggenau ge⸗ ſchloſſen am Wettkampf teilnimmt. und die Hausgehilfinnen. Auch die Hausgehilfinnen ſind mit großem Eifer an ihrer Arbeit geweſen. Sie wurden vor die Löſung berufskundlicher Fragen geſtellt, die ſich vor allem mit den Fragen des Vier⸗ jahresplanes befaßten. Reſteverwertung, völlige Ausnützung aller Nahrungsmittel bilden einen weſentlichen Beſtandteil der geforderten Kenntniſſe. Am Nachmittag ſahen wir ſie bei der Löſung der praktiſchen Aufgaben an ihrer Arbeits⸗ ſtätte, wo ſie einfache und ſchwerere Gerichte zu bereiten hat⸗ ken, bei denen es insbeſondere auf die Sorgfalt für die Ver⸗ wendung der verſchiedenen Zutaten ankam. Durch dieſe Schulung und Anleitung auf allen Gebieten des Berufslebens macht ſich der Berufswettkampf in der ge⸗ ſamten Wirtſchaft und im Handwerk nicht nur allein bei den Jugendlichen, ſondern auch bei den Erwachſenen ſehr be⸗ merkbar. Die Skiwettkämpfe des Arbe itsdienſtes Der erſte Tag im Nordſchwarzwald. Mit der feierlichen Flaggenparade begannen am Don⸗ nerstag am Hundseck im Nordſchwarzwald die auf zwei Tage berechneten Skiroettkämpfe des Reichsar⸗ beitsdienſtes Gau 27(Baden). Ein ſchöner Sonnentag zog herauf, als nach der Meldung durch den ſportlichen Leiter der Veranſtaltung, Oberſtfeldmeiſter Weißer, der Gauar⸗ beitsführer Helff die angetretenen 170 Arbeitsmänner zu einem fairen und ſportlichen Kampf ermahnte. Dann be⸗ gaben ſich 20 Mannſchaften auf die Strecke, um bei ausgezeichneten Schneeverhältniſſen mit 150 em Schnee⸗ höhe den Sieger im amal 6 Kilometer⸗Staffellauf zu ermit⸗ teln. Bei einem Höhenunterſchied ging die Strecke vom Hundseck über den Mannheimer Weg nach Unterſtmatt, dann hinauf zum Hochkopf, über den Frymakerskopf hin⸗ unter zum Ziel im Hundseck. Sieger dieſer Staffel wurde die Abteilung Baden⸗ Baden mit 2.45.20 Stunden, in deren Mannſchaft ſich auch der beſte Einzelläufer, Feldmei⸗ ſter Kienitz, befand, der ſeine 6 Kilometer in 38 Minu: ten bewältigte. Die Baden-Badener erkämpften ſich damit auch den Wanderpreis des badiſchen Innenminiſters, den im Vorjahr auf dem Feldberg die Abteilung Freiſtätt an ſich gebracht hatte. i 85 Abfahrtslauf am Nachmittag gingen 40 Arbeitsmänner vom Auslauf der Sprungſchanze zur Skiwieſe auf die Strecke. Die 400 Meter lange Bahn mit 180 Meter Höhenunterſchied war durch den anziehenden Froſt ſehr ſchnell geworden. Sieger wurde Arbeitsmann Kempf von der Abteilung Rußheim mit 22.4 Sekun⸗ den. In der Mannſchafkswertung führt die Gruppe Bruch al überlegen vor der Gruppe Offenburg und hat auch die beſten Ausſichten, den Wanderpreis des Arbeits⸗ gauführers im kombinierten Lauf zu gewinnen. * Aus den Nachbargauen„ — Reichertshauſen, Kr. Neckarſulm.(Vom Wagen gefallen.) Der 71jährige Landwirt Chriſtian Meßger war einem Fuhrmann aus Aſſumſtadt beim Stangenladen behilflich. Als das Fuhrwerk in einen Waldweg einbog, brach die Langwied, auf der Metzger ſaß. Er fiel vom Wagen und wurde von einem Rad über den Rücken gefahren. Dabei erlitt er ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod ſofort eintrat. — Ebhauſen, Kr. Nagold.(Kind tödlich ver⸗ brüht.) Der dreijährige Sohn des Möbelfabrikanten Chr. Holzäpfel fiel in einem unbewachten Augenblick in einen Keſ⸗ ſel mit heißem Waſſer. Das Kind wurde ſo ſchwer verbrüht, daß es kurz nach der Einlieferung ins Kreiskrankenhaus ſtarb. — Mietingen, Kr. Laupheim.(Unglücklicher Fall) Als die Frau des Forſtwarts Stecher vom Stall kam und einen Topf mit heißem Waſſer von der Stube in die Küche tragen wollte, kam ſie durch den an ihren Schuhen feſtgefro⸗ renen Schnee zu Fall. Das heiße Waſſer ergoß ſich ihr über Geſicht und Oberkörper, wodurch ſie erhebliche Verbrühun⸗ gen erlitt. Hanqu.(Vom Motorrad überfahren). Ein ſchwerer Verkehrsunfall innerhalb der Stadt hat ein Todes⸗ opfer gefordert. Als der 60 Jahre alte Lokomotivführer Saſſenrod beim Herannahen eines Motorradfahrers noch den Fahrdamm überſchreiten wollte, wurde er von dem Motorrad erfaßt und zur Seite geſchleudert. Er trug ſo ſchwere Schädelverletzungen davon, daß er am folgenden Mittag an deren Folgen geſtorben iſt. Oppenheim.(Aufgeklärter Schweinedieb⸗ ſt ahl). Der Schweinediebſtahl bei Gaſtwirt Wetzel hat raſch ſeine Aufklärung gefunden. Als Dieb wurde der Metzger⸗ geſelle Jakob Göth, zuletzt in Mainz, verhaftet Er will das zerlegte Dreizentnerſchwein allein auf einem Fahrrad weg⸗ geſchleppt haben. Man hat die Fleiſchteile bei der Wohnung ſeiner Großeltern in einer Miſtkaute verſteckt gefunden. Die Polizei iſt überzeugt, daß Göth noch Helfer hatte und ſahn⸗ det nach ihnen. Leider iſt ein großer Teil des Fleiſches ſchon verdorben. Armand zum Tode verurteilt Der Spruch des Limburger Schwurgerichts. Limburg. Das Schwurgericht in Limburg verhan⸗ delte gegen den 24jährigen Erwin Armand aus Waſenbach im Unterlahnkreis. Er war angeklagt, am 12. Oktober 1935 die zwei Jahre ältere Käthe Meier aus Marburg getötet zu haben. Am Abend des zweiten Verhandlungstages kurz nach 9 Uhr verkündete der Vorſitzende des Schwurgerichts das Urteil Das Gericht war im weſentlichen den Ausführungen des Staatsanwalts gefolgt und ſah Armand für ſchuldig an. Er wurde wegen Mordes zum Tode verur⸗ tkeikf In der Urteilsbegründung erklärte Landgerichtsdirektor Dr. Haller u. a., daß die doppelte Anwendung von Gift und Mordinſtrument durchaus nicht für eine Kopfloſigkeit des Täters ſpreche. Dieſer habe vielmehr annehmen müſ⸗ ſen, man könne das Röcheln der Vergifteten bis auf die Landſtraße hören und habe ſie deswegen auch noch erſchla⸗ gen. Was die Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten an⸗ gehe, ſo ſei das Gericht in dieſer Beziehung völlig den Be⸗ kundungen des Sachverſtändigen Dr. Gieſe gefolgt. Nach all dem ſei der Angeklagte des Mordes ſchuldig, und die einzige Strafe, die das Geſetz für dieſes Verbrechen ver, hänge, ſei der Tod. a Zwei Knaben beim Schlittenfahren tödlich verunglückt. — Maiblingen. Der neunjährige Knabe Hans Malſch fuhr mit ſeinem Kameraden, dem ſechsjährigen Erich Lin⸗ ſenmaier, in der Nähe der Waldmühle auf einem Schlitten einen ſteil abfallenden Feldweg hinunter. Ein dem Schlit⸗ ten entgegenkommender Laſtkraftwagen konnte von ſeinem Fahrer zwar im letzten Augenblick abgebremſt werden, doch war es bereits zu ſpät, das kommende Unglück zu verhindern. Infolge der ſtarken Vereiſung des Weges konnten die Buben den im Schuß befindlichen Schlitten nicht mehr anhalten, und ſo ſtießen ſie mit ſtarker Wucht gegen den Laſtkraftwagen. Der kleine Linſenmaier war ſofort tot, während Malſch im Kreiskrankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. * — Ludwigsburg.(Auseianderſetzung mit dem Meſſer.) Auf dem Wilhelmsplatz kam es abends zwiſchen zwei Männern wegen familiärer Streitigkeiten zu einer Aus⸗ einanderſetzung, in deren Verlauf der eine ein Meſſer zog und ſeinem Gegner mehrere Stiche beibrachte. Der Verletzte mußte im Kreiskrankenhau Aufnahme finden. ib Strenger Froſt im Allgäu. In der Nacht ſank das Thermometer auf minus 17 Grad, womit eine Temperatur erreicht wurde, die im Dezember und Januar nur kurze Zeit feſtzuſtellen war. Bei tiefer Schneelage und ſtarkem fame zeigt ſich die Landſchaft in prächtigem Winter⸗ muück. i Geiſtesſchwacher erſchoß ſeinen Bruder. Der geiſtes⸗ ſchwache Johann Rottler in Oberdünzig bei Vohburg hat ſeinen um ein Jahr jüngeren Bruder erſchoſſen. Innerhalb einer Stunde war der Schwerverletzte eine Leiche. ib Gefangener ſprang aus dem Zug. Der 20 Jahre alte Max Sing aus Türkheim war wegen Betrugs und mehrerer Fahrraddiebſtähle feſtgenommen worden. Nun ſollte er in das Landgerichtsgefängnis Memmingen eingeliefert wer⸗ den, weshalb er abends mit dem Triebwagenzug in Be⸗ gleitung eines Gendarmeriebeamten von Mindelheim nach Memmingen transportiert werden ſollte. Kurz vor Mem⸗ mingen ſprang Sing gegen 18 Uhr aus dem in voller Fahrt befindlichen Triebwagen. Der Beamte, der ihn fab halten wollte, wurde von dem Flüchtenden aus dem fah⸗ renden Zug geriſſen und ſtürzte auf den Bahndamm, wo er mit ſchweren Verletzungen liegen blieb. Obwohl ſofort eine umfaſſende Verfolgung des Häftlings, der in der Däm⸗ merung in die nahen Wälder entkam, aufgenommen wurde, konnte Sing noch nicht aufgegriffen werden. I Mord an der Geliebten. In den Abendſtunden er⸗ ſchoß in den Lechauen unterhalb Landsberg ein gewiſſer Eduard Huber ſeine Geltebte, die 22 Jahre alte Hausange⸗ ſtellte Maria Widmann von Geltendorf. Der Mörder ließ ſein Opfer liegen, durchſchwamm den Lech und begab ſich mit naſſen Kleidern nach Hauſe. Ein Soldat fand die Leiche des Mädchens und alarmierte die Polizei, die nach kurzer Zeit den Mörder aus dem Bett heraus verhaftete. Huber gab zu, die Tat aus Eiferſucht begangen zu haben a Hund im Schafpferch. In Kiſſing bei Augsburg hatte ein Schafhalter wegen der Kälte ſeine Schafherde in einem Stall untergebracht. Nachts drang ein Hund in den Stall ein. Durch ſein Erſcheinen wurde unter den Tieren eine 1 3 77 der wertvollen e und 1. a f ämmer wurden teils erſtickt teils erdrü 25 Monate Gefängnis und rechnete drei. 3 ſuchungshaft an. P. nahm die Strafe an a 14 44 1% Aten„„ 5 Tauſende für eine Briefmarke Die wertvollſte Brieſmarke der Welt wurde kürzlich ver⸗ ſteigert und erzielte einen Preis von 7500 Pfund; in deut⸗ ſcher Währung rund 90 000 Mark. Nach dieſer Britiſch⸗ Guayana⸗Ein⸗Cent⸗Murke wurde als zweitwertvollſte Marke eine ſchwediſche für 5000 Pfund in deutſcher Wäh⸗ dung 60 000 Mark abgegeben. Viel Geld für ein kleines be⸗ drucktes Stückchen Papier, deſſen Wert nicht nach gewöhn⸗ 1 ſondern nach Liebhabergeſichtspunkten wir Einen noch höheren Wert als dieſe beiden Briefmarken, die zufällig an der Spitze der Sammlermarken ſtehen, ſtellt eine deutſche Marke dar einen Wert, der ſich nicht in Wor⸗ ten oder Zahlen ausdrücken läßt, ſondern aus einem edlen 18 heraus geboren iſt und ein ganzes Volk zum Paten at. Ein höherer ſittlicher Wert liegt in der WHW⸗Brief⸗ marke, die heute von jedem gemeinſchaftsbewußten Volks⸗ genoſſen benutzt wird. Verwende daher auch Du die WH W⸗ Briefmarke im Dienſt an der Gemeinſchaft! * Regelung des Fettbezugs. Da die Haushaltsnachweiſe zum Fettbezug für 1938 in Mannheim ſeit längerer ausgegeben find, haben die für 1937 ausgeſtellten Haushalts⸗ nachweiſe ihre Geltung verloren. gewertet Den 70. Geburtstag kann heute Herr Albert