ere 3 u — 2 ial 1 eſucht. len 3 * enstag, eim, ße 16 links — —— chte el Art Lulu Tisis Aaſſſſiſſſſiſaneſſſſſün Nr. 60 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 12. März 1938 nungen l haben ſptstr. los — ruppen Akterſtr. 1 richten. ie auf 937/68. — 8 an 1. 1, Rechtes Heldengedenken Ueber einem der großen deutſchen Gefallenenfriedhöfe ſtehen die Worte: „Steht ihr noch an unſerm Grabe/ Schmerzumflort und Wa Euer Leid iſt keine Labe/ dem, der ſein eſchick erfüllt. Nicht mit Weinen oder Klagen,/ Seuf⸗ zend unter Schickſalswucht,/ Sondern mit der Kraft zu wagen/ Seid Ihr unſres Opfers Frucht/ Willſt du deine Toten ehren,/ Sei der Welt, der liebeleeren/ Liebes⸗ flamme, Gottes Licht!“ Wenn wir heute wieder unſerer gefallenen Helden ge⸗ denken, dann wollen wir es auch recht tun. Sie wollen nicht bloß geprieſen und gefeiert oder gar nur beklagt und beweint werden. Sie haben mehr von uns zu verlangen! Denn ſie haben unendlich viel für uns getan! Wir ſtehen tief in ihrer Schuld! Ohne ſie wären wir entweder einer immer mehr entnervenden Ueberkultur und ſeeliſchen Ver⸗ flachung verfallen, oder wir wären einem neuen, die Schmerzen und Wunden des Krieges betäubenden Genuß⸗ leben erlegen... Da haben unſere Gefallenen auch noch den letzten und ſchwerſten Kampf gekämpft, den Kampf um das eigene Volk, das die Wunden und Opfer des Krieges nicht mehr in ſeiner Seele und in ſeiner Geſinnung trug. Und auch in dieſem Kampf ſind ſie Sieger geblieben. Dop⸗ pelten Dank ſchulden wir ihnen heute! Aber die Beſten unſeres Volkes ſind nicht gefallen, da⸗ mit die Lebenden tot ſeien, ſondern damit die Toten leben⸗ dig werden. Wie Walter Flex(„Vom großen Abendmahl“) ſagt, hüten die toten, feldgrauen deutſchen Soldaten die Seelen der ungeborenen deutſchen Kinder, baden ſie in den reinen Tränen des Volkes, damit ſie wieder ſtark werden und rein bleiben ſollen. Und ſie reden mit ihnen. Und dar⸗ aus wird einſt in der Kinder Erdenleben ein reiner und feiner Duft ausſtrömen auf das eigene Volk. So wie fein⸗ ang Gläſer den Duft des koſtbaren Oeles noch Khre⸗ lang feſthalten und ausſtrömen. Das alles verdanken wir heute den gefallenen Helden. Und wir können der Kriegsgefallenen nicht gedenken, ohne zugleich auch der Toten der nationalen Erhebung zu Naben f die ihr junges Leben eingeſetzt und hingegeben aben für die Wiedergewinnung der Ehre unſeres Volkes. Auch ſie gehören in die Reihe der feldgrauen Kämpfer. Denn ihnen verdankt unſer Volk die Befreiung von allem undeutſchen Weſen und Treiben, das durch landfremde Elemente über uns gekommen war. Sie kämpften für das heilige Vermächtnis der Gefallenen da draußen, hier drin⸗ nen im eigenen Volk und haben es neu errungen. „Als der Führer rief, die Trommel klang, Scharten um das Banner ſich die Mannen, Und für manchen war's der letzte Gang, War ein bitter Sterben, doch ein ernſtes Mahnen! Heute weiß ein ganzes Volk euch Dank!“ Hinter ihrem Sterben glüht eine Kraſt, deren Stunde gekommen iſt. Sie mußten ſterben, damit wir ein Volk werden konnten im wehrhaften Staat, wo jeder Deutſche weiß, daß nur aus Opfer und Leiden, aus„Blut und Eiſen“ Großes und Lebensechtes geboren werden kann. Das iſt das große, geiſtige Geſetz alles wahren Lebens. Ohne Opfer kein wahres Vorwärts und Aufwärts. Wo keine Gräber ſind, gibt es auch keine Auferſtehungen. Darum ſind unſere Gefallenen das größte und herr⸗ lichſte Opfer, das jetzt an uns wirkſam geworden iſt. Darum fordern ſie ſetzt aber auch ihr heiliges Recht: die alte Treue vom neuen Geſchlecht. Darum fordert dieſer Tag ernſten Gedenkens von uns allen, daß wir ihnen die Treue wirklich halten. Daß alle Treuen im Lande den feſten Ring um die Gefallenen ſchließen. Denn tot bliebe das feierlichſte Ge⸗ dächtnis, wenn es nicht würde zum ernſten Gelobnis. es ihnen gleich zu tun in Opferbereitſchaft und Hingabe an die großen Aufgaben, die das Leben von uns fordert, uns zu aten aufrufen und begeiſtern, die der Toten würdig ſind. Darum nicht bloß Totenklage und Totenleid, ſondern Heldengedenken und Heldendank! Das iſt rechtes Gedenken am heutigen Tag. Wir klagen nicht an eurem Grabe, Wir neigen uns vor ſolchem Geiſt Der deutſchen Männer beſte Habe Die deutſche Art durch Tat beseeiſt. Der Geiſt, der euch zum Kampfe führte, Euch noch im Sterben lächeln ließ Soll wie ein Stern vom Aether funkeln, Ein Glaubenszeichen in der Nacht, Wenn Wetterwolken uns umdunkeln Bis wir zum Sonnentag erwacht Voll Andacht denken wir der Toten Und ehren ihren Geiſt, der lebt! Der Getiſt, der ihnen einſt geboten, Sei auch der Geiſt, der uns erhebt! Heldengedenktag Vaterland, dir woll'n wir ſterben. Wie dein großes Wort gebeut! Unſere Lieben mögen's erben, Was wir mit dem Blut befreit! Theodor Körner. In uns Aelteren iſt die Erinnerung an das gewaltige Geſchehen noch ſo lebendig, als ſei das alles erſt vor weni⸗ gen Tagen geweſen. Und dabei liegt ſchon faſt ein Viertel⸗ Panbandft and een dem Ausbruch des Weltkrieges und em Heute. Und es iſt ſchon wieder eine Generation erwach⸗ ſener Menſchen da, die jene Vorgänge aus eigenem Erle⸗ ben nicht mehr kennt... Aber wir Aelteren, wie geſagt, erinnern uns noch jeder Einzelheit. Erinnern uns an die ſchönen Sommertage des Jahres 1914, die zunächſt in tiefer Ruhe verliefen, bis der politiſche Himmel ſich plötzlich ver⸗ düſterte, bis das abe Gewitter losbrach: am 31. Juli §„Zuſtand der drohenden Kriegsgefahr“ am 1. Auguſt Mo⸗ bilmachung, dann der using ech der Regimenter, bald da⸗ nach die erſten Siegesmeldungen, aber auch die erſten Ver⸗ luſtliſten Und dann kam der Tag, der uns ſelber zu den Waffen Fe eden ebenfalls hinausführte. Und es bote das gewaltige Kriegserlebnis des Frontkämpfers, von zem wir nicht mehr gerne erzählen, das wir aber unaus⸗ Hider im Herzen tragen. Das ſtille, pflichtbewußte Heldentum von Millionen unbekannter Soldaten, die mit ihren Leibern einen unüberſteigbaren Wall um die deutſchen ſrenzen legten, die litten und bluteten und ſtarben, damit die Heimat, damit Deutſchland lebe! * Der morgige Sonntag iſt dem Andenken der nahezu 9 Millionen deutſcher Helden geweiht, die auf 155 elde der Ehre fielen. Aus Hütten und Paläſten waren ſie Se Arbeiter der Fauſt und des Kopfes, aus den tädten und den Dörfern, aus allen deutſchen Landen zo⸗ gen ſie hinaus, um die Heimat zu ſchützen.„Deutſchland Heldengedenken O Vaterland, In deiner kiefſten Not Sich keiner fand, Der dir nicht Hilfe bot! Aus Dorf und Stadt, vom Berg, vom Meer, Sſe kamen alle zu dir her Und ließen Pflug und Schraubſtock ſtehn, Um in den Kampf zu gehn Für dich, du Vaterland. Das Hoffen ward zuſchanden: Es ſank das Abendrot, Und unfre Beſten fanden Statt Sieg nur wehen Tod. Doch dieſer Tod iſt Sieg, Iſt beſſer noch als Sieg! Kein andres Land hat ſo gelitten, So ſchwer gekämpft wie wir; Kein andres Heer hat ſo geſtritten, Jo ehrenvoll wie ihr! Adolf Hauert. Sie ſlarben für das neue Reich Heldengedenktag! Unſere Seelen neigen ſich in heili⸗ gem Ernſt vor den 2300 000 Gefallenen des Weltkrieges. Immer und immer wieder wird der ungeheure Opfergang des deutſchen Volkes in uns lebendig in ſeiner Größe und Schlichtheit. Grauenhaft iſt der Krieg und furchtbar die Gewalt des Todes. Und dennoch iſt der Tod nicht Sieger geblieben. Die Opfer ſind verklärt durch die Unſterblich⸗ keit. Die Gefallenen leben, leben mitten in uns. Darum lebt in uns auch etwas, das größer iſt, als die Trauer um die Toten: das Wiſſen um den Sinn ihres Sterbens, Den toten Lakedämoniern wurde nachgerühmt, daß ſie gefallen ſeien,„wie das Geſetz es befahl“ Welches Geſetz ließ die deutſchen Helden ſterben? Heldengedenktag be— deutet, daß man immer wieder in der eigenen Seele das heilige Warum ihres Opfers lebendig erhält. Joſef Mag⸗ nus Wehner ſagt einmal:„Mag den Spottgeburten aus Dreck und Feuer der Krieg einzig aus den Elementen be⸗ ſtehen, daraus ſie ſelbſt zuſammengeſetzt ſind: Kot ſingt nicht, und Feigheit ſchwatzt nur. Wer aber über die Steine des Domes weint, daß ſie behauen wurden, der iſt des Reiches nicht würdig, der iſt ſeiner Toten nicht würdig.