Dezngspreis; Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte „Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Seruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto. Karlsruhe 78439. Anzeigenblatt ür M eim⸗Seckenheim und gebung. Vessündbiatt Für den Stadttel Athm.- Sechenbelm ages und Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 8. 1140. Die Deutſche Akademie der Luftfahrtforſchung hält am 1. März anläßlich des Jahrestages der Freiheit der deutſchen Luftfahrt eine Feſtſitzung ab. Durch Erlaß vom 24. Juli 1936 ordnete der Führer und Reichskanzler zur Zuſammenfaſſung der beſten geiſtigen Kräfte in i e e die Bildung der„Deut⸗ ſchen Akademie der Luftfahrtforſchung“ an mit dem Ziele. die Luftfahrtwiſſenſchaft und Technik zu vertiefen und ihr zur inneren Erneuerung immer wieder friſche Kräfte zu⸗ zuführen. In einem Erlaß vom gleichen Tage zeichnete der Präſident der Akademie, Reichsminiſter der Luftfahrt Her⸗ N Göring, die beſonderen Aufgaben der Akademie wie olgt auf: durch ihre Arbeit beizutragen zur Auswahl des wiſſen⸗ ſchaftlich⸗techniſchen Führertums, durch fortlaufende Prü⸗ fungen der wichtigſten Ergebniſſe der Luftfahrtforſchung, Luftfahrttechnik und allgemeine Technik den Maßſtab zu ſchaffen für die Beurteilung des jeweiligen techniſchen Standes der Luftfahrt und für die in der Zukunft liegen⸗ den Möglichkeiten. den beſten Kräften der allgemeinen Wiſſenſchaften und der geſamten Technik den Wiſſensſtand und die Bedürf⸗ niſſe der Luftfahrtforſchung nahezubringen und hieraus immer wieder neue Anregungen für die ſchöpferiſche Be⸗ tätigung zu gewinnen. „Die Akademie vereint, dem Wortlaut ihrer Satzung ge⸗ mäß, namhafte, auf dem Gebiete der Ingenieur⸗ und N. turwiſſenſchaften im Dienſte der Luftfahrtforſchung tätige Gelehrte und Ingenieure, um in Gemeinſchaftsarbeit die wiſſenſchaftlichen Grundlagen der Luftfahrt zu erweitern und die praktiſche Anwendung der gewonnenen Erkenntniſſe zu fördern. Am 21. Januar 1938 hat der Reichsminiſter der Luftfahrt, Generalfeldmarſchall Göring, ſeine Zuſtim⸗ mung zur Schaffung einer„Hermann⸗Göring⸗Denkmünze“ gegeben, die an Perſönlichkeiten des In⸗ und Auslandes verliehen wird, die durch grundlegende wiſſenſchaftliche Ar⸗ beit oder durch bahnbrechende Pionierleiſtung der Weiter⸗ entwicklung der Luftfahrt maßgebend die Richtung gewieſen haben. 5 „Nach dem gegenwärtigen Stande umfaßt die Akademie 40 ordentliche und 45 korreſpondierende deutſche Mitglie⸗ der, ſämtlich Männer, die auf dem Gebiet der Luftfahrt⸗ wiſſenſchaft und Technik, der Naturwiſſenſchaft, der Luft⸗ fahrtmedizin, der Geophyſik und Mathematik in vorderſter Reihe ſtehen. Daß die junge Akademie, die erſte, die die Technik in akademiſchem Sinne betreut, auch ihrer weiteren Aufgabe gerecht wird, freundſchaftliche und enge Bezie⸗ hungen zur Luftfahrt anderer Länder zu unterhalten, geht aus der Tatſache hervor, daß ſie zu korreſpondierenden Mit⸗ gliedern zurzeit 7 Engländer, 8 Italiener, 1 Schweden und 6 Amerikaner zählt, Gelehrte und Luftſachverſtändige von internationalem Ruf, wie beiſpielsweiſe David Randall Pye, Leiter der Luftfahrtforſchung im britiſchen Luftfahrt⸗ miniſterium, Gianni Caproni, Generaldirektor der S. A. Caproni(Aeroplani) in Mailand, und George William Le⸗ wis, Direktor der National Adviſory Committee for Aero⸗ nautics in Waſhington. Die Deutſche Akademie der Luftfahrtforſchung iſt orga⸗ niſatoriſch völlig unabhängig, aber mit der Lilienthal⸗Ge⸗ ſellſchaft für Luftfahrtforſchung durch das gemeinſame Ar⸗ beitsgebiet ſtark verbunden. Die Akademie ſoll, wie der Reichsminiſter der Luftfahrt in ſeiner Eröffnungsanſprache am 16. April 1937 erklärte, aber doch gemeinſam mit ihnen um den Fortſchritt in der Luft ringen. Die Größe der ihr eſtellten Aufgaben umfaßt nicht die Arbeit von Jahren, ondern umſpannt Ziele, die höchſter Anſtrengungen für Jahrzehnte und Jahrhunderte wert iſt. Göring ſpricht zum„Tag der Luftwaffe“ Der Deutſchlandſender überträgt am heutigen Dienstag, den 1. März, von 12 bis 12.45 Uhr die Feierlich⸗ keit vom„Tag der 1 in Berlin mit der Anſprache des Generalfeldmarſchalls Göring. Der Staatsſekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, wird, wie wir bereits an anderer Stelle meldeten, die Grundſteinlegung der Reichsluftſchutzſchule in Berlin⸗Wannſee vornehmen. Die neue Reichsluftſchutzſchule — die bereits vorhandene genügte räumlich den geſtiegenen Anſprüchen nicht mehr— iſt die Zentralſtelle der geſam⸗ ten Ausbildung des Reichsluftſchutzbundes. In etwa zwei Wochen dauernden Lehrgängen wird hier den höheren Führern und den leitenden Ausbildern aus dem geſamten Reichsgebiet das notwendige Wiſſen durch praktiſchen und theoretiſchen Unterricht vermittelt. i Deutſcher Tag in Linz Seyß-Inquart wird ſprechen. Wien, 28. Febr. Wie verlautet, wird das Volkspolitiſche Referat der Landesleitung der Vaterländiſchen Front Ober⸗ österreichs am kommenden Sonntag in Linz einen„Deut⸗ ſchen Tag“ veranſtalten. Dieſer ſoll im Zeichen des inne⸗ ren Verſöhnungswerks und der iederherſtellung natürli⸗ cher freundſchaftlicher Beziehungen zum Deutſchen Reich ſtehen. Bei der Kundgebung werden u. a. Innenminiſter Seyß⸗Inquart und der volkspolitiſche Referent für Ober⸗ öſterreich Ingenieur Breitendaler ſprechen.„Für Frieden. —— und Brot“ wird die Parole der Kundgebung ſein. Zu der Veranſtaltung, die um 10 Uhr vormittags in der Linzer 5 ſtattfindet, werden aus ganz Ober⸗ öſterreich Teilnehmer erwartet. . Da Belgien Dienstag, den 1. März 1938 c Achkkägiger Aufenkhalt in Italien in der erſten Maihälfte. Beſuch von Rom, Florenz und Neapel. 2 Berlin, 1. März. Der Beſuch des Führers und Reichskanzlers in Italien wird in der erſten Hälfte des Monats Mai ſtattfinden. Der Führer und Reichskanzler wird während ſeines etwa acht⸗ tägigen Aufenthalts in Italien Rom, Florenz und Neapel beſuchen. In Rom wird er im Quirinal Wohnung nehmen. Das reichhaltige Jeſtprogramm ſieht u. a. eine Flot⸗ tenſchau, eine Parade der Wehrmacht, Vorführungen der Land- und Luftſtreitkräfte ſowie drei große Veranſtalkun⸗ gen der Nationalen Faſchiſtiſchen Partei zu Ehren des Führers und Reichskanzlers vor. Eine Erklärung Janſons Belgiens Außen⸗ und Innenpolitik. Brüſſel, 1. März. Der belgiſche Miniſterpräſident Janſon gab anläß⸗ lich einer Veranſtaltung des Verbandes der ausländiſchen Preſſe eine Erklärung über die belgiſche Innen⸗ und Außenpolitik ab. Belgien wolle im gegenwärtig beunruhi⸗ genden Zuſtand Europas der Unabhängigkeitspolitik treu bleiben, die König Leopold im Oktober 1936 mit Zuſtim⸗ mung der Regierung verkündet habe. Dieſe Politik könne verfolgt werden, ohne„geheiligte Erinnerungen“ an die Vergangenheit zu vergeſſen und ohne Verwandtſchaften zu leugnen, deren Grenzen und Verpflichtungen übrigens 7 keinerlei politiſchen Vertrag feſtgelegt werden könn⸗ en. Die Genfer Liga habe die Hoffnungen, die man in ſie ſetzte, 1 verwirklicht. Dennoch wolle Belgien Genf treu bleiben. Der größte Teil der belgiſchen Oeffentlichkeit wün⸗ ſche die Wiederaufnahme normaler Veziehungen zu Ita⸗ lien. Der augenblickliche Uebergangszuſtand, der auch eine Gefährdung der belgiſch⸗italieniſchen Handelsbeziehungen mit ſich bringen könne, dürfe nicht mehr länger andauern. fire, bei einem etwaigen europäiſchen Kon⸗ ch in Rom nicht genügend vertreten zu ſein, behalte es ich vor, zu gegebener Zeit ſeine Maßnahmen zu treffen. Zur Innenpolitik übergehend, ſagte Janſon, daß die Re⸗ gierung beſonders im Hinblick auf die Finanzlage gewiſſen Schwierigkeiten gegenüberſtehe. Die induſtrielle Kriſe habe u. a. einen beträchtlichen Rückgang der Steuereinnahmen zur Folge gehabt. Die Regierung müſſe der Bevölkerung neue Steuern auferlegen. Schließlich wandte ſich Janſon gegen die Beſchuldigung, daß ſeine Regierung der marxiſtiſchen Seite zuneige. Er werde weder nach rechts noch nach links abweichen. Zum Schluß trat er den Gerüch⸗ ten entgegen, daß ſein Kabinett bedroht ſei. Chamberlein und die Oppoſition Unkerhausausſprache über die Außenpolilik. London, 1. März. Auf Wunſch der Oppoſition erklärte ſich Chamberlain zamit einverſtanden, am Montagabend im Anſchluß an die Tagesordnung eine Ausſprache über die Ernennung des neuen Außenminiſters und die Außenpolitik der Regierung im Unterhaus zuzulaſſen. Der Labour⸗Abgeordnete Benn fragte, ob die italieni⸗ Js Regierung irgendwann eine Beteiligung an der Ver⸗ eidigung des Suez⸗Kanals gefordert habe. Chamber⸗ lain antwortete, daß ſeit 1922 von Seiten der italieniſchen Regierung eine derartige Anfrage nicht eingegangen fei. Ein neuer Theaterprozeß 21 geſtürzte Sowjetgrößen angeklagt. Soeben wird ein neuer ſenſakioneller Hochverrakspro⸗ zeß gegen Bucharin, Rykow, Jagoda, Kreſtinfki, Rakowſti, Roſenholz und fünfzehn frühere hohe Parkeifunktionäre an⸗ gekündigt. Hierzu wird eine amtliche Verlautbarung ausgegeben, derzufolge das Innenkommiſſariat und die GPU nunmehr die Unterſuchung gegen eine neue Verſchwörergruppe des ſog.