Ries, Offenburgerſtraße 13, in noch guter geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit begehen. Unſere beſten Wünſche. Freier Sonntag im Schloßmuſeum. Sonntag, 20. Febr. iſt der Eintritt in das Schloßmuſeum in der Zeil von 11—16 Uhr unentgeltlich. Die Beſucher haben Gelegenheit, die neugeordneten Prunkräume zu beſichtigen, die in den letzten Wochen in Schloßmuſeum durchgeführt wurden. Elmendorff nach Berlin verpflichtet Mannheim, 18. Febr. Der am Mannheimer Nattonal⸗ theater mit großem Erfolg tätige Dirigent Karl Elmendorff wurde mit Beginn der neuen Spielzeit an die Staatsoper in Berlin verpflichtet. Er hat bereits in der laufenden Spielzeit als Gaſt öfter an der Staatsoper dirigiert. In Mannheim, wo Karl Elmendorff die Oper am National⸗ theater auf eine weit über den Durchſchnitt hinausgehende, viel beachtete Höhe brachte, ſieht man dieſen genialen Diri⸗ genten nur mit größtem Bedauern ſcheiden. Bei dem iter⸗ nationalen Ruf jedoch, den Elmendorff in den letzten Jahren ſich erworben hat— er wurde zu Gaſtkonzerten nach Paris, Ikalien uſw. geholt— war ſein Scheiden ſchon lange zu be⸗ fürchten. — Anbietungspflicht von Reiſezahlungsmitteln. Die Laufzeit der beſonderen Reiſezahlungsmittel iſt auf drei Monate hinaufgeſetzt worden. Die Reichsſtelle für Deviſen⸗ bewirtſchaftung hat der Wirtſchaftsgruppe Privates Bank⸗ ewerbe beſtätigt, daß die Anbietüungspflicht für die auf Grund der Reiſeverkehrsabkommen ausgegebenen beſonde⸗ ren Reiſezahlungsmittel erſt mit Ablauf der Laufzeit der n entſteht, alſo jetzt erſt nach drei Monaten. tellt ſich aber ſchon vor Ablauf der Laufzeit heraus, daß die Reiſe nicht innerhalb dieſer Laufzeit angetreten werden kann oder ſoll, ſo entſteht die Anbietungspflicht ſchon zu dem Zeitpunkt, in dem dies endgültig feſtſteht. Wegen der erweiterten Freigrenze von 20 Mark für Reiſen in Län⸗ dern, die nicht an Deutſchland angrenzen, gilt: Die Zah⸗ lungsmittel ſind ſpäteſtens einen Monat und drei Tage nach Erwerb anzubieten, wenn der Reiſende ſie dann noch beſitzt. Iſt die Reſſe beendet, ſo ſind die dann noch vorhandenen Zahlungsmittel binnen drei Tagen nach Rückkehr anzubie⸗ ten. Die Reiſezahlungsmittel können bei jeder beliebigen Reichsbankanſtalt angeboten werden Es iſt nicht erforder⸗ lich, daß eine örtlich unzuſtändige Deviſenbank die für den Reiſenden zuſtändige Reichsbankanſtalt von der Ablie⸗ ferung benachrichtigt. — Ueberſchreiten der Keichsantobahnen. Im Einver⸗ nehmen mit dem Generalinſpektor für das deutſche Stra⸗ ßenweſen gibt der Reichsjägermeiſter bekannt, daß Jagd⸗ ſchutzbeamte, die ſtaatliche Hoheitsrechte ausüben, die Reichsautobahnen in Ausübung ihres Dienſtes ohne Er⸗ laubniskarte betreten dürfen. Darüber hinaus auch den Jagdberechtigten die allgemeine Erlaubnis zu geben, iſt mit Rückſicht auf die Verkehrsgefährdung und behinderung nicht möglich. In beſonders gelagerten Fällen werden auf Antrag Erlaubniskarten ausgeſtellt. — Der Berluſt des Doktorgrades. Der Verluſt des aka⸗ demiſchen Grades tritt, wenn durch rechtskräftiges Straf⸗ urteil dem Inhaber die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt worden ſind, gemäß 8 3 StGB. kraft Geſetzes ein. In ſol⸗ chen Fällen bedarf es ſeitens der zuſtändigen Hochſchule lediglich eines Beſchluſſes, der dieſe Tatſache feſtſtellt. Ein Rechtsmittel dagegen iſt nicht gegeben. Die Benachrichtt⸗ gung der zuſtändigen Ortspolizeibehörde hat daher ſogleich — neben der Anzeige hierher— zu erfolgen. Jugend ſchutzkammer Mannheim Mannheim. Eine bewegte Vergangenheit hat der 50⸗ jährige, aus Germersheim ſtammende und heute in Schwet⸗ zungen wohnhafte Angeklagte Heinrich Waldſchmidt, der ſchon in der Vorkriegszeit wegen ſittlicher Verfehlungen zu Gefäng⸗ misſtrafen verurteilt werden mußte. In der 5 zeigte ſich die moraliſche Verkommenheit dieſes Menſchen am deutlichſten durch die traurige Tatſache, daß er ſeine ee ter an einen Marokkaner verkuppelte und damit der Anzucht Vorſchub leiſtete. Im Auguſt 1937 verhängte die Mann⸗ heimer Strafkammer zwei Jahre vier Monate en über W. wegen Sittlichkeitsverbrechens an ſeinen beiden Stief⸗ töchtern, welche Strafe der Angeklagte gegenwärtig abbüßt. In der Zwiſchenzeit ſind nun weitere Verbrechen des Ange⸗ klagten aufgedeckt worden, deren Begehung zeitlich vor den Straftaten an den Stieftöchtern liegt. Es handelt ſich um Un⸗ zuchtsperbrechen an einem minderjährigen Jungen, der dadurch ſyſtematiſch verdorben wurde. In einem anderen Falle blieb es beim Verſuch. Unter Einbeziehung der letztjährigen Strafe verürteilte die Jugendſchutzkammer den Angeklagten zu drei Jahren drei Monaten Zuchthaus und rechnete die bereits ver⸗ büßte Strafzeit an. i i Der 30jährige Auguſt Plattner aus Ludwigshafen, wohn⸗ haft in Mannheim, 390 ſich an ihm bei Ausübung des Sports anvertrauten Jugendlichen vergangen und dieſe Laſter .... 1 5 e 775 ängte r den bisher unbeſtraften ben ein Jahr 5 ö 5 ate Anter⸗ Die größte Volkszählung Am 17. Mai 1938— Auch Berufs- und Betriebszählung Durch Geſetz vom 4. Oktober 1937 hat der Führer und Reichskanzler die Durchführung einer Volks-, Berufs- und Betriebszählung im Jahre 1998 angeordnet. Unterm 21. Januar 1938 hat der Reichs. und Preußiſche Wirtſchafts⸗ miniſter die Verordnung zur Durchführung dieſes Geſetzes erlaſſen und als Tag der Zählung den 17. Mai 1938 be⸗ ſtimmt. Es iſt dies die zweite umfaſſende Zählung dieſer Art, die im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland durchgeführt wird; die erſte Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebszählung im Drit— ten Reich fand alsbald nach der Machtübernahme im Früh⸗ jahr 1933(im Saarland im Frühjahr 1935) ſtatt. Die Zählung 1938 wird einheitlich im ganzen Deutſchen Reich durchgeführt. Sie ſoll für zahlreiche wichtige Aufga⸗ ben auf dem Gebiete der allgemeinen Staatsführung, der Verwaltung, der Bevölkerungspolitik, der Wirtſchafts⸗ und der Sozialpolitik, der Schul und Kulturpolitik und des ganzen öffentlichen Lebens neue Grundlagen zur Beurteilung der Verhältniſſe von Volk und Wirtſchaft lie⸗ fern; darüber hinaus dient ſie in beſonderem Maße den Zwecken des Vierjahresplanes. Die Wandlun⸗ gen im Bevölkerungsaufbau ſeit 1933, die beruflichen Um⸗ ſchichtungen, die Ausrichtung unſerer Volkswirtſchaft auf weitſchauende Planung, die Maßnahmen zur Erringung der Nahrungs- und Rohſtoffreiheit und vieles andere ma⸗ chen es erforderlich, ſich ein klares Bild über die für die weiteren Maßnahmen verfügbaren Arbeitskräfte und Ar⸗ beitsſtätten zu verſchaffen. Das Zählungswerk beſteht aus einer Volkszählun g, einer Berufszählung, einer landwirtſ chaft⸗ lichen Betriebszählung und einer Zählung aller nicht landwirtſchaftlichen Arbeitsſtätten. Es umfaßt alſo mehrere Zählungen zugleich, die inhaltlich und organiſato⸗ riſch miteinander verbunden ſind und die, alle am gleichen Stichtag durchgeführt, ſich gegenſeltig ergänzen. Die Unterlagen zur Volks⸗ und Berufs zäh⸗ lung, die erhebungstechniſch eine Einheit bilden, werden mit Hilfe der ſogenannten Haushaltungsliſte ge⸗ wonnen. In der Haushaltungsliſte ſind ſämtliche zur Fami⸗ lie oder Haushaltung gehörigen Perſonen einzeln aufzu⸗ führen mit den nötigen Angaben über Geſchlecht, Alter, Familienſtand, Religionszugehörigkeit, Staatsangehörig⸗ keit, Mutterſprache, Volkszugehörigkeit, über den Beruf und etwaige Nebenberufe. Dieſe Unterlagen ermöglichen eine eingehende Gliederung des geſamten Bevölkerungsbeſtan⸗ des nach den individuellen Eigenſchaften und der beruf⸗ lichen Tätigkeit der einzelnen Einwohner des Reiches. Die Volkszählung wird ergänzt durch beſondere fami⸗ Uenſtatiſtiſche Feſtſtellung(Kinderzahl der Ehen uſw), die wichtige Unterlagen für die Durchführung der nationalſozialiſtiſchen Bevölkerungspolitik liefern. Außer⸗ dem iſt mit der Volkszählung erſtmalig eine Abſtam⸗ mungserhebuns verbunden, durch die zuverläſſige Unterlagen für die Zahl der Juden und der jüdiſchen Miſch⸗ Unge gewonnen werden können. Die landwirtſchaftliche Betriebszählung oll Aufſchluß geben über Zahl und Größe der landwirk⸗ ſchaftlichen Betriebe, über die Gliederung der in der Land⸗ wirtſchaft tätigen Arbeitskräfte, über die landwirtſchaftliche od udenutzuig den Viehbeſtand, den Stand der landwirt⸗ ſchaftlichen Technik(Maſchinenverwertung uſw.)— Unter. lagen, die für die planmäßige Weiterführung unſerer Agrarpolitik von grundlegender Bedeutung ſind. Die Arbeitsſtättenzählung erfaßt alle nicht⸗ landwirtſchaftlichen Arbeitsſtätten. Sie erſtreckt ſich diesmal nicht nur auf alle Handwerks⸗, Induſtrie⸗ und Handels⸗ betriebe, ſondern darüber hinaus auch auf alle Arbeitsſtät⸗ ten der Behörden, der Partei und ihrer Gliederungen, der freien Berufe uſw. Es handelt ſich um das größte Jählungswerk, das je im Deutſchen Keich durchgeführt wurde. Es kann nur dann mit vollem Erfolg zum Abſchluß gebracht werden, wenn die geſamte Bevölkerung ſich in den Dienſt der Sache ſtellt, wenn im beſonderen die zur Ausfüllung verpflichteten Fa⸗ milienvorſtände und Betriebsleiter die Fragebogen ſo ge⸗ wiſſenhaft und ſo pünkklich wie möglich beantworten. Die Angaben der einzelnen Familien, Perſonen und Betriebe unterliegen der Amtsverſchwiegenheit ſedes Eindringen in die Vermögens⸗ und Einkommensver⸗ hältniſſe iſt nach§8 4 des Geſetzes vom 4. Oktober 1937 aus⸗ geſchloſſen. Die Durchführung der Zählungen innerhalb einer jeden Gemeinde liegt den Bürgermeiſtern ob, die auch die Zähler zu beſtellen haben Insgeſamt werden für die Durchfüßh⸗ rung der Erhebungen in den 50 000 Gemeinden des Deut ſchen Reiches rund 600 000 ehrenamtliche Zähler bendtigt. Die Zählung wird eine Art Momentaufnahme von Volk und Wirtſchaft darſtellen Zur Gewin⸗ nung eines zutreffenden Bildes ſoll daher möglichſt alles vermieden werden was das normale Bild erheblich ver⸗ ändern kann. Es ſollen deshalb nach der Durchführungs⸗ verordnung Veranſtaltungen, welche den Stand der ortsan⸗ weſenden Bevölkerung vorübergehend weſentlich verändern können, wie Feſtverſammlungen, Jahr⸗, Kram⸗ und Vieh⸗ märkte, große Gerichtsſitzungen und dergleichen, zur Zeit der Zählung möglichſt vermieden werden. Bei der großen praktiſchen Bedeutung des Zählungs⸗ werkes und dem hohen Stand der ſtaatsbürgerlichen Ein⸗ ſicht im ganzen deutſchen Volk darf damit gerechnet werden, daß die Bevölkerung, wie auch bei früheren ähnlichen Ge⸗ legenheiten, wieder bereitwillig mitwirken wird, um die geſtellte Aufgabe einer umfe ſenden Inventur unſeres Vol⸗ kes und unſerer Volkswirtſchaft mit vollem Erfolg durch⸗ zuführen. Die Kraftfahrzeug verſicherung Neuregelung.