“ Der Dom aber, den ſie bauen wollten, iſt das deutſche Volk in der Einheit ſeines Blutes, ſeines Bodens und ſei⸗ ner Geſchichte. Die ſoldatiſchen Tugenden allein, die eherne Diſziplin allein, die Pflicht allein hätten den Frontſolda⸗ ten nicht immer und immer wieder zum letzten Opfer be⸗ reit ſein laſſen können, wenn nicht, geläutert im Stahl⸗ gewitter des Weltbrandes, ein neuer Glaube, die Idee des ewigen Deutſchland aufgewacht wäre, wenn ihnen nicht in aller Not und in allem Grauen die tröſtliche Ge⸗ wißheit in der Seele gebrannt hätte, heiliges Saatgut einer neuen Zukunft zu ſein. Das war das Schickſal und die Beſtimmung unſerer Gefallenen und ihr Vermächtnis an uns, wie es uns aus zahlloſen Briefen deutſcher Frontkämpfer bekundet wird. Der Krieg offenbarte in den Männern der Front die wahre unſterbliche Seele des Volkes. So heißt es in dem Abſchiedsbrief eines Gefallenen:„Daß ich den Krieg als Krieg haſſe, brauche ich kaum zu ſagen, aber gerade des⸗ halb will ich kämpfen und teilnehmen an der großen Sache und gern ſterben, wenn ich dazu beitragen kann, den Weltkrieg in Weltfrieden zu wandeln.. Meine Leiche, auch wenn möglich, bitte nicht überführen, laßt mich dort begraben ſein, wo ich gekämpft habe und gefallen bin. Legt keine Trauerkleider an, legt niemand Zwang auf, ſondern freut euch, daß auch ihr auf dem Altar des Vater⸗ lands habt opfern dürfen.“ Aber auch bittere Worte kann man vernehmen, die wir ebenſowenig vergeſſen dürfen: „Wir vernehmen von Zeit zu Zeit dann auch noch miß⸗ tönende Laute, natürlich aus der Heimat. Dort ſind ſie ſchon wieder emſig dabei, ſich gegenſeitig zu beſchimpfen, wenn ſie anderer Anſicht ſind. Das alte Lied. Das neue muß leben!— Und wenn wir ſterben müſſen!“ ſang der Arbeiterdichter Heinrich Lerſch. Nie ſah die Welt ein ſtol⸗ zeres Heer, nie ſah ſie gewaltigere militäriſche Leiſtungen als die der deutſchen Truppen im Weltkrieg. Ob ſie in of⸗ fener Feldſchlacht vorſtürmten, ob ſie im Trommelfeuer la⸗ gen, ob ſie im zermürbenden Grabenkrieg ihren Mann ſtanden, ob ſie auf deutſchen Kriegsſchiffen oder in Flug⸗ zeugen und Luftſchiffen kämpften— alle hielten aus, taten ihre Pflicht, ſahen mutig dem Tod ins Auge. Und immer kämpften ſie weiter, auch wenn rechts und links von ihnen die Kameraden fielen. „Stürmt an ihr Feinde! Kommt in Bataillonen! All euer Blut iſt unfres Rheins nicht wert. Ihr wollt in unſern lieben Häuſern wohnen, Die uns ſo lang ein ſtilles Glück beſchert? Wenn wir 1 unſrer Väter Söhne wären, Die auch mit ihrem Leib ihr Land beſchützt, Nie würden ſolche Kräfte in uns gären, An die ihr eure Sturmkraft abgenützt. Ihr kommtnicht durch! Wir ſtehn wie Stahl 8 und Stein! Was fällt, das fällt! Es bann nicht anders ſein!“ Mit dieſen packenden Verſen beſingt der oben ſchon er⸗ wähnte Arbeiterdichter und Frontſoldat Heinrich Lerſch in einem ee Gedicht„Champagneſchlacht“ das to⸗ esbereite Heldentum der deutſchen Heere. Und die Kriegergräber in den vielen Ländern, in denen deutſche Soldaten kämpften und ſtarben, werden noch in fernſten Zeiten ſtumme Künder deutſchen Todesmutes und Helden⸗ tums ſein! 11 Freilich, als das bittere Ende kan— an dem der Feld⸗ ſoldat wahrhaftig nicht ſchuld war!— da fragten fete iele, ob die gewaltigen Opfer nicht umſonſt gebracht ſeien. Die Front hatte 1 8 kein Feind hatte ſie zerreißen kön⸗ nen— aber das Zwangsdiktat von Verſailles hatte Deutſchland in Feſſeln gelegt. Die Mächte, die ſich als die Deutſchland— ob es die Truppen mit ſich heimbringen werden? Zu Hauſe haben ſie es nicht.“ Dieſe Worte ſchrieb ein Frontſoldat bereits im September 1915. Dieſe Front⸗ ſoldaten ſuchten das neue Deutſchland und bangten um eine Heimat, die den letzten Sinn ihres Opfers ſchon nicht mehr begriff. Wir aber dürfen heute vor die Opfer hintreten und ſagen: Euer Geiſt iſt lebendig geblieben, er ging auch nicht unter in den Jahren der tiefſten Erniedrigung und Schmach. Es ſtanden Kämpfer aus dem Frontgeſchlecht auf, die euer Vermächtnis tief im Herzen trugen, die Kämpfer blieben als der ſogenannte„Frieden“ kam. Und der unbekannte Soldat des Weltkrieges kämpfte weiter für das neue Reich, das eure letzte Sehnſucht geweſen iſt. Der Führer, der das Reich baute, hat unſerem Helden⸗ gedenken die Weihe und den Stolz gegeben, daß heute an euren Gräbern ein Volk ſteht, das euch durch die Tat ge⸗ ehrt hat, das wieder eurer würdig iſt. Und der Führer ſprach am 10. Mai 1933:„Ich habe dieſe ärmſten Söhne viereinhalb Jahre kennengelernt als Musketiere im gro⸗ zen Weltkrieg; ich habe ſie kennengelernt, die vielleicht gar nichts für ſich zu gewinnen hatten, und die einfach aus der Stimme des Blutes, aus dem Gefühl der Volkszugehörig⸗ leit heraus Helden geweſen ſind. Kein Volk hat mehr Recht, ſeinem unbekannten Musketier Monumente zu ſetzen als unſer deutſches Volk.“ Unſere Gedanken weilen auf allen Schlachtfeldern der Welt, da die teuren Toten ihr Blut hingegeben haben. Die Liebe des Volkes ſchmückt eure Gräber, und eure Hei⸗ mat ſetzte euch Gedenkſteine und Ehrenmale. Vor eurem Heldentum neigen ſich die Fahnen des Dritten Reiches, des neuen Deutſchlands, deſſen ewige Fundamente ihr ſeid. Und das ſchönſte Gedenken ſoll es ſein, daß wir euer Vermächtnis in Treue hüten, daß wir euere Tugen⸗ den pflegen, unſere Jugend in eurem Geiſte erziehen und auch im Frieden als unbekannte Musketiere die Kamerap⸗ ſchaft der Front in der unzerbrechlichen Gemeinſchaft des Volkes erneuern, damit Deutſchland ewig lebe! J. B Sterbender Held Drum, die Ihr uns liebt, Nicht geweint, nicht geklagt. Das Land iſt ja frei, Und der Morgen tagt, Wenn wir's auch nur ſterbend gewannen. Mogramm des Heldengedenktages Staatsakt in der Staatsoper und Vorbeimarſch. Der Heldengedenktag wird vom ganzen deutſchen Volk in Erinnerung an die Toten des Weltkrieges würdig be⸗ gangen. Im Mittelpunkt des Tages ſteht wieder, wie in den Vorjahren, der Staatsakt in der Staatsoper, an dem in Anweſenheit des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht alle führenden Perſönlichkeiten des Drit⸗ ten Reiches teilnehmen. Der Staatsakt, der um 12 Uhr mittags beginnt, nimmt folgenden Verlauf: „Trauermarſch aus der„Götterdämmerung“ von Richard Wagner, geſpielt von der Staatskapelle unter Leitung von Profeſſor Heger. Gedenkrede des Generalfeldmarſchalls Göring. „Ich hatt einen Kameraden“, geſpielt von der Staatskapelle Berlin. 8 Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. An dem Stagtsakt nimmt einen Fahnenkompanie der Wehrmacht mit 36 Fahnen der alten Armee, drei Fahnen der alten Marine und drei neuen Fahnen der drei Wehr⸗ machtsteile teil. Nach dem Staatsakt ſchreitet der Führer und Reichskanz⸗ ler vor dem engen die Front der Fahnenkompanien des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe ab. Da⸗ nach legt er im Ehrenmal einen Kranz nieder und nimmt ſodann mit ſeiner militäriſchen Begleitung von der Parade⸗ kanzel vor dem Ehrenmal den Vorbeimarſch der vier Eh⸗ renkompanien ab. Zu beiden Seiten des Ehrenmals ſtehen 50 Offiziere der Kriegsgkademie mit gezogenem Säbel Spalier. Zwi⸗ ſchen dem Denkmal Friedrichs des Großen und der Schloß⸗ brücke ſind während des Staatsaktes und des Vorbeimar⸗ ſches Ehrenformationen der NSDAP. ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände, ſowie der Soldatenbünde 155 des Volksbundes Deutſcher Kriegsgräberfürſorge ange⸗ reten. „Sieger“ des Weltkrieges fühlten, verſuchten durch Ver⸗ ſailles das zu erreichen, was ſie im ehrlichen Kampfe mit der Waffe nicht hatten erreichen können: Deutſchlands dau⸗ ernde Verſklavung und Ausſchaltung aus der Weltpolitik, Und das deutſche Volk zerfleiſchte ſich ſelber im Bruder⸗ kampfe Dutzender von politiſchen, wirtſchaftlichen und welt⸗ anſchaulichen Gruppen. Zerfall des Reiches und der Sie des Bolſchewismus ſtanden dicht bevor Da erhob Adolf Hitler— er war einer der Frontſoldaten— das Banner der nationalſozialiſtiſchen Revolution und räumte, als er es zum Siege geführt hatte, gründlich auf mit allen Zerſallser scheinung Heute ſind die Feſſeln von Verfail⸗ les geſprengt, ein neues Reich iſt aufgebaut, einig, frei, ſtark und mächtig— eine wahre Volks⸗ und Se meinſchaft, ſo, wie ſie draußen während des Weltkrieges guf den Schlachtfeldern geherrſcht hatte, Und eine ſchläg⸗ kräftige Wehrmacht ſchützt wieder die deutſchen Grenzen. So iſt es uns tröſtliche Gewißheit: die deutſchen Kriegs⸗ gefallenen haben das höchſte Opfer, das ein Menſch brin⸗ gen kann, nicht umſonſt gebracht! Mit ihrem Leben haben fle die Heimat gegen den Einbruch der Feinde geſchützt, und die Heimat, die heute wieder groß und frei und von aller Welt geachtet daſteht, bekennt ſich 900 den Ideen für die die Helden des Weltkrieges in den Tod nen Freihelt des Vaterlandes, nationgle Ehre und wahre e e e — In ſolcher e begeht das deutſche Volk fetzt all⸗ jährlich ſeinen Heldengedenkſag, den der Führer im Jahte 1934 zum ſtaatlichen Feiertag erklärte. Es iſt kein wehlei⸗ diges Klagen, ſondern ein ſtöolzes Trauern. Der Heldenge⸗ 1 kündet vom hohen Opfermut der deutſchen Soldaten es ellleteges Dieſer Opfermut wird unvergeſſen blei⸗ ben und der neuen Generation deutſcher Menſchen wie al⸗ len künftigen Geſchlechtern ein Anſporn ſein, das Ver⸗ mächtnis der Helden des Weltkrieges in Treue zu hüten: das Reich zu erhalten in Einigkeit und Recht und Freiheit, in Stärke und Größe und wahrer Gemeinſchaft des gan⸗ zen Volkes! K. D. gchule