Dehngspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Pernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto. Karlsruhe 78439. ages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Minn. ⸗Seckenhelm Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. II. 38. 1150, 38. Jahrgang 7 Glänzender Auftakt Dr. Goebbels ſprach über zwei Slunden.— Das ganze Deukſchland ſoll es ſein. 5 Berlin, 23. März. Durch die roten Hakenkreuzfahnen, die von der Wöl⸗ bung des Berliner Sportpalaſtes herabſchweben, klingt der Radetzky⸗Marſch, auf den unmittelbar der Friedericus⸗Rex⸗ Marſch folgt. Brauſender Beifall der auf Dr. Goebbels wartenden Menge dankt. Sie hat gut verſtanden, was der Muſikzug der SA⸗Standarte damit zum Ausdruck bringen will: Preußentum von beſter Art und kerniges Oeſterrei⸗ chertum. Sie machen, vereint mit dem Herzſchlag der Brü⸗ der von Rhein und Iſar, Elbe und Weſer, Main und Nek⸗ kar aus, was wir Deutſchtum nennen. Und:„Die Einheit des Volkes iſt unſer höchſtes Gut“ rufen gotiſche Lettern weiß von den Rängen herunter. Das iſt der Auftakt zur Kundgebung für das großdeutſche Reich. Das iſt der macht⸗ volle Fanfarenruf, der Deutſchlands Söhne und Töchter zu⸗ zammenruft zum Bekenntnisgang, der am 10. April ſein Ziel findet. a Der Reichspropagandaleiter der nakionalſozialiſtiſchen Bewegung Großdeukſchlands, Dr. Goebbels, eröffnet hier den Wahlkampf. 0 Vieltauſendköpfig harrt die Maſſe. Es iſt kurz vor 8 Uhr. Die Trompeten der SA ſchmettern Heeresmärſche aller deutſchen Gaue abwechſelnd mit Kampfliedern der Partei. Durch das Parterre zieht ſich das ſchwarze Spalier der Staffelmänner. Führer der Gliederungen der Bewe⸗ gung erſcheinen und nehmen Platz unter dem großen Bron⸗ zeadler, der die Stirnſeite des Sportpalaſtes krönt. Die Menge erhebt ſich. Ein Sturmbannführer ſteht am Pult:„Standarten und Fahnen ſtillgeſtanden! Standarten und Fahnen auf!— Standarten und Fahnen marſch!“ Der Parademarſch erklingt nach dieſen altvertrauten Kom⸗ mandoworten, die zu dieſer Halle gehören wie die roten Fahnen der Bewegung, und nun ziehen ſie ein, die Feld⸗ zeichen, die von Kampf zu Kampf, von Sieg zu Sieg zo⸗ gen, hinter ihren goldenen Adlern, die verwitterten und zerſchliſſenen Sturmfahnen, auf die ſo viel Opferblut von treuen Kämpfern Adolf Hitlers fiel. Ehrfürchtig werden die Fahnen gegrüßt. Abermals ſpringen die Menſchen auf, ferne Heilrufe er⸗ tönen. Schnellen Schrittes, unter braufender Begrüßung, naht der Eroberer Berlins, vom Stellvertretenden Gauleiter Görlitzer, vom Reichsamtsleiter Gutterer und SA⸗Obergruppenführer von Jagow geleitet. Er legt, vorn angelangt, die Mütze ab und dankt mit ſtrahlendem Geſicht zeinen Berlinern für die ſtändig ſich wiederholenden Ova⸗ tionen. Stellvertretender Gauleiter Görlitzer eröffnet die Kundgebung und den Wahlkampf. Er begrüßt alle deut⸗ ſchen Männer und Frauen an den Lautſprechern, beſonders