— Beitragsſätze geſenkt. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat durch Verordnung vom 14 Februar die Grundlage für die ge⸗ ſamte Kraftfahrzeugverſicherung geregelt, indem er einen Einheitstarif für alle in Deutſchland tätigen Verſi⸗ cherungsunternehmungen feſtlegt. In Fühlungnahme mit der Verſicherungswirtſchaft ſind außerdem die Beitrags⸗ ſätze zur Haftpflichtverſicherung bei allen Krafträdern und bei mehr als 80 v. H. der Perſonenkraftwagen erheb⸗ lich geſenkt worden. Mit dieſen Maßnahmen iſt gleichzeitig eine Berufs⸗ bereinigung verbunden: Kraftfahrzeug⸗Herſteller, Händler,-Reparaturanſtalten und ⸗Abſatzfinanzierungsin⸗ ſtitute ſind in Zukunft von der Vermittlung von Kraftfahr⸗ zeugverſicherungen ausgeſchloſſen. Faſt alle in Deutſchland tätigen Kraftfahrzeughändler— ungefähr 8000— befaßten ſich bisher auch mit der Verſicherungsvermittlung, wobei etwa 200 von ihnen ſich in beſonders ſtarkem Maße darin betätigen. Die Neuregelung iſt in enger Fühlung mit der Ver⸗ ſicherungswirtſchaft zuſtandegekommen und beſchränkt ſich auf die Haftpflichtverſicherung, die auf dieſem Gebiet den bei weitem wichtigſten Verſicherungszweig darſtellt. Aus ſo⸗ zialen Gründen ſind in der Neuregelung die kleineren Fahrzeuge beſonders begünſtigt worden. — Gebührenfreie Platzkarten für Kinder unter vier Jah⸗ ren. Erſt vor wenigen Wochen hat die Reichsbahn begrü⸗ ßenswerte Maßnahmen getroffen, Mültern mit kleinen Kin⸗ dern das Reiſen zu erleichtern. Sie ſorgt dafür, daß ihnen in Perſonenzügen ein Traglaſtenabteil zur Verfügung ſteht, in dem nicht geraucht werden darf, und auch in den D- und Eilzügen werden Nichtraucherabteile 3. Klaſſe„vorzugsweiſe für Mütter mit kleinen Kindern“ bereitgeſtellt. Außerdem hat das Jugbegleitperſonal Anweiſung, dafur zu ſorgen, daß der reiſenden Mutter nach Möglichkeik ein zweiter Platz zur Ver⸗ fügung geſtellt wird, auf den ſie ihr Kleines betten kann. Dieſe Maßnahmen haben inzwiſchen noch eine ſinngemäße Ergänzung erfahren. Bei Benutzung von Zügen, für die Platzkarten ausgegeben werden, können Reiſende mit Kindern unter vier Jahren jetzt außer für ſich ſelbſt auch Plätze für ihre Kinder beſtellen. Ein Fahrausweis braucht für die Kinder nicht gelöſt zu werden. Die Kisder⸗Platzkarten wer⸗ den gebührenfrei ausgeſtellt und zur Verhütung von Miß⸗ brauch mit dem handſchriftlichen Vermerk„Kind“ verſehen. —, Steuerpflicht von Heirals. und Geburtshilfen. Nach 8.3, Ziffer 12 EStch bleiben ſteuerfrei„Heiratsbeihilfen, die an Arbeitnehmerinnen beim Ausſcheiden aus dem Dienſtverhältnis gewährt werden, und Geburtsbeihilfen In der Lohnſteuer⸗Durchführungsverordnung,§ 6, Ziffer 11, ſind die Vorausſetzungen für die Steuerfreiheit von Hei⸗ ratsbeihilfen an Arbeitnehmerinnen des näheren feſtgelegt. Geburtsbeihilfen ſind nach§ 6, Ziffer 12, der Lohnſteuer⸗ Durchführun sverordnung ſteuerfrei, wenn der Arbeitslohn des Arbeitnehmers in dem der Geburt des Kindes voraus⸗ gehenden Lohnzahlungszeitraum 520 Mark monatlich(120 Mark wöchentlich) nicht überſteigt. Marktberichte Mannheimer Schweinemarkt v. 17. Febr. Auftrieb und Preiſe: 151 Läufer 29 bis 40, 550 Ferkel, bis ſechs Wochen 18 bis 17, über ſechs Wochen 18 bis 28 Mark. Marktver⸗ lauf: ruhig. Mannheimer Wochenmarkt v. 17. Febr. Vom Statiſti⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo im Reichspfennig ermittelt: Kartoffeln 4,4 bis 5, Salatkar⸗ toffeln 8; Wirſing 12 bis 15; Weißkraut 7 bis 12; Rotkraut 10 bis 15; Blumenkohl, St. 20 bis 80; Roſenkohl 28 bis 30; Gelbe Rüben 8 bis 10; Rote Rüben 7 bis 10; Spinat 20 bis 25; Zwiebeln 12 bis 13; Schwarzwurzeln 18 bis 35; Kopfſalat, St. 10 bis 35, Endivienſalat, St. 5 bis 25, Feld⸗ ſalat 80 bis 100; Tomaten 40 bis 60; Rettich, St. 5 bis 5 20: Meerrettich. St. 10 bis 50: Beſuch im Lager Walldorf Ein Nachmittag bei unſeren Arbeitsmaiden. Kürzlich erſt konnten wir von der Entwicklung des frei⸗ willigen weiblichen Arbeitsdienſtes in Baden berichten, das i Kürze etwa 21 Lager im ganzen Land beſitzen wird. Jedoch iſt dieſer begonnene Ausbau immer noch Anfang am großen Werk der weiblichen Erziehung gemeſſen. Dieſer Tage hatte der Vertreter unſeres Blattes im Rahmen der Landespreſſe⸗ konferenz Gelegenheit, das Lager des weiblichen Arbeitsdien⸗ ſtes in Walldorf b. Wiesloch zu beſuchen. Hübſch gelegen, wunderſchön gepflegt und mit eigenen Händen ausgebaut, dient es etwa 40 Mädchen zum vierteljährlichen Aufenthalt Aus allen Gegenden und aus allen Schichten ſetzt ſich die Be⸗ legſchaft zuſammen, um hier im freiwilligen Dienſt mitten im Volke zu ſtehen, und mit deſſen Lebenserſcheinungen praktiſch in Berührung zu kommen. Adrett ſtehen die friſchen Mädels in ihren ſchmucken, kleidſamen Uniformen vor dem Haus, und begrüßen uns mit friſchem Lied. Wir haben das Haus beſichtigt, wir haben in die ſchlichten Räume, die doch ſo ganz von Geſchmack geprägt ſind, Einblick genommen, Farbe, einfaches Möbelſtück, Blu⸗ men, handgewebte Teppiche, Bild und Buch zeugen alle von dieſem Geiſt unſerer Tage, der von einer neuen Gene⸗ ration kündet. Es ginge zu weit, ſich mit den Duſchräumen, den Aufenthaltsräumen und den Schlafſälen zu befaſſen, die alle in dieſem ſelben, edlen Stil gehalten ſind. Blicken wir lieber in die Geſichter der Maiden, die uns alle ohne große Worte mit der Friſche ihres Ausdrucks davon künden, daß ſie ſich hier in Gemeinſchaft und Arbeit wohlfühlen. Das iſt es überhaupt! Es iſt das Erlebnis der Gemeinſchaftlichkeit, und das Erlebnis als Helferin in eine kinderreiche Familie zu kommen, dem Bauersmann mit Hand anzulegen und die Wirklichkeiten des Lebens einmal in einem ganz anderen Lichte zu ſehen. Gearbeitet wird ſieben Stunden, die andere Zeit iſt in Unterricht, Singen, Gymnaſtik und wohl auch Arbeit im Hauſe ausgefüllt. Was auffällt und uns auch die Lager⸗ führerin beſonders unterſtreicht, iſt, daß Wert darauf gelegt wird, nicht in„militäriſch uniformiertem Geiſte“ durch die Tage zu gehen, ſondern ſich hier ſchon etwas von dem gebildet hat, was die Reichsjugendführung mit dem Werk„Schön⸗ heit und Glaube“ anerſtrebt. Man könnte noch viel erzählen von all dem Schönen und durchaus Neuen, das uns hier auf Schritt und Tritt begeg⸗ net; es iſt doch ein Lager wie alle in Baden, und auch dem Reiche ſind. Keine der Maiden hat es bereut, in dieſe Ge⸗ meinſchaft eingetreten zu ſein, und einen Gewinn für das Leben mitgenommen zu haben aus dieſen Wochen fröhlicher und doch ſo ernſter Gemeinſchaft. Aufgenommen wird jedes Mädel zwiſchen 17 und 28 Jahren, und jedes Mädel im Lande ſollte es ſich doch mal ſehr genau überlegen, ob es nicht die Zeit im freiwilligen weiblichen Arbeitsdienſt mitmachen will, denn hier werden nicht nur die Fähigkeiten, die in ſedem geſunden Mädel ſchlum⸗ mern, geweckt, ſondern es wird auch dasjenige, was in jedem Menſchen in beſonderer Hinſicht an Lebensbegabung mit auf die Welt gegeben wird, geweckt und gefördert. Der Feierabend wird zuweilen gemeinſchaftlich geſtaltet, aber auch iſt auf der anderen Seite wiederum Gelegenheit genug, daß jede Maid das nötige Alleinſein findet, das zur Entwicklung des inneren Menſchen ſo notwendig iſt. So ſtehen unſere Mädels in der Arbeit um das Wohl des Volkes, in der Familie und Welt, und aus alledem er⸗ kennen wir ein Pochen des neuen Rhythmus unſerer Tage, Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 18. Februar: Miete F 17 und 1. Sondermiele F 9 und für die NSG.„Kraft durch Freude“ Kultur⸗ gemeinde Mannheim Abt. 348 bis 350: Muſikaliſcher Komödienabend: Tanzphantaſie, von Julius Weis⸗ mann; Suſannens Geheimnis, Oper in einem Akt von Ermann? Wolf⸗Ferrari; Petruſchka, Ballett vin Jaor Strawinſky. Anfang 20, Ende gegen 22 Uhr. Samstag, 19. Februar: Außer Miete: Faſchings⸗Kaba⸗ rett: Vo— Po— Po(Von Pol zu Pol). Eine karnevaliſtiſche Weltreiſe. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Abr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). onntag, 20. Februar: Nachmittags⸗Vorſtellung für die NSG.„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Mann⸗ heim Abt. 574 bis 576, 605 bis 607, Jugendgruppe Nr. 1 bis 750, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Schwarzer Peter. Eine Oper für große und kleine Leute, Muſik von Norbert Schultze. Anfang 14, Ende 16.45 Ahr.— Abends: Außer Miete: Faſchings⸗Kabarett: Vo— Po— Po(Von Pol zu Pol). Eine karnevaliſtiſche Weltreiſe. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ gehoben). 67 Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Regelung des Fettbezugs. 9 Jerſammlungs⸗ Kalender. 5 Da die Haushaltsnachweiſe zum Felibezug für 1938 in Mannheim ſeit langerer Zeit ausgegeben ſind. haben die für 1937 ausgeſtellten Haushaltsnachweiſe ihre Geltung verloren. In Vertrelung: Or. Walli, Bürgermeiſter. Oeffentliche Erinnerung Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat Januar 1938 her⸗ rührenden Gebühren werd en bis eſtens 18. Februar 1988 zur Nin an die Stadtkaſſe Mann⸗ eim fällig; eindegerichtsgebühren, Miet einigungsamtsge bühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicher⸗ ren, Desinfektionsge⸗ Da Baugedühren, Orts⸗ gerichts gebühren. An dieſe Jahlungen wird erinnert. Wer nunmehr 3 ſpäteſtens 22. Februar 1938 9 t nach den Vorſchriften dad. meindebetreibungsordnung eine Ver ſüumntsgebühr in Höde von 2. H. der Schuldigkeit zu entrichten Der Schuldner dat außerdem die mit dohen Koſten verbundene 8 erwarten. e deſondere Mahnung jedes einzelnen Süumigen erfolgt nicht. Fußballvereinigung. Heute abend wie üblich Training für en in der Reithalle zu den feſtgeſetzten Zeiten. ßend Spielerverſammlung. * Billige Küchen Büfett ö werden schnell beseitigt durch * komplette Küchen 165.— 175.— 185— Hch. Baumann& Co. Mannheim Verkaufshäuſer: T 1, 7—8. ** mit Garantie morke. Jett auch B. extra verst. in Toben 1.95. Segen Pickel, Mitesset Venus Stärke Ssschleurigte Wirkung durch Venus Sesichtswosser 8.80, 1.38. 