„rechtsoppoſitionellen trotzkiſtiſchen Blocks“ beendet ha⸗ ben. Des Hoch- und Landesverrats ſeien angeklagt: Bucha⸗ rin, früheres Mitglied des Politbüros der bolſchewiſtiſchen Partei und erſter Präſident der Komintern, Rykow, frühe⸗ rer Vorſitzender des Rates der Volkskommiſſariate der Sowjetunſon und ſpäterer Volkskommiſſar für Poſt⸗ und Telegraph, Jagoda, bis 1936„Innenkommiſſar“(GPll⸗ Chef) und dann bis zu ſe ler Verhaftung im April 1937 Poſtkommiſſar, Kreſtinſki, bis 1937 erſter Stellvertreter des Außenkommiſſars, dann ſtellvertretender Juſtizkommiſſar, Iwanow, bis 1937 Volkskommiſſar für Holzinduſtrie, Tſchernow, bis 1937 Volkskommiſſar für ee 8 Grinko, bis 1937 b Aer für die Finanzen, Beſſe⸗ now, bis 1936 erſter Botſchaftsrat an der Sowjetbotſchaft in Berlin, Rakowſki, bekannter Trotzkiſt, 12 5 Vorſitzen⸗ der des Rates der Volkskommiſſare in der Ukraine, ab 1923 Botſchafter in London, 1925 bis 1927 in Paris. Roſenholz, bis 1937 ee e eee Selenſti, früher Sekre⸗ tär der Bolſchewiſtiſchen Partei Sowjetmittelaſiens Ikra⸗ now. früher Präſident des Rates der Volkskommiſſare in Tataren⸗Sowjetrepublik, Scharangowitſch, igen General⸗ 118 der n e Partei Weißrußlands, ferner ie Aerzte Lewin, Chef des Kreml⸗Kranken uſes, Kaſa⸗ kow. Suͤbarew, Bulanow. Meximow, Krjutſchkow ſowie Winoaradom. 5 N Adolf Hitlers Italienbeſuch c Nr. 50 Auf„Anweiſung der Spionagedienſte ausländiſcher Staaten“, heißt es in der Mitteilung, habe die genannte Gruppe ſich organiſiert. um„Spionage zugunſten ausländi⸗ ſcher Staaten zu treiben ſowie Schädlingsarbeit, Sabotage und Terror auszuüben, die Militärmacht der Sowjetunion zu untergraben, einen militäriſchen Ueberfall dieſer Staa⸗ ten auf die Sowjetunion, die Niederlage der Sowjetunion, die Zerſtückelung der Sowjetunion, die Abtrennung der Ukraine, Weißrußlands, der mittelaſiatiſchen Sowjetrepu⸗ bliken, Georgiens, Aſerbeidſchans und ſchließlich den Sturz der Sowjetregierung herbeizuführen ſowie die Wiederher⸗ ſtellung des Kapitalismus und der Macht der Bourgeoiſie zu verwirklichen“. Der„Oppoſitionelle trotzkiſtiſche Block“ werde, wie das Kommuniqué, offenbar in dem Beſtreben, möglichſt viele Fliegen mit einem Schlage zu erledigen, bemerkt, nicht nur von den unterirdiſchen Gruppen der Trotzkiſten und der „Rechtsoppoſitionellen“, ſondern auch von Sinowjew⸗An⸗ hängern, Menſchewiſten, Sozialrevolutionären und bour⸗ geoiſen Nationaliſten aus faſt allen Sowjetrepubliken 9e. bildet. Der„Block“ habe alle ſeine Hoffnungen auf die„be⸗ waffnete Unterſtützung“ ausländiſcher Angreifer geſetzt und ihnen dafür einzelne Länder der Sowjekunion als Beute verſprochen. Natürlich wird von neuem Trotzki als Hauptanſtifter der Verſchwörung genannt. Trotzki ſei, ſo wird nebenbei be⸗ merkt, ſchon im Jahre 1921() mit einer und im Jahre 1926 mit einer zweiten ausländiſchen Spionageorganiſation in Verbindung geſtanden. Was die angebliche terroriſtiſche Tätigkeit der Ange⸗ klagten anbelangt, ſo hätten dieſe, wie nunmehr„erwie⸗ ſen“ ſei bereits den früheren Leiter der Staatsplankom⸗ miſſion, Kuibyſchew, der im Jahre 1935 geſtorben iſt, den früheren GPll⸗Chef Menſchinſki ſowie den Dichter Maxim Gorki ermordet, und zwar mit Hilfe der gleichfalls zu der Verſchwörung gehörenden Aerzte Le⸗ win, Kaſakow. Winogradow und Pletnjow. Natürlich wird den Angeklagten auch von neuem der Mord an Kirow in die Schuhe geſchoben. Weiter habe die Unterſuchung erwie⸗ ſen, daß Bucharin und Trotzki bereits im Jahre 1918 eine Verſchwörung angezettelt hätten mit dem Ziel, Stalin und den damaligen Präſidenten des Zentralvollzugsausſchuſſes Swerdlow„zu verhaften und zu ermorden“. Der Theaterprozeß gegen die genannten 21 Angeklag⸗ ten oll am 2. März vor dem Milikärgericht in Moskau be⸗ ginnen. . Es handelt ſich bei den neuen Opfern der GPU um ehemalige„Größen“ des Bolſchewikenſtaates. So war Ry⸗ ko w zu Lenins Zeit ſogar Vorſitzender des Rates der Volkskommiſſare. Er fiel bei Stalin in Ungnade, wurde zum Poſtminiſter degradiert und dürfte jetzt ſeine Laufbahn un⸗ ter dem Beil des Henkers beſchließen. Bucharin war zu⸗ letzt Chefredakteur der„Isweſtija“. GPU⸗Chef Jagoda hat ſich mit Blut eingetragen in die Geſchichte der un⸗ menſchlichſten Greuel als der Henker des ruſſiſchen Volkes. Kreſtinſki, ehemals Botſchafter in Berlin, war nach⸗ her ſtellvertretender Außenkommiſſar. Rakowſki war mie in London, Roſenholz Außenhandelskom⸗ miſſar. Der Verrat General Skoblins Senſationelle Angaben des„Matin“. Paris, 28. Febr. Der Unterſuchungsrichter in der Ver⸗ chleppungsangelegenheit des weißruſſiſchen Generals Mil⸗ ler, der bekanntlich am 22. September vergangenen Jahres ſpurlos verſchwunden iſt, ſetzte die Zeugenvernehmung fort, nachdem die Unterſuchung in den letzten Wochen zu der einwandfreien Feſtſtellung geführt hat, daß die Sowjet⸗ regierung bezw. die GPU die Urheber dieſer Verſchleppung ſind. Der„Matin“ macht in ſenſationeller Aufmachung nähere Angaben über die bisher feſtgeſtellten Tatſachen. Das Blatt weiſt darauf hin, daß General Skoblin, der ſeit der Verſchleppung des Generals Miller ebenfalls ver⸗ ſchwunden iſt, das ausführende Organ der GPli geweſen ſei. Als Chef der ſogenannten„äußeren Linie“, einer weiß⸗ ft Organiſation in Paris, deren Aufgabe darin be⸗ and, Beobachter nach Sowfetrußland zu ſchicken, um ſich über die politiſche und wirtſchaftliche Lage zu un⸗ terrichten und den Widerſtand gegen das Sowjetregime Er . arbeitete er Hand in Hand mit Moskau. Er teilte der GPll jeweils die Entſendung eines Beobachters mit, ſo daß 15 Leute beim Betreten ſowjetruſſiſchen Bo⸗ dens ſofort verhaftet werden konnten. Mehr als 10 ſolcher Beobachter ſeien ſpurlos verſchwunden und es unterliege keinem Zweifel, daß ſie nicht mehr unter den Lebenden wei⸗ len. Die Tätigkeit Skoblins habe in weißruſſiſchen Kreiſen nach und nach Mißtrauen erregt. Das veranlaßte General Miller, keine weiteren Agenten mehr nach Sowjetrußland zu ſenden. Skoblin lief dadurch Gefahr, bei der GPU in Ungnade zu fallen. Hierauf ſei ſein Plan zurückzuführen, General Miller zu entführen, um ſich ſelbſt an die Spitze der Weißruſſen in Paris zu ſtellen, um ſeine Spionagetätigkeit fortſetzen zu können. Die Unterſuchung habe ferner ergeben, daß der ſowjetruſſiſche Dampfer„Marja Uljanowa“, an deſſen Bord General Miller wahrſcheinlich entführt wurde, den Hafen von Le em verlaſſen habe, nachdem der Pariſer Kraftwagen au Hafengelände eingetroffen ſei, der Stunden vorher an dem Orte geſehen worden ſei, an den Skoblin General Miller hinbeſtellt hätte. Der Matin“ wen⸗ det ſich energiſch gegen dieſes abenteuerliche Verbrechertur der GPl auf franzöſiſchem Boden und ſtellt feſt, Moskau keine Grenzen kenne, wenn es ſich darum zu morden. 