Nr. 45 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 23. Februar 1938 Zum Todestag Horſt Weſſels Einſatz und Opfer des unſterblichen Sturmführers in der Schilderung ſeiner alten Kameraden. Ng. Es iſt leichter, einen König zu interviewen, als alte SA⸗Männer zum Reden zu bewegen. Ihr Leben iſt die Tat, nicht das Geſpräch darüber. Vieler Mühe hat es bedurft, bis ſie, ein paar alte Mitkämpfer Horſt Weſſels, ſich endlich zu einer Begegnung einfanden. Nicht hochmütigem Stolz entſprang ihr Zögern, ſondern wenn ſie anfänglich jede Geneigtheit zur Schilderung dieſer oder jener Aktion aus der Kampfzeit vermiſſen ließen, ſo geſchah es aus Be⸗ ſcheidenheit Es war damals getan worden, was getan wer⸗ den mußte. Wer dabei war, behält es für ſich. Es geht nie⸗ mand etwas an Das iſt die Meinung.„Erzählen tun wir nichts“, ſagten ſie„Wenn Sie trotzdem mit uns zuſammen ſein wollen, haben wir nichts dagegen.“ i So kamen wir zuſammen, und ſo blieben wir zuſam⸗ men. Zwei Stunden, drei Stunden. Irgendwo in der Ber⸗ liner Innenſtadt, wo ſie damals als Soldaten Adolf Hit⸗ lers ihren härteſten SA-Dienſt taten. Die Erinnerung geht zurück in das Jahr 1929. Horſt Weſſel hatte den Sturm 5 übernommen deſſen Taten zu einem Begriff deſſen Name zu einer Verpflichtung für alle Zeiten geworden iſt Die Arbeitsloſigkeit war auf ihrem höchſten Stand Zwiſchen den kalten Häuſerſchluchten der Großſtadt ging das graue Elend um. Die Kommune mit ihrer Judenpreſſe im Hintergrund ſchürte den Haß und machte den Meuchelmord zum politiſchen Kampfmittel. Das Bürgertum verkroch ſich in ſeinen Behauſungen, wählte Silberſtreifen oder übte Stimmenthaltung und glaubte da⸗ mit, ſeine Staatsbürgerpflicht hinreichend erfüllt zu haben. Der Terror der Moskowiter wuchs ins Ungewiſſe. Das war die Zeit, da die SA mit unerhörtem Einſatz des Führers Entſcheidungsſchlachten ſchlagen half. In allen Städten, nicht nur in Berlin. Ueberall in Deutſchland gab es Sturmführer, die ihre SA⸗Männer durch perſönliches Beiſpiel zu höchſter Opferbereitſchaft anzuſpornen vermoch⸗ ten Führerperſönlichkeften, jung an Jahren, aber gereiſt durch die fanatiſche Ueberzeugung und den hei⸗ ligen Glauben, mit dem ſie die Idee verfochten. Die unver⸗ . Verkörperung dieſes SA-Geiſtes war Horſt Weſ⸗ ſel. Wenn er das Sturmlokal betrat, mal mußte dieſe, mal jene Eckenkneipe dazu herhalten, wenn er ſeine Männer mit prüfendem Blick überflog und mit unfehlbarer Sicherheit ſeine Auswahl traf Du... Du... der.. jener— dann wußte jeder, daß ſchon in der nächſten Stunde wieder eines der berühmten Huſarenſtücke des Sturmes 5 vollbracht wer⸗ den ſollte. Nur die Getreueſten der Treuen nahm er mit. Mit Vorliebe Handarbeiter. Männer mit Fäuſten, die zu⸗ packen konnten.„Pfeifenköppe können mit nicht gebrau⸗ chen!“ Mit dieſen Worten lehnte er ab, wenn einer um Aufnahme in den Sturm bat und nicht in den Streifen zu paſſen ſchien. Dann ging es hinein in die Kommuniſtenkneipen des röteſten Berlin. Einer wurde vorausgeſchickt, als Sicherer und zur Aufklärung, Er war der„Todgeweihte“, wie ihn Horſt Weſſel zu nennen pflegte, der die Kommune und ihre Methoden genaueſtens kannte. Im Falle der Gefahr hatte er ſich ſofort des Telefons zu bemächtigen, damit den Roten die Herbeiholung von Verſtärkung unmöglich gemacht wurde. Ein Pfiff. Alles ſtürmt hinein in die Kommuniſtenver⸗ ſammlung. Horſt Weſſel ſchwingt ſich auf den Tiſch und hält eine flammende Propagandarede für den Nationalſozialis⸗ mus. Seine Männer ſichern ihn. Ein drahtiger junger Menſch ſpricht vor einem Kreiſe, den man nur Zerſtörung lehrte, von Volksgemeinſchaft, von Arbeit, von Aufbau. Sie hören ihm zu, gebannt und geſpannt. Muß nicht ir⸗ gend etwas Wahres an dieſer Hitler-Bewegung ſein? Denn das war bisher lang noch nicht geſchehen, daß etwa einer von der Wirtſchaftspartei oder von den Streſemännern oder gar ein beamteter Seelenhirte zu ihnen in ihre Kaſchemmen gekommen wäre, um ihnen einen Weg zu weiſen, der aus dieſer elenden, unwürdigen Arbeitsloſigkeit herausführte. Schneid hat der Kerl, das muß man ihm laſſen, verdammt noch mal. Und was er ſagt, hat auch Hand und Fuß. Sie hören ihm zu, irgendwie im Banne ſeiner jungen, ſieghaften Ueberzeugungskraft. Freilich. A dem Oberbonzen 52 0 dee 22. 4 Roman von Bert Oehlmann. t 24 Er fing an, von dem Aufſchwung der„Favorit⸗Licht⸗ ſpiele“ 5 g und war des Lobes voll. Aber Hanni hörte unaufmerkſam zu. Wenn ſich nun doch verborgene Schätze im Hauſe befanden? Gar Millionenwerte? Frei⸗ lich, Knauer belächelte die Möglichkeit, obwohl er ſie nicht ganz von der Hand wies, aber immerhin— allein der Gedanke konnte verwirren. 