und Wehr in den Vauten des Dritten Reiches Gang durch die Münchener Architekturausſtellung. Es iſt wohl kein Zufall, daß in der Münchener Architekturausſtellung die Modelle der Schulen und Heime einen ſo breiten Raum einnehmen. Die Schulung des n die Erziehung der Jugend und die Heran⸗ hildung des Führernachwuchſes verlangen nach neuen Stätten, in denen dieſe Aufgaben Erfüllung finden. Es iſt auch nicht nebenſächlich, in welchen Räumen der Staat ſeine Jugend die Freizeit und die Erholungszeit verbrin⸗ gen läßt. Das können auf die Dauer nicht Häuſer ſein, die mehr oder weniger zufällig als Notbehelf entſtanden ſind, es müſſen Gebäude ſein, in denen die Jugend ſchon etwas von dem Geiſte ſpürt, der ſie einmal erfüllen ſoll. Im Modell ſieht man in der Ausſtellung die Ordens⸗ burgen Sonthofen und Vogelſang; wie Cröſſinſee einmal ausſehen wird, laſſen große Photos erkennen. Der Mün⸗ chener Architekt Clemens Klotz iſt der Erbauer von Vogel— ſang, wie er auch Cröſſinſee entworfen hat, und gerade Vogelſang iſt ein impoſantes Beiſpiel für die neue Bau⸗ weiſe. Vogelſang iſt ganz aus dem Gelände heraus auf gebaut. Einen Berghang empor zum Gipfel, mit wechſeln⸗ der Breite, ſo zieht ſich das Gebäude 1800 Meter lang dahin, bei einer bebauten Fläche von rund 850000 Quadratmetern. Ein wuchtig ragender Turm krönt hoch oben die ganze Burganlage, ein zweiter etwas kleinerer nimmt ein wenig tiefer dieſes Motiv noch einmal auf. Es gibt einige mittelalterliche Burgen am Rhein und in ſeinen Seitentalern— von der Burg Wildenberg im Odenwald bei Amorbach, die wahrſcheinlich für Wolfram von Eſchenbach das Vorbild für die Schilderung der Grals— burg war, gilt das beſonders—, die zeigen in der Idee eine ähnliche Anlage; nur iſt in den Ordensburgen unſerer Zeit nicht nur räumlich alles großzügiger geplant, es iſt auch großzügiger in der Idee und in der Ausführung; das Mittelalter iſt von ſeiner Enge und Schwere befreit und gelöſt, ohne etwas an heroiſcher Haltung verloren zu haben. Sonthofen paßt ſich in ſeiner Geſtaltung ſchon ſehr der Landſchaft des Allgäu kein. Der Charakter als Burg iſt in H. Gieſlers Entwurf durchaus gewahrt, aber es kommt noch etwas hinzu, was man vielleicht den Stil des großen Wohnhofes nennen möchte. Ganz aus der Landſchaft heraus entworfen ſind die Jugendherbergen und die Heime der Hitler-Jugend; dabei muß beachtet werden, daß die Jugendherbergen Raſt- und Uebernachtungsſtätten für die geſamte wandernde Jugend find, während die Heime der Hitler-Jugend Schulungs- und Erziehungsſtätten für die jeweilige örtliche HJ. dar⸗ ſtellen. Das landſchaftliche Moment erlaubt, die Grund⸗ haltung all dieſer Bauten, die bewußt die Haltung des neuen Staates iſt, örtlich zu unterſcheiden. Mit Glück neh⸗ men dieſe neuen Bauten die landſchaftsbedingte Tradition auf. So kann man ſich die Ausführung des einen Modelles mit den Backſteinwänden, die entfernt an die Backſtein⸗ wände einer Deutſchritterburg erinnern, gar nicht anders denken, als in Oſtpreußen; dieſes da iſt ein niederdeutſches Haus, jenes muß in Weſtfalen ſtehen, dieſes hier irgendwo in Oberbayern, und das dort iſt fränkiſch. Dieſe land⸗ ſchaftsgebundene Bauweiſe, die man hier an den Modellen bewundern kann, ſie ſieht ſo ſelbſtverſtändlich aus; man wundert ſich, daß man ſo nicht immer ſchon in dem land⸗ ſchaftlichen Stil gedacht und gebaut hat, und doch mußte Roman Oehlmann. von Bert 40 Ob es denn Lore ernſt ſei mit dem Umbau, wollte er wiſſen. „Ja, das ſei es wohl,“ nickte ſie.„Und eigentlich wäre es ja auch ſehr ſchön, wenn es ihr gelänge, den Plan durch⸗ zuführen. Lore ſei tüchtiger, als ſie vermutet habe,“ fügte ſie lächelnd hinzu. „Bei Gott, das iſt ſie,“ nickte er. Er ſaß am Steuer und führte den Wagen mit ruhiger Hand durch das Ge⸗ wühl der Innenſtadt „Aber Sie ſind es nicht minder, Fräulein Hanni. Herr⸗ gott noch mal, wenn man ſo bedenkt, wie raſch Sie Ihre Kurſe in Schwung gebracht haben! Alle Achtung! Der Mann iſt zu beneiden, der Sie einmal heimführen darf,“ ſchloß er unvermutet. Ich heirate nicht,“ überraſchte ſie ihn. And als er ſie förmlich erſchreckt anſah, ſetzte ſie hinzu: Jedenfalls einſtweilen noch nicht. Halt, ten ja das rote Licht, Herr Doktor!“ Zum Glück konnte er noch rechtzeitig an der Straßen⸗ kreuzung bremſen. Der Schupo hob die Hand und wackelte nicht gerade freundlich mit dem Zeigefinger. Ja, die Her⸗ renfahrer! Sie überfah⸗ „Sie machen doch Spaß?“ wollte er wiſſen, als das rote dem gelben und dieſes ſchließlich dem grünen Licht wich und ſie weiterfuhren.„Sehen Sie Ihre Freundin Elſe an!“ l—— Die hat auch den gefunden, der zu ihr paßt!“ ſt das ſo ſchwer?“ „Sch ſtelle es mir ſogar ſehr ſchwer vor.“ nickte ſte. „Einem Menſchen, den man heitatet, muß man an erſter Stelle Vertrauen ſchenken können. Sein Leben muß vor einem liegen wie ein Buch, in dem man teſen kann. Wo findet man heutzutage noch ſolche Menſchen?? Errötete er oder ſah das nur ſo aus? Jedenfalls ant⸗ wortete er eine ganze Weile nicht, ſondern ſtarrte gerade⸗ aus. „Die Bank!“ murmelte er dann.„Die Anfahrt iſt na⸗ türlich wieder beſetzt. Wir werden in der Nebenſtraße parken.“ Eine Viertelſtunde verging, ehe ſie endlich einen An⸗ gestellten fanden, der ſie in den Treſortaum dinabdeglei⸗ dete. Hanni öffnete ihr Safe und nahm den Schmuck heraus. g Wieder beſchaute er ihn voller Begeiſterung. 1 And der ſoll eine wertloſe Imitation ſein? Lächer⸗ 0 aer ſchob ihn in die mitgebrachte Aktentaſche. wartete, bis ſie wieder abgeſchloſſen Jake und ſtieg an ihrer Seite zu den Schalterrdumen dinauf. 5 8 „Dreißigtauſend mag üderttieben geweſen ſein! ſagte er,„gewiß, ich will es n. Ich neige dazu, Dinge zu überſchätzen, die mi ammen. Ader dreißig Mark, nein, das iſt ein Witz!“ Sie ſtiegen ein und fuhren weiter. Sie ſaß neben ihm und hielt die Mappe auf dem „Wo fahren wir eigentlich hin? „Zu Speedler u. Co.!“ — * * 5 erſt etwas ganz Neues und Großes kommen, um die Men⸗ ſchen auf die Selbſtverſtändlichkeit hinzuſtoßen. Die Modelle der Akademie für deutſche Jugendfüh⸗ rung und die Reichsführerinnenſchule, beide in Braun⸗ ſchweig, die Adolf⸗Hitler⸗Schulen, von denen man vor allem die neue Anlage in Potsdam bewundert, vermitteln uns weiter den Begriff neuer deutſcher Erziehungsideale in der Gemeinſchaft. Auch hier iſt die Einpaſſung der An⸗ lagen in die Landſchaft beſonders augenfällig. Schönheit mit Zweckmäßigkeit vereinigt, das iſt das charakteriſtiſche Moment für all dieſe Erziehungsſtätten. Es iſt auch charakteriſtiſch für die Bauten der Wehrmacht. Ein Teil der Ausſtellung iſt mit zahlreichen Modellen, Plänen und Abbildungen den Bauten gewidmet, die ihren Urſprung in der Wiederherſtellung der deutſchen Wehr⸗ hoheit haben. Wenn man von dieſen Bauten als von Kaſernen ſpricht, ſo darf man nicht dieſem Begriff den herkömmlichen Sinn unterlegen. Wir haben uns daran ge⸗ wöhnt, bei Kaſernen an etwas ungewöhnlich Nüchternes, Kahles zu denken, an Bauten, bei denen die Zweckmäßig⸗ keit bis zur Häßlichkeit entartet war. In der Tat, die Kaſernenbauten aus den letzten Dezennien vor dem Krieg gaben dieſer Meinung recht. Sehen wir dieſe Bauten, ſo wundert wir uns, wie ein Bauſtil, der früher auch für dieſe Zweckform ſehr hoch entwickelt war, ſo verfallen konnte. Dabei hatten und haben wir noch die vorbild— lichen Beiſpiele der vergangenen Zeit, nicht nur im ſinnen⸗ freudigeren Süddeutſchland, am Rhein, in Sachſen, nein, auch im nüchternen Preußen. Daß früher auch die Kaſer⸗ nen Bauwerke mit Haltung und Stil waren, iſt gar nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, daß eine ganze Reihe Baumeiſter des Barock, des Rokoko und auch noch des Bie⸗ dermeier vom militäriſchen Ingenieur- und Artilleriekorps kamen. Die gute, alte, nur unterbrochene, nicht abgeriſſene Tradition des alten Kaſernenſtils wird von dem neuen Kaſernenſtil wiederaufgenommen. Man ahmt dabei nicht ſklaviſch nach, das wäre ja auch ſinnlos. Die ſtrenge Zweck⸗ mäßigkeit, die die Grundlage jedes militäriſchen Daſeins iſt, iſt ſelbſtverſtändlich. Aus ihr heraus aber entſteht eine Umwelt von neuer, beſonderer Schönheit, die herb, aber nicht karg, klar, aber nicht nüchtern iſt. Auch dieſe Kaſer⸗ nenbauten ſind zunächſt und zuerſt architektoniſch aus der Landſchaft heraus, in der ſie ſtehen, entwickelt. Die An⸗ lagen ſind räumlich aufgegliedert; man ſieht an den Mo⸗ dellen, daß zum Beiſpiel auch eine Wagenremiſe, ein Lagerſchuppen, ein Pferdeſtall, eine Exerzierhalle das ſein können, was ſie ihrem Zweck nach ſein ſollen und dabei doch ſchön ausſehen. Daß bei den neuen Kaſernenbauten auf alles, was mit der Geſundheit ihrer Bewohner zuſam⸗ menhängt, beſondere Rückſicht genommen iſt, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich; Licht