2.20. Sermania-Drog. Höllstin. Stadtkaſſe. Ein komplettes Kaffee a. eig. Röſterei E 12 er von 55 4 an. Lein ecrünke Müchfaſtee 1 Kenmode 250 er 38 4. zu ver baufen. Cerier f Fette- Jet u erfragen 50 fr 60 8 Hauptſtr 109. leseftefen Lebensmittel. Wiagt Serin! Soßceröſterel. Die Vatiete-ensation Aer lade muligen Altisten. Ein Film wie„Tru mit: Albrecht Schönhals. Hilde von Stolz usw. Heute Freitag bis Montag. Palast. frei⸗ das edoch roßen hatte reſſe⸗ dien⸗ egen, baut, thalt. Be⸗ in im ktiſch ucken, s mit en in prägt Blu⸗ alle Hene⸗ men, aſſen, licken ohne nden, Das hkeit, milie d die deren ſt in t im ager⸗ jelegt die ildet chön⸗ und egeg⸗ dem Ge⸗ das licher 5 8 mal ligen erden lum⸗ dem auf bend der Maid teren Bohl t er⸗ Je, niele Itur⸗ ſchet Zeis⸗ Akt von aha⸗ Eine 2.30 Berlin, 18. Februar 1938. Lieber Freund! Recht ſo, daß Sie auch in dieſem Jahre die deutſche Autoſchau, die Internationale Automobil- und Motorrad⸗ ausſtellung in Berlin, beſuchen wollen! Kommen Sie wie⸗ der nach Berlin, und ſchauen Sie ſich an, was in der deut⸗ ſchen Kraftfahrzeuginduſtrie in herrlicher Gemeinſchafts⸗ arbeit Wiſſenſchaftler und Techniker und Handarbeiter geſchaffſen haben. Es iſt auf jeden Fall ſehenswert, auch wenn in dieſem Jahre Senſationen fehlen ſollten. Nicht darauf kommt es nämlich an, immer neue For⸗ men und überraſchende Konſtruktionen zu erſinnen, ſon⸗ dern in ſyſtematiſcher und zäher Arbeit das Beſtehende zu verbeſſern und zu entwickeln. Der heutige Stand der Technik des Kraftfahrzeuges iſt beileibe nicht endgültig, im Gegenteil, viele Probleme wollen gelöſt werden, und wenn ſie gelöſt ſind, werden ſie vielleicht eine völlige Um⸗ kehrung des heutigen Zuſtandes herbeiführen. Aber noch ſind ſie nicht gelöſt, noch werden die Fahrzeuge von flüſ⸗ ſigem Treibſtoff angetrieben, noch iſt ein wichtiger Be⸗ ſtandteil der Vergaſer. Das ändert ſich vorläufig nicht, und niemals ohne jeden Uebergang. Deshalb iſt es heute viel wichtiger, wenn die raſtloſen Konſtrukteure eine— ſagen wir einmal— Verlängerung der Lebensdauer des Motors um einige zehntauſende Kilometer erreichen. Da⸗ mit iſt dem Fortſchritt mehr gedient als mit einer für den Augenblick geſchaffenen Senſation, die ihr Leben mit dem Tage des Ausſtellungsſchluſſes ruhmlos aushaucht. Die Berliner Autoausſtellung iſt nämlich trotzdem eine Schau des Fortſchritts, und dem Fortſchritt huldigt ihr Leute in der Provinz ja viel mehr, als wir„fixen“ Jun⸗ gen in der Reichshauptſtadt ahnen und als ihr ſelber wahrhaben wollt. Vor allem, wo euch der Fortſchritt des 20. Jahrhunderts in der ſchnittigen Geſtalt eines Kraft⸗ fahrzeuges entgegenrollt, ſeid ihr genau ſo beſeſſen und begeiſtert wie wir, die ſchon den Maſſenanſturm des Autos ahnen können. Auf der Berliner Autoſchau rollen die Fahrzeuge nicht, weil ſie nicht rollen dürfen, aber ſie laſſen hinter dem glänzenden Lack, den ſpiegelnden Be⸗ ſchlägen, unter den niedrigen und hohen Kühlern und unter dem Rahmen eine ungeheure Kraft vermuten, die ſie, wenn ihre Stunde geſchlagen hat, in raſendem Lauf vorwärts treibt. Jedes Kraftfahrzeug iſt Bewegung und nicht Behar⸗ rung, nicht wahr? Jeder Wagen, jedes Kraftrad, jedes Laſtfahrzeug läßt ſelbſt den Laien eine techniſche Meiſter⸗ leiſtung ahnen. Hier iſt alles vereinigt: die Antriebs⸗ maſchine, die Lichtmaſchine, die zahlreichen, für den Lauf des Fahrzeuges notwendigen Aggregate, die Apparate, die die erzeugte Kraft umwandeln und dirigieren. Und das alles auf kleinſtem Raum und beſcheiden verborgen unter einem dünnen, glänzend lackierten Stahlblech. Schon das macht das Auto ſo intereſſant und anziehend, aber daß mit dem kleinen und doch ſo ſtarken Kraftwerk ver⸗ bunden iſt ein komfortabler Raum mit bequemen Seſſeln oder gar eine Lagerhalle, die durch Räder beweglich ge⸗ macht wird, vollendet das Wunder. Wir ſtaunen vor einer gigantiſchen Preſſe, die mit einer Million Atmoſphären Druck Staub in Platten ver⸗ wandelt, wir bewundern die Leiſtung einer rieſigen Tur⸗ bine, und wir ſtehen ſprachlos vor den Düſen einer Spinn⸗ maſchine, aus der in ganz feinen Strahlen die Viskoſe ſpritzt, um im Fällbad zu dem Garn der Zellwolle zu er⸗ ſtarren. All das iſt wunderbar und groß, all das läßt uns Staunen und Ehrfurcht enipfinden vor dem Schaffen des deutſchen Wiſſenſchaftlers und Technikers. All das iſt Fortſchritt in höchſter Vollendung! Aber nirgends ver⸗ ſpüren wir den Geiſt des Fortſchritts ſtärker und eindring⸗ licher als vor einem Kraftfahrzeug. Woher das kommt? Vielleicht weil wir wiſſen, daß das Kraftfahrzeug den Raum überwindet und auch die Zeit. Entſchuldigen Sie, bitte, lieber Freund, wenn hier ein Loblied auf das Auto im allgemeinen geſungen wird. Sie ſelbſt ſind ja autoverſeſſen, und Sie haben einmal be⸗ wundernd von dem„Fortſchritt durch das Auto“ geſpro⸗ chen. Aber daran muß man ſchon erinnern, wenn von der Berliner Autoſchau die Rede iſt, denn ſie iſt die Schau des Fortſchritts. Und ſchließlich will man doch wiſſen, wem man ſeine Liebe ſchenkt, woher ſie kommt und warum dieſe Liebe gerade dem Auto gehört und nicht— der Loko⸗ motive. Oh, da läßt ſich noch ein Vergleich heranziehen, den Sie mir gütigſt geſtatten werden, nicht wahr? Die Lokomotive iſt auch eine Maſchine, eine gigantiſche dazu, ſie iſt ein Wunderwerk der Technik und läßt— wenigſtens den Fachmann— mehr geiſtige und körperliche Arbeit ahnen als das Auto. Eine Lokomotive überwindet den Raum wie das Auto, ſie überwindet die Zeit wie dieſer kleinere Vetter, eine Lokomotive beſtaunen wir wegen ihrer überwältigenden Ausmaße und der Summe der Arbeit, aber ſie iſt uns nicht das lebendige Beiſpiel für den Fort⸗ ſchritt, wir können uns niemals— in dieſes Unheuer ver⸗ lieben. Stimmt es? Wie oft ſtehen wir dagegen ſtillverſunken vor einem Auto und bewundern wohlgefällig ſeine Linien, wie wir die Linien einer Frau bewundern; wie oft beſchäftigt ein ſolches Ding unſere Gedanken, wie oft regt es unſere Ge⸗ fühle an, juſt wie eine Frau; und wie oft unſere Wünſche! Irgendwie müſſen doch noch andere Beziehungen beſtehen. Richtig... unſere Liebe und unſere Bewunderung ge⸗ hören dem Auto, weil wir hoffen und wünſchen, daß wir es einmal beſitzen werden! Wir wiſſen, daß eine Lokomotive immer unerreichbar iſt, während ein Auto immer im Be⸗ reich des Möglichen liegt. Das, lieber Freund, erklärt, warum wir gerade in das Auto verliebt ſind, und hier findet ſich auch eine Erklärung dafür, daß wir gerade im Auto den Fortſchritt ſehen. Sie wollen alſo auch heuer zur Autoſchau wieder in Berlin erſcheinen! Man wird Sie entſprechend herzlich begrüßen, denn Sie feiern ein Jubiläum. Sie beſuchen die fünfte Autoſchau ſeit jenem denkwürdigen Januartage. Erinnern Sie ſich, lieber Freund, als der Führer im Jahre 1934 die zweite Autoſchau im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland eröffnet hatte, die erſte, die auf ſeinen zün⸗ denden Aufruf zur Motoriſierung Deutſchlands folgte? Damals konnte er darauf verweiſen, daß in dieſem erſten Jahre die Zahl der produzierten Perſonenwagen um mehr als hundert Prozent geſtiegen war. Ein Erfolg, nicht wahr, der Sieg einer Idee! Sie fühlten damals den Sieg mit jedem Schritt, den wir durch die weiten Hallen der Ausſtellung machten. Da⸗ mals beſuchten Sie zum erſten Male die Autoſchau, Sie waren eigentlich nur gekommen, um den erſten Sieg des Führers zu erleben. Aber dann begeiſterten Sie ſich auch au jedem einzelnen Stück ſorgfältigſter Arbeit. Ihnen machten die quicklebendigen Kleinen Freude wie die gro⸗ en Repräſentationswagen, ſie konnten ſtundenlang zwi⸗ schen den hiſtoriſchen Vehikeln und den raſſigen Sport⸗ wagen neueſter Fertigung hin und her wandern, und mehr als einmal hörte ich Ihren Ruf:„Das iſt Fortſchritt!“. Mit welchem Intereſſe verweilten wir an den Ständen mit den ſchnittigen Krafträdern, wie aufmerkſam betrach⸗ Die Parade der Hundertpferdigen Aufnahme: Natori/ Mauritius— M. teten wir die Fülle der wichtigen und unwichtigen Einzel⸗ teile(kim Vertrauen: wir verſtanden damals beide nichts davon), und wie autofreudig landeten wir ſchließlich bei den Giganten der Landſtraße. Welche Fülle von Arbeit überall, welche Summe von Willen und Leiſtung, welche Bekräftigung eines Sieges! Sie waren gekommen, um nichts als den Sieg zu erleben, und Sie gingen, dem Auto verfallen, dem Fortſchritt. Das gleiche Erlebnis wurde Ihnen in jedem Jahre zuteil, aber es wird heuer wohl geſteigert durch das Be⸗ wußtſein, daß die diesjährige Autoſchau ein wirklicher Markſtein des Fortſchritts in Deutſchland iſt, denn ſie beendet jenes Jahr, das zum erſten Male in Deutſchland mehr als eine Million zugelaſſene Perſonenwagen ſieht und mehr als drei Millionen Kraftfahrzeuge überhaupt. Seien Sie unbeſorgt, ich werde keine Zahlenkolonnen auf⸗ marſchieren laſſen, aber an dieſen Erfolg laſſen auch Sie ſich gerne erinnern. Denn ſo wird Ihnen die Autoſchau um ſo mehr zum Erlebnis. Sie finden in den weiten Hallen am Kaiſerdamm Hun⸗ derte von Repräſentanten der Millionen. Es iſt nur eine kleine beſcheidene Auswahl, aber Sie finden jede Type, vom kleinſten bis zum größten Stück, vom preisniedrigen (die wir uns leiſten können) bis zum Luxusſtück(die es auch geben muß, wie wir wiſſen), und Sie ſehen die vielen tauſend Einzelteile, alles Präziſionsarbeit, die in Summa erſt das Auto ausmachen. In dieſem Jahre iſt ſogar das Ausland zahlreich vertreten. Das ſei Ihnen geſagt, nicht weil ich überzeugt bin, daß Sie die Fabrikate des Auslandes höher ſchätzen als die unſerer Techniker und Arbeiter, ſondern weil Sie ſo Vergleiche ziehen kön⸗ nen. Dieſe Vergleiche, das wiſſen Sie, braucht das deutſche Auto nicht zu ſcheuen. g Sie kommen zur Autoſchau und mit Ihnen viele tauſend andere alte Freunde wie Sie, und neue. Nie⸗ mand wird die Schau verlaſſen, ohne neuen Glauben an den Fortſchritt und den Anteil des deutſchen Menſchen daran, alle werden ihre Liebe zum Auto geſtärkt ſehen, und für viele ſind Wünſche Erfüllung geworden. Die Glücklichen! Daß Sie zu denen gehören mögen, wünſcht Ihnen Kurt Winkler. Der pfelbaum Von Wilh. Lennemann. Jörg Holthauſen, der junge Bauer, ſchlug unwirſch die Dielentür zu. Mit harten, verdrießlichen Schritten ging er durch den Garten, öffnete das Tor und ſchritt in den Baumhof. Zum Donnerwetter noch einmal! Da ſollte man nicht ſchließlich ärgerlich werden! Vor einem Jahr hatte er ge⸗ heiratet, Da war ihm der Hof übergeben worden. Er hatte geglaubt, wie das allenthalben und durch die Jahrhun⸗ derte Bauernſitte und ⸗recht war, der Alte würde nun mit der Mutter ins Altenteil ziehen. Aber weit gefehlt! Er machte durchaus keine Anſtalten dazu, ſooft er— der junge Bauer— auch mehr oder minder deutlich darauf hingewieſen hatte. Dann hatte der Alte nur verlegen zu Boden geſchaut, und ſeine Kinnladen hatten einige un⸗ deutliche Worte zerkaut, denen nur ein dunkles:„Ja, ja!