1 1 „ e F de e W 8 e een F * d * * Nr. 43 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag. 21. Februar 1938 Fortſezung:„Das Werk der fünf Jahre!“ Der Außenhandel Dieſe enorme Wirtſchaftsbetätigung findet ihren Ausdruck auch in den Zahlen des Außenhandels. Ohne uns an Welt⸗ mirtſchaftskonferenzen zu beteiligen, ohne im Beſitz jener gigantiſchen wirtſchaftlichen Möglichkeiten anderer Weltmächte zu ſein, iſt es uns gelungen, unſeren Außenhandel in der Ein⸗ fuhr von 4,2 auf 5,5 Milliarden und in der Ausfuhr von 4,9 Milliarden 1933 auf 5,9 Milliarden 1937 zu ſteigern. Dem entſpricht auch das Vertrauen des deutſchen Vol⸗ kes in ſeine Wirtſchaftspolitik, die ihren Ausdruck findet in der Zunahme der Spareinlagen. Bei den öffentlichen Sparkaſſen ſteigerten ſich die Einlagen vom Jahre 1932 mit 11,4 Milliarden, im Jahre 1933 auf 12,1, im Jahre 1936 auf 14,6 und im Jahre 1937 auf 16,1 Milliarden Reichsmark. Eine Begleiterſcheinung dieſer planvollen Nationalwirt⸗ ſchaft war die organiſche Zinsſenkung, die für kurz⸗ friſtige Kredite von 6,23 Prozent im Jahre 1932 auf 2,93 Prozent im Jahre 1937 ſank und auch für langfri⸗ ſtige Kredite, die von 8,8 Prozent im Jahre 1932 auf 4,5 Prozent im Jähre 1937 heruntergingen. Die Reichseinnahmen Aufſchlußreiche Ausſchnitte Ich will aus der Summe der Belege für dieſe gigan⸗ tiſche Steigerung der deutſchen Produktion und damit der Hebung der Wirtſchaft nur ein paar Ausſchnitte mit wenigen Zahlen herausgreifen. Eine der wichtigſten Grundlagen für unſere nationale Wirtſchaft liegt in unſerem Kohlenreichtum. Es betrug nun die Förderung an Steinkohle im Jahre 1932 104,7 Millionen, 1933 109,7, 1934 124,9, 1935 143,0, 1936 158,0 und 1937 184,5 Millionen Tonnen. Auch die Förderung der Braunkohle gibt ein ähnliches Bild: 1932 122,65 Millionen, 1933 126,79, 1934 137,27, 1936 147, 1936 161,37 und 1937 184,7 Millionen Tonnen. Dieſe jährliche Mehrförderung von rund 80 Millionen Tonnen Steinkohlen und 62 Millionen Tonnen Braunkoh⸗ len iſt ein anderer Wertfaktor, als wenn in den vielgerühm⸗ ten Demokratien das im Umlauf befindliche Geld um ſound⸗ ſoviel Milliarden ohne jeden Gegenwert erhöht wird. Ein yt minder imponierendes Bild ergibt den Blick auf die he Stahl⸗ und Guß⸗ Erzeugung ſowie auf die deutſche Eiſenför derung. 1933 betrug die deut⸗ ſche Stahlerzeugung 9,660 Millionen, 1934 13,555, 1935 16,010, 1986 18.614, 1937 19,207 Millionen Tonnen, und ſte wird im Jahre 1938 rund 21 Millionen Tonnen erreichen. In derſelben Zeit ſtieg die Gußerzeugung von 1,4 Millionen Tonnen auf 3,7 Millionen Tonnen. Dies ſind die Ergebniſſe eines Produktionsprozeſſes, deſ⸗ ſen äußere Merkmale die Zehntauſende nunmehr wieder rau⸗ chenden Schlote und Kamine ind. die Tauſende und abermals Tauſende von Fabriken und Werkſtätten, in denen jene Mtit⸗ lionenzahl deulſcher Menſchen wieder Arbeit und Brot fin⸗ det, die der Nationalſozialismus der Erwerbsloſigkeit ent⸗ riſſen hat. Nach der amerikaniſchen Union iſt Deutſchland wie⸗ der weitaus das größte Stahlland der Welt gewor⸗ den.(Starker Beifall). Die deutſche Eiſenerzförderung betrug 1932 1,3 Millionen Tonnen. Sie ſtieg 1933 ſchon auf 2,6, 1934 auf 4,3, 1935 auf 6, 1936 auf 7,5 und 1937 auf 9,6 Mil⸗ Ronen Tonnen. Sie wird bis zum Jahre 1940 durch die ſchon früher eingeleiteten Maßnahmen auf 20 Millionen Ton⸗ en geſteigert werden, und dazu kommt dann die in Aus⸗ führung des Vierjahresplanes durch Pg. Göring begründete zuſätzliche Förderung, bei der allein die Reichs⸗ werke Hermann Göring in einer Höhe in Erſcheinung treten werden, die 1940 über 21 Millionen Tonnen betragen wird. Die deutſche Eiſenerzför derung erreicht mithin im Jahrs 1940 gegenüber 1,3 Millionen Tonnen im Jahre 1982 alles in allem mindeſt 41 bis 45 Millionen Tonnen. Daraus mag das deutſche Volk erſehen, daß ſeine Not nicht durch Schwätzen, ſondern durch einmalige gigantiſche Maßnahmen behoben wird. Aehnlich liegt der Aufſtieg unſerer deutſchen Eigenpro⸗ duktion auf einer Reihe weiterer Gebiete. Es ſtieg beiſpiels⸗ weiſe die Förderung von Bauxit von 1360 Tonnen 1932 auf 73 280 Tonnen im Jahre 1937. Die Förderung von Magneſrt von nichts auf 21000, von Flußſpat von 36 000 auf 127000, von Schwerſpat von 110000 auf 423 000, von Graphit von 21000 auf 24000, von Aſphaltkalk von 33 000 auf 109 000, von Arſen⸗Er z von 2800 auf 26 400, von Schwefelkies von 165 000 auf 420 000, von Nickelerz von nichts auf rund 87000 Tonnen, von Blei⸗ und Zinkerz von 1,18 auf 2, Millionen Tonnen. Die Gewinnung von Kalirohſalz ſtieg von 6,415 Millionen Tonnen 1932 auf 14,460 Millionen Tonnen. Die Erdölgewinnung ſtieg von 238 000 Tonnen im Jahre 1933 auf 453 000 Tonnen 1937. Die Erzeugung leichter Kraftſtoffe, alſo Benzin uſw., ſtieg von 386000 Tonnen 1933 auf 1 480 000 Tonnen 1937 und wird heuer bereits 1 700 000 Tonnen überſteigen, obwohl die Großwerke des Vierfahresplanes dabei noch nicht m Erſcheinung kreten. 5 Vie Produktion von Oteſelöl ſtieg von 60000 Ton⸗ nen auf 120000 Tonnen, von Schmieröl von 45 000 Tonnen auf 140 000 Tonnen, von Heizöl von 167 000 Ton⸗ nen auf 320 000 Tonnen, von Leuchtöl von 19000 Ton⸗ nen auf 40 000 Tonnen. Die Produktion an Wolle ſtieg von 4700 Tonnen auf 7500 Tonnen 1937, von Flachs von 3100 auf 24000 Ton⸗ nen, bet Hanf von 210 auf 6000 Tonnen, bei Zell⸗ wolle von 4000 auf über 100 000 Tonnen, bei Kunſt⸗ ſeirde von 28 000 auf über 57 000 Tonnen. 5 a Ich könnte dieſe ie noch durch zahlreiche wei⸗ tere Beispiele belegen. Sie ſind alle der dokumentariſche Nachweis für eine Arbeit, wie ſie ähnlich in unſerem Volk noch nicht geleiſtet worden iſt. Zu dieſen Erfolgen aber wird in wenigen Jahren i das gigantiſche zuſätzliche Refultat des Vierjahresplanes treten. Was wollen gegenüber einer ſolchen Weltleiſtung die dummen Blödeleien in⸗ und ausländiſcher Kritikaſter, das Geſchreibſel beſchränkter oder böswilliger Journaliſten, oder rlamentariſcher Nichtskönner? Iſt es 81 nicht ein Witz er Weltgeſchichte, wenn man gerade in ſolchen anderen Ländern, die ſelbſt nur 8 haben, glaubt, uns kriti- heren zu follen und weiſe Ratſchläge geben zu mülſen? Ich möchte nun die Ergebniſſe auf einigen anderen Ge⸗ bieten unſerer Arbeit dem deutſchen Volke vorlegen. An Kraftwagen ſind 1932 zugelaſſen worden: 56 400 Krafträder, 1937 234 000, 1932 41 100 Perſonenwagen, 1937 216 000, 1932 7000 Laſtkraftwagen, 1937 59 600. Insgeſamt hatte Deutſchland vor fünfeinhalb Jahren 1,5 Millionen und heute rund 3 Millionen Kraftfahrzeuge. Der Volkswagen wird aber hier ſchon in wenigen Jahren noch mit ganz an⸗ deren Zahlen aufwarten. Wenn im Jahre 1937 rund fünfmal ſo viele Kraftfahrzeuge zugelaſſen werden konnten wie 1932, dann hat ſich die Ausfuhr von Automobilen aber bei⸗ nahe um das Achtfache gegenüber 1932 erhöht. Allgemeine Verkehrsſteigerung Dieſer Steigerung des Kraftverkehrs ſteht aber zur Seite eine allgemeine Verkehrsſteigerung. Die deutſche Bin⸗ nenſchuffahrt beförderte 1932 73,5 Millionen Tonnen, 1937 130,0 Millionen Tonnen Gütermengen. Die deutſche Seeſchiffahrt beförderte 1932 36,0 Millionen Tonnen, 1937 61,0 Millionen Tonnen. Die Schiffs⸗ friedhöfe an der Elbe und an der Weſer aus dem Jahre 1932 und an allen anderen deutſchen Küſtengebieken ſind verſchwunden. Dem entſprechen auch die Neubauten in unſeren Schiffswerften. 1932 hatten die deutſchen Schiffswerften 22 000 Tonnen Schiffsbauaufträge und zwar nur aus dem Inland, Auslandsaufträge lagen ſo gut wie nicht vor. Ende 1937 ergibt ſich folgendes Bild: Auf dem Stapel liegen 370 000 Tonnen Inlandsauftrag, 350 000 Tonnen Auslands⸗ auftrag. Noch nicht auf Stapel gelegt werden konnten wei⸗ tere rund 400 000 Tonnen. Dies iſt ein Geſamtauftrag von 1120 000 Tonnen. Die Neubauten der Kriegsmarine ſind dabei nicht eingerechnet. Das heißt alſo: die deutſchen Schiffsbauwerften, die im Jahre 1932 einen Bauauftrag von 22000 Tonnen beſaßen, arbeiten zurzeit an einem Bauauftrag von 1 120 000 Tonnen allein für die zivile Schiffahrt. Die deutſchen Reichsbahnen lagen in ihren Wagengeſtellungszahlen im Reichsbahngüter⸗ verkehr im Jahre 1937 im arbeitstäglichen Durchſchnikt um 47 Prozent höher als 1932. Dem entſprechen die Einnah⸗ men des Güterverkehrs. Das Jahr 1937 brachte gegen 1982 70 Prozent Mehreinnahmen, 78 Prozent mehrbeförderte Ton⸗ nen und 83 Prozent mehrgeleiſtete Tonnen⸗Kilometer. Der Güterkraftwagenbeſtand der Reichsbahn ſtieg von 1932 mit 217 Wagen bis zum Jahre 1937 auf 3137 Wagen, die Zahl der Kraftwagenlinien von 53 auf 1131 und die Länge der Linien von 1321 Kilometer auf 46715 Kilometer. Im ſelben Ausmaß ſteigerte ſich der Verkehr mit Schnell⸗ reiſewagen. Die Geſamtzahl der in Reichsbahn⸗ Omnibuſſen beförderten Perſonen iſt von 480 000 im Jahre 1932 auf heute 2,5 Millionen geſtiegen. 1932 betru⸗ gen die Einnahmen der Reichsbahn 2,284 Milliarden, 1937 ſtiegen ſie bereits auf 4,480 Milliarden Reichsmark. Die Steigerung des Reichspoſtverkehrs beſtätigt dieſen gewaltigen allgemeinen Aufſtieg unſeres deut⸗ ſchen wirtſchaftlichen Lebens. Die Geſamteinnahmen ſtiegen pon 1658 Millionen auf 1940 Millionen. Die Kraftpoſt⸗ lunien der Poſt beförderten 1933 60 Millionen, 1937 über 80 Millionen Menſchen. Die Länge der Luftpoſtlinien ſtieg von 31000 Kilometer auf 62 000 Kilometer, die Jah⸗ resleiſtung von 9 Mill. Kilometer auf 18 Mill. Kilometer; die Zahl der Fluggäſte von 100 000 auf 326 000; die Zahl der Flughäfen ſtieg ſeit 1933 um über 100, wozu weitere 62 Landeplätze für Verkehr und induſtrielle Zwecke kommen. Der deutſche Straßenbau Ungeheuer iſt die Entwicklung des deutſchen Straßen⸗ baues. Es ſind für die Unterhaltung und den Ausbau der deutſchen Straßen einſchließlich der Reichsautobahnen aus⸗ gegeben worden: 1932 440, 1933 708, 1935 1325 und 1937 4450 Millionen Reichsmark. 