N Land des Deutſchen Reiches. Degugspreis Monatlich Mik. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., m Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Bernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto. Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkeilndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckendelm Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 38. 1150. 38. Jahrgang Adolf Hitler proklamiert eine neue Miſſion der deulſchen Ostmark.— Glanzvolle Parade der 8. Armee.— Ein ein⸗ drucksvolles Bild der Stärke. Wien, 15. März. Auf dem Heldenplatz, dem größten Verſammlungs⸗ platz von Wien, hatte ſich zur Begrüßung des Führers und Reichskanzlers etwa eine Viertelmillion Menſchen verſammelt, die durch SA und/ in große Blocks ein⸗ geordnet waren. Die Jugend hatte in ihrer Begeiſte⸗ rung die Bäume erklettert und hing auf den Gittern um den Platz. Eine unabſehbare Menſchenmenge wogte in den Straßen der alten Bundeshauptſtadt, in der Hundert e aus allen Teilen des Landes zu der großen Beg ingsfeier zuſammengeſtrömt waren. Vor den Balkonen der Neuen Hofburg hatten zu beiden Seiten Muſikkapellen des Heeres und der Landespolizei Aufſtellung genommen Polizeiautos durchfuhren noch die abgeſperrten Straßen. Der Reichsautozug„Deutſchland“ hat ſeine 25 rieſigen Wagen in den Dienſt der Uebermitt⸗ lung der Kundgebung geſtellt. Um 11 Uhr kam Bewegung in die Maſſen. Von fern her drang eine anſchcellende Welle von Heilrufen. Dann kam die Kraftwagenkolonne Adolf Hitlers in Sicht. Der Führer und Reichskanzler, aufrecht ſtehend im Wagen grüßte mit ſichtlicher Ergriffenheit die Hunderttauſende, die ihm zujubelten Als die Kolonne durch das Heldendenkmal fuhr, ſchwoll der Jubel an. Es war ein ſtürmiſch bewegtes Meer von Wimpeln und Fahnen Die Muſik ſetzte ein Als Adolf Hit⸗ ler die erſten Stufen zum Balkon der Hofburg emporſtei⸗ gen wollte, überreichten ihm zwei Mädchen in ſchmucker Heimattracht einen Blumenſtrauß. Er ſtrich den Mädeln über die blonden Köpfe Dann ſtieg er die Treppe zum Por⸗ tal der Burg hinauf Gleichzeitig ging die Führerſtandarte unter den toſenden Heilrufen der Maſſen auf dem Valkon der Hochburg hoch. Dann betrat der Führer und Reichskanzler den Balkon. Die Siegheil⸗Rufe der Maſſen wollten kein Ende nehmen. Unbeſchreiblich war die Begeiſterung auf dem Heldenplatz. Immer wieder geht der Blick des Führers und Reichskanz⸗ lers ſtolz und glücklich zugleich über dieſes Rieſenfeld, über das Weichbild der alten deutſchen Kaiſerſtadt, bis weit hin⸗ ein in den Wiener Wald und hinüber in die Lande der deutſchen Südoſtmark. Minutenlang dauerte es, bis dieſer unerhörte Jubel⸗ ſturm ſich ſoweit legte, daß Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗In⸗ quart das Wort ergreifen konnte. GSeyß⸗Inquart begrüßt Adoif Hitler Reichsſtatthalter Seyß-Inquart führte aus: „Mein Führer! Als letztes oberſtes Organ des Bundes⸗ ſtaates Oeſterreich melde ich dem Führer und Reichskanzler den Vollzug des geſetzmäßigen Beſchluſſes nach dem Willen des deutſchen Volkes und ſeines Führers Oeſterreich iſt ein (Stürmiſcher Beifall). Dem deutſchen Volke und der ganzen Welt verkünde ich, daß Adolf Hitler als Führer und Reichskanzler zur Stunde in die Burg der alten Reichshauptſtadt, der Hüterin der Krone des Reiches, eingezogen iſt(Erneuter Jubel). Wonach Jahrhunderte deutſcher Geſchichte gerungen, wofür ungezählte Millionen der beſten Deutſchen geblutet haben und geſtorben ſind, was in heißem Ringen letztes Ziel, was in bitterſten Stunden letzter Troſt war— heute iſt es vollendet: Die Oſtmark iſt 8(Erneuter Be⸗ geiſterungsſturm; Sprechchöre:„Wir danken unſerem Füh⸗ rer.“) Das Reich iſt wiedererſtanden, das volksdeutſche Reich iſt geſchaffen! Mein Führer! Die Kräfte aller Generationen des deut⸗ ſchen Volkes ſind in 07 Willen zuſammengeballt und Sie, mein Führer, ſchufen das Werk für alle Generationen der deutſchen Zukunft. Heute grüßen alle Deutſchen aus der Ewigkeit den Führer als den Vollender, heute grüßt der Führer das neue ewige Deutſchland!(Erneuter Jubel, Fluch ge brauſen über den Platz). ein Führer! Wir können nür eines: Wir danken dem Führer. Wir ſagen Dank.(Wiederum Begeiſterungsſtürme und Sprechchöre). Wir 5 en Dank. den Dank, der reſtloſe Liebe und bedingungsloſe Treue iſt. Mein Führer! Wie im⸗ mer der Weg führt, wir folgen nach! Heil mein Führer!“ Rede des Führers und Reichskanzlers Dann nahm Adolf Hitler, umbrandet von den Jubel⸗ rufen der Menge, das Wort zu folgender Rede: „Deutſche Männer und Frauen! In wenigen Tagen hat ſich innerhalb der deutſchen Volksgemeinſchaft eine Um⸗ wälzung vollzogen, die wir heute wohl in 1 105 Umfang ſehen, deren Bedeutung aber erſt ſpätere Geſchlechter ganz ermeſſen werden. Es iſt in den letzten Jahren von den Machthabern des nunmehr beſeitigten Regimes oft von der beſonderen„Miſ⸗ ſion“ geſprochen worden, die in ihren Augen dieſes Land zu erfüllen hätte. Ein Führer der Legitimiſten hat ſie in einer Denkſchrift genau 5 Nach ihr war es die Auf⸗ gabe dieſer ſogenannten Selbſtändigkejt des Landes Heſter⸗ reich, die in den Friedensverträgen fundiert und von der Gnade des Auslandes abhängig war, die Bildung eines wahrhaft großen Deutſchen Reiches zu verhindern und da⸗ mit den Weg in die Zukunft des deutſchen Volkes zu ver⸗ riegeln.(Pful⸗Rufe). Mittwoch, den 16. März 1988 N 2... ͤ ccc Nr. 63 in Wien Ich proklamſere nunmehr für dieſes Land ſeine neue Miſſion. Sie enkſpricht dem Gebot, das einſt die deutſchen Siedler au- allen Gauen des Altreiches hierher berufen hat. Die älteſte Oſtmark des deutſchen Volkes ſoll von jetzt ab damit das jüngſte Bollwerk der deulſchen Nation und da⸗ fa des Deutſchen Reiches ſein.(Starker anhaltender Bei- all). Jahrhundertelang haben ſich in den unruhevollen Zei⸗ ten der Vergangenheit die Stürme des Oſtens an den Grenzen der alten Mark gebrochen. Jahrhundertelang für alle Zukunft ſoll ſie nunmehr ein eiſerner Garant ſein für die Sicherheit und Freiheit des Deutſchen Reiches und da⸗ mit ein Unterpfand für das Glück und für den Frieden unſeres großen Volkes. Und ich weiß: Die alte Oſtmark des Deutſchen Reiches wird ihrer neuen Aufgabe genau ſo ge⸗ recht werden, wie ſie die alte einſt gelöſt und gemeiſtert hat. (Stürmſiche Zuſtimmung). Ich ſpreche im Namen von Millionen Menſchen dieſes wunderſchönen Landes, im Namen der Steirer, der Nieder⸗ und Oberöſterreicher, der Kärtner, der Salzburger, der Ti⸗ roler und vor allem im Namen der Stadt Wien. wenn ich es in den in dieſem Augenblick zuhörenden 68 Millionen übrigen deutſchen Volksgenoſſen in unſerem weiten Reich perſichere; dies Land iſt deutſch, es hat ſeine Miſſion be⸗ griffen, es wird dieſe erfüllen, und es ſoll an Treue zur großen deutſchen Volksgemeinſchaft von niemandem jemals überboten werden.(Nichtendenwollende Siegheil⸗Rufe). Unſere Aufgabe aber wird es nun ſein, durch Arbeit, Fleiß und gemeinſames Einſtehen und Zuſammenſtehen die großen ſozialen kulturellen und wirtſchaftlichen Aufgaben zu löſen, vor allem aber Oeſterreich immer mehr zu einer Trutzburg nationalſoziäliſtiſcher Geſinnung und national⸗ ſozialiſtiſcher Willenskraft zu entwickeln und auszubauen. (Erneute Begeiſterungsſtürme.) Ich kann dieſen Appell an Sie aber nicht ſchließen, ohne nun der Männer zu gedenken, die es mir mit ermöglicht haben, die große Wende in ſo kurzer Zeit mit Gottes Hilfe herbeizuführen. Im danke den nationalſozialiſtiſchen Mit⸗ 1 der Regierung, an ihrer Spitze dem neuen eichsſtatthalter Seyß Inquart. Ich danke den zahlloſen Parteifunktionären ich danke aber vor allem den ungezählten namenloſen Idealiſten, den Kämpfern un⸗ ſerer Formationen, die in den langen Jahren der Verfol⸗ gung bewieſen haben, daß der Deutſche, unter Druck geſetzt, nur noch härter wird.(Erneute Begeiſterungsausbrüche). Dieſe Jahre der Leidenszeit haben mich in meiner Ueberzeugung vom Wert des deutſchöſterreichiſchen Men⸗ ſchen im Rahmen unſerer großen Volksgemeinſchaft nur beſtärkt. Die wunderbare Ordnung und Ditſziplin dieſes ge⸗ waltigen Geſchehens iſt aber auch ein Beweis für die Kraft der dieſe Menſchen beſeelenden Idee. Ich kann ſomit in dieſer Stunde dem deutſchen Volk die größte Vollzugsmel⸗ dung meines Lebens abſtatten(Neue Heilrufe.) Als der Führer und Kanzler der deutſchen Nation und des Reiches melde ich vor der Geſchichte nunmehr den Ein⸗ tritt meiner Heimat in das Deutſche Reich.