5 5 58 „Fräulein Riedeler,“ klang da ſeine Stimme an ihr Ohr.„Bin ich nicht einmal eine Antwort wert?“ 5 Sie nahm ſich zuſammen.„Ich habe nicht hingehört. Entſchuldigen Sie. Haben Sie etwas gefragt? „Allerdings. Ob Sie und Ihr Fräulein Schweſter be⸗ reit ſind, mir eine große Freude zu machen? „Gern, wenn es in unſeren Kräften steht!? 5 „Wirklich? Dann iſt meine Bitte im vorhinein erfüllt. Ajax erwartet Sie und Fräulein Lore am nächſten Sonn⸗ tag vormittag in Wannſee.“ „Ajax? Wer iſt Ajax?“. 8 „Meine Motorjacht.“ Er hob bittend die Hände.„Bitte, ſagen Sie nicht immerzu nein. Wer ſo ſchuftet, wie Sie beide, muß auch einmal an Entſpannung denken. Pardon — ich weiß ſchon, was Sie ſagen wollen: Lore muß zur Jugendvorſtellung ins Kino. Richtig. Aber dieſer Punkt hat in dem Programm längſt Berückſichtigung gefunden. Wir fahren um 8 Uhr morgens los, und ich liefere Sie mittags pünktlich um zwölf hier ab. Einverſtanden? „Ich werde mit meiner Schweſter sprechen.“ „Das habe ich bereits getan.“ 5 „Sie? Wann denn?“ „Vorhin. Ich war in der Petersſtraße.“ N „So, ſo. Und Lore— meine Schweſter hat ihrerſeits zugeſtimmt?“ Er nickte eifrig. „Nun gut, dann bin auch ich bereit.“ „Fräulein Hanni!“ rief er beglückt, ſprang auf und haſchte nach ihrer Hand. Aber als er ihren erſchreckten Blick auffing, ſank er ſeufzend auf den Seſſel zurück. juckt es ſchon in den Fingern nach dem Bierglas oder nach dem Alarmpfiff. Wenn nur nicht dieſe handfeſten Kerle überall an den Ausgängen und längs der Wände ſtünden. Einer ſtreichelt ſogar den Telephonhörer... Zehn Minuten Rede, Schluß. Raus. Noch in drei anderen Lokalen geſchieht das gleiche. Dann wieder ein Pfiff. Sammeln. Marſch in geſchloſſener Ordnung bis zur nächſten Ecke. Wegtreten! Und wie von der Nacht verſchluckt, ſind die braunen Männer in alle Winde verſtreut. Gerade dieſer Kleinkrieg, dieſes Störungs⸗ 11 1 Es half Breſchen ſchlagen in die gefährliche Front. * Die Männer vom Sturm 5 unterhalten ſich. Der Zuhö⸗ rer iſt ganz ausgeſchaltet. Weißt du noch? So fangen ſie ihre Geſpräche an. Wie ſie an jenem 11. Auguſt, am Ver⸗ faſſungstag, den ſozialdemokratiſchen Feſttagsmarſchierern 60 rote Fahnen wegnahmen und ſie öffentlich verbrannten, wie ſie aus der deutſchnationalen Verſammſung auf Geheiß des Verſammlungsleiters hinausgeprügelt wurden, mit dem Erfolg, daß am nächſten Tage eine Menge ehrlicher Stahl⸗ helmer kam und ſich bei der NSDAP anmeldete, wie ſie die Schalmeienkapelle aufſtellten, wie ihr Fahnenträger die Sturmfahne verteidigte, wie ſie ins Gefängnis mußten oder gefangene Kameraden betreuten. 5 Nach heute geht ein Schmunzeln über ihre Mienen, dieſe harten Geſichter, mit den hellwachen Augen. wenn ſie an das Stücklein vom Alex denken Sie waren vom Ueberfall⸗ kommando eingeliefert worden, ſtanden im Vernehmungs⸗ zimmer und organiſierten mit einer Frechheit, die ihresglei⸗ chen ſucht ihre eigenen Polizeiakten ſich unter ihre Jacken, daß ſie ſchwangeren Rieſenweibern glichen als ſie nach zwei Stunden wieder auf freien Fuß geſetzt wurden.„Eigentlich taten uns die armen Schupos ja leid“, meint der eine bie⸗ der⸗nachdenklich. * Eines Abends, am 24. März 1929, kommt Horſt Weſ⸗ ſel ins Sturmlokal, ſetzt ſich ans Klavier, ſchlägt ein paar Takte an und ſagt:„Heute ſingen wir ein neues Lied.“ Und aus den rauhen Kehlen der Männer ſeines Sturmes erklang zum erſten Male das Lied der Millionen von heute, die Hymne der neuen Nation: Die Fahne hoch, die Reihen feſt geſchloſſen! ee Zum Gedenken an Horſt Weſſel. Der bekannte Berliner Bildhauer, Rom⸗ und Stagatspreis⸗ träger Ernſt Paul Hinckeldey ſchuf dieſe überlebensgroße Horſt⸗Weſſel⸗Bronze Epitaph für Weiheſtätten. Dieſe alt⸗ ſberlieferte deutſche Bronzekunſt Peters Viſchers lebt hiermit wieder auf.— Es ſchlug neun. Knauer verſtand Hannjs Blick zur Uhr. Er ſtand auf. „Es war ſchön von Ihnen, daß Sie mich nicht fortge⸗ ſchickt haben, obwohl ich unangemeldet kam,“ ſagte er.„Ich rufe morgen einmal an.“ Dann empfahl er ſich. Berta ge⸗ leitete ihn hinaus. 5 ü Als Lore gegen zwölf heimkam, hatte Hanni bereits den Pariſer Brief geſchrieben.„Durchlaucht,“ ſtand da, „haben Sie die Güte, mir mitzuteilen, ob Sie vor Jahres⸗ friſt in einem gewiſſen Hauſe zu Berlin⸗Dahlem einen Schmuckgegenſtand zurückgelaſſen haben. Ergebenſten Dank im voraus.“ „Wer iſt Fürſtin Sanowſti?“ Hanni erzählte. Wies den Brief vor, der anonym ins Haus geflattert war.„Tolle Sache!