che. elmann. kir chliche Klaſſe aſſe) esse Lonafsta“ heim ee An ö Nr. 42 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag. 9. Februar 1938 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Die Welt wartet auf die Reichstagsrede des Führers. Dieſe Feſtſtellung iſt keineswegs eine Ueber⸗ freibung. Es iſt in der Tat ſo: nicht nur in Deutſchland, ondern überall dort, wo man ſich überhaupt mit politiſchen Dingen beſchäftigt, ſieht man der Sitzung des deutſchen Reichstages, die die große Führerrede bringen wird. mit alle Spannung entgegen. Deutſchland ſteht heute im Brennpunkte des weltpolitiſchen Intereſſes— das ſelbe Deutſchland, von dem man noch vor ein Paar Jahren vor allem in Frankreich annahm, daß es durch das Zwangsdik⸗ lat von Verſailles für alle Zeiten in Feſſeln gelegt und da⸗ her kein Faktor der großen Politik mehr ſei. Wie gründlich hat ſich das alles geändert! Die kühne Tat des Führers hat Deutſchland die innere und äußere Freiheit wiedergege⸗ ben, hat aus dem Vaſallenſtaat wieder eine Großmacht werden laſſen, die bei den politiſchen Entſcheidungen ein gewichtiges Wort mitſpricht. Deshalb verfolgt man drau⸗ ßen auch mit großer Aufmerkſamkeit alles, was in Deutſch⸗ land vorgeht, auch dann, wenn es ſich— wie bei den Füh⸗ rerentſcheidungen vom 4. Februar— nur um rein inner⸗ deutſche Angelegenheiten handelt. Und weil es draußen Leute gibt, die den Szenen⸗ und Rollenwechſel auf dem politiſchen Welttheater immer noch nicht begreifen können oder wollen, kommentieren die deutſchfeindlich eingeſtellten Auslandszeitungen dann die Dinge ſo, wie es ihnen gerade in den Kram paßt, wobei es ihnen auch nicht auf ein paar Falſchmeldungen, auf Fehlſchlüſſe und Hetzereien ankommt. lohnt ſich heute nicht mehr, darauf einzugehen, was über de Entſcheidungen vom 4. Februar draußen alles zuſam⸗ mengefaſelt worden iſt. Was über dieſe Dinge wie über⸗ haupt zur i weltpolitiſchen Lage zu ſagen iſt, wird der Führer in ſeiner Reichstagsrede darlegen. Alle deutſchen Volksgenoſſen werden am Rundfunk aufmerkſame Zuhörer ſein und darüber hinaus wird die Weltöffentlich⸗ keit ſeinen Worten mit größtem Intereſſe lauſchen. Die auf Befriedung Europas gerichtete Politik des Führers iſt durch die neue deutſch⸗öſterreichiſche erſtändigung folgerichtig fortgeſetzt worden. Das Verhältnis zwiſchen den beiden deutſchen Staaten Mittel⸗ europas wird künftig ſo eng und ſo freundſchaftlich ſein, „wie es der Geſchichte und dem Geſamtintereſſe des deut⸗ ſchen Volkes entſpricht“— heißt es wörtlich in der amtli⸗ chen Verlautbarung. die über die Ergebniſſe der Ausſprache zwiſchen dem Führer und dem öſterreichiſchen Bundeskanz⸗ ler ausgegeben worden iſt. Die erſten Maßnahmen, die zu dieſem Ziele führen ſollen, ſind in Wien bereits getroffen worden. Das öſterreichiſche Kabinett wurde umgebildet. Die wichtigſte Veränderung iſt die, daß in der Perſon des Mi⸗ niſters für Inneres und Sicherheit Dr. Seyß⸗Inquart, ein Vertreter der bisherigen nationalen Oppoſition mit einem der wichtigſten Miniſterämter betraut worden iſt Durch eine politiſche Amneſtie ſind außerdem ſämtliche politiſchen Häftlinge in Freiheit geſetzt worden, und es werden alle politiſchen Straftaten, die vor dem 15. Februar begangen worden find nicht mehr verfolgt. Man begrüßt es im Reiche überall mit beſonderer Freude, daß die Nationalſo⸗ zialiſten in Oeſterreich jetzt nicht mehr unter einem Aus⸗ zahmerecht ſtehen und man dankt ihnen für ihr treues Ausharren, das wahrhaftig nicht leicht geweſen iſt. Die Amneſtie und die Herſtellung der völligen Gleichberechti⸗ gung waren die unerläßlichen Vorausſetzungen für eine deutſch⸗öſterreichiſche Verſtändigung, denn man kann nicht mit dem Deutſchen Reiche in Freundſchaft leben, wenn man die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung, die dieſes Reich trägt, bekämpft. Daß die öſterreichiſche Regierung dieſe Tatſache eingeſehen hat, iſt ein Beweis dafür, daß ſie die politiſchen Zuſammenhänge richtig erkennt und daß es ihr um eine wirkliche Ausſöhnung zu tun iſt. Das gibt uns die Gewähr, daß Deutſchland und Deſterreich künftig in enger Freundſchaft miteinander marſchteren werden. Der jetzige öſterreichiſche Innenminiſter Seyß-Inquart hat einmal ge⸗ ſagt, es gelte,„dafür zu ſorgen, daß deutſche Menſchen zu⸗ einander finden und zueinander ſtehen“. Dieſes Ziel iſt jetzt erreicht. Und zwar haben die Deutſchen im Reich und in Oeſterreich den Weg zueinander gefunden ohne Hilfe von außen her. Es bedurfte keines großen internationalen Ap⸗ parates, es brauchten weder Paris noch London hineinzu⸗ reden. Von Staat zu Staat, von Volk zu Volk iſt die Ver⸗ ſtändigung erfolgt. Man ſollte dieſe Verſtändigungsaktion auch draußen in der Welt begrüßen, denn es iſt durch ſie — dank der tatkräftigen Initiative des Führers— wieder ein Ausgleich in einer Angelegenheit geſchaffen worden, die früher wiederholt Anlaß zu Beunruhigungen gegeben hatte. Wirkt ſo das nationalſozialiſtiſche Dritte Reich fortge⸗ ſetzt für die aug der europäiſchen Lage, ſo bleibt Sowjetrußland nach wie vor bemüht, das Gegenteil 0 erreichen, alſo neue Unruhen zu ſtiften, neue Brände zu egen. So veröffentlicht das Moskauer Regierungsblatt neuerdings einen Brief, den Stalin, der Allgewaltige det moskowitiſchen Machthaber, an einen ſowjetruſſiſchen poli⸗ tiſchen Funktionär richtet. In dieſem Brief erklärt Stalin. daß die Entfeſſelung der Weltrevolution nach wie vor das Ziel des- Bolſchewismus ſei. Es ſei falſch, anzunehmen, daß der Sieg des Bolſchewismus in Sowjetrußland ſchon die Verwirklichung des kommuniſtiſchen Programms bedeute. Das ſei vielmehr nur ein Teilerfolg, das kommuniſtiſche Programm ſei ſolange noch nicht erfüllt, als die Sowpjet⸗ union noch von„kapftaliſtiſchen Staaten umgeben ſei. Da⸗ her müſſe nach wie vor„die ganze Sowfetbepölkerung im Zuſtande der Mobiliſierung gehalten werden“. Soweit Stalin. Sein Brief iſt die W de Auf⸗ forderung an die kuſſichen olſchewiſten, in die„kapitali⸗ ſtiſchen Staaten“ die Brandfackel Weltrevolution zu werfen. 5. Aber es iſt nicht nur dieſe moskowitiſche Kundgebung, die neue Unruhe in Europa geſchaffen hat— auch die prak⸗ tiſche Politik Moskaus gibt zu immer neuen Konflikten Anlaß. So iſt es jetzt kein Zweifel 5 85 daß Sowjetruß⸗ land gegenüber Rumänien ganz offen mit einem Ein⸗ marſch gedroht hat und mit dieſer Drohung, die durch Schritte Frankreichs und Englands in Bukareſt noch unter⸗ ſtützt wurde, ſchlie 1 erreichte, daß der König von Rumä⸗ nien den Miniſterpräſidenten Goga, den er 85 im Dezem⸗ ber ernannt hatte, jetzt wieder verabſchiedete. Gogg hat vor allem durch ſeine ankijüdiſchen Maßnahmen das Mißfallen der Sowjetgewaltigen, aber auch der ae von der Frankreich und England erregt. Daß Rumänien ſchließlich ein 1 Stag iſt, deſſen innere Verhältnif e andere Staaten nichts angehen, ſpielte dabei keine Rolle: be et drohte mit dem Einmarſch. Paris und London drohten m finanziellen Maßnahmen und ſo mußte Rumänien ſchließ⸗ lich nachgeben. Freilich erlebten die Proteſtierenden inſofern eine Enttäuſchung, als die neue 1 bio Regierung fach 15 daran denkk die antifüdiſchen Maßnahmen einfach aufzuheben. 5 Jedem Volksgenoſſen In einer ganzen Anzahl von Luftſchutzkurſen wurden bisher viele unſerer Volksgenoſſen über Maßnahmen im Falle eises Luftangrifſes unterrichtet. Die meiſten Volksgenoſſen kennen alſo die Anwendung der Gasmaske, nur war nicht jeder im Beſitze derſelben. In der Abwehr und zum Schutze gegen chemiſche Kampfſtofſe(Giftgas) bietet im Falle eines Luftangriffes außerhalb des Schutzraumes die Gasmaske wirk⸗ ſamſten Schutz; z. B. beim Gang zur Schule, zur Arbeits⸗ ſtätte uſw. Die Gasmasle iſt alſo auch notwendig, wenn Schutzräume vorhanden ſind. In der Abwehr liegt die Verteidigung. Gleich wie wir uns mit einem ſtarlen Heer gegen einen Angriff ſchützen, ſoll auch der Schutz gegen Luftangriffe den Gegner über⸗ zeugen, daß ſich ein Angriff nicht lohnt. Daher muß jeder Volksgenoſſe beſtrebt ſein, in den Beſitz einer Gasmaske zu gelangen. Wer braucht die Volksgasmaske? Jaoeder Volksgenoſſe, der im Krieg nicht Soldat wird, gleichviel ob er als Selbſtſchutzkraft beſtimmt iſt oder nicht. Denn der moderne Luftkrieg trifft das ganze Volk, gleich⸗ ſeine Volksgasmaske! gültig ob Mann, Frau oder Kind. Für ſie alle gibt es Gasmasken in paſſender Größe.