(Minutenlange Begeiſterungskundgebungen). Deutſchland und ſein neues Glied, die Nationalſozialiſtiſche Partei und die Wehrmacht unſeres Reiches Siegheil!“ Die Beifalls⸗ und Freudenkundgebungen der Maſſe hielten lange an. Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗ Lied wurden geſungen. Noch einmal grüßte Adolf Hitler die Hunderttauſende. Er drückte dem Reichsſtatthalter Seyß⸗Inquart die Hand und verabſchiedete ſich von den führenden Männern, die um ihn ſtanden, mit erhobenem Arm. Dann verweilte er noch kurze Zeit im Innern der Hofburg. Als der Führer und Reichskanzler dann die Hofburg verließ und wieder ſeinen Wagen beſtieg, umgab ihn aufs neue der Sturm der Begeiſterung, der ihn nun ſchon nahe⸗ zu ununterbrochen ſeit 72 Stunden umtoſt. Er fuhr lang⸗ 25 durch die enge Fahrbahn, die mit Mühe und Not von den Abſperrmannſchaften der Polizei und der/ freigehal⸗ ten wurde. In einer triumphalen Fahrt kehrte er wieder in das Hotel zurück. Die Parade am Heldenmal Den Höhepunkt des zweiten Tages des Führerbeſu⸗ ches in Wien bildete die glanzvolle Parade der in der 8. deutſchen Armee zuſammengefaßten bisherigen deutſch⸗öſterreichiſchen und reichsdeutſchen Truppen vor dem Führer und Oberſten Befehlshaber auf dem Ring vor dem Heldenmal. Die Parade bot ein Bild der ge⸗ ſchloſſenen Wehrkraft, die das ganze deutſche 75⸗Mil⸗ lionen⸗Volk ſchirmt und ſchützt. In geſpannter Erwar⸗ tung ſtanden die Maſſen wohlgeordnet vor dem Hel⸗ dendenkmal am Nande des Platzes. Lange Hakenkreuz⸗ banner wehten von der Faſſade des ehemaligen alten Burghoftores. 5 Zu beiden Seiten der Tordurchfahrt loderten Flammen in flachen Opferſchalen Hier hatten Ehrenkompanien der geeinten deutſchen Wehrmacht Aufſtellung genommen. Als die Anfahrt der Wagen des Führers und ſeiner Begleitung gemeldet wurde, präsentierte die Truppe. Ado 7 be⸗ ab ſich zunächſt auf den rechten Flügel der Fronten und chritt die dort aufgeſtellte Kompanie der deüſcheöſterrei⸗ chiſchen ehre d.„ 5 80 Uniformen bereits das Ho⸗ eitszeichen trugen. Am linken und eme on . die eben auf ihrem Verbrüderungsmarſch nach Wien gekommen waren. l — Flügel ſtand eine Kompa. shaber der deutſchen Wehrmacht wurde von dem Oberbefehlshaber des Heeres, Genergloberſt von Brauchitſch, dem Oberbefel ber der 8. Armee, General der Infanterie von B ral der Flieger Milch, ſowie von der deutſch⸗öſterreichiſchen Generalität begleitet. Nun begab ſich der Führer und Oberſte Befehlshaber in das Innere des Ehrenmals, gefolgt vom Chef des Wehrmachtamtes. General der Artil⸗ lerie Keitel, vom Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart und dem perſönlichen Adjutanten. Vor der Ehrentafel legte er einen Kranz mit der Schleife der Führerſtandarte nieder und grüßte die Toten der Waffenbrüderſchaft aus dem Weltkriege. Er gedachte aber auch der Toten der Bewe⸗ gung, die als Opfer für Großdeutſchland fielen. Als er das Heldenmal verließ, um ſich auf die gegenüberliegende Tri⸗ büne zu begeben, wurde er wieder von endloſen Sprech⸗ chören und Jubelrufen begrüßt Während die Muſikkorps und Spielmannszüge vor dem Heldendenkmal Aufſtellung nahmen, betrat er die Ehrentribüne, umgeben von der Ge⸗ neralität. Die Luftwaffe eröffnet die Parade Schlag 14 Uhr nahm die Parade ihren Anfang. Wenige hundert Meter über den Dächern des Parlamentsgebäudes erſchienen die erſten Ketten der deutſchen Luftwaffe. Freu⸗ dig grüßte der Führer und Oberſte Befehlshaber dieſen jüngſten Wehrmachtsteil. Zu ſeiner Rechten hatte General der Flieger Milch Aufſtellung genommen, dahinter der Chef des Wehrmachtsamtes General der Artillerie Keitel, der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brau⸗ chitſch. Dumpf donnerten und dröhnten die Motore über den Köpfen der vor Staunen ſprachloſen Menge, während Kette auf Kette, Gruppe auf Gruppe und Staffel auf Staf⸗ fel von Kampfflugzeugen, Jagdfliegern. Aufklärungsflug⸗ zeugen und ſchweren Kampfflugzeugen vorüberziehen. Während der rechte Flügel der in ſaubekſter Ordnung vor⸗ beifliegenden Formationen unmittelbar über der Parade⸗ ſtraße blieb. dehnte ſich zum Teil die Front der Luftwaffen⸗ parade bis weit über die Altſtadt jenſeits des Bundeskanz⸗ leramtes hinaus Mehr als eine Viertelſtunde iſt die Luft vom Donner der Motoren erfüllt. Die Apparate blieben bald nur knapp über den Dächern der hiſtoriſchen Gebäude, bald führten ſie bis auf annä⸗ hernd 1000 Meter Höhe den Paradeflug aus. Noch waren die Flugzeuge über der Paradeſtraße, eben erſt hatte die letzte Kette der Hunderte von d ch den Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht paſſiert, die Zuſchauermenge richtete ihre Blicke immer noch nach oben, da Muſikkorps vor dem Ehrenmal ein. Die Armee rückt an Die Parade der Armee nahm ihren Anfang. Aufrecht im Wagen ſtehend führt der Oberbefehlshaber der 8. Ar⸗ mee, General der Infanterie von Bock, mit ſeinem Chef des Generalſtabes, Generalmajor Ruoff, und ſeinem Adjutanten. Dahinter folgte der Militärkommandant von Wien, Feldmarſchall⸗Leutnant Haſelmayr. N General von Bock erſtattete dem Führer und Oberſten Befehlshaber Meldung und trat neben ihn; rechts von ihm nahm Feldmarſchall⸗Leutnant Haſelmayr Aufſtellung. In dem nächſten Wagen defilierten der Kommandierende Kommandeur des Panzerwagenkorps Generalleutnant Gu⸗ derian mit dem Chef des Generalſtabes und dem Komman⸗ deur der deutſch⸗öſterreichiſchen Schnelldiviſion, General⸗ major Dr. Hubitzky. f Oeſterreichiſche Truppen an der Spitze Die Spitze der Truppen wurde mit beſonderer Begei⸗ ſterung der Zuſchauer begrüßt: Die deutſch⸗öſterreichiſchen Truppen des Kraftfahr⸗Jägerbataillons 2 gefolgt von der erſten motoriſierten Feldhaubitzenbatterie rückten heran. Dieſe Truppen hatten die Ehre, als erſte Formation der deutſch⸗öſterreichiſchen Wehrmacht ihren Führer zu grüßen. Beim Anblick dieſer Männer hatte man die Gewißheit, daß Oeſterreich nicht nur einen deutſchen Stamm ins Reich zu⸗ rückbringt, daß nicht nur der gute Wille vorhanden iſt, ſondern daß auch militäriſch der Wille zur Leiſtung mitge⸗ bracht, dag hier ſtramme Formationen gezeigt werden, die auch im Ernſtfall in der Einheit der geſamtdeutſchen Ar⸗ mee ihren Mann ſtehen werden, wie es die deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Truppen aus der alten ruhmreichen Jab ungariſchen Armee zuletzt noch in viereinhalb Jahren 8 Weltkrieges bewieſen haben. ſetzten bereits die Dann folgten die erſten Formationen, die am Ver⸗ brüderungsmarſch nach Oeſterreich und Wien teilgenom⸗ men haben; die verſtärkte zweite anzerdiviſion ratterte über das Pflaſter der Donauſtadt. An die Wagen des Di⸗ viſionskommandeurs ſchloſſen lic die Fahrzeuge der Auf⸗ klärungsabteilung 5 an. Es handelte ſich um die ſchnel⸗ len t e e ee die ſeit der Ueber⸗ ſchreitung der Grenze die Spitze Seh hatten. Ihnen ſchloß ſich mit laut knatternden und knallenden Motorrä⸗ dern und Beiwagenmaſchinen das Kraftwagenſchützenba⸗ taillon 2 an Dann kam das e 2 mit den auf offenen Kraftwagen verlaſteten Kraftwagenmannſchaf⸗ ten, die ſtraff ausgerichtet mit ihren Gewehren den Führer grüßten, während die trahlende Sonne in den aufgepflanz⸗ ten Seitengewehren funkelte. Die über die ehemaligen. Truppen fanden ganz beſonders lauten jubelnden Beifall der zu Hunderttauſenden die Paradeſtraße fäumenden Bes völkerung, die auch aus den öſterreichiſchen Landen herbeie geeilt war, um dieſen erſten großen Tag der 88 deff; ſchen Wehrmacht in der Landeshauptſtadt der Südoſtmark mitzuerleben. 5 5 2 Reichsgrenzen gekommenen Neue Rufe der Bewunderung gingen durch die Reihen, als die motoriſierten Artillerieformationen vorbeirückten: das Artillerieregiment 74 und die ſchwere Artillerieabtei⸗ lung 620. die Panzerabwehrabteilung 38, das Pionierba⸗ taillon 38 und die Nachrichtenabteilung 38 zeigten die glän⸗ ende Bereitſchaft der ſchnell⸗beweglichen Formationen, die 1 einen modernen Krieg ganz beſondere Bedeutung ha⸗ ben. Während das Muſikkorps wechſelte und die hecht⸗ grauen Uniformen der Luftwaffe in den Vordergrund rück⸗ ken, ratterte mit ſeinen für die vielſeitigſte Verwendung be⸗ ſtimmten Fahrzeugen bis zu den ſchweren Waffen das Regiment„General Göring“ vorüber, deſſen Vorbeimarſch allein über eine Viertelſtunde dauerte. a Dann folgten die Tanks der zweiten Panzerbrigade. Es war ein unausgeſetztes Rauſchen und Dröhnen, ſo ſtark, daß man nur gelegentlich einen Laut des Muſikkorps her ⸗ überdringen hörte und daß auch die unendlichen heilrufe der Maſſen, die derartig moderne Waffen überhaupt noch nie in ihrem Leben geſehen halten, völlig davon ver⸗ ſchluckt wurden. 