“ ſchüttelte Lore den Kopf.„And die Erklärungen dazu hat Knauer, der Schweig⸗ ſame, gegeben?“ Hanni nickte.„Ich war erſtaunt über ſeinen ſpäten Be⸗ ſuch. Aber wahrſcheinlich hat er ſich zu lange in der Peters⸗ ſtraße aufgehalten.“ „Da war er auch?“ „Weißt du denn das nicht?“ „J wo. Aber es iſt ſchon möglich, daß er da war. Nur geſehen habe ich ihn nicht.“ „Aber er hat behauptet, mit dir geſprochen zu haben „Knauer?“ Lore lachte.„Entweder leidet er an Ein⸗ bildungen oder—“ „Nun fang' du nicht auch noch an zu ſchwindeln. Du haſt doch zugeſagt! Zu Sonntag nach Wannſee! a „Nun ſchlägt's dreizehn!“ „Alſo Schwindel?“— „Schwindel,“ beſtätigte Lore.„Aber,“ fügte ſie vielſagend lächelnd hinzu,„dieſen Schwindel begreife ich wenigſtens zum Unterſchied von all dem anderen Kram. Er wollte unter allen Umſtänden doch dein„Ja“ hören. Darum hat er— aber weißt du, Hanni,“ unterbrach ſie ſich, als ſie den Schatten ſah, der ſich über der Schweſter Antlitz brei⸗ tete,„ wir könnten wirklich mal raus aus dem Alltags⸗ trolt. Und eine Fahrt mit einer Motorjacht wäre gar nicht 174 EC Ein Jahr ſpäter. Sie ſizen wie immer zuſammen. Sie warten auf ihren Sturmführer. Er kommt nicht. Iſt etwas paſſiert? Da ſchlägt die Schreckensnachricht von dem feigen Mordüberfall in ihre Reihen. Damals wie heute: ſie ſagen kein Wort. Nur eines vergeſſen ſie nicht, wie ſie ihn kurz vor ſeinem Tode noch aufſuchen wollten, wie der Arzt es verbot, die Mutter es aber den alten Kameraden, ſeinen Gefährten aus tauſend Saalſchlachten, geſtattete. Ihre harten Fäuſte legten ein paar Blumen auf ſeine Bettdecke. Ein dickverbundener Kopf, ein ſchmal gewordenes Geſicht, weiße durchſichtige Hände, das war der letzte Ein⸗ druck und der Abſchied von ihrem Horſt Weſſel Eine Woche ſpäter ſtanden ſie die Totenwache, und als er ſchon unter dem Hügel lag, bewachten ſie mit ſtändiger Ablöſung ſein Grab vor den Händen der Moskauer Untermenſchen. ** Ein Wort fiel in dieſer Erinnerungsſtunde. Horſt Weſ⸗ ſel? Er war wie ein Offizier! Die es ſprachen, ſind ſeine Kameraden von damals Ehrenzeichenträger, ſchlichte Männer, die kein Aufhebens von ſich machen Und in dieſem Urteil— er war wie ein Offigier— liegt wohl der ganze tiefe Zuſammenklang ausgedrückt, der von den Fronten des großen Krieges, von der grauen Armee zu den braunen Sturmbataillonen Adolf Hitlers im neuen Volksheer ver⸗ klingt. Alles in einem Ein Kerl, eine Führerperſönlichkeit ein Nationalſozialiſt, ein Offizier 5 So iſt der tiefſte Troſt an ſeinem Todestage, daß ſein Geiſt weiterlebt in allen, die Adolf Hitlers Fahne tragen. Alfred Tſchimpke. Scharfe und harte Schule Der Sinn der Rekrutenzeit. Nach der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht ſtellt die Rekrutenzeil im Leben jedes geſunden jungen Deut⸗ ſchen einen ſo wichtigen Abſchnitt dar, daß man mit Inter⸗ eſſe von einer Betrachtung über den Sinn der Rekrukenzeit Kenntnis nimmt, die Hauptmann Martin vom Reichskriegs⸗ miniſterium in der„Wehrmacht“, Nr. 31938, veröffentlicht. Er ſagt eingangs, am Schluß der militäriſchen Ausbildung des Soldaten ſtehe als Ziel die volle Eignung zum Kampf. Das erfordere ein Höchſtmaß in der Beherrſchung der Waffe, ein reibungsloſes Zuſammenarbeiten der verſchiedenen Waf⸗ ſen, ein tratniertes Verſtändnis des einzelnen für ſeine Auf⸗ gaben in allen Lagen, eine Höchſtleiſtung ſeiner Gemeinſchaft, ſeines Verbandes, ſeeliſcher, techniſcher und körperlicher Art. Zu dieſem Ziele führe nur eine ſcharfe und harte Schule. Man könne es nicht einfacher haben. Das militäriſche Leben, ſeine Erziehungsmethoden und ſeine Formen ſeien wertvolle Tradition. Sie würden nicht aus Ehrerbietung gegenüber dem Althergebrachten angewandt, ſondern weil der alte Sol⸗ dat an ſich ſelbſt Erfahrungen geſammelt habe. Jeder, der einem Rekruten zu befehlen hak— vom Unteroffizier bis zum General— ſer durch die gleiche Schule gegangen. Dieſe Erztehungsmethode, dieſe Tradition, habe eine unvergleichliche, unanfechtbare Probe erfahren: den Weltkrieg! Der Referent nennt es weiter u. a. einen wertvollen Teil der Rekrutenerzie⸗ hung, daß die Rekruten oft kun müſſen, was ſie nicht ver⸗ ſtehen, wobei ihnen nicht Grund und Ziel geſagt werden. Sie ſollten gehorchen lernen, bedingungslos gehorchen lernen. Der bedingungsloſe Gehorſam ſei die Grundlage jeder Armee, die im Kriege beſtehen wolle. Wenn die erſte Zeit des Soldatenlebens, die Rekrutenzeit, dem fun⸗ gen deutſchen Mann im feldgrauen Rock ſchwer werde, o ſei es kein Wunder. m 7 Das Wort, daß aller Anfang ſchwer iſt, werde