“ oder:„Hm. hm!“ zu entnehmen war. Und im Altenteil hätten es die Eltern doch ſo gut ge⸗ habt, da konnten ſie wieder zwiſchen Eigenem ſchalten und ſich ihren Tag nach ihrem Gefallen einrichten. Freilich, mit dem Regieren auf dem Hof war es dann vorbei. Und da ſteckte eben der Haken. Das wußte der Jörg ſehr wohl. Solange der Alte noch auf dem Hof lebte, war der eben Herr und Bauer, und das Geſinde ſchaute erſt auf ihn und dann auf den Jungen, Der Geiſt des Alten blieb in allen Ecken lebendig, ſoſehr er ſich auch mühte, ſein landwirtſchaftliches Schulwiſſen nun endlich in die Praxis umzuſetzen. Da waren unſichtbare Widerſtände! Eine abwehrende Handbewegung des Alten, ein zweifeln⸗ der Blick riſſen alle mühſamen Belehrungen, die er den Knechten hatte zuteil werden laſſen, in Stücke. Aber der Alte würde ohne dieſe heimlichen Anweiſun⸗ gen eben nicht leben können. So meint er wenigſtens. Er glaubte ſich ſo ſtark mit dem Hof verwachſen, daß eins ohne das andere würde zugrunde gehen müſſen. Aber das waren ja Hirngeſpinſte! Dumme Vor⸗ urteile, die ſchwinden würden, wenn die beiden erſt in ihrem ſorgloſen Altenteil ſaßen. In der Küche war es nämlich ebenſo! Die Bäuerin führte das Regiment, und ihren Anordnungen hatte ſich auch ſeine Frau zu fügen. Sie war ja die Fremde, vor der die Mutter durchaus keine Vorſicht walten zu laſſen brauchte, wie es der Vater immerhin noch vor dem eigenen Sohn für gut befand! Das konnte aber auf die Dauer nicht gut tun, noch dazu, wo ſeine Frau in den nächſten Wochen ihr erſtes Kind erwartete! Sie mußte endlich Herrin in der Küche, er Herr auf dem Hof ſein. Das hatte er dem Vater eben noch einmal rundher— aus erklärt. Und was hatte der getan? Hatte ihn nur groß angeſchaut, faſt traurig und doch auch ein wenig luſtig, und dann endlich mahlend hervorgebracht:„Dat ſall ſik wol allens ſchicken, min Jung.“ Da hatte er die Dielentür zugeſchlagen und— ja, nun ſtand er hier auf dem Baumhof Und ſah ſich um und ſah, daß da Frühling und Sonne war und Duft und Glanz. Die Obſtbäume blühten, durch die lichten, flockigen Kronen leuchtete der blaue Himmel, Ueberm Zaun her roch ſtark und würzig die gebrochene Ackerſcholle, drüben blinkte ein Spaten auf und ab, ſproßte und prunkte es in hell⸗ und dunkelflaumigem Grün. Ein Fink ſchlug an Der Bauer ſab in die Höhe. Er ſtand vor einem alten, riſſigen, ehrwürdigen Apfelbaum, der mit ſeiner Krone breit und wuchtig auslangte. Er ſtand mitten im Baumhof und war ſein älteſter Baum Wie ein König ſah er auf die umſtehenden fün⸗ geren Bäume herab. Und er durfte ſchon ſtolz ſein. Jedes Zweiglein blühte in einer Schnur rot⸗weißer Blütenballen Aber der Baum war alt. Er hatte ſeine Dienſte getan. Nun ſog er und fraß er den übrigen Bäumen die Kraft weg, ohne doch das Vermögen aufzubringen, die Blüten auch zu Früchten auszureifen. Seine Kraft war eben ver⸗ braucht. Er war dem Hof eine Laſt! Darum hatte er ſchon mehr denn einmal überlegt, ob es nicht geraten ſei, den alten Knaben umzuhauen und einen jungen Sproß dorthin zu pflanzen. Aber ein unklares Gefühl in ihm hatte den Gedanken nie zur Tat werden laſſen. Er fühlte: er nahm dem Hof etwas, etwas Schönes und Stolzes! Und er meinte, die Niederlegung des Baumes ſei ein Unrecht und ein Eigen⸗ ae und den Vorwurf wollte er nicht auf ſich ruhen aſſen. Wegen ſo ein paar Mark, die ihen ein junger Baum an ſeiner Stelle vielleicht einbringen würde, wollte er den Hof nicht ſeines Stolzes und ſeiner Eigenart berauben. Und wenn es der Erde und dem Himmel gefiel, den Alten jahraus, jahrein mit Blüten zu ſchmücken, ſo hatte er wohl kein Recht, dieſe blühende Luſt zu zerſtören. Nein, der blühende Altgeſelle mochte als König des Baumhofs ſtehenbleiben, bis es ihm ſelbſt gefiel, ſich zur Erde zu legen. Er wollte an dem Hof keinen Raub be⸗ gehen! Er ſah lächelnd in die ſchimmernde Blütenfülle „Nein“ ſagte er faſt laut,„da ſoll noch mein Junge in deinem Schatten ſpielen. Wie könnte er das, wollte ich dich in den Holzſtall werfen, daß du verdorrteſt in deinem Altenteil!“ f Da hielt er inne. Still, faſt furchtſam ging er einige Schritte in den Hof hinein. Altenteil— verdorrteſt—— Faſt ängſtlich ſah er ſich um. Eine häßliche Vorſtel⸗ lung wollte nicht weichen. Welch böſer Geiſt hatte dieſe Gedankenverbindung in ihm geweckt, davor er ſelbſt erſchrak! Er ſah beſinnlich in den Baum. Ein leiſer Wind fingerte ſpielend in den Blütenſträußen. Oder war es ein guter und gerechter Geiſt? Das Blut ſtieg ſchamhaft in ihm hoch. Der Bauer ging in dem Baumhof auf und ab, ab und auf. Und jedesmal, wenn er an dem alten, luſtblühenden Apfelbaum vorbeikam, mußte er ihn anſehen und in ihn hineinſchauen. Und einmal war es ihm, er ſehe in der alten, trocke⸗ nen Borke das alte, verſchliſſene Geſicht ſeines Vaters. Ja, freilich, alt und riſſig und verbraucht— waren ſie beide, der Alte und der Baum. Früchte brachten ſie nicht mehr hervor, aber Könige waren ſie beide und ſtaken mit ihren Wurzeln in ihrer Erde, die ſie nährte und ihnen noch eine Fülle gab, daß ſie blühten in Luſt und Wonne! Da brauchte nur einer die hellen, geſunden und luſti⸗ gen Augen ſeines Vaters anzuſehen. ſtruktionen an Land, doch dieſer führte den ihm erteilten Auftrag auf eine ſtark abweichende Art aus. Da der Auf⸗ trag ziemlich wichtig geweſen war, ſo kanzelte ihn der Kapitän tüchtig ab und erklärte zum Schluß:„Wenn Sie wieder einen Befehl erhalten, Sir, ſo tun Sie nur, was Ihnen geſagt wird, nicht einen Strich mehr und nicht einen Strich weniger.“ Der Offizier ſalutierte und ließ ſich dieſe Worte ge— ſagt ſein. Ein paar Tage ſpäter ließ ihn Nelſon wieder zu ſich rufen und ſagte zu ihm:„Sie fahren ſofort an Land, Sir, und begeben ſich nach dem Poſtbüro. Sehen Sie, ob dort ein Paket für mich liegt.“ „Sehr wohl, Kapitän!“ Der Offizier beſtieg das Boot und fuhr an Land. Als er zurückkehrte, meldete er ſich bei Nelſon, und dieſer fragte:„Nun, war ein Paket für mich da?“ „Jawohl, Kapitän“, erklärte der Offizier. „Nun, geben Sie es her; haben Sie es nicht mit⸗ gebracht?“ „Nein, Kapitän!“ „Weshalb nicht?“ „Weil ich dazu keinen Befehl hatte.“ bel„Ich habe Ihnen doch geſagt, Sie ſollen das Paket olen.“ „Verzeihung, Kapitän, Sie haben mir geſagt, ich ſolle nachſehen, ob im Poſtbüro ein Paket für Sie liegt, und ich habe dieſen Befehl buchſtäblich ausgeführt, denn nach Ihren eigenen Worten ſollte ich ja nicht einen Strich mehr oder einen Strich weniger als meine Inſtruktion tun.“ Nelſon, der ſich mit ſeinen eigenen Worten geſchlagen ſah, erwiderte kein Wort und betraute von dieſer Zeit ab einen anderen Offizier mit ſeinen Aufträgen. Sie hatten beide ein Recht auf den Hof und Platz denen ſie Krone und Zier waren! g Und ſeine Mutter?] War alles halb ſo ſchlimm! Da mußte erſt ein Kind kommen, daß ſie Küche und Keller vergaß! So ſprach es in dem Bauern. So ſprach auch nur viel⸗ leicht die Stimme des Baumes, die der Bauer erfühlte und ſich deutete. Er ging zurück durch den Garten. Er klinkte die Tür zur Diele auf. Er ſah ſich mit ſeltſamen Augen um. Dann ſchritt er zur anderen Tür hinaus auf den freien Hofplatz. Da ſah er den Vater mitten darauf ſtehen. an ihm vorbei, dem Geräteſchuppen zu. Und wandte ſich dann wie beiläufig um. „Sieh“, ſagte er,„da hat mich der Kriſchen gefragt, ob er nicht in die alte Kate, die ja eigentlich Altenteil iſt, ziehen könne. Ich habe geſagt, wenn du nichts dagegen haſt, könnte das wohl ſein!“ a „Jung“, ſagte der alte Bauer und ſah ſeinen Jungen ſo recht frühling⸗luſtig und überlegen an,„da haſt du wohl recht geſagt!“ Und die beiden Alten haben auf ihrem Hofe geblüht, noch manches Jahr, bis der Herrgott ſie eines Tages ſelbſt zu den Ernten legte, daß da Raum würde für ein neues Geſchlecht. Er ging Wörtlich genommen 5 Als Admiral Nelſon noch Schiffskapitän war, ſtand er im Ruf eines ſehr ſtrengen Kommandanten, der verlangte, daß ſeine Befehle wörtlich ausgeführt wurden. So ſchickte er eines Tages einen jungen Offizier mit— beſtimmten In⸗ „Mach ich nicht!“ ſagte Onkel Leopold. Und wenn Onkel Leopold etwas ſagte, war es geſagt. Er führte einen nicht unbeträchtlichen Betrieb in einer Provinzſtadt. Jetzt allerdings ſaß er in der Wohnung ſeines Neffen in der Großſtadt, und Neffe und Nichte wollten ihn zu einem Koſtümball mitnehmen. Und er weigerte ſich, ſich zu ver⸗ kleiden. „Aber dann koſtet es fünf Mark“, ſagte die Nichte Eva. Onkel Leopold blinzelte über ſeine Zigarre hinweg.„Es kommt mir nicht auf fünf Mark an.“ „Das ſoll ein Wort für das Gedächtnis ſein“, be⸗ merkte der Neffe.„Geld oder nicht Geld“, ſagte Eva,„es iſt doch dumm, ſich auszuſchließen, Onkel.“ „Ich bin Norddeutſcher“, ſtellte der Onkel feſt. „Dann mußt du in eine Bierkneipe gehen und ge⸗ ſüßten Moſel trinken“, erklärte biſſig der Neffe. Onkel Leopold blieb ernſt.„Wir Norddeutſchen ſind zu ſeriös für ſolche Maskeraden. Und außerdem bin ich zu alt.“ Zeichnung: Grunwald— M. Als Eva endlich gegen Morgen zu ihm ſtieß, ſah er aus wie eine Reklamefigur. „Vierundvierzig“, ſagte tadelnd Eva. „Na, und?“ fragte der Onkel.„Iſt das etwa kein Alter?“ „Koloſſal!“ ſagte der Neffe Karl.„Dionys iſt über⸗ wunden.“ „Wieſo Dionys?“ fragte Onkel Leopold.„Was hat ein Koſtümball mit dieſem Tyrannen zu tun?“ Eva lachte.„Karl meint den Gott der Freude, Onkel.“ Onkel Leopold, gewohnt, in Soll, Haben, Diskont und doppelter Buchführung zu denken, ſah mißtrauiſch zu den beiden hin„Ihr wollt mich verulken!“ „Alſo gehſt du nun mit, oder deoſt du nicht mit?“ wurde der Neffe ungeduldig. „Ohne Koſtüm, ja“, erklärte Onkel Leopold. Sie kamen ſpät. Der Gott Dionys herrſchte ſchon. Am Eingang zu dem Labyrinth der Korridore und Säle kaſſierte ein böſes Fräulein von Onkel Leopold fünf Mark und heftete ihm einen großen, papiernen Orden auf den Smokingaufſchlag.„Eine Flaſche Sekt“, ſagte ärgerlich der Neffe und war im Gewühl verſchwunden. Onkel Leopold krampfte ſich am Arme Evas feſt. Sie kämpften ſich durch den Strom der bunten Menſchen. Onkel Leopold wurde bald nervös. So ſteuerte Eva ihn in einen kleinen Nebenraum und ließ ihn an einem Tiſch vor Anker gehen.