8 Nachdem die Hunderte von Tanks vorübergerollt wa⸗ ren, die leichten kleinen, auch im ſchwierigften Gelände brauchbaren Raupenfahrzeuge, die ſchweren großen und ſtark beſtückten Panzerfeſtungen, ſchwenkten die bewegli⸗ chen Führerfahrzeuge auf das Muſikkorps der Schwarzen Huſaren des modernen Heeres wieder ein. Es herrſchte ein Augenblick feierlicher Ruhe. Aber ſchon nahte in ſtrammem Paradeſchritt das erſte Muſikkorps der Fußtruppen mit dem Spielmannskorps. Es war deulſch⸗öſterreichiſche Infanterie, an der Spitze der Brigadekommandeur Generalmajor Bornemann mit Adjutant. Das Infanterieregiment 4 mit ſeinen drei in großen Blocks von Zwölferreihen zuſammen⸗ gefaßten Bataillonen zeigte den ſtrammen Schritt des Pa⸗ rademarſches der deulſch öſterreichiſchen Wehrmacht, wie es der deutſchen Ueberlieferung ſeit den Zeiten des Prinzen Eugen entſpricht. Dem Dröhnen dieſer Bataillonsblocks folgten die Mi⸗ nenwerferkompanien und die Infanteriekanonenkompa⸗ nien. Die Soldaten der deutſch-öſterreichiſchen Wehrmacht trugen bereits am Skahlhelm in friſchen Farben die glei chen Wappenſchilder, wie es bei den zum Verbrüderungs⸗ marſch herübergekommenen Truppen ſchon ſeit Jahr und Tag der Fall iſt: Rechts das ſchräggeſtreifte Schwarz- weiß ⸗ rot, links den hellen Hoheitsadler im ſchwarzen Feld. Als ein beſonderes n des Stolzes dieſes erſten geſamtdeutſchen Wehrmachtstages hatte jeder einzelne Mann Und Offizier den Stahlhelm links mit einem Büſchel Eichen⸗ laub geſchmückt. Nach einer kurzen Pauſe ritt der Kommandierende Ge⸗ neral des 7. Armeekorps. Generalleutnant Ritter von Schobert heran, der ſein Armeekorps dem Führer mel⸗ dete und ihm zur Linken Aufſtellung nahm. Vor dem Ba⸗ taillonsblock des Infanterieregiments der 27. Diviſion rit⸗ ten jeweils die Kommandeure mit ihren Stäben. Wer die roßen Paraden in der Reichshauptſtadt im Zuge der Charlottenburger Chauſſee vor der Techniſchen Hochſchule regelmäßig mitgemacht hat, muß die muſterhafte Ordnung und den Selben ſtrammen, über den weiten Flächen des Paradeplatzes an der Hofburg dröhnenden Parade⸗ ſchritt dieſer Männer anerkennen, die in den letzten Tagen nach plötzlicher e außerordentliche Marſchlei⸗ ſtungen hinter ſich haben. Gewaltige Anſtrengungen und Strapazen haben all dieſe Formationen hinter ſich. Lange dauert es, bis die Regimenter 40, 63 und 91 vorbei ſind. Prinz Eugen, der edle Ritter Nach dem Wechſel der Muſikkorps vor dem Heldenmal klingen Reitermärſche auf Es iſt, nur wenig über 100 Me⸗ ter von dem berühmten Reiterſtandbild des Prinzen Eugen entfernt, der Marſch von Prinz Eugen, dem edlen Ritter, der von jeher mit beſonderem Stolz von der geſamten deut⸗ ſchen Reiterei zu einem der Ihren gezählt worden iſt. Die Uniformen der mit blinkendem Degen vorbeiziehenden Schwadronen wirken in dieſem Zuſammenhang des ſonſt anz nüchternen Feldgrau beſonders. Man hat für die eldgraue Uniform des deutſch⸗öſterreichiſchen Dragoner⸗ regiments 1 den allbekannten Schmuck der öſterreichiſchen Reiterei mit einem engen Rock und einer darüber geworfenen Jacke übernommen. Beſpannte Artillerie der deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Truppen ſchließt ſich an, ein Regimentsſtab und eine beſpannte Abteilung, wie bei der Reiterei die Pferde ſau⸗ bergeputzt und geſtriegelt, mit blinkendem Zaumzeug und leuchtenden Zugſträngen und Zügeln. Den Abſchluß des eigentlichen Vorbeimarſches bildet das Artillerieregiment 27. Batterie hinter Batterie, Abtei⸗ lung hinter Abteilung. An drei leichte Abteilungen ſchließt ſich eine ſchwere an, die mit ihren von getrennten Beſpan⸗ nungen gezogenen Lafetten und Rohren beſonderen Ein⸗ druck macht. Die Parade hat mehr als 2 Stunden gedauert. Die Leibſtandarte marſchiert vorbei Nach einer Pauſe, während welcher der Reichsführer und Chef der deutſchen Polizei Himmler neben den Führer tritt, marſchiert in Paradeuniform eine Abteilung Polizei vorüber Mit lautem Jubel begrüßt, löſt das Muſikkorps der Leibſtandarte Adolf Hitler die Spielleute der Polizei ab. Obergruppenführer Sepp Dietrich marſchiert in ſtram⸗ mem Schritt ſeinen Männern voran. Und nun folgt in ge⸗ ſchloſſenem Block Kompanie auf Kompanie, Batafllon auf Bataillon, die Männer der Leibſtandarte mit a lanz⸗ tem Seitengewehr. f bean Noch ſind kurz nach 16 Uhr die letzten Männer des ab⸗ marſchierenden Muſikkorps der Leibſtandarte kaum an Adolf Hitler vorbei, als wieder Heilrufe erklingen. Die Maſſe, die bisher den weiten Platz vor dem Heldendenkmal gegenüber der Tribüne des Führers. hatte, drängt nun durch die Abſperrketten der Polizei Hatte man wei Stunden lang Diſziplin gehalten, ſo drängen nun die 1 0 Reihen nach vorn, um bei der Abfahrt den Füh⸗ rer noch einmal zu ſehen. Mit emporgeſtreckten Armen grüßt die jubelnde Menge Adolf Hitler. Immer wieder rüßt er vor der Abfahrt aus dem Wagen. Dann fährt er dae den abmarſchierenden Truppen zu ſeiner neuen ub durch die überfüllten Straßen der Donau⸗ adt. 5 5 „Die Truppen ſind in ihre Unterkünfte abgerückt. Der Führer und Reichskanzler— Wien verlaſſen. Auch die/ Männer und Polizeibeamte die in den letzten Ta⸗ gend faſt ununterbrochen ihrer ſchweren Abſperrdienſt vor⸗ Rute durchführten, kommen fetzt zur wohlverdienten uhe. d Ein Aufruf des Kardinals Innitzer Wie die Amtliche Nachrichtenſtelle meldet, hat der Kar⸗ dinal der Erzdiözeſe Wien, Innitzer, folgenden Aufruf erlaſſen: „Die Katholiken der Wiener Erzdiözeſe werden erſucht, Sonntag zu beten, um jetzt dem Herrn zu danken für den unblutigen Verlauf der großen politiſchen Umwälzung und um eine glückliche Zukunft für Oeſterreich zu bitten. Selbſt⸗ verſtändlich muß allen Anordnungen der Behörden gern und willig Folge geleiſtet werden.“ Die Beſprechungen Dr. Fricks in Wien Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, der mit dem Flugzeug von München kommend auf dem Flugplatz in Aſpern von Vizekanzler Glaiſe⸗Horſtenau, Botſchaftsrat von Stein und Staatsſekretär Dr. Stuckart empfaängen wurde, begab ſich ſofort ins Bundeskanzleramt, wo er von Bundeskanzler Dr. Seyß⸗Inquart auf das herzlichſte be⸗ grüßt wurde. Der Bundeskanzler ſtellte dem Reichsminiſter die Mitglieder der öſterreichiſchen Stag; sregierung vor. Hierauf fanden Beſprechungen über die weiterung der geſetzlichen Maßnahmen ſtatt, die von Staatsſekre⸗ tär Stuckart bereits eingeleitet worden waren. Nachmittags erwartete der Reichsminiſter Dr. Frick mit ſeiner Begleitung den Führer und Reichskanzler am Rie⸗ derberg und beglückwünſchte ihn zu der hiſtoriſchen Tat der Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich. Reichsminiſter Frick begleitete hierauf den Führer und Reichskanzler bei ſeinem Einzug in Wien. Abends fanden eine Reihe von Beſprechungen zwiſchen dem Reichsminiſter Dr. Frick und der öſterreichiſchen Staatsregierung ſtatt, die der Fortſetzung der geſetzgebenden Maßnahmen dienten. Reichspolizei in Oeſterreich Nachdem nunmehr durch öſterreichiſches und deutſches Geſetz Oeſterreich ein Teil des Deutſchen Reiches wurde, iſt auch die bisherige öſterreichiſche Polizei mit der deutſchen Polizei vereint. Der Reichsführer„7 und Chef der deut⸗ ſchen Polizei Himmler hat bereits die entſprechenden Maß⸗ nahmen getroffen und den Chef der Ordnungspolizei, 66 Obergruppenführer General Daluege, ſowie den Chef der Sicherheitspolizei,/ Obergruppenführer Heydrich, beauf⸗ tragt, für ihre Arbeitsgebiete das Weitere zu veranlaſſen. Nach der Uebernahme gilt in Zukunft auch für den öſter⸗ reichiſchen Teil der deutſchen Polizei die geſamtdeutſ Or⸗ ganiſation, und zwar in folgender Form: A) Die Ordnungspolizei, in der die im Ordnungsdienſt beſchäftigte uniformierte Polizei und Gendarmerie zuſam⸗ mengefaßt iſt. B) Die Sicherheitspolizei, in der die Geheime Staats⸗ polizei, Kriminalpolizei und für Oeſterreich auch die Ver⸗ waltungspolizei zuſammengefaßt iſt. Unter dem Kommando des Reichsführers 77 Himmler trifft ein beſonderer Befehlsſtab der Reichspolizei von Wien aus bereits alle Maßnahmen, um neben der un⸗ gehindert weiterlaufenden polizeilichen Arbeit auch in Oeſterreich die Polizen zu dem zu machen, was ſie im Reich ſchon lange iſt; zu einem zuverläſſigen nationalſozialiſtiſchen volksverbundenen Machtinſtrument in der Hand des Füh⸗ rers Dementſprechend iſt auch die Vereidigung der Pollzei in Oeſterreich auf den Führer und Reichskanzler in Vor⸗ bereitung. Dre Neiſeverkehr nach Oeſterreich Bisherige Beſtimmungen weiter in Kraft. Zur Behebung von Zweifeln wird amtlich darauf hin⸗ gewieſen, daß die bisherigen Beſtimmungen über den Reiſe⸗ verkehr nach Oeſterreich nicht außer Kraft getreten ſind. Unter anderem gelten die deviſenrechtlichen Beſtimmungen, ſowie auch die Beſtimmungen des Geſetzes über den Reiſe⸗ verkehr mit Oeſterreich vom 24. Auguſt 1936 weiter, wonach Päſſe von Reichsangehörigen mit Wohnſitz oder ſtändi⸗ gem Aufenthalt im übrigen Reichsgebiet für Reiſen nach und durch Oeſterreich nur gültig ſind, wenn ſie den Zu⸗ ſatzvermerk:„Gültig auch für Reiſen nach und durch Oeſterreich“ enthalten Reiſende, die ohne dieſen Zuſatzver⸗ merk nach Oeſterreich ausreiſen wollen, werden zurückge⸗ wieſen Von den Volksgenoſſen muß erwartet werden, daß ſie ſich bei dem Entſchluß, nach Oeſterreich zu reiſen, die rößte Zurückhaltung auferlegen in dem Vewußt⸗ 195 daß die notwendigen amtlichen Ueberleitungsmaßnah⸗ men unter keinen Umſtänden geſtört werden dürfen. Rei⸗ ſende, die ohne Erfüllung der geſetzlichen Vorausſetzungen die Grenze zu überſchreiten verſuchen, werden in jedem Falle zurückgewieſen. Sonderſtempel:„Der Führer in Wien“. Auf Weiſung der Generalinſpektion für die Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung wurde ein eigener Stempel ange⸗ fertigt, der das Hakenkreuz und die Aufſchrift„Der Füh⸗ rer in Wien“ trägt Dieſen Stempel erhielten ſeit Montag, den 14. März, alle in den nächſten folgenden zwei Tagen bei den großen Wiener Poſtämtern zur Aufgabe gelangen⸗ den Briefſendungen. Erſte Maßnahmen für die Abſtiumung Der Reichsſtatthalter in Oeſterreich gibt allen Leitern der Bezirksverwaltungsbehörden und den Bürgermeiſtern der Ortsgemeinden für die Durchführung der für den 10. April 1938 feſtgeſetzten Volksabſtimmung folgende vorläu⸗ fige Beſtimmungen: 1. Stimmberechtigt ſind alle ſpäteſtens am 10. April 1918 geborenen Männer und Frauen, die die öſterreichiſche Bundesbürgerſchaft beſitzen oder auf Grund der Ausbürge⸗ rungverordnung von 1933 ausgebürgert wurden und nicht vom Stimmrecht ausgenommen oder ausgeſchloſſen ſind. e vom Stimmrecht ſind Juden. Die Stimmliſte iſt auf Grund des Einwohnerver⸗ zeichniſſes anzulegen. Die Stimmliſten werden vom 27. 9 5 bis 31. März zur öffentlichen Einſicht auszulegen ein. 3. Mit den Vorbereitungsarbeiten nen. Adolf Hitler wird im Abſtimmungskampf ſprechen. Der Führer und Reichskanzler wird im Abſtimmungs⸗ kampf in Oeſterreich in einer Reihe von Verſammlungen ſprechen. Die erſte Kundgebung, auf der er das Wort er⸗ greifen wird, wird in Gr az ſtaktfinden. Adolf Hitker in München 31 auf dem Flugplatz Oberwieſenfeld. nchen, 16. März. Der Führer und Reichskanzler iſt, aus Wien kommend, Dienstag abend um 19 Abe auf 5 Münchener Fluges Oberwieſenfeld gelandet und wurde von den Spitzen der Partei, des Staakes und der Wehr macht unter dem gewaltigen Jubel einer vieltauſendköpfi⸗ gen Menſchenmenge empfangen. 8 iſt ſofort zu begin⸗ Berlin begrüßt Adolf Hitler Ein Aufruf des Gauleiters der Reichshauptſtadt. Berlin, 16. März. Der Gauleiter von Groß⸗Berlin, Reichsminiſter Dr. Goebbels, erließ an die Männer und Frauen der Reichshauptſtadt einen Aufruf, in dem es heißt: „Heute nachmittag um 17 Uhr kehrt der Führer nach Berlin zurück. Damit iſt ein 3290 geſchichtliches Ereignis abgeſchloſſen: Das deutſche Oeſterreich iſt in den Schoß des Reiches zurückgekehrt. Was Generationen erträumten und erſehnten, wofür Millionen gekämpft, geopfert, gelitten und geblutet haben, das iſt nun Wirklichkeit geworden: Das einige große Reich der Deutſchen! Berliner! In tiefer Ergriffenheit habt Ihr in dieſen Tagen bis in die Nächte hinein an dem Lautſprecher ge⸗ ſeſſen und klopfenden Herzens den nationalen Aufbrüch eines Volkes miterlebt. Volk von Berlin! Keiner darf in den Straßen fehlen, wenn der Führer kommt! Berliner! Schließt die Betriebe! Schließt die Ge⸗ ſchäfte! Seid zeitig auf Eurem Poſten! Marſchiert auf nach den Anweiſungen der Amtswalter der Partei und der Deutſchen Arbeitsfront auf der Straße Flughafen— Tem⸗ elhof— Columbia Straße— Berliner Straße— Belle⸗ lliance⸗Straße— Halleſches Tor— Belle⸗Alliance⸗Platz — Wilhelm⸗Straße— Wilhelmplatz. Ganz Berlin iſt zur Stelle! Keine Wohnung, kein Ge⸗ bäude, kein Geſchäft ohne Girlanden⸗ und Flaggenſchmuckl Bekränzt die Häuſer in den Zufahrtsſtraßen! Deutſche im Reich! Seid an den Lautſprechern Zeugen dieſer denkwürdigen Volkskundgebung, die über alle Sen⸗ der übertragen wird. Wir wollen den Führer begrüßen und umjubeln mit der ganzen liefen Dankbarkeit, die uns alle erfüllt. Es lebe Adolf Hitler! Es lebe unſer Volk und unſer Reich.“ v. Rundſtedt und v. Bock Generaloberſte Wien. 16. März. Der Führer und Reichskanzler beför⸗ derte den hochverdienten General der Infanterie v. Rund ⸗ ſtedei, Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos! in Ber⸗ lin, und den Oberbefehlshaber der 8. Armee General der Infanterie v. Bock, zu Generaloberſten. Letzterem ſprach der Führer die Beförderung perſönlich kurz vor der gro⸗ zen Parade in Wien aus unter beſonders anerkennenden Worten für die Leiſtungen der ihm unlerſtellten Truppen. von Ribbentrop von Wien abgeflogen. Der Reichsminiſter des Aeußeren von Ribbentrop hat Wien am Dienstag nachmittag im Flugzeug wieder verlaſſen. 5 Tirol ſammelt für das Deutſche Winkerhilfswerk. Wie das Deutſche Nachrichtenbüro aus Innsbruck mel⸗ det, findet die Gemeinſchaft des ganzen deutſchen Volkes auf allen Gebieten des Lebens ihren ſinnfälligen Ausdruck. Ein ſchöner Zug der Volksgemeinſchaft iſt es, daß ganz ſpontan aus der Innsbrucker Bevölkerung heraus eine Straßenſammlung für das Deutſche Winterhilfswerk ein⸗ geleitet wurde. Die Bevölkerung legte dabei Opferbereit⸗ ſchaft an den Tag. Auch die in Huntebruct in Garniſon ſte⸗ henden Soldaten der bayeriſchen Regimenter ſtellen ſic auf Tiroler Boden in den Dienſt des großen Werkes und veranſtalteten im Stadttheater große Bunte Abende, deren Erträge dem Winterhilfswerk des deutſchen Volkes zugute kommt. Gehß⸗Inquart Reichsſtatt halter Der Führer und Keichskanzler hat den öſterreichiſchen Bundeskanzler Dr. Seyß-Inquart zum Keichsſtakthalter von Oeſterreich mit dem Sitz in Wien ernannt. Ferner hat der Führer und Reichskanzler auf Vor⸗ ſchlag des Reichsführers/ den Reichsſtatthalter in Oeſter⸗ reich, Dr. Seyß⸗Inquart, zum/ Gruppenführer er⸗ nannt, a Die jüngſten // Unterſturmführer vorgeſtellt. Im Anſchluß an die auf dem Heldenplatz ſtattgefundene Kundgebung ſtellte Reichsführer„/ und Chef der Deutſchen Polizei, Himmler, die zu 75755 beförderten Standarten-Oberjunker der/ Junkerſchule Braunſchweig vor. Adolf Hitler begrüßte die jungen/ Führer und rich⸗ tete eine kurze e an ſie. Anweſend war eine ganze Reihe hörerer ½ Führer, darunter // Gruppenführer Reichsſtatthalter Seyß⸗Inquart. 5 Weitere Ernennungen in Wien Durch Verfügung des Reichsführers 7 und Chefs der deutſchen Polizei wurde/ Standartenführer Joſef Fitz⸗ tum unter gleichzeitiger Beförderung zum ½ Oberführer zum Polizeivizepräſidenten von Wien ernannt. Der Stabsleiter der Landesleitung der NSDAP, Odilo Glopotſchnigg, und der Leiter des Politiſchen Amtes der Landesleitung, Dr. Fritz Rainer, wurden zu Staatsſekretären ernannt. 5 Der Leiter der Abteilung 7 der Landesleitung, Dr. Mühlmann. wurde zum Staatsſekretär für Propaganda ernannt. Die Ernennungen wurden bereits vollzogen. Die Mitteilung an das Ausland Wiedervereinigung nokifizierk. Berlin, 15. März. Die diplomakiſchen Vertreter des Reß⸗ ches haben Weiſung erhalten, den fremden Regierungen das Keichsgeſetz über die n e e Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich vom 13. März mit dem Zuſatz zu notifizieren, daß die bisherigen öſterreichiſchen diplomakk⸗ ſehyn Vertreter im Ausland den Auftrag erhalten hätten. feel ihrem Perſonal den deutſchen Vertrekungen zu un⸗ erſtellen. Bis Sonntag wird geflaggt Berlin, 15. März. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſtet des Innern gibt folgendes bekannt: „Aus Anlaß der Vereinigung Deutſch-Oeſterreichs mil dem Reich flaggen die ſtaatlichen und kommunalen Ver⸗ waltungen und Betriebe, die ſonſtigen Körperſchaften, An ⸗ talten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öf⸗ enklichen Schulen im ganzen Reich ab ſofork bis einſchl! ich Sonntag, den 20. März 1938, vollmaſt. f 15 Bevölkerung wird gebeten, in gleicher Weiſe zu aggen.