von den Rekruten wenig angewendet. Die ſchimpfken. Niemand ſtöre das, am wenigſten die Vorgeſetzten. Es gebe ein uraltes Recht des Soldaten: er dürfe ſchimpfen. Dieſes herz⸗ hafte Schimpfen des Soldaten ſei grundverſchieden von bös⸗ artiger Meckerei und laſſe ſich nicht auf das Zivilleben über⸗ tragen. Es könne auch geſchehen, daß dieſe Art, dem Herzen Luft zu machen, einen Niederſchlag finde in dem Brief an dre Mutter. Es ſei dann ſchlimm, wenn nicht der gediente Vater oder Bruder, der Beſcheid weiß, vorhanden ſei. Es komme darauf an, daß der Mann ſich nicht ſelbſt aufgibt. In dieſer Richtung müſſe der freundliche, aber beſtimmte Juſpruch der Angehörigen anſetzen Nicht wehleidiges Mitleid der Mutter helfe dem Sohn, viel eher ihre Er⸗ munterung:„Du wirſt es ſchon ſchaffen— du kannſt es ganz beſtimmt“. 5 ſo übel. Ich habe mein Lebtag noch nicht it ſo einem Ving geſeſſen. Es muß herrlich ſein. Und du, wenn wir raus⸗ fahren, würde ich das weiße Kleid anziehen. Das. weißt du, mit den blauen Aufſchlägen. Ich hab's erſt zweimal angehabt.“ f a Die Woche verging wie im Fluge. Am Freitag zum Programmwechſel gab es für Lore eine Senſation freudig⸗ ſter Art. Nicht nur die zweite, nein, auch die erſte die 4-⸗Uhr⸗Vorſtellung war ausverkauft. Am gleichen Tage, nur etwas früher, ſo um drei Uhr nachmittags, konnte auch Hanni ihren erſten größeren Erfolg buchen, nämlich den Beginn des Gymnaſtikkurſus mit vierzehn jugendlichen Teilnehmerinnen. Am nächſten Vormittag begann der zweite Kurſus, an dem ſich acht verheiratete Damen betei⸗ ligten. Ein dritter, der ſich lediglich mit rhythmiſchem Tanz beſchäftigte, ſollte am Montag mit fünf Teilnehmerinnen ſeinen Anfang nehmen. Daneben hatte ſie noch drei Pa⸗ tienten zu betreuen. Der eine war Herr Ryde aus der Nachbarvilla, die beiden anderen hatte ihr ein Sanitäts⸗ rat, der ſie von ihrer früheren Krankenhaustätigkeit her kannte, zugewieſen. Hier handelte es ſich um eine alte Dame, die jeden zweiten Tag maſſiert werden mußte, und um einen vierjährigen Knaben, der— die Folge eines Automobilunfalles— lange Zeit in Gipsverbänden ge⸗ legen hatte und orthopädiſch türnen mußte. Die„Praxis ſah alſo ſchon ganz nett aus, jedenfalls gab es bereits ge⸗ nug Arbeit, und wenn alles einigermaßen gut ging, würde es bald noch lebendiger im Hauſe zugehen. Der Brief an die Fürſtin war bereits am Donnerstag abend mit dem franzöſiſchen Vermerk zurückgekommen, daß die Adreſſatin unbekannt verzogen ſei. Hanni war zuerſt enttäuſcht. Dann legte ſie den Brief in den Schreibtiſch. Auf dieſe Weiſe war eben nichts zu erfahren. Knauer rief täglich an. Er hatte zerknirſcht eingeſtan⸗ den, in punkto Lores Zugeſtändnis gelogen zu haben, aber da es ſich um eine Notlüge gehandelt habe, plädierte er für ſich ſelbſt auf Freiſprechung, die ihm dann auch zuteil wurde. Am Sonntag ſtand pünktlich um acht Uhr ein licht⸗ grau lackiertes Kabriolet vor dem Hauſe⸗ Man fuhr nach Wannſee, wo die Jacht bei den Riedelermädchen uneinge⸗ ſchränkte Begeiſterung auslöſte, und fuhr los. 2 Fortſetzung folgt 3; ſie ſind das einzig Lebendige inmitten dfeſer ausge⸗ f a begegnete er in F. auf de Das Geheimnis einer toten Stadt ſorbelen Seu ce eme beer ange, rer aner Ferſon mit einem, Jahniche um ben Po Ungeheure Vorräte vom Eis konſerviert.— Das Inſekten⸗ Unten am Strande ſteht ein mächtiger Verladekran. 511 8 1 i 9 75 n e zug er ſo⸗ hulver war hier überflüſſig.— Die arktiſche Marmorküſte[ Von ihm al führen Schienen zu einem kleinen Stein⸗. 2 15 e e e 975 erſtaunte Frau war ein Bluff. bruch. Einige herumliegende Marmorblöcke laſſen uns e n 785 ſie ihm denn dafür ſchuldig ſei, Im Sommer arbeitete eine deutſche Expedition[vermuten, daß die ganze ſo großzügig angelegte Siedlung äche e er und ſag 8 N l 1 einige Wochen auf Spitzbergen, um geologiſche, zob⸗ dazu dienen ſollte, Spitzbergens Reichtum an Marmor„Oh, nein, das tue ich nur zu meinem Vergnügen.