2300 Kilometer konnten zum Bau freigegeben werden. Das Reichsautobahnnetz iſt das größte Bauwerk der Welt und übertrifft ſchon jetzt mit 240 Millionen ebm Erd⸗ bewegung bei weitem die Bauleiſtungen des Panamakanals. An Reichsſtraßen wurden von 1934 bis 1937 rund 10000 Kilometer auf 6 Meter Fahrbahn und 8 bis 10 Meter Kronenbreite verbreitert, 7500 Kilometer mit ſchwe⸗ ren bezw. mittelſchweren Decken verſehen, 344 Brücken wur⸗ den erneuert bezw. neu gebaut, Hunderte ſchienengleiche Bahn⸗ übergänge beſeitigt und Ortsumgehungen ausgeführt. In derſelben Zeit wurden 6000 Kilometer Landſtraßen erſter und zweiter Ordnung verbreitert, 5000 Kilometer mit ſchwe⸗ ren bezw. mittelſchweren Decken verſehen, 600 Brücken für dieſe Straßen erneuert bezw. neu gebaut und ebenfalls zahl⸗ reiche Bahnübergänge beſeitigt und Ortsumgehungen aus⸗ geführt. An großen Brücken wurden gebaut: 6 Rheinbrücken, 4 Elbebrücken, 2 Oderbrücken, 3 Donaubrücken, 1 Weſerbrücke, 1 Pregelbrücke; im Zuge der Reichsbahn wurden außerdem rund 3400 weitere Brücken gebaut. 5 Der ungeheuren Steigerung der Leiſtung auf dieſem und anderen Gebieten entſpricht die Steigerung unſerer Woh⸗ nungsbautätigkert. Sie führte im Jahre 1937 ſchon zum Bau von 340000 Wohnungen, das ſind mehr als die doppelte Zahl des Jahres 1932. Insgeſamt wurden ſeit der Machfübernahme durch den Nationalſozialismus über 1400 000 Wohnungen dem Wohnungsmarkt neu zugeſührt. Die ſoziale Fürſorge Ich möchte dies noch ergänzen durch einige Ausführungen über große Organiſationen und über unſere ſoziale Fürſorge⸗ tätigkeit. Der Mitgliederbeſtand der Deutſchen Arbeits⸗ front beträgt 1937 17973 000 Einzelmitglieder Mit den korporativen Mitgliedſchaften erhöht ſich die Zahl auf über 20 Millionen. Hierbei ſind die Mitglieder der Reichskultur⸗ kammer und des Reichsnährſtandes nicht mit inbegriffen. Und dies ſind nun die Leiſtungen zugunſten der Wohl⸗ fahrt der Schaffenden: Die Tarifgeſtaltung vor der Machtübernahme kann in kurzen lagworten fol⸗ endermaßen umriſſen werden: 13 000 Tarifverträge Kuh⸗ 11 zwiſchen Intereſſentengruppen Tarifſchematismus, ivellierung der Arbeitsbedingungen, untertarifliche Ent⸗ We achtkämpfe: Streik und Ausſperrungen, allge⸗ meine Unzufriedenheit. Nach fünf Jahren nationalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit: 7000 Tarifordnungen, klare Rechtsverhältniſſe, kein Tarif⸗ ſchematismus, ſondern Mindeſtbedingungen, Aufbau von Leiſtungslöhnen, kein klaſſenkampf durch Streik und Aua⸗ Jugendherbergen mit rund ſperrung, keine unkertarifliche Entlohnung, wirkſamer Schutz aller ſozialen Belange, ſozialer Ausgleich durch die Deutſche Arbeitsfront, ſozialer Friede im Geſamten! Der Urlaub vor der Machtübernahme: Urlaub meiſt auf Koſten des Ar⸗ beiters, kein geſetzlicher Anſpruch, lange Wartezeiten bis zur erſtmaligen Gewährung, unzulängliche Urlaubsdauer bis höchſtens fünf Tage. i Nach fünf Jahren nationalſozialiſtiſcher Aufbau⸗ arbeit: Jedem ſchaffenden Volksgenoſſen ein Anſpruch auf bezahlten Urlaub ſtatt Höchſturlaub Mindeſturlaub. Staffe⸗ lung des Urlaubs nach Betriebszugehörigkeit, Lebens alter, Berufsalter, Arbeitsſchwere, kurze Wartezeit. In der Regel nur ſechs Monate bis zur erſtmaligen Gewährung, erhöhte Urlaubsdauer für Jugendliche bis 18 Tage, Urlaub auch für Saiſonarbeiter, geſunde Erholung durch billige Kd ⸗Reiſen. Die Lohnpolitik vor der Machtübernahme: Lohn gleich Preis für die Ware „Arbeit“, ſchematiſche Höchſtlöhne, Lohnbeeinfluſſung durch Arbeitsloſigkeit untertarifliche Entlohnung, Akkordſchere und Leiſtungspaſſivität, keine Stetigkeit des Einkommens, Verdienſtausſah durch Feiertage. Nach fünf Jahren nationalſozialiſtiſcher Aufbau⸗ arbeit: Sicherung des Rechts auf Arbeit, Sicherung eines Mindeſteinkommens, Lohnerhöhung bei Steigerung der Pro⸗ duktion, Lohnbindung an die Leiſtung, Stetigkeit des Ein⸗ kommens, geſunde und ehrliche Akkordſchere, Maßnahmen zum Familienlaſtenausgleich, Bezahlung der Feiertage. Sorge für die Voiksgeſundheit! In der Erkenntnis, daß die Erhaltung der Geſundheit des ſchaffenden Menſchen von größter Bedeutung für Volk und Reich iſt, wurde von der Deutſchen Arbeitsfront ge⸗ rade dieſer Frage eine beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet. Die folgenden Zahlen zeigen es. 1937: Unterſuchung von Betrieben und Betriebsbegehungen rund 17 000. Ge⸗ ſundheitliche Unterſuchung von Gefolgſchafts⸗ mitgliedern mit eingeleiteter Behandlung im Krankheits⸗ falle rund 620 000. Rund 36000 Betriebsbeſichti⸗ gungen wurden durchgeführt. Die von den Betrieben vorgenommenen Verbeſſerungen ſozialer Art über⸗ ſtiegen ſeit 1933 die Summe von 600 Millionen Mark. Das alles wurde früher verſtreikt und durch Ausſperrungen vertan. Das Deutſche Volksbildungswerk ermög⸗ lichte dem deutſchen Arbeiter den Beſuch von rund 62 000 Veranſtaltungen: Einzelvorträgen, Vortragsreihen, Volks⸗ bildungsarbeiten in Betrieben, Städten und Dörfern, Ar⸗ beitsgemeinſchaften, Führungen, Lehrwanderungen, Aus⸗ ſtellungen uſw. Dieſe Veranſtaltungen wurden 1936 von über 10 Millionen Teilnehmern beſucht. 48 000 Theater⸗ veranſtaltungen hatten rund 22,1 Millionen Beſucher. Da⸗ zu: rund 47000 Filmveranſtaltungen mit über 18.6 Mil⸗ lionen Beſuchern, rund 11000 Konzertveranſtaltungen mit 5,6 Millionen Beſuchern, rund 1300 Fabrikausſtellungen mit rund 3,3 Millionen Beſuchern, rund 121000 ſonſtige kulturelle Veranſtaltungen mit zuſammen mehr als 30 Mil⸗ lionen Beſuchern Daneben wurden rund 600 Arbeitsgemein⸗ ſchaftslager(Reichsautobahnlager, Alpenſtraßenlager, Wehrmachtsbaulager uſw.) mit über 180000 Mann Beleg⸗ ſchaftsſtärke betreut. In über 300 Sonderveranſtaltungen wurde 190 000 Angehörigen der Wehrmacht und des Reichs⸗ arbeitsdienſtes eine freizeitliche Erholung zuteil. 74000 Männer nahmen an Land⸗ und Seereiſen uſw. teil. Zwi⸗ ſchen Wehrmacht und Reichsarbeitsdienſt fanden über 30 gemeinſchaftsveranſtaltungen mit 225 000 Teilnehmern t. 480 Betriebskonzerte von Militär⸗ und Arbeitsdienſt⸗ ellen erbrachten eine Beſucherzahl von etwa 500 000 Volksgenoſſen. Insgeſamt wurde über 2 Millionen Perſo⸗ nen die Möglichkeit einer Freizeit gewährt. Auf dem Gebiete des Sportes beteiligten iich ſeit 1934 rund 21 Millionen Beſucher an über 1 Million Uebungsſtunden. In den Seebädern wurden zirka 390 000 Polksgenoſſen ſportlich betreut. Die Leitung des Sports liegt in den Händen von über 4500 Sportlehrkräften. — Wann iſt jemals für den Arbeiter mehr geſorgt worden! Reijſen, Wandern und Urlaubsgeſtaltung nahmen einen großen Aufſchwung. Die Seefahrten erſtreckten ſich nach Norwegen, Madeira, Azoren und Italien. Seit 1934 wur⸗ den insgeſamt 384 Seefahrten mit 490 000 Teineh⸗ mern, über 60 000 Landfahrten mit über 19 Millionen Teilnehmern, 113000 Wanderungen mit rund 3 Millionen Teilnehmern durchgeführt. Der Deutſchen Arbeitefroftt ſtehen 9 große Ueberſeedampfer zur Verfügung, darunter 4 eigene. Die bisherigen Aufwendungen für die Kdßß⸗ Flotte allein betrugen über 21 Millionen Reichsmark. Die ge⸗ lamten Aufwendungen für„Kd F“ ohne Inve⸗ ſtierungen und Schiffsbauten haben ſeit 1934 rund 77 Mil⸗ lionen Reichsmark betragen. Seit der Gründung von„Kdỹ“ im Jahre 1934 ſind insgeſamt 155 Millionen Veranſtal⸗ tungsteilnehmer gezählt worden. Eine gänzlich neue rein nationalſozialiſtiſche Einrichtung ſtellt der Arbeitsdienſt dar. 1933 gab es im Freiwilligen Arbeitsdienſt etwa ein Dutzend größere und 100 kleine Arbeitsdienſtvereine. Nach eineinhalbjährigem Uebergang war im weſentlichen der Aufbau des neuen Arbeitsdienſtes geſichert. Er umfaßt zur⸗ zeit in zwei ſechsmonatlichen Dienſtzeiten je rund 200 000 Mann. Der weibliche Arbeitsdienſt beträgt 25000 Arbeitsmaiden. Seit 1933 ſind 1850 000 deutſche junge Männer und 120 000 Mädchen durch die Schule des Ar⸗ beitsdienſtes gegangen. Die Jugendführt eng Auch das Bild der deutſchen Jugendführung iſt ein im⸗ ponierendes. Vor der Machtübernahme gab es eine voll⸗ kommene Aufſplitterung der deutſchen Jugend in zahlreiche Verbände. Heute im ganzen Reichsgebiet nur noch eine Jugendorganiſation, HJ und BdM. Sie umfaßt 1937 über 7 Millionen Mitglieder, 59 Gebiets⸗ und Obergebietsführer, 1365 Bann⸗, Jungbann⸗ und Untergauführerinnen, 9000 Unterbann⸗ und Ringführerinnen, 550 500 untere Führer und Führerinnen ſtehen im Dienſte dieſer gewaltigſten mo⸗ dernen 4 m leinkaliberſchießen erhalten heute 1 200 000 Hitlerjungen regelmäßigen Unterricht, der von 7000 Schieß warten geleitet wird. Zurzeit ſind allein für die itlerjugend 1400 Heime im Bau begriffen und eine große nzahl von Schulen. 