und Luft können ungehindert in alle Räume; Waſch⸗ und Badegelegenheiten ſind vorbildlich, die„Stube“ im alten Kaſernenſinne iſt verſchwunden; es gibt— immer bei aller Selbſtverſtändlichkeit des Militä⸗ riſch⸗Zweckmäßigen— Wohnräume. Dieſe Wohnlichkeit, Behaglichkeit, beſchränkt ſich nicht auf einzelne Gruppen, ſie bezieht in ſich in gleicher Weiſe die Wohn⸗ und Aufent⸗ haltsräume der Offiziere, der Unteroffiziere und der Mannſchaften. Es iſt eine durchaus männliche Welt, dieſe Welt des Soldatentums, aber es fehlt nichts, was den Aufenthalt in ihr angenehm machen kann In dieſem Gefühl für das Schöne, das zur Zweck⸗ mäßigkeit treten ſoll, berühren ſich die Schulungsbauten und die Kaſernen, von denen hier die Rede war, mit den Bauten und Einrichtungen der KdF. Davon ſoll noch mehr geſagt werden. Carl Ems. Die Bienenzucht in Baden Bekämpfung der Bienenkrankheiken Freiburg. Die Bekämpfung der Bienenkrankheiten iſt von jeher ein wichtiges Aufgabengebiet der Imkerorgani⸗ ſation und der die Bienenzucht mitbetreuenden Dienſtſtel⸗ len geweſen. In Baden iſt die Bekämpfung der Bienen⸗ ſeuchen ſeit Ende 1930 geſetzlich geregelt. Die praktiſche Ar⸗ beit wird zurzeit von 70 amtlichen Bienenſachverſtändigen durchgeführt. Dieſe wurden vom badiſchen Miniſterium des Innern zu einer dienſtlichen Beſprechung am Inſtitut für Bienenkunde in Freiburg einberufen, die zu⸗ Caich als Wiederholungslehrgang geſtaltet wurde. Der achbearbeiter des Miniſteriums, Veterinärrat Dr. Lott, gab eingehende Aufklärungen über die wichtigſten Punkte der Bienenſeuchenverordnung, beſonders über alles, was mit der Entſchädigung für Bienenvölker und Waben zu⸗ ſammenhängt. Der Leiter des Inſtituts für Bienenkunde, Profeſſor Dr. Geinitz, gab in mehreren Berichten ein Bild von der Verbreitung der Bienenſeuchen in den letzten Jah⸗ ren und den Erfolgen ihrer Bekämpfung, ſowie von den neueren Ergebniſſen der Bienenſeuchenforſchung. Die Bekaͤmpfung der Faulbrut hat dank der gründlichen Arbeit der Bienenſachverſtändigen ſehr beachtenswerte und erfreuliche Fortſchritte gebracht. Die wenigen Fälle der Milbenſeuche ſind durch umfangreiche Aufklärungs⸗ und Bekämpfungsmaßnahmen zum Verſchwinden gebracht wor⸗ den, was gleichfalls als ſchöner Erfolg gebucht werden kann. Die Bekämpfung wird in den betreffenden Gebieten trotzdem noch fortgeſetzt, da man bei dieſer heimtückiſchen Krankheit vor Rückfällen und Neuauftreten nie ſicher iſt. Gegen die Noſemaſeuche, die im vorigen Jahr in größeren Teilen des Landes kataſtrophal aufgetreten iſt, gibt es einſt⸗ weilen noch kein ſicher wirkendes Heilmittel. Zu den Bienenkrankheiten kommen noch andere Schä⸗ digungen durch eine Reihe von Bienenfeinden und durch die Arſenvergiftung. Der Bienenwolf bevorzugt als Beu⸗ tetiere die Honigbienen und kann bei Maſſenvorkommen zu einer ſehr ernſtlichen Gefahr für die Bienenvölker der betreffenden Gegend werden. So war es auch an einer Stelle im Bauland, wo aber durch das energiſche Ein⸗ greifen des Bienenſachverſtändigen der Schädling bald zurückgedrängt wurde. Bei Beſprechung der Arſenvergif⸗ kung wurde beſonders die Möglichkeit und Notwendigkeit eines gemeinſamen Vorgehens mit dem Obſtbau betont, wofür die„Vorſchriften zur Verhütung von Bienenſchäden beim Gebrauch giftiger Pflanzenſchutzmittel“ eine gute Grundlage bieten. Die Tagung war, insbeſondere auch durch die gründ⸗ lichen Ausſprachen, für alle Teilnehmer lohnend und lehr⸗ reich. Von dem Referenten des Miniſteriums wurde noch die nunmehr endgültig geregelte Gebietseintei⸗ lung bekanntgegeben mit der Weiſung, die Sachverſtän⸗ digen, denen ihr Arbeitsgebiet zu groß iſt, möchten ſelber Sorge tragen, daß rechtzeitig genügend Erſatzleute zur Hand ſind. 5 Die Auswahl der Bienenſachverſtändigen erfolgt durch die Landesfachgruppe, deren geſchäftsführender Vorſitzen⸗ der Hauptlehrer Schüßler der ganzen Tagung beiwohnte. Die Ausbildung erfolgt im Inſtitut, die Ernennung durch s Bezirksamt. Die Zuſammenarbeit aller dieſer Stellen ſich bewährt und die Weiterarbeit wird nun von allen Beteiligten mit verſtärktem Eifer wieder aufgenommen und mit hoffentlich gleichen oder noch wachſendem Erfolg weitergeführt werden. e Sie kannte das Geſchäft, hatte ſelbſt oft genug bewun⸗ dernd vor den großen Schaufenſtern Unter den Linden geſtanden. Gekrönte Häupter kauften dort, amerikaniſche Magnaten, die im Golde ſchwammen, indiſche Rajas und internationale Filmſterne. Speedler u. Co. waren durch⸗ aus nichts für gewöhnliche Sterbliche, und Hanni fühlte ſich dementſprechend auch recht befangen, als ſie zehn Mi⸗ nuten ſpäter an Knauers Seite die eleganten Verkaufs⸗ räume betrat. Die Blamage, die man ſich hier holte, mußte ja unter dieſen Umſtänden um ſo vernichtender ſein. Unwillkürlich legte ſie ihre Hand auf Knauers Arm. „Nein! flüſterte ſie.„Nein— bitte nicht! Laſſen Sie uns umkehren— bitte, bitte!“ Aber davon wollte er nichts wiſſen. UAeberdies wäre es wohl auch ſchon zu ſpät geweſen, denn ein junger Mann eilte bereits auf ſie zu und fragte nach ihren Wünſchen. „Ich bin bei Herrn Speedler angemeldet,“ ſagte Knauer,„geben Sie ihm bitte meine Karte.“ Wenig ſpäter betraten ſie das Chefzimmer. Hanni ſah Klubſeſſel; nichts als Klubſeſſel. Erſt zuletzt gewahrt ſte den geſchnitzten Schreibtiſch, und hinter dieſem einen glatz⸗ köpfigen Mann, der ſich nun erhob und, Weltmann vom Scheitel bis zur Sohle, auf ſie zutrat. „Das iſt die Dame, von der ich ſprach,“ nahm Knauer das Geſpräch auf.„Man hat ihr einen Schmuck angeboten und zu treuen Händen überlaſſen, über deſſen tatſächlichen Wert die Anſichten auseinandergehen. Da Sie ſich in ſo liebenswürdiger Weiſe bereiterklärten, die Schätzung zu übernehmen, habe ich ihn mitgebracht.“ And er nahm den Schmuck aus der Taſche, um ihn Speedler zu übergeben. Speedler warf einen kurzen Blick darauf, bat Hanni und den Anwalt, Platz zu nehmen und verließ das Zimmer. „Ich bereue, mit Ihnen gegangen zu ſein!“ Hanni ſtartte ärgerlich vor ſich hin. Es war ja ſo albern, was hier vor ſich ging. Ein Mann wie Schmidt, der jedes Wort wohlweislich abwägte, ehe er es ausſprach, konnte unmög⸗ lich ohne Grund eine ſo leichtfertige Schätzung abgegeben haben. Was nutzte es ſchließlich wenn nun der Beſcherd lautete: Achtzig Mark. Oder hundert! Pah, wie egal das War „Wir werden ja ſehen,“ ſagte Knauer. Sein SGeſicht zuckte Er war aufgeregter, als er zugeben wollte. Ach, ſo viel, ſo unendlich viel hing ja davon ab, wie die Schätzung ausfiel! Aber das konnte Hanni ja nicht wiſſen. And eigentlich war das auch gut Nach einiger Zeit, die Hanni wie eine Ewigkeit er⸗ ſchien, kehrte Speedler zurück. „Der Schmuck beſitzt, wie das ja meiſtens iſt, neben ſei⸗ nem tatfächlichen noch einen beſonderen Liebhaberwert,“ degann er ſachlich und in der trockenen Kedeweiſe eines deſchäftigten Geschäftsmannes. Ueber den Liebhaberwert kan ich mich nicht äußern weil das ein dehnbarer Begriff iſt. Meine Taxe Nun kommt es! durchzuckte es Hanni nach der langen Vorrede, während der Knauer in erregter Spannung lauſchte. „Meine Taxe derückſichtigt nur den tatſächlichen Wert. Vierzigtaufend. „Wieviel? ſchrie Hanni. n... „Vierzigtauſend Mark.“ Speedler gab ihr den Schmuck zurück.„Das dürfte auch der Preis ſein, den Sie dafür an⸗ legen können, ohne übervorteilt zu werden. Im übrigen würde es mich intereſſieren, woher der Schmuck ſtammt. Eine deutſche Arbeit iſt das nicht.“ Hanni war nicht fähig zu antworten. Das beſorgte Knauer. Die Herkunft des Schmuckes ſei unbekannt, ſagte er. Aber nun könne er nicht anders, er müſſe lachen. Darum nämlich, weil jemand, der ſich als Fachmann aus⸗ gegeben habe, den Wert auf dreißig Mark taxiert habe. Dreißig Mark! haha! Speedler lächelte höflich. iſt natürlich lächerlich,“ ſagte er.„Wenn Sie wünſchen,“ wandte er ſich an Hanni,„laſſe ich Ihnen über die Taxe ein Dokument anfertigen.“ Hanni wußte nicht, wo ihr der Kopf ſtand. Sie ſtarrte bald auf Speedler, bald auf den Schmuck. Vierzigtauſend Mark— war das nicht undenkbar? Und urplötzlich er⸗ Das „ wachte ein häßlicher Verdacht gegen Knauer in ihrer Bruſt. Hatte er nicht geſagt, Speedler ſei einer ſeiner Klienten? Wenn Speedler nun, um Knauers Renommee zu wahren, eine falſche Schätzung abgegeben hatte? Es war doch unmöglich, daß Schmidt ſo ein kraſſer Laie in Schmuckſachen war! Fieberhaft ſchoſſen ihr dieſe Gedanken durch den Kopf. Aber dann kam ihr eine Idee. „Ich muß etwas richtigſtellen,“ wandte ſie ſich an den Juwelier,„man hat mir das Schmuckſtück nicht zum Kauf angeboten. Es gehört mir. Das heißt meiner Schweſter und mir. And wir wären unter Amſtänden bereit, es zu veräußern. Nicht wahr,“ wandte fe ſich an den Anwalt und bemerkte ſehr gut ſeine Ueberraſchung,„dazu ſind wir doch berechtigt?