“ a S 2 S 7. Die Irrtümer von Verſailles „Das Hakenkreuz auf dem Brenner nicht die geringſte Be⸗ unruhigung für Italien“. Mailand, 15. März. Die norditalieniſche Preſſe ſteht ganz unter dem Eindruck des Triumphzuges Hitlers nach Wien. In langen Artikeln werden die Geſchehniſſe, ergänzt durch zahlreiche Bilder, geſchildert; des weiteren werden in den Kommentaren der Blätter die Gründe dargelegt, die die zuſtimmende Haltung Italiens rechtfertigen. „Corriere della Sera“ erklärt mit einem deutlichen Wink nach dem weſtlichen Nachbarn und auf die unver⸗ ſöhnlichen Gegner des Reiches in England: Die Angſt ſei eine ſchlechte Beraterin, in ernſten Augenblicken benehme ſich jeder nach ſeiner Eigenart. Italien ſei ruhig geblieben und habe die Löſung des Problems, das ſchon ſo lange Zeit immer Verwirrungen ſchuf, begrüßt. Es ſei ein für allemal feſtgeſtellt, daß das Hakenkreuz auf dem Brenner Italien nicht im geringſten beunruhige. Auch der„Popolo d'Italia“ ſtellt feſt, daß die Haltung Italiens von grundlegender Bedeutung ſei, da ſie Europa in einer Stunde der demokratiſchen Unordnung und mos⸗ kowitiſcher Spekulationen den rechten Weg gewieſe. habe. den Ereigniſſen und aus den Dokumenten, die die Führer der nationalen Revolutionen in Deutſchland und Italien in dieſer entſcheidenden Zeitſpanne ausgetauſcht haben, gehe die Feſtigkeit der Achſe Rom— Berlin und ihr Funktionieren für das Gleichgewicht und den Frieden Europas mit vollſter Klarheit hervor, Hitler ſei in Wien. Der Brief und das Telegramm Hitlers an Muſſolini ſeien Nod Dokumente von hoher Bedeutung. Rom. Der polniſche Außenminiſter Beck hatte vor ſeiner Rückkehr noch eine Unterredung mit dem italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano; kurz vor Mitternacht hat er die Rückreiſe nach Warſchau angetreten. Paris. Die neue Regierung Blum wird am Mittwoch ihren erſten Kabinettsrat und am Donnerstag ihren erſten Minif f em die Regierungserklärung end⸗ gültig f Abha 2. 4 5* f* Der polniſch⸗litauiſche Konflikt Warſchau, 16 März Mit dem polniſch⸗litauiſchen Grenz⸗ zwiſchenfall und dem geſpannten Verhältnis zwiſchen beiden Staaten überhaupt beſchäftigt ſich eingehend der rechtsein⸗ geſtellte„Dziennik Narodowy“, Das Blatt weiſt auf den unverſöhnlichen Standpunkt Litauens hin, das ſich ſeit Jahren einer Regelung ſeiner Beziehungen zu Polen ver⸗ ſchließe, die polniſche Bevölkerung unterdrücke und in ſeder ſchwierigen Situation Polen unverhüllt ſeine igreſſinen Abſichten zeige.— Polens Geduld gehe zu Ende und es müſſe trotz ſeiner tiefen freundſchaftlichen Gefühle für das litauiſche Volk dieſen gefährlichen Methoden entgegentreten. Polen könne an ſeiner Grenze nicht die offene Wunde dul⸗ den, die die litauiſche Frage in ihrem heutigen Zuſtand darſtelle. Die öffentliche Meinung Polens berlange, daß Li⸗ tauen gezwungen werde, normale Beziehungen mit Nolen zu vereinbaren und an der polniſchen Nordoſtgrenze Ird⸗ nung zu halten. Auch der regierungsfreundliche„Kurjer Poranny“ ſtellt feſt, daß der gegenwärtige Zuſtand nicht länger aufrechter⸗ halten werden könne. Polen dürfe dieſe Provnkation nicht Aungeſtraft vorübergehen laſſen und müſſe Genugtuang ver⸗ langen. In dem Dorf Mareinkowee an der polniſch⸗litauiſchen Grenze fand unter großer Beteiligung die Beerdigung des bei dem Grenzzwiſchenfall von Litauern erſchoſſenen pol⸗ niſchen Grenzſoldaten ſtatt. Wie die Polniſche Telegraphenagentur aus Riga und Reval meldet, rufe die unverſöhnliche Haltung der li⸗ ktauiſchen Amtsſtellen, die ſich einer Regelung der Verhält⸗ 9005 zu Polen widerſetzten, dort große Beunruhigung her⸗ vor. —1 Italiens Verfaſſungsreform Abſchluß der Tagung des Faſchiſtiſchen Rates. Rom, 15. März. Der Große Rat des Faſchismus hat in der letzten Sitzung ſeiner Frühjahrstagung einen Bericht des Düce über die innere und die bevölkerungspolitiſche Lage, ſowie einen Bericht des Finanzminiſters über die finanzielle und wirtſchaftliche Lage Italiens entgegenge⸗ nommen. Finanzminiſter Graf Solmi teilte mit, daß die Staats⸗ einnahmen ſich günſtig entwickelt hätten und im Februar 17 v. H. mehr Einnahmen aufzuweiſen geweſen ſeien als im gleichen Monat des Vorjahres. Es dürfe angenommen werden, daß der Fehlbetrag des Ende Juni abſchließenden ordentlichen Haushaltsplanes mit rund 3 Milliarden in den Grenzen des Voranſchlages bleibe, während die außer⸗ ordentlichen Ausgaben eine ſtarke Senkung gegenüber dem letzten Haushalt erkennen ließen. Zur wirtſchaftlichen Lage, die beſonders unter dem Geſichtspunkt der wirtſchaftlichen Autarkie geprüft wurde, 0 der Große Rat die Erwartung aus, daß alle Pro⸗ duktionszweige der korporativen Ordnung eine weitere quantitative und qualitative Steigerung der Erzeugung und einen immer regeren Handelsverkehr mit dem Ausland ermöglichen werden. Ferner hat der Große Rat beſchloſſen, daß mit der Bil⸗ Dung der e Korporativen Kammer zugleich auch eine Reform der italieniſchen Verfaſſung vorgenommen werden ſoll. Francos Vormarſch in Aragon Der nationale Heeresbericht. 0 Salamanca, 15. März. Wie der nationale Heeresbericht meldet, beſetzten die Nationalen auf ihrem Vormarſch an der Aragon⸗Front die Straßenkreuzung Calanda ſowie die wichtige Stadt Alcanitz. Weitere Truppenteile beſetzten Ca⸗ B 9 Gargallo. Montalbo und Mata de los Olmos Sämt⸗ liche Ortſchaften liegen an der Straße Montalban—Alcaniz. Die Zahl der Gefangenen beträgt über 1500, darunter viele Ausländer. Zahlreiche Geſchütze. Maſchinengewehre, Mu⸗ nitionslager und Benzinvorräte wurden erbeutet. An der Granada⸗Front wieſen die Nationalen feindliche e zurück. Sieben Flugzeuge des Gegners wur⸗ den abgeſchoſſen. a Der Frontberichterſtatter des nationalen Hauptquar⸗ tiers teilt hierzu ergänzend mit, daß der Feind keinen we⸗ ſentlichen Widerſtand an der Aragon⸗Front zu leiſten ver⸗ möge. Die Verluſte der Roten an Gefangenen, Toten und Verwundeten betrügen rund ſechs Diviſionen in ſechs Kampftagen. Der Vormarſch ſei in einer Tiefe von 100 Ki⸗ lometern bei einer durchſchnittlichen Frontbreite von 50 Ki. Lometern erfolgt. Badiſche Chronik heidelberg.(Die Mandelbäumchen blühen). Die erſten Frühlingsboten haben an der Bergſtraße ihre Knoſpen entfaltet. Nur wenige ſonnige Tage waren not⸗ wendig, um die Mandelbäumchen zum Blühen zu bringen, und es mehren ſich die Nachrichten von der Bergſtraße, daß in den beſonders geſchützten Gegenden die Mandelbäum⸗ chen blühen. Aber auch am Südhang des Heiligen Berges bei Heidelberg ſtehen neben den Forſythien die Mandel⸗ bäumchen in der erſten Blüte. Weinheim.(Von einem Kraftwagen getö⸗ tet.) In der Nacht wurde der 28jährige Heinrich Fichtner aus Hemsbach auf der Fahrt nach Laudenbach von einem Kraftwagen überfahren und tödlich verletzt. Der Fahrer wurde in Haft genommen. () Durlach.(Wieder ein Kind durch Verbrü⸗ hen umgekommen.) Ein dreijähriges Kind ſtürzte in der Küche der elterlichen Wohnung in eine Wanne mit kochen⸗ dem Waſſer. Das arme Geſchöpf iſt am anderen Tage unter ſchrecklichen Qualen geſtorben. Erſt vor fünf Tagen mußte in Karlsruhe ein Bub auf ähnliche Weiſe ſein Leben laſſen. () Oberſasbach.(Von Fernlaſtzug erfaßt.) Der 48jährige Landwirt und Obſthändler Matthias Höß war abends mit einem gekauften Pferd unterwegs. Neben dem Pferde herlaufend, wurde er zwiſchen Windſchläg und Appenweier von einem Fernlaſtzug angefahren und zur Seite geſchleudert. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er als⸗ bald verſchied. () Baden⸗Baden.(Waldbrand. Oberhalb des Großen Dollen entſtand in der dort befindlichen Forlenſcho⸗ nung ein Waldbrand. Durch den vereinten Einſatz von An⸗ wohnern, Polizei und Feuerwehr konnte der Brand nach kur⸗ zer Zeit erfolgreich eingedämmt und ſchließlich zum Erlöſchen gebracht werden. Ueber die Urſache des Waldbrandes wird bekannt, daß wahrſcheinlich ſpielende Kinder die Schuld tragen. Freiburg.(Straßenumbenennungen.) Un⸗ ter- dem tiefen Eindruck der Heimkehr Deutſch⸗Oeſterreichs in das große Deutſche Vaterland hat der Freiburger Polizei⸗ direktor Folgendes fügt: Die Merzhauſerſtraße hat künftig nach dem gr)en Feldherrn des Weltkrieges die Bezeichnung Straße“ zu führen. Als ſinnfäl⸗ ligen Ausdruck igen Verbindung des Reiches mit Deutſch⸗Oeſterreich und zur Erinnerung an die Waffenbrüder⸗ ſchaft des deutſchen und des öſterreichiſchen Heeres im Kriege ſoll die bisherige Loretto⸗Straße künftig den Namen des Füh⸗ rers der öſterreichiſchen Armee im großen Kriege, des bewähr⸗ ten Soldaten Konrad von Hötzendorf, tragen. D Frief b. Lahr.