die Kameraden in Oeſterreich. Raſender Beifall unterſtreicht den Gruß. Der Orkan ſteigert ſich, als Dr. Goebbels an den Mikro⸗ phomen ſteht. Scheinwerfer blitzen auf. Der Kontakt iſt da, wie immer, wenn der Trommler der Bewegung hier das Wort ergreift. Und von dem erſten ſeiner Worte an hängk alles an ſeinen Lippen. itiſ dem ein gewaltigen Lei⸗ den fünf Jahren ſeit Die Rede Or. Goebbels Von den Maſſen im Sportpalaſt mit Stürmen des Bei⸗ falls und koſenden Heilrufen empfangen, eröffnete der Reichspropagandaleiter der NSDAP, Keichsminiſter Dr. Goebbels, den unter ſeiner Leitung ſtehenden größten Wahlkampf aller Zeiten mit einer ebenſo inhallsreichen wie aufrüttelnden und begeiſternden Rede, die von den deuk⸗ ſchen und öſterreichiſchen Sendern bis in die fernſten Gaue Großdeutſchlands getragen wurde. Dr. Goebbels begann mit einem Rückblick auf die in⸗ ternationale Lage vor zwei Monaten, die im weſentlichen durch eine beiſpielloſe infame Hetze gegen Deutſch⸗ land und ſeine fer bier düfte gekennzeichnet war. Die lüdiſchen Drahtzieher dieſer düſteren Machenſchaften hätten, der Welt einreden wollen, daß es in Deutſchland drunter und drüber gehe und der Führer überhaupt nicht mehr in, der Lage ſei, eine eigene, ſelbſtbewußte und entſchloſſene Politik zu betreiben. Ziel dieſer internationalen Hetze ſei es geweſen, ein fünfjähriges, vom ganzen Volk in gemein⸗ ſamer Arbeit mühſam vollbrachtes Aufbauwerk durch einen eggelegten Feldzug der Lüge und Verleumdung zu iskredſtieren. Auf dieſe niederkrächtigen Angriffe habe Deutſchland wochenlang geſchwiegen in dem Bewußtſein. daß die Stunde der Antwort bald kommen werde. g Dr. Goebbels erinnerte an die hiſtoriſche Reichstagsrede des Führers vom 20. Februar, die dieſes internationale Lügengewebe mit einem einzigen Hieb zerriß. In dieſer Reichstagsrede habe der Führer auch darauf hingewieſen, daß es ſich eine ſeroßuuch wie Deulſchland auf die Dauer nicht gefallen laſſen könne, wenn ihre Volks ⸗ Weben an den eigenen Grenzen gequält und mißhandelt würden. Entrüſtete Pfui⸗Rufe brandeten auf, als Dr. Goebbels, auf das Abkommen von Berchtesgaden eingehend, den Na⸗ men Schuſchnigg nannte und das Verhalten des dama⸗ ligen Bundeskanzlers eindeutig als Verrat und Wortbruch kennzeichnete. 8 Der Miniſter legte dar, daß es des Führers ehrlichſte Abſicht geweſen ſei, zum Frieden zu kommen, während Mittwoch, den 23 März 1938 demgegenuber Schuſchnigg entſchloſſen geweſen ſei, unter dem Schein der Loyalität das Abkommen zu brechen. Das Volk habe auch inſtinktiv gefühlt, daß es Schuſchnigg dar⸗ auf anlegte die Großzügigkeit und Loyalität des Führers aufs gröblichſte zu mißbrauchen. Dieſe illoyale Haltung mußte den bis dahin mühſam zurückgehaltenen Volkszorn unweigerlich zum Ausbruch kommen laſſen. So ſtanden un⸗ ter dieſen Umſtänden innerpolitiſche Auseinanderſetzungen bevor, deren Ausgang nicht abzuſehen