“ „Nun gut.“ Sie ſah wieder Speedler an.„Wären Sie bereit, den Halsſchmuck zu erwerben?“ Der Juwelier verzog keine Miene. Er wird ſich hüten! triumphierte Hanni. Der Schmuck iſt nichts wert. Er weiß es. Er hat Knauer nur einen Gefallen erweiſen wollen. Nun weiß er nicht, wie er ſich aus der Schlinge ziehen ſoll! Aber ganz das Gegenteil war der Fall. „Darüber ließe ſich reden, erwiderte Speedler.„Na⸗ türlich kann ich nicht vierzigtauſend Mark bezahlen. Das iſt der Preis, für den ich verkaufen muß. Aber ich wäre bereit, Ihnen Pardon, dürfte ich ihn noch einm ſehen?“ Er prüfte noch einmal kurz die Platinfaſſungen, rech⸗ nete und ſagte, den Schmuck zurückreichend: 18 könnte zweiunddreißigtauſend Mark zahlen. Mehr nicht.“ Zweiunddreißigtauſend Mark Hanni ſchloß die Augen. Wie reimte ſich das alles zu⸗ ſammen? Alſo war der Schmuck doch echt! Himmel, wer kannte ſich da noch aus? Knauer ſah ſie voller Spannung von der Seite an. Aber er ſprach kein Wort. 8 „Sie können ſich mein Angebot in Ruhe überlegen, ließ ſich Speedler dernehmen.„Außerdem wünſchen Sie gewiß auch erſt noch einmal mit Ihrem Fräulein Schwe⸗ ſter zu ſprechen. Die Sache eilt ia auch nicht. Ich halte jedenfalls mein Angebot für eine Woche aufrecht Falls Sie ſich innerhalb dieſer Zeit zum Verkauf entſchließen ſollten, erbitte ich Ihren Anruf. Ich werde dann den traa für Sie vorbereiten.“ arrte tend er⸗ ihrer einer nmee Es e in Topf. den Kauf eſter 8 zu walt ſind Sie eee ee „Ich will's mir noch überlegen“ Einkaufende Frauen und ihre Redensarten Der Wahrheit die Ehre: ein Mann iſt entſchlußfähiger als die Gattin, die bei einem neuen Einkauf ſelten die Ent⸗ ſchloſſenheit beſitzt wie er. Der Grund liegt darin, daß der Mann zumeiſt der Verdiener iſt,— er hat zuwenig Zeit, um ſich bei einer Sache lange aufzuhalten, er hat von Natur aus nicht ſo viele Wenn- und Aber⸗Hemmungen wie die Frau. Er weiß zumeiſt, was er will, während eine Frau gern noch den Gatten oder die Mutter, die Tochter oder die Freundin befragt, ob es recht iſt, was ſie dort ausgeſucht hat. Es gibt auch Männer, die energiſch er⸗ klären: ein anderes Mal muß ich bitten, mich mitzuneh— men, denn was hier gekauft wurde, iſt nicht zu gebrauchen! Die kaufende Frau denkt daher verzagt an den Mann, und ſie iſt ſich nicht ſogleich ſchlüſſig, ob ſie zugreifen ſoll oder nicht, ſie will den Ehegatten vor allem zufrieden ſtellen und— die Geſchmacksrichtung iſt eben doch rech verſchieden! Es gibt ja auch Männer, die nie zu befrie⸗ digen ſind; ſie finden, daß ſie ihre Gattin an Geiſt und Ge⸗ ſchmack überragen, daher wollen wir keinen Stein auf die Heim Einkauf zögernde Frau werfen. Aber es gibt auch Frauen, die von Natur aus nie das Rechte und Richtige finden.„Ich werde es mir bis morgen noch überlegen...“ oder„Ich werde erſt mit meinem Manne Rückſprache nehmen“. Dieſe Redensarten kennen die Verkäuferinnen und die Verkäufer zur Genüge, aber gie wiſſen auch, daß die Betreffende entweder noch oft kommt oder es vorzieht, nie wieder in Erſcheinung zu kreten Manche Frauen lieben es, in zehn Geſchäften herum⸗ Zuſuchen, um ſich ein„Bild“ machen zu können, von dem, was„man“ trägt.— Sie gehören zu jenen Käuferinnen, die ebenfalls mit Herzenswonne umtauſchen. Sie ziehen jeelenvergnügt mit ihrem Erwerb ab, um ebenſo ſeelen⸗ vergnügt morgen wiederzukommen und zu tauſchen, Das Wort„Feſter Preis“ ſchreckt dieſe Frauen auch ſelten ab. Warum ſoll ſie das bezahlen, was jeder be⸗ zahlt? Das iſt keine Tat, das iſt eine Alltäglichkeit. Alſo muß das Rednertalent ins Feuer gehen! Mit tauſend Be⸗ weiſen rückt die Seltſame an, um zum Ziel zu gelangen. Aber dem Himmel ſei Dank! Es ſind das nur die großen Ausnahmen, die mit dieſen Geſchützen in wilder Entſchloſſenheit die Läden beſchießen und Schrecken in den Geſchäften verbreiten! Die Frau der Arbeit, die ſauber denkende Frau, erledigt ihre Einkäufe glatt und höflich. Sie will bedient werden und ſie weicht nicht vom Wege des Anſtandes ab. Sie quält nicht— ſie kauft!— Auch die Verkäuferin will ihrem Beruf Freude abgewinnen. Nehmt die Flegeljahre nicht ſo tragilch! Es iſt höchſt peinlich: Eigentlich muß man ſich der Kinder ſtändig ſchämen, wenn ſie in den Flegeljahren ſind. Denn dieſer Zuſtand iſt wirklich nicht beſonders er⸗ Freulich, weil es ſich ja nicht um Wochen, ſondern in der Regel wirklich um Jahre handelt. Lang und eckig ſchlen⸗ dern ſie durch die Gegend, bemüht, ihre mangelnden kör⸗ perlichen Vorzüge noch durch möglichſt auffallende Schlack⸗ ſigkeit ins rechte Licht zu ſetzen. Je hallender ihre Schritte, je derber das Auftreten, je rauher der Ton, um ſo wohler ſcheinen ſie ſich zu fühlen. Von höheren Intereſſen iſt über⸗ haupt nicht die Rede, Lebensinhalt ſcheinen Streiche mehr oder minder häßlicher Art zu ſein, und was die Stellung der Eltern oder Lehrherren betrifft, ſo haben es die jun⸗ gen Menſchen, die man für gutartig und brav hielt, allem Anſchein nach auf eine Kraftprobe angelegt. Sie wollen einmal ſehen, wie weit man mit Frechheit und Reſpekt⸗ loſigkeit kommt. Viele Eltern, vor allem viele Mütter ziehen dabei den Kürzeren und geben es auf. Sie beſchränken ſich auf das tägliche Klagelied:„Du ſollſt doch nicht!“ oder„Wir haben Dir doch verboten!“ oder„Wie kann man bloß!“ Und die Mütter wundern ſich, ſie verzweifeln ſogar an ihren Kin⸗ dern, weil das alles auf Vierzehn⸗ und Sechzehnjährige nicht den geringſten Eindruck macht. Pfeifend und meiſt noch mit einer geringſchätzigen Bemerkung verlaſſen ſie das Zimmer, um ſich dorthin zu begeben, wo ſie ſich ohne die beengende Gegenwart der Eltern austoben können. Das iſt, zugegeben, eine ſchlimme Zeit. Und doch haben wir einen Troſt, daß ſie nicht ewig dauert. Alle haben ſie einmal durchmachen müſſen, ſomit auch alle Väter und Mütter. Wer ſein Kind kennt, wer es vor allem vor Ausbruch der Flegeljahre gründlich beobachtet hat, wird in der Regel auch während der Flegeljahre die rich⸗ tige Behandlung treffen. Die Grundregel iſt: Nehmt die Sache nicht ſo tragiſch! Je wichtiger ſich ein Kind in den W fühlen darf, um ſo flegelhafter wird es. ieſe Zeit iſt ja gerade eine Entwicklungsperiode, in der das erwachende Bewußtſein der Perſönlichkeit im Kampfe mit der Umwelt liegt. Mißt man dieſer unfertigen Per⸗ ſönlichkeit nun irgendwelche übertriebene Bedeutung zu, ſo ſchadet man mehr, als man nützt. Natürlich darf man nicht alles laufen und durchgehen laſſen. Dazu ſind die äußeren Erſcheinungen oft zu kraß. Aber es wird ſchon gut ſein, wenn der Vater hier ſeine ſtrengere Hand rück⸗ ſichtslos walten läßt. Allerdings dürfen ſich die Eltern gerade in dieſer Zeit keine Blößen geben. Kinder ſind ſcharfe Beobachter und wiſſen Schwächen zu ihren Gunſten auszunutzen. Schon die Tatſache, daß der Vater aus Be⸗ quemlichkeit auf die Durchführung ſeiner Anordnungen verzichtet, genügt, um ſeine Autorität zu untergraben. Die beſte Behandlung iſt in der Regel verſtändnis⸗ volle Strenge ſeitens des Vaters und Milde, gepaart mit überlegenem Humor, ſeitens der Mutter. Manche fungen Menſchen laſſen ſich auch leichter lenken, wenn man ihren Ehrgeiz weckt und ſie gelegentlich beſchämt. Aber das ſind Mittel, die man vorſichtig anwendet. Wichtiger iſt, daß in dieſer Zeit die Aufſicht niemals unterbleibt, allerdings immer in einer Form, die nicht allzuſehr ſpürbar wird. Die Aufſicht erſtreckt ſich in erſter Linie auf die Prüfung des Freundeskreiſes und eine Beeinfluſſung aus dieſem Kreis. Wichtig iſt auch die Prüfung des Leſeſtoffs Hin und wieder ein ernſtes Männergeſpräch zwiſchen Vater und Sohn tut Wunder, nur muß der Junge fühlen, daß er die Freundſchaft und das Vertrauen des Vaters genießt. Gerade ſolche Geſpräche wirken oft ſehr beſchleunigend auf die Abwicklung der Flegeljahre und auf jeden Fall er⸗ zieheriſcher als alle Vorhaltungen, das um ſo mehr, wenn die jungen Menſchen ſich heimlich mit Fragen herum⸗ quälen, in denen ernſte und offene Worte des Vaters ihnen Hilfe bringen können 5 In den Flegeljahren ſollen die Eltern darauf ſehen, daß die Jungen ausreichende körperliche Betätigung fin⸗ zen. Sport allein tut es oft nicht. Man ſoll ſie daher ruhig zu Haus⸗ und Gartenarbeiten heranziehen und, ſoweit ihnen die HJ. dazu nicht Gelegenheit bietet, weite Wan⸗ derungen und Spaziergänge anregen. Je kräftiger der Körper durchgearbeitet wird, um ſo gleichmäßiger ent⸗ wickelt ſich auch der Geiſt. Auch die Mädchen kommen in die Flegeljahre, und ihnen gegenüber wird die gleiche Behandlungsart ange⸗ wandt, nur mit vertauſchten Rollen, während die Mutter das ſtrengere Regiment führt, kann ſich der Vater die Milde und den feinen Spott angelegen ſein laſſen. Nur vergeſſe man niemals: Die viel geläſterten Flegeljahre müſſen ſein und ſchaden niemandem. Sie bringen