(Im Dienſt tödlich ver⸗ unglückt.) der der Station Frieſen⸗ heim ereignete f iſtunden ein ſchwerer Unfall. Der f Lokomot Leopold Merklinger aus Burbach be ingen, in ſtationiert, der wäh⸗ rend des Anhaltens der vo bedienten Maſchine des Ferngüterzuges mit dem Oelen der Lokomotive beſchäftigt war, bemerkte anſcheinend den um die gleiche Zeit aus Rich⸗ tung Offenburg kommenden Eilgüterzug nicht. Merklinger wurde angefahren und unter das Trittbrett des Packwagens des anhaltenden Güterzuges geſchleudert. Mit ſchweren Ver⸗ letzungen an Bruſt und Kopf wurde der Verunglückte ins Bezirks 1 Lahr eingeliefert, wo er ſtarb. 2.(Kind tödlich überfahren.) Das ſech hen des Martin Weis aus Haslach⸗ Simonswald e. r eines Bulldoggs angefahren. Das Kind erlitt chädelbruch, dem es bald daxauf erlag. () Markdorf.(Im Verdacht der Brandſtif⸗ tung.) In einem Nachbardorf wurde ein Ehepaar feſtgenom⸗ men und dem Amtsgericht Ueberlingen zugeführt. Die Beiden ſtehen im Verdacht, einen ſchon Jahre zurückliegenden Brand in ihrem Wohnort vorſätzlich gelegt zu haben. en 7 Bei Waldbrandbekämpfung im Rauch erſtickt. Schönau i. W. Das leidige Abbrennen von Hecken und Geſtrüpp, das gerade jetzt in der gegenwärtigen Trocken⸗ periode größte Gefahr mit ſich bringt, hat in der Nähe von Schönau an der Straße von Wembach nach Böllen einen Waldbrand hervorgerufen, bei deſſen Bekämpfung ein älterer Mann im ſtarken Rauch erſtickte. Ein Schönauer Landwirt war mit Hilfe eines bei ihm bedienſteten 65jährigen Knechts namens Müller damit beſchäftigt, trotz des beſtehenden Ver⸗ bots, Gras und Geſtrüpp am Wegrain abzubrennen. Ehe es die Beiden verhindern konnten, hatten ſich die Flammen aber weitergefreſſen und einen nahen Schichtenhochwald, der der Gemeinde Schönau gehört, bedroht. In höchſter Not holten die Beiden aus dem nahen Wembach mehrere Leute zu Hilfe, und mit vereinten Kräften gingen ſie daran, den Brand zu lokaliſieren. Leider gelang es ihnen nur zu einem Teil, denn die Flammen erfaßten noch den Hochwald und richteten dort beträchtlichen Schaden an. Die ungemein ſtarke Rauchent⸗ wicklung hat die Brandbekämpfung ſehr erſchwert; der alte Knecht hatte ſich zu weit vorgewagt und wurde vom Rauch erſtickt am Boden liegend aufgefunden. Jugendliche bei Grenzübertritt Von ſeiten der leitenden Stellen der Hitlerjugend wird auf die Beſtimmungen bezüglich der Einzelauslandsreiſen Jugendlicher verwieſen: Jeder Jugendliche, gleichgültig, ob er der HJ, dem Bdm, dem Jungvolk oder den Jungmädeln angehört, hat ſich bis 519 vollendeten 20. Lebensſahr für jeden Grenzübertritt ie Genehmigung des Jugendführers des Deutſchen Reiches einzuholen. Ohne dieſe Genehmigung darf die Reichsgrenze nicht überſchritten und von den zuſtändigen Polizeibehör⸗ den kein Auslandspaß ausgeſtellt werden. Die Anmeldung iſt demnach auch notwendig bei: Auswanderungen, Kuraufenthalten, Verheiratungen ins Ausland, Kdߧ⸗Rei⸗ ſen, Geſellſchaftsfahrten, Beruͤfseinſtellung im Ausland (Zhiffsfunge, Kellner uſw.), Segelkurſen, Geſchäfts⸗ oder ntagereiſen, Dolmetſcherkurſen, Schüleraustauſch, Land⸗ jugendaustauſch, Verwandtenbeſuchen und dergleichen. Vordrucke zur Erlangung der Zuſtimmungserklä⸗ rung des Jugendführere des Deutſchen Reiches ſind auf den Dienſtſtellen der Zuſtändigen Bannführungen der HJ erhältlich und müſſen dort in jedem einzelnen Fall Heft. holt werden. Die Vordrucke ſind esgeſil unter Beifü⸗ ung eines Dienſtleiſtungszeugniſſes und eines einwand⸗ freien Dringlichkeitsnachweiſes einer Auslandsreiſe auf dem Dienſtweg über den zuſtändigen Bann an die GA.⸗Abtei⸗ lung des Gebietes einzureichen Die Begründung der Aus⸗ landsreiſe muß durch Originalunterlagen(Einladungen mit Briefumſchlag, Beſcheinigungen bei beruflicher Tätigkeit im Ausland vom Arbeitgeber, örztliche Beſcheinigung bei Er⸗ holungsaufenthalten uſw.) belegt werden. Die Bearbeitungszeit der Anträge dauert vom Tage der Abgabe in der Banndienſtſtelle an bis zur Aushändigung der Zuſtimmungserklärung durchſchnittlich 15 ᷑ Tage. Der Antragſteller wird von der Gebietsführung direkt benach⸗ richtigt. Rückfragen irgendwelcher Art können nur beant⸗ wortet werden, wenn Rückporto beiliegt. Aus den Nachbargauen Landfſtuhl.(Waldbrand.) In der Nähe von Kinds⸗ bach brach ein Waldbrand aus, der ſich durch günſtigen Wind raſch verbreitete. Kindsbacher SA. und Hitler⸗Jugend wurden alarmiert und konnten zuſammen mit dem Arbeitsdienſt und zahlreichen anderen Helfern das Feuer löſchen. Etwa ein Hektar Kieferndickung wurde von dem gefährlichen Element ergriffen, das im dürren Gras und Anterholz reiche Nah⸗ rung fand. Die Schuld an dem Waldbrand wird einigen jungen Leuten zugeſchrieben, die durch Rauchen oder unvor⸗ ſichtiges Hantieren mit Feuer den Brand evrurſacht haben ſollen. Pirmaſens.(„Kind auf der Straße getötet). Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich an der Oberen Glockenſtraße. Mit geringer Geſchwindigkeit war ein Laſt⸗ zug von der Rodalber Straße her eingebogen; links und rechts von der Fahrbahn ſpielten eine Anzahl Kinder. Beim Auftauchen des Laſtzuges wollte nun das dreijährige Büb⸗ chen des Kraftwagenführers Gronauer vor dem Fahrzeug über die Straße zu ſeinem auf der rechten Seite ſtehenden älteren Schweſterchen ſpringen. Im aleichen Augenblick lief dieſes aber ſelbſt ſeinem Brüderchen entgegen, um es wie⸗ der in Sicherheit zu bringen. In der Aufregung hat es aber das Brüderchen umgerannt, das dann unker den Laſt⸗ zug geriet Der Laſtzugführer brachte ſein Fahrzeug ſofort zum Stehen. Nach den Ermittlungen iſt das Bübchen nicht unter die Räder gekommen, ſondern hat vermutlich aufzu⸗ ſtehen verſucht und iſt dabei von einem tiefliegenden Wa⸗ genteil getroffen und ſchwer verletzt worden. Es ſtarb kurze Zeit ſpäter im Städtiſchen Krankenhaus. Butzbach.(Telegrafenſtange zufſammenge⸗ brochen.— Zwei Arbeiter verletzt.) Bei Arbeiten an einer Telegrafenſtange im Schloßgartenweg ſtürzten zwei Arbeiter durch Zuſammenbrechen der Stange ab. Die Ver⸗ letzten wurden in das Johanniter⸗Krankenhaus nach Nieder⸗ weiſel eingeliefert. Mainz.(Beſtrafter Schwarzfahrer.) Wenn man ſeinen Wochenlohn ſo vorzeitig verbraucht, daß man ſich die Wochenkarte für die Fahrk zum Arbeitsplatz nicht mehr löſen kann, ſo iſt das gewiß peinlich. Und daß es mit dem „Schwarzfahren“ ſo eine Sache iſt, das erfuhr der Schims⸗ heimer Arbeiter, dem dieſes„Pech“ paſſierte. Dazu war er am zweiten Tag auf den noch unglückſeligeren Einfall gekom⸗ men, einem Arbeitskameraden deſſen neugelöſte Wochenkarlbe aus der Rocktaſche zu entwenden und auf ſeinen eigenen Namen umzufälſchen. Das Bezirksſchöffengericht Mainz ver⸗ urteilte ihn zu einer Geſamtſtrafe von vier Monaten Ge⸗ ängnis. f Darmſtadt.(Ungetreuer Treuhänder ver⸗ urteilt). Ein Darmſtädter Brandſachverſtändiger, als Treuhänder für die Wiederherſtellung einer durch Brand geſchädigten Villa in Urberach angeſtellt, die einer ins Aus⸗ land gegangenen Judenfamilie gehört, hatte aus dem von der Steuerbehörde wegen Reichsfluchtſteuerzahlung be⸗ ſchlagnahmten Vermögen der Juden 50 000 Mark für die Bezahlung von Handwerkerrechnungen bei der Wiederher⸗ ſtellung erhalten. Ueber die Hälfte dieſes Geldes hatte der Treuhänder durch Feſtſetzung von eigenen Tageshonoraren von 100 Mark und durch betrügeriſche Manipulakionen für ſich verbraucht und war deshalb zu zwei Jahren Gefäng⸗ nis verurteilt worden. Das Reichsgericht gab ſeiner Revi⸗ ſion ſtatt. Bei der erneuten Verhandlung vor der Großen Strafkammer Darmſtadt wurde der Angeklagte, da es ſich um die Hinterziehung von beſchlagnahmten Steuergeldern handelte, deswegen und wegen Betrugs zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis, fünf Jahren Ehrverluſt und einer Geldſtrafe von 30000 Mark verurteilt, die durch die nter verbüßt iſt. Nen wurde ein dreijäh⸗ riges Berufsverbot gegen den Angeklagten als Treuhän⸗ der und Brandſachverſtändiger ausgeſprochen. Gießen.