ingen ö ch U⸗ als Umſo 1, be⸗ borffs ſener, bert eige⸗ glich⸗ n der Max 1 In⸗ ugs lgeri⸗ en in und Kla⸗ Chor⸗ „Der r hat r und ef er⸗ fführ⸗ Wald⸗ ichen⸗ dorff⸗ Ale⸗ ge⸗ p 9 dorff⸗ nklän⸗ Baß⸗ äßt. e Mo- inden; ſchrieb ſt der Luſt⸗ dorffs ir Or⸗ durch zichen⸗ dichter — Bezugspreis Monatlich Mt. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Bernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto. Karlsruhe 78439. Jages· und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim Amgebung. Derbundbtatt für den Stadttell Mtban.- Sechenbelm Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsftörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 38. 1150. 38. Jahrgang 7——„„„57FFFbCCCCCCCC000CbCCb0C0ͤ00Go0b00bPbPbbbòbPb0bGbG0Gb0b0bGbPbPGPGb0bGbGTbPb0TGTGTPTGbGbGbGbPbGbPbGbGTGbGbbbbbb Heere ch e erase Deſterreich 3e es wach Gleich einem Frühlingsſturm hat das erwachende Oeſterreich das brüchige Syſtem von der Bildfläche hin⸗ weggefegt. Der Verrat des Bundeskanzlers der Vaterlän⸗ diſchen Front an den Berchtesgadener Vereinbarungen hatte das deutſche Volk Oeſterreichs ſo tief erregt, daß der nationale Umſchwung mit geradezu elementarer Ge⸗ walt zum Durchbruch kam und den Weg zu einem neuen Oeſterreich mit einem Schlage frei machte. Noch am Mittwochabend glaubte Schuſchnigg ſich im Vollbeſitz der Macht, ſo daß er die unverfrorene Kühnheit beſaß, ein Zerrbild von Volksabſtimmung überſtürzt und kurzfriſtig anordnen zu können, ohne daß irgendwelche Sicherungen für eine ehrliche und einwandfreie Stimmabgabe gegeben waren. Nur zwei Tage wollte er dem Volke Zeit laſſen, um dieſe Abſtimmung, die für das Geſamtſchickſal des öſterreichiſchen Volkes entſcheidend werden ſollte, vorzube⸗ reiten. Außerdem hatte er maßgebende Mitglieder ſeiner Regierung über ſein Vorhaben völlig in Unkenntnis ge⸗ laſſen, während er andererſeits ſchon vor Wochen ameri⸗ kaniſche Zeitungsvertreter von ſeiner unſauberen Abſicht in Kenntnis geſetzt hatte. Der geſunde Sinn des öſter⸗ reichiſchen Volkes hat ſich gegen dieſen brutalen Mißbrauch ſeines Selbſtbeſtimmungsrechts mit ſpontaner Entrüſtung erhoben und mit dem„vaterländiſchen“ Spuk des Syſtems Schuſchnigg noch vor dem Termin der Volksabſtimmung Schluß gemacht. Es iſt bezeichnend für die ganze Brüchigkeit des Schnſehnigg⸗Regimes, daß die Vaterländiſche Front, die als Hauptſtütze der bisherigen Regierung gegolten hatte, über Nacht ſpurlos verſchwunden iſt, obwohl nicht die geringſte Maßnahme gegen ſie getroffen worden war. Niemand hat ihre Auflöſung verfügt, weder ſind ihre Führer verhaftet oder gar verfolgt worden. Trotz alledem iſt heute keine Spur mehr von ihr zu finden. Dabei hatte Schuſchnigg ſeinerzeit die Vaterländiſche Front als den „nationalen Vorkämpfer“ Oeſterreichs gefeiert und ſie prahleriſch als„die Front“ hingeſtellt, die ſich nie von der Etappe— gemeint waren die Nationalſozialiſten— werde erſchlagen laſſen. Nun, die Vaterländiſche Front, die in Wirklichkeit niemals eine wirklich kämpferiſche Front dar⸗ ſtellte, iſt reſtlos zerbrochen. Die Etappe dagegen, die Nationalſozialiſten, die all die Jahre hindurch einen bei⸗ ſpielloſen Kampf gegen Terror und Unterdrückung geführt haben, die ihre Treue zum Führer mit ſchwerſten Opfern an Gut und Blut bezahlt haben, hat ſich als die wahre, echte deutſche Front erwieſen, die mit Jubel und Begeiſte⸗ rung den Tag der Befreiung begrüßt und durch ent⸗ ſchloſſene Tat den Verrat des Schuſchnigg⸗Regimes ge⸗ tilgt hat. Jahrelang hat das öſterreichiſche Volk, dem nun Adolf Hitler ſeine hilfreiche Hand zum Aufbau und zur Geſundung gibt, nichts als Not und Leid erfahren. Dem unglückſeligen Kriegsende folgte das bolſchewiſtiſch⸗marri⸗ ſtiſche Chaos, dann kam die Zeit, wo das Ausland um den Preis entwürdigender politiſcher Bedingungen An⸗ leihen und Kredite gewährte, aber andererſeits jede ge⸗ meinſame Politik oder Wirtſchaftspolitik mit dem Deut⸗ ſchen Reiche unterband. Es war eine furchtbare Zeit, die das öſterreichiſche Volk unter der Gewaltherrſchaft Genfs und der Weſtmächte durchleben mußte. Wirtſchaftskriſen über Wirtſchaftskriſen durchſchüttelten den kleinen lebens⸗ üſtfähigen Staatskörper, der immer mehr unter die Bot⸗ mäßigkeit des internationalen jüdiſchen Kapitals geriet. Bitter und menſchenunwürdig waren erſt recht die letzten Jahre der öſterreichiſchen Entwicklung, die von der Dikta⸗ tür der Vaterländiſchen Front beherrſcht wurde. Ueber ier Jahre lang hat Schuſchnigg mit der Phraſe des „öſterreichiſchen Menſchen“ regiert. Nur wenn er in Not war, fand er den Weg zum Deutſchen Reich, jedoch von vornherein entſchloſſen, etwaige Abkommen nicht zu hal⸗ ten. Als er in höchſter Not war, nahm er die Einladung des Führers nach Berchtesgaden an, aber ſchon in die⸗ ſer Stunde war er bereit, das deutſche Volk und ſein eigenes Land abermals zu verraten. Noch kurz, ehe er unter dem Druck der empörten Nation ſein Amt verlaſſen mußte, brachte er ſeinen Haß gegen den Nationalſozialis⸗ mus zum Ausdruck, indem er gegen die deutſche Regie⸗ rung Anklagen richtete, denen jeder Beweis fehlte. Die blutigen Terrorakte der Auſtromarxiſten, die gerade in den letzten Tagen wieder aus ihren Schlupfwinkeln her⸗ vorgekommen ſind, ſind der ſprechende Beweis für die Unfähigkeit des Schuſchnigg⸗Syſtems, das nie und nim⸗ mer in der Lage geweſen wäre, eine friedliche Entwicklung Oeſterreichs in der Zukunft zu gewährleiſten. Die drin⸗ gende Bitte der vorläufigen öſterreichiſchen Regierung um Entſendung deutſcher Truppen läßt erkennen, wie ernſt die bolſchewiſtiſche Gefahr von den verantwortlichen Stel⸗ len in Oeſterreich heute eingeſchätzt wird. Mit Hilfe der deutſchen Soldaten, die von der öſterreichiſchen Bevölke⸗ rung bei ihrem Einzug mit unbeſchreiblicher Freude be⸗ grüßt worden ſind, wird es dem öſterreichiſchen deutſchen Brudervolk gelingen, den bolſchewiſtiſchen Mob und allen anderen Staatsfeinden noch rechtzeitig das Handwerk zu legen. Mit der Rückkehr von Ruhe und Ordnung wird es ihm auch möglich ſein, in freier und ehrlicher Willens⸗ den gebung über ſein deutſches Schickſal ſelbſt zu entſchei⸗ n. 8 Mikias zurückgetreten Amtlich wird mitgeteilt:„Der Bundespräſident hat auf Erſuchen des Bundeskanzlers mit Schreiben vom 13. 1 eine Funktionen niedergelegt. Hiermit gehen gemäß Artike 77 Punkt 1 der 5 1934 ſeine Obliegen ten auf den Bundeskanzler Dr. Seyß⸗Inquart über.“ ——— ——— Montag, den 14. März 1938 oterroich ein Pan Volksabſtimmung am 10. April Wien, 13. März. Amtlich wird verlautbart: Heute iſt folgendes Bundes⸗ verfaſſungsgeſetz verlautbart worden: Bundesverfaſſungsgeſetz über die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich. Auf Grund des Artikels 3 Abſatz 2 des Bundesverfaſ⸗ ſungsgeſetzes über außerordentliche Maßnahmen im Bereich der Verfaſſung BGB Nr 255/1934 hat die Bundesregie⸗ rung beſchloſſen: Arkikel 1: Oeſterreich iſt ein Land des Deutſchen Reiches Arkikel 2: Sonntag, den 10. April 1938, findet eine freie und ge⸗ heime Volksabſtimmung der über 20 Jahre alten deutſchen Männer und Frauen Oeſterreichs über die Wiedervereini⸗ gung mit dem Deutſchen Reich ſtatt. Arkikel 3: Bei der Volksabſtimmung entſcheidet die Mehrheil der abgegebenen Stimmen. Artikel 4: Die zur Durchführung und Ergänzung dieſes Bundes ⸗ verfaſſungsgeſetzes erforderlichen Vorſchriften werden durch Verordnung getroffen. Artikel 5: 1. Dieſes Bundesverfaſſungsgeſetz kritt am Tage ſeiner Kundmachung in Kraft. 2. Mit der Vollziehung dieſes Bundesverfaſſungsge⸗ ſetzes iſt die Bundesregierung betraut. Vereinigung der Heere Vereidigung auf den Führer. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat verfügt: 1. Die öſterreichiſche Bundesregierung hat ſoeben durch Geſetz die Wieder vereinigung Oeſterreichs mit dem Deut⸗ ſchen Reich beſchloſſen. Die deutſche Reichsregierung hat Aae ein Geſetz vom heutigen Tag dieſen Beſchluß aner⸗ Aunt. 2. Ich verfüge auf Grund deſſen: Das öſterreichiſche Bundesheer krilk als Beſtandteil der deulſchen Wehrmacht mit dem heutigen Tage unter meinen Befehl. 3. Mit der Sieh rang der nunmehrigen deutſchen Wehrmacht innerhalb der öſterreichiſchen Landesgrenzen beauftrage ich den General der Infankerie von Bock, Ober⸗ befehlshaber der 8. Armee. 