5 8 1 ee e Beſchlüſſe der Balkanentente Die Anerkennung des Imperiums. Ankara, 28. Februar. Ueber die Tagung des ſtändigen Rates der Balkan⸗ Entente in Ankara wurde eine amtliche Verlautbarung be⸗ kanntgegeben, die zunächſt in der üblichen Weiſe feſtſtellt, daß die Beſprechungen eine vollkommene Uebereinſtim⸗ mung in allen Fragen der allgemeinen Politik ergeben 59 und daß die Balkan⸗Entente ihren bisherigen reundſchaften und Verpflichtungen treu bleiben werde. Einen breiten Raum nahm in den Beſprechungen die Mittelmeerfrage ein Dabei wird betont, daß die Länder der Balkan⸗Entente übereinſtimmend der Meinung ſind, eine Politik der guten Beziehungen und der Zuſam⸗ menarbeit mit jeder der Hauptmächte des Mittelmeerge⸗ biets, alſo ſowohl mit England als auch mit Frankreich und Italien, zu verfolgen In der Frage der Anerkennung des italieniſchen Imperiums wurde zur Kenntnis genom- men, daß Jugoſlawien bereits einen neuen Geſandten beim König und Kaiſer von Aethiopien akkreditiert hat und daß Rumänien das gleiche beſchloſſen hat. Der Rat der Balkan⸗Entente iſt daher zu der Anſicht gekommen, daß Griechenland und die Türkei ihre Haltung in der äthiopiſchen Frage ihren freundſchaftlichen Beziehungen zu Italien anpaſſen müßten.— Der Rat hat ferner die Be⸗ ſchlüſſe der letzten Wirtſchaftstagung in Athen ratifiziert. Ferner hat der Rat beſchloſſen, ſeine Politik der Nicht⸗ einmiſchung in die ſpaniſchen Angelegenheiten aufrecht zu erhalten. Er hat es den Mitgliedern der Balkan⸗Entente freigeſtellt, zur Wahrung wirtſchaftlicher Intereſſen Agen⸗ ten nach Nationalſpanien zu entſenden. Die beiden nächſten Tagungen ſollen im September 1938 in Genf und Ende Februar 1939 in Bukareſt ſtattfinden. 0 5 s Konflikt um die Arbeits geſetze Der franzöſiſche Senat erhebt Einſpruch. Paris, 28. Februar. Nachdem die Ausſprache über die franzöſiſche Außen⸗ politik in der Nacht zum Sonntag in der Kammer abge⸗ ſchloſſen wurde, beginnt die neue Woche ſich wieder mehr den innerpolitiſchen Problemen zuzuwenden. Die Senats⸗ ſitzung am Sonntagnachmittag und ⸗abend iſt keineswegs ſo glatt verlaufen, wie es auf den erſten Blick ſchien. Trotz der deutlichen Stellungnahme Chautemps, der darauf hinwies, daß er bei einer Ablehnung des Arbeits⸗ ſtatuts durch den Senat entſchloſſen ſei, die Regierungs⸗ gewalt nicht länger als weitere 14 Tage in den Händen zu behalten, hat man ſich im Senat doch nicht dazu bereitge⸗ funden, die von der Kammer verabſchiedeten erſten beiden Arbeitsgeſetze in der gleichen Faſſung zu billigen. Die Aen⸗ derungen die der Senat wünſcht, ſcheinen zwiſchen beiden Häuſern einen ernſten Konflikt heraufbeſchwören zu ſol⸗ len, zumal in der Nacht zum 1. März in ganz Frankreich rund 7000 Kollektivarbeitsverkräge erlö⸗ ſchen und damit die brennenden Fragen auf ſozialem Gebiet wieder in ihrem ganzen Ernſt auf der Tagesord⸗ ordnung der Regierungstätigkeit Chautemps ſtehen. Die Streitfrage geht in erſter Linie dahin, ob eine Angleichung der Löhne an die Lebenshaltungskoſten ſchon bei einer 5prozentigen Steigerung oder erſt bei einer 10⸗ prozentigen Steigerung, wie der Senat es wünſcht, erfol⸗ gen ſoll und ob den ſtaatlich eingeſetzten Schlichtern in Zu⸗ kunft das Recht gewährt werden ſoll, genauen Einblick in die Wirtſchaftslage eines Werkes zu erhalten. Politiſcher Mord in der Kirche eiſtlicher während der Meſſe erſchoſſen. Poſen, 28. Febr. Ein ungeheuerliches Verbrechen krug ſich in Lubon, einem Vorort von Noſen, zu. Ein Kommu- niſt klökete während der Meſſe den Geiſtlichen Streich, der als entſchiedener Gegner des Kommunismus galt, durch mehrere Schüſſe vor dem Altar. Der Kirchendiener, der den Verbrecher feſtnehmen wollte, und ein Kind wurden eben⸗ falls durch Schüſſe verletzt. Der empörten Menge gelang es, den Verbrecher feſt⸗ zunehmen, der nur durch das Eingreifen der Polizei der Lynchjuſtiz entriſſen wurde. Nach den bisherigen Ermitt⸗ lungen ſoll die Ermordung des Geiſtlichen in der Nacht vorher von den Luboner Kommuniſten regelrecht beſchloſſen worden ſein. Die Polizei nahm zahlreiche Verhaftungen vor. —— dag la Roman von Bert Oehlmann. 30 Das konnte Schmidt natürlich auch nicht ſagen. Dazu war der Fall zu kompliziert. Aber er verſicherte, den Rah⸗ men ſeiner üblichen Honorarſätze nicht zu überſchreiten. „Ich gebe Ihnen ein Formular mit, Fräulein Riedeler, das Sie und Ihr Fräulein Schweſter bitte unterſchreiben wollen. Ohne Vollmacht Ihrerſeits wären mir die Hände gebunden. Nicht wahr, Sie ſenden mir das Schriftſtück Roch heute zurück? Gut. And nun hätte ich noch ein paar Fragen—“ Er machte ſich Notizen und gab ihr einige Unterweiſun⸗ gen. Wenn ſeine Arbeit von Erfolg begleitet ſein ſolle, wäre ihrerſeits ſtrengſtes Stillſchweigen erforderlich. Auch Doktor Knauer dürfe nicht erfahren, daß Ermittlungen an⸗ geſtellt würden. a „Aber das iſt doch ſelbſtverſtändlich!“ „Schön. Bei Gelegenheit werde ich Sie bitten, mir ein⸗ mal den Schmuck zu zeigen. Haben Sie ihn ſchon zur Bank gebracht?“ „Noch nicht.“ i „Dann erledigen Sie das noch heute And im übrigen werden Sie in aller Kürze von mir hören.“ Er begleitete ſeine Beſucherin zur Tür. „Noch einen kleinen Moment,“ lächelte er plötzlich.„Sie ſagten, daß der hagere Menſch Sie überwache. Haben Sie die Möglichkeit in Betracht gezogen, daß er Ihnen hierher gefolgt ſein könnte?“ 5 Nein, daran hatte Lore nicht gedacht. Sie erblaßte, ſo erſchrak ſie; Schmidt führte ſie zum geſchloſſenen Fenſter. „Schauen Sie durch die Gardine. Sehen Sie ihn? Viel⸗ 16 3 1 0 auf der anderen Straßenſeite. Nehmen Sie ſi eit.“ 8 a Lore ſah ihn nicht. 5 587 „Umſo beſſer,“ nickte Schmidt,„aber vorſichtshalber möchte ich Sie doch bitten, das Haus durch den zweiten Ausgang zu verlaſſen. Ich werde Ihnen den Weg zeigen, Sie kommen dann nicht auf die Leipziger, ſondern auf die Mauerſtraße.“ 5 5 Politiſches Allerlei Ein deutſcher Arzt überfallen Der Chefarzt des Paulun⸗Krankenhauſes in Schanghai von einem japaniſchen Soldaten angegriffen. Berlin, 1. März Der bekannte Krankenhauſes in Schanghai, amm Sonntag auf einem Spaziergang ſchen Soldaten überfallen und durch ein einem Dolchſtich am Auge verletzt. Dem ſchriftlichen Proteſt des deutſchen Generalkonſuls folgte am Montag das Bedauern, das im Namen der ja⸗ paniſchen Regierung durch Generalkonſul Okamoto und im Oberkommandos ul in Schanghai ausge⸗ japaniſchen Stellen haben geleitet und Beſtrafung des Chefarzt des Paulun⸗ Profeſſor Dr. Birt, wurde von einem japani⸗ en Fauſtſchlag und Hondo dem deutſchen Generalkonf ſprochen wurde. Die zuſtändigen eine Unterſuchung in die Wege Täters zugeſagt. Nach den bis Nachrichtenbüro Pirts nicht beeinträ herigen Nachrichten wird, dem Deutſchen olge, vorausſichtlich die Sehkraft Dr. chtigt werden. 85 81 4 Zwiſchenfall in Korea Wie das Haupkquarkier der japani⸗ n Armee in Korea bekannkgibt, haben 0 ruppen verbände, die ſich aus Kavallerie und Infanterie tenſetzten, die Nordoſtgrenze von Korea bei Keikoh ſowſekruſſiſche Obwohl der größte Teil des Verbandes am 26. Februar auf ſowjetruſſiſches Gebiet übertrat, ſeien kleinere Abtei⸗ lungen auf koreagniſchem Boden zurückgeblieben. ruſſiſche Kriegsflugzeuge hätten außerdem Grenze überflogen. Das japaniſche Hauptquartier habe die nötigen und entſchiedenen Abwehrmaßnahmen ſofort 9 9 Belgiens Unabhängigkeitspolitik. Außenminiſter Spaak ſprach in einer Außenpolitik. daß die ſogenannte kollektive Sicherheit Rückgrat einer realiſtiſchen Außenpo wiederholte, daß er eine Allianz die faſchiſtiſchen Staaten verurte politik ſei nicht eine Pol Unabhängigkeit. Belgien der Verſöhnung zu erfülle gien mit ſeinen und England verhandelt. Länder ſeien f Verſammlung litik ſein könne. Spaak der demokratiſchen gegen ile. Die belgiſche Außen⸗ itik der Neutralität, ſondern der müſſe ſich bemühen, eine Rolle n. Aus dieſem Grunde habe Bel⸗ Deutſchland, Frankreich Die Garantieerklärungen dieſer ar beſte internationale belgiſche Unabhängigkeits⸗ itik der Iſolierung zu tun. Demonſtrationen gegen Chamberlain. Die engliſche Linksoppoſition hat wahrgemacht und entfeſſelt gegen die lain eine große Demonſtrationskam Wochenendes ſind etwa 100 ganiſiert worden. Ueberall ſp oppoſition und der Labour Oppoſition, Attlee, befand Londoner Kommuniſten hiel eine Proteſtverſammlung ab, ir gen die Politik Chamberlains Nachbarſtaaten für Belgien das denkb Statut. Im übrigen habe die politik nichts mit eine ihre