war— Es drohte die Gefahr des Bürgerkrieges. In dieſem Augenblick aber habe der Führer das in ſeiner Reichstags tede gegebene Berſprechen einlöſen müſſen und wollen, das Berſprechen, nicht zu dulden. daß deutſche Volksgenoſſen an den Grenzen des Deutſchen Reiches gequält würden und daß Oeſterreich ein Schlachtfeld des Bolſchewismus und damit ein zweites Spanien würde. Dr. Goebbels kam dann auf die einzelnen Phaſen der mit dem 11. März beginnenden hiſtoriſchen Ereigniſſe zu ſpre⸗ chen. Mit Nachdruck wandte ſich Miniſter Dr. Goebbels ge⸗ gen den vielfach in der internationalen Preſſe erhobenen Vor⸗ wurf, Deutſchland habe die öſterreichſche Bevölkerung durch einen militäriſchen Gewaltſtreich unter eine Dik⸗ tatur gebeugt. Minutenlange ſtürmiſche Zuſtimmungskund⸗ gebungen unterſtrichen ſeine Feſtſtellung: „Wir ſind nicht in Oeſterreich eingebrochen, ſondern die öſterreichiſche Regierung Seyß⸗Inquart hat uns gerufen! Sie hat uns gerufen, nicht, um das Volk zu tyranniſieren, ſondern um das Volk gegen ſeine Peiniger zu beſchützen. Die⸗ ſem Ruf konnte ſich der derer niemals verſagen.“ In einer dramatiſchen Schilderung des raſchen Ablaufes der. gniſſe gab dann der Miniſter den Zehntau⸗ ſenden ſeiner Zuhörer in der weiten Halle und den Millionen, die am Rundfunk hörten, ein Bild der hiſtoriſchen Ausein⸗ anderſetzungen, über deren Endergebnis gar kein Zweifel be⸗ ſtehen ke „Was der Führer vorausgeſenen hatte, trat ein: Das öſterreichiſche Volk dachte anders als ſeine vergangene Regie⸗ rung, das Volk verfluchte ſie als Tyrannei und begrüßte den Führer als ſeinen Retterte(Gena ugder Beifalh. Als eine wunderbare Fügung der Geſchichte bezeich Ir. Goebbels, daß es dem Führer als einem Sohn der öſterreichiſchen Erde vorbehalten blieb, den tau⸗ ſendjährigen Traum aller wahrhaften Deutſchen zu verwirk⸗ lichen, daß er vom Schickſa die Gnade empfing, ſeine eigene Heimat wieder in das Reich mrückznahren.„Als der Füh⸗ rer in Wien einzog, önnte die internationale Preſſe mit Recht feſtſteffon. daß auf ſolche Art niemals und nirgendwo ein Kaiſer oder König von ſeinem Volk empfangen worden iſt.(Stürmiſcher Beifall) Was Geneationen Hekatomben von M den waren, was imn im alten Deut land und in Oeſterreich geweſen und geblie⸗ ben war, das fand nun ſeine Erfüllung. Wie von einem Frühlingsſturm ſind in 24 Stu nden alle Widerſtände und Hemmungen gegen die Einigung des deutſchen Volkes hinweggefegt worden, das große Deutſche Reich iſt nun Wirklichkeit!(Brauſende Heilrufe folgten dieſer Feſtſtellung des Miniſters). Der gleiche Jubel umtoſte die Feſtſtellung des Miniſters, daß an der politiſchen Realität Großdeutſchlands weder Moskau noch Genf, weder London noch Paris rütteln oder deuteln können. Dr. Goebbels zerſtreute dann die Befürchtungen, daß etwa der öſterreichiſch⸗deulſche Volkscharakter im gro⸗ ßen deutſchen Volkscharakter unterdrückt oder mißachtet wer⸗ den ſollte.