4. Sämtliche Angehörige des bisherigen öſterreichiſchen Bundesheeres ſind auf mich als ihren Oberſten Befehls⸗ haber unverzüglich zu vereidigen. General der Infankerie von Bock krifft ſofork die nokwendigen Anordnungen. Adolf Hitler. Ein Reichsgeſetz Reichsminiſter Dr. Goebbels gab Sonntagabend vor Vertretern der deutſchen Preſſe die folgenden Geſetze und Verfügungen bekannt: Arkikel 1: Das von der öſterreichiſchen Bundesregierung beſchloſ⸗ ſene Bundesverfaſſungsgeſetz über die Wieder vereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich vom 13. März 1938 wird hiermit deutſches Reichsgeſetz. Arkikel 2: Das derzeit in Oeſterreich geltende Recht bleibt bis auf weiteres in Kraft. Die Einführung des Reichsgeſetzes in Oeſterreich erfolgt durch den Führer und Reichskanzler oder den von ihm hierzu ermächtigten Reichsminiftern. Arkikel 3: Der Reichsminiſter des Innern wird ermächtigt, im Einvernehmen mit den beteiligten Reichsminiſtern die zur Durchführung und Ergänzung dieſes Geſetzes erforder⸗ lichen Rechts⸗ und Verwaltungsvorſchriften zu erlaſſen. Artikel 4: Das Geſetz tritt am Tage ſeiner Verkündung in Kraft. Linz, den 13. März 1988. Der Führer und Reichskanzler. Der Reichsminiſter des Innern. Der Reichsminiſter des Auswärtigen. Der Stell⸗ vertreter des Führers. Der Miniſter teilte ferner die Verfügungen über die Wehrmacht und über die NSDAP in Oeſterreich mit und ſchloß an die Bekanntgabe des Wortlauts dieſer Geſetze und Verfügungen zündende Worte, in denen er die Größe der Stunde würdigte. Allen Verſammelten wurde die Feierlichkeit des für das geſamte deutſche Volk hiſtoriſchen Augenblicks durch die Worte des Miniſters im beſonderen Maße bewußt. Das Goldene Ehrenzeichen für Papyen. Linz, 14. März. Die e eee, ondenz meldet: Der Führer hat den Votſchafter Franz 900 Papen in Würdigung ſeiner wertvollen Mitarbeit in die NSDAP aufgenommen und ihm das Goldene Ehren ⸗ zeichen verliehen.. — Nr. 61 hon Reiches. 7J7V%CCCͤͥͤ¹ͥ? 8 8 Fire Auftrag ür Gauleiter Bürckel Kommiſſaeiſcher Leiter der NSDAP. in Oeſterreich.— Be⸗ auftragt mit der Vorbereitung der Volksabſtimmung. Linz, 13. März. Der Führer hat, wie die NSK. meldet, folgende Ver⸗ fügun erlaſſen: 1. Ich erteile Gauleiter Bürckel, Saarpfalz, den Auf⸗ trag, die RS Delp. in Oeſterreich zu reorganiſieren. 2. Gauleiter Bürckei iſt in dieſer Eigenſchaft als kom⸗ miſſariſch! Leiter der NSDAP. von Oeſterreich mit der Vorbereitung der Volksobſtimmung betraut. 3. Ich habe Gauleiter Bürckel mit der Vollmacht aus⸗ geſtattet, alle Maßnahmen zu ergreifen oder anzuordnen, die zur verantwortlichen Erfüllung des erteilten Auftrages erforderlich ſind. Linz, den 18. März 1938. Adolf Hitler. Wichtige organiſatoriſche Maßnahmen Im Zuge der politiſchen Neugeſtaltung Oeſterreichs wur⸗ den noch folgende wichtige Veränderungen getroffen: Die Volkspolitiſchen Referate haben zu beſte⸗ hen aufgehört. Die bisherigen Volkspolitiſchen Referenten unter Leitung von Dr. Walter Pembaur ſind beauftragt, die Wiedergutmachung von Schäden, die die Na⸗ tionalſozialiſten erlitten haben, zu organiſieren. Das Exekutivpkomitee der Ravag wird abberufen. Mit der kommiſſariſchen Leitung wird Dr. Franz Peſendorfer betraut, mit der künſtleriſchen Leitung und Programmgeſtal⸗ tung Dr. Ernſt Gautebrück. Der öſterreichiſche Rundfunk wurde der Hauptabteilung 7 Propaganda der Landesleitung Oeſterreich der NSDAP. angegliedert. Der Führer Oeſterreichiſchen Nationalſozialiſten, Lan⸗ desleiter Major zubert Klausner, hat den Parteigenoſſen Joſeph Nemetz zum Führer der D A F. in Oeſterreich ernannt. Er iſt beauftragt, die kommiſſariſche Leitung des Gewerkſchaftsbundes zu übernehmen und die bisherige Soziale Arbeitsgemeinſch ft(SA.) zu liquidieren. Die Landesleitung Oeſterreich der NSDAP. hal ihren Sitz in die Räume des früheren Hauſes der Vater⸗ ländiſchen Front verlegt. Die Obergruppe der S A. in Oeſterreich wird nach Mitteilung der Landesleitung Oeſter⸗ reich der NSDAP. ofort von Oberleutnant a. D. Dr. Lukeſch ge Volles Verſtändnis in Italien Entſchließung des Jaſchiſtiſchen Großrates. Rom, 14 März. Der Großrat des Faſchismus hat in ſeiner Nachtſitzung nach Entgegennahme des Berichtes des Außenminiſters über die Vorgänge in Oeſterreicheine Entſchließung efaßt, in der zunächſt feſtgeſtellt wird, daß die öſterreichi⸗ ſche Bundesregierung die italieniſche Regierung über die Ergebniſſe der ee in Berchtesgaden und der daraus erfolgten Initiativen erſt nachträglich unterrichtet habe. Auf jeden Fall ſei die italieniſche Regierung ihrer⸗ leits aus begreiflichen Gründen entſchloſſen, ſich in keiner Form in die innere Politik und die Entwicklung einer Be⸗ wegung nationalen Charakters einzumiſchen, deren logi⸗ ſchen Ausgang man leicht vorausſehen konnte. Im einzel⸗ nen beſagt die Entſchließung ſodann Folgendes: „In ganz beſonderer Weiſe betont der Groſze Rat, daß der von Bundeskanzler Schuſchnigg plötzlich angeſetzte Volksentſcheid von der italieniſchen Regierung nichl nur nicht nahegelegt, ſondern glatt abgeraten worden war, ſo⸗ bald ſie davon Kenntnis erhalten halte, und zwar ſowohl wegen des Verfahrens wie wegen des Inhallo und der Form. Der Große Raf betrachtef die Vorgänge in Oeſter⸗ reich als das Ergebnis einer bereits im voraus vorhanden geweſenen Sachlage und als den klaren Ausdruck der Ge⸗ fühle und des Willens des e Bolkes, die in unzweideutiger Weiſe durch die machivollen öffentlichen Kundgebungen beſtätigt worden ſind, mit denen dieſe Er⸗ eigniſſe begrüßt wurden. 5 1 nimmt der Großrat davon Keuntnis, daß die faſchiſtiſche Regierung den franzöſiſchen An⸗ trag auf Vereinbarung einer Aktion abgelehnt hat, einer Aktion, die, da ſie ohne Grundlage und ohne Ziel war, nur dazu beigetragen hätte, die internationale Lage 6 zu geſtalten, und ſtimmt den von der fa⸗ ſchiſtiſchen Regierung gegenüber den öſterreichiſchen Ereig⸗ Kiſſen befolgten Richtlinien zu, die von einer reali⸗ ona e wertung der Lage in Bezug auf die na⸗ ionalen italieniſchen Intereſſen ausgehen.“ Der Führer an Muſſolini „Ich werde Ihnen dieſes nie vergeſſen.“ Linz, 13. März. Der Führer ſandte am Sonntag dr den Duce ſol⸗ gendes Telegramm: 5 „An Seine Exzellenz den italieniſchen Miniſterprä⸗ ſidenten und Duce des faſchiſtiſchen Italien Benito Muſſolini. 25 Muſſolini, ich werde Ihnen dieſes nie vergeſſen! Adolf Hitler.“ 2 Der Führer in Oeſterreich Triumphaler Einzug in ſeine Vaterſtadt.— Unbe⸗ ſchreibliche Jubelſtürme überall. Braunau am Inn, 14. März. Der Führer paſſierte am Samstag um 15.50 Uhr bei Braunau am Inn die öſterreichiſche Grenze. In ſeiner Begleitung befinden ſich der Chef des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht, General Keitel, Reichs⸗ preſſechef Dr. Dietrich, die Reichsleiter Bormann und Bouhler, Gauleiter Bürckel, die Adjutanten des Führers Obergruppenführer Brückner,/ Gruppen⸗ führer Schaub und Hauptmann a. D. Wiedemann, außerdem Generalmajor Bodenſchatz, die militäriſchen Adjutanten des Führers Major Schmundt und Haupt⸗ mann von Below ſowie Reichsbildberichterſtatter Hoff⸗ mann. i Das Eintreffen des Führers auf öſterreichiſchem Boden in ſeiner Geburksſtadt Braunau war ein Ereignis von unvergeßlicher Größe. Die Glocken aller Kircher läuteten, während der Wagen des Führers langſam über die große Innbrücke von Simbach kommend ſich dem öſterreichiſchen Afer näherte. Ein Orkan des Jubels und der Begeiſterung brach los. Die nach Jehnkauſenden zählende Menſchen⸗ menge, die auf dem Braunauer Haupiplatz aus dem gan⸗ zen öſterreichiſchen Innviertel zuſammengeſtrömt war, brach in ſtürmiſche Begeiſterung aus. Im Augenblick umdrängten Tauſende den Wagen des Führers, der ſich nur mühſam durch die begeiſterten Maſ⸗ ſen bahnen konnte. Der Kreisleiter der Partei tritt vor den Führer und entbietet ihm den Gruß der Heimat, den Gruß des dankbaren Oeſterreich mit einem dreifachen,„Sieg Heil“, in das die Menſchenmaſſen mit unbeſchreiblicher Begeiſterung einſtimmen. Es beginnt die Fahrt durch Braunau, alle Häuſer ſind mit Hakenkreuzfahnen geſchmückt. Auch von den Türmen der Kirchen wehen die Hakenkreuzflaggen. Die Menſchenmaſſen toben vor Begeiſterung. Eine Muſikkapelle ſpielt das Deutſchlandlied. In tiefer Rührung ſingen die Maſſen mit, während der Führer ſichtlich bewegt— an ſeinem Geburtshaus vorbei— die Fahrt ins öſterreichiſche Land fortſetzt. 