Ankündigung Regierung Chamber⸗ Während des „Proteſtverſammlungen“ or⸗ rachen Vertreter den Rednern. falgar Square er eine Entſchließung ge⸗ ißt wurde. Unter dem-Ge⸗ 1„Chamherlain ten auf dem Tra f t. Die berittene Polizei ließ zwei kom⸗ führer, die die Entſchl wollten, durch die Abſperrungskette. ſchen Bot ießung niederlegen de Valera glaubt an keine Einigung mit England. Miniſterpräſident de Valera ergänzte in einer Unter⸗ Vertreter von Preß Af wenig zuverſichtliche Erklärung über die Besprechungen Er erklärte offen, daß er verzweifelt ſei, barung erzielt werden könne di Jede Vereinbarung aber, Teile getrennt laſſe, könne nur al tet werden Er könne, ſo ſagte de daß eine Verſöhnung zwiſchen Irl unmöglich ſei, ſolange die Einheit redung mit einem ſociation ſeine engliſch⸗iriſchen jetzt faſt völlig weil er nicht glaube, daß irgendeine Ver⸗ e die Teilungsfrage mit die Irland in s eine Teillöſung betrach⸗ Valera, nur wiederholen, and und Großbritannien Irlands nicht hergeſtellt Herrgott, was iſt das alles au ſie wieder nach Dahlem fuhr. Schmidt einen fregend, dachte Lore, als Die Gewißheit, in Herrn gewiegten Bundesgenoſſen gefunden zu haben, erfüllte ſie mit Freude und Sicherheit. g das Geheimnis an, ihr Spaß zu machen. Zu Hauſe wurde ſie von Hanni verſtört empfangen. „Iſt was paſſiert?“ Hanni zitterte. „Vorhin ſchickte ich Berta fort, zum Markt, da ſchoß mir durch den Kopf, daß die Gelegenheit ch günſtig war, mir einmal ihr Zimmer anzuſehen. onſt was, aus dem irgend Alſo ich hinauf und— ach, chtbarer, als wir es uns je cht hat ſtie Briefe oder was hervorgeht, dachte ich. Lore, es iſt ja viel, viel fur haben träumen laſſen! Ja, viel furchtbarer. Zimmer entdeckte? Anter d — einen Revolver!“ „Bei Berta?“ Lore war ent an. Sie verfärbt hervor. Was, um ſo einer Mordwaffe an? Was pl Weißt du, was ich in ihrem em Kopfkiſſen im Bett? Einen ſetzt. Ein Revolver— das Grauen kroch ſie ch und brachte ſekundenlang kein Wort Himmels willen, fing das Mädchen mit Das war ja geradezu entf Schwindel ſie packte. Sie ſetzt ins Nichts. Und dann ſah ſie „Sie muß aus dem Hauſe!“ „Heute noch! etzlich! Lore fühlte, wie ein e ſich und ſtarrte entgeiſtert Blut— überall Blut. keuchte Hanni neben ihr. Ich könnte kein Auge mehr ſchließen vor ngſt. Wie kann uns Reimann nur die empfehlen!“ ozu braucht man einen Revolver, Schießen. Zum Totſ freilich, als ruhiger wurde, zog ſie ch einen Revol „Vielleicht hat ſie ihn men,“ meinte „Wir ſind beil 1 alles gleich hundertfach ve Nerven zu verlieren!“ Aus der Kü licher Kehle. ſes furchtbare Ge⸗ dachte Lore. Zum chießen. Sie ſchauerte zuſammen. Dann ſten Schreck hinter ſich hatte und ch die Möglichkeit in Betracht, daß man ſi ver auch zur Verteidigung hal⸗ ar von ihrem Onkel bekom⸗ eſtrebt, Hanni zu beruhigen. eregt, weißt du? Wir ſehen rgrößert. Wir fangen an, die e etwas aufg che drang fröhliches Geträller aus weib⸗ Kurzmeldungen Berlin. Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungs⸗ koſten ſtellt ſich für den Durchſchnitt des Monats Februar 1938 auf 125.2(1913/14 gleich 100); ſie hat gegenüber dem Vormonat(124,9) um 0.2 v. H. angezogen. Bisher 411000 Beſucher auf der Autoſchau. Berlin, 1. März. Die Autoſchau am Funkturm erfreute ſich auch am Montag wieder regſten Beſuches. Es wurden weit über 37 000 Gäſte des In⸗ und Auslandes an dieſem letzten Käufertag gezählt. Bisher haben rund 411000 Per⸗ ſonen die Ausſtellung beſucht. Nachdem bereits am Freitag vergangener Woche die Grazer Hochſchulen geſperrt worden ſind, wurde jetzt die gleiche Maßnahme auch für alle höheren Schulen getroffen. Wie lange die Sperre dauern wird. iſt noch nicht bekannt. Danzig. Die laufenden Danzig⸗polniſchen Kontingents⸗ verhandlungen führten in Warſchau zur Unterzeichnung mehrerer Protokolle; durch die neuen Vereinbarungen iſt im weſentlichen eine Klärung für die Zeit bis zum 1. Sep⸗ tember 1939 geſchaffen. Stockholm. Der Staatsſekretär im Reichsjuſtizminiſte⸗ rium Dr. Schlegelberger und ſein perſönlicher Referent, Miniſterialrat Ir. Wilke, haben ſich nach Kopenhagen be⸗ geben, wo Dr. Schlegelberger in der dortigen Univerſität einen Vortrag hielt. Baſel. Der Redakteur der ſozialdemokratiſchen Preſſe⸗ Agentur Inſa, Pinter, wurde unter Strafanklage geſtellt, weil er durch ſeine Agentur die falſche Meldung verbreitel hatte, daß eine zweite Abwertung des Schweizer Franken beabſichtigt ſei. Kraftwagen im Eiſe eingebrochen.— Drei Tote. ö Skockholm, 1. März. Ein Kraftwagen mit vier Inſaſ⸗ ſen iſt während der Fahrt über den See Amun gen in Dalarne durch die Eisdecke durchgebrochen. Drei Perſonen ſind hierbei u mgekommen. Zwei Großfeuer bei Wien Perchtoldsdorf ein Opfer der Jlammen. tärz. In der Nacht zum Montag brachen in der 2 us zwei ſchwere Brände aus. In der Ork sdorf brannte das ehemalige Schloß der Kro g prinzeſſin Stephanie, der Gaktin des Kronprinzen Ru- dolf, der im Jagdſchloß Mayerling eines myſteriöſen 7 ſtarb, nieder. Das Schloß war übrigens ſchon vor vielen umgebaut. Jahren zu einem Hol er vernichtete das Friedrich⸗Schu⸗ Ein anderes Or ler⸗Alpenhaus auf dem Sonnwendſtein am Semmering. Das Schutzhaus war eines der größten in den öſterreichi⸗ ſchen Alpen und ein außerordentlich beliebtes Ausflugsziel. enzingaſe im Abwäfſſerkanal Jolgenſchwere Exploſion im Kanalſchacht. Kopenh en, 1. März. Bei Reinigungsarbeiken in den ülen ereignete ſick 5 der einm ſetölel und drei 1. Die Ge⸗ xplof ker dus dem acht auf die ze geſchleudert wurde, wo er tödlichen Bekletzungen liegen blieb. Die übrigen drei Arbefler konnten ſich aus dem brennenden Kanal mik mehr oder weniger ſchweren Brandwunden retten. Die Urſache des Unglücks ſollen Benzingaſe ſein, die lich entzündeten, als einer der Arbeiter ſeine Lampe an⸗ zündete. Die Herkunft der Benzingaſe iſt noch nicht geklärt. Kolliſion im Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal Kiel, 28. Febr. Am Samstag um 23.45 Uhr wurde der deutſche Dampfer„Gotenhof“, der in Stettin beheimgtet iſt, im Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal in der Weiche Dückerswiſch von der Schraube des griechiſchen Dampfers„Dionyſſios Sta⸗ thatos“ am Vorſchiff ſchwer beſchädigt. Der deutſche Damp⸗ fer iſt geſunken. Die Beſatzung konnte gerettet werden. Das Schiff liegt an der Südſeite des Kanals an dem Dalben am Ende der Weiche. Der Verkehr wird nicht behindert. „Puh!“ machte Lore.„Die Mörderin in ſpe!“/ Es war ein Schlager, der da geſungen wurde. Ein Schlagertext mit viel Sentimentalität und Liebe. Eigent⸗ lich nicht das rechte Programm für eine Schwerverbre⸗ cherin. g Hanni war aber nicht ſo leicht zu beruhigen. Noch la⸗ ſtete auf Berta ein ſchwerer Verdacht. Wenn zutraf, daß ſie mit den Einbrechern unter einer Decke ſteckte, war ihr auch Schlimmeres zuzutrauen. Wenn— wenn! Herrgott, es wurde wirklich Zeit, daß Schmidt in Aktion trat. „Ich will dir mal was ſagen,“ meldete ſich Lore zum Wort.„Berta beſitzt einen Revolver. Gut. Warum ſie ihn bei ſich verbirgt, wird ſich bald herausſtellen. Für uns hat ſich die Gefahr weder vermindert, noch vergrößert, denn wahrſcheinlich hat ſie das Ding ſchon von der Stunde an da, als ſie zu uns kam. Na alſo, und wir leben immer noch. Nein, Hanni, wir müſſen nun ſchon gute Miene zum böſen Spiel machen. Wenigſtens noch kurze Zeit.“ a Es war ein merkwürdiges Zuſammentreffen: am Nach⸗ mittag kamen noch zwei Revolver ins Haus. Ein Bote brachte ein kleines Paket und dazu einen Brief von Dok⸗ tor Knauer Er ſchrieb: 5 5 Selbſt auf die Gefahr hin, daß Sie nicht mit Schuß⸗ waffen umzugehen verſtehen, ſende ich Ihnen anbei zwei Brownings. Sie können ſie unbeſorgt auspacken, ſie ſind noch nicht geladen. Im übrigen ſind ſie ſo glücklich kon⸗ ſtruiert, daß ein kleines Kind von drei Jahren damit umzugehen vermöchte. Sie an den Sonntag 8 5 der uns hoffentlich auf der Havel finden wird, bin ich immer der Ihre!“ 5 „Ich muß ſchon jagen, daß ich das nett finde,“ urteilte Lore.