ſehr oft den erſten klaren Ausbruch von Temperament und Weſensart und laſſen mehr als ſonſt erkennen, was die Eltern aus dem vielleicht ſonſt verſchloſſenen Kinder her⸗ auszuholen vermögen. Nimmt man dieſe Jahre, was die Perſönlichkeit des Kindes anbetrifft, nicht ſo tragiſch, ſo können ſie ſogar Eltern und Kindern zum Segen gereichen. E. W. Hausputz Halb oder gan Zweimal im Jahr oder öfter veranſtaltet die Haus⸗ frau ein Großreinemachen. Teppiche, Decken und Kiſſen werden gründlich geſäubert, die Möbel von den Wänden gerückt, dem Staub und Schmutz geht es zuleibe, daß man ſeine Freude hat. Auch alte Zeitſchriften, Akten und Bücher werden ausſortiert und dem Altwarenhändler zu⸗ geführt, ſogar im Porzellanſchrank wird Nachſchau gehal⸗ ten und der Bruch an die Luft befördert. Das hat ein paar Tage gedauert, alles ſteht wieder an ſeinem Platz, und es riecht förmlich nach Sauberkeit. Da fällt der Hausfrau ein, daß der Beleuchtungskörper an der Decke vergeſſen worden iſt. Schnell ſtellt ſie die Steh⸗ leiter darunter, ſchaltet das Licht ein, um beſſer ſehen zu können, holt einen feuchten Lappen, wiſcht und— ſchreit auf! Wie gelähmt ſteht ſie auf der Trittleiter und droht abzuſtürzen. Sie erzählt den Vorfall ihrem Ehemann, der ſofort Beſcheid weiß und ſie ermahnt, niemals mehr eine Lampe zu ſäubern oder eine neue Birne einzuſchrauben, wenn das Licht eingeſchaltet iſt. Sonſt beſteht höchſte Lebensgefahr. Dann geht der Mann zum Elektrofachmann und bittet ihn, den Beleuchtungskörper zu unterſuchen. Der ſtellt feſt, daß alle Metallarme unter Strom ſtehen: infolge einer e Stromleitung im Innern. Der Fachmann ittet, ſich auch ſonſt einmal umſehen zu dürfen; er ſtellt feſt, daß die Schnur des Staubſaugers an zwei Stellen durchgeſcheuert iſt; beim Stecker des Bügeleiſens liegt der Leitungsdraht bloß; zwei Lichtſchalter in der Wohnung „ſchmoren“: In allen Fällen kann es eines Tages lebens⸗ gefährlichen Kurzſchluß geben. ele, ee Hüusſtuu, ach gallze Arbeit beim Haus⸗ putz. Laß rechtzeitig die elektriſchen Leitungen in Ordnung bringen. Erſt dann iſt deine Wohnung ganz in. Oberhemden ausbeſſern Nichts iſt ärgerlicher, als wenn die Ecken der ſteifen Kragen das Oberhemd an recht ſichtbarer Stelle durch⸗ geſcheuert haben, während das Hemd ſonſt noch tadellos in Ordnung iſt.— Den gleichen Stoff haben wir nicht zum Ausbeſſern, alſo ſchneiden wir aus dem Rückenteil des Hemdes unten ein ſo großes Stück heraus, daß es zum Ausbeſſern der beiden Vorderteile ausreicht, und ſetzen da⸗ für einen weißen Stoffflicken ein. Unſer Stück Stoff ſchnei⸗ den wir nun in der Mitte der Länge nach durch, ſo daß wir für jede beſchädigte Vorderteilſeite einen Flicken haben. Der neue Flicken muß ſo lang zugeſchnitten wer⸗ den, daß die Naht von der Weſte verdeckt wird. Er wird an den drei fadengeraden Seiten Zentimeter umge⸗ knifft und ſo aufgeſteckt, daß er ſich dem Muſter anpaßt. Am Halsausſchnitt und an der Schulterpaſſe wird der Flicken genau nach der Form der Nahtlinie umgeknifft und der überſtehende Stoff bis auf 7 Zentimeter abgeſchnit⸗ ten.— Am Hals ſtößt der Flicken mit dem Halsbündchen⸗ rand zuſammen. An der Schulter wird der Flicken auf der Paſſe aufgeſteppt, ſo daß die Naht mit der aufgeſteppten Schulterpaſſennaht zuſammenfällt. Vorn wird der Flicken unter die breite Falte des Obertritts heruntergeſchoben, ſo daß man die Stepplinie nicht ſieht. Beim Untertritt reicht der aufgeſteppte Flicken bis zur Nahtlinie. Sind die Manſchetten durchgeſcheuert, ſo kann man ſie abtrennen und umdrehen. Dann liegt die ſchadhafte Stelle bei hochgeklappter Manſchette innen. Ueber die be⸗ ſchädigte Stelle wird mit kleinen Stichen ein Batiſtbänd⸗ chen geſäumt. . ... Und das elftemal Auf einmal war es dunkel im Wohnzimmer. „Da iſt die Birne durchgebrannt, Mutter.“ „Ja, bleibt ſitzen, Kinder, damit ihr euch nicht ſtößt. Ich hole eine neue Lampe.“ Die Mutter taſtete ſich vorſichtig durch das Zimmer und entnahm dem Schreibtiſchkaſten eine Erſatzlampe. „So, gleich wird es wieder hell“, ſagte ſie zu den Kindern. „Mutter, mußt du nicht erſt das Licht abſchalten? Unter Strom darf man keine neue Lampe einſetzen. Der Lehrer hat es geſagt!“ „Ach, hör ſchon auf mit deinem ewigen„Der Lehrer hat es geſagt'.. Ich habe ſchon zehnmal eine Birne ein⸗ geſchraubt, ohne den Strom abzuſchalten.— Au!“ Die Kinder hörten, wie die Mutter ſchreiend vom Stuhl fiel. Die Kleinen brachen in angſtvolles Weinen aus, nur Richard taſtete ſich erſchrocken zum Fenſter, zog 1 Vorhang auf und half ſeiner ſtöhnenden Mutter auf⸗ tehen. Die Mutter hinkte mit Richards Hilfe in die Küche und beſah ſich ihren geſchwollenen Knöchel. „Wenn das nur nicht gebrochen iſt“, ſagte ſie ahnungs⸗ voll,„hätte ich doch bloß den Strom abgeſchaltet Ich be⸗ kam einen Schlag, der mich gleich vom Stuhl warf. Dabei kann ich das gar nicht verſtehen, wo ich doch ſchon zehnmal Birnen ausgewechſelt habe, ohne daß etwas vorgekom⸗ men iſt.“ „Der Lehrer hat geſagt, es kann zehnmal gut gehen— und das elftemal geſchieht doch etwas“, dachte Richard. Aber vorſorglich dachte er es nur. Heſſeras. Eine Taſſe guten Kaffees Kaffee, des hohen Preiſes wegen eigentlich ein Luxus⸗ getränk, gewinnt beſonderen Wohlgeſchmack, wenn wir ihm bei der Zubereitung ein wenig Sorgfalt angedeihen laſſen. Es geht dann von ihm das leichte anregende Aroma aus. das ihm ſeine große Beliebtheit und Anziehungskraft gibt. Zunächſt kaufen wir keinen gemahlenen Kaffee, wie es der Bequemlichkeit halber ſehr häufig geſchieht, denn ſchon beim Mahlen und bei der Lagerung geht viel vom Duft verloren. Die ungemahlenen Bohnen legen wir einige Minuten auf die warme Herdplatte oder den leicht angewärmten Bratofen. Schon beim Mahlen wird uns dann ein beſonders würziger und kräftiger Duft auffallen. Das Waſſer, das wir zum Aufbrühen benutzen, wird in kleinſten Teilen nacheinander zum Kochen gebracht. Es gibt verſchiedene Arten der Kaffeezubereitung. Eine recht rationelle iſt folgende: Der Kaffee wird auf das Filterpapier im Porzellanfilter geſchüttet, wobei der Filter auf der Kanne ſteht und die Kanne in ein heißes Waſſerbad geſtellt wird. Die Tülle der Kanne wurde vor⸗ ſorglich mit etwas Seidenpapier oder einem Läppchen ver⸗ ſchloſſen, damit nichts vom Duft entweicht. Jetzt gießen wir möglichſt langſam und tropfenweiſe die kleinen Waſſerportionen, die jeweils ins Kochen kommen, auf den Kaffee und bedecken den Filter dann mit einem Tuch. An⸗ fangs ſoll das Waſſer vorſichtig aufgegoſſen werden, da⸗ mit der Kaffee aufquellen kann. Zum Schluß rührt man den Inhalt der Kanne mit einem möglichſt ſilbernen Löf⸗ fel um und trägt den Kaffee dann heiß auf. Daß guter Kaffee niemals in Metallkannen zubereitet werden ſoll, bedarf wohl keiner beſonderen Erwähnung. Eine andere Art, den Kaffee zu bereiten, beſteht im einfachen Aufguß. Der fein gemahlene Kaffee wird in die vorgewärmte, mit heißem Waſſer ausgeſpülte Kanne ge⸗ ſchüttet und das ſiedende Waſſer darauf gegoſſen. Bei dieſer Art der Zubereitung gewinnt der Kaffee ſehr an Aroma, wenn man der gemahlenen Maſſe eine gute Priſe Salz beifügt. Der ſo aufgebrühte Kaffee muß mindeſtens 10 Minuten ziehen. Die Kanne wird zu dieſem Zweck ins kalte Waſſerbad geſtellt. Dann iſt der Kaffee ſo gut geſetzt, daß man ihn, ohne ihn abzugießen, umzufüllen oder durch⸗ zufiltern in die Taſſen einſchenken kann. Wer ganz ſicher gehen will, filtert ihn durch das Papier, aber niemals durch ein Metallſieb, denn dann geht ihm das ſchönſte Aroma verloren. Wer über keinen Porzellanfilter ver⸗ fügt, kann das Filterpapier in das Metallſieb einlegen. Ungekochte Sahne verbindet ſich mit dem Kaffee beſſer als Milch, und ſie unterſtützt ſein Aroma. Da man bei Sahne geringere Mengen als Wellch oraucht, bebeutel ole kleine Mehrausgabe keine Verſchwendung. Wer die an⸗ regende Wirkung des Kaffees aus Geſundheitsgründen. ſcheut und trotzdem nicht auf ſeine Taſſe Kaffe verzichten möchte, wird überraſcht ſein, von dem Wohlgeſchmack und der gemilderten Wirkung des ſchönen Getränks, wenn man es zu gleichen Teilen mit gekochter Schokolade ver⸗ miſcht. Im übrigen gibt es Kaffee, der unbedenklich ſelbſt von Herzkranken getrunken werden kann. Man ſoll den Kaffee mit Liebe und Sorgfalt zuberei⸗ ten, wenn man wirkliche Freude an ſeinem Genuß haben will. Man ſoll auf der anderen Seite vorſichtig bei dem Genuß ſein. Es gibt Menſchen und vor allem Frauen, die Kaffee in„rauhen Mengen“ trinken können. Ganz abgeſehen davon, daß jeder Genuß deſto ſchaler wird, je mehr man ihn haben kann, iſt zu reichlicher Kaffeegenuß auch niemals geſundheitsfördernd. Viele Frauen, die über Schlafloſigkeit klagen, ſollten ruhig den Kaffeegenuß etwas einſchränken. Roſinenreis 5 Man läßt 500 Gramm Reis in halb Waſſer, halb Milch aufquellen, würzt ihn mit einem Eßlöffel Zitronen⸗ faft, 50 Gramm Zucker und untermengt ein ſechzehntel Kilo gut gereinigte Sultaninen, dann wird er in einer Form gebacken und mit Fruchtſaft gereicht, wird warm gegeſſen. ce ,d el Gachin 4 . Die geriebenen luflkerne, det Zwieback, der Grieft, das„Backin“ und der Zucker werden in eine Schüſſel gegeben und miteinandet detmengt. Dann fügt man die mit der fils betquicliten fiet und das Backöl hinzu und verrührt alles gut. Den Leig füllt man in eine gefettete, mit Papierfuttet ausgelegte fialten- oder Sptingfoem. Dach dem kchalten wird der kuchen mit Puderzucker deſtäubt. Backzeit: 40 Minuten hei guter Illittelhize. nußkuchen in kalten oder Springform. 