„Ich ſehe nach dir“, fagte ſie und war gleichfalls verſchwunden. i a Onkel Leopold überwand ſeine Verdutztheit. Er ver⸗ handelte mit dem eifrigen Kellner und beſtellte Rotwein. —— Onkel Leopold will keine Maskerade Eine Faſtnachtsgeſchichte von Michael Geſell. Die ſtämmige Burgunderflaſche und zweir Gläſer erſchie⸗ nen. Onkel Leopold ſtärkte ſich und fühlte ſich ſicherer „Grüß Gott!“ ſagte eine düſtere Stimme.„Geſtattet?“ Und ein Herr, ſtatiös und leicht verfettet, ließ ſich auf den leeren Stuhl fallen. Er trug eine Toga mit Goldborten und über der Glatze etwas, was wohl eine Krone dar⸗ ſtellen ſollte„Dionys“, ſtellte er ſich vor. „Oh!“ ſagte Onkel Leopold.„Der Gott perſönlich! Willkommen!“ „Nee“ ſagte der Betogate,„der Tyrann. wechſeln mich“, ſcherzte er.„Der Mann, zu ſchlich. Sie erinnern ſich?“ „Ich erinnere mich“ gab Onkel Leopold freundlich nach. Und da der Dicke nach dem zweiten Glas ſchielte, ſchenkte er ihm ein.„Wenn iſt ſo frei ſein darf—“ „Freie dulde ich nicht“ ſagte der Tyrann und goß das Glas hinter die Goldborte Onkel Leopold füllte nach. Der Fette trank„Einen Orden haſt du ſchon, Sklave“, erhob er ſich.„So ſchenke ich dir meine Krone.“ Und er ſtülpte dem gaſtfreien Onkel ſeinen güldenen Reif über den Scheitel und wankte tyranniſch von dannen Onkel Leopold wagte nicht, die Krone abzunehmen. Das Wort Koſtümzwang rumorte in ſeinem Hirn.„Oh!“ flüſterte eine heiße Stimme hinter ſeinem Stuhl,„hier ſitzt a der König von Thule Braucht Mafeſtät vielleicht eine Buhle?“ Und eine lange, ſchmale Hand tippte ihm in den ſchon ein wenig verwirrten Scheitel. „Pardon?“ wandte ſich Onkel Leopold um. „Oh!“ lachte die heiße Stimme.„Ein franzöſiſcher König!“ Die Trägerin der Stimme ließ ſich auf den Stuhl fallen.„Natürlich! Burgunder!“ Onkel Leopold goß das zweite Glas voll.„Aber na⸗ türlich will ich“ erklärte die heiße Stimme und kühlte ſie mit dem roten Wein.„Tanzt du, König?“ 1 „Wenn der Gott der Freude befiehlt“, ſagte Onkel Leopold „Ich befehle“, betonte die heiße Stimme. Das Mädchen war reizend. Zweifellos dionyſiſch, dachte Onkel Leopold. Wobei er einerſeits an Tyrannen⸗ launen wie an göttliche Ekſtaſe dachte. Es trug ein ſpa⸗ niſches Pagenkoſtüm, darüber einen kleinen, flatternden Schultermantel Sie wurden im Tanz geſchoben und gezerrt. Ein funger Fant hielt das Mädchen feſt. Onkel Leopold wollte es behalten. Aber er behielt nur den Mantel in der Hand; das Mädchen war mit dem Fant im Gewühl verſchwunden. „Darf ich helfen?“ fragte ein Baß. Und ehe Onkel Leopold antworten konnte, nahm ihm der Ritter den Mantel ab, legte ihn ihm um die Schultern und band ihn über dem Schlips zu.„Na, ſiehſt du!“ ſagte der Baß. „Nur nicht den Kopf verlieren!“— Onkel Leopold kämpfte ſich zu ſeinem Tiſch zurück. Dort hatte es ſich ein Pärchen auf ſeinen Stühlen gemüt⸗ lich gemacht, ein Schäfer und eine Schäferin, die ein gro⸗ ßes, weißes Schaf auf dem Schoß hielt. „Oh“ ſagte die Schäferin,„ſitzt Don Juan hier?“ Sie ſprang auf, zog Onkel Leopold auf ihren Stuhl und ſetzte ſich ihm auf die Knie. Der Kellner brachte unauf⸗ gefordert eine neue Flaſche und neue Gläſer. Sie ſtießen an und tranken. Und als das Paar ging, ſchenkte die Schäferin Onkel Leopold das große, weiße Schaf; es war ihr ſchon lange läſtig, es herumzuſchleppen. Vergebens hielt Onkel Leopold nach Nichte und Nef⸗ fen Ausſchau. Die hatten Beſſeres zu tun als ſich um ihn zu kümmern. Und Onkel Leopold hielt ſich an ſeinen Bur⸗ gunder und die Masken, die hin und wieder erſchöpft auf ſeinem freien Stuhl ausruhten Als Eva endlich gegen Morgen zu ihm ſtieß, ſah er aus wie eine Reklamefigur für Koſtüme. An den Knöpfen ſeines Smokings hingen Luftballons. Ueber dem Kron⸗ reif trug er einen Landsknechtshut. Seine üppigen Len⸗ den waren mit einem Dolch gegürtet. Neben dem großen, weißen Schaf ſtanden ein blaues Gummiſchwein und ein ſchon leiſe verendender Gummiſtorch. Das weiße Schaf ſah aus, als ob es eben geſchlachtet worden wäre: Onkel Leopold verſuchte, es mit Burgunder zu tränken. Nicht ohne Mühe ſchleppten Neffe und Nichte den mutig Singenden ab. Er hielt krampfhaft ſeine Mena⸗ gerie feſt, prunkte mit dem Dolch und ſchrie, er ſei der franzöſiſche König von Thule. Als ſie ihn endlich im Bett und die Tiere um ihn gruppiert hatten, richtete er ſich noch einmal auf.„Der Gott der Freude iſt doch der Tyrann“, lallte er. a Und was er dann noch von Koſtümzwang murmelte, verſtanden die beiden Lachenden nicht mehr. 0 der Freude Sie ver⸗ dem man Platz, Da Keller viel⸗ fühlte Tür freien ging fragt, il iſt, gegen ingen wohl lüht, ſelbſt teues ud er ugte, hickte In⸗ — e ſchie⸗ tet?“ den orten dar⸗ eude ver⸗ man dlich ielte, goß nach. we“, d er über men. Jh!“ hier eicht ihm ſcher tuhl na⸗ e ſie nkel iſch, ten⸗ ſpa⸗ den Ein lte nd; den. nkel tter and zaß. ück. tüt⸗ lro⸗ 12“ ind luf⸗ ßen die var def⸗ ihn ur⸗ auf O Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W. 62. (7. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Tatjana bemüht ſich vergeblich, die Wohnung Walter Burgers ausfindig zu machen. Sie kehrt in das Hotel zurück und wird von Bela Byza mit Hohn empfangen. Als Helge Faber in Köln durch den Zug geht, glaubt ſie, hinter einem Abteilfenſter das Geſicht Tatjanas zu ſehen; aber ſie muß ſich geirrt haben, denn ſie findet die Filmſchauſpielerin nicht. Verlaſſen ſteht ſie vor dem Bahnhof in Paris. Sie will in ein Auto ſteigen, um ins Hotel zu fahren. Da tritt Tatjana Wrangel neben ſie und bittet, ſie mitzunehmen. Sie iſt ohne Gepäck. In einem kleinen Hotel finden die Frauen Unter⸗ kommen. Am nächſten Morgen geht Helge zur Bank, um ihren Scheck einzulöſen. Der Beamte beſtätigt, daß die An⸗ weiſung echt iſt, aber er teilt ihr mit, daß die Bank An⸗ weiſung habe, den Scheck zu ſperren. „Der Scheck iſt faſt eine Woche alt, Madame. Gibt es einen Grund, warum Sie ihn nicht ſogleich einlöſten?“ Der Herr aus dem Kaſſenraum führt jetzt die Verneh⸗ mung, ſein Chef überläßt ſie ihm gern, denn er hat ja immerhin ſich das Verdienſt erworben, die gefährliche junge Dame anzuhalten. „Weil ich nicht in Paris, ſondern in Berlin war!“ „Oh, Sie waren in Berlin!“ Der junge Beamte wech⸗ felt mit ſeinem Vorgeſetzten einen Blick, der vielſagend iſt. „Allerdings. Ich bin erſt ſeit geſtern und zum erſten Male in Paris, und ich hatte geglaubt, daß man hier höf⸗ licher behandelt wird.“ „Haben wir es an Höflichkeit fehlen laſſen, Madame? Noch einmal, nehmen Sie bitte Platz, Sie werden das lange Stehen doch nicht vertragen können, denn wir müſ⸗ ſen Sie ſchon bitten, hierzubleiben. Zigarette, Madame?“ Helge Faber geht auf einen der tiefen, blauen Leder⸗ ſeſſel zu, ſie taſtet auch nach dem Etui, das man ihr hin⸗ hält, und nickt dankbar, wie ein kleines Benzinflämmchen auftanzt. „Wir werden uns ſo viel beſſer verſtändigen, Ma⸗ dame, es iſt auch angenehmer hier wie auf der Polizei⸗ 9 7 7 oder in der Unterſuchungshaft. Finden Sie nicht auch?“ i Helge Faber gibt keine Antwort, ſie raucht vor ſich hin, ſchließlich muß ſie ja auch aus dieſem irrſinnigen Traum einmal erwachen. Denn natürlich iſt alles ein Traum, es wäre zu grotesk, um wahr zu ſein. „Sie ſind alſo zum erſten Male in Paris, Madame? Darf ich Sie fragen, aus welchen Gründen?“ „Ich ſuche meinen Bruder.“ „Wen ſuchen Sie, Madame?“ ö Helge glaubt, daß ſie dieſen Satz trotz ihres mangel⸗ haften Franzöſiſch deutlich genug geſagt hat, doch ſie wiederholt ihn noch einmal, laut und energiſch auf engliſch. Und wie man ſie bittet, etwas deutlicher zu werden, beginnt ſie wieder auf engliſch, und ſie erzählt langſam 15 8 Wolfgangs und den Weg, der ſie hierher ge⸗ ührt. Die Herren lächeln. Sogar der Mann mit dem un⸗ wahrſcheinlichen Schnurrbart, der kein Wort verſtanden hat, lächelt. Männer können infam lächeln, denkt Helge Faber, und plötzlich wirft ſie die Zigarette fort, ſpringt auf und ſchreit:„Halten Sie mich vielleicht für eine routi⸗ nierte Verbrecherin?“ Nein, für eine harmloſe Anfängerin hält man Helge Faber. Eine andere hätte man nicht vorgeſchickt, um einen verhältnismäßig kleinen Betrag zu erheben, eine andere hätte ſich auch nicht dieſe phantaſtiſche Geſchichte mit dem verſchollenen Bruder ausgedacht, ſondern für ihr Hierſein Gründe genannt, die wahrſcheinlicher waren. 5 Aber man ſagt das Helge Faber nicht, man ſtellt viel⸗ mehr nach einer Weile des Schweigens feſt, daß das Bild in ihrem Paß nicht ſehr ähnlich wäre. „Paßphotos ſind nie ſehr ähnlich“, erwidert Helge müde, und ſie erklärt ſich bereit, die Unterſchrift, die unter ihrem Bild ſei, zur Kontrolle nachzuſchreiben. „Wir glauben, daß Sie es können, Madame“, ſagt der elegante Filialleiter abſchließend, dann aber erklärt er, daß Helge ſogleich gehen könne, wenn ſie ihm mitteile, wo ſich Tatjana Wrangel befände. Eine einfache Frage, leicht zu beantworten für Helge Faber. Aber ſie nennt das kleine Hotel in der Rue Tournefort nicht, irgend etwas hält ſie davor zurück, dieſe einfache Antwort zu geben. Sie hört wieder die Stimme der Tatjana, wie ſie ihr am geſtrigen Abend zuflüſtert:„Nehmen Sie mich mit, um Gottes willen, nehmen Sie mich mit—“ „Frau Wrangel? Iſt ſie nicht nach Riga gefahren? Ich hörte es.“ Frau Wrangel iſt nicht nach Riga gefahren. Frau Wrangel iſt ſeit geſtern verſchwunden. Anfangs hielt man es für einen Reklametrick, und ſogar die Zeitungen wei⸗ gerten ſich, eine ſo billige Senſation zu bringen, da ſie annahmen, daß ſie ſelbſt im Hochſommer ihren Leſern eine ſo alberne Nachricht nicht vorſetzen dürften, jetzt aber wiſſen wir es beſſer, Tatjana Wrangel iſt wirklich fort. Niemand weiß wohin, in weſſen Hände ſie geraten iſt. Es iſt Weiſung ihres Finanzbevollmächtigten da, alle Konten Tatjana Wrangels zu ſperren und auf jeden zu achten, der Geld in ihrem Namen beheben will— „Bitte, rufen Sie dieſen Herren Finanzbevollmäch⸗ tigten an und fragen Sie, ob man mir mein Geld aus⸗ zuzahlen gedenkt.“ „Der Herr iſt in Berlin, Madame.“ „Rufen Sie an!“ Ohne Bitte und Dank greift Helge Faber eine neue Zigarette aus dem goldenen Etui, das auf dem Schreibtiſch liegt. Der Mann mit dem Schnurr⸗ bart bietet ihr Feuer, dann verläßt er auf einen Wink des Chefs das Zimmer. f 5 Nach wenigen Minuten, in denen Helge zerſtreut einen Proſpekt über den Vorteil ſicherer Kapitalanlagen durch⸗ blätterte und die Herrn ſchweigend auf und ab gingen, läutet der Apparat. 