„Er weiß, wie beunruhigt wir ſind und ſchickt un⸗ zu unſerer Sicherheit je einen Browning. Anſtändig, was?? Hanni enthielt ſich jeder Aeußerung. Sie würde aus nichts mehr klug. Und aus dem Anwalt erſt recht nicht. Lore zerſchnitt den Bindfaden; dann löſte ſie das Um⸗ hüllungspapier. So vorſichtig waren ihre Bewegungen, als handle es ſich um eine Höllenmaſchine, die ausgepackt wer⸗ den mußte. Als das Papier beſeitigt war, kamen zwei Fapviarions zum Vorschein, Sie nahm die Detzel ab und ſtieß auf weißes Seidenpapier. e 70 „Für Revolver eine ulkige Verpackung, was?“ — 82——— Badiſche Chronik Gedenken an Dr. Karl Winter. Steinen i. W. Vor nunmehr 15 Jahren erlag im Krankenhaus Schopfheim Dr. Karl Winter den ſchweren Verletzungen, die ihm ein Dolchſtich aus Marxiſtenhand Hetgehracht hakte. Sein Todestag liegt genau drei Monate vor dem Albert Leo Schlageters. Dr. Karl Winter und Schlageter waren die erſten Blutzeugen im Kampf um Deutſch⸗ Schlageter war auch Dr. Karl Win⸗ er. Er war der erſte, der hier in Heimat das in die Tat umſetzte, was Nit großem Mut und einem Willen, 0 etzt lands Erneuerung. Wie tex im großen 8 e ſeiner alem irren ließ, ) Verfolgung in al ein Stützpunkt für die Bewee te. Auf dem Heimweg von einer Verſammlung in Höll⸗ traf ihn in der Nacht zum 25. Februar 1923 der Mör⸗ Das an der Mordſtelle inmitten des Ortes errich⸗ hnmal kündet vom Opfertod jenes Mannes. Am 15. wurden in den Morgenſtunden durch die Kreis⸗ 5 l. und des Arbeits⸗ ſowie von ehemaligen Kriegskameraden Kränze am Ehrenmal und am Grabe niedergelegt. 0 (J)) Langenſteinbach b. Ettlingen.(Unter den Ma⸗ ſchinenpflug geraten.) Auf ſeiner Arbeitsſtelle geriet der 20jährige Erdarbeiter Ludwig Spiegel unter einen ſchwe⸗ ren Maſchinenpflug und wurde mit ſchweren Verletzungen von ſeinen Arbeitskameraden befreit. In bewußtloſem Zu⸗ ſtand wurde er ins Krankenhaus verbracht. An ſeinem Auf⸗ kommen wird gezweifelt. () Eichesheim b. Raſtatt.(Siebenjährige er⸗ ſchreßt die Freundin.) Die beiden ſiebenjährigen Mäd⸗ chen Eliſabeth Weiler und Erika Weiler(keine Geſchwiſter) einem Flobertgewehr Als di i 16 die Erika Weiler an egle und e e, entlud ſich ein Schuß beth Weile e er es inmitten von ig 11 4 9 ſo unglücklich, daß das Mäd⸗ eim.(Auf Glatteis verunglückt.) raftwagen fuhr auf der Würmtalſtraße beim Tiefenbronn auf der ſchneefreien Straße mit gro⸗ ßer Eeſchwindigkeit talabwärts. Trotz der ausgeſtreckten gel⸗ ben Warnungstafel bemerkte der Führer zu ſpät, daß Teile der Straße noch vereiſt ſind. Der Wagen geriet ins Schleu⸗ dern, ſtürzte über die Böſchung ab, ſtellte ſich auf den Kopf und drehte ſich dann vollends. Ein Inſaſſe wurde durch die Windſchutzſcheibe geſchleudert, und ein zweiter Inſaſſe wurde ebenfalls verletzt. Beide Männer, die aus Frankfurt a. M. und Bad Homburg ſtammen, erlitten erhebliche Schnittwunder () Pforzheim.(Hilfsbereitſchaft mißbraucht.) Vor dem Pforzheimer Schöffengericht ſtand der ledige 25⸗ jährige Paul Neumann aus Oberhauſen wegen Rückfallbe⸗ trugs. Er hat neun Vorſtrafen hinter ſich mit insgeſamt zwei Jahren Gefängnis. Jetzt war er angeklagt, in 19 Fäl⸗ len im Rheinland und in Baden unter der Angabe„Spanien⸗ flüchtling“ zu ſein, kleinere Geldbeträge erſchwindelt zu haben. Außerdem beging er Mietsbetrug, lieh ſich Fahrräder und verpfändete und verkaufte ſie, ergaunerte ſich Kleider und gab ſich ſchließlich in Freiburg als Medizinſtudent aus. In Pforzheim wurde er als„Spanienflüchtling“ unterſtützt, aber auch als Schwindler geſchnappt. Unter Einrechnung einer gegen ihn vom Sondergericht in Mannheim verhängten Strafe von einem Jahr wurde Neumann zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. b (—) Oberſtenweller b. Ueberlingen.(Ein rüſtiger Neunziger.) Am Sonntag konnte der älteſte Einwoh⸗ ner ſämtlicher drei Weiler, Joſef Klöck, ſeinen 90. Geburtstag feiern. Volle 53 Jahre hindurch war er fürſtlich⸗fürſtenber⸗ giſcher Baumwirt und Güteraufſeher. Im Jahre 1929 ging er dann in den Ruheſtand, ſchon bald 81jährig. Klöck war bis in die letzte Zeit hinein immer noch rüſtig. 2 Märkt.(Fuchs im Stall.) Die Geflügelhalter 1 in letzter Zeit im Bezirk manchen Schaden durch die Raubgier von Füchſen zu erleiden. In Märkt konnte ein 1 5 drei ſtarke Hinderniſſe fortreißen und ſieben Hühner böten. 78 Neuſtadt 1. Schw.(Spende der Jägerſchaft.) Die Jägerſchaft des Kreiſes Neuſtadt ſpendete für das Win⸗ zerhilfswerk 63 Rehe und 18 Haſen im Geſamtwert vo⸗ rund 1400 Mark. O Wolfach.(Erhaltung der Burgruinen.) Um die Möglichkeiten der Verhinderung eines weiteren Verfalls der hieſigen Burgruine zu unterſuchen, fand dieſer Tage eine eingehende Beſichtigung ſtatt. Es wurde beſchloſſen, die Mauerreſte von allen pflanzlichen Ueberwucherungen zu be⸗ freien und freie Sicht auf ſie zu ſchaffen. Am den Fuß der Ruine herum wird ein Weg angelegt. Waſſerwerf 12 5 0 — Sammler für wildwachſende Heilpflanzen geſuchk. Für eine in dieſem Jahr großangelegte Sammelaktion von wildwachſenden Heilpflanzen, die zum Teil als läſtige Un⸗ kräuter in Feld, Wald und Wieſe vorkommen, werden noch Tauſende von Sammlern geſucht. Dieſe Sammler, die ne⸗ benberuflich noch zusätzlich einen Verdienſt erwerben kön⸗ nen, benötigen für dieſe Tätigkeit eine Sammelerlaubnis von ihrer zuſtändigen Forſt. und Polizeibehörde. Im allgemei⸗ nen werden dieſe Sammelſcheine vom Landrat ausgeſtellt. Grundfätzlich ſoll nicht blindlings ohne vorherige Abſatz⸗ ſicherung geſammelt werden. Sammler, die innerhalb ihres engeren Bezirks die Anſchriften bon Abnehmern(Vegeta⸗ billengroßhändler) wünſchen, wenden ſich zweckmäßig an die Fachgruppe Vegetabiliſche Drogen, Berlin, Budapeſter⸗ ſtraße 1, oder an die Hauptvereinigung der deutſchen Gar⸗ tenbauwirtſchaft. Berlin RW 40, Schlieffenufer 21. ieee Auch das Seidenpapier wurde entfernt. Und wirklich, da lagen die Revolver. Klein, braun glänzend, gefährlich ausſehend. Aber ſie waren ungefährlich, weil ſie aus Scho⸗ kolade beſtanden. Lore wußte nicht, ob ſie ſich ärgern oder ob ſie lachen ſollte. Sie entſchloß ſich aber ſchließlich zum letzteren und ſteckte auch Hanni damit an. Sonſt brachte der Tag keine beſonderen Ereigniſſe mehr. Hanni widmete ſich, überraſchend beherrſcht, ihren Schüle⸗ kinnen, und Lore brachte, von Müller eskortiert, den Schmuck zur Bank, wo ſie eigens zu dieſem Zweck ein Safe mietete. Später trat ſie den ihr ſchon zur Gewohnheit ge⸗ wordenen Gang in die Petersſtraße an. 5 Auch die Nacht verlief ruhig. Hanni und Lore ſchlie en feſt. Dagegen blieb Bertas Bett unberührt. Sie hatte ace die Villa verlaſſen und kehrte erſt gegen vier Uhr orgens zurück. Dann ſchlief auch ſie. Nur Reimann Aus den Nachbargauen Dammbruch im Neckartal Ein ganzer Stauſee ausgelaufen. Tübingen, 1. März. Ein Dammbruch des zum Kraft⸗ werk Kirchentellinsfurt⸗Reutlingen gehörigen Stauſees führte am Montagnachmittag zu einer folgenſchweren Ueberſchwemmung des Neckartales. Das Loch, das ur⸗ ſprünglich nur armdick war, vergrößerte ſich krotz des Ein⸗ ſatzes aller verfügbaren Arbeitskräfte zuſehends. Der Druck des Weſſers war ſo ſtark, daß wenige Stunden ſpäter in dem Damm, der eine Sohlenbreite von 25 Metern auf. weiſt, eine 15 Meter breite Bruchſtelle klaffte, aus der ſich die Waſſermaſſen koſend auf die kieferliegenden Felder und Wälder ſtürzten, Ackererde, kleine Bäume und Geröll mit ſich reißend. Mehrere Stunden lang war die Neckartal⸗ ſtraße Nördlingen—Kirchenkellinsfurt— Tübingen unpaſ⸗ ſierbar. Der Stauſee mit ſeinen 340 000 Kubikmeter Inhalt, der in den Jahren 1925⸗26 erbaut wurde, iſt völlig ausgelau⸗ fen. Der Schaden läßt ſich zur Stunde noch nicht überſehen, auch die Urſache des Dammbruches iſt noch unbekannt. Drei Kinder ertrunken. Maulbronn, 1. März. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich auf dem Kraichſee bei Sternenfeld. Sechs Jungen aus Derdingen im Alter von neun bis zwölf Jahren waren an den See gegangen. Einer der Knaben brach auf der dünnen Eisdecke ein; zwei ſeiner Kameraden wollten ihn herauszie⸗ hen, brachen ſedoch ebenfalls ein. Alle drei ſind erkrunken. 0 Schwarzenacker.