O 0 0 fred 8 Nül⸗ tadt üns⸗ einz dra V.) mel⸗ nen auf⸗ eitel erna anz nter Pau! —— Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſchech⸗Konto. Karlsruhe 78439. Dages· und Anzeigenblatt für Maunheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklindelatt für den Etadtteil Mbun.-Secben elm. Bote Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtbrungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— O.⸗A. I. 38. 1140. 38. Jahrgang „Internationaler Preſſefriede! Rede des Reichspreſſechefs Dr. Dietrich. 5 Berlin, 8. März. Auf dem Empfangsabend, zu dem Reichsleiter Roſen⸗ berg als Leiter des Außenpolitiſchen Amtes der NSDAP am Montag abend ins Hotel Adlon geladen hatte, hielt Reichspreſſechef Dr. Dietrich eine Rede, in der er u. a. aus⸗ führte: Zu den großen politiſchen Problemen, die die Völker bewegen, iſt in den letzten Jahrzehnten ein neues hinzuge⸗ kommen. Vor wenigen Tagen ſah ſich der Führer der deutſchen Nation veranlaßt, dieſes wachſende internationale Problem der Preſſe geradezu in den Mittelpunkt ſeiner gro⸗ ßen Rede zu ſtellen. Er hat mit aller Offenheit und wün⸗ ſchenswerten Deutlichkeit die Gefahren und Folgen einer deſtruktiven Preſſearbeit aufgezeigt, die in ſo verhängnis⸗ voller Weiſe heute die große Politik berührt und beeinflußt. Hier wurde von berufenſter Seite die Preſſe als politi⸗ ſches Problem der Weltbedeutung in die inter⸗ nationale Debatte geworfen Die leider nur allzu begründeten Anklagen des Füh⸗ res haben ſchonungslos die negative Seite der inter⸗ nationalen Preſſearbeit aufgezeigt. Aber vielleicht iſt vielen, die dieſe Rede hörten, dabel auch zum erſtenmal zum Be⸗ wußtſein gekommen, wie ſehr der Faktor Preſſe ſich gerade in den letzten Jahrzehnten zu einem Element der interna⸗ tionalen Politik entwickelt hat. Die Zeitung iſt der Spiegel der Zeit, und die Preſſe ſteht immer und überall in den Brennpunkten der Ereig⸗ niſſe. Man nennt ſie die Prägerin der öffentlichen Meinung, das Sprachrohr der Völker, das Auge und Ohr der Welt. Inwieweit ſie dieſe freilich ihr zugewieſene hohe Aufgabe er⸗ füllt. dieſe Frage ſtellen heißk, das Preſſeproblem unſerer Zeit aufrollen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man weder die Struktur unſerer Preſſe begreifen, noch für das Weſen unſerer Preſſe⸗ politik Verſtändnis aufbringen kann, wenn man keine Kenntnis hat von den geiſtigen Grundlagen des National⸗ ſozialismus. Die Preſſe im nationalſozialiſtiſchen Staat hat nun einmal nicht die Aufgabe, die individuelle Meinung des einzelnen gegenüber dem Ganzen zum Ausdruck zu bringen, etwas als„öffentliche Meinung“ vorzutäuſchen, was keine iſt. Sondern ſie hat umgekehrt die Pflicht, die gemeinſamen Schickſalsfragen unaufhörlich dem einzelnen gegenüber zu vertreten und ſie ihm begreiflich zu machen, wenn er ſich ihrer nicht bewußt iſt. hier wird die Zeitung zum käglichen Mahner der Na⸗ tion, zur Schule des politiſchen Denkens die jedem Volks⸗ N genoſſen das Bewußtſein vermittelt, Glied einer Gemein ſchaft zu ſein, der er auf Gedeih und Verderb verbunden iſt. Die öffentliche Meinung, das iſt bei uns der wirkliche Volks⸗ wille, den der Nationalſozialismus durch ſeine lebendige Verbundenheit mit dem Volke an ſeiner Quelle unmittelbar erfaßt. Oeffentliche Meinung wird bei uns nicht gemacht. ſondern erforſcht! Einer ſolchen, auf einer ganz anderen Ebene liegenden Auffaſſung von der Preſſe gegenüber erweiſen ſich aber auch die Argumente, die unſere ausländiſchen Kritiker gegen das deutſche Preſſeweſen ins Feld führen, als gegenſtandslos. Auch die deutſche Preſſe nimmt ſich die Freiheit, zu kritiſieren, aber ſie kritiſiert nicht das, was dem Volke dienlich iſt, ſondern kritiſiert das, was dem Volke ſchadet. Sie nimmt ſich ſogar die Freiheit, die„Preſſefreiheit“ zu kritiſieren, die uns mit aller Leidenſchaft, deren die De mo⸗ kratie fähig iſt, als eines der heiligſten Güter der Menſch⸗ heit geprieſen wird. An dieſe ſogenannte„Preſſefreiheit“ wagt ſelbſt die freieſte Feder des Liberalismus nicht zu rüh⸗ ren. Und unſere Kollegen in den Redaktionen der„freieſten Demokratien der Erde“ wiſſen, warum; ſie dürfen es nur nicht ſagen, weil eine ſo peinliche Offenheit mit ihrem höchſt unfreiwilligen Berufswechſel verbunden wäre. Die Preſſe iſt immer abhängig und immer irgendſeman⸗ dem verpflichtet. Es fragt ſich nur, wem, ob unverantwork⸗ licher Geſchäfts⸗ und Parte'polilik, ob den anonymen Mãch⸗ ten des Geldes und der Zerſtörung aller menſchlichen Ord⸗ nung und Moral, oder den für das geben der Völker ver ankworklichen Skaatsmännern und politiſchen Inſtanzen der Nation. Die Reinigung der Preſſe in Deutſchland war ſozuſa⸗ gen die Viſitenkarte, und die Neugeſtaltung unſerer Preſſe iſt die Erſtgeburt der nationalſozialiſtiſchen Revolution. Die Struktur des Neubaues der deutſchen Preſſe iſt einfach und klar. Das Schriftleitergeſez hat aus echt nationalſoziaſtiſchem Geiſte heraus den Schwerpunkt der Verantwortung für den Inhalt der Zeitung von der Sache auf die Perſon verlegt. Es entſpricht dem Grundſatz der abſoluten Verantwortlich⸗ keit des Einzelnen gegenüber dem Volksganzen, daß der⸗ jenige, der in der Zeitung ſchreibt und öffent iche Meinung macht, auch dem Staar und der Oeffentlichkeit für ſeine Tätigkeit verantwortlich iſt. Es iſt ein großer Irrtum zu glauben wir wollten in Deutſchland eine a e e Staatspreſſe, die den Schriftleiter zum bloßen Handlanger und Tinten⸗ kuli der Staatsorgane macht! Keineswegs! Wir wollen die lebendige Volkspreſſe, die die Perſönlichkeit des Schriftlei⸗ schöpfen entwickelt und ſein bas Wo ſen P r zu ſchöpferiſcher Entfaltung für das Wohl ſeines Volkes bringt. Mit der radikalen Trennung von Geſchäft und Politik, die das deutſche Schriftleitergeſetz vollzog, iſt die Voraus⸗ ſetzung geſchaffen worden für die Geſundung unſerer Preſſe. Die Preſſe galt als die öffentliche Meinung, weil ſie die öffentliche Mein ung auf das ſtärkſte beeinflußt. Und deshalb bann man ſie als das Varometer der Weltpolitik bezeichnen. deſſen Anſchlag bad Zeigerſtand ſicherlich die Entſchlüſſe bieter Kabinetts in den lezten Jahrzehnten ſtär⸗ 5 1 0 unmittelbarer beeinflußt hat, als mancher zu ahnen maa. i ———— Dienstag, den 8. März 1938 Leider hat ſich bisher in den internationalen Bezie⸗ hungen die ſchlechte Zunge weit vernehmlicher bemerkbar gemacht, als die guten Kräfte der Preſſe zur Geltung kom⸗ men konnten. Wie oft haben die Vergiftung der öf⸗ fentlichen Meinung durch die 7 Preſſelüge und die verantwortungsloſe Berichterſtattung die ſchwerſten Ge⸗ fahren für den Frieden der Völker heraufbeſchworen. Nur die Führer der aukoritären Regierungen haben bisher dieſen Juſtänden gegenüber laut und vernehmlich ihre Stimme erhoben. Der Redner führte dann Aeußerungen europäiſcher Staatsmänner an, ſo Muſſolinis, Lebruns, Delbos', Her⸗ fans Beneſchs, de Valeras, Dr. Schuſchniggs und Chamber⸗ ains. Stellen Sie ſich vor, ſo fuhr der Redner fort, wie fried⸗ lich die Welt ſein würde, wenn nicht nur über den Frieden geſchrieben, ſondern in den Zeitungen ſelbſt Frie⸗ den gehalten würdel Die Preſſe könnte im politiſchen Leben der Völker geradezu Wunder wirken. Es iſt keine Utopie, wenn ich ſage daß die Völker in einer durch die Preſſe geſchaffenen Atmoſphäre der gegenſeitigen Achtung und des gegenſeitigen Verſtehens in wenigen Monaten das erreichen würden, was ſie auf anderem Wgee in Jahrzehn⸗ ten nicht erreichen konnten. Warum wird der Weg zum internationalen Preſſefrie⸗ den nicht beſchrikten? So kann der Mann auf der Straße in vielen Ländern mit Kecht Aber Ueber Kokainſchmug⸗ gel, Mädchenhandel und Bankräuberverfolgung konnken die Nationen ſich einigen, warum ſollten ſie ſich nicht emeinſam der Bekämpfung der politiſchen Hehe und der durch ver⸗ ankworkungsloſe Preſſe-Elemente hervorgerufenen Frie⸗ densſabokage annehmen? Ich darf die Aufmerkſamkeit darauf lenken, daß in Deutſchland und Italien durch eine moderne Preſ⸗ ſegeſetzgebung zum erſtenmal überhaupt die praktiſchen Vor⸗ ausſetzungen zu internationaler Preſſezuſammenarbeit ge⸗ ſchaffen worden ſind. Die deutſche Preſſepolitik wird den Weg der Nicht⸗ angriffspakte und Preſſevereinbarungen von Land zu Land weiterhin verfolgen nach Maßgabe der politiſchen und preſſepolitiſchen Möglichkeiten, die ſich dafür bieten. Auch wir können unſeren Beitrag zum Preſſefrieden nur Zug um Zug leiſten. Man kann von uns nicht erwarten, daß wir