ung, . Bahugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mz. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Sernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto. Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für eim⸗Seckenheim und Amgebung. Derehudblatt fir den Siadttefl Mm. ⸗Secken heim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 38. 1150, 38. Jahrgang 5 um-ulmarf Der Führer gab die Richllinien. Berlin, 20. März. Am Samstag nachmittag fand in der Krolloper, wie die NS meldet, eine große Tagung der Parteiführerſchaft ſtatt, auf der der Führer die Richtlinien für den bevor⸗ ſtehenden Wahlkampf bekanntgab. Die Kundgebung ſtand völlig im Zeichen den denkwürdigen Ereigniſſe der letzten Tage und der umfaſſenden Vorbereitungen für die kom⸗ menden Wochen. Einleitend legte Reichspropagandaleiter Dr. Goeb⸗ bels der verſammelten Parteiführerſchaft in längeren Ausführungen die organiſatoriſch⸗propagandiſtiſchen Grund⸗ ſätze für den Wahlkampf dar und ſtellte die praktiſchen Ein⸗ zelanweiſungen für den Wahlkampf heraus. Er feilte u. a. mit, daß der Führer auch diesmal wieder die Haupklaſt durch perſönlichen Einſatz in Maſſenkundge⸗ bungen, insbeſondere in Oeſterreich, auf ſich nehmen wird. Mit minutenlangen Beifallsſtürmen begrüßte das Füh⸗ rerkorps der Partei, die Reichsleiter und Gauleiter, die führenden Parteigenoſſen Deutſch⸗Oeſterreichs, an ihrer Spitze Reichsſtatkhalter /- Gruppenführer Seyß⸗Inquart, die führenden Männer ſämtlicher Gliederungen, die Män⸗ ner der nationalſozialiſtiſchen Propaganda und Preſſe den Führer bei ſeinem Eintreffen in der Krolloper. In mehr als einſtündigen mitreißenden Ausführungen zeigte der Führer die Bedeukung dieſer einzigarligen Volks⸗ abſtimmung über das geſchaffene großdeukſche Volksreich auf und gab der nakionalſozialiſtiſchen Parkei die Kicht⸗ linien und den Marſchweg für die Arbeit der kommenden Wochen. Seine Worte waren getragen von dem Glauben an das deulſche Volk und von dem Vertrauen auf die ſieg⸗ hafte Kraft der nationalſozialiſtiſchen Idee, die das Tor zur großen deurſchen Volksgemeinſchaft jedem Deukſchen öffnet. Am Schluß der immer wieder von Beifallsſtürmen un⸗ terbrochenen Rede bereitete das Führerkorps der Partei dem Führer eine erhebende Kundgebung, die ihm wie ein feierliches Gelöbnis entgegenſchlug und allen die Gewißheit gab daß der Führer ſich auf ſeine Bewegung verlaſſen ann. Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels gab am Schluß der Kundgebung den Empfindungen des Führerkorps der Partei Ausdruck, indem er ausrief:„Mein Führer! Wir werden durch unerhörte Disziplin und Gehorſam, durch Fleiß und rückſichtsloſen Einſatz von Arbeit und Geſundheit den Abſtimmungskampf zur größten Vertrauenskundge⸗ bung geſtalten, die das deutſche Volk je für Sie und Ihr Werk abgelegt hat.“ Die Auflegung der Stimmliſten Nachdem der Termin für die Reichstagswahl auf Sonn⸗ tag, den 10. April 1938, feſtgeſetzt iſt, hat der Reichs⸗ und Freußiſche Miniſter des Innern angeordnet, daß die Stimm⸗ liſten und Stimmkarteien im R eichsgebiet(außer Oeſterreich) am 2. und 3. April 1938 aufzulegen ſind. Im Land Oeſterreich, das an der Reichstagswahl teilnimmt, liegen die Stimmliſten in der Zeit vom 27. bis 31. März auf. Die beteiligten Dienſtſtellen find durch Funk⸗ ſpruch beauftragt worden, ſofort alle Vorbereitungen zu treffen. Strenge Scheidung Im Zuſammenhang mit der Tatſache, daß auch im alten Reichsgebiet für den 10. April eine Volksabſtimmung an⸗ geordnet iſt, ſind Zweifel darüber entſtanden, ob dieſe bei⸗ den Volksabſtimmungen gewiſſermaßen eine„Einheit“ bilden, ſo daß an der Volksabſtimmung im Lande Heſter⸗ reich auch ſolche Wähler teilnehmen können, die nicht die Vorausſetzungen für die Teilnahme an öſterreichiſchen Wah⸗ len erfüllen, d. h. alſo in Sonderheit nicht die öſterreichiſche Staatsangehörigkeit beſitzen. Demgegenüber muß hingewieſen werden, daß beide Volksabſtimmungen, wenn ſie auch am gleichen Tage ſtatt⸗ finden und ihnen die gleiche Frageſtellung zugrunde liegt, völlig verſchieden behandelt werden, wie dies auch in der Verſchiedenartigkeit der Stimmzettel in Erſcheinung tritt. Es kommt alſo gar nicht in Frage, daß etwa die Volksabſtimmung in Oeſterreich, d. h. die Volksabſtimmung durch Wähler mit bisher öſterreichiſcher Staatsangehörig⸗ keit, durch Teilnahme von bisher Reichsdeutſchen ein unzu⸗ treffendes Bild ergibt. Rein äußerlich tritt dies ſchon dadurch in Erſcheinung, daß ſelbſt die im Lande Oeſterreich lebenden bisherigen Reichsdeutſchen nicht mit den für das Land Heſterreich be⸗ 5 Wahlzetteln wählen, ſondern daß dieſe nur an der für das übrige Reichsgebiet vorgeſehenen Volksabſtim⸗ mung in den zur Entgegennahme dieſer Stimmen beſonders ermächtigten deutſchen Wahlbehörden in Oeſterreich teilneh⸗ men; dieſer reichsdeutſche Perſonenkreis nimmt alſo nicht an der beſonderen„öſterreichiſchen“ Volksabſtimmung teil. Seine Stimme werde nur der Volksabſtimmung im alten Reichsgebiet zugerechnet. Nur ein einziger Reichs wahlworſchlag Im Geſetz vom 18. März über das Reichstagswahlrecht beſtimm der Paragraph 1, daß an die Stelle der Kreis⸗ wahlvorſchläge der Reichswahlvorſchlag tritt; d. h. es wird an deren Stelle nach dem Geſetz nur ein einziger Reichs⸗ wahlvorſchlag treten. f Montag, den 21. März 1938 3 Nr. 67 er Einheitlicher Reichswahlvorſchlag Zweites Geſetz über das Reichstagswahlre Im Reichsgeſetzblatt wird folgendes„Zweites Geſetz über das Reichstagswahlrecht vom 18. März 1938“ ber⸗ öffentlicht: Die Reichsregierung hat das folgende Geſetz beſchloſ⸗ ſen, das hiermit verkündet wird: 8* An die Stelle der Kreiswahlvorſchläge tritt der Reichs wahlvorſchlag. Der Reichswahlvorſchlag wird durch einen oder meh⸗ rere Bewerber bezeichnet. 8 3. Für die Reichstagswahl im Lande Oeſterreich gelten die allgemeinen Beſtimmungen über Reichstagswahlen, ſoweit nicht die Vorſchriften für die Durchführung der Volksabſtimmung in Oeſterreich am 10. April 1938 eine abweichende Regelung enthalten. 8 4. Der Reichsminiſter des Innern iſt ermächtigt, die Beſtimmungen über das Wahlverfahren zu ändern, ſoweit es zur Vereinfachung des Wahlverfahrens erforderlich iſt. Berlin, den 8. März 1938. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. i Der Reichsminiſter des Innern Frick. Propagandaleitung für die Abſtimmung Zur Durchführung des Propagandakampfes iſt eine Reichspropagandaleitung für die Abſtimmung am 10. April 1938 unter Führung des Reichspropaganda⸗ leiters Dr. Goebbels gebildet worden. Dr. Goebbels er⸗ nannte zu ſeinen Stellvertretern den Stabsleiter in der Reichspropagandaleitung, Hugo Fiſcher, und den Reichs⸗ amtsleiter Leopold Gutterer. Der Sitz der Reichspropa⸗ gandaleitung iſt im Hotel Kaiſerhof in Berlin. Ausgleich Polen Litauen Eine amtliche polniſche Mitteilung Soeben wird amtlich bekanntgegeben, daß durch den Nolenaustauſch zwiſchen der litauiſchen und der polniſchen Regierung die Aufnahme geregelter zwiſchenſtaatlicher Be⸗ ziehungen zwiſchen beiden Staaten erfolgt iſt. Die pol⸗ niſche und die litauiſche Regierung verſichern, bis zum 31. März Geſandte in Kowno und Warſchau mit den ent⸗ ſprechenden Beglaubigungsſchreiben zu beſtellen. Die ſoeben erfolgte Vereinbarung über die Aufnahme normaler Beziehungen zwiſchen Litauen und Polen umfaßt das normale Funktionieren des Verkehrs zu Waſſer, zu Land, in der Luft, durch Telephon und Telegraph. Erklärung im Sejm. Kowno, 21. März. Unter außerordentlicher Spannung gab der ſtellverkre⸗ tende Miniſterpräſidenk, Verkehrsminiſter Skanisauskas, in der Sitzung des litauiſchen Sejms die Erklärung ab, daß die likauiſche Regierung das polniſche Ultimatum angenom⸗ men habe. Verkehrsminiſter Stanisauskas verlas Wortlaut des polniſchen Ultimatums und die Antwort er litauiſchen Regierung. Er beſchrieb die einzelnen Vor⸗ Schet die ſich beim Grenzzwiſchenfall abſpielten, und die ritte, die die litauiſche Regierung zur Regelung der Zwiſchenfälle unternommen hat. Er erklärte, daß die li⸗ tauiſche Regierung in Anbetracht der internationalen poli⸗ 5458 Lage die polniſchen Forderungen angenommen abe. i Darnach beantragte der Generalſekretär des regierenden Tautininkai⸗Verbandes, daß der litauiſche Seim in Anbe⸗ tracht der politiſchen Lage unter dem Zwang Polens dem Beſchluß der litauiſchen Regierung zuſtimme. Dieſer An⸗ trag wurde einſtimmig angenommen. zunächſt den Eine Prager Verordnung Der Ankeil der Deutſchen an den Skaatsſtellungen. Prag, 21. März. Der kſchechoflowakiſche Miniſterrat hat die Herausgabe einer Regierungsverordnung grundſätzlich genehmigt, nach der bei Staatsſiellungen in der Tſchechoflowakei 22 v. 5. Deutſche aufgenommen werden müſſen. Dieſe Verordnung iſt, Blättermeldungen zufolge, ſo zu verſtehen, daß dort, wo mehr als 22 v. H. Deutſche wohnen, auch mehr Deutſche in den Staatsdienſt aufgenommen wer⸗ den müſſen und umgekehrt. So müſſe z. B. das Land Böh⸗ men 33 v. H. Deutſche in den Landesdienſt aufnehmen. Bei Aufnahmen in den Dienſt des Kreisgerichts in Eger kämen faſt nur deutſche Bewerber in Betracht, weil das Gebiet des Kreisgerichtes Eger faſt ausſchließlich von Deut⸗ ſchen bewohnt iſt. Ob die Regierungsverordnung ſofort für alle Zweige der Verwaltung in Kraft tritt, ſteht noch offen. Ebenſo be⸗ ſtehen noch Meinungsvperſchiedenheiten über juriſtiſche Ein⸗ elheiten. An der Einſtellung der überwiegenden Mehrheit es) Sudetendeutſchtums hat ſich jedoch inſofern nichts ge⸗ ändert, als die Abmachungen vom 18. Februar 1937 zur Löſung des Minderheitenproblems weiterhin als vollkom⸗ Das Ausland zur Führerrede Im allgemeinen Die a d „Mono überraſchendes Verſtändnis ſchäftigt ſich ſehr eingehend mit Rede g, die auch meiſt an erſter Stelle wi 8 ientare laſſen erkennen, daß mau im allgemeinen ein überraſchendes Verſtändnis er⸗ kenne. In Paris hebt man die tieſe Freundſchaft zwiſchen Deutſchland und Italien und den erneut bekundeten Wunſch Deutſchlands nach Frieden hervor. In London unterſtreicht man die Sätze des Führers, daß Oeſterreich das Schickfal Spaniens erſpart worden iſt und daß das ſchnelle Handeln Zehn⸗ tauſenden, darunter auch Schuſchnigg, das Leben gerettet habe. Rom nennt Rede und Handlung Adolf Hitlers das Werk eines wahrhaft großen Staatsmannes, und ſtellt die feierliche Be⸗ kräftigung des deutſchen Friedenswillens in den Vordergrund der Betrachtungen. Selbſt Prag ſpricht von einem Beitrag zum europäiſchen Frieden. Paris: die Achſe iſt feſt Das Pariſer„Journal“ ſagt: burt des Großdeutſchen Reiches.“ druck auf die Feſtigteit der Achſe Rom Berlin verwieſen. Der Berliner Berichterſtatter des Blattes ſchreibt, von jetzt an müßte „Der Führer weiht die Ge⸗ Hitler habe mit allem Nach⸗ das geſamte Ausland wiſſen, daß das Deutſchland Adolf Hit⸗ lers und das Italien Benito Muſſolinis zwei aufs allerengſte verbündete Mächte ſeien. Durch den Mund des Führers habe das Dritte Reich vor der ganzen Welt verſichert, daß, wer auch immer Italien oder ſeine Grenzen beeinträchtigen ſollte, es mit der deutſchen Wehrmacht zu tun haben würde. Das Haupt⸗ ſtück aus der Rede ſei die Stelle geweſen:„Hinter mir ſtehen 75 Millionen Deutſche und vor mir die deutſche Wehrmacht!“ Aus der Rede ſtellt der„Journal“⸗Vertreter ferner heraus den Bericht über die Unterredung von Berchtesgaden, die Feſtſtel⸗ lung, daß kein Blut gefloſſen ſei, den Wunſch Deutſchlands nach Frieden ſowie die heftigen Angriffe gegen die Demokra⸗ tien.„Matin“ unterſtreicht, daß der Führer erneut die Unver⸗ letzlichkeit der Grenzen Italiens und Frankreichs garantiert habe. Deutſchland wolle den Frieden; aber man denke nicht daran, der Unterdrückung von Millionen Menſchen deutſchen Blutes teilnahmlos zuzuſehen. Auch„Jour“ hebt in ſeiner Ueberſchrift hervor, daß Deutſchland ſeine Grenzen mit Italien und Frankreich achten werde. London: nur ein deutſches Voir Die Londoner Blätter heben die Ankündigung des Führers hervor, daß die geſamte deutſche Nation jetzt entſcheiden werde. Faſt alle Blätter ſchildern die Begeiſterung, mit der die führen⸗ den Männer der deutſchen Oſtmark, beſonders Reichsſtatthalter Seyß⸗Inquart, im Deutſchen Reichstag begrüßt wurden. Die„Times“ gebärdet ſich wieder wie eine der frommen Weltgouvernanten, deren ſcheinheiliges Getue der Führer ge⸗ rade im Zuſammenhang mit der Vergewaltigung des Selbſt⸗ beſtimmungsrechtes der Völker, wenn es ſich dabei um Seſter⸗ reich handelte, vor aller Welt an den Pranger geſtellt hat. Das Blatt ſagt nämlich, wenn Hitler gewollt hätte, hätte er den Anſchluß mit der Einwilligung beider Völker verwirklichen können. Hitler habe jede Gelegenheit gehabt, um dies mit dem „internationalen guten Willen“() oder zumindeſt mit der zinternationalen Zuſtimmung“(ö!) zu machen. Mit ſolchen Aeußerungen beweiſt das Blatt auch, daß es bisher noch nicht gelernt und begriffen hat, daß es nur ein deutſches Volk gibt. „Daily Mail“ ſagt unter der Ueberſchrift„Gebt mir noch⸗ mals vier Jahre Zeit“, daß der Führer mit einem mit Energie geladenen Tone geſprochen habe. Rom: Rede eines großen Staatsmannes Die Reichstagsrede des Führers hat mit dem erneuten Dank an Muſſolini und an das italieniſche Volk und mit der wiederholten Betonung des deutſchen Friedenswillens in Ita⸗ lien einen ganz ungewöhnlich ſtarken Eindruck gemacht. Unter der Ueberſchrift„Die Achſe und der Friede“ führt „Popolo di Roma“ aus, die Rede ſei eines großen Staals⸗ mannes würdig, ſowohl wegen ihrer Logit und feſten Ent⸗ ſchloſſenheit als auch wegen des von hoher geſchichtlicher Warte ausgehenden Verſtündniſſes und wegen des ihr zugrunde liegenden hohen europäiſchen Verantwortungsbewußtſeins. Der„Popolo d'Italia“ ſtellt die Betonung der unlösbaren Bande zwiſchen Großdeutſchland und Italien und die Worte des Führers über die Haltung Italiens und die Unverletzlich⸗ keit der italieniſchen Grenzen in den Vordergrund. Den ſtärkſten Eindruck hat es gemacht, daß Adolf Hitler den Volksentſcheid in Oeſterreich durch ſeinen im Reichstag verkündeten Entſchluß zu einer Volksbefragung des ganzen deutſchen Volkes ausge⸗ ſtaltet hat, wodurch das 75⸗Millionen⸗Volk des ganzen Reiches vor aller Welt feierlich ſeinen Willen kundgeben wird. 5 1 Das Echo in Belgrad i In maßgebenden politiſchen Kreiſen Jugoflawiens freut man ſich beſonders über die herzliche Erwähnung Jugoſlawiens und empfindet dies als eine Auszeichnung An der Rede be⸗ wundert man die ſchlagkräftigen Formulierungen, ihre? eſtig⸗ keit im Inhalt und die Abſtufung im Ausdruck, Im übrigen zweifelt niemand daran, daß die Wahl am 10. April zu einer einmütigen Kundgebung des ganzen Deutſchen Volkes für Adolf Hitler werden wird. Amerika anerkennt den Anſchluß Erklärung des Außenminiſters Hull. Waſhingkon, 21. März. Außenminiſter Hull gab bekannt, daß die Vereinigten Staaten von Amerika die Wiedervereinigung Heſterreichs mit dem Deutſchen Reich de facto anerkannk haben. Er teilte mit, daß ihn der bisherige Geſandte der Republik Oeſterreich unkertichtet habe, daß Oeſterreich als ſelbſtän⸗ diger Skaat nicht mehr beſtehe und in das Deutſche Reich eingegliedert worden ſei. „Ebenſo machte Hull davon Mitteilung, daß die öſterrei⸗ chiſche Geſandtſchaft in Waſhington geſchloſſen worden ſſt und daß ihre Obliegenheiten von der deutſchen Botſchaft übernommen worden ſeien. Der deutſche Botſchafter habe ihn davon unterrichtet, daß er nunmehr die Funktionen übernommen habe, die bisher von dem öſterreichiſchen Ge⸗ ſandten ausgeübt worden ſind.. men ungenügend betrachtet werden müſſen. 5 Oberſt Reinhard 30 Jahre Soldat Kommandeur zweier Garde⸗Regimenter im Kriege. Der Bundesführer des Reichskriegerbundes, Oberſt a. D. Reinhard, begeht am 22. Mürz den Tag, an dem er vor 50 Jahren nach Abſolvierung des Kadettenkorps als Fähnrich in das Oſtfrieſiſche Infanterie⸗Regiment 78 in Osnabrück eintrat. Als Major führte er das 2. Bataillon des 5. Garde⸗Regi⸗ ments zu Fuß in den Weltkrieg. Schon am 22. Auguſt 1914 wurde er als tapferer Soldat bekannt, als er im Handſtreich die Zitadelle von Namur einnahm. Kurz vor der Schlacht bei Lodz übernahm er das Regiment als Führer und war beim Durchbruch auf Brzeziny die rechte Hand Litzmanns. Mit ſei⸗ nem 5. Garde⸗Regiment zu Fuß leitete er mit der Erſtürmung des Eiſenbahndammes von Borowo Litzmanns berühmten Durchbruch ein. Vier Wochen ſpäter, als er von einem Bruſt⸗ ſchuß wiederhergeſtellt war, übernahm er das 5. Garde⸗Grena⸗ dier⸗Regiment und führte es in ſiegreichen Schlachten durch Polen Noch als Major wurde Reinhard 1915 zum Kommandeur des 4. Garde-Regiments zu Fuß ernannt, mit dem er an allen Brennpunkten des öſtlichen und weſtlichen Kriegsſchauplatzes zu finden war. Für die Rückeroberung des Chemin des Dames bei Ailles, den er in dreitägigem, zähem Kampf eroberte und gegen alle Feinde hielt, ſowie für die Kämpfe um Riga wurde er mit dem Pour le mérite ausgezeichnet. Wiederholt wird er verwundet, aber immer wieder übernimmt er die Führung des Regiments, und oft ſah man ihn zuletzt in den Reihen ſeiner Sturmkolonne mit Gewehr und Handgranaten. So iſt es kein Wunder, daß Oberſt Reinhard, deſſen Fürſorge für ſeine Soldaten ebenſo bekannt war wie ſeine perſönliche Tapferkeit, zu den nur ſechs Regimentskommandeuren zählt, die ſich im Weltkriege das Eichenlaub zum Pour le mérite erwarben. Bis zur Stunde des Waffenſtillſtandes nahm er an den Kämpfen des Krieges teil, und mit dem Reſt ſeines Regi⸗ ments befreite er nach der Novemberrevolution Berlin von den Spartakiſten. Im Januar 1934 übernahm Oberſt a. D. Reinhard die Führung des Reichskriegerbundes. Aus einem Zuſammen⸗ e von Vereinen hat er den Reichskriegerbund zu einer eſten Einheit von Kameradſchaft in ſoldatiſcher Haltung ge⸗ macht. In aufopfernder, unermüdlicher Arbeit für das Wohl der alten Soldaten hat er dem Führer eine treu ergebene, pflichtbewußte und zuverläſſige Mannſchaft geſtellt. In Wür⸗ digung dieſer Mitarbeit am nationalſozialiſtiſchen Reich hat ihn daher der Führer im vergangenen Jahre zum/ Gruppen⸗ führer ernannt. Die Italienfahrt der Frontkämpfer Willkommensworte Muſſolinis. Rom, 19. März. Die Teilnehmer an der Italienfahrt der Vereinigung der deutſchen Frontkämpferverbände, an der alle e ee teilnehmen— auch die Schutztruppe iſt vertreten— wurden im Hauſe des Qutrinals vom König und Kaiſer begrüßt. Von da ging der Marſch zum Grabe des Unbekannten Soldaten, wo der Präſident der Vereini⸗ gung, der Herzog von Koburg, in Anweſenheit italieniſcher Kriegerbünde und des Präſidenten Deleroixk, ſowie von Vertretern der Regierung und der Armee einen Kranz nie⸗ derlegte, Ebenſo wurden die gefallenen faſchiſtiſchen Helden durch Niederlegung eines Blumengebindes in der Ehren⸗ halle des Hauptquartiers der Miliz geehrt. Gegen Mittag wurden die deutſchen Gäſte im Emp⸗ erde des Palazzo Venezia von Muſſolini empfangen, er auf die Worte des Herzogs von Koburg in deutſcher Sprache erwiderte und die Frontkämpfer als die Gründer des neuen Italien und des neuen Deutſchland begrüßte, denn ſie ſeien es, die ihre Bereitſchaft zum vollen Einſatz für Volk und Staat in Krieg und Frieden bewieſen hät⸗ ten. Sein Heil auf die beiden befreundeten Länder löſte einen Sturm der Begeiſterung aus. Olympiſcher Pokal für die DA In Anerkennung der hervorragenden Leiſtungen auf dem Gebiet der Freizeitgeſtaltung. Kairo, 19. März. Das Internationale Olympiſche Ko⸗ mitee beſchloß auf ſeinem auf dem Nildampfer„Victoria“ veranſtalteten Kongreß den Olympiſchen Pokal für das Jahr 1938 der Deutſchen Arbeitsfront für ihre hervorra⸗ genden Leiſtungen auf dem Gebiet der Freizeitgeſtaltung durch die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ zuzuer⸗ kennen. Der vom verſtorbenen Ehrenpräſidenten des JK, Pierre Baron de Coubertin, 1906 geſtiftete Pokal wird i an einen Sportverein oder Sportverband ver⸗ eben, der ſich auf dem Gebiet der Jugenderziehung be⸗ 1 hervorgetan hat Deutſchland erhielt den Olympi⸗ chen Pokal bereits zum dritten Male; 1909 wurde er der Deutſchen Turnerſchaft, 1932 der Hochſchule für Leibes⸗ übungen und 1938 der Deutſchen Arbeitsfront zuerkannt. Roman von Bert Oehlmann. 46 Er, der eigentlich ſtets ein gleichbleibend ruhiges, freundliches Weſen zur Schau trug, war heute freudiger und lebhafter als ſonſt geſtimmt. Als„Freund des Hau⸗ ſes“, wie er ſich ſcherzhaft bezeichnete, zögerte er auch nicht, von der Urſache ſeiner veränderten Stimmung zu ſpre⸗ chen. Gute Nachrichten hätten ihn erreicht, erklärte er, Nachrichten, die er ſich lange gewünſcht habe. Zwar ging er nicht auf näheres ein, aber Hanni entnahm ſeinen Worten doch, daß ſich ein großer Wunſch des alten Herrn endlich erfüllt zu haben ſchien, und da ſie ihn in glückhafter Stimmung ſah, freute ſie ſich mit ihm. Sie beſaß nun ein⸗ mal ſo ein weiches Herz. Außerdem hatte ſie Herrn Ryde ſehr gern und vergaß auch nicht, was für herzlichen An⸗ bat er an ihrem und der Schweſter Geſchick genommen hatte. Lore ließ ſich erſt wieder ſehen, als Ryde gegangen war. Sie konnte den alten Herrn zwar nicht unſympathiſch finden, behauptete aber, ſein Umgangston falle ihr auf die Nerven. Ryde tue immer gleich ſo familiär, das ver⸗ trage ſie nicht. Da ſei ihr wahrhaftig Bering lieber, der Pfade wenigſtens niemals ſentimental, und vor allen Dingen führe er eine Sprache, die jedermann verſtehe. 95 a a kann man wohl ſagen,“ nickte Hanni heiter.„Und du? Wie ſtellſt du dich zu ſeinem Heiratsantrag?“ Neid nehme ihn an“ i. Mi einem ſo raſchen Entſchluß hatte Hanni allerdings nicht 17 8 net. Faſt bekam ſie ſo etwas wie einen Schreck. Aber Lore wehrte alle etwaigen Einwände rundweg mit einer einzigen Handbewegung ab „Ich will dir mal was ſagen,“ fing ſie an.„Kein Menſch kann aus ſeiner Haut. Du fl t aus deiner, und ich nicht aus meiner. Ich bin nicht für Gefühle und ſo. Bering iſt zwar ein ganz frecher Kerl. aber er vaßt in Oeſterreichiſche Soldaten In Berlin, München, Augsburg. Berlin, 21. März. Von der Bevölkerung jubeld begrüßt traf am Sonntagnachmittag das erſte Bataillon des vor brei Jayren aufgestellten Infanterteregiments Babenberg Nr. 15 aus Wien in der Reichshauptſtadt ein. Bei ſtrahlendem Frühlingswetter hatten Hunderttauſende erwartungsfroher Berliner am Anhalter Bahnhof und in den Straßen, durch die die öſterreichiſchen Soldaten ihren Einzug halten ſollten, Aufſtellung genommen, um ihnen ein herzliches Willkommen zu bieten. München, 21. März. Ganz München ſteht in dieſen Ta⸗ gen im Zeichen des Beſuches öſterreichiſcher Soldaten, die als Gäſte des Standortes und der Stadt zu einem achttägigen Aufenthalt in der Hauptſtadt der Bewegung eintrafen. Seit Kriegsende war der öſterreichiſche Waffenrock, den nun auch das Hoheitszeichen des neuen und größeren Reiches ziert, aus dem Stadtbild verſchwunden. Mit beſonderem Jubel begrüß⸗ ten die Münchener die„Deutſchmeiſter⸗Kapelle“, das Muſik⸗ korps des jetzigen Infanterieregiments 4(Wien), die an der Feldherrnhalle ein begeiſtert aufgenommenes Standkon⸗ zert gab.. Augsburg, 21. März. Mit großem Jubel begrüßte die Augsburger Bevölkerung am Sonntag das Wiener Kraft⸗ fahr⸗Jägerbataillon 2, das zu einem mehrtägigen Beſuch in die ſchwäbiſche Gauhauptſtadt einzog. Am Nachmittag erfolgte unter Vorantritt einer Ehreneskorte aller Augsburger Trup⸗ penteile der Einmarſch in die Stadt durch ein dichtes Spalier begeiſterter Volksgenoſſen. Vor dem Hotel„Drei Mohren“ hatten eine Ehrenkompanie der Augsburger Garniſon und Ab⸗ ordnungen der Gliederungen der Partei Aufſtellung genom⸗ men. .. 10000 Kinder kommen nach Bayer Einladung des Reichskriegsopſerführers. Der Reichskriegsopferführer Oberlindober hat 10 000 Kriegsopferkinder und Kriegerwaiſen Oeſterreichs im Alter von 8—14 Jahren zu einem vierzehntägigen Erholungs⸗ aufenthalt in Jugendheimen Bayerns eingeladen. Die Durchführung dieſer Aktion erfolgt durch das Reichs⸗ arbeitsminiſterium. Die erſten Transporte von rund 1000 Wiener Kriegs⸗ opferkindern und Kriegerwaiſen gehen bereits am 25. März und 1. April nach Bayern ab. Die Kinder werden in den Jugendheimen der Stadt München, Hohenrain, Linden und Seeheim, die alle an den bayeriſchen Seen gelegen ſind, koſtenlos untergebracht. Bedürftige Kinder werden überdies mit Wäſche, Kleidung und Schuhen aus⸗ geſtattet werden. Der Aufenthalt dauert vierzehn Tage. Weitere 1000 Freiplätze Die Fachſchaft Forſtbeamte im Reichsbund der Deut⸗ ſchen Beamten hat auf Anordnung ihres Reichsleiters, Staatsſekretär und Generalforſtmeiſter Alpers, der Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt zuſätzlich 1000 Frei⸗ plätze für bedürftige öſterreichiſche Kinder zur Verfügung geſtellt. Spar kaſſenbuch mit 28 RM. Die Bank der Deutſchen Arbeit AG. hat für jedes der am 13. März 1938, 10. April 1938 und 20. April 1938 geborene deutſchblütige öſterreichiſche Kind ein Sparkaſſen⸗ buch in Höhe von 25 RM. geſtiftet. Feldpoſt nach Oeſterreich Die Poſtverſorgung der deutſchen Truppen in Oeſter⸗ reich wird von den für dieſe Truppen aufgeſtellten Feld⸗ poſtämtern übernommen. Zur Feldpoſtbeförderung ſind alle Sendungen des inneren Poſtdienſtes zugelaſſen mit Ausnahme von Rückſcheinſendungen, Poſtaufträgen, Nach⸗ nahmeſendungen, Briefen mit Zuſtellungsurkunde, Poſt⸗ anweiſungen, Zahlungsanweiſungen und Zahlkarten. Wertbriefe ſind nur zugelaſſen, ſoweit es ſich um Wehr⸗ machtſendungen handelt, die an Wehrmachtdienſtſtellen gerichtet ſind, und um Sendungen von und an Feldpoſt⸗ dienſtſtellen. Poſtlagernde, durch Eilboten und eigenhän⸗ dig zuzuſtellende Sendungen an die deutſchen Truppen, ferner Pakete und Päckchen in der Richtung von Oeſterreich, ſoweit es ſich nicht um Wehrmacht⸗ oder Feldpoſtdienſt⸗ ſendungen handelt, ſind ebenfalls ausgeſchloſſen. Die an die deutſchen Truppen in Oeſterreich gerichteten und von ihnen ausgehenden Poſtſendungen unterliegen den inner⸗ deutſchen Gebühren. Die Truppeneinheiten haben Feld⸗ poſtnummern erhalten, die in der Aufſchrift der Poſtſen⸗ mien ſtatt der Truppenbezeichnung angegeben werden müſſen. die Welt und bringt's zu was. Mir hat ſchon immer impo⸗ niert, wer ſo auf ein Ziel losgeht. Papperlapapp, laß mich gefälligſt ausreden, dann kommſt du dran. Du willſt natür⸗ lich wiſſen, ob ich ihn liebe, nicht? Du, mir wird immer komiſch, wenn ich das Wort Liebe höre. Bering gefällt mir, und ich habe Reſpekt vor ſeinem Können. Genügt das nicht zum Heiraten? Mir genügt's. Während du hier mit dem Großpapa gefühlvolle e geführt haſt, habe ich mir die Sache durchgedacht. Die Heikaterei ſelbſt hat ja Zeit. Ich denke, das werden wir ſo Jahres machen, aber keinesfalls jetzt, mitten in der Sai⸗ ſon. Und Umbauen kommt auch erſt im Sommer in Frage. Ich werde doch die Favorit⸗Ochtſpiele im Winter nicht ſchließen! Aber das eine kann 9 ſchon heute flüſtern: Anſeren Ehevertrag kann jeder Rechtsanwalt machen, nur dein guter Knauer nicht. An uns ſoll er nichts verdienen.“ Das war eine lange Rede, und Hanni war ſichtlich be⸗ eindruckt. Ja, als Lore ſchwieg, fehlten ihr alle 1 85 worte. Sie lächelte nur ſchwach und meinte: Ich will wahrhaftig nichts gegen Herrn Bering ſagen, aber eine Heirat iſt ſchließlich kein Kleiderkauf, und du ſollteſt doch noch ein wenig überlegen, ehe du ihm ein end⸗ gültiges Jawort gibſt“ „Huch!“ machte Lore,„Jawort, wie das ſchon klingt!“ „Wir haben da verſchiedene Anſichten.“ „Allerdings. Bei dir muß ein Mann Roſen ſchicken, Liebesbriefe ſchteiben und große Schwülre leiſten—, „Lote, du biſt infam!“ 5 „Bei mir erübrigen ſich ſolche Kinkerlitzchen Bei mir ſonſt nur alles in Ordnung iſt. Aber deinen Knauer wei — den möchte ich nicht ge 1 haben—“ e Sie hielt plötzlich inne, um in ganz verändertem Ton e eee e e f Aber Hanni, um Himmels willen, da brauchſt du doch nicht gleich zu heulen! So habe ich das doch nicht Hanni— aber Bani 5 5 5 N And ſie umſchlang die Schluchzende ſtürmiſch. im Juni oder Juli nächſten kann er ſogar im Regen über den Zaun klettern, wenn . Italiens Floitenbauprogramm 1941 die ſtärkſte U-Bootflotte der Welt. Rom, 16. März Der italieniſche Flottenhaushalt wurde von der Kammer unter begeiſterten Kundgebungen ange⸗ nommen. Die italieniſche Flotte wird aufgrund des heuti⸗ gen Bauprogramms im Jahre 1941 rund 700 000 To be⸗ ſitzen, von denen auch die älteſten Einheiten nicht länger als 12 Jahre in Dienſt ſtehen. Auf die Linien⸗ und Groß⸗ kampfſchiffe entfallen 240 000 To, auf die Kreuzer 160 000, auf die leichteren Einheiten 190 000 und auf die U⸗Boote 100 000 To. Italien beſitzt damit die ſtärkſte U⸗Boots⸗ flottille der Welt. Unterſtaatsſekretär Admiral Cavagnari wies zu Be⸗ ginn ſeiner Ausführungen die Kammer auf die Flotten⸗ parade hin, die zu Ehren des Führers und Reichskanz⸗ lers im Golf von Neapel ſtattfinden werde. Dieſe Parade werde in ihrer ganzen Art ſowohl hinſichtlich der Zahl der teilnehmenden Schiffe ein Ereignis bilden,„wie man es bis zur Stunde noch niemals geſehen habe“. * Holiand und Italien Anerkennung des italieniſchen Imperiums. Rom, 21. März. Der neue holländiſche Geſandte Hubrecht hat am Sams⸗ tag dem König und Kaiſer von Aethiopien ſein Bealaubi⸗ gungsſchreiben überreicht. Damit läßt ſich Holland als erſter der Staaten, deren diplomatiſche Vertretung in Rom ſeit geraumer Zeit nur durch Geſchäftsträger geleitet werden, wieder durch einen Geſandten vertreten. Dieſe Maßnahme der holländiſchen Regierung, die da⸗ tet indirekt die Anerkennung des italieniſchen Imperiums in Oſtafrika ausſpricht, hat in ikalieniſchen politiſchen Krei⸗ ſen lebhafte Genugtuung ausgelöſt. 9 8 9 9 Für ein großes, freies Spanien Mitarbeit am Frieden der Welt. In einer Unterredung mit einem Berichterſtatter der Agentur Havas wandte ſich General Franco gegen Ge⸗ rüchte, er wolle das Gleichgewicht im Mittelmeer ändern. Schon vor dem Rücktritt Edens habe er vorausgeſagt, daß den Mittelmeerſtaaten durch die Ereigniſſe ſelbſt eine Politik der Verſtändigung und Freundſchaft aufgezwun⸗ gen werde: denn der Krieg mit ſeiner ſtändigen fortſchrei⸗ tenden Technik mache das Mittelmeer zu einem See. Dieſe Tatſache müſſe die am Mittelmeer wohnenden Völker, un⸗ ter denen Spanien einen nicht auszuſchaltenden Faktor darſtelle, zu einer Verſtändigung veranlaſſen. Er, Franco, wolle ein großes, freies und geachtetes Spanien herſtellen. Ohne falſche Beſcheidenheit könne er behaupten, daß Spanien mit ſeinem Blut der Welt und der Ziviliſation den größten Dienſt erwieſen habe, indem es die Feſtſetzung des Bolſchewismus im Weſten verhin⸗ derte. Damit hoffe er, am Frieden zwiſchen den Völkern mitgearbeitet zu haben. General Franco erklärte weiter, daß Spanien ſeine territoriale Unabhängigkeit von niemandem und unter keinem Vorwand und in keiner Form antaſten laſſen werde. Dieſe Unabhängigkeit und territoriale Unantaſt⸗ barkeit ſei übrigens noch nie von jenen Staaten in Frage geſtellt, die aus Achtung vor der Ehre und der Vaterlands⸗ liebe der Spanier der nationalen Bewegung Gerechtigkeit widerfahren ließen. Nur etwa 3 v. H. Freiwillige General Franco ſtellte dann ſeſt, daß ſeit einem Jahr die Zahl der ausländiſchen Freiwilligen um etwa 20 v. H. zurückgegangen ſei, da die Freiwilligen, die ſich auf kurze Zeit verpflichtet hätten, in ihre Heimat zurückbefördert worden ſeien. Er habe mehrere Male erklärt, daß ſich die Zahl der Freiwilligen auf etwa 5 v. H. der eigenen Trup⸗ pen beſchränke. Unter den ſogenannten Legionären, d. h. in der glorreichen Brigade der„Pfeile“, kämpften, wie ſich der Havas⸗Vertreter ja ſelbſt habe überzeugen können, 14 000 ſpaniſche Soldaten. General Franco dementierte kategoriſch die im Aus⸗ land verbreiteten Nachrichten, nach denen demnächſt ein Kontingent ausländiſcher Truppen eintreffe, und fügte hinzu, daß es ſich um dumme Märchen der Bolſchewiſten handele. Er verfüge über mehr Soldaten, als er brauche, um den Gegner zu vernichten. Der kämpferiſche Geiſt ſei⸗ ner Soldaten ſei nicht zu übertreffen. Abſchließend erklärte General Franco unter Hinweis auf den Sieg an der Aragon⸗Front, die Siege im Norden hätten die militäriſche und wirtſchaftliche Ueberlegenheit des nationalen Spanien erhöht. i „Vu, ich meine das doch wirklich nicht ſo. 5 mal, Knauer iſt ja eigentlich ein ganz feiner Kerl, abe na ja, du weißt ſchon, was ich ſagen will. Und du, das verſpreche ich dir: Sobald er mir über den Weg läuft, knöpfe ich ihn mir vor, ja? Dieſe Heimlichtuerei muß und wird ein Ende haben. Ja, ſoll ich das? Soll ich ihn mal gründlich zurechtſtutzen?“ Hanni lachte unter Tränen. „Du biſt ein gräßliches Mädchen, Lore!“ „Verzeihung,“ ſagte Berta von der Türe her.„Herr Doktor Knauer möchte Fräulein Hanni Riedeler ſeine Auf⸗ wartung machen.“ „Donnerwetter,“ murmelte Lore,„wenn man vom Teu⸗ fel ſpricht, iſt er nicht weit, was?“ Aber dann hatte ſie einen Einfall. Sie flüsterte auf die Schweſter ein, lange und mit einer Eindringlichkeit, die ſchließlich ihr Ziel nicht verfehlte, denn mit Sieger⸗ miene rief ſie Berta zu: „Sagen Sie ihm, daß Fräulein Hanni ſchrecklich be⸗ daute, den Herrn Rechtsanwalt nicht empfangen zu kön⸗ nen, aber wenn der Herr Doktor heute abend nach neun Uhr in den Favorit⸗Lichtſpielen vorſprechen wolle, würde ſte ſich ſehr freuen. Dann los, ſagen Sie ihm Beſcheid.“ Nach drei Minuten kehrte Berta zurück. „Na, was hat er geſagt?“ „Er hat ſehr bedauert, daß man ihn nicht vorläßt, will aber heute abend ins Kino kommen.“ „Haſt du's gehört?“ flüſterte Lore der Schweſter zu. „Er kommt, dem will ich's einheizen! Und ich will Eusebia *— Hundekuchen heißen, wenn wir heute abend nicht einen großen Schritt vorwärts kommen.“ i „Vielleicht!“ meinte Hanni reſigniert.—. „Beſtimmt!“ lautete Lores ſieghafte Erwiderung. Die Vokksgasmaske 5 dient der Sicerhelt jedes einzelnen Voltegenoſſen und damit der Selbſterhaltung der Nation! Können Sie das behalten, Berta? C — 4 ee e NN ** S „M ber * l d C N 5. — ——-————— Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Ehepaar tot aufgefunden.) Ein 52jähriger peuſtonterter Hilfsmeiſter ud deſſen Ehefrau ſind gemeinſchaftlich aus dem Leben geſchieden. Die Ehefrau wurde kot im Bette aufgefunden. Sie hat anſcheinend Tabletten zu ſich genommen. Der Ehemann hatte ſich in der Wohnung am Türrahmen erhängt. Beide waren leidend. Zwei Tote bei Autounfall. Herrenberg, 18. März. Auf der Straße Herrenberg Nagold geriet im Spitalwald ein Perſonenauto aus der Fahrbahn und fuhr mit hoher Geſchwindigkeit gegen einen Baum, wo es vollſtändig zertrümmert wurde. In dem Wa⸗ gen, welcher der Tuchfabrik Chriſtofstal in Freudenſtadl ge⸗ hörte, befanden ſich drei Angeſtellte der Firma namens Wehmeyer, Gaiſer und Reinecke. Wehmeyer war ſofort tot, während Gaiſer auf dem Transport zum Krankenhaus Her⸗ renberg ſtarb. Reinecke, der den Wagen lenkte und ſchwer 1 5 wurde, liegt noch bewußtlos im Krankenhaus dar⸗ nieder. ingen, Kr. Nagold.(Kind tödlich ver⸗ Küche des Lammwirts Fritz Schmid ährige Enkelſohn Paul, als er aus dem Kin⸗ ckkehrte, in einem unbewachten Augenblick in pf mit ſiedendem Waſſer. Das Kind kam mund Geſäß in dem Topf zu ſitzen und erlitt ſchw erbrühungen, daß es im Kreiskrankenhaus ſtarb. — Kirchheim u. Teck.(Mit Gas vergiftet.) Hier rang man in eine verſchloſſene Wohnung in der Friedrich⸗ ein, aus der ſtarker Gasgeruch wahrgenommen wurde. Wohnun haberin, eine 37jährige Frau, ſaß mit dem ſchlauch in der Hand auf einem Stuhl und war bereits brüht. geriet der zw dergarten z einen g — 3. Straße Herrenberg d nun bekannt, daß der Autolenker, der 34jährige Werbe⸗ Otto Reinecke aus Freudenſtadt, ſeinen Mitfahrern Foto⸗ ſien von einem im Jahre 1933 gehabten Autounfall zeigte. Während man ſich die Bilder anfah, fuhr der Wagen im 80⸗Kilometer⸗Tempo weiler und geriet aus der Fahrbahn in den Wald, wo er an einem Baum zerſchellte. Das unver⸗ antwortliche Verhalten des Autolenkers hat ſeinen beiden Mit⸗ fahrern und Arbeitskameraden, dem 44jährigen Abteilungs⸗ leiter Walter Wehmeyer und dem 38jährigen Abteilungsleiter Alfred Gaiſer von der Tuchfabrik Chriſtofstal in Freuden⸗ ſtadt, das Leben gekoſtet. Reinecke, der einen ſchweren Bek⸗ kenbruch davongetragen hat, gab bei ſeiner polizeilichen Ver⸗ nehmung ſein — 222*. Bon Siſe ſen erſchlagen.— 2 Tote Arbeiter einer Eiſengießerei waren Mainz, 21. März. zit beſchäftigt, Eiſenkonſtruktionen auf einen Wagen zu n. Dabei brach eine Achſe des Wagens, und die Eiſen⸗ konſtruktionen rutſchten ab. Drei ältere Arbeiter gerieten unter die Eiſenmaſſen, zwei von ihnen wurden getötet, der dritte wurde mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus ge⸗ Pracht. Frankfurt a, M.(Der falſche Fliegeroffizier) Der Berliner Kriminalpolizei gelang es im Dezember, in einem Kaffeehaus am Karlsplatz im Berliner Nordweſten den 24jährigen Karl Beißner zu verhaften, der nach Ver⸗ übung von Betrügereien aus Frankfurt a. M. geflohen war. Gegen B. verhandelte jetzt das Frankfurter Schöffen⸗ gericht, weil er in der Uniform eines Fliegeroberleutnants aufgetreten war und neben Urkundenfälſchung Proviſions⸗ ſchwindeleien begangen hatte. Der ner Uni war ſchon einmal des unbefugten Tragens einer Uniform angeklagt, denn er trat anfangs vorigen Jahres als Fliegerleutnant auf und mußte deshalb fünf Monate Gefängnis abſitzen. Nachher hat er ſich auch noch ſelbſt befördert, da er dann als Fliegeroberleutnant auftrat. Der Schwindler wurde zu 1 Jahren Gefängnis verurteilt. 1 Berhängnisvoller Schuß. Als der Fabrikarbeiter Chriſtian Kugelmann im Hofe ſeines Anweſens in Bo⸗ bingen mit einem Flobertſtutzen nach Spatzen ſchießen wollte. löſte ſich plötzlich ein Schuß und drang Kugelmann durchs Auge. Der Verunglückte iſt im Augsburger Kranken⸗ haus ſeiner ſchweren Verletzung erlegen. ib Der Käuber von Limbach. Der Räuber von Limbach, der 19 jährige Karl Reinwand von Schwabach. der vom Schöffengericht Schwabach zu drei Jahren Gefängnis verur⸗ teilt wurde, hatte ſich nun, da der Staatsanwalt Berufung eingelegt hatte, vor der Großen Strafkammer Nürnberg zu verantworten. Reinwand hatte zuſammen mit einem ugendlichen einen Einbruch in das Anweſen eines Alt⸗ ſitzers in Schwabach verübt und 540 Mark erbeutet. Mit dem Geld unternahm er eine Vergnügungsreiſe; als es zu Ende ging kehrte er nach Schwabach zurück und überfiel einen 82⸗jfährigen Altſitzer. In der Berufungsverhandlung wurde der Räuber zu fünf Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt. ib Böſe Jolgen einer Gedankenloſigkeit. Die Friſeur⸗ frau Maria Hitzinger in Münchsdorf ſtellte eine mit Waſſer efüllte Wärmflaſche verſchloſſen auf den Ofen. Als das aſſer kochte, explodierte die Wärmflaſche und das ſie⸗ dende 0 5 ergoß ſich über die Frau, die ſo verletzt wurde, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. ab Kind zu Tode verbrüht. In Mut terſtadt fiel das dreijährige Kind der Familie Ledig, als es von der Kinderſchule 1 10 57 kam, in eine im Hof abgeſtellte und mit kochender Waſchbrühe gefüllte Wanne. Ehe die im Hauſe befindliche Mutter des Kindes zu 1 5 eilen konnte, war das Unglück geſchehen. Mit ſchweren Verbrennungen wurde das Kind in das Krankenhaus Ludwigshafen ein⸗ geliefert, wo es ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Ab Vor den Augen des Großvaters getötet. Am Kar⸗ thäuſerwall in Köln lief ein vierjähriges Mädchen, das mit dem Großvater und ſeinem Schweſterchen ſpazieren ging, plötzlich auf die Fahrbahn, wo im gleichen Augenblick ein 5 Kraftwagen nahte. Das Kind wurde auf der Stelle getötet. 45 Zwei Todesopfer eines Grubenbrandes. Durch Be⸗ schädigung des Gasſaugers kam es auf der Kokerei der Zeche„Friedrich Heinrich“ in Kamp⸗Lintfort zu einem Brand, bei dem drei Gefolgſchaftsmitglleder mit Brand wunden ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Dort ſind jetzt zwei von ihnen geſtorben.. 5 4 Kalb mit zwei Köpfen und vier Augen. In Bierde Kr. Minden) würde im Stall des Arbeiters Meier ein zalb gehoren mit zwei Köpfen, die zuſammengewachſen waren. Das Eigenartige iſt, daß die Schnauzen auseinan ⸗ derſtanden und vier vollkommen ausgebildete Augen vor⸗ handen waren. Zu den 8 Ohren kam dann auch noch ein mittleres Ohr. Das Tier hat ſogar einen Tag Nahrung zu ſich genommen, ging dann aber ein. Tiefangrifſe, Sturzflüge uſw. Hochbetrieb herrſchte dann am Samstagabend im Roſen⸗ den an der Bergſtraße von Schriesheim bis Heppenheim und Der Tag der Wehrmacht in Mannheim. Das Wochenende ſtand ganz im Zeichen der Wehrmacht, und auch der Sonntag als„Tag der Wehrmacht“, brachte der Bevöllerung von Seiten unſerer Soldaten manche Ueber⸗ raſchungen. Ein Standkonzert am Samstagmittag, ausgeführt vom Muſikkorps des II./ J. R. 110, bildete den Auftakt der Veranſtaltungen, mit denen auch eine Sammlung ver⸗ bunden war. Großen Zuſpruch fanden die ſportlichen Wettkämpfe am Samstagnachmittag im Stadion, wobei auch das Offiziers⸗ korps des Standortes Mannheim⸗Ludwigshafen anweſend war, an der Spitze Generalmajor Ritter von Speck und Generalmajor Zimmermann. Drei Stunden lang ſahen die Zuſchauer wirklich gute ſportliche Leiſtungen, ein Handballſpiel der Mannſchaft der III. AR. 33 gegen die Beobachtungs⸗ abteilung 33 gewann die Beobachtungsabteilung mit 310, die hiernach das Entſcheidungsſpiel gegen die Flieger des Pionierbattaillons 33 auszutragen hatte. Die Pioniere ſiegten im Entſcheidungskampf, nachdem ſich die Beobachtungsabtei⸗ lung ſehr zäh verteidigt hatte, mit 1:0. Es folgten nun Staffelkämpſe, die von den Zuſchauern mit lebhaftem Inlereſſe verfolgt wurden; beſonders die Hin⸗ dernisſtaffel löſte öfters Heiterkeit aus, denn z. B. das Nehmen von Hinderniſſen mit zwei Medizinbällen, die dann nicht gerade immer rollten wie ſie eigentlich ſolllen, brachte intereſſante Momente. In der 250 Meter⸗Stafſel ſiegte die Beobachtungs⸗ abteilung vor der Flak und der Jagdgruppe. Aber auch die Flieger ſtanden nicht zurück. Eine Staffel des Jagd⸗ geſchwaders kewies ſein großes Können in der Luft durch garten. Hier wigelte ſich ein vierſtündiges Programm ab, das auch die hochgeſpannten Erwartungen der Zuſchauer noch übertraf. In acht Bildern zeigten unſere Soldaten zu⸗ nächſt„Einen Tag aus dem Soldatenleben“, der mit großem Beifall aufgenommen wurde. Die Turner boten erſtaunliche Leiſtungen und ernteten auch verdient ſtürmiſchen Beifall, um aus der Fülle des Gebotenen nur eines herauszugreiſen: ein Gefteite der Pioufere ſch'ug Rieſenwellen in ſeldmarſch⸗ mäßiger Ausrüſtung und im Stahlhelm. Die Zuſchauer kamen im weiteren Ver⸗ lauf des Programms faſt nicht aus dem Lachen heraus; da gab es Szenen in der„Putz und Flickſtunde“, beim „Stelldichein im Luiſenpark“ und als Clou des ganzen„Vor dem Zapfenſtreich“. Nicht vergeſſen darf aber der Soldateil⸗ chor der Pioniere werden, der eine beachtliche Leiſtung bot. Im zweiten Teil des Abends kamen auch die in Mannheim ſtehenden Soldaten aus Bayern zu Wort, die zeigten, wie der bayeriſche Soldat ſeinen Urlaub verbringt. Anſager war Heini Handſchumacher, der in unnachahmlicher Art ſein Amt ausfüllte. So war dieſer Tag der Wehrmacht ein voller Erfolg, und helle Begeiſterung zeigte ſich bei den Zuſchauern, als die Mitwirkenden zum Schlußbild antraten. Tanz hielt die Teilnehmer noch lange zuſammen. Aus der Gauhauptſtadt () Karlsruhe, 18. März. (D. Wieder gefunden. Der als vermißt gemeldete Gün⸗ ther Meyer iſt ſpät abends am Karlsruher Hauptbahnhof aufgegriffen und ſeinen Eltern zugeführt worden. ) Wilhelm⸗Guſtloff⸗Schule. Die neue Grünwinkler Grund⸗ und Hauptſchule erhält zum Gedenken an den in der Schweiz ermordeten Blutzeugen der Bewegung den Namen „Wilhelm⸗Guſtloff⸗Schule“. Heidelberg zweitälteſte reichsdeutſche Aniverſität. i Heidelberg. Der Rektor der Aniverſität Heidelberg, Profeſſor Krieck, hat an den Rektor der Univerſität Wien ein Telegramm gerichtet, in dem es heißt:„Die Univerſität Heidelberg, bisher älteſte Univerſität auf reichsdeutſchem Bo⸗ den, übergibt den Vorort der reichsdeutſchen Univerſitäten hiermit an die Univerſität Wien als die nunmehr älteſte reichsdeutſche Univerſität. Im Bruderbund geeint marſchieren wir zum ſelben Ziel. Es lebe Großdeutſchland!“— Von den älteſten deutſchen Univerſitäten wurden gegründet: 1348 Prag, 1365 Wien, 1386 Heidelberg, 1388 Köln und 1392 Erfurt. Heidelberg.(Ueberfahren und getötet.) Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich hier in der Rohrbacher Landſtraße, nahe bei der Einmündung der Hohen Gaſſe. Dort kam der 61jährige Maurer Philipp Müller von der Seiten⸗ ſtraße her mit dem Fahrrad, wurde von einem Kraftwagen von hinten erfaßt und überfahren. Er erlitt dabei einen Schädelbruch und war bei der Einlieferung in die Klinik be⸗ reits tot. Weinheim.(Neun Kd F.⸗Züge ſind ange⸗ ſagt.) Für Weinheim ſind neun Kdß.⸗Züge angeſagt. Die erſten kommen am 13. und 15. April aus Weſtfalen⸗Süd und Düſſeldorf. Bis zum Sommer kommen laufend weitere aus den Gauen Weſer⸗Ems, Schleswig⸗Holſtein, Weſtfalen⸗ Nord und Kurmark. Die erholungſuchenden Urlauber wer⸗ im nahen Odenwald bis Fürth und Wahlen untergebracht. Für die erſten Züge liegen bereits viele Anmeldungen vor. Weinheim wird etwa 400 Volksgenoſſen im April aufneh⸗ men neben den anderen Fremden aus allen Gauen. Schönau i. W. Der Vater des Freiheitshelden Albert Leo Schlageter hat aus Anlaß der Ausreiſe des Segelſchul⸗ ſchiffes„Albert Leo Schlageker“ nach Weſtindien an den Kommandanten des Schiffes, Fregattenkapitän Rogge⸗Kiel, folgendes Telegramm gerichtel:„Dem ſtolzen Schiff und ſei⸗ ner Beſatzung jederzeit glückliche Fahrt. Vater Schlageter.“ ) Durlach.(Schwerer Sturz vom Fahrrad.) In der Breitegaſſe ſtürzte ein 57jähriger Mann vom Fahrrad und zog ſich eine ſchwere Gehirnerſchütterung zu. Es beſteht Lebensgefahr. (), Konſtanz.(Die Bodenſee⸗Ausſtellung.) Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner hat das Pro⸗ tektorat über die in der Zeit vom 16. bis 31. Juli 1933 ſtatt⸗ findende„Große Bodenſſee⸗Ausſtellung des Inſtftuts für Deutſche Kultur⸗ und Wirtſchaftspropaganda“ übernommen. An dieſer Ausſtellung werden ſich außer der Stadt Konſtanz alle um den Bodenſee gelegenen Städke und deren Wirtſchaft, Handel, Handwerk und Induſtrie beteiligen. Eine beſondere Note erhält dieſe Ausſteflung dadurch, daß ſie den Kreistag eröffnen wird und daß ſich auch die Stadt Bregenz beteiligt. (—) Ueberlingen.(mutiger Lebensretter.) An der Landeſtelle fiel ein e Kind beim Spiel zwi⸗ ſchen den Geländerſtangen hindurch in den„ als 1 ein Dampfer anlegte. Der Maſchinenſchloſſer Pfannendörfer sprang Elrzentſchloffen in voller Kleidung in die Fluten und Der dritte März⸗Sonntag und das Wochenende brachten uns Frühlingswetter, das nun ſchon ſeit längerer Zeit anhält. Dem heute beginnenden Frühling ſind dadurch die beſten wiederum herrliches Vorbedingungen geſchaffen und wir wollen gerne hoffen, daß wir vor ſtärkeren Witterungsumlchlägen und Froſt verſchont bleiben. Zwar wird uns tagtäglich aus dem Süden Warmluft zugeführt, ſodaß in den Nachmittagsſtunden die Temperaturen überreichlich frühlingshaft anſteigen, jedoch, wir dürfen dieſer Erſcheinung, die uns wirklich als ein Frühlings⸗ traum erſcheint, leine allzufrühe Hoffnungen ſchenken. Im Norden liegt noch eine gewaltige Kaltlufkfront; ob ſie ſich oſtwärts verlagern wird oder nochmals in unſere Zone ein⸗ dringt, ſteht zwar zur Stunde noch nicht feſt. Jedenfalls dürften durch die außergewöhnlich milden Temperaturen noch mit einem empfindlichen Kälterückfall zu rechnen ſein. Das herrliche Wetter ließ nur wenige zu Hauſe bleiben, und vor allem am Nachmittag hatten die Mannheimer Parks und ſonſtigen Ausflugspunkte in der näheren Umgebung einen großen Andrang zu verzeichnen. Aber auch der nahe Oden⸗ wald und die Bergſtraße profitierten durch das ſchöne Wetter; dies zeigte der große Verkehr zu Rad und auch per Auto, während die elektriſche Bahn in Richtung Heidelberg in den Vormittagsſtunden ſtets voll beſetzt war. Im Vordergrund der ſportlichen Veranſtaltungen ſtand hier das Verbandsſpiel Seckenheim— Feudenheim. Der überaus gute Beſuch bewies, welch großes Intereſſe dies wichtige Treffen hervorrief. Auch die Mannheimer Sportler hatten geſtern einen großen Tag. Viele Tauſende lockte das große Treffen des VfR gegen die Pforzheimer Fußballelf ins Stadion, aber auch viele Pforzheimer waren anweſend, die in einem Son⸗ derzug kamen und ihre Elf ſiegen ſehen wollten. Allerdings wurden ſie enttäuſcht, denn die Mannheimer Elf beſiegte die Pforzheimer Sportleute und holte ſich durch dieſen Sieg den badiſchen Meiſtertitel. Kameradſchaftsabend des Ty. 98 Seckenheim. Niemand kann ſich den Ereigniſſen, die wir in den letzten Tagen erleben durften, entziehen. So ſtand auch der Kameradſchaftsabend des hieſigen Tv. 98 geſtern Sonntag abend in ſeiner Turnhalle unter dem Eindruck dieſer Er⸗ lebniſſe. Sie fanden beredten Ausdruck in der einleitenden Anſprache des Vereinsführers Hetzel, der nach einem flotten Marſch alle die Vorgänge der letzten Tage an unſerm geiſtigen Auge vorüberziehen ließ, und ſo noch einmal all die großen und tiefen Erlebniſſe bei den ſehr zahlreichen Beſuchern wachrief. In einem ſeiner Anſprache ſich an⸗ ſchließenden Spiel der deutſchen Jugend, betitelt„Ewiges Volk“ von W. Brockmeier fanden die wachgerufenen Ge⸗ danken nachhaltige Vertiefung. Es iſt ein hohes Lied auf den Segen der Arbeit, durchglüht von der großen Sehnſucht nach einer großen einigen deutſchen Gemeinſchaft, als deren Träger die Jugend kühn voranſchreitet. Von einer Jugend⸗ gruppe des Vereins wurde dieſes Spiel ſprachlich und ge⸗ ſanglich friſch und temperamentvoll wiedergegeben. Mit er⸗ gänzenden Worten des Vereinsführers und den beiden Na⸗ tionalliedern fand dieſe ernſte und erlebnisreiche Gedenkſtunde einen würdigen Abſchluß. Nach einer Pauſe brachten dann die Turnerinnen flotte, exakte Aufführungen, darunter ein von Lieſel Maas formvollendend getanzten Mazurka; ko⸗ miſche Darbietungen in Form von Puppenbewegungen der Frauenabteilung wechſelten mit Geſellſchaftstänzen und all⸗ gemeinen Liedern. Kein Wunder, daß alle eine gehobene freudige Stimmung beſeelte und der Abend einen ſchönen und harmoniſchen Verlauf nahm. * Erfolgreiche Schützen. Bei dem geſtern auf dem Schieß⸗ ſtand in Ilvesheim ſtattgefundenen Winterhilfsſchießen der Kameradſchaft ehem. Soldaten erzielten die nachſtehend auf⸗ geführten Schützen mit 3 Schuß liegend freihändig folgende Reſultate: Gg. Volk, 34 R.; Alb. Söllner ſen., 33 R.; Mich. Treiber, 33 R.; Karl Wetzel, 33 R.; Art. Nichers, 32 R.; Alfred Söllner, 32 R.; Herm. Bühler jun., 32 R.; Walter Klumb, 32 R.; Alb. Bühler jun., 32 R.; Mar Söllner ſen., 82 R.; Ph. Volk, 81 R.; Emil Schweitzer, 31 R. Alb. Hartmann, 31 R.; Max Söbllner fun., 30 R. Ferner konnte mit 15 Schuß(5 Schuß liegend freihändig, 5 Schuß ſtehend und 5 Schuß knieend) Mich. Treiber mit 150 Ringen die goldene, Alb. Bühler jun. mit 137 Ringen und Emil Friedel fun. mit 124 Ringen die bronzene Schieß⸗ auszeichnung des Kyffhäuſerbundes ſchießen. Wiederholungsübungen für Sel.⸗Sportabzeichen verſchoben. Die Oberſte SA.⸗Führung gibt bekannt: Die für den 27. März 1938 angeſetzten Wiederholungsübungen für das SA. ⸗Sport⸗ abzeichen mit der Rede des Stabschefs ſind infolge der am 0. April 1938 ſtattfindenden Volksabſtimmung bis nach dem 10. April zurückgeſtellt. Einrede der Verjährung. Ein Glaſermeiſter hatte einem Baugeſchäftsinhaber für mehrere hundert Mark Glasſchei⸗ ben geliefert. Letzterer erhob vor Gericht im Termin die Ein⸗ rede der Verjährung, ohne daß er die Forderung ſelbſt be⸗ ſtreiten konnte. Darauf veranlaßte der Glaſermeiſter, wis die„Deutſche Juſtiz“ berichtet, gegen ihn ein Ehrengerichts⸗ verfahren, in dem der Baugeſchäftsinhaber wegen Verletzung der Standesehre zu einer Ordnungsſtrafe von 50 Mark ver⸗ urteilt wurde. In den Urteilsgründen wurde ausgeführt, da in der Verjährungseinrede hier ein völlig unlauteres Verha ten liege, da der Schuldner genau ſo gewußt habe, daß die Forderung noch zu Recht beſtehe. Die Verjährung dürfe von einem anſtändigen Menſchen nur dann geltend gemacht wer⸗ den, wenn infolge e ungewiß gewordeß ſei, ob die Forderung noch beſteht oder nicht, z. B. wenn die Quittun⸗ gen vernichtet ſind uſw. Das Urteil, das rechtskräftig ge⸗ worden iſt, iſt für das Wirtſchaftsleben von großer Bedeu⸗ tung. 5 — Kündſgungsfriſten müſſen eingehalten werden. Das Deutſche Handwerk in der DA berichtet infolge wieder⸗ holtet Anfragen, daß ein Verlaſſen der Arbeitsſtelle ohne Einhaltung der durch die Tarifordnung feſtgelegten Kün⸗ digungsfriſt nichl faule iſt. Gefolgſchaftsmitglieder, die geg die ſeſtgelegten Friſten berſtoßen, machen fie 0 gröblichen en der durch die Betriebsgemeinſchaft ee ſozialen Pflichten ſchuldig und 1 wegen oßes gegen die ſoziale Ehre und brachte nach kräftiger Wehr gegen den Wellengang das Kind wohlbehalten ans Ufer. 5 8 em Betkiebsführer durch das ſeztele hren rige beſt Schätze in verſtaubten Winkeln Alter bäuerlicher Hausbeſitz kommt wieder ans Tageslicht Ng. Wir wiſſen alle, wieviel wertvolle Bauernmöbel, alte Schränke und Truhen in den vergangenen Jahrzehn⸗ ten auf den Boden oder in den Keller wanderten, weil man fälſchlicherweiſe auch auf dem Lande glaubte, ſich„zeitge⸗ mäßer“ einrichten zu müſſen. Was man da alles an ſchö⸗ nen Dingen in verſtaubten Winkeln auffinden kann, erleb⸗ ten die Bewohner eines ſüdhannoverſchen Bauernhauſes auf einer Entdeckungsfahrt in ihren eigenen vier Wänden, die köſtliche Schränke ans Tageslicht förderte, wie ſie heute ſchon wieder Eingang gefunden haben in unſere Wohnkul⸗ tur. Und das kam ſo: Ein ſchon viele Jahre in dieſem Haus einkehrender Sommergaſt äußerte den Wunſch, das alte Haus mal ganz anzuſehen und zu wiſſen, wie es gebaut ſei. Dabei ſtieß man in einem Winkel auf einen alten Schrank mit ſchöner Barocktür, in einem anderen wieder ſtand ein Sekretär. Einmal aufmerkſam geworden, forſchte man nun noch weiter und entdeckte ſpäter eine wundervolle, ſchwere eichene Schrankkrone aus einem Stück in ſchönen, ge⸗ ſchwungenen Linien gearbeitet. Das mußte die fehlende Krone zu dem alten Barockſchrank ſein. Der Sohn des Hau⸗ ſes erinnerte ſich dann auch noch an einen ſchmalen Eck⸗ ſchrankaufſatz, der in der Futterkammer ſtehen mußte und ſich dann als fehlender Sekretäraufſatz entpuppte. Auch eine Wiege fand man, in der wohl Generationen hindurch die Kinder des Hofes geſchlafen hatten. Unter den häßlichen, dunklen Farben, mit denen faſt alle Möbelſtücke überklei⸗ det waren, kam leuchtende bunte Malerei und manches Meſſing⸗Barockſchloß zum Vorſchein, und auch die alten Familienbilder wurden der Vergeſſenheit entriſſen. Alte Möbel, wie wir ſie noch zumeiſt in unſeren Nieder⸗ ſachſenhäuſern finden, ſind keine zweckmäßigen Dinge an ſich, ſondern gehören zu den Menſchen, die ſie ſich bauen ließen. So wie in dieſem Hauſe hier wird man überall an Hand dieſer Dinge praktiſche Familiengeſchichte treiben kön⸗ nen. Wir ſehen am Charakter des Schrankes genau, aus welcher Zeit er ſtammt, und finden beim Nachſchlagen in der Familienchronik an Hand der auf den Schrank aufge⸗ malten Jahreszahlen auch bald die Frau, die ihn mit in die Ehe brachte. Als man eine Biedermeierſtanduhr auf die Mitte des vorigen Jahrhunderts ſchätzte, fand man dieſe Annahme ſpäter durch eine Bleiſtiftnotiz im Innern des Uhrenſchrankes beſtätigt. Die Beſitzerin hatte hier aufge⸗ zeichnet, in welchem Jahr ſie die Uhr bekommen und wel⸗ cher Handwerker ſie gearbeitet hatte. Darüber hinaus aber ſagt uns dieſe Bemerkung noch etwas: Hier hatten die Menſchen ein perſönliches Verhältnis zu den ſie umgeben⸗ den Dingen ihres Lebenskreiſes. Da wurde nicht irgendein Möbelſtück gekauft und hingeſtellt, ſondern es gewann ge⸗ heimnisvolles Leben und gehörte ganz mit hinein in den häuslichen Kreis. Wir wollen heute dieſe Beziehung zu den Dingen un⸗ ſeres Heimes wieder wecken und neu beleben und haben ſie vielfach ſchon wiedergefunden. An unſere Landfrauen aber ergeht ganz beſonders der Ruf: Vergeßt den alten Hausrat nicht! Holt ans Tageslicht, was auf Böden und in Kellern noch ein verſtaubtes Daſein führt! Nicht zuletzt wird euch die Jugend dankbar ſein dafür, daß ihr den Ge⸗ nerationen nach euch altes Familiengut überliefert. Th. H. Jede Woche einen Salzher ing mehr! Der Heringsfang war im letzten Jahr außerordentlich ergiebig. Das iſt nicht nur auf den zielbewußten Ausbau der Heringsloggerflotte von 118 zum Teil veralteter Fahr⸗ zeuge im Jahre 1931 auf 173 überwiegend moderne Fahr⸗ zeuge im Jahre 1937 zurückzuführen, ſondern auch auf beſonders günſtige Fangverhältniſſe in der letzten Saiſon. Jusgeſamt ſtanden aus der Fangzeit des Jahres 1937 mehr als 1, Millionen Faß Salzheringe zur Verfügung. Dazu kamen noch erhebliche, inzwiſchen verbrauchte Be⸗ ſtände aus dem Jahre 1936. Der Verbrauch an Salzherin⸗ gen betrug demgegenüber bisher nur etwa 1,2 bis 1,4 Mil⸗ lionen Faß jährlich, alſo bis zu 300 000 Faß weniger als allein aus dem Fangergebnis 1937 zum Verzehr bereit⸗ ſtanden. Infolgedeſſen ſind auch jetzt noch große Beſtände an qualitativ hervorragenden Salzheringen vorhanden, deren Verbrauch in möglichſt hohem Maße vor Beginn der im Mai und Juni eine endet neuen Fangzeit erforder⸗ lich iſt, um die für das nächſte Jahr vorgeſehene grund⸗ ſätzliche Ordnung des Salzheringmarktes zu ermöglichen. Alle Verbraucher ſollten deshalb, zumal der Salz⸗ hering billig und beſonders nahrhaft iſt, in den nächſten Wochen in verſtärktem Umfang Salzheringe verzehren. Wenn jeder erwachſene Deutſche in den nächſten zehn Wochen wöchentlich nur einen Salzhering mehr ißt als bisher, wird das volkswirtſchaftlich erwünſchte Ziel er⸗ reicht werden. Das Tier und ſeine Amwelt Natur und Muſik folgen gleichen Geſetzen. Wenn der Bitterling, jener nur 5 bis 7 Zentimeter lange Zwerg unter den Fiſchen, Hochzeit machen will, ſo macht das allerlei Umſtände. Es genügt nicht ſo ohne weiteres, daß ſich Weibchen und Männchen begegnen. Sie brauchen dazu noch eine„Kupplerin“. Als ſolche dient die Teichmuſchel oder die Malermuſchel. Von ihnen gehen nämlich beſtimmte Reize aus, die den Bitterling erſt zur Ehe verlocken. Erſt wenn das Männchen vom Atemwaſſer der Muſchel getroffen wird, legt es ſeinen gewöhnlichen grüngrauen und ſilbernen Anzug ab und zieht ſich ſein in allen Regenbogenfarben ſchillerndes glänzendes Hoch⸗ zeitsgewand an und jagt das Weibchen der Muſchel zu. Der gleiche Reiz des Atemwaſſers der Muſchel bewirkt beim Weibchen ein ſchnelles Anwachſen des Legeſtach els, den es in die Atemöffnung zwiſchen den Schalenklappen der Muſchel einführt. Das Weibchen läßt die Eier in das Innere der Muſchel gleiten. Nach einem Monat verlaſſen die kleinen Bitterlinge dann ihren Wirt. Ob derartige Spiele der Natur reiner Zufall ſind, oder ob hier planmäßig feſtgelegte Zuſammenhänge be⸗ ſtehen, iſt eine Frage, die heute die Naturwiſſenſchaft, ja die Wiſſenſchaft überhaupt ſehr heftig bewegt. Prof. Dr. J. von Uexküll, Hamburg, ſucht mit ſeiner„Neuen Um⸗ weltlehre“, über die er in der Zeitſchrift„Erziehung“ be⸗ richtet, hierfür eine Antwort zu geben. Es geht nicht mehr an, daß man nur noch vom Stoff, Maſſe und Kraft bei den Vorgängen in der Natur ſpricht, nur das Geſetz von Urſache und Wirkung gelten läßt, aber jeden Plan in der Natur leugnet. Tiere ſind keine planloſen Mechanismen, die von allen Seiten Wirkungen planlos empfangen, um ſie ebenſo planlos weiterzugeben, ſondern jedes Tier iſt auf ganz beſtimmte Dinge eingeſtellt, die es merkt und auf die es wirkt. So füllt ſich um jedes Tier eine Um⸗ welt mit anderen Dingen: um den Hund gibt es nur Hundedinge, die Libelle aber iſt umgeben von Libellen⸗ dingen uff. Die einzelnen Umwelten wieder ſtehen in einem gewiſſen Verhältnis. Sie überſchneiden ſich, ohne ſich zu ſtören. Sie wirken nicht mechaniſch aufeinander, ſind aber doch miteinander verwoben. Und das Ganze iſt planvoll zuſammengefügt. Ein ſehr einfaches, wenn auch für den Bauern höchſt unangenehmes Leben führt die Zecke, und doch kann man an ihr den wunderbaren Zuſammenklang der Natur be⸗ obachten. Sie gehört zu der wenig anſprechenden Ge⸗ ſellſchaft der Blutſauger, eine blinde Milbe mit lederarti⸗ ger dehnbarer Haut. Damit ihre Eier reif werden, muß ſie ſich nach warmem Blut„umſehen“. Bekanntlich haben alle Säugetiere dieſen für ſie unentbehrlichen Saft. Wor⸗ an erkennt nun die Zecke ſolche Tiere? Sie iſt blind und taub, kann alſo weder die Formen noch die Farben, noch die Laute ihrer Opfer wahrnehmen. Auch vermag ſie keine Gerüche zu erkennen, bis auf den der Butterſäure. Und gerade dieſer iſt allen Tieren gemeinſam, denn er iſt an ihren Schweiß gebunden. So beſteht die Umwelt der Zecke einzig und allein aus einem„Riechding“. Sobald aber der Schweißgeruch auftritt, ſetzt er mit unfehlbarer Sicherheit die Zecke in Alarmbereitſchaft und läßt ſie auf die vorübergehenden Tiere herabfallen. Die warme Haut des Rindes— das iſt das zweite für ſie gegebene Merk⸗ mal, löſt dann den Saugeakt aus. Alles andere iſt in der Natur für die Zecke ausgeſchaltet, nur dieſe beiden Merkmale gehören zu ihrer Umwelt, denn ſie genügen, um ihr Leben und vor allem ihre Art zu erhalten. Es hat ſich alſo jedes einzelne Tierſubjekt, ſo behauptet von Uexküll, mit Hilfe ſeiner Sinnesorgane eine beſtimmte Umwelt erbaut. Indes iſt die Bauart dieſer Organe ſelb wieder abhängig von Geſamtbauplan des Tieres und die Um⸗ welt des Tieres iſt dann wieder planmäßig in fremde Umwelten, z. B. die der Säugetiere hineingeſetzt. Angenommen, wir könnten ſtatt der vielen Gerüche nur einen aufnehmen, ſo wäre die Wirkung dieſes einen natürlich übermäßig ſtark. Damit iſt die Treffſicherheit der Zecke erklrt. Auch das Nachtpfauenauge hat. für einen beſtimmten Duft, nämlich den, der von ſeinem Weibchen ausgeht, eine beſonders große Empfindlichkeit. Ueber weite Strecken hin lockt er das Männchen an, während alle anderen die Luft erfüllenden Düfte für den männ⸗ lichen Schmetterling einfach nicht da ſind. Was den Düf⸗ ten recht iſt, iſt den Tönen billig. Unter den Nachtſchmet⸗ terlingen gibt es auch Vertreter, bei denen ſich ähnliches im Gehörorgan abſpielt. Das Ohr ſolcher Falter nimmt nur zwei hohe Töne auf, die den Pieplauten der Fle⸗ dermäuſe, den Erzfeinden dieſer Schmetterlinge, entſpre⸗ chen. Hier handelt es ſich alſo nicht um einen Loßduft, ſondern um ein Warnungsſignal, auf das allein das Organ geeicht iſt.. „Jede Umwelt eines normalen Tieres iſt eine fehler⸗ loſe Naturkompoſition“, Prof. von Uexküll ſucht ganz be⸗ wußt den Vergleich mit der Muſik. Mit den einfachen Umwelten z. B. iſt es ebenſo wie mit einfachen Muſik⸗ ſtücken. Wie hier nur wenige Taſten der Geſamtklaviaturf angeſchlagen werden, ſo werden aus den Tauſenden der Eigenſchaften der Umgebung nur ganz wenige ausge⸗ wählt, die als Merkmale in den einfachen Umwelten auf⸗ treten. Die Umwelten in ihrer Geſamtheit fügen ſich aber nach einem feſten Plan in der Natur zuſammen wie die einzelnen Töne zu einem gewaltigen Oratorium. Plan und Geſetz herrſchen nicht nur in der organiſchen Natur. Auch für den Phyſiker beſtehen Geſetze, die mit den„muſi⸗ kaliſchen“ verwandt ſind. So muß der Plan und das Geſetz, aber nicht die Maſſe Ausgangspunkt unſerer Na⸗ turbetrachtung ſein. Erleichterte Beſchaffung von Kleingartenland Um Kleingartenland im erforderlichen Ausmaß beſchaf⸗ fen zu können und die Landbeſchaffung für Kleinſiedlungen zu erleichtern, iſt vom Reichsarbeitsminiſter und dem Reichsminiſter der Finanzen am 26. Februar 1938 eine Verordnung zur Aenderung der Vorſchriften über Klein⸗ ſiedlungen und Kleingärten in der Notverordnung vom 6. Oktober 1931 erlaſſen worden. Bisher konnte Land für Errichtung von Kleingärten nur für Erwerbsloſe enteignet werden. Die Notwendigkeit eines Wegfalls dieſer Einſchränkung ergab ſich aus der Wirtſchaftsbe Hung von ſelbſt. Die Beſchaffung von Kleingartenland iſt unmehr allgemein erleichtert worden, damit der ſich immer ſtärker bemerkbar machende Mangel an neuem Kleingartenland behoben und Erſatz⸗ land für die Kleingartenanlagen beſchafft wer⸗ den kann, deren Räumung ſich infolge dringender Bauaufgaben nicht vermeiden läßt. Weiter iſt be⸗ ſtimmt worden, daß auch bereits kleingärtneriſch genutztes Land, das die Eigentümer anderen Zwecken zuführen wol⸗ len, gegen angemeſſene Entſchädigung enteignet werden e um es dauernder kleingärtneriſcher Nutzung zu er⸗ halten. Die Finanzierung der Landbeſchaffung von Klein⸗ Siedlungen und Kleingärten wird dadurch erleichtert, daß die Enteignungsentſchädigung in wiederkehrenden Leiſtun⸗ gen gewährt, alſo allmählich getilgt werden kann, wenn hierdurch die Durchführung des Unternehmens erleichtert und die Lage der Entſchädigungsberechtigten nicht unbillig erſchwert wird Der Reich orheitsminiſter kaun in dieſen Fallen mit Zuſtimmung des Reichsminiſters der Finanzen die Reichsbürgſchaft für die Zahlung der wiederkehrenden Leiſtungen übernehmen. Kunſtſeide braucht nicht mehr zu inttern Der ſchönſte Schlips aus weicher, leuchtend bunter Kunſtſeide freut uns nicht mehr, wenn er ſchon nach dem erſten Umbinden zérknautſcht und daher unanſehnlich wird. Während Naturſeide ähnlich wie Wolle immer das Be⸗ ſtreben hat, wieder in den urſprünglichen glatten Zuſtand zurückzukehren, wenn man ſie zuſammengepreßt oder ge⸗ quetſcht hat, tut dies die Kunſtſeide ohne weiteres nicht. Erſt bei der Verfeinerung und beſonderen Verſpinnart der⸗ Viſtra, Wollſtra und ähnlicher„Zellfaſern“, iſt es gelun⸗ gen, auch knitterfeſte Stoffe zu erzeugen. Auch bei der Kunſtſeide ſelbſt aber hat man erhebliche Fortſchritte darin gemacht, ihre Reißfeſtigkeit, Dehnbarkeit und ſo fort zu verbeſſern. Nur knitterfeſt wurde ſie bisher nicht. Nun iſt man, wie Prof. Dr. Elöd und Dr. Etzkorn in einem Bericht der„Angewandten Chemie“ mitteilen, auf den Gedanken gekommen, die Kunſtſeidenfäden mit Kunſtharz zu tränken. Da ſich herausſtellte, daß das Knit⸗ tern vornehmlich mit dem Einfluß der Luftfeuchtigkeit auf die gegen Feuchtigkeit ja nicht ſehr formbeſtändige Kunſt⸗ ſeide zuſammenhängt, ſo lag es nahe, die Widerſtands⸗ fähigkeit gegen die Luftfeuchtigkeit zu vergrößern, und dazu konnte das Kunſtharz vorzüglich dienen. Tatſächlich iſt es geglückt, durch Einlagerung von Kunſtharz in die Poren der Kunſtſeidenfäden dieſe faſt knitterfeſt zu machen und dadurch ihr Verhalten dem der Naturſeide ganz me⸗ ſentlich anzugleichen. Gedenktage 2 1. Mär z 1685 15 Tondichter Johann Sebaſtian Bach in Eiſenach geboren. 1763 Der Dichter Jean Paul(Friedrich Richter) in Wun⸗ ſiedel geboren. 1871 Eröffnung des 2 Deutſchen Reichstages in Berlin; Bismarck erſter Reichskanzler. 1918 Beginn der„Großen Schlacht in Frankreich“ 818 6. 4.) 1933 Feierliche Reichstagseröffnung durch einen Staatsakt in der Garniſonkirche zu Potsdam. Sonnenaufgang: 6.28 Uhr Bekanntmachung Beſitzer von Großvieh, die in der Zeit vom 1. Juli bis einſchl. 31. Dezember 1937 durch Verkauf einen Abgang an Tieren(Kühe oder Binder) hatten, die bei der Ortsviehverſicherungsanſtalt verſichert ſind, haben dies umgehend auf dem Vathaus hier, Zimmer Rr. 8 anzumelden, damit dieſe Tiere im Verſicheru gs⸗ verzeichnis geſtrichen werden. Bei Richtabmeldung hat ſich der Viehbeſitzer bei Berechnung der Umlage eine Zuvielberechnung ſelbſt zuzuſchreiben. Bei der Abmeldung iſt die Ohrmarke⸗Rummer des abgegangenen Tieres oder die Ohrmarke⸗Rummer der noch im Beſitz befindlichen Tiere anzugeben, damit eine richtige Streichung erfolgen kann. Mhm.⸗Seckenheim, den 21. März 1938. ſchöner Etwas Bescenderes! Eichenes, neues Schlafzimmer Beizton, da älter. Modell, für RM. abzugeben. Heh. Baumann&. Co. Mannheim Verkaufshäuſer: T 1, 78. 250. Ortsviehverſicherungsanſta lt: Der Vorſtand. Tabakpflanzerfachſchaft. Ab Dienstag, 22. bis Dienstag, 29. März, jeweils Spargel⸗ Acker zu verpachten. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. vormittags von 9—12 Uhr liegt die den Pflanzern geteilte Tabakanbaufläche im Zimmer 3 auf. W Rathaus zur Ein ſichtnahme auf, 1 verkaufen 75 8 Diejenigen Pflanzer, welche glauben aus irgend] 100 ar Achkerge⸗ füh- einem Grunde die ihnen zugeteilte Kontingentfläche ſände in der Rähe nicht anbauen zu können, müſſen dies ſofort bei der der Kreuzung maschinen Einſichtnahme melden. aller Syſteme Der Fachſchaftsvorſitzende. Ladenburg, erden repariert 5 75 Heddesheim und anz 11 5* 0 ee 1 Zimmer e 10 Wala. dich e und Küche Gg. Karch oder Tel. 23493. für Handel, Gewerbe, Industrie Kaſtenwagen an alleinſtehende liefert f. d 7 3 Ausiüh i Perſon in jed. Größe Imobilien. e werden in jeder zusfü rung zu verkaufen ieten 8. schnellstens angefertigt in der Zu erfragen in der] Zib erfragen in der Druckerei Mum.-Feudeneim] Beachtet 1 5 a Geſchüftsſt. d. Bl. Geſchuftsſt d. Bl.] Neckarbote.] Wilhelmſtr. 56 unſere Inſerate! Neckar-Bote- Druckerei. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 21. März: Nachmittags⸗Vorſtellung: Zum Tag; der Wehrmacht für Angehörige der Wehrmacht: Zum erſten Male: Der andere Feldherr. Schauſpiel von Hanns Gobſch. Anfang 15, Ende etwa 17.30 Ahr.— Abends: Miete B 19 und 1. Sondermiete B 10 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 284, 356 bis 357, 573. bis 576, 593 bis 599: Der andere Feldherr. Schauſpiel von Hanns Gobſch. Anfang 20, Dienstag, 22. März: Miete H 18 und 2. Sondermiete Hd und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 381 bis 386, 389: Begeg⸗ nung mit Alrike. Komödie von Sigmund Graff Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 23. März: Miete A 18 und 2. Sondermiete A 9: Der Barbier von Sevilla. Komiſche Oper von G. Roſſini. Anfang 20, Ende gegen 22.15 Uhr. Donnerstag, 24. März: Miebe D 20 und 2. Sondermiete D 10: Wallenſtein. Dramatiſches Gedicht von Schil⸗ ler. Anfang 19, Ende gegen 23.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Donnerstag, 24. März: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 261 bis 267, 501 bis 520, 541 bis 560, 570, 581 bis 590, 599, Gruppe D N bis 700: Der Barbier von Sevilla. Oper von G. Roſſini. Anfang 20, Ende etwa 22.15 Uhr. Sonntag 27. März: Zum erſten Male: Friſcher 1 f 8 5 Hans Müller⸗ Nürnberg, Muſik von Herbert Walter. Anfang 20, Ende Win us Kanada. Schwank von etwa 22.30 Uhr. Sonnenuntergang: 18.37 Uhr i b Boie be Gander lei n 1 omiſche