S M d ſſd* t o ce eh it N on i n 8 Nr. 67 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Montag, 21. März 1938 Ewige Gemeinſchaft Vom deutſchen Menſchen öſterreichiſchen Stammes. Als im Frankfurter Parlament von 1848 der heiß er⸗ ſehnte Einheitsſtaat aller Deutſchen am preußiſch⸗öſter⸗ reichiſchen Gegenſatze ſcheiterte, weil es nicht möglich war, ein Deutſches Reich zu ſchaffen, ohne die Großmacht Oeſter⸗ reich zu zerſtören, ſtanden in Frankfurt zwei Hauptpar⸗ teien einander gegenüber, die Kleindeutſchen, die das neue Reich unter preußiſcher Führung mit Anſchluß an Oeſter⸗ reich ſchaffen wollten(weil es durch ſeinen„ſlawiſchen Anhang“ und die habsburgiſche Hausmachtpolitik ein Demmſchuh der Einigung war) und die Großdeutſchen, die auf den Eintritt der deutſchen Volksgenoſſen in Oeſterreich in das Reich der Deutſchen nicht verzichten wollten, und nach einer Form ſuchten, ſie dem neuen Reiche einzuver⸗ leiben. Der Gedanke eines neuen geeinten Reiches gewann ein Jahrzehnt ſpäter, im Schillerjahr von 1859, als das deutſche Volk in allen ſeinen Gauen den 100. Geburtstag ſeines volkstümlichſten Dichters beging, feſtes Rückgrat und neuen Antrieb durch die Gründung des Deutſchen Na⸗ onal-Vereins. Der Krieg von 1870/71 brachte die Erfüllung der deut⸗ ſchen Sehnſucht nach einem neuen Reich, aber nun mußten die Deutſchen Oeſterreichs trauernd abſeits ſtehen. Und doch war das deutſche Volk in Oeſterreich mit dem Herzen immer beim Reiche, wenn auch das Kulturerbe, das es zu verwalten hatte, das Erbe eines Weltreiches war. In Wien, als dem Mittelpunkt der alten Monarchie, haben ſich durch Jahrhunderte alle die Kräfte zuſammen⸗ gefunden, die das vielfältige Antlitz dieſer Stadt beſtimm⸗ ten; durch Wien geht, dem Lauf der Donau folgend, die völkerverbindende Straße von Weſt nach Oſt; Wien iſt zu⸗ gleich die Brücke vom Balkan zu den Sudetenländern; Geiſtesgut aus aller Herren Ländern ſetzte ſich hter ab. Aber es war doch nichts imſtande, den volkstümlich⸗deut⸗ ſchen Charakter dieſer Stadt zu verwiſchen. Drei Gebäude verſinnbildlichen drei entſcheidende Weſensmächte im Kul⸗ turleben Wiens: die Hofburg, der Stephansdom, das Burgtheater. Die Hofburg iſt die Welt der Dynaſtie und des Adels; der Stephansdom iſt Rom und Reich zugleich, Stein gewordener Ausdruck frommen Glaubens wie wehr⸗ haften Willens als deutſches Bollwerk gegen den Oſten; das Burgtheater iſt der eingeborene Spieltrieb des Oeſter⸗ reichers,„die Bühne zur Welt zu machen“. Ueber allem aber wölbt ſich als ewiger Himmel der Zauber der Wiener Muſik. 8 Adelbert Schmidt in ſeiner deutſch⸗öſterreichiſchen Literaturgeſchichte hat viele dieſer Zuſammenhänge beſon⸗ ders deutlich ſichtbar gemacht: Im Werke Grillparzers werden Grundzüge öſterreichiſchen Weſens Geſtalt: die alte Barocklultur des Landes der Gegenrevolution wird lebendig,„Weimars Würde empfängt den Hauch wieneri⸗ ſcher Anmut“ In Stifters vom Glanz des Nachſommers umwobenem Werk ſteigt Goethes Geiſt in das ſtille Haus edler Bürgerlichkeit herab,— Stifters Gott wohnt nicht im Erhabenen, ſondern in der Stille. In der ſpäteren Dichtung ſpiegeln ſich die ſozialen und geiſtigen Umwäl⸗ zungen des 19. Jahrhunderts, auf die ſchon Neſtroys Stücke deuten. Anzengruber wirft kirchliche und ſoziale Fragen auf, Roſegger ſchlägt ſchon naturaliſtiſche Motive au, wie Untergang des Bauerntums, Wirtſchaftsum⸗ ſchwung, Induſtrie. Marie Ebner⸗Eſchenbach, dichteriſche Vertreterin des letzten Lebensalters der Monarchie, ver⸗ bindet den Adel ihrer Abſtammung dem Adel eines den Stiefkindern des Lebens gehörenden Herzens. Ferdinand von Saar iſt der Dichter der alten Kaiſerarmee und ihrer Rolle in der öſterreichiſchen Geſellſchaft. Erbe reicher geiſti⸗ ger Ahnenſchaft und alten vielfach gemiſchten Blutes iſt Rainer Meria Rilke; ſpät erſt geht ſein Stern auf, um ſo nachhaltender leuchtet ſein Licht. In jüngſter Zeit erſteht in Joſef Weinheber ein Dichter, der gleichſam die länd⸗ liche Seele Wiens und ſeiner Vorſtädte enthält, und der, von bäuerlichen Ahnen ſtammend, die ſchon verlorene dich⸗ teriſche Ehre Wiens wieder rettet. Sie alle, dieſe Dichter, und gleich