“ 19 7 f i z eben. M iſt offenbar nicht weit gekommen; der Als er ſpäter nach Ameri. f logiſche und geographiſche Studien zu betreiben. zu heben ieee offendar nicht weit geko f Als er ſpäter nach Amerika auswanderte und ſich in Eine Erpeditionsgruppe geriet bei ihren Forſchun. Vorrat von vielen Tauſenden von Iynamitpatronen, die[Baltimore niederließ, verſchaffte er ſich ſogar den Doktor⸗ gen an der ſogenannten Königsbucht in eine ſeltſame in einem offenen Bretterberſchlag untergebracht ſind, ſcheint titel. Als ihn dort einmal ein Landsmann aus ſeiner Hei ⸗ Stadt, von der ein Expeditionsteilnehmer Merkwür⸗ gar nicht angebraucht jure det n heininis volle Sied malſtadt beſuchte, hatte der gelehrte Doktor gerade ein diges zu berichten weiß n lung kann nur ganz kurze Zeit bewohnt geweſen ſein. griechiſches Buch vor ſich, hielt es aber verkehrt in der des zu berichten weiß. a FTT Zwei Fragen ſind es vor allem, die wir uns ſtellen, bis] Hand. 2 Ende Auguſt beendeten wir unſere Meſſungsarbeiten wir zum Boot zurückkehren: Wann wurde die Siedlung 8 9 3 j 0 e a„ f 5 n.. wurde 5 9 Aber, lieber Doktor“, ſagte der Beſu r habt in der Croßbah und mußten die Rückfahrt nach Nyaleſund gebaut, und weshalb verließ man ſie wieder, bevor noch das Buch verkehrt in der Haag 4 ſuch,„Ihr habt ja gutreten, wo ſich das Hauptlager der Erpepition befand.] die Maſchinen ſtanden„Ach“ ſagte Friedrich,„das macht nichts, die Leut FBF 5 517 cke tiefe 82 7 898 5. 2 f n 5 Wir fahren durch weite Torbogen und blicken in Falz Eine Woche nach dieſem Erlebnis hören wir von den 7 1 3 5 rte!„ ich bend 6 5 eute ſchwarze Grotten. Die Felſen beſtehen, wie wir uns bald Leitern der norwegiſchen Kohleng rn 5 Si e ennen das ebenſowenig wie ich, aber die haben och gleich Hwarz 01 n Meere glattpoltertem Leitern der norwegiſchen Kohlengrube auf Spitzbergen einen beſſeren Reſpekt vor meinen Kenntniſſen, wenn ſ überzeugen können, aus reinem, vom Meere g i näheres über das Schickſal der„Toten Stadt“ dieſe b Buch b 15 7 0 Brit U E Marmor. Wir finden alle nur denkbaren Farbtöne vor: Als die finanziellen Erfolge der vor etwa drei Jahr⸗ dieſe bunten Buchſtaben ſehen. rüggemann. rau, bläulich, rötlich, gelblich, dazu meiſt ein zartes 0 zehnten in Betrieb genommenen Kohlengruben in Europa Adernetz. Wohl eine Stunde lang fahren wir an der bekannt wurden, wurde auch dieſe Geſellſchaft mit dem küſte entlang. ie 11 8 2 9 ſtolzen Ramen ins Leben gerufen; ihre Teilhaber hörten Nundfunk⸗ Programme der Nähe des Polarkreiſes?— Wir können es kaum faſſen. von gewaltigen Gold- und Silberlagerſtätten, die auf Reichsſender Stuttgart: Wir landen in einer der vielen kleinen Buchten und Spitzbergen entdeckt ſein ſollten und deren Ausbeutung heben unſer Boot auf eine höher gelegene Felsſtufe. Auf noch größeren Gewinn verſprach als die Kohlenförderung. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Mummern: einem Pfahl befindet ſich ein Meſfingſchild mit der In⸗ Die Nachprüfung dieſer Nachrichten aus der fernen Arktis[6 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierungen, ſchrift:„Erſchloſſen durch die Nordpol⸗Forſchungsgeſell-⸗] war den an der Geſellſchaft Beteiligten natürlich nur[ Gymnaſtik, 6.30 Frühkonzert(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 ſchaft, London 1905.“ Durch dieſes Schild hat alſo die] ſchwer möglich, ſie opferten ihr Geld in der Hoffnung Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; genannte Geſellſchaft zu einer Zeit, da Spitzbergen noch auf den in Ausſicht geſtellten Gewinn, man ſtellte auch[8.30 Morgenmuſik; 9.30 Sendepause; 11.30 Volksmuſik; 12 von keinem Staat in Beſitz genommen war, ſich zum Eigen⸗ die Mittel zur Förderung des Marmors zur Verfügung,[ Mittagskonzert, 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittags ⸗ tümer über ein beſtimmtes Gebiet erklärt. Als wir noch. und erſt als die Marmorſtadt ſtand, erkannte man, daß konzert, 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sende⸗ ein kurzes Stück an der Küſte entlanggehen, bietet ſich uns die Güte des Marmors den koſtſpieligen Transport, der pauſe 16 Nachmittagskonzert; 18.30 Griff ins Heute; 19 plötzlich ein überraſchender Anblick: Im Innern einer ja auch nur während dreier Monate des Jahres vorge- Nachrichten, Neues vom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, beſonders tief ins Land einſchneidenden 5 ſtehen 1170 nommen werden konnte, niemals bezahlt machen würde. Sport; 24 Nachtkonzert. ein Dutzend Holzhäuſer, die in ihrer Kleinheit mit ihren Es zeigte ſich nämlich, daß das Geſtein ſtark mit Sprüngen 5 5 1 5 freundlichen Giebeln und niedlichen Fenſtern den Eindruck 5 198 ſo daß 1 f 0 5 5 Donnerstag, 24. Februar: l 0 man größere Marmorblöcke gar nicht; g 5 wecken, als ſtammten ſie aus einer Spielzeugſchachtel.] brechen konnte. Außerdem hatte man vergeſſen, daß 108 5 55. 