5 Das r verfügt über 2000 Millionen Uebernachtungen im Jahre 1937. Dies ſind mehr als achtmal ſo viele Ueber⸗ nachtungen als ſämtliche anderen Jugendherbergen der ganzen Welt zuſammen beſitzen. Das Winterhilfswerk An 9 ſozialen Einrichtungen ſteht an der Spitze das deu. Sein Aufkommen betrug 1933 350 Millionen Reichsmark, 1934-35 360 Millionen, 1935⸗36 371 Millionen, 1936⸗37 408 Millionen, insgeſamt alſo rund 1 490 000 000 ſeit 1934. Das ſind um über 300 Millionen mehr an freiwilligen Spenden als in den Jahren 191213 der berühmte Wehrbeitrag ausmachte. Dieſes ge⸗ waltige ſoziale Hilfswerk wird ergänzt durch die Stiftung „Opfer der Arbeit“ mit Spenden von über 10 Millionen Reichsmark. Vor der i e durch den Nationalſozialis⸗ mus exiſtierte nichts was ſich mit dieſen gewaltigen Leiſtun⸗ neg überhaupt auch nur vergleichen ließe. ie ungeheure Teilnahme des deutſchen Volkes an ſei⸗ nem Geſamtaufſtieg ergibt ſich aus den ſtetig ſteigenden Be⸗ ſucherzahlen öffentlicher Veranſtaltungen der Theater, der Filme, ſowie aus der ungeheuren Steigerung der Rund⸗ funkhörerzahl. Insgeſamt wurden ſeit der Machtübernahme über 10.5 Millionen Empfänger abgegeben. Die Zahl der ſpielenden deutſchen Theater be⸗ trug 1932 199 und 1937 263. Die Anzahl der beſchäftigten Bühnenſchaffenden ſtieg von 22 000 auf 30 730. Ich erwähne dies, um jene Behauptungen einer böswil⸗ ligen Auslandsjournaliſtik zu widerlegen, die vorgibi, in Deutſchland würde das Kulturleben ſeit unſerer Machtüber⸗ nahme darniederliegen. Das geſamte Bild der deutſchen Kulturentwicklung er⸗ 91 ſich am beſten auch aus der Wertung durch die übrige elt. Der Fremdenverkehr beſaß 1932 14 305 000 Mel⸗ dungen und 49 Millionen Uebernachtungen. Er ſtieg bis 1937 auf 27 Millionen Meldungen und 103 Millionen Uebernachtungen. Die Zahl der Ausländer im Jahre 1932 von 1114000 Meldungen bis zum Jahre 1937 auf 2 400 000 Meldungen, die Zahl ihrer Uebernachtungen von 2 673 000 auf über 7 Millionen. Wenn ich nun dieſes Bild eines Aufſchwungs des deut⸗ ſchen Lebens, das ich nur durch ganz wenige aus einer Rie⸗ ſenzahl herausgegriffene Belege und Daten aufzeichnen will, beende, dann kann ich keinen ſchöneren Abſchluß finden als den, der ſich aus dem Aufſtieg unſerer Geburtenzahl ergibt. Denn im Jahre 1932 wurden in Deutſchland 970 000 Kinder geboren. Dieſe Zahl ſtieg nun jährlich an und er⸗ reichte 1937 1 270 000. Jusgeſamt ſind dem deutſchen Volk ſeit der Machlüber⸗ nahme durch den Nationalſozialismus rund 1 160 000 Kin⸗ der mehr geſchenkt worden! Sie ſind nicht nur ein Grund des Stolzes auf unſere deutſchen Frauen, ſondern auch ein Grund zur Dankbarkeit gegenüber unſerer Vorſehung. Ich habe mich hier bemüht, in einem kurzen Auszug durch das Vordringen trockener, nüchterner Zahlen Ihnen und dem deutſchen Volk den dokumentariſchen Beweis für eine Aufbauarbeit zu unterbreiten, die in dieſen Ausmaßen und in einer ſolchen Wirkung einzigartig iſt. Ich und alle meine Mitarbeſter und mit uns das ganze deutſche Volk, wir können ſtolz ſein auf fünf Jahre, in denen auf allen Gebieten unſeres wirkſchaftlichen Lebens ſo gigan⸗ kiſche Leiſtungen erzielt worden ſind. Wielächerlich iſt demgegenüber die Kritik all jener, die der nationalſozialiſtiſchen Arbeit des Aufbaues nichts entgegenzuſetzen haben als das Geſtammel ihrer Dummheit oder ihrer Bosheit. Wir wiſſen auch, daß abgeſehen von be⸗ rufsmäßigen Nichtstuern und Stänkerern das ganze deut⸗ ſche Volk ſich zu dieſer Arbeit bekennt. Die ideellen Leiſtungen Ich habe Ihnen, meine Abgeordneten, jetzt ein Bild der deutſchen wirtſchaftlichen, ſozialen und kulturellen Entwick⸗ lung gegeben. Ich weiß, es hat auf Sie und die in dieſer Stunde zuhörenden unzähligen Millionen änſeres Volkes ſeinen Eindruck nicht verfehlt. Ich muß dieſe Arbeit aber nun ergänzen durch jene Leiſtungen, die von der Geſchichte einſt eine noch höhere Bewertung erfahren werden. Denn in dieſen gleichen fünf Jahren haben wir aus dem gedemütigten und ohnmächtigen, weil innerlich zerriſſenen und unſicheren Volk einen politiſch geeinten, von ſtärkſtem Selbſtverkrauen und von ſtolzer Zuverſicht erfüllten natio⸗ nalen Körper geſtaltet.(Lebhafter Beifall.) And vor allem: Wir haben dieſer deutſchen Nation jene Waffen gegeben, die uns die Gewähr dafür bieten, daß die uns bekannte 151 der bösartigen Hetze einer internatio⸗ nalen Journaliſtik an der Grenze des deutſchen Reiches das elſerne Halt findet.(Stürmiſcher Beifall.) Ich halte dieſe Leiſtung für noch größer, als die auf wirtſchaftlichem Gebiet erzielten, weil die Vorurteile, die hier ſo oft zu überwinden waren, noch viel eingefreſſener zu ſein ſchienen als alle wirtſchaftlichen Hemmungen oder Hin⸗ derniſſe. N Als 15 vor fünf Jahren die Macht übernahm, war ich ſchon der Führer der weitaus ſtärkſten Partei Es gibt auch heute keine politiſche Bewegung in irgendeiner der ſogenannten Demokratien, die über jene Wähler⸗ ahl verfügt, die ich damals bereits beſaß, und zwar trotz em fortgeſetzten Terror und der Unterdrückung durch ein uns tödlich haſſendes feindliches Regime. Es war nun nicht die Aufgabe, dieſe unſere Gedanken⸗ welt dem deutſchen Volke aufzuzwingen, ſondern es war ſunſere Abſicht, in dieſer Gedankenwelt das ganze deutſche Volk zu einen, d. h. alle jene Einrichtungen früherer Zei⸗ ten zu beſeitigen, die nur als Träger oder Symbole deut⸗ ſcher Zerriſſenheit und damit deutſcher Ohnmacht gewertet werden konnten. Das Erſte, was mur notwendig ſchien, war das verloren⸗ gegangene Selbſt vertrauen unſeres Volkes wiederher⸗ uſtellen. Zu dem Zweck mußte ich oft Leiſtungen verlangen, die manchem Deutſchen in dieſer Zielſetzung vielleicht als unverſtändlich erſchienen. Ich wollte und will auch in Zukunft, daß das deutſche Volk an dem praktiſchen Beiſpiel ſeiner Leiſtungsfähigkeit, an den Ergebniſſen ſeiner Arbeit ermeſſen kann, daß es gegenüber den anderen Völkern der Welt nicht zweitklaſſig oder gar minderwertig iſt, ſondern daß es dieſen an allen wirklichen Werten unbedingt gleichkommt, im höchſten Sinne des Wortes alſo ebenbürtig und damit gleichberechtigt iſt. (Stürmiſcher Beifall). Ich habe daher auch alle jene Inſtitutionen Pond und deshalb beſeitigt, die das deutſche Volk zu einer ſoſchen Klein⸗ heit des Denkens mit erziehen halfen. Nur unſere kleinen Gei⸗ ſter brauchten die kleinen Einzelſtaaten! Nicht nur die Parteien mußten verſchwinden, nein, ſon⸗ dern auch die Parlamente unſerer Länder waren längſt über⸗ fällig. Es kann nur eine Souveränität im Deutſchen Reiche geben. Sie geht aus von dem Ganzen des deutſchen Vol⸗ kes und nicht von einem Teil desſelben. Indem wir dieſe Länder als ſelbſtherrliche Erſcheinungen und ihre Parlamente als Träger ihrer eigenen Souveränität aufhohen, ſchuſen wir die Vorausſetzung zu einer wahren Souveränität des deutſchen Volkes im geſamten. Auf allen Gebieten unſeres nationalen Daſeins iſt es erſt jetzt gelungen, jene wahrhaft großen Aufgaben zu ſtellen und vor allem aber auch jene materiellen Mittel zu ſichern, die für die Verwirklichung großer ſchöpferiſcher Pläne die Voraus⸗ ſetzung ſind. So hat der Nationalſozialismus in wenigen Jahren nachgeholt, was Jahrhunderte vor ihm verſäumten, und wieder gutgemacht, was zahlreiche Generationen vor ihm ge⸗ ſündigt hatten. Großartige Verkehrswege, gigantiſche Induſtriebauten, einzigartige Stadtpläne und Bauwerke, rieſenhafte Brücken, erleben heute ihre Planung, ſtehen vor ihrem Bau oder ſind zum Teil auch bereits vollendet! Wenn das nächſte halbe Dezennium vergangen ſein wird, werden die Deutſchen in ihrem Bewußtſein die Bilder von Leiſtungen tragen, die geeignet ſind, das ganze Volk mit höch⸗ ſtem Stolze zu erfüllen.(Beifall). Zu dieſen Leiſtungen gehört aber vor allem auch die Konſtruktion einer Volks⸗ und Staatsführung, die ebenſo weit entfernt iſt von parlamentariſcher Demokratie wie von militäriſcher Diktatur. Im Nationalſozialismus hat das deutſche Volk jene Führung erhalten, die als Partei die Nation nicht ſtur mobiliſiert, ſondern vor allem organiſiert hat, und zwar ſo organiſiert, daß auf Grund des natürlich⸗ ſten Prinzips der Ausleſe die Fortdauer einer ſicheren politiſchen Führung für immer gewährleiſtet erſcheint. And dies iſt vielleicht eines der ſtolzeſten Kapitel der Geſchichte der letzten fünf Jahre. Der Nationalſozialismus hat nicht, wie ein kluger inter⸗ nationaler Skribent vielleicht glaubt, am 4. Februar das Außenmintiſterium in Deutſchland erobert, ſondern er beſitzt ganz Deutſchland ſeit dem Tag, an dem ich als Reichs⸗ kanzler vor fünf Jahren das Haus am Wilhelmsplatz ver⸗ ließ, und zwar reſtlos und ausſchließlich. Es gibt keine In⸗ ſtitution in dieſem Staat, die nicht nationalſozialiſtiſch iſt. Vor allem aber hat die nationalſozialiſtiſche Partei in dieſen fünf Jahren nicht nur die Nation nationalſozialiſtiſch gemacht, ſondern ſich auch ſelbſt jene vollendete Organiſation gegeben, die für alle Zukunft die Selbſt⸗ und Forterhaltung gewährleiſtet. Staat, Partei und Wehrmacht Die größte Sicherung dieſer nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution liegt führungsmäßig nach innen und außen in der reſt⸗ loſen Erfaſſung des Reiches und all ſeiner Einrichtungen und Inſtitutionen durch die nationalſozialiſtiſche Partei. Sein Schutz der Welt gegenüber aber liegt in der neuen nationalſozialiſtiſchen Wehrmacht. Parteigenoſſen! In dieſen Tagen vor 18 Jahren habe ich zum erſten Mal das Programm der Partei verkündet. Damals in der Zeit der tiefſten deutſchen Er⸗ medrigung, der größten Ohnmacht und eines unvorſtellbaren Jammers proklamierte ich als Ziel der Nationalſozialiſtiſchen Partei u. a. die Beſeitigung des uns durch den Verſailler Vertrag aufgezwungenen Söldnerheeres und die Errichtung eines großen ſtarken deutſchen Volksheeres. Als unbekannter deutſcher Frontſoldat habe ich dieſes kühne Programm aufgeſtellt, 14 Jahre lang in der Oppoſition gegen eine Welt von inneren Feinden und äußeren Haſſern dafür gekämpft und in fünf Jahren habe ich es jetzt verwirklicht!