Bl. — — umu ng äft! zen, en, ak, nel, ige, ihof. num —— Nr. 66 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 19. März 1938 Eine Großſtadt wächſt Ludwigshafen am Rhein und ſeine Bevölkerung. Ludwigshafen am Rhein iſt eine noch ganz junge Stadt, deren Anfänge nur bis zum Beginn des vorigen Jahrhunderts zurückreichen und die unter ihrem heutigen Namen erſt ſeit dem Jahre 1843 und als ſelbſtändige Ge⸗ meinde ſogar erſt ſeit dem Jahre 1853 beſteht. Das heißt aber nicht, daß das Land nicht ſchon lange beſiedelt wäre. Im Gegenteil laſſen ſich aus reichen Bodenfunden Nieder⸗ laſſungen auch aus den letzten Jahrhunderten vor unſerer Zeitrechnung nachweiſen. Namentlich Erwähnung finden aber die Muttergemeinden Ludwigshafens, Frieſen⸗ heim und Mundenheim, ſchon in einer Urkunde aus dem Jahre 771, in der das Vorhandenſein von Wingerten feſtgeſtellt iſt. Die Bevölkerung im Gebiet des bisherigen Ludwigshafen fand ihren Unterhalt ſtets in der Landwirt⸗ ſchaft und Fiſcherei. Es war aber kein geruhiges Land⸗ leben; denn die häufigen Kriegszüge und Truppendurch⸗ märſche ſtifteten vielen Schaden und immer wieder wurden die Einwohner zu Fronarbeiten an der Rheinſchanze, dem linksrheiniſchen Brückenkopf der Feſtung Friedrichsburg⸗ Mannheim herangezogen. Erſt ſeit den Befreiungskriegen konnte ſich die Bevölkerung ihrer ruhigen Tätigkeit hinge⸗ ben, nachdem die Rheinſchanze keine militäriſche Bedeutung hatte und ſpäter dann geſchleift worden war. An der Schiffsbrücke, die von Oggersheim nach Mannheim führte, war deshalb bald eine kleine An⸗ ſindlung entſtanden, die nach und nach zu einem kleinen Schiffanlageplatz ausgebaut wurde. Dieſe private Sied⸗ lung an der Rheinſchanze zählte im Jahre 1840 90 Ein⸗ wohner, während Frieſenheim 1511 Perſonen einſchließlich jener in der Rheinſchanze und in Mundenheim 1469 ge⸗ jählt wurden. Auf dem Gebiet des bisherigen Ludwigsha⸗ en lebten damals alſo 2980 Menſchen. Da die Rhein⸗ ſchanze kein ſelbſtändiges Gebilde iſt, liegen für die erſten Jahre ihres Beſtehens als Wirtſchaftskörper nur einige wenige Zahlen vor. die aber zeigen. wie außerordentlich raſch dieſe Siedlung aufblühte. Schon im Jahre 1851 iſt die Bevölkerungszahl auf etwa 900 angeſtiegen, ſo daß in⸗ nerhalb 11 Jahten eine Verzehnfachung der Einwohnerzahl eingetreten iſt. Ludwigshafen am Rhein hatte zwar zu dieſer Zeit ſchon ſeinen Namen, war aber immer no keine eigene Gemeinde, was erſt im Jahre 1853 geſchah. Als zur Vor⸗ bereitung der ene iin Jahre 1852 eine Erhe⸗ bung der Bevölkerung durchgeführt wurde, ergab ſich eine Einwohnerzahl von 1520 Perſonen. Damit war Ludwigs⸗ hafen am Rhein nicht viel kleiner als die Muttergemein⸗ den, von denen Frieſenheim 1662 und Mundenheim 1756 Menſchen zählte. Die erſte allgemeine Volkszählung fand im Jahre 1855 955 und ermittelte im damaligen Ludwigs⸗ hafen 2290 Perſonen, das waren etwa ſoviel wie heute in Maudach. In der näheren 5 0 b es nur einen Ort, der die neugebildete Gemeinde an Größe übertraf, näm⸗ lich Oggersheim mit 2403 Einwohnern. Ludwigshafen und ſeine beiden Muttergemeinden zählten zuſammen 5782 Ein⸗ wohner, während in den vier jetzt eingemeindeten Orten 7053 Perſonen gezählt worden waren. Auf dem Gebiete des ſchun 4. Groß⸗Ludwigshafen lebten alſo vor 80 Jah⸗ ren ſchon 12 035 Menſchen. Skürmiſches Wachstum In der Folgezeit entwickelte ſich Ludwigshafen am Rhein in einem Tempo, das vielfach amerikaniſ ge⸗ nannt wurde, beſonders nachdem die chemiſche Induſtrie hier Fuß gefaßt hatte und vor allem als nach der Reichs⸗ gründung die vielen Handelshemmmiſſe gefallen waren. Bei der Zählung im Jahre 1867 war das damalige Ludwigs⸗ haben g. Rh. ſchon größer als ſeine beiden Muttergemein⸗ den zuſammen(4887 gegenüber 3993), und dieſe drei Ge⸗ meinden übertrafen erſtmals die Einwohnerzahl der vier jetzt eingemeindeten Orte(8359). Von der Volkszählung im Reichsgründungsjahr an bis zur Jahrhundertwende, alſo innerhalb von drei Jahrzehnten, ſtieg die Bevölkerungs⸗ zahl e und ander Mutter gemeinden auf das Fünffache an, nämlich von 12 305 auf 61914. Die Mut⸗ tergemeinden waren inzwiſchen eingemeindet worden, und war Frieſenheim im Jahre 1892 und Mundenheim im Jahre 1899. In dieſer Zeitſpanne hatte ſich die Einwohner⸗ zahl der vier Nachbargemeinden noch nicht einmal verdop⸗ pelt, ſondern nur von 8814 auf 15 905 erhöht. In das neue Jahrhundert traten Lubroigshafen a. Rh. und die jetzt zu 1 gekommenen Gemein⸗ den mit einer Zahl von 77819 Einwohnern. Schon zehn Jahre ſpäter, bei der letzten Volkszählung vor dem großen Kriege hatte die Bevölkerung dieſes Gebietes mit 103 886 Einwohnern die Großſtadtgrenze überſchritten, während das kleinere Ludwigshafen offiziell erſt im Jahre 1925 in die Reihe der Großſtadle einrückte. Die letzte Volks⸗ zählung vom Jahre 1933 ermittelte auf dem Gebiet von Groß⸗Ludwigshafen 138 503 Einwohner, eine Zahl, die nach der ſtatiſtiſchen Fortſchreibung bis 1. 1. 1938 auf 142 840 angewachſen iſt. Nach dem Volkszählungsergebnis hatte von den e Oggersheim mit 11 164 und Oppau(ſamt dem 1928 eingemeindeten Edigheim) mit 12 252 erſtmals die Zehntauſendgrenze überſchritten, wäh⸗ rend Rheingönheim 5279 und Maudach 2464 Einwohner zählten. Das bisherige Ludwigshafen war auf eine Bevöl⸗ kerung von 107344 angewachſen, von denen 18 012 im Stadtteil Frieſenheim und 18 925 im Stadtteil Munden⸗ heim wohnten. g Die letzte Volkszählung hatte in Ludwigshafen a. Rh. und den vier Nachbargemeinden eine gegenüber der vor⸗ herigen Zählung im Jahre 1925 faſt gleich ſtarke Zunahme ausgewieſen, nämlich in 1 5154 Person von 5475 und in den Nachbargemeinden von 5134 Perſonen. Die Art der Be⸗ völkerungszunahme war aber grundverſchieden: in Lud⸗ wigshafen a. Rh. brachten die acht Jahre einen Ueberſchuß der Geborenen über die Geſtorbenen in Höhe von 6428, denen aber ein Wanderungsverluſt von 958 Perſonen ge⸗ genüberſtand; in den vier Nachbargemeinden dagegen war ein Wanderungsgewinn von 2623 eingetreten, der höher war als der Geburtenüberſchuß von 2511. Ludwigshafen am Rhein und ſeine engere und weitere Nachbarſchaft hat dank ſeiner für das wirtſchaftliche Leben S Lage immer mehr Menſchen Arbeit und Brot ieten können. Wenn in der Vergangenheit die Einwohner⸗ zahl ganz ausnehmend raſch zunehmen konnte, ſo war dies 15 das Aufblühen der jungen chemiſchen Induſtrie zurück⸗ uführen, die immer neue Produkte fand und immer neue nlagen errichtete. Zwar konnte zeitweiſe ein Stillſtand der Entwicklung befürchtet werden, beſonders als nach dem un⸗ glücklichen Ausgang des Krieges ein großer Teil des Welt⸗ marktes verlorengegangen war. Die Aufgaben aber, die heute im Zuge des Vierjahresplans der Induſtrie und hier in erſter Linje der chemiſchen Induſtrie geſtellt ſind, geben die Zuverſicht. daß auch dem größeren Ludwigshafen ein weiterer Abſchnitt machtvollen Aufſchwungs bevorſteht. Reichsmark in Oeſterreich Neue Verordnungen des Führers. Berlin, 18. März. Durch eine Verordnung des Führers und Reichskanzlers wird der Reichsmark geſetzliche Zahlungskraft für das Land Oeſterreich verliehen. Hierbeſ wurde feſtgeſetzt, daß eine Reichsmark gleich einem Schilling 50 Groſchen iſt, d. h. alfo, daß Schilling und Reichsmark im Verhältnis von 312 in Zahlung gegeben werden können. Die Jeſtſetzung dieſes Verhältniſſes innerhalb Heſter⸗ reichs und des übrigen Deutſchland erfolgte vom Führer nach eingehender Prüfung der beſtehenden wirtſchaftlichen Verhältniſſe in der Abſicht, den Bedürfniſſen des Landes Oeſterreich weiteſtgehend entgegenzukommen. durch das Amkauſchverhältnis wird das Lohn und Preisniveau in Oeſterreich auf einer geſunden und entwicklungsfähigen Ba⸗ ſis normaliſiert, wobeſ beſonders auf die Lohn- und Ren⸗ kenempfänger Rückſicht genommen wurde. Eine weitere Beſtimmung der Verordnung ermächtigt den Reichswirtſchaftsminiſter zur Abänderung oder Aufhe⸗ bung der Deviſenbeſchränkungen im Verkehr zu Oeſterreich. Die hierauf bezügliche Verordnung des Reichswirtſchafts⸗ miniſters, welche bereits in Vorbereitung iſt, wird es er⸗ möglichen, daß der Reiſeverkehr von Deutſchland nach Oeſterreich alsbald ohne jede Beſchränkung erfolgen kann und daß der öſterreichiſche Warenexpork in das übrige Deutſchland weitgehende Erleichterungen erfährt. Dem gleichen Zweck dient eine weitere Beſtimmung der Verordnung, welche den Reichsminiſter der Finanzen er⸗ mächtigt, die Einfuhr von Waren aus Oeſterreich für zollfrei zu erklären. Auch in dieſer Beziehung iſt beabſich⸗ tigt, die beſtehenden Zölle nur inſoweit aufrecht zu er⸗ N als dies mit Rückſicht auf die beiderſeitige Wirt⸗ ſchaftsſtruktur noch erforderlich iſt. Auch der Abbau der öſterreichiſchen Einfuhrzölle für Lieferungen aus dem übrigen Deutſchen Reich befindet ſich in Vorbe⸗ reitung. Es wird der öſterreichiſchen Landesgeſetzgebung überlaſſen, die hierauf bezüglichen Maßnahmen allmählich unter Wahrung der Intereſſen der öſterreichiſchen Wirt⸗ ſchaft im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter durchzuführen. Ein weiteres Geſetz verfügt die Liquidation der Oeſterreichiſchen Nationalbank durch die Reichsbank für Rechnung des Reiches. Das Perſonal der Oeſterreichiſchen Nationalbank wird von der Reichsbank unter Aufrechterhaltung der beſtehenden geſetzlichen und vertraglichen Rechte in ihre Dienſte übernommen. Reichs bankhauptſtelle Wien Eine Mitteilung des Reichsbankdirektoriums. Das Reichsbankdirektorium teilt mit: Die Reichsbank errichtet eine Reichsbankhauptſtelle Wien mit dem Sitz im Gebäude der Oeſterreichiſchen Nationalbank, Wien IX Otto⸗ Wagner⸗Platz 3. Die Leitung der Reichsbankhauptſtelle Wien beſteht aus den Herren Richard Buzzi, Direktor der Oeſterreichiſchen Nationalbank, und dem derzeitigen Leiter der Reichsbank⸗ hauptſtelle Stuttgart. Reichsbankdirektor Dr. Steſan Shed 8 ie Reichsbank hat mit der Durchführung der Ligui⸗ dation der Oeſterreichiſchen Senne dug 2 der Oeſterreichiſchen Nationalbank beauftragt. Die wirtſchaftliche Eingliederung Reichs wirtſchaftsminiſter Funk, Miniſter Fiſchboeck und Neumager über die geplanten Wirtſchaftsmaßnahmen. Vor Vertretern der Preſſe unterſtrichen Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Funk und Mitglieder der öſterreichiſchen Landesregierung, Miniſter Füſchboeck und Miniſter Neumayer. die Bedeutung der Regelung des Jahlungs⸗ verkehrs mit Oeſterreich Bel der Feſtſetzung dieſer Rela⸗ tion ſind nicht in erſter Linie die wirlſchaftſichen, ſondern vor allem die pfychologiſchen, d h. politiſchen Komponen⸗ ten berückſichtigt worden Die öſterreichiſchen Landesminiſter brachten ihren Dank an den Führer zum Ausdruck, daß er mit ſeinem Entſchluß ein ſo weitgehendes Verſtändnis für 900 beſonderen Bedürfniſſe des Landes Heſterreich gezeigt abe. Es wird damit gerechnet, daß der Umtauſch des Um⸗ laufes an Schillingen in Reichsmark in wenigen Monaten endgültig durchgeführt iſt. Mit der vorgenommenen Rege⸗ lung der Währungsfrage iſt nunmehr der Weg frei. um Oeſterreich und ſeine Wirtſchaft in den Vierjahresplan ein⸗ zubeziehen und dieſen nunmehr auf noch breiterer Grund⸗ lage durchzuführen, wie es der Beauftragte für den Vier⸗ jahresplan, Generalfeldmarſchall Göring, in einem Tele⸗ 1 an den Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart bereits eſtgeſtellt hat. Denn dieſe Regelung iſt, wie beſonders von ben oſterreichtſchen Landesminiſtern hervorgehoben wurde, die entſcheidende Vorausſetzung, um Oeſterreich zu helfen und geſunde und entwicklungsfähige Verhältniſſe für dieſes Land zu ſchaffen. Die öſterreichiſche Wüſchafl kann jetzt an dem Aufſchwung der deutſchen teilnehmen und dem deutſchen Wirtſchaftsrhythmus in dieſer Zielſetzung ange⸗ paßt werden. Selbſtverſtändlich werden in Oeſterreich noch eine ganze Reihe Maßnahmen mit Unterstützung 5 Reher 1 fen werden müſſen, ſchon deshalb, weil der Einſchluß Oeſterreichs in die deutſche Deviſenwirtſchaft und Außen⸗ handels und Außenzahlungsregelung erfolgen muß. Daber ſind auch Verhandlungen mit den nus endiſchen Staaten über die Oeſterreich gewährten Auslandsanleihen notwendig. Die formale Durchführung der Regelung des Zahlungsverkehrs wird in den nächſten Tagen abgeſchloſfen werden, ſo daß dann die noch beſtehende Deviſengrenze aufgehoben und zunächſt der Fremdenverkehr frei⸗ gegeben werden kann. Durch die Feſtſetzung der endgültigen Währungsrela⸗ tion iſt jetzt vor allem die Möglichkeit gegeben, große Pro⸗ jekte in Angriff zu nehmen, die in dem alten Oeſterreich unter den früheren Verhältniſſen nicht in die Tat umgeſetzt werden konnten. Hierhin gehören u. a. der Bau von Reichsautobahnen und die Vervollkommnung des Straßen⸗ netzes, um die landſchaftlichen Schönheiten Oeſterreichs zu erſchließen, die Gewinnung der wertvollen öſterreichiſchen Bodenſchätze, die bisher unzulänglich abgebaut worden ſind. die Ausnutzung der vorhandenen ſtarken Waſſerkräfte, die bisher nur ſehr gering war und für die ganze Gruppen wichtigſter Projekte vorliegen, ſowie Melidrationsarbeiten. Weitgehende Inveſtitionen werden auf dieſen Gebieten vor⸗ genommen werden. Die öſterreichiſche Wirtſchaft ſoll nach Beſeitigung aller der Währungs- und Wirtſchaftseinheit mit der deutſchen Wirtſchaft entgegenſtehenden Schranken voll in den Genuß der Segnungen des deutſchen Aufſchwungs kommen. Sie wird dann einerſeits dem Vierjahresplan dienen, anderer⸗ ſeits ſelbſt dadurch die Auftriebskräfte erhalten, die ſie für ihre Geſundheit braua y. f 2 Beſuch aus Oeſterreich 10 000 Arbeitskameraden kommen mik Ad. Berlin, 18. März. Auf Grund ſoeben in Wien abge⸗ ſchloſſener Verhandlungen zwiſchen dem Beauftragten Dr. Leys und den zuſtändigen Partei⸗ und ſtaatlichen Stellen werden bereits in der nächſten Woche 10 000 öſterreichiſche Volksgenoſſen in zehn KdF⸗Sonderzügen Berlin, München, Stuttgart, Düſſeldorf, Hamburg, Frankfurt a. M., Leipzig und Nürnberg beſuchen und auf Einladung Dr. Leys von den einzelnen Gauen empfangen und aufge⸗ nommen werden. Der Aufenthalt der deutſchöſterreichiſchen KdF⸗Fahrer iſt für etwa neun Tage vorgeſehen. Reichsleiter Dr. Ley erläßt zu dieſer bedeutſamen Ver⸗ anſtaltung den nachſtehenden Aufruf: Werktätige Großdeutſchlands! Die große ruhmreiche und tapfere deutſche Oſtmark iſt in das größere Deutſchland heimgekehrt. Der Führer hat Deutſchöſterreich aus Sch nach und Schande, Knechtſchaft und Sklaverei erlöſt Die Werk⸗ tätigen des Reiches grüßen die Brüder der befreiten Oſt⸗ mark und nehmen ſie mit offenen Armen in die große Front der Arbeit auf Um dieſen Gruß zur lebendigen Tat werden zu laſſen, ladet die NSG„Kraſt durch Freude“ 10 000 Arbeiter und Arbeiterinnen ein, die Segnungen des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland kennenzulernen. Dieſe 10 000 Deutſchöſterreicher, einfache, ſchlichte Menſchen, ſollen ſich überzeugen, ob der Nationalſo⸗ zialismus von leeren Verſprechungen lebt, oder ob ſeit der Machtübernahme nicht Schritt für Schritt ein glückliche⸗ res und ſchöneres Deutſchland Tat wurde. Bereitet unſeren Gäſten aus Deutſchöſterreich einen würdigen und herzlichen Empfang, damit das ganze Groß ⸗ deutſchland„Kraft durch Freude erhalte! Das ſei unſer Dank an den Führer.“ Soldaten aus Oeſterreich kommen Heute Einmarſch in Bayern. Wien, 18. März. Zur Pflege der kameradſchaftlichen Verbundenheit aller Teile des deutſchen Heeres, zum Ken⸗ nenlernen der militäriſchen Einrichtungen und der Sehens⸗ würdigkeiten deutſcher Städte werden in der Zeit vom 18. bis 23 März Teile des bisherigen öſterreichiſchen Bundes⸗ heeres nach Süddeutſchland verlegt. Die Truppen werden in den Standorten Süddeutſch⸗ lands vorausſichtlich am 18. März in den frühen Nachmit⸗ tagsſtunden eintreffen. Folgende Standorte werden für die genannten Tage den Beſuch deutſch⸗öſterreichiſcher Truppen erhalten: Nürnberg, Bamberg, München und Würzburg, 9 60 Der Wilhelmplatz am 16. März. Weltbild(WW. Keine Stecknadel kann zur Erde fallen, Kopf an Kopf ſtehen die Berliner, um dem Schöpfer des Großdeutſchen Reiches, unſerem Führer, bei ſeiner Rückkehr nach der Reichs hauptſtadt jubelnd zu danken. Die Oſterverſetzung Das Erwachen des Frühlings und die Schwerarbeit in der Schule— das Arbeiten auf die Verſetzung— fallen alljährlich zuſammen. Und gerade in jenen Fällen, wo die Kinder leicht zerſtreut, unaufmerkſam und raſch ver⸗ geßlich oder auch minderbegabt ſind, erhöhen ſich die Schul⸗ ſorgen bei Eltern und Kindern. N Zu keiner Zeit des Jahres fallen die Bemühungen um die zu erringende Weisheit bei den kleinen und großen Schülern ſo ins Gewicht wie vor Oſtern. Jetzt ſind ſie auf einmal fleißig und eifrig, ſie bemühen ſich um die Gunſt des Lehrers, ſie machen ihre Schularbeiten wie es ſich gehört— eben weil die Verſetzung in bedrohliche Nähe gerückt iſt. Die Klaſſenarbeiten werden vorbereitet wie nie zuvor, und für die mündlichen Prüfungen werden alle Kräfte zuſammengenommen, damit man mit ſeinen Antworten Ehre einlegt. Und manch mittelmäßiger Schüler wird auch noch durch große Anſtrengungen ſein Klaſſenziel erreichen, aber einzelne werden trotz aller Be⸗ mühungen zu den unglücklichen Kindern gehören, die ſitzen⸗ bleiben. Es gibt kein Kind, das dieſem Sitzenbleiben gleichgültig gegenüherſteht— ein jedes wird leiden. Ein⸗ zelne Schüler ſpötteln zwar, ſie wollen es ſich keineswegs anmerken laſſen, daß ſie betrübt ſind, ſie verbergen ihre Ge⸗ kränktheit unter oberflächlichem Gleichmut, aber man darf ſich dadurch nicht täuſchen laſſen! Viele von dieſen Sitzengebliebenen ſind kleine Helden, die wirklich ihr Beſtes hergegeben haben, um durchzukom⸗ men. Sie haben ehrlich gearbeitet und tapfer geſtrebt und doch iſt es ihnen nicht vergönnt geweſen, mitzukommen. Andere— zugegeben!— waren ein wenig bummelig, ver⸗ ſpielt oder verträumt, ſie haben ihre Gaben nicht ſo aus⸗ genützt wie es ſich gehört— aber mögen ſie zu dieſen oder zu jenen gehören, wir haben nicht als Eltern das Recht, nun auf ſie einzuſchimpfen oder ſie womöglich gar zu ſchlagen! Wir können nicht in das Innere dieſer Kinder hinein⸗ ſchauen, wir wiſſen nicht, ob ſie in dieſen Entwicklungs⸗ jahren nicht wirklich unfähig ſind, dem Unterricht mit Auf⸗ merkſamkeit zu folgen und alle die Eindrücke zu verarbei⸗ ten, die während der Schuljahre auf ſie eingeſtürmt ſind— auch wir, die wir heute über dieſe jungen Kinder zu Gericht ſitzen, ſind ſchulmüde geweſen, wenn unſere gei⸗ ſtige Aufnahmefähigkeit verſagte. Körperliche Ertüchti⸗ gung ſteht heute mindeſtens ſo hoch im Kurs wie ehemals die übertrieben gewürdigte, einſeitige Schulleiſtung. Die blaſſen, mageren, begabten und ehrgeizigen Schüler haben ſehr oft das Rennen im Loben nicht gemacht, ſondern häufig waren es die friſchen, unverbrauchten jun⸗ gen Menſchen, die alles in der Schule an ſich herankommen ließen, und dann mit frohem Mut bei ihrer Lebensarbeit ihren Mann ſtanden. Selbſt von unſeren größten Gelehr⸗ ten, Erfindern und Technikern ſind einzelne recht ſchlechte Schüler geweſen. Vor einer Ueberſchätzung der rein geiſtigen Fähig⸗ keiten eines Kindes iſt ſeit langen Jahren gewarnt wor⸗ den, wir wollen vor allem eine willensſtarke charakterfeſte Jugend erziehen. Ein tüchtiger Menſch von anſtändiger Geſinnung mit ſportgeſtähltem Körper wird in allen Le⸗ benslagen ſeinem Vaterland und ſeinem Elternhaus Ehre machen, ſelbſt wenn ſeine Schulleiſtungen dereinſt ent⸗ täuſchten. Die Mütter vor allem ſollten ſich hüten, jetzt kurz vor Oſtern den Kindern die ſchweren Wochen allzu ſchwer zu machen. Wir wollen täglich gern mit unſeren Jungen und Mädeln arbeiten, und wenn ſie das Gelehrte in der Schule nicht begriffen haben, den ſchwierigen Stoff noch einmal geduldig mit ihnen durchgehen, aber— wir wollen ihnen niemals drohen:„Paß nur auf— wenn du nicht verſetzt wirſt— was dir dann paſſiert——“ Es werden Anforderungen genug an die jungen Menſchenkinder geſtellt— wir wollen nicht noch Angſt und Furcht vor drohender Strafe in ihr Herz jagen—— Es iſt viel beſſer, wir reden ihnen gut zu und gönnen ihnen die hellen Mittagsſtunden draußen zur Erholung, ehe ſie an die Schularbeiten herangehen. Sie ſollen mit erfriſchten Kräften arbeiten, denn im Frühling iſt der Menſch beſonders müde und erholungsbedürftig, das er⸗ leben wir an uns ſelbſt. 5 Mutter, haſt du Charakter? Ein jeder Menſch kennt dieſen Augenblick, an dem er einem Bittenden ein ruhiges, energiſches Nein entgegen⸗ ſetzen müßte— aber— er bringt es nicht auf. Er zögert. Und der Bittende wird ſtürmiſcher, er fühlt, daß er Sieger bleiben wird mit ſeinem Bitten— und da iſt es ſchon über die Lippen des andern gerutſcht, dieſes Ja, das ein Nein werden ſollte———. Nur ſehr energiſche, kraftvolle Naturen ſind frei von dieſen Hemmungen. Sie kennen nur ein überzeugtes Ja oder ein entſchiedenes Nein, und dieſe Menſchen wirken auf ihre Umgebung auch ſtets ſo ſtark, daß jeder, der ein Anliegen an ſie hat, ſich mit ihrem beſtimmten Beſcheid ſofort zufriedengibt. Glückliche Menſchen, die eine ſo ſtarke Kraft in ihrem Innern haben! Ihre Familie iſt in ſicherer und guter Hut bei ihnen, ihre Angeſtellten wiſſen genau, was ſie zu erwarten haben, und ihre Kinder werden zu zielſicheren, ſelbſtbewußten Menſchen erzogen. Da lief kürzlich ein Witz durch die Zeitungen, der Weisheit in ſich trug. Das Kind bittet die Mutter um ein neues Stück Kuchen.„Nein“, lehnt die Mutter ab,„du haſt ſchon zwei gehabt!“ Ach, bitte, Mutter“, bettelt das Kind,„gib mir doch eins! N Die Mutter gibt dem Drängen nach und reicht ein drittes Stück hin. Da antwortet das Kind: „Ich danke dir, Mutter— aber— du haſt keinen Charakter!“ 5 8 Erziehern dieſer Scherz nicht zu denken geben!. Es iſt ſo leicht, Kinderwünſche zu erfüllen, und oft ſo ſchwer, zu 9312 en— aber wir ſollten uns dieſen Mut zum Nein anerziehen, damit unſere Kinder Achtung vor unſerer Entſchiedenheit bekommen. Aber nicht nur den Kindern, auch den Angeſtellten, ſogar den Hilfeſuchenden gegenüber ſollten wir ein feſtes Nein entgegenſetzen, wenn die Erfüllung irgendwelcher Forderungen über unſere Kraft geht. Es hat ſchon oft ein treuer Menſch für einen Freund aus Schwäche eine Bürgſchaft übernommen, die er im Intereſſe ſeiner Familie unbedingt hätte verweigern müſſen. * Was muß die Frau vom Recht wiſſen Eltern, die ihre ſtrafmündigen Kinder ohne genügende Aufſicht laſſen, können unter Umſtänden beſtraft werden, wenn die unbeaufſichtigten Kinder eine ſtrafbare Hand⸗ lung unternommen haben. Der Ehemann darf nach heutiger vorherrſchender Rechtsanſchauung nicht ohne oder gegen den Willen der Frau deren verſchloſſene Briefe öffnen oder erbrechen, genau ſo wenig wie der Frau dieſes Recht an den Briefen des Mannes zuſteht. Die Frau darf gegen den vermeintlichen oder ausge⸗ ſprochenen Willen des Ehemannes niemand Zutritt zur ehelichen Wohnung geſtatten; ſelbſt dann nicht, wenn die Wohnung auf ihren Namen gemietet wurde oder die Frau bie Wohnung mitgemietet hatte. Der Ehemann einer Frau, die beleidigt oder an der eine leichte Körperverletztung vorgenommen wurde, kann, toenn der Staatsanwalt die Strafverfolgung ablehnt, im eigenen Namen eine Privatklage erheben. Auch die Ehe⸗ frau ſelbſt kann klagen. Es iſt nicht immer empfehlenswert, daß der Ehemann als Privatkläger auftritt. Wurde ſeine Ehefrau in ſeiner Gegenwart beleidigt, ſo würde er als Privatkläger ſeine Zeugenſchaft aufgeben. Wurde dagegen ſeine Frau in ſeiner Abweſenheit beleidigt, ſo wird er lage erheben, während dann die beleidigte Frau als Zeugin auftreten kann. Die Beleidigung iſt ein ſogen⸗ tles Antragsdelikt. Zoll er helfen? Die Frage, ob„er“ im Hauſe helfen ſoll, hat ſchon häufig zu Ausſprachen geführt. Mit ſcharfen Für und Wider ſtehen ſich die Anhänger zweier Anſichten gegen⸗ über: diejenigen, die die Mitarbeit des Mannes im Hauſe fordern, und die anderen, die ſie ein für allemal ablehnen. Wie immer, iſt der goldene Mittelweg richtig. a Auf einigen Gebieten des Haushalts iſt die Mitarbeit des Mannes nicht nur erwünſcht, ſondern notwendig Es gibt mancherlei männliche Arbeiten im Heim. Eine Tür klemmt und verſchrammt den Boden. Sie muß alſo aus⸗ gehoben werden. Ein Leitungsrohr iſt verſtopft. Ein Lichtſchalter oder irgendein anderes Gerät muß wieder⸗ hergeſtellt werden. Zierate an den Möbeln, die dem Haus⸗ putz zum Opfer fielen, ſind neu zu befeſtigen. Das alles gehört zu den Arbeiten des Mannes, die ihm die Frau überlaſſen oder gegen ſeinen Proteſt zuteilen ſollte. Im Haushalt gilt die Grundregel: Jedem das ſeine. Der Frau die typiſch weiblichen, dem Manne die männ⸗ lichen Arbeiten. Eines aber erleichtert beiden das Leben: wenn nämlich jeder die Arbeit des Partners von Grund auf kennt und verſteht, auch wenn er ſie nicht ſtändig oder überhaupt nicht ausführt. Es ſchadet einem Manne ge⸗ wiß nichts, wenn er weiß, wie Stuben aufgeräumt. wie Geſchirr geſpült und Anzüge gereinigt werden. Er wird, wenn er dieſe Arbeiten kennt, die Tätigkeit der Frau weitaus beſſer zu würdigen wiſſen, ohne zuzulaſſen, daß die Frau ſelbſt ihre Leiſtungen überbewertet. Im um⸗ gekehrten Falle ſoll die Frau die Arbeitsleiſtung ihres Mannes kennen, um ihm auch auf dieſem Weg ein ver⸗ ſtändnisvoller Kamerad zu ſein. Die Haarſchleife iſt wieder da! Moden kommen und vergehen. Sie ſchaffen dadurch Induſtrien, aber ſie vernichten ſie auch wieder im ewigen Wechſelſpiel der Mode. Es gab eine Zeit, wo einmal die Haarſchleife eine wichtige Rolle geſpielt hat. Sie flatterte hoch über blonden und dunklen Mädchenköpfen. Schwung⸗ voll beendete ſie den luſtig hin und her pendelnden Mäd⸗ chenzopf Oder ſie hielt im Nacken den ſeinerzeit beliebten „Mozartzopf“ zuſammen. Kurz, ein Mädel ohne ſeine Haarſchleife war kaum denkbar. 5 Bis dann eine Tages die Schere ein Wörtchen mit⸗ zuſprechgn begann Unter dieſer Schere fiel das, was man jahrhundertekang als Hauptzierde des weiblichen Kopfes betrachtet hatte— das lange Haar. Der Bubikopf aber räumte gründlich mit der hübſchen Haarſchleife auf. Sie konnte ſich einfach auf ihm nicht mehr halten! Denn er hatte ihr jede Stütze genommen.. Und wieder einmal beſinnt ſich Frau Mode. Zuwei⸗ len liebt ſie es als echte Frau, in alten Schubfächern zu kramen nach lieben Erinnerungen. Da entdeckt ſie dann ſo mancherlei, was ſie wieder hübſch verwenden kann. Oder um einen ihrer Fachausdrücke zu gebrauchen,„ſie bringt es wieder in Mode“ Erſt zupft ſie ein Weilchen mit ſpitzen Fingern an der alten Haarſchleife herum. Mit gewohnter Geſchicklich⸗ keit verſteht ſie es, ihr wieder den alten, einſt ſo beliebten Schwung zu geben. Dazu kommen der Glanz und die zarte Schmiegſamkeit der Seide. Und ſiehe da— der alte Haarſchmuck, einſt viel begehrt, dann faſt vergeſſen, erſteht aufs neue! Die Haarſchleife iſt wieder da! »Wie lange noch, und wir ſehen ſte in leuchtenden Farben wieder fröhlich über dunklen und blonden Köpfen flattern, ein echter Mädchenſchmuck! Sie wirkt wie eine kleine, aber beredte Fahne einer neuen Weiblichkeit! eee Handarbeiten an der Leibwäſche Hemden und Unterkleider, aus Kunſtſeide oder Wäſche⸗ batiſt angefertigt, laſſen ſich durch handgezogenen Hohl⸗ ſaum geſchmackvoll verzieren Die Auswahl ſchöner Muſter iſt unendlich groß, man braucht auch keine Handarbeits⸗ vorlage. Wir zeigen heute einige Muſter, die leicht nach⸗ zuarbeiten ſind. Wichtig iſt nur, daß man ſich alles genau ausmißt und mit Bleiſtift leicht anzeichnet. Der Hohl⸗ ſaum ſelbſt ſollte nicht breiter als einen halben Zentimeter gearbeitet ſein, denn je feiner die Handarbeit wirkt, deſio wertvoller iſt ſie Meiſtens wird der obere abſchließende Saum in den Hohlſaum mit eingearbeitet. Will man nur ein vorderes Handarbeitsmotiv anbringen, ſo wird der Stoffrand oben eingerollt. Man ſetzt alſo von rechts einen ſchmalen, ſchrägen Stoffſtreifen dagegen, der nach links umgeſchlagen und mit zierlichen Stichen feſtgenäht wird. Die Arbeitstechnik des Hohlſaums iſt ja bekannt Nachdem die Fäden ſauber ausgezogen ſind, werden ſie von links mit kleinen Stichen be⸗ ſtochen. Je weniger Fäden man auf⸗ nimmt, deſto zierlicher wirkt die Hohlnaht. Sehr beliebt ſind als Er⸗ gänzung geſtickte Pünktchen, die mit kleinen Stichen unterlegt werden müſſen, damit ſie plaſtiſch wirken⸗ Zeichnung: Hanneſen— M. untermiſcht. fettete, mit Pergament belegte Backblech ſetzen und Eltern und Rinder 5 ahnungslos des Argen, das ſie umſchwebt, uns unſägli heiliger iſt als jede mit größter Kraft erzwungene Beſſe⸗ rung des Erwachſenen; denn nimmermehr tilgt ein ſolcher aus ſeinem Antlitz unſeren Schmerz über die einſtige Zer⸗ ſtörung. Und die Kraft, die er anwendet, ſein Böſes zu beſiegen, zeigt uns faſt drohend, wie gern er es beginge; wir bewundern ihn, aber mit der natürlichen Liebe quillt das Herz nur dem entgegen, in dem kein Arges exiſtiert. Daher ſagte vor zweitauſend Jahren jener Eine:„Wehe dem, der eines dieſer Kleinen ärgert!“ Die Kinder ſind eine Gottesgabe, daß wir ſie erziehen, wie es ihnen frommt, nicht wie es uns nützt! Die Wieſe, die Blumen, das Feld und ſeine Aehren, der Wald und ſeine unſchuldigen Tierchen ſind die erſten und natürlichſten Geſpielen und Erzieher des Kinder⸗ herzens. Ueberlaß den kleinen Engel nur ſeinem eigenen inneren Gott und halte bloß die Dämonen fern, und er wird ſich wunderbar erziehen und vorbereiten. Dann, wenn das fruchtbare Herz hungert nach Wiſſen und Ge⸗ fühlen, dann ſchließ ihm die Größe der Welt, des Men⸗ ſchen und Gottes auf. A. Stifter. mund und Zähne 5 Schuld an Zahnleiden und übelriechendem Atem ſind oft Stoffwechſelkrankheiten. Dieſe müſſen erſt einmal vom Arzt beſeitigt werden, wenn eine Zahn- und Mundpflege Erfolg haben ſoll. Die verbreitetſte Zahnkrankheit, die Zahnfäule, geht aber meiſtens zurück auf mangelhafte Zahnpflege. Mund⸗ und Zahnpflege heißt: Jeden Morgen und jeden Abend gründlich Zähne putzen und gurgeln. Zum Putzen nimmt man eine harte, ſtets peinlich ſaubere Zahn⸗ hürſte, die man möglichſt alle vier Wochen durch eine neue erſetzt. Einmal in der Woche kann man auch ruhig eine Generalreinigung aller Zahnzwiſchenräume mit einem ausgekochten ſtarken Faen vornehmen. Zahnſtein muß vom Zahnarzt oder Dentiſten beſeitigt werden. Möglichſt halbjährlich läßt man von dieſen die Zähne nachſehen, und jeder Anſatz von Fäule wird ſofort beſeitigt. Scharfe Mundwäſſer mögen bei der Benutzung an⸗ genehm ſein, doch ſind ſie nicht unbedingt notwendig. Ein geſunder Organismus erzeugt im Mundſpeichel alle Che⸗ mikalien, die der Erhaltung der Zähne dienen. Dagegen iſt häufige Maſſage des Zahnfleiſches mit den Finger⸗ ſpitzen ſehr zweckmäßig, auch Zahngymnaſtik, nämlich das grauen von hartem Brot. Zur Beſeitigung des Mund⸗ geruchs benutzt man zweckmäßigerweiſe desinfizierende Flüſſigkeiten, ſo z. B. Waſſerſtoffſuperoxyd oder eines der angebotenen Mundwaſſer. Milchſlaſchen ſauberhialten! Daß größte Sauberkeit bei der Pflege des Säuglings erforderlich iſt, wird leider gerade in bezug auf das Fläſchchen nicht immer in ausreichendem Maße beachtet. Flaſchen und Sauger müſſen einen beſonderen, ſtaubfreien Aufbewahrungsort haben; daneben hängen die Flaſchen⸗ bürſte und ein Tuch, das nur zur Reinhaltung des Fläſch⸗ chens dient. Das leergetrunkene Fläſchchen, das nicht ſo⸗ fort heiß ausgeſpült wird, ſoll zum mindeſten, mit kaltem Waſſer gefüllt, aufgeſtellt werden; niemals darf die Milch darin antrocknen oder gar Milchreſte darin ſtehenbleiben. Der Kinderkörper iſt ganz beſonders empfindlich gegen Krankheitskeime, die ſich im Fläſchchen raſch entwickeln. Der Sauger wird ſofort nach Gebrauch in ein Glas gelegt, das allmorgendlich mit abgekochtem Waſſer friſch gefüllt wird. Die Flaſchen werden mit der Bürſte ge⸗ reinigt und, in einem Topf liegend, mit Waſſer hoch be⸗ deckt, einige Minuten ausgekocht. Wer die Nahrung für das Kleinkind aus Gründen der Zeiterſparnis für den ganzen Tag im voraus zu⸗ bereiten muß— nur in der kühlen Jahreszeit!—, der gibt ſie in Flaſchen, die mit feſten Gummiſtopfen verſchloſſen werden. Vor Gebrauch wechſelt man den Gummiſtopfen mit dem Sauger aus und erwärmt die Flaſche im Waſſerbad. 5 Allen Geſetzen der Hygiene widerſpricht die Unſitte, der viele junge Mütter ahnungslos huldigen, die richtige Wärme des Fläſchchens durch Anſaugen zu prüfen! Man drückt die Flaſche ans Augenlid, um die Wärme feſtzuſtel⸗ len, man drückt ein paar Tropfen auf den Handrücken, um ſich von dem Geſchmack des Flaſcheninhalts zu überzeugen! Handſchuhe werden gewaschen Waſchlederne Handſchuhe wäſcht man in ganz lau⸗ warmem Seifenwaſſer, in das man einige Tropfen Am⸗ moniak tut. Die Handſchuhe bleiben 10 Minuten im Waſſer liegen und werden dann durch Drücken gewaſchen. Geſpült wird in Waſſer, dem einige Seifenflocken zu⸗ gegeben werden, und dann in Waſſer mit einigen Tropfen Olivenöl. Vor dem Trocknen werden die Handſchuhe über die Finger gezogen, damit ſie ihre Form und Größe wiederbekommen. Zum Trocknen legt man ſie in ein Frot⸗ tiertuch. Soll das Leder geſchmeidig bleiben, müſſen ſie während der Trockenzeit von Zeit zu Zeit gerieben wer⸗ den. Glacéhandſchuhe zieht man an und wäſcht ſie dann mit Benzin, wobei man aber der Feuersgefahr wegen ſehr vorſichtig ſein muß. Woll⸗ und Leinenhandſchuhe wäſcht man ſchließlich am beſten in Seifenflockenwaſſer. Dreimal Bebück Man kann nicht genug Vorſchläge für leckere Bäckereien haben. Hier folgen einige zum Ausprobieren: Hobelſpäne. Man nimmt vier Eier, ſo viel Zucker, wie die Eier mit Schale wiegen, und ebenſoviel Mehl. Eier und Zucker werden gut geſchlagen, dann mit Mehl, Zimt, Zitronenſchale(leine Zitrone) und Vanille gut verrührt, auf ein Kuchenblech gelegt und gelbbraun gebacken. Noch warm in kleine Streifen ſchneiden und über einen finger⸗ dicken Stock drehen Vanillebiskuits. 500 Gr. Zucker und Vanille von einer ganzen Stange werden mit vier Eigelb zu Schaum gerührt, mit 66 Gr. feinem Mehl und zuletzt dem Schnee der Eier Raſch taubeneigroße Häufchen auf das bei mäßiger Hitze backen. Schokoladenberge. Vier Eiweiß werden mit 200 Gr. Zucker, 133 Gr. feinem Schokoladenpulver und 66 Gr. Mehl gut verrührt, in kleinen Bergen auf ein gefettetes Blech geſetzt und bei mäßiger Hitze gebacken. So über alle Maßen koſtbar iſt das reine Werk des Schöpfers, die Menſchenſeele, daß ſie, noch unbefleckt und . e eee eee ſind vom lege die afte und zum ihn⸗ eue eine nem muß ichſt und an⸗ Ein Che⸗ gen ger⸗ das ind⸗ ende der ngs das tet. eien hen⸗ iſch⸗ so tem tilch ben. gen las riſch ge⸗ be⸗ den zu⸗ gibt ſſen pfen im itte, tige Man ſtel⸗ um gen! lau⸗ Am⸗ im chen. zu⸗ pfen über röße ſrot⸗ i ſie wer⸗ 19 ſehr äſcht * 5 ö ganz mein Fall! Sag ſa aum Leben Roman von Bert Oehlmann. 45 Aber Schmidt ließ ſich nicht einſchüchtern. „Wer iſt denn am Apparat?“ erkundigte er ſich.„Ver⸗ mutlich Fräulein Lore, nicht wahr? Na, das habe ich mir doch gleich gedacht.“ Er lachte und fuhr fort:„Wetten, daß die Geſchichte Sie doch intereſſiert? Aber ich will Sie nicht noch mehr neugierig machen. Das Schmuckſtück iſt von keinem anderen angekauft worden als von dem Mann, der Ihnen die Schenkung gemacht hat! Was ſagen Sie nun? Lore ſagte gar nichts. i 3 „Er hat alſo ſozuſagen ſeinen eigenen Schmuck wieder⸗ gekauft! Wie finden Sie das, hm? „Albern.“ 5 5 5 „Die Stunde wird kommen, in der Sie anders darüber denken!“ lautete die dunkle Antwort.„Wir werden ja ſehen. Abwarten und Tee trinken, wie? Gruß an das Schweſterlein. Servus!“ Lore legte den Hörer auf die Gabel zurück, überlegte einen Augenblick, ſuchte dann im Telephonbuch die Num⸗ mer von Speedler u. Co. und drehte kurzentſchloſſen die Nummerſcheibe. Als ſich die Firma meldete, verlangte ſie den Ehef, und ſie erſuchte den Herrn Speedler, ihr den Käufer des Schmucks namhaft zu machen. Aber Speed⸗ ler bedauerte. Es verſtoße gegen die Prinzipien ſeines Hauſes, die Namen ſeiner Kunden preiszugeben. Worauf Lore ein froſtiges„Entſchuldigen Sie!“ knurrte und da⸗ Geſpräch beendete. Ihre ohnehin wenig roſige Laune, ein Aeberbleibſel vom Abend vorher, beſſerte ſich keineswegs. War denn die⸗ ſer„große Unbekannte“ nirgends zu faſſen? Im übrigen ſchien er komplett verrückt zu ſein. Legt wildfremden Men⸗ ſchen einen Brillantſchmuck in den Wandtreſor, guckt zu, wie die ihn prompt zu Gelde machen— und geht dann hin und kauft ihn wieder. Lore lachte gezwungen. Am liebſten wäre ſie zu Hanni gegangen, um ihr die Neuigkeit mitzuteilen, aber die dumpf durchs Haus dröhnenden Gongſchläge aus dem Gym⸗ naſtikſaal hielten ſie zurück. Sie begann, im Zimmer auf und ab zu marſchieren. Als ſie geſtern abend nach Hauſe gekommen war, hatte es ſacht geregnet. Statt beſſer war das Wetter aber im Verlaufe der Nacht nur ſchlechter ge⸗ worden. Der Regen klatſchte gegen die Scheiben und die Bäume der Thomasallee ſchwankten hin und her unter der Kraft des aus Nordoſt ſtürmenden Windes. Brrr, wer da jetzt hinaus mußte! Es war der erſte häßliche Tag nach einem herrlichen Sommer voll Sonne und Wärme Lore ſtand hinter der Gardine und ſtarrte hinaus. Herbſt! And wenn es einmal ſo weit war, ließ meiſt der Winter nicht lange auf ſich warten. Winter! Das bedeutete für die Favorit⸗Lichtſpiele erhöhte Unkoſten. Allein die Heizung verſchlang ein kleines Vermögen. Mit erhöhten Einnahmen war dagegen nicht zu rechnen, denn das Kino war ja faſt täglich ausverkauft— abgeſehen vom geſtrigen Montag, der oberfaul geweſen war, was hoffentlich ein einmaliger Ausnahmefall bleiben würde. Geſteigerte Ein⸗ nahmen ließen ſich wirklich nur durch eine Vergrößerung des Zuſchauerraumes erzielen, da hatte Bering vollkom men recht. Die Unmutswolke auf Lores Stirn vertiefte ſich. Be⸗ ring! Warum war er geſtern nicht gekommen? War er vielleicht„eingeſchnappt“, weil ſie ihm nicht auf der Stelle den Auftrag erteilt hatte? Eigentlich konnte ſie ſich das nicht denken, aber kennt ſich einer bei den Männern aus! Ueberhaupt, wie er ſie anſah, wenn er ſprach! Lore ſchloß die Augen, um ſich noch einmal die letzte Stunde ihres Bei⸗ ſammenſeins ins Gedächtnis zurückzurufen, aber ſie öffnete ſie ſchnell wieder, als das ſchrille Kreiſchen einer Auto⸗ bremſe ihr Ohr beleidigte. Wahrhaftig, es war wirklich ein Auto. Beſuch alſo! Doktor Knauer! Das war Lores erſter Gedanke, aber ſie irrte ſich, denn der Mann, der gleich darauf aus dem Wagen ſprang und, eine Aktenmappe unter den Arm ge⸗ klemmt, in ſtrömendem Regen auf die verſchloſſene Tür zueilte, war kein anderer als Bering. Lore ſtieß einen kleinen Freudenſchrei aus, aber im gleichen Augenblick verſetzte ſie ſich ſelbſt eine Backpfeife. Das wäre ja noch ſchöner! Aus dem Häuschen geraten, weil ſo ein elegantes Baumeiſterlein mit blauen Blitzaugen her⸗ einſchneite! Kam gar nicht in Frage, ſo was! 9 9 Die beiden D Bergmanns hatten Beſuch. Das heißt, Wieſeckes waren nur mal eben ſchnell auf einen Sprung vorbeige⸗ kommen. Ob es etwas Neues gäbe? fragten Bergmanns, die den Beſuch nicht erwartet hatten. s Allerdings. Ihre, Wieſeckes Tochter hätte aus der Stadt geſchrieben. Bergmanns wüßten ja, daß ſie dort als Haustochter ſei. meueſte Marotte wäre, daß ſie Schweſter werden wolle! Komiſch, ſehr komiſch! Bergmanns Lotte hätte gerade geſtern aus dem Arbeitsdienſt dasſelbe geſchrieben. Sie wolle NS.⸗Schweſter werden. Was ſo einem Mädel ein⸗ fiele! Da plage man ſich und arbeite, damit die Tochter einmal gut heiraten könne— nein, ſie wollten ſich ja nicht brüſten, aber ihre Tochter, meinten Wiefeckes, ihre Tochter möchte mancher gerne haben— und dann komme die Göhre und wolle nicht heiraten, ſondern Schweſter werden. Bergmanns waren etwas ruhiger bei der Ausſprache. Sie hatten Wieſeckes voraus, daß ſie den Brief ihrer Toch⸗ ter genau geleſen hatten, wodurch ihnen manche Auf⸗ regung erſpart geblieben war. Denn Lotte hatte ge⸗ ſchrieben, kurz und bündig, wie es ihre Art war:„Liebe Eltern, ſeit ich hier im Arbeitsdienſt bin, habe ich viele Dinge anders ſehen gelernt. Ich weiß jetzt genau, daß ich nicht mehr ins Büro zurückgehen werde, obwohl mein Chef ſchon wiederholt deswegen angefragt hat. Ich habe mich hier beim Bauern mit der NS.⸗Schweſter ſehr ange⸗ freundet. Die ſolltet Ihr mal ſehen, ſie iſt ein Prachtkerl, Ich habe viel Einblick in ihre Arbeit zun und ihr auch ſchon wiederholt helfen können. Ihr werdet alſo meine Abſicht, ebenfalls NS.⸗Schweſter zu werden, ſicher verſtehen können. Mutti, ich kann mir Dein Geſicht genau vorſtellen, Du brauchſt wirklich keine Angſt zu haben, Deine Tochter eignet ſich dazu. Denn eine NS.⸗ Schweſter kann nur ſein, wer feſt im Leben ſteht und es froh und zielbewußt anpackt und weiß, daß er ſeinen Volksgenoſſen verpflichtet iſt. Die Koſten? Die Ausbil⸗ dung iſt völlig frei, es gibt ſogar ein Taſchengeld von 40 RM. monatlich. Dazu gibt es freie Station mit Unter⸗ Zunft und Verpflegung und freie Dienſttracht. Die Aus⸗ vom Fenſter wich ſie ebenſowenig. Da ſchrillte auch ſchon die Glocke. Ja, ſchlief denn Berta? Warum lief ſie nicht mit einem Schirm hinaus und ſchloß das Gartentor auf? Und ſchon ſtürmte ſie aus dem Zimmer. Einen Schirm? Wo war ein Schirm? Ah, dort. Her damit und raus! 10 Aber wie ſie die Haustür aufriß, ſtand Bering ſchon vor ihr. Das Waſſer lief ihm vom Hut, troff von ſeinem Man⸗ tel, rieſelte über die Aktentaſche. Aber er lachte. zeigte zwei herrlicher Zähne und ſchien in ſtrahlender Laune eu fern. „Sie müſſen ſchon entſchuldigen,“ meinte er,„aber weil keiner kam, bin ich über den Zaun geklettert. Früher, als ich noch kurze Hoſen trug, war das eine ganz beſondere Spezialität von mir, aber ich muß ſagen, heute macht mir's beinahe noch ebenſolchen Spaß.“ Nein, er machte abſolut keine großen Umſtände, der gute Bering, und auch ſein geſtriges Ausbleiben tat er mit einem Scherzwort ab, als ſie ein paar Minuten ſpäter im gemütlichen Plauderwinkel beieinander ſaßen. „Wie konnte ich kommen, wenn ich an unſerer Zukunft ſchmiedete!“ rief er.„And außerdem werden Sie ſicher froh geweſen ſein, daß ich Sie einmal ungeſchoren ließ, wie?“ Lore war nicht gerade auf den Mund gefallen, aber für den Augenblick blieb ihr doch die Luft weg. „An was haben Sie geſchmiedet?“ brachte ſie gen dann aber doch zuwege.„An unſerer— 9“ „Natürlich!“ nickte er.„An unſerer Zukunft, an den Favorit⸗Lichtſpielen! Denn die Geſchichte machen wir doch wohl auf jeden Fall, was? Alles iſt fix und fertig. Bitte, wollen Sie die Pläne ſehen?“ Er holte ſie aus der Aktentaſche und hielt ſie ihr vor die Augen. „Staunen werden Sie, mein Fräulein! Was iſt das Kino heute? Ein Bums. Verzeihen Sie gütigſt, aber ſchließlich muß wahr bleiben, was wahr iſt. Aber was wer⸗ den die Favorit⸗Lichtſpiele morgen ſein? Ein Theater von phänomenalen Ausmaßen. Bitte, ich habe alles haarſcharf berechnet. Unter raffinierteſter Ausnutzung jeden Millime⸗ ters an Raum wird ein Kino mit 220 Sitzplätzen hinge⸗ ſtellt, daß es nur ſo raucht. Der Umbau iſt eine Spielerei. Drei Monate, ganz ſchlimm gerechnet vier. Wir laſſen Tag und Nacht arbeiten. Wenn die Baupolizei dieſe Pläne ſieht, kriegen wir eine Extrabelohnung. Da— ſchauen Sie mich nicht an wie ein Nachtgeſpenſt, ſondern die Pläne!“ Aber ich denke ja gar nicht ans Ambauen!“ erwehrte ſie ſich endlich ſeines Ueberfalles.„Wo denken Sie hin! Ich habe Ihnen klipp und klar erklärt, daß vor Ablauf—“ ich erkläre Ihnen folgendes,“ Unterbrach er ſte. „Erſtens: Sie bauen um. Zweitens: Sie bauen noch in zu fra⸗ dieſem Jahre um. Drittens: Ich beſchaffe das Kapital zu allerbilligſtem Zinsfuß. Viertens—“ „Viertens ſage ich nein!“ „— und fünftens,“ ſchloß er unbeirrt,„werden wir hei⸗ raten, ſobald wir den Umbau unter Dach und Fach haben. Verzeihung,“ fügte er hinzu, als er die Verblüffung von ihren Zügen ablas,„ſagen Sie nun bitte nicht, ich ſei ein unverſchämter Patron oder ein entſprungener Geiſteskran⸗ ker. Ich bin weder das eine noch das andere, ſondern ledig⸗ lich der Architekt Joachim Bering, der ſich ſterblich in Sie verliebt hat, ſeit er ſie zum erſtenmale ſah. Wenn Sie ihm jetzt noch einmal nein ſagen, dann—“ a „Alſo, bitte, wir wollen vernünftig reden, ja?“ „Seit ich hier bin, habe ich nur mit Vernunft geſpro⸗ chen. Ja, ich entſinne mich nicht, jemals überlegter in mei⸗ nem Leben gehandelt zu haben als in dieſer Stunde. Den⸗ ken Sie doch einmal praktiſch, Fräulein Lore. Wir ſind zwei junge, patente Leute mit Grütze im Kopf und Energie in den Knochen. Die ſollen es nicht zu was bringen, wenn ſie ſich zuſammentun, wie?“ „Herr Bering, ich—“ „Ich weiß genau, was Sie ſagen wollen. Zu Punkt eins, unſerer Heirat, wollen Sie ſagen, daß wir uns zu wenig kennen, daß die Art meiner Werbung durchaus nicht kor⸗ rekt ſei, daß zu einer Eheſchließung immer zwei gehören und daß Sie erſt mit Ihrer Schweſter ſprechen müſſen. 81 Punkt zwei, dem Umbau, wollen Sie erklären, daß ie—“ „Sie können reden wie ein Buch.“ „Ein Vorzug,“ lächelte er,„der nicht zu unterſchätzen iſt, wenn man daneben auch noch die Kunſt verſteht, mit bei⸗ den Fäuſten zu ſchaffen.“ Und als in dieſem Augenblick unerwartet Hanni ins Zimmer trat, die gerade ihren An⸗ Nein, es ſei kaum zu glauben, ihre zuſchlagen gedachte. hin,„Junge, das war ein gutes Wort. terricht beendet hatte, ſprang er auf ſie zu und ſagte:„Sie bildung, die zwei Jahre dauert, ſchließt mit dem Kranken⸗ pflegeexramen. Nachher, als Gemeindeſchweſter, ich werde beſtimmt aufs Land gehen, habe ich völlig freien Lebens⸗ unterhalt, freie Dienſtwohnung, Heizung, Licht und ſogar Wäſchewaſchen, dazu noch eine Barentſchädigung, die ſich langſam erhöht. Uebrigens, Mutti, ich kenne doch Deine heimlichen Wünſche, ich brauche unter der braunen Schweſternhaube durchaus nicht alt zu werden. Nach ein paar Jahren kann ich jederzeit wieder ausſcheiden, wenn ich heiraten will. Es widerſpräche ja der nationalſozia⸗ liſtiſchen Auffaſſung, geſunde Frauen ihrer Berufung zur Mutter dadurch zu entziehen, daß man ihnen die Ehe vor⸗ enthält. Ihr werdet mich ſicher verſtehen, beſonders wenn Ihr Euch erſt einmal überlegt habt, wie wichtig die Ar⸗ beit der NS.⸗Schweſter für die Geſundheit unſeres Volkes it Ja, das hatte ſie geſchrieben, und als Vater Berg⸗ mann es Wieſeckes vorgeleſen hatte, ſuchten dieſe in allen ihren Taſchen den Brief ihrer eigenen Tochter. Schließ⸗ lich fand er ſich auch an. Sie wollte allerdings ſich aus⸗ ſchließlich der Krankenpflege zuwenden und in die Freie Schweſternſchaft der NSV. eintreten. Die Bedingungen waren ziemlich die gleichen, und das Mädel zeigte offen⸗ ſichtlich ſehr viel Verſtändnis für den Beruf, den ſie ein⸗ Ihr lag es wohl weniger, in den Häuſern nach dem Rechten zu ſehen, als vielmehr die Kranken zu pflegen und ſie in ihrer Krankheit aufzu⸗ muntern. Wieſeckes waren auch jetzt noch nicht ſonderlich von dem Wunſche ihrer Tochter begeiſtert, aber, meinte Herr Wieſecke, ſo wie er ſeine Tochter kenne, würde ſie das ja auch werden, was ſie ſich einmal in den Kopf geſetzt habe. Da lachte Bergmanns Junge, der neuerdings Fähn⸗ leinführer geworden war:„Laſſen Sie man gut ſein, Herr Wieſecke, die Liſa weiß genau, was ſie will. Sie ſind ja einmal im Krieg geweſen und haben immer erzählt, daß Sie einer Schweſter das Leben verdanken. Warum haben Sie dann etwas dagegen, daß die Liſa Schweſter wird?“ Wieſecke ſah den Jungen einen Augenblick an. „Junge“, ſagt er ſchließlich und ſtreckte ihm die Hand Haſt recht, die Liſa ſoll Schweſter werden. Daß ich das vergeſſen habe!“ per rot, brennend rot war ſie doch geworden. Und 2 gen mit dem Schnabel Grashälme auf und wir ſind die Aeltere von Ihnen beiden Geſtatten Ste darum daß ich Sie um die Hand ihrer S bitte!“ 0 1 ich Er ſeufzte vernehmbar.„Sie iſt vernich⸗ end!“ g „Pah,“ machte ſie,„was für ein Mann, der eine Sache ſo raſch aufgibt.“ „Fräulein Lore,“ ſagte er leiſe,„Joachim Bering gibt nie auf, was er ſich in den Kopf geſetzt hat, aber er achtet daneben auch die Grundſätze anderer Leute. Das heißt in dieſem Falle: er kann warten. Sowohl auf den Umbau, als auch auf die Heirat. And da Sie mich ja wohl kaum in das Wetter da hinausjagen werden, hoffe ich auf eine Einla⸗ N zu Tiſch, die ich im voraus mit vielem Dank akzep⸗ tiere!“ „And er iſt doch ein unverſchämter Patron!“ ſtellte Lore feſt, als ſich Hanni beeilte, ihn zum Bleiben aufzufor⸗ dern.„Aber,“ fügte ſie heiter hinzu:„hereingefallen ſind Sie doch, denn heute gibt es bei uns nur Erbſen mit Speck!“ „Hereingefallen?“ ſtrahlte er zurück.„Ganz im Gegen⸗ teil, Erbſen mit Speck iſt mein Lieblingseſſen!“ Trotz der etwas unglücklichen Situation verlief die Mahlzeit in lebhafter Unterhaltung, obwohl Bering im Grunde ſeines Herzens etwas niedergeſchlagen war und Lore ſich unfrei fühlte und ihm nicht in die blauen Augen zu ſchauen wagte. Hanni hatte Muße genug, beide heimlich zu beobachten und ſie merkte gut, daß die Geſchichte ſowohl bei Bering als auch bei Lore tiefer ſaß, als beide es in ihrer„Sach⸗ lichkeit“ gelten laſſen wollten. Der Architekt gefiel ihr, und eigentlich hätte ſie es herrlich gefunden, wenn es zu einer Verlobung gekommen wäre. Als ſich Bering ſchließlich trotz anhaltendem ſtürmiſchen und regneriſchen Wetters empfahl, zog ſich auch Lore prompt zurück. Sie hätte Kopfſchmerzen, behauptete ſie, ekelhafte Kopfſchmerzen, und da wäre es wohl das beſte, ſich ein wenig hinzulegen. And hinaus war ſie, Hanni in Unklarheit zurücklaſſend. Doch Hanni fand gar nicht einmal viel Zeit, über das neue Geſchehen zurückzudenken, weil der Sanitätsrat kam, um ſich nach ſeinem Schützling umzuſehen. Das war zuviel. Jedenfalls für Lore. Sie ſank auf den Seſſel zurück und bog ſich vor Lachen. Hanni, die mit der Situation nichts anzufangen wußte, verbarg ihre Ver⸗ legenheit unter einem gezwungenen Lächeln, während Be⸗ ring, weit davon entfernt, beleidigt zu ſein, herzhaft in Lores Lachen einſtimmte.. „Ich haſſe alle Zeremonien,“ erklärte er Hanni.„Wenn es Geſetz wäre, zum Anhalten in Gehrock und Zylinder zu erſcheinen, würde ich ewig Junggeſelle bleiben. Herrgott, warum muß das alles ſo tragiſch zugehen? Ich denke da anders. Ganz anders. Was ich auf dem Herzen habe, muß herunter. Du liebe Zeit, es kommt doch nicht auf die Worte an! Wenn das Herz nur richtig in Form iſt! Und meines iſt in Form, wahrhaftig! Ich liebe Ihre Schweſter und habe ſo eine dunkle Ahnung, daß ſie auch für mich was übrig hat—“ „Hanni,“ rief Lore vom Seſſel her,„ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht ſo einen unverſchämten Menſchen geſehen.“ Miß verkennen Sie mein Handeln nicht. Einmal habe ich Angſt, daß mir Sie ein anderer wegſchnappen könnte, und zum zweiten ſtehe ich wie ein hilfloſes Kind da, wenn ich komplizierte Dinge kompliziert erledigen ſoll. Das liegt mir nicht, und das kann ich nicht“ „Und ich,“ ſagte Lore gefaßt, und erhob ſich,„ich gehöre zu denen, die nichts über das Knie brechen, die ſich alles dreimal überlegen und die ſelbſt bei einem Heiratsantrag nicht gleich butterweſch an die Biuſt des ſelbſtbewußten Freiers ſinken, ſondern nüchtern überlegen, was dabet her⸗ ausſommt. Und umbauen kammt ebenſowenig in Frage, Jedenfalls jetzt noch nicht. So, iſt Ihnen die twort ſaih⸗ lich genug?“ Was er feſtſtellte, konnte ihn nur mit tiefer Befriedi⸗ gung erfüllen, denn lebte Marianne auch erſt kurze Zeit in der„Geſpenſtervilla“, ſo hing ſie doch mit wahrhaft ab⸗ göttiſcher Liebe an den beiden Schweſtern, die wie zwei gute Feen aus dem Märchen in ihr Leben getreten waren und ſie erlöſt hatten aus Not und Einſamkeit.. Drei Stunden ſpäter ſtellte ſich, pünktlich wie immer, der Nachbar ein, um den Fuß von Hanni behandeln zu laſſen. Fortſetzung folgt. „Aiewit, Kiewit!“ Wenn die Wieſen wieder zu grünen beginnen, dann ſtellt ſich auch der Vogel mit der kecken„Tolle“, der Kiebitz, bei uns wieder ein Der Kiebitz iſt nach dem Storch wohl der polkstümlichſte Vogel. Weite, feuchte Wieſen bieten den Kie⸗ bitzen die beſten Niſtgelegenheiten. Dort kann man den klei⸗ nen flinken Vogel zur Genüge beobachten. Meiſt hält er 55 in Geſellſchaft mit leinegglei en auf. Aber wehe, wenn ihm fremde Vögel oder die Menſchen zu nahe kommen, beſonders wenn ſeine Gattin beim Brutgeſchäft iſt Mit lautem„Kie⸗ wit, kiewit“ umſchärmt er den Menſchen, um ihn zu ver⸗ treiben. Der kleine tapfere Vogel ſcheut ſich ſogar fc grö⸗ ßere Vögel wie Reiher. Störche oder gar Raubvögel muti anzugreifen, wenn ſie dem Neſt 15 nahe kommen. Er bel ſtigt ſie ſolange, bis ſie der Plagerei überdrüſſig werden und verſchwinden. Soviel Tapferkeit bringt allerdings nur das Männchen auf. Das Kiebitzweibchen zieht es vor, ſich bei Beläſtigungen möglichſt ſchnell zurückzuziehen, ohne ſich zur Wehr zu ſetzen. „Beſonders lebhaft und ſchön ſind die Flugspiele der Kie⸗ bitze zur„ Mit weitausholenden Flügelſchlägen ſchwebt der Vogel langſam dahin, um bald darauf wie ein Pfeil 1 die Luft zu ſchießen. Dann wieder 5 er ſich wellenförmig auf und ab, macht blitzſchnelle und kühne Sr N für plö ac aus der Höhe faſt bis zum Erdboden herab, um ſich gleich wieder in die Höhe zu ſchnel⸗ len. Dabei verſucht das Männchen durch ſeinen Balzgeſang und unter ſtändigem lauten Rufen die Aufmerkſamkeit ſei⸗ ner Angebeteten auf ſich zu ziehen. Sein Locken begleitet er mit einem eigentümlichen Rauſchen, das er mit den Flü⸗ 257 erzeugt. Trippelnd läuft er um das Weibchen herum, s ſich dauernd hin und her wiegt und mit krächzendem Geſchwätz auf den Verehrer einredet Der macht dann auch, ermuntert durch ſoviel Entgegenkommen, in ſeinem Frack und der weißen Weſte die vornehmſten Verbeugungen die er je gelernt hat. Durch allerlei kleine Kunſtſtücke ver ucht er das Weibchen davon fn überzeugen, daß nur er der Rich⸗ tige für ſie wäre So nimmt er während feiner ift de m e mit Und Wieſecke faltete liebevoll den Brief ſeiner Tochter wieder zuſammen und ſah nachdenklich durchs Fenſter. elegantem Schwung über ſeinen Rücken. Wer könnte ſol⸗ cher Werbung widerſtehen? 2 Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. Die Tabelle für heute: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Amieitia Viernheim 20 13 2 5 56:30 28:12 Vſ Tu. B. Feudenheim 17 11 2 4 42:38 24:10 FV. Seckenheim 18 9 3 6 40:28 21:15 SC. Käfertal 18 4 6 40: 36 20:16 TV. Weinheim 20 9 2 9 49:87 20:20 Alem. Ilvesheim 18 1 4 7 32:36 18:18 Olympia Reulußheim 15 7 2 6 32287 1614 Fortuna Heddesheim 16 7 2 7 27.29 16816 SpVg. 07 Mannh. 19 7 1 11 28:34 15:23 Germ. Friedrichsfeld 14 6 2 6 28:22 14:14 FV. Hockenheim 14 5 2 7 2129 12 18 Phönix Mannheim 18 4 4 10 2539 12 24 08 Mannheim 17 3 2 12 24:54 826 ent⸗ Die Morgen ſteigt auf hieſigem Platze wohl eines der ſcheidendſten Spiele der diesjährigen Pflichtſpiele. Paarung in Seckenheim lautet: Seckenheim— Feudenheim Feudenheim iſt durch den ſonntäglichen Sieg über Viernheim ernſthafter Meiſterſchaftsanwärter und wäre auch durch einen morgigen Sieg in Seckenheim noch ſtärker in Poſition. Die Gäſte werden daher mit beſter Garnitur erſcheinen und die einheimiſche Mannſchaft zur Hergabe des ganzen Könnens zwingen. Die„Seckenheimer“ haben ſchon immer gegen große Gegner mit beſter Leiſtung aufgewartet. Man darf daher beſtimmt mit einem intereſſanten und ſpannenden Kampf rechnen. ch 0 Handball der badiſchen Gauklaſſe. Spiele am Sonntag: Top. 62 Weinheim— Tv. 98 Seclenheim Freiburger F— SWW Waldhof VfR Mannheim— Tgd. Ketſch Typ. Rot— Oftersheim. Tabellenſtand am 18. März: Spiele gew. unent, verl. Tore Punkte S. V. Waldhof 13 CCC( Tgd. Ketſch 11 8— 3 98 36 16 V. f. B. Mannheim 12 7— 5 84 86 14 Ty. 98 Seckenheim 12 5 2 5 66 69 12 TSV. Oftersheim 12 6— 6 78 85 12 62 Weinheim 12 4 2 6 74 101 10 C. Freiburg 12 3 3 6 6086 9 V. Rot 11 5 6 T. V. Hockenheim 13 1 1 11 43 93 3 Die Spiele, die noch bis zum Abſchluß der Spielſaiſon 1937/8 auszutragen ſind, haben zwar auf die Vergebung des Meiſtertitels keinen Einfluß mehr, ſind aber von Sonntag zu Sonntag wichtiger für die Vergebung der nachfolgenden Plätze, beſonders der 3. Stelle. VfR Mannheim— Ofters⸗ heim— Weinheim und Seckenheim ſind immer noch An⸗ wärter. Somit gewinnen die Spiele der genannten Vereine ſchon am Sonntag viel an Bedeutung. Verliert VfR, dann kommt es zu denen, die 12 Verluſtpunkte haben, während Oftersheim durch einen Sieg über Rot ſich die weiteren Chancen offen halten könnte. Seckenheim und Weinheim haben einen gewaltigen Formauffſtieg zu verzeichnen, der mit ihren Siegen über VfR bezw. Oftersheim beſtätigt wurde. Da beide Mannſchaften ſich einerſeits eines fairen Spieles befleißigen) andererſeits gewiſſermaßen als Lokalrivalen ſich ſtets einen harten Kampf lieferten, iſt durch die wichtige Entſcheidung, die der Ausgang mif ſich bringt, mit einem herrlichen und ſpannenden Handballkampf zu rechnen. Auswärtiger Sport Das bevorſtehende Wochenende bringt Gebiet wieder einige n b präſentative Begegnungen und ſind Trumpf. auf ſportlichem Länderkämpfe, re⸗ ämpfe um Meiſterehren Der Fußball t mit zwei Länderkämpfen und zwei Endſpielen zur eutſchen Meiſterſchaft wieder an der Spitze aller Sportar⸗ ten In Nürnberg wird der 13. Kampf gegen Ungarn ausgetragen, gegen das wir nicht zum 5 10 abgeſchnitten 1 Der zweite Länderkampf ſteigt in Wuppertal⸗Elber⸗ eld. Hier iſt Luxemburg der Gegner, gegen den Deutſchland ſchon fünfmal geſpielt hat. Die am Sonntag durch Fortung Düſſeldorf und Vorw. Raſ. Gleiwitz einge⸗ leiteten Endſpiele zur deutſchen Meiſterſchaft wer⸗ den am Sonntag mit zwei Treffen fortgeſetzt. Erſt am 27. März 8— die Gaumeiſter vollzählig in die 2 i niſſe ein. Die beiden Spiele des Sonntags ſind: V Stuttgart— BC Hartha in Stuttgart Deſſau 05— Berliner SV 92 in Deſſau. Die ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele bringen zwei wichtige Entſcheidungen, und zwar werden in den Gauen Südweſt und Baden die noch ausſte⸗ henden Meiſter in den Treffen Boruſſia Neunkirchen— Eintracht Frankfurt und VfR Mannheim— 1. FC Pforz⸗ heim ermittelt. Das Programm im einzelnen hat folgendes 9 9285. a au Südweſt: Boruſſia Neunkirchen— Eintracht . FW Saarbrücken— FSW Frankfurt, Wormatia orms— S Wiesbaden, FK Pirmaſens— Kickers Of⸗ fenbach. Gau Baden: VfR Mannheim 1. FC Pfor heim, SV Waldhof— Phönix Karlsruhe, Germania Bröt⸗ zingen— Pf Neckarau, FV Kehl— Freiburger FC. Gau Bayern: Be Augsburg— BfB Ingolſtadt (Sa), Wacker München— 1. JC Nürnberg. Im Handball werden die Spiele um den Adlerpreis des Reichsſportfüh⸗ rers mit der Zwiſchenrunde fortgeſetzt. Der einzige noch im Wettbewerb verbliebene ſüddeutſche Gau, Bayern, trifft in Kaſſel auf Heſſen und ſollte ſich für die 38. April zu ſpielende Vorſchlußrunde qualifizieren. Im Hockey un; am wird die internationale Spielzeit Deutſchlands durch das Anand en Holland— Deutſchland in Buſſum bei mſterdam eingeleitet. Fünfmal wurde bisher gegen Hol⸗ land geſpielt, dreimal ſiegten unſere Frauen, würden aber im letzten Spiel 1937 in Frankfurt 3:1 geſchlagen, nachdem die erſte Begegnung im Jahre 1933 1˙1 ausgegangen war. In Buſſum erwarten wir einen neuen deutſchen.— Die ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele werden mit dem Tref⸗ fen VfB Stuttgart— Ulmer FW 94 fortgeſetzt. Im Winterſport wird es immer ruhiger. Das wichtigſte Ereignis des Wo⸗ chenendes ſind wohl die Europameiſterſchaften im Eis⸗ ſegeln, die unter Beteiligung von ſechs Nationen in Reval ausgetragen werden. Ein Eishockey⸗Länder⸗ kampf zwiſchen Deutſchland und der Schweiz in Berlin vervollſtändigt das eisſportliche Programm des Wochen⸗ endes.— Im Skiſport erwähnen wir die Oſterwettläufe in Schonach und den Schauinsland⸗Torlauf auf dem Feldberg. Im Fechten werden in den Gauen Südweſt und Baden die Meiſter⸗ ſchaften entſchieden. Badens Meiſterſchaften im Degen⸗ und Frauenflorettfechten kommen in Freiburg zum Austrag, während der Südweſten ſeine Meiſter in Darmſtadt er⸗ mittelt. Im Ringen werden die Meiſterſchaften im klaſſiſchen Stil mit den Kämpfen im Feder⸗ und Weltergewicht am Samstag und Sonntag in Koblenz fortgeſetzt, nachdem am vergange⸗ nen Wochenende München die Titelkämpfe im Bantam⸗ und Leichsgewicht einleitete. Natürlich ſind wieder die beſten deutſchen Ringer auf der Matte zu finden, unter ihnen auch die Titelverteidiger Schwarzkopf(Koblenz) im Feder⸗ und Schäfer(Ludwigshafen) im Weltergewicht.— In Baden, Württemberg und Südweft gehen die Mannſchaftskämpfe weiter. Gegen Angarn und Luxemburg Fußball⸗Zweifrontenkampf— In Nürnberg und Wuppertal Deutſchlands Fußballer führen genau wie im März des vergangenen Jahres auch diesmal im Frühjahr wieder einen de e durch. Einer dieſer beiden Gegner iſt wieder Luxemburg, während der große Widerſacher ſkatt Frankreich diesmal Augen heißt. Immer mit dem Blick nach Frankreich kommt unſeren Länderkämpfen jetzt eine doppelt wichtige Bedeutung zu. und die neuen Aufgaben am Sonntag in Nürnberg und Wuppertal 5 uns einen Einblick und Ueberblick über die bisherigen Vorbereitungen gewinnen, die in den letzten Wochen und Mongten ſtatt⸗ gefunden haben. Wir ſind immer noch 10 der Suche nach dem„zweiten Mann“, der uns jetzt umſo wichtiger und wertvoller erſcheint, als man bei den Kämpfen auf fran⸗ öſiſchem Boden ebenfalls mit unerwarteten Ausfällen und 0 von Stammſpielern rechnen muß, wie das nun wenige Tage vor dem Zweifrontenkampf der Fall gewor⸗ den iſt. Wir haben vor den Ungarn immer Reſpekt ge⸗ habt und wiſſen ihre Spielſtärke auch in der 13. Begegnung im Nürnberger Stadion zu ſchätzen. Gerade die letzte Nie⸗ derlage am 15. März 1936,— die deutſche Nationalmann⸗ chaft war ſoeben erſt von einer erfolgreichen Fahrt nach arcelona und 1 5— kam ziemlich un⸗ erwartet. Wir ſpielten allerdings nicht in der ſtärkſten Be⸗ ſetzung, aber unſere Elf war im Kern doch die gleiche wie gegen Spanien und Portugal, ſo daß wir auf ein erfolg⸗ reiches Abſchneiden hoffen konnten. Nun, mit 213 blieb die deutſche Mannſchaft knapp geſchlagen, und ſchließlich iſt es keine Schande, gegen eine Fußball⸗Großmacht wie Ungarn zu verlieren. Drei 858 unſerer Mannſchaft haben die Un⸗ garn in einem Dutzend Begegnungen nur zugelaſſen, ſechs⸗ mal blieb unſer Nürnberger Gegner erfolgreich, in drei Kämpfen trennte man ſich d er letzte Sieg über Ungarn gelang uns am 14. Januar 1934 in Frank⸗ furt am Main mit 3:1, als Conen ſein Länderſpieldebut gab. In Nürnberg ſollte nun die„Breslauer“ Mann⸗ ſchaft eingeſetzt werden, was aber leider, wie ſchon in Köln gegen die Schweiz nicht möglich iſt. Mußten wir in Köln nur auf den jetzt wieder geneſenen Kitzinger verzichten, ſo 51955 uns in Nürnberg mit Szepan, Janes, Kupfer und rban ſogar vier Spieler der Stamm⸗Mannſchaft nicht zur Verfügung, ſodaß zwangsläufig eine ganz neue Löſung der Mannſchaftsformierung gefunden werden mußte. Bil l⸗ mann und Berndt haben je einmal das Nationaltrikot getragen; der Nürnberger im vorjährigen Jubiläumsſpiel gegen die Schweiz in Zürich(10 für Deutſchland), und der Berliner im 4.1 gewonnenen Spiel gegen Eſtland 1937 in Königsberg, wo Berndt ſich durch ſein äußerſt lebendiges Spiel auszeichnete. Ein Tor von ihm fand wegen vorauf⸗ gegangenen Handſpiels keine Anerkennung. Sep Fat h, der 1935 acht von den ſiebzehn Spielen beſtritt, lie⸗ ferte 1936 gegen Spanien. wo er gegen Zamora beide Tore erzielte, ſein elftes und letztes Länderſpiel. Am Sonntag macht der kleine Wormſer das Dutzend voll. Vielleicht iſt Fath, der urſprünglich für Wupperkal vorgeſehen mar, in Nürnberg der Torjäger und die gegneriſche Hintermann⸗ ſchaft ſtets beunruhigende Stürmer, den wir von ſeinen früheren Spielen noch in beſter Erinnerung haben. Ein im Reich bis auf den Niederrhein unbekannter Spieler iſt der Düſſeldorfer Außenläufer Mengel von der Turu, der im Duisburger Kurſus durch große Begabung auffiel und nun im ſchweren Nürnberger Kampf ſeine Feuertaufe beſtehen ſoll. Dem Kampf gegen Ungarn mißt man umſo höhere Be⸗ deutung zu, als es durchaus möglich iſt, daß es in der Zwi⸗ ſchenrunde zur Weltmeiſterſchaft zu einer deutſch⸗ungariſchen Begegnung kommt Ob die Ungarn in Nürnberg ihre Kar⸗ ten nicht aufdecken wollen? Man muß es ſchon annehmen; denn ſonſt weiß man bisher keine Erklärung, warum der Verbandskapitän Dr. Dietz auf eine Reihe von Spielern verzichtete, die zum Stamm der ungariſchen Nationalmann⸗ ſchaft gehört. Mit dem verletzten Dr Saroſi hatte man zwar von vornherein nicht gerechnet, aber es fehlen doch auch die bekannten Spieler wie Szabo, Kronenberger, Tu⸗ ray, Dudas. Lazar(einer der beſten Spieler bei Weſt⸗ gegen Mitteleuropa in Amſterdam), Szücs, Sas. Kalmar und Titkos. Es tauchen ſogar einige für uns gänzlich unbekannte Spieler auf, und von der Mannſchaft, die im März 1936 mit 3:2 ſiegreich blieb, ſind nur noch der Verteidiger Biro und der Halblinke Toldi übriggeblieben. Die Aufſtellung der deutſchen Mannſchaft lautet: Jakob (Jahn Regensburg) Billmann ane e (I. FC Nürnberg)(Alemannia Aachen) Kitzinger Goldbrunner Mengel (05 Schweinfurt)(Bayern München)(Turu Düſſeldorf) Lehner Gelleſch Berndt 1 Fath (Ausburg)(Schalke)(TB Berlin)(Waldhof)(Worms) Was bringt Wuppertal? a Das zweite Spiel am gleichen Tag führt uns im 6. offi⸗ iellen Kampf mit Luxemburg zuſammen. Man kann. ſchlecht von einer deutſchen Nachwuchsmannſchaft ſprechen wenn auch mit Klodt, Müller, Winkler und Seitz vier Spie⸗ ler ihr Länderſpieldebut geben Die deutſche Elf ſcheint vor allem kämpferiſch ſehr ſtark zu ſein, und das iſt gegen Lu⸗ remburgs Aufgebot, das ſich mit einer Ausnahme in der leichen Beſetzung gegen Belgien glänzend hielt und nur 23 verlor, auch unbedingt erforderlich. Die deutſche Mann⸗ ſchaft: Klodt(Schalke 04); Schulz(Arminio Hannover, Dittgens(Boruſſia Gladbach); Müller irg ee Sold(FT Saarbrücken), Schädler(Ulm 94); inkler (Schwarz⸗Weiß Eſſen) Gauchel(Neuendorf), Lenz(Boruſſia Dortmund), Seitz(FV Kornweſtheim), Simetsreiter (Bayern Münchenj. Luxemburg Hoſcheid; Mouſel, Majerus; Dumont, Roſa Hemmen; Stammet, Liwar, Mart, Gales, Kemp. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierungen, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik, 12 Mittagskonzert: 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittags⸗ konzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15. Sende⸗ pauſe; 16 Nachmittagskonzert; 18.30 Griff ins Heute; 19 Nachrichten, Neues vom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachlkonzert. Sonntag, 20. März: 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu, Gymnaſtik; 8.30 Evang. Morgenfeier; 9 Morgenmuſik; 9.45 Lieder von Hugo Wolf; 10 Man ſoll uns nicht danach meſſen, wieviel wir ſind, ſondern wie treu wir ſind, Morgenfeier der H J.; 10.30 Froh und heiter und ſo weiter.. Schallplatten; 11.30 Alfred Huggenberger lieſt aus eigenen Werken; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Moppy, der Filmſtar, luſtiges Kaſperlſpiel; 14.30 Muſik zur Kaffee⸗ ſtunde; 15.30 Chorgeſang; 16 Muſik am Sonntagnachmit⸗ tag; 17 Fußball⸗Länderſpiel Deutſchland— Ungarn, 2. Halbzeit; 18 Weinberg, Main und Häckerneſt, Bauernbrauch und Hochzeitsfeſt, Heimatfolge; 19 Nachrichten, Sport; 19.15 Margarete(Faust), Oper von Gounod; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Sudetendeutſche Komponiſten; 23 Un⸗ terhaltungsmuſik; 24 Händel⸗Zyklus, 6. Abend. d . Montag, 21. März: 10 Der Star ſucht eine Wohnung; 10.30 Sendepauſe; 18 Die Kirche des Soldatenkönigs, Funkbild von der Pots⸗ damer Garniſonkirche; 19.15 Stuktgart ſpielt auf; 20 Die vier Jahreszeiten: Der Frühling, von Joſef Haydn; 20.45 Es leben die Soldaten ſo recht von Gottes Gnaden, Hör⸗ folge; 22.30 Konzert; 23 Nachtmuſik. Dienstag, 22. März: 10 Wenn das Schiff kommt..„ Spiel; 10.30 Sende⸗ pauſe; 18 Ich habe den Frühling geſehen. 19.15 Un⸗ terhalkungsmuſik: 20 Wir ſpielen für dich, Wunſchkonzert zugunſten des WH W.; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.35 Fortſetzung des Wunſchkonzerts. 8 Mittwoch, 23. März: 10 Ein Dichter auf Wache vor Deutſchland, zum 70. Geburtskag Dietrich Eckarts; 10.30 Sendepauſe; 16 Wir ſpielen für dich, Wunſchkonzert zugunſten des WHW.; 18 Kleine Muſik zum Feierabend; 19.15 Bremsklötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt; 19.45 Wie es euch gefällt; 21 919 gut deutſch, Reichsſendung zum 70. Geburtstag Dietrich Eckarts; 21.30 Die großen deutſchen Meiſter: Carl Maria von Weber; 22.20 Berichte von den Europameiſterſchaften im Eisſegeln aus Reval; 22.40 Unterhaltungskonzert. * Reichsſender Frankfurt a. M.: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik, 6.30 Frühkonzertz 7 Nachrichten; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter⸗ und Schneeberichte; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe; 9.40 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus; 10 Schulfunk; 10.30 Sendepauſe; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Straßenwetterdienſt; 12 Mit⸗ tagskonzert; 13 Zeit, Nachrichten, Schneeberichte, Straßen⸗ wetterdienſt, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nach⸗ richten, offene Stellen, lokale Nachrichten; 14.10 Schallplat⸗ tenkonzert; 16 Nachmittagskonzert; 18 Zeitgeſchehen; 18.30 Der fröhliche Lautſprecher; 19 Zeit, Nachrichten, Wetter; Sonntag, 20. März: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter, Schneebericht; 8.15 Gymnaſtik; 8.30 Römiſch⸗katho⸗ liſche Morgenfeier; 9.10 Am den Glauben der Jugend; 9.25 Straßenwetterdienſt; 9.30 Chorgeſang; 10 Man ſoll nicht danach meſſen, wie viele wir ſind, ſondern wie treu wir ſind; 10.30 Ewiges Deutſchland; 11.15 Friedrich Hebbel im deut⸗ ſchen Lied, Hörfolge; 12 Wir Trierer Soldaten ſingen und musizieren zum„Tag der Wehrmacht“; als Einlagen: Be⸗ richt von Gefechtsübungen und Berichte von der WH W.⸗ Sammlung der Garniſon Trier; 14 Für unſere Kinder; 14.30 Uns gehört der Sonntag; 15.15 Winkööf im Heſſen⸗ dorf, Hörbild; 16 Nachmittagskonzert; 18 Heimat und Volks⸗ tum, Hörſolge; 19 Zeit, Nachrichten, Wetter; 19.10 Darf ich bitken... 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Früh⸗ ling wird es wieder; 21 Muſikabend der Jugend; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, Schneebericht, lokale Nachrichten; 22.15 Sport; 22.30 Berichte von den Europameiſterſchaften im Eisſegeln; 22.40 Tanz und Unterhaltung; 24 Nachtmuſik. Montag, 21. März: 11.40 Volk und Wirtſchaft; 11.55 Offene Stellen; 15 Bilderbuch der Woche; 15.30 Für unſere Kinder; 16 Tanz⸗ und Volksmuſik; 17 Dem Opernfreund; 19.10 Elſäſſiſche Volkslieder; 20 Frühlingskinder im bunten Gedränge; 21.15 5 Frucht⸗ und Dornenſtücke, Hörfolge; 22.30 Nacht⸗ muſik. 0 Dienstag, 22. März: 11.40 Im Landgeſtüt Dillenburg; 11.55 Offene Stellen; 15 Kleines Konzert; 15.30 Deutſchlands koloniale Bekätene — eine wirtſchaftliche Notwendigkeit für die anderen; 15.50 Ehrendienſt der Mädels; 18.30 Zirkus Nadelſtich, Attrak⸗ tionen aus dem Alltag; 19.10 Bunte Bühne; 20.20 Aus dem Leben und Schaffen Johannes Brahms; 20.30 Großes Konzert; 22.30 Unterhaltung und Tanz. f Mittwoch, 23. März: 9.40 Jugend am Pflug; 11.40 Volk und Wirtschaft; 11.55 Offene Stellen; 15 Kleines Konzert; 15.30 Wir laden ein.. 18 Kamerad, wo biſt du?; 18.30 Angeworfen den a ae Fliegerlieder; 18.45 Fliegendes Deutſchland; 19.0 5 Furt; 20.55 Umſchaltung⸗ 21 Stunde der jungen Nation; 21.30 Konzert; 22.30 Unter- lnſer ſingendes, klingendes Fran haltung und Tanz. mim