„Wir wollen keinen öden Zentralismus, wir ſind ſtolz auf die Vielgeſtaltigkeit unſerer Städte und unſerer Län⸗ der. Zur Ver uirklichung haben wir das Wort des Dichters vom Reich gebracht, das einſt nur Sehn cht und Hoffnung war:„Nach innen reich und vielgeſtaltig, Nach außen ſtark und ſchwertgewaltig!“ „Es wird nun“— ſo fuhr Dr. Goebbels fort—„viel. fach die Frage aufgeworfen, warum über den Anſchluß noch eine Abſtimmung? Gibt es doch keinen Deutſchen in Oeſterreich und im übrigen Reich, der zur Frage der Wie⸗ dervereinigung Nein ſagen könnte. Kann überhaupt noch deutlicher als durch den jubelnden Empfang des Führers im großen Deutſchen Reich die wahre Meinung des Volkes zutage treten? Nein, gewiß nicht. Für uns iſt dieſe Stimme des Volkes Beweis genug. a 5 Im folgenden zog Dr. Goebbels einen Vergleich zwi⸗ ſchen der Saarabſtimmung und der kommenden Wahl in Oeſterreich. Wenn wir keine Wahl angeſetzt hät⸗ ten, würden gewiſſe Wahrheitsforſcher in Paris, London und Moskau jahrelang nicht müde werden, der Welt ein⸗ zureden, daß wir Oeſterreich vergewaltigt hätten. Es ſoll aber nun der Welt ganz draſtiſch vor Augen geführt werden, daß wir es gar nicht nölig haben, Gewalt anzuwenden; wir werden es der Welt beweiſen, daß Oeſterreich nicht nur freiwillig, ſondern freudig zum Rei gekommen iſt.(Stärkſter Beifall.) Deutſchland wahre da · mit das einſt ſo bombaſtiſch verkündete, ihm ſpäter aber vorenthaltene Wilſon'ſche Selbſtbeſtimmungsrecht. „Wenn die Völker ſelbſt über ihr Schickfal beſtimmen ſol⸗ len, ſo ſoll auch Oeſterreich Ja oder Nein ſagen. Wir ſind der Ueberzeugung, daß das öſterreichiſche Volk ſich mit ſeiner überwältigenden Mehrheit für das Reich und gegen die Prinzipien der Verſailler Diktatur bekennen wird!(Stürmiſcher Beifall). Wenn aber nun gefragt wird, warum nicht nur 1 felt reich, ſondern auch das übrige Reich abſtimmen ſoll, ſo laute die Antwort“— und auch dieſe Feſtſtellung von Dr. Goebbels wurde von ſtärkſtem Beifall begleitet: „Wir wollen Oeſterreich nicht allein zur Wahl gehen laf⸗ ſen. Von jetzt an ſoll das deutſche Oeſterreich alles mit dem Reich gemein haben, auch ſein Bekenntnis zum Reich. Damit wird dieſe Wahl eine wahrhaft hiſtoriſche.“ 0 1 1 3 * ut hatten, wofür ten geopfert wor⸗ wahren Patrioten 115 Nr. 69 tab über das Reich, zugleich aber jährige Aufbauarbeit des natio⸗ nalſozialiſtiſchen 1 9 3 re Aufbauarbeit! ö rbeit gab dann Dr. Goebbels einen eindrucksvollen t.„Wir ſind überzeugt, daß das deutſche Volk bei nu hternſter Ueberprüfung unſerer Aufbauarbeit zu dem Ergebnis kommen wird: Sie haben getan, kraft überhaupt nur Ueber die Der Führer hat in der Tat Deutſchland vom Abgrund zu⸗ rückgeriſſen, wenn wir auch manchmal vielleicht vergeſſen, wie es in Deutſchland damals ausgeſehen hat. Unſere öſter⸗ reichiſchen Volksgenoſſen dagegen werden es ſich gewiß vorſtel⸗ len können, weil ſich Oeſterreich heute noch in einer ähnlichen Lage befindet.“ Nach einem Rückblick auf die troſtloſen Verhältniſſe, die der Führer bei der Machtübernahme vorfand, gab Dr. Goeb⸗ bels, immer und immer wieder von begeiſterten Beifalls⸗ kundgebungen der Maſſen unterbrochen, umfangreiches und unwiderlegliches Materia! über das grandioſe Aufbau⸗ werk, das ſich unter der Leitung des Führers in fünf Jahren vollzogen hat. Er wies darauf hin, daß es Deukſchland fer⸗ tiggebracht hat, die Zahl von ſieben Millionen Ar⸗ beitsloſen auf eine halbe Million herabzudrücken. Er wies nach, daß gleichzeitig die Zahl der Beſchäftig⸗ ten von 11,5 Millionen 1932⸗33 auf 19 Millionen 1937⸗39 geſtiegen iſt, ſodaß heute praktiſch von einer Arbeits⸗ loſigkeirt in Deutſchland überhaupt nicht mehr ge⸗ [prochen werden kann. Im gleichen Maße haben dis Zahlungsſchwierigkeiten abgenommen. Die Geſamk⸗ zahl der Konkurſe und Vergleichsverfahren gina von 27900 im Jahre 1932 auf 5000 im Jahre 1937 zurück, die Zahl der landwirtſchaftlichen Zwangsverſteigerungen ver⸗ ringerte ſich von 5800 auf 1670 im gleichen Zeitraum. Dieſe Zahlen liegen noch weit unter dem Stand der Vor⸗ kriegszeit, obwohl die Zahl der Betriebe weſentlich zu⸗ genommen hat. Dr. Goebbels hob weiter hervor, daß die Zahl der in der Induſtrie beſchäftigken Arbeiter von 3,7 Millionen im Jahre 1932 auf mehr als 7 Millionen im vergangenen Jahr angeſtiegen iſt, was einer Erhöhung der Jahresarbeitslei⸗ ſtung um mehr als das Doppelte bedeutet. Im Jahre 1937 find über 16 Milliarden Induſtriearbefterſtun⸗ den für die Volkswirtſchaft geleiſtet worden, d. h. 8,1 Mil⸗ liarden mehr als 1932. Während 1932 nur 42 Milliarden Reichsmark als Erſatz für verbrauchte Maſchinen neuinveſtiert wurden, erhöhte ſich dieſer Betrag 1937 auf 15 bis 16 Mil⸗ liarden Reichsmark. Weiter verwies der Miniſter auf die um⸗ fangreichen Maßnahmen zur Steigern ng der Erträge der deutſchen Landwirtſchaft durch intenſive Be⸗ arbeitung des Bodens: Die Ausgaben für Düngemittel er⸗ höhten ſich im Vergleich zu 1932⸗33 um mehr als 33 Prozent. Auf ein Hektar landwirkſchaftliche Nutzfläche werden in Deutſchland 32,7 Kilogramm, in Oeſterreich nur 2 Kilogramm Reinkall und an Stickſtoff 19,8 bezw. 1,5 Kilogramm ver⸗ wandt. Die Erfolge dieſer Bewirtſchaftung in Deutſchland kommen in den ſteigenden Hektarerträgen zum Ausdruck, die im Kartoffelbau um 11 v. H. und im Zuk⸗ kerrühenbau um 3 v. H. zugenommen haben. Die Notwendigkeit einer Schließung der durch erhöhten Verbrauch entſtandenen Fettlücke erforderte eine Vergrö⸗ ßerung des deutſchen Viehbeſtandes. Der Beſtand an Milchkühen ſtieg von 9,8 auf 10,2 Millionen, die Milcherzeu⸗ gung insgeſamt von 23,5 Milliarden Litern im Jahre 1932 auf 25,4 Milliarden Liter im Jahre 1937. Im gleichen Zeitraum ſtieg die einheimiſche Bultererzeugung von 419 500 auf 517 000 Tonnen. Der Beſtand an Schweinen erhöhte ſich im Vergleich zu 1932 um faſt eine Million Tiere und be⸗ trägt heute 23,7 Millionen. Die Anbaufläche für Spinn⸗ und Faſerſtoffe umfaßt heute 67000 Hektar gegenüber 22 800 Hektar im Jahre 1932, was einer Steigerung um das Dreifache gleich⸗ kommt. Durch dieſes Ergebnis wurde der Bedarf der deu k⸗ ſchen Leineninduſtrie zum größten Teil aus heimiſcher Produktion ſichergeſtelll. 5 Durch dieſe Steigerung der landwirtſchaftlichen Produk⸗ tion ſtiegen auch die Verkaufserlöſe der Landwirl⸗ ſchaft, und zwar von 6,5 Milliarden im Jahre 1932⸗33 auf 9 Milliarden Reichsmark im Jahre 1936⸗37. Dieſe unerhört beweiskräftigen Zahlen löſten bei den Maſſen begeiſterten Beifall aus. Durch den Einſatz des Reichsarbeitsdienſtes, den Dr. Goebbels dann im Zuſammenhang mit den Maß⸗ nahmen zur Gewinnung neuen Bodens anführte, wurden 261000 Hektar Oedland erſchloſſen, ſomit alſo eine neue Provinz für unſer Volk friedlich erobert. Die im Jahre 1935⸗86 vom Reichsarbeitsdienſt ausgeführten Kulturarbeiken bringen eine jährliche Ertragsſteigerung von etwa 30 Millionen Reichsmark. Durch Meliorationen wur⸗ den 300 000 Hektar Be nutzbar gemacht, durch Deichhau und Flußregulierungen ſchließlich 83 000 Hektar vor Hochwaſſer geſchützt. Der Miniſter nannte dann nicht minder beweiskräftige Ziffern für den Ausbau des Verkehrsweſens. Er konnte mitteilen, daß im Jahre 1937 im Deutſchen Reich 510 612 Kraftfahrzeuge hergeſtellt worden ſind, ſodaß die Produktion an Kraftfahrzeugen in dieſem einen einzigen Jahre genau ſo groß geweſen iſt wie der geſamte Krafkfahrzeug⸗ beſtand Deutſchlands im Jahre 1926. Gegenüber 1932 hat ſich die Produktion an Perſonenkraftwagen verfünffacht, und der Wert der Automobilausfuhr iſt ſeitdem von 29,5 auf 136 Millionen Reichsmark im Jahre 1937 angeſtiegen. Dr. Goebbels führte auch Vergleichszahlen gerade auch für Oeſter⸗ reich an, um darzutun, weſche große Aufgaben es in dem nun zum Reich gekommenen Lande Oeſterrei auf wirtſchaftlichem Gebiet noch zu erfüllen gibt. 2 Fortsetzung 2. Blatt. Der Reichs wahlleiter Miniſterialdirektor Dr. Reichardt ernannt. Berlin, 23. März. Der Reichsminister des Innern hat zum Reichswahlleiter den Präſidenten des Statiſtiſchen Reichsamtes, Miniſterialdirektor Dr. Reichardt, und zu ſei⸗ nem Stellvertreter den Regierungsrat im Statiſtiſchen Reichsamt, Dr. Roesner, ernannt. Für den Fall der Be⸗ hinderung des Reichswahlleiters und ſeines Stellvertreters iſt der Oberregierungsrat im Statiſtiſchen Reichsamt, Dr. Hammer, mit der Wahrnehmung der Geſchäfte beauftragt. Die Geſchäftsräume des Reichswahlleiters befinden ſich in Berlin No 43, Neue Königſtraße 2737, Fernruf: Ber⸗ lin 520 557; Telegrammadreſſe: Reichswahlleiter Berlin NO 43. Rundfunk überträgt Generalappell Berlin, 23. März. Der Generalappell der Parteiforma⸗ tionen am Mittwoch, dem 23. März, 21 bis 22.30 Uhr, in der Deutſchlandhalle Berlin wird von allen deutſchen und