ihnen die großen Tonſetzer von Haydn bis Hugo Wolf, ſind ganze Oeſter⸗ reicher, aber ihr Oeſterreichertum iſt ganz deutſch, iſt ein ewig blühender Zweig am Baume des Deutſchtums, eine ſeiner edelſten und reizvollſten Spielarten, für uns und für die Welt. Seine nach Oſten und Süden weit vorge⸗ ſchobene Lage, das jahrhundertelange Zuſammenleben mit fremden Völkerſchaften im gleichen Staatsverband, die Teilnahme an einer weit über Europa hinreichenden Hohen Politik, kurz Geſchichte und Schickſal haben dieſes Oeſter⸗ reichertum geprägt. Hier ſind die Wurzeln der öſterreichi⸗ ſchen Aufgeſchloſſenheit für fremdes Seelenleben, der Höf⸗ lichkeit des Herzens, der eigenen Vielſeitigkeit und weit⸗ herzigen Duldung des andern. Von dorther kommt die Umgänglichkeit und diplomatiſche Begabung, aber auch das „Gehenlaſſen“, die Fähigkeit, Leiden und Nöte ſchweigend zu ertragen. ö 0 Aber dieſe anſchmiegſame, verſöhnende Art, dieſes weltweiſe Ueber⸗allen⸗Dingen⸗Stehen, das ſo oft als Weich⸗ heit und Schwäche fehlgedeutet wurde, gibt zur rechten Zeit einer ganz anderen Seelenhaltung Raum, nämlich wilder Kampfentſchloſſenheit und brennendem Zorn, wenn der Oeſterreicher in ſeiner innerſten Tiefe erfaßt iſt.„In ſolchen Zeiten“, ſchreibt Suchenwirth in ſeinem ſchönen Oeſterreichbuch,„flammt in dieſem Alpenlande ein raſen⸗ der Trotz empor, der nur endet mit abgeſchlagenem Haupt oder erwürgtem Atem, und ein Bekennermut ſteht auf, der mit unerſchütterlicher Seelengröße ſelbſt dem Leben ent⸗ ſagt, das der Oeſterreicher doch wie kaum ein anderer aus⸗ zukoſten vermag.“ So haben Oeſterreicher immer dem Tod und bitterm Schickſal ins Auge zu ſchauen vermocht. Wenn der Dichter Ottokar Kernſtock als einen Kriegerdenkmals⸗ ſpruch die Verſe ſchrieb:„Friſch gewagt, nicht lang be⸗ dacht, fromm vertraut auf Gottes Macht, froh des Lebens Strauß gepflückt, frei dem Tod ins Aug' geblickt!“, ſo lennzeichnet er damit trefflich das Weſen ſeiner Lands⸗ leute, von deren Art, in ſeiner Spannweite zwiſchen kind⸗ licher Weichheit und grimmigſtem Trotz, auch, wie An⸗ dreas Hofers Sterben zeigt, der Tiroler Menſchenſchlag iſt. Der Oeſterreicher hat in ſeinem Weſen die merkwür⸗ dige Verknüpfung bajuvariſcher Urkraft und Lebensluſt mit ſchwäbiſcher Innigkeit, fränkiſcher Kunſtbegabung und fränkiſchem Temperament vollzogen, wozu vielfältig, von allen Seiten der Windroſe her, beſonders aus dem Su⸗ detenraum, noch andere Einflüſſe und Anregungen gekom⸗ men ſind. Er iſt, dafür ſteht die Welt ſeiner Taten, in ſeinem Innerſten deutſch. Dieſe Deutſchheit hat ihn be⸗ ſähigt, die Sendung eines Oeſterreichers zu erfüllen, und ſein Oeſterreichertum hat dem geſamtdeutſchen Vaterlande vielfältige Dienſte geleiſtet und reiche, belebendſte Gaben dargebracht. Das Land Oeſterreich und ſeine Menſchen ge⸗ hören in ewiger Gemeinſchaft zu Deutſchland, ſie waren deutſch, ſie ſind deutſch, und ſie werden deutſch bleiben bis ans Ende der Tage! Vertrauenslehrer der HJ Zwiſchen dem Reichserziehungsminiſter und dem Reichs⸗ jugendführer iſt über die Einſetzung von Vertrauenslehrern der Hitlerjugend an den Schulen aller Art folgendes Ueber⸗ einkommen getroffen worden: 1. Der Schulleiter beſtellt den Vertrauenslehrer auf Vorſchlag des zuſtändigen Bannführers, die Vertrauens- lehrerin auf Vorſchlag der zuſtändigen Untergauführerin. Die Beſtellung erfolgt auf ein Jahr; ſie kann auf Vorſchlag des Bannführers⸗Untergauführerin jeweils verlängert wer⸗ den. Auf dem Lande kann ein Vertrauenslehrer für meh⸗ rere Schulen beſtellt werden. Der Vertrauenslehrer muß dem NS angehören Er ſoll nach Möglichkeit aus der HJ hervorgegangen ſein oder ſich in irgendeiner Form in der HJ betätigt haben(in der körperlichen Ertüchtigung, im Jugendherbergswerk uſw.), Er ſoll tunlichſt an einem Führerſchulungslehrgang der Hitlerjugend teilnehmen 3. Der Vertrauenslehrer muß mit der Hitlerjugend ſtän⸗ dig Fühlung halten. Er verkehrt unmittelbar mit den zu⸗ tändigen Führern der HJ(Gefolgſchafts⸗ und Fähnlein⸗ führer ſowie BdM⸗Führerinnen) und iſt Mittelsmann zwi⸗ ſchen dieſen und den Schulleitern. Dieſe Maßnahme dient zur nen des Schulleiters, deſſen Stellung als ver⸗ antwortlicher Leiter der Schule unberührt bleibt. 