(Opfer eines Schwarzbrenners). Vor der Großen Strafkammer hatten ſich zwei Einwohner des Dorfes Billertshauſen(Kreis Alsfeld) zu verant⸗ worten, die ſich mit dem berüchtigten und damals vor dem behördlichen Zugriff nach dem Ausland ausgerückten Schwarzbrenner Laufer in Billertshauſen, ſpäter in der Rahnmühle bei Oberohmen eingelaſſen und dieſem Helfers⸗ dienſte geleiſtet hatten. Wegen einer Meineidsſache in einem anderen Schwarzbrennerprozeß, bei dem ernie Laufer im Hintergrund ſtand, haben die beiden Angeklag⸗ ten ſchon früher längere Gefängnisſtrafen erhalten. Da die beiden in der Hauptſache Opfer des geriſſenen Schwerver⸗ brechers Laufer geworden ſind, übte das Gericht gewiſſe Nachſicht. Es verurteilte den einen Angeklagten jetzt zu drei Monaten Gefängnis und 8150 Mark Geld⸗ und Werter⸗ ſatzſtrafe, den anderen Angeklagten— einſchließlich der früheren Strafe wegen des Meineids— zu ſieben Monaten Gefängnis und 2450 Mark Geld⸗ und Werterſatzſtrafe. — Friedrichshafen.(Geldtaſchendieb feſtge⸗ nommen.) In einem Ladengeſchäft ſind in letzter Zeit mehr⸗ mals Geldtaſchen, einmal eine ſolche mit 100 Mark Inhalt, geſtohlen worden. Nunmehr konnte feſtgeſtellt werden, daß ein 23jähriger Burſche aus der Nachbarſchaft, der ſich in dem Geſchäft genau auskannte, die Geldtaſchen entwendete, während er in dem Laden Einkäufe machte. Der Dieb wurde feſtgenommen; das geſtohlene Geld konnte zum größten Teil wieder beigebracht werden. — Lauffen a. N.(Baumſtamm ſperrte die Straße.) In einer der letzten Nächte wurden in der Nähe des Gaswerks, ferner in Kirchheim bei der Gärtnerei Fiſcher, Wegſperren auf der Straße feſtgeſtellt. Im erſten Falle war ein Baumſtamm über die Straße gelegt worden, im zweiten Falle war die Straße durch Holzbüſchel verſperrt. Glücklicher⸗ weiſe wurden die beiden Hindernjſſe noch rechtzeitig von die Straße paſſierenden Kraftfahrern entdeckt und beiſeite ge⸗ räumt, ſodaß durch die gemeinen Bubenſtücke kein Unglück entſtanden iſt. — Kirchheim a. N.(Hühnerdieb erwiſcht.) Die Polizei konnte einen hieſigen Einwohner des Hühnerdiebſtahls überführen. Man fand bei ihm ein in einer der letzten Nächte geſtohlenes Huhn, das fein gerupft war und gerade gebraten werden ſollte. Es wird nun noch nach einem Entendieb ge⸗ fahndet, der in der Nacht einem Entenzüchter eine ſchwere 1 75 Ente entwendete und ihr an Ort und Stelle den Kopf abſchnitt. Af Das vorgekäuſchte Motorrad. Der Volksſchüler Os⸗ kar Schropp in Trauchgau bei Füſſen hatte an ſeinem Fahrrad ein Stück Karton befeſtigt, das 0 an den Spei⸗ chen rieb. Er imitierte damit das Geräuſch eines Motors, überhörte aber dadurch ein Auto und prallte mit dieſem zu⸗ ſammen Durch den Sturz erlitt der Junge ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er ſtarb. g ab Ehemann erhängte ſeine Frau. Die 36jährige Hulda Dittmann in Heiligenſtadt war in ihrer 5 aufgefunden worden. Nach den kriminalpolizeilichen e e lag Mord vor Unter dem Verdacht der Täter⸗ chaft wurde der Ehemann der Ermordeten, Otto Dittmann, feſtgenommen, der die Tat zugegeben hat. N ohnung erhängt gel. Torf⸗Schnellkompoſt Eignet ſich für alle Gartenkulturen. Für den län nen Humusdü ſchaffen als in — Zu niedrig eingeſetzte Sozialverſicherungsbeiträge. Abgeſehen davon, daß eine dem Einkommen nicht entſpre⸗ chende niedrigere Berechnung der Beiträge zur Sozialver⸗ Ar i Vergehen ſowohl für wie für das Gefolgſchaftsmitglied wei⸗ ile in verſchiedener Hinſicht zur Folge eine Klage vor dem Kölner Arbeits⸗ r bewies. Ein Büfettier und Kellner, für den ozialverſicherungsbeiträge entrichtet wurden, eigentlich nach dem Einkommen hätte der Fall ſein müſſen, war eit geworden und bezog entſpre⸗ chend den bisherigen Verſicher beitragszahlungen auch eine geringere Unterſtützung aus der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung. Um dem Manne und deſſen Familie den Lebensun⸗ terhalt zu ermöglichen, mußte das Wohlfahrtsamt einſprin⸗ gen. Als das Wohlfahrtsamt nun von der Unterverſicherung lichen Kleingarten ſind die wirtſchaftseige⸗ er, Stallmiſt und Kompoſt, leichter zu be⸗ ſchaf g Stadt. Trotzdem wird man in manchen Fällen dem Boden Torfmull geben wollen, um beſonders die waſſerhaltende Kraft des Bodens zu verbeſſern. Reiner Torfmull iſt aber nur lebloſer und nährſtoffarmer Roh⸗ humus, der in unſeren Mooren geſtochen wird. Deshalb reichert man den Torfmull durch das Torfſchnellkompoſt⸗ verfahren wieder mit jenen Stoffen an, die ihm zu einem vollwertigen Dünger fehlen. Dieſes Verfahren iſt u. a. auch vom Reichsnährſtand als geeignet anerkannt worden, Torf⸗ 1 18 zu einem hochwertigen Humusvolldünger umzuwan⸗ eln. 0 gabe und Pflicht. Es wird der Hausfrau mit der öffentlichen Anerkennung ihrer hausfraulichen Leiſtung die Mitverant⸗ wortung für die geſamte weibliche Volkserziehung geſchenkt. Jetzt gilt es, dieſes Vertrauen zu rechtfertigen. Es iſt Aufgabe der Hausfrauen, die jungen Mädchen, die jetzt für die haus⸗ und landwirtſchaftlich Arbeit bereit ſind, aufzunehmen. Es iſt Aufgabe der Haus⸗ als wie es frauen, dieſe ſungei Haushaltsrekruten“ mütterlich zu er⸗ e„ 75 1— 8 8. . 5 e 5 in ihn die Liebe und erfuhr, verlangte es zirka 400 Mark an gezahlter Unter⸗ Der Torfmull wird ſorgfältig ausgebreitet und mit Spa⸗ Aut i d e rbeit in Stadt und Land zu ſtützung zurück, Das Arbeitsgericht, das ſich mit dieſem Fall] ten und Harke ſorgfältig zerkleinert. Darauf ſtreut man Achtung für die Hausfrauenarbeit in Sladt„ zu befaſſen hatte, hatte nun zu klären, wer für die Rück⸗ lsdi wecken. Es wird die Freude jeder ei nen Hausfrau ein,] zahlung in Frage kam. Der Vertreter des Vüfettiers ver⸗ von 75 Kilogramm gelten: 5 Kilo Kalkharnſtoff oder Kalk⸗ dieſe eigens für ſie geſchaffene Möglichleit nicht ungenutzt] trat den Standpunkt, daß der Wirt ſchuldig ſei, da er den ſtickſtoff, 7 Kilo Thomasmehl oder 5 Kilo Rhenaniaphos⸗ zu laſſen, denn in ihrer Macht liegt es, jetzt wieder mehr geſetzlichen Beſtimmungen zuwider gehandelt habe. Das Ge⸗ phat und 7 Kilo Kalimagneſia oder 5 Kilo ſchwefelſaures Mädchen für den hauswirtſchaftlichen Beruf zu gewinnen] richt entſchied ſedoch, daß der Wirft nicht allein ſchuldig ſe,[Kali, Dieſe Düngermengen werden durch mehrmaliges Um und ſich ſelbſt die fehlenden Hilfskräfte heranzubilden Ver⸗ ſondern daß auch das Gefolgſchaftsmitglied verpflichtet ſei,[arbeiten To ö Harke nit dieſem ſtehendes Zuſammenarbeiten der Hausfrau mit der Lernen⸗ſich über die Höhe der Verſicherungsbeiträge und ihre rich⸗ n 1 den der unbeding. für den Erfolg ſein. ausfrauen! Die und unſere geſchloſſenen Einſatz und Eure Bereitwilligkeit. Volkswirtſchaft Hauswirtſchaft des Deutſchen Frauen⸗ werkes und die Berufsberatung des zuſtändigen Arbeits⸗ amtes entgegen. In Eheſcheidungsprozeß Falſcheid geſchworen. Das Mannheimer Schwurgericht verhandelte gegen den frühe⸗ ren Gendarmeriewachtmeiſter Karl Noe wegen Meineids. Noe hatte in einem Eheſcheidungsprozeß im Jahre 1932 Wehner mit der den Prozeß führenden Ehefrau keine Beziehungen unterhalten zu haben. Er legte in der Haupt⸗ verhandlung ein umfaſſendes Geſtändnis ab und ſchilderte die Vorgänge aus dem Jahre 1930 und 1931. Unter Zu⸗ billigung mildernder Umſtände wurde Noe wegen Mein⸗ eids zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr und drei Monaten, unter Anrechnung von zwei Monaten Unter⸗ ſuchungshaft, verurteilt. I uhälter verurteilt. Vor der Zweiten Großen Straf⸗ kammer hatte ſich der 22jährige Zigeuner Johann Schenk aus Ellhofen wegen Zuhälterei zu verantworten. Ihm wurde vorgeworfen, er habe ſich von zwei Dirnen 1936/37 aushalten laſſen. Der Angeklagte leugnete bis Schluß der Verhandlung. Durch die Ausſagen der Zeugen wurde er überführt und unter Verſagung mildernder Umſtände zu einem Jahr fünf Monaten Zuchthaus verurteilt. 1 — Im Kaufmannsberuf drei Lehrjahre. Die Knappheit an Arbeitskräften hat in manchen Fällen Firmen veran⸗ laßt kaufmänniſche Lehrvertrüge auf vier Jahre abzu⸗ ſchließen, um ſich die Arbeitskraft der Lehrlinge möglichſt lange zu ſichern. Gegenüber dieſen Beſtrebungen macht die Daß darauf aufmerkſam, daß ſie nicht geneigt ſei, vierjäh⸗ rige Lehrverhältniſſe anzuerkennen, denn es genüge bei ordnungsgemäßer Ausbildung eine Lehrzeit von drei Jah⸗ ren. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat in einem Erlaß aus⸗ geführt, daß er ſich mit einer vierſährigen Lehrzeit nur dann einverſtanden erklären kann, wenn es ſich um hand⸗ werkliche Berufe handelt, bei denen wegen ihres techniſchen Einſchlages eine Verlängerung der Ausbildungsdauer der Lehrlinge erforderlich iſt 0 f Im Kaufmannsberuf genügt da⸗ gegen eine dreijährige Lehrzeit vollkommen. Alle deutſchen Schulen geſchloſſen Reichsminiſter giuß hat aus Anlaß der Rückkehr des Jühtrers nach Abſchluß des geſchichtlichen Ereigniſſes der Eingliederung Oeſterreichs in das Deutſche Reich für den heutſgen Miktwoch für alle Schulen des Reiches ſchulfrei Angeordnet. gte Wille, einander zu helſen, wird die Oeffentlichkeit, die weibliche Jugend, zukünftigen Hausfrauen und Mütter warten auf Euren Meldungen zur Aufnahme eines Mädchens nehmen die örtliche Abteilung tige Berechnung zu unterrichte drei Viertel des ein gten amt zu zahlen, und der Büfe N. Der Wirt wurde verurteilt, rages an das Wohlfahrts⸗ ktier ein Viertel. 