2 b In Linz Fünf Stunden wartete in Linz die Menge auf dem Plaz vor dem Rathaus und in den Straßen der Stadt auf den Führer. Die ganze Stadt trägt feſtlichen Flaggen⸗ ſchmuck. SA⸗ und/ Formationen und Hitler⸗Jugend in weißen Hemden und dem braunen Ehrenkleid der Bewe⸗ gung ſtanden Spalier. Vor dem Rathaus war eine Ab⸗ teilung des öſterreichiſchen Bundesheeres angetreten, die unter einem Hakenkreuzbanner marſchlerte. Vor der freu⸗ dig bewegten Menſchenmenge hielten der öſterreichiſche Bundesminiſter für Juſtiz, Dr. Hueber, Vizekanzler Glaiſe⸗ Horſtenau und Reichsführer 7 Himmler kurze An⸗ ſprachen, die auch vom öſterreichiſchen Rundfunk über⸗ tragen wurden. Miniſter Dr. Hueber erklärte, immer wieder von Heilrufen unterbrochen, daß es ſchwer ſei, das ungeheure 1 in Worte zu faſſen. Es vollziehe ſich jedenfalls ein geſchichtlicher Prozeß: die Schaffung der deutſchen Na⸗ tion in alle Ewigkeit. Vizekanzler Dr. Glaiſe⸗Horſtenau führte u. a. aus:„Niemals habe ich einen derartigen Zauber in dieſer Stadt erlebt, wo der Führer des Deutſchen Reiches und des deutſchen Volkes zum erſten Male wieder nach langer Zeit den Boden betritt, der ihm aus der Jugend ſo wohl⸗ bekannt und ans Herz gewachſen iſt. Wir begrüßen unſere deutſchen Kameraden und begrüßen ihren Oberſten Be⸗ fehlshaber, den Führer und Reichskanzler!“ Von Freudenkundgebungen begrüßt, ſprach dann Reichsführer/ Himmler:„Ich bin ſchon oft in mei⸗ nem Leben“, ſo ſagte er u. a.,„hier in dieſer Stadt ge⸗ weſen und habe in früheren Jahren oft hier geſprochen. Ich habe es mir nicht träumen laſſen, dieſen allergrößten Feſttag einmal hier in dieſer Stadt zu erleben. Ich will Euch allen im Namen aller der Reichsdeutſchen ſagen, wie 1 75 und ſtolz wir ſind, daß dieſes Stück deutſcher Erde, as uns den Führer Adolf Hitler geboren hat, treu gewor⸗ den iſt und nach Jahrhunderten wieder zurückkehrt in die große deutſche Heimat. Wir alle ſind ſtolz auf Euch Deutſch⸗Oeſterreicher und uuf Euren heldenhaften Kampf von fünf Jahren.“ Der Beifall, den die Worte des Reichsführers fanden, ſteigerte ſich zu brauſenden Jubelſtürmen und immer er⸗ neut wurden Sprechchöre laut:„Ein Volk, ein Reich!“ Der Reichsführer 5 Himmler ſchloß:„Es wird ſo ſein und werden: Ein Führer— ein Volk— ein Reich!“ Gegen 19.30 Uhr trifft der Führer, von der nach Tauſenden zählenden Menge mit nichtendenwollendem Ju⸗ bel empfangen, in Linz ein. Von dem Chef der öſterreichi⸗ ſchen Regierung und den Bundesminiſtern feierlich be⸗ grüßt, betritt der Führer das Rathaus. Der Menge bemächtigte ſich eine ungeheure Erregung. Ununterbrochen brauſen Jubelſtürme über den Platz. Die Menſchen winken mit ihren Taſchentüchern, fallen ſich ge⸗ genſeitig vor Freude um den Hals und geben in immer neuen Rufen ihrer Begeiſterung Ausdruck. Minutenlang iſt der Jubel des befreiten Linz unbeſchreiblich. Wie ein ein⸗ ziger Aufſchrei der Freude iſt es, was ſich nach jahrelanger Knechtung aus der Bruſt der öſterreichiſchen Brüder ent⸗ ringt. Man kann dem Sprecher am Mikrophon auf dem Rathausplatz aufs Wort glauben, daß Linz eine ſolche Kundgebung noch nicht erlebt hat. Begrüßung durch Seyß⸗Inquart Dann ergreift der Chef der Regierung, Seyß⸗Inquart, das Wort zu einer Begrüßung des Führers im Namen der Regierung und des befreiten e Volkes. Immer neuer Jubel brauſt auf. In ſeiner Rede wird der Bundes⸗ kanzler immer wieder von Rufen „Wir haben ſetzt unſeren Führer minutenlang unterbrochen. Artikei 88 als unwirkſam erklärt In ſeiner 3 erklärte Bundeskanzler h Inquari in feierlicher Form den Artikel 88 des Diktafs von St. Germain, der die Selbſtändigkeit Oeſterreichs be⸗ ſchränkt, als unwirkſam. Der Bundeskanzler führte aus: Mein Führer! In einem für das deutſche Volk und in ſeinen Fernwirkungen für die Geſtaltung der europäiſchen Geſchichte bedeutſamen Augenblick begrüße ich Sie und mit mir die ganze Heimat, mein Führer und Reichskanzler, zum erſten Male wieder in Oeſterreich. Die Zeit iſt da, in der trotz Friedensdiktat, Zwang, Mißgunſt und Unverſtand einer ganzen Welt endgültig Deutſch zu Deutſch gefunden hat. Heute ſteht das deutſche Volk einmütig und endgültig zuſammen, um je⸗ den Kampf und jedes Leid als ein Volk zu beſtehen. Der Weg war ſchwer, hart und opfervoll. Er führte über die erſchütternde Niederlage des deutſchen Volkes, aber gerade aus ihr erwuchs die große herrliche Idee der unteilbaren Schickſalsgemeinſchaft, das Bewußtſein des einen lebendigen Volkes, die Idee des Nationalſozialismus! Sie, mein Führer, haben Volksnot und Volksleid als Sohn dieſer Grenzmark erfahren. Aus dieſem Wiſſen er⸗ wuchs in Ihnen der große Gedanke, alles einzuſetzen, um das deutſche Volk aus dieſer ſeiner ſchwerſten Niederlage herauszuführen. Sie haben es herausgeführt! Sie haben es herausgeführt! Sie ſind der Führer der deutſchen Nation im Kampf um Ehre, Freiheit und Kechtt Jetzt haben wir Oeſlterreicher uns für alle Zeit frei uno offen, deutſch und unabhängig zu dieſer Führung bekannt, indem wir zugleich in feierlicher Weiſe den Artikel 88 des Friedensverkrages als unwirkſam erklären! Des Reiches gewaltige Wehr rückt unter dem Jubel Oeſterreichs in unſer Land ein. Oeſterreichs Soldaten be⸗ grüßen deutſche Graue, nicht uns zum Trutz, ſondern zur klaren und endgültigen Beſtätigung, daß das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit angetreten iſt, um deutſches Recht vor aller Welt zu ſichern und für alle Zeiten zu ſchützen! Mein Führer! Wir Oeſterreicher danken Ihnen! Ich kann nur ſchlicht und als einfacher Mann, aber aus dem Herzen von Millionen Oeſterreichern, ſagen: Wir danken Ihnen! Wir haben immer mit Ihnen gekämpft in der Be⸗ ſtimmung und Haltung, die uns in dieſer Grenzmark zu⸗ kommt, ausdauernd bis zur äußerſten Duldung. Ich glaube, wir haben bis zuletzt einen güten Kampf geführt. Jetzt aber grüßen wir Sie mit dem Jubel aller deutſchen Herzen: Heil, mein Führer! Die Ausführungen Seyß⸗Inquarts wurden immer wie⸗ der, nahezu nach ſedem Satz, von brauſenden Zuſtim⸗ mungserklärungen unterbrochen. Adolf Hitlers Gruß Der Führer ſpricht zum deutſchen Volk Oeſterreichs. Im Anſchluß an die Begrüßungsanſprache des Bundes⸗ kanzlers Seyß-Inquart richtete der Führer folgende Worte on die in Linz verſammelte Menge: „Deutſche! Deutſche Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen! Ich danke Ihnen für Ihre Begrüßungsworle. Ich danke aber vor a Ihr Zeug llem Euch, die Ihr hier angekrelen ſeid, und die s ablegt dafür, daß es nicht der Wille und der Wunſch einiger Weniger iſt, dieſes große volksdeutſche Reich zu begründen, ſondern daß es der Wunſch und Wille des deutſchen Volkes iſt!(Langanhaltende Heilrufe). Möchten doch an dieſem Abend hier einige unſerer be⸗ kannten internationalen Wahrheitsforſcher die Wirklich⸗ keit nicht nur ſehen, ſondern ſpäter auch zugeben. Als ich einſt aus dieſer Stadt auszog, trug ich in mir genau das⸗ ſelbe gläubige Bekenntnis, das mich heute erfüllt. Ermeſ⸗ ſen Sie meine innere Ergriffenheit, nach ſo langen Jahren dieſes gläubige Bekenntnis in Erfüllung gebracht zu haben.(Minutenlang jubeln die Maſſen dem Führer zu). Wenn die Vorſehung mich einſt aus dieſer Stadt her⸗ aus zur Führung des Reiches berief, dann muß ſie mir damit einen Auftrag erteilt haben, und es kann nur ein Auftrag geweſen ſein, meine keure Heimat dem Deukſchen Reich wiederzu⸗ geben! (Unbeſchreiblicher Jubel, minutenlang hindern unabläſſige Heil⸗ und Dankrufe den Führer am Weiterſprechen.) Ich habe an dieſen Auftrag geglaubt, habe für ihn gelebt und gekämpft, und ich glaube, ich habe ihn jetzt erfüllt! Ihr alle ſeid Zeugen und Bürgen dafür! Ich weiß nicht, an welchem Tage Ihr gerufen werdet. Ich hoffe, es iſt kein ferner. Dann habt Ihr einzuſtehen mit Eurem eigenen Bekenntnis, und ich glaube, daß ich vor dem ganzen deutſchen Volk dann mit Stolz auf meine Heimat werde hinweiſen können.