die Pfeile unſerer Preſſe im Köcher halten, wenn von allen Seiten gegen uns die Dreckſchleudern in Bewe⸗ gung geſetzt wurden. Darüber müſſen ſich die Staatsmänner anderer Länder, die einen Preſſefrieden zur Vorbereitung einer allgemeinen politiſchen Regelung für unerläßlich halken, im klaren ſein. Es iſt wenig damit gedient, wenn man am grünen Tiſch Friedensbekeuerungen abgibt, während man gleichzeitig der Preſſe zu Hetzkampagnen die Zügel freiläßt. Die Aufgabe der Auslandskoreſpondenken. Wir ſehen die Aufgabe des Auslandskorreſpondenten darin, daß er ſeinen Landsleuten das unvoreingenommene, wahrheitsgetreue Bild eines fremden Landes und Volkes vermittelt. Wer ſeine Aufgabe ſo auffaßt, darf jederzeit unſe⸗ rer Unterſtützung gewiß ſein. Wir werden ihm das Recht ſachlicher Kritik nicht beſtreiten, wenn ſie von dem Willen getragen iſt, der Wahrheit zu dienen. Wer jedoch perſönlich oder durch ſeine eigene Anſchauung bedingte Gefühle der Abneigung oder gar des Haſſes gegen das Gaſtland hegt, der ſollte als Korreſpondent nicht zu uns kommen. Gewiß, ganz ohne Senſation iſt eine Zeitung nicht zu machen. Aber bieten die Leiſtungen des nakionalſozialiſti⸗ ſchen Deukſchland auf ſo vielen Gebieten nicht übergenug Skoff zu ſenſalioneller Berichterſtaktung? Man ſollte nicht mit Fleiß nur das Negative ſuchen, wo ſoviel Poſitives vorhanden iſt. In der Uebertreibung um der Senſation willen liegt die Gefahr, ab⸗ A und damit allzu leicht dem Gerücht und damit der nwahrheit zu verfallen. Der Führer unterſchied in ſeiner Reichstagsrede zwei Arten von Journaliſten. Ich werde mich glücklich ſchätzen, wenn ich Sie ſtets und ausnahmslos zu denen zäh⸗ len darf, die wiſſen, daß ſie ihrem Volk am beſten dienen, wenn ſie der Wahrheit den Weg zu ihm bereiten. Und des⸗ halb möchte ich ſchließen mit einem Wort, das vielleicht am beſten den Ausdruck jener Gefühle wiedergibt, die wir in unſerer Zuſammenarbeit mit Ihnen empfinden und von de⸗ nen ſich auch der Journaliſt im Ausland bei ſeiner Arbeit ſtets leiten laſſen ſollte:„Achte eines jeden Vaterland, doch Dein eigenes liebe!“ e Der Erfolg der Autoſchau Berlin, 6. März. Sonntag abend gab das traditionelle Konzert der Hupen und Sirenen das 1 zum endgül⸗ tigen Abſchluß der einzigartigen Wunderſchau deutſcher Technik und Chemie und der weltbekannten deutſchen Werk⸗ mannsarbeit, zum Abſchluß der Internationalen Auto⸗ ſchau 1938. 789 000 Schauluſtige haben die Autoſchau am Kaiſerdamm beſucht. Damit iſt die Beſucherzahl des Vor⸗ jahres noch um 39 000 überboten. f Eine Umfrage bei den Ausſtellern ergab bei vorſichti⸗ ger Schätzung eine außerordentliche Zufriedenheit. Ueber⸗ all ſind beſte, ja W e getätigt worden, die der Induſtrie viele Monate vollſte e e geben. Die Exportaufträge hatten gegenüber dem Vorfahr noch eine weitere ſtarke Steigeru erfahren. Durch eine durchge⸗ führte Kontrolle hat die Ausſtellungsleitung, 1. nen, daß der e aus dem Ausland um 65 v. H. jöher 1 im Vorfahre war. Auffallend dabei 85 der ſtar inteil der nordiſchen Länder und der aus ſowie der Vereinigten Staaten. üdoſteuropa . Vor zwei Jahren Wiedergewinnung der Wehrhoheit. Mit zwingender Folgerichtigkeit wurde, nach⸗ NS gl. nen Wehrpflicht Punkt 22 des nationalſoztaliſtiſchen Frei⸗ heitsprogramms erfüllt worden war, ein Jahr ſpäter eine der beſchämendſten Maßnahmen des Verſailler Diktats, die Entmilitariſierung der Rheinlandzone, ausgelöſcht. Deutſch⸗ land nahm ſich ſelber das Mannesrecht eigener Wehrho⸗ heit. Erinnern wir uns noch der denkwürdigen Bekenntnis⸗ worte des Führers in jener Reichstagsſitzung vom 7. März 1936:„In dieſen geſchichtlichen Stunden, da in den weſt⸗ lichen Provinzen des Reiches deutſche Truppen ſoeben ihre künftigen Friedensgarniſonen beziehen, vereinigen wir uns alle zu zwei heiligen inneren Bebenntniſſen: erſtens zu dem Schwur, vor keiner Macht und vor keiner Gewalt in der Wiederherſtellung der Ehre unſeres Volkes zurückzuwei⸗ chen und lieber der ſchwerſten Not ehrenvoll zu unterlie⸗ gen, als jemals vor ihr zu kapitulieren, und zweitens zu dem Bekenntnis, nun erſt recht für eine Verſtändigung der Völker Europas und insbeſondere für eine Verſtändigun mit unſeren weſtlichen Völkern und Nachbarn einzutreten.“ Kein Ereignis fand wohl ſtärkeren Widerhall im deut⸗ ſchen Volk als jene Tat und das Friedensbekenntnis vom 7. März 1936. Die unverdiente Schande der entwürdigenden Heimkehr des unbeſiegten deutſchen Heeres im Jahre 1918 wurde ausgelöſcht durch die Tat eines Mannes, der ſelber vier Jahre lang in der grauen Front geſtanden hatte und aus dieſem Erlebnis heraus die unüberwindliche Kraft des Glaubens an eine Erneuerung Deutſchlands mit heimge⸗ bracht hatte. F 8 5 2—. Sonderbarer„Friedensfeldzug“ Das Spiel der engliſchen Labour Partei. London, 7. März. Die Labour⸗Partei hat einen der größten Agitations⸗ feldzüge begonnen, die je in England von einer Partei durchgeführt worden ſind. Die Loſung des Feldzuges lau⸗ tet: Für Frieden, gegen Krieg. Garvin nimmt dieſen ſogenannten Friedensfeldzug zum Anlaß, um ſich im„Obſerver“ mit der Labour⸗Politik zu befaſſen:„Wer ſind dieſe Wächter von„Frieden und Si⸗ cherheit“ eigentlich?“ fragt Garvin und weiſt dann an Hand der Politik, die die Labour⸗Leute während der letz⸗ ten drei Jahre verfolgt haben, nach, daß viel von dem heute in der Welt herrſchenden Unglück auf ihr Konto zu ſchreiben iſt. Garvin zählt dann die großen Fehl⸗ jchlage der Sozialdemorraten auf Und ſtellt ſeſt, daß dieſe drei Jahre einen Rekord an Zerſtörung und Nieder⸗ bruch darſtellten. Was aber folge nun? Der neue ſozialdemokratiſche Agitationsfeldzug ſei entweder eine Wahlagitation. oder aber er bedeute einen Weltkrieg im Namen des Friedens und eine allgemeine Vernichtung im Namen der Sicherheit. Garvin ſtellt hier die Frage, wer wohl die Partner Groß⸗ britanniens in einem ſolchen Falle ſein würden und kommt zu dem Schluß, daß die ganze verrückte Hypotheſe eine A b⸗ hängigkeit von Sowſetrußland zur Folge ha⸗ ben würde Garvin ſchneidet dann die Frage Oeſterreich und Tſchechoſlowakei an. Würde irgendein Redner in den tauſend Verſammlungen die Oppoſition verpflichten, für Oeſterreich oder die Tſchechoſlowakei in den Krieg zu zie⸗ hen? Ein großer Teil der öſterreichiſchen Bevölkerung for⸗ dere mit Leidenſchaft eine engere Verbindung mit dem Reich. Es handele ſich hier um eine Familienangelegenheit innerhalb der deutſchen Raſſe. Noch enttäuſchender ſei aber die Lage in der Tſche⸗ choſlowakei, einem Staat, den die blinde und ver⸗ pfuſchte Diplomatie von 1919 niemals hätte ſchaffen ſollen. Hier handelt es ſich nicht um eine nationale Einheit, ſon⸗ dern um ein Gemiſch, das von einer Minderheit regiert werde. Garvin wendet ſich dann den engliſch-italieniſchen Be⸗ ſprechungen zu. Hitler habe erklärt, daß Verhandlungen offnungslos ſeien, wenn ſie dauernd durch einen Ver⸗ eumdungsfeldzug gegen das Dritte Reich, ſein Syſtem und ſeine Führer geſtört würden. Zweifellos ſei dies die ſchwie⸗ rigſte Frage zwiſchen beiden Ländern. 1 einem Hinweis auf die„Verdrehungen und die Leichtgläubigkeit eines gro⸗ ßen Teiles des engliſchen Journalismus“ fährt Garvin fort, bei den Blättern ſelbſt liege die Pflicht zur Verantwor- tung und Zurückhaltung. 5 Stalin als„Hüter des Friedens“ Gegen den lauten Agitationsrummel ſieht ſich„Daily Expreß“ zu einem ſcharfen Proteſt veranlaßt. Man kenne ja, ſo ſagt das Blatt, die Verſprechungen dieſer Leute, es wäre lediglich einmal intereſſant, zu wiſſen, was ſie für einen Frieden machen wollten. 5 Denn ihnen zufolge ſei jegliche Annäherung an Deultſch⸗ land. Aalen u 0 ein Verraf am Genfer Verein. Wenn ste nun nicht mit 11 ihre Anſichien durchſetzten, ſeien ſie für Gewalt, und 1 ür einen Krieg zwiſchen den Na⸗ klonen der Genfer Welt und den iht ernſtehenden. Das ſei der e be a 125 e Diktatur ſolle Je ens auftreten, und von Herrn 5 Bucharin und der Staatsanwalt Paris ſoll der Prozeß ſchmackhaft gemacht werden. Moskau, 7. März. Die Montagſitzung des Moskauer Schauprozeſſes ſteht weiter im Zeichen des Hauptangeklagten Bucharin, der zwar ſeine„konſpirative Tätigkeit zum Sturze der Sowjet⸗ regierung“ zugibt, ſich jedoch hartnäckig weigert, auch die „Verbrechen des Landesverrats und der Spionage“ auf ſein Schuldkonto zu nehmen. Wyſchinſki hat es nicht leicht mit dieſem, ihm geiſtig weit überlegenen Angeklagten, der es oft genug fertig bringt, das letzte Wort zu behalten. Bucharin führt im einzelnen aus, daß ſeine Gruppe, nachdem ſie aus allen Machtſtellungen verdrängt worden war, zuerſt verſucht habe, mittels einer„Palaſtrevolution“ ihren Einfluß wieder zu erobern. Es ſei beabſichtigt gewe⸗ ſen, vor allem durch Rykow und Jenukidſe, die damals noch ihre hohen Aemter bekleideten, Stalin und ſeine Anhänger zu iſolieren. Aber ſchon vom Jahre 1930 an ſei die Oppoſition zu gewaltſamen Methoden überge⸗ angen. In der Periode der Kollektivierung der Landwirt⸗ chaft habe ſie z. B. große Hoffnungen auf einen Erfolg der Bauernaufſtände in den verſchiedenſten Gebieten geſetzt. Weiter muß Bucharin auf ein Bittwort des Staats⸗ anwalts hin beſtätigen, daß ſeine Gruppe ſchon im Jahre 1932 mit militäriſchen Kreiſen in Verbindung getreten ſei, wobei er die Namen einiger inzwiſchen er⸗ ſchoſſener Generale(Tuchatſchewſki. Kork, Primakow und Putnaf) nennt. Zur„Kreml⸗Verſchwörung“ vom Jahre 1934, die be⸗ reits in den„Geſtändniſſen“ Rykows ausführlich zur Sprache kam, beſtätigt Bucharin mit Hilfe der Moskauer Garniſon habe der damalige Kreml⸗Kommandant Peter⸗ 175 auf Betreiben Jenukidſes einen Gewaltſtreich gegen zie Regierung vorbereitet. Bucharin trägt hierzu ſogar noch weitere Fanzehe ben nach: Es ſei beabſichtigt geweſen, die ganze(aus ungefähr 2000 Perſonen beſtehende) 17. Parteiverſammlung, die da⸗ mals im Kreml kagte, feſtzuſetzen! ſehr unangenehm erregt geführten Diskuſſion kommt nunmehr immer wieder auf die angebliche Verbindung des„im De⸗ zember 1937 wegen Landesverrals im Geheimverfahren Hinger teten. ehemaligen Sowjetbotſchafters Karachan mit Bucharin zu ſprechen. Bucharin zeigt ſich jedoch nicht allzu willfährig. Der Staatsanwalt beſteht darauf, daß auch Bu⸗ charin nunmehr„geſteht“, die Ukraine. Weißrußland, das ſernoſtliche Kuſtengebiet und die mittelaſiatiſchen Sowjet⸗ republiken dem Ausland preisgegeben zu haben. Um jeden Preis möchte Wyſchinſki dabei auch das„Geſtämd⸗ nis“ der Spionage von Bucharin hören. Er fordert dae! den Angeklagten Scharangowitſch zuerſt auf, ſeine Ausſagen zu zoiederholen, wonach die ſchon mehrmals zi⸗ tierte weißruſſiſche Gruppe direkte Anweiſungen zu Spio⸗ nage zu Gunſten einer auswärtigen Macht von Bucharin und Rykow erhalten haben. N Aber Bucharin äußerk hierzu nur verächtlich:„Scharan⸗ gowitſch kann ſagen ſoviel er will. Das änderk nichts dar⸗ an, daß ich alles beſtreite. Ich habe niemals mit irgend⸗ einem Nachrichtendienſt in Verbindung geſtanden!“ Erneut kommt Wyſchinſki darauf auf den Komplex Karachan zurück. Bucharin, von Wyſchinſki weiter be⸗ drängt, hält es nun für richtiger, einige reichlich nebelhafte Erklärungen abzugeben, die umſo ungeheuerlicher wirken, als der Kronzeuge dafür, nämlich Karachan ſelbſt, ſchon vor Monaten vorſorglich hingerichtet worden iſt. Im Jahre 1935 will Bucharin eine Zuſammenkunft mit Karachan ge⸗ habt haben, wobei ihm dieſer„die Ergebniſſe ſeiner Ge⸗ heimverhandlungen mit den Deutſchen“(J)) mitgeteilt habe. Der Staatsanwalt intereſſiert ſich auffallenderweiſe nicht dafür, mit wem, wo und wann Karachan dieſe angeb⸗ lichen Verhandlungen geführt hat! Der Inhalt dieſer„Ver⸗ handlungen“, den Bucharin jetzt bekanntgeben muß, macht freilich ſofort dieſes neue Manöver der Prozeßregie ver⸗ ſtändlich. Als erſten Punkt habe man in den lungen“ von Karachan verlangt, daß die ausländiſcher Unterſtützung an die Macht gelangt, ſofort das franzöſiſch ſowfetruſſiſche Militärbündnis kündige. Zweitens habe man ein Militärbündnis mit der— durch die Oppoſition neu zu bildenden— Sowjetregierung vor⸗ geſchlagen. Und drittens habe Karachan ſchließlich noch . Konzeſſionen auf Sowjetgebiet anbieten müſ⸗ en Der Zweck dieſer völlig zuſammenhanglos und mit ge⸗ wollter Unklarheit vorgebrachten Erklärungen Bucharins, die vom Gericht natürlich in keiner Form präziſiert werden, dürfte auf der Hand liegen. Offenbar ſoll durch ſolche„Ge⸗ ſtändniſſe“ dem franzöſiſchen Bundesgenoſſen vor Augen geführt werden, wie dringend notwendig die„Liquidie⸗ rung der Verſchwörer“ in Form der Monſtreprozeſſe auch im Intereſſe der Bündnisbeziehungen war! Zum Schluß der Morgenverhandlung wurde noch die „Zeugin“ Jakowlewa, die 5 Volkskommiſſarin für Finanzen der Großruſſiſchen Bundesrepublik unter GPll⸗Bewachung in den Saal geführt. Jakowlowa, eine der bekannteſten militanten Bolſchewiſtinnen aus der Re⸗ volutionszeit, ſchon 1917 Mitglied der Petersburger Tſcheka. die gleichfalls vor Monaten verhaftet worden iſt, ſoll nun⸗ mehr den„Beweis“ für die Theſe der Anklage liefern, wo⸗ nach Bucharin angeblich bereits im Jahre 1918 zur Zeit der Breſter Friedensverhandlungen ein Attentat gegen Lenin und Stalin vorbereitet habe. Bucharin läßt ſich aber nicht erſchüttern. Sein offener S u Lenin in dieſer Epoche ſei, ſo bemerkt er, all⸗ gemein ann Es ſei richtig, daß er Geſinnungsgenoſſen egenüber damals auch geäußert habe, man könne mög⸗ 11 um die Breſter Friedensverhandlungen zu uten, Lenin„für 24 Stunden“ „Geheimverhand⸗ Oppoſition, mit einſperren. Bucharin beſtreitet e 555 energiſch, die Ermordung Lenins in irgendeiner Weiſe beabſichtigt zu haben. 0 Weitere Ausſage als falſch erwieſen Paris, 7. 11. Nach den zahlreichen Dementis verſchie⸗ dener im Laufe des Moskauer Theaterprozeſſes erwähn⸗ ter Perſonen veröffentlicht jetzt auch Alfred Rosmer den Wortlaut eines Telegramms, das er an den Sowfet⸗ e Wyſchinſki 1 hat. Rosmer erklärt die lngaben Kreſtinſkis für falſch, der behauptet hatte, daß er 5 Rosmer im Jahre 1928 in Berlin zuſammengetroffen el. Rieſige engliſche Rüſtungen Vorerſt 18 Milliarden Ausgaben dafür!— Neue Steuern London, 3. März. Der Vorſchlag für den Rüſtungshaushalt des kommen⸗ den Finanzjahres wurde in Jorm eines Weißbuches veröf⸗ fenklicht. Er wird mit 343/ Millionen Pfund(faſt 4,25 Mil- liarden Mark) für alle drei Wehrmachtsteile angegeben und überſteigt ſomit denjenigen des abſchließenden Finanzjahres von 2781/ Millionen Pfund beträchtlich. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß mit einer Erhöhung der Küſtungshaushalte für das Finanzjahr 1939/40 zu rechnen ſei. Bis zum Jahre 1939 werden die Rüſtungsausgaben mehr als 18 Milliar⸗ den Mark ausmachen. Die Ausgaben in den kommenden Jahren hingen not⸗ wendigerweiſe von Umſtänden ab, die man nicht voraus⸗ ſehen könne, insbeſondere aber von dem Grade des Erfol⸗ ges, den die britiſche Regierung in ihren Bemühungen um eine Entſpannung in der internationalen Lage haben werde. Man müſſe ſomit erwarten, daß die Rüſtungsausgaben in den fünf Finanzjahren 1937 bis 1941 die urſprünglich vor⸗ geſehene Grenze von 1½ Milliarden Pfund überſchreiten werden. In dem Weißbuch wird anſchließend Bericht erſtattet über den Stand der britiſchen Aufrüſtung Im einzelnen wird hier u. a. angeführt: Küſtungswerke: Eine Anzahl neuer Werke ſei ins Le⸗ ben gerufen worden, andere würden gebaut bzw. bereits beſtehende ausgebaut. Es habe Schwierigkeiten und Rück⸗ ſtände in gewiſſen Lieferungen gegeben. Im großen und anzen ſei der Fortſchritt zufriedenſtellend und die Rü⸗ ſlungeherfte en ſteige ſchnell. Flotte: Wie ſchnell die Stärke der britiſchen Flotte er⸗ höht werde, gehe aus folgenden Angaben über die Tonnage⸗ ziffern hervor: 1. 1. 1935 rund 139 000 Tonnen auf Kiel, 1936: 282 000 Tonnen, 1937: 376 000 Tonnen, 1938: 547 000 Tonnen. Für das kommende Finanzjahr 1938/39 erwarte man, daß 60 neue Einheiken der verſchiedenen Klaſ⸗ ſen in Dienſt geſtellt werden könnten, was eine Geſamt⸗ tonnage von über 130 000 ausmache. Das Flottenbauprogramm ſehe folgende auf Kiellegung vor: zwei Großkampfſchiffe, ein Flugzeugmutter⸗ ſchiff, vier große Kreuzer, drei kleine Kreuzer, drei U⸗Boote, drei Minenleger, zwei Flußkanonenboote, ein Zerſtörer⸗ depotſchiff ein U⸗Boot⸗Schiff, ein Reparaturſchiff für Flugzeuge, ein weiteres Reparaturſchiff, Deckboote. Motor⸗ korpedoboote und weitere kleine Einheiten. Die Moderniſierung der beſtehenden Einheiten werde gründlich fortgeſetzt. Ein Großkampfſchiff ſei beendel und drei weitere befänden ſich gegenwärtig im Umbau. Landheer: Die notwendigen Kriegsmaterialreſerven wür⸗ den in großem Ausmaß aufgeſtapelt. Die Pläne für mo⸗ derne Herſtellungsmethoden faſt aller hauptſächlichen Rü⸗ ſtungs⸗ und Ausrüſtungsgegenſtände ſeien bereits vollendet bzw. ſtänden vor der Vollendung. Luftwaffe: Neue Flugzeugtypen werden den Geſchwa⸗ dern jetzt ſchneller geliefert als bisher. 59 neue Flug⸗ platzgelände ſeien ſeit Beginn des Aufrüſtungspro⸗ ramms aufgekauft worden, von denen 30 bereits beſetzt Nen während bereits beſtehende Flugplätze ausgebaut worden ſeien.. Rekruleneinſtellungen: Die Anwerbungen in der Flotte ſtiegen ſtändig Im Jahre 1937 ſeien 10 000 Mann angeworben worden, was die vorgeſehenen Ziffern um 25 vH überſteige Für 1938 erwarte man ein Anwachſen von 7000. Bezüglich der Anwerbungen für das Landheer heißt es, daß 1937 ein Beſtjahr für die Rekrutierung in der ſogen. Territorialarmee geweſen ſel. 45 320 Rekruten ſeien ange⸗ worben und die Territorialarmee ſomit um 17 690 verſtärkt worden. Das Gleiche gelte für die Luftflotte. Seit April 1935 ſeien 4500 Flugzeugführer und 40 000 Mann zur Aus⸗ bildung angeworben worden. Auch die Ausbildung der Re⸗ ſerve ſei befriedigend. Tankbataillone: Von den vorgeſehenen vier neuen Infan⸗ teriebataillonen und zwei neuen Tankbataillonen ſeien be⸗ reits zwei neue Infanteriebataillone und ein Tankbataillon aufgeſtellt, während ein zweites in Kürze zuſammengeſtellt werde. Ueberſeegarniſonen: Gewiſſe Ueberſee⸗Garniſonen ſeien verſtärkt worden. Andere Verſtärkungen ſeien beabſichtigt, und die Verteidigungsanlagen der britiſchen Ueberſeeſtütz⸗ punkte ſeien verbeſſert worden. 123 Luftgeſchwader Die Heimatluftflotte ſei während des vergangenen Jahres auf 123 Geſchwader gegen 52 im Jahre 1934 erhöht wor⸗ den, die zwei Flakdiviſionen ſeien verſtärkt und neue Flak⸗ geſchütze würden in Kürze eingeſetzt werden. Auch die Bal⸗ lonſperre ſei erfolgreich begonnen worden. Gasmasken für die Zivilbevölkerung ſeien bereits in großem Ausmaß vorhanden, und man hoffe bis Ende dieſes Jahres Gasmasken für die geſamte Bevölkerung zur Verfügung zu haben 2500 Luftſchutzfeuerſpritzen ſeien in Auftrag gegeben uſw. Die Kriſe in Sowjetſpanien Die Bonzen liegen ſich in den Haaren Der„Jour“ veröffentlicht einen eigenen Bericht aus Barcelona über die Unruhe, die bei der Leitung des ſpani⸗ ſchen Sowjet⸗Abenteuers beſteht. Seit dem 25. Februar herrſcht dort eine ſchwere Kriſe. Die Niederlage Negrins wird ſogar von den Kommuniſten ſelbſt herausgeſtrichen. UAmſonſt hat der„Miniſterpräſident“ den Verſuch untker⸗ nommen, in ſeiner Rundfunkrede vom 26. Februar die Be⸗ ſorgnis ſeiner Leute* zerſtreuen. Wider Willen hat er damit nur bewieſen, 10 die Niederlage von Teruel am Arſprung der augenblicklichen politiſchen Schwierigkeiten eh, Die breite Maſſe hat in ihre Regierenden ſedes Ver⸗ rauen verloren. Prieto verlangt für ſich die Oberleitung und weiter das Oberkommando über das„Heer“, die„Polizei“ und vor allem über die Verwaltung des baren Geldes, während Negrin weniger anſpruchsvoll iſt und ſich mit einem mehrmonatigen Urlaub an der franzöſi⸗ ſchen Riviera begnügen würde, unter der Bedingung allerdings, daß auch Prieto zurücktrete. So wankt alles. Allein die rote Polizei regiert. Sie verdoppelt die Vorſichts⸗ maßnahmen. Die Maſſen ſind enttäuſcht und die Politik der Verſprechungen findet kein Gehör mehr.„Die gewaltigen rotſpaniſchen Verluſte während der leßten Kämpfe“, ſo ſchließt das Blatt,„und die Trauer, die in faſt 8 Familien um gefallene Angehörige herrſcht, die Not 1 5 5 er Hunger ſind eben doch allzu harte Wirklich⸗ eiten!“. Amerika annektiert Inſeln Neue Gebiete in der Antarktis Newyork, 7 März. Die Frage über die Beſitzergreifung und über den Rechtszuſtand einer größeren Anzahl klei⸗ nerer Pazifik⸗Inſeln, über die ſeit einigen Tagen in den Vereinigten Staaten geſprochen wird, iſt jetzt in eine neue Phaſe getreten. Die„Newyork Times“ veröffentlicht in einer längeren Sonderdepeſche aus Waſhington eine Exe⸗ kutivorder des Präſidenten Rooſevelt, in der dieſer namens der Vereinigten Staaten die Souveränität über die In⸗ ſeln Canton und En derbury im Mittelpazifik for⸗ mell geltend macht und beid Inſeln der Gerichtsbarkeit des Innenminiſteriums für 9!(tungszwecke unterſtellt. Wie das Blatt meldet, ſtehe die Anmeldung von Anſprü⸗ chen der Vereinigten Staaken auf andere Inſeln im Pazi⸗ 5 in Ausſicht in Verbindung mik einem allgemeinen Plan, der, falls er erfolgreich durchgeführt werde, die„größte 2 5 in der Geſchichte der As A“ bedeuten werde. Die Geltendmachung der Souveränität über Gebiete, die von amerikaniſchen Staatsangehörigen in der Antark,⸗ tis neu entdeckt wurden, ſei den intereſſierten Regierungen mitgeteilt worden Dieſe weitgehenden Anſprüche beträfen die Entdeckungen des Admirals Byrd auf ſeinen Fahrten zum Südpol. Nationalſpaniſcher Kreuzer geſunken Rote Flugzeuge ſtören Rettung der Beſatzung Salamanca, 7. März. Der nationalſpaniſche Kreuzer„Baleares“ iſt 70 Mei⸗ len von Kap Palos entfernt geſunken. Zu dem Untergang wird von zuſtändiger Seite gemeldet, daß der Kreuzer im Morgengrauen auf überlegene rotſpaniſche Kräfte geſtoßen ſei, die aus einem ſowietſpaniſchen Kreuzer und vier Tor⸗ pedobooten beſtanden. Es entwickelte ſich ein Seege⸗ fecht, bei dem die rotſpaniſchen Schiffe ſchwere Treffer erhielten. Die„Baleares“ erhielt nur einen einzigen Gegentreffer, der aber unglücklicherweiſe in die Mu⸗ nitionskammer ging. Auf dem Schiff entſtand ein Brand, den die Beſatzung vergeblich zu löſchen verſuchte. Einige Stunden ſpäter, als ſich die rotſpaniſchen Schiffe ſchon längſt zurückgezogen hatten, ſank die„Baleares“ 300 Mann der Beſatzung wurden von den engliſchen Kriegs⸗ ſchiffen„Kempenfeld“ und„Boreas“ gerettet, wobei bol ſchewiſtiſche Flugzeuge, allen Geſetzen der Menſchlichkeit hohnſprechend, in verbrecheriſcher Weiſe Bomben abwarfen und drei Beſatzungsmitglieder der„Boreas“ verletzten und einen Matroſen köteten. General Tſchuſengtſchi ermorden Wegen japanfreundlicher Einſtellung Schanghai, 7. März. Drei chineſiſche Freiſchärler köteten am Monkag gach⸗ mittag mit dreizehn Revolverſchüſſen den General Tſchu⸗ fengtſchi, als er nach einem Beſuch bei General Tſchuhungtſi die Straße betrat und das Auto beſteigen wollte. Tſchu⸗ fengtſchi war oft in Gerüchten genannt worden als Kriegs⸗ miniſter einer von ſapaniſcher Seite geplanten Zentral⸗ regierung für Ching. Die Täter enkkamen. Der Lenker des Kraftwagens, ein Koreaner oder Jormoſaner, verſtändigte die Polizei von dem Anſchlag. General Tſchufengtſchi war früher Gouverneur der Pro⸗ von Schekiang Bekannt wurde er auch als Anhänger des früheren Gouverneurs von Schantung, Suntſchuanfang. Man vermutet, daß die Attentäter durch den Mord an Ge⸗ neral Tſchufengtſchi die Bildung einer japanfreundlich eingeſtellten Regierung verhindern wollten. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer und Reichskanzler übermittelte dem Präſidenten des Reichskriegsgerichtes, General der Artille⸗ rie Haitz, anläßlich des 40jährigen Gedenktages ſeines Dienſteintritts telegraphiſch ſeine Glückwünſche. Hamburg. In der Muſikhalle wurde die diesjährige Fachbuchwerbung mit einer Kundgebung, auf der Oberge⸗ bietsführer Axmann⸗BVerlin ſprach, eröffnet. Zuchthaus und Geldſtrafſen für Wannow. Berlin, 8. März. In dem Prozeß gegen en oljähri⸗ gen Dr. Kurt Wannow, der den K. von Oſſietzki um den größten Teil ſeines Nobelpreiſes gebracht hatte, verkündete das Berliner Schöffengericht nach dreitägiger Verhandlung folgendes Urteil: Der Angeklagte Wannow iſt der fortgeſetzten Erſchlei⸗ chung einer Devi e der fortgeſetzten Untreue in Tateinheit mit Unterſchlagung ſowie der fortgeſetzten Untreue in einem weiteren Falle ſchuldig und wird zu einer Geſamtſtrafe von zwei Jahren Zuchthaus, drei Jah⸗ ren Ehrverluſt und Geldſtrafen von 1000, 2000 und 5000 Mark verurteilt, an deren Stelle im Nichtbeitreibungsfolle Gefängnisſtrafen von 10, 20 und 50 Tagen treten. Die er⸗ 8 15 Schutzhaft wird voll auf die Freiheitsſtrafe ange⸗ rechnet. ab Leichte Sturmſchäden am Kreuzer„Köln“. Der deutſche Kreuzer„Köln“ wird den norwegiſchen Hafen Chriſtianſund kurz anlaufen, um einige leichtere Seeſchäden auszubeſſern, die in einem orkanartigen Sturm während ſeiner jetzigen Fiſchereiſchutzfahrten eintraten. Deutſches Flugzeug in Südamerika abgeſtürzt Berlin, 8. März. Nach einer Meldung aus Ecuador iſt dort in der Nähe des Chimboraſſo unweit Guaranda ein deutſches Flugzeug auf einem Ueberführungsflug nach Quito abgeſtürzt. Hierbei kamen die Beſatzung, Flugzeug. führer Hammer, zweiter Führer Butſcher, Mechaniker Weiß und der ecuadorianiſche Hauptmann Aguirre, ums Leben. Der Tod Fritz W. Hammers bedeutet für die deutſche Luftfahrt einen A Verluſt. Hammer war 1919 an der Gründung der Colombianiſchen Luftverkehrs⸗Geſell⸗ ſchaft Scadta ebenſo wie 1927 an der des braſilianiſchen Condor⸗Syndikats maßgebend beteiligt und gerade jetzt wieder dabei, ein neues erfolgverheißendes Arbeitsfeld für die Fandelsluftfahrt in Südamerika zu erſchließen. Lauſanne. Bei den Wahlen ger Kantonsregierung iſt der marxiſtiſche Verſuch, mit Hilfe der Bauernpartei die bürgerliche Koalition zu ſtürzen, völlig mißlungen. Kom. Reichsſtatthalter General Ritter von Epp iſt, von Tripolis und Taormina kommend, mit ſeiner Begleitung am Montag in Neapel eingetroffen, wo ihm von der Par⸗ tei und von den Spitzen der Behörden ein ehrenvoller und rde Empfang zuteil wurde. arſchau. Die polniſche Preſſe berichtet ausführlich über den Saunen des polniſchen Außenminiſters Beck in Rom, der— wie die Blätter übereinſtimmend betonen— über⸗ aus herzlich geweſen ſei... un lei den teue in Exe⸗ tens In- for⸗ des rü azi⸗ lan, ößte iten „die rk gen ifen rten 3. Nei⸗ ang 1 Ben Tor⸗ ge- effer den Mu⸗ and, hiffe 300 egs· bol⸗ keit rfen und — 0 9 Badiſche Chronik UI Schwetzingen.(Unfall mit Todesfolge.) Im Krankenhaus ſtarb der 36jährige Fuhrmann Wilhelm Schmitt aus Hockenheim, der durch einen Stoß der Deichſel in den Unterleib ſchwere innere Verletzungen erlitten hatte. Weinheim.(Im Dienſt verunglückt.) Der 48⸗ jährige verheiratete Weichenreiniger Adam Held aus Lauden⸗ bach war gegen 17.45 Uhr bei den Gleisanlagen in der Nähe des Weinheimer Güterbahnhofes damit beſchäftigt, die Later⸗ nen einer Signalſtelle zu beleuchten. Im gleichen Augenblick paſſierte ein Perſonenzug das Nachbargleis. Held wurde von dieſem Perſonenzug erfaßt und erlitt eine ſchwere Kopfwunde. Die Kopfverletzungen waren jedoch derart, daß der Tod eine halbe Stunde ſpäter eintrat. Der ſo ſchwer betroffenen Familie des Verunglückten wendet ſich allgemeine Teil⸗ nahme zu. () Elzach.(Elztäler Erbhof abgebrannt.) In Biederbach brach nachmittags gegen 3 Uhr im Lochhof, dem großen Erbanweſen der Familie Anton Maier, aus unbe⸗ kannter Urſache Feuer aus, das den geſamten Hof bis auf die Grundmauern in Aſche legte. Der örtlichen Feuerwehr kam die Motorſpritze von Elzach zu Hilfe, doch gelang es den vereinten Bemühungen der Feuerwehrleute nicht, den Hof zu retten. Neben den Gebäuden wurde auch die geſamte Ein⸗ richtung vernichtet. Das Vieh konnte gerettet werden; der Schaden iſt ſehr bedeutend. Schaufenſtereinbruch— 80 Pelze geſtohlen In Frankenthal blieb es beim Verſuch. () Karlsruhe. Am frühen Morgen des Samstag, um 2 Uhr 15 Minuten, wurde das Schaufenſter des Pelzge⸗ ſchäfts Wilhelm Zeumer auf der Kaiſerſtraße eingeſchlagen und von der Auslage Bund gefärbte Perſianer, 20 Stück, ein Bund gefärbte Perſianer, 28 Stück, zwei unfer⸗ tige Silberfuchsfelle und ein Stück Seal Elektrik für Pa⸗ letot geſtohlen. Die Täter führen mit einem Perſonenkraft⸗ wagen vor das Geſchäft ließen den Motor laufen, ſchlugen die Schaufenſterſcheibe ein, trugen dann ſchnell die Pelz⸗ waren in das Auto, das ſofort öſtlich durch die Kaiſerſtraße fuhr und in die Adlerſtraße einbog. Es handelt ſich nach den Darſtellungen der Augenzeugen um mindeſtens zwei Täter Einer derſelben war 170 Zenti⸗ meter groß und trug dunklen Mantel. Der zweite Täter konnte nicht beſchrieben werden, da dieſer ſich im Wagen befand. Bei dem Kraftwagen handelt es ſich um ein hell⸗ graues Cabriolett, Stromlinieagform mit dem vermutlichen Kennzeichen 1 3 61 489 In den letzten Monaten wurden in Deutſchland, kürzlich auch in Mannheim und Ludwigshafen, zahlreiche ſolcher Schaufenſtereinbrüche begangen, die den Raub von Pelz. waren, zu einem kleinen Teil auch Photoapparaten, zum Ziel hatten, ſo daß es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß dieſer Karlsruher Fall auf das Konto der gleichen Einbrecher⸗ bande geht. Frankentgal. Am gleichen Morgen wurde in Franken⸗ thal ein dreiſter Einbruchsdiebſtahl in das Photohaus Carl Fiſcher, Wormſerſtraße 16, verſucht. Zwei Minuten vor halb 5 Uhr fuhr ein geſchloſſener, kleiner Perſogenkraft⸗ wagen von heller Farbe vor dieſem Geſchäft vor ihm ent⸗ ſtieg ein Mann von mittlerer Geſtalt, der verſuchte, das Schaufenſter einzuſchlagen, in dem ſich die wertvollen Photoapparate in der Auslage befinden. Durch das Ge⸗ Täuſch wurde die Geſchäftsinhaberin, die im gleichen Hauſe über dem Laden wohnt, geweckt. Als ſie den Einbrecher von ihrem Fenſter aus anrief, lief dieſer in gebückter Hal⸗ tung auf ſeinen Wagen zu. Der Perſonenkraftwagen fuhr mit großer Geſchwindigkeit in Richtung Worms davon Die ganzen Amſtände, unler denen dieſer Einbruchsver⸗ ſuch vor ſich ging, laſſen darauf ſchießen, daß es ſich um die gleichen Verbrecher handelt, die bereits in Ludwigs⸗ hafen, Mannheim und Frankfurt ihr ſchädliches Gewerbe ausühten Generalverſammlung des Internationalen Clubs. () Baden⸗Baden. Vor einigen Tagen fand die General⸗ verſammlung des Internationalen Clubs ſtatt, der auch das Ehrenmitglied des Inlernationalen Clubs, der badiſche In⸗ nenminiſter Pflaumer, bewohnte. Für den verſtorbenen bis⸗ herigen Präſidenten Richard Haniel, deſſen dankbar und ehrend gedacht wurde, wurde auf Vorſchlag des Miniſters Pflaumer einſtimmig Dr. Otto von Blanquet gewählt. Im Rahmen der Tagesordnung wurden außerdem interne Club⸗ angelegenheiten, die Rechnungslegung für das Jahr 1937 und der Voranſchlag für die diesjährigen Rennen behandelt. Der Internationale Club hofft im Jahre 1938 mit Unter⸗ ſtützung der zuſtändigen Stellen die Rennen mit erhöhten Preiſen ausſchreiben zu können. Freiburg.(Um die Sauberkeit im Brannt⸗ weinhandel.) Gegen die in einem umfangreichen Straf⸗ verfahren wegen Vergehens gegen das Branntweinmonopol⸗ geſetz, Branntweinſteuerhinterziehung u. a. am 15. April 1937 vom Amtsgericht Emmendingen ausgeſprochenen hohen Strafen hatten die Angeklagten, der 50jährige Jude Adolf Heimbrunner aus Emmendingen, der 36jährige Joſef Metz 1. aus Ulm, Kr. Offenburg, und der 31jährige Ignaz Schind⸗ ler aus Erlach, A. Oberkirch, Berufung eingelegt. Dieſe wurde jetzt von der Kleinen Strafkammer beim Landgericht Frei⸗ burg als unbegründet verworfen unter Auferlegung der Koſten für beide Inſtanzen. Das Obergericht ſtellte bei allen drei Angeklagten ſchnöde Gewinnſucht feſt und trat den Feſtſtel⸗ lungen des Vorgerichts in allen Punkten bei. Mannheim⸗ Heidelberger NS K.⸗Stürme vereidigt. Mannheim. Durch die Neubildung des National- ſozialiſtiſchen Fliegerkorps gehört das ganze nordbadiſche Ge⸗ biet zur Standarte 80, die ihren Sitz in Mannheim hat. Auf dem Flugplatz Mannheim⸗Neuoſtheim erfolgte die Vereidi⸗ gung der Stürme 3⸗80(Heidelberg) und 4⸗80(Mannheim). Mit Spielmannszug und Muſikzug der NSF K.⸗Standarte 80 marſchierten die Fliegerſtürme gemeinſam mit den aus der H J.⸗Flugſchar in das NSF. übergeführten Hitlerjungen vor dem Haus der Flieger auf, wo auch ein Ehrenſturm der SA. mit ſeiner Sturmfahne Aufſtellung genommen hatte. Der Führer der NSF K.⸗Standarte 80, Hauptſturmführer Flebbe, wies auf die nun erfolgte Ueberführung der HJ. Flugſcharen in das NSßK. hin und unterſtrich die Auf⸗ gaben der NSF K.⸗Männer, die nun in die Formationen der Bewegung eingereiht ſind. Nach der Verleſung des Treue⸗ ſchwurs, der von den Männern nachgeſprochen wurde, ergrif⸗ fen Kreisleiter Schneider und Gruppenführer Zahn das Work, um auf die Bedeutung des Eides hinzuweiſen. FFPFPFPFFPPPPPPPPPPbPVPVCVP VVV Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 7. März. Sämtliche Notierungen unverändert. Aus den Nachbargauen Bürſtadt.(Nicht auf den fahrenden Zug ſpringen.) Die jungverheiratete Frau Siegler ſprang auf dem Bobſtädter Bahnſteig auf den bereits anfahrenden Zug auf, obwohl der Bahnhofsvorſteher ſie durch Zuruf warnte. Dabei glitt ſie vom Trittvrett ab und ſtürzte. Ein Fuß wurde ihr vollſtändig abgefahren. Man brachte die bedauernswerte junge Frau ſofort zur Oper ation ins Krankenhaus. Gießen.(Beim Baumausputzen tödlich ab⸗ eſtürzt.) In dem Kreisorte Nonnenroth war der 70 ahre alte Landwirt Friedrich Kiefer mit dem Ausputzen eines Baumes auf einem Baumſtück beim Dorf beſchäftigt. Der Mann ſtand auf einer Leiter und ſägte einen Aſt ab, der aber vorzeitig abbrach und die Leiter umſchlug. Da⸗ durch ſtürzte der Mann ſo unglücklich ab, daß er ſchwere innere Verletzungen erlitt, an denen er eine halbe Stunde ſpäter verſtarb. ** Frankfurt a. M.(Feuer im Stadtwald.) Im Unterwald des Frankfurtes Stadtwaldes am Benzengrund nördlich der Ludwigsbahn entſtand am Bahndamm ver⸗ mutlich durch Funkenflug ein Waldbrand, bei dem etwa 400 Quadratmeter Bodendecke und etwas Holzwuchs ver⸗ brannten. Das Feuer wurde alsbald durch Bahn und Waldarbeiter gelöſcht. Bei dieſer Gelegenheit wird noch⸗ mals darauf hingewieſen, daß das Rauchen und Feueran⸗ zünden im Walde ſtreng verboten iſt. Zuwiderhandlungen werden unnachſichtlich beſtraft. f * Frankfurt a. M.(Lom Auto tödlich verletzt) Der Förſter Welker. der mit ſeinem Rad von Buchſchlag nach Mitteldick fuhr, wurde von einem Perſonenauto von rückwärts angefahren Welker ſtürzte und kam unter den Kraftwagen zu liegen, der in den Straßengraben fiel. Paſ⸗ ſanten zogen den verunglückten Förſter unter dem Wagen hervor; Welker hatte aber ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß er auf dem Transport ins Krankenhaus ſtarb. Das Auto war von einer Frau geſteuert worden, die keinen Führerſchein beſeſſen haben ſoll. Die Polizei nahm die Fah⸗ rerin und ihren Begleiter feſt. g Hoſtenbach(Saar).(Knabe totgefahren.) Von einem Auto überfahren und lebensgefährlich verletzt wurde ein fünfjähriger Knabe, als er beim Spielen die Straße überquerte. Der Junge wurde ſofort in das Wadgaſſer n verbracht, wo er kurz nach der Einlieferung arb. Kaiferslautern.(Zweites Todesopfer.) Im Krankenhaus ſtarb der 1911 geborene Fabrikarbeiter Emil Feth, der mit ſeiner Frau am Dienstag voriger Woche un⸗ ter ſchweren Vergiftungserſcheinungen bewußtlos eingelie⸗ fert worden war Nachdem das vierjährige Kind des Ehe⸗ paars ſchon in der vergangenen Nacht geſtorben war, iſt nunmehr das zweite Todesopfer zu beklagen. Die Frau be⸗ findet ſich auf dem Wege zur Beſſerung. — Maubach, Kr. Backnang.(Tödlicher Sturz vom Wagen.) Der 70jährige Gottlieb Schaile lud auf ſeinem Baumſtück Baumholz und Reiſig auf einen Wagen und ſetzte ſich dann auf einen der Büſchel. Dieſer gab nach und Schaile ſtürzte vom Wagen, wobei er das Genick brach. — Murthardt, Kr. Backnang.(Greiſin vermißt.) Die 72jährige Frau des Bauern K. Welz in Hinterbüchek⸗ berg iſt ſeit Anfang vergangener Woche verſchwunden. Feuer⸗ wehr und Schulkinder haben vergebens die Waldungen nach der Vermißlen durchſucht. Glaiſe⸗Horſtenau in Stuttgart Anſprachen im Rathaus Stuttgart, 8. März. Der öſterreichiſche Bundesminiſter Glaiſe⸗Horſtenau traf am Montag in Stuttgart ein, um am Abend im Deutſchen Auslandsinſtitut über das Thema: „Das Jahr 1000 als deutſches Schickſalsjſahr“ zu ſprechen. Mittags fand im Rathaus ein Empfang ſtatt, bei dem Oberbürgermeiſter Dr. Strölin den Bundesminiſter aufs herzlichſte willkommen hieß. In dem Beſuch des Miniſters ſei ein Zeichen dafür zu erblicken, wie ſtark im Augenblick alle Kräfte am Werke ſeien, um die Mißſtände und Schwie⸗ rigkeiten zu beſeitigen, die bisher das Verhältnis zwiſchen Oeſterreich und dem Deutſchen Reich beeinträchtigt hätten. Bundesminiſter Glafſe⸗Horſtenau dankte dem Oberbür⸗ germeiſter für die liebenswürdige Aufnahme, die ihm ſchon in den wenigen Stunden ſeit ſeinem Eintreffen in Stutt⸗ gart aufs tiefſte berührt und beeindruckt habe. Der Bundes⸗ miniſter erinnerte an ſeine in Braunau am Inn und in Salzburg verlebte Jugend, ſeine Militärdienſtzeit als öſterreichiſcher Offizier und ſeine Tätigkeit feit dem Kriege, die in ihm immer irgendwie die Verbundenheit mit dem geſamtdeutſchen Schickſal wachgehalten hätten. Er ſei glücklich, auch weiterhin als Miniſter der geſamt⸗ deulſchen Zache dienen zu dürfen. Ganz beſonders freue es ihn, nach der befreienden Tat des 12. Februar in Deutſch⸗ land weilen und Zeuge des ſeeliſchen Aufſchwunges ſein zu dürfen, der heute das ganze deulſche Volk beherrſche. Oberbürgermeiſter Dr. Strölin überreichte dem Bundes⸗ miniſter als Geſchenk der Stadt Stuttgart eine künſtleriſch gefertigte Mappe mit Fotografien der württembergiſchen Landeshauptſtadt. Pfälzer Trachtengruppe beſuchte Frankreich i Paris, 7. März. Eine Pfälzer Trachtengruppe bot im Haus der deutſchen Kolonie in Paris den zahlreich verſam⸗ melten deutſchen Volksgenoſſen und franzöſiſchen Gäſten einige Stunden ſchönen Frohſinns. Ihre Tanz, und Ge⸗ ſangsvorführungen wurden mit ſtürmiſchem Beifall aufge⸗ nommen. Hauptſtellenleiter Walter Rentmeiſter vom inter⸗ nationalen Amt„Freude und Arbeit“ benutzte die Gelegen⸗ eit, um ſeinem Dank für den herzlichen Empfang der deut⸗ chen Trachtengruppe überall in Frankreich Ausdruck zu geben. Die Pfälzer und eine bayeriſche Trachtengruppe hat⸗ ken nacheinander zahlreichen Städten Südweſt⸗ und Süd⸗ oſt⸗Frankreichs Beſuche abgeſtattet, wo ſie überall außer⸗ ordentlich kameradſchaftlich aufgenommen und ſehr ge⸗ feiert wurden. „ Flügierker Raubüberfall. Ein Dienſtmädchen in Bayeriſch⸗Gmain(Oberbayern) erſtattete bei der Gendar⸗ merie Anzeige, daß es nachts bei der Heimkehr von drei maskierten Männern überfallen und unter Todesdrohun⸗ en ihrer Barſchaft in Höhe von 66 Mark beraubt worden ſei Eine Nachprüfung ergab, daß mangels e Spu⸗ ren im Schnee an der bezeichneten Stelle ſich nichts ereig⸗ net hatte. Das Mädchen hat die Geſchichte erfunden, weil es den Geldbetrag vermutlich einem ihm naheſtehenden Mann, der ihm von Traunſtein nachgereiſt war, ausgehän⸗ digt hatte. 55 8 a i ö ar Kurve zu kurz genommen. In Birkesdorf bei Düren wollte ein Perſonenwagen an einer Straßenecke einem Wa⸗ en ausweichen, nahm dabei aber die Kurve zu kurz und 95 gegen eine Mauer, an der zwei Mädchen und ein 8 ſtanden. Während das eine Mädchen auf der Stelle getötet wurde, trug das andere Mädchen ſchwere Verletzun⸗ gen davon; der Junge blieb unverletzt. 5 Kaiſer Wilhelm l. in Berlin geſt.(geb. 1 Generalverſammlung des Ländlichen Kreditverein Seckenheim. Anhaltend günſtige Weiterentwicklung. Unſer einheimiſches Kreditinſtitut, der Ländl. Kredit⸗ verein Seckenheim, legte am Samstag abend im„Reichsadler“ ſeinen äußerſt zahlreich erſchienenen Genoſſenſchaftern den Jahresabſchluß vor. Nach kurzer Begrüßung durch den Vor⸗ ſitzenden des Aufſichtsrates, Ernſt Marzenell, gedenkt man den Verſtorbenen im verfloſſenen Geſchäftsjahr. Nach Be⸗ kanntgabe der Tagesordnung gab Rechner Rudolf den Jahres⸗ abſchluß, anſchließend der geſchäftsführende Vorſtand Bühler den Geſchäftsbericht. Der Umſatz, das Anwachſen der Bilanzſumme, die Er⸗ höhung der Geſchäftsvorfälle poſten⸗ und wertmäßig ſind auch im Berichtsjahr recht beachtlich. Die Aufwärtsbewegung des Scheck⸗ und Kontokorrentverlehrs hat auch im Jahre 1937 weiter angehalten. Der Umſatz belief ſich auf einer Seite des Hauptbuches auf rund 18,3 Mill. Das bedeutet einen Zugang gegenüber 1936 von rund 8 Mill. Die Bilanz⸗ ſumme ſtieg von 1320 000.— auf 2 044 000.— RM. Die Zahl der Geſchäftsvorfälle erhöhte ſich von 40000 auf rund 48 000 im Jahre 1937. Auch die Spareinlagen erhöhten ſich auf RM. 1 700 000—. Der neue Sparzweig, das Kinder⸗ ſparen, der ab 1. Januar 1937 eingeführt wurde und bei Geburt eines Kindes den Eltern einen Gutſchein über RM. 3.— aushändigt, war erfolgreich. Erfreulich war zu hören, daß das Kreditinſtitut eine Bar⸗Liquidität trotz der umfangreichen Neuausleihungen von rund 50 9% der angelegten Gelder ausweiſt. Aus dem Bericht iſt weiter zu entnehmen, daß das Inſtitut im abgelaufenen Geſchäftsjahr rund RM. 880 000.— in 541 Einzelbeträgen neuen Krediten, d. h. an Wechſel, Kontokorrent und Darlehenskredite gewährt hat. Der Reingewinn wird mit RM. 8 996,04 nach reichlichen Abſchreibungen ausgewieſen, der wie folgt verteilt wird: RM. 2 257,90 5,5% Dividende, RM. 6 738,14 Zuſchreibung zum geſetzlichen Reſervefonds. 89 neue Mitglieder ſind im Laufe des Jahres neu eingetreten. Nach Bericht des Aufſichtsrates fand der Jahres⸗ abſchluß einſtimmige Annahme. Verbandsprüfer Dr. Schil⸗ ling konnte bei der Prüfung der Bilanz keinerlei Beanſtan⸗ dung finden und wünſcht, daß auch das neue Geſchäftsjahr im Zeichen des Auffſtieges ſein möge. Die wei eren Punkte der Tagesordnung, ſowie die Enk⸗ laſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates fanden einſtimmige Annahme. Bei den Erſatz⸗ und Neuwahlen wurden die Aus⸗ ſcheidenden und der Geſamtvorſtand einſtimmig wiedergewählt. Nach verſchiedenen Tagesfragen ſchloß der Verſammlungs⸗ leiter mit dem Dank für das entgegengebrachte Vertrauen und einem Sieg Heil auf den Führer die Verſammlung. Nicht den 76., wie irrtümlich berichtet wurde, ſondern den 70. Geburtstag feierte geſtern Herr Konrad Bächtel, Meßkircherſtraße 40. 2 Eine neue Motorſpritze. Der Ilvesheimer Feuerwehr wurde am Sonntag nachmittag eine neue Motorſpritze über⸗ geben. Aus dieſem Grunde traf ſich die Wehr ſowie der Gemeinderat am Rathaus. Bürgermeiſter Engel ſprach über die Bedeutung und Entwicklung des Feuerlöſchweſens und über die für eine Gemeinde von der Größe Ilvesheims er⸗ forderlichen modernen Löſchmittel. Hierauf übergab er die Motorſpritze der Wehr. Nach einer Anſprache des Orts⸗ gruppenleiters ſprach Kreisfeuerwehrführer Weisbrod über techniſche Fragen des Feuerlöſchweſens. Zum Abſchluß fand eine Probevorführung auf der Schloßſtraße mit der neuen Motorſpritze ſtatt. Die zahlreich anweſende Bevölkerung zeigte großes Intereſſe an der Schulübung und freute ſich, daß nun auch der einheimiſchen Wehr ein leiſtungsfähigez Löſchgerät zur Verfügung ſteht. Liederabend— Erika Müller. Konzertſopraniſtin Erika Müller gibt am Donnerstag, 10. März, abends 8 Uhr, in der Harmonie, Mannheim, D 2, 6, einen eigenen Lieder⸗ abend. An eigentlichen vollſtändigen Geſangsabenden iſt ja die laufende Konzertzeit bislang nicht ſehr reich geweſen, und man iſt Erika Müller, die in der Harmonie Mannheim dieſen Abend gibt, dankbar, daß ſie das Wagnis unter⸗ nommen hat. Erila Müller, die ſich während ihrer Tätigleit am Nationaltheater einer großen Beliebtheit erfreute, und nach zahlreichen Konzertreiſen, die ungewöhnliche Erfolge brachten, gibt nun auch in Mannheim mik dieſem Liederabend Proben ihrer reiſen Geſangskunſt im Konzertſaal. Proſeſſor Alfredo Cairati, der auch ſchon der Lehrer des hier wohl⸗ bekannten Baſſiſten Siegfried Tappolet war, hat die Be⸗ gleitung am Flügel übernommen. * „Vorbildliches Handwerksgut der Vergangenheit“. Aus den Kreiſen des deutſchen Handwerks nahmen führende Per⸗ ſönlichkeiten an der Eröffnung der Ausſtellung„Vorbild⸗ liches Handwerksgut der Vergangenheit“ im Anbauſaal der Städtiſchen Kunſthalle teil. Dr. Rahmelow ſprach einführende Begrüßungsworte. Prof. W. Dexel gab einen Rundblick über die Fragen des Handwerks in den letzten Jahrhunder⸗ ten. Eine formale Vervollkommnung war das Erbgut einer bodenſtändigen und naturgebundenen Formgeſtaltung. Es kam der Stil mil ſeinem modiſchen Wechſel und ſeiner ſtemdlän⸗ diſchen Art, der aber nur in den oberen Kreiſen Eingang fand. Was zeitlich und ſachlich zuſammengehört, muß natür⸗ licher, einwandfreier und überzeugender Formkultur erwachſen, wie ſie im Amt„Schönheit der Arbeit“ zu finden iſt. Die Ausſtellung iſt beſchickt nit Sammlungen von Prof. Dexrel (Berlin, Schloßmuſeum Mannheim, Badiſches Landesmuſeum Karlsruhe und Mannheimer„e und zeigt in Schau⸗ 11 handwerkliche Arbeiten, die unſerer Zeit als Vorbild tenen. I Fünf Verkehrsunfälle. Im Stadtgebiet ereigneten ſich infolge Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften fünf Ver⸗ kehrsunfälle, bei denen vier Perſonen verletzt und ſechs Fahr⸗ zeuge beſchädigt wurden. Einer der Verletzten fand Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. 5 5 Gedenktage für den 9. März. Sonne: A.: 6.30, U.: 17.52; Mond: U.: 1.45, A.: 10.03 1152; Friedrich l. von Hohenſtaufen,„Barbaroſſa“, als Deut⸗ ſcher König in Aachen gekrönt.— 1850: Der Generaloberſt Joſias von Heeringen in Kaſſel geb.(geſt. 1926).— 1879: Die Dichterin Agnes Miegel in Königsberg i. 15 geb.— 1888: 797).— 1937: Geſetz über die Sicherung der Reichsgrenze. 5 Pferde⸗Sport. Große Turniere und Rennen im Sommer 1938. Wie uns der Leiter der Kommiſſion für Zucht und Prüfung der Warm⸗ und Kaltblutpferde bei der Landes⸗ bauernſchaft Baden, Dr. Hauſamen, mitteilt, werden in dieſem Sommer wieder bedeutende pferdeſportliche Ver⸗ anſtaltungen durchgeführt. Lebhaftes Intereſſe werden in den ländlichen Kreiſen wiederum die kleinen Rennen finden, deren eine ganze Reihe in dieſem Jahr in Ausſicht ſteht. Der allgemeine Niedergang vor der Machtübernahme trat auch im Pferdeſport, bei Rennen und Turnieren, ſehr fühlbar in Erſcheinung. Selbſt die großen Plätze wie Baden⸗ Baden und Mannheim waren nur noch mit wenigen Pferden beſchickt. Es fehlte auch das intereſſierte Pferdepublikum. Die kleinen Rennen— Knielingen, Iffezheim, Achern, Schwar⸗ zach bei Bühl und Seckenheim— die ſich nach der In⸗ flation einer wachſenden Beliebtheit erfreut hatten, ver⸗ ſchwanden in den Jahren kurz vor der Machtübernahme. Mit der Beſſerung der politiſchen und wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe ſeit 1933 ging es auch mit dem Pferdeſport in Baden wieder aufwärts. Im Gebiet Nordbadens wurden zwei SS⸗Reiterſtandarten, in Südbaden zwei SA⸗Reiterſtandarten aufgeſtellt. Damit begannen die Turniere und Rennen wieder. Die SS⸗Reiterei veranſtaltete ſchon im Jahre 1933 in Karlsruhe zwei ſehr ſchöne Turniere zuſammen mit der berittenen Polizei auf dem Reitplatz der Dragonerkaſerne. 1934 trat die SS⸗Reilerei bei der großen landwirtſchaftlichen Grenzlandſchau auf dem Schmiedeplatz auf. Ein ſehr ſchönes, groß angelegtes Turnier folgte 1935 auf den Rennwieſen bei Rüppur, welchem der Reichsſtatthalter und der Chefreiter⸗ führer der SS beiwohnten. 1936 führte die SS mit der im befreiten Rheinland wieder eingerückten Wehrmacht, der Polizei, HJ und vielen auswärtigen Zivilſtellen ein Turnier in großem Rahmen durch, das außerordentlichen Anklang ge⸗ funden hat. 1937 wurde das Turnier durch den Waffenring deutſcher Kavalleriſten veranſtaltet. Am 18. und 19. Juni d. J. wird nun das Turnier vom bad. Pferdeſtammbuch in Zuſammenarbeit mit Wehrmacht, SA, HJ und Zivilreiterei veranſtaltet, und zwar wieder auf den ſchönen Rennwieſen bei Karlsruhe⸗Rüppurr. Ein oder zwei Rennen werden eingeſchaltet, da das pferdeſportliche Publikum von Karlsruhe und aus der Hardt Rennen bevorzugt. In Mannheim veranſtaltete die SS im Herbſt 1933 auf dem dortigen großen Rennplatz einen ſchönen Aufmarſch und eine pferdeſportliche Veranſtaltung, von der ſich mit Fug und Recht ſagen läßt, daß ſie dem Platz nach der Machtübernahme wieder Auftrieb und Mut zu neuem Le⸗ ben gab. Die Stadt Pforzheim, die bekanntlich einen idealen Turnierplatz errichtet hat, iſt heute zu einem der großen Turnierplätze in Deutſchland geworden. Neu aufgelebt iſt wieder das ſchöne ländliche Rennen in Willſtätt bei Kehl. Dies iſt umſo erfreulicher, als gerade im Hanauer Land und im Ried die Zucht des Warmblutk⸗ pferdes zu Hauſe iſt und das dortige Bauerntum am Pferde⸗ ſport hängt. Auch die SA⸗Reiterei war in den letzten Jahren ſehr tätig. Sämtliche Reiterſtürme der SA führten an ihren Skand⸗ 2 SSO, orten und an anderen Plätzen in den letzten beiden Jahren Reitturniere durch. Zahlreiche Turniere und Pferdeprüfungen ſind wieder für das Jahr 1938 vorgeſehen. Das Briefmarkenſammeln „Deutſche Sammler-Gemeinſchaft“ in dg. Es wird viele Volksgenoſſen geben, die ſich ſchon ein⸗ mal die Frage vorgelegt haben:„Warum ſammelt man ei⸗ entlich Briefmarken?“ Viele werden es für reine Spielerei Ren und glauben, durch ein mitleidiges Lächeln dieſes hema für ſich erledigen zu können. Briefmarkenſammeln im beſonderen wie überhaupt das Sammeln im allgemei⸗ nen iſt aber weit mehr als eine Spielerei. Es kann über die Grenzen des Normalen hinausgehend zu einer Leiden⸗ ſchaft werden, welche in Uebertreibungen ihren Ausdruck findet, die ſelbſtverſtändlich abzulehnen ſind. In erſter Linie iſt wohl gerade das Briefmarkenſam⸗ meln eine Freizeitbeſchäftigung, die einen ſinnvollen Zweck hat und die ſtändig der inneren Bereicherung, der geiſti⸗ zen Beweglichkeit und der Vergrößerung des Weltbildes— as jeder Menſch in ſich formt— dient. Aus der Erkennt⸗ nis heraus, daß die Briefmarke ein wertvolles Erziehungs⸗ mittel iſt und gleichzeitig ein Mittel zur geiſtigen Berei⸗ cherung darſtellt, wurde von Seiten der NSG„Kraft durch Freude“ die„Deutſche Sammler⸗Gemeinſchaft“ egründet. Sie hat ſich die Aufgabe geſtellt, alle Sammel⸗ runde uſammenzuſchließen und zwar in der Form der Gemeinſchaft— einer Gemeinſchaft, die ſich bewußt vom Vereinsbetrieb unterſcheidet. Dieſe Deutſche Sammler⸗Gemeinſchaft ſieht in der Briefmarke weniger ein wirtſchaftliches Objekt, mit dem man ſpekulieren und durch das man Werte anhäufen kann, ſondern ſie betrachtet die Briefmarke als ein Mittel, den Menſchen innerlich zu bereichern. Denn was kann die Brief⸗ marke dem Sammler alles geben! Sie öffnet ihm die Au⸗ gen für das geographiſche, für das politiſche, für das kul⸗ turelle und für das geiſtige Geſchehen der Vergangenheit und unſerer Tage. Sie vermittelt ihm geſchichtliche Kennt⸗ niſſe; er hört von Ländern und Menſchen, die er bisher nicht kannte, und die Eigenart und Eigentümlichkeiten an⸗ derer Völker erſchließen ſcch ihm. Sein Geſichtskreis erwei⸗ dert ſich durch immerwährende Belehrung und er ſieht bald, um es kurz zu ſagen, die Welt mit anderen Augen an. Und aus dieſer Auffaffung heraus wird in der„Deutſchen Sammler⸗Gemeinſchaft“ geſammelt. Das ſchließt natürlich nicht aus, daß ſich die erfahrenſten Sammler innerhalb der Doc auch der wiſſenſchaftlichen Philatelie widmen. Jeder deutſche Volksgenoſſe kann Mitglied der„Deut⸗ ſchen Sammler⸗Gemeinſchaft“ werden. Der Monatsbeitrag beträgt 20 Pfg. für Erwachſene; Jugendliche ſind beitrags⸗ rei. Da Volksgenoſſen, die kein Einkommen haben, eben⸗ alls beitragsfrei geführt werden, iſt jedem die Möglich⸗ keit gegeben, Mitglied der DSG zu werden. Als fachliches Organ und als Sprachrohr der„Deutſchen Sammler⸗Gemeinſchaft“ wird von hier die Zeitſchrift„Der deutſche Sammler“ herausgegeben. Hervorragend ausge⸗ ſtattet, reich bebildert und mit ausgezeichneten Artikeln ver⸗ ſehen, wird dieſe Zeitſchrift dem Sammler ein ſtändiger Helfer ſein.„Der deutſche Sammler“ erſcheint im Verlag Volk und Reich, Berlin W., Potsdamerſtraße 18, und iſt für den geringen Preis von vierteljährlich 0,50 Mark bei jeder Poſtanſtalt zu beſtellen. Alle Sammler und alle diejenigen, die es noch werden wollen, werden gebeten, ihre Anſchrift den Kreisdienſtſtel⸗ len der NSG„Kraft 1 Freude“ bezw. der Hauptleitung der Deutſchen Sammler⸗Gemeinſchaft der NSG„Kraft durch Freude“, Berlin W' 30, Motzſtraße 46, anzugeben. Epori Badens Amateurboxmeiſter Den Höhepunkt der badiſchen Meiſterſchaften der Ama⸗ teurboxer bildeten im Freiburger„Vereinshaus“ die entſchei⸗ denden Kämpfe. Den ſchönſten Kampf lieferten ſich die Leicht⸗ gewichtier Pietrowſki(Mannheim) und Dietrich(Singen) der als einziger vorjähriger Meiſter auch in dieſem Jahre mieder in die Endrunde vorgedrungen war. Pietrowſki wurde Punktſteger. Durch einen kechniſchen Fehler kamen Kaiſer (Lörrach) im Schwergewicht und Schwarzwälder(Radolf⸗ zell) im Halbſchwergewicht nicht in die Endrunden. Beide wur⸗ den von der Gaufachamtsleitung als zweitbeſte Borer ihrer Gewichtsklaſſe anerkannt. Die Endkampf⸗Ergebniſſe(die Sie⸗ ger ſind gleichzeitig badiſche Meiſter): Fliegengewicht: Geißler(Mannheim) beſ. Herbſt(Freiburg) in der 3. Runde durch k. o.; Bantamgewicht: Reuter(Karlsruhe) bef. Benzinger(Singen) n. P.; Federgewicht: Tritſchler (Lörrach) beſ. Mock(Singen) n. P.; Leichtgewicht: Pietrowſki(Mannheim) beſ. Dietrich(Singen) n. P.; Wel⸗ tergewicht: Mühlum(Mannheim) bef. Weißert(Pforz⸗ heim) n. P.; Mittelgewicht: Weirich(Konſtanz) beſ. Weiß(Mannheim) n. P.; Halbſchwer: Bolz(Mann⸗ heim) beſ. Schlatter(Freiburg) n. P.; Schwergewicht: Wagner(Mannheim) beſ. Grießel(Karlsruhe) in der 2. Runde durch k. o. Zeitſchriften und Bücher. Le Traducteur, franzöſiſch⸗deutſches Sprachlehr⸗ und Unterhaltungsblatt, kann für den Selbſtunterricht wie für den Schüler warm empfohlen werden. Die Stoffauswahl und die Ueberſetzungen zeugen von großer Sorgfalt. Probeheft koſtenlos durch den Verlag des Traducteur in La Chaur⸗ de⸗Fonds(Schweiz) oder durch die Auslieferungsſtelle für Deutſchland: F. E. Fiſcher, Kurze Straße 8, Leipzig E 1. 0 „Die Wüſtenſchweſter“. Nur wenige Deutſche haben von der Hingabe und dem ſtillen Heldentum gehört, mit dem Männer und Frauen auf dem weitentlegenen Kriegsſchauplatz int Sinai und in Paläſtina ihrem Vaterland während des Weltkrieges gedient haben. In dem intereſſanten Tatſachen⸗ bericht„Die Wüſtenſchweſter“, der jetzt in der ſchönen Tief⸗ druck⸗Illuſtrierten„Neue J. Z.“ beginnt, werden die ſpan⸗ nenden Erlebniſſe der deutſchen Schweſter Paula Koch an der Aſien⸗Front geſchildert. Jede Woche erfreut die„Neue J. Z.“ ihre Leſer durch aktuelle Bilder aus aller Welt, Artikelſerien und Kurzgeſchichten. Die„Neue J. Z.“ iſt über⸗ all für 20 Pfg. zu haben. 0 Traueranzeige— Danksagung. 5 Mein lieber Mann Adolf Zaiser ist unerwartet rasch von mir gegangen. g Verſammlungs⸗ Kalender. 1 Fußball vereinigung. Heute abend Jugendbeſprechung. An⸗ ſchließend Sitzung der Spielführer und Mannſchaftsleiter im Vereinslokal. To. 98. Heute Dienstag 6 Uhr Turnſtunde der Schüler. 7.30 Uhr Uebungsabend der älteren Schüler und Schü⸗ lerinnen. Erſcheinen aller Pflicht. Die Feuerbestattung fand auf Wunsch des Entschlafenen in aller Stille statt. Herzlichen Dank für erwiesene Teilnahme. In herbem Leid: Lina Zaiser und Angehörige. Mhm.⸗Seckenheim, 8. März 1938. Am Wöbrtelplatz a. Sonntag n. d. Fußballſpiel ein Fahrrad ſtehen geblieben. Abzug. gegen Belohnung Offenburgerstr. 36. N Möbliertes Zimmer (evtl. auch leer) Kameradſchaft Mannheim⸗Seckenheim. ſofort z. vermieten Ettlingerſtr. 13. 1 Schlacht⸗ e D r. i ehemaliger Soldaten Unſer Kamerad iſt geſtorben. Philipp Weißling Die Einäſcherung findet morgen Mittwoch Rachm. ½ 1 Uhr im Krematorium in Mannheim ſtatt. ſchwein Girka 250 Pfd). zu verkaufen. Ettlingerſtr. 13. 1 „Erleichtern Sie ſich die haͤusliche Arbeit meint er- und er hat recht! Warum rackert ſich rau Sonderlich auch am Waſchtag noch immer mit Reiben 3 mit Hansi Knoteck. Sie sagt: Männer brauchen nicht alles zu wissen! Diesen neuen Ujafilm sehen wir heute Dienstag und morgen Mittwoch, Dal Ast je abends 8 Uhr. und Buͤrſten ab. Sie hatte es viel leichter und bliebe geſunder, wenn ſie die Waͤſche einfach abends vor dem Waſchtag mit Zenko einweichen wuͤrde. Henko beſorgt uͤber Wacht die halbe Waſcharbeit durch gruͤndliches Schmutzlöſen. Henk 5 ee 3 Werden schnellstens angefertigt in Trauer- Papiere der Druckerei des Neckar-Bote. ſchont die Waͤſche und er⸗ halt die Geſundheitl Und NN Im Alter — erreichen. Warum? Herztätigteit. Ich kann das Wohl jeder, daß dieſe Angaben au oder Drogiſten. f Nonnen; niemals loſe. oft diejenſgen, die en Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt t regulierend auf grundlegende Funktionen des Körpers, beſonders auf die —. 9 980 8 95 8 ee Ich Laglich fag ren ebrauche i gelmäßig gegen Herzklopfen un nwohlſein. Tägli 5 1* Kloſterfr ne ene lange Zeit bei Alter 1 1 Tatſachen chen zu 2,80, 1,65 un Ueherzählige geſund sein und bleiben Fſirtschaft pris Mar“ Mittwoch früh Schlachtfest. Von 9 Ahr ab Wellfleiſch m. Kraut Hierzu ladet freundlichſt ein Ernſt Wolf Wtw. Gammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf Huminal werden im Lager entgegengenommen. Morgen ——— Gegenſtände aller Art finden raſch einen Käufer durch eine Kleinanzeige im Nefarböſe iſt ein Wunſch, der immer ſtärker wird, ſobald einmal die Vierzig über⸗ 1170 5 ſind. Ganz allmählich laſſen die Kräfte nach, die Widerſtandsfähig⸗ eit des Körpers gegen Angriffe auf die Geſundheit ſinkt, mancherlei Be⸗ ane treten auf. Man ſpürt Wünsch ſein Herz, man atmet ein wenig i e läßt zu wünſchen übrig und was derlei Erſchei⸗ nungen me nd. a 8. Wenn man dann nur 1 gar ſo oft wartete, bis aus den Schwächen ernſthafte Krankheiten geworden find! Beſſer iſt es, vorbeugend den erſten leichten Störungen 3 egegnen, dadurch den A ee widerſtandsfähig und geſund zu erhalten, und ſo den ſchwerern Alterserkrankungen möglichſt aus dem Weg zu gehen. a Bei ſolchem Bemühen ty ſeit über einem Jahrhundert Kloſterfrau. Meliſſengeiſt als ein gutes Mittel erwieſen. So ſchreibt z. B. Herr Joſe Werner(Bild nebenſtehend), Polizeiwachtmeiſter a. D., Leobſchütz/ Schl., 7 6, am 30. 10. 37:„Alt werben und geſund bleiben, wer möchte das Werden schnell beseitigt durch 5 9 N Amit SGgrontiemafke. Jetzt quch B. extra verst. in Tuben 1.95. Segen pickel, Mitesser Vends Stärke A. Beschleunigte Wirkung durch Venus Gesichtswasser 0.80, 1.35, 2.20. Germania-Drog. Hölistin. ni Ein Lebensabend, der von Altersbeſchwerden, Schwächezuſtänden und Krankheiten begleitet wird, iſt 8 erfreulich. Vielleicht intereſſiert es, daß ⸗Meliſſengeiſt gegen Altersbeſchwerden gebrauchen, ein elk hohes Alter iſt ein Heilkräuterdeſtillat und wirkt geſundend und Verdauung, auf Nerven⸗ beſtätigen und werde Kloſterfran⸗Meliſſengeiſt 1 Kloſterfrau⸗Meli dg daß er mir heit,. we de dee Nur echt in der blauen Packung mit den drei und aus eigner Erfahrun ts in engeiſt 2 eder rden werden Verlangen Sie Kloſterfrau⸗Meli exühet 0,90 Mark. für Handel, Gewerbe, Industrie in ze schnellstens ecke et in der Neckar- Bote- Druckerei. 1 Ausführung