(Größe M: für Männer, Größe F: für Frauen, Größe K: für Kinder, mit Aus⸗ nahme der Kleinſten, die ja keine langen Anmarſchwege zum Schutzraum haben und dort am beſten aufgehoben ſind.) Wie bekomme ich meine Gasmaske? Beſtellungen auf die Volksgasmaske nehmen die Amts⸗ walter der NS⸗Volkswohlfahrt entgegen, die in den nächſten Tagen jeden Haushalt aufſuchen und ſich auf Verlangen aus⸗ weiſen. Die Volksgasmaske wird im nächſten Lager der NS⸗Volkswohlfahrt gegen Rückgabe des Zuweiſungsſcheines verpaßt und ausgegebel. Gleichzeitig wird der Käufer dort von Amtsträgern des Reichsluftſchutzbundes über Gebrauch und Aufbewahrung der Gasmaske beraten. Was koſtet die Volksgasmaske? Die VM ö 37 koſtet 5,— RM. Durch die Möglichkeit einer Verbilligung iſt jedoch dafür geſorgt, daß jeder, auch der ärmſte Volksgenoſſe, die Gasmaske erwerben kann. Nähere Auskunft über die Verbilligung erteilen die Amtswalter der NS-⸗Vollswohlfahrt. Dieſe Erkenntnis iſt auch durch den Fall Budenko 1 5 worden, der jetzt eine ſenſationelle Aufklärung ge⸗ unden hat. Unſere Leſer erinnern ſich der Vorgeſchichte. Budenko war Botſchaftsrat an der ſowjetruſſiſchen Bot⸗ ſchaft in Bukareſt. In Abweſenheit des Botſchafters, den man nach Moskau zitiert hatte, führte er deſſen Geſchäfte. Eines Abends war Budenko verſchwunden. Man vermu⸗ tete, daß er durch GPll⸗Agenten entführt worden ſei. Mos⸗ kau ſelber ſtellte zwar die groteske Behauptung auf, er ſei von rumäniſchen„Faſchiſten“ verſchleppt oder ermordet worden. Es war die bekannte Methode des„Haltet⸗den⸗ Dieb!“ Und nun iſt Budenko ganz plötzlich in— Rom auf⸗ getaucht und die Moskauer Lügenkampagne iſt kläglich zu⸗ ſammengebrochen. Wie Budenko nämlich ſelber erklärt, iſt er geflüchtet, weil ihn die GP, dieſe ruſſiſche Mörderor⸗ ganiſation, verfolgt hatte, um ihn nach Moskau zu ſchlep⸗ pen, wo man ihm den Prozeß machen wollte. Wie dieſer Prozeß ausgegangen wäre, weiß Budenko, weiß die ganze Welt. Um dieſem Schickſal zu entgehen, iſt Budenko aus Bukareſt, wo er ſchon völlig eingekreiſt war, entflohen und hat jetzt in dem faſchiſtiſchen Italien Schutz geſucht und ge⸗ funden. Seine Enthüllungen über die wahren Zuſtände im Sowjetparadies“, die er aus eigener Anſchauung kennt, ſind überaus intereſſant. a — Das Recht der Gudetendeutſchen Maſſenkundgebung im Prager„Deutſchen Haus“. Prag, 19. Februar. Die Sudetendeutſche Partei hatte am Vorabend des Jahrestages der Regierungsverſprechungen an die ſudeten⸗ deutſchen Splitterparteien in das Deutſche Haus zu Prag eine Verſammlung einberufen, die einen Maſſenbeſuch auf⸗ wies. Als erſter Redner zeigte der Abgeordnete der Sude⸗ tendeutſchen Partei Dr. Hans Neuwirth in einer ausführ⸗ lichen hiſtoriſchen Entwicklung die Ereigniſſe auf, die in den letzten 20 Jahren erwieſen haben, daß die tſchechoſlowa⸗ kiſche erfaſſung ihrem Weſen nach unerfüllt geblieben iſt. Henlein habe in Böhmiſch⸗Leipa vor drei Jahren die Hand zur Verſtändigung ehrlich geboten.„Der Preis, für den die Staatsbejahung der Sudetendeutſchen zu haben iſt, iſt nur die Ausgeſtaltung dieſes Staates zu einem wirklichen Na⸗ tionalitätenſtaat, in dem das Wort Maſaryks gilt:„Ich Herr, Du Herr.“ Die entſcheidenden Faktoren dieſes Staa⸗ tes ſollten endlich erkennen, daß die einzige politiſche Reali⸗ tät aus der Haltung der Bevölkerung heraus in dieſem Staat auf deutſcher Seite die Sudetendeutſche Partei und ſonſt niemand iſt. Die Sudetendeutſche Partei ſei der unzer⸗ ſtörbare politiſche Ausdruck des Willens der ſudetendeut⸗ ſchen Volksgruppe. Die Sudetendeutſchen kämpften um die unveräußerlichen Rechte und um das unverſehrte Gefüge ihrer Volksgruppe. Dann ergriff das Mitglied des Führungsrates der Su⸗ detendeutſchen Partei Dr. Sebekowſky das Wort. Die neue Forſchung und Dokumentenveröffentlichung über die Frie⸗ densverhandlungen im Jahre 1918 und 1919 bewieſen, daß den Sudetendeutſchen damals keineswegs die Rolle einer Minderheit im Staate zugedacht war. Die Tſchechoſlowakei ſei verpflichtet, durch Anerkennung des Sudetendeutſchtums das Ergebnis des Fleißes, der Betriebſamkeit und der Prä⸗ ziſion des deutſchen Arbeiters. So verſtehe es ſich im Grunde von ſelbſt, daß die Reichsregierung mit dieſer Einladung der deutſchen Arbeiterſchaft insgeſamt ihre Dankbarkeit ausſpreche. „Wenn wir Sie nach Berlin eingeladen haben, dann wollen wir damit“, ſo erklärte Reichsminiſter Dr. Goebbels unter dem ſtürmiſchen Beifall der Gäſte,„vor dem ganzen Volk und vor der Welt bekunden: Dieſes ſtolze Ergebnis einer fünſjährigen Aufbauarbeit iſt dem Gemeinſchaftsgeiſt unſeres Volkes und der Schaffenskraft unſerer deutſchen Arbeiter zu danken!“ Mannheimer Faſtnachtsüberlieferungen Die Ueberlieferungen des Mannheimer Karnevals rei⸗ chen weit zurück. Wenn der kurpfälziſche Hof ſeine Faſt⸗ nachtsbälle in buntes Farbenſpiel tauchte, ſo erſchienen, wie ein Ehroniker zu melden weiß,„auch die bürgerlichen Schö⸗ nen im Schloß“. Zwar ſeien ſie,„durch gewiſſe Schranken von der Hofgeſellſchaft getrennt“ geweſen, aber die Herren vom Hofe fanden doch den Weg zu ihnen und amüſierten ſich in ihrer Geſellſchaft beſſer als mit ihren Damen..! Als dann der Hof unter Karl Theodor nach München ver⸗ legt wurde, hatten die Mannheimer ſo viel Geſchmack am Faſtnacht⸗Machen gefunden und gelernt, ſich auch auf eigene Koſten dem Faſching in die Arme zu werfen, daß die karne⸗ valiſtiſche Tradition ſich auch über ſchwere Schickſalſchläge fortſetzte, die Mannheim trafen. U. a. wird aus dem letzten Drittel des achtzehnten Jahrhunderts berichtet, daß der Fremdenzufluß gewöhnlich um die Karnevalszeit ſeinen Höhepunkt erreichte. Die Theaterintendanz gab ein Pro⸗ gramm der Vergnügungen der Januar⸗ und Februarwo⸗ chen heraus, unter denen die Bälle im großen Redouten⸗ ſaal einen vorherrſchenden Platz einnahmen. Es wurden vor allem in den vierziger Jahren große prächtige Faſtnachts⸗ züge bejubelt. Chlodwig, Fürſt zu Hohenlohe, damals Stu⸗ dent in Heidelberg, fuhr mit Kommilitonen nach Mann⸗ heim, um den Zug von 1840 anzuſchauen, der„St. Huber⸗ tus und ſein Gefolge“ darſtellte. Auch in den folgenden Jahrzehnten machten die Mannheimer Faſtnachtszüge im⸗ mer wieder von ſich reden. In dieſem Jahre iſt es der große Jubiläums⸗Faſtnachtszug des Feurio, der ſich durch die Straßen der kurpfälziſchen Metropole bewegen wird. Dazu kommen die Maskenbälle, die Fremdenſitzungen, die Kappenabende uſw. Von jeher, ſchon zu Zeiten des kur⸗ pfälziſchen Hofes, hat auch die Bühne der Stadt ſich gerne die Narrenkappe aufgeſtülpt. So unterhält auch diesmal das Nationaltheater an einigen Tagen(19., 20., 28. Fe⸗ bruar und 1. März) ſeine Freunde und Gönner mit einem ſpritzigen Faſchingskabarett. Der erſehnte,„Zweite Große Städtiſche Maskenball“ leitet am 26. Februar zum Faſt⸗ nacht⸗Sonntag hinüber, der den großen Jubiläumszug bringt. Der Roſenmontag belebt die Straßen mit dem gro⸗ ßen Kindermaskenzug, während die Kappenefahrten dem Faſtnacht⸗Dienstag ſeine Bedeutung ſichern. WH W⸗ Spenden im Gau Baden Dem Winterhilfswerk gingen aus dem Gau Baden folgende Spenden zu: Badiſche Kraftlieferungs⸗ Gmb. burg weitere 1000; Electrizitätswerk Mittelbaden AG. Lahr weitere 1000; Heinrich Lanz AG. Mannheim weitere 5000; Junker u. Ruh AG. Karlsruhe weitere 1000; Spinnerei und Weberei Offenburg 1. B. weitere 7500; Konrads Nachf., Mech. Weberei, Lörrach weitere 1200; Huth u. Co. Mann⸗ heim weitere 1055; Standard Zahnfabrik AG. Konſtanz weitere 1000; Müller u. Co., GmbH., Mannheim weitere 504; Gebr. Heinemann St. Georgen weitere 500; Herren⸗ mühle AG. Heidelberg⸗Wieblingen weitere 500; Walter Knop Karlsruhe weitere 500; Carl Löſch, Lederfabrik, Endingen weitere 500; Konditoren-Innung Mannheim weitere 340; Kaſſenärztliche Vereinigung Deutſchlands, Freiburg, 4989; Lederwerke Sexauer, GmbH., Emmendingen 1770; Ilſe Giu⸗ lim Heidelberg 810; Gefolgſchaft der Verlagsbuchhandlung Herder u. Co. Freiburg 512; Frau Neuhoff Freiburg 500 Reichsmark. — Neue Poſtſcheckſormuiare. Die Formblätter zu Ueber⸗ weiſungen, Schecks und Zahlungsanweiſungen des Poſt⸗ ſcheckdienſtes ſind geändert worden. Die neuen Formblätter werden erſt nach und nach ausgegeben. Daneben können die bisherigen Formblätter aufgebraucht werden. In den neuen Formblättern iſt der Sicherheitsunterdruck geändert worden. U. a hat er eine Wiedergabe des Hoheitszeichens des Reiches erhalten Die neuen Schecks und Zahlungsan⸗ weiſungen werden ſtatt in Graudruck in Gründruck herge⸗ ſtellt. weiter Frei⸗ — Hesum- SHgugun bal, Die Entwicklung der deutſchen Kraftfahrzeug induſtrie. Die Entwicklung der deutſchen Kraftfahrzeug induſtrie zeigt die Tat⸗ ſache, daß in Deutſchland heute feder 23. Einwoh⸗ ner ein Kraftfahrzeug be⸗ ſitzt, während 1936: 5 1932: 100 Menſchen in Deutſchland auf ein Kraftfahrzeug kamen. Auch die günſtige Ent⸗ wicklung des Außenhan⸗ dels mit Kraftfahrzeugen iſt ein ebenſo gutes wirt⸗ ſchaftliches Anzeichen wie die Steigerung der Ge⸗ ſamterzeugung und der Zulaſſungen von Kraft⸗ fahrzeugen im Deutſchen Reich. Weltbild Glieſe- M 2 1 8 3 4 „Budenko iſt nich Buden o“ Moskauer Verlautbarung widerſpricht ſich ſelbſt. Moskau. 