5 1 Der Chef verlieſt den Scheck, und dann ſtrahlt ſein Geſicht ein Mondeslächeln, daß in ihrem Fall natürlich eine Ausnahme gemacht würde und ſie die Freundlichkeit haben möge, noch ſelbſt an den Apparat zu kommen, da Graf Byza ſie gern ſprechen würde. Bela Byza überſchüttete Helge mit einem Schwall von Entſchuldigungen, er verbirgt nicht ſein Erſtaunen, daß ſie zu ſo unmöglicher Jahreszeit in Paris ſei und fragt ſehr nebenher nach ihrem Hotel. N „Sie ſagten doch ſelbſt, Graf, daß man nur im Ritz wohnen könne.“ „Natürlich. Noch heute werden Sie Ihre Lieblings⸗ blumen auf dem Zimmer finden. Ich glaube, daß rote Tulpen ausgezeichnet zu Ihnen paſſen werden.“ Helge erwidert nichts mehr, ſie legt den Hörer hin, und nun bemühen ſich die Herren der Bank, ſie verſöhnlich zu ſtimmen. Selbſtverſtändlich geht das Geſpräch auf Koſten des Geſchäfts, ſelbſtverſtändlich iſt man auch gern bereit, Helge ein Konto zu eröffnen und ihr eine größere Summe auszuzahlen als die zweihundertfünfzig Dollar, die der Scheck nennt, falls ſie ihrer bedürfe. Auch die Geſchichte mit dem verſchwundenen Bruder erſcheint nun durchaus glaubwürdig und äußerſt tragiſch und wenn man ihr irgendwie behilflich ſein könne. Der Chef kennt einen Herrn, der mit dem Leiter der Fremden⸗ polizei bekannt iſt. „Iſt Frau Wrangel wirklich verſchwunden?“ fragt Helge, und ſie bemüht ſich, die Frage ſo gleichgültig wie nur irgend möglich zu ſtellen. Ja. Eigentlich iſt man ja zum Schweigen verpflichtet. Es gibt zwei Verſionen. Die eine, die von Miſter Richard⸗ ſon, ihrem Impreſario, und Graf Byza, ihrem Verlobten, ſtammt, ſagt, daß ein zu intenſives Beſchäftigen mit einer neuen Rolle Frau Tatjana Wrangel veranlaßt haben müſſe, in die Einſamkeit zu entfliehen, die andere, die man nur vorſichtig weitergebe, will dagegen wiſſen, daß ſie von einem baltiſchen Landsmann, einem Kunſtmaler, hyp⸗ notiſirt worden ſei und dieſer ſicher danach trachte, ſich Zeichnung: Drewitz— M. Plötzlich wirft Helge Faber die Zigarette fort, ſpringt auf und ſchreit:„Halten Sie mich vielleicht für eine röutinierte Verbrecherin?“ Frau Wrangels anzueignen, daß er ſie das Vermögen ö und ihm zu zwingen wolle, Schecks zu unterſchreiben überlaſfen. „Ach ſo“, ſagt Helge leiſe, ein paarmal ſagt ſie dies: „Ach ſo!“, ſie ſagt es deutſch. Die Herren lächeln. Ihr Lächeln ſagt nicht, was ſie für unglaubwürdiger anſehen, und nun kann Helge Faber gehen. Kein Mann mit rieſigem Schnurrbart ſteht an der Tür, die ins Freie führt. Erſt am Abend lehrt Helge in das kleine Hotel in der Rue Tournefort zurück, in dem vor fünfundzwanzig Jahren einmal Walter Burger gewohnt hat. Sie geht langſam und leiſe ſingend den großen Bou⸗ levard empor. Sie iſt auf vielen Amtsſtuben geweſen, aber die Dienſtſtunden waren bereits vorüber. Sie hat nichts erreicht. Ihr erſter Pariſer Tag endet damit, daß ſie ein altes Lied von Matthias Claudius ſummt und an⸗ fangs gar nicht begreift, was die Zeitungsjungen ſo auf⸗ geregt ſchreien. Schließlich, als man ihr faſt ein Blatt in die Hand drückt, reicht ſie eine Münze, und dann lieſt ſie auf dem druckfeuchten Papier Tatjanas Namen. In der franzöſiſchen Ausſprache hatte ſie ihn gar nicht verſtanden, und ſie verſteht auch nicht, was hier über Tatjana ſteht, es wird nichts anderes ſein, als das, was man ihr auf der Bank erzählte. Sie faltet das Blatt zuſammen und geht weiter. Schweigend tritt ſie durch das alte Tor, ſteigt die vielen Stufen bis zum dritten Stock empor und iſt gar nicht erſtaunt, daß dort am Fenſter ihres kleinen Zim⸗ mers Tatjana Wrangel ſteht und über die Giebel und Dächer blickt. Doch wie ſie ſich jetzt vom Fenſter ab und Helge zuwendet, iſt ſie doch verwundert über die Ver⸗ wandlung, die mit Tatjana vorgegangen iſt. Die ſchwere Flechte, die ſich an die linke Wange der Schauſpielerin ſchmiegte, die Flechte, die alle kleinen Mädchen von New York bis zum Balkan nachzuahmen trachteten, ſie iſt ge⸗ fallen, ſtatt deſſen iſt das Haar zurückgekämmt zu einer ſtrengen, faſt herriſchen Friſur. Selbſt die Wimpern, die langen, dichten Wimpern, die bei jedem Liderſchlag der Großaufnahme bewundert wurden, ſind gekürzt, ſtarr und ernſt wie Atheneautgen leuchtet es in der Dämmerung Helge entgegen., und ſie ſchaltet nicht das Licht ein. um dieſe fremde Frau genauer betrachten zu können, ſie ſetzt ſich nur müde und kaum noch erſtaunt auf den Rand ihres Bettes, während ſie Tatjana mit einer Handbewegung bittet, ſich des einzigen Seſſels zu bedienen. „Ich hätte Sie kaum erkannt, Frau Wrangel.“ „Bin ich verändert? Iſt es gelungen? Das iſt gut. Aber nennen Sie mich nie mehr mit meinem alten Namen, hier heiße ich Rogers, bitte, vergeſſen Sie das nie, kleine Helge, hören Sie, nie!“ „Ich werde es nicht vergeſſen, Frau— Rogers, aber haben Sie daran gedacht, daß auch eine Tatjana Rogers Papiere braucht?“ Tatjana hat es bedacht. Sie beſitzt einen alten Paß, noch iſt er gültig, der beweiſt, daß ſie die Ehefrau des amerikaniſchen Schauſpielers Jim Rogers iſt. „Er war der erſte, der mir zur Bühne verhalf“, er⸗ klärt Tatjana, und es tut gut, daß das junge Mädchen dort auf der Bettkante ſie nicht mit Fragen quält, daß ſie nichts zu erklären braucht von all dem, was einſt war. Sie ſelbſt muß ſich genau beſinnen, um ſich da zurecht⸗ zufinden. So lange iſt das her, ſo unendlich lange. Wahr⸗ ſcheinlich hat ſie auch Jim Rogers nie geliebt, ſo wenig wie den Vetter, deſſen Frau ſie einmal geweſen war, aber immerhin denkt ſie an den ſchmalbrüſtigen, ewig hüſteln⸗ den Jim Rogers nicht mit Verachtung zurück. Ja, er hatte ihr den erſten Unterricht erteilt, nachdem ſie Nickie, den lieben Vetter und Eheherrn, verlaſſen hatte, er hatte ihr ſogar das erſte, ganz kleine Engagement vermittelt, in dem ſie keineswegs die Julia ſpielte, ſondern lediglich eine Kammerzofe, deren ſchöne Beine wichtiger waren als die paar Textworte, aber dann hatte er eine eigene Truppe zu einer Gaſtſpielreiſe durch die Staaten zuſammengeſtellt und Tatjana die ſchönſten und größten Rollen verſpro⸗ chen, falls ſie ihn begleiten würde, ihn begleiten als ſeine Frau, als die Frau Direktor. Die ſchönſten Rollen hatte ſie bekommen, nur zum Spielen dieſer allerſchönſten Rollen war es nie gekommen, nein, denn Jim hüſtelte immer mehr, und ehe noch die glorioſe Tournee begann, hatte Jim Rogers einen ande⸗ ren Vertrag abgeſchloſſen, den mit dem Knochenmann, der jeden verſorgt. Die Behörden hatten manchen anderen Paß für Tat⸗ jana Wrangel in dieſen Jahren dusgeſtellt, und nur ein. Zufall hatte ihr das verfallene und ungültige Dokument zu rechter Stunde zugeführt. Verfallen und ungültig, aber gut genug, hier in einem armſeligen Hotel des Montpar⸗ naſſe als Ausweis zu gelten. ö Guter, armer Fim Rogers, irgendwo begraben auf einem weitläufigen New⸗Morker Friedhof, habe Dank da⸗ für, daß du mir einſt deinen Namen gabſt, vielleicht rettet er mich heute vor den Verfolgern, vor der Meute des Ruhms, vielleicht ſogar ſchützt er mich vor Bela Byza. Manchmal iſt es, als ob Tatjana gar nicht erzählt, als ob ſie nur ihre Gedanken Wort werden läßt, ohne zu fragen, ob Helge Faber ihr gegenüber ſie verſteht. Doch Helge Faber unterbricht ſie nicht, auch wo ſie nicht begreift, ſchweigt ſie, es iſt gut, zu einer Schweigenden zu ſprechen. „Warum ich nicht von Bela fortgehe, warum ich ihn nicht hinausjage und die Verlobung löſe, nicht wahr, das werden Sie wiſſen wollen?“ i „Ich will nichts wiſſen, was mir Frau Rogers nicht ſelbſt erzählt“, ſagt Helge Faber. „Weil er Briefe beſitzt, ein paar armſelige Briefe, die ich einmal ſchrieb, nicht an ihn, aber Briefe, aus denen ſehr einwandfrei hervorgeht, daß ich mit einem Mann lebte, wie Mann und Frau miteinander leben, nur daß wir eben nicht verheiratet waren Wen das etwas an⸗ ginge? O, kleine Helge, alle amerikaniſchen Frauenvereine und Sittlichkeitspächter würden den großen Bannſtrahl auf mich werfen. Heiraten können wir ſo oft und ſoviel wir wollen, wir müſſen uns dann nur wegen grauſamer Behandlung oder böswilliger Verngchläſſigung ſcheiden laſſen, aber glücklich ſein ohne amtliche Erlaubnis, das dürfen wir nicht.“ Wenn es ſo leicht iſt, ſich ſcheiden zu laſſen und ſo ſchwer, anders als kopuliert miteinander zu leben, ſo liegt es nahe zu fragen, warum Tatjana Wrangel nicht dieſen Weg gegangen iſt. Aber Helge Faber fragt es nicht und dennoch erhält ſie eine Antwort. „Weil, fürchte ich, ſeine Papiere nicht in Ordnung waren, weil er vielleicht ſogar von der Polizei geſucht wurde und es unmöglich geweſen wäre, ein Aufgebot 5 beſtellen. Haben Sie noch eine Zigarette, kleine Helge!“ Helge Faber hat zufällig noch eine Zigarette, eine letzte, und da Tatjana Wrangel ſich weigert, ſie zu nehmen, bricht ſie ſie entzwei, und ſie rauchen beide. „Vielleicht wiſſen Sie aus meinen Biographien, wie oft ich verheiratet war? Derlei iſt ſehr wichtig für den lieben Leſer und beſonders für die liebe Leſerin. Jeden⸗ falls ſteht es genau dort verzeichnet, aber wie oft ich ge⸗ liebt habe in meinem Leben, das ſteht gottlob nicht darin. Es war auch nur ein einziges Mal, kleine Helge, und es weiß auch nur Bela Byza darum, er läßt es mich bitter bezahlen.“ Tatjana Wrangel läßt den Zigarettenſtummel in der Waſchſchüſſel verziſchen, dann legt ſie ihr ſchmales Geſicht zwiſchen die weißen, ſchlanken Hände, die nun ohne Ringe ſind. Sie erzählt, leiſe von jener unwahrſcheinlichen Herbſtnacht vor zwei Jahren, als ſie mit der Luxusfacht „Aldebaran“ im Hafen von Algier vor Anker lagen. Mau hatte am Tage gefilmt, und jetzt taten das Sternendunkel und der Nachtwind wohl. Auf dem kleinen Achterdeck hat⸗ ten ſie noch zuſammengeſeſſen. Als Tatjana aufſtand und langſam zum Bug ging, um noch allein zu ſein, alleir eine letzte Zigarette zu rauchen, ehe ſie hinunterging in ihre Kabine, hatte ſie niemand gehalten, ja, ſie waren ſelbſt alle müde, und die Journaliſten ſchoſſen mit ihrem Motorboot zurück an Land, und dann verklangen die Stimmen der anderen bald unter Deck. Die Hafenwellen gluckſten gegen die Bordwand, dann aber war es wn ſtärkeres Rauſchen, etwas Schwimmendes ſchien ſich ne Jacht zu nähern, Tatjana blickte über die Reling. 