(Vom Zug überfahren). Der 44 Jahre alte Reichsbahnaſſiſtent Jakob Heil wurde im hie⸗ ſigen Hauptbahnhof von einem aus Richtung Homburg kommenden Perſonenzug überfahren und getötet. Heil, der nach Scheid verſetzt war, wollte nach ſeinen bereits verla⸗ denen Möbeln ſehen und hat von ſeiner Wohnung aus die Gleiſe überſchritten hn der Tod ereilte. Gießen.(Nindestötung). Das Schwurgericht ver⸗ handelte gegen ein junges Mädchen, das ihr unehelich ge⸗ borenes Kind unmittelbar nach der Geburt getötet hatte. Die Tat geſchah aus Verzweiflung und völliger Ratloſig⸗ keit darüber, daß ihr Liebhaber ſie inzwiſchen verlaſſen hatte. Das Schwurgericht ließ in weitem Maße Milde wal⸗ ten und verurteilte die Angeklagte zu der Mindeſtſtrafe von zwei Jahren Gefängnis. * Hünfeld. 8BBeim Häckſelſchneiden getötet). Auf einem Bauernhof in Michelsrombach geriet eine 71 Jahre alte Frau, die ſeit 51 Jahren auf dem Bauernhof tätig war, beim Häckſelſchneiden mit ihrem Kopftuch in die Transmiſſion und erlitt dabei ſo ſchwere Kopfverletzungen, daß ſie nach wenigen Stunden ſtarb. Flörsheim a. M.(Laſtkraftwagen von Per⸗ ſonenzug erfaßt). Gegen 7.20 Uhr wurde bei dem Ueberweg Poſten 24 bei Flörsheim auf der Strecke Wies⸗ baden Frankfurt der Anhänger eines Laſtkraftwagens von einem Perſonenzug angefahren und beſchädigt. Der Be⸗ ſitzer und Fahrer Auguſt Rittershofen aus Durlach wurde nicht verletzt. Der Schrankenwärter hatte die Schranke zu ſpät geſchloſſen. Der Perſonenzug erlitt etwa 30 Minuten Verſpätung. an Frankfurt a. M.(Laſtwagen gegen Stra⸗ Fe et n). In der Mainzer Landſtraße ſtieß ein aus em Weſterwald ſtammender Laſtwagen mit der Straßen⸗ bahn zuſammen. Der Anprall war ſo heftig, daß der Laſt⸗ wagen auf den Bürgerſteig geſchleudert wurde. Am Stra⸗ ßzenbahnwagen wurde der vordere Teil zerkrümmert und der Straßenbahnfahrer ſchwer verletzt. n Frankfurt a. M.(Vom Auto überfahren und getötet). An der d zung Mainzerlandſtraße⸗Rebſtök⸗ kerſtraße wurde ein 57jähriger Mann beim Ueberſchreiten der Straße von einem Auto angefahren und tödlich ver⸗ letzt. Der Fahrer wurde vorläufig in Haft genommen. — Friedrichshafen.(Betrüger und Heirats⸗ ſchwindler.) Wegen Betrugs und Heiratsſchwindels wurde ein hieſiger 29 Jahre alter Mann feſtgenommen. Er hatte in drei Fällen neue Fahrräder gegen kleine An⸗ zahlungen gekauft und ſie, obwohl die Verkäufer das Eigen⸗ tumsrecht bis zur endgültigen Bezahlung ſich vorbehalten hatten, weiterveräußert. Als dem Schwindler der Boden zu heiß wurde, flüchtete er nach München, wo er ſich unter fal⸗ ſchem Namen polizeilich anmeldete. Die dazu notwendigen Ausweiſe hatte er ſich von einem Bürgermeiſteramt erſchli⸗ chen. Schließlich hatte der Gauner mehreren Mädchen das Heiraten verſprochen und ihnen das ſauer erſparte Geld bis auf den letzten Pfennig abgenommen. — heilbronn.(Gefährliches„Kriegsanden⸗ ken“.) In einem Vorgarten der Weinsberger Straße fand ein Poſtbeamter einen noch ſcharf geladenen Blindgänger. Da es ſich um kein deutſches Geſchoß handelte, wird man es hier vermutlich mit einem ſog.„Kriegsandenken“ zu tun haben. Der frühere Beſitzer 19 179 ſich wegen des leichtſinni⸗ en Wegwerfens eines ſcharfen Geſchoſſes und wegen eines Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetzes zu verantworten haben. — Ummenhofen Kr. Schwäb. Hall.(Bruſtkorb ein⸗ gedrückt.) Der 42 Jahre alte Bauer Leonhard Abel war mit dem Abführen von Reiſig beſchäftigt. Auf dem Schnee kam der beladene Wagen ins Rutſchen und ſtürzte um. Abel, der nicht mehr ausweichen konnte, wurde zwiſchen den Wagen und einen Baum eingeklemmt, ſo daß ihm der Bruftkorb eingedrückt wurde. Der Tod trat auf der Stelle ein. Münchener Theatergruppe verunglückt. Kaſſel, 1. März. Am Montag gegen 13 Uhr hat ſich in der Nähe von Kalden ein ſchweres Bert tragen. Ein mit ſechs Perſonen beſetzter Kraftwagen einer Theatergruppe aus München, die ſich auf der Fahrt von Bielefeld nach Frankfurt befand, kam in einer Kurve, wahrſcheinlich infolge der ſchlüpfrigen Skraße, ins Kutſchen und geriet von der Fahrbahn. Der Wagen mit Anhänger überſchlug ſich zweimal und wurde vollſtändig zerkrüm⸗ merk. Zwei Perſonen fanden hierbei den Tod. Während der eine auf der Stelle kot war, verſtarb der andere auf dem Transport nach Kaſſel Eine Frau wurde ſchwer ver⸗ letzt und in bedenklichem Juſtand dem Krankenhaus zuge⸗ führk. i Ehrung einer Hundertjährigen. Der Führer und in Klein⸗ Reichskanzler hat der Frau Katharina Becker Englis aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres 25 Glückwunſchſchreben und eine Ehrengabe zugehen aſſen. a Hundert Füchſe erlegt. In dieſem Winter wurden in den Bezirken Berchtesgaden und Laufen in den Flachlands⸗ emeinden allein etwa 100 Füchſe abgeſchoſſen oder im wachte. Unentwegt wanderte er um die Villa und durch den Garten und pfiff leiſe vor ſich hin. wanenhals gefangen.— RNoſenmontag— Faſtnachtsdienstag. Prinz Karneval hat nun die höchſte Spitze ſeines Thrones erklommen und ſchwingt mit aller Macht ſein Szepter. Wäh⸗ rend hier die Fußballer dem Roſenmontag ſein äußeres Gepräge gaben, ſtand die innere Stadt mehr im Zeichen des Faſchings. Die Breiteſtraße und die Planken waren der Schauplatz des Volkskarnevals. Der heutige Faſtnachtdienstag, der letzte Tag der när⸗ riſchen Zeit gehört am Tage hier faſt ausnahmslos der kleineren Jugend, zumal nun auch neuerdings an dieſem Tage ſchulfrei iſt. Im Aufputz zum Mummenſchanz iſt ja die Jugend nicht wähleriſch; da werden alte Truhen aus⸗ geräumt und Kapothütchen, Schleier und weiß was noch alles aus Großmutters Zeiten finden dankbare Verwendung. Für unſere Buben iſt die beliebteſte Figur der Vagabund oder der wildbemalte Siour⸗Indianer mit ſeinem Kriegsbeil, während ſich unſere Mädchen ſtolz als Prinzeſſinnen, Rot⸗ käppchen oder ſonſt in einer Tracht zeigen und„ſich fühlen“ Von dem üblichen Kindermasken ug iſt bis zur Stunde noch nichts bekannt, vielleicht organiſiert er ſich don ſelbſt. Am Abend wird überall noch einmal in den Gaſtſtätten aus⸗ gelaſſene, fröhliche Faſchingsfreude unter den verſchiedenen Mottos herrſchen; und nach den heutigen Ankündigungen zu ſchließen, wird auch der tanzluſtigen Jugend reichlich Gelegenheit geboten ſein, in den letzten Stunden des Fa⸗ ſchings das Tanzbein zu ſchwingen. Im Schloß treffen ſich die Sänger zum großen Kehraus, wo es natürlich wieder hoch hergehen wird.— Bei unſern 98er Turnern in der Turnhalle ſcheint ſich bei dem inter⸗ nationalen Völkergemiſch auf der Reeperbahn in Hamburg wieder allerhand Publikum zuſammenzufinden.— Wer ſich ins Himmelreich verſetzen und in himmliſchen Gefilden wan⸗ delnd ſeinen Abend verleben will, der beſucht beſtimmt heule Abend unſere Radfahrer und Schützen bei ihrem Kehraus im„Bad. Hof“.— Aber auch im„Hirſchen“ wird es wieder hoch hergehen. Die bekannte Stimmungskapelle wird wieder für die nötige Stimmung und Frohſinn ſorgen. Das iſt nun in kurzen Umriſſen das ins Auge fallende im Narrenreich. Aber auch für„Abgekämpfte“ halten ſich andere Wirtshauslokale und Cafes zum Empfang bereit. Es iſt alſo reichlich Gelegenheit geboten, dem Mummenſchanz, Fröhlichkeit und Frohſinn zu huldigen. * Lieder⸗Abend Erika Müller. Die Sopraniſtin Erika Müller iſt den Mannheimern von ihrer Tätigkeit auf der Nationaltheaterbühne her in beſter Erinnerung. Weniger bekannt iſt hier, daß Erika Müller auch eine ſehr erfolgreiche Konzertſängerin iſt, die ſich auf zahlreichen Konzertreiſen, die ſie hauptſächlich in die größeren Städte Süddeutſchlands und der Schweiz führten, mit einer gereiften Vortragsweiſe und wohlausgewähllen Programmen ungewöhnlichen Anklang und Beifall erringen konnte. Ge⸗ rühmt wird der biegſame, weiche und reine Sopran, der von warmer Empfindung durchdrungene und fein beſeelte Vortrag, mit dem ſie tiefergreiſende Wirkungen erzielle. Erika Müller gibt nun auch in Mannheim einen eigenen Liederabend, der am Donnerstag, den 10. März, im Har⸗ monieſaal, D 2, 6, ſtattfindenden wird. Profeſſor Alfredo Cairati, der auch ſchon der Lehrer des hier wohlbekannten ausgezeichneten Baſſiſten Siegfried Tappolet war, 1 die Begleitung am Flügel übernommen. Die Vortragsfolge um⸗ faßt Lieder von Schumann, Brahms, Wolf, Muſſorgski und Cairati. * Im März a Ueber kahle Aeſte brauſen die Stürme. Auf dem Lande dehnt ſich die braune jungfräuliche Scholle, bereit, Samen und Stecklinge aufzunehmen, um ſie bis zur Reife⸗ zeit zu ernähren. Das Volk der Raben und Krähen kehrt, in die Wälder zurück, weil„draußen“ friſche Nahrung winkt. Ein Strahl von Hoffnung geht durch alte und junge Herzen: Nun kommt bald der Frühling— kommt bald die Sonne, die Weltenerwärmerin, und gibt uns neue Kraft, Geſundheit, Lebensfroheit und das Glück einer neuerſtandenen Blütezeit.