1210 19.10 Die Inſchrift auf einem der Häuſer beweiſt uns, daß dieſe in Europa genügend Marmor finden kann und daß ſich der 80 0 2 9 55 mehr—— 1 25 7 1 Aben 95 eigenartige Siedlung ebenfalls von der Northern Explo⸗ Abbau ſelbſt dieſes europäiſchen Marmors oft nicht ren⸗ mat 5„„ Schallplatten; 5 Aabberlein 19 ration Company gebaut wurde. tiert. Nachdem nun die Marmorſiedlung einmal errichtet h 5 22.155 1 pom e 1155 eſſe 19385 2280 Wir gehen in eines der Häuſer hinein— die Tür war, ließ man ſie ſtehen, denn der Rücktransport der Häu⸗ 7 d 1 lee n e e ſſe 1938, 22. iſt nur leicht angelehnt— und finden einige dürftig, aber ſer und Maſchinen nach Europa hätte nur Geld gekoſtet.] Volkse und Anterhaltungsmuſik. ſauber eingerichtete Wohnräume mit e 121 505 55 Freitag, 25. Februar: Schränken und Oefen vor. Auf dem Tiſch ſtehen noch 1 10 llt und: 10.30 Jugend im Berc winter; Schüſſeln mit Speiſereſten. Auf dem Fensterbrett liegen Niederſächſiſcher Humor ene den and Kd 1080 9 5 1 10.45 Sendepauſe; 18 Walter von Molo lieſt; 18.15 Vier eine Tabakspfeife und ein Kartenſpiel, in einem Neben Der Doktor F. wollte in Kettenburg ein Rezept ſchrei— Oie von P ener: 5 8 ielt auf; 20.15 feif Lieder von Paul Graener; 19.15 Stuttgart ſpielt auf; raum ſtehen auf einem kleinen Wandſchrank Tüten mit ben, fand jedoch weder Papier noch Tinte. Er ſchrieb da⸗ Wolle mer ſe rolloſſe?! frohe Mannheimer Karnevalsſit⸗ Zucker, Mehl, Salz. Wir haben den Eindruck, als ob her, da die Sache dringend war, das Rezept mit Kreide zung, 21 Indianer— Rokoko Fantaſie— und Domino, die Bewohner des Haufes vor kurzer Zeit fortgegangen recht deutlich auf die Stubentür und befahl, dasſelbe von Maskeraden, 22 30 Unterhaltung und Tanz. ſeien und bald wiederkommen müßten. Ganz ähnlich dem Lehrer abſchreiben zu laſſen, ſobald der zurückkomme..—— 5 wie im erſten Haus ſieht es in den übrigen Gebäuden Da der Zuſtand des Kranken ſich verſchlimmerte, der Leh⸗ 8 Samslag, 256. Februar: 85 8 aus; auf einem der Oefen befindet ſich eine kleine Alumi⸗ rer aber immer noch nicht zurückkam, ſo nahm der Sohn„10 Wir werden ein Volk, Hörſzenen; 10.30 Sendepauſe; niumſchale mit einem Raſierpinſel. des Kranken die Stubentür und ging damit nach Viſſel⸗ 15 Heitere Klänge zum Wochenende; 16 Wie es euch gefällt: Hinter den Wohnhäuſern auf einer Anhöhe ſteht ein hövede zur Apotheke. 5 Tonbericht der Woche; 18.45 Skirweltmeiſterſchaften in langes Gebäude mit eingeſchlagenen Fenſterſcheiben. In„Ik heff hier een Rezept“, ſagte er. Lahtt: 19.15 Peter Kreuder ſpielt, Schallplatten: 19.30 wenigen Minuten haben wir es erreicht. Seine eine Hälfte Die großen deutſchen Meiſter: Wilhelm Buſch; 20 Leichtſinn iſt als Lebensmittelmagazin eingerichtet. Wir finden bis 3 7 0 5*„roy 5* r„ 2 5— 77 „Schön“, ſagte der Apotheker,„gebe Er's man her. heißt die Parole; 22.30 Unterhaltungs- und Tanzmuſik. „Ji ja, ji ja“, antwortete der Bauer,„ſo licht geit b ele ae eee dat man nich, denn mutt he erſt ſien Finſter apenmaken.“ Reichsſender Frankfurt a. M.: rungsmittel It ein weng aufgequollen, teilſpeiſe auch mit„Warüm denn dat?“ meinte der Apotheker, indem er Donnerstag, 24. Februar: Schimmel überzogen, der größte Teil aber iſt vollkommen das Fenſter öffnete und neugierig herausguckte. 11.50 Dem Groſchen hilft allen; 15 Was iſt gut?. friſch und genießbar. In rieſigen Kiſten entdecken wir Aber er fuhr erſchrocken zurück, als ihm der Bauer tapfer ein iſt gut, 15.15 Für unſere Kinder; 15.45 Allerlei Fiſchlonſerven aller Art, viele hundert an der Zahl. Eine nun plötzlich die Stubentür durchs Fenſter ſteckte, denn[vom Sport der Woche; 18.30 Der fröhliche Lautſprecher, Büchſe öffnen wir, überzeugen uns, daß auch ihr Inhalt ſolch ein Rezept hatte er noch nie geſehen. für die e 19.10 der Welt 22 8 Auen unverdorben iſt, und verzehren ihn als willkommenen Auf⸗ 1 Ur die Mainzer in aller Welt; 22. olks⸗ und Unterhal⸗ ſchnitt zu unſerem Brot. Eine andere große Kiſte ent Ein Lehrer der Heide erzählt:„In unſerer Gemeinde tungsmufik. hält Pakete mit Pulver gegen Ungeziefer. Zweifellos war war ein alter Bauer, der es ſich im Leben recht ſauer hatte Freitag, 25. Februar: die Geſellſchaft zwar ſehr um die Hygiene ihrer Angeſtell. werden laſſen. Keine Arbeit war ihm zu ſchiver geweſen, 10.30 Jugend im Bergwinter; 10.45 Froher Klang zur ten beſorgt, ſchien aber von den arktiſchen Lebensbedingun⸗ kein Weg zu weit. Früher aber, als er es erwartet hatte, Werkpauſe; 11.50 Erben ſind wir alle— alle werden wir gen wenig Ahnung zu haben, denn dem Ungeziefer be ſtellte ſich bei ihm der Rheumatismus ein, der mit der Zeit Ahnen ſein; 15.15 Mutter kurnt und ſpielt mit dem Kind; kommt die arktiſche Luft ſo wenig, daß es ſich auch ohne ſo ſchlimm wurde, daß er tatſächlich nicht mehr gehen 15.30 In einer modernen Großmolkeret; 15.45 Aus Kunſt dieſe Unmenge Streupulber nicht lange ſeines Daſeins konnte. Aber er ließ ſich dadurch ſeinen Humor nicht neh⸗ und Kultur; 18.30 Der fröhliche Lautſprecher, Schallplatten; ſreuen würde. Neben den Lebensmitteln ſteht eine große men. Als ich ihn einmal beſuchte und wir davon ſprachen, 19.10 Luſtiger Feierabend, 20 Unſer ewiger Wagner; 21 Dampfmaſchine, mit grüner Farbe ſchön angeſtrichen, mit wie flink er doch früher auf den Beinen geweſen war, ſagte Werke von Mar Reger; 22.30 Nachtmuſik roten Zierſtreifen verſehen, zum Teil noch in Bretterver⸗ er, verſchmitzt lachend: 5 a kleidung. An den großen Keſſeln lehnen die noch ſorg— 5 1 5 E it mien Been nich harr, dennſo wull Samstag, 26. Februac 5 fältig verpackten Schwungräder. Auch der am Boden lie⸗ il panda ol woll 0 c lopen.“ 0 0 ö 11.40 Deutſche Scholle; 15 Charakter und Leiſtung ent⸗ gende Schornſtein hat offenſichtlich niemals ſeinen Zweck 8 9 155 ſcheiden; anſchließend: Gloſſe des Alltags; 15.30 Launen gro⸗ erfüllt. Alles ſieht aus, als ob es eben erſt ausgeladen wäre„ 8 5 N ßer Muſiker; 16 Zwei Stunden im Rhythmus der Freuden; und in allernächſter Zeit montiert werden ſollte. Zwiſchen Friedrich Toſt war Heilkundiger in einem hannover⸗ 1.30 Ein halbes Stündchen mit Otto Reutter, Schallplatten; den Maſchinenteilen haben ſich Seeſtrandläufer ihr Neſt ge⸗ ſchen Städtchen. Er hatte eine wahre Freude am Aus⸗ 19.10 Schön iſt's bei den Soldaten; 20 Großes Konzert: emengen Zwilling ist ſo groß, daß nicht nur a reif dei einem beten tümatiſchen Verhaltniſſen erzogen werden und Krank⸗ Kreuz und Quer Freunde und Bekannte, ſondern ſogar die Eltern mitunter heiten durchmachen die die Drüſen⸗Tätigkeit in irgendeiner nicht in der Lage ſind, die Kinder voneinander zu unter⸗ Jorm beeinfluſſen. Die Entdeckung der Zwillingsſchweſtern Heitere und ernſte Zwillingsgeſchichten— Scheinbar der ſcheiden. Manche Mutter von Zwillingen mußte ihren Guſti und Friedel Seſvel iſt inſofern für die Forſchung von gleiche Tänzer— Zweimal die Haare geſchnitten— Der Sprößlingen Armbänder mit kleinen Namensſchildern um⸗ größtem Intereſſe, als man wirklich keinen Unterſchied zwi⸗ Zwillingsbruder kaſſierte die Lebensverſicherung. binden, um nachher ſagen zu können, wer nun wirklich der ſchen beiden fand als eine Größendifferenz von genau In Liverpool und Blackburn haben zwei Zwillings⸗ Fritz und wer der Franz ſei Es hat Maler gegeben die fünf Millimetern. brüder und zwei Zwillingsſchweſtern ohne voneinander zu nicht merkten, wenn der Zwillingsbruder oder die Zwil⸗ Eine Zwillingsgeſchichte mit kriminellem Einſchlag wird wiſſen, auf den gleichen Tag ihre Hochzeit angeſetzt und ge⸗ lingsſchweſter kam, um an Stelle des„Originals“ für das aus Warſchau berichtet. Seit vielen Jahren waren die pol⸗ ltict, In Italien ſind zwei Zwillingsbrüder zur gleichen herzuſtellende Porkrät zu ſihen Aufdeinem Ball kante eine niſchen Lebensverſicherungen angewieſen worden, bei allen Zeit in einem Abſtand von 40 Kilometern an einem Herz⸗ junge Dame ſcheinbar immer mit demſelben Herrn. In 0 größte Vorſicht walten zu laſſen, in den letzten ſchlag geſtorben ohne daß der eine vom Ableben des ande⸗ Wirklichkeit aber wechſelten ſich zwei Zwillingsbrüder ab, 1552 Jahren aber war man auf keinen verdächtigen Fall ge⸗ ren hatte wiſſen können. In Wien hat man bei einer Un⸗ weil ſie beide keine guten Tänzer waren und der„Favorit“ toßen. Nun aber iſt ein Verſicherungsbetrug aufgedeckt terſuchung der Zwillingsſchweſtern Seſvel feſtgeſtellt daß ſonſt nicht hätte Schritt halten können mit der Tanzwut der worden, der in ſeiner Art einzi artig iſt Vor mehreren beide mikrofkopiſch enau die gleichen Ohrmuſcheln haben jungen Dame. Jahren ſchloß ein gewiſſer Alexander Sochacki eine Lebens⸗ und auch die Unterschiede der Fingerabdrücke ſo minimal Aber man hat nicht nur äußerlich Gleichheit bei ein⸗ verſicherung über 50000 Zloty ab. Er hatte einen Zwil⸗ ind, daß ſelbſt die beſten Experten zum erſten Mal in rer eiligen Zwillingen feſtgeſtellt, ſondern auch Gleichheit im lingsbruder Kaſimir, der nicht ſo ſehr an die Zukunft dachte, 3 ugeben müſſen, daß es Menſchen mit gleichen Fin⸗ Charakter. Beide Typen konnten über den gleichen Gegen⸗ ſondern ſein Geld nach Kräften aufzehrte; außerdem nahm erabdrücken gibt. Dies ſind einige kleine überraſchende ſtand in Wut geraten, beide ließen ihren Zorn ſelbft auf ex ſich bald eine hübſche Frau Vielleicht hatte er von ſeinem Lat achen aus der jüngſten Zwillingsforſchung. Die Wiſſen⸗ große Entfernung in der gleichen