J auvjbuc) ppu sbeanezun zocm bias e uegenbden io 3 ne bi so 910 uelllab usellogß uns Sfela ag aun udo Degngspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., En Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Seruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto. Karlsruhe 78439. Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verbündblatt für den Stadtteil Mbm.⸗Seckendelm Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 38. 1150. er re,. 38. Jahrgang Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Es iſt eine gewaltige Zeit! In den letzten paar Tagen haben wir wieder ein bedeutſames Stück Weltgeſchichte er⸗ lebt: Der Führer hat den großdeutſchen Staat geſchaffen, Oeſterreich iſt heimgekehrt ins Reich, das jetzt mit ſeinem neuen Gebietsumfan von 554592 Quadratkilometer der größte Staat Europas ge⸗ worden iſt.(Frankreich iſt mit ſeinen 551000 Quadratkilo⸗ metern der zweitgrößte, dann folgt Spanien mit 512 000 Quadratkilometern.) Die Einwohnerzahl des Retſches iſt durch den Hinzutritt der rund 6.5 Millionen Deutſch⸗Oeſtber⸗ reicher auf annähernd 74 Millionen geſtiegen. Die Reichs⸗ grenzen, die bisher insgeſamt rund 8000 Kilometer lang waren, weiſen jetzt eine Länge von 9235 Kilometern auf. Italien, Ungarn, Jugoſlawien und das kleine Liechtenſtein gehören nun ebenfalls zu unſeren Grenznachbarn. Nan er⸗ kennt ſchon an dieſer kurzen und oberflächlichen Aufzäb⸗ lung, daß ſich die Landkarte von Europa durch die ingſten Geſchehniſſe beträchtlich verändert hat. Ohne Krieg, ohne jeden Schwertſtreich, aber auch ohne langatmige internatio⸗ nale Auseinanderſetzung oder gar Konferenz hat Adolf Hit⸗ lers Tatkraft eine Schickſalsfrage er deutſchen eon ge⸗ löſt— klar, eindeutig, ohne Kompromiſſe und Vorbehalte. Auch draußen in der Welt beginnt man einzuſehn, daß des Führers ſtarke Perſönlichkeit der Geſchichte unserer Zeit das Gepräge gibt. Das deutſche Volk aber empfindet heiße und tiefe Dankbarkeit gegenüber ſeinem Fͤrer. Der jubelnde Empfang, den ihm Linz und Wien bereitet haben, und die gewaltigen Berliner Begrüßungskundgeh ungen nach ſeiner Rückkehr aus Oeſterreich waren der Ausdruck dieſer Dankbarkeit und des Stolzes auf dieſen Mann. Wie lange hat die„öſterreichiſche Frage“ die europß ze Politik beſchäftigt! Wieviel Berufene und Unberufene haben ſich um Löſungsverſuche bemüht! Und was hat man in letzten Jahren von Paris aus nicht alles unternommen, um natürlichen Lauf der Dinge, alſo den Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland aufzuhalten! Mit alledem iſt es nun aus und vorbei. Die ungeheure Begeiſterung, mit do- ſchen in Oeſterreich den Führer und ſeine ſtaatsmänniſche Tat begrüßten, hat am beſten gezeigt, daß mieden ein⸗ fachen Tatbeſtand, den man die nannte, Jahre hindurch mit künſtlichen Mitteln kompliziert 70 75 Niemand kann im Ernſte glauben, daß der iſchl 3 o reibungslos, ſo glatt hätte vor ſich gehen können, wenn ihn die deutſchen Menſchen in Oeſterreich etwo it wollt hätten. Sie wollten„heim ins Reich“, ſie wollten nichts wiſſen von dem künſtlich konſtruierten Begriff einer „Sondermiſſion Oeſterreichs“ und jubelten 8 dem Führer zu, als dieſer in ſeiner Wiener Rede die wahre Miſſion des Landes proklamierte, daß nämlich von jetzt ab die älteſte Oſtmark des deutſchen Volkes„das jüngſte Boll⸗ werk der deutſchen Nation und damit des Deutſche Rei⸗ ches“ ſein ſolle. Das deutſche Land Oeſterreich wird dieſes Wort Adolf Hitlers, des Schöpfers Großdeutſchlands, wahr machen! Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die große ſtaatsmänniſche Tat des Führers auch auf das Ausland einen gewaltigen Eindruck machte. Ueber alles Lob erhaben war de Haltung des uns befreundeten faſchiſtiſchen Italien, Mußblini hat die franzöſiſchen Verſuche, Italien in eie antideutſch Front einzuſpannen, glatt zurückgewieſen und die ita⸗ lieniſche Preſſe hat den Anſchluß Oeſterreichs als die logiſche Folge einer natürlichen Entwicklung bezeichnet. Die herzli⸗ chen Dankesworte, die der Führer in einem Leie ramm an Muſſolini und in einer Unterredillig mit einem ita⸗ lieniſchen Preſſevertreter für dieſe Haltung Italiens aus⸗ prach, finden im deutſchen Volke lebhafte Zuſtimmung. Mit dankbarer Genugtuung hat das deutſche Volk auch die aus⸗ gezeichneten Worte vernommen, die der Duce im italieni⸗ ſchen Parlament ſprach und mit denen er die Tat Adolf Hitlers nochmals ausdrücklich guthieß. Wie Muſſolini auch in dieſer Rede feſtſtellte, iſt die Achſe Berlin— Rom durch die neuen Ereigniſſe nur noch gekräftigt worden. Dazu trägt auch die Tatſache bei, daß Deutſchland und Italien jetzt Grenznachbarn geworden ſind; auf dem Brennerpaß, wo ſich deutſches und italieniſches Gebiet berühren, weht das Hakenkreuz neben der Flagge Italiens— ein Symbol für die erben Freundſchaft der beiden Staaten und Völker, die ſoeben ihre Probe glänzend beſtanden hat.— Auch ſonſt fehlt es nicht an Auslandsſtimmen, die dem großen Ereignis das gebührende Verſtändnis entgegenbringen und dabei auch mit ihrer Bewunderung für das ſtaatsmänniſche Genie des Führers nicht zurückhalten. Man kann ſagen, daß überall dort, wo man die Vorgänge ruhig und ſachlich be⸗ trachtet, ſie auch richtig gewürdigt werden; das gilt bei⸗ ſpielsweiſe für Polen, Ungarn, Südflawien, Bulgarien, Griechenland und ſelbſt in der Tſchechoflowakei iſt man zu einer ruhigen Beurteilung der Dinge gekommen. * In der Tat bedeutet die Rückkehr Oeſterreichs ins Reich ja auch kein Bedrohung irgend eines anderen Staats. Das hat der Führer in einer Unterredung mit dem engli⸗ ſchen Journaliſten Ward Price ausdrücklich feſtgeſtellt. Aus dieſem Grunde waren auch die diplomatiſchen Proteſte Frankreichs und Englands gegen den Anſchluß fehl am Platze und wurden von der Reichsregierung entſprechend zurückgewieſen. Freilich ſtarrt man in Frankreich noch immer auf längſt überholte Berträge, blickt auch noch nach Genf wie die Ernennung des Senators Paul⸗Boncour zum Außenminiſter in dem neuen Kabinett Leon Blum deutlich zeigt Uebrigens hat dieſes neue Kabinett Blum in der fran⸗ n Preſſe eine ausgeſprochen ſchlechte Aufnahme ge⸗ unden. Ein Pariſer Blakt nennt es boshafter Weiſe ein „Wochenend⸗Kabinett“, womit ausgedrückt werden ſoll, daß es nicht von langer Dauer ſein wird. „öſterreichiſche Frage“ Von Woche zu Woche Gro 331 Freitag, den 18. März 1938 e eee Nr. 65 :!:... ß.——— ßdentſchlands Führer ſpricht Alle Deutſchen erleben die weltgeſchichtliche Stunde Die Reichstagsſitzung in der Krolloper am Freitag, den 18. März, 20 bis 22 Uhr, wird vom Deutſchlandſender, von allen Reichsſendern, vom Deutſchen Kurzwellenſender und vom deutſch⸗öſterreichiſchen Rundfunk übertragen. Der 1 0 für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda, Dr. Goebbels, erläßt folgenden Aufruf: Deutſche! Das Großdeutſche Reich iſt erſtanden. 75 Millionen Deutſche find unter dem Banner des Haken⸗ kreuzes geeint. Die tauſendjährige Sehnſucht aller Deutſchen iſt erfüllt. Am Freitag, den 18. März, 20 Uhr, wird der Führer vor dem Deukſchen Reichstag ſprechen. Alle Volksgenoſſen hören über den Rundfunk ſeine Rede. die Parkei trifft rechtzeitig Vorbereitungen für den Gemeinſchaftsempfang in Sälen und Gaſtſtälten. Gemeinſchaftsempfang in Gaſtſtätten An das deutſche Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsge⸗ werbe wendet ſich folgender Aufruf der zuſtändigen Wirt⸗ ſchaftsgruppen: Das deutſche Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe wird aufgefordert, die Lautſprecheranlagen herzurichten und am Freitag, den 18. März, ab 20 Uhr, die Gaſtſtätten⸗ räume zum Gemeinſchaftsempfang zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Auch der letzte deutſche Volksgenoſſe ſoll in der Lage ſein, die bedeutungsvolle Rede zu hören, die der Führer vor dem Reichstag anläßlich der Rückkehr Heſterreichs ins Deutſche Reich halten wird. Auch der Gefolgſchaft im Gaſtſtätten⸗ und Beherber⸗ gungsgewerbe ſoll weitgehendſt Gelegenheit gegeben wer⸗ den, die Uebertragung anzuhören. Auch Oeſterreich ſol m terleben Durch eine großzügige Maßnahme wird dem deutſchen Volk in Oeſterreich Gelegenheit gegeben werden, in weit ſtärkerem Maß als bisher das große politiſche Unſerer Zeit im deutſchen Rundfunk mitzuerlehen. Auf Veranlaſſung von Keichsminiſter Dr. Goebbels werden im Laufe der nächſten Tage etwa 20000 Kund⸗ funkgeräte im Werte von 850 000 Mark— vor allem Bolksempfänger— in Oeſterreich zur Verteilung gelangen. Die Apparate werden notleidenden öſterreichiſchen Gemein⸗ den und alten, verdienten, nationalſozialiſtiſchen Kämpfern zur Verfügung geſtellt. Durch dieſe tatkräftige Hilfe iſt ein weiterer Schritt ge⸗ tan, die politiſche Willensbildung im jüngſten Land des Deutſchen Reiches im Sinne des Nationalſozialismus mit den Mitteln des Rundfunks weiterhin auszurichten und zu feſtigen. Der Führer dankt Jahlloſe Beweiſe der Verbundenheit und Treue.— Slif⸗ tung von vielen Freiplätzen. Dem Führer und Reichskanzler ſind aus Oeſterreich von der NS Du pß und ihren Gliederungen, von Städten und Gemeinden, von Verbänden, Betrieben und Dienſtſtellen zahlloſe Briefe und Telegramme zugegangen, die in begei⸗ ſterten Worten der Freude und Dankbarkeit über die Wie⸗ dervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich Ausdruck geben. Ebenſo ging beim Führer eine Fülle von gleichgeſtimmten Dankeskundgebungen aus dem ganzen übrigen Keiche ein; auch die Deutſchen im Ausland, insbeſondere die im Aus- lande lebenden Oeſterreicher, haben in vielen Telegrammen dem Führer ihre Freude begeiſtert zum Ausdruck gebracht. e 2. Im engliſchen Unterhaus hat Premierminiſter Chamberlain zu der Anſchlußfrage eine Erklärung abgege⸗ ben. Sie war ruhig und vorſichtig, warnte auch vor Unbe⸗ e wurde aber doch der tatſächlichen Bedeutung er Dinge nicht gerecht, denn Chamberlain ſprach davon, daß die Unſicherheit in Europa verſtärkt worden ſei. Tat⸗ ſächlich iſt, wie wir gezeigt haben, das gerade Gegenteil der Fall. Sowohl Generalfeldmarſchall Göring in ſeiner Rede bei der Berliner Gefallenengedenkfeier als auch der Füh⸗ rer bei ſeiner kurzen Anſprache in Linz haben den Kreiſen, die jetzt mit der angeblich geſtiegenen 0 ae in Euro⸗ pa hauſieren gehen, ſofort die ſehr einfache Frage entgegen⸗ gehalten, wer denn durch die öſterreichiſche Revolution und ihre Ergebniſſe geſchädigt oder in ſeinen unmittelbaren In⸗ tereſſen beeinträchtigt ſei. Im übrigen hat Chamberlain ja wohl ſelbſt aus dem ſo außerordentlich ſtark überwiegenden Verſtändnis der Welt für die zwingende Folgerichtigkeit der deutſch⸗öſterreichiſchen Wiedervereinigung erkannt, daß jene Argumentierung von der„Unſicherheit“ auf höchſt un⸗ ſicheren Füßen ſteht. Mit aus dieſem Grunde hat er ſich wohl dazu entſchloſſen, den Fall Deutſch⸗Oeſterreich erſt „nach gemeſſener Zeit“ wieder aufzugreifen. Jedenfalls hat Deutſchland ein abſolut ruhiges Gewiſſen: wenn die politi⸗ ſche aa Europas noch nicht ſo iſt, wie ſie ſein ſollte und auch ſein könnte, ſo iſt das beſtimmt nicht Deutſchlands. Schuld, wohl aber tragen jene Staaten dafür die Verant⸗ wortung, die alle Borſchläge des Führers ignorierten und eifrig bemüht waren, dafür zu ſorgen, daß die Abrüſtungs⸗ konferenzen nicht zu poſitiven Beſchlüſſen kamen. Zahlreich ſind auch die Telegramme, in denen Geſchehen Aügländer ihre Befriedigung und ihre ZJuftimmung zu dieſem hiſtori⸗ ſchen Ereignis ausſprechen. Mit dieſen Kundgebungen ſind vielfach Stiftungen von Freiplätzen für erholungsbedürftige Oeſterrei⸗ che r, insbeſondere Kinder, ſowie für Verfolgte und Geſchädigte der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in Oeſterreich verbunden. An der Spitze dieſer Stiftungen ſteht die Hamburger Reederei Rickmers, welche dem Führer einen Betrag von 100 000 Mark und zugleich 3000 Erholungs⸗Seereiſetage auf ihren Dampfern für verfolgte, eingekerkerte und geſchädigte Oſtmarkvolksgenoſſen zur Ver⸗ fügung geſtellt hat. Der Führer und Reichskanzler ſprichk, da es ihm nicht möglich iſt, ſedem einzelnen zu danken, allen 6 kalten ge die ihm durch dieſe Kundgebungen und dieſe kalkräftige Hilfsbereitſchaft ihre Verbundenheit und ihre Treue bezeugt haben, auf dieſem Wege ſeinen Dank aus. Reichsgeſetze in Oeſterreich Die erſten Angleichungsmaßnahmen.— Ein„Aeichs⸗ beauftragter“. ö Berlin, 17. März. Im RKeichsgeſetzblatt Teil 1 ur. 25 vom 16. 1 1938 ſind in Juſammenhang mit der Wiedervereinigung Heſter⸗ reichs mit dem Deutſchen Reich neue Reichsgeſetze und Ver⸗ ordnungen veröffenklicht worden. Der erſte Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Einführung deutſcher Reichsgeſetze in Oeſterreich ordnet an: 8 1. 1. Der Geltungsbereich der Verkündungsblätter des Reichs erſtreckt ſich auf das Land Oeſterreich. 2. Reichsgeſetze, die nach dem Inkrafttreten des Geſetzes über die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deut⸗ ſchen Reich vom 13. März 1938 verkündet werden, gel⸗ ten für das Land Oeſterreich, ſofern ihre Inkraftſetzung für das Land Oeſterreich nicht ausdrücklich vorbehalten iſt. 8 2. Im Lande Oeſterreich ſind vom Tage des Inkrafttretens dieſes Erlaſſes ſinngemäß anzuwenden: 1 das Reichsflaggengeſetz vom 15. Septem⸗ ber 1935 mit der Maßgabe, daß Juden das Hiſſen der Reichs⸗ und Nationalflagge und das Zeigen der Reichs⸗ farben verboten iſt; 2. das Geſetzgegen die Neubildung von Par⸗ teien vom 14. Juli 1933; 3. das Geſetz zur Sicherung der Einheit Partei und Staat vom 1. Dezember 1933 des Geſetzes vom 3. Juli 1934; 4. das Reichsſtatthaltergeſetz vom 30. Januar 1935 mit der Maßgabe daß Weiſungen der Reichsminiſter an den Reichsſtatthalter in Oeſterreich bis auf weiteres der Zuſtimmung des Reichsminiſters des Innern bedürfen; 5. die Verordnung zur Durchführung des Vierjah⸗ resplanes vom 18. Oktober 1936; von in der Faſſung 6. das Reichsgeſetz über die Meldepflicht der deut⸗ ſchen Staatsangehörigen im Auslande vom 3. Februar 1938. Ueberleitungsvorſchriften erläßt der Reichsminiſter des Innern oder der Reichsſtatthalter in Oeſterreich mit Zu⸗ ſtimmung des Reichsminiſters des Innern. Dabei können Vorſchriften des Reiches oder Vorſchriften des Landes 1 aneinander angeglichen werden. Entgegen⸗ 1 orſchriften des Landes Oeſterreich treten außer raft. „Oeſterreichiſche Landesregierung“ Ein weiterer Erlaß des Führers und Reichskanzlers ordnet an: Die öſterreichiſche Bundesregierung führt die Bezeich⸗ nung„Oeſterreichiſche Landesregierung“. 3 beauftrage den Keichsſtatthalter in Oeſterreich mit der Führung der öſterreichiſchen Landesregierung. Er hal ſeinen Sitz in Wien. Der 1 wird ermächtigt, die Geſchäftever⸗ teilung der Landesregierung mit Zuſtimmung des Reichs⸗ miniſters des Innern zu regeln. Der Reichs beauftragte Ferner erließ der Führer und Reichskanzler folgende Verordnung: 5 Ddie Zentralſtelle zur Durchführung der Wieder ⸗ vereinigun e mit dem Deutſchen Reich iſt der Reicheminiſter es Innern. Er kann ſeine Befugniſſe auf einen Beauftragten übertragen, der ſeinen Sitz in Wien r und die Amtsbezeichnung„Reichs beauftragter für Oeſterreich“ führt. a Der Beauftragte für den ich Bee dem Beauftragten für Oeſterreich 1 übertragen. Der Reichsbeauftragte für Oeſterreich wird deshalb gemein ⸗ ſam von dem Reichsminiſter des Innern und dem Beauf; tragten für den Vierjahresplan beſtellt. 5 * Entfaltung aller Kräfte Vierjahresplan auf Oeſterreich ausgedehnk. Berlin, 18. März. Generalfeldmarſchall Göring hat folgendes Telegramm an Reichsſtatthalter Dr. Seyß-Inquart gerichtet: „Die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reiche hat einen weiteren gewaltigen wirtſchaftlichen Aufſtieg zur Folge. Der Vierjahresplan, nunmehr auch auf Oeſterreich ausgedehnt, wird jetzt auf noch breiterer Grundlage erfolg⸗ reich durchgeführt werden. Ich bikte Sie und Ihre Mil⸗ arbeiter, mich in dieſer Arbeit mit vollem Einſatz zu unker⸗ ſtützen, um die reichen Schätze Ihrer engeren Heimat zu heben, auszunutzen und alle Kräfte zu enkfalten für das Wohl unſeres großen Vaterlandes und inſonderheit für das Aufblühen des ins Reich zurückgekehrten Oeſterreich.“ Hiſſung der Reichskriegsflagge „Gleiche Flagge, gleiche Verpflichtung.“ Wien, 17. März. Auf dem bisherigen Bundesminiſterium für Landesver⸗ teidigung am Stubenring wurde am Freitag mittag mit einem von dend Oberbefehlshaber der 8. Armee, General⸗ oberſt von Bock, durchgeführten feierlichen Akt die Reichs ⸗ kriegsflagge gehißt. Generaloberſt von Bock richtete dabei folgende Worte an die Soldaten:„Wenn in dieſer Stunde die alte öſter⸗ reichiſche Wehrmacht mit ihren deutſchen Waffenbrüdern un⸗ ter gleiche Flagge tritt, ſo bedeutet das für beide Teile gleiche Verpflichtung: Die Verpflichtung treuer Kamerad⸗ ſchaft, die Verpflichtung zur freudigen Hingabe an die Idee unſeres Führers und die Verpflichtung zum heiligen Wetteifer opferfreudiger Erfüllung unſerer Soldatenpflicht.“ Die Truppe präſentierte das Gewehr Der Oberbefehls⸗ haber brachte ein dreifaches Siegheil auf den Führer, das Deutſche Reich und die deutſche Wehrmacht aus, in das die Soldaten und Zuſchauer begeiſtert einſtimmten. Die Muſik ſetzte mit den Klängen des Deutſchlandliedes ein. Im gleichen Augenblick ging unter dem Jubel der Men⸗ ſchenmenge die Reichskriegsflagge am Gebäude hoch. In die Luftwaffe eingegliedert Generalmajor Wolff begab ſich mit dem ſoeben einge⸗ troffenen Chef des Stabes, Oberſtleutnant des Generalſta⸗ bes Korten, und ſeinem Stab zum öſterreichiſchen Luftkom⸗ mando in der Eliſabethenſtraße, um die Eingliederung der öſterreichiſchen Flieger in die deutſche Luftwaffe vorzuneh⸗ men. In der Halle des Luftkommandos empfing General⸗ major Loehr mit ſeinem Stabe die deutſchen Offiziere und geleitete ſie in den Ehrenſaal, wo ſie von den in Wien ſta⸗ tionierten öſterreichiſchen Fliegeroffizieren und den Beam⸗ ten der Luftwaffe erwartet wurden. Generalmajor Wolff als Kommandeur der deutſchen Luftſtreitkräfte in Oeſterreich ſprach zu den öſterreichiſchen Kameraden In feierlichen, der hohen Bedeutung der Stunde angepaßten Worten hieß er die öſtereichiſchen Flie⸗ ger willkommen im Verbande der großen deutſchen Luft⸗ waffe Er bringe, JT führte der General weiter aus, den neuen Kameraden aus übervollem Herzen ſein ganzes Kön⸗ nen, ſeine ungeteilte Liebe entgegen, und ebenſo freudig be⸗ grüße jeder Angehörige der deutſchen Luftwaffe und dar⸗ über hinaus des ganzen deutſchen Volkes die Eingliede⸗ rung der öſterreichiſchen Flieger. Ihre Leiſtungen beim geſtrigen Paradeflug vor dem Führer ſeien muſtergültig ge⸗ weſen. Mit dem Händedruck, den er jetzt mit Gene⸗ ralmajor Loehr wechſele, vollziehe er ſymboliſch die Auf⸗ nahme der bisherigen öſterreichiſchen Flieger in den dritten Wehrmachtteil des Deutſchen Reiches. Aebernahme des Generalſtabes Der Chef des Generalſtabes des Heeres, General der Artillerie Bock, hat folgenden Erlaß an den Generalſtab des bisherigen öſterreichiſchen Bundesheeres gerichtet: „Mit dem heutigen Tag übernehme ich den Befehl über den Generalſtab des bisherigen 8 eres. Ich heiße die öſterreichiſchen Generalſtabsofftziere in 720 Reihen des deutſchen Generalſtabes et willkom⸗ men. Die Erinnerung an die ruhmreiche Ueberlieſerung des ehemaligen öſterreichiſchen Generalſtabes ſoll auch im deulſchen Generalſtab lebendig bleiben. Wir wollen an die Arbeil ehen, um in einem Geiſt die Aufgaben zu erfüllen, die uns der Führer und unſer großdeutſches nakionalſozia⸗ liſtiſches Vaterland ſtellen.“ Treueid der Beamtenſchaft Nachdem bereits vor einigen Tagen das öſterreichiſche Bundesheer den Treueid auf den Führer und Reichskanz⸗ ler Adolf Hitler als den Oberſten Befehlshaber der deut⸗ ſchen Wehrmacht geleiſtet und anſchließend auch die geſamte öſterreichiſche Polizei den Schwur auf den Führer 9 0 legt hatte, werden in dieſen Tagen die Beamten feier ich auf den Führer und Reichskanzler vereidigt. 5* Dankt durch die Tat! Ein Aufruf des Winterhilfswerks. Berlin, 18. März. Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes ruft alle Vollsgenoſſen im Reich auf, in erhöhter Anzahl Freiplätze für die Kinderlandverſchickung und die Hitlerfreiplatzſpende zur Verfügung zu ſtellen. 8 Da bei der diesjährigen 5 insbeſondere be; dürftige Kinder und verdiente Kämpfer der Bewegung aus Oeſterreich berückſichtigt werden, ſollen die Meldungen ein Zeichen für die innere Verbundenheit mit unſeren Volksge⸗ noſſen in der neuen deutſchen Oſtmark und ein Dank an den Führer ſein! Alle Meldungen ſind ausſchließlich an die zuſtändigen Dienſtſtellen der NS- Volkswohlfahrt zu richten. WoW ſorgt auch für Oeſterreich Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes, das ſeine Bekreuung nunmehr auch auf das heimgekehrte Land nen wird. 5 im Auftrage ſeiner Spen⸗ Oeſterreich ausde der und a 90000 Pert oc für erholungs. bedürftige Kinder, die für mehrere Wochen von 4 egeellern im ga r. Reiche aufge 1915 ebe benſo werden 25 000 verdiente öſterre 0 Angeh rige — Aung inder een lang im alten Reichsgebiet holung finden 55 5 i 11 8 et ſofort in Angriff genomm 1 Hilfe ſind die eren eulſcer benden Sah Ape ng ola 0 6 Wohlfahrtspflege für einen praktfiſchen Sozialismus Oeſterreich getan. Weitere ſoziale Hilfsmaßnahmen ſind in Vorbereitung. deutſchen öſterreichiſchen Bundes ⸗ Der neue Nachbar Erklärungen Stojadinowifſchs. Belgrad, 17. März. In der Sitzung des Senats antwortete Miniſterpräſident und Außenminiſter Stojadinowitſch auf die Fragen, die ihm über den Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland vor einigen Tagen geſtellt worden waren. Er erklärte u. a.: „Bei den Unterhaltungen, die ich mit den leitenden Perſönlichkeiten des Deutſchen Reiches hatte, gewann ich den Eindruck, daß die Zukunft der Beziehungen zwiſchen Oeſterreich und dem Reich in erſter Linie von der loyalen Auslegung des deutſch⸗öſterreichiſchen Abkommens vom 11. Juli 1936 abhing. Vor dem Anſchluß hat der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ganz beſonders den Wunſch und das Intereſſe Deutſchlands unterſtrichen, daß Jugoflawien ſtark und mächtig ſei. Nach dem Anſchluß hat er uns durch die amtlichen Ver⸗ treter des Deutſchen Reiches den Grundſatz der abſoluten Anverletzlichkeit der jugoflawiſchen Grenzen mit dem Reich beſtätigen laſſen. Als beſte Garantie für die jugoflawiſche Volksgruppe in Kärnten betrachtet unſere Regierung den Umſtand, daß ſie freundſchaftliche Beziehungen mit Deutſch⸗ land unterhält.“ * Tſchechoſlowakei läßt leine Emigranten aus Oeſterreich zu. Prag, 17. März. Die tſchechoſlowakiſche Regierung hat eine ſtrenge Ueberwachung der Grenzen angeordnet, um eine Emigration aus Deutſch⸗Oeſterreich zu verhindern. Der Viſumzwang wurde bisher noch nicht eingeführt, doch haben die Grenzbehörden ſtrikten Auftrag, keinen öſterrei⸗ chiſchen Staatsbürger tſchechoſlowakiſches Gebiet betreten zu laſſen wenn er nicht in der Tſchechoflowakei Beſitz hat oder ſich mit einer tſchechoſlowakiſchen Aufenthaltsbewilli⸗ gung ausweiſen kann Wie der„Venkop“ hierzu erfährt, 10 bei dieſen Anordnungen vor allem die Erwägung eine tolle geſpielt, durch Aufnahme von Emigranten das poli⸗ tiſche Vekhältais zum Deutſchen Reich nicht zu belaſten „Fall Oeſterreich erledigt“ Außzenpolitiſche Ausſprache im Oberhaus. London, 17. März. Im Oberhaus fand eine außenpolitiſche Ausſprache ſtatt, die ſich mit den Vorgängen in OHeſterreich befaßte. Lord Snell(Labour Party) eröffnete die Ausſprache mit der Feſtſtellung daß der Fall Oeſterreich abgeſchloſſen ſei. Man habe den Anſchluß Oeſterreichs an das Deutſche Reich anzunehmen Dieſer Anſchluß ſei ſeit langem beab⸗ ſichtigt und auch wohl ſchließlich unvermeidlich geweſen. Es ſcheine auch, daß ein großer Teil der öſterreichiſchen Bevöl⸗ kerung gegen den Anſchluß nichts einzuwenden habe. Man ſtehe alſo einer Lage gegenüber, die man nicht ändern könne Im übrigen verlangte Lord Snell die Einberufung der Genfer Liga um die Lage zu erörtern. Nach Fortgang der Oberhaus-Ausſprache ſprach der engliſche Außenminiſter, Lord Halifax Lord Halifax erklärte, die engliſche Regierung habe mit Bedauern die Vorgänge in Heſterreich verfolgt. Die britiſche Regierung ſei ſetzt gezwungen, anzuerken⸗ nen, daß der öſterreichiſche Staal als inkerngtionale Ein⸗ eit abgeſchafft iſt und ſich im Prozeß der gänglichen Ab⸗ bende im Deutſchen Reiche befindet. Das Ergebnis der Volksabſtimmung und die Umſtände, unter denen ſie ſtatt⸗ findet, ſtänden feſt. Lord Londonderry erklärte, was ſich in Oeſter⸗ reich ereignet habe, ſei zu erwarten geweſen. Es ſei nur eine Frage der Zeit geweſen, wenn der Wechſel in der Lage A greifen würde. Aus der Begeiſterung, mit der Hikler in Oeſterreich empfangen worden ſei, ſei zu erſehen, daß ſeine Handlung von der großen Mehrheit der Bevöl⸗ kerung willkommen geheißen wurde. Zu gleicher Zeit müſſe man anerkennen, daß dieſer Wechſel eine Er⸗ löſung von der ſchrecklichen Spannung bedeutet, die es in allen dieſen Jahren in Oeſterreich gegeben habe. Kräſtige Ab uhr durch Chamber ain Keine Bedrohung durch ein nationales Spanien. London, 17. März. Das Unterhaus behandelte auf An⸗ trag der Labour⸗Party die„Lage in Spanien“; denn den Bolſchewiſtenfreunde; ind die letzten großen Erfolge Francos ſchwer in die( er gefahren Der Parteihäupt⸗ ling Attlee bemäntelte nne Beſorgnis um die roten ſpa⸗ niſchen Genoſſen mit der einfältigen Bemerkung, die neue Lage ſtelle„eine ſchwere Bedrohung britiſcher Intereſſen“ dar. Er gab dann den Inhalt einiger übler füdiſcher Hetz⸗ meldungen wieder und verſuchte. Frankreich die„Gefahr“ vor Augen zu führen, die ihm aus der Nachbarſchaft zu einem nationalen, gefeſtigten Spanien erwachſen. Sofort nahm Premierminiſter Chamberlain das Wort. Er wolle ſich nicht auf lange Auseinanderketzungen mit der Oppoſition einlaſſen, erklärte er einleitend Alles, was die Oppoſition vorbringe, ſeien Gerüchte. Die Oppo⸗ ſition ſtelle ſedes Gerücht das gegen die nationale Seite ge⸗ richtet ſei, als wahr hin, lehne aber jede Meldung ab. die für die nationale Seite ſpreche. Chamberlain fertigte das ganze böswillige Gerede und Geſchreibe von angeblichen neuen Verſtärkungen für ranco damit ab, daß ei den Bolſchewiſtenfreunden ins icht ſagte, es gebe gar keinen Beweis dafür, daß Franco nicht ſtark genug geweſen ſei, den letzten glänzenden Vor⸗ marſch mit ſeinen eigenen Truppen, die von Anfang an auf ſeiner Seite kämpften, durchzuführen. Der Miniſterprä⸗ ſident bekannte ſich erneut zur Nichteinmiſchungspolitik und verneinte, daß die engliſche Regierung in einem nationalen Spanien eine Bed ahung ſehen könne Belgiſche Erklärung Ueber Oeſterreichs Vereinigung mit dem Reich. Brüſſel, 17 März. In der Kammer kam Außenminiſter Spaaf auch auf die Vereinigung Oeſterreichs mit dem Reich zu ſprechen. Er erklärte u. a.: Die Vereinigung . mit Deutſchland ſcheint eine vollzogene Tatſache zu ſein. Aus verſchiedenen Gründen haben fene Italien noch Frankreich nach 1 ich dagegen widerſetzen kön⸗ en oder wollen Die belgiſche Regierung, der das Ereignis durch den deutf chen Geſandten und den öſterreichiſchen e. andten mitgeteilt worden 15 hat 9 0 von dieſer Mit⸗ ee pe 1 9 in ein entſchloſſener 5 e der Unabhängigkeit der Völker und ihres Selbſtbeſtimmungsrechts. e will zu den Wa des 5 8 deſſen Elemente mir nicht alle geläufig ſind, 3 900 beo o 17 11 19 5 daß der uß der Loglt de ichen entſpricht, ind wenn er auf normalem Wege olkspgen worden wäre, dann wäre ich nicht darüber erſtaunt geweſen. Polen und Litauen Bemühungen um Beilegung des Grenzzwiſchenfalleg. Varſchau, 17. März. Wie aus privaten polniſchen Krei⸗ ſen verlautet, ſollen die bisher ergriffenen Schritte in der polniſch⸗litauiſchen Angelegenheit ausſchließlich diplomati. ſchen Charakter tragen. Die vorbeugenden militäri⸗ ſchen Maßnahmen, die von polniſcher Seite in den letzten Tagen ergriffen worden ſein ſollen, ſollen nach den vorliegenden Informationen zum Teil bereits wieder rückgängig gemacht worden ſein. Die von polniſcher Seite an die litauiſche Regierung geſtellten Forderun⸗ gen ſcheinen auch entſprechend früheren Meldungen zwei Hauptpunkte zu enthalten: 1. die bedingungsloſe Anerkennung des kerritorialen ſtakus quo, 2. die uneingeſchränkte Aufnahme normaler zwiſchenſtaatlicher Beziehungen zwiſchen Likauen und Po⸗ len im Geſtalt beiderſeitiger diplomatiſcher Verkretungen, des Eiſenbahnverkehrs, des Paß-, Telegraphen⸗ und Grenz. verkehrs. Die polniſche Preſſe berichtet, daß in der litauiſchen Ortſchaft Calwaria die Scheiben im Haus der dortige polniſchen Kulturorganiſation Pochodnia eingeſchla⸗ gen wurden. Die polniſche Preſſe ſieht darin eine neue li⸗ tauiſche Provokation. Kowno, 17. März. In der Sitzung des litauiſchen Sejm am Donnerstag wurde der Innenminiſter von einer Anzahl Abgeordneten um Angabe näherer Einzelheiten über den litauiſch⸗polniſchen Grenzzwiſchenfall erſucht. Der Innen⸗ miniſter, General Caplikas, beantwortete die an ihn ge⸗ richteten Fragen, indem er anhand der Ereigniſſe der ge⸗ richtlichen Unterſuchung ſchilderte, wie ſich der bekannte Zwiſchenfall in der Nacht zum 11. März abgeſpielt habe. Auf Einladung des litauiſchen Außenminiſters begaben ſich die in Kowno anſäſſigen Auslandspreſſevertreter am Don⸗ ner f an die Stelle, wo ſich der Grenzzwiſchenfall ereig⸗ net hat. Allgemein wird in hieſigen politiſchen Kreiſen die Lage dahin beurteilt, daß militäriſche Aktionen von polniſcher Seite nicht zu erwarten ſind. Polen werde auf das litauiſche Angebot zur Klärung dieſes Falles die ſofortige Aufnahme diplomatiſcher Beziehungen mit Li⸗ tauen verlangen, Verhandlungen zum Abſchluß eines Nicht⸗ angriffspaktes fordern und ſich dafür bereiterklären, die li⸗ tauiſche Unabhängigkeit anzuerkennen und eine Erklärung zur Wilna⸗Frage entgegenzunehmen. Von litauiſcher Seite wird erneut eine Darſtellung des polniſch⸗litauiſchen Grenzzwiſchenfalles gegeben. Darin heißt es u. a., daß der polniſche Soldat auf litauiſchem Bo⸗ den erſchoſſen worden ſei, nachdem er vorher Schüſſe auf den litauiſchen Poliziſten abgegeben habe. Panikſtimmung in Roſſpanien Gewaltmaßnahmen und Tſcheka⸗Skreifen. Bilbao, 17. März. Die Panikſtimmung bei den bolſchewiſtiſchen Machtha⸗ bern in Sowjetſpanien ſteigt von Stunde zu Stunde. Die bolſchewiſtiſchen Henker verſuchen durch„Ausnahmege⸗ ſetze“ den Untergang ihrer Herrſchaft abzuwenden. Um die Maſſenflucht ins Ausland zu verhindern. die nach der we⸗ gen, wie man ſetzt eingeſtehen muß, der„ſchwierigen mili⸗ käriſchen Lage“ angekündigten Einberufung mehrerer Jahr- änge einſetzte, dürfen Päſſe nicht mehr ausgehändigt wer⸗ en. Aus dem gleichen Grunde wurde an der katalaniſch⸗ franzöſiſchen Grenze ein verſchärfter Ueberwachungsdienſt eingerichtet. Gleichzeitig wurden die Tſcheka Strei⸗ fen in allen Städten vermehrt, und in den bolſchewiſtiſchen Mittelmeerhäfen führen GPl⸗Abteilungen rückſichtsloſe Verkehrskontrolle durch. Der Zugverkehr zwiſchen Barce⸗ long und Valencia wurde ſehr ſtark eingeſchränkt. Darüber hinaus wurde die Landſtraße nach Norden für den Perſo⸗ nenverkehr geſperrt. Der frühere bolſchewiſtiſche Außenkommiſſar del Vayo, der ſich„verantwortungsbewußt“, wie alle Leute ſeines Schlages, in das ſichere Barcelona zurückgezogen hat, bat im Rundfunk mit aufgeregter Stimme die Bevölkerung in⸗ 1 in dieſen„ſchweren Stunden“ nicht untreu zu wer⸗ den. Vermeſſen teilte er mit, daß das Volk auf die inter⸗ nationale Solidarität vertrauen ſolle, die Spanien nicht im Stich laſſen werde. Wohl mehr zu ſeiner eigenen Beruhi⸗ gung ſchloß er mit dem Hinweis, daß mehrere hundert politiſche Kommiſſare an die Front abge⸗ reiſt ſeien, um die Kampfſtimmung zu heben. „Ungeheure Mengen Artillerie und Munition.“ London, 17. März.„Evening News“ berichtet, daß die ſpaniſchen Marxiſten in Barcelona 1 und Munition von einem benachbarten Lande erhielten. Aus Fachoffiziere ſpun in größerer Zahl eingetroffen. Das habe eine„hohe paniſche Perſönlichkeit“(gemeint iſt vermutlich ein Sow⸗ jetbonze) in Paris erklärt. In den letzten zwei Tagen ſei eine ungeheure Menge von Artillerie und Munition aus einem Nachbarſtaat angekommen. Dieſe werde jetzt an die Front gebracht. Der Vormarſch der Nationalſpanier. Bilbao, 18. März. Wie der ſpaniſche Nationalſender mitteilt, haben die nationalen Truppen Donnerskag den letzten Widerſtand der Bolſchewiſten bei Caſpe gebrochen und die Stadt mit Um⸗ Kaen völlig beſetzt. Dabei wurden große Mengen von riegsmaterial erbeutet, da Caſpe nicht nur der 90 des n„Hauptquartiers“ und Flugſtützpunkt war, ondern auch der wichtigſte Materialverſorgungsplatz. Bei Caſpe waren fünf internationale Brigaden eingeſetzt. Die Zahl der Gefangenen iſt ſehr groß. Die nationalen Behörden weiſen anläßlich dieſes neuen Erfolges erneut auf den unglaublichen TDügenfeldzug der ſowjetſpaniſchen Machthaber hin, die angeſichts ihrer hilfloſen Lage krampfhaft verſuchen, noch im letzten Augen⸗ blick internationale Verwicklungen herbeizuführen. Nationalſpaniſch' Flugzeuge haben am Donnerstag mittag die militäriſchen Anlagen von Barcelona mit Bom⸗ ben belegt, nachdem bereits in der Nacht zuvor ein großer Bombenangriff erfolgt war. 5 Zum dritten Male Jeuer auf der„Berengaria“. London, 17. März. Auf dem in Southampton im Dock liegenden britiſchen Ozeandampfer„Berengaria“ iſt zum dritten Male in fünf Wochen Feuer ausgebrochen. Der Brand konnte jedoch ſchnell gelöſcht werden. Die Leitun der Schiffahrtsgeſellſchaft ſteht vor einem Rätſel. Es ift bisher 15 nicht gelungen, die Urſache dieſer ſtändigen Brandausbrüche feſtzuſtellen. Berlin. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. März iſt die Entlaſtung in der zweiten Märzwoche gut vorangeſchritten. eee eee eee Babdiſche Chronik Erſte Tabakfacharbeiter⸗Prüfung im Reich. Mannheim. Die Umſtellung von ungelernten Tabak⸗ arbeitern zum Facharbeiter iſt im Gau Baden am weiteſten vorgeſchritten. Eine Facharbeiter⸗Prüfung für Tabakarbeiter konnte jetzt als erſte des Reiches im Kreis Mannheim durch⸗ geführt werden. Sie kommt einer Geſellenprüfung gleich, und es ſind teilweiſe recht beachtliche Leiſtungen erzielt worden. (0. Bruchf(Todesfall.) Studienrat a. D. Fr. Kemm iſt gef en. Er erreichte ein Alter von faſt 78 Jah⸗ ren. Mit ihm ein Mann heimgegangen, der ſich ſchon früh zu Adolf Hitler und zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung bekannte. Kemm war ein eifriger Förderer der deutſchen Turnſache und als ſolcher Ehrenmitglied der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft. Auch als Heimalſchriftſteller iſt er weithin be⸗ kannt geworden. Die Gemeinde Graben, ſein Geburtsort, hatte ihn zum Ehrenbürger ernannt. (J) Pf i(Vom Spiel in den Tod.) D f 2 3716 gor Nor e 57 Bullinger, de 0 5 dreijährige Krankenhaus geſtorben. Zell i. W.(Fabrikant Karl Wittig f) Im 83. Lebensjahr ſtarb der Seniorchef der Maſchinenfabrik Wit⸗ tig GmbH., Karl Wittig. Seine 1885 gegründete Fabrik für Herſtellung von Textilmaſchinen hat Wittig aus kleinen Anfängen aufgebaut. Die 5 angeſtellten Verſuche zur Herſtellung einer rotierenden Dampfmaſchine führten zur Her⸗ ſtellung eines Kompreſſors, der unter dem Namen Wittig weithin bekannt iſt. Im Jahre 1935 konnte die Maſchi⸗ Bi D nenfabrik Wittig Gmbh. 50jähriges Jubiläum feiern. Nach d Karl Wittig, 80jährig, vom 7 5 5 3* 8. 7 ier 2 enſte um die Wittig das hen. Die Ma⸗ Jahre 1935 Probenarbeit im Volksſchauſpiel Oetigheim. (0) Oetiggeim. Um den neuen Feſtſpielſommer im Volks⸗ ſchauſpiel Oetigheim mit ſeinem reichen Spielplan wiederum zu einem Erlebnis für die Freunde der Oetigheimer Spiel⸗ ſtätte werden zu laſſen, ſind nunmehr ſchon die Probenvor⸗ bereitungen in vollem Maße getroffen worden. Die Tanz⸗ gruppe und die Singchöre haben ihre Arbeit unter fachmän⸗ niſcher Leitung aufgenommen. Die Tanzgruppe wird in die⸗ ſem Jahr mit 60 Laientänzerinnen und einer Kindertanzſchar von 80 Mädels in Erſcheinung treten. Die Singchöre weiſen einen Stamm von rund 100 Volksſchauſpielern(Sängern) auf und die doppelte Zahl an weiblichen Mitgliedern. Bericht für den Landesgrbeitsamtsbezirk Südweſtdeutſchland. Die winterlichen Hemmungen des Arbeitseinſatzes, die Ende Januar bereits in der Hauptſache überwunden ſchienen, ſind im Februar nochmals ſtark aufgetreten. Durch die ab⸗ norm großen Schneefälle in der Mitte des Monats wurde die neuerliche Unterbrechung vieler Außenarbeiten notwendig. Die Folge war ein Anſteigen der Arbeitsloſigkeit in der Forſt⸗ wirtſchaft, in der Induſtrie der Steine und Erden, im Bau⸗ gewerbe und im Verkehrsgewerbe, das ſtärker war als die in den anderen Berufsgruppen eingetretene Abnahme der Ar⸗ beitsloſenzahl. Gegen Ende des Monats war nach dem Ein⸗ tritt wärmerer Witterung der Rückſchlag ſchon ziemlich wieder behoben, ſodaß ſich im ganzen nur eine Zunahme der Arbeits⸗ loſigkeit um 801 Perſonen ergab. Die bezirkliche Gliederung der Statiſtik zeigt in der klimatiſch günſtiger gelegenen Hälfte der Arbeitsamtsbezirke ſogar ſchon eine beträchtliche Abnahme der Arbeitsloſenzahlen, während die Bezirke des Schwarz⸗ waldes, des Odenwaldes und der Alb höhere Ar⸗ beitsloſenzahlen als im Vormonat aufweiſen. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen, die bei den Arbeits⸗ ämtern in Württemberg und Baden vorgemerkt waren, belief ſich Ende Februar auf 39 713 Perſonen(33 495 Männer und 6218 Frauen). Auf Württemberg und Hohenzollern kamen 7345 Arbeitsloſe(6340 Männer und 1005 Frauen), auf Baden 32 368 Arbeitsloſe(27155 Männer und 5213 Frauen). f Der Stand an unterſtützten Arbeitsloſen wies im Februar bereits eine Abnahme um 1153 Hauptunterſtützungsempfän⸗ ger der Reichsanſtall, auf. Der Stand an Unterſtützten der Reichsanſtalt war Ende Februar folgender: in Württem⸗ berg und Hohenzollern 4166, in Baden 21 605, insgeſamt in Südweſtdeutſchland alſo 25 771. Aus den Nachbargauen Bierglasmalerei in Viernheim Die Bierglasmalerei in Viernheim iſt die einzige ihrer Art im ganzen Gaugebiet. Je nach Form und Art, wie es der Trinker des Gerſtenſaftes liebt, werden Zeich⸗ nungen, Wappen oder Schriften, die die Gläſer zieren ſol⸗ len, durch ein Nahtdruckverfahren mit Hilfe von Papierpau⸗ ſen auf das Glas aufgetragen und von geſchickten Handma⸗ lerinnen ausgemalt Die Malerei wird in einem Ofen mit einer Hitze von 600 bis 700 Grad Celſius eingebrannt. Ein zweiter Brand im Ofen verleiht den Farben Kraft und Glanz In großen Eiſenkäſten werden die Gläſer in den Ofen geſchoben und im Ofen auf Porzellankugeln langſam der Glut entgegengerollt. Bei den hohen Hitzegraden wird das Glas weich und mit den Farben verbunden. Die Oefen ſind ſo eingerichtet, daß Erhitzung und Abkühlung langſam vor ſich geht. Von Viernheim aus wandern die buntbemal⸗ ten Biergläſer in die Brauereien ganz Deutſchlands und zeugen von Viernheimer handwerklicher und gewerblicher Tüchtigkeit. Neuftadt a. d. Weinſtraße.(Zwiſchenfall beim Freudengeläut). Als man in Leiſtadt bei der Nach⸗ richt über die Wiedervereinigung der öſterreichiſchen Brü⸗ der mit dem Reich zum Gemeindehaus gelaufen war, um die Freudenglocken zu läuten, ereignete ſich ein nicht alltäg⸗ 10 Zwiſchenfall. Die Glocke zerſprang nämlich beim Läu⸗ en. Pirmaſens.(Wegen Mordverſuchs verhaftet). Wegen Mordverſuchs wurde der in Pirmaſens wohnende 42 Jahre alte Heinrich Arnold feſtgenommen und ins Gefäng⸗ nis eingeliefert. Arnold hat in der Nacht zum Samstag in der Nähe ſeiner Wohnung auf die geſchiedene Hertha Müller zwei Schüſſe aus einer Browningpiſtole abgefeuert. Die Frau, mit der Arnold ein Verhältnis hatte, wurde nicht ver⸗ letzt. Nach der Tat floh Arnold, konnte aber am Sonntag in einer Wirtſchaft feſtgenommen werden. Er gibt vor, bei der Schießerei betru geweſen zu ſein und keine Tö⸗ tungsabſicht gehabt zu haben. Laſtauto fuhr gegen Hochſpannungsmaſt.— Zwei Tote. Mainz. Auf der von Mainz⸗Amöneburg nach Kaſtel führenden Straße fuhr ein mit drei Perſonen beſetzter Laſt⸗ kraftwagen auf den Bürgerſteig und fuhr mit derartiger Wucht gegen einen eiſernen Maſt der elektriſchen Hochſpan⸗ nungsleitung, daß der Wagen böllig zertrümmert wurde und Teile von ihm bis zu 40 Meter weit flogen. Der Fahrer wurde auf der Stelle getötet, der Beifahrer ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Der dritte Man! auf der Pritſche geſeſſen hatte, blieb wie durch ein Wunder unverletzt. I Jurchtbare KRoheitstat. Wegen der Bluttat von Won⸗ ſees, wo, wie gemeldet, Melkendorfer Burſchen den 31 Jahre alten Landwirt Johann Hirſchmann zu Tode prügelten, er⸗ folgte die Vernehmung der 14 Feſtgenommenen. Hierauf erging gegen acht Beſchuldigte richterlicher Haftbefehl. Die Verhafteten wurden in das Landgerichtsgefängnis Bayreuth eingeliefert. Bel der Leichenſektion ergab ſich, daß der Ge⸗ tötete einen Schädelbruch erlitten hatte, der ſchon äußerlich ſichtbar war. Trotzdem traten die Rohlinge noch mit Füßen auf den am Boden Liegenden i Bon Flammen erfaßt. Der 69 Jahre alte Austrags: bauer Gehring von Dietratried wollte ſich bei ſeiner Wald⸗ arbeit eine Pfeife anzünden und warf dabei ein Zündholz weg ſodaß das dürre Gras ſofort zu brennen begann Geh⸗ ring erlitt ſchwere Verbrennungen ünd wurde in hoffnungs⸗ loſem Zuſtand ins Krankenhaus eingeliefert. An genau der⸗ ſelben Stelle war die Frau des Verunglückten vor 15 Jah⸗ ren vom Blitz erſchlagen und als verkohlte Leiche aufgefun⸗ den worden. f 1 544— 5 7 2 22 Ses: 4e 2. Roman von Bert Oehlmann. 4 Jetzt vernahm Hanni die erſten zuſammenhängenden Sätze. Zuerſt ſprach Reimann, nach ihm Berta. Reimann chien erregt zu ſein. Er behauptete, die Sache hier mit er Villa ſei ohnehin bald zu Ende. Er wiſſe das aus cherer Quelle, 0 dere f nua fallen laſſen. Es gäbe alſo keinen günſtigeren Augenblick. And langes Aufſchieben ſei noch nie ſeine Art 111 Berta hingegen meinte, die Geſchichte könne ſich noch eine ganze Weile hinziehen, weshalb man ſchon aus dieſem Grunde noch warten müſſe. Außerdem müſſe ſie ſich vor Bernhard hüten. Er ermorde ſie, jawohl, das tue Er. Ach, er kenne ja Bernhard nicht!„Wenn der dahinter⸗ kommt, was los iſt, wird er raſend, das kann ich dir ſa⸗ gen. So was von Gewalttätigkeit gibt es ja 15 nicht wieder.“„Dann verſtehe ich erſt recht nicht,“ ließ Reimann ſich wieder vernehmen,„daß ſie mit ſo einem Menſchen Freundſchaft geſchloſſen habe. Ein Mädel wie ſie beſäße doch Menſchenkenntnis oder ſollte ſie jedenfalls beſitzen. Trotz⸗ dem, nein, Bernhard könne und dürfe kein Hinderungs⸗ grund ſein, und außerdem ermorde kein Menſch ſo raſch Linen anderen. Im übrigen habe er ſchon lange vorgehabt, mit dem Kerl ein ernſtes Wörtchen zu reden, denn Klar⸗ heit müſſe doch geſchafft werden, nicht wahr? Und je eher das geſchähe, um ſo beſſer. Nein, nein,“ ſchloß er gedämpft, „das alles ſind keine Gründe, etwas aufzuſchieben, was bald geſchehen kann. Die Sache mit den Riedelermädchen kommt beſtimmt im Laufe der nächſten Woche zum Klap⸗ pen. Dann ſchlägt auch unſere Stunde, und wenn die ganze Welt voll Bernhards wäre!“ Hanni lauſchte mit verhaltenem Atem. Was für eine neue Teufelei wurde da ausgeheckt? And wer war 11 fürchterliche Bernhard? Was war das für ein Plan, auf deſſen Ausführung der„brave“ Reimann ſo energiſch drängte?„Die Sache mit den Riedelermädchen ammt beſtimmt im Laufe der nächſten Woche zum Klap⸗ den! Allmächtiger Gott, was halte man mit ihnen vor? Hanni ſchlug das Herz bis zum Halſe hinauf, aber ſie wich nicht von der Stelle. Nein, erſt mußte ſie wiſſen, was 1 enn Doktor Knauer habe eine derartige b Niet den 8 können Sie täglich auf der Straße sehen: hart und brüchig vom Regen, vertrocknet von der Sorne.-Das Leder muß ernährt werden, Wenn es dauerhaft, geschmeidig und wetterfest bleiben soll.-Emahren Sie Ihr Schuhwerk durch e ETGdal Schuhcreme Jos war. Und dann, jachoht, daun zur Polizei. Aber auf der Stelle und ohne längeres Zögern! Mochte dann ge⸗ ſchehen, was da wolle. Lieber zurück zu Frau Bergemann, als dieſen Verſchwörern zum Opfer fallen Reimann und Berta hatten ſich um einiges entfernt, aber dennoch fing Hanni jedes weitere Wort der Unter⸗ haltung auf. Reimann ſchien alles darauf anzulegen, das Mädchen zu überreden, und als ihm das nicht zu gelingen ſchien, wurde er noch aufgeregter, als er ohnehin war. Er verſtummte jäh. Berta hatte„Hör auf, du Dum⸗ mer, du!“ gerufen— und dann wurde es für ein paar Augenblicke überhaupt mäuschenſtill, bis Hanni das un⸗ trügliche, unzweifelhafte Geräuſch vernahm, das dadurch zu entſtehen pflegt, wenn menſchliche Lippen ſich von ein⸗ ander löſen. And dann flüſterte Berta:„Biſt du nun zu⸗ frieden, alter Grobian? Und wenn du meinſt, daß wir ſo raſch heiraten, dann meinetwegen. Aber mit Bernhard mußt du vorher ſprechen, ſonſt richtet der wirklich noch ein Eiferſuchtsdrama an—“ Wie vor den Kopf geſchlagen, ſank Hanni auf die Bank zurück. Ein Liebespaar hakte ſie belauſcht— ein Lie⸗ bespaar! Der ergraute Reimann und die junge Berta, du liebe Zeit! And da hatte ſie ſchon geglaubt, einer neuen Schurkerei auf die Spur zu kommen— Noch ein paar Minuten verharrte Hanni, dann lachte ſte leiſe und kehrte, erlöſt von einem ſchrecklichen Alpdruck, ins Haus zurück. 5 Als Lore um Mitternacht heimkam— die Montags⸗ einnahme war nicht zufriedenſtellend geweſen—, erzählte Hanni ihr Erlebnis, doch Lore war ſchlechter Laune und konnte der Szene im Garten keinerlei Humor abgewinnen. „Rausſchmeißen ſollte man die ganze Bande, erklärte ſie mißmutig. Um dann noch hinzuzufügen:„Ich mag über⸗ haupt keine Menſchen leiden, die ſich mit Liebe und ſo ab⸗ geben. Was iſt aus unſerer armen Elſe geworden? Ein iblein, das verzückte Poſtkarten ſchreibt. rlich. e 4. * 1 los?“ 2 ſchon los ſein? Nichts iſt l iebe macht l „Was 15 ö 2 a. ange ich di 1 en⸗ anſtät as kann ich dir nur ſagen Küſſe im ſchein mik Rachligullenbegleikung, wie Betia ſon ſich ſchä⸗ men. o einen alten Knacker überhaupt anzugucken.“ 8 s. Wenn ich 2 s ſoll a en g äre, hätte ich dazwiſchengk unkt. Aber ten geweſen wäre, hä ch daz ale 15 5 et Lalcale ſeuud schau Sautag der NSDAP. Wie mitgeſeilt wird, fällt der im Rahmen von Führer⸗ und Sondertagungen für den 19. und 20. März 1938 vorgeſehene Gautag aus. * Märchenſpiel Schneewittchen. Am Sonntag, den 27. März, mittags 2.30 Uhr, führt die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in der Turn⸗ halle des Turnvereins 98 das Märchenſpiel„Schneewittchen und die 7 Zwerge“ auf. Die Darſteller ſind erſtklaſſige Künſtler der ſüddeutſchen Märchenſpiele. Auch heute ſind Märchenſpiele noch gute Erziehungsmittel. Sie tragen zur Vertieſung des Gemüts und zur Charakterbildung der Men⸗ ſchen beiderlei Geſchlechts entſcheidend bei. Für die Kinder ſtellt der Beſuch des Märchenſpiels ein unvergeßliches Er⸗ lebnis dar. Auch die Mütter und ſonſtige Erwachſene werden von dem Märchenſpiel ſehr beeindruckt und dadurch beſſer in der Lage ſein, ihren Kindern die Märchen nahe zu bringen. Eintrittskarten werden durch die Amtswalter der Arbeits⸗ front verkauft.(Siehe Anzeige) Achtung Selbſtſchutzkräfte! Wegen der Reichstagsſitzung heute Freitag fällt der Abend⸗Unterricht an den Luftſchutzſchulen in der Zeit von 20—22 Uhr aus. Die infrage kommenden Kursteilnehmer werden gebeten, am nächſten ihnen bekannten Kursabend wieder zum Anterricht zu kommen. Diejenigen Volksgenoſſen, welchen eine Aufforderung zum Nachholen verſäumter Anter⸗ richtsſtunden zugegangen iſt, werden gebeten, bei den Luft⸗ ſchutzſchulen zu erfragen, wann die Nachholung ſtattfinden kann. * Fleißige Hühner. Welche Erfolge eine planmäßig be⸗ triebene Hühnerzucht zeitigt, beweiſt die Tatſache, daß es nicht mehr zur Seltenheit gehört, wenn Raſſehühner Eier im Gewicht bis zu 100 Gramm legen. Dies konnte jetzt wieder der Hühnerhalter Karl Seitz, Raſtatterſtraße 13, feſtſtellen, dem ein weißes Leghorn Eier von 95 Gramm 1 Wenn das öfters vorkommt, iſt das Huhn wirklich fleißig. Aufhängen und Reinigung von Niſtgeräten. Etwa ein Achtel unſerer geſamten landwirtſchaftlichen Bodenerzeugniſſe wird durch Schädlinge jährlich der Volks⸗ ernährung entzogen. Rund 2 Milliarden RM. gehen da⸗ durch dem Volksvermögen verloren. Zu den Pflanzenſchutz⸗ maßnahmen, die eine Verminderung der Schädlinge herbei⸗ führen, gehört auch der wirtſchaftliche Vogelſchutz, der den Einſatz unſerer nützlichen kerbtiervertilgenden Vögel durch Erhaltung der Hecken und Darbietung zweckmäßiger Niſt⸗ geräte erſtrebt. Wenn wir uns die Vogelwelt in ihrer vollen Leiſtungsfähigkeit dienſtbar machen wollen, dann müſſen wir vollwertigen und ausreichenden Erſatz für die durch die Beſeitigung der hohlen Bäume verloren gegan⸗ genen natürlichen Brutſtätten ſchaffen. Auf jeden Bauern⸗ hof, in die Obſt⸗ und Gemüſegärten, in den Wald gehören zweckentſprechende Niſtkäſten. Letztere müſſen, ſoweit dies nicht bereits im vergangenen Herbſt geſchehen iſt, ſpäteſtens Ende März aufgehängt ſein. Die künſtlichen Niſtſtätten be⸗ dürfen auch einer ſorgfältigen Pflege, wenn ſie der Vogel⸗ welt gute Dienſte auf lange Jahre erweiſen ſollen. Man darf nicht verſäumen, älljährlich nach der Brutzeit im Sep⸗ tember oder Oktober, ſpäteſtens jedoch Anfang März das alte Geniſt aus den Käſten und Höhlen zu entfernen. Nur ſo beſteht Gewähr, daß die Geräte weiterhin zu Brut⸗ zwecken aufgeſucht werden. Sollten bei der Reinigung Fle⸗ dermäuſe gefunden werden, ſo entferne man dieſelben nicht aus den Niſtkäſten; ſie ſind ebenſo nützlich wie die meiſten heimiſchen Vögel. Drei Veriehrsunfälle. Bei drei Verkehrsunfällen wur⸗ den zwei Perſonen leicht verletzt und ein Kraftfahrzeug und zwei Fahrräder beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen.— Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsord⸗ nung wurden 52 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an ſechs Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine aus⸗ gehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. „So alt iſt Reimann nun gerade nicht. Und außer⸗ dem—“ „Außerdem intereſſiert mich das alles überhaupt nicht.“ „Du,“ ſagte Hanni nach einer Weile,„war Herr Bering im Kino?“ „Warum? Nein—“ „Na alſo!“ Hanni lachte vergnügt.„Da hätten wir ja ſchon die Erklärung für deine Radauſtimmung.“ Aber ob dieſer Deutung fing Lore erſt recht zu fauchen an.„Alſo ſo meinſt du das? Du, das finde ich gemein von dir. Hundsgemein! Was geht mich denn der Menſch an? Weil er ein paarmal im Kino war, denkſt du gleich, ich — alſo, das iſt die Höhe! Nicht ſo viel intereſſiert mich der Mann, nicht ſo viel!“ Und ſie ſchnippte mit dem Finger. „Was du dir gleich alles einredeſt! Weil Bering nicht im Kino war, habe ich ſchlechte Laune! Zum Lachen iſt das, regelrecht zum Lachen, haha.“ Aber rot war ſie doch bei der langen Rede geworden, „Ich flehe Sie 117 Fräulein Haben Kaiſerin von Kakalakien oder der M pur tragen, das ſei vollkommen ſchnu baftia ſchnuppe. 2 — Strengere Durchführung des Naturſchutzes Der Reichsforſtmeiſter gibt bekannt, daß leider bisher der Para⸗ graph 20 des Reichsngturſchußgeſetzes, ſowie die Durchfüh⸗ rungsvorſchrift dazu nicht genügend beachtet worden iſt, wo⸗ nach 9 0 Reichs⸗„Staats⸗ und Kommunalbehörden ver⸗ pflichtet ſind, vor Genehmigung von Maßnahmen oder Planungen, die zu weſentlichen Veränderungen der Land⸗ ſchaft führen können, die zuſtändigen Naturſchutzbehörden 15 rechtzeitig zu benachrichtigen, daß den Belangen des Na⸗ urſchutzes echnung getragen werden kann. Es ſei auch des öfteren feſtzuſtellen geweſen, daß von privatwirtſchaft⸗ licher Seite oder von nichtſtaatlichen Organiſationen ohne Verſtändigung der Naturſchutzbehörden umfangreiche Ge⸗ ländekäufe abgeſchloſſen, ja Gebäude oder techniſche Anlagen bereits errichtet wurden, die weſentliche Veränderungen der freien Landſchaft nach ſich ziehen mußten. Im Intereſſe einer möglichſt einwandfreien Geſtaltung des deutſchen Raumes und der Pflege der heimatlichen Landſchaft ſei ein derartiger Zuſtand auf die Dauer nicht erträglich. Der Reichsforſtmeiſter als oberſter Leiter der Naturſchutzbe⸗ hörde erſucht, ihm künftig über jeden ſolchen Verſtoß zu be⸗ richten — Anfall bei Betriebsausflügen ſteht unter Verſiche⸗ rungsſchutz. Das Prinzip des Schutzes von Veranſtaltungen der Betriebsgemeinſchaft hat eine weitere Förderung erfahren durch ein Urkeil des Reichs verſicherungsamts. Darin wird feſt⸗ geſtellt, daß ein Unfall beim Baden während der den Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern zur freien Verfügung geſtellten Zeit ge⸗ legentlich eines Betriebsausfluges(der vom Betriebsführer für die Gefolgſchaft angeordnet worden war) als Betriebs⸗ unfall anzuſehen ft. Vom Nationaltheater. In Hanns Gobſch's Schau⸗ ſpiel„Der andere Feldherr“ das am Montag, den 19. März, dem Tag der Wehrmacht, zum erſten Male im Spielplan des Nationaltheaters erſcheint, ſind beſchäftigt: Eliſabeth Stieler und die Herren Birkemeyer, Bleckmann, Hartmann, Hölzlin, Kleinert, Krauſe, Langheinz, Linder, Marx, Renkert, Baetcke, Ullmer und Zimmermann. Die Spielleitung hat Rudolf Hammacher. Aus dem Gerichtsſaal Wegen Meineids verurteilt. Die letzte Sitzung der 1. Schwurgerichtstagung in dieſem Jahr fand gleichfalls un⸗ ter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Zu verantworten hat⸗ ten ſich der 25jährige Emil Künzler aus Mannheim⸗Feuden⸗ heim wegen Meineids und die 30jährige Katharina Franz aus Heidelberg wegen Beihilfe zum Meineid, beides began⸗ gen in einem Eheſcheidungsprozeß. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte Künzler wegen Meineids nach Paragraph 154 unter Zubilligung des Ermäßigungsparagraphen 157 zu zehn Mo⸗ naten Gefängnis, abzüglich drei Monaten AUnterſuchungshaft katharina Franz wegen Beihilfe nach Paragraph 49 hs Monaten Gefängnis, abzüglich vier Monaten Haft. zwei 6 Mutter an dchen, die er lrch ſein unſittliches Verhalten verdarb. Um die Verfehlungen geheim zu hal⸗ en, warnle er die Kinder davor, Dritten etwas zu erzählen. ren Ehrverluſt, — Der 23jährige bisher unbeſtrafte ledige Friedrich E. aus Mannheim⸗Sandhofen mißbrauchte am 7. Februar einen Schüler in unſittlicher Weiſe. Die Jugendſchutzkammer dik⸗ tierte dem Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von ſechs Mona⸗ ten zu. Der Angeklagte nahm die Strafe an. Mannheimer Schweinemarkt v. 17. März. Auftrieb und Preiſe: 189 Läufer 33 bis 40; 500 Ferkel, bis ſechs Wochen 20 bis 25, über ſechs Wochen 26 bis 32 Mark. Marktver⸗ lauf lebhaft. Mannheimer liche Notie Getreidegroßmarkt v. 17. März. rungen unverändert. Sämt⸗ Hen . Heute Freitag Abend 8 Ahr iſt für ſämtliche Gliederungen der Partei Gemeinſchaftsempfang angeordnet. Die Bevölkerung iſt hierzu freundlichſt eingeladen. Die Aebertragung der Reichstags⸗Sitzung wird in der Turnhalle der 98 er durchgeführt. NSO Ap., Ortsgruppe Seckenheim/ Abt. Propaganda. Gerichtszeitung. Gelegenhen macht Diebe Gewiß, die Schutzmaßnahmen gegen Einbruchsdieb⸗ ſtähle ſind fabelhaft ausgebaut worden, doch meiſt bedient man ſich ihrer nicht. Und ſo wird es auch weiterhin Lang⸗ finger geben, ſolange die Unvorſichtigkeit der Menſchen nicht aufhört. Denn wie oft wird den Dieben das Hand— werk erleichtert Immer wieder kann man beobachten, wie Leute beim Ausgang ihre Wohnungs⸗ oder Hausſchlüſſel unter der Matte vor der Tür oder an einen Nagel in einer verſteckten Stelle hinlegen bezw. aufhängen, damit nach⸗ kommende Familienmitglieder in die Wohnung gelangen können Nicht ſelten kommt es vor, daß ein Unbefugter ſich „dieſe Bequemlichkeit“ zu Nutze macht und der Wohnung einen recht unerwünſchten Beſuch abſtattet. Aber abgeſehen davon bieten die gewöhnlichen Schlöſſer nicht immer die notwendige Sicherheit. da man ſie in der Regel mit Nach⸗ ſchlüſſel öffnen kann, mit denen ja der Gewohnheitsver⸗ brecher ſtets ausgerüſtet iſt. Ein beſonderes Sicherheitsſchloß iſt jedenfalls immer zweckdienlicher. Noch beſſer, jedoch er⸗ heblich teurer, ſind die ſogenannten Kunſtſchlöſſer. Wo dieſe Schlöſſer angebracht ſind, muß das Diebesgeſindel ſchon gewaltſam durch Ausſägen des Schloſſes oder Zer⸗ trümmern der Tür vorgehen, um in die Wohnung zu ge⸗ langen. Im übrigen ſei der Hausfrau geſagt, daß die offene Tiſchſchublade, der Küchenſchrank oder eine Ecke der An⸗ richte kein Aufbewahrungsort für das Haushaltsgeld iſt. Sehr unvorſichtig iſt es auch, wenn ein Geſchäftsmann einem überalterten Geldſchrank, der nur ein Schloß auf⸗ weiſt, hohe Geldbeträge anvertraut, oder bei einem neuen Treſor nur eines der drei Schlöſſer abſchließt und viel⸗ leicht noch den Schlüſſel ſtecken lätt Wie oft kommt es auch vor, daß die Kaſſenſchlüſſel über Nacht, anſtatt mitgenom⸗ men, in eine verſchloſſene oder gar unverſchloſſene⸗ Schreibtiſchlade des Kaſſenraumes gelegt wurden. Sehr leichtfertig handelt auch ein Radfahrer, wenn er ſein unge⸗ ſichertes Rad auf der Straße, in einem Hof oder Hausflur ſtehen läßt oder ein Autobeſitzer, der ſeinen Wagen ſtun⸗ denlang unbeaufſichtigt auf der Straße ſtehen läßt. .—...— 3— Achtung! Achtung! Kräftige, zweimal pitierte Galatpflanzen, ſowie Vergißmeinnicht, Stiefmütterchen, Maßliebchen Und blühende Topfpflanzen empfiehlt Gärtnerei Ludwig Sigl, Ilvesheim, Heddesheimerweg. N Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat Februar 1938 her⸗ rührenden Gebühren werden bis ſpäteſtens 18. März 1938 zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mann⸗ heim fällig:. Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektionsge⸗ bühren, Baugebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens 22. März 1938 Zahlung leiſtet hat nach den Vorſchriften der bad. Gemeindebetreibungsordnung eine Ver ſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtrechung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtnkaſſe. Jm Knoblauch- Beeren „Immer junger“ machen froh und frisch! Sie enthalt. alle wirksamen Bestandteile des feinen ug. verfälschten Knoblauchs in ieicht löslicher, gut ver- daulicher Form. Isewährt bei: Immer herziger! Neue Lieder! Tänze! 3 hohem Bluldruck, Magen-, Darm. störungen, Alterserscheinnungen Stofftwechselbeschwerden. Geschmack- u. geruchfrei. Monatspackung 1. M. Zu haben, Drog. Hällstin(Wagner Rohf.), Hauptstr. 106 inserieren bringt Gewinn! Der Liebling der Welt in einem entzückenden Film! n W Shirley Temple Wiedetum ein Fest für die ganze Familie. Diesmal im Lande d. Chinesen Neue Schlager! Grobe Freude, Heute ung morgen neigt dle parole: Au und jung ins PAL AST. Reu⸗Oſtheim. 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Für Kinder ein unvergeßliches Erlebnis. — pp Gemeinnützige Bau⸗ und Spargenoſſenſchaft e. G. m. b. H., Mannheim⸗Seckenheim. Die für heute Abend 8 Uhr angeſetzte ordentliche General⸗Verſammlung findet nächſten Freitag, 25. März ſtatt. „Zum Deutschen Hof“. Gummi⸗ Am Sonntag Abend von 7 Uhr ab ſtempel Tanz-Musik un f Ausführung Es ladet freundlichst ein a Oruchere Frau Valt. Kunzelmann Wtw.] Neckarbote. Kameradſchaft ehemaliger Soldat en Mannheim⸗Seckenheim. Sonntag, den 20. März 1933, vormittags von 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 5.30 Uhr findet das diesjährige 2— 2 Wintkerhilfsschiegen unſerer Kameradſchaft auf dem Schießſtand in Ilvesheim ſtatt. Es iſt Ehrenpflicht jedes Kameraden, ſich an dieſem Schießen zu beteiligen und damit ſeinen Teil zum guten Gelingen beizutragen. Mhm.⸗Seckenheim, den 18. März 1938. Der Kameradſchaftsführer: Der Schießleiter: A. Treiber. M. Treiber. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: HJ, Gef. 29/171. Sonntag, 20. März, antrelen der Gefolg⸗ ſchaft um 9 Uhr morgens zur Vorbereitung des H= Leiſtungsabzeichens im Geländeſport am HJ⸗Heim. Die Teilnehmer vom Gepäckmarſch am Heldengedenktag treten um 8 Uhr morgens zur zweiten Uebung des HJ zum KK⸗Schießen am HJ⸗Heim mit Rad an. a Motor⸗H J, Schar 33/171. Die Schar tritt heute abend 8 Uhr in Uniform zum Gemeinſchaftsempfang vor der Turnhalle des To. 98 an. ,/ er rr * Illuſtrierte Beilage zum„Neckar⸗Bote“. Ne Es gibt auf Erden außer dem Menſchen kein Weſen, das lachen kann! Der höchſtentwickelte Affe bringt es nur zur Grimaſſe. Ebenſo die Ureinwohner Auſtrakiens und einige wenige primitivſte Stämme, die als dem Ur⸗ menſchen noch am nächſten ſtehend anzuſehen ſind untrüglichſte Merkmal dafür, ob ein Angehöriger der Gattung Menſch mehr als nur eines der höchſtentwickel⸗ ten Säugetiere(wie ein Spötter einmal ſeine Zeitgenoſſen nannte), ob er in Wahrheit ein Menſch iſt, iſt das Lachen. Wollen wir nicht alle gern Menſchen, richtige, wirkliche Menſchene ſein? Das Streben zu dieſem Ziel trägt wohl jeder in ſeiner Bruſt. Daß wir leben, iſt ja weniger wich⸗ tig als wie wir leben. Aber wie wenige erreichen die Vollendung! Denn allein mit Lachen iſt es nicht getan. Vielmehr kommt es eben auf das Wie an. Und dieſes Wie iſt nicht zu lehren Das Cäſar Fleiſchlen, deſſen Wort„Hab Sonne im Her⸗ zen“ am bekannteſten geworden iſt, ſagte einmal:„Der Menſch iſt für den Sonntag geſchaffen; die Werktags⸗ ſorgen ſchafft er ſich ſelber.“ Ja, was alles nimmt man ernſt, ohne daß es das verdient! Doch wenn im Leben etwas ernſt genommen zu werden verdient, ſo iſt es das Lachen. Dieſer ſcheinbare Widerſpruch zeigt ſchon, was vom„Ernſt“ zu halten iſt. Niemals bedeutet er ſaure Mienen und verriegeltes Herz. Das findet ſich leider ſo häufig im Leben. Die Leute nennen's„würdigen“ Ernſt, und es iſt doch nur Kaltſchnäuzigkeit der Seele, Borniertheit des Gemüts, die mit wirklicher Würde nichts gemein haben. Dieſer Ernſt iſt tieriſch und darum auf die Dauer nicht zu ertragen. Dennoch herrſcht er weiter in der Welt und wird wohl niemals gänzlich ausſterben. Aber ſoll er deshalb weniger bekämpft werden? Echtes Lachen braucht nicht ſchallend zu ſein, ja, man braucht es nicht einmal immer zu ſehen, obwohl es da iſt. Es hat mit Gewiſſenloſigkeit und Leichtfertigkeit ebenſo⸗ wenig zu tun wie jener„Ernſt“ mit dem Gegenteil davon. Oder iſt etwa nur der Zeitgenoſſe pflichtbewußt und ge⸗ wiſſenhaft, der mit zugeknöpftem Geſicht ſeine Arbeit ver⸗ richtet, ſein Amt verſieht? Er iſt es in Wahrheit viel, viel weniger als der, der eben in erſter Linie Menſch iſt und weiß, daß man nicht vom Brot allein lebt. Nicht wir haben ja das Lachen erfunden, ſondern Gott gab es als einzigem Weſen auf Erden der Krone ſeiner Schöpfung. Wohl kennt man furchtbaren und tödlichen Ernſt, aber gottlob nur erlöſendes und befreiendes Lachen. Und jeder wirkliche Menſch iſt auch ein wirklicher Lebenskünſt⸗ ler. Schiller hatte recht, als er ſagte, daß das Leben ernſt, aber die Kunſt heiter ſei. Iſt die Lebenskunſt nicht die höchſte aller Künſte, der alle anderen dienen? Der Geiſt baut ſich den Körper, heißt es. Das ſehen wir bewieſen an den„ernſten“ Zeitgenoſſen und dem Menſchen, dem im Herzen die Gottesgabe Lachen blüht. Begegnen jenem Widerwärtigkeiten, wie es im Leben, mit dem wir alle auf irgendeine Art fertig zu werden haben, nun einmal nicht anders iſt, ſo pfeift er darauf, und alles geht nochmal ſo gut. Wohlgemerkt, er pfeift darauf. Das heißt, er beſiegt die Widerwärtigkeiten, die ſich ihm in den Weg ſtellten, und dann pfeift er darauf. Anders der„ernſte“ Zeitgenoſſe. Er pfeift auf nichts. Er nimmt alles ſo furchtbar, ſo tödlich ernſt. Nie wird er ganz mit den Widerwärtigkeiten fertig. Etwas„Ernſtes“ iſt verſtändlicherweiſe ſchon mit ver⸗ hältnismäßig kleiner Mühe würdig und bedeutſam zu geſtalten. Auch in der Kunſt. Daher muß man die heitere Kunſt und die Heiterkeit überhaupt beſonders ernſt neh⸗ men und darf ſie keineswegs als zweitrangig anſehen. Dieſe Wertung rührt daher, daß vieles, was unter der Bezeichnung„heitere Kunſt“ ſegelt, nicht gekonnt iſt oder mit wirklicher Heiterkeit zu wenig zu tun hat. Kunſt kommt aber auch von Können. Und heitere Kunſt, als treffendſte Aeußerung des Göttlichen, iſt eben um ſo viel ſchwerer, je näher ſie dem Göttlichen, dem ewigen Kraftquell, kommt. Alle wahrhaft Großen der Geſchichte, die wenigen be⸗ kannten und die vielen unbekannten, wußten um dies alles. Sie pfiffen auf vieles, weil ſie vieles überwunden hatten. Sie konnten und mußten überwinden, weil ſie an Auf⸗ gaben und Widrigkeiten mit jenem Lachen, jenem unver⸗ gleichlichen Frohmut herangingen, die unbeſiegbar ſind, denen ſelbſt Not und Tod nichts anhaben können, weil die ewige göttliche Lebenskraft ſelbſt daraus ſpricht. „Durch echtes Lachen wird nichts entwertet und ent⸗ weiht. Im Gegenteil: Beim Lachen fangen wir an, Men⸗ ſchen zu ſein. Das Lachen iſt eine Gnade, um die wir uns, wollen wir wirklich Gottes Ebenbilder werden, immer ſtrebend bemühen müſſen, bis uns das Lachen ſelbſt erlöst, bis aus Freude uns die Kraft erwächſt, derer wir bedürfen. Kurt Aldag. Aufnahme: Grieshaber⸗Bavaria— M. Erſte Vorbereitungen Die Wolken haben andere Farben und Formen, ſie Mit Bezauberung entdecken wir die erſten Pflänzchen. 4 haben eine ganz andere Art, über den Himmel zu ziehen. Der Wind bläſt weich und voll die Stämme der Bäume zeigen eine dunkle Färbung, und das Moos auf ihrer Wetterſeite leuchtet grüner. Die Sonne ſcheint anders, Regentropfen ſtechen nicht mehr wie die Eisnadeln peit⸗ ſchend ins Geſicht, ſie wehen lau gegen die Haut, und über Mittag krähen die Hähne um die Wette. Was iſt geſchehen? Wir blättern im Kalender und ſehen, daß wir ja kurz vor dem Frühlingsanfang ſtehen. Der Winter hat wieder einmal ſeine Herrſchaft abgetreten. Der Februar rüttelte und ſchüttelte uns ſchon, daß wir aufwachten aus dem Winterſchlaf, und es hat ſich erfüllt, was er ankündete. Jetzt reiben wir uns die Augen und genießen mit Freu⸗ den die Zeit des Vorfrühlings, der ſeine erſten Seiden⸗ baſtblüten duften und die Schneeglöckchen ſprießen läßt, der die Haſelkätzchen wie gelbe Fähnchen heraushängt, der Amſel und Star, Meiſe und Lerche zu den erſten Geſangs⸗ proben ruft. In keinem Monat ſpürt man ſo den Abſchied des Winters und das neue Erwachen der Natur. Die Tage ſind ſchon wieder länger hell, die Sonne ſteigt früher her⸗ auf und wärmt um die Mittagszeit beträchtlich. Der föhnige Wind und die ſchnell dahineilenden Wolken, ſchwer von fruchtbarem Regen, bringen uns eine Sehnſucht in das Herz, die kein anderer Monat hervorzaubern kann. Das Zimmer, der enge und warme Schein der Lampe — monatelang lieb und vertraut— halten uns nicht mehr. Wir ertragen die Begrenzung der vier Wände nicht län⸗ ger. Und ob es regnet oder ſtürmt, ob der Wind bläſt oder die Sonne ſcheint, wir laufen draußen herum, wir wollen wiſſen, wie der Frühling ſich vorbereitet, und wie es von Woche zu Woche weiter in das Jahr hineingeht. Ein roſa Näschen, ein Knoſpenbündelchen, das ſich aus der feuchten, fetten Erde reckt, ein geſchwollenes, glänzen⸗ des, braunes Etwas, das an den Zweigen der Kaſtanie ſitzt, ein gebücktes, weißes Häuptlein auf grünlichem Stiel an den Zweigen der Weide. Die erſten Sproſſen der Kro⸗ kuſſe, hier ein Hälmchen, dort ein Blatt— es iſt erſchüt⸗ ternd und jedesmal wie eine Geburt. Kann man genug draußen ſein, um dieſe Wunder mitzuerleben? Jede Stunde, die wir uns einzwängen müſſen in die dumpfe Luft der Arbeitsräume, ſcheint uns geſtohlen zu ſein, denn auch dieſes Jahr— wie ſeit Ewig⸗ keit— vollzieht ſich das Wunder der Erſchaffung der Welt. Wie da im kleinen der Sommer geboren wird, der noch durch viele Monate hindurchgehen muß, durch den launi⸗ ſchen April, den ſüßen Mai, das iſt wert, daß man es keinen Augenblick verſäumt. Man muß es erleben. Und dazu gehört etwas Mut zum Vorfrühling, jetzt im März. Da wollen wir nämlich noch manchmal im alten verhar⸗ ren, da haben wir uns an den Winter, an das Vergehen, ſo gewöhnt, daß es uns faſt ſchwerfällt, uns loszureißen und uns hineinzuſtellen in das Werden. Es war ja ſo bequem, daß wir nichts erwarten durften. In die Regale und Schränke die Bücher, die treuen Gefährten der Wintermonate! Fort mit den Handarbeiten, fort mit den Kartenſpielen, fort mit allen Zerſtreuungen der langen, dunklen Monate! Haben wir Mut zur Er⸗ öffnung des Frühlings! Heraus mit den feſten Lauf⸗ ſtiefeln und den Wettermützen! Strecken wir die Naſe dem Wind entgegen, belauſchen wir die geheimnisvollen Vor⸗ hereitungen des Frühlings, ehe er uns mit dem fertigen grünen Raſen, beſtreut mit den roſigen Maßliebchen, über⸗ raſcht! Eva Schwandt. Begegnung im Nebel ljumoreske von Luöwig filaas Annelieſe und Kurt waren zwei Wochen verheiratet und beide konnten aus innerſter Ueberzeugung ſagen, daß ſie wirklich glücklich waren. Sie waren jung und verliebt: Annelieſe war hübſch, zärtlich und eine gute Hausfrau, und Kurt hatte als Vertreter eines großen Werkes die beſten Ausſichten für die Zukunft. Er fuhr Auto, ein ziem⸗ lich betagtes Fahrzeug, deſſen Wert und Betriebskoſten dem noch beſcheidenen Einkommen ſeines Beſitzers ange⸗ paßt waren „Liebling“, ſagte eines Tages Annelieſe.„Ich habe eine glänzende Idee, ich erwerbe meinen Führerſchein, und dann kann ich als dein Fahrer dich zu deinen Kunden fahren.“ „Hm—— „Wir ſind den ganzen Tag zuſammen. Wunderbar! Nicht? Während ich fahre, ruhſt du dich aus, ſammelſt neue Kräfte zu neuen, gewinnbringenden Geſchäften. Unſer Einkommen ſteigt. Der Führerſchein macht ſich bezahlt“ Und ſo ſprach Annelieſe munter drauflos. Was blieb einem jungen, verliebten Ehemann anders übrig, als zu dem geplanten Führerſchein Ja und Amen zu ſagen. Alſo begab ſich Annelieſe in eine Fahrſchule und ließ ſich theo— retiſch und praktiſch im Autofahren unterrichten, bis ſie eines Tages freudeſtrahlend nach Hauſe kam, ihren Mann ſtürmiſch umarmte und mit den Worten empfing: „Gratuliere mir, geliebter Ehemann! Ich habe be— ſtanden. Ich bin Inhaberin eines richtigen, echten Führer⸗ ſcheins, und jetzt kann ich mein Amt als Fahrer in deinen Dienſten antreten.“ Und dann gab es viele Küßchen und Glückwünſche, und man beſchloß, zur Feier des Tages den Abend feſtlich zu begehen, indem man zu dem Ball in der Kaſinogeſell— ſchaft fuhr. Annelieſe ſah im Abendkleid verführeriſch und 4¹ 2 Arb Grunwald— M. Zeichnung: Schluchzen kam aus der Dunkelheit. Plötzlich wußte Kurt, mit wem er zuſammengeſtoßen war. reizend aus. Kurt ging voller Stolz in dem Bewußtſein umher, der Mann dieſer bezaubernden Frau zu ſein. Man tanzte, war guter Stimmung, das Glück hielt offenſichtlich ſeine Hand über die beiden jungen Menſchen. Scheinbar war es von deren auter Laune angeſteckt, und ſo kam es, daß der Hauptgewinn in der Tombola, ein funkel⸗ nagelneues Auto, auf die Losnummer 13 fiel, die Kurt ſeiner Annelieſe geſchenkt hatte. Es iſt eine verblüffende Sache, ſozuſagen aus hei⸗ terem Himmel Beſitzerin eines eleganten Autos zu wer⸗ den, verwirrend und beunruhigend vor allem auch im Hinblick auf die am gleichen Tage beſtandene Führer⸗ ſcheinprüfung. Annelieſe wandelte ſtrahlenden Auges um⸗ her, drückte dann und wann Kurts Arm, tanzte und gab ſich ganz dem Gefühl und dem Wiſſen hin, den ſchönſten Augenblick ihres Lebens zu erleben. Was blieb Kurt anders übrig, als tief in die Brief⸗ taſche zu greifen. Gold⸗ und ſilberbehelmte Flaſchen er⸗ ſchienen auf dem Tiſch. Freunde, Bekannte und Gratu⸗ lanten heiſchten fröhlichen Anteil an der Feier des glück⸗ haften Ereigniſſes Immer dann, wenn es am ſchönſten iſt, verrinnt die Zeit beſonders ſchnell. Ehe man ſich's verſah, nahte das Ende der Nacht; man machte ſich auf den Heimweg. Anne⸗ lieſe erbot ſich, alle Gäſte des Tiſches nach Hauſe zu fahren. Kurt beteiligte ſich gleichfalls an dieſem Freundſchafts⸗ dienſt, deſſen Ausführung aber überraſchend ſchwierig ſich geſtaltete, weil in dem heraufkommenden Morgen ein dich⸗ ter Nebel in die Straßen der Stadt einfiel. „Fahre vorſichtig, Annelieſe“, ermahnte Kurt ſeine Frau. Aber ſie lachte übermütig, glaubte, daß der Beſitz eines Führerſcheins vor allen Gefahren ſchütze, trat den Gas⸗ hebel, ſchaltete, und das Tombola-Auto ſchoß in die mil⸗ chige Atmoſphäre, als ob es gleich Annelieſe von den Geiſtern des Sektes und des Glücksübermutes beſeelt wäre. Kurt fuhr in entgegengeſetzter Richtung davon. Sein betagter Wagen knatterte und ſtöhnte durch den Nebel. Seine Fahrgäfſte ſangen ein luſtiges Lied. Die haben gut ſingen, auf meine Koſten, dachte Kurt und ſpürte auf ein⸗ mal, wie der Kopf ihm ſchwer wurde und Müdigkeit ſich in alle Glieder einſchlich. Als er endlich ſeine fidelen Gäſte losgeworden war, beherrſchte ihn nur der eine Gedanke: nach Hauſe, ſchlafen, in der Nähe der geliebten Frau ſein, von der ihn der Nebel wie eine dicke, graue, unüberwind⸗ liche Mauer zu trennen ſchien. Das Licht der Scheinwerfer irchdrang nur wenige Meter weit den Nebel. Aber Kurt unte ſich in den Straßen der Stadt aus. Er hätte auch 0 ngen den Wea nicht verfehlt Plötzlich ſchoß aus einer Nebenſtraße ein dunkles has heraus, Scheinwerfer glühten auf, Bremſen kreiſch⸗ ten, krachen, ſplittern, und dann Stille. Es folgten zornige Rufe, Empörung in einer vor Schrecken und Angſt ſich überſchlagenden Frauenſtimme:„Sie Schlafmütze! Sie Auch⸗Autofahrer! Was haben Sie angerichtet! Mein ſchö⸗ ner, neuer Wagen, ach Gott, er iſt hin!“ Kurt rappelte ſich hoch Auch ihm ſaß der Schrecken in den Knochen, denn er hatte ſich eine ungefährliche, aber ſtark blutende Schnittwunde an der Stirn zugezogen. Blut lief ihm über die Augen, ſo daß er nichts erkennen konnte. Aerger ſchäumte in ihm hoch und legte dem ſonſt ſo höf⸗ lichen und ruhigen Kurt böſe Worte in den Mund. „Sie dumme Gans, Sie, ich hatte das Vorfahrtsrecht! Wie können Sie bei dieſem Nebel wie ein Rennfahrer aus der Seitenſtraße herausſchießen?!“ Schluchzen kam aus der Dunkelheit. Kurt verſtummte. Plötzlich wußte er, mit wem er zuſammengeſtoßen war. Mit ſeiner eigenen an! Er taſtete ſich in der Richtung, aus der das zen kam, fand Annelieſe, umarmte ſie, verſuchte zu tröſten und war heilfroh, daß der Zuſammen⸗ ſtoß im Nebel noch glimpflich abgelaufen war. Annelieſe tupfte mit ihrem Taſchentüchlein Kurts Stirnwunde aus. und dann ging das Ehepaar zu Fuß nach Hauſe. Bald ſtellte ſich heraus, nachdem Kurt eine Autorepa⸗ raturwerkſtätte angerufen hatte, daß das Unglück nicht allzu groß war. Zerbrochene Windſchutzſcheiben und zer⸗ beulte Kotflügel waren ſchnell repariert. Annelieſe fand ihr fröhliches, junges Lachen bald wie⸗ der, und dann war ſie lange Zeit ihrem Mann ein zuver⸗ läſſiger, vorſichtiger Fahrer, bis ſie eines Tages das Steuer ihres Autos verlaſſen und einen anderen, viel kleineren Wagen fahren mußte, in dem ein junger Erden⸗ bürger dem Leben luſtig entgegenkrähte,— ihren erſten Kinderwagen. 5 „Und es war doch ein Glückstag, an dem wir im Nebel zuſammenſtießen?“ ſtellte Kurt zufrieden feſt, und Annelieſe konnte dieſe Tatſe mit dem beſten Willen nicht mehr widerlegen. Gräſin Ciermont⸗Tonnerre erzählt Ihr Oheim war ein Opfer der Guillotine.— 145 Jahre nach dem roten Schrecken. Unter Entfaltung alles ſtaatlichen und militäriſchen Pomps wurde vor einigen Tagen in Paris die Urauf⸗ führung des von Jean Renoir geſchaffenen hiſtoriſchen Filmwerkes„La Marſeillaiſe“ gefeiert, das den braven Bürgern der Dritten Republik in einer vielleicht etwas einſeitigen und nicht ganz von den heute in Frankreich herrſchenden politiſchen Strömungen unbeeinflußten Form die halbvergeſſenen Taten ihrer Ahnen, der Helden fol Großen Revolution, in die Erinnerung zurückrufen oll. Mit einem aus Stolz und leichtem Gruſeln gemiſch⸗ ten Gefühl erleben die Pariſer von heute auf der Lein⸗ wand den Sturm der wilden Sansculotten auf das Tui⸗ lerienſchloß, aber die„Rote Witwe“ des Dr. Guillotin, die in jenen Jahren ſo viel von Frankreichs beſtem Blut trank, bleibt vorſichtig im Hintergrunde; denn daran läßt man ſich in einer Zeit ſelbſtgefälliger Betonung der fran⸗ zöſiſchen Sanftmut und Friedensliebe nicht allzu gern mehr erinnern. Wer von den ungezählten Tauſenden der Beſucher des allabendlich überfüllten Olympiathea⸗ ters, wo dieſer Film läuft, weiß, daß jetzt noch, hundert⸗ ſünfundvierzig Jahre nach dem roten Schrecken, mitten unter ihnen ein Menſch lebt, der ſagen kann:„Mein Oheim war ein Opfer der Guillotine!“? Und doch iſt es Wahrheit, wenn auch eine beſondere Verkettung eigen⸗ artiger Familienverhältniſſe allein die Tatſache möglich machen konnte. In der ſtillen, vornehmen Straße Francois I. im achten Arrondiſſement von Paris, gar nicht weit von der lebendurchrauſchten Prunkallee der Champs⸗Elyſses, ſteht eins jener kleinen Schlöſſer, wie ſie in ihrer adligen Stil⸗ reinheit und zurückhaltenden Abgeſchloſſenheit in ſo vie⸗ len Pariſer Straßen wahre architektoniſche Koſtbarkeiten zwiſchen den nichtsſagenden modernen Häuſern bilden. In jenem„Hotel particulier“ wohnt einſam eine ſehr alte Dame, die Gräfin Blanche de Clermont-Tonnerre, umgeben von den Erinnerungsſtücken aus der Geſchichte ihres ruhmvollen Hauſes und aus ihrem eigenen bunt⸗ bewegten Leben. Ihr leiblicher Onkel Stanislaus, der älteſte Bruder ihres Vaters, gehörte zu der Schar der Unzähligen, die während der Schreckenszeit der Großen Revolution„in den Korb der Witwe ſpucken“ mußten, wie es der grauſame Witz der Zeitgenoſſen Robeſpierres nannte. Die greiſe Gräfin, in deren zierlicher Perſon ſich ſo drei Epochen europäiſcher Geſchichte— das Rokoko, das vom Erbe der Franzöſiſchen Revolution beherrſchte neunzehnte Jahrhundert und unſere von neuen Gedan⸗ ken erfüllte Zeit verkörpern, die aber ſelbſt ſtolz und unnachgiebig, wie noch manche ihrer jüngeren Standes⸗ genoſſen,„ancien régime“ geblieben iſt, gibt eine natür⸗ liche Erklärung für das geheimnisvolle Band, das ſie mit einer längſt verſunkenen Vergangenheit verbindet: Ihr Oheim wurde 1754 geboren, zwei Jahre vor Beginn des Siebenjährigen Krieges. Sein Taufpate war ner Stanislaus Poniatowſky, dem der große Preußen⸗ ig gemeinſam mit der ruſſiſchen Katharina zehn Jahre äter die Krone Polens aufs Haupt ſetzen ließ. Als die Donner der Revolution über Frankreich grollten, ver⸗ ſchmähte es Graf Stanislaus, ungleich ſo vielen anderen Ariſtokraten, die Flucht in das rettende Ausland anzu⸗ treten. Er ſtand bis zum bitteren Ende mit dem Degen in der Fauſt vor dem Throne des Königs, und es iſt daher nicht verwunderlich, daß er nach dem Scheitern der hiſtoriſchen Reiſe des Königspaares nach Varennes, als der Ausrottungskrieg gegen die„Ci⸗Devants“ voll ein⸗ ſetzte, zu den erſten gehörte, die in die Kerker der Con⸗ eiergerie geführt wurden. Im Herbſt 1792 fiel bei dem Johlen der Carmagnole ſein Haupt auf dem Gréve⸗Platz unter dem Meſſer der Guillotine. ode ſeines Bruders, 1794, 1 Zwei Jahre nach dem wurde der Vater der Gräfin anche geboren, und es ſpricht für die Lebenskraft des ten Geſchlechtes, daß ihm noch in ſei ſiebzigſten ſeinem die Tochter be wurde, die heute noch weilt. In erſtaunlicher Friſche hat die Greiſin die Erinne⸗ rung an ihren während ihrer erſten Kinderjahre doch uch bereits hochbetagten Vater bewahrt, und aus ſeinen rzählungen hat ſie ſich ein lebendiges Bild von dem ritterlich als Verteidiger der Krone gefallenen Onkel ge⸗ ſtaltet, der für ſie, deren Lebensinhalt der glühende Haß auf die„Pöbelrevolte“ geworden iſt, zu einem wahren Familienheiligen wurde. Zahlloſe Bilder von ihm um⸗ geben ſie. Und die Geſchichte jener blutigen Zeit iſt ſelt⸗ ſamerweiſe in ihrem Geiſte ebenſo gegenwärtig wie die Ereigniſſe ihrer eigenen Erdeufahrt. Hans W. F. N 8 3 0 C MU, 5„LN WIEN ..„ Dabien—— Die Grenzen Großdeutſchlands Eisner⸗Wagenborg(M.) r NAuðvuD 2 8„ SHUZSU SFr„ fret 8 255 Ms BEUcN 855 7 U 8 , Ichiel2 AEN 9 22 Degen . 3 Die„Salzburger“ in München. Die aus Salzburg gekommene Kompanie des bisherigen öſterreichiſchen Infanterjeregi⸗ ments 12 beim Vorbeimarſch an der Feldherrnhalle. Weltbild(M). „Wilhelm Guſtloff“ zur erſten Prob Das erſte Schiff der neuen K 5 b von Hamburg in die Nordſee aus. Das ſtolze i rt ausgelaufen. Weltbild M). chf be lief 175 einer Werftprobefahrt „Flotte, im Verlaſſen des Hafens. ilhelm n ſſ N. i N HK e. 2 7 n F 2. 8 * N). hrt Y (11. Fortſetzung.) Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W. 62. Im vorhergehenden Kapitel wurde erzühlt: Tatjana Wrangel bittet Helge Faber, ihr das Bild ihres Bruders zu zeigen. Scherzhaft verlangt Helge, erſt das Bild Henrys zu ſehen. Tatjana trägt das Bild in ihrer Taſche. Als ſie es Helge zeigt, glaubt dieſe, einen Spuk zu ſehen. Henry, der Geliebte Tatjanas, iſt Helges Bruder Wolf. Bela Byza iſt, als er die Abreiſe Tatjanas erfuhr, im Flugzeug nach Paris geeilt, ohne das Stubenmädchen Alice noch⸗ mals zu ſehen. Er iſt unſchlüſſig, in welchem Hotel er woh⸗ nen ſoll. Da fällt ihm die Adreſſe von Helge Faber ein. Er fährt nach ihrem Hotel und notiert ein paar Zeilen auf ſeine Viſitenkarte. Der Pförtner ſoll ſie Helge Faber über⸗ reichen. „Zum Ritz!“ ruft er dem Mann zu, und der Chauf⸗ feur gibt Gas. Der Weltlauf iſt wieder in Ordnung. Man kommt nicht mit dem Flugzeug in Le Bourget an, um in einem Winkelhotel Quartier zu ſuchen. Dennoch hat es Zeiten in Bela Byzas Leben gegeben, wo ihm ein Obdach wie das Hotel in der Rue Tournefort wie das Paradies erſchienen wäre. Er möchte das Er⸗ innern daran fortſchieben, alles Läſtige iſt er gewohnt fortzuſchieben, aber ſeit der Begegnung mit der kaſtanien⸗ braunen Alice kommen dieſe Gedanken immer wieder. Ihr hat er von dem Vergangenen erzählt, von der Kind⸗ heit, die keine Kindheit war, und von den Jahren, die dann kamen. Vielleicht war es ein großer Fehler geweſen, derlei zu tun.. Sein erſtes Erinnern iſt die weite ungariſche Steppe, aber ſie iſt nicht tot, ſie iſt bevölkert von Menſchen und Tieren, ein Herrenhof liegt in der Nähe. Die Menſchen ſtehen an einem Brunnen, an einem jener Brunnen, die es nur in Ungarn gibt, ſie ſind bunt und feſtlich gekleidet, und unter ihnen iſt ein Mädchen, das ſeine Mutter iſt. Sein Vater iſt nicht dabei, nein, ſeinen Vater kennt er nicht, er wird erſt viel ſpäter erfahren, daß der hohe, gnädige Herr, der zuweilen vorüberreitet und demütig begrüßt wird, ſein Vater iſt. Von der Schule weiß Bela nichts mehr, aber dann kommt die Stadt, der Herr Graf hat ihn zur Ausbildung in die Stadt ſchicken laſſen, und er empfängt eine aus⸗ gezeichnete Schulung als Diener. Nachts lernt er. Aber er wird kein Stubenhocker. Es gibt vieles, was intereſſan⸗ ter iſt als die Bücher. Da ſind die Mädchen; es iſt herr⸗ lich, wie die Mädchen ihn lieben. Nur darf man ſie nicht wiederlieben, man muß kalt und gleichgültig zu ihnen ſein, man muß ihnen die nötigen Tränen ſchenken, dafür ſind ſie ewig treu und dankbar. Durch des Herrn Grafen Vermittlung erhält Bela auch die erſte Stellung, gar nicht ſo weit von daheim, auf einem Nachbargut. Er kann zuweilen die Mutter be⸗ ſuchen, die vierzig geworden iſt, aber wie eine Greiſin ausſieht. Vielleicht käme er ſeltener hinüber zu dieſer ge⸗ alterten Frau, wenn nicht auf dem Byzaſchen Gut nette Mägde und Mamſells wären, die den ſchönen, ſchlanken und kühlen Bela gern verwöhnen. So kann es nicht aus⸗ bleiben, daß er eines Tages erfährt, was er nie erfahren ſollte, daß ſein Vater dort drüben im Herrenhaus reſidiert, während die Mutter noch immer in der gleichen Geſinde⸗ ſtube hauſt wie vor zwanzig Jahren. An dieſem Abend kommt kein Bela zum Brunnen, wo die Mädchen plaudern, an dieſem Abend iſt er trotz der Freizeit heimgekehrt aufs Nachbargut. Dort ſitzt er in ſeiner Kammer, und er ſchreibt auf einen großen, weißen Bogen ſeinen Namen. Bela Amara ſchreibt er, und dann ſchreibt er aber jetzt nochmals, ſteht da in ſchwungvollen Lettern: Bela Graf Byza. Und von dieſer Stunde an gibt es für ihn nur das eine Ziel, dieſen Namen zu erhalten. Nichts iſt mit Gewalt zu erreichen, das ſieht er ein, alles kommt darauf an, warten zu können, ſo lange warten zu können, bis die Byzas in ſeiner Hand ſind. Er verläßt Ungarn, er findet eine Stelle in Berlin, geht dann auf den Lloyddampfer, wo er Alice trifft, die kaſtanienbraune Alice, die natürlich nicht zu wiſſen braucht, daß in der Heimat Marina auf ihn wartet, Ma⸗ rina, die Zofe der jungen, zweiten Frau des Grafen Byza, der nach dem Kriege noch einmal geheiratet hat. Marina, die ihm alles ſchreibt, was im Herrenhaus ge⸗ ſchieht und die nur zuweilen ſehr beſcheiden anfragt, wann Bela endlich heimkomme, um ſie zu ſeiner Frau zu machen. Nein, das darf Alice nicht wiſſen, ſoviel er ihr auch ſonſt erzählt und vertraut. Endlich fällt der Würfel. Graf Byza war wohl recht alt geworden und die Gräfin war noch recht jung. Es gibt da einen Primgeiger in Budapeſt, und es gibt ſehr dis⸗ krete Briefe, die Marina zu befördern hat. Doch ein paar⸗ mal gehen dieſe Briefe verloren. Ja. Bela hat Marina wiſſen laſſen, daß ſie ihre Heirat ſehr beſchleunigen könne, wenn ſie dieſe Briefe ſtatt an den Primgeiger an ihn ge⸗ langen ließe. Sie iſt eine treue Zofe, es wird ihr ſehr ſchwer, aber Bela verlangt nicht viel. Nur drei. Drei Stück genügen Bela vollkommen. Und eines Tages läßt er ſich bei der Frau Gräfin melden. Er wird in der Diele empfangen, und man bietet ihm keinen Stuhl zum Sitzen an, aber bereits nach fünf Minuten öffnet die Gräfin ſehr bleich die Tür zu ihrem Salon und flüſtert:„Kommen Sie 8 bitte herein!“ Und dann:„Es muß doch einen Weg geben—“ Natürlich gibt es einen Weg. Bela lächelt der Gräfin verbindlich aus dem Seidenſeſſel zu, in den er ſich unge⸗ beten fallen gelaſſen hat.„Wie Sie ſehen, ſind dies nur Abſchriften, Gräfin. Die Originale ſind ſicher deponiert, ſie werden ſogleich zum Vorſchein kommen, wenn mir das geringſte paſſieren ſollte.“ „Nennen Sie Ihre Bedingungen.“ Oh, kein Geld. Bela hat nur ein paar tauſend Mark, erſpartes Geld und Geld von Rennwetten, denn er kennt die Pferde ſo gut, daß er faſt nie danebentippt. Aber Geld will Bela nicht, nur den Namen, den gräflichen Namen, den er zu Recht tragen wird. Er weiß auch gleich den Weg zu weiſen, den rechten Weg. Frau Gräfin iſt jung, Frau Gräfin wird vergöttert von ihrem Mann, er wird ihr nicht den Wunſch verſagen, Bela, der ja doch ſein Sohn iſt, zu adoptieren. „Mein Mann wird mich für wahnſinnig halten—“ Durchaus nicht. Das milde Herz der Frau Gräfin iſt bekannt, bekannt und berühmt, ſie wird einen ſehr ergrei⸗ fenden Brief Belas erhalten, in dem er ſich offenbart. Sie wird darin leſen, daß er zugrunde ginge, wenn er weiter mit dem Makel des unehelichen Kindes behaftet bliebe, zudem zähle jetzt in Europa der Nachkriegszeit der Adel weniger als zuvor, es iſt keine große Bitte, wenn man ihm wenigſtens den ehrlichen Namen gibt, auf den er ein Recht beſitzt. „Ich glaube nicht, daß ich es erreiche.“ Bela bedauert das ſehr: Es gibt in Wien genug Blät⸗ ter, die mit Freuden die Briefe veröffentlichen würden, die eine Gräfin Byza einem Primgeiger ſchrieb. Bela geht. Aber ſein Beſuch iſt nicht umſonſt ge⸗ weſen, nach wenigen Wochen trägt er den Namen eines Grafen Byza zu Recht, nur eine Bedingung ward geſtellt, er darf Ungarn nicht mehr betreten. Er akzeptiert. Er kennt die Welt. Aber zuweilen packt ihn das Heimweh, und er fährt bis dicht an die Grenze, er blickt hinüber in das Land, das er nicht mehr betreten darf. Marina hat er nicht wiedergeſehen. Er hat ſein Glück in Berlin verſucht und in London und in Paris. Aber keiner der adligen Klubs nahm ihn auf. Es war, als ſeien ſie alle im Bilde über ihn, und ein⸗ mal geſchieht es, daß ein ſchottiſcher Earl läſſig bemerkt, ſich ſeiner zu erinnern, wie er auf einem ungariſchen Her⸗ renhof ihm aus dem Pelz half. a Zeichnung: Drewitz— Bela lächelt der Gräfin verbindlich aus dem Seiden⸗ ſeſſel zu, in den er ſich ungebeten fallen gelaſſen hat. „Wie Sie ſehen, ſind dies nur Abſchriften, Gräfin.“ Ueberall, wo er bezahlen kann, iſt er der Herr Graf, Hotelportiers ſtudieren nicht den Gotha, und auch die Amerikaner werden keine Ahnenforſchung treiben. Immer⸗ hin, Amerika iſt weit, und wer es ohne Geld betritt, iſt ein armer Hund, mag er auch die neunzackige Krone im Siegelring führen. Wie Bela Byza zu dieſer Erkenntnis kommt, hat er nur noch tauſend Franken. Immerhin rei⸗ chen ſie dazu, den Klub de Ganhmed zu betreten und Spielmarken zu kaufen. Es iſt Bela Byza gar nicht lieb, daß die Tür des Autos aufgeriſſen wird. Es dauert ein paar Sekunden, ehe er ſich erhebt und in die Hotelhalle tritt. Bela Byza nimmt einige Zimmer im erſten Stock, niemand braucht zu wiſſen, daß er allein kommt. Zudem wird er nicht lange allein bleiben. Die kleine Zeichnerin Helge Faber iſt be⸗ ſtellt, ſie wird nicht zögern, das beſcheidene Aſyl in der Rue Tournefort, die nicht einmal ein Taxichauffeur kennt, zu verlaſſen. Er läßt ein paar erklärende Worte über ſein Kommen zu ſo unangebrachter Jahreszeit fallen. Einige unerwar⸗ tete geſchäftliche Beſprechungen, ſehr diskreter Art natür⸗ lich, wie hätte man ſich ſonſt auch im Juli in Paris ver⸗ abredet. Sein Koffer wird heraufgebracht, er gibt Anweiſun⸗ gen, wie die Anzüge zu hängen, die Wäſche zu lagern, die Krawatten aufzubewahren ſind. Das große, gerahmte Bild Tatjana Wrangels gehört ſelbſtverſtändlich auf den Schreibtiſch, ein kleineres findet ſeinen Platz auf dem Nachttiſch. Endlich iſt er allein. Er hat alle Türen und alle Fenſter geöffnet. Er wandert die Zimmerflucht auf und ab, auf und ab, manchmal bleibt er an einem der offenen Fenſter ſtehen; oh, es iſt keine Gefahr dabei, ſie führen in keinen engen Hof, ſie geben den Blick frei auf eine herrliche Straße, und keine Alice wird von unten plötzlich empor⸗ blicken und„Bela!“ rufen. Es iſt Bela Byza noch völlig unklar, wie und wo er Tatjana in dieſer weiten, heißen Stadtwüſte finden ſoll, ohne einen Anhalt zu haben, ohne den Namen zu wiſſen, unter dem ſie ſich verbirgt, ohne die Polizei zu bemühen. Man muß ſich auf ſein Glück verlaſſen, das Spielerglück, das ihm bei Frauen, Pferden und Karten ſtets gleich treu geweſen iſt. Gewiß, es gab auch Fehlſchläge, wenigſtens einer Pokernacht hier in Paris, die ihm freilich kein Geld einbrachte, aber doch den Verlobungsring Tatjana Wrangels. In den vornehmen Spielklubs gibt es niemand, der ihn zum Pokertiſch bittet. Selbſt der leidenſchaftlichſte Spieler wendet ſich unter einem fadenſcheinigen Vorwand ab, wenn Bela Byza ſeinen Namen nannte, den Namen des adoptierten Grafen, der nicht nach Ungarn zurück⸗ kehren kann. Vielleicht hätten ſie mit Bela Amara ge⸗ ſpielt, mit Bela Graf Byza will keiner ſpielen. Aber die Karten müſſen ſein. In guten Zeiten ſind ſie das einzige Mittel, das ihm zum Rauſch verhilft, in ſchlimmen Tagen bieten ſie einem klugen Spieler die Exiſtenz. Man muß tiefer hinabſteigen, ſehr viel tiefer, um wieder auf Männer zu ſtoßen, die nach feſten Geſetzen ſpielen und das Geſicht wahren. Sie treffen ſich in den Hinterräumen kleiner Kaſchemmen, und obſchon manche im Frack ſind, tragen andere nicht einmal einen Kragen. Keiner kennt auch den wahren Namen des anderen. Bela Byza heißt dort„der Ungar“, und all dieſe Männer, in vielen Städten Europas, haben ähnliche Maskennamen. Nur zweimal hat Bela erlebt, daß falſch geſpielt wurde, aber die Vergeltung kam blitzſchnell und unerbittlich. Den einen Falſchſpieler fand die Polizeiſtreife erſchoſſen unter einer ausgelöſchten Laterne, der andere ward aus der Seine gezogen. Bela Byza klingelt nicht nach dem Maſſeur, er raſiert ſich auch ſelbſt. Vor dem großen Spiegel des Badezim⸗ mers, der immer ein wenig beſchlagen iſt von der feuchten Wärme des Raumes, raſiert er ſich. Ja, es iſt warm, und es duftet nach kräftigen Eſſenzen, aber Bela Byza friert, wenn er an die Keller denkt, und er muß tiefer atmen. Das gekachelte Badezimmer iſt voll von Geſtalten, es würde ihn nicht wundern, wenn ſie ſich in der beſchlagenen Scheibe ſpiegeln würden. Auch iſt es ſehr verlockend, das Raſiermeſſer ein wenig tiefer durch den Hals zu ziehen, dann gäbe es keine Tatjana, keine Alice mehr. Selbſt an Marina braucht er dann nicht mehr zu denken. Wie war es doch, als ihn der große, ſchöne Burſche, der am Pokertiſch der„Filmgott“ hieß, beiſeite bat, nach vorn in das harmloſe Vorzimmer der Kellerkneipe Bela Byza hatte unheimlich gewonnen an dieſem Abend, und das Geſpräch, das jetzt kommen würde, kannte er ſchon. „Nur hundert Franken, mein Herr—“ oder ſo ähnlich. Nein. Tauſend Franken wollte der Filmgott haben, und das war neu, das war ſo neu, daß Bela Byza ſich mit ihm ſetzte und etwas zu trinken beſtellte. Der Fildgott hatte ſehr recht, wenn er erklärte, daß ihm hundert Franken nichts nützen würden, daß er damit nicht neu zu ſpielen beginnen könne, aber es war üblich, um hundert zu bitten, um dann vielleicht von einem, der ſo gewonnen hatte wie Bela, einen Zwanzigfrankenſchein zugeſchoben zu be⸗ kommen. „Ich weiß, wer Sie ſind, Herr Graf—“ „Bitte, keinen Namen!“ „Nein, keinen Namen. Aber ich weiß doch, wer Sie find, darum wende ich mich an Sie, Sie ſind der einzige wirkliche Ariſtokrat von all denen da drinnen.“ Bela Byza hatte genickt, ſchon ein wenig zugänglicher für die Worte des ſchönen, jungen Burſchen, der„Film⸗ gott“ hatte Blick für Menſchen. „Sie aber kennen mich nicht. Ich heiße hier der „Filmgotté, und vor der Behörde bin ich Henry Villain. Der Vorname ſtimmt ſo ungefähr, mein Nachname iſt Faber, ich bin Deutſcher.“ Der Filmgott zog eine Brieftaſche hervor und zeigte eine Identitätskarte. „Ich gebe ſie Ihnen als Sicherheit, Sie wiſſen ſelbſt, was es für einen Mann bedeutet, ohne Papiere zu ſein, und es war ſchwer genug für mich, dieſe zu bekommen; es wird mir nicht ein zweites Mal glücken.“ „Für tauſend Franken bekommen Sie ganz gute neue Papiere“, murmelte Bela Byza, dann zog er die Brief⸗ taſche zu ſich herüber und betrachtete flüchtig Henry Vil⸗ lains etwas ſchmutzigen Ausweis. Viel mehr intereſſierte ihn die ſteile Frauenhandſchrift, die auf zwei Umſchlägen zu ſehen war, die mit in der Brieftaſche ſteckten. 5 „Sie geſtatten—?“ f Henry Villain trank zitternd ſein Glas leer, alles er⸗ laubte er, alles, wenn nur jetzt der Graf nicht aufſtand und die Diskuſſion für beendet erklärte. Bela Byza ſchob noch ſein unberührtes Glas dem bleichen Filmgott hin, dann zog er die Briefe aus den Umſchlägen und begann ſie zu leſen. Es waren Briefe Tatjana Wrangels, der berühmteſten Frau der Staaten, Briefe an dieſen Jungen hier, der ihn um tauſend Franken anbettelte. Heiße, glühende Briefe der Leidenſchaft und Liebe. Bela Byza dachte an die junge Gräfin in Ungarn. Sie hatte ähnliche Briefe geſchrieben, an einen Primgeiger in Budapeſt, und ſie hatten ihm immerhin den Grafentitel eingetragen. Wie leichtſinnig die Frauen ſind, wenn ſie lieben. Nie denken ſie an den Preis, den ſie einmal zahlen müſſen „Ihr Ausweis intereſſiert mich nicht, mein Herr. Aber ich bin Liebhaber von Autographen, und wenn Ste mir dieſe beiden Briefe laſſen, erhalten Sie die tauſend Franken. Ich rechne auf keine Rückgabe.“ „Ich hänge ſehr an dieſen Briefen, Herr Graf.“ „Ich bin nicht hier, um zu handeln.“ „Darf ich die beiden Briefe noch einmal leſen, Herr Graf? 5 „Bitte. Drei Minuten Bedenkzeit gebe ich Ihnen, aber auf Weiteres laſſe ich mich nicht ein.“ Bela Byza ſtand auf und trat zurück in das Hinterzimmer, wo die Pokerſchlacht weiterlief. Dann kam er zurück. Der Filmgott ſchob eben die Briefe zurück in die Um⸗ ſchläge, er ließ ſie auf dem Tiſch liegen und ſteckte nur die Brieftaſche ein. „Zählen Sie nach“, ſagte Bela Byza und legte ein Bündel Hundertfrankenſcheine neben die Briefe. 5 bei den Pferden und den Karten. Bela Byza entſinnt ſich 1(Fortſetzung folgt.) Die Volks⸗Gasmaske ſoll ein jeder erwerben! * Kreuzworträtſel. „ J. 3, 5 7 7 7 9 2 7 8 2 , 2 2 2.. 25 2 Waagerecht: 1. Weiblicher Vorname, 5. Raubtier, 7. Abfall, 8. Abgrund, 10. Waldtiere, 11. Fahrſtuhl, 12. Brauch, Sitte, 14. optiſches Gerät, 15. Schreibbedarf, 17. Waſſerſtraße, 18. Zutritt, 19. Dreſchboden.— Senkrecht: 1. Baum, 2. Gerbereibedarf, 3. alkoholiſches Getränk, 4. Metallglaſur, 5. landwirtſchaftliches Gebäude, 6. Füh⸗ rung, 7. Bedürftigkeit, 9. Geſtalt der Nibelungenſage, 13. Kloſter, 14. Schleuderwaffe, 16. Geflügelart, 17. Waſſer⸗ fahrzeug. 5 Dreiſilbige Scharade. Die Erſte ſo rund, das Antlitz ſo rot, Kommt dort der Anwalt geſchritten; Man ſieht es ihm an, er leidet nicht Not, Er kommt von der Zweiten und Dritten. Und höheren Schlages das Herz ihm pocht, Knurrt ihm auch hungrig der Magen: Ans Ganze, das heut' ſeine Frau ihm kocht, Denkt er mit frohem Behagen. 8 stein A8 n n 0 Töne Helen. Gebel Nun hel 8d% 40 E., den 720008 grole Tate 25 El. uch kleine Tube 222 Silbenanfügung. Ritze Sage Bier Weih Bol Ton Port Druck Lene Rat Kunde Wal Barde Teil Band Renz. Einem jeden der vorſtehenden Wörter iſt eine der nachfolgenden Silben vorn anzufügen. Es entſtehen ſo neue Wörter, deren Anfangsbuchſtaben bei richtiger Löſung, zu einem Wort vereint, einen Zweig der Leicht⸗ athletik nennen.— ab ab chi ein erd flo ge ka lak lom nar nu rap ſym tri un. Silbenrätſel. a ab al an an bal de de de dri e er flut gen goehr i ka ka lett li mei nin pin ra ri rus ſchei ſcher ſcho ſet ſi ſint ſpar ſteu te us vis weg. Aus vorſtehenden 38 Silben ſind 14 Wörter mit fol⸗ gender Bedeutung zu bilden: 1. Männlicher Perſonen⸗ name, 2. Stern erſter Größe, 3. anderes Wort für Kreuz⸗ weg, 4. große Waldung in Hannover, 5. künſtleriſches Tanzſtück, 6. Stadt in Altgriechenland, 7. große Flut, 8. Kleeart, 9. Abgabe, 10. Name aus der griechiſchen Mythologie, 11. Salzart, 12. Stadt in Thüringen, 13. Hunderaſſe, 14. Sardellenart. Wurden die Wörter richtig gebildet, ſo ergeben dieſe in der zweiten und fünften Buch⸗ ſtabenreihe— beim vierten Wort iſt's im erſten Falle der erſte, im zweiten Falle der vierte Buchſtabe—, beidemal von oben nach unten geleſen, ein Zitat von Homer. Rätſel. 8 Das erſte war ein Grenzland einſt, Das zweite liebt das Vieh, 5 Das dritte reckt ſich hoch hinaus. 5 Bei uns ſieht man es nie. Nun raſch dem Ganzen den Namen gib, Wer lang' es kennt, der hat es lieb. 135 225 Flasche Flasche Sie Prospekt von Ot. August Wolff, Bielefeld Sraue Raten Are Werde 281 e 8 irg Jane Ffafapen nne A à e sie, 5 bechg mende del behoben. Mitglied Aabeallen Jugendtarbe d et] Oni 710 Lostenlt. Auszunſt Mittel. Caraadlel Viele Dank. Cotſoestefeichs co der dcbreiben! Auskunft gratis!] Kamp! serlip N 88 Fr A Muller. Aanchen 0 295 dem eee. NS. 8 Verderd At Defizit⸗Aufgabe. al bank baum bit brot burg but fol kleid klet ling mal rei rit rock ſack ſchar tum un win Vorſtehendes find die erſten und dri zehn Wörtern mit gleicher— heißt dieſe, und wie oN Silbe Auflöſungen aus Sch ach aufgabe: 5 0 elt, Kdöß-e oder—c6, es oder as. matt W„ Kd6—c6, 2. Da!- a6 f, Ke6— ds, 3. e2— 24 matt. Andere Spielarten ähnlich. Sprichwort⸗Rätſel: Ziel. Iß und trinke nicht zu viel Buch ſtaben⸗Füllrätſel: Diemen Pleiße Polizei Gerſte Freite Seume Hel Jacht Rosmarin Beſſel.— Die Leipziger Fruehjahrsmeſſe Kürzungsaufgabe: ku at rm na et va as lo. Karneval. Scherzfr zwei Löffeln 2. Halt in allem Maß und agen: 1. Der Haſe, er frißt ſtets mit Ein Horniſt. 3. Der Verſtand. Querelastisch · eitiudris dlehinbar] f Das ist der besondere Vonzug dieses praktischen G Schnellverbendes. Deshelb kann er allen BeWwẽʃ¾ eGG- gungen folgen, ohne zu zerren oder zu behindern. 1 Silbenxätſel: 1. Grenadine, 2. Renette, 3. Ori⸗ ginal, 4. Spekulatius, 5. Zola, 6. Tokai, 7. Ulrich, 8. Nie⸗ derlande, 9. Kudowa, 10. Arreſt, 11. Neuwerk, 12. Nun⸗ tius.—„Großtun kann nur der Kleine.“ Kreuzrätſel: na ſe ha gel Buchſtabenein fügung: Stube Rache Lehne Suender Haſpe Spalier Pollen Zauber Motor Patte Mal⸗ ter Lilie Barke.— Schuhplattler. Im Friſeurladen wundert ſich der Kunde.„Sagen Sie bloß“, fragt er den Barbiergehilfen,„was iſt denn das für ein dauerndes Gemurmel hier im Nebenraum?“ „Unſer Meiſter raſiert ſich.“ „Jeh höre ihn aber doch unentwegt ſprechen?“ „Ja, er verſucht, ſich noch zu einer Kopfwäſche zu überreden.“ Schupo:„Na, lieber Freund, mit dieſem Ding werden Sie wohl Ihre Haustür nicht offen kriegen, das iſt ja eine Zigarre!“ Betrunkener:„Herr— Herr Wachtmeiſter, hab— hab ich doch tatſächlich den Hausſchlüſſel aufgeraucht——!“ 1— ausgeben?!“ dann die Leine ziehen. Der „Ach, Mutti, ich habe Zunge getreten!“ Eſelsmilch wird doch jetzt denn gut ſein?“ Chef:„Was heißt das: mich ſprechen, oder nicht?“ „Das würde ich auch „Ja, ich habe ihm ſein „wenn es dein Zahn wäre!“ Zeichnung: Lucie Krenczek— M. „Ich bin entſetzt, Lore! Wie kannſt du ſo viel Geld „Du haſt mir erlaubt, daß ich mir zum Frühjahr ein paar hübſche Kleinigkeiten kaufen darf!“ Fluglehrer:„Beim Abſprung bis drei zählen und Schirm öffnet ſich ſofort.“ Schüler:„Und wenn er ſich nicht öffnet?“ Fluglehrer:„Dann fordern Sie von der Lieferfirma Erſatz, denn ſie gab doch Garantie auf den Schirm!“ „Aber Lore, was ſchneideſt du denn für Geſichter?“ mir mit den Zähnen auf die 15 Die junge Mutter iſt um ihr Söhnchen ſehr beſorgt und weiß gar nicht, was ſie ihm alles Gutes antun ſoll. Geſtern fragte ſie wieder den Arzt:„Ach, Herr Profeſſor, ſo empfohlen, wofür ſoll die Profeſſor:„Für junge Eſel, liebe Frau!“ 255 Bürofräulein:„Ich glaube, Herr Müller, da will Sie: jemand am Telephon ſprechen.“ ich glaube! Sagte er, er will „Hm— er ſagt nur: Biſt du es, alter Idiot?“ „Wenn das mein Zahn wäre“, kam er mit weiſen Ratſchlägen,„würde ich ihn mir ziehen laſſen.“ tun“, gab der andere zurück, „Neulich ſagteſt du, du wäreſt mit Bumke wegen einer ſtrittigen Forderung verfeindet, und heute erzählſt du, du hätteſt ihm wieder auf die Beine geholfen?“ Auto pfänden laſſen!“ 2 8 288 3 4 5 8 5 35 PS REEORU. ,,. i 55 58 80 88 Ale NMANOMAG-Wagen, ob Kurier, Rekord oder Sturm, zeichnen sich aus durch eine àußerst solide Bauweise. Sie alle verfügen über Einzelradlenkung, vordere Schwingachse, hydraulische Bremse und hydraulische Stoßdämpfer, Ein- Druck- Zentralschmierung, ver- windungssteifes, widerstandsfähiges Fahrgestell und geräsumige Karosse mit staubfreiem Kofferraum. 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