jet inn, Nr. 50 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 1. März 1938 Das ſind keine Volksbeluſtigungen! ANSg. So wie die Pflege der ſogenannten klaſſiſchen Kunſt unter dem Einfluß volkszerſetzender Elemente perver⸗ ö tiert wurde und im Kaſchemmenton der Goſſe landete, ge⸗ nau ſo erging es den volkstümlichen iſten, wie ſie auf den Marktplätzen der deutſchen Kleinſtädte und auf den auf Volksfeſten üblich waren. Sie den Rummel⸗ plätzen der Großſtädte unter. Erhalten hatte ſich nur noch die Form der Inhalt war ein anderer g en. Nicht dem Echten, Natürlicher und wurde lten, ſondern das Häßli Kranke und zur Schau geſtellt. An die Stelle i aftmeiers und an die Stelle des ele⸗ ganten it war die Abnormitätenſchau getreten, in der lebende oder konſervierte einmalig vorkom⸗ mende Anomalien am menſchlichen Körper gezeigt wurden. Ebenſo beliebt wie dieſe grauenhaften Gänſehaut erzeugen⸗ Darſtellungen von ckhafte Wirkung mehr mit zolk R D ö den Mißbildungen waren die bildlichen abnormen Gebärvorgängen, die eine ſchre a auf Frauen auszuüben im Stande waren und die grauen⸗ haften Präparate von Geſchlechtskrankheiten befallenen Körperteilen. In ſenſationslüſterner Weiſe wurde zum B. ſuch dieſer Schaubuden aufgefordert und das Volksempfinden gröblich verletzt. Der Nationalſozialismus duldet aus der Geſundheit ſei⸗ ner Geſetze und Notwendigkeit ſeines Denkens ſolche Ver⸗ irrungen nicht. In einem Runderlaß des Reichsführers und Chefs der Deutſchen Polizei im Reichsminiſterium des Innern wird jetzt die Aufmerkſamkeit der Polizeibehörden auf Schauſtellungen anläßlich von Volksfeſten und auf Ver⸗ anügungsplätzen hingelenkt. Gleichzeitig wird in dieſem Runderlaß die zum Teil unerträglich geſchma ckloſe ſchichtlicher dder großer le⸗ bender Perſönlichkeiten in den plaſtiſchen Aus⸗ ſtellungen in dem ſittlichem Empfinden und der nationalen Würde entſprechende Bahnen gelenkt. Der Runderlaß be⸗ zeichnet als zu unterbindende Veranſtaltun⸗ gen des Schauſtellungsgewerbes im beſonderen: Schauſtellungen von ekelerregenden men ſch⸗ lichen Abnormitäten und erbkranken Krüppeln, z. Behandlung ges B. Fiſchmenſchen, Krebsmenſchen, Vogelmenſchen, Star⸗ menſchen, Tiermenſchen(Heufreſſer) u. ä. Soweit es der geiſtige oder körperliche Geſundheitszuſtand erfordert, iſt die Unterbringung der zur Schau geſtellten Perſonen in Heil⸗ und Pflegeanſtalten nach den hierfür geltenden Vorſchrif⸗ ten zu veranlaſſen. Schauſtellungen von anato miſchen Präpara⸗ ten, die das Sittlichkeits⸗ oder Anſtandsgefühl verletzen mittel in der früheren Form in unſere oder geeignet ſind, die bevölkerungspolitiſchen Beſtrebun⸗ gen des Dritten Reiches zu ſtören, z. B. die Darſtellung einer Geburt, insbeſondere die Darſtellung abnormer Ge⸗ bärvorgänge, die Darſtellung der Unfruchtbarmachung durch Operation, ferner der Abtreibung und der Geſchlechtskrank⸗ heiten. Die bevölkerungspolitiſche Aufklérung muß in ver⸗ antwortungsbewußten Händen liegen. Sie iſt Aufgabe des Staates und der Bewegung und eignet ſich nicht für Ver⸗ gnügungsplätze und Volksfeſte die ſogenannten plaſti⸗ ſchen Ausſtellungen(Panoptikum) laſſen bisweilen jedes Empfinden für nationale Würde vermiſſen. Es wer⸗ den z. B. die Wachsbilder von Hindenburg, Moltke, Ecke⸗ ner u. a. neben dem Maſſenmörder Kürten, der Kindsmör⸗ derin Jünemann, dem ſiameſiſchen Affenweib und der Aus⸗ hebung einer Spielhölle in der Syſtemzeit gezeigt. Auch iſt die Ausſtellung von Bildern führender Männer von Par⸗ tei und Staat und aus der deutſchen Geſchichte und führen⸗ der Männer befreundeter Staaten zu überprüfen, da es ſich zum Teil um künſtleriſch minderwertige oder gar ent⸗ ſtellende Bildniſſe handelt. Schließlich iſt auch die Werbung auf derartigen Veranſtaltungen polizeilich zu überwachen. Es geht nicht Das erſte badiſche Am Bohrturm. Eine Rundfahrt durch das badiſche Erdölgebiet vermittelte Miniſterpräſident Köhler und Bergrat Landſchütz vom badiſchen Wirtſchaftsminiſterium in⸗ tereſſante Eindrücke von dieſem neuen badiſchen Induſtriezweig. Erdöl. Wer etwa ſeit 1933 mit der Bahn oder im Auto zum erſten Mal wieder durch die Rheinebene zwiſchen Bruchſal und Durlach kommt, wird überraſcht ſein, hier die typiſchen Bilden von Erdölfeldern zu ſehen. Dicht an der Straße ragen die ſpitzen Bohrtürme. Vor dem Krieg kannte man in Deulſchland eine Erdölförderung nur in der Lüneburger Heide bei Celle und bei Pechelbronn im Elſaß. Gerade das elſäſſiſche Vor⸗ kommen legte die Vermutung nahe, daß auch auf der badiſchen Seite angeſichts der gleichartigen geologiſchen Struk⸗ tur das koſtbare Steinöl in der Tiefe auf die Aufſchließung warte. Ein wagemütiger Unternehmer, der Ingenieur Rack y, brachte als Erſter einige Bohrungen auf badiſchem Boden nieder, die allerdings enttäuſchten. Seine Pionierarbeit machte aber bedeutende Unternehmer in Norddeutſchland auf die unzweifelhaft beſtehenden Möglichkeiten in der Rhein⸗ ebene aufmerkſam. Sie ließen ſich in den Nachkriegsjahren vom Land Baden die Konzeſſion erteilen. Bald nach der Machtübernahme wurde bekannt, daß der Erfolg ihre Er⸗ wartungen gerechtfertigt hat. In Baden fließt Erdöl. 52 Wir ſchreiten über Bretterroſte auf einen der Bohrkürme zu. Es rattert und dröhnt, daz die Leiter der Firmen Mühe haben, ſich bei ihren Erläuterungen in dem Lärm ver⸗ ſtändlich zu machen. Wir ſehen von der Spitze des Turmes herab eine Ei enſtange mit wuchtigen Kolbenſtößen auf und niedergehen. Sie ſtößt den Seilſchlagmeißel in das Geſtein in einigen hundert Meter Tieſe. Nach jedem Stoß wird die Stange von einem Arbeiter mittels einer Querſtange ein Stück gedreht, um die Steinſplitterwirkung zu verſtärken und ein gleichmäßig rundes Loch zu erzielen. Aus einem Abflußrohr neben dem Bohrloch quillt ein wäſſriger Brei von grauem Schlamm, die Dickſpülung, wie die Fachleute ſagen. Sie wird durch die Höhlung der Bohrſtange gepreßt, tritt unten am Bohrer aus, nimmt die losgelbſten Erd⸗ und Geſteinsteile auf und befördert ſie zwiſchen Stange und Bohrloch nach oben. Der dabei auf die Wände des Bohr⸗ lochs ausgeübte Druck verhindert dere Einſturz. An den Wandungen ſchlagen ſich Tonteilchen der Dickſpülung wie eine Zementſchicht nieder. Sie wirken als Dichtungsmaſerial. Schließlich wird durch die Dickſpülung der Bohrer gekühlt, der im harten Stein ſehr bald heiß laufen und dadurch vorzeitig unbrauchbar werden würde. Ihn auszuwechſern iſt eine umſtändliche Angelegenheit. Man muß die Stange hoch⸗ ziehen und Stück für Stück abſchrauben, bis der Bohrer endlich zum Vorſchein kommt. Dabei riskiert man, daß das Bohrloch in der Zwiſchenzeit wieder teilweiſe einſtürzt. In der bei jeder neuen Bohrung zuerſt zu überwinden⸗ den Kiesſchicht, die mitunter bis zu 50 Meter und mehr die feſteren Ton⸗ und Mergelſchichten überlagert, muß das oben etwa 40 em weite Bohrloch vor den leicht nachgebenden Sand⸗ und Geröllmaſſen geſichert werden. Man rammt daher ein Eiſenrohr von entſprechendem Durchmeſſer ein, bis die feſteren Schichten erreicht werden. Das Tempo der Bohr⸗ arbeit richtet ſich nach der Beſchaffenheit des Bodens und der angewandten Bohrmethode. Der Seilſchlagbohrer ſchafft in der Woche vielleicht 120 Meter. Mik dem modernen Rothary⸗Bohrer geht es bedeutend ſchneller. Iſt man bis zu der Erdöl führenden Schicht gelangt, wird der Bohrer herausgenommen und bei genügender Er⸗ giebigkeit mit der Erdölförderung begonnen. Man führt 2 N an, daß Drehorgelſpieler durch den Hinweis auf Kinderreichtum das Mitleid der Vorübergehenden zu erregen ſuchen und ſomit den Kinderreichtum zu einem Ge⸗ ſchäft herabwürdigen. Ebenſo muß verhindert werden, daß nationale Lieder, z. B.„Ich hatt“ einen Kameraden“, zur Anlockung des Publikums auf Vergnügungsplätzen benutzt werden. Wenn man zum Schluß die Frage ſtellt. ob die Art der anläßlich von Volksbeluſtigungen gebotenen Unterhaltungs⸗ Zeit noch paßt, ſo kann die Antwort nur lauten, daß dieſe Art der Kleinkunſt gut war, und wenn es ihr gelingt, wieder Niveau zu be⸗ kommen, ſie auch eine volle Exiſtenzberechtigung in der Zu⸗ kunft haben wird. Volksfeſte wird es immer geben. Ihr Zweck iſt, echter Volksbeluſtigung zu dienen und beſtehende Bräuche zu pflegen. Die Beſeitigung beſtehender Aus⸗ wüchſe wird mit dazu beitragen, dem zünftigen Gewerbe⸗ ſtand der Schauſteller und Kleinkünſtler anſtändige wirt⸗ ſchaftliche Verhältniſſe zu ſichern. Polizei leiſtet erſte Hilfe Bei Unglücksfällen kommen Polizeibeamte öfter bis zum Eintreffen des Arztes oder des ſanitären Bereitſchafts⸗ dienſtes des Roten Kreuzes in die Lage, Verunglückten oder plötzlich Erkrankten die erſte Hilfe leiſten zu müſſen. Um die⸗ ſer Aufgabe gewachſen zu ſein, erhalten jetzt die Polizei⸗ behörden die Anordnung, alle Beamten der Schußpolizei und der motoriſierten Gendarmerie über die„Erſte Hilfe bei Unglücksfällen“ unterrichten zu laſſen. Der Unterricht ſoll eingehend erteilt und anhand praktiſcher Vorführun en o veranſchaulicht werden, daß der Beamte im Bedarfsfall ohne lange Ueberlegung die notwendigen Maßnahmen ſo⸗ 0 fort zu ergreifen in der Lage iſt. Der Polizeibeamte müſſe ſich ſtets bor Augen halten, daß eine falſche oder unter⸗ laſſene Maßnahme Leben oder Geſundheit eines Menſchen koſten kann.. ö Neben den erſten Verrichtungen zur Abwendung einer unmittelbaren Gefahr iſt der Polizeibeamte grundſätzlich angewieſen, unverzüglich ärztliche Hilfe und gegebenenfalls Krankenwagen anzufordern Der Arzt übernimmt mit ſei⸗ nem Eintreffen die weitere Fürſorge und damit die Ver⸗ antwortung für den Verunglückten, er entlaſtet ſomit den erſten Helfer. Die Koſten, die durch die erſte Hilfeleiſtung für den Arzt entſtehen, werden von dem Verletzten oder von Drittverpflichteten(Verſicherungsgeſellſchaften, Krankenkaſ⸗ ſen, Unterhaltungspflichtigen uſw.) getragen. Der Exlaß ſchließt mit einer grundſätzlichen, Mahnung an die Polizeibeamten. Der Polizeibeamte dürfe nicht ver⸗ geſſen, daß ſich ſeine Tätigkeit als Helfer unter den Augen der Oeffentlichkeit abſpielt.„Dieſe ſieht und kritiſiert ſcharf, Unſicherheit und Unkenntnis des Helfers blieben ihr nicht verborgen und ſchädigen das Anſehen des Helfers und der geſamten Ordnungspolizei Eine gut geleiſtete erſte Hilfe vermehrt dagegen das Vertrauen der Oeffentlichkeit zu rer Polizei und erweckt in dem Helfer ſelbſt das ſchöne Ge⸗ * eine Rohrleitung bis zur vollen Tiefe ein. Der Zwiſchenraum Ein ang durch die baulſchen Erab leider zwiſchen Rohr und Wand des Bohrlochs wird auszementiert. Die Förderung erfolgt entweder durch Auspumpen oder mittels einer Schöpfvorrichtung. Faſt ungläubig ſteht man an ſolch einer Pumpanlage, die mit jedem Hub einen pech⸗ ſchwarzen Strahl des in aller Welt heute ſo begehrten Rohöls aus einigen hundert Metern Tiefe in den Behäller ſtrömen läßt. Iſt das Pumpwerk eingerichtet, ſo kann der Bohrturm abgebrochen werden. Die modernſte Einrichtung, die wir zu ſehen bekommen, iſt ein auf einen großen Raupenſchlepper aufmontierter Bohrturm, der, nachdem der Meißel ſeine Schuldigkeit hier getan hat, weiter wandert und an anderer Stelle in Funktion tritt. Das Gelände wird ſontiert. Der Bohrvorgang ſieht ſich ziemlich einfach an. Die Maſchinen, zu deren Bedienung einige wenige Mann genügen, beſorgen die Hauptarbeit. Sehr viel ſchwieriger iſt das, was vorausgeht, nämlich die Ermittlung einer neuen Bohr⸗ ſtelle. Sie erfolgt auf Grund ſorgfältiger geologiſcher Er⸗ kundung und geophyſikaliſcher Vorarbeit läßt ſich nie mit Sicherheit ſagen, ob eine Bohrung und in welcher Tiefe ſie fündig werden wird. Vermutet man auf einem Gelände Erdöl ſo wird zunächſt eine erſte Bohrung niedergebracht. Erweiſt ſie ſich als erfolgreich, ſo errichtet man in einem Abſtand von vielleicht 75 m einen weiteren Bohrturm. Ueber⸗ raſchungen ſind auch jetzt nicht ausgeſchloſſen. Nicht ſelten wird man erleben, daß eine zweite Bohrung, die neben einer leidlich fündigen Selle niedergebracht wurde, ein hervor⸗ ragendes Ergebnis hat, eine dritte und vierte ſich aber als vollſtändige Niete erweiſt. Es iſt in dieſer Hinſicht in der Rheineleße nicht anders wie in den bekannten großen Erdöl⸗ gebieten Amerikas. f Der Urſprung des badiſchen Vorkommens. Man darf ſich nun keineswegs vorſtellen, daß es da unten in der Erde ganze Seen von Erdöl gäbe. Das Mineralöl iſt vielmehr in Geſteinsſchichten enthalten, die es wie ein Schwamm aufgeſogen haben. Ge ſangt ein Bohrloch in dieſe Schichten, ſo wird das Oel durch den über dem Geſtein laſtenden Druck und den natürlichen Gasdruck in das Loch gepreßt. Wie iſt nun das Erdöl gekommen? Man kann ſich den Vorgang etwa ſo vorſtellen, daß der Rheingraben in früher erdgeſchichtlicher Zeit von Binnenſcen bedeckt, ja daß er einmal eine Meeresbucht war. Billionen und Aberbie lionen von Kleinlebeweſen lagerten ſich in mächtigen Schichten ab. Später wurden ſie von Geſtein und Erdmaſſen überlagert, unter deren Druck das Erdöl entſtand, das faſt allgemein von der Forſchung als organiſches Produkt erkannt wird. Am den Oelgehalt des Geſteins feſtzeſtellen, bedient man ſich in den letzten Jahren eines hervorragenden In⸗ ſtrumentes, der Quarzlampe. Für die Erdölinduſtrie iſt ſie eine Art„Aladins Wunderlampe“. Unter ihren Strahlen erſcheint nämlich Rohöl hell bis dunkelgelb(raffiniertes Pe⸗ troleum dagegen bläulich). Wird nun eine neue Bohrung niedergebracht, ſo werden laufend Geſteinproben entnommen und in das Laboratorium eingeſandt. Mit Hilfe der Quarz⸗ lampe läßt ſich an den heilen Stellen ohne weite es ſagen, ob die jeweils erreichte Schicht erdölhaltig iſt. Durch dieſe Unterſuchungen wird vermieden, daß man tiefer bohrt, als notwendig wäre. Es iſt eine ganze Wiſſenſchaft, die ſich um die Erdöl⸗ gewinnung entwicelt hat und über die ſich noch viel In⸗ tereſſantes berichten ließe. Wir begnügen uns heute damit, einen ungefähren Begriff von dem zu geben, was vor unſeren Augen draußen in der Rheinebene in den letzten Jahren entſtanden iſt. E. Dietmeier. überhaupt in die Rheinebene 7 125 Noſenmontag in Köln „Die Welt im Narrenſpiegel“. Köln, 28. Febr. Kölns Faſtelovend iſt nicht zu übertref⸗ fend. Ein farbenfrohes Feſt löſt das andere ab, aber ſie alle werden durch den Roſenmontagszug in den Schatten ge⸗ ſtellt. Er iſt der große Magnet, der alles an ſich heranzieht. Schon in den frühen Vormitta sſtunden zeigte die Innen⸗ ſtadt, durch die der Zug ſeinen Weg nahm, ein gänzlich ver⸗ ändertes Bild. Unaufhörlich ſtrömten aus den Vororten die Menſchen in den Mittelpunkt der Stadt, um ſich einen guten Platz zu ſichern, von dem aus ſie den Zug beſichtigen konn⸗ ten. Auf den überfüllten Parkplätzen ſag man Wagen aus allen Teilen des Reiches und aus dem Auslande, vornehm⸗ lich aus Holland, Belgien, Frankreich und Luxemburg. Die Reichsbahn, die am Samstag und Sonntag bereits Sonder⸗ züge aus Hamburg, Leipzig. Berlin, Hannover, Bremen und Bielefeld nach Köln hatte abgehen laſſen, brachte am Montag vormittag mit verſtärkten fahrplanmäßigen Zügen ſowie mit über 20 Sonderzügen aus allen Gegenden Zehn⸗ tauſende fröhliche Menſchen heran. Als die Zeiger die zwölfte Stunde anzeigten, waren bereits die großen Plätze der Stadt zu eng, die Straßen zu ſchmal, die Mauervor⸗ ſprünge zu knapp, um alle die Menſchen zu faſſen, die den Zug 185 wollten. Die Tribünen waren ſchon längſt bis auf den letzten Platz beſetzt und alle Zugſtraßen viele Glie⸗ der tief umſäumt. 5 Das Motto des Zuges„Die Welt im Narrenſpiegel“ hatte den Kölner Künſtlern willkommene Gelegenheit gebo⸗ ten, ihre Phantaſie ſpielen zu laſſen. Darüber hinaus aber war das politiſche Welttheater in die Zange zu nehmen. Der buntſchillernde Zug mit ſeinen Feſtwagen und den un⸗ zähligen originellen Gruppen, den Stadtherolden und Troß⸗ knechten, den Muſikkorps, den Schildträgern, den Kölner Originalen und den vielen Gruppen mit glänzenden Uni⸗ formen löſte immer wieder fröhlichen Beifall aus. Den glänzenden Höhepunkt bildete natürlich wieder der Feſtwa⸗ gen des Kölner Bauern und der Jungfrau und der des Prinzen Karneval, der von einer großen Weltkugel aus dem närriſchen Volk ſeinen Gruß entbot. Jubel ſprang hin und her zwiſchen Zug und Zuſchauern, und auf all dieſen Wirbel regnete es Karamellen und Blumenſträuße, Papier⸗ ſchlangen und Pralinen. Ganz Düſſeldorf auf den Beinen Düſſeldorf. Die lebensfrohe Kunſt⸗ und Gartenſtadt am Rhein war ſeit den Vormittagsſtunden mit Menſchen über⸗ füllt. Zahllos waren die auswärtigen und ausländiſchen Gäſte, die zum Düſſeldorfer Karneval gekommen ſind. Alles jeberte geradezu dem Noſenmontags zug entgegen zumal Uſren in bieſem Jahre, dem Jahr des 650. Stadtjubiläums, ſich beſonders angeſtrengt hätten, um einen glanz: und humorvollen Roſenmontagszug zuſammenzuſtellen. Bereits um 10 Uhr begab ſich das Prinzenpaar im prächtigen Viererzug, begleitet von den reitenden Garden, de Amsa⸗ zonenkorps und der Bürgerwehr zum„Staatsbeſuch“ ins Rathaus. Mit launigen Worten übergab Oberbürgermeiſter Dr Otto dem Prinzen für drei Tage unter Ueberreichung des Narrenſzepters die Stadt in ſeine närriſche Gewalt. Ueberall an den Straßen, die der Roſenmontagszug paſſierte, ſtanden die Menſchen in zehnfach geſtaffelten Reihen. Der Zug mit ſeinen über 30 Wagen, dem vielen närriſchen Fußvolk und den in großer Zahl mitmarſchie⸗ renden originell koſtümterten Muſikkapellen löſte überall Beifallsſtürme aus. „Gauklertag in Narragonien“. O Breiſach. Während in Oberbaden eigentlich der Ro⸗ ſenmontag den Höhepunkt der Fasnacht bringt, hielt die Narrenzunft Breiſach auch in dieſem Jahre an ihrer Tra⸗ dition feſt, den Gauklertag am Fasnachtſonntag zu verau⸗ ſtalten. Wieder ſind am Sonntag Keßler und Gaukler in die alte Feſte Breiſach eingezogen und auf dem Werd, dem alten Breiſacher Marktplatz, entſtand das ganze farbenfrohe Bild des Mittelalters. In Anlehnung an Sebaſtian Brants „Narrenſchiff“ erhielt der diesjährige Gauklertag den Namen „Gauklertag in Narragonien“. Unter der Leitung von Zunft⸗ meiſter Harry Schaefer, der ſchon vor Monaten ſeine Ge⸗ treuen um ſich geſchart und eifrig geprobt hatte, war wieder eine Spielfolge entſtanden, die den Breiſacher Gauklern und Gauklerinnen alle Ehre machte. Nach dem Einzug des fah⸗ — Mittelbadens neue Skimeiſter. Mit den alpinen Wettbewerben erledigten im Hornis⸗ grindegebiet die badiſchen Kreiſe 4 und 6 gemeinſam den zweiten Teil ihrer Skimeiſterſchaften. Im Abfahrtslauf auf der Nordſeite der Hornisgrinde mußten 85 Läufer bei vier Wärmegraden, leichtem Regen und Nebel über die 2 Kilo⸗ meter lange Strecke mit 350 Meter Höhenunterſchiede gehen. Die Beſtzeit erzielte Dahringer(Rheinbrüder Karlsruhe) mit 1:13, während im Kreis 6 der Jungmanne Erwin Lin⸗ der(Bühlertal) die beſte Zeil mit 1:17 Minuten heraus⸗ lief. Durch die 19 Tore am Hundseckhang kam am Nach⸗ mittag Erwin Linder mit 53,0 Sekunden im zweiten Gang 1:48, Minuten für zwei Durchgänge, während im Kreis 6 Dahringer die gleiche Zeit fuhr, aber durch Strafpunkte zu⸗ rückfiel. Die beſte Zeit erreichte hier zur Ueberraſchung 1 5 Miederheiſer(Rheinbrüder Karlsruhe) mit 1:58, Minuten. Sieger in der Kombination und damit Kreismeiſter wurden 9 herumgesprochen hakte, daß die Düſſeldorfer Karneva⸗ fühl der Befriedigung über eine aute und nützliche Tat.“ Dahringer bezw. Linder. i. am ſchnellſten. Den Sieg holte ſicher aber Schindler i Sabana flackerten rieſige der Dunkelheit zum Schu wurden. Am Rande des rings um das langgeſtreckte niedrigen Lehmhütten der Stimme, ob er bringen könne Eine Tür öf die das Deutſe lampe erhellt war. Caballero“, Gaſt. vielen Dank, Don Fauſtino einen hautbeſpannten Stuhl ablehnend, als hätte zu ſprechen. er we immerhin eine Seltenheit, ber — gefährlich— Gegend unſicher machen“. Flint begann, Don Fauſti kauft habe und nun auf dem Peſos eine Herde Pedriza zu übernehmen. nicht erlegt habe, könne der 5 ſeine Herde verfügen. herum. Ja, wiſſen Sie auch, reits ſignaliſiert ſind! Burſchen. Sie ſagten doch, S ſchön— da ſind Sie nicht haltgemacht hälten, dann vorausſichtlich noch Winkel die Kehle e durchgeſchnikt drücktes Flint leerte das es auf den Tiſch und legte ſein über dann mußte er ſie auch geſehen Gefahr und Mißtrauens gege ihn, und er beſch Augen offen zu halten. mutiger Mann war, losgehen und Don ſahen. Er erhob hämmerte ein harter Fauſtino, anſcheinend Jie Tür zum Flur auf und Schlag 1e Heilige Mutter por Dios“, fuhr Rede fort,„vor allem ſind's die er in der Nähe von Concepeiôn eine „Und da tragen Sie“, meinte zueuntauſend Peſos ſozuſagen in der Hoſentaſche mit Mann, bot er dem Gaſt Whisky an, und wä aus dem Wandſchrank holte, flog e Grinſen über ſein Geſicht. Glas auf einen Zug hinunter, ſtellte ſchloß, den Revolver 1 ſich und wollte zum ſchrie: d noußen?“ Und im H Feuer, tz gegen fruchtbaren Tals Mulde das Patronshaus der Hazienda Santa Fé, und weiße Gebäude ſcharten ſich die indianiſche Ein paar Hunde begannen zu jaulen. Sie meldeten die Ankunft eines Reiters. Einen Steinwurf davor machte er nach der Sitte des Landes halt und fragte mit lauter Nacht Alf Hazendero führte den Fremden in der ſchwach von dem zuckenden grünlichen Lich „Fauſtino Gomez, zu Ihren Dienſten, meinte er mit ſchrägem Blick auf den ſpäten —„Kaſpar Flint“, erwiderte dieſer,„und nochmals Erſchöpft ließ er 1 7 fallen. .„Sind wohl ein Fremder— Deutſch a Fauſtino mit heimlichem Lächeln.—„Ja“, brummte Flint nig Luſt, Aber Don Fauſtino gab ſich nicht nerkte er, daß jemand ſich nach Eine Tür öffnete ſich, und ein Mann bot dem Fremden das Haus zur Herberge an. no auseinanderzuſetzen, daß wertvolle Finca ge⸗ Wege ſei, für neuntauſend von dreihundert Paar Hörnern in Aber der Zuſchlag gelte nur bis zum nächſten Mittag, und wenn er bis dahin das Geld Mann in Pedriza frei über eflor — hätten Ihnen die Banditen ) heute nacht irgendwo in einem ſtillen Aber——“ Don Fau⸗ ſtiuo ſuhr hoch und ſtieß den Holzladen vor d en. Es war ihm nicht entgangen, daß vier oder fünf Männer i ü den Vorhof gehuſcht waren, und er 8 über Don Fauſtino; denn wenn dieſer Verhaltenes en Revolver auf den Tiſch. Schweigen war— nu der Stube, 6 haben. gegen der Don Fauſtino in ſeiner Banditen, die hier die Don Fauſtino lächelnd, daß Sie todſicher be⸗ Unſere Wegelagerer Flint, daß Sie öfters auf dem Weg nach der Richtung gefragt haben— ſehr gelotſt worden, und wenn Sie hier zährend er die Flaſchen in kurzes, ſchnell unter⸗ Ein Gefühl naher n den Hazendero beſchlich ſchußbereit und die Da Kaſpar Flint ein überaus d wollte er geradewegs auf die Gefahr gen Fauſtino fragen, ob er feindliche Ab koch ſichten gegen ihn hege. Denn er wußte, daß alle Gauner ſich verrieten, wenn ſie ihr Spiel vor der Zeit durchſchaut Sprechen anſetzen— da den Porton. bis auf die Knochen erſchrocken, riß „Was für ein Teufel intergrund kreiſchte eine Gottes beim Einbruch angefacht ſtand in einer n Peons. Hazienda ver⸗ er und ſtieg aus einen Saal, ht einer Oel⸗ ſich auf her?“ meinte Don über ſeine Perſon zufrieden. Es ſei Santa Fé ver⸗ irre. Denn ver⸗ irrt müſſe ſich der Senor doch ha⸗ ben.„Wieſo ver⸗ irrt?“ fragte Flint erſtaunt.„Ja“, meinte der Herr von Santa Je und ſchob ſeinen breitrandigen Hut ins Genick, na⸗ türlich, wenn der Senor überzeugt ſei, daß er ſich auf dem rechten Weg befinde, dann wolle er nichts geſagt haben. Flint machte einen Schritt auf die Tir zu. „Eine gefährliche Gegend zur Nachtzeit“, be⸗ ERZAH LONG vod g Ueber dem Tal von Roſario hing die Nacht. Auf der die Raubtiere und eine einen Fr rauhe S De das Hau den Port den 2 8 Jhre ſchaft kön ſtino. Es eine Tür kommen k 5 Haus iſt Nun — und lie und kam Tellern zu Ein Fenſterlad lampe zu Abſchnitter tige Belag da bis Mi mußte es Laden kam auf die Tür. W̃ as Und keine Sorge um uns. jetzt wieder ein paar gen, lächelte ſie. mel, wie lange das wartet mich die Anna zu Hauſe. Langſam krochen die Stunden dahin— 2 emden, der — a zog Don Fauſtino mit einer kau 8, aber ſeltſamerweif on. eute gefährden“, ſagte er haſtig. oder ein Fenſter, önnte!“ denken Sie!“ längſt umzingelt. erſchien die gleich rück. „Du haſt vergeſſen, dem Selior etwas meinte ſie zu ihrem Mann und deckt gungen den Tiſch. grauer Schimmer ens einem häßlichen 1 knallten draußen erung alſo, dachte lange hell ſein, aber nur ein fahler Dämme wie ein trauriger Nebel über dem 9 2 Zum zweitenmal fiel ein Se rauhe Stimme rief:„2 Flint bat Don Fauſtino bei ſich das Mi Mißtrauen und gwohn ab.„Ich will nich zt Ihr Haus und Sie und „Ihre Gaſtfreund⸗ nte Ihnen teuer zu ſtehen kommen, Don Fau⸗ gibt doch ſicher auf der rief Don Fauſtino ängſtlich,„das Sie müſſen ſchon hierbleiben. Santa Fs iſt ſolide gebaut.“ Frau— Doßa Candelaria hieß ſie ß ſich den Fremden vorſtellen. Sie war jung und ſchlank und ſchien keineswegs ängſtlich zu ſein, denn als Schüſſe gegen die Hauswand ſchlu⸗ Dann verſchwand ſie hinter einer Tür darauf mit einer Fleiſchplatte und drei kroch durch die Ritzen des und vermiſchte ſich mit dem S krieg legen. Wu Muckl ſchw merkte Don Fau⸗ ſtino, und Flint glaubte, eine Spur von Spott hinter den Wor⸗ ten vernommen zu haben.—„Ja ſich ſind tüchlige wieder zu. Dann wunderte ſich nicht blind war, Don die Banditen!“ dem Wenn Ehrenzeichen Von Lorenz Str Der Hanſen Muckl war ein altes g hatte er als ieg. Wirt am Ofentiſch zuſammentrafen Heldentaten ſchwatzten, da mußte er doch in der kommen. Nur ein einziges Mal wag leben herau hatten ihre geſetzt. Ein Namen der raden kroch Trichter zu Lautlos ſanken 5 ſie hintüber. I, 855 1 58 Nicht denken— 14.— 8 weiter— wei⸗ 5 r i Zwei Tage und zwei Nächte blieb Muckl vor ruſſiſchen Horchpoſten lie⸗ gen. Speiſ' und Trank gaben die;! em Fenſter toten Kamera⸗ auf, denn draußen hatten die Hunde angeſchlagen. den, bis es ihm „Wer da?“ rief Don Fauſtino in die Nacht hinaus. endlich gelang, Aus den Kehlen der Hunde drang ein unterdrücktes Knur⸗ in der dritten 8 ren, dann waren ſie auf einmal ſtill.„Blinder Alarm“, Nacht einen lan⸗ 5 meinte Don Fauſtino und zog den Laden gen Koſaken zu erledigen in den Graben heimzuſchleppen. als das Knechtl in ſchlichten, dür⸗ ren Worten ſein Erleben beſten gab. Und ieſes Scht hielt an, Muckl ſein kalt gewordenes der reiche Saliterbauer, kannte, dröhnend mit d und lachend gröhlte: einen toten Ruſſen fangen von einem alten Kuechtl, Und das im nächſten Al zum 8 ſelbſt zwei Jahren nicht S. Am Stochod war es Truppen abgelöſt und e gewaltſame Erkundung ſollte Nummer und neuen Regimenter feſtſtellen. Mit drei Kame⸗ Muckl durch den eigenen Drahtverhau. Von ſchoben und duckten ſich die Männer durch das Niemandsland. Leuchtkugeln wurden ſeine Trichter Im Ble und vei⸗ als „Hahaha Lachen ſprang auf die Landſturmmann in gemacht. War zwei Jahre la Kannte keinen Ehr ſeine Pflicht. So ging der Krieg zu Ende. die alten Feldgrauen nach Feierabend beim mal ein Sternlein te er ſich mit ſeinem Er⸗ drei Kameraden abgeſchoſſen. e. N . 2 Zeichnung: Grunwald— M. Ohnmächtig vor Schrecken ſchlug der Bauer unter den Tiſch. Pfeifl anzünden wollte, bis der den Krieg nur vom Erzählen er Fauſt auf den „ haha „hahaha igenblick die ganze Stube. Aufſen gibt es freilich keinen Orden obl. Rußland „von ihren Sieg⸗ und ganz ſtille ſein. Hatte be⸗ geweſen. Die Ruſſen friſche Diviſionen ein⸗ ndlicht der feindlichen — — Tiſch einſchlug ein Heldenſtück ein Heldenſtück 7* andern über. Füllte hlag gegen den Porton lufmachen— wir ſuchen hier abgeſtiegen iſt!“— Teufel!“ ſchrie Don Fauſtino zurück gut geſchmiert!“—„Wird euch! „Geht zum „„unſere Piſtolen ſind venig nützen“, meinte die timme und ſchlug ein höhniſches Gelächter an „wir ſind eine Quadrilla“, m ſichtbaren Be⸗ wegung den Revolver und ſchoß aus der Hüfte dreimal Ein Fluch knallte auf, leiſe Schritte, und gleich darauf praſſelte eine Salve gegen fuhr keine Kugel durch dann entfernten ſich Rückſeite des Hauſes durch das ich unbemerkt ent⸗ anzubieten“, e mit flinken Bewe⸗ chein der Oel⸗ Zwielicht. In regelmäßigen ein paar Schüſſe. Eine rich⸗ Flint, verdammt, wie ſoll ich ttag nach Pedriza kommen! Ja, weiß der Him⸗ hier geht, und übermorgen abend er⸗ draußen durch den geſchloſſenen rſchein herein und lag taum. Immerhin merk— Der Nuſſenheld nechtl. Den Welt⸗ mit⸗ ng im Schützengraben ge⸗ rde aber ſtets vergeſſen, wenn Kreuzlein und für die Kompanie eintrafen. Der Hanſen geiz, keinen Neid, nur Lachend ſchob der würdig war, daß wöhnt. zuging, ſtieß Don Jungens!“ ich ſuche kleine Komödie 7 hier herum. Die Concepciöôn, daß verlorengeht. ſie über alles.—— die Räuber ſich nicht rührten. noch fielen Schüſſe— man gewöhnte ſich man ſich in einer Stadt an das Toſen des Als es aber— nach übelnehmen ſchlecht—, es ſpricht ſich ſchnell herum, wenn jemand drei hundert Rinder auf einmal kaufen will. ſich jeder nach der Decke ſtrecken. draußen meine Munition verpulvert haben— Senor— Speſen—, das ſind die tüchtigſten Weidereiter treiben Ihnen die Herde ſo ſicher Ihnen gegen Garantie nicht ein Immen daran, wie Verkehrs ge⸗ Flints Schätzung— auf Mitta Fauſtino plötzlich, ehe er ihn daran hin⸗ dern konnte, den Laden auf und— rief hinaus:„Genug, Dann wandte er ſich ſagte:„Zwölf Uhr, Seßor— umſonſt gewartet— aber, lachend zu Flint und Ihr Mann in Pedriza hat wenn Sie mitkommen wollen, Ihnen dreihundert Paar Hörner aus Herde aus, erſtklaſſiger Llanoſchlag. Im ganzen finden Sie keinen beſſeren. nicht meiner ö 1 n Land Und Sie dürfen mir dieſe — die Zeiten ſind Heutzutage muß Und die Burſchen, die dg Speſen, nach Stück Da zog Don Fauſtino den Revolver und ſchoß drei⸗ mal auf die Tür. Zeichnungen(2): Grunwald— M Mit Pedriza wären Sie nicht ſo gut ge⸗ fahren— da wäre Ihnen ein gutes Dutzend auf dem Berghang in die Binſen gegangen.“ „Sehen wir uns alſo die Herde an“, lachte Flint und freute ſich im ſtillen, daß er nun einen Hauſe käme. Denn 2 Tag früher nach luna Flint war jung, und er liebte Kreuzl... Wär's Aber ſo Wachsbleich Zähne. Ein begannen zu um die Ohren ſchönſten Es währte auch hänſeln anhub. Bank halb kehrt. Wirſt ihn nit kennen deinen Acker wie du Grad wie du. loch zuſammenduckt anſpringt darin geſchrieben. ausweichen. der Koſak lBt Stimmengewirr „Für einen toten „ hahaha, kein ſich auf den datsnehre. ein lebendiger geweſen, ja dann e has Es war noch vor Krieg ſich hinterm Of für die Frontgrauen wußten. waren viel zu müd, f läßt ſich nie erzählen, zittern und löſchte das Funkeln und B Kruge. Ging durch die Nach Nicht lange ſtand es der Gaſſe dem Alten hinte „Ruſſenfanger... Ruſſenheld. hahaha...!“ Herrgott, ſo konnte, ſo durfte es nicht weitergehen. Muckl war allezeit ein weſen. Und ſich nun die Sold von einem, der in ſeine rechtſchaffener Menſch atenehre beſchmutzen laſſen in ganzen Leben noch pfeifen hörte Zum nächſten Krie Feierrock ſich angelegt. neben dem Saliterbauern. wiſſen willſt...“ Bauern.„Am Stochod war's Biſt im Krieg nit weit über Macht auch nichts ſak geweſen Und kohlſchwarze Augen hat er gehabt nausgekommen Ein himmellanger Kerl iſt der Ko wie Hörſt Das alte Knechtl krümmte den Rücken. Unheimlich funkelten ſeine grauen Lichter. Das ſchwere Erleben ſtand Laſſen wir das dumme G'red“, 1 Voller Furcht weſen. Grad wie die deinen...“ Ganz heiſer wurde die Stimm heiſer und unwirklich. Stiefelſchaft.. langſam Der Knecht krümmte ſich unter die Bank. Meſſer vor.„Schau feſt zu, Saliter für allemal, Und dann. ein Ein geller Schrei durch im Saale. ſchlug der Bauer unter den lichem Grinſen warf das den Tiſch. Und ſeine Ein ſtrafen wenig Jahren, daß viele, die im en wärmten, n ir Spott und Hohn Und die alten Soldaten ich dieſer Schande zu wehren. Krieg nur erleben. ſaß das Knechtl an ſeinem Platz. Krallte die beiden Fäuſte in die Bank. Biß knirſchend auf die hölliſches Feuer ſprang in ſeine Brannte verwegen hinte Augen. r den buſchigen Brauen. Aber nur für kurze Zeit. Dann löſte ſich der Krampf. Die Lippen zu beben. Ein feuchter Glanz Muckl ließ das Bier im t zu ſeinen Röſſern heim. an, da ſchrien die Kinder auf rm Wagen nach: ge⸗ keine Kugel das ging nicht an. gerfeſt im Dorfe hatte Muckl den Suchte den beſten Platz Stolz und aufrecht ſaß er da. nicht lange, bis der Saliter wieder zu Er brauchte Unterhaltung. war ihm hierzu der alte Knecht. Bauer alle Lacher auf ſeiner Gut genug Und wieder hatte der Seite. Muckl machte auf der Sah mit ſtahlhartem Blick dem Bauern in die Augen. Der ſuchte verlegen beiſeite zu rücken, wenn es an dem vollbeſetzten Tiſch gegangen wäre. „Alsdann, wenn du's rückte der Knecht zum Und näher Grad „„Ganz ſtill hab ich mich in meinem Erd⸗ ein Wildhund, der den Hirſch wollte der Bauer Das Knechtl ſchüttelte den trutzigen, grauen Schädel. „Bin noch nit fertig, Saliter noch nit fertig... Und Kerzengerad hat er mir in die Augen on Angſt ſind ſie ge⸗ e des alten Knechtls „Das Meſſer hab ich aus dem Holte das „daß du es weißt Sprung ein Gurgeln..“ drang den Muſiklärm und das Ohnmächtig vor eit hämiſch, verächt⸗ alte Knechtl die blanke Wehr auf Augen wurden wieder hell und klar. der Hohn ſprang aus ihnen zu den Leuten über. „Der der hätt auch keinen toten Ruſſen a augen! alte Knecht ſich aus der Bank und machte Heimweg. Sauber war wieder ſeine Sol- Schrecken Die Volks⸗Gasma ske, ſoll ein jeder erwerben! — ³·