4. Der Vertrauenslehrer hat bei den Prüfungen und den Beratungen über die Verſetzung aufgrund der ihm von dem zuſtändigen HJ⸗Führer gegebenen Unterlagen das Verhalten der Schüler in der HJ(Verdienſte und Ver⸗ gehen) zur Sprache zu bringen. Er iſt auch bei der iſchei⸗ dung über Strafen und Vergünſtigungen, 3. B. Freiſtel⸗ len und Erziehungsbeihilfen, zu beteiligen. 5. Im übrigen obliegen dem Vertrauenslehrer— unbe⸗ ſchadet der allgemeinen Leiſtungsbefugniſſe des Schulleiters und ſeiner Stellung als Führer der Schulgemeinde— noch eine Reihe weiterer Aufgaben. Der Fremdenverkehr in Baden Weitere Zunahme im Jahre 1937. Die ſeit der Regierungsübernahme durch den Nakional⸗ ſoztalismus feſtſtellbare ſtarke Aufwärtsentwicklung des Frem⸗ denverkehrs, der von Jahr zu Jahr ein immer wichtigeres Glied des geſamten Wirtſchaftslebens wird, hat auch im Jahr 1937 angehalten und hat einen Stand von über 1,8 Millionen Fremdenankünfte und von faſt 7,5 Millionen Fremdenübernachtungen erreicht. Gegenüber dem Jahr 1936 bedeutet dies eine Zunahme der Fremdenankünfte um 92 029 oder um 5,3 v. H. und der Fremdenübernachtungen um 537733 oder um 7,7 v. H. Ganz beſondere Verdienſte hat ſich hierbei die NS.-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude erworben, die im vergangenen Jahr faſt 95 00 0 deut⸗ ſchen Volksgenoſſen einen meiſt mehrtägigen Erho⸗ lungsaufenthalt(insgeſamt nahezu 870000 Uebernachtungen) in unſerer badiſchen Heimat ermöglichte. Stärker, als der allgemeinen Entwicklung entſpricht, hat der Fremdenverkehr aus dem Inland zugenommen, und zwar wurden im vergangenen Jahr unter den Fremden 1596 143 Deutſche gezählt, auf die 6 757 516 Uebernachtun⸗ gen entfielen. Damit hat ſich gegenüber dem Vorjahr die Zahl der Fremdenankünfte aus dem Inland um 100 303 oder um 6,7 v. H. erhöht und die Zahl ihrer Uebernachtun⸗ gen um 657 438 oder um 10,8 v. H. Wie ſich ſchon daraus ergibt, weiſt demgegenüber der Ausländerverkehr eine rück⸗ läufige Bewegung auf. Doch hat dies ſeinen Grund darin, daß im Jahr 1936 die Olympiade einen un verhältnismäßig ſtarken Ausländerverkehr gebracht hatte, während im Jahr 1937 die Pariſer Weltausſtellung unſerem Auslandsfremden⸗ verkehr eher abträglich war, da ber uns eine Veranſtaltung von ähnlich ſtarker Anziehungskraft fehlte. Für den Aus⸗ länderverkehr gibt daher das Jahr 1935 eine einwand⸗ freie Vergleichsgrundlage ab. Dabei zeigt ſich dann, daß im Jahr 1937, in dem 231179 Ausländerankünfte gezählt wur⸗ den, insgeſamt 38 361 Ausländer mehr in Baden abgeſtiegen ſind als im Jahr 1935. Dies entſpricht einer Steigerung um 19,9 v. H., während der Geſamtfremdenverkehr in der gleichen Zeitſpanne nur um 15,8 v. H. zugenommen hat. Auch die Zahl der Ausländerübernachtungen, die im Jahr 1937 insgeſamt 723 347 betrug, hat ſich gegenüber 1935 um 7,2 v. H. erhöht. Unter den Ausländern ſtellten die Engländer im Berichtsjahr mit 67 206 Ankünften das größte Kon⸗ tingent. Daneben wurden nach 32 713 Holländer, 27768 Schweizer, 27 627 Angehörige der Vereinigten Staaten von Amerika, 20 236 Franzoſen, 14519 Angehörige der nor⸗ diſchen Staaten(Dänemark, Finnland, Norwegen und Schwe⸗ den) u. a. gezählt. Im großen und ganzen gilt dieſe Reihen⸗ folge auch für die Ausländerübernachtungen. Auch hier ſtehen die Engländer mit 217245 Uebernachtungen weitaus an der Spitze. Es folgen die Schweiz mit 96 543 Uebernachtungen, die Niederlande mit 96 466, Frankreich mit 77 233, die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika mit 71301, die nordiſchen Länder mit 36 798 uff. Von den badiſchen Fremdenverkehrsorten wird nach wie vor Heidelberg am häufigſten von den Fremden aufgeſucht; es meldete im Jahre 1937 insgeſamt 189 013 Fremdenankünfte. Nur wenig dahinter zurück bleibt Freiburg, das 179 138 Fremdenbeſuche verzeichnete(ohne den Durchgangs⸗ und Ausflugsverkehr). Es folgen Kon⸗ ſtanz mit 146 972 Fremdenmeldungen, Mannheim mit 121007, Baden⸗Baden mit 115 942, Karlsruhe mit 112 617 uſw. Wirtſchaftlich von größerer Bedeutung als die Fremdenankünfte ſind die Fremdenübernachkungen. Hier