85 :(Fortſetzuna Zei t n. Die Buchſtaben ergeben, richtig eingeſetzt, waagerecht und ſenkrecht die gleichen Wörter folgender Bedeutung: 1. Aſiatiſche Landſchaft, 2. Ausläufer der Nordſee, 3. Stadt an der Wolgamündung, 4. Univerſitätsſtadt in Spanien. * Rätſel. 5 Die Löſung. Du lebſt, weil du ihn haſt, Man unterhielt ſich über Bücher. Und ſtirbſt, bekommſt du ihn.„Warum, in aller Welt,“ warf einer die ſchwierige Doppelſinn⸗Rätſel. Frage auf,„erhält man entliehene Bücher ſo ſelten Es ſind 13 Wörter zu ſuchen, von denen ein jedes zurtck e 5. 5 doppelte Bedeutung hat. Hat man dieſe gefunden, er⸗ Hhick legte den Finger an die Naſe. 5 geben deren Anfangsbuchſtaben, miteinander verbunden,„Weil es leichter iſt, die Bücher ſelber als ihren Inhalt eine bäuerliche Abendunterhaltung. Die Wörter bedeuten: zu behalten,“ entſchied er. 1. Wahlſpruch— Zahlungsmittel in ausländiſcher Wäh⸗ 55 5 l 1119 8 Zahlingsn ſch 0 be Hadewich fuhr mit dem Motorrad an das Gaſthaus Inſektenfreſſ N 77 ran und fragte: Inſektenfreſſer— Flaſchenbürſte. 1 3. Griechiſche Sagengeſtalt— Erdteil. ö„Iſt die Straße ſehr ſchlecht?“ ö 4. Studentiſche Trinkſitte— Amphibie.. a“, ſagte der Wirt,„ſie iſt ſchlecht und zudem heute 5. Ausflug— Heirat. fehr glitſchig. 5 92 6. Teil des Auges— Botin des Zeus. g„Jann man da einen Unfall erleben!“. 7. Einer, der andere für ſich zahlen läßt— Bewohner ⸗Meinetwegen können Sie!“ ſagte der Wirt. einer ehemaligen Herzogtums. f ö— we 8. Baumwollgewebe— Stadt in China. ö fa e S 10. Schr— Gedeckter Tiſch. 3 N f. 0 a aaa aa a aaa aaa a, c, e e e e, g, h h, kk k VVV. i ö N 5 N 5 1„ 11. Heilmittel— Plötzlicher Wechſel. 112 F tet 12. Hohler Ball— Große Flaſche. ragen die H/ Hochprägung ö Namen⸗Kapſelrätſel. In jedem der nachſtehenden ſechs Sätze iſt je ein männlicher Perſonenname verkapſelt enthalten. Wie lau⸗ ten dieſe? 1. Alle haben Notiz genommen von dieſer Nachricht. 2. Er war Turner, ſonſt hätte er dieſe Uebung nicht fertiggebracht. 3. In dieſem Tal bin ich noch nicht geweſen. 4. Die Heringe ſind mit Eſſig mariniert. 5. Los, Karl, zeige mal, was du kannſt. 6. Erika ſparte fleißig für eine Sommerreiſe. Verſteck⸗Rätſel. Der Aſtronom ſah am Merkur eine Veränderung. Die Geſellſchaft war ganz angenehm. Der Pfeiler war morſch und mußte daher geſtützt werden. Franz war ein guter Kegler, er ſchob elfmal alle Neun. Meiner Schweſter Erna gelang die Aufgabe vorzüglich. Es gab ohrerfreuende Muſik in dem Symphoniekonzert. In jedem der vorſtehenden ſechs Sätze iſt je ein Hand⸗ werkszeug enthalten. Welche ſind dies? Silbenrätſel. i— kan— ni— no— or— pe— ra— re— tin— tul— wam— wan— wig. Aus den vorſtehenden Silben ſind ſieben Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben, von unten nach oben, und Endbuchſtaben, von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort ergeben. Die zuſammengeſetzten Silben haben folgende Bedeutung: 1. Blume, 2. italieniſcher Maler, 3. ſtarker Sturm, 4. Indianerhütte, 5. weiblicher Vor⸗ f ge der eu— name, 6. männlicher Vorname, 7. Stadt in Oldenburg. 13 Schwerer Diebſtahl— Anderes Wort für Beginn. Vor dem Einseffen die Haut mit NIVEA geschmeidig machen, denn ist des Re- sieren so schmeglos wie ein Hasrschnitt C 10 Buchſtabenrätſel. 25 Mit„s“ erſcheint's im Winter nur, Wenn alles ſtarrt in der Natur; Ihm hilft Gewalt zum Ziele dringen, Man wünſcht, es mög' ihm wohl gelingen. Mit„n“ erſcheint es gern bei Nacht, Wenn keines Menſchen Auge wacht; Ihm hilft Gewalt zum Ziele dringen, Man wünſcht, es mög' ihm nicht gelingen. Auflöſungen aus voriger Nummer: Schachaufgabez 1. Des—b5, Kea—f5, 2. Db5—es, Kf5—g4, 3. Ded—g6 matt. Literariſches Peter Hebel. Zahlenrätſel: Skilaufen. Doppel⸗Sinn⸗Rätſel: Ahnen. Ergänzungsaufgabe: Hirſch⸗Kuh Ohr⸗Ring Chef⸗Arzt Hanf⸗Zwirn Groß⸗Tat Ernſt⸗Tal Blitz⸗Strahl In(n)⸗Schrift Ruck⸗Sack Grund⸗Riß Erz⸗Schelm.— Hoch⸗ gebirge. Silbenrätſel: 1. Delphin, 2. Ispahan, 3. Erna, 4. Amrum, 5. Xaver, 6. Thereſe, 7. Islam, 8. Mannheim, 9. Haiti, 10. Aranjuez, 11. Urban, 12. Seine, 13. Eduard, 14. Raſtatt, 15. Sommer, 16. Pirna.— Die Axt im Haus erſpart den Zimmermann. Scharade: Katzenjammer. Verſteckrätſels Johann Das Opel Personenwagen- Programm 1938 3 — Die Adam Opel A.⸗G. übergibt ihre Neuheiten der Oeffent⸗ lichleit nicht erſt zur Ausſtellung. Die Opel⸗Modelle 1938, vor allem der neue„Kadett“ und der neue„Olympia“, werden bereits ſeit einigen Wochen geliefert, ſo daß ſämtliche Opel⸗ Typen ſich ſchon während der Ausſtellung voll in Produktion befinden und mit kurzen Friſten geliefert werden können. Man iſt daher mit Recht geſpannt, Einzelheiten über das Baupro⸗ gramm der größten Automobilfabrik Europas kennenzulernen, Modelle 1938, wie ſieht vor allem der neue„Kadett“, der neue „Olympia“ aus? Zwei ihrer fünf 1938er Perſonenwagen⸗ Typen hat die Adam Opel A.⸗G. zu Beginn des Jahres in neuer Form und konſtruktiv teilweiſe weſentlich verändert herausge⸗ bracht: die„Kadett“⸗Normal⸗ und Spezial⸗Limouſine ſowie den „Olympia“. Die ſeit Jahren bekannten Typen⸗Namen ſind ge⸗ blieben. Und das Opel⸗Typen⸗Programm bleibt auch 1938 in ſeinem Aufbau grundſätzlich unverändert die in 5 Jahren ſeit der Machtüber⸗ Das Opel⸗Perſonenwagen⸗Pro⸗ nahme allein 465000 Automobile gramm umfaßt fünf Typen: begin⸗ produziert und 75000 davon in 87 nend mit„P 4“ und„Kadett“, Länder der Erde geliefert hat, die endend mit„Super 6“ und„Admk⸗ man als Schrittmacher der Auto⸗ ral“, In der Mitte liegt der mobiliſierung und der Preisent⸗„Olympia“. Wer keine Gelegenheit wicklung ſeit Jahren zu ſehen ge⸗ hat, dieſe Wagen auf der Ausſtel⸗ wohnt iſt, die ſtückzahlmäßig mit lung zu bewundern, der laſſe ſich die rund zwei Fünftel am deutſchen Modelle von dem nächſten Opel⸗ Markt und mit der Hälfte am Händler vorführen. deutſchen Automobilexport beteiligt Opel hat von vier Perſonen⸗ iſt, deren in der ganzen Welr wagen⸗Typen im Durchſchnitt des bekannte Typen„P 4“,„Kadett“, Jahres 1937 26 500 Stück und ins⸗ „Olympia und„Super 6“ die geſamt— einſchließlich der ver⸗ meiſtgekauften und meiſtexportierten wandten Vorgänger— im Mini⸗ Wagen der deutſchen Automobil⸗ induſtrie ſind. Millionen Autofahrer und ſolche, die es werden wollen, möchten wiſſen: Was gibt es bei eee neee eee Das Geſicht der neuen Opel„Kadett“. Spezial⸗Limouſine, Modell 1938. mum 43 000, im Maximum 220 000 Stück von einem Typ hergeſtellt. Das ſind Produktionsziffern, wie ſie— außer in USA.— keine Auto⸗ mobilfabrik der Welt aufweiſen kann. Vertreter: Opel Neues? Wie ſehen die L hbühl Lochbühler, 3 1 i Brambacher Ber Adele f Weitin quelle“ d. Welt. Stoffwechselst., Gicht, Rheuma. Ischias, Neuralgien, Herz- u. Gefäßerkr Postvers., daher Kur ohne Berufsstörung durchführb. Druckschriften WO38 durch dadeverwalt, Radiumbad Brambach Ganzjähtig geöffnet lannh.-Seckenheim, Hauptstr. 143 stärkste natürl. Radium Mineral quelle Kopfjueken Zo stonnen taglaglicn lausende vonschlan ken, jungen Frauen, die sich in ihren Alp- träumen(und manchmal auch in den Hüften) schon stärker und stärker werden sehen. Warum solche Angst? Die Wissenschaft hat längst dafür gesorgt, daß man auf natürliche Weise schlank bleiben kann. Die Dragees Neunzehn d. genialen Prof. Dr.med. H. Much die nach dem Essen genommen werden. erzlehen den Darm zu normaler Peristaltik und verhindern dadurch die übermäßige Fettgewinnung des Körpers, Sie erlassen damit das Obel an der Wurzel u. machen eiue radikale Einschränkung des Eissens u. Ahn- nene Gewaltkuren überflüssig. Dragees Mund sind en reines Natutptodukt, 5 8 1 858 70 G,. den eee Trilysin mit dem neben Wirkstoff beseinngt den löstigen Juckreiz. Das Hacr wird gesund und schön! Flasche zu RM I. 82 und RM 3.04 Kampf dem Verderb! 5 1 1 ö ö Heulend kommt der kleine Peter zu einem Schutz⸗ mann gelaufen und ſchluchzt: „Herr Wachtmeiſter... Herr Wachtmeiſter... würden Sie.. würden Sie... einem kleinen Jungen helfen, dem man was tun will?“ „Aber gewiß doch, mein Junge.“ „Nun, dann kommen Sie bitte ſchnell mit; mein Vater ſteht ſchon mit dem Stock vor der Tür.“ . Der Onkel:„Als ich ein junger Mann war, da konnten die Mädchen noch erröten.“ Die Nichte:„Oh, dann mußt du mir einmal ſagen, was du ihnen erzählt haſt.“. Federmann iſt in Wiesbaden geweſen. Federmann geht, kaum iſt er angekommen, den Weg zum Neroberg hinauf. Auf dem Berg iſt eine kleine Kirche, und vor der Kirche ſteht ein Küſter. „Verzeihung“, fragt Federmann,„wo ſind denn hier die Muſiker?“ „Muſiker?“ lächelt der Küſter.„Auf dem Neroberge Hier gibt es keine Muſiker.“ „Merkwürdig“, ſchüttelt Federmann den Kopf,„bevor ich nach Wiesbaden abreiſte, haben mir alle Leute geſagt, ich ſollte nicht vergeſſen, mir auf dem Neroberg die ruſſiſche Kapelle anzuſehen.“ g 5 Meiſter zum Lehrling:„Na, du ſcheinſt mir beim Frühſtück weit beſſer bei der Hand zu ſein als bei der Arbeit.“ „Ja, Meiſter, da hab ich aber auch länger Uebung drin!“ a ** Drei Herren ſtürzten in den Bahnhof hinein, wo der letzte Zug ſich eben in Bewegung geſetzt hatte. Zwei Be⸗ amte ſtürzten auf die Herren zu, und es gelang ihnen, noch zwei in den Zug zu bringen. Der dritte blieb atemlos ſtehen.„Das iſt ſchlimm“, rief er,„die beiden Herren haben mich doch nur nach der Bahn begleitet!“ Alle NMANOMAG-Wagen, ob Kurier, Nekerd oder Sturm, zeichnen sich aus durch eine àugerst solide Bauweise. Sie alle verfügen über Einzelradlenkung, vordere Schwingachse, hydraulische Bremse und hydraulische Stoßdampfer, Ein- Druck- Zentralschmierung, ver- windungssteffes. Widerstandsfähiges Fahrgestell und geräumige Karosse mit staubfreiem Kofferraum. Auf Wunsch liefern wir gegen Mehrpreis die Typen Rekord und Sturm mit vollautomatischer Kupplung. HANOMAG NANNOVUER —— — 2 1e g Que lis Der Sammler ruft zum WH W. des Deutſchen Volkes! Du gemeint! Alſo bist auch Auskunft kostenlos„Zum Wochenende“ und„Zum Zeitver⸗ 5 wle man von Bettnüszen treib“ Nr. 8 erſcheinen als Beilage.— befreit werden kaun. A 4. Bi. 87: über 620 000. Pl.⸗Nr. 8. — Für die auf dieſer Seite erſcheinen⸗ den Anzeigen iſt der Verlag der vor⸗ ſtegenden Zeitung nicht guſtändig. Ver⸗ antwortlich fur die Schriftlettung Kurt Wiukler, für Anzeigenteil! Carl Görg. Verlag Sonntagsblatt Deutſcher Pre- verursachen kein Aiter und Geschlecht . 1 können un 5 3 der enklich täglich genom Bande ue men werden, Preis: Packung 5 8 3.4% Siek. A 1. 1 480 Stek A 3.34 Zu haben i. Ml. Aneihek es IMU eee eee vinsverleger, ſämilich in Berlin SW 68. zenten tat Delle Kir woſcin ande rillenſauber 5.% 9%.