125 f flufkerne 200 g Zucker 200 g geriebener Zwieback 4 Liter Milch S 75 f Stieß 5 2 bier 0 ½ Pächchen Dr Oetker's Bachin⸗ 2-3 Ttopfen Ot. Oetker s Backõl Bittetmandel Puderzucker zum Beſtäuben. — Das Gericht Oe guttef und doe lecle, Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Nach den Sonntagsergebniſſen zeigt ſich die Tabelle wie folgt: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Amieitia Viernheim 19 18 2 4 5426 2810 FV. Seckenheim 17 9 3 5 40:27 21:13 BfTu. R. Feudenheim 15 9 2 4 37:81 20:10 SC. Käfertal 17 8 5 5 40:35 20:14 TV. Weiaheim 20 9 2 9 49:37 20 20 Alem. Ilvesheim 18 7 4 7 32:36 18:18 Olympia Reulußheim 15 7 2 6 32:87 16:14 Fortuna Heddesheim 16 7 2 7 2 8 1 Germ. Friedrichsfeld 14 6 2 6 28:22 1414 SpVg. 07 Mannh. 18 6 1 11 2734 13 3 FV. Hockenheim 14 5 2„ ͤ 0 Phönix Mannheim 18 5 4 10 25.39 1224 08 Mannheim 17 3 2 12 24:54 8 26 In der Spitzengruppe wird eine Vorentſcheidung in der Meiſterſchaft kommen, denn die Spiele ſind alle von Bedeutung. Seckenheim muß nach Neuoſtheim zu Spiel⸗ vereinigung 07. Schon zum 4. mal ſtehen ſich beide Mann⸗ ſchaften gegenüber. Die beiden Neulinge hatten ſich ſchon in den Aufſtiegsſpielen auf Herz und Nieren geprüft. Beide Spiele konnten die 07⸗Leute ganz eindeutig für ſich ent⸗ ſcheiden. Das Vorſpiel in der Bezirksklaſſenrunde ging knapp für Seckenheim gewonnen. Wie wird das morgige Spiel enden? Es kann nach Lage der Dinge nur für 07 von Be⸗ deutung ſein, denn Seckenheim iſt ja aller Sorge enthoben. Es liegt alſo ein beſonderer Reiz in der Partie. Warten wir ab. Glück auf dieſem ſpannenden Kampf. ch Handball der badiſchen Gauklaſſe. Am morgigen Sonntag ſind 4 Spiele zum Austrag angeſetzt und nur die Mannſchaft Rot hat Ruhepauſe. Der Spielplan führt folgende Vereine zuſammen: To. 98 Secklenheim— VfR Mannheim FE Freiburg— Tgd. Ketſch Ty. Hockenheim SV Waldhof Ty. 68 Weinheim— Ty. Oftersheim Ein ſpannender Kampf wird in Freiburg zu erwarten ſein, wo Ketſch ſich als Gaſt einzufinden hat. Die Heimiſchen als Neuling haben es verſtanden, ſich gut in der höchſten Spielklaſſe zu behaupten und haben ſchon achtbare Spiele gezeigt, ſodaß Ketſch gleich von Anfang an auf Sieg ſpielen muß, um beide Punkte aus der Breisgauſtadt mitzubringen. Die Hoclenheimer Elf empfängt den Tabellenführer auf eigenem Gelände. Auch in dieſem Spiel muß Hoclenheim wieder Punkte⸗Lieferant ſein. An der Bergſtraße trifft ſich Weinheim— Oftersheim. Ein offener Kampf iſt in dieſem Spiel zu erwarten. Wohl hat Oftersheim in ſeinen beiden letzten Spielen nicht allzu großen Kampfgeiſt gezeigt, ſodaß Weinheim auf eigenem Gelände als Sieger zu erwarten ſein dürfte. Das Trefſen Seckenheim— VfR Mannheim dürfte das intereſſanteſte aller werden, denn nur knapp behauptele ſich VfR im Vorſpiel, das von Anfang bis Schluß mit größter Schnelligkeit durchgeführt wurde. Die Gäſte werden beſtimmt in ſtärkſter Aufſtellung beim Spiel erſcheinen, um dasſelbe für ſich entſcheiden zu können. In den letzten beiden Spielen haben ſich aber auch die Turner wieder gefällig gezeigt und ſogar den Tabellenzweiten Ketſch zur Strecke gebracht. Damit haben ſie altes ſpieleriſches Können wachgerufen und die Anhänger beſonders erfreut. So bleibt auch zu hoffen, daß die hieſige Elf beim morgigen Treffen das Spiel diri⸗ giert und ſo weitere Punkte einheimſt. Auswärtiger Sport Im deutſchen Sport geht es den Meiſterſchaften im 1 5075 Handball und Hockey entgegen. Das kommende Wochenende leitet die alles intereſſierenden Kämpfe auf 8 Gebiet ein. Daneben tragen die Ringer n München ihre Titelkämpfe im Bantam⸗ und Leichtgewicht aus, in Mülheim⸗Duisburg wird der erſte Galopprenntag veranſtaltet und die Turnierreiter haben eine erſte Kraft⸗ probe in Genf zu beſtehen. Fußball Obwohl im Fußballbetrieb Süddeutſchlands noch nicht alles klar iſt, wird am Sonntag in Gleiwitz das er ſte Endſpiel zur deutſchen Meiſterſchaft zwiſchen den Meiſtern von Schleſien und Niederrhein, Vorwärts Gleiwitz und Fortuna Düſſeldorf, ausgetragen. Der deut⸗ che Altmeiſter gilt in dieſem Spiel als Favorit und ſollte Pere Kampf ſelbſt in des„Löwen Höhle“ gewinnen.— as Programm Süddeutſchlands ſieht mit Aus⸗ nahme des Gaues Bayern in ſämtlichen Gauen vier Spiele vor. In Württemberg und Bayern werden die erſten Gau⸗ wee erwartet. Die Spiele des Sonntags ſind: au Südweſt: Eintracht Frankfurt— Opel Rüſſels⸗ eim, Boruſſia Neunkirchen— Wormatia Worms, FSV Saane— Kickers Offenbach, FK 03 Pirmaſens— V aarbrücken. 1 a Gau Baden: VfB Mühlburg— 1. FC Pforzheim, Vo Kehl— VfR Mannheim, Germania Brötzingen— SV aldhof, Vfe Neckarau— Phönix Karlsruhe. Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— VfB Stuttgart, Union Böckingen— Ulmer JV g4, 1. SSV Ulm— Stuttgarter SE, VfR Schwenningen— Sport⸗ freunde Stuttgart. 5 Gau Bayern: BC Augsburg— 1. JC Nürnberg, Wacker München— Bayern München. Die ſpielfreie Sp⸗ Vgg. Fürth trägt in der Tſchechoſlowakei ein Freundſchafts⸗ ſpiel gegen den ſudetendeutſchen Meiſter Teplitzer FK aus. Neben den engliſchen Ligaſpielen am Samstag werden im Ausland noch zwei Ländertreffen ausgetragen. In Zürich trifft die Schweiz auf Polen und in Luxemburg ſind in einer Ausſcheidung zur Weltmeiſterſchaft Luxem⸗ burg und Belgien die Gegner. Im Handball hat der ſüddeutſche Meiſterſchaftsſpielplan nach langer Zeit wieder einmal ein volles Programm. Neben dem bereits ermittelten bayeriſchen Meiſter Poſt München ſind am Sonntag— wenn alles gut geht— auch die neuen Titel⸗ träger in Südweſt und Württemberg zu erwarten. Die Spitzenvereine DR Haßloch und SV Urach müſſen aller⸗ dings am Sonntag ihre Kämpfe gewinnen.—. In Mainz wird am Samstag ein Hallenturnier durchgeführt, an dem der badiſche Meiſter SV Waldhof als Favorit beteiligt iſt. Polizei Frankfurt und SV 98 Darmſtadt ſind weitere Gau⸗ ligavereine in dieſem Turnier. Im Hockey ird die Entſcheidung der badiſchen Meiſterſchaft im Spiel B 46 Mannheim— VfR Mannheim erwartet. Die Raſen⸗ ſpieler brauchen zur Meiſterſchaft nur ein Unentſchieden, während der Turnverein mit mindeſtens zwei Toren Unter⸗ ſchied gewinnen muß. Auch in Württemberg wird mit der Begegnung Stuttgarter Kickers— VfB Stuttgart ein Punktſpiel ausgetragen, das allerdings ohne Bedeutung iſt. 8 5— Endſpiel um den Reichsbundpakal. Im Schlußkampf um den Reichsbundpokal ſiegte in Erfurt die Fußballmannſchaft des Gaues Nordmark über die Ver⸗ treter des Gaues Südweſt mit 3: 1. UAnſer Bild: Panſe (Eimsbüttel) köpft aufs Tor von Südweſt. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: 5 Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierungen, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Sonntag, 13. März: 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu, Gymnaſtik; 8.30 Kath. Morgenfeier; 9 Feierliche Bläſermuſik zum Heldengedenktag; 10 Wem viel gegeben iſt, der hat auch viel zu leiſten, Morgenfeier der b 35 10.30 Morgenmuſik; 11 Kleines Konzert; 11.45 Schalt⸗ pauſe; 12 Heldengedenktag, Staatsakt in der Staatsoper Berlin; 13.30 Muſik am Mittag; 14 Konzert; 15 Frohe Kameradſchaft im Reichsarbeitsdienſt; 16 Muſikaliſche Feier⸗ ſtunde zum Heldengedenktag; 17 Muſik am Sonntagnachmit⸗ tag; 18 Feierliche Muſik; 19 Nachrichten, Sport; 19.30 Beatrice, Oper von Henrich; 20.45 Joh. Seb. Bach: Chro⸗ matiſche Fantaſie und Fuge; 21 Konzert; 22 Zeit, Nachrich⸗ ten, Wetter, Sport; 22.30 Nachtmusik; 24 Hans Sachs, Oper von Lortzing. f Montag, 14. März: 10 Du ſollſt das Brot nicht mißachten; 10.30 Sende⸗ pauſe; 18 Kleine Abendmuſik; 19.15 Stuttgart 1 f. 21 cn denten Lager it Oesterreich Höſolgez 22.80 Och ſterkonzert; 23 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 15. März: 5 f 10 Ein Ring um Deutſchland, die de Kriegsgrä⸗ 175 ſtätten rings um Deutſchland; 10.30 Sendepauſe; 18 Im ang war die Tat; 19.15 Droben und drunten im Bad⸗ nerland, buntes Bild; 21.15 Händel⸗Zyklus; 22.20 Politiſche Zeitungsſchgu; 22.35 Tanz und Ankerhaltung. 