— Zu dem eintönigen Tſchilp⸗ Tſchilp zankender Spatzen wollen ſich andere Töne ge⸗ ſellen, das Pfeifen der Stare und wohl auch ein früher Amſelſchlag; und lange wird es nicht mehr dauern, dann ſtellen ſie ſich alle wieder bei uns ein, die uns einſt im Herbſt verließen, die ganze gefiederte Sängerſchar. Auf den Straßen tanzt der Kreiſel munter unter der Peitſche der Kinder; auch die Murmeln, die im Winter⸗ halbjahr achtlos lagen, vereinigen wieder ganze Kinder⸗ gruppen, und Gewinn und Verluſt kann an der Börſe nicht mit mehr Anteilnahme begleitet ſein als hier um das mit dem Stiefelabſatz gebohrte Loch. Und ganz über Nacht, ohne daß es uns recht zum Bewußtſein kommt, werden die erſten Kätzchen an den Weiden hängen. Es kann ſein, daß noch manchmal Freund Winter uns erſchreckt und noch letzte Flocken fallen; doch ſoll das nicht die freudige Erwartung herabdrücken⸗ . — Nichtauerkennung der Betriebsordnung iſt Grund zur friſtloſen Entlaſſung. Eine Firma hatte in ihrer Betriebs⸗ ordnung beſtimmt, daß jedes Gefolgſchaftsmitglied in der Deutſchen Arbeitsfront ſein müſſe. Zur Vereinfachung der Verrechnung war mit der DAF. vereinbart, daß die Bei⸗ träge vom Lohn einbehalten würden. Ein Gefolgſchaftsmit⸗ glied kalte dem Betriebsführer nun mit, daß es mit der Rege⸗ kung nicht einverſtanden ſei, und verlangte Rückerſtattung des einbehaltenen Betrages. Es erhielt wunſchgemäß den Betrag zurück, wurde jedoch gleichzeitig friſtlos enklaſſen. Nun klagte er auf Weiterzahlung des Lohnes mit der Begründung, daß kein Grund zu friſtloſer Entlaſſung vorliege, Das Arbeitsge⸗ richt wies die Klage ab. Selbſtverſtändlich ſei, ſo hieß es in der Urteilsbegründung, die Mitgliedſchaft zur DAF. freiwil⸗ lig; der Betriebsführer könne aber, wie das hier geſchehen ſei, in der Betriebsordnung die Mitgliedſchaft zur flicht machen. Erkenne ein Gefolgſchaftsmitglied die Betriebsord⸗ nung nicht an, ſo habe es die Wahl, entweder freiwillig aus⸗ zuſcheiden oder über den Vertrauensrat eine Entſcheidung beim Treuhänder der Arbeit herbeizuführen. Eine Weigerung, die Ai anzuerkennen, berechtige zu friſtloſer Ent⸗ laſſung. 5 Ob Infanteriſt, Flieger oder Seemann jeder hal am Samstag zwiſchen zehn W W. Abzeichen: Soldaten aus Porzellan. und Sonnlag die Wahl Es gibt keinen Außenſeiler! Gerum von durchſeuchten Rindern Vom Miniſterium des Innern wird mitgeteilt: Rückgang der Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden, der ſeit Anfang Januar dieſes Jahres eingeſetzt hat, hält an. In den beiden letzten Wochen iſt die Seuche in zunehmendem Maße in zahlreichen Gemeinden erloſchen. Es müſſen daher alle Kräfte und Mittel aufgeboten werden, um ein erneutes Umſichgreifen der Seuche zu verhindern und ſie in den noch betroffenen Gemeinden zum Erlöſchen zu bringen, bevor die Feldbeſtellung einſetzt. Bleiben bis dahin noch zahl⸗ reiche Seuchenherde beſtehen, iſt zu befürchten, daß der mit den Feldarbeiten verbundene geſteigerte Perſonen⸗ und Vieh⸗ verkehr die Seuche nicht nur vielerorts wieder ausbrechen läßt, ſondern daß ſie auch in bisher verſchont gebliebene Ge⸗ biete des Landes verſchleppt wird. Nach den auch in dieſem Seuchenzug gemachten Erfahrun⸗ gen beſitzen wir in den Schutzimpfungen der gefähr⸗ deten Beſtände mit Serum ein wirkungsvolles Bekämpfungs⸗ mittel, das die veterinärpolizeilichen Maßnahmen in ausge⸗ zeichneter Weiſe unterſtützt und ergänzt. Da bei der großen Verbreitung 1 Seuche die Serummenge, die von den Dor Der der ſtaatlichen Forſchungsanſtalten Inſel Riems zur Verfügung geſtellt werden kann, nicht ausreicht, hat das Tierhygieniſche Inſtitut in Freiburg ſogenanntes Rekonvaleszentenſerum her⸗ geſtellt. Dieſes wird im badiſchen Seuchengebiet ſelbſt aus dem Blut durchſeuchter Rinder gewonnen. Ueber die Notwendigkeit und die Art der Gewin⸗ nung dieſes Impfſtoffes iſt die bäuerliche Bevölkerung zu wiederholten Malen, auch in der Preſſe, hinreichend aufgeklärt worden. Gleichwohl beſtehen immer noch vielfach irrige Auf⸗ faſſungen über den Vorgang und die Gewinnung der Blut⸗ entnahme bei den zu dieſem Zweck von den Tierärzten beſon⸗ ders ausgewählten Rindern. Obwohl nachgewieſenermaßen mit der Blutentnahme für die Tiere ein Schaden nicht verbunden iſt und die Tierbeſitzer zudem auf Grund der Anordnung vom 18. Dezember 1937 verpflichtet ſind, die Entnahme von Blut bei ihren Tieren zur Gewinnung von Serum zu geſtatten, widerſetzen ſich die Tierbeſitzer dieſer vielfach und machen ſich dabei ſtrafbar. Es iſt daher notwen⸗ dig, mit allem Nachdruck nochmals darauf hinzuweiſen, daß die Entnahme von einigen wenigen Litern Blut für die Tiere ganz ungefährlich iſt. Zur Blutentnahme werden von den hierfür beſonders eingeſtellten und mit der Aufgabe be⸗ ſonders vertraut gemachten Tierärzten nur ſolche Rinder ausgeſucht, die die Seuche überſtanden haben und von ſon⸗ ſtigen Krankheiten frei ſind. Die Tiere ſind daher geſund. Auch werden nur kräftige Tiere geblutet. Auf etwa beſtehende Trächtigkeit hat die Blutentnahme keinen ſchädigenden Ein⸗ fluß. Es liegt daher kein Grund vor zu befürchten, ſolche Tiere würden verkalben. Einſichtige Tierbeſitzer haben erkannt und auch beſtätigt, daß die Blutentnahme nicht nur keine Gefahr für ihre Tiere bedeutet, ſondern im Gegenteil einen recht günſtigen Einfluß auf ihren Geſundheitszuſtand ausübt. Blutentnahme iſt nichts anderes als ein Aderlaß, der von alters her bekannt und wegen ſeiner guten Wirkung geſchätzt iſt, und daher neuerdings wieder zu Ehren gekommen iſt. a Deshalb, weg mit der Furcht vor der Blutentnahme! Sie iſt unbegründet. Die reſtloſe Tilgung der Maul⸗ und Klauenſeuche iſt eine wirtſchaftliche Notwendigkeit. Sie wird umſo eher gelingen, je mehr Serum zur Verfüauna ſteht, — Wehrpaß ſtändig auf dem Laufenden halten! Ein Wehrpaß iſt für den Inhaber eine wichtige Urkunde, die ſorgfältig aufbewahrt werden muß. Er iſt ſtändig auf dem Laufenden zu halten. Bei perſönlichen Meldungen ſind der Wehrpaß und amtliche Beſcheinigungen vorzulegen, ſchrift⸗ lichen Meldungen ſind ſie beizufügen. Zur Erleichterung der Meldungserſtattung iſt vorgeſehen, wie in der Zeitſchrift des Soldatenbundes mitgeteilt wird, daß die Gemeindebehörden den Wehrpflichtigen des Bundes auf Erſuchen beim Abfaſſen der ſchriftlichen Meldungen behilflich ſein ſollen. Zu dieſem Zweck werden vorausſichtlich ſpäter bei den Ortspolizeibehör⸗ den vorgedruckte Formblätter zur koſtenfreien Benutzung be⸗ reitgehalten werden. Elektriſche Weisheiten Von empfindlichen Frauen und flimmernden Händen. Wiſſen Sie ſchon, daß— nach Angaben der privaten Feuerverſicherungsgeſell⸗ ſchaften im Mai 1937 24 v. H. aller Brände auf unſachge⸗ mäße Handhabung elektriſcher Geräte und Vernachläſſigung der Leitungen zurückzuführen waren? jeden Tag in Deutſchland ein Menſch durch grobfahr⸗ läſſigen Umgang mit dem elektriſchen Strom getötet wird? nicht nur die gefürchteten und gemiedenen Hochſpannun⸗ gen, ſondern auch die in unſeren Lichtanlagen verwendeten Niederſpannungen bei Fahrläſſigkeit Todesfälle herbeifüh⸗ ren können? Stromſtärken von ein Hundertſtel Ampere, Spannun⸗ gen pon 60 Volt bei Gleichſtrom und 30 Volk bei Wechſel⸗ ſtrom unter Umſtänden 2 55 vollkommen genügen, um einem Unvorſichtigen das Lebenslicht auszublaſen? Haustiere wie Pferde, Kühe, Hunde aber noch weniger als wir ſelbſt vertragen und ſchon bei 25 Volt Gleichſtrom eingehen