(Minutenlange Rufe, Ja- wohl, Ja, Ja, brauſen über den weiten Marklplatzz. Es wu dieſes Ergebnis dann der Welt beweiſen, daß jeder ſei ere 3 dieſes Volk zu zerreißen, ein vergeblicher ein wird. So wie Ihr dann verpflichtet ſein werdet, für dieſe deutſche Zukunft Euren Beitrag zu geben, ſo iſt ganz Deutſchland bereit, auch ſeinen Beitrag zu leiſten. Und es leiſtet ihn ſchon am heutigen Tage! Sehen Sie in den deutſchen Soldaten, die aus allen Gauen des Reiches in dieſen Stunden einmarſchieren, opferbereite und opfergewohnte Kämpfer für des ganzen roßen deutſchen Volkes Einheit, für des Reiches Macht, fi e Größe und für ſeine Herrlichkeit, jetzt und immer⸗ ar! Deutſchland, Sieg⸗ Heil!“ Die Anſprache des Führers wurde von immer neuen Beifallsſtürmen unterbrochen. Es war, als ſich jeden neuen Satz ſeiner Rede erſt erkämpfen müßte, ſo unge⸗ heuer war der Jubel und die begeiſterte Zuſtimmung dieſer deutſchen Menſchen in Oeſterreich. Nach der Anſprache des Hot d werden ſpontan das Deutſchlandlied und das orſt⸗Weſſellied angeſtimmt, die die Menge mit erhobenem Arm liehe Immer wieder brandete draußen der Jubel auf und wiederholt mußte der Führer auf den Balkon des Rat⸗ Dee hinaustreten, um ſich eſterreichern zu zeigen. Das war der Gruß der Heimat an den Führer der Deutſchen. ſeinen befreiten deutſchen Artikel 88 des Diktats von St. Germain Der von dem öſterreichiſchen Bundeskanzler Seyß⸗In⸗ quart als unwirkſam erklärte Artikel 88 des Diktats von St. Germain hat folgenden Wortlaut: „Die Unabhängigkeit Oeſterreichs iſt unabänderlich, es ſet denn, daß der Rat des Völkerbundes einer Abänderung uſtimmt. Daher übernimmt Oeſterreich die Verpflichtung, ſich außer mit Zuſtimmung des genannten Rates, jeder Handlung zu enthalten, die mittelbar oder unmittelbar oder auf irgendwelchem Wege— namentlich bis zu ſeiner Jer laſſung als Mitglied des Völkerbundes— im Wege der Teilnahme an den Angelegenheiten einer anderen Macht ſeine Unabhängigkeit gefährden könnbe.“ Der Sonntag Die Bevölkerung von Linz war am Sonntagmorgen wieder früh auf den Beinen. Die hochgeſtimmte Menge hat noch einen ſtarken Zuwachs erfahren, denn aus ganz Ober⸗ öſterreich und aus den übrigen Bundesländern ſind Begei⸗ ſterte nach Linz gekommen. Gegen 9 Uhr ſtehen wieder er erer, . n— die dichten Menſchenmauern an den Straßen. Bis hinab an das Donau⸗Ufer, in der unmittelbaren Umgebung des Hotels, in dem der Führer Wohnung genommen hat 9 ſie. Um die Mittagsſtunde brauſten wieder deute che Jagdſtaffeln auf em Flug nach Wien über die Stadt. Stärkſte Bewegung und freudigſte Spannung kommt in die Maſſen, als in der elften Stunde bekannt wird, daß ſie den Führer auf einer Fahrt durch die Stadt wiederſehen werde. In der Halle des Hotels herrſcht regſtes Leben und Treiben. Außer dem Gefolge des Führers harren hier die führenden Perſönlichkeiten der Partei und der Behör⸗ den von Linz und die öſterreichiſche Generalität des Füh⸗ rers. Gegen 12 Uhr, als die Wagenkoionne des Führers vorfährt, wird es auch vor dem Hotel lebendiger. Schnell hat die Linzer Jugend den im Reich wohlbekannten Sprechchor gelernt:„Wir wollen unſeren Führer ſehen!“ Bald wird auch das Verlangen geſtillt. Um 12 Uhr tritt der Führer aus dem Hotel. Ein hübſches Lin⸗ er Mädchen in der Tracht ſeiner Heimat, der Heimat es Führers, und ein Kind überreichen ihm einen ſchönen Blumenſtrauß. Dann ſetzt ſich die Wagenkslonne in Bewe⸗ gung. Der Führer tritt die Fahrt nach Leonding an, der letzten Ruheſtätte ſeiner Eltern. In den Straßen von Linz, in den Vororten und außerhalb von Linz— überall dasſelbe Bild: Viele Glieder tief geſtaffelt ſtehen Oeſter⸗ reicher und Reichsdeutſche, ſtehen reichsdeutſche Soldaten und Mannſchaften des öſterreichiſchen Bundesheeres, und ſie alle jubeln wieder minutenlang dem Führer zu. Am Grabe der Eltern Der Führer beſuchte Sonntag mittag in dem nur we⸗ nige Kilometer von Linz enkfernt liegenden Leonding auf dem Friedhof das Grab ſeiner Eltern. Der Aufenthalt des Führers am i war für alle Zeugen dieſer Stunde ein tiefergrei⸗ fendes unvergeßliches Erlebnis. Eben noch wurde der Führer auf der kilometerlangen Straße von Linz bis Leonding von dem Jubel und der Begeiſterung der un⸗ überſehbaren Menge umtoſt, aber von der Nähe des Fried⸗ hofes ab machte dieſe Begeiſterung einem würdigen ehr⸗ furchtsvollen Schweigen Platz. Mit erhobener Rechten ſäumten hier die Volksgenoſſen auf dem letzten Teil der Fahrt zu beiden Seiten die Straße. Ein tiefergreifendes Erlebnis Der Führer betrat nur mit ſeiner engſten Begleitung den Friedhof und begab ſich allein an das Grab ſeiner El⸗ tern, wo er Blumen niederlegte und längere Zeit ſchwei⸗ gend verweilte. Die Zeugen dieſes Augenblicks waren bis ins Tiefſte ergriffen von der inneren Größe dieſer Stunde, als der Führer des nunmehr geeinten deutſchen Volkes in ſeiner Heimat an die Grabſtätte ſeiner Eltern zurückkehrte. Auch dieſe Erde, die Erde ſeiner Heimat, Erde, die das Grab ſeiner Eltern deckt, hat der Führer nun freigemacht und in den Schutz des Reiches genommen. Nachdem der Führer am Samstag in der überwälti enden Kundgebung in Linz vor das ganze deutſche Volt Heſterreichs getreten war, trat er hier auf dem Friedhof zu Leonding vor ſeine Eltern, um auch ihnen Kunde zu ge⸗ ben davon, daß er das Ziel, das er ſich einſt hier in Linz geſtellt hatte, erreicht habe, wie er es im erſten Kapitel von „Mein Kampf“ unter der Ueberſchrift„Im Elternhaus ausgedrückt hat: „Deutſch⸗Oeſterreich mu deutſchen Mutterland. Glei ſames Reich.“ 8 5 Auch die Rückfahrt des Führers nach Linz legt ebenſo Zeugnis ab von der einzigartigen unvorſtellbaren Stim⸗ mung der Freude und der Dankbarkeit, die die ganze Stadt erfaßt hat. 5 e nachdem der Führer wieder in ſein Hotel urückgekehrt iſt, ziehen drei Kompanien des öſterreichiſchen undesheeres mit Hakenkreuzfähnchen geſchmückt am Hot vorbei. Ununterbrochen ſchallen ihre prechchöre:„Ein Volk, ein Reich, ein Führer!“ und„Siegheil“, mit denen ſie den Führer grüßen, über den weiten Platz. Grabe ſeiner Eltern wieder zurück zum großzen s Blut gehört in ein gemein⸗ N 4. „Eine Stunde, von Gott geſegnet! Kundgebung der Evangeliſchen Kirche Oeſterreichs. Die öſterreichiſche Evangeliſche Kirche gibt folgende Kund⸗ machung heraus: „Die Evangeliſche Kirche Deutſch⸗Oeſterreichs ſteht voll Freude einmütig und entſchloſſen zu der geſchichtlichen Stunde, die das deutſche Volk Oeſterreichs in die Lebens⸗ und Schick⸗ ſalsgemeinſchaft des Deutſchen Reiches zurückführt. Wir glau⸗ ben, daß dieſe Stunde von Gott geſegnet iſt. Nach Jahren des Kampfes bekennen wir uns erneut zum treueſten Dienſt an unſerem Volk und zu der deutſchen evangeliſchen Kirche als der Mutterkirche der deutſchen Reformation, von der uns nichts mehr ſcheiden wird. ö Wien, 12. März 1938. 5 Die Superintendenten: Beyer, Eder, Heinzelmann, Zwernemann““ Jugoflawiens Freundſchaft „Die Vereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich eine rein innere Angelegenheit des deulſchen Volkes.“ Belgrad, 14. März. Amtlich wird mitgeteilt: 1. Die Vereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich wird von Jugoflawien als eine rein innere Ange⸗ legenheit des deutſchen Volkes betrachtet, in die es ſich nicht einmiſcht. 1 2. Jugoflawien war ſtets ein Vorkampfer des Grund⸗ ſatzes der nationalen Bereinigung aller Stämme eines Volkes. Es bleibt dieſem Grundſatz kreu. 3. Jugoſlawien ſteht in freundſchaftlichen Beziehungen mit dem Deutſchen mech Dieſe Freundſchaft beſtimmt auch jetzt ſeine Haltung, wo das Reich ſein direkter Nachbar ge⸗ worden iſt. 1 An zuſtändiger Stelle wird weiter erklärt, daß Jugo⸗ lawien ſich von dem Anſchluß eine weſentliche Steigerung ſeiner Ausfuhr und eine Belebung ſeines Fremdenverkehrs verſpricht. Der Prager Standpunkt Legale Regierung forderte Einmarſch. i 5 Prag, 14. März. Wie aus amtlichen Kreiſen mitgeteilt wird, iſt die Pra⸗ 2 Regierung der Anſicht, daß der Einmarſch der deutſchen ruppen in Oeſterreich unter dem Geſichtspunkt zu betrach⸗ ten ſei, daß er von einer legalen öſterreichiſchen Regierung angefordert wurde. 