18 Februar. Ueber den Fall Budenko iſt eine ſowjetamltiche Ver⸗ iautbarung verbreitet worden Darin heißt es, am 17. Fe⸗ hruar habe der rumäniſche Geſchäftsträger in Moskau den ſowjetruſſiſchen Außenkommiſſar aufgeſucht und ihm er⸗ klärt, daß die rumäniſche Regierung, welche von Beginn ihres Amtsantritts an für die Beſchleunigung der Unter⸗ ſuchung im Falle Budenko in jeder Weiſe Sorge getragen habe, es im gegenwärtigen Moment für 1 erachte, daß der ſowjetruſſiſche Geſchäftsträger in Bukareſt freiwil⸗ lig in das Ausland abgereiſt ſei Dafür ſpreche der Um⸗ ſtand, daß das rumäniſche Außenminiſterium ein Schreiben Budenkos aus Budapeſt erhalten habe. In Beantwortung dieſer Erklärung habe der Außen⸗ kommiſſar der Sowjetunion folgendes geäußert: Die Sow⸗ jetregierung glaube nicht an die Verſion der freiwilli⸗ gen Abreiſe Budenkos. Wenn dos erwähnte Schreiben überhaupt von Budenko ſtamme ſo zweifle man in Mos⸗ kau nicht daran, daß er ſich immer noch in der Gewalt ſei⸗ ner Entführer befinde die mit Drohungen oder Foltern ihn gezwungen hätten, dieſen Brief zu ſchreiben, der dann von den„Verbrechern“ nach Budapeſt und von dort nach Buka reſt geleitet worden ſei. Die Sowjetregierung habe davon Kenntnis erhalten, ſo heißt es in der Verlautbarung weiter, daß eine italieniſche Zeitung„angebliche Erklärungen“ Budenkos veröffentlicht habe, und daß dieſer ſich ſogar in Rom befinde und ſich ausländiſchen Journaliſten zu weiteren Darlegungen zur Verfügung geſtellt habe Auch in dieſem Falle bezweifle man in Moskau nicht, daß die Erklärungen Budenkos erpreßt wären und daß dieſe„irgendeinen ruſſiſchen Weißgardiſten“ der unter dem Namen Budenko jetzt in Italien auftrete, mit deſſen Papieren ausgerüſtet hätten. während die fa⸗ ſchiſtiſchen Behörden zur Aufklärung des Sachverhaltes nichts beitragen würden. Solange Budenko„ſich nicht in einem freien Lande be⸗ finde und nicht Leuten vorgeführt werde die ihn perſön⸗ lich kennen,“ könne die Ueberzeugung der Sowjetregierung nicht erſchüttert werden, daß Budenke ſich noch in Rumä⸗ nien in der Gewalt ſeiner Entführer befinde, wenn er nicht von dieſen bereits ermordet worden ſei. Infolgedeſſen halte die Sowjetregierung ihre Proteſtnote vom 10. Februar in vollem Umfange aufrecht und beſtehe auch weiter auf der vollſtändigen Erfüllung ihrer Forderungen. Zugleich 415 Litwinow den rumäniſchen Geſchäftsträ⸗ ger gebeten, ſeine Regierung davon zu unterrichten, daß die Sowjetregierung ihren Geſandten in Prag, Alexan⸗ drowſki, nach Bukareſt beordert habe, um die weitere Un⸗ terſuchung zu beobachten und nötigenfalls mit der rumäni⸗ ſchen Regierung Verhandlungen zu führen. Neues Verbrechen der Gps Sohn Trotzkis unter geheimnisvollen Umſtänden geſtorben. Paris, 17. Februar. In einer Pariſer Klinik iſt der Sohn Trotzlis, Leon Sedow Trotzki, nach einer Operation unker geheimnisvol⸗ len Umſtänden geſtorben. Nach allgemeiner Anſicht ſprechen alle Anzeichen dafür, daß Paris erneut der Schauplatz eines Verbrechens der GPU geworden iſt. Der Sohn Trotzkis hatte die Operation gut überſtanden und der Heilungsprozeß hatte einen normalen Verlauf ge⸗ nommen. Umſo größer war die Beſtürzung im Freundes⸗ kreis Trotzkis, als von der Klinik plötzlich eine kurze Mit⸗ teilung ausgegeben wurde, daß der Tod eingetreten ſei. Die Freunde dringen nunmehr auf eine genaue Unterſuchung der Leiche mit der Begründung, der Sohn Trotzkis ſei nach der Operation in der Klinik durchaus wohlauf geweſen, ſo daß man in Anbetracht der zahlreichen Attentats⸗ Ent⸗ führungs⸗ und Vergiftungsverſuche, denen er zu Lebzeiten ausgeſet war, unter allen Umſtänden die wahren Urſa⸗ chen ſeines, unter normalen Umſtänden niemals erwart⸗ baren Todes feſtſtellen müſſe. In Zuſammenhang mit dem Tod des Sohnes Trotzkis hat in Paris die Meldung beſondere Beachtung gefunden, daß der frühere Privatſekretär Trotzkis, der Jude Erwin Wolf, von Agenten der GPll aus Sowjetſpa⸗ nien nach Moskau entführt und dort ermordet worden iſt. Wolf war der Sohn eines jüdiſchen Großkaufmanns aus Reichenberg in Böhmen. Er hatte während des Auf⸗ enthalts Trotzkis in Norwegen lange Zeit als deſſen Sekre⸗ tär gearbeitet. Später fuhr er als Berichterſtatter der „News Chronicle“ nach Sowletſpanien, wo er im Herbſt v J auf geheimnisvolle Weiſe verſchwand. Nach⸗ forſchungen des tſchechoſlowakiſchen Konſulats hatten da⸗ mals nur das Ergebnis, daß Wolf im Gefängnis Covento de Santa Urſula von der Gpu feſtgehalten wurde. Von hier iſt er nach übereinſtimmenden Meldungen nach Mos⸗ kau gebracht und erſchoſſen worden. 17 Opfer der Blutjuſtiz 10 Pfennig Tagesverdienſt eines Waldarbeilers. Moskau, 17. Febr. Die Provinzpreſſe der letzten Tage berichtet aus den verſchiedenſten Teilen der Sowjetunion von neuen politiſchen Prozeſſen und Todesurteilen. So fand in Nowoſibirſk ein„Sabotage“-⸗Prozeß ſtatt, bei dem zwei Funktionäre der Forſtwirtſchaft zum Tode und meh⸗ 1 andere zu langjähriger Zwangsarbeit verurteilt wur⸗ en. 4 In dem Prozeßbericht, den die Zeitung„Sowjetſkaja Sibir“ bringt, findet ſich u. a. auch die bemerkenswerte An⸗ gabe, daß der Tagesverdienſt der im Gebiet Nowoſibirſk beſchäftigten Waldarbeiter ſich auf 48 Kopeken(nach dem offiziellen Umrechnungskurs 24 Pfennig, der Kapitalkraft nach höchſtens 10 Pfennig!) belaufe. In Leningrad habe wie die„Leningradſkaſa Prawda“ berichtet, die Gu eine„VVerſchwörung unter Om⸗ nibusſchaffnern“ entdeckt, denen es 1 dar⸗ auf ankam, im Straßenverkehr möglichſt viele uglücksfälle .* Sechs Mitglieder dieſer„Schädlings⸗ ande“ ſind zum Tode verurteilt und bereits hingerichtet worden. Fünf weitere Perſonen aus dem Städtchen Por⸗ chow wurden wegen konterrevolutionärer Umtriebe er⸗ ſchoſſen. Vier Hinrichtungen 1 85 Sabotage der Getreidewirt⸗ ſchaft verzeichnet die Irkutſker 1„Oſtſibiriſche Praw⸗ da“. Wegen Oppoſition gegen die tachanow⸗Bewegung und„terroriſtiſche Akte“ würden in Baku zwei Arbeiter vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt. In Taſchkent wur⸗ den zwei ene Bauern wegen„kolchosfeindlicher Umtriebe“ gleichfalls durch ein Kriegsgericht zur Erſchie⸗ Fung verurteilt. Seckenheim am Anfang des 18. Jahrhunderts. Von Karl Wolber. 1 Der 30 jährige Krieg hat dem Dorfe Seckenheim tieſe Wunden geſchlagen. Das Kriegselend ſollte ſich aber noch zweimal wiederholen: Im Holländiſchen Erbfolgekrieg(1672 1678) und dann im Orleaniſchen Krieg(168897), Die Schäden, die die ſe Kriege dem Dorfe brachten, ſollen ſpäter einmal geſchildert werden. Zuſammenfaſſend können wir für das 17. Jahrhundert ſagen: Es brachte den tiefſten und nach⸗ haltigſten Einſchnitt in das Dorfleben in feiner ganzen Geſchichte. Dem ganzen 18. Jahrhundert galt der Wiederaufbau. Verſuchen wir einmal das Dorf zu ſchildern, wie es uns am Anfang des 18. Jahrhunderts entgegentritt: Die Er⸗ holung des Dorfes wie des Landes forderte Opfer. Die Steuerlaſt drückte, die Cent Kirchheim bittet um Einſchränkung: „Denn durch die Franzoſen ſind unſere Häuſer z. Th. ver⸗ brannt, geplündert— und wir ſind in den äußerſten Ruin geſetzt worden, obwohlen zwarn wir im 1698ten Jahre gerne unſere Güter wieder angebaut hätten, ſo hat ſolches aber unmöglich ſein können, indem uns die Franzoſen all unſer Vieh hinweggenommen und alsdann wegen Ermang⸗ lung des Viehs die Güter wüſt und öd liegen laſſen müſſen und auch weilen unſere Häuſer z. Th. verbrannt und ein⸗ geäſchert worden, wir nicht wohl bei Haus wohnen können, ſondern wir bald da, bald dorten in miſerablem Stand uns aufhalten müſſen.“ Am 1687 war die Zahl der Bauernfamilien 48; 1693 kennen wir leider den Reſt dieſer Bewohner nicht. 1713 tritt uns ſchon eine ſtattliche und fleißige Einwohnerſchaft entgegen. Es ſind 95 Häuſer aufgezählt. Dazu kommt noch ein halbes Haus, 3 leere Hausplätze; ſeit 1703 ſind an 35 Häuſern Erneuerungen vorgenommen worden. Die Zahl der Steuerzahler iſt mit 131 angegeben. Auf 53 Häuſern ſtehen Schulden. Das Schatzungskapital beträgt 17 720 fl. Die Gemeinde nimmt jährlich noch zu, 1716 ſind es ſchon 140 Steuerzahler. Leider können wir den Weg der Zu⸗ ſtrömenden nicht verfolgen. Und nun einen kleinen Blick in das Dorf und ſeine Bewohner: Andreas Saß: Haus, Scheuer ſo 1710 neu gebaut. Liegt in der Schatzung mit) 29 fl. Hans Jakob Hertzberger: Haus, Scheuer, Stallung 27 fl. Nikolaus Kropf: Haus, Scheuer u. Pflanzgarten 18 fl Baſtian Klump: Haus, Scheuer und Stallunng ſamt einem Pflanzgarten 24 fl. Jakob Reiß: Haus, Scheuer und Stallung und kleinem Pflanz⸗Gärklein 25 fl. Heinrich Fritz: Haus, Scheuer und Stallung ſamt eineinhalb Morgen Garten 32 fl. Jakob Fleck: Haus, Scheuer und einem Pflanzgarten 23 fl. Jakob Fleck: eine Behauſung mit Pflanzgarten auf dem Wörth gelegen 8 fl. Heinrich Walter: eine Behauſung ſo 1711 gebaut ſamt einem alten Stall 28 fl. Heinrich Walter: einen leeren Hausplatz 9 fl. Franz Natter: Haus und neu gebaute Scheune(1711) 14 fl. Hans Georg Tranſier: ein 1707 neu gebautes Haus und eine Scheuer, Stallung und Pflanz Gärtlein 15 fl. (Das Haus iſt mit 130 fl. Kapital erlegt) g Hans Georg Frey: ein Haus und Stutzen, Scheuer mit Stroh gedeckt und einem 1712 gebauten Stall 14 fl. Jakob Philipp Treiber: ein Haus ſo 1703 gebaut ſamt einer alten Scheuer 19 fl. Hans Georg Villinger: ein Haus ſo 1705 neu gebaut 12 fl. Hans Hagenbücher: eine alte Wohnbehauſung ſamt einer Stutzen Scheuer 18 fl. Michel Koch: ein 1704 neu gebautes Haus ſamt einer alten Scheuer 15 fl. Hans Wolf Nickel: ein 1706 neu gebautes Haus mit einer Stutzen⸗Scheuer mit Stroh gedeckt ſamt einem Pflanz⸗ Garten 18 fl. Velten Lutz: ein mit Stroh gedeckt 18 fl. Bernhard Stein: ein gering Haus mit Stroh gedeckt ſamt Haus ſamt einer Stutzen⸗Scheuer einem Pflanz Garten 8 fl. Johannes Kayſer: eine Wohnbehauſung ſamt einer kleinen Scheuer 18 fl. Hans Georg Jäger: eine alte Wohnbehauſung ſamt einer alten Scheuer mit Stroh gedeckt und ein Pflanz Garten 16 fl. Michael Krämer: ein klein mit Stroh gedecktes Haus, mit Stutzen gemacht 8 fl Velten Hörner: ein Haus ſamt Stutzen Scheuer mit Stroh gedeckt wie auch ein Pflanz Garten 18 fl Jakob Obermayer: eine alte Behauſung ſamt Stutzen Scheuer mit Stroh gedeckt und ein klein Gärtlein. 5 Martin Hörner: eine halbe Wohnbehauſung ſamt einer Scheuer nebſt einem halben Morgen Garten 13 fl. Andreas Maß: ein 1711 neu gebautes Haus ſamt einem Viertel Garten 18 Joh. Kögel: ein Haus ſamt einem Pflanz Garten 10 fl. Peter Seitz: ein Haus, Scheuer, Stallung u. Garten 28 fl. Peter Klumb: ein altes Haus ſamt Scheuer 10 fle Heinrich Carl: ein Haus ſamt Stutzen Scheuer mit Stroh gedeckt und mit einem Pfanz Garten 12 fl. Jakob Freund Witib: ein Haus mit einem Pflanz Garten 18 fl. Heinrich Weißling: ein Häuslein mit Stutzen Scheuer mit mit Stroh gedeckt(zinſt der Gemeinde 16 0 9 Hans Georg Dehwalt: ein ganz gering Häuslein, Scheuer(zinſt der Gemeinde dahier 16054 jährl.) 7 f. Paulus Gehr: ein 1708 neu gebautes Haus ſamt Scheuer⸗ lein mit Stroh gedeckt 10 fl. Georg Baſtian Huber: Ein Häuslein ſamt 1713 neu er⸗ ſamt alten Stutzen Scheuer 8 fl Stutzen baute Scheuer 10 fl. Melchior Kern: ein neugebautes Häuslein mit geringem Pflanz Garten 8 fl Michel Engelhard: ein Haus, die Scheuer 1711 neu gebaut— mit einem Pflanz Garten 13 fl. Heinrich Mayer: ein Hofrat ſamt zwei Häuſer, Scheuer, 1712 neu gebauten Stall, mit einem Garten 84 fl. Andreas Bühler: ein Haus, Scheuer, Stall u. Gärtlein 25 fl. Ignaz Erhart: ein Haus ſo mit Stroh gedeckt ſamt einem Pflanz Garten 9 fl. Hartmann Diehl: eine alte geringe Behauſung 6 fl. Jakob Sponagel zu Käfertal einen alten Hausplaz ſamt einem Pflanz Gärtlein 11 fl. * Ergänzungen zum Dorfbild des ſpäten Mittelalters. Die Ackergaß zieht von der Hauptſtraße nach der Kapelle: Frohnacker gewann in den gärthen ſo 3 Morgen ſindt, ſtoſt vornen auff die ſtraßen einestheils auff die ackergaß... bis an die ackergaß und weygaß. Ein garten auf die aclergaß iſt ein Schlüſſel. Stand die Kapelle an einer römiſchen Straßenkreuzung Dann hätte die Lage der Kapelle die allerbeſte Erklärung gefunden: Sie ſtände an der Stelle eines römiſchen Heiligtums. An Flurnamen finden ſich im Mittelfeld der hohe Stein und Kluckerſtein. Das ſpätmittelalterliche Dorf war teils von einer Mauer, teils von einem Hag(darum Heckenweg) umgeben; 1713 finden ſich noch Reſte dieſer Anlage in der Bendersgaß: auffs Dorff odter Mauer, auf die Mauer, von der Mauer ſtoßet auf die gebrochen Gewann. Auf die Mauer beim falltor, ſonſten auch Benders Gaſſe gen. Auf den Hag oder die Benders Gaſſe.— * Die Amtsgebäude ſind leider nicht angeführt. Doch können wir aus Berichten ſagen: Das Rathaus blieb er⸗ halten. Ebenſo ſteht die gotiſche Kirche des ſpäteren Mittel⸗ alters dicht am Hochufer. 1698 hat ein Hochwaſſer das Fundament der Kirche dermaßen unterwaſchen, daß das ganze Gebäude einzufallen drohte; eine raſche Reparation iſt nol⸗ wendig. Ig. Löffler, der kath. Pfarrer, hat dem Oberamt gar manchen Wunſch vorgetragen; er iſt gar ein ſtreitbarer Herr. Das katholiſche Schulhaus iſt am einfallen, es kann täglich ein Unglück geſchehen. Die hl. Scheuer des Kloſters Lorſch iſt nun durch den Bergſträßer Rezeß(1650) zum Chur Pfaltz Herrenhaus geworden. Beim Friedensſchluß 1714 fand dieſer Rezeß nochmals eine Ergänzung. Religion: Laut dieſer Verträge dürfen Reformierte und Katholilen in Seckenheim wohnen, aber nicht Lutheraner. Der luth. Pfarrer in Ladenburg war es bei 10 fl, Strafe verboten, hier Pfarrdienſte zu tun, das bekraf den Wagner Bittle und Engelhart Weidenthal.— 6 Wirtſchaften mit Schildgerechtigkeiten Franz Gröber„Zum Hirſch“ ſeit 1672, Heinrich „Zum Schwanen“ 1711, Heinrich Wiederholt„Zur (beſteht ſchon lange), Hans Jakob Hertzberger„Zum giül⸗ denen Löuen“, Thomas Köhler„Zum güldenen Adler“ ſeit 1699, Hans Georg Tranſier„Zum Karpfen“. Nach 1698, nach dem lieben und edlen Frieden, ſtrömen von allerlei Landen die Leute zu. An der Neugründung der Wirtſchaften können wir dieſe Zunahme abtaſten.— Eine Ziegelei betreibt Adam Stein. Die Weingärten ſind verſchwunden, nur noch die Volz'ſchen Weingärten im Mittel⸗ feld beim Hedenweg werden noch öfters genannt. Nun er⸗ ſcheinen die Hoppengärten. Das wichtigſte aber iſt die Tabak⸗ pflanze. Bekanntlich ſollen alle pfälzer Bauern den Tabak in Mannheim verwiegen. Damit hat man der Stadt Mann⸗ heim erhebliche Einnahmen geſichert; denn damit wurde der⸗ ſelbe auch in der Stadt in Handel gebracht. Die Seckenheimer umgehen das Geſetz und verhandeen die Blätter nach Köln. Der Pfalzgraf Johann Wilhelm muß in einem beſonderen Erlaß mit Strafandrohungen den Seckenheimer Bauern auf die Landesordnung hinweiſen. Das zahlreiche Wild richtet viel Schaden an. An der Heidelberger Straße muß jeder Angrenzer junge Nußbäume pflanzen; dieſe werden teils durch das Wild beschädigt, beil⸗ mutwillig verletzt. Die Gemeinde wird für die Anpflanzung verantwortlich gemacht. Die Spatzen haben überhand ge⸗ nommen. Wer den Pflug führt, muß 10, die andern Leute 5 Spatzenköpfe abliefern. Die Fiſcher am Neckar dürfen keine Steine mehr ſammeln(das viele Hausbauen!) denn das Ufer verliert ſeinen Schutz vor den Hochwaſſern. 10 Pferdepaare ſind unter den Katholiken im Dorf; der Beſitzer von 2 Pferden hat die Pflicht, dem kath. Schul⸗ diener jährlich 2 Laib Brot zu geben, vergebens befiehlt dies der Schultheiß. beſtehen: Tranſier Traube“ Wieder ein Attentat der Gpel? Anſchlag auf früheren Sowſetdiplomaken in Brüſſel. Brüſſel, 18 Jebr. Auf den früheren ſowietrufſüchen Diplomaten und ehemaligen Admiral Soboleſf, der ſeinen Wohnſitz in Brüſſel aufgeſchlagen hal wurde am Donners kag abend ein Anſchlag verübl. Als er in ſeine Wohnun; in der Borſtadt Ixelles zurückkehrte, wurde er im Trepoen haus überfallen. Er erhielt mit einem Hammer einen Schlag auf den Kopf. Da die Verletzung nut leicht wor. . ſelbſt der Polizei Meldung erſtatken 5 aubt, bat es ſich um ein politiſ 2 R⸗ 8 Der Angreifer ſoll 55 gere 5218 1 1 1 er ſich ohne polizeiliche Genehmigung in Br 12115 üſſel aufhielt. Soboleff iſt einer der Sowjetdiplomaten, die einiger Zeit vorgezogen haben, aus ihren Dienſt zu quittieren. Der Verräter Skoblin im Fernen oſten. Paris, 16. Febr. Nach einer hier aus Moskau einge⸗ troffenen Meldung ſoll ſich General Skoblin, der Haupt⸗ ſchuldige an der Entführung des Generals Miller augen⸗ blicklich im Fernen Oſten aufhalten. Dort ſei er als Son⸗ deragent der GP für China und die ßere Mongolei tätig. ˖ es vor Sicherheitsgründen Reiche Spenden: Ueber eine Million Reichsmark für das Wow. Berlin, 18. Febr. Der Führer und Reichskanzler hat im Rahmen einer muſikaliſchen Veranſtaltung führende Per⸗ ſönlichkeiten der deutſchen 1 1 in ſeinem Hauſe emp⸗ 50 f Im Dienſte des Winterhilfswerkes des deutſchen olkes hatten ihre Kunſt zur Verfügung geſtellt die Kam⸗ merſängerin Erna Berger. Martha Fuchs, argarete Kloſe, Tiana Lemnitz, Margret Pfahl ſowie Frau Marielouſe Schilp und Frau Treſi Rudolph; ferner die Kammerſän⸗ ger Rudolf Bockelmann. Walter Ludwig, Profeſſor Joſef von Manowarda. Helge e Heinrich Schlusnus, Franz Völker ſowie Herr Karl Schmitt⸗Walter und Pro⸗ feſſor Michael Raucheiſen. Aus freiwilligen Spenden der Gäſte dieſes Abends er⸗ gab ſich ein Betrag von 1073 711 Reichsmark, den die Künſtler dem Winkerhilfswerk des deutſchen Volkes über⸗ wieſen haben. 8 f f N Jedes Wñw.- opfer it nusfaat füt* die glückliche Juhunft unſerer kinder! N 8 euer 8 fl. mit 9 fl. Utzen 7 fl. uer⸗ 0 fl. er⸗ 0 fl. gem 8 fl. neu 8 fü. Aer, 4 fl. 5 fl. nem 9 fl. ö fl. ſamt 1 fl. der rgen die rten ing? ung ms. fein uer, 71¹³ jag: ner eim Hag zum 7¹4 erle ner. ra fe mer el eee 75—————„ Geht Liebe durch den Magen? Die meiſten Hausfrauen werden begeiſtert„Ja!“ rufen, und es iſt unbeſtreitbare Tatſache, daß nicht nur die alten Deutſchen, ſondern auch die jungen Deutſchen für Leckerbiſſen des Gaumens genau ſo empfänglich ſind wie die Männer anderer Nationen auch! Aber— daß die Liebe zugrunde geht, wenn die liebe Hausfrau nicht zu den vorzüglichſten Köchinnen gehört, das wollen wir denn doch nicht gelten laſſen! Jeder Menſch ißt lieber gut als ſchlecht, mag er noch ſo wenig materiell veranlagt ſein! Zudem koſtet ſchlechtes Eſſen nicht weniger als liebevoll bereitetes, des— halb wird es jeden ſparſamen Mann verdrießen, wenn er für ſein ſauer verdientes Geld ein ſorglos beſtelltes Mit⸗ tagsmahl bekommt. Die Frau, die daher dieſen Spruch über Liebe und Magen geprägt hat— es war totſicher eine Frau!—, hat daher ſo ganz unrecht nicht, aber es ſpricht auch einigermaßen Verſtändnisloſigkeit aus dieſen Worten. a Nur die Frau, die ſelbſt in ſchwerer Berufsarbeit ſtand, wird wiſſen, wie verhungert und abgearbeitet man nach Hauſe kommen kann, und wie ſehnſüchtig man nach der Schüſſel ſchaut! Nur ſie kann recht ermeſſen, was Unpünktlichkeit für einen vom Dienſt angegriffenen Men⸗ schen bedeutet, der nur eine kurze Mittagspauſe hat und abends gern ein wenig Zeit für ſeine Liebhabereien be— hält. Nur ſie weiß, daß die reizendſte Unterhaltung einem vollkommen ſchnuppe iſt, wenn man eben Hunger hat! Der ſchönſte Augenaufſchlag verpufft, das geiſtvollſte Wort kann verärgern! Erſt zur Zeit ein gutes Eſſen und dann alles andere!— Das iſt die berechtigte Forderung abgeſpannter Ner⸗ ven. Zärtlichkeit, die ſonſt beglückt, macht mißmutig, wenn ſie uns hindern will, unſeren ermüdeten Körper durch neue Nahrungszufuhr zu erfriſchen. In dieſem Sinne alſo: ja, die Liebe geht durch den Magen. Aber es iſt nun auch nicht wieder ſo, daß die beſten Köchinnen die größte und leidenſchaftlichſte Liebe erwecken!— Wir wol⸗ len die Männer nicht ſchlechter machen als ſie ſind! Sie nehmen mal ganz geduldig ein verunglücktes Mittageſſen in den Kauf, wenn ihnen das liebe und ein klein wenig verſchämte Geſicht der Frau Eheliebſten um Entſchuldigung bittend zulächelt. Gurgeln bei Halsentzündungen Allgemein wird das Gurgeln bei Halsentzündungen als ein wirkſames Mittel angeſehen. In letzter Zeit iſt jedoch wiederholt von Aerzten darauf verwieſen worden. Daß, wenn einmal eine Halserkrankung vorhanden iſt, das Gurgeln keine Wirkung mehr ausüben kann. Von Aerzteu wird ſogar der Standpunkt vertreten, daß das Gurgeln bei Halsentzündungen ſchädlich ſei. So berichtet Dr. Haaſe in der„Kliniſchen Wochenſchrift“ von zahlreichen Perſuchen. Er hat mit einem Mittel gurgeln laſſen, das auf Röntgenaufnahmen zur Darſtellung kommt und gleichzeitig die Mandeln ſichtbar macht. In ſeinen Rönt⸗ genbildern konnte er nachweiſen, daß das Gurgelwaſſer ur den Gaumenbogen, in dem günſtigſten Falle die obere Spitze der Mandeln erreicht, alſo gar nicht bis dahin kommt, wo es heilend wirken ſoll. Dazu kommt noch, daß man ſonſt bemüht iſt, entzündete Gewebe möglichſt ſtill⸗ zulegen, das Gurgeln aber gerade das Gegenteil bewirkt. Hier wird das Gewebe noch mehr angeſtrengt. Aus die⸗ gem Grunde wirkt es ſchädlich, es wird daher abgelehnt. SU 0 ird 17 Der fußboden wird geſtrichen Soll ein Fußboden in der gleichen Farbe geſtrichen werden wie bisher, ſo genügt ein gründliches Aufſcheuern mit ſcharfer Sodalauge, ehe geſtrichen wird. Hat man jedoch ſich für eine andere Farbe entſchloſſen, muß man die urſprüngliche Farbe ſamt der Lackſchicht ſorgfältig ent⸗ fernen. Für dieſen Zweck wird eine ſehr heiße Löſung von Waſſer und Aetznatron oder Seifenſtein hergeſtellt. Mit der ſtändig naſſen Bürſte bearbeitet man den Boden, aber immer ſo, daß die Hände nicht mit der Löſung in Berührung kommen. Iſt die alte Farbſchicht reſtlos ent⸗ fernt, wäſcht man den Boden mit kaltem Waſſer nach. Bevor mit dem Streichen begonnen wird, muß das Holz vollkommen trocken ſein. Am zweckmäßigſten iſt es, die ſtreichfertige Farbe aus⸗ reichend in einem einſchlägigen Fachgeſchäft zu kaufen. Zum guten Gelingen des Anſtrichs gehört weiter ein vorzüglicher Pinſel. Die Farbe wird ſtets dünn in Rich⸗ zung gegen die Dielen von oben nach unten und von links nach rechts aufgetragen. Nach dem erſten Anſtrich wartet man einen Tag, ehe man den zweiten folgen läßt. Will man den Boden lackieren, verwendet man entweder fer⸗ tige Lackfarben oder man überzieht den Boden nach dem Trocknen des erſten Anſtriches mit einem Lack, dem etwas Farbe zugeſetzt iſt. Drei Tage ſollte der neugeſtrichene Fußboden trock⸗ nen, ehe er in Benutzung genommen wird. Vorher wird er noch einmal kalt aufgewiſcht. Dabei ſetzt man dem Waſſer etwas Eſſig zu. Strümpfe werden gewaſchen Wenn die Strümpfe auch billig ſind, ſo muß man doch verſuchen, ſie recht lange zu erhalten. Das kann man nur durch zweckentſprechende Pflege, die beim aſchen be⸗ ginnt. Es iſt ärgerlich, wenn die hellen Seidenfarben beim Waſchen ausgehen, Streifen bekommen oder ver⸗ blaſſen, ſo daß ſie zu den Kleidern nicht mehr ſo recht paſſen wollen. Wer ſich Kaſtanien geſammelt hat, ſtelle daraus eine Abkochung her und ſchwenke und waſche in der gefilterten Lauge die Strümpfe ohne Seifenbeigabe. So verlieren ſie keine Farbe und bleiben weich und ſeidig. Kann man kein Kaſtanienbad machen, ſo weicht man die Strümpfe zunächſt einige Minuten kalt ein, dann ſtellt man ein warmes Bad aus milder Seifenflockenlöſung her, ſchwenkt darin die Strümpfe, ohne zu reiben oder zu wringen und ſchließt ein oder zwei kalte Spülbäder an. Etwas Salz, dem Bad beigefügt, verhindert das Auslau⸗ fen. Bei ſchwarzen Strümpfen ſetzt man dem Spülbad etwas Waſchblau zu, damit das tiefe Schwarz ſich nicht in ſtumpfes Grau verwandelt. Die feuchten Strümpfe dürfen niemals ausgewrun⸗ gen, ſondern nur ausgedrückt werden. Dann rollt man ſie in ein weißes Tuch und bügelt ſie, noch etwas feucht, mit einem lauwarmen Eiſen Gtreichhölzer ſind kein Spielzeug! Kinder in Gefahr!/ Eltern haben immer die Verantwortung Im ſchnellſten Tempo raſen die Wagen der Feuer⸗ wehr durch die Straßen. Irgendwo iſt ein Wohnungs⸗ brand ausgebrochen, verurſacht durch die Unvorſichtigkeit ſpielender Kinder, die unbeaufſichtigt von den Eltern allein gelaſſen worden ſind Dichter Qualm ſchlägt aus den Fenſtern, verhüllt den ganzen Dachgiebel. Flammen züngeln empor. Höchſte Alarmſtufe wird gegeben: Men⸗ ſchenleben in Gefahr! Atemlos verharrt die zu Hunderten anwachſende Zuſchauermenge vor dem brennenden Haus. Erſchüttert vernimmt jeder die Tatſache, daß die unter Lebensgefahr geborgenen Kinder, von Brandwunden ſchwer verletzt, ſogleich ins Krankenhaus geſchafft werden mußten Erſt nach ſtundenlanger Tätigkeit gelingt es den Wehrmannſchaften ſchließlich, das Feuer zu löſchen. Unter den feindlichen Mächten, die ſo oft die Güter unſerer Volkswirtſchaft bedrohen, iſt der„rote Hahn“ einer der gefährlichſten Gegner. Leider iſt der Menſch ſelber, der trotz aller Warnungen und Schutzmaßnahmen unacht⸗ ſam und fahrläſſig handelt, ſein ſtärkſter Bundesgenoſſe. Jährlich fallen Werte in Höhe von 400 Millionen Mark den Flammen zum Opfer. In jedem Jahr werden in Deutſchland etwa fünftauſend Brände durch Kinderhand verurſacht, das ſind täglich durchſchnittlich 13 Brände. 50 000 Brände ſind in den letzten zehn Jahren auf das Konto fahrläſſiger Eltern zu ſchreiben, die ihre Kin⸗ der unbeaufſichtigt ließen. Groß iſt die Zahl der armen Kinder, die bei dieſen Unglücksfällen ihr blühendes Leben eingebüßt haben oder durch ſchwere körperliche Verſtümme⸗ lungen zu Krüppeln geworden ſind. Angeſichts dieſer Er⸗ fahrungen erſcheint es unbegreiflich, daß es noch immer Eltern gibt, die in unbekümmertem Leichtſinn ihre Spröß⸗ linge in der Wohnung allein laſſen, während ein Feuer brennt oder leicht erreichbare Zündhölzer die Kleinen ver⸗ leiten, das Feueranzünden der Mutter im Spiel nachzu⸗ ahmen. Wie ſchnell iſt eine brennende Kerze herunterge⸗ riſſen und ſetzt Teppich und Möbel in Brand. Während der Erwachſene aber im Augenblick der Gefahr geiſtes⸗ gegenwärtig entſchloſſen handelt, iſt das Kind in ſeiner Hilfloſigkeit dazu verdammt, das Verſchulden der Eltern am eigenen Leibe zu büßen. Das Feuer iſt aber nicht die einzige Gefahr, die die Kinder bedroht. Faſt täglich können wir in der Zeitung von ſchweren Unfällen leſen, durch die Kinder zu Schaden gekommen ſind. Die jährliche Geſamtziffer iſt erſchreckend. 5000 Kinder werden nach den Angaben der Statiſtik Jahr für Jahr in Deutſchland durch Unfälle getötet. Wieviel Tränen und Troſtloſigkeit unzähliger Famt⸗ lien und Eltern, denen das Schickſal ihr Liebſtes geraubt, birgt dieſe Zahl. Es wäre aber falſch, wollten ſich die Mütter, durch das Geſpenſt des Unfalltodes erſchreckt, keine ruhige Minute mehr gönnen und die Kinder immer und überall wie ihren Augapfel hüten wollen. Man kann auch beim beſten Willen keine Liſte aufſtellen, auf der alle Ge⸗ fahren, die Kinder bedrohen, mitſamt den Verhinderungs⸗ maßnahmen aufgezeichnet ſind. Wenn nur die Eltern die Ihren dazu erziehen, nach Möglichkeit den bekannten Ge⸗ fahren aus dem Wege zu gehen, ſo iſt damit ſchon viel getan. Man muß freilich in Rechnung ſetzen, daß die Kleinen Ermahnungen nur zu raſch vergeſſen. Ein einmaliges Aufmerkſammachen auf eine Gefahr genügt da nicht. Das beſte Erziehungsmittel bleibt zunächſt einmal das gute Beiſpiel, denn es wirkt mehr als alle Ermahnungen. Ver⸗ meiden wir es, in Gegenwart der Kinder leichtſinnig zu handeln oder mit gefährlichen Dingen unvorſichtia umzu⸗ gehen. Das Kind ahmt beſonders gern die Unarten der Erwachſenen nach und wird ſie noch zu übertreiben ſuchen, um ſich dabei recht forſch zu zeigen. Jedes Kindesalter hat gewiſſermaßen„ſeine Gefah⸗ ren“, von denen es bedroht iſt. Die Jüngſten, die gerade bis zur Tiſchkante reichen, verſuchen am liebſten, alles, was ihnen bis dahin unerreichbar war, zu ſich herabzuziehen. Darum darf die Mutter ſie nicht lange unbeaufſichtigt laſ⸗ ſen. Einen beſonderen Anreiz bilden für die Kleinkinder jene Dinge, deren Berührung ihnen die Eltern verboten EEE 233 err 4 Heller Sachen— aus Neſten Kampf dem Verderb in der Küche Hier ſeien einige Ratſchläge gegeben, wie man auch die kleinſten Reſte, die ſich faſt täglich in der Küche an⸗ ſammeln, gut und ſchmackhaft verwenden kann. Jede Abwechſlung, auch auf dem Gebiet des Eſſens, wird gern aufgegriffen. Warum ſoll der Alltagstiſch nicht auch ein⸗ mal etwas Beſonderes aufweiſen? Alles, was der heimiſche Markt bietet, kann noch ganz beſonders und extra fein ausgewertet werden. Und hält der Geſchmack, was das Ausſehen verſpricht, wird jsder des Lobes voll ſein. Buntſülze aus Reſten. Das Suppengemüſe will oft der Hausherr nicht in der Brühe haben. Darum nimmt es die Hausfrau vor⸗ ſichtig heraus, ſchöpft etwas Brühe ab und ſtellt dieſe Herrlichkeiten beiſeite. Da ſind auch noch Wurſtreſte, eine Tomate, die Gurke iſt auch angeſchnitten, und ein Ei könnte man dazu kochen, damit das Ganze zum Abend eine nette Buntſülze ergibt. g 5 Mit dem Buntmeſſer werden alle Teilchen aus Ge⸗ müſe und auch die Gurke hübſch geſchnitten, das gekochte Ei wird in Scheiben geteilt, und die Brühe bekommt durch Eſſig, Salz, Pfeffer und etwas Zucker einen würzigen 22 Aufnahme: Thurmann⸗Schoepke M. Zutaten zur Fiſchſülze. haben. Aus dieſem Grunde ſtellt das elterliche Verbot nur eine Gefahr mehr dar. Deshalb beſteht der einzige zu⸗ verläſſige Schutz darin, Feuerzeuge, Benzin, Gifte, Säuren uſw. unter feſtem Verſchluß zu halten. Die Jungen beginnen, ſich im Rüpelalter ſo recht als Männer zu fühlen. Für die Eltern iſt das eine ſchlimme Zeit. Die Ungezogenheiten, die ſie zuvor bei ihren„Klei⸗ nen“ ſo luſtig gefunden, fangen an, ihnen über den Kopf zu wachſen. Da iſt kein Baum zu hoch, keine Eisdecke zu dünn, um den Mut und die ſchäumende Tatkraft zu be⸗ weiſen. Warnungs⸗ und Verbotstafeln machen das lockende Vergnügen nur noch reizvoller. Iſt dann das Unglück geſchehen, wiſſen ſich die Eltern meiſt vor Jammer nicht zu faſſen. Dabei iſt ihre eigene Fahrläſſigkeit häufig ſelbſt an dem Unheil ſchuld. Je mehr die Eltern es verſtehen, an Stelle von Drohungen und Prügel durch ein kameradſchaftliches Verhältnis das Vertrauen der Kinder zu gewinnen, deſto wirkſamer wer⸗ den auch ihre Ermahnungen ſein und ſie vor manchem Schaden bewahren. Man darf dabei freilich niemals außer acht laſſen, daß man keine Erwachſenen vor ſich hat, und wird, wenn man ſich ſeiner eigenen Kindheitsſtreiche erinnert, ermeſſen können, welchen Ton man anſchlagen muß, um die Kinder ſelbſtändig zu der notwendigen Vor⸗ ſicht zu erziehen. Aufgabe der Eltern iſt es, das ihre dazu beizutragen, daß ihr koſtbarſter Schatz, die Kinder, vor drohender Ge⸗ fahr behütet werden. H. W. Ludwig. Krähenfüße und Falten Dieſe kleinen Schönheitsfehler ſtellen ſich leicht ein, wenn man älter wird, da die Haut unter den Augen wenig Talgdrüſen hat und daher leicht ſchrumpft. In⸗ folgedeſſen iſt es gut, dieſer zarten, feinen Haut auf künſtlichem Wege Fett zuzuführen. Ein ausgezeichneter, Fettkrem wird folgendermaßen hergeſtellt: Zu einem Tee⸗ löffel Rohſchmalz gibt man zehn Tropfen Mandelöl, den Saft einer Zitrone und fünf Tropfen Roſenöl; dann ver⸗ rührt man das Ganze ſo lange untereinander, bis ſich die Beſtandteile völlig verbunden haben. Es iſt ein ausge⸗ zeichneter Krem, mit dem man die Haut unter den Augen gut einfettet; man macht das ſo, indem man die Mittel⸗ finger der Hände klopfende Bewegungen ausführen läßt: man nimmt ein bohnengroßes Stück Fett und klopft es langſam, von den Schläfen angefangen, nach der Naſen⸗ wurzel ein. Es iſt gut, auch die Augenlider des Abends leicht einzufetten, weil zerknitterte Augenlider ebenfalls nicht vorteilhaft ausſehen. Mallalloclie Nocſuegepile Rheiniſcher Salat. 500 bis 750 Gramm Weißkohl, ein bis zwei Eßlöffel Fett, ein Kilo gekochte Kartoffeln, Salz, Senf, Eſſig und Zucker. Den fein gehobelten Weiß⸗ kohl dünſtet man in Fett faſt gar, dann gibt man die in Scheiben geſchnittenen Kartoffeln hinzu und ſchmeckt ihn gut ab. Man ißt den Salat warm. 5 Käſeauflauf. Ein Kilo gekochte Kartoffeln, ein viertel Liter Milch, Salz, 50 Gramm Fett, 75 Gramm geriebenen Käſe. Die Kartoffeln, in Stückchen oder Scheiben geſchnit⸗ ten, werden mit den übrigen Zutaten gemiſcht und in eine gefettete Auflaufform getan, dann etwa eine Stunde gebacken. Kartoffelpuffer. 1 Kilo rohe Kartoffeln, etwas Mehl, Salz. Die Kartoffeln werden gerieben, geſalzen und je nach Geſchmack mit einem Ei und Mehl oder auch ohne dies in der Pfanne in heißem Fett recht dünn und knuſprig gebacken. Reisſpeiſe. Ein Taſſenkopf gewaſchener Reis wird mit etwas Salz und einigen Roſinen in halb Waſſer, halb Milch weichgekocht, dann fügt man Zucker nach Ge⸗ ſchmack hinzu, rührt unter die etwas abgekühlte Maſſe ein Eigelb und gibt zuletzt das geſchlagene Eiweiß dar⸗ ſchloſſen. Mil Bratkartoffeln gibt dies ein vori unter. Auch Eingemachtes ohne Saft kann man hinein⸗ geben. Geſchmack. Die Gelatine— auf 1 Liter Flüſſigkeit 15 Blatt— wird kalt eingeweicht, abgegoſſen, mit heißer, nicht kochender, Brühe gelöſt und unter den Reſt der Brühe gegeben. In einer großen oder mehreren kleinen Puddingformen ordnet man auf einem zuerſt eingegoſſe⸗ nen und erſtarrten Sulzſpiegel die Zutaten an und über⸗ gießt ſie mit dem Reſt der Sülze. Sülze aus Wildreſten. Es hatte Wild zu Mittag gegeben. Ein paar Reſte ſind übriggeblieben. Davon wollen wir eine ſchmackhafte Sülze bereiten. Man bräunt eine Zwiebel in Fett gut an und gießt etwas Waſſer auf. Daran werden Suppeu⸗ wurzeln, Gewürzkörner, ein halbes Lorbeerblatt, ein hal⸗ bes Glas Eſſig, ein halbes Glas Apfelwein, ein paar Pfefferkörner und Salz gegeben. Die Brühe muß ſehr gut durchkochen. Hierauf wird ſie geſiebt, mit einigen Tropfen Suppenwürze gefärbt und abgeſchmeckt. In eine Schüſſel legt man die feingeſchnittenen Wildreſte, Pfeffer⸗ gurken, Kapern und ein paar Scheiben rote Rüben Zu⸗ letzt wird die geſiebte Sülze darübergegoſſen und kalt ge⸗ ſtellt. Nach dem Erkalten ſtürzt man die Platte und trägt ſie mit Bratkartoffeln auf. Geflügelſulz in Tomaten. Am Sonntag gab es Geflügel. Auch hier ein Reſt, der nicht mehr für alle reicht. Man könnte ihn mit Fri⸗ kaſſeetunke ſtrecken. Aber warum immer das gleiche? Wie wäre es mit einem Geflügelaſpik in Tomaten? Von feſten Tomaten wird ein Deckelchen abgeſchnitten und das Innere ausgehöhlt Die Geflügelreſte von den Knochen befreit, werden kleingeſchnitten und in Fett ganz wenig überbraten. Das Fett wird mit etwas Waſſer und einigen Tropfen Zitrone verdünnt und mit zwei Blatt Gelatine vermiſcht. Die Fleiſchſtückchen, die auf flacher Schale liegen, werden damit leicht überzogen und kom⸗ men, wenn die Glaſur erſtarrt iſt, in die Tomaten Oder man füllt eine einfache Mayonnaiſe in die Tomaten. Tomatentunke und Salzkartoffeln ſchmecken gut dazu Sind einmal Fiſchreſte übriggeblieben, kann man daraus ein vorzügliches Mittag⸗ oder Abendgericht zube⸗ reiten. Das entgrätete Fiſchfleiſch wird mit einer Tunke von Eſſig, Salz, Gewürzkörnern, Pfeffer, Lorbeerblatt, Zwiebel und Peterſilienwurzel, die tüchtig gekocht hat, übergoſſen. Gut durchgezogen, wird von dem Tunken⸗ ſud ein Aſpik bereitet. Scheiben von Tomaten und Gur⸗ ken legt man nett ein, gießt wiederum Aſpik darauf und läßt dies erſt erſtarren. Dann kommt das abgetropfte Fiſchfleiſch darauf, und die Form wird mit Aſpil ver- Gericht. E. Sczueple. 9 Sag ſa aun Leben Roman von Bert Oehlmann. 21 „Liebes Fräulein Riedeler,“ rief er bittend,„ich habe Sie doch nicht kränken wollen! Ich habe Ihnen doch nichts getan! Und das mit der Einladung war wirklich ganz ernſt gemeint!“ „Ich weiß.“ Sie mußte gegen ihren Willen lächeln. Aber gleich darauf war ſie ſchon wieder ernſt. „Sie wollen meine Schweſter ſprechen, nicht wahr?“ „Nein, keineswegs!“. Alſo hat er mich geſucht, durchzuckte es Hanni. Ihr Herz ſchlug raſcher als ſonſt. Doch gleich darauf wurde ſie blaß. Eine Närrin war ſie. Nicht wegen ihr, wegen dem hageren Kerl hatte Knauer den Saal verlaſſen! Eben erſt war er ihr begegnet. Und wahrſcheinlich hatten beide Männer hier ein paar Worte miteinander geflüſtert. Der Hagere war gegangen, und Knauer, der zurückblieb, ſah ſich auf⸗ geregt um, ob man die kleine Szene auch nicht beobachtet hatte! So war das und nicht anders! „Ich habe keine Zeit, entſchuldigen Sie mich, ſagte ſie froſtig. Sie ſah ſich nicht mehr nach ihm um, ſondern ging ins kleine Büro, wo ſie Lore und die Kaſſierin antraf. Lore zählte Geld. Schrecklich viel Geld. Groſchen, Fünfzig⸗ pfennig⸗ und Einmarkſtücke. Auch ein paar Zweier waren dabei und ſogar zwei Zehnmarkſcheine. 524 Mark ergab die Endabrechnung der zweiten, vollkommen ausverkauften Neun⸗Uhr⸗Vorſtellung, während bei der erſten, die um ſteben begonnen hatte, 273 Mark eingekommen waren. Ueber 800 Mark Tageskaſſe— ein fabelhafter Anfang. Lore glänzte vor Glück und Seligkeit. Ihr Werk war das! Ihr alleiniges Werk! Freilich, Mühe genug hatte es auch gekoſtet. Denn mit der Zuſage der Filmdiva war es ja auch nicht getan geweſen. Das Kino war von dem Publikum abhängig, das die Peters⸗ ſtraße und Umgebung bewohnte. Es galt alſo, die Nach⸗ barſchaft zu erobern. Den Feldzug hatte Lore damit be⸗ gonnen, daß ſie die Zettel, die die Wiedereröffnung der „Favorit⸗Lichtſpiele“ verkündeten, höchſtſelbſt ausgetra⸗ gen hatte. Bei allen Bäckern, Schlächtern, Schuhmachern, Drogiſten, in allen Geſchäften, Lokalen, Aemtern des Be⸗ zirks war ſie geweſen, hatte ihr ſchönſtes Lächeln aufge⸗ ſetzt und die erſtaunten Leute aufgefordert, ſich jetzt ein⸗ mal wieder die„Favorit⸗Lichtſpiele“ anzuſehen, denn das Kino habe eine neue Direktion bekommen und werde ſtaunen, wie die ſich anſtrenge, es den Beſuchern nett und angenehm zu machen. Sie ſah ſüß aus, während ſie ſo emſig umherlief, das rote Käppchen ſchief auf dem Kopf, mit Augen, die vor Eifer leuchteten und den Pack bedruck⸗ ter gelber Zettel unter den Armen. Wer ſo freundlich zu den Leuten kam, dem konnte man nicht gram ſein. Natür⸗ lich werde man wieder mal ins„Favorit“ gehen, und die Zettel, die werde man aushängen. Dieſe Art der Werbung hatte gute Früchte getragen, und dazu waren noch ein paar Dinge anderer Art getre⸗ ten: das Kino leuchtete vor Sauberkeit, das Erfriſchungs⸗ büfett ſah appetitlich aus, eine Platzanweiſerin geleitete die Gäſte höflich weiter und der Zugang, ach, der Zugang, wie hatte ſich der zu ſeinem Vorteil verändert! Helles Licht, ein Dutzend Palmen, die in großen Kübeln wurzel⸗ ten, ein kleiner Boy, der Reklamezettel— die Vorankün⸗ digung des nächſten Programms— verteilte. Alles das wirkte, machte einen netten Eindruck und koſtete herzlich wenig. Wenn auch nicht damit zu rechnen war, daß der An⸗ ſturm für alle Zeiten anhielt, ſo durfte doch als gewiß vorausgeſetzt werden, daß es gelungen war, für die„Fa⸗ vorit⸗Lichtſpiele“ neue Sympathien, neue Freunde gewon⸗ nen zu haben. Und darauf kam es ja an. Mit der Zeit ſollte es ſich ſchon herumſprechen, wie man ſich im„Favo⸗ rit“ Mühe gab, um die Beſucher zufriedenzuſtellen. O ja, Lore hatte alle Urſache, ſtolz und zufrieden zu ſein. Sie ſprang auf und fiel Hanni um den Hals. „Das werden wir feiern, Hanni!“ lachte und weinte ſie zu gleicher Zeit.„Ganz groß feiern! O du! Elſe und Herr Hagen müſſen mitkommen nach Dahlem. Und dann — eigentlich, Hanni, ja, eigentlich müßten wir ſogar eine Flaſche Sekt ſpringen laſſen!“ „Den Vorſchlag machte Doktor Knauer ſchon.“ „Er will uns einladen.“ 9 Nundfunk⸗Hrogramme 8 Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende 5 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; Nachrichten; 8 Zeit, Programm⸗Nummern: 6.30 Frühkonzert; 7 Waſſerſtandsmeldungen: 8.05 Wetter: Sonntag, 20. Februar: 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Bauer, hör zu, Gymnaſtik;, 3.30 Evang. Morgenfeier; 9 Sonntagmorgen ohne Sorgen; 10 Morgenfeier der SA.; 10.45 Frohe Weiſen am Sonntagmorgen, Schallplatten; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Hoch auf dem gelben Wagen, Kaſ⸗ perles fröhlicher Reiſebericht von der 400 jährigen Augsburger Fasnacht; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde, Schallplatten; 15.30 Chorgeſang; 16 Sonntagnachmittag aus Saarbrücken; als Einlage: Eine ſchwäbiſche Stadt wird erſtürmt; 18 Wenn ich noch ledig wär; 19 Nachrichten, Sport; 19.15 Die Fle⸗ dermaus, Operette von Johann Strauß; 22 Zeit, Nachrich⸗ ten, Wetter, Sport; 22.30 Zu Tanz und Unterhaltung; 24 Nachtkonzert. * Wetler, Montag, 21. Februar: 10 Der Spatzenkrieg; 10.30 Sendepauſe; 18 Ein alter Kolontalpionier erzählt, Geſpräch; 18.15 Heinrich Schlusnus ſingt, Schallplatten; 18.45 Deutſchland baut auf; 19.15 Stutt⸗ gart ſpielt auf; 21 Schatz, mein Schatz, reiſe nicht ſo weit von mir; 22.20 Italiens europäiſche Sendung; 22.40 Nacht⸗ muſik und Tanz. f Dienstag, 22. Februar: 10.15 Schopenhauer-Reichsfeier, zum 150. Geburtstag des Philoſophen; 11.35 Volksmuſik; 18 Der Einſatz der Frau für Deutſchland; 19.15 Mädel, ſchau mir ins Geſicht, 1 Folge, 20 Wie es euch gefällt; 21 Vom Leben und Leiden des Sängers Hugo Wolf, Hörbild; 22.20 Politiſche Zei⸗ tungsſchau; 22.35 Tanz und Unterhaltung, Schallplatten. 13 Mittwoch, 23. Februar: N m großen Strom; 10.30 Sendepauſe; 18 Schi ahoi!; 19.15 Bremsklötze weg, von deutſchem Fegergelf 19.45 Wir ſpielen für dich, Wunſchkonzert des Reichsſenders Stuttgart zugunſten des WSW. 21 Stunde der jungen Nation 21.50 Fortſetzung des Wunſchtonzerts; 22.30 Por⸗ tugteſiſche Muſik; 23 Fortſetzung des Wunſchkonzerts. „Er uns? Wir ihn!“ Aber dann ſchüttelte Lore doch den Kopf. „Langſam!“ bremſte ſie ihre eigene Begeiſterung ab. zLangſam! Knauer, Feier, Sekt? Nein, ich weiß nicht, Hanni. eigentlich ſollte man doch nicht gleich ſo übermütig ſein. Weiß man denn, ob das alles anhält? Eigentlich— eigentlich hätte man dann erſt einen Grund zu feiern, wenn die„Favorit⸗Lichtſpiele“ ſo viel eingebracht haben, daß die 2000 Mark für rückſtändige Leihmieten zurückge⸗ zahlt werden können, hm?“ Hanni umarmte die Schweſter. „Warten wir ab,“ lächelte ſie,„was uns beſtimmt iſt, läuft uns nicht davon. Du weißt doch: erſt die Arbeit, dann das Vergnügen!“ „Gut!“ Lore nickte entſchloſſen. Feier wird verſchoben. Punktum. Du!“ Sie lachte ſchon wieder.„Ich glaube, aus uns beiden werden noch mal richtige nüchterne Kaufleute.“ Dann purzelte ſie mit Herz und Seele in die Arbeit zu⸗ rück. Ohne ſich um Hanni zu kümmern, die nervös in einer Filmzeitſchrift blätterte, machte ſie die nötigen Buchungen, notierte den Stand der Billettkontrollnummern und rech⸗ nete lange Zahlenreihen zuſammen. Hanni rechnete jeden Augenblick damit, daß Knauer hereinkam. Aber er kam nicht. e Vorſtellung ging zu Ende. Hanni ging in den Vorraum hinaus und Lore folgte ihr auf dem Fuße. Doktor Knauer blieb unſichtbar. Dafür ſtrömten die Beſucher aus dem Saal. Lore machte die Honneurs. Nun ja, ſie hatte ja ſchon mächtig viel Be⸗ kannte hier Nur mußte ſie aufpaſſen, daß ſie den Herrn Schloſſermeiſter nicht mit dem Herrn Schuhmachermeiſter verwechſelte. Alle hatten ſich fein gemacht und waren nicht wieder zu erkennen. „Auf Wiederſehen! War's nett? Freut uns, freut uns rieſig!“ Lore lachte, hatte Grübchen in den Wangen, ſah zum Anbeißen aus. Hanni war herber in ihrem Weſen, ſchwerfälliger, nicht ſo raſch umſtellungsfähig. Aber das Glück lachte ihr doch aus den Augen. Wunderbar hatte Lore das gemacht, ganz großartig! Wer hätte je gedacht, daß in dem Mädel ſo was Tüchtiges ſteckte! Herrgott, und ſo was hatte ein Jahr lang ſtellenlos zu Hauſe geſeſſen und ſich die Finger nach einer Stellung wund geſchrieben! Dann kamen Elſe und Werner Hagen. Sie waren be⸗ geiſtert. Alles hätte tadellos geklappt. Has Programm und die Vorführung in den ganz großen Kinos ſeien auch nicht beſſer. Und die Leute ſeien zufrieden fortgegangen.„Ich gratuliere von ganzem Herzen!“ Hagen gratulierte ebenfalls.„Eigentlich müßten wir dieſen Erfolg mit einer Pulle Sekt begießen!“ meinte er. „Ich ſchlage vor—“ „Nichts wird begoſſen!“ belehrte Lore ihn.„Begießen tun wir die„Favorit⸗Lichtſpiele“ erſt, wenn ſich aus dem Samenkorn eine Blume entwickelt hat. Wie habe ich das geſagt, hm? Poetiſch, was? Aber nun geht nach Hauſe, Kinder. Und vergeßt nicht: Sonntag ſeid Ihr zum Eſſen bei uns! Kommt nicht ſo ſpät. Am zwei fängt ſchon die Jugendvorſtellung an. Da muß ich ſchon wieder hier ſein.“ Man trennte ſich in froher Laune.„Nun guck nur, wie ſie ſich bei ihm einhakt!“ Lore ſtieß Hanni in die Seite. „Wetten, daß die gab früher verloben, als bis wir die zweitauſend Mark beiſammen haben?“ Sie wollte noch etwas ſagen, ſchwieg aber, als ſie plötz⸗ lich Doktor Knauer vor ſich ſah. Er mußte als Letzter aus dem Theaterſaal gekommen ſein. „Sind Sie mit dem Erfolg zufrieden?“ erkundigte er ſich, wobei er nur Lore anſah.„Ihr Fräulein Schweſter ſagte mir, daß Sie allein—“ „Ich allein? Iſt ja nicht wahr. Hanni hat den Re⸗ klametext auf den Zetteln entworfen, hat— na, jedenfalls hat ſie allerhand mitgeholfen. Wenn ich mehr gemacht habe, ſo iſt das ja nur natürlich. Hanni richtet doch ihre Schule ein. Gymnaſtik. Sie wiſſen doch!“ „Ich habe heute abend das Inſerat geleſen,“ nickte er, „und muß geſtehen, daß mich die Energie, mit der Sie beide vorgehen, überraſcht. Ich will nur wünſchen, daß die Schüler genau ſo geſtrömt kommen wie hier die Be⸗ ſucher ins Kino.“ Hanni ſchwieg. Sie hatte Knauer einen Augenblick an⸗ geſehen und in ein paar traurige Augen geblickt. Das tat ihr weh. Irgendwie weh. Und dennoch— -Sie nehmen Schüler aller Altersſtufen an?“ fragte er. „Gewiß, natürlichc h Reichsſender Frankfurt a. M.: Sonntag, 20. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter, Schneebericht; 8.15 Gymnaſtik; 8.30 Chriſtliche Mor⸗ genfeter, 9.10 Straßenwetterdienſt; 9.15 Chorgeſang; 9.45 Optimismus und Peſſimismus, Hörfolge zu Schopenhauers 150. Geburtstag; 10.30 Ewiges Deutſchland; 11 Aufmarſch der Wehrmacht, Wehrkreis 9 im Dienſt des WH W., 14 Kinderſtunde; 14.30 Uns gehört der Sonntag; 15.15 Fasnet auf der Baar; 16 Nachmittagskonzert; als Einlage: Hand⸗ ball um den Adlerpreis Südweſt— Mittelrhein; 18 Jeck Jeck, von 3 bis A; 18.30 Junge alemanniſche Komponiſten; 19 Zeit, Nachrichten, Wetter; 19.10 Heimat und Volkstum; 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Zauberin Lola, muſi⸗ kaliſche Komödie von Künneke; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, Schneebericht, lokale Nachrichten; 22.15 Sport; 22.30 Welt⸗ und Europameiſterſchaften im Eishockey; 22.45 Zu Tanz und Anterhaltung; 24 Nachtkonzert. ontag, 22 Februar: 11.55 Der Zahnarzt im Licht des Vierjahresplans; 15.15 Für unſere Kinder; 15.45 Im Sattel deutſcher Rennmaſchi⸗ nen; 18.30 Der fröhliche Lautſprecher, Schallplatten; 19.10 Abendkonzert; 21.15 Hymnen des Landes— Fanfaren des Sieges; 22.30 Nachtmufik und Tanz. Dienstag, 22. Februar: 11.50 Im Spiegel des Vorfru lings; 15 Glauben und Wiſſen; 15.15 Unſere Kinder machen uns Sorgen; 15.30 Hüterin der Geſundheit; 15.45 Das Volk erzählt; 18.30 Der fröhliche Lautsprecher, Schallplatten; 19.10 Mit der Poſt⸗ kutſche durch den Schwarzwald; 20 Anter Itungskonzert; Einlage: 6 Minuten und 30 Sekunden, Sketſch; 21.15 Klei⸗ nes Abendkonzert; 22.30 Spätmuſik. Mittwoch, 23. Februar: 11.40 85 Scholle; 15.15 Von Rittern, Räubern und anderen finſteren Geſellen; 15.45 Aus Kunſt und Kul⸗ tur; 17 O holde Frau Muſica, Schallplatten; 18 Treu Hanni zwang ſich, gleichgültig zu ſein. Sie hatte plötz⸗ lich Sehnſucht, fortzukommen. Aber einſtweilen ſah es ſo aus, als wenn daran noch nicht zu denken war, denn Lore hatte noch allerlei vor. Sie kontrollierte jedes Türſchloß ſah nach, ob überall dort, wo es nicht mehr nötig war das Licht nicht mehr brannte, erklärte dem fungen Mäd⸗ chen, das als Platzanweiſerin fungierte, daß es morgen noch ein weißes Schleifchen ins Haar ſtecken ſolle.„Das ſteht gleich nochmal ſo freundlich aus!“ Und hatte über⸗ haupt noch unendlich viel zu tun. Knauer ſtand immer noch bei Hanni. Gleichgültige Dinge waren es, über die er ſprach, aber in ihm gärte es. Hanni Riedeler hatte ihm vom erſten Augenblick an gefallen. Damals ſchon, als er ihr auf der Straße begegnet war und er überhaupt nicht wußte, wie ſie hieß. Und aus dem Gefallenfinden war mehr gewor⸗ den, weit mehr. Wie weit mehr, das empfand er eigent⸗ lich erſt an dieſem Abend, an dem ihm Hanni ſo merk⸗ würdig kühl entgegentreten war. Angſt erwachte in ihm. Was war in ihr vorgegangen? Irgendein Grund mußte doch da ſein! Gab es einen anderen Mann, der in ihrem Leben eine Rolle ſpielte? Aber nein, er hätte es ja wiſſen, hätte es ja längſt erfahren müſſen. Auf Landmanns Be⸗ richte war Verlaß. Was alſo gab es ſonſt? Etwas ur⸗ plötzlich ſtand zwiſchen ihr und ihm— ſtand da eine jäh emporgeſchoſſene Mauer, die er nicht zu durchdringen ver⸗ mochte. Sie ſein. Abe kleine arme Mä einer beſſeren Leben nur das deren zu olfen hat. Und bildet er ſich nun mas ein und will es für ſich aus tutzen. So iſt das, ja, ja. Und außerdem ſteckt er mit dem hageren Menſchen unter einer Decke und läßt uns beſpitzeln. Pfuil ö Endlich— Hanni war es wie eine Ewigkeit erſchienen E kehrte Lore zurück. Für einen Moment verſchwand ſie noch einmal im Büro. Dann war ſie glücklich ſo weit. Dok⸗ tor Knauer begleitete ſie bis zum nächſten U-Bahnhof. Dort empfahl er ſich. Als ſie im Zuge ſaßen, fuhr Hanni entſetzt zuſammen. „Lore, das Geld! Die 800 Mark!“ „Was iſt denn los? Da ſind ſie ja!“ Sie klopfte auf ihre Handtaſche.„Haſt wohl geglaubt, ich laß den ganzen Segen liegen. Kommt nicht in Frage, Hanni.“ Eine halbe Stunde ſpäter war es freilich Lore, die von heftiger Angſt geſchüttelt wurde. Dann nämlich, als ſie am Ziel den Zug verließen und durch die menſchenleeren, ſtockfinſteren Villenſtraßen marſchierten. Die Taſche feſt an ſich gepreßt, jeden Augenblick das Auftauchen eines Räubers befürchtend, eilte ſie an Hannis Seite dahin, der auch nicht gerade wohl war. Jeder Schatten, jedes vom Baum gleitende dürre Blatt, jeder Windhauch, der die Zweige der Büſche bewegte, jagte ihnen Schrecken ein. Sie ſtanden Höllenqualen aus. Aber dann erreichten ſie doch ungefährdet das Haus und vereinbarten gleich mit Rei⸗ mann, daß er ſie jeden Abend zu einer beſtimmten Zeit von der U-Bahn abholen ſolle. Beſſer war beſſer. Berta empfing ihre Herrinnen mit einem Knix. Seit geſtern war ſie im Hauſe und ließ ſich ganz gut an. Sie war flott, immer zum Anfaſſen bereit. Nur etwas zu hübſch. Jedenfalls fand das Lore. Sie hatte einmal in einem Roman geleſen, daß ein ſehr hübſches Dienſtmädchen unter ihren zahlreichen Verehrern auch einen beſeſſen hatte, der ein Verbrecher geweſen war und die gute Gelegenheit während eines Beſuches bei dem Mädchen zu einem Ein⸗ bruch benutzt hatte. Aber Berta machte nicht den Ein⸗ druck, als ob ſie ſich viel aus Männern machte. And ſchließ⸗ lich war ja in der Nacht auch Reimann auf dem Poſten. Sie aßen noch ein wenig und ſchliefen ſofort ein. Auch Berta ſuchte ihr Zimmerchen auf. Aber ehe ſie ſich entklei⸗ dete, gab ſie, ans Fenſter tretend, mit der Taſchenlampe drei kurze Lichtſignale ab. Ein paar Augenblicke ſpäter blitzte es aus dem Dunkel der Nacht einmal zurück. Berta gähnte. Ob das jeden Abend ſo ſpät da wurde? Gleich eins. Eigentlich ein bißchen reichlich lange. Ein Glück war es nur, daß ſie erſt um halb acht aufzuſtehen brauchte. Sie gähnte noch einmal. Dann zog ſie ſich aus, ſah nach, ob der Browning noch unter dem Kopfkiſſen lag, und legte ſich, als ſie ihn an Ort und Stelle fand, nieder. Zum dritten Gähnen kam ſie nicht. Sie ſchlief ein, nach⸗ dem ſie kaum das Licht ausgedreht hatte. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Außer Po(Von 6 S untag, 13. Februar: Nachmittags⸗Vorſtellung für die NS.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mann⸗ heim Abt. 327 bis 341, 570 und Jugendgruppe Nr. 151 bis 1125, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 601 bis 900: Schwarzer Peter. Eine Oper für große und kleine Leute, Muſik von Norbert Schultze. Anfang 14, Ende 16.45 Uhr. Abends: Muſikali⸗ ſcher Komödien⸗Abend: Miete A 15 und 1. Sonder⸗ miete A 8: Tanzphantaſie, von Julius Weis⸗ mann; Suſannens Geheimnis, Oper in einem Akt von Ermanno Wolf⸗Ferrari; Petruſchka, Bal⸗ lett von Igor Strawinſky. Anfang 20. Ende etwa 22 Sonntag, 13. Februar: Für die NSG. Kra durch Freude“ NS.⸗Kriegsopferverſorgung: Die gro 5 Ka⸗ none. Schwank mit Muſik von Rudolf Perak. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Montag, 21. Februar: Miete H 16 und 2. Sondermiete O 8 und für die RSG.„Kraft durch Freude“: Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 432 bis 434, 438, 471 bis leben— todtrotzend kämpfen— lachend ſterben, Horſt Weſ⸗ el zum Gedenken; 18.45 Fliegendes Deut chland; 19.10 Gro⸗ Konzert; 20.55 Umſchaltung; 21 Stunde der jungen ation; 21.30 Alte und neue italieniſche Muſik; 22.30 Zeit, Nachrichten; 22.40 Wetter, Schneebericht, lokale Nachrichten, Sport; 22.50 Kamerad, wo biſt du?; 23 Unterhaltungs⸗ 402: Der Rerter. Schauſpiel von Heinrich Jerkaulen. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. 8 3 Dienstag, 22. Februar: Für die NSG.„Kraft durch Freude“: Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 242 bis 247, 5105 515 15 52 50. bis 115 391 bis 393, 509 bis s 90, 529, 549 bis 550, 560, 599, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 500 8 und Tanzmuſik. 8 N nung mit Alrike. Komödie von Siamund Graff.