ſteht das Weltbad Baden⸗Baden mit 868 753 Fremdenübernachtungen unangefochten an der Spitze. In grö⸗ ßerem Abſtand folgen Freiburg(437 550 Uebernachtun⸗ gen), Konſtanz(364 440), Heidelberg(325 106), Ba⸗ den weiler(323 823), Bad Dürrheim(321 903), Mannheim(203 325), St. Blaſien(192 5383), Karls⸗ ruhe(185 132), Hinterzarten(149 883), Königs⸗ feld(141717), Ueberlingen(140 607), Todtmoos (140 379). Am 100 000 Uebernachtungen weiſen außerdem noch die Orte Bad Rappenau, Friedenweiler, Meersburg, Triberg und Stetten a. k. M. auf und um 80 000 Uebernach⸗ tungen die Plätze Bühlerhöhengebiet, Donaueſchingen, Hö⸗ chenſchwand, Neuſtadt und Titiſee. In zwei Stunden Mannheim— Berlin i Mannheim. In dieſem Jahre beginnt in Europa der Sommerluftverkehr am Sonntag, den 27. März. Im Rah⸗ men des Netzes werden im Sommer 1938 von der Deutſchen Lufthanſa erhebliche Verbeſſerungen und neue Anſchlußmög⸗ lichkeiten und zuſätzliche Verbindungen geſchaffen. So z. B. hat Mannheim Werktags 4 Verbindungen nach Berlin, darunter die beliebte Strecke 48, welche in zwei Stunden ohne Zwiſchenlandung die Reichshauptſtadt erreicht. Auch eine Sonntagsſtrecke Mannheim Berlin iſt im Sommerfahrplan wieder vorgeſehen. Mannheim wird dieſen Sommer nur von mindeſtens 10ſitzigen Maſchinen angeflogen. Es iſt dadurch das Platzangebot ganz weſentlich vergrößert wor⸗ den. Dies war deshalb eine dringende Notwendigkeit, weil im Sommer des letzten Jahres infolge Platzmangels viele Paſſagiere nicht befördert werden konnten. Handelsteil Aneinheitlich Am Wochenſchluß hatte die Berliner Akti enbörſe ein ſehr ruhiges Geſchäft. Die Tendenz war unregelmäßig. Be⸗ ſeſtigt waren u. a. Deutſche Linoleum, Süddeutſche Zucker und Rütgerswerke, während AG., Siemens JG. Farben, Berliner Maſchinen, Bemberg und Zellſtoff Waldhof feſter lagen Am Markt der feſtverzinslichen Werte waren die Kurſe meiſt behauptet. Am internationalen Deviſenmarkt waren das eng⸗ liſche Pfund und auch der franzöſiſche Franken leicht erholt. Hiſſung der Reichskriegs ö diaung begrüßt. Gleiche Flagge, gleiche Verpflichtung!“ Reichsſtatthalt 5. ird von Generaloberſt von Bock bei der feierlichen e ede ae den, cen Bundesminiſterium für Babes bertel „Weltbild(Je). richtete an die — 8 3 Herzliche Aufnahme der deutſchen Frontkämpfer in Rom. Weltbild(N) Die deutſchen Frontkämpfer wurden von der Bevölkerung herzlich gefeiert. Der Duce rontkämpfer Willkommensworte in deutſcher Sprache. Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. 98 Seckenheim J Feudenheim J 3:1 Feudenheim, der Meiſterſchaftsanwärter, enttäuſchte. Man hatte ſich in hieſigen Fußballerkreiſen mehr verſprochen, als das, was die Gäſte zu bieten wußten. Es muß aller⸗ dings auch feſtgeſtellt ſein, daß die Seckenheimer Mannſchaft — in der erſten Halbzeit wenigſtens— einen vollendelen Fußball zeigte. Wohlfahrt war„in Butler“. Exel und Pfliegensdörſer taten ihre Pflicht, wobei man nicht um die Tatſache herumkommt, anzuerkennen, daß Pfliegensdörſer langſam ein Klaſſererteidiger wird. Die Läufer ohne Aus⸗ nahme— Bauder, Feuerſtein, Würthwein— waren in jeder Spielphaſe im Bild. Lediglich der Sturm war, trotz ſeiner 3 Prachttore, der ſchmerzliche Punkt der Mannſchaft. Zu dem klaſſiſchen Innentrio fehlen zwei raſſante Außenſtürmer, die dem ganzen Spiel ein produktives Endergebnis bringen. Krämer im Feudenheimer Tor, war gut; die 3 Tore konnte er nicht verhindern. Auch die Verteidiger katen ihre Pflicht. Die Mittelreihe hatte in Ueberrhein vißen quali⸗ fizierten Spieler, der keine Anterſtützung in einen Aktionen fand. Der rechte Flügel der Gäſte kat vollauf ſeine Pflicht, auch der linke Flügelſtürmer. Fäßler verſuchle ein beſſeres Ende zu finden, aber der Mittelſtürmer Back und der Halb⸗ linke Edelmann wußte nicht das zu ſpielen, was im geeigneten Moment notwendig erſchien. Das Spiel war in der erſten Halbzeit ganz im Zeichen der Seckenheimer und wenn die zweite Spielhälfte etwas mehr den Gäſten gehörte, dann dank deſſen, daß Seclenheim mit 3 Toren im Vorſprung lag. Die ca 1000 Zuſchauer durften jedenfalls mit der Leiſtung der Spieler und des Schiedsrichters zufrieden ſein. Die unteren Mannſchaften: Seckenheim II Feudenheim II 2:2 Seckenheim III— VfR III 1:1 Seckenheim Jungliga Neulußheim nicht angetreten Seckenheim 1. Igd e Poſtſportverein 3:2 Seckenheim 2. Igd.