9 7 5 Jugo⸗ erung rkehrs ärz. Pra⸗ utſchen etrach⸗ terung daran dachten, dieſes Abkommen Die Proklamation des Führers Ein großes Deutſchland ſoll es ſein Sonnabendmittag um 12 Uhr verlas Reichsminiſter Dr. Goebbels eine Proklamation des Führers, die über alle deutſchen Sender übertragen wurde. In Gemein⸗ ſchaftsempfängen in den Betrieben und in den Schulen hörte das ganze deutſche Volk in tiefſter Bewegung die Erklärungen des Führers, die folgendermaßen lauten: Deutſche! Mit tiefem Schmerz haben wir ſeit Jahren das Schick⸗ jal unſerer Volksgenoſſen in Oeſterreich erlebt. Eine ewige geſchichtliche Verbundenheit, die erſt durch das Jahr 1866 gelöſt wurde, im Weltkriege aber eine neue Beſiegelung erfuhr, fügt Oeſterreich ſeit jeher ein in die deutſche Volks⸗ und Schickſalsgemeinſchaft. Das Leid, das dieſem Lande erſt von außen und dann im In⸗ nern zugefügt wurde, empfanden wir als unſer eigenes, ſo wie wir umgekehrt wiſſen, daß für Millionen Deutſch⸗ Deſterreicher das Unglück des Reiches die Urſache der gleichen Bekümmernis und Teilnahme war! Von einer Minorität unter örückt Als in Deutſchland die Nation dank dem Siege der mationalſozialiſtiſchen Idee wieder den Weg zu dem ſtol⸗ zen Selbſtbewußtſein eines großen Volkes fand, begann in Oeſterreich eine neue Leidenszeit bitterſter Prüfungen. Ein Regime, dem jeder legale Auftrag fehlte, verſuchte ſeine von der überwältigenden Mehrheit des öĩſterreichi⸗ ſechen Volkes abgelehnte Exiſtenz durch brutalſte Mittel des Terrors, der körperlichen und wirtſchaftlichen Züchtigung und Vernichtung aufrechtzuerhalten. So konnten wir es als großes Volk erleben, daß mehr als 6 Millionen Men⸗ ſchen unſerer eigenen Herkunft von einer ziffernmäßig klei⸗ nen Minorität unterdrückt wurden, die es einfach verſtan⸗ den hatte, ſich in den Beſitz der hierzu notwendigen Machtmittel zu bringen. Der politiſchen Entrechtung und Knebelung entſprach ein wirtſchaftlicher Verfall, der in furchtbarem Gegenſatz ſtand zur Blüte des neuen Lebens in Deutſch⸗ tand. Wer konnte es dieſen unglücklichen Volksgenoſſen ver⸗ denken, daß ſie ihre Blicke ſehnſüchtig nach dem Reiche rich⸗ teten? Nach jenem Deutſchland, mit dem ihre Vorfahren durch ſo viele Jahrhunderte verbunden waren, mit dem ſie einſt im ſchwerſten Krieg aller Zeiten Schulter an Schulter fochten, deſſen Kultur ihre Kultur war, zu der ſie ſelbſt auf ſo vielen Gebieten höchſte eigene Werte beige⸗ teuert halten? Dieſe Geſinnung unterdrücken hieß nichts anderes als Hunderttauſende von Menſchen zu tiefſtem Seelenleid verdammen. Allein wenn vor Jahren dieſes Leid noch geduldig ertragen wurde, dann war mit dem ſteigenden Anſehen des Reiches der Wille, die Unterdrückung zu beſeitigen, im⸗ mer heftiger geworden. i Verfolgt und eingekerkert, verarmt und verelendet Deutſche! Ich habe in den letzten Jahren verſucht, die früheren Machthaber in Oeſterreich vor dieſem ihrem Wege zu warnen. Nur ein Wahnwitziger konnte glauben, durch Unterdrückung und Terror den Menſchen die Liebe zu ihrem angeſtammten Volkstum auf die Dauer rauben zu können. Die europäiſche Geſchichte beweiſt es, daß in ſolchen Fällen nur ein um ſo größerer Fanatismus ge⸗ züchtet wird. Dieſer Fanatismus zwingt dann die Unter⸗ drücker zu immer ſchärferen Methoden der Vergewaltigung zu greifen, und dieſe wieder ſteigern den Abſcheu und den Haß der davon Betroffenen. Ich habe weiter verſucht, die dafür verantwortlichen Machthaber zu überzeugen, daß es auf die Dauer aber auch für eine große Nation unmöglich, weil unwürdig iſt, fortgeſetzt zuſehen zu müſſen, wie Menſchen gleicher Volkszugehörigkeit nur wegen ihrer Abſtammung oder ihrem Bekenntnis zu dieſem Volkstum oder wegen ihrer Verbundenheit mit einer Idee unterdrückt, verfolgt und eingekerkert werden. Ueber 40 000 Flüchtlinge hat allein Deutſchland bei ſich aufnehmen müſſen, 10 000 andere ſind in dieſem kleinen Lande durch die Gefängniſſe, Kerker und Anhaltelager gewandert, Hunderttauſende ſind an den Bettelſtab gebracht worden, ſind verelendet und verarmt. Keine Nation der Welt würde auf die Dauer dieſe Zu⸗ stände an ihrer Grenze dulden können, außerdem, ſie ver⸗ diente es nicht anders, als ſelbſt mißachtet zu werden! Trotz der Abkommen— Rechtloſigkeit Ich habe mich im Jahre 1936 bemüht, irgendeinen Weg zu finden, der die Ausſicht bieten konnte, die Tragit des Schickſals dieſes deutſchen Bruderlandes zu mildern, um ſo vielleicht zu einer wirklichen Ausſöhnung gelangen zu können. Das Abkommen des 11. Juli wurde uber nur unterzeichnet, um im nächſten Augenblick ſchun wieder gebrochen zu werden. Die Rechtloſigkeit der über⸗ wältigenden Mehrheit war geblieben, ihre unwürdige Stellung als Paria in dieſem Staat wurde in nichts behoben. Wer ſich zum deutſchen Volkstum offen bekannte, blieb verfolgt, ganz gleich, ob er nationalſoztaltſtiſcher Straßenarbeiter oder alter verdienter Heerführer des Weltkrieges war. Ich habe nun noch ein zweites Mal verſucht, eine Verſtündigung herbeizuführen. Ich bemühte mich, dem Repräſentanten dieſes Regimes, der mir ſelbſt als dem vom deutſchen Volke gewählten Führer ohne jedes eigene legitime Mandat gegenüberſtand— ich bemühte mich, ihm verſtändlich zu machen, daß diefer Zuſtand auf die Dauer unhaltbar ſein würde, da die ſteigende Empörung des öſterreichiſchen Volkes nicht mit ſteigender Gewalt ewig niedergehalten werden könnte, daß hier von einem gewiſſen Augenblick an es auch für das Reich untragbar ſein würde, einer ſolchen Vergewaltigung noch länger ſtill⸗ ſchweigend zuzuſehen. Denn wenn heute ſchon koloniale Löſungen von Fragen des Selbſtbeſtimmungsrechtes der betroffenen niederen Völkerſchaften abhängig gemacht werden, dann iſt es unerträglich, daß 6 Millionen Angehörige eines alten und großen Kulturvolkes durch die Art ſeines Regimes Praktiſch unter dieſe Rechte geſtellt ſind. Ich wollte daher in einem neuen Abkommen erreichen, daß in dieſem Lande allen Deutſchen die gleichen Rechte zugewieſen und die gleichen Pflichten auferlegt würden. Es ſollte dieſe Abmachung eine Erfüllung ſein des Vertrages vom 11. Juli 1936. Wenige Wochen ſpäter mußten wir leider feſtſtellen, daß die Männer der damaligen e Regierung nicht ungemäß zu erfüllen. Um aber für ihre fortgeſetzten Verletzungen der gleichen Rechte der öſterreichiſchen Deutſchen ſich ein Alibi zu ver⸗ ſchaffen, wurde nun ein Volksbegehren erſonnen, das beſtimmt war, die Mehrheit dieſes Landes endgültig zu entrechten! Ein Volk ſteht auf gegen den Wahlbetrug Die Modalitäten dieſes Vorganges ſollten einmalige ſein. Ein Land, das ſeit vielen Jahren überhaupt keine Wahl mehr gehabt hat, dem alle Unterlagen für die Er⸗ faſſung der Wahlberechtigten fehlen, ſchreibt eine Wahl aus, die innerhalb von knapp 3 Tagen ſtattfinden ſoll. Es gibt keine Wählerliſten, es gibt keine Wählerkarten. Es gibt keine Einſichtnahme in die Wahlberechtigung, es gibt keine Verpflichtung zur Geheimhaltung der Wahl, es gibt keine Verpflichtung zur Geheimhaltung der Wahl, es Wahlaktes, es gibt keine Sicherheit für die Auszählung der Stimmen uſw. Wenn dies die Methoden ſind, um einem Regime den Charakter der Legalität zu geben, dann waren wir Nationalſozialiſten im Deutſchen Reich 15 Jahre lang nur Narren geweſen! Durch hundert Wahl⸗ kämpfe ſind wir gegangen und haben uns mühſelig die Zuſtimmung des deutſchen Volkes erobert. Als mich der verewigte Herr Reichspräſident endlich zur Regierung berief, war ich der Führer der weitaus ſtärkſten Partei im Reiche. Ich habe ſeitdem immer wieder verſucht, mir die Legalität meines Daſeins und meines Handelns vom deutſchen Volk beſtätigen zu laſſen, und ſie wurde mir beſtätigt. Wenn dies aber die richtigen Methoden ſind, die Herr Schuſchnigg anwenden wollte, dann war auch die Abſtimmung im Saargebiet einſt nur eine Schikane eines Volkes, dem man die Heimkehr in das Reich erſchweren wollte. Wir ſind hier aber einer anderen Meinung! Ich glaube, wir dürfen alle ſtolz darauf ſein, daß wir gerade auch anläßlich dieſer Abſtimmung im Saargebiet in ſo unanfechtbarer Weiſe vom deutſchen Volk das Vertrauen erhalten haben. Gegen dieſen einzig daſtehenden Verſuch eines Wahl⸗ betruges hat ſich endlich das deutſche Volk in Oeſterreich