(Bravorufe, ſtürmiſche Zuſtimmung). Ich brauche gerade bei dieſer größten Leiſtung des neuen Reiches nicht in Details einzugehen. Nur Folgendes will ich bekanntgeben: Das deutſche Friedensheer iſt aufgeſtellt! Eine gewal⸗ tige deutſche Luftwaffe ſchützt unſere Heimat! Eine neue Macht zur See unſere Küſten! Inmitten der gigantiſchen Steigerung unſerer allgemeinen Produktion wurde es möglich, eine Aufrüſtung ohnegleichen durchzuführen.(Sehr ſtürmiſcher Beifall!) Wenn es heute ausländiſchen Weiſen zur inneren Be⸗ ruhigung dient, dann mögen ſie unſeretwegen auch ruhig glauben, daß in Deutſchland zwiſchen Wehrmacht und Natio⸗ nalſozialismus weiß Gott was für Differenzen beſtehen. Wir gönnen ihnen dieſe Art einer inneren Selbſtbefriedigung ohne weiteres. Wenn ſie aber daraus jemals zu anderen Schlüſ⸗ ſen kommen wollten, dann mag ihnen Folgendes hier ge⸗ agt ſein: Es gibt in Deutſchland kein Problem nationalſozialiſti⸗ ſcher Staat und nationalſozialiſtiſche Partei, und kein Problem nationalſozialiſtiſche Partei und nakionalſozialiſtiſche Wehr⸗ macht. In dieſem Reich iſt jeder Nationalſozialiſt, der an ir⸗ gendeiner verantwortlichen Stelle ſteht! Jeder Mann krägt das e e Hoheitszei⸗ chen auf ſeinem Haupt.(Skärkſter Beifall.) Jede Inſtitution dieſes Reiches ſteht unter dem Befehl der oberſten politiſchen ſhrdores und alle Inſtitutionen dieſes Reiches ſind ver⸗ chworen und einig in dem Willen und Entſchluß, dieſes na⸗ kionalſozialiſtiſne Deulſchland zu vertreten und wenn nok⸗ wendig zu ren digen bis zum letzten Atemzug.(Skärkſte be⸗ deiſteria Zu 5 Man möge ſich ja nicht durch jene Elemente eines an⸗ deren belehren laſſen, die ſchon in Deunſhland die ſchlechte⸗ ſten Propheten geweſen ſind. Die Partei führt das Reich politiich, und die Wehr⸗ macht verteidigt dieſes Reich militäriſch. Jede Inſtitu⸗ tion in dieſem hat ihre Aufgabe, und es gibt niemand an einer verantwortlichen Stelle in dieſem Staat, der daran zweifelt, daß der autoriſierte Führer dieſes Rei⸗ ches ich bin und(großer Beifall und leidenſchaftliche Zuſtimmung) daß mir die Nation durch ihr Vertrauen das Mandat gegeben hat, ſie überall und an jeder Stelle zu vertreten. Und ſo wie die deutſche Wehrmacht dieſem Staat des Nationalſozialismus in blinder Treue und blindem Gehor⸗ ſam ergeben iſt, ſo ſind dieſer nationalſozialiſtiſche Staat und ſeine führende Partei ſtolz und glücklich über unſere Wehr⸗ macht. In ihr ſehen wir die Bekrönung einer den deutſchen Menſchen von Jugend auf in Bann haltenden nationalſozia⸗ liſtiſchen Erziehung. Was er in den politiſchen Organiſakio⸗ nen in ſeiner politiſchen und geiſtigen haltung bekommt, wird hier ergänzt durch die Ausbildung und Erziehung zum Soldaten. 8 5 kann in dieſer Stunde nicht anders, als jener Män⸗ ner gedenken, die als Treuhänder der Wehrmacht, des Hee⸗ res, der Marine und der Luftwaffe mir geholfen haben, die⸗ ſes wunderbare Inſtrument aufzubauen. 5 Ich mußte den Wunſch des Generalfeldmarſchalls von Blomberg, nach der Vollendung der erſten großen Auf⸗ bauarbeit ſeine angegriffene Geſundheit nunmehr nach au den Aufregungen in einem privaten Leben zu ſchonen, re⸗ ſpektieren Ich möchte aber an dieſer Stelle meinen und des deutſchen Volkes Dank ausſprechen für die ſo u nend⸗ lich treue und loyale Arbeit dieſes Soldaten für das neue Reich und ſeine Wehrmacht.(Starker Beifall). Sie wird als ſolche von der Geſchichte der Gründung dieſez Reiches hiſtoriſch niemals mehr getrennt werden können. Dasſelbe gilt von der Tätigkeit und dem hervorragenden Wirken des Generaloberſten von Fritſch, und von all jenen, die im Zuge der Verjüngung unſeres politiſchen und militäriſchen Führerkorps jüngeren politiſchen und militärt⸗ ſchen Kräften ihre Plätze in vornehmſter Geſinnung zur Verfügung ſtellten(Starker Beifall). Wir wiſſen, was das Hunderttauſendmannheer der frü⸗ heren Reichswehr an Vorausſetzungen für die ſo ſchnelle Wiederaufrüſtung der deutſchen Wehrmacht geſchaf⸗ fen hat. Wir wiſſen aber auch, daß die neuen gewaltigen Aufgaben zu ihrer Bewältigung eines fortgeſetzten Nach⸗ ſtroms junger Kräfte bedürfen. Und wir wiſſen bor allem, daß die Aufgaben der Zukunft eine ſtärkere Zuſam⸗ menfaſſung der politiſchen und militäriſchen Macht des Reiches erfordern, als dies vielleicht früher nötig war. Eine Verſicherung möchte ich vor dem deutſchen Volk als ſein von ihm gewählter Führer an dieſem Tage abgeben: Deutliches Wort an das Ausland So ſehr wir am Frieden hängen, ſo ſehr hängen wir an unſerer Ehre und an den unveräußerlichen Rechten un⸗ ſeres Volkes. So ſehr ich für den Frieden eintrete, ſo ſehr aber werde ich auch dafür ſorgen, daß unſerem Volke 1 je⸗ mals mehr das Inſtrument geſchwächt oder gar genommen wird, das meiner Ueberzeugung nach allein geeignet iſt, in ſo unruhigen Zeitläuften den Frieden am ſicherſten und am erfolgreichſten zu bewahren! Und ſo ſehr ich der Welt die Verſicherung von der auf⸗ richtigen und tiefen Friedensliebe des deutſchen Volkes übermitteln kann, ebenſowenig aber möchte ich einen Zweſ⸗ fel daran laſſen, daß dieſe Friedensliebe weder mit ſchwäch⸗ lichem Verzicht noch gar mit ehrloſer Feigheit etwas ju kun hal. Sollten jemals internakionale Hetze und Brunnenver⸗ giftung den Frieden unſeres Reiches brechen, wer. den Stahl und Eiſen das deutſche Volk und die deutſche Heimaf unter ihren Schutz nehmen! Und die Welt würde dann blitzſchnell ſehen, wie ſehr dieſes Reich, Volk, Partei und Wehrmacht von einem Geiſt erfüllt und in einem Wil⸗ len fanakiſiert ſind!(veidenſchaftliche Juſtimmungskund⸗ gebungen). Im übrigen iſt es nicht meine Abſicht, das ehrenhafte deutſche Offizierskorps vor den Verleumdungen einer internationalen Journaliſtik beſonders in Schutz zu nehmen dies iſt auch nicht notwendig. Denn es gibt nun einmal unter den Journaliſten zwei Sorten von Menſchen: Wahrheitsliebende und anderſeits verlogene, minderwertige Schwindler, Völkervetrüger und Kriegshetzer. Es gibt aber nur eine Sorte von deutſchen Offizieren!(Stärkſter Beifall.) Die Sorge für die Zukunft Sie haben, meine Parteigenoſſen, das Bild eines gewal⸗ tigen geſchichtlichen Aufſchwunges ſoeben geſehen, der Deutſchland durch die nationalſozialiſtiſche Revolution und durch die Führung der Partei zuteil wurde. Die Größe die⸗ ſer Leiſtung zwingt aber auch zur Sorge für die Zukunft. „ Das wirtſchaftliche Programm dieſer Zukunft iſt Ihnen bekannt. Es gibt für uns keinen anderen Weg, als den einer größten Steigerung unſerer Arbeit und damit ihrer Erträgniſſe. Unſere wirtſchaftliche Lage iſt ſchwer. Allein nicht, weil in Deutſchland der Nationalſozialismus regierk, ſondern weil 140 Menſchen auf dem Quadratkilometer leben. Würde ſich heute Großbritannien lötzlich auflöſen und England nur auf ſeinen eigenen Lebensraum angewieſen ſein, dann hätte man vielleicht dort ſofort mehr Verſtänd⸗ nis für die Schwere der wirtſchaftlichen Aufgaben, die uns geſtellt ſind. Wenn alſo ein Volk, dem es an zahlreichen Rohſtoffen fehlt und das weder die Möglichkeit beſitzt noch willens iſt, durch Kredite ein Schwindeldaſein zu fü ren, wenn ein ſolches Volk in 5 Jahren ſeine Arbeitsloſenzahl auf nichts vermindert, ſeinen Lebensſtandard nicht zur hält, ſondern' ar verbeſſert und dies alles aus eigener Kraft, wenn ein Volk ein ſolches Wunder zuwege bringl, dann ſollten wenigſtens alle jene ſchweigen, die es krotz größter wirtſchaftlicher Vorausſetzungen kaum fertigbringen, ihre eigenen Erwerbsloſenprobleme zu löſen.(Große Beſfalls⸗ kundgebungen). Die geſicherte Reichsmark Es wird auch in der Zukunft unſere Aufgabe ſein, das deutſche Volk vor allen Illuſionen zu bewahren. Die ſchlimmſte Illuſion iſt aber immer die, zu glauben, daß man etwas verleben kann, was vorher nicht durch Arbeit geſchaffen und produziert wurde. Der Bauer kann für ſeine Landprodukte nur das be⸗ kommen, was der Städter vorher erarbeitet hat, und der Städter kann nur erhalten, was der Bauer ſeinem Boden abrang, und alle untereinander können nur austauſchen, was ſie produzieren, und das Geld kann dabei nur die Mittlerrolle ſpielen. Es trägt keinen eigenen Gebrauchswert in ſich. Jede Mark, die in Deutſchland mehr bezahlt wird, ſetzt voraus, daß um eine Mark mehr gearbeitet wurde⸗ Anſonſten iſt dieſe Mark ein leeres Stück Papier, das keine Kaufkraft beſitzt. Wir aber wollen, 5 unſere deutſche Reichsmark ein ehrlicher Schein bleibt, eine ehrliche Anweiſung für das Produkt einer von einem anderen ebenſo ehrlich geleiſteten Arbeit. Dies iſt die wahre, weil einzige und wirkliche Deckung einer Währung. Dadurch haben wir es ermöglicht, ohne Gold und ohne Deviſen den Wert der deutſchen Mark zu er⸗ 1 5 und haben damit auch den Wert unſerer Sparguk⸗ aben ſichergeſtellt, zu einer Zeit, da jene Länder, die von Gold und Zeviſen überlaufen, ihre Währungen ſelbſi enk⸗ werten mußten! Wir treten nunmehr in eine neue Phaſe unſerer nationalen Produktion. Jetzt iſt es die Aufgabe, die primi⸗ tiven Arbeitsmethoden langſam zu erſetzen durch verbeſſerte, vor allem techniſch vervollkommnete. Es muß unſer Ziel ſein, den hochwertigen deutſchen Arbeiter immer mehr von der primitiven Arbeit wegzuziehen und einer hochwertigen Tätigkeit zuzuführen. Die primitipſte Arbeit aber wollen wir dann der durch die hochwertige Arbeit geſchaffenen Maſchine überlaſſen! 