können? biologiſche und ſeeliſche Vorgänge für den Grad des Ertragbaren ausſchlaggebend ſind, z. B. ihre Aufmerkſam⸗ keit auf den Stromſtoß richtende Menſchen ebenſo wie Schlafende Schläge bequem aushalten, die für Erregte, Hungrige oder Ermüdete verhängnisvoll werden können? Männer für die Einwirkung des Stromes längſt nicht ſo empfindlich ſind wie Frauen? der elektriſche Tod meiſt nicht durch Verbrennung, ſon⸗ dern durch ſogenanntes Herzflimmern eingeleitet wird, alſo durch eine krampfhafte, überaus ſchnelle Herzbewegung, die einer Lähmung gleichkommt? man durch Strom Verunglückte mit großer Wahrſchein⸗ lichkeit durch künſtliche Atmung retten kann, dieſe aber ohne den geringſten Zeitverluſt einleiten und lange fortſetzen muß? man niemals nach Apparat, Schalter, oder Leitung greifen darf, wenn man naſſe Hände hat oder auf feuchtem Boden ſteht? es grundſätzlich zu vermeiden iſt, gleichzeitig einen ein⸗ geſchalteten Apparat und einen mit der Erde in Verbindung ſtehenden Metallgegenſtand(Waſſerleitungshahn, Gasrohr uſw.) zu berühren? derjenige, der eine geflickte Sicherung verwendet, im Schadensfall unweigerlich wegen fahrläſſiger Brandſtiftung oder auch Tötung verurteilt wird und aller Anſprüche an die Verſicherung verluſtig geht? Trotzdem gibt es keine weniger gefährliche Energie⸗ quelle als den elektriſchen Strom. Er verlangt nur, daß er in einer fehlerfrei angelegten und laufend in Ordnung gehaltenen Anlage benutzt wird. 5 3 — Jetzt die Schuhe gut behandeln. Bei dem naſſen Wetter iſt eine beſonders gute Behandlung der Schuhe er⸗ forderlich, um ſich vor naſſen und kalten Füßen und damit vor Erkältungen zu ſchützen. Die Schuhe dürfen nun nicht ewichſt, ſondern ſie müſſen eingeölt oder gefettet werden. artgewordenes ce ee muß man zuerſt mit einem feuchten Tuch abwiſchen, darauf mit Schuhöl anweichen und dann mit Fett behandeln. Auch ſoll man nicht vergeſ⸗ ſen wenn man zu feuchten oder kalten Füßen neigt, nach der Heimkehr möglichſt die Strümpfe zu wechſeln. Schöne warme Füße ſind der beſte Gradmeſſer für Wohlbefinden und Geſundbeit. „Kraft durch Freude“. Sonntag, den 6. März: Sonderzug nach Karlsruhe RM. 1.60. Es ſind auch noch einige Eintrittskarten zum Geräte⸗ turnen vorrätig. Freitag, den 11. März: 5. Muſikaliſche Feierſtunde mit dem berühmten Geiger Borries. Eintritt RM. 1.—. Beſtellungen ſofort bei Friſeur Volk, Hauptſtr. 129. Es blaſen die Trompeten O Wenn eine Regimentskapelle mit klingendem Spiel durch die Straßen zieht, dann ſtrömen die Menſchen her⸗ bei, um ſich an dem Anblick des militäriſchen Aufzuges zu erfreuen. Denn der Deutſche liebt das„zweierlei Tuch“ ſeiner Soldaten, wenn es auch nicht mehr das zweierlei Tuch der alten Zeit iſt, ſondern die Schutzfarbe angenom⸗ men hat, die der moderne Heeresdienſt erfordert. i So iſt es auch nicht ſchwer, vorauszuſagen, daß bei der 5. Reichsſtraßenſammlung am Sonnabend, dem 5., und Sonntag, dem 6. März, ein Gedränge um die Sammler des Winterhilfswerkes anheben wird, weil jeder, ob Mann oder Frau, in den Beſitz der Porzellan⸗ abzeichen gelangen will, die bis in ihre Einzelheiten genau die Uniformen unſerer heutigen Wehrmacht bunt und plaſtiſch darſtellen: Einen Matroſen, einen Seeoffizier, einen Flieger im Ausgehanzug, einen Fliegeroffizier, einen Flieger im Sturzhelm, einen Infanteriſten, einen Infan⸗ terieoffizier, den Schützen eines Panzerregiments, einen Soldaten der Gebirgstruppen und einen Horniſten,— jenen Horniſten, deſſen helles Signal ſchon genügt, um alle, die es vernehmen, aufhorchen zu laſſen. Viel handwerkliche Kunſt und Technik mußten zuſam⸗ menwirken, um aus„lichter Tonerde“ die kleinen Por⸗ zellanſoldaten hervorgehen zu laſſen. 40 Porzellanfabriken jim ganzen Deutſchen Reich haben mit ihrer Herſtellung (rund 20 Millionen Stück) zufätzliche Beſchäftigung erhal⸗ ten, die beſonders Heimarbeitern zugute kam. Der Gedanke, dieſe einprägſamen, ſchmucken Wehr⸗ machtabzeichen für das Winterhilfswerk herzuſtellen, ent⸗ ſprang einem Wunſche des Führers. So verſteht es ſich auch, daß ſie, beſonders hinſichtlich der Bemalung, einer ſtrengen Prüfung durch das Reichskriegsminiſterium un⸗ terzogen wurden. Wer alſo dieſe Figürchen erwirbt, er⸗ wirbt damit zugleich eine Sammlung wirklichkeits⸗ getreuer Nachbildungen der Uniformen unſerer Zeit. Und wer ſind die Sammler dieſer 5. Reichsſtraßen⸗ ſammlung des WHW.? Wir wollen ſie uns merken! Neben den unermüdlichen Helfern der SA. und ½ des NS. und des NSFek., die ſich in den Dienſt der Volksgemein⸗ ſchaft ſtellen, ſind es diesmal auch Mitglieder der NS. Kriegsopferverſorgung und des Reichsbundes der Kin⸗ derreichen, die ſich freudig in die große Sammlerſchar ein⸗ gliedern. Alſo jene deutſchen Menſchen, denen wir allein ſchon Dank genug ſchulden, weil ſie ihr Leben einſetzten oder dem deutſchen Volke Leben ſchenkten. Was blaſen die Trompeten? Blaſen ſie zum Krieg? Nein: Der Führer hat es uns in ſeiner letzten Reichstags⸗ rede geſagt!„Das deutſche Volk iſt ſeinem ganzen Weſen nach kein kriegeriſches, ſondern ein ſoldatiſches Volk, d. h., es wünſcht keinen Krieg, es fürchtet ihn nur nicht!“ Und ſo ſteht auch dieſe neue Reichsſtraßenſammlung nicht unter einem Zeichen des Krieges— wenngleich immerhin unter dem eines Kampfes: des Kampfes um die einmütige Er⸗ ringung deutſcher Volksgemeinſchaft und des inneren ſozialen Friedens, für den das Winterhilfswerk ſeit fünf Jahren der ſchönſte nud erhabenſte Ausdruck iſt. Dr. Buben deh. Gedenktage 1. Mär z 1268 Markgraf Dietrich von Landsberg nimmt die Beſucher der Leipziger Märkte in ſeinen Schutz. 1815 Landung Napoleons J. bei Cannes. 1868 Der Admiral und preußiſche Staatsrat Trotha in Koblenz geboren. 1871 Einzug der Deutſchen in Paris. 1880 Der Schriftſteller Manfred Kyber in Riga geboren. 1929 Der Kunſtforſcher Wilhelm v. Bode in Berlin ge⸗ ſtorben. 1935 Das Saargebiet kehrt zum Deutſchen Reich zurück; Adolf Hitler in Saarbrücken. a Sonnenaufgang: 7.14 Uhr Sonnenuntergang: 18.01 Uhr Mondaufgang: 6.28 Uhr Monduntergang: 17.26 Uhr Adolf v. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Ergänzungsverzeichnis der in die Erbhöferolle aufzunehmenden Höfe betr. Das gerichtliche Ergänzungs⸗ verzeichnis der in die Erbhöferolle aufzunehmenden Höfe iſt hier ein⸗ gegangen und liegt im Rathaus N 1, 1, Zimmer 164, vom 1. März 1938 während der Dauer eines Monats zu jedermanns Einſicht auf. Eigentümer, deren Höfe in das Verzeichnis zu Unrecht nicht ein⸗ getragen ſind, können innerhalb zwei Wochen nach Beendigung des Aushanges an der Gerchtstafel beim Anerbengericht Einſpruch erheben. Mannheim, 25. Februar 1938. Der Oberbürgermeiſter. EF Stwæes— Dikuntes! Bismarccheringe, Rollmops, Geleeheringe 1 Literdose 75 8 *— 2 40„ Bratheringe 1 Literdose 655 7e 8 36. Oels ardinen Dose ab 20. 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März, treten die eingeteilten und befohlenen Hitlerjungen zum Reichsſchießwettlampf der Hitlerſugend auf dem Schießſtand Edingen an. gasthaus„Zum goldenen Hirsch“. 8 7 Heute Dienstag 19.59 Uhr Haschngs-Hanraus Eintritt 50 Pig. 2 2 Es ladet freundlichst ein fee===. Anzeigen helfen „Sängerbund“, Mhm.-Seckenheim. Stimmung“ Prämierung dert schönsten und originellsten Masken. (Hohe Geldpreise). Hlerzu ladet freundlichst ein i 1 Achtung! Achtung! Ihnen Heute Dienstag Abend 8.11 Uhr 7 in sämtlichen großartig dekorierten kaufen; RNäumen der. 1 ſie helfen noler Füschings Rummel den mit Kehraus, Militärmusik des II/ Inf. Reg. 110. Hummer 11 Eintrittspreis 50 Pig. Der närrische Rat. [Verſammlungs⸗Kalender. 9 EEEPC ĩðV fdp ð.. Karl Zwingenberger. ö g f ö in der„Turnhalle“ Masklen-Absehledsbal EEE TTCT0TCT0TCTbTCTbT0T0TbT—VT—T—T—T—— Motto: 4 „Letzte Nacht zu Hamburg auf der Reeper!“ Eintritt 50 Pfg. Heute Dienstag Abend 7.11 Uhr 4 im Lokal„Zum Bad. Hof- raßer fiegeaus, im 7. Himmel. b Zum Ausschank kommt 8 extra starker Himmelsbock. 2 f 1 Eintritt für Damen- Masken 40 Pig. Keine Demasklerung. 8 Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtattung. Vechur-Bote- bruckerei