ſelbſt erhoben. Wenn aber dieſes Mal das Regime es nun wieder beabſichtigte, mit brachialen Mitteln die Proteſtbewegung einfach niederzuſchlagen, dann konnte das Ergebnis nur ein neuer Bürgerkrieg ſein. Das Deutſche Reich duldet es aber nicht, daß in dieſem Gebiet von jetzt an noch Deutſche verfolgt werden wegen ihrer Zugehörigkeit zu unſerer Nation oder ihrem Bekenntnis zu beſtimm⸗ ten Auffaſſungen. Es will Ruhe und Ordnung! Die Hilfe des Reiches Ich habe mich daher entſchloſſen, den Millionen Deut⸗ ſchen in Oeſterreich nunmehr die Hilfe des Reiches zur Verfügung zu ſtellen. Seit heute morgen marſchieren über alle Grenzen Deutſchöſterreichs die Soldaten der deut⸗ ſchen Wehrmacht! Gerufen von der neuen Regierung Oeſterreichs Panzertruppen, Infanterie⸗Diviſionen und die Verbände auf der Erde und die deutſche Luftwaffe im blauen Himmel werden— ſelbſt gerufen von der neuen nationalſozialiſtiſchen Regierung in Wien— der Garant dafür ſein, daß dem öſterreichiſchen Volk nun⸗ mehr endlich in kürzeſter Friſt die Möglichkeit geboten wird, durch eine wirkliche Volksabſtimmung ſeine Zukunft und damit ſein Schickſal ſelbſt zu geſtalten. Hinter dieſen Verbänden aber ſteht der Wille und die Entſchloſſenheit der ganzen deutſchen Natioul Ich ſelbſt als Führer und Kanzler des deutſchen Volkes werde glücklich ſein, nunmehr wieder als Deut⸗ ſcher und freier Bürger jenes Landes betreten zu können, das auch meine Heimat iſt. Die Welt aber ſoll ſich überzeugen, daß das deutſche Volk in Oeſterreich in dieſen Tagen Stunden der ſelig⸗ ſten Freude und Ergriffenheit erlebt. Es ſieht in den zu Hilfe gekommenen Brüdern die Retter aus tiefſter Not! Es lebe das nationalſozialiſtiſche Deutſche Reich! Es lebe das nationalſozialiſtiſche Deutſchöſterreich! gez. Adolf Hitler. Berlin, den 12. März 1938. Oeſterreich hörte die Proklamation Die von Reichsminiſter Dr. Goebbels verleſene Pro⸗ klamation des Führers und Reichskanzlers wurde von allen öſterreichiſchen Sendern übertragen. Ueberall in Gaſtſtätten und Wohnungen lauſchten die deutſchen Volks⸗ genoſſen der hiſtoriſchen Erklärung des Führers aller Deutſchen, die endlich den ſo heiß erſehnten Frieden für Oeſterreich brachte und die Erlöſung von einem Regime der Bedrückung und der Volksfremdheit. Ueberall wurde, nachdem Dr. Goebbels die Verleſung der Erklärung be⸗ endet hatte, das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied mit größter Ergriffenheit und Inbrunſt mitgeſungen. eee— Zurückgewieſene Verwahrung Die britiſche und die franzöſiſche Regierung haben unter Hinweis auf gewiſſe, ihnen aus Wien zugegangene Nachrichten durch ihre Botſchafter Verwahrung gegen den angeblich vom Reich auf die Entwicklung in Oeſterreich ausgeübten Zwang eingelegt. Die deutſche Regierung hat dieſe Verwahrung als unzuläſſig zurückgewieſen und gleichzeitig die den beiden Regierungen vorliegenden falſchen Informationen richtiggeſtellt. Wirtſchaftliche Schranken fallen f Auf Wu der öſterrei Regierung iſt die ſeit dem 18 e 1931 in Hen beine Kürzung der öſterreichiſchen Einfuhr um 40 v. H. mit ſofortiger Wir⸗ kung aufgehoben worden. Bundeskanzler Seyß-Inquart ehrt General Kraus. Der Bundeskanzler hat an General der Infanterie Alfred Kraus folgendes Schreiben gerichtet.„Ew. Exzel⸗ lenzl In Würdigung Ihrer hervorragenden Verdienſte um unſere Arbeit, die Sie ſo erfolgreich geführt haben, habe ich veranlaßt, daß der Staatsſekretär für Landesverteidi⸗ ung, Oberſt Angelis, Ew. Exzellenz einen perſönlichen djütanten zur Verfügung ſtellt. Ferner wird ein Dienſt⸗ wagen des Heeresdienſtes bereitgeſtellt. Dies möge der Ausdruck der Dankbarkeit des deutſchen Volkes in Oeſter⸗ reich ſein.“ l Das Aufräumen hat begonnen Das Eigentum der Vaterländiſchen Front. Durch eine Verfügung des Bundeskanzleramtes iſt alles Eigentum der„Vaterländiſchen Front“ nunmehr Eigentum des deutſch⸗öſterreichiſchen Volkes und von der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung treuhändig übernommen worden. Es ergeht die Weiſung, alle Einrichtungen in ſachlicher und orga⸗ niſatoriſcher Weiſe zu übernehmen. Bundesminiſter für politiſche Willensbildung. Der Bundespräſident hat mit Entſchließung vom 13. März auf Vorſchlag des Bundeskanzlers den Landesleiter der NSDAP. in Oeſterreich, Major a. D. Hubert Klausner, zum Bundesminiſter für die politiſche Willens⸗ bildung, ferner den Gruppenführer der SS., Dr. Ernſt Kal⸗ tenbrunner, den Parteigenoſſen Miniſterialſekretär Dr. jur. Dr. phil. Friedrich Wimmer, und den Führer des National⸗ ſozialiſtiſchen Soldatenbundes, Oberſt des Generalſtabes Maxi⸗ milian Angelis, zu Staatsſekretären ernannt. Entlaſſene werden r eingeſtellt. Die Generaldirektion für die Poſt⸗ und Telegrafenver⸗ waltung hat die unterſtehenden Poſt⸗ und Telegrafendirek⸗ tionen kelegrafiſch angewieſen, alle Beamten, Angeſtellte und Arbeiter, die wegen nationalſozialiſtiſcher Betätigung vorzei⸗ tig aus dem Dienſt ausgeſchieden wurden, zu verſtändigen, e bei ihrer letzten Dienſtſtelle zum Dienſtantritt zu melden. Die neue Regierung Blum Paul⸗Boncour Außenminiſter. Paris, 14. März. Miniſterpräſident Leon Blum hat am Sonntagnachmit⸗ tag ſeine Regierung gebildet und dem Präſidenten der Repu⸗ blik vorgeſtellt. Das Kabinett beſteht aus 10 Sozialdemokra⸗ ten, nahezu ebenſoviel Radikalſozialiſten und einem Mitglied der Demokratiſchen Linken, Paul⸗Boncour, dem das Außenminiſterium übertragen wurde. Im übrigen kehren viele bekannte Namen wieder, die aus dem Kreislauf der fran⸗ zöſiſchen Kabinette bekannt ſind. Daladier iſt Vertei⸗ digungsminiſter, Dor moy Innenminiſter, Cot Handels⸗ miniſter. Neu iſt ein Miniſterium für induſtrielle Pro⸗ paganda. 18 Todesurteile in Moskau Moskau, 13. März. Der Moskauer Thegterprozeß iſt beendet. Das Gericht fällte folgenden Urteilsſpruch: 18 Angeklagte, darunter Bucharin, Rykow, Jagoda, Kreſtinſki, Jwanow, Tſchernow, Grinko, Roſengolz, Se⸗ lenfki, Ikranow, Scharan, Gowikſch, Zubarew und der Chef des Kreml⸗Krankenhaufes Lewin wurden zum Tode durch Seine verurteilt. Eine Gefängnisstrafe von 25 Jahren erhielt der Herzſpezialiſt Plelnſow. Ebenſo wur⸗ den KRakowſki, der frühere Vorſitzende des Rates der Bolkskommiſſare der Ukraine, und Beſſenow zu hohen Ge⸗ fängnisſtrafen verurteilt. „Im Namen des ſowjetiſchen Humanismus“, wie vor wenigen Tagen ein Moskauer Blatt ſchrieb, werden ver⸗ mutlich ſämtliche 18 zum Tode Verurteilten noch bevor ihre Gnadenfriſt von dreimal 24 Stunden verſtrichen iſt, auf die übliche Weiſe hingerichtet werden. Zehn Tage lang dauerte das furchtbare Schauſpiel der Geſtändniſſe und Selbſtbezichtigungen in dem Prunkſaal des früheren Adels⸗ palaſtes, das an grauenvollen Einzelheiten alles bisher Da⸗ geweſene noch in den Schatten ſtellte. Rotſpaniſcher Kreuzer verſenkt Siegreicher Vormarſch an der Aragon⸗Front. Bei einer Bombardierung des rotſpaniſchen Hafens Cartagena wurde, wie bekannt wird, ein rotſpaniſcher Kreuzer verſenkt; der Kreuzer„Libertad“ wurde ſchwer beſchädigt. 5 Auf dem Vormarſch der nationalen Truppen an der Aragon⸗Front wurden am rechten Flügel zahlreiche Ortſchaften und Stellungen eingenommen. Die Roten hatten in dieſem Abſchnitt über 400 Tote. Bei Munieſa wurde eine feindliche Brigade aufgerieben. Bei Oliete wurden über 200 Mann gefangengenommen und zwei 10,5-Zentimeter-Geſchütze erbeutet. Am linken Flügel der Front durchbrachen die natio⸗ nalen Truppen die feindliche Front in einer Breite von 40 Kilometern in Richtung Mediana und beſetzten zahl⸗ reiche Ortſchaften. ö Bei einem nächtlichen Gegenangriff nordöſtlich von Belchite wurden dem Gegner ſtarke Verluſte beigebracht. Zwei Luftabwehrgeſchütze, zwei Tankabwehrkanonen, zwei Panzerwagen, zahlreiche Laſt⸗ und Perſonenautos ſowie Munitionsdepots fielen den nationalen Truppen in die Hände. In Luftkämpfen wurden ſechs Apparate abge⸗ ſchoſſen. Bei der Bombardierung des roten Flughafens Caſpe Candasmo wurden fünf Flugzeuge in Brand ge⸗ ſchoſſen, ſo daß ſich der geſamte Verluſt der ſowjetſpani⸗ ſchen Flugzeuge an einem Tage auf 15 Maſchinen beläuft. . 2 7 In Eilmärſchen! Die nationalſpaniſche Offenſive. Bilbao, 14. März. Nach Mitteilungen des nakionalen Hauptquartiers ſetzen die nalionglen Truppen an der Ara⸗ gonfront ihren Vormarſch in Eilmärſchen fort. Die von General Bague geführte Abteilung beſetzte die am Ebro gelegene Stadt Escatron, wo ſich ein G7 le hau punkt der Bolſchewiſten befand. Die Abteilung legte amit in vier Tagen 66 ktilometer zurück. Sie befindel ſich nur noch 27 Kilometer weſtlich von dem ſowfetſpaniſchen Haupfquartier Caſpe. Andere Abteilſingen nahmen die an der Straße Sara⸗ goſſe—Alcaniz gelegene Ortſchaft Puebla de Hiſar ein Sie ind damit nur noch 28 Kilometer von Alcaniz entfernt. Mit der Einnahme dieſer wichtigen, 70 Kilometer von der Mittelmeerküſte entfernten Stadt, wo eine Straße nach Tarragona und eine andere nach Valencia abzweigt, wird bald gerechnet Die 5 ſind an einzelnen Ab⸗ chnitten in völliger Auflöſung begriffen und lei⸗ ten nur geringen Widerſtand. Die Zahl der Gefangenen iſt ehr groß. Rieſige Waffenvorräte, darunter zahlreiche Geſchütze, fabrikneue ſowjetruſſiſche Maſchinengewehre und viel Munition wurden erbeutet. Am Samstagmittag betrug das von den nationalen Truppen ſeit Beginn ihrer Offenſive am Mittwoch befreite Gebiet 2750 Quadratkilometer. Auch der„Heeresbericht“ der Bolſchewiſten kann nicht umhin, den natſonalen Vor⸗ marſch an der Aragon⸗Front zu beſtätigen. 8 5 , Geckenheim feiert die Befreiung Deutſch⸗Oeſterreichs. Fackelzug durch die Straßen— Kundgebung am Rathaus. Die Kunde von der Befreiung Deutſch⸗Oeſterreichs fand auch hier begeiſterten Widerhall. Schon in den erſten Nach⸗ mittagsſtunden waren ſämtliche Straßen unſeres Vorortes in ein Fahnenmeer verwandelt. Und als ſich in den Nach⸗ mittagsſtunden die Radiomeldungen überſtürzten, ſchlugen auch hier die Wogen der Begeiſterung immer höher. Um die achte Abendſtunde formierte ſich ein Fackelzug von der Schul⸗ turnhalle aus, woran ſich ſämtliche Formationen der Bewegung und Vereine beteiligten. Ein einzig loderndes Flammenmeer wogte durch die verſchiedenen Ortsſtraßen; ein eindrucks⸗ volles Bild, das hinaufloderte in den klarfriſchen Nachthimmel. Im Anſchluß fand vor dem Rathaus eine Kundgebung ſtatt. Ortsgruppenleiter Raule wies auf die Bedeutung der welt⸗ geſchichtlichen Stunde hin:„Deutſch⸗Oeſterreich iſt wieder frei und zu ſeinem Mutterlande heimgekehrt. Großdeutſchland iſt erſtanden unter der Führung Adolf Hitler.“ Mit einem Treueſchwur und den Nationalliedern wurde die Feierſtunde beendet. In Mannheim bewegte ſich am Samstagabend ein im⸗ poſanter Fackelzug vom Meßplatz ausgehend, durch die Straßen. Innenminiſter Pflaumer war nach Mannheim ge⸗ kommen und ſprach bei der Kundgebung in eindringlichen Worten und wies auf die hiſtoriſche Bedeutung der Ereigniſſe der letzten Tage hin, die ſich mit lawinenartiger Schnelligkeit entwickelten. Nun iſt der Weg frei, um klare Verhältniſſe zu ſchaffen. Eine Ueberraſchung wurde den vielen Tauſenden be⸗ reitet durch den„Großen Zapfenſtreich“, der ſich an die Kundgebung anſchloß. Er wurde ausgeführt von den Spiel⸗ leuten und Muſikkorps des II./ J. R. 110 und des Pionier⸗ bataillons 33 unter der Leitung von Oberfeldwebel Becker. Der Fackelzug löſte ſich dann am Schloß auf. * Der Heldengedenktag verlief auch hier in eindrucksvoller Weiſe. Sieghaft ſandte aus einem azurblauen Himmel eine lachende Frühlingsſonne ihre Strahlen, die am Heldengedenktag nicht den Tod, ſondern die Wiederauferſtehung verkündete. So ſtand auch der ganze Tag im Zeichen der Wiedergeburt Großdeutſchlands. In früher Morgenſtunde zog vor dem Kriegerdenkmal eine Ehrenwache auf. Gegen die elfte Vormittagsſtunde fanden ſich ſämtliche Gliederungen der Bewegung ſowie die Kamerad⸗ ſchaft ehem. Soldaten zu einer ſchlichten Heldengedenkfeier ein.— In Mannheim waren am Ehrenmal auf dem Friedhof und am 11er⸗Denkmal am Friedrichsring Doppelpoſten auf⸗ gezogen. Auf dem Ehrenfriedhof fand eine gemeinſame Feier ſtatt, die Vertreter der Wehrmacht, der Partei und ihre ſämtlichen Gliederungen, der Stadt und der militäriſchen Verbände waren anweſend. Im Schloßhof fand ebenfalls eine gemeinſame Feier ſtatt; hier war den Schwerkriegsbeſchädigten ein beſonderer Platz zu beiden Seiten der Tribüne vorbehalten. Die Ge⸗ denkrede hielt Generalmajor Ritter von Speck, der auf die Bedeutung dieſes Heldengedenktages hinwies, der nun Deutſchland geeint ſehe. Zu dem Tag des Bauern und Arbeiters ſei der Tag des Soldaten getreten. Gewiß ſei, daß die großen Opfer des Völkerringens nicht umſonſt gebracht worden ſeien. Nachdem ſich die Fahnen zum Gedenken der Toten geſenkt hatten und das Lied vom guten Kamera⸗ den erklang, ſchoß im Schloßgarten eine Batterie des Ar⸗ tillerieregiments 69 21 Schuß Salut. Am Waſſerturm nahm dann der Diviſionskommandeur den Vorbeimarſch der Truppen ab, der Fahnenkompagnie folgten die 110er, die Pioniere, die 69er Artillerie, Beobach⸗ tungsabteilung Flak und Flieger. Auch an dem Vorbeimarſch nahm die Bevölkerung regen Anteil: 0 Brandherd im Keime erſtickt. In den erſten Nachmittags⸗ ſtunden am Samstag brach in der Schreinerei⸗Werlſtätle des Kollnig'ſchen Anweſens Feuer aus. Angrenzer wurden durch ſtarke Rauchentwicklung ſofort aufmerkſam und konnten durch raſches Eingreiſen den Brandherd alsbald im Keime erſticken. Beim Eintreffen der Feuerwehr war das Feuer gelöſcht. 1 Einweihung. Am Mittwoch, den 16. März, 15.30 Uhr, erfolgt die ſeſerliche Uebergabe der neuen Kaſerne der Be⸗ obachtungsabteilung 33 in Mhm.⸗Käfertal an die Truppe. Goldene Hochzeit auf dem Waldhof. Die Eheleute Maag ch Beger und Frau Eliſabeth geb. Luſtinger in unaheiſſ⸗ Waldhof feierten das Feſt der Goldenen Hoch⸗ 800 Der Jubilar, der aus Buchen ſtammt und mehrere ahrzehnte lang bei Brown, Boveri u. Cie. als Schloſſer tätig war, iſt 75 Jahre alt, die Jubilarin, die in Ladenburg geboren wurde und wegen ihres guten Humors bekannt iſt, ſteht im 74. Lebensjahr. Seit 50 Jahren wohnt das Jubel⸗ paar auf dem Waldhof. Aus dem Gerichtsſaal Mannheimer Schöffengericht. Das Mannheimer Schöffengericht verurteilte den 36 Jahre alten Halbjuden Dr. Leo Heumann aus Lippſtadt und den 32jährigen Angeklagten Karl Kohl aus Mannheim zu neun Monaten bezw. 1½ Jahren Gefängnis. Das Ge⸗ richt hielt die beiden Angeklagten für überführt, bei Hypo⸗ thekengeſchäften einer inzwiſchen verkrachten Zweckſpar⸗ kaſſe in betrügeriſcher Abſicht gehandelt zu haben. Durch die zweifelhaften„Geſchäfts“⸗Methoden wurden mehrere Siedler, ein Soldat und eine Frau um größere und kleinere Geldbeträge geſchädigt.— Im Vorort Friedrichsfeld haben die beiden 20jährigen Angeklagten Eugen Kneis und Joſef Zill, vier⸗ bezw. einmal vorbeſtraft, eine Anzahl Ein⸗ brüche und andere Untaten verübt. Für mehrere Strafta⸗ ten haben ſie im November 1937 bereits vor dem Heidel⸗ berger Schöffengericht geſtanden. Sie konnten alles brau⸗ chen, was ihnen in die Finger fiel. Kneis iſt außerdem eines e und eines ſchweren Jagdvergehens angeklagt. Unter Einbeziehung der Heidelberger Strafen (Kneis 15 Monate, Zill 2 Monate) erkannte das Mann⸗ heimer Gericht gegen K. auf zwei Jahre ſieben Monate, ge⸗ gen Z. auf 1¼ Jahre Gefängnis. Obwohl die neuerlichen Straftaten zuchthauswürdig waren, ließ das Gericht den behen Angeklagten dennoch letztmals Milde ange⸗ deihen. [Schwurgericht Mannheim In der am 15. März be⸗ ginnenden erſten Schwurgerichtstagung kommen drei Meineidsfälle zur Verhandlung. Zu verantworten haben 1 Karl Noe aus Katzenthal, Friedrich Jäckle aus Pforz⸗ eim und Kath. Halter aus Birkenau; ferner am Mittwoch Emil Künzler aus Mannheim⸗Feudenheim und Kath. Franz aus Heidelberg. Aukodiebesbande vor der Aburkeilung. Die beiden aus Mannheim ſtammenden Burſche Sieber und Rodeck, die am 30. Januar mit einem geſtoh⸗ lenen Auto in Formationen der Bewegung auf dem Rö⸗ merberg in Frankfurt hineingefahren ſind und zahl⸗ reiche SA⸗Männer z. T. ſchwer verletzt haben, werden ſich demnach vor der Strafkammer in Frankfurt a. M. ver⸗ antworten müſſen. Die beiden Burſchen ſind als gefähr⸗ liche Autodiebe überführt. Die Kriminalpolizei in Frank⸗ furt a. M. hat in Zuſammenarbeit mit der Kriminalpolizei in Mannheim und Ludwigshafen eine Bande von acht gleichaltrigen Burſchen