— 08 Mannheim 3:1 Handball Gau Baden. Hart auf hart in Weinheim. To. 62 Weinheim— Tv. 93 Seckenheim 327 Zwei gleichwertige Mannſchaften trafen ſich geſtern zum fälligen Verbandsſpiel in Weinheim. Ging ſchon das Vor⸗ ſpiel mit einem Unentſchieden aus, ſo war ed auch nichl wunedrlich, daß das geſtrige Spiel von Anfang bis zum Ende ein ſpannender Handballkampf war. Gleich zu Beginn entwickelte ſich ein überaus ſchnelles und abwachflungsxreiches Spiel. Während Weinheim durch Rothermel in Führung ging, konnte bald darauf Greulich den Ausgleich erzielen. Mehrmals ging Weinheim in Führung, aber immer wieder erzielten unſere tapferen 98 er Turner den Ausgleich. Der Kampf wurde immer ſchärfer und beim Wechſel ſtand das Reſul⸗ tat 5:8. 5 Nach Halbzeit entwickelte ſich ein ungemein harter Kampf um die Siegespalme, ſodaß buchſtäblich beide Mannſchaf ten um jeden Zentimeter Boden kämpften. Erſt wenige Minuten vor Schluß löſte ein unhaltbarer Strafwurf die Spannung. Weinheim ging mit 8:6 in Führung. Zwar konnten noch unſere 98er Turner ein 7. Tor buchen, aber der Schlußpfiff fiel mit 8:7. Freiburger FC.— SV. Waldhof 8.45 VfR. Mannheim— Tgd. Ketſch 4.10 TV. Rot— TSV. Oftersheim(abgebr.) 2:2 Handball der Kreisklaſſe. Tov. Edingen 1— Tbd.„Jahn“ Seckenheim 1 9:9 Auswärtiger Sport Fußball Länderſpiele: Nürnberg: Deutſchland— Ungarn 121 Wuppertal: Deutſchland— Luxemburg 27¹ Deutſche Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Gruppe 2: Stuttgart: VfB. Stuttgart— BC. Hartha 11 Gruppe 3: Deſſau: SV. 05 Deſſau— Berliner SV. 92 0·0 Meiſterſchaftsſpiele: Gau Baden: Vfe Mannheim— 1. FC. Pforzheim SV. Waldhof— Phönix Karlsruhe Germania Brötzingen— Vf. Neckarau FV. Kehl— Freiburger FC. Deutſchland—Angarn 1:1 Es reichte nicht zum Sieg. Der zweite diesjährige Länderkampf, der unſere Natio⸗ nalmannſchaft als 13. Begegnung mit den Ungarn in Nürn⸗ berg zuſammenführte, endete auch wieder 1:1, unentſchieden, nachdem wir bereits im Februar gegen die Schweiz unſere Siegeshoffnungen ebenfalls nicht erfüllt ſahen. ö Beide Mannſchaften hatten am Samstag der Kampf⸗ ſtätte einen Beſuch abgeſtattet und ein leichtes Trainingsſpiel durchgeführt. Herrliches Frühlingswetter überſtrahlte das Nürnberger Stadion am Sonntag. Der Anmarſch der 50 000 ſetzte ſchon frühzeitig ein. Nach dem Abſpielen der National⸗ Hymnen rief Schiedsrichter John Langenus die Spiel⸗ führer zur Wahl, die Münzenberg gewann. Die Mannſchaf⸗ ten ſtanden ſich in der zuletzt angekündigten Aufſtellung wie folgt gegenüber: Deutſchland: Jakob; Billmann, Münzenberg; Kik⸗ zinger, Goldbrunner, Mengel; Lehner, Kuzorra, Berndt, Siff⸗ Ungarn: Hada; Horai, Biro; Basmandi, Balogh 2, Balogh 1; Pufſztai, Zſengeller, Kiſalagi, Toldi, Horvath. ling, Fath; 20 Oer Spielverlauf: Der erſte Angriff der Deutſchen endet mit Abſeits von Fath. In der 3. Minute ſteht der Linksaußen Fath in ausſichtsreicher Stellung abermals abſeits. Auf der Gegen⸗ ſeite rettet Münzenberg vor dem e 1 Die deutſche Mannſchaft findet ſich zuerſt. doch fallen die Skürmer immer wieder auf die Abſeitstaklik der Ungarn her⸗ ein. Däun hat Jakob einen Kopfball von Toldi abzuwehren, der Nachſchuß ſtreift über die Latte. Die ungarn kommen jetzt mehr und mehr auf und ſind von der 10. Minute an klar überlegen. Die deutſche Hintermannſchaft zeigt zunächſt einige Schwächen. Turm in der Schlacht iſt Münzenberg, ein ſcharfer Schuß von Kuzorra wird von Hada gehalten. In der 11. Minute verpaßk der deutſche Angriff einen Flanken⸗ ball von Lehner nur wenige Meter vor dem Tor. Ungarn iſt die gefährlichere Mannſchaft. Jakob muß mehrmals hinter⸗ einander in höchſter Not retten. Die deutſchen Stürmer wer⸗ den mit den Vorlagen immer zu ſpät bedient und ſtehen dann meiſt ſchon 30 Meter vor dem ungariſchen Tor abſeits. In der 15. Minute erhält Ungarn einen Freiſtoß aus 25 Meter Entfernung, den Jakob abwehrt und Münzenberg ins Feld zurückſchlägt. Immer noch fehlt der Zuſammenhang in der deutſchen Elf. Die Ungarn drängen zeitweiſe beängſtigend. In der 21. Minute verfehlt Kuzorra einen Ball knapp vor dem Tor, und eine Minute ſpäker muß Hada einen Schuß von Fath abwehren. In der 25. Minute fängt Jakob einen Weitſchuß des Linksaußen Horvath ſicher ab. Das deutſche Zuſammenſpiel wird langſam beſſer, der Kampf ausgeglichen. Immer mehr kommt der deutſche Sturm ins Spiel und Leh⸗ ner erzielt in der 30. Minute die erſte Ecke, die zur zweiten abgewehrt wird. Fath gibt den Ball fein herein, Kuzorra köpft aufs Tor, Siffling deckt Hada geſchickt ab, ſodaß der ungariſche Torſteher den Ball nicht mehr erreichen kann. Deutſchland liegt 1:0 in Führung. Auch in den nächſten Minuten iſt Deutſchland ſtändig im Angriff. Eine Kuzorra-Bombe aus vollem Lauf wird abgewehrt. Im Ge⸗ genſtoß kommen die Ungarn zu ihrer zweiten Ecke, aber bald iſt der deutſche Sturm wieder groß in Schwung. Bis zur Pauſe hält die deutſche Ueberlegenheit an. Kuzorra verſchießt eine gute Gelegenheit, aber auf der anderen Seite läßt auch der ungariſche Halbrechte Zſengeller eine gube Chance unaus⸗ genützt, ſein Freiſtoß geht gegen die Latte. Der Nachſchuß geht hoch über das Tor. Fath iſt wieder einmal allein durchgebrannt, ſteht allein vor Hada, kann aber das Leder nicht einſchießen. 2. Halbzeit. Wer geglaubt hatte, der deutſche Angriff würde, nach den Eindrücken der letzten Minuten der erſten Halbzeit, nun auch nach Wiederbeginn groß aufſpielen, ſah ſich enttäuſcht. Der Sturm ſpielte zuſammenhanglos, zerfahren und ungenau, ſodaß eine Reihe ſehr guter Gelegenheiten ausgelaſſen wur⸗ den. Schwach war vor allem Siffling, der den gut aufgeleg⸗ ten Lehner nicht ins Spiel bringen konnte. Kuzorra war nicht immer ſchnell genug, während Fath und Berndt ſich mehr⸗ mals abſeits ſtellen leßen und dadurch viele Chancen ver⸗ gaben. Bereits in der 4. Minute der zweiten Halbzeit wurde das deutſche Führungstor wettgemacht. Der lebendige und äußerſt trickreiche ungariſche Halblinke Toldi erwiſchte im Gedränge das Leder und gab dem ſonſt ſehr aufmerkſamen Jakob das Nachſehen. Deutſchland legte einen Zwiſchenſpurt ein, der Innenſturm verdarb aber alles. Die Ungarn ſpielten techniſch groß auf, geſtalteten das Spiel überlegen, und un⸗ ſere Abwehr mußte ſich mächkig einſetzen, um weitere Erfolge der Magyaren zu vermeiden. In der 80. Minute hatte der Berliner Berndt eine große Chance, aber er ſchoß knapp am Ziel vorbei. Zwei Minuten ſpäter endlich mal eine feine Spielhandkung zwiſchen Lehner⸗Siffling⸗Kuzorra, der Schal⸗ ker war aber um die berühmte Zehntelſekunde zu langſam. Unſere Stürmer fanden ſich mit dem ungariſchen Deckungs⸗ ſyſtem, mit dem uns im Februar ſchon die Schweiz Halt gebot, nicht ab, ſie fanden keine Möglichkeit, ſich gegen die ausgezeichnet ſpielende ungariſche Abwehr erfolgreich durchzu⸗ ſetzen. Die meiſten Angriffe zerſchellten an dem unüber⸗ windlichen Verteidiger Biro. Alle Bemühungen, doch noch den Siegestreffer herauszuholen, blieben vergeblich. Der Kampf endete 1:1, unenkſchieden. Die Mannſchaften Unſere Hoffnungen, im zweiten Länderſpiel 1938 einen Sieg davonzutragen, gingen nicht in Erfüllung(wenn auch zu gleicher Zeit eine deutſche Reichself in Wuppertal über Luxem⸗ burg mit 2:1 die Oberhand behielt). Lehner und Fath als Außenſtürmer waren im Angriff noch die beſten Spieler, aber der Augsburger hatte ſtark unter dem Ausfall von Siffling zu leiden, der ſich, wie ſchon in Köln, auch in Nürn⸗ berg körperlich nicht ganz auf der Höhe zeigte. Es gab nur wenige ſchöne Züge im deutſchen Angriff. Berndt war oft zu überhaſtet, und Kuzorra, der kechniſch mit den übrigen jeden Vergleich aushalten konnte, wirkte für unſere heutigen Länderſpiele zu langſam. In der Läuferreihe arbeiteble Kit⸗ zinger ausgezeichnet und am erfolgreichſten. Goldbrun⸗ ner wie immer ſehr zuverläſſig, unauffällig ſpielend. Der Neuling Mengel zog ſich recht nett aus der Affäre, er verriet viel Talent, wurde nur etwas nervös, als die Ungarn zum Ausgleich kamen. Die Abwehr war alles in allem der überragende Teil, wenn auch der Nürnberger Billmann einige ſchwere Fehler beging. Der beſte Spieler und nach Biro die beſte Kraft auf dem ganzen Feld war Münzen⸗ berg, der den gegneriſchen rechten Flügel vollkommen matt ſetzte. Jakob geficc durch ſeine vorzüglichen Paraden und hatte an dem AUnentſchieden nicht geringen Anteil. Ungarn war ebenfalls in der Abwehr am ſtärkſten, Hada ſpielte fehlerfrei, Biro in der Verteidigung ſehr klug, ſicher und energiſch. Die Läuferreihe hinterließ in ihrer Ge⸗ ſamtheit einen guten Eindruck, ſie ſchaltete ſich in das Dek⸗ kungsſyſtem glänzend ein, ſodaß hinten keine Lücken entſtan⸗ den. Im Angriff fiel der äußerſt aktive Toldi ſtark in die Erſcheinung, ſpäter wurde er allerdings verletzt und ließ nach. Die meiſten Angriffe wurden vom Linksaußen Horvath ein⸗ geleitet, dagegen kam die rechte Seite einſchließlich Mittelſtür⸗ mer kaum zur Geltung. Schiedsrichter Langenus⸗ Belgien leitete den fairen Kampf korrekt. Deutſchland Luxemburg 2:1 Das zweite Länder pie! führte uns am gleichen Tag, an dem wir gegen Ungarn in Nürnberg 1:1 ſpielten, in Wup⸗ pertal mit Luxemburg zuſammen. Hier war der deutſchen Elf mit 2:1(470) ein knapper Sieg beſchieden: es war das ſechſte Treffen gegen die Mannſchaft des Großherzogtums, gegen die Deutſchland noch kein Spiel verloren hat. Bei herrlichem Wetter wohnten 20000 Zuſchauer dem Spiel im Elberfelder Stadion bei. Die deutſche Mannſchaft mußte auf einem Poſten geändert werden, da für den zwar anweſenden, aber ſtark erkälteten Müller(Sandhofen) der Schalker Berg rechter Läufer ſpielte. Sonſt gab es keine Um⸗ ſtellung. 8 Das Spiel wurde in der erſten Halbzeit zu einer gro⸗ ßen Enttäuſchung, da kaum Durchſchnittsleiſtungen geboten wurden. Auf beiden Seiten ſah man hohes und un⸗ genaues Zuſpiel, der Zuſammenhang ging hüben und drüben gänzlich verloren. Die deutſche Führung würde durch Hand⸗ elfmeter herausgeholt, als Luxemburgs Verteidiger Majerus bei einem Angriff den Ball mit der Hand aufhielt. Gau⸗ chel verwandelte zum 1:0. Das Spiel blieb weiterhin recht eintönig, in der deutſchen Abwehr konnten Schulz und Sold nicht überzeugen, es wurde planlos abgeſpielt, lediglich Berg ſorgte für guten Aufbau. Die Luxemburger waren ſehr ſchnell, hatten immer fünf Stürmer vorne, wodurch aber eine Lücke zwiſchen Sturm und Läuferreihe enlſtand. Bei der dritten deutſchen Ecke erwiſchte Heibach den Ball in der Luft, aber Hoſcheid war auf dem Poſten und hielt. In Hoſcheid hatte Luxemburg überhaupt ſeinen beſten Spieler. Kurz vor der Pauſe gab es noch einen Hand⸗Freiſtoß für Deutſchland, den Gauchel aber gegen die Abwehrmauer ſchoß. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel erheblich lebhafter, wenn auch unſere Mann⸗ ſchaft immer noch nicht ganz die Erwartungen erfüllte. Luxem⸗ burg kam zu ſeiner erſten Ecke. Der deutſche Angriff ſpielt nun geſchickter, ſetzte die Flügel ein. Trotzdem wäre beinahe in der 20. Minute der Ausgleich gefallen, als Luxemburgs Halbrechter eine große Chance freiſtehend vergab. Die vierte deutſche Ecke brachte nichts ein. Ein Freiſtoß von Gauchel wurde wieder aufgehalten, und eine Minute ſpäter fiel ganz überraſchend der Ausgleich. Der Halbrechte Livar nahm eine Flanke vom Rechtsaußen im Lauf an, ſpielte ſich allein durch und ſchoß an Klodt vorbei unhaltbar zum 1:1 ein. Die deutſche Mannſchaft wurde nun ſehr lebhaft, aber immer noch fand ſie die richtige Einſtellung nicht. Ein Tor von Hei⸗ bach wurde wegen Abſeits nicht anerkannt, aber dann fiel in der 32. Minute doch das zweite und entſchei⸗ dende Tor für Deutſchland. Bei einem Angriff wurde Gauchel von Mouſel unfair gerempelt, den Freiſtoß ſetzte der Neuendorfer Halbrechte wuchtig ins Netz. Die fünfte deut⸗ ſche Ecke brachte nichts ein, und dyei Minuten vor Schluß wäre faſt noch der Ausgleich für Luxeraburg gefallen. Aber Mart als Mittelſtürmer vergab freiſtehend die letzte Gelegenheit. Die deutſche Mannſchaft entſprach, von kleinen Ausſchnitten abgeſehen, in ihren Lei⸗ ſtungen nicht den Erwartungen. Vor allem fehlte der Zu⸗ ſammenhang. In der Abwehr wurden viele Fehler gemacht, die Bälle immer wieder planlos fortgeſchlagen. Die Läufer⸗ reihe war ebenfalls ſchwach, nur Berg mit, anſprechendem Zuſpiel eine rühmliche Ausnahme. Der Angriff ſpielte un⸗ einheitlich, Lenz zeigte einige gute Torſchüſſe, aber zu unüber⸗ legt. Gauchel wirkte müde, gut waren ſeine Freiſtöße. Hei⸗ bach war der aktivſte Stürmer, konnte aber im Zuſpiel auch nicht gefallen. Winkler etwas beſſer als Holz. Bei Luxemburg war der Torhüter Hoſcheid der beſte Mann, auch Mittelläufer Roſa als Stopper ſehr gut. Gute Aufbauarbeit ſah man vom linken Läufer Hemmen. D Der Sturm ſpielte ebenfalls zuſammenhanglos und zu hoch. Schiedsrichter Wükthrich⸗Schweiz hatte das Spiel in der Hand. ſtets Güddeutſcher Fußball VfR. Mannheim badiſcher Meiſter. Zur Verovollſtändigung der Meiſterliſte in den ſüddeut⸗ ſchen Gauen ſehlt nun noch der Titelträger im Gau Süd⸗ weft, der nun erſt am nächſten Sonntag im Kampf zwi⸗ ſchen FB. Saarbrücken und Eintracht Frankfurt ermiktelt wird. Die Eintracht benötigt aus dieſem Spiel nur einen Punkt, da ſie trotz des 3:0⸗Erfolges der Boruſſia Neunkirchen über die favoriſierten Frankfurter über das beſſere Torver⸗ hältnis verfügt. Aber für die Eintracht bedeutet dieſer Kampf in Saarbrücken eine große Nervenprobe, die auch die Pforz⸗ heimer Mannſchaft im badiſchen Entſcheidungskampf gegen den VfR. Mannheim nicht beſtand. Wormatia Worms ſetzte ſich auch ohne Fath und Eckert gegen den SV. Wiesbaden erfolgreich durch, ſodaß der frühere Meiſter auf den dritten Platz vorrücken konnte, während die Kickers Offenbach durch die 3:1⸗Niederlage des zum Schluß noch einmal mächtig loslegenden FK. Pirmaſens an die vierte Stelle zurückgefal⸗ len ſind. Opel Rüſſelsheim gab in dem nicht ganz bedeutungs⸗ loſen Treffen dem FSV. Frankfurt mit 3:1 das Nachſehen. Im Gau Baden iſt es nun doch ganz anders gekom⸗ men, als man es noch dor Wochen annehmen mußte. Der ſchier nicht meht einzuholende 1. FE. Pforzheim iſt nun kurz vor dem Ziel doch noch geſcheiterk und mußte ſich mit dem zweiten Platz begnügen. Der Enkſcheidungskampf zwiſchen VfR. und Pforzheim wurde vor 18 000 Zuſchauern im Mannheimer Stadion mit aller Schärfe durchgeführt, es kam zu verſchiedenen häßlichen Szenen, die der Werbung für un⸗ eren Fußballſport viel Schaden zugefügt haben dürften. Der Kampf wurde ſchließlich in der 19. Minute der zweiten Halbzeit im Nachſchuß von Lutz durch einen von Striebinger nicht verwandelten Elfmeterball entſchieden. VfR. Mannheim war zuletzt 1934⸗35 badiſcher Gaumeiſter, ohne aber in den Gruppen⸗Endſpielen eine überragende Rolle ſpielen zu können. SV. Waldhof vermag ohne Siffling anſcheinend mehr zu leiſten, als mit ſeinem Nationalſpieler. Jedenfalls war an dem ſchönen 6:1⸗Sieg über Phönix Karlsruhe nichts aus⸗ zusetzen. Germania Brötzingen mußte dem Vfe. Neckarau einen glatten 3:0⸗Sieg überlaſſen, dagegen vermochte der FV. Kehl dem Freiburger FC. mit dem 1:1 einen Punkt abzunehmen. In Bayern iſt nun auch die Abſtiegsfrage geklärt. Im einzigen Meiſterſchaftsſpiel unterlag acker München dem 1. FC. Nürnberg 0:1, ſodaß die„Blauſterne“ nun den Weg in die Bezirksklaſſe anzutreten haben. VfB. Ingol⸗ ſtadt iſt der Begleiter der Münchener. * Die beiden Gruppenſpiele zur deutſchen Meiſterſchaft nahmen jeweils einen un⸗ entſchiedenen Ausgang. In der Gruppe 2 mußte ſich VfB. Stuttgart gegen den Sachſenmeiſter BC. Hartha vor 8000 Zuſchauern in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn mit einem 1:1 begnügen, womit beide Mannſchaften der füh⸗ renden Fortuna Düſſeldorf den beſten Dienſt erwieſen. Im erſten Spiel der deitten Gruppe gingen in Deſſau die Meiſter von Mitte und Brandenburg, SV. 05 Deſſau und Berliner SW. 92, torlos auseinander. N Deutſcher Sieg beim Genfer Reitturnier Genf, 21. März. Die Kavallerieſchule Hannover hat das neue Turnierjahr mit einem glänzenden Erfolg begon⸗ hen. Der erſte Auslandsſtart in Genf brachte neben ver⸗ ſchiedenen Einzelſiegen den überlegenen deutſchen Sieg im zreis der Nationen. Das Fehler⸗Verhältnis bon 5 für die deutſche Vertretung, 48 für Frankreich, 66 für Belgien und 83 für die Schweiz läßt die Ueberlegenheit unſerer Reiter und Pferde klar erkennen. Dazu ſtellte die Kaval⸗ lerieſchule in Oberleutnant Max Fuck auf Olaf mit 2 fehler⸗ loſen Ritten noch den Sieger in der Einzelwertung. —