5 Die Kolonialforderung Was immer wir aber auch durch eine. A der deutſchen Produktion erreichen, es kann die Unmöglichkeil der deulſchen Raumzumeſſung dadurch nicht beſeitigt wer⸗ den. Es wird daher von Jahr 10 Jahr ſtärker die Forde ⸗ rung nach ſenem kolonialen Beſitz erkönen, den Deutſchland 0 nicht anderen Mächten weggenommen hat, und der für dieſe Mächte heute fachlich ſo guk als werklos iſt, für unſer 8 Volk aber unentbehrlich erſcheint.(Brauſender Bel⸗ all! 5 ee eee f. n Ich möchte mich hier gegen die Hoffnung wenden, einen ſolchen Anſpruch uns etwa durch Kredite abdingen zu können. Wir wünſchen nicht Kredite, ſondern Lebensgrundlagen, die es uns ermöglichen, durch eigenen Fleiß die Exiſtenz der Nation herzuſtellen. Sie werden von mir nicht erwarten, daß ich zu einzel⸗ nen internationalen Plänen Stellung nehme, die augen⸗ bplicklich das mehr oder weniger große Intereſſe»erſchiedener Regierungen zu erregen ſcheinen. Sie ſind zu ungewiß und u unklar, als daß ich mich dazu äußern könnte. Vor allem aber nehmen Sie mein tiefwurzelndes Miß⸗ trauen gegenüber allen ſogenannten Konferenzen ent⸗ gegen, die für ihre Teilnehmer vielleicht anregende Stun⸗ den intereſſanter Geſpräche ſind, für die hoffende Menſchheit aber meiſtens nur zu Enttäuſchungen führen. Sie werden mir zugeben, daß wenn mein Programm im Jahre 1933 etwa gelautet hätte, abzuwarten, bis durch eine internationale Weltwirtſchafts⸗ konferenz die Hilfe kommt, Deutſchland heute vermut⸗ lich 15 Millionen Erwerbsloſe haben würde, ſofern wir nicht ſchon überhaupt im bolſchewiſtiſchen Chaos unterge⸗ gangen wären! Nicht nach Genf zurück! Ich kann auch nicht zugeben, daß beſtimmte natürliche Forderungen mit politiſchen Geſchäften verknüpft werden, die damit nichts zu tun haben. Es tauchen in letzter Zeit immer wieder Meldungen auf. Deutſchland ſtehe im Begriff, ſeine Anſchauung über einen eventuellen Wiedereintritt in den Völkerbund einer Reviſion zu unterziehen. Ich muß mich dagegen verwahren, daß gefolgert wird, daß wir nicht für die Grundſätze des Rechts einzutreten bereit waren, weil wir nicht im Völkerbund ſeien! Im Gegenteil: wir ſind nicht im Völkerbund, weil wir glauben, daß er nicht eine Inſtitution des Rechts, ſondern eher noch eine Einrichtung zur Verteidigung des Verſailler Unrechts iſt. (Langanhaltende, ſtürmiſche Zuſtimmung). Es kommen dazu aber auch noch eine Reihe weiterer ſach⸗ licher Erwägungen. 1. Wir ſind aus dem Völkerbund einſt ausgetreten, weil er uns getreu ſeiner ganzen Geburt und Verpflichtung das Recht auf gleiche Rüſtung und damit gleiche Sicher⸗ heit verweigerte. 2. Wir würden niemals mehr in ihn eintreten, weil wir nicht die Abſicht haben, uns an irgendeiner Stelle der Welt durch einen Mehrheitsbeſchluß des Völkerbundes für die F des Unrechtes einſpannen zu laſſen. n 3. Glauben wir damit allen jenen Völkern einen Ge⸗ fallen zu erweiſen, die das Unglück verleitet, auf den Völ⸗ kerbund als einen Faktor wirklicher Hilfe bauen und vertrauen zu dürfen. 4. Wir denken aber überhaupt im Ernſtfall nicht daran, die deutſche Nation in Konflikte verwickeln zu laſſen, an denen ſie nicht ſelbſt intereſſiert iſt. Wir ſind nicht gewillt, für territoriale oder Wirtſchaftsintereſſen anderer einzutreten, ohne daß dabei auch nur der geringſte Nutzen für Deutſchland erſichtlich wäre. Im übrigen erwarten wir ſelbſt auch nicht von anderen Völkern eine ſolche Unterſtützung. Deutſchland iſt entſchloſſen, ſich in ſeinen Intereſſen und in ſeinen Anſprüchen eine weiſe Beſchränkung aufzuerlegen. Sollten aber irgendwo deutſche Intereſſen ernſtlich auf dem Spiele ſtehen, ſo werden wir nicht erwarten, von einem Völ⸗ kerbund jemals eine praktiſche Anterſtützung erhalten zu kön⸗ nen, ſondern wir nehmen von vornherein an, daß wir uns der daraus entſtehenden Aufgaben ſelbſt zu unterz ehen haben. And es iſt gut, ſich darüber im klaren zu ſein, denn dies wird un⸗ ſeren Wünſchen und Hoffnungen immer jene Mäßigung auf⸗ erlegen, die wir auf Seite der kollektiv Beſchützten leider nur zu oft vermiſſen müſſen!(Langanhaltende, ſtürmiſche Zu⸗ ſtimmungskundgebungen). 5 5. Haben wir nicht die Abſicht, uns in Zukunft von irgendeiner internationalen Einrichtung eine Haltung vor⸗ ſchreiben zu laſſen. Deutſchland wird Mandſchukuo anerkennen. Wenn ich mich zu dieſem Schritt entſchließe, dann ge⸗ ſchieht es, um auch hier einen endgültigen Strich zu ziehen zwiſchen einer Politik phantaſtiſcher Anverſtändlichkeiten und einer ſolchen der nüchternen Reſpektierung realer Tatſachen. Ich will zuſammenfaſſend alſo noch einmal erklären, daß Deutſchland, und erſt recht nach dem Austritt Italiens aus dem Völkerbund, überhaupt nicht mehr daran denkt, jemals in dieſe Inſtitution zurſckzukehren! Dies bedeutet nicht die Ablehnung einer Zuſammen⸗ arbeit mit anderen Mächten, im Gegenteil. Dies bedeutet nur die Ablehnung von Verpflichtungen, die unüberſehbar und in den meiſten Fällen auch unerfüllbar ſind.(Leidenſchaftliche Zuſtimmung). Ich habe mich bemüht, ſeit der Uebernahme der Macht im Reiche zu den meiſten Staaten das möglich beſte Verhäll⸗ nis herzustellen, mit Ausnahme eines einzigen, und wünſche auch, zu ihm in kein engeres Verhältnis zu treten: Sowjet⸗Rußland.(Beifalh. Wir ſehen im Bol⸗ ſchewismus mehr noch als früher die Inkarnation des menſchlichen Zerſtörungstriebs. Nicht wahr, Herr Eden? Wenn Großbritannien ſehr oft durch den Mund ſeiner beramworllichen Staatsmänner verſichern läßt, daß es an der Aufrechterhaltung des ſtatus quo in der Welt inter⸗ eſſiert ſei, dann ſollte dies auch hier gelten. b Jede Bolſchewiſierung eines europäiſchen Landes edeu⸗ tet gane een dieſes Zuſtandes. Denn dieſe bolſche⸗ wiſierten Gebiete ſind dann nicht mehr ſelbſtherrliche Staa⸗ ten mit einem nationalen Eigenleben, ſondern Sektionen der Moskauer Revolutjionszentrale. Mir iſt es bekannt, daß Miſter Eden dieſe Auffaſſung nicht teilt. Herr Stalin teilt ſie und gibt das offen zu, und in meinen Augen iſt zurzeit noch immer Herr Stalin perſönlich ein glaubwürdigeret Ken⸗ ner und Interpret bolſchewiſtiſcher Auffaſſungen und Abſich⸗ ten, als ein britiſcher Miniſter! 5 Wir ſtehen daher jedem Verſuch einer Ausbreitung es Bolſchewismus, ganz aleich wo er auch ſtattfindet, mi Ab⸗ ſcheu, und dort, wo er. uns ſelbſt bedroht, in Feindſchaft gegenüber! Deutſchland und Japan Daraus ergibt ſich auch unſer Verhältnis zu Ja⸗ pan. Ich kann mich nicht der Auffaſſung jener Politiker anschließen, die glauben, der europäiſchen Welt einen Dienſt durch eine Schädigung Japans erweiſen zu können Ich be⸗ fürchte, daß eine ſapaniſche Niederlage in Oſtaſien niemals Europa oder Amerika zugute käme, ſondern ausſchließlich nicht für ſeeliſch oder materiell gekräftigt genug, um aus Eigenem einem bolſchewiſtiſchen Anſturm ſtandhalten zu können. Ich glaube aber, daß ſelbſt der größte Sieg Japans für die Kultur und den allgemeinen Frieden der Welt unendlich weniger gefährlich iſt, als es ein Sieg des Bolſchewismus ſein würde. Deutſchland hat mit Japan emen Vertrag zur Bekämpfung der Komintern⸗Beſtrebun⸗ gen. Es beſaß zu China immer freundſchaftliche Beziehun⸗ hab, Ich brauche nich zu verſichern, daß wir alle den Wunſch aben und hatten, daß zwiſchen den beiden großen oſt⸗ aſiatiſchen Völkern wieder ein Zuſtand der Beruhigung und endlich des Friedens eintreten möge. Ganz gleichgültig, in welcher Zeit und wie die Ereigniſſe in Oſtaſien ihre end⸗ gültige Löſung finden werden, Deutſchland wird in ſeiner Abwehrſtellung gegen den Kommunismus Japan ſtets als ein Element der Sicherheit betrachten und werten, und zwar der Sicherung der menſchlichen Kultur. Denn es gibi für uns keinen Zweifel, daß ſelbſt der größte ſapaniſche Sieg die Kulturen der weißen Völker nicht im geringſten berühren wird, ebenſo aber auch keinen Zweifel darüber, daß etwa ein Sieg des Bolſchewismus ge⸗ rade der heutigen 1000jährigen Kultur der weißen Raſſen ein Ende bereiten würde(Stürmiſche Juſtimmung). Ich möchte mich hierbei ſchärfſtens verwahren gegen ſene geiſtloſen Angriffe, die gegen Deutſchland den Vorwurf er⸗ heben, wir würden durch unſere Haltung im oſtaſiatiſchen Konflikt gegen die Intereſſen der weißen Ruſſen ver⸗ ſtoßen. Daß ausgerechnet der wegen ſeines Raſſenſtand⸗ punktes ſo heftig bekämpfte nationalſozialiſtiſche Stat nun plötzlich die Ehre erhalten ſolle, für Raſſenideale, ſprich beſ⸗ ſer Raſſenintereſſen, vom Leder zu ziehen, iſt auch ein Witz der Weltgeſchichte(Heiterkeit). Deutſchland hat in Oſtaſien keinerlei kerritoriale Intereſſen. Ebenſo beſitzt Deutſchland keinerlei territoriale Intereſſen, die irgendwie Bezug haben könnten auf den furchtbaren Bürgerkrieg, der zurzeit in Spanien tobt. Die deutſche Regierung würde in einer Bolſchewiſie⸗ rung Spaniens nicht nur ein Element der Beunruhigung Europas, ſondern eine Störung des europäiſchen Gleichge⸗ wichts erblicken. Das deutſch⸗italieniſche Verhältnis baſiert auf dem Vorhandenſein gemeinſamer Lebens⸗ und Staatsauffaſſungen ſowie auf einer gemeinſamen Abwehr der uns bedrohenden internationalen Gefahren. Hätte Muſſolini im Jahre 1922 nicht durch den Sieg ſeiner faſchiſtiſchen Bewegung Italien erobert, dann würde dieſes Land vermutlich dem Bolſchewismus verfallen ſein. Die Folgen eines ſolchen Zuſammenbruches wären ir die abendländiſche Kultur überhaupt nicht vorſtellbar. Die deutſch⸗italieniſche Freundſchaft hat ſich aus beſtimmten Urſachen heraus allmählich zu einem Element der Stabiliſierung des europäiſchen Friedens entwickelt. Die Verbindung beider Staaten mit Japan ſtellt das ge⸗ waltigſte Hindernis für ein weiteres Vordringen der ruſ⸗ ſiſch⸗bolſchewiſtiſchen Gewalt dar. Es wurde in den letzten Jahren ſehr oft ſätzen mit von Gegen⸗ Frankreich und England geredet und geſchrieben. Es iſt mir im einzelnen nicht klar, worin dieſe Gegenſätze liegen ſollen. Deutſchland hat in Europa an Frankreich keine territorialen For⸗ derungen mehr zu ſtellen. Deutſchland hat auch mit England keinerlei Streitigkeiten, es ſeien denn unſere kolonialen Wünſche. Es fehlt jedoch jeder Anhaltspunkt für einen auch nur irgendwie denkbar möglichen Konflikt. Das einzige, was das Zuſammenleben dieſer Staaten vergiftet und damit belaſtet, iſt eine geradezu unerträgliche Preſ ſe⸗ hetz e. Und dies iſt eine Gefahr Und zwar eine Gefahr für den Frieden. Ich bin deshalb auch nicht mehr gewillt, die zügelloſe Methode einer fortgeſetzten Begeiferung und Beſchimpfung unſeres Landes und unſeres Volkes unwiderſprochen hin⸗ zunehmen. Wir werden von jetzt an antworten, und zwar mit nationalſozialiſtiſcher Gründlichkeit antworten. Die lächerlichſten Meidungen Was allein in den letzten Wochen an geradezu irrſinni⸗ gen, dummen und dreiſten Behauptungen über Deutſchland ausgeſtreut wurde, iſt einfach empörend. Was ſoll man da⸗ zu ſagen, wenn Reuter Angriffe auf mein Leben erfindet und in engliſchen Zeitungen von ungeheuren Verhaftungen in Deutſchland geredet wird, von Schließung von deutſchen Grenzen gegenüber der Schweiz, Belgien, Frankreich uſw. Wenn wieder andere Zeitungen berichten, daß der Kron⸗ prinz aus Deutſchland geflohen ſei, oder daß ein militä⸗ riſcher Putſch in Deutſchland geweſen wäre, daß man deut⸗ 97 Generäle gefangengenommen hätte und umgekehrt wie⸗ er deutſche Generäle mit Regimentern vor die Reichskanz⸗ lei gezogen ſeien, daß zwiſchen Himmler und Göring ein Streit über die Judenfrage ausgebrochen ſei und ich mich deshalb in einer ſchwierigen Lage befände, oder daß ein deutſcher General durch Vertrauensleute Fühlung mit Da⸗ ladier genommen habe, daß in Stolp ein Regiment gemeu⸗ tert hätte, daß 2000 Offiziere aus der Armee ausgeſtoßen. worden ſind, daß die geſamte deutſche Induſtrie ſoeben ihre Mobilmachungsordre ür den Krieg erhielt, daß zwiſchen der Regierung und der Privatinduſtrie ſchärfſte Gegenſätze beſtehen, daß 20 deutſche Offiziere und drei Generäle, nach Salzburg geflohen wären, daß 14 Generäle mit der Leiche Ludendorffs nach Prag geflüchtet ſeien(ſchallende Heiter⸗ keit) und daß ich keine Stimme mehr beſäße, ſo daß der umſichtige Dr. Goebbels ſoeben Umſchau halte nach einem Mann, der meine Stimme zu imitieren in der Lage ſei(er⸗ neut ſtürmiſche Heiterkeit), um mich in Zukunft on Platten ſprechen zu laſſen: Das iſt ja alles zu dum m, um ernſt genommen zu werden. Denn endlich ſehen es doch Millionen von Ausländern in Deutſchland, daß daran kein wahres Wort iſt. Die britiſche Regierung wünſcht Rüſtungsbegrenzungen oder ein Verbot des Bombenabwurfes. Ich habe das einſt ſelbſt vorgeſchlagen. Allein ich ſchlug damals auch ſchon vor, daß es das Wichtigſte ſei, die Vergiftung der öffenk⸗ lichen Meinung der Welt durch niederträchtige Preſſe⸗ artikel zu verhindern. In dieſes Kapitel der Störung der internationalen Be⸗ ziehungen gehört auch die Anmaßung, Briefe an ein fremdes Staatsoberhaupt zu ſchreiben, mit dem Erſuchen um Auskünfte über Gerichtsurteile. Ich empfehle den Abgeordneten des engliſchen Unterhauſes, ſich um die Urteile britiſcher Kriegsgerichte in Jeruſalem zu kümmern und nicht um die Arteile deutſcher Volksgerichts⸗ höfe.(Starker Beifall). Das Intereſſe für deutſche Landes⸗ verräter kann uns vielleicht verſtändlich ſein, allein es hilft nicht mit, die Beziehungen zwiſchen England und Deutſchland zu verbeſſern. n m übrigen möge ſich niemand einbilden, durch ſo takt⸗ loſe Einmiſchungen auf deutſche Gerichte oder auf den deut⸗ Ver ſtaͤrkung der Wehrmacht! Da dieſe internatfonale Preſſehetze natürlich nicht als ein Element der Beruhigung, ſondern als ein ſolches der Gefährdung des Völkerfriedens aufgefaßt werden muß, habe ich mich auch entſchloſſen, jene Verſtärkungen der deutſchen Wehrmacht durchzuführen, die uns die Sicherheit geben wer⸗ den, daß ſich dieſe wilde Kriegsdrohung gegen Deutſchland nicht eines Tages in eine blutige Gewalt verwandelt. Dieſe Maßnahmen ſind ſeit dem 4. Februar d. J. im Gange und werden ſchnell und entſchloſſen durchgeführt.(Starker und langanhaltender Beifall). Deutſchland ſelbſt hat jedenfalls den aufrichtigen Wunſch mit allen europäiſchen Großmächten ſowohl als den übrigen Staaten ein vertrauensvolles Verhältnis herzuſtellen. Wenn dies nicht gelingen ſollte, wird es nicht an uns ge⸗ legen ſein. Wir glauben daher, daß bis auf weiteres der Weg eines normalen diplomatiſchen Nokenaustauſches der einzig gang ⸗ bare iſt, um wenigſtens den allzu groben Fälſchungen die ſer inkernationalen Preſſe die Vorausſetzung zu nehmen. Wenn Deutſchland nun ſelbſt eine Begrenzung ſeiner Intereſſen vornimmt, dann ſoll es nicht heißen, daß wir an allem was um uns vorgeht, desintereſſiert ſind. Wir ſind glücklich, mit den meiſten Staaten, die an Deutſch⸗ land angrenzen, normale und zum Teil auch freundſchaft⸗ lichen Beziehungen unterhalten zu können. Allein zwei der an unſeren Grenzen liegenden Staaten umſchließen eine Maſſe von über 10 Millionen Deutſchen. Sie waren bis 1866 mit dem deutſchen Geſamtvolk noch in einem ſtaats⸗ rechtlichen Bund vereinigt. Sie kämpften bis 1918 im gro⸗ ßen Krieg Schulter an Schulter mit den deutſchen Soldaten des Reiches. Sie ſind gegen ihren eigenen Willen durch die Friedensverträge an einer Vereinigung mit dem Reiche ver⸗ hindert worden Dies iſt an ſich ſchmerzlich genug. Ueber eines darf in unkeren Augen kein Zweifel beſtehen. Die ſtaatsrechtliche Trennung vom Reich kaun nicht zu einer volkspolitiſchen Rechtlosmachung führen, d. h. die all⸗ gemeinen Rechte einer völkiſchen Selbſtbeſtimmung, die übrigens in den 14 Punkten Wilſons als Vorausſetzung zum Waffenſtillſtand feierlich uns zugeſichert worden ſind, können nicht einfach mißachtet werden deshalb, weil es ſich hier um Deutſche handelt! Es iſt auf die Dauer für eine Weltmacht von Selbſtbewußtſein unerträglich, an ihrer Seite Volksgenoſſen zu wiſſen, denen aus ihrer Sympathie oder ihrer Verbundenheit mit dem Geſamkvolk, ſeinem Schickſal und ſeiner Weltauffaſſung fortgeſetzt ſchwerſtes 1200 zugefügt wird!(Brauſende Zuſtimmungskundgebun⸗ gen. Wir wiſſen genau, daß es eine alle befriedigende Grenz⸗ ziehung in Europa kaum gibt. Allein umſo wichtiger wäre es, unnötige Quälereien von nationalen Minoritäten zu vermeiden, um nicht zum Leid des politiſchen Getrenntſeins auch noch das Leid der Verfolgung wegen der Zugehörig⸗ keit zu einem beſtimmten Volkstum hinzuzufügen. Daß es möglich iſt, bei einem guten Willen hier Wege des Aus⸗ 57 bezw. der Entſpannung zu finden, iſt erwieſen wor⸗ en. Wer aber eine ſolche Entſpannung durch einen Aus⸗ bleich in Europa mit Gewalt zu verhindern verſuchk, er wird eines Tages die Gewalt g läufig unter die Völker rufen Zu den Intereſſen des Deutſchen Reiches gehört auch der Schutz jener deutſchen Volksgenoſſen, die aus Eigenem nicht in der Lage ſind, ſich an unſeren Grenzen das Recht einer allgemeinen menſchlichen, politiſchen und weltanſchaulichen Freiheit zu ſichern! a Polen und Danzig Es erfüllt uns im fünften Jahr nach der erſten großen außenpolitiſchen Abmachung des Reiches mit aufrichtiger Be⸗ friedigung, feſtſtellen zu können, daß gerade in unſerem Ver⸗ hältnis zu dem Staat, mit dem wir vielleicht die größten Ge⸗ genſätze hatten, nicht nur eine Entſpannung eingetreten iſt, ſondern im Laufe dieſer Jahre eine immer freundſchaftlichere Annäherung. Ich weiß ganz genau, daß dies in erſter Linie dem Umſtand zu verdanken war, daß ſich damals in War⸗ ſchau kein weſtlicher Parlamentarismus, ſondern ein pol⸗ niſcher Marſchall befand, der als überragende Per⸗ ſönlichkeit die europäiſch wichtige Bedeutung einer ſolchen deutſch⸗polniſchen Entſpannung empfand. Das damals von vielen angezweifelte Werk hat unterdes ſeine Probe beſtan⸗ den, und ich darf wohl ſagen, daß, ö ſeit der Völkerbund ſeine fortgeſetzten Störungsverſuche in Danzig endlich aufgab und durch einen neuen Kommiſſar auch einen Mann von perſönlichem Format abſtellte, gerade dieſer gefährlichſte Platz für den europäſſchen Frieden ſeine bedrohende Bedeutung vollkommen verlor. Das deutſche Oeſterreich Ich bin glücklich, Ihnen mitteilen zu können, daß in den letzten