überführt, monatelang in Mannheim und anderen Städten parkende Kraftwagen ge⸗ ſtohlen und zu Amüſierfahrten benutzt zu haben. Dieſe Fahrten waren wiederholt ſehr ausgedehnt und mit Kino⸗ beſuchen und Zechgelagen verbunden. Mehrfach haben die Burſchen auch Verkehrsunfälle verurſacht und ſich der Fah⸗ rerflucht ſchuldig gemacht. In Ludwigshafen haben Sieher und Rodeck, die als die Führer der Bande angeſehen werden müſſen, ſogar einen Schaufenſtereinbruch verübt. Mit den in Frankfurt und Mannheim erfolgten Feſtnahmen iſt dem gefährlichen Treiben dieſer Autodiebe 1 Ende geſetzt, ehe ſie weitergehende Pläne verwirklichen onnten. Der Arbeitseinſatz im Februar Wiederaufnahme der Außenarbeiten. Durch den erneuten Einbruch winterlichen Wetters Mitte Februar wurde die rückläufige Entwicklung der Ar⸗ beitsloſigkeit, die ſich ſeit der zweiten Januarhälfte kräftig angebahnt hatte, zunächſt unterbrochen. Die Wirkung der letzten milden Februartage war aber ausreichend, um noch einen Rückgang der Arbeitsloſigkeit um 105 000 gegenüber Ende Januar zu erzielen. Insgeſamt betrug die Zahl der Arbeitsloſen Ende Februar 946 000. Sie lag damit um 474 000 höher als im günſtigſten Monat des Vorjahres. Die bezirkliche Verteilung diser winterlichen Ueberlagerung iſt aber ſehr unterſchiedlich Auf die vier Bezirke Schleſiens (plus 99 000), Bayern(plus 72 000), Sachſen(plus 62 000) und Oſtpreußen(plus 52 000) entfallen allein 285 000 oder 60 v. H. der geſamten winterlichen Ueberlagerung. Am günſtigſten in dieſer Beziehung ſtehen die Bezirke Weſtfa⸗ len und Niederſachſen, die nur je 8000 Arbeitsloſe mehr zählten als im September des Vorjahres. Der abſolute Rückgang der Arbeitsloſigkeit war im Februar am ſtärkſten in Brandenburg(minus 20 000), Schleſien(minus 18 000), Bayern und Sachſen, alſo im weſentlichen in den Bezirken mit der ſtärkſten doſtgkelt er olle Eine geringfügige Zu⸗ nahme der Arbeitsloſigkeit erfolgte nur noch in Süd weſt⸗ deutſchland, das beſonders unter ſtarken Schnee⸗ fall zu leiden hatte. Nach Ueberwindung der winterlichen Spitze der Ar⸗ beitsloſigkeit kamen auch die ungelernten Arbeiter wieder in zunehmendem Maße in Abgang. In erſter Linie krug dazu die Wiederaufnahme der Außenarbeiten bei. Die Zahl der e Angeſtellten, die im Vormonat unter dem Ein uf des beendeten Weihnachts⸗ geſchäfts und des Quartalſchluſſes zugenommen hatte, nahm in dieſem Monat um 3000 ab. Größere Schwierigkeiten be⸗ reitete nach wie vor die Eigenart der zum großen Teil äl⸗ teren und einſatzbeſchränkten Angeſtellten. e Zahl der. Di nahm um 89 000 auf 649 000 ab. Badiſche Chronik L Ladenburg. Die Franz⸗von⸗Sickingen⸗Schule frühere Realſchule, kann in dieſem Jahr auf ihr 75 ähri Beſtehen zurückblicken. Die Vereinigung ehem. Ladenburger Realſchüler„Lopodunia“ plant aus dieſem Anlaß eine große Wiederſehensfeier, die vorausſichtlich am letzten Wo⸗ chenende des Juli ſtattfinden wird. Um möglichſt viele ehe⸗ malige Ladenburger Realſchüler zu dieſem Feſt zu verein. gen, wird gebeten, die Anſchriften früherer Schüler an Schriftleiter Cornel Serr, Ladenburg, einzuſenden Werbach.(Schwerer Zuſammenſtoß.— Ein Toter, ein Schwerverletzter.) Der Landpoſtkraft⸗ wagen Lauda⸗Land fuhr in die Kreuzung Welztalſtraße⸗ Taubertalſtraße. Im gleichen Augenblick kam der 28 Jahre alte Ortsbauernführer Alois Kuhnmünch mit ſeinem Kraft. rad von Tauberbiſchofsheim hergefahren und ſtieß auf das Poſtauto auf. Kuhnmünch erlitt einen ſchweren Schädel⸗ bruch, an deſſen Folgen er wenige Stunden nach dem Un⸗ fall geſtorben iſt. Der 45 Jahre alte Landwirt Oskar Müh⸗ ling, der auf dem Beiſitz ſaß, wurde hoch im Bogen auf 105 Straße geſchleudert. Er trug ſchwere Veinverletzungen avon. Freiburg.(Fahrläſſiger Brandſtifter ver⸗ urteilt.) Der erſt 21 Jahre alte Johann Maximilian Müller aus Freiburg iſt ohne feſten Wohnſitz und treibt ſich ſchon ſeit Jahren in Südweſtdeutſchland herum. In der Nacht zum 15. November wollte er in der Scheuer eines Erbhofes in Oberwinden(Elztal) übernachten. Nach ſeinem eigenen Geſtändnis hat er ſich mit einer brennenden Zi⸗ garette auf das Heu gelegt und das brennende Streichholz weggeworfen. Durch dieſe Fahrläſſigkeit entſtand ein Brand dem der ganze Hof zum Opfer fiel. Dieſe fahrläſſige Brandſtiftung vier Fälle des Zechbetrugs und zwei Dieb⸗ ſtähle brachten ihm eine Geſamtgefängnisſtrafe von zwe Jahren und ſechs Monaten ein. Lörrach. Prima Wurſtwaren“.) Ein ſtarkes Stück leiſtete ſich der Inhaber einer Pferdemetzgerei A. K. aus Riedern, der ſich wegen Vergehens gegen das Lebens⸗ mittelgeſetz vor dem Lörracher Einzelrichter zu verant⸗ worten hatte.„Prima Wurſtwaren“ ließ er in einer Zei⸗ tung inſerieren. Ein Volksgenoſſe, der ſich auf dieſes In⸗ ſerat hin ein Paket von dieſer Ware kommen ließ, erlebte nun die peinliche Ueberraſchung, daß die Wurſt zum gro⸗ zen Teil verdorben war und einen üblen Geruch verbrei⸗ tete. Der Geſchädigte erſtattete Anzeige, und bei einer Probe ſtellte man feſt, daß ein Teil dieſer„prima Wurſt“ verdorben war und ein anderer Teil ſtarken Mehlzufatz enthielt. Der Angeklagte wurde zu einer Geldſtrafe von 90 Mark verurteilt. Aus den Nachbargauen Eßlingen.(Raubüberfall auf belebter Straße) Als ein 17jähriges Mädchen aus einem Metz⸗ gerladen in der belebten Fiſchbrunnenſtraße trat, ſtürzte ſich ein etwa 20 Jahre alter Burſche auf die Ahnunasloſe, warf ihr eine Handvoll Pfeffer in die Augen und entriß ihr die mit Geld gefüllte Aktentaſche, um dann mit einem Fahrrad die Flucht zu ergreifen. Obwohl die Verf lgung des Täters ſofort aufgenommen wurde, konnte er enkkom⸗ men. Das Geld hatte der Räuber unterwegs weggeworfen, ſo daß es dem jungen Mädchen wieder ausgehändigt wer⸗ den konnte. — Oehringen.(Durch falſches Ausweichen verunglückt.) Auf der Straße Cappel— Michelbach wollte ein Motorradfahrer einen älteren Mann aus Oehringen, der ein Fahrrad vor ſich herſchob, überholen. Auf das Zeichen zum Ueberholen wich der Fußgänger je⸗ doch nach links anſtatt nach rechts aus. Er ſtieß dadurch mit dem Motorrad zuſammen und erlitt einen Schädel⸗ bruch. Der Motorradfahrer kam mit dem Schrecken davon. — Biberach a. Riß.(Auf dem Fahrrad vom Schlag getroffen.) Als abends der 45jährige Mau⸗ rer Geiger aus Reute auf ſeinem Fahrrad mit einem Ar⸗ beitskameraden zuſammen nach Hauſe fuhr, erlitt er einen Herzſchlag und ſtürzte tot vom Fahrzeug. Mainz.(Tödlicher Zuſammenſtoß.) An der Straßenkreuzung Gartenfeld⸗ und Adam⸗Karillon⸗Straße rannte ein junger Mann aus Mainz⸗Weiſenau mit ſeinem Motorrad gegen ein Perſonenauto. Dabei erlitt der Mo⸗ torradfahrer einen Schädelbruch, der ſeinen Tod zur Folge hatte. Der Soziusfahrer, ein älterer Mann, flog bei dem Anprall über das Auto hinweg und erlitt Verletzungen. Wiesbaden.(Fünf Autodiebe verhaftet.) Die Autodiebe, die hier in den letzten Wochen ihr Unweſen trie⸗ ben, ſind ermittelt und feſtgenommen worden. Es handelt ſich um eine Bande von fünf Perſonen. Zwei von ihnen, Karl Hirſchechs und Karl Rübner, haben 13 Autodiebſtähle, zwei Diebſtähle von Autozubehörteilen, fünf Diebſtähle aus Autos und zwei Einbrüche eingeſtanden. die ges Gedenktage 14. März. 1803 Der Dichter Friedrich Gottlieb Klopſtock in Hamburg eſtorben. 1853 Der Maler Ferdinand Hodler in Gurzelen, Bern, geboren. Sonnenaufgang 6.45 Sonnenuntergang 18.28 Eee Heflügelsüchterderein üm.-Jockongaim Warm e e dhe Der Geflügelzüchterverein hier bietet Ihnen jedes Quantum Eier an von KLeiſtungshühnern aller Raſſen zum Preiſe von 25 Pfg. pro Stück. Auskunft erteilt und Beſtellungen nimmt entgegen unſer Platzwart W. Weißling, Sonntags vorm. von 11—12 Uhr auf der Geflügelzuchtanlage oder in der Wohnung, Freiburgerſtraße 70. f Gammel ⸗Anzeiger ein nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. ſchwarz. KF tel von Ilvesheim f G28. nach Seckenheim Saatkartoffeln, Voran. und, Ackerſegen im Lager vorrätig. Hiervon werden auch an Richt⸗ beſteller abgegeben. Medlkireherstr. 5a. Ländl. Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H. 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Morgen Dienstag und am ittwoch kommt: Der Schimmelkrieg von Holledau. Ein Feuerwerk des Humors.