Weiſe aus. Man weiß Standpunkt aus recht, denn er ſtarb vor einigen Tagen als chf hat ſich dieſem Problem der Erforſchung der Gleich⸗ 5 B. von zwei ſchottiſchen Zwillingsbrüdern, von denen verhältnismäßig funger Mann. Da er immerhin der Zwil⸗ 920 einiger Zwillinge ſeit einigen Jahren mit beſonderem er eine in London und der andere in Aberdeen wohnte. lingsbruder Alexanders war, wurde dieſer Bruder zuerſt Eifer angenommen, da man für die Erblehre aus den Er- daß ſie am gleichen Tag in London bzw. in Aberdeen in benachrichtigt. ls Alexander ſeinen toten Bruder aufge⸗ gebniſſen wichtige Schlüſſe jehen zu können hofft. In Wien einem Kaufhaus das gleiche Teeſervice kauften, um es ihrer bahrt im Sarg liegen ſah, kam ihm eine geniale Idee. Er arbeitet das Anthropologiſche Inſtitut der Universität in Mutter zum Geburtstag zu ſchicken. Von Zufall kann dabei ſchaffte den Sarg in ſeine. und trat bei der Witwe dieſem Sinne. Beſ Berlin wurde in Dahlem ein beſonderes nicht die Rede ſein, die Zwillingsbrüder wiſſen das am ſeines Bruders Kaſimir die Rolle des Ehegatten an. Mit orſchungs⸗Inſtitut mit denſelben Zielen eingerichtet. In allerbeſten. Nicht umfonſt ſchrieb 3. B. ein Zwilling ſeinem Hinblick auf die Verſicherung von 50 000 Zloty, die für den aris, in Bonn in Newyork und Sidney— überall in⸗ Bruder von Wien nach Paris:„Ich habe augenblicklich ſehr angeblich toten Alexander kaſſiert wurden, war die Witwe tereſſtert man ſich mehr und mehr für die körperlichen und ſchwere rheumatiſche Schmerzen. Ich denke, Du wirſt zur⸗ mit der vertauſchten Rolle einverſtanden. Auf dem Fried⸗ leeliſchen Rätſel, die uns jene Menſchen aufgeben, die durch zeit vom gleichen Uebel geplagt ſein.“— Und wirklich hatte hof wurde dem angeblich toten Alexander ein ſchöner Lei⸗ eine noch nicht erforſchte Laune der Natur aus einem ein⸗ der Bruder in Paris zur nämlichen Zeit ſehr ſchwer unter e geſetzt, während offiziell Kaſimir weiterlebte. Die zigen cee Ei hervorgingen. Rheuma zu leiden. ache war ſo fein eingefädelt, daß keinerlei Schwierigkeiten Dieſe eineiigen Zwillinge zeichne ſich dadurch aus, daß Aber wir haben bisher nur von der Aehnlichkeit, von der entſtanden Aber dann kamen die Komplikationen von un⸗ ie ſich zu 11 9 85 ich ſeeliſch 25 ewöhnlich ähneln Gleichheit der eineiigen Zwillinge geſprochen. Gibt es nicht[erwarteter Seite. Irgendwo in der 11 lebte ein dritter preſe 8 175 175 15 5 der St aof brenner 5 auch Unterſchiede? Die Mütter von ſoſchen Zwillingen halfen Wruder der 9 Alexander und Kaſimir. Er hieß 8 an uf 1 i 15 er beſitzt, erzühlte] ich zumeist damit, daß ſie das eine Kind vom anderen durch[ Wladislaw und ver üge über ein gutes Erinnerungsver⸗ 485 0 eee e Erlebnis- Ich ein vorhandenes Muttermal unterſchieden. denn derartige fuggen. Ale er deshalb einmal ſeinen Bruder Kasimir 1275 ähnelte meinem Bruder 5 ſehr⸗ daß wir ſehr häufig alle Muttermale treten an verſchiedenen Stellen auf Auch war ſuchen wollte, entdeckte er, daß ſein Bruder Alexander die 23 N b bis jetzt immer der Auffaſſung, daß die Fingerab. möglichen Scherze aus unſerer Aehnlichkeit ableiten konn⸗ 1 0 1 g, 5 di 9 i ten. Als meine 1 und die meines Bruders recht lang drücke und die Bildung der Ohrmuſchel ſowie die Geſtaltung mal dem Alexander hinten am 11 eine Narbe geſchlagen. 8 5 1 der Iris bei allen Menſchen alſo auch bei Zwillingen, un⸗ Gegenüber ſeinem Bruder glaubt lexander, die Wahrheit Haare e 9 50 1 und lerſchiedlich ſeien. Darauf baute ſich z. B. die ganze e Aber der 1 verlangte die sofortige meinen Bruten hinein, der meine Rolle ſpielte und dem Daktploſkopie auf, die miemals eine ſo ſchnelle Anerkennung 3 9 pon einem drittel der kaſſierten Lebens⸗ i f f i gefunden hätte, wenn die erſten„Verſuchs⸗Kaninchen“ fene perſicherung Als Alexander nicht wollte, lief bei der War⸗ 5 0 8 wen 15 ren beiden Zwillingsſchweſtern Sejvel aus Wien 1 wä⸗ chichle Poze ein monymer Brief ein, der die Kan Ge⸗ een ac ſich 79510 e ren. Denn zum erſten Mal hat man eine abſolute Gleichheit toten Kaſimir im Gefängni 9 8 itwe des die Haare abzuſchneiden. Erſt als ich dann ſpäter meinen der Fingerabdrücke und der Ohrmuſcheln bei dieſen beiden 0 115 e 555 85 1 uf dem. aber ver. Bruder im Geſchäft abholte, erkannte der Mann daß er[Mädchen 1 Freilich können auch eineiige Zwillinge Naaff 5 Soch l. amen Alexander Sochackl in den des guf unlere Aehnlichkeit bereingefallen war.“ Die Aehnlich. l auseinanderwachſen, dann nämlich., wenn ſie unter verſchie⸗ aſimir Sochacki. 1 .. 00 ⁵˙—˙.:) ̃— 8———————