2 — Abzüge für Mitarbeit von Kindern. ſprechung des Reichsfinanzhofs iſt wirtſchaft ein Dienſtverhältnis zwiſchen Vater und Kindern in der Regel nicht anzunehmen. Deshalb ſind auch Zuwendun⸗ gen an volljährige Kinder(Naturalleiſtungen, Taſchengeld) bei der Ermittlung des Gewinns an ſich nicht abzugsfähig. Der Reichsfinanzminiſter iſt jedoch aus Billigkeitsgründen damit einverſtanden, daß Land⸗ und Forſtwi für im Betrieb tätige Kinder, für die ihnen Kinderermäßigung nicht mehr zuſteht, einen Betrag in Höhe der Hälfte des orts⸗ üblichen 1 1 s eines volljäh oder einer volljäh) ber der Ermittlung des Gewinns abſetzen. Nach der Recht⸗ in der Land⸗ und Forſt⸗ Das NS prüft ſelbſt. Am 27. März werden in ganz Südweſt die alljährlichen Wiederholungsübungen zum SA-⸗Sportabzeichen abgelegt. Wie eine Reihe von Anfragen— vor allem aus den Reihen der Korpsangehörigen— bei der NSKK⸗Motorgruppe Süd⸗ weſt beweiſt, beſtehen immer noch hier und da Unklarheiten über die Ablegung der Wiederholungsübungen. Gemäß einer Vereinbarung der Oberſten SA⸗Führung und der Korps⸗ führung legen NSKK⸗Führer und ⸗Männer ihre Wieder⸗ holungsübungen ab. Dieſe Uebungen beſtehen in einem 15 km⸗Marſch ohne Gepäck und einer in dieſen Marſch eingelegten Geländeübung aus der Gruppe III. NSKK⸗Führer und Korpsangehörige melden ſich umgehend zwecks Ablegung der Wiederholungsübung bei den zuſtändigen Einheiten des Korps unter Vorlage ihres Leiſtungsbuches und des Beſitzzeugniſſes. Gleichzeitig bietet der 15 km⸗Marſch allen denen, die im Laufe dieſes Sommers das SA⸗ Sportabzeichen erwerben wollen, Gelegenheit, mit dem für den Erwerb des SA⸗Sportabzeichens vorgeſchriebenen Training zu beginnen. 2 Wie groß iſt das deutſche Oeſterreich? Das deutſche Oeſterreich hat einen Gebietsumfang von rund 84000 Quadratkilometern; zum Vergleich ſei ange⸗ führt, daß Bayern rund 76000 Quadratkilometer Gebiets⸗ zunfang hat. Oeſterreich hat etwa ſechseinhalb Millionen Einwohner; ſeine größten Städte ſind Wien mit über zwei Millionen Einwohnern, Graz mit 150 000. Linz mit 100000 und Innsbruck mit 60000 Einwohnern. Das Staatsgebiet war in neun„Länder“ eingeteilt. Wien, Niederöſterreich Oberöſterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Tirol, Vor⸗ arlberg, Burgenland. Durch den Hinzutritt Oeſterreichs grenzt das Deutſche Reich nun auch Italien. Jugoflawien Und Ungarn. vermiſcht. Na gefeuchtet iſ bis 400 Gemiſch v einer Kartoff je Ballen eine Menge von 300 r—. wird das mit Waſſer vollgeſaugte Torfmull und Handelsdüngern in Form elmiete angeſetzt. Die Wände werden mit Spa⸗ ten oder Schaufel feſtgeklopft und etwa handhoch mit Erde bedeckt Nach ungefähr vier Wochen ſind die Umſetzungs⸗ vorgänge in dem Torfmullhe ſchon ſo weit fortgeſchrit⸗ t o Liter ten, d der Haufen umgearbeitet und neu aufgeſetzt wird. Die Deckerde iſt dabe(bfertigen Kompoſthaufen einzuarbeiten, fen zu übertrac mit Erde abgede ſtark zu ſein braucht. um ih eben auf den Kompoſthau⸗ er neue Haufen wird ebenfalls wieder die aber hier nur etwa zwei Finger Nach weiteren drei bis vier Wochen iſt der Torfmullkompoſt fertig. Es iſt ein feinkrümeliger, an Nährſtoffen und Bodenbakterien reicher Humusvoll⸗ dünger entſtanden, der ſeine Eignung zur Erzielung höhe⸗ rer Erträge erwieſen hat. Torfſchnellkompoſt läßt ſich ſogar im Gegenſatz zu verrottetem Stallmiſt für alle Gartenkul⸗ turen gleich gut verwenden. Mannheimer Theaterſchau Mittwoch, 16. März: Miete M 18 und 2. Sondermiete M 9 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 261, 509 bis 510, 519 bis 520, 549 bis 550, 560, 570: Muſikaliſcher Komödien⸗ abend: Tanzphantaſie von Julius Weismann, Suſannens Geheimnis. Oper in einem Akt von Ermanno Wolf⸗Ferrari, Petruſchka. Ballett von Igor Strawinsky. Anfang 20, Ende gegen 22 Uhr. Donnerstag, 17. März: Miete D 19 und 1. Sonder⸗ miete D 10. Unter Leitung von Henrik Diels, Kgl. Fläm. Oper Antwerpen: Aid a. Oper von Verdi. An⸗ fang 19.30, Ende etwa 22.45 Uhr. Freitag, 18. März: Miete F 20 und 2. Sondermiete F 10. Schwarzer Peter. Eine Oper für große und kleine Leute. Muſik von Norbert Schultze. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. Samstag, 19. März: Miete G 18 und 2. Sondermiete Ge und für die NSch„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 53 bis 54: Spaniſche Nacht. Heitere Oper von Eugen Bodart. Anfang 20, Ende gegen 21.45 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten)t Mittwoch, 16. März: Für die NS„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 101 bis 103, 120, 145 bis 147, 171, 233 bis 235, 271, 291, 861 bis 371, 391 bis 393, 521 bis 529, 621 bis 623, Jugend⸗ 8 Nr. 751 bis 1000, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Bruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Verſprich mir nichts. Komödie von Charlotte Rißmann. Anfang 20. Ende 22.15 Uhr. Mannheim-Seckenheim, 16. März 1938. gem Heimgang unserer ſieben Entschlafenen durften Wir reichen Trost und viele Beweise teilnehmender Liebe empfangen. Hierfür qufrichtig zu danken ist uns Herzensbedürfnis. n flefer Trauer: Anton Grieser o. Frab Louise Doſe 50, 65, 75 Pg. Jukob Würthwein, Lebensmittel— Feinßoſt. Heute friſch: Feinſter bayr. Ochſenmaul⸗Galat geb. Mönch. Für den großen Frühjahrs- Ortsbauernſchaft Mhm.⸗Geckenheim. Ab heute findet jeden Mittwoch, abends von 7—8 Uhr, in unſerem Büro im Hauſe der Landw. Ein⸗ und Verkaufs⸗ genoſſenſchaft Sprechſtunde ſtatt. Außer dieſer Zeit bin ich nur in dringenden Fällen zu ſprechen. Der Ortsbauernführer. Gammel⸗Anzeiger Uur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkoufsgenoſſenſchaft. Kommenden Montag, Dienstag und Mittwoch entkörnen wir mit unſerer Maisentkörnungsmaſchine Saat⸗ mais. Die Pflanzer von Saatmais, welche unſere Einrichtung benützen wollen, müſſen dies ſpäteſtens bis kommenden Samstag unter Angabe der ungefähren Menge in unſerem Lager melden. Gleichzeitig iſt die Anbaufläche für das Jahr 1938 anzumelden. 1 werden schnellstens angefertigt in Dr 1 ckarbeiten der Druckerei des Neckar-Bote. 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Am 3. April Sonderzug nach Stuttgart RM. 3.10 Oſterfahrten: Vom 16.— 18. 4.: Omnibusfahrt nach Tübingen. Ab Mann⸗ heim am 16. 4., 14 Uhr, Rückkunft am 18. 4., 24 Uhr. 2 Mittageſſen, 3 Abendeſſen, 2 Uebernachtungen mit Frühſtück Preis RM. 17.20 Vom 17.18 4.: Omnibisfahrt nach Miltenberg. Ab Mann⸗ heim am 17. 4., 7.10 Uhr, Rückkunft 18. 4., 23 Uhr. 2 Mittageſſen, 2 Abendeſſen, 1 Uebernachtung mit Frühſtück Preis RM. 11.60 Vom 17.—18. 4.: Sonderzug nach Amorbach und Wertheim. Ab Mannheim am 17. 4., 7 Uhr, Rückkunft am 18. 4. 23.15 Uhr. 2 Mittageſſen, 2 Abendeſſen, 1 Uebernachtung mit Frühſtück. Preis nach Amorbach RM. 9.10 Preis nach Wertheim RM. 10.50 Vom 15.—18. 4.: 4 Tage Schwarzwald(Furtwangen) Fahrt. Verpflegung, Unterkunft Preis RM. 18.— Vom 15.—18. 4.: 4 Tage Bodenſee. Fahrt, Verpflegung, Unterkunft. Preis RM. 20.50 Vom 15.—18. 4.: 4 Tage München. Fahrt, Anterkunft. mit Frühſtück Preis RM. 20.— Für Anterhaltung iſt geſorgt. Wanderungen, Beſich⸗ tigung nach Belieben. Anmeldungen vor allem zu den Om⸗ nibusfahrten, für den nur eine beſchränkte Teilnehmerzahl zugelaſſen werden kann, möglichſt ſofort beim Ortswart und beim Friſeur Volk, Hauptſtraße. Im Laufe des Jahres 1938 ſind noch zahlreiche Sonder⸗ züge(Sonntagsfahrten) nach Frankfurt, Konſtanz, Herrenalb, Freiburg, Bühl, Nürnberg, Baden⸗Baden, Stuttgart ſowie in die Pfalz, in den Odenwald und in den Schwarzwald und Rheinfahrten vorge ehen. Neben dieſen Sonntagsfahrten führt die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ bis in den Herbſt hinein Arlaubsfahrten in den Schwarzwald, ins All⸗ gäu, nach Oberbayern ſowie Nordlandfahrten durch. Nur 1 Anmeldungen ſichern die Teilnahme. Auskunft erteilt der Ortswart. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: SJ, Gef. 29/171. Heute Mittwoch, 16. März, 20 Uhr, antreten der Gefolgſchaft zur Beſichkigung.— Donners⸗ tag, 17. März, 8 Uhr, wichtige Beſprechung ſämtlicher Einheitsführer(innen), ſowie ſämtlicher Unterführer(innen) des Standorts im HJ ⸗Heim.