3 Mittwoch, 16. März: 0 Kämpfendes Herz, Feierſtunde; 10.30 Sendepauſe: 16 Wi 5 1— dich, G 1 Wend i e Wunſch toner zu Hate uftt zum Feierabend; 19.15 Brems⸗ 855 weg, von deutſchem 8 19.45 Fortſetzung des Wunſchkonzerts; 21.15 Oberſte Heeresleitung, Hauptquartiei Kreuznach, es ſprechen Generalſtabsoffiziere der alten Armee; 2290 Unterhaltungskon ert Reichsſender Frankfurt a. M.: Sonntag, 13. März: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter, Schneeberichte; 8.15 Gymnaſtik; 8.30 Evang. Morgen⸗ feier; 9.10 Straßenwetterdienſt; 9.15 Kriegsdichter erzäh⸗ len; 9.30 Chorgeſang; 10 Morgenfeier der H J.; 10.30 Ewiges Deutſchland; 11.15 Konzert; 11.45 Schaltpauſe; 12 Helden⸗ gedenktag, Staatsakt in der Staatsoper Berlin; 13.30 Für Anſere Kinder; 14.30 Klaſſiſches Konzert; 15.15 Ein Sonn⸗ tag im Goldhaubental; 16 Nachmittagskonzert; erſte Ein⸗ lage: Die Ford ages Plauderei; zweite Einlage: Sportereig⸗ niſſe des Sonntags; 18 Kamerad— als wir marſchierten . 18.30 Totenklage; 19 Zeit, Nachrichten, Wetter; 19.10 Dem Gedächtnis im Weltkrieg gefallener deutſcher Komponi⸗ ſten; 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 20.05 Viertes Sonn⸗ tagskonzert der Muſeumsgeſellſchaft; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, Schneeberichte, lokale Nachrichlen; 22.15 Sport; 22.30 Zu Unterhaltung und Tanz; 24 Nachtkonzert. Montag, 14. März: 11.40 Volt und Wirtſchaft; 11.55 Offene Stellen; 15 Kleines Konzert; 15.30 Für unſere Kinder; 18.45 Deutſch⸗ land baut auf; 19.10 Friedrich Gottlieb Klopſtock, Hörfolge; 20 Soldaten ſingen und ſpielen, Wunſchkonzert für WH W.; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 15. März: 9.50 Der Hüter der Volksgeſundheit; 11.40 Volk und Mirtſchaft; 11.55 Offene Stellen; 15 Bilderbuch der Woche; 15.30 Geht die Liebe durch den ee Zwiegeſpräch; 15.45 Der Weltwirtſchaftliche Monatsbericht; 17 Der Reichs⸗ e ſpielt für das WH W.; 18.30 Jahrhunderte fingen; 19.10 Vom deut Sprichwort lege 20 Kon⸗ 2.30 Anterhal⸗ eu 2) Alte und neue italieniſche* kung und Tanz. Mittwoch, 16. März: 11.40 Aus dem 80 en 11.55 Offene Stellen; 15 Kleines Konzert; 15.30 Der Käppn, der Stuermann, der Bootsmann und ich; 18 Kammermuſik; 18.45 Fliegendes Deutſchland; 19.10 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt: 21 Verſprich mir nichts, Hörſpiel; 22.20 Kamerad, wo biſt Du p: 22.30 Unterhaltung und Tanz. Der Romantiker am Neckar Eichendorff, Waldes rauſchen und Muſik. Als der ſchleſiſche Student Joſef Freiherr von Eichen⸗ dorff 1806 nach Heidelberg kam, ſammelten Achim von Arnim und Clemens Brentano bereits alte Volkslieder für„des Knaben Wunderhorn“. Begeiſtert half ihnen Eichendorff und erwachte darüber ſelbſt zum Dichter, der ſich an der Reinheit und e ee des deutſchen Volks. liedes erzog, in unlöslicher Verbindung mit Geſang und Saitenſpiel. So blieb ſeine Begeiſterung lebendig, erhob ſich hoch i Wee Neigung zu ſchöpferiſchem Vermögen, dem wir ſelbſt wieder Volkslieder, wie ſein„Zerbrochenes Ringlein“ verdanken:„In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad.. Mehrere Mühlen machen ſich die Ehre ſtreitig, die Wiege dieſes Lie⸗ des geweſen zu ſein, das überall erklingt ſoweit deutſche Zunge reicht: die Rohrbacher Mühle im„Kühlen Grund“ bei Heidelberg, neckaraufwärts auch die„Eichen⸗ dorff⸗Mühle“ in Ziegelhauſen u. a.— Wie Clemens Brentano durchſchweifte er mit der Gitarre am Bande die herrliche Neckar- und Odenwald⸗Landſchaft, und wenn die ſchönheitstrunkenen Freunde abends„in Görres' einſamer Klaufe“ einkehren, ſingen und ſpielen ſie weiter in die mondhelle Nacht hinein. Eichendorff bewahrte bis in ſein hohes Alter ſelige Erinnerungen an ſolche Heidelberger Muſiknächte. f Kaum hatte Juſtinus Kerner des unbekannten jungen Dichters Liedchen„Das zerbrochene Ringlein“ veröffentlicht, ſo geſellten ſich ihm mancherlei Melodien und Weiſen: nachweisbar über 26 bis zum Jahre 1885! Die be⸗ liebteſte aber blieb doch die des alemanniſchen Pfarrers Glück, die allen ſo vertraut iſt. Nach 1885 aber behielt die⸗ ſes Gedicht auch weiterhin ſeine Anziehungskraft trotz der glückhaften Vertonung Glücks: ſogar Max Reger gab ihr eine neue Weiſe! Was uns an Eichendorffs Gedichten und Erzählungen ſo bezaubert, iſt ihre muſikaliſche Stimmung, ihr zarter ſchmiegſamer Rhythmus und Geſamtklang, das Symboliſche und Ahnungsvolle, das Innige, Heimatliche, Deutſche in ihnen. Geſang und Muſik begleiteten den Dichter ſeit ſei⸗ nen Heidelberger Jahren auch in die Freiheitskriege, nach Wien, Berlin, Breslau, Danzig, Marienburg, Königsberg bis an ſein Ende. Manche ſeiner Geſtalten ſpiegeln ſeine Muſikbegleitung wider, wie der geigende„Taugenichts“ und der fahrende Spielmann und Geigenvirtuoſe in dem Luſtſpiel„Die Freier“, das in den Spielplan der Heidel⸗ berger Reichsfeſtſpiele aufgenommen wurde. Ihnen allen iſt ihre Violine eine treue Begleiterin durch ihre ſeeliſchen Landſchaften. Metrik und Rhythmik ſcheinen allerdings bisweilen bes Eichendorff nicht ganz nach den Schulregeln behandelt, doch wird der Muſikaliſche auch hier gewiſſe Geſetzmäßigkeit ge⸗ ſchmeidig ſich an feinſte Regungen anpaſſender ad⸗libitum⸗ Rhythmik und eines Eichendorff'ſchen tempo rubato bald herauszufühlen imſtande ſein. Dies gelang auch gerade un⸗ ſeren großen Tondichtern in ihren Eichendorff-Vertonungen am überzeugendſten! Ihre ſtolze Reihe eröffnet erſt Schu⸗ mann, Franz Schubert ſtarb ja ſchon 1828, als Eichendorf erſt allmählich in Wien bekannt wurde. Umſo reicher ſtrömte ihm Robert Schumanns Liederkunſt zu, be⸗ ſonders im„Liederkreis“, der ganz nur aus Eichendorffs Lyrik feinſinnig zuſammengefügt wurde. Geſchloſſener. herber, wohl auch ſtrenger in der Form vertonte Robert Franz Eichendorff, während Brahms mit der ihm eige⸗ nen Zurückhaltung gegen alles, was zur Ueberſchwenglich⸗ keit verleiten könnte, Eichendorff mied, wohl auch, um der Robert⸗Schumann⸗Domäne nicht zu nahe zu kommen. Max Reger konnte dann wieder unbekümmerter ſich den In⸗ ſpirationen Eichendorffs überlaſſen, zumal ſchon Hugo Wolf bewieſen hatte, daß es neben dem gefühlſchwelgeri⸗ chen Eichendorff Robert Schumanns noch andere Saiten in einer Harfe gab, die nicht minder muſikaliſch ergiebig und ausdeutbar waren. Neben 0 feinempfundenen Kla⸗ vierliede hat Reger den erſten Geſang ſeines letzten Chor⸗ werkes, op. 144, aus. Lyrik geſchöpft:„Der Einſiedler: Komm, Troſt der Welt, du ſtille Nacht“. Er hat es dem Heidelberger Bachverein und ſeinem Gründer und Leiter Philipp Wolfrum gewidmet, die es auch tief er⸗ ſchüttert nach ſeinem kurz darauf erfolgten Tode uraufführ⸗ ten als Regers Requiem. Die Waldesrauſchen⸗ und Wald⸗ horn⸗Stimmung des Dichters hat Reger in ſeiner„Eichen⸗ dorff⸗Suite“ feſtgehalten. Von zeitgenöſſiſchen Eichendorff⸗ Vertonern ſeien Armin Knab und vor allem die Ale⸗ mannen Othmar Schoeck und Franz Philipp ge⸗ nannt, der in ſeinen Männerchören op. 16 im„Eichendorff⸗ Zyklus“ vier feinſinnig ausgewählte Gedichte zu Hornklän⸗ gen und Begleitung von Orgel, drei Poſaunen und Baß⸗ kuba vertonte und mit einem Benedictus ausklingen läßt. „Mit Geſang und Tanz“ wünſchte Eichendorff ſeine Mo⸗ miko⸗Tragödie„Meierbeths Glück und Ende“ verbunden; leider fand ſie keinen kongenialen Tondichter. Dafür ſchrieb Kurt Operhoff⸗ Heidelberg, der Komponiſt der Oper„Mira“, eine ſtimmungsvolle Juvertüre zum Luſt⸗ ſpiel„Die Freier“, Walter Niemann zu Eichendorffs⸗ Novelle„Schloß Durande“ eine„romantiſche Suite für Or⸗ cheſter“, Natürlich mußte ſich auch Hans Pfitzner durch die tiefe, ſchlichte Symbolik und Stimmungsgewalt Eichen⸗ dorffs angeregt fühlen, die immer wieder unſere Tondichter anlocken und entzünden wird. Wer ſelbſt einmal als Sammler und freiwilliger ad helfer im Dienſt des Ww. gellanden hat, der weiß, wieviel Freude ſede Wñw.⸗ nende beraitat! C—C0CT—T—T—T—T—T—T0T—T—T—— kee Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Samstag, 12. März: Nachmittags⸗Vorſtellung: 4. Vor⸗ ſtellung für die Volksſchulen Mannheim: Wilhelm Tell, von Schiller. Anfang 14, Ende nach 16.30 Uhr. — Abends: Miete E 17 und 1. Sondermiete E gt Neu einſtudiert: Die Zauberflöke. Oper von W. A. Mozart. Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr. Sonntag, 13. März: Miete H 17 und 1. Sondermkete H 9: Zum Heldengedenktag: Fidelto. Oper von Beethoven. Anfang 19.30, Ende gegen 22.15 Uhr.(Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 14. März: Miete A 17 und 1. Sondermiete A 9: Richter— nicht Rächer. Trauerſpiel von. Lope de Bega. Ueberſetzung und Nachdichtung Hans Schlegel. Anfang 20. Ende gegen 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſeng arten); Sonntag, 18. März: Vorſtellung für Erwerbsloſe: R.* ter— nicht Rächer. Trauerſpiel von Lope 15 a. e und Nachdichtung Hans Schlegel. nfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr.