ihm. ußte rem Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mm. ⸗Seckengelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 38. 1140. *. 1 ee gang 88. Jah Nr. 43 Der Führer gibt dem ganzen Volke einen ſtolzen Rechen⸗ ſchaftsbericht.— Gigantiſche Leiſtungen.— Berlin, 21. Die ganze Welt hatte am Sonntag ihren Blick und ihr Ohr auf Deutſchland gerichtet. Auf einer denkwür⸗ digen Tagung des Deutſchen Reichstages gab der Füh⸗ rer und Reichskanzler die mit höchſter Spannung er⸗ wartete weltpolitiſch bedeutſame Erklärung der Reichs⸗ regierung ab. In aller Welt war in dieſer Stunde ein Aufhorchen auf die große Rede Adolf Hitlers, die durch die Aetherwellen in viele Länder der Erde getragen wurde. Das ganze deutſche Volk erlebte dieſe geſchicht⸗ liche Stunde am Rundfunk mit. Damit wurde die Ta⸗ gung des Deutſchen Reichstages zu einer einzigartigen Feierſtunde der geſamten Nation. Februar. Von der Krolloper wehen die Banner des Dritten Rei⸗ ches. Ueber dem mit friſchem Tannengrün umkleideten Ein⸗ gang erhebt ſich ein leuchtendes Fahnenrund. Ein mächtiges Goldgewinde umſäumt das Tordach, von deſſen Höhe herab die Hoheitszeichen des neuen Deutſchland grüßen. Der Sitzungsſaal bietet ein glänzendes, würdiges Bild. Reichsbühnenbildner Profeſſor Benno von Arent hat ihm eine neue feſtliche Form gegeben. Der ganze Hintergrund der Regierungstribüne iſt hellſeiden beſpannt und leuchtet einer Sonne gleich in den Saal. Auf ihm breitet ein mäch⸗ tiger Adler des Hoheitszeichens kraftvoll ſeine Schwingen. Zu beiden Seiten der Tribüne zeigt die Wandbekleidung große Hakenkreuze aus terrakottfarbenem Samt. eine Farb⸗ tönung, die ſich wirkungsvoll der purpurfarbenen Geſamt⸗ ſtimmung des Saales anpaßt. 741 Plätze zählt der untere Teil des Sitzungsraumes, genau der Zahl der Abgeordne⸗ ten entſprechend. Auf den Geſichtern der Abgeordneten liegt Spannung. Gedämpfte Unterhaltung erfüllt noch den Raum. Auch der Rang iſt dicht beſetzt. Hier hat auch die Preſſe 11 75 Plätze, unter der allein die ausländiſchen Zeitungen mit über 100 Vertretern ſind. In der Mittelloge wohnt das Diplo⸗ matiſche Korps faſt vollzählig der bedeutungsvollen Tagung bei. Zu Beginn der Sitzung des Reichstages führte Reichstagspräſident Generalfeldmarſchall Göring aus: Die Sitzung iſt eröffnet. Meine Herren Abgeordneten! Bevor wir in die Tagesordnung eintreten, wollen wir der⸗ jenigen gedenken, die ſeit der letzten Reichstagsſitzung ver⸗ ſtorben find. Wir gedenken der Abgeordneten Hoenſcher, Rompel, 901i Homann, Schmid⸗Augsburg und Kling. Sie haben ſich zum ehrenden Angedenken der Ver⸗ ſtorbenen von den Sitzen erhoben. Ich danke Ihnen. Das Wort hat jetzt der Führer und Reichskanzler. ** Der Führer ſpricht! Unter atemloſer Stille des ganzen Hauſes, der man die ungeheure Spannung anmerkte, mit der nicht nur die Anwe⸗ ſenden ſondern das ganze deutſche Volk und darüber hinaus die ganze Welt auf die Worte des Führers warten begann darauf der Führer und Reichskanzler ſeine große hiſtoriſche Rede Er führte im weſentlichen Folgendes aus: Ich weiß daß Sie und mit Ihnen das deutſche Volk es erwarteten, zur Feier des fünften Jahrestages unſerer Machtübernahme zuſammenberufen zu werden, um als die gewählten Vertreter des Reiches mit mir dieſen für uns Nationalſozialiſten erinnerungsſchweren Beginn eines neuen eſchichtlichen Aufſtiegs unſeres Volkes zu feiern. Die Feſt⸗ un der Einberufung des Reichstages auf den heutigen Tag erklärt ſich aus zwei Gründen: Erſtens hielt ich es für richtig, eine Reihe perſoneller Veränderungen nicht vor, ſondern nach dem 30. Januar vorzunehmen und zweitens ſchien es mir nökig, auf einem beſtimmten Ge⸗ biel unſerer auswärtigen Beziehungen vorher moch eine dringend notwendige Klärung herbeizuführen. Denn Sie erwarten es alle mit Recht, daß an einem ſol⸗ chen Tage nicht nur ein Rückblick in die Vergangenheit, ſon⸗ dern auch ein Ausblick in die Zukunft gegeben wird. Beides ſoll denn auch Aufgabe und Inhalt meiner heutigen Rede zu Ihnen ſein. 6 Als mich am 30. Januar vor fünf Jahren der Herr Reichspräſident Generalfeldmarſchall von Hindenburg um die Mittagsſtunde mit der Kanzlerſchaft und damit mit der Führung des Reiches betraute, war in den Augen von uns Nationalſozialiſten eine Wende des deutſchen Schickſals an⸗ gebrochen. 3 Wenn es im deutſchen Volke keine andere Einigkeit gäbe, dann würde wenigſtens über einen geſchichtlichen Vorgang heute nur eine Meinung vorhanden ſein. Auch unſere Geg⸗ ner von damals, die werden es kaum mehr beſtreiten: Der Tag, an dem ich als Chef der größten deutſchen e in das Haus am Wilhelmplatz ging und s Führer und Kanzler der Nation herauskrat, war ein Wendetag in der Gef ichte unſeres Volkes, damals, Pl und für alle Zeiten. Alle ſind ſich darüber im klaren: Der 30. Januar 1933 wurde zum Abſchluß einer Zeit und Beginn einer neuen. 80 unbeſtritten, ja ſelbſtverſtän um lich 1 ſchon rnahme von einer deutſchen d einer ſolchen nach 0 1e ſpricht. Anderthalb Jahrzehnte lang lag über unſerem Volk jene dumpfe Bedrückung der Folgen des größten Zuſammen⸗ bruchs in unſerer Geſchichte Nicht des Zuſammenbruches ünſerer Heere und auch nicht desjenigen unſerer Wirtſchaft, ſondern des Zuſammenbruchs unſerer Haltung, unſerer Ehre und unſeres Stolzes, und damit endlich unſerer Frei⸗ heit. In dieſer Zeit unſerer Erniedrigung und unſerer Not begann ſich der forſchende Geiſt mit den Urſachen dieſes Geſchehens zu beſchäftigen. Aus tauſend Vorgängen der Vergangenheit und Gegenwart bildete ſich langſam eine beſtimmte Einſicht, Was im Reichtum der Friedensjahre vielleicht als un⸗ ſinnig verlacht oder zumindeſt nicht verſtanden worden wäre wurde nun im Zwange der Not aus Erkenntniſſen ein Wiſſen und damit zum Glaubensgut zahlreicher beſter Deufſcher Eine tiefernſte Prüfung der Grundlagen un leres geſchichtlichen Seins, der Geſetze unſerer Entſtehung und unſerer Entwicklung, der Urſachen unſeres Aufſtiegs und unſeres Verfalls und damit der Vorausſet⸗ zungen für eine neue deutſche Erhebung ſetzte ein. Es kam zur Scheidung der Geiſter in unſerem Volke. Vielleicht zum erſten Male in der Geſchichte Deutſchlands fiel in dieſer Zeit der Blick ſehender Deutſcher nicht nur auf den Staat oder gar auf die Wirtſchaft gls die weſentlichſten Er⸗ ſcheinungen und Funktionen menſchlichen Daſeins, ſondern auf das Sein und Weſen derewigen Subſtanz, die der Träger des Staates und damit ſelbſtverſtändlich auch der Wirtſchaft iſt. erhob ſich damit bef das völkiſche. Während ſich Bismarck mühte, aus deutſchen Stämmen un, Ländern ein Reich zu formen, verfiel das tragende Staatsvolk in Klaſſen und damit am Ende wieder in die großen Grundelemente ſeiner Volkwerdung. Während ſich über die deutſchen Stämme eine theoretiſche Reichsgewalt erhob, wurde dieſe ſelbſt der Büttel von örtlich⸗, klaſſen⸗ oder konfeſſionsbedingten Intereſſentengruppen. So böſe war dieſer innere Verfall, daß in der Zeit der größten Gefähr⸗ dung des Reiches aus ſtaatlich und klaſſenmäßig ſowohl wie konfeſſionell gebundenen Auffaſſungen ganz offen der Ge⸗ danke propagiert werden konnte, für die Nation und das Reich wäre die Niederlage ein größeres Glück als der Sieg. Eine überalterte, wohl äußerlich und geſellſchaftlich oft hochgezüchtete, aber bluts⸗ und volksmäßig entwur⸗ zelte Führerſchicht fand weder die Einſicht noch die Kraft, einem ſolchen Verrat mit der notwendigen harten Ent⸗ ſchloſſenheit entgegenzutreten. Ihr konnte es deshalb auch nicht mehr gelingen, die Ergebniſſe der Folgen dieſer ihrer eigenen Schwächen wie⸗ der zu beſeitigen! Es erſcheint mir deshalb doch notwendig, am heutigen Tage dem deutſchen Volke eine Tatſache wie⸗ der in Erinnerung zu bringen: Als ich am 30. Januar 1933 die Reichskanzlei betrat, war ich nicht der erſte, der berufen wurde, das deutſche Volk zu retten, ſondern der letzte. Das heißt: Nach mir be⸗ Bei 10 niemand mehr, als höchſtens das Chaos!(Stürm. eifall. Denn vor mir hatten ſich alle jene ſchon erprobt, die ſich ſeit chen als berufen erklärten, Führer und Retter des deutſchen Volkes zu ſein. Und nicht einmal, ſon⸗ dern zwei⸗ und dreimal und noch öfter durften ſich die Trä⸗ ger dieſer Parteien infolge des geringen Erinnerungsver⸗ fuügens des Volkes immer von neuem als Kanzler und Miniſter zur Rettung aus einer Lage anpreiſen, die ſie elbſt verſchuldet hatten. Als mir dann endlich doch die Füh⸗ zung des Reiches gegeben wurde, geſchah es zu einem Zeit⸗ punkt, da aber auch der allerletzte Verſuch einer anders gearteten Rettung des Reiches mißlungen und die Partei als einzig denkbarer Faktor für eine ſolche Auf⸗ gabe allein noch übrig geblieben war. Und da konnte der Nationalſozialismus an hie Machtüber⸗ nähme ſchreiten nicht nur als feſtgefügte Organiſation, ſon⸗ dern auch als ein reiches Reſervoir befähigter Perſönlichkei⸗ Was mich in den Jahren des Kampfes und auch beute ſo oft mit aufrichtiger Zufriedenheit erfüllt, iſt die Erkennt⸗ nis, daß dieſes mein Werk nicht auf zwei Augen geſtellt iſt. Was den Gegnern ganz verborgen blieb, iſt die Tatſache, daß zu keiner Zeit in unſerer Geſchichte eine ſolche Fülle fähigſter und vor allem tatkräftigſter Perſönlichkeiten auf politiſchem Gebiet vorhanden war wie in der Zeit der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Eroberung des Deutſchen Reiches. Es entſprach ganz dem kleinen Horizont und der Ein⸗ ſichtsloſigkeit früherer bürgerlicher Kritiker, es 15 egenſei⸗ tig nachzuplappern, daß die Bewegung wohl Maſſen, aber beiße Köpfe beſitze Tatſächlich aber hatte dieſe Bewegung die Maſſen nür gefunden, weil dieſe in ihr inſtinktiv die Köpfe witterten und erkannten. Es iſt nicht der wahre Beweis für das Vorhandenſein eines politiſchen Kopfes, keine Anhän⸗ 901 zu haben(Heiterkeit), ſondern es iſt eher der Beweis ſafür, daß infolge des Fehlens der Maſſe vermutlich auch gar kein Kopf vorhanden war(Heiterkeit). 5 Das Programm unſerer Bewegung bedeutete eine Re⸗ volution auf den meiſten Gebieten bisher denkender ge⸗ ſellſchaftlicher, politiſcher und wirtſchaftlicher Auffaſſungen und Erkenntuiſſe Der Machtantritt ſelbſt war eine Revolu⸗ tion in der Ueberwindung vorhandener Erſcheinungen Es iſt für uns alle ein ſtolzes Bewußtſein, daß wir die Begeiſterung miterleben durften, mit der unſere Bewegung die Revolution des Jahres 1933 verwirklichte. Allein es iſt für uns auch eine ebenſo tiefe Genugtuung, feſtſtellen zu können, daß in dieſer ganzen Zeit das eiſerne Gefüge unſerer Organiſation und vor allem die Disziplin der nationalſozialiſtiſchen Sturmbewegung als ſolche nie gelitten haben. Wann iſt jemals ein Staat unter ſolchen Umſtänden und mit einer ſolchen inneren Sicherheit und Ruhe erobert worden? Die größte Umwälzung in der Geſchichte unſeres Vol⸗ kes, ein Vorgang, deſſen Bedeutung ſogar der anderen Welt jetzt allmählich aufzudämmern beginnt, fand ſtalt ohne die geringſte Jerſtörung ſachlicher Güter und ohne jene bluti⸗ gen Exzeſſe, die beſ lächerlich geringeren Erſchütterungen anderer Länder ſo oft an der Tagesordnung waren und ſind.: Die deutſche Revolution verlief unblutig, weil wir alle entſchloſſen waren, auch im Ablauf dieſer Npolnn un⸗ ſeren deutſchen, germaniſchen Charakter zu beto⸗ nen. Wir wollten mit einem Minimum an Leid ein Maxi⸗ mum an Wirkung erzielen. Wenn ich heute abſchließend die erſten fünf Jahre der nationalſozialiſtiſchen Revolution über⸗ blicke, dann kann ich feſtſtellen, daß die Zahl der To⸗ ten unſerer Gegner noch nicht einmal der Hälfte der vorher von ihnen ermordeten Nationalſozialiſten gleich⸗ kommt. Und daß dieſe Toten ſelbſt aber wieder nur die Opfer eigener neuer Angriffe gegen die nationalſozialiſtiſche Revolution waren. Im übrigen haben wir allerdings den Staat durch an⸗ dere Methoden vor denen in Schutz zu nehmen gewußt, die glaubten, die nationalſozialiſtiſche Erhebung teils aus ver⸗ brecheriſchen Inſtinkten, teils aus einer beſtimmten wirt⸗ ſchaftlichen oder politiſchen Intereſſiertheit heraus ſabotieren zu müſſen. Trotz dieſer wahrhaft beiſpielloſen Disziplin und Zurückhaltung, die die nationalſozialiſtiſche Bewegung in der Durchführung ihrer Revolution bewahrte, haben wir es erleben können, daß eine gewiſſe Auslandspreſſe das neue Reich mit einer förmlichen Flut von Lügen und Verleum⸗ dungen übergoß. Wenn wir in dieſen fünf Jahren etwa ähnlich ge⸗ hauſt hätten, wie die braven demokratiſchen Weltbürger ſowjetruſſiſcher oder ſowjetſpaniſcher Her⸗ kunft, d. h. alſo jüdiſcher Raſſe, dann wäre es uns nicht ge⸗ lungen, aus dem Deutſchland des tiefſten materiellen Zu⸗ ſammenbruchs ein Land der materiellen Ordnung und des allgemeinen Wiederaufblühens zu machen. Allein gerade, weil das ſo iſt und ſo ſein ſollte, nahmen wir das Recht für uns in Anſpruch, unſere Arbeit mit jenem Schutz zu umgeben, der es verbrecheriſchen Naturen oder Ver⸗ rückten unmöglich machen ſoll, ſie ſtören zu können!(Leb⸗ hafter Beifall.) Die höchſte Rechtfertigung Und wenn ich heute vor Ihnen, meine abgeordneten Männer des Deutſchen Reichstages, und vor dem ganzen deutſchen Volk dieſe Rechenſchaft ablege, dann kann ich auf ſo ungeheure und einmalige Leiſtungen hinweiſen, daß in ide allein ſchon die höchſte Rechtfertigung für die me. thoden unſeres Handelns und damif aber auch für die Si⸗ cherung dieſer Leiſtungen liegt. Wie ich ſchon erwähnte, war die deutſche Lage 1932 auch wirkſchafllich allmühlich in einen 2085 Tiefſtand geraten, daß für viele— gerade auf die em Gebiet geſchulte Köpfe— überhaupt keinerlei Ausſicht mehr auf eine Beſſerung zu beſteßen ſchien. Als mir am 30 Jani f die Kanzlerſchaft übertrug war illein nach dleſer Seite bie geſehen die Lage des Reiches eine faſt völlig aus⸗ ichtsloſe. Die beſten Köpfe waren bei dem Verſuch, zu helfen, geſcheiten Alle überlieferten wirtſchaftlichen Me⸗ thoden hatten ſich hierbei als nutzlos erwieſen! Ein böſer Fatalismus hatte unſer Volk ergriffen. Immer mehr ſchie⸗ nen ſich diejenigen durchzuſetzen. die predigten, daß erſt alles und jedes zerſtört werden me ehe an eine Wiederaufrichtung gedacht werden könnte. Der Primiti⸗ vitätskult des Bolſchewismus vernichtet aber mit tödlicher Sicherheit die in den Menſchen ſchlummernden Kräfte des Strebens 1215 einer Verbeſſerung des Lebens⸗ niveaus und als Vorausſetzung hierzu die Ehöhung ihrer faden Dieſen verderblichen Apoſteln des Chaos ſtanden jene bürgerlichen Egoiſten gegenüber, für die die wirtſchaftliche Rettung der Nation nichts anderes war als die Sicherung eines billigen Gewinns ohne Rückſicht auf die Intereſſen der Geſamtheit. Das Volk felbſt hatte keine klare Vorſtellung von dem möglichen Weg einer Rettung, ſondern nur die dumpfe Empfindung einer mehr oder weniger ſchickſalhaft bedingten Verelendung, Dabei drängte die Zeit umſomehr, als nicht nur das Einkommen der einzelnen Menſchen in Unordnung geraten war, ſondern vor allem auch die Finanzen der Kör⸗ perſchaften des privaten und 59 Lebens vor dem reſtloſen Zuſammenbruch ſtanden. n dieſem Augenblick alſo übernahm ich als Kanzler die Führung und damit die Verantwortung für das Deutſche Reich! 5 Noir Der Mut zum Handeln Es war angeſichts einer ſolchen kataftrophalen Situa- kion notwendig, 1 mit ganzen Maßnahmen zu handeln und 2. augenblicklich zu handeln. Was die Nation, wenn ſie über aupt gerettet werden ſollte, in dieſer Stunde erhoffen dur te, war der Mut zur Tat und nicht der Mut zum Keden oder zum Kritiſieren. Wenn in einem Lande Hunderttauſende von Bauern vor dem Verluſt ihrer Höfe und Ländereien ſtehen, wenn Hunderttauſende gewerblicher Arbeiter ihr Brot verlie⸗ ren, wenn Zehntauſende von Unternehmungen die Tore ſchließen müſſen, Angeſtellte und Arbeiter zur Entlaſſung kommen, wenn eine 9771755 von über ſechs Millionen Er⸗ werbsloſen immer drückender auf den Finanzen des Rei⸗ ches, der Länder und der Kommunen laſtet, im übrigen aber trotz aller Unterſtützung kaum das Nötigſte zum Leben kaufen kann, wenn ein geiſtiges Proletariat entſteht, dem die erworbene Bildung zum Fluch ſtatt zum Segen gereicht, wenn alte blühende Induſtrieſtädte veröden, große Gebiete mangels Abſatzes ihrer Produktion förmlich auszuſterben beginnen, wenn in anderen Gebieten die Kinder mit drei und vier Jahren keine Zähne bekommen infolge einer grauenerregenden Armut und der daraus folgenden Unter⸗ ernährung, wenn weder Brot noch Milch für ſie beſchafft werden kann, wenn das Wort eines hartherzigen Feindes, daß in unſerem deutſchen Volke 20 Millionen Menſchen zu⸗ viel lebten, auf dieſe Weiſe allmählich faſt durch die furcht⸗ bare Wirklichkeit ihre Beſtätigung findet, dann ſchreit ein ſtolzes Volk nicht nach journaliſtiſchen Skibenten oder parlamentariſchen Schwätzern, es ſchreit nicht nach Unterſuchungs⸗Kommiſſionen, nach internationalen De⸗ batten, nach lächerlichen Abſtimmungen oder nach ſeichten Redensarten in⸗ oder ausländiſcher ſogenannter„Staats⸗ männer“! Nein! Es ſchreit nach jener Tat, die über Debatte und Zei- kungsartikeln hinweg die Rettung bringt. Wer ſich der Aufgabe verpflichtet fühlt, in einer ſolchen Stunde die Führung eines Volkes zu übernehmen, iſt nicht den Geſetzen parlamentariſcher Gepflogen⸗ heiten verantwortlich oder einer beſtimmten demokrati⸗ ſchen Auffaſſung verpflichtet, ſondern ausſchließlich der ihm auferlegten Miſſion. Und wer dieſe Miſſion ſtört, iſt ein Feind des Volkes, gleichgültig, ob er dieſe Störung als Bolſchewiſt, als Demokrat, als revolutionärer Terroriſt oder als reaktionärer Phantaſt verſucht. In einer lolchen Notzeit, da handelt auch im Namen Gottes nicht der, der mit Bibelſprü chen faulenzend durch das Land zieht und den lieben Tag teils im Nichtstun, teils in der Kritik am Handelp anderer vollbringt, ſondern der, der ſeinem Gebet die höchſte Form verleiht, die einen Men⸗ ſchen mit ſeinem Gott verbindet: Die Form der Arbeit! (Langanhaltender ſtürmiſcher Beifall). Und wenn ich heute vor dem deutſchen Volk dieſen Re⸗ chenſchaftsbericht ablege, dann kann ich all jenen Hundert⸗ tauſenden und Millionen, die ſich ſelbſt in Stadt und Land unter dem Zwang ihrer eigenen Arbeit ihr redliches Brot verdienten, mit offenem Auge ſtolz entgegentreten In dieſen fünf Jahren bin auch ich ein Arbeiter ge⸗ weſen. Mur waren meine perſönlichen Sorgen ver⸗ mehrt durch die Sorgen für das Sein und für die Ju⸗ kunft von 68 Millionen anderen. Und ſo, wie dieſe anderen ſich es mit Recht verbitten, in ihrer Arbeit von Nichtskönnern oder Faulen zern geſtört zu werden, ſo habe ich es mir verbeten, in meiner Arbeit von Nichtskönnern, Tunichtguten oder bös⸗ willigen oder trägen Elementen behindert zu ſein. Ich hatte ein Recht, mich hier gegen jeden zu wenden, der ſtatt mit⸗ 3 ſeine Miſſion nur in einer kritiſchen Betrachtung und Beurteilung unſerer Arbeit ſah. Auch der Glaube entbindet nicht von der Verpflichlung, ſich der Arbeit jener gleichzuſchalten, die die Reltung einer Nation vollziehen. Die gewaltigen Ergebniſſe Daß ich aber ein Recht hatte, dieſe, meine und unſer aller Arbeit vor ſolchen öffentlichen Störenfrieden in Schutz zu nehmen, möchte ich nun erweiſen an den Ergeb⸗ niſſen dieſer Arbeit. Sie ſind unbeſtreitbar, und vor allem aber: Sie ſind umſo bemerkenswerter, als mir in den meiſten Fällen nicht ſo ſehr die Vorbilder bisheriger Leiſtungen als Beiſpiel zur Verfügung ſtanden, als nur der eigene geſunde Menſchenverſtand und der aufrichtige Wille, niemals vor Hinderniſſen zu kapitulieren, ſondern ihnen mutig und tapfer zu trotzen. Ich möchte dabei auch gleich an dieſer Stelle noch eine weitere Feſtſtellung treffen: Wenn Deutſchland heute wirkſchaftlich gerettet iſt, dann verdankt dies das deutſche Volk nur ſeiner eigenen Führung und ſeiner eigenen Arbeit. Das Ausland hat dazu gar nichts beigetragen. Außer haßerfüllter Ablehnung oder beſchränkter Beſſerwiſ⸗ ſerei iſt uns nichts bekannt, was auch nur als poſitives In⸗ tereſſe für Deutſchland gewertet werden könnte, von Hilfe ganz zu ſchweigen. Ich habe auch nie etwas anderes er⸗ wartet. Für uns Nationalſozialiſten gehörte es zum ABC 88 politiſchen und wirtſchaftlichen Glaubensbekennt⸗ niſſes, die Rettung nicht in irgendeiner fremden Hilfe, ſei ſie politiſcher, wirtſchaftlicher oder finanzieller Herkunft de erhoffen, ſondern diefe Hilfe ausſchließlich im Bannkreis 55 eigenen Einſicht und der eigenen Kraft zu ſu⸗ en. Maßgebend dabei war die Erkenntnis, daß der Lebens⸗ 8 der Nation das ausſchließliche Ergebnis einer Ge⸗ amtproduktion an lebensfähigen Gütern ſein kann, d. alſo, daß jede ausbezahlte Lohnſumme und je⸗ des ausbezahlte Gehalt in Deutſchland nur jenen realen Wert beſitzen, der ihnen durch die geleiſtete Ar beit als produzierte Ware gegenübertritt. Eine ſehr unpopuläre Lehre in jener Zeit, die widerhallte von dem Geſchrei: Mehr Lohn und weniger Arbeit!“ „Als ich die Führung übernahm 5 Als ich die Führung des Reiches übernahm, war die ahl der Erwerbsloſen auf weit über ſechs Mil⸗ ionen geſtiegen und die Zahl der dadurch betroffenen Fa⸗ milienmitglieder auf über 15.5 Millionen Menſchen. Daher hieß alſo die Löſung dieſes Problems nicht nur 15 Millio⸗ nen Menſchen das Geld zum Leben auszubezahlen, ſon⸗ dern vor allem jene Güter zu produzieren, die für die⸗ ſes Geld gekauft werden konnten. Es iſt daher das natio⸗ nallozialiſtiſche Wirtſchaftsprogramm überhaupt kein Geld⸗ ondern hauptſächlich ein Produktionsprogramm. e größer die Geſamtſumme der Produktion iſt, umſo grö⸗ ßer wird der Genußanteil ſein, der auf den Einzelnen trifft. Dienſt der Verteilung der Produktionsgüter. mußte, Dabei leiſtet werden, die als nationale Rüſtung nicht direkt, ſondern nur indirekt den Volksgenoſſen zugute kommt. ö Damit aber verbot es ſich von ſelbſt, die deutſche Rel. ung mit ſchwindelhaften Währungsmanipulafionen zu identifſzieren, das heißt alſo auf dem Weg gleitender Lohn.: und damit Preisſkalen unſere Mitbürger zu betrü⸗ gen, ſondern es war notwendig, mit hilfe einer geſteiger⸗ ken Produktion dem geſteigerken Cinkommen des Volkes die bleibende Kaufkraft zu ſichern. Laſſen Sie mich nun in einem kurzen Auszug aus unſe⸗ rem wirtſchaftlichen Leben durch nu chterne Zahlen belegen, ob und inwieweit der Nationalſozialismus dieſe Aufgaben gelöſt hat. Im Jahre 1932, alſo vor der Machtübernahme, betrug das deutſche Volkseinkommen 45,2 Milliarden Reichsmark. Schon 1933 ſtieg es auf 46,6 Milliarden Reichsmark, um im Jahce 1937 die runde Summe von 68 Milliarden Reichsmark zu erreichen. Dieſer Stei⸗ gerung des Einkommens ſtand gegenüber die faſt vollkommen gleichbleibende Höhe des allgemeinen Lebensin⸗ deres. Er betrug im Jahre 1932: 120,6 und 1937: 125,1 d. h.: während ſich alſo' das nationale Volkseinkommen um nahezu 50 v. H. erhöhte ug die Steigerung des allgemei⸗ nen Lebensinderes nur 4 v. H. Die Urſachen dafür liegen im Wachstum unſerer Geſamtproduktion.— Es betrug der Wert der gewerblichen Erzeugung im Jahre 1932 37,8 Milliarden, 1933 39,9 Milliarden, aber 1937 ſchon über 75 Milliarden. Dem entſprechen im einzelnen auch die Umſatzziffern z. B. im Handwerk, die 1932 9,5 Milliarden, 1933 10,1 Milliarden und 1937 bereits 22 Milliarden Reichsmark betrugen. Zum Vergleich möchte ich hier auch noch heranziehen die Umſatzzahlen des Einzelhandels, die 1933 21,8 Milliarden Mark und 1937 31 Milliarden Mark erreichten. Aber auch die landwirtſchaftliche Produktion weiſt trotz einer an ſich ſchon höchſten Bodenkultur ſteigende Ergebniſſe auf. Sie betrug im Jahre 1932 8,7 Milliarden Reichsmark und im Jahre 1937 Aber 12 Milliarden Reichs⸗ mark. Daß es ſich hier nicht nur um ein Problem der Preisbildung, ſondern um ein ſolches der Mehr⸗ erzeugung handelt, wird dadurch bewieſen, daß es ge⸗ lungen iſt, trotz der erhöhten Kaufkraft des deutſchen Vol⸗ kes und dem damit verbundenen erhöhten Anſturm beſonders auf dem Lebensmittelmarkt die Selb ſtverſorgung, die im Jahre 1932 zu 75 Prozent aus der Eigen⸗ er zeugung gedeckt wurde, im Jahre 1936 ſchon auf 81 Prozent zu ſteigern. Dieſe gigantiſch geſteigerten nationalen Produktionen haben jene Werte geſchaffen, die der deutſchen Mark die Kaufkraft und damit ihre Stabllität ſicherten, trotzdem in derſelben Zeit— entſprechend dieſer geſteigerten Produktion — die Zahl der Erwerbsloſen von über 6,5 Millionen anläß⸗ lich der Machtübernahme auf rund 470 000 anfangs Oktober 1937 zurückſauk. Die Zahl der Neueingegliederten in den Produktionspro⸗ zeß iſt aber noch um rund zwei Millionen Menſchen höher. Fortſetzun — Kurzmeldungen Die Gauleiter beim Stellvertreter des ae Reichs⸗ ar 5 R flehe 2. Blatt. ——. miniſter Rudolf Heß, der Stellvertreter des Führers, empfing alle Gauleiter der Bewegung in Einzelbeſpre ungen über Fra⸗ gen des Aufgabenbereichs der NSDAP. Am Sonntagabend waren die Reichsleiter, die Gauleiter, deren Stellvertreter und die führenden Parteigenoſſen des Stabes Heß Gäſte des Stell⸗ vertreters des Führers. Mit Wirkung vom 1. Februar 1938 wird befördert zum Generalleutnant der Generalmajor Keller, Kommandierender General und Befehlshaber im Luftkreis J. 290 000 ⸗MNark⸗Gewinn gezogen! Bei der Preußiſch Süddeutſchen Staatslotterie fielen zwei Gewinne von je 200000 Mark auf die Nummer 113 214. Die Loſe werden in beiden Abteilungen in Achtelteilung in Ber⸗ liner Lotterieeinnahmen geſpielt. Zwiſchen Oeſterreich und Jugoflawien wurde ein Abkom⸗ men über die Regelung der gegenſeitigen Zahlungen aus dem Waren⸗ und Reiſeverkehr getroffen, außerdem wurden einige handelspolitiſche Fragen geregelt. Die Vereinbarungen treten am 1. März in Kraft. 7* Deutſcher Rundfunkbeſuch in Südoſteur opa Regierungsrat Weinbrenner, der ſtellvertretende Leiter der Abteilung Rundfunk des Reichsminiſteriums für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda, der als D elegierter des deutſchen Rund⸗ funks zur Weltnachrichtentagung nach Kairo gefahren iſt, hat auf ſeiner Reiſe die Rundfunkgeſellſchaften in Wien, Budapeſt, In Wien wurde Regierungsrat Weinbrenner von der öſterreichiſchen Generalpoſtdirektion ſowie den leitenden Direk⸗ toren der Oeſterreichiſchen Rundfunkgeſellſchaft empfangen, in Budapeſt von den Direktoren des ungariſchen Rundfunks, in Belgrad empfingen ihn der Preſſechef der jugoſlawiſchen Regie⸗ rung ſowie die Leiter der Belgrader Rundfunkgeſellſchaft, in Bukareſt der Vizepräſident des ſtaatlichen rumäniſchen Rund⸗ ſunkaufſichtsrats ſowie der Generaldirektor des rumäniſchen Rundfunks mit ſeinen Mitarbeitern, in Sofig der Preſſechef der bulgariſchen Regierung und der Direktor der bulgariſchen Poſtdirektion ſowie Sendegeſellſchaft. In Athen wird der Rundfunk demnächſt organiſiert werden. Der deutſche Rund⸗ funkbeſuch wurde von allen Nationen außerordentlich freund⸗ lich aufgenommen. Eden zurückgetreten Wechſel im engliſchen Außenminiſterium. London, 21. Februar. Sir Anthony Eden iſt am Sonntag abend von ſei⸗ nem Poſten 45 b e Außenminiſter zurückgetreten. Wie in dieſem Zuſammenhang von unterrichteter Seite erklärt wird, ſind keine weiteren Rücktrittserklärungen von Angehörigen des britiſchen Kabinetts erfolgt England baut Schlachtſchiffe über 42 000 Tonnen. Der Flottenkorreſpondent vom„Daily Telegie ph“ teilt mit, daß die Schlachtſchiffe, die England in dieſem Jahre auf Kiel lege, die 42 000⸗Tonnen⸗Grenze überſchreiten werden. Es beſtehe Grund zur Annahme, daß die künftigen amerikaniſchen und franzöſi⸗ ſchen Schlachtſchiffe ebenfalls größer als 40 000 Tonnen ſein Das Geld ſelbſt iſt nur ein Behelfsmittel im würden. aber um der Nation jene Stellung in der Welt zu geben, ie ſie zur ungehinderten Durchführung ihrer Lebensauf⸗ gaben benötigt, außerdem jene zuſätzliche Produktion ge⸗ Belgrad. Bukareſt und Sofia beſucht. 1 die Angſt vor der Guernica in Brand geſteckt! Feſtſtellung eines engliſchen Offiziers. Der„Daily Telegraph“ veröffentlicht einen Bericht des konſervativen Abgeordneten Fliegerhauptmanns James der nachweiſt, daß die Bolſchewiſten Guernica in Brand geſteckt haben. Fliegerhauptmann James macht nun genaue und ſachkundige Angaben über die Zerſtörung der Stadt, die er durch mehrmaligen Beſuch genau kennt: Er habe ſi ſelbſt davon überzeugt, ſo führt er im„Daily Telegraph“ aus, daß der größte Teil Guernicas, annähernd 95 v. 9 in Brand geſteckt worden ſei. 3 Ein vernünftiger Menſch hat an der Tatſache, daß Guernica nach bekannten kommuniſtiſchen Methoden in Brand geſteckt worden iſt, nie gezweifelt. Die Nationalſpanier können doch wirklich kein Intereſſe daran haben, ſpaniſche Städte, die ihnen ja nachher doch gehören, zu zerſtören. Es wurde au damals feſtgeſtellt, daß an dem Tage, an dem angeblich Bom⸗ ben abgeworfen ſein ſollten, kein Flugwetter war, ſo daß die Nationalſpanier überhaupt nicht geflogen ſind. Auch waren keine Bombentrichter zu finden. Die Feſtſtellung hat der eng⸗ liſche Offizier, der Kriegsteilnehmer war und dem man ein ſachverſtändiges Urteil nicht abſprechen kann, erneut beſtätigt, und damit hat er im Intereſſe der Mehrheit gehandelt. Das Greuelmärchen war damals von einer im bolſchewiſtiſchen Sold ſtehenden Journaille in die Welt geſetzt worden. Ferner galt es, der damals aufliegenden engliſchen Rüſtungsanleihe, für die wenig Intereſſe beſtand, zu einem Erfolg zu verhelfen. Einem Teil der Preſſe wird nun einmal jede Gelegenheit zur Hetze recht ſein, das hat auch der 4. Februar bewieſen. Auf uns kann ein derartiges Geſchrei jedoch keinen Eindruck machen, das hat die letzte Entwicklung deutlich gezeigt. Franzöſiſches Kriegsſchiff bombardiert Von einem ſowjetſpaniſchen Bomber. Wie aus Cerbere gemeldet wird, iſt in der Nähe des Cap Cerbere das franzöſiſche Kriegsſchiff„La Cordelliere“ Gegenſtand eines ſowjetſpaniſchen Angriffes geworden, Das Kriegsſchiff wurde von einem bolſchewiſtiſchen Flug⸗ zeug zweimal mit Bomben beworfen, die jedoch fehlgingen. Das franzöſiſche Kriegsſchiff befand ſich zu dieſer Zeit in franzöſiſchen Hoheitsgewäſſern und ſteuerte auf Port Ven⸗ dres zu. Sowjetrußlands Scheindiplomatie Die GPll. beherrſcht die Moskauer Außenpolitik. Der frühere ſſ Geſchäftsträger in Bukareſt, ſowjetruſſiſche Budenko, wies in einer Unterhaltung mit dem römiſchen Ver⸗ treter des DNB. erneut darauf hin, daß er ſich gegenüber den italieniſchen Behörden in aller Form ausgewieſen habe. Auf die Frage nach den Grundſätzen, nach denen das Außenkommiſ⸗ ſariat in Moskau hauptſächlich arbeite, erklärte Budenko, ein großer Teil der Beamten des Außenkommiſfariats wie auch der einzelnen Sowjetmiſſionen im Auslande ſeien mit Aufgaben betraut, die keine unmittelbare Beziehung zur Diplomatie als ſolche hätten. „Tonangebend“, ſo fuhr Budenko fort,„ſind heute die Me⸗ thoden der GPll., deren Mitglieder nicht nur zahlenmäßig in den Sowjetmiſſivnen ſtart vertreten ſind, deren entſcheidender Einfluß aber auch ſonſt in der Sowfetpolitit überhand genom⸗ men hat. Dieſe Methoden ſind immer geführlich, und zwar nicht nur für die Länder, in denen Somjetmiſſionen beglaubigt ſind, ſondern auch für die einzelnen Mitglieder der Sowjet⸗ miſſionen im Ausland, die unter dem zermürbenden Verdacht ſtehen, dem Sowjetregime nicht treu zu ſein. Unter dieſen Umſtänden kann man alſo nur noch von einer cheindiplomatie Sowjetrußlands ſprechen, da die Pu. in allen Dingen heute entſcheidend mitſpricht und mit⸗ rkt. 8 A SG Die Einmiſchung in Spanien Man braucht dabei nur an die Sowjetpolitik in zu denken. Die ganze Methoden der GPU. Spanien Welt weiß genau, daß hier nach den und der Komintern eine offene mili⸗ täriſche Intervention Sowjetrußlands in die ſpaniſchen Ange⸗ legenheiten vorliegt, die nichts mit dem Freiwilligenſyſtem zu tun hat. Litwinow könne nicht mehr als einer der tatſächlichen Lei⸗ ter der Außenpolitik Sowjetrußlands angeſprochen werden. Wenn er noch auf ſeinem Poſten bleibe, ſo nur deswegen, weil ſeine Ausſchiffung auch das letzte Anſehen der ſowjetruſſiſchen Außenpolitik vernichten würde, und weil er durch keine andere international bekannte Perſönlichkeit erſetzt werden könne. Die Rolle Stalins Die ſowjetruſſiſche Außenpolitik werde ganz und gar vom Kreml und von Stalin perfönlich geleitet. Stalin ſei der wahre Diktator Sowjetrußlands, ein Diktator, wie ihn die Weltge⸗ ſchichte ſchlimmer nuch niemals geſehen habe. Abſchließend äußerte ſich Budenko noch zu der ſogenannten Frage des Privateigentums. Es ſei zwar richtig, daß nach der neuen„Verfaſſung“ jeder über Privateigentum verfügen könne; welche Kreiſe aber könnten in Sowjetrußland zu Pri⸗ Die geknechteten Arbeiter und die vateigentum kommen? Bauern, die alle ihres Eigentums beraubt worden ſeien, kämen beſtimmt nicht in die Lage, neues Eigentum zu erwerben. Die Nutznießer dieſer Beſtimmung ſeien ausſchließlich jüdiſche Parteikreiſe. Budenko ſichert ſich Belaſtende Dokumente in Verwahrung gegeben. Nach den Verſuchen der Sowjets, durch GPU.⸗Agen⸗ ten zu Budenko zu gelangen, hat Budenko ſich eine neue, unbekannte Unterkunft geſucht. Weiterhin hat Budenko eine Reihe von für die Sowjets außerordentlich belaſtenden Dokumenten bei ſei⸗ ner Flucht aus der Sowjetgeſandtſchaft in Bukareſt mit⸗ genommen und ſie bei einem Notar mit der Weiſung hin⸗ terlegt, ſie in dem Falle der Oeffentlichkeit zu übergeben, daß ihm irgend etwas zuſtoßen ſollte. * Der ganze Fall Budenko iſt den jüdiſchen Verbrechern in Moskau ſehr peinlich, und ſie drehen und winden ſich, aber die Bekanntgabe der Hinterlegung des belaſtenden Materials durch Budenko wird dieſe Mißſtimmung und Wahrheit noch erhöhen, und ſie werden wohl oder übel einſehen müſſen, daß ſie wieder ein Spiel verloren haben. Ihre verzweifelten Lügen, daß der in Rom weilende angebliche Budenko nicht Budenko iſt, kön⸗ nen auch weiterhin keinen Eindruck machen, denn der in Rom erſcheinende„Meſſaggero“ iſt in der Lage, das Fakſimile der Identitätskarte zu veröffentlichen, die das rumäniſche Außenminiſterium dem ſowjetruſſiſchen Diplo⸗ maten am 14 Januar d. J. ausgeſtellt hatte. Außerdem bar Budenko in rumäniſcher und franzöſiſcher Sprache am römiſchen Rundfunk für das Ausland geſprochen und den italieniſchen Run dfunkhörern ſeine Erlebniſſe erzählt. Da⸗ durch hofft Budenko den Schwindel über den Zweifel an ſeiner Identität endlich endgültig zu widerlegen. 8 — K Me eee n ieee oe ee eee Ausgleich der Familienlaſten Bevölkerungspolitiſche Grundſätze in der Steuerpolitik. In der Wirtſchaftshochſchule Berlin ſprach der Staats⸗ ſekretär des Reichsfinanzminiſteriums, Reinhardt, über nationalſozialiſtiſche Finanz⸗ und Steuerpolitik und machte Mitteilung von der im April in Kraft tretenden erheblichen Erweiterung der Kinderbeihilſen. Der Redner gab einen Rückblick auf die Finanzpolitik der letzten fünf Jahre und den Geſundungsprozeß der deutſchen Wirtſchaft und erwähnte beſonders, daß von Auguſt 1933 bis heute insgeſamt 900 000 Eheſtandsdarlehen im Betrage von 360 Millionen RM. ausgegeben ſeien. Der Haushalt des Reiches werde auch weiterhin unter allen Umſtänden im Gleich⸗ gewicht gehalten. Von allen Volksgenoſſen verlangte er Ehr⸗ lichkeit ünd Pünktlichkeit in der Erfüllung der ſteuerlichen Obliegenheiten. Bewertungsfreiheit und Veraniagungsrichtlinien Staatsſekretär Reinhardt kündigte die neuen Veran⸗ lagungsrichtlinien für die Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer an. Danach könne die Bewertungsfreiheit ohne Rückſicht auf den Zeitpunkt der Beſtellung oder Herſtellung nach wie vor für die folgenden Wirtſchaftsgüter in Anſpruch genommen werden: J. Für Laſtkraftwagen mit einer Nutzlaſt von 1,1 Tonnen oder mehr; 2. für Zugmaſchinen und Schlepper; 3. für Anhänger zu den unter Ziffer Jund 2 bezeichneten Fahrzeugen mit einer Nutzlaſt von 1.1 Tonnen oder mehr; 4 für Kraftomnibuſſe mit mehr als 16 Sitzplätzen und Kraftomnibus⸗Anhänger mit mehr als 16 Sitzplätzen; 5 für Beregnungsanlagen in land- und ſorſtwirtſchaftlichen Betrieben; 6. für alle Wirtſchaftsgüter, deren Anſchaf⸗ fungs⸗ oder Herſtellungskoſten 200 RM. nicht überſchreiten. Weiterer Ausbau der Kinderbeihilfen Staatsſekretär Reinhardt ſtreifte dann die bisherigen Maß⸗ nahmen zur ſtärkeren Berückſichtigung des Familienſtandes und ging auf die Gewährung von Kinderbeihilfen ein. Im April 1938 werde der nächſte Schritt zum Ausgleich der Familienlaſten getan werden, von dem dann 2 Millionen Kinder erfaßt werden. Danach werde allen Sozialver⸗ ſicherungs pflichtigen, alſo allen Lohn⸗ und Gehalts⸗ pf deren jährliches Arbeitseinfommen 8000 RM. igt, eine Beihilfe von monatlich ſe 10 RM. für das d vierte Kind und je 20 RM. für das fünfte und re Kind gewährt werden. Ausbau der Beihilfen erſtrecke ſich zunächft nur auf die Lohn⸗ und Gehaltsempfänger, weil die Mittel aus dem Aufkommen an rbeilsloſenverſicherungsbei⸗ rägen genommen würden ber auch für die Nichtſozialverſicherten werde ſich ein Ausbau der Kinderbeihilfen ermöglichen laſſen. da die Summe der Rückflüſſe aus den Eheſtandsdarlehen im⸗ mer größer werde Gegenwärtig erhalten Nichtſozialverſiche⸗ rungspflichtige lo RM latlich für das fünfte und jedes weitere Kind unter 16 Ja„ wenn ihr einkommenſteuerliches Einkommen im letzten Fahr 2100 RM. nicht überſchritten hat. Dieſe Einkommensgrenze wird mit Wirkung ab April 1938 auf 8000 RM erhöht Auch bei anderen Neuerungen werden die Nichtſozial⸗ verſicherungspflichtigen den Sozialverſicherungs⸗ pflichtigen gleichgeſtellt werden. Es können zum Beiſpiel bei der vorgeſchriebenen Kinderzahl mit Wirkung ab 1. April 1938 auch Kinder berückſichtigt werden, die zwar das 16 Lebensjahr, aber noch nicht de. Lebensjahr vollendet haben, wenn ſie ſich in der Schulausbildung oder in der Ausbildung für einen Beruf befinden oder dauernd erwerbsunſähig ſind, und wenn ſie nicht eigenes Einkommen von mindeſtens 30 RM mongt⸗ lich haben Ferner werden mit Wirkung ab 1. April 1938 für Kinder, deren beſon dere Förderung nach nationgl⸗ ſoziakiſtiſcher Weltanſchauung geboten erſcheint, auch ganze oder Teilfreiſtellen oder Ausbilduſtgshilfen zum Beſuch von mittleren oder höheren Schulen, von nationalpolitiſchen Er⸗ ziehungsanſtalten und von Fach⸗ oder Hochſchulen gewährt werden, gleichgültig, ob der Antragſteller ſozialverſicherungs⸗ pflichtig iſt oder nicht wie groß deſſen Einkommen iſt und wie alt das Kind iſt, für das die beſondere Förderung beantragt wird, ob unter 16 oder 21 Jahren oder darüber. Vorausſetzung iſt, daß der Antragſteller kinderreich iſt. Die Maßnahmen werden fortentwickelt werden bis zum Uebergang in eine große Reichsfamilienkaſſe, die F im Jahre 1942 oder 1943 vorgenommen werden kann. 4 nicht übe dritte jedes we Der Vergünſtigungen bei Eheſtandsdarlehen Staatsſekretär Reinhardt kündigte dann den Plan an, bei der Gewährung von Eheſtandsdarlehen in denjenigen Fällen, in denen die Ehefrau einer kinderreichen Familie entſtammt, ein Zuſatzeheſtandsdarlehen zu gewähren, das ſich zwiſchen 30) und 1000 RM,. bewegen wird. Als Maßughme zur Bekämpfung der Landflucht wird demnächſt be⸗ ſtimmt werden, daß auch einer Volksgenoſſin, die im land⸗ wirtſchaftlichen Betrieb ihrer Eltern beſchäftigt iſt, auf Antrag ein Eheſtandsdarlehen gewährt werden kann, und zwar ohne Rückſicht darauf, ob im Falle ihrer Verheiratung eine fremde Arbeitskraft eingeſtellt wird oder nicht. Außerdem iſt ein Ausbau der Siedkungskinderbeihilfen für Landwirte geplant. Abſchließend wies Staatsſekretär Reinhardt auf einen in Kürze erſcheinenden Erlaß hin, nach dem Volksgenoſſinnen, die eine zweijährige freiwillige Tätigkeit im Frauen hilfs⸗ dient des Deutſchen Frauenwerks nachweiſen können, ein Eheſtandsdarlehen von 1000 RM erhalten, das aber auf Grund des Paragraphen 131 AO. alsbald erlaſſen wird und ſomit einem Ehegeſchenk gleichkommt. A Grubenbrand. Auf der Zeche Recklinghauſen II der Harpener Bergbau⸗AG brach gegen Mitternacht auf der 3. Sohle im Flöz 5 der nördlichen Hauptabteilung am weſt⸗ lichen Stichquerſchlag ein Grubenbrand aus Menſchenleben ſind nicht gefährdet. Die an der Unfallſtelle beſchäftigten 35 Bergknappen wurden ſofort zurückgezogen und werden in der Folge an anderer Stelle beſchäftigt. Die Abdämmungs⸗ arbeiten wurden unter der Leitung des zuſtändigen Berg⸗ revierbeamten ſofort in vollem Umfange aufgenommen. I Drei Tote bei Familientragödie. In einer Wohnung in Stettin wurden zwei Männer und ein Kind durch Gas vergiftet tot aufgefunden. Wie aus mehreren Abſchieds⸗ briefen hervorgeht, hat der Inhaber der Wohnung die Tat aus Gram über den vor kurzem erfolgten Tod ſeiner Frau begangen. 5 Wieder Winter in Norditalien. Auch in den Gebirgs⸗ gegenden Norditaliens iſt nach dem milden Wetter der letzten Wochen wieder der Winter eingekehrt. In den Bergen von Oſſolano liegt mehr als ein halber Meter Neuſchnee. Im Anzasca⸗Tal und im Valſeſia⸗Tal hat es ſtark geſchneit. In den Appennin⸗Tälern ſind die Telephonleitungen ſtellenweiſe unterbrochen worden. Selbſt auf den Bergen an der Riviera in der Umgebung von Genua iſt Schnee gefallen. Feuer an Bord des Linienſchiffes„Straßbourg“, Wie das ranzbſiſche Kriegsmarineminiſterium mitteilt, brach an Bord des Linienſchiffes„Straßbourg“, das in St. Nazaire ſeiner Vollendung entgegengeht. ein Brand aus, der jedoch nur un⸗ bedeutenden Sachſchaden verurfachte. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen,. Italieniſches Waſſerflugzeug verunglückt. Ein mit fünf Mann beſetztes— 92 Waſſerflugzeug hat bei ſeinem Niedergehen im Hafen von Brindisi einen Landungsſleg ge⸗ rammt. Vier Mann der Beſatzung ſind ihren ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen. Aus Baden und den Nachbargauen. NSG.„Kraft durch Freude“ und Sängergau Baden. c) Karlsruhe. Der Sängergau Baden, deſſen 1433 Männerchöre rund 50 000 Sänger umfaſſen, wird in ſeinem Wirkungsbereich eine bedeutſame Erweiterung erfahren. Deut⸗ ſche Lieder für Männerchor ſollen künftig nicht mehr allein in den Veranſtaltungen des eigenen Vereins oder in öffent⸗ lichen Feiern erklingen, ſondern ſie ſollen künftighin auch der NSG.„Kraft durch Freude“ bei paſſenden Gelegenheiten zur Verfügung geſtellt werden als Mithelfer an den großen Aufgaben in der Feierabendgeſtaltung. Es handelt ſich hier⸗ bei um zweierlei Formen der Betätigung, einmal um die Mitwirkung bei Feierſtunden und Unterhaltungsabenden von „KdF.“ durch die Darbietung von Chören, und zum andern um die Teilnahme von Chören an offenen Volksliederſingen als ſinggewohnte Vorſinggruppe, gegebenenfalls in Gemein⸗ ſchaft mit beſtehenden KdfF.⸗Singgruppen. Dieſe Zuſammen⸗ arbeit ſoll von eine frichtigen und echten Kameradſchafts⸗ geiſt getrage ſein. Sängergauführer Karl Schmitt, Kehl, hat die Männerchöre angewieſen, daß ſie in dieſer Zuſam⸗ menarbeit beſonders unſerem deutſchen Volkslied in ſeinen mannigfaltigen Erſcheinungen liebevolle Beachtung ſchenken. * Weinheim.(Beim Rodeln verunglückt.) Beim Rodeln verunglückte vor einigen Tagen der 19jährige Ferd. Döhling aus Laudenbach ſo ſchwer, daß er im Städtiſchen Krankenhaus ſeinen ſchmeven funeren Verletzungen erlag. N Weinheim.(Einbrecher verhaftet.) Ein guter Fang gelang der Station Heddesheim des Gendarmeriebezirks Weinheim. Ein von mehreren Behörden ſteckbrieflich verfolg⸗ ter Einbrecher, der in Norddeutſchland ſein Unweſen getrieben und auch in der Umgebung Einbrüche gemacht hatte, wurde geſtellt und nach einem Fluchtverſuch bei Muggenſturm unter einem Weidenbuſch feſtgenommen. Er wurde ins Amtsge⸗ richtsgefängnis Mannheim eingeliefert. Staatliche Lehrgänge für Choriſten. Auf Anregung des Sängergaues Baden wird zur He⸗ bung des choriſchen Singens in der Zeit nach Oſtern 1938 an der Badiſchen Hochſchule für Muſik ein Lehrgang für Chorleiter eingerichtet, der für die weitere Ausbildung be⸗ ſonders befähigter jüngerer Chorleiter beſtimmt iſt. Dieſe Ein⸗ richtung führt die Bezeichnung„Staatliche Lehrgänge für Chorleiter an der Badiſchen Hochſchule für Muſik“. Die Do⸗ zenten für Stimmbildung und Chorleitung ſind Profeſſor Johannes Willy und Studienrat Hugo Rahner. Dazu kom⸗ men Vorträge für weltanſchauliche und kulturpolitiſche Schu⸗ lung. Die Dauer des Lehrgangs beträgt ein Jahr mit 40 Uebungswochen. Teilnehmer ſollen als Abſchluß des Lehrganges womöglich die Staatliche Privatmuſiklehrerprü⸗ fung im Sonderfach Chorleitung ablegen. Die Verbrechen Koſche kes Der Bericht der Mordkommiſſion. * Frankfurt a. M. Nachdem die erſten Vernehmungen des wegen der Bluttat in der Nacht zum Freitag feſtgenom⸗ e erfolgt ſind, gibt die Mordkommiſſon fol⸗ genden Bericht aus: 2 2. 1938 gegen 2 Uhr wurde in der Brückhof ſtraße t Bender. 31 Jahre alt, ver. heiratet, von dem 25jährigen Oswald Koſcheike erſchoſſen Koſcheike war kurz vorher in einer Wirkſchaft in der Brück. hofſtraße in Begleitung einer Frau geweſen. Dork hatte er mit den Gäſten einen belangloſen Wortwechſel. Hierhei zog Koſcheike eine Biſtole und bedrohte damil den Wirt und die Gäſte. Mit gezogener Piſtole verließ er das Lokal, ge⸗ folgt von Bender und dem Wirt. Auf der Straße ließ Ko⸗ ſcheike den Bender, der zu ſeinem Schutz einen Stuhl mit⸗ genommen hakte, bis auf etwa zwei Meter herankommen Und ſchoß ihn nieder. Daraufhin flüchtete Koſcheike in Kich⸗ tung Wollgraben. Die Begleiterin des Koſcheike wurde von der Rordkommiſſion feſtgenommen und ihre Wohnung, die 15 1 Koſcheike ſeit Wochen keilte, von der Kriminalpolize eſetzt. Koſcheike ſelbſt hatte ſchon vor Eintreffen der Kriminal⸗ polizei berſucht, in ſeine Wohnung zu gelangen. Als er die Haustür verſchloſſen fand, wollte er vom Nebenhaus aus über das Dach in ſeine Wohnung klettern. Er merkte aber, daß die Räume von der Kriminalpolizei beſetzt wa⸗ ren. Darauf verſuchte er, vom Dach eines Nebenhauſes aus wieder auf die Straße zu gelangen. Hierbei zog er die Auf⸗ merkſamkeit eines Hausbewohners auf ſich, der das Ueber⸗ 95 alarmierte und den Koſcheike mit einem agdgewehr in Schach hielt, bis die Polizei eintraf. Ko⸗ ſcheike trug bei ſeiner Feſtnahme zwei geladene Piſtolen Die Ole 1 8 2 D 2 2 bei ſich. In ſeiner Wohnung wurden noch drei Piſtolen, Munition und eine Menge Sachen, die aus Einbrüchen ſtammen, gefunden. Mainz.(Feuer in der Leichenhalle) Aus noch unbekannter Urſache entſtand in der Leichenhalle des Fried⸗ hofes Feuer. In knapp drei Stunden konnte von der Wehr ede Gefahr beſeitigt werden. Durch das Feuer wurde in den Büroräumen und in dem Umkleideraum der Arbeiter erheblicher Schaden angerichtet. Gießen.(Vom ſtürzenden Baumſtammge⸗ troffen) Im Walde bei Bellersheim wurde die 13 Jahre alte Schülerin Irmgard Reeb von einem fallenden Baumſtamm ſo unglücklich am Kopf getroffen, daß ſie mit ſchweren Schädelverletzungen nach Gießen in die Klinik gebracht werden mußte. Bad Homburg.(Zwei junge Burſchen auf Die⸗ bes fahrt.) Vor einigen Tagen war am Waiſenhaus der Opferſtock beraubt worden Als Täter wurden zwei Jungen im Alter von 11 und 15 Jahren ermittelt. Die beiden ha⸗ ben ſchon mehrfach Diebſtähle begangen, ſo u. a. aus einer Schule zwei Damenarmbanduhren geſtohlen, einen Keller⸗ einbruch derübt und bei einem Althändler Meſſing entwen⸗ det und anderweitig verkauft Die Burſchen, die in Für⸗ ſorgeerziehung kamen, hatten nachts in Scheuern geſchlafen und fer auch diesmal gewaltſam Zugang in ein zurzeit ge⸗ ſchloſſenes Reſtaurant verſchafft und dort genächtigt. Außer⸗ dem haben ſie ein Gartenhäuschen zerſtört, die Bienenwa⸗ ben herausgeholt und verbrannt. Der 15 jährige Junge ſtammt aus einer verwahrloſten Familie; drei ſeiner Brü⸗ der ſitzen zurzeit im Gefängnis. — Balingen.(Brand in der Altſtadt.) Die Ger⸗ bereiwerkſtatt des Weißgerbermeiſters Karl Metz, die in dem älteſten Stadtteil am Mühlkanal liegt, brannte gegen Mit⸗ ternacht vollſtändig aus. Der Brand enlſtand in dem Trok⸗ kenraum der Werkſtatt auf bisher noch ungeklärte Weiſe. Ueber 1000 fertige Felle, größere Mengen e e wertvolle Gerbereigeräte fielen dem Brande zum Opfer. Stark gefährdet war auch die Wohnung der 91jährigen Witwe Dorothea Brandſtetter, die mit der ausgebrannten Werkſtatt verbunden war. Die Greiſin ſelbſt konnte recht⸗ zeitig in Sicherheit gebracht werden. Der letzte und der erſte Schultag Nun kommt bald die Zeit, da die Schule ihren älteſten Jahrgang hinaus ins Leben entläßt. Hinaus ins Leben! Das iſt ein ernſtes Wort, und man kann den Schritt, der nun getan wird, gar nicht ſo leicht nehmen, wie man das vielleicht gern möchte. Denn das Leben iſt zwar verlockend, aber doch nicht immer ſo lockend, wie jugendliches Un⸗ geſtüm das glaubt. Bisher war man behütet in einer Gemeinſchaft, in der Gemeinſchaft des Elternhauſes und in der Gemeinſchaft der Schule. Manchmal ſchien die Sorge, die einen umhegte, eine Laſt zu ſein, die man ab⸗ ſtreifen wollte, wenn man erſt„hinaus“ ſei. Nun fängt es an mit dem„Hinaus“, und manchem mag doch dabei ein wenig bange werden. Aber dann wird der Kopf hoch⸗ genommen, der Schritt muß getan werden, und ſo wird man ihn tun, und es bleibt nur der Wunſch, daß es der erſte Schritt zu einem guten Leben ſein möge. Die Jugend kann heute hoffnungsvoller vorausblicken, als die Jugend vergangener Jahre es tun konnte. Das Leben hat einen neuen Inhalt, und es gibt wieder ein Ziel. Lehrzeit und Lernzeit des jungen Menſchen werden nicht mehr vergebens aufgewandte Mühe bedeuten; ſie ſind die Vorbereitung zu einem wieder tätigen Leben. Und die neue Jugend iſt gewillt, dieſes Leben zu meiſtern. Was für die einen der letzte Schultag iſt, das iſt für die anderen der erſte Schultag. Aus der allerengſten Hut der Mutter wird das Kind entlaſſen, um in eine größere Gemeinſchaft einzurücken. Der erſte Schultag iſt ein lebens⸗ wichtiger Tag. Seine Eindrücke können entſcheidend ſein für die ganze ferne Zukunft des Kindes. Der geſtrige Sonntag war ein klarfriſcher und herrlicher Februarſonntag. Während in den frühen Morgenſtunden die Temperaturen wieder unter den Gefrierpunkt ſanken und bei 4 Grad unter Null ſich wieder noch recht winterlich zeigten, hatte die Sonne gegen Mittag doch die Gewalt an ſich geriſſen mit ihren wärmen⸗ den Strahlen. Das überaus ſchöne Wetter lockte viele hinaus ins Freie zu einem Spaziergang. Den erſten Genuß des Vorfrühlings haben wir geſtern verſpürt, wenn auch die Abendſtunden wieder winterliche Witterung zeigten. Im übrigen ſtand der Sonntag im Zeichen der Reichs⸗ tagsſitzung, überall hörte man die Uebertragung der Führer⸗ rede an; wer ſelbſt keinen Radioapparat beſaß, hatte Ge⸗ legenheit, an einem Gemeinſchaftsempfang teilzunehmen, denn faſt ſämtliche Lokale hatten für Uebertragungsmöglichkeit geſorgt. So ſaß man überall um die Lautſprecher verſammelt. Während der Uebertragung war der Straßenverkehr in unſerem Vorort auffallend gering, man ſah in dieſer Zeit kaum jemand auf der Straße. Infolge der guten Schneeverhältniſſe in den Bergen des Odenwaldes und des Schwarzwaldes hatten die Spork⸗ ler einen großen Tag. Die Sportſonderzüge in die Ski⸗ gebiete waken alle gut beſetzt. Der Odenwald hatte auch ſtarken Zuzug von ſporttreibenden Kraftfahrern, grüßten doch die nahen Odenwaldberge mit einem ſtattlichen weißen Winterkleid. Der Faſching ſteht nun in ſeinem Höhepunkt. Im Schloß fand der Maskenball der Sänger ſtatt, der einen aus⸗ gezeichneten Beſuch aufwies. Ueberaus viele folgten am Samstag abend der Parole der hieſigen Ortsſängerſchaft und im farbenprächtigen Reich des Prin en Karneval herrſchte ein übermütiges Faſchingstreiben. Auch im Bierkeller, wo eine Wiener Schrammelkapelle für Stimmung und Humor ſorgte, herrſchte reges Leben. Anter der Parole„Freut euch des Lebens“ verlebte man wirklich einen genuß reichen Faſchingsabend.— In Mannheim ſtieg das Nationaltheater⸗ Faſchingskabarett„Von Pol zu Pol“, bei dem Humor und Witz regierte. Schon die Mitwirlenden Offenbach, Hand⸗ ſchuhmacher uſw. bürgten dafür, daß ſich wirklich niemand langweilte. * Das 25 jährige Berufsjubiläum bei der Bahn konnte jetzt Herr Otto Probſt begehen. Es wurden ihm aus dieſem Anlaß ein Geldgeſchenk und das Buch des Führer „Mein Kampf“ ſowie die Urkunde für 25 jährige Tätigkeit bei der Bahn überreicht. Faſtnacht bei den Fußballern. Der Roſenmontag wird auch in dieſem Jahre wieder von den Fußballern in gebüh⸗ render Weiſe gefeiert. Es iſt ſchon ein Stück Tradition, am Roſenmontag in den entſprechend ausgeſchmückten Räu⸗ men des Vereinslokals der Fußballvereinigung dem Priſz Karneval den fälligen Tribut zu zahlen. Frohſinn und Humor fehlen nie, und warum ſollte es dieſes Jahr anders ſein. Die Vorbereitungen verſprechen wieder einen ganz großen Abend. (i Uufalichronik. Im Stadtgebiet ereigneten ſich drei Verkehrsunfälle. Hierbei wurden zwei Perſonen leicht ver⸗ letzt und zwer Kraftfahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrs⸗ unfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zu⸗ rückzuführen. Bei Verkehrskontrollen wurden wegen verſchie⸗ dener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 44 Per⸗ ſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 23 Kraftfahrzeug⸗ halter wurden rote Vorfahrksſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen.— Wegen Ruhe⸗ ſtörung bezw. groben Unfugs mußten ſechs Perſonen zur An⸗ zeige gebracht werden. *— Wer will als Muſiter zur Luftwaffe? Eine Einſtellung in die Luftwaffenmuſikſchule Sondershauſen(Thüringen) iſt, wenn ſofortige Anmeldung erfolgt, noch zum April d. J. möglich. Die Ausbildung umfaßt ein Haupt⸗(Blas⸗), ein Neben⸗(Streich-) Inſtrument, Klavier, Tonſatz, Muſik⸗ geſchichte uſw., ferner allgemeinen Fortbildungsunterricht auf ſtädtiſchen Berufsſchulen(Ziel mittlere Reife) und Wehrſport. Nach erfolgreichem Schulbeſuch werden die Schüler bei Eignung bevorzugt in die Luftwaffe als Muſi⸗ ker eingeſtellt. Die Ausbildungskoſten leinſchl. Unterbrin⸗ gung, Verpflegung und Einheitskleidung) betragen monat⸗ lich 60 RM. Alles Nähere bei der Stadtverwaltung Son⸗ dershauſen. — Die Meldebehörde Meldebehörde iſt im allgemeinen der Bürgermeiſter ſedoch in Gemeinden mit ſtaatlicher Polizeiverwaltung die ſtaatliche Polizeibehörde In größe⸗ ren Gemeinden kann die Meldebehörde beſondere örtlji Meldeſtellen unterhalten Oertlich zuſtändig iſt die 0 behörde(Meldeſtelle) in deren Bereich ſich der melden 8 tige Vorgang abſpieſt Die vorgeſchriebenen Meldungen d nür bei der örtlich zuſtändigen Meldebehörde zu erſtatten. 0. Drei brüchige Exiſtenzen Mannheim. Vor dem Mannheimer Schöffengericht hatten ſich drei Angeklagte zu verantworten, die jeder ehr⸗ licher Arbeit aus dem Wege gehen und ſich zum Schaden der Allgemeinheit als Diebe und Betrüger betätigen. Bei einem Alter von 23 Jahren iſt der Angeklagte Heinrich Fillinger aus Mannheim bereits zehnmal mit dem Straf⸗ geſetz in Konflikt gekommen; Diebſtahls⸗ und Betrugsſtrafen von zuſammen drei Jahren hat er letztmals von 1934 bis 1936 abgebüßt. Im Spätjahr 1937 ging er, ausgerüſtet mit Einbruchswerkzeug und Nachſchlüſſeln, im Stadtteil Lin⸗ denhof auf Manſardeneinbrüche. Das Einbruchsgut, Klei⸗ dungsſtücke, Uhren und dergl., verſchleuderte er. Das Ge⸗ richt verhängte über den Angeklagten zweieinhalb Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Die Anterſuchungs⸗ haft wurde mit 11 Wochen angerechnet. Der erſt 24jährige Karl Bau. ten aus Mannheim, im Berufsleben der„Meiſter“ des vorgenannten Fillinger, war ſo tüchtig, daß er infolge der Lotterwirtſchaft in ſeinem Handwerksbetrieb den Offenbarungseid leiſten mußte. Seine Kundſchaft betrog er durch Verarbeitung minderwertigen Hol⸗ 295, zu deſſen Beſchaffung er ſich Vorſchüſſe von insgeſamt 535 Mark übergeben ließ, die er aber für ſich verbrauchte. Zu dem großſpurigen Auftreten ſtand in kraſſem Gegenſatz, daß die Eltern die Geſellen umſonſt durchfüttern und auch den„Meiſter“ aushalten mußten. Der leichtſinnige junge Mann kam, da bisher unvorbeſtraft, mit ſechs Monaten Ge⸗ fängnis davon. Siebenmal vorbeſtraft iſt der 1904 in Schweir geborene Auguſt Straſſel. Diesmal iſt er des Unterſtützungsbetruges in mehreren Fällen angeklagt. Hauptſächlich ſuchte er die Pfarrhäuſer beider Konfeſſionen auf. Einem Geiſtlichen ſtahl er einen Mantel, ferner führte er zweimal falſche Namen. Das Gericht verurteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis. * Die„billige“ Benzinquelle. 600 Liter Benzin und mehrere Liter Oel ſtahl der 1909 geborene und in Ilvesheim wohnhafte Heinrich W. wäh⸗ rend ſeiner Beſchäftigung bei der Flughafenverwaltung zu⸗ ſammen, um damit Vergnügungsfahrten in die nähere und weitere Amgebung zu machen. Der Einzelrichter verurteilte ihn zu ſechs Monaten Gefängnis abzüglich der Anterſuchungs⸗ haft. Zwei Mitangeklagte kamen mit geringfügigen Gefäng⸗ ms⸗ und Geldſtrafen davon. Filmvolkstag 1938 O Zum Film⸗ volkstag 1938, det aut 27. Februar in weit über 2200 deutſchen Filmtheatern ſtattfindet, hat die Reichs⸗ filmkammer eine künſtle⸗ riſch reizvoll ausgeſtattete „Film⸗Fibel“ erausgege⸗ ben, die zum Preiſe von 10 Rpf. in den Filmtheatern erhältlich iſt. Gegen Erwerb dieſer„Film⸗Fibel“ hat jeder Volksgenoſſe am Filmvolkstag freien Eintritt zu den außerhalb der normalen Spielzeit angeſetzten Filmvorfüh⸗ rungen. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß nur das Filmtheater beſucht werden kann, bei dem man die „Film⸗Fibel“ erworben hat. Unſer Bild zeigt jene junge Dame, die ſich nach den Anfangsbuchſtaben der„Film⸗Fibel“„Fifi“ nennt, wie ſie am Schluß der vielen luſtigen Erlebniſſe in den deutſchen Filmateliers ausruft:„Die Filmfahrt iſt zu Ende. Ich weiß mehr als tauſend Bände, daß ich jetzt, beim Zeitung⸗ leſen, ſagen kann: Dabeigeweſen!“ Der Entwurf der„Film⸗Fibel“ ſtammt von Fritz Horſtmann, die Zeichnungen ſchuf Herbert Thiele, die Verſe Gert von Zitzewitz. *. 50. li Sonntagsrückfahrkarten zum Mainzer Karneval. Die Reichsbahn gibt aus Anlaß des Mainzer Roſenmon⸗ tagszuges von allen Bahnhöfen im Umkreis von 100 km um Mainz nach Mainz Hbf., Mainz⸗Kaſtel und Mainz⸗Süd Sonntagsrückfahrkarten aus. Für die Hinfahrt gelten die Karten vom 26. Februar 12 Uhr bis Dienstag, den 1. März, 24 Uhr(Ende der Hmfahrt). Die Rückfahrt muß bis Mitt⸗ woch, den 2. März, 12 Uhr, angetreten ſein. Das Auto im Vierjahresplan Internationale Automobil⸗Ausſtellung Berlin 1938. Wieder ſteht die Reichshauptſtadt im Zeichen der Internationalen Automobilausſtellung. Wieder kommen in dieſen Tagen in zahlreichen Sonderzügen aus allen Teilen des Reiches Fachleute und Autointereſſenten nach Berlin, um ſich dort über den Stand der deutſchen Mo⸗ toriſierung und mehr noch über die Neuſchöpfungen der deutſchen Autounternehmungen zu unterrichten. Um gleich zum Kern der Sache zu kommen: Dieſe Automobilausſtellung 1938 ſteht voll und ganz in engſtem Zuſammenhang zu den Forderungen des Vie tjahres⸗ plans. Einmal fällt die Beſchränkung der bisher leider noch immer viel zu groß geweſenen Typenzahl auf, eine Tatſache, die ſich daraus erklärt, daß der Kraftwagen heute in ſeiner techniſchen Entwicklung eine Höhe erreicht hat, die den Käufer auf lange Zeit wirtſchaftlich befriedi⸗ gen wird. Es iſt ein weiſe Beſchränkung, die doppelt notwendig wurde, um Werkſtoffverſchwendung und Arbeitskraftvergeudung zu vermeiden. Heute gilt es, nicht mehr Arbeit zu ſchaffen, die iſt in geügenden Mengen in allen deutſchen Wirtſchaftszweigen vorhanden, es gilt viel⸗ mehr zur Zeit der 6. Autoſchau des Dritten Reiches, die Arbeitskräfte alle an den richtigen Arbeitsplatz zu bringen und den Nachwuchs ſo zu ſchulen und auszu⸗ bilden, daß er den großen Aufgaben gerecht werden kann, die die deutſche Wirtſchaft von ihm in Zukunft verlangen wird. Ebenſo wie hinter dieſer Typenbeſchränkung ſteht auch hinter der gewaltigen Werkſtoffſchau der Auto⸗ ausſtellung, die all die neuen Werkſtoffe zeigt, die heute im Kraftfahrzeugbau an Stelle deviſenfreſſender Auslands⸗ rohſtoffe verwertet werden, der Vierjahresplan. Nicht nur die„Leute vom Bau“ werden ſich für die in der Zwiſchen⸗ zeit„umgeſtellten“ ungefähr 75 verſchiedenen Erzeugniſſe intereſſieren und erwärmen, ſondern auch der Laie, der den Errungenſchaften der Vierjahresplanforſchung heute guf Schritt und Tritt begegnet. Welche Veränderungen haben ſich hier vollzogen? An Stelle des Nickelverbrauchs in der Autoindaſtrie iſt beiſpielsweiſe der des Chrom⸗ Molybdän⸗Stahls, an Stelle des Chrom⸗Nickel⸗Ein ſ a tz⸗ ſtahles der Chrom⸗Nickel⸗Stahl getreten. Bleilagermetalle löſten Zinn, leichte Stahle die Bronzeteile, Bundyrohre die Kupferrohre ab. Auch die Leichtmetalle, die bei der vorjährigen Auto⸗Ausſtellung erſt bei einigen Spezial⸗ fahrzeugen beobachtet wurden, haben ſich in der Zwiſchen⸗ zeit beim Bau von Serienfahrzeugen weitgehend Ein⸗ gang verſchafft. Hierbei ſtehen Duralumin(und nicht Der deutſche Kraftfahrzeugbeſtand 1937 im Vergleich zu 1932. ——„ E/ S 25 0 5 9 D e Zeichnungen: v. Zglinicki(M.) Duraluminium, wie man meiſtens hört) Polital und einige andere Leichtmetalle in vorderſter Front. Dieſes Duralu⸗ min iſt übrigens dasſelbe Material, das beim Bau von über 100 Zeppelinen Verwendung gefunden und einen bedeutſamen Anteil an der gewaltigen Entwicklung der deutſchen Luftfahrt hat. Unſere großen Automobilfirmen verwenden dieſes Metall für ihre Serienfahrzeuge in großem Umfang zur Anfertigung von Kühlermasken, Steinſchlaggittern, Scheinwerfergehäuſen und Reflekto⸗ ren, Fenſterrahmen, Türbeſchlägen uſw. Heute ſind be⸗ reits Reichspoſtomnibuſſe und mehrere Großwagen im Verkehx, die faſt ganz aus Duralumin hergeſtellt ſind. Kunſthärz wird ebenſo wie Kunſtleder an den ver⸗ ſchiedenſten Stellen der Wagen verwertet. Kunſtgummi, der den Naturkautſchuk an Widerſtandskraft gegenüber Hitze, Einwirkung von Oel, Brennſtoff, Licht und Wetter übertrifft, hat die Naturgummiteile zurückgedrängt. Aus deutſchem Draht gefertigte Ventilfedern haben ſich hervor⸗ ragend bewährt Den Zweiflern an der Hochwertigkeit dieſer Erzeugniſſe mag zum Troſt geſagt fein, daß der weitaus größte Teil dieſer neuen Werkſtoffe heute bereits in den Autowerlen der Vereinigten Staaten verwertet wird, und das, obgleich man von dort gewiß nicht gehört hat, daß es einen Mangel an den alten Rohſtoffen Zinn, Nickel oder Bronze gäbe. Bedürfte es noch eines Beweiſes für die Qualität der deutſchen Wagen, ſo könnte man nichts Beſſeres tun, als die ſteigenden Ausfuhrziffern des letzten Jahres heranzuziehen. Um rund 70 v. H. konnte der Auslands⸗ abſatz der deutſchen Autoinduſtrie erhöht werden. Deutſch⸗ land iſt es 1937 gelungen, ſich von der ſeit 1929 inne⸗ gehabten ſiebenten Stelle unter den Ausfuhrländern an die dritte Stelle vorzuarbeiten. Es hat damit Frankreich Italien, Kanada und Belgien überflügelt und ſich ſelbſt einen Ausfuhrerlös von 136 bis 138 Millionen Mark ge⸗ ſichert! Auffallend iſt überhaupt die ſtarke Wandlung des Automobilwelthandels. Frankrei ch beiſpielsweiſe ge⸗ lang es 1937 nicht, ſeine Ausfuhr dem Werte nach auf der Höhe von 1932 zu halten, obgleich es in ſeinen Kolonien einen beſonders geſchützten Markt für ſeine Erzeugniſſe hat. Der Anteil der franzöſiſchen Kraftwagen hat ſich dem⸗ entſprechend ſtark verringert. Großbritannien ver⸗ mochte zwar ſeine Ausfuhr wertmäßig zu ſteigern, was in Anbetracht des Zollſchutzes, den ſeine Wagen im Weltreich genießen, nicht verwundern kann. Doch konnte es mit dem Zuwachstempo des Welthandels in Kraftwagen nicht Schritt halten. Ueberraſchend ſind die Erfolge Ita⸗ liens, das ſeine Ausfuhr von 1936 auf 1937 faſt ver⸗ doppelt hat. Rund 75 v. H. ſeiner Ausfuhr wurden in den afrikaniſchen Beſitzungen Italiens aufgenommen. Wert⸗ mäßig hat Italien bereits mehr Kraftwagen ausgeführt als Frankreich. Auch für 1938 bieten ſich der deutſchen Autoinduſtrie gute Abſatzmöglichkeiten. Der ungewöhnlich frühe Einſatz des Autogeſchäfts Ende Januar, Anfang Februar ſtellte einen günſtigen Auftakt fur die nächſten Monate dar und unterſtrich aufs neue die Bedeutung des Kleinwagens— 80 v. H. aller bei uns laufenden Autos ſind Kleinwagen— für das Autogeſchäft. Eine Bedeutung, der durch den Volkswagen in Zukunft weiter Rechnung getragen wird. Die erſten Fliegen erwachen Kaum ſieht die Frühlingsſonne wieder auf die Welt herab, durch die Luken auf die Böden, durch die Fenſter in die Ställe, da regt ſich allenthalben wieder das Leben. Die erſten Fliegen erwachen! Den Winter hindurch lagen ſie erſtarrt in den Winkeln und Ecken, auf Fenſterſimſen, Dachbalken, irgendwo. Viele wurden als leblos und tot mit dem Staub hinausgekehrt. Die liegenblieben, began⸗ nen in der erſten Sonne, ſich zu regen, die Starrheit löſte ſich. Sie bewegten die Füße und krochen ein wenig weiter in die wärmende Sonne hinein— und ſchließlich rühren ſie auch die wieder geſchmeidig gewordenen Flügel und lärmen und brummen hungrig in der warmen Frühlings⸗ ſonne. Ein römiſcher Schriftſteller, der vor fünfzig Menſchen⸗ altern lebte, Verfaſſer einer Naturgeſchichte, meinte darin mit all der Gutgläubigkeit und Unbefangenheit ſeiner Zeit, tote Fliegen könnten wieder zum Leben gebracht werden, wenn man ſie in die Sonne legte und von ihr beſcheinen ließe. Aber auch die längſte Sonnenbeſtrahlung wird keine wirklich tote Fliege wieder zum Leben erwecken können Gott Lob, denn die Folgen für die arme Menſchheit wären nicht auszudenken! Nur die in der Herbſt⸗ und Winter⸗ kälte erſtarrten Fliegen erwachen wieder zum Leben, wie es ebenſo die Falter und Schmetterlinge, Schnecken, Fiſche und Fröſche, Fledermäuſe, Murmeltiere, Siebenſchläfer, Hamſter und Igel tun. Aber kaum tönt uns Menſchen das erſte Fliegen⸗ geſumm in die Ohren, da erwacht auch gleichzeitig wieder unſere ſommerliche Abneigung gegen dieſe Störenfriede, Quälgeiſter und Geſundheitsfeinde. Die Fliege, die manche Leute den Winter über mit heimlichem Aberglau⸗ ben am Leben ließen, weil ſie als„Brotfliege“ immer ausreichendes Brot verbürgen ſoll, muß jetzt in den erſten Frühlingstagen ihr Leben laſſen. Kampf den Fliegen! Zeitſchriften und Bücher. Reichsſteuertabellen zum Ableſen der Steuern. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis RM 0.60.— Nachdem der Geſetzgeber die Höhe der Steuer in überſichtlichen Tabellen feſtgelegt hat, muß der Arbeitgeber die Lohnſteuer für den Arbeitnehmer bei jeder Lohnzahlung einbehalten und an das Finanzamt abführen. Die in Abzug zu bringenden Beträge ſind nicht nur von der Lohnhöhe abhängig, ſie richten ſich bekanntlich auch darnach, ob der Steuerpflichtige ledig oder verheiratet iſt und nach der Zahl der Kinder. Es orſchienen Tabellen mit den einzuziehenden Steuern bei monatlichenr, I4⸗täg., wöchentlicher, täglicher und vierſtündiger Lohnzahlung (e RM. 0.60). Die vorliegenden Tabellen zum Ableſen der Lohnſteuer berücksichtigen die Beiträge der Angeſtelllen⸗, In⸗ validen⸗ und Arbeitsloſenverſicherung. Ferner ſind Leer⸗ ſpalten für die Krankenkaſſen⸗Beiträge und kurze Auszüge aus den wichtigſten Tarifbeſtimmungen einſchl. der Bettäge für die DA in die Tabellen aufgenommen. Die Einkommen⸗ ſteuerpflichtigen(Veranlagte) können an Hand einer Tabelle (RM. 0.90) die Höhe ihrer Abgaben ſofort ableſen. Auch die Wehrſteuerſätze ſind in einer Tabelle(RM. 0.95) abzuleſen. Alle Tabellen enthalten ausführliche Anleitungen mit den wichtigſten geſetzlichen Beſtimmungen. Zwangsverſteigerung. Dienstag, 22. Februar 1938, vormittags 11 Ahr werde ich in Seckenheim an der Waaghalle gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Schreibtiſch, 4 Bände„Brockhaus“. Spreng, Gerichtsvollzieher. VBerſammſungs⸗ Kalender. Turnverein 1898. Amſtändehalber müſſen die Uebungsſtunden 5 dieſe Woche ausfallen. Turner und Turnerinnen werden in jed. Größe abends mithelfen bei der Ausſchmückung des Saales. aum. liefert Neckarbote⸗ Druckerei. Fußpballvereinigung 1898, Müm.-Seckenheim. Ob juns, ob alt, ist ganz egal,* die Parole sei:„Rosenmontags- Ball“ N Alle Mitglieder und Freunde laden wir hiermit zu dem am Montag, 28. Februar im Lokal„Zum Stern“ stattfindenden Rolenmonkags⸗Ball herzlichst ein. Beginn 8.11 Uhr. Die Leitung. Eintritt 50 J. Die 5 ersten Masken haben freien Eintritt. Masken- Prämierung. umuunt Druckarbeiten werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Neckarbote- Druckerei. IIIA Ortsgruppe Seckenheim. Lebensmittel- Ausgabe. Am Dienstag, den 22. Februar 1938, werden im Lager Saßbacherſtraße 1 an die Hilfsbedürftigen der Gruppen AF Haferflocken, Grünkern, Käſe und Marmelade aus⸗ gegeben und zwar in der Reihenfolge: Gruppe A von 88.30 Uhr: Je Antrag 250 gr Käſe, 1 kg Speiſehaferflocken, 500 gr Grünkern. Gruppe B von 8.30—9 Uhr: Je Antrag 250 gr Käſe, 1 kg Speiſehaſerflocken, 500 gr Grünkern. Gruppe C von 9—10 Uhr: Je Antrag 250 gr Käſe, 1 kg Speiſehaferflocken, 500 gr Grünkern. Gruppe D von 10— 10.30 Uhr: Je Antrag 1 kg Speiſe⸗ haferflocken, 500 gr Grünkern. Gruppe E von 10.30—11 Uhr: Je Antrag 1 kg Marmelade. Gruppe F von 11—11.30 Uhr: Je Antrag 1 kg Marmelade. Die Ausgabezeiten ſind genau einzuhalten. Ausweis⸗ karten ſind mitzubringen. Für Marmelade haben die Gruppen E und F Gefäße mitzubringen. Der Ortsbeauftragte für das WHW 1937/8. el e