Tagen eine weitere Verſtändigung mit dem Lande er⸗ zielt wurde, das uns aus vielerlei Gründen beſonders nahe⸗ ſteht. Es iſt nicht nur das gleiche Volk, ſondern vor allem iſt es eine lange gleiche Geſchichte und eine gemeinſame Kul⸗ tur, die das Reich und Deutſch⸗Oeſterreich verbinden. Die Schwierigkeiten, die ſich im Vollzug des Abkom⸗ mens vom 11. Juli ergeben hatten, zwangen dazu, einen Verſuch zu unternehmen, Mißverſtändniſſe und Hinderniſſe für eine endgültige Ausſöhnung beiſeite zu räumen. Denn es war klar, daß eine an ſich unerträglich gewor⸗ dene Lage eines Tages gewollt oder ungewollt die Voraus⸗ ſetzungen für eine ſehr ſchwere Kataſtrophe hätten entwickeln können. Es lie: dann meiſt nicht mehr in der Macht der Menſchen, einem Schickſal Einhalt zu gebieten, das durch Nach⸗ läſſigkeit oder Unklugheit erſt einmal ins Rollen gekommen iſt! Ich bin glücklich, feſtſtellen zu können, daß dieſe Exkennt⸗ is auch den Auffaſſungen des öſterreichiſchen Bundeskanzlers, den ich um einen Beſuch bat, entſprachen. Der Gedanke und die Abſicht waren dabei, eine Entſpannung unſerer Beziehun⸗ gen dadurch herbetzuführen, daß dem nach ſeiner Auffaſ⸗ ſung und Weltanſchauung nationalſozialiſtiſch denkenden Teil des deutſch⸗öſterreichiſchen Volkes im Rahmen der ſonſt gül⸗ tigen Geſetze die gleichen Rechte gegeben werden, wie ſie auch den anderen Staatsbürgern zuſtehen. In Verbindung damit ſollte eine große Befriedungs⸗ aktion eintreten durch eine Generalamneſtie und eine beſſere Verſtändigung der beiden Staaten durch ein nun⸗ mehr engeres freundſchaftliches Verhältnis auf den verſchie⸗ denen Gebieten einer politiſchen, perſonellen und fachlich wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit. b Dies alles iſt eine Ergänzung im Rahmen des Abkommens vom 11. Juli. Ich möchte an dieſer Stelle vor dem deulſchen Volk dem öſterreichiſchen Bundeskanzler meinen aufrichtigen Dank ausſprechen für das große Verſtändnis und die warm⸗ e dem bolſchewiſtiſchen Sowjetrußland. Ich halte China ſchen Strafvollzug eine Wirkung ausüben zu können. herzige Bereitwilligkeit, mit der er meine Einladung annahm und ſich bemühte, gemeinſam mit mir einen Weg zu finden, der ebenſo ſehr im Intereſſe der beiden Länder, wie im In⸗ tereſſe des geſamten deulſchen Volkes liegt, jenes geſamten deutſchen Volkes, deſſen Söhne wir alle ſind, ganz gleich, wo die Wiege unſerer Heimat ſtand.(Stürmiſche Beifall⸗ und Bravorufe). Ich glaube, daß wir damit auch einen Beitrag zum europäiſchen Frieden geleiſtet haben. Der ſicherſte Bewets für die Richtigkeit dieſer Annahme liegt in der empörten Wut jener demokratiſchen Weltbür⸗ er, die, indem ſie ſonſt immer vom Frieden reden, keine elegenheit vorbeigehen laſſen, um zum Kriege zu hetzen. Sie find erboſt und erzürnt über dieſes Verſtändigungs⸗ werk. Es kann daher mit Recht angenommen werden, daß es gut und richtig iſt. Ich darf Ihnen hier noch verſichern, daß unſere Bezie⸗ hungen zu den übrigen europäiſchen und auch außereuro⸗ äiſchen Staaten entweder gute und normale oder auch ſehr reundliche ſind Ich brauche nur hinzuweiſen auf unſere überaus herzliche Freundſchaft, die uns zum Beiſpiel mit Ungarn, 1 Jugoflawien und vielen anderen Staaten verbindet. Ueber allem aber ſteht die Zuſammenarbeit mit jenen beiden Großmächten, die ſo wie Deutſchland im Bolſche⸗ wismus eine Weltgefahr erkannt haben und daher ent⸗ ſchloſſen ſind, der Kominkernbewegung in gemeinſamer bwehr entgegenzukreten. Daß ſich dieſe Juſammenorbeit mit Italien und Japan immer mehr verkiefen möge, iſt mein aufrichtigſter Wunſch. Im übrigen ſind wir glücklich für jede Enkſpannung, die ſich in der allgemeinen politiſchen Lage ergeben kann. Denn wie groß auch die Leiſtungen unſeres Volkes ſind, o ſind wir uns darüber nicht im Zweifel, daß der Nutzen ür das Geſamtwohl ſich noch ſteigern ließe, dann, wenn ich eine Vertiefung der internationalen Zuſammenarbeit ergeben könnte. Der Glaube an die Zukunft Meine Parteigenoſſen, Abgeordnete, Männer Reichstags! Ich habe Ihnen, die Sie mir einſt durch die Annahme der Ermächtigungsgeſetze die Vorausſetzung für mein Wir⸗ ken gaben, einen Rechenſchaftsbericht abgelegt über fünf „ Jahre im Leben des deutſchen Volkes. Ich kann hn nicht abſchließen, ohne Ihnen zu verſichern, wie groß mein Vertrauen in die Zukunft des von uns allen ſo heiß . Volkes und des Reiches iſt. Das neue Reich ſoll d des einer Klaſſe und ſoll keinem Stand gehören, ſon⸗ ern nur dem deutſchen Volk zu eigen ſein. Es ſoll 0 helfen, ſeinen Lebensweg auf dieſer Erde leichter zu finden und ſein Daſein ſchöner geſtalten zu können. Was ich in dieſer Zeit ins Leben rief, hat keinen Selbſtzweck zu be⸗ anſpruchen. Alles kann und wird vergänglich ſein. Das Bleibende für uns iſt jene Subſtanz aus Fleiſch und Blut, die deutſches Volk heißt. Partei, Staat, Mehrmacht, Wiriſchaft ſind Einrichtungen und Funktionen, denen nur der Sinn eines Mittels zum Zweck zukommen kann Sie werden vor der Geſchichte gewogen nach den Dienſten, die kraft ſeinen Segen gehen möge, daß er uns ebenſo vor ſe⸗ dem falſchen Hochmut, wie vor jeder feigen Unterwürfigkeit bewahre, daß er uns den geraden Weg finden laſſen möge, den ſeine Vorſehung dem deutſchen Volke zugedacht hat, und daß er uns ſtets den Mut gebe, das Rechte zu tun und niemals zu wanken und zu weichen vor keiner Gewalt und vor keiner Gefahr. Es lebe die nationalſozialiſtiſche Bewegung, es lebe die nationalſozialiſtiſche Armee, es lebe unſer Denn Reich! Göring dankt dem Führer Die Männer des Deutſchen Reichstags bereiteten dem Führer nach ſeiner dreiſtündigen grandioſen Rede minuten⸗ lange, unbeſchreibliche, toſende Kundgebungen. Reichstagspräſident Generalfeldmarſchall Göring gibt odann dem Empfinden aller Anweſenden, den Gefühlen des utſchen Volkes in dieſem denkwürdigen Augenblick Ausdruck. Er führte aus: „Mein Führer! In dieſem Augenblick, in dieſen Stun⸗ den, da Sie uns in ergreifenden Worten den grandioſeſten Rechenſchaftsbericht ablegten, der wohl je von einem Führer oder Staatsmann eines Volkes abgelegt wurde, ergreift es nicht nur die Männer des Reichstages, ſondern draußen im ganzen Reich Millionen deutſcher Männer und Frauen, über die engeren Grenzen hinaus das deutſche Volk, dem Sie jetzt zum Schluß dieſe herrlichen Worte gewidmet haben. Sie haben aber nicht nur eine gewaltige Schau unerhör⸗ ter Leiſtungen aufgezeigt, die wohl vom deutſchen Volk in ſeiner Geſamtheit vollbracht wurden, aber nur möglich waren unter Ihrer einzigartigen, genialen, ſtarken und ziel⸗ bewußten Führung. Sie haben auch weiter eine klare Ziel⸗ ſetzung dem deutſchen Volk gegeben. Fünf Jahre der Ver⸗ gangenheit haben Sie uns aufgezeigt, eine weitere Zukunft Ans gewieſen. Anſere Antwort darauf, die Antwort des ganzen Volkes, mein Führer, kann nur ſein eine weitere Hin⸗ gabe äußerſter Leidenſchaft, weiteres Vertrauen in Sie und Ihr Werk. Stolz auf die gewaltigen Leiſtungen, die wir voll⸗ bringen durften unter Ihrer einzigartigen Führung, verpflich⸗ ten ſie uns auch für die Zukunft. And unſer Dank, mein Führer, kann und darf nicht in Worten beſtehen; er muß beſtehen in weiterem Handeln, in der weiteren Tat. Dieſen Dank aber des ganzen deutſchen Volkes darf ich Ihnen, mein Führer, noch einmal in dieſer für uns feierlichen und heiligen Stunde, da Sie uns die Größe unſeres Volkes und ſeinen Ewigkeitswert noch einmal vor Augen geſtellt haben, bekunden, indem ich die Män⸗ ner des Deutſchen Reichstages auffordere, unſerem Führer ihre innere Verpflichtung darzutun in dem Rufe: Anſer heißgeliebter Führer Sieg⸗Heil! Sieg⸗Heil! Sieg⸗Heil! Der Reichstag iſt geſchloſſen.“ Teilnehmer dieſer Stunde in das Sieg⸗Heil auf den Führer ein und ſpontan werden aus der Mitte des Reichstages das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied angeſtimmt als Gelöb⸗ Begeiſtert ſtimmen die Baden⸗ Württemberg ſiegt 4:3 Erfolg über die elſäſſiſchen Berufsſpieler. Die badiſch⸗württembergiſche Fußball⸗Mannſchaft hat am Sonntag in Straßburg einen ausgezeichneten Eindruck hinterlaſſen. Sie hat, obwohl ſie nicht in ſtärkſter Beſet⸗ zung antrat, gegen die ſich aus Berufsſpielern zuſammenſet⸗ zende elſäſſiſche Vertretung einen harterkämpften, aber ver⸗ dienten 4:3(2:2)⸗Sieg davongetragen und damit dem Geg⸗ ner die Revanche für die ſeinerzeitige 6:2⸗Niederlage in Stult⸗ gart nicht geſtattet. Das Spiel wurde erſt in den letzten vier Minuten zu Gunſten der ſüddeutſchen Mannſchaft entſchieden. Man glaubte ſchon, daß der ſpannende Kampf einen unent⸗ ſchiedenen Ausgang nehmen würde, als ſich doch noch das Schickſal zu Guͤnſten der Deu, hen wendete. In der Durch⸗ führung des Spiels hatten die Berufsſpieler durchweg klar die Oberhand. Sie zeigten das beſſere Kopfballſpiel, die grö⸗ zere Erfahrung und die ſchönere Zuſammenarbeit, aber die württembergiſch⸗badiſche Kombination ſetzte dafür außer⸗ ordentlichen Kampfgeiſt und Siegeswillen ein und konnte ſich mit dieſen Mitteln ſchließlich auch erfolgreich durchſetzen. Sie hat aber auch in ſpieleriſcher Hinſicht nicht enttäuſcht, wenn ſie auch beſonders in den erſten 20 Minuten der zwei⸗ ten Spielhälfte von einem Generalangriff der Elſäſſer faſt überſpielt zu werden drohte. Die badiſch⸗württembergiſche Mannſchaft geſamt einen guten Eindruck. Jeder Spieler hat an dem Sieg gleichermaßen Anteil. Beſonders hervorzuheben wäre aber der rechte Verteidiger Keller und Mittelläufer Frey in der Deckung. Im Sturm gefiel Seitz am beſten, neben ihm war Klingler(Daxlanden) im Aufbau ſehr gut, während Siffling erſt in der zweiten Halbzeit in Fahrt kam und dann durch ſein großartiges Aufbauſpiel viel zum Erfolg beitrug. Bei den Elſäſſern beſtach vor allem die Ballbehandlung. Ueber⸗ kagend war Rohr, der mit ſeinem famoſen Ueberblick die Flügel ſtets gefährlich einſetzte. E hinterließ ins⸗ eee eee eee et 3 E c A ie dem Zwecke leiſten. Ihr Iweck iſt immer wieder das nis des geſamten Führerkorps des Dritten Reiches zu unver⸗ 1 Polt 5 f be 5 g brüchlicher treuer Gefolgſchaft. ö Ich möchte in dieſer Stunde nur den Herrgott bitten, Ein großer Tag in der Geſchichte des Deutſchen Reichs⸗ ö f f daß er auch in den folgenden Jahren unſerer Arbeit und unſerem Handeln, unſerer Einſicht und unſerer Entſchluß⸗ er f 5 2 tags und darüber hinaus in der Geſchichte des ganzen deut⸗ 5. ſchen Volkes iſt beendet. Herber⸗Bajer zum dritten Male Weltmeiſter. 5—̃—— nicht. Und daß damals die Fürſtin von Sanowfki ihren Schmuck in der Villa verſteckte. als die Polizei eindrang, iſt auch nur ein Märchen. Ihre Spekulation war falſch, meine Damen! Ihre Erwartungen, durch die Ueber⸗ nahme dieſes berruchten Hauſes Millionen einheimſen zu können, werden ſich nie erfüllen! Die ganze Geſchichte von dem Schatz im Hauſe iſt ein aufgelegter Schwindel. Wenn Sie ihn für bare Münze genommen haben, ſo iſt Ihnen heute nur recht geſchehen. eee ee, Sa ſa zum Leben Roman von Bert Dehl man n. reit ſei, die Pflege des Fuß zu überne men. würde er ſich freuen. zumal er von ſich zu ihr nur wenige Schritte zu laufen habe. Selbſtverſtändlich erklärte er ſich ſchon jetzt mit dem Honorarſatz einverſtanden, der bei ihr für eine orthopädiſche Behandlung üblich ſei. 9. 1 war erfreut. Ein neuer Kunde! Natürlich Der Sonntag kam und mit ihm eine Ueberraschung. g. And wen ihn das Gehen u defence en Elſe und Werner Hagen erſchienen gegen halb zwölf, ſie ſie zu ihm. Aber er meinte, das fei unnötig. Etwas Be⸗ mit, einem roten Kopf, er voller freudiger Erregung. wegung ſchade nicht. Alſo, dann würde er zweimal in der Gleich nach der Begrüßung platzte ſie mit der großen Woche kommen. Je eine halbe Stunde. Ob ihr der Diens⸗ Neuigkeit heraus: leider könne aus ihrer Ueberſiedlung tag und Freitag recht ſeien? So um vier Uhr nachmit⸗ in dieſes Haus hier nichts werden, weil— weil Werner tags? Alſo gut, dann ſei die Sache abgemacht. Und er 58e nicht wünſche. Werner meinte, Dahlem liege aus der drückte ihr die Hand und ging langſam weiter. Welt, und wenn man ſich treffen wolle, müſſe man erſt Hanni kehrte heim und ging trällernd durch die Zim⸗ mit der U⸗Bahn fahren. 5. mer. Großer Gott, wie gut hatte man es eigentlich! Man „Wir haben uns nämlich geſtern verlobt!“ krönte ſie war täglich ſatt, hatte ein warmes Bett, ein entzückendes ſchließlich die haſtig hervorgeſprudelten Worte, und Wer⸗ f ner, den ſie dabei verliebt durch die dicken Brillengläſer r Ein Eingeweihter. Hanni ſtarrte auf das myſteriöſe Schreiben, wieder und immer wieder. Schatz, Vermögen, Schmuck? Sie begriff nichts, aber ſie ſpürte die Feindſeligkeit, die aus den g len emporſchwelte. Ihr Herz k id ihr Geſicht fing an zu brennen. Verf ckhafte Stimmung, fortgeweht die fr in der ſie ſich be⸗ wegt hatte. beherrſchte, waren id Empörung. anonyme Schreiben zerriſſen, Zei⸗ Heim— wieviel Menſchen mußten alles das entbehren! ö 0 war es 1 nicht mehr als recht, wenn man ver⸗ ſuchte, denen zu he fen, die es nötig hatten. Erſt freilich ein, daß ſie dazu kein Recht mußte die Gymnaſtikſchule in Schwung kommen, damit 1 30 i n e deen 5 man laufende Einnahmen beſaß, aber 9 5— 9 ite war nicht nur an ſie, ſondern N Sie konzentrierte ſich voll und ganz auf ihren Plan. ore gerichtet. Morgen würde ſie alle Schulen beſuchen, mit Direktoren und Lehrern ſprechen, ihr Diplom vorweiſen und ſie von anſah, errötete wie ein Schulknabe und ſagte: „Ja, und wir wollen auch bald heiraten. Und darum lohnt es ſich nicht, daß Elſe Ihnen erſt Umſtände und Mühe macht“ Hanni und Lore beglückwünſchten das junge Braut⸗ paar von Herzen. Und die Blumenkohlſuppe, der glänzend N g rind der Sportſchule in Ke g getrieben ging ſie hin und her. Wer war das nun wieder, gemachte Schweinebraten und der Schokoladenpudding 95 A. Bahnhof a ein della n e 510 der ſich da aus dem Hinterhalt meldete? Und was war avancierten zu einem Verlobungsfeſtdiner, das Lore ſogar, f 575 f 0 5 warum ſollte man nicht ſchließlich auch ein paar Geſchäfte erſuchen, Hinweiſe auf die Sportſchule auszuhängen? Re⸗ gen mußte man ſich, dann würde ſchon alles klappen. And war das einigermaßen ſo weit, dann konnte man daran denken, anderen zu helfen. 8 Hanni ſtopfte Strümpfe. Sieben Paar. Rekord. Dar⸗ über wurde es ſechs Ahr. Zehn Minuten ſpäter läutete das Telephon. Lore war am Apparat. Die Jugendvor⸗ ſtellung ſei ausverkauft geweſen, meldete ſie, und habe trotz der kleinen Preiſe hundertzweiundneunzig Mark gebracht. And im Augenblick ſei das Kino ſchon wieder halb voll und fortwährend kämen noch Leute. Um ſieben ſei aller Vor⸗ ausſicht nach das Kino wieder ausverkauft. Ob das nicht herrlich ſei? Und noch etwas: Meiſter ſei dageweſen, der ſrühere Geſchäftsführer. Er wäre faſſungslos geweſen über die„Favorit⸗Lichtſpiele“ und habe das dümmſte Ge⸗ ſicht von der Welt gemacht, um dann wie ein begoſſener Pudel abzuziehen. Sonſt? Nein, ſonſt gäbe es nichts Neues. Der Hagere ſei nicht da, ſie habe tüchtig aufge⸗ paßt. Und um zwölf käme ſie heute nach Hauſe. Gruß und Kuß und auf Wiederſehen! Hanni lächelte froh. Und dieſes Lächeln ſchwebte noch um ihre Lippen, als gegen acht Berta wiederkam. Im Briefkaſten an der Gartentür habe dieſer Brief geſteckt, ſagte ſie und legte ein weißes Etwas auf den Tiſch, das weder einen Poſtſtempel noch Abſender trug und nur die mit einer Maſchine 9 Anſchrift:„An Fräulein H. and L. Riedeler“ aufwies. Während Berta in die Küche ging, um für den Abend⸗ brottiſch zu ſorgen, erbrach Hanni das Schreiben. Aber kaum hatte ſie nur wenige Zeilen geleſen, als ſie erbleichte. ſprühend vor guter Laune, mit einer luſtigen Rede würzte. Dann rief leider die Pflicht: Zwei Uhr— Jugendvorſtel⸗ lung. Lore mußte fort Aber Elſe und Werner blieben auch nicht mehr lange. Es zog ſie in die Einſamkeit ſtiller, wenig begangener Wege 8 Hanni blieb allein zurück. Berta hatte Ausgang. Nun, Hanni war es nur recht, einmal ganz für ſich zu ſein. Auf ihre Anzeige hin waren einige briefliche Anfragen gekom⸗ men, die beantwortet werden mußten. Außerdem gab es da einen großen Haufen Strümpfe, die des Stopfens harr⸗ ten Schließlich war auch noch vieles zu überlegen und zu bedenken. Nein, nein, ihr war es ſogar recht, allein zu ſein. Die Geſchichte mit der eigenen Sportſchule wollte nicht ſo recht vorwärts. Eine ganze Menge Leute war gekom⸗ men, um Auskunft zu erbitten, aber ſchließlich und end⸗ lich beſtand das Ergebnis doch nur in vier Schülern: zwei Schulmädchen und zwei Backfiſchen. Das war ein kärgliches Reſultat.. Hanni ſchrieb die Briefe und brachte ſie zum Brief⸗ kaſten. Auf dem Rückwege begegnete ihr der alte Herr aus der Nachbarvilla. Er grüßte freundlich, blieb ſtehen und erkundigte ſich, ob die jungen Damen ſich ſchon im neuen Heim eingelebt hätten. Hanni gab Auskunft. Der alte Herr gefiel ihr. Er ſah nett aus, hatte gutmütig drein⸗ ſchauende Augen und einen Mund, der ihr irgendwie be⸗ kannt vorkam. Kurz, bevor ſie ſich trennten, überraſchte er ſie noch mit der Erklärung, daß er ihr Inſerat geleſen hätte, und erkundigte ſich, ob er ihre Dienſte als Ortho⸗ pädin in Anſpruch nehmen dürfte. Er ſei, was allerdings ſchon ein Jahrzehnt zurückliege, vom Pferde geſtürzt, habe ſich dabei das rechte Fußgelenk gebrochen und leide noch heute daran. Früher habe er den Fuß regelmäßig maſſie⸗ ren laſſen, aber ſeit einem Jahr ſei das nicht mehr ge⸗ ſchehen. Ihre Ankündigung in der Zeitung habe ihn nun⸗ mehr bewogen, das Verſäumte nachzuholen. Wenn ſie be⸗ ſagte ſie dann. Und bringen Sie etwas Tee und Gebäck!“ Der Brief hatte ſie erregt; ſie brauchte einige Zeit, um ruhiger zu werden. Schatz, Vermögen, Schmuck— alltäglich war das gerade nicht. 5 Knauer erhob ſich aus einem der Seſſel, als ſie herein⸗ kam, küßte er ihr die Hand und entſchuldigte ſich noch ein⸗ mal ob der ſpäten Stunde, aber es war beim beſten Wil⸗ len nicht möglich geweſen, früher zu kommen. „Und ich muß mit Ihnen ſprechen!“ „Ah!“ machte ſie. a „Ja!“ Er lächelte ſie an.„Sie müſſen mir nämlich hel⸗ fen, Fräulein Hanni— pardon, Riedeler wollte ich ſagen. Die Sache iſt 22 5 die: ich ſitze zuviel. Ich ſetze ſchreck⸗ lich viel Fett an. Ich bin zweiunddreißig Jahre alt, ein Meter fünſundſiebzig groß, und wiege faſt 150 Pfund. Das iſt zuviel. Und darum komme ich zu Ihnen. Um mich anzu⸗ melden. Ihr Inſerat hat mir den einzig richtigen Weg ge⸗ wieſen: Gymnaſtik!“ „Sie werden lich nach einem andern Kurſus umſehen müſſen, Herr Doktor.“ ſagte ſie und ließ ſich nieder. Der Brief lautete: „Je klüger man ſich vorkommt, um ſo eher fällt man hinein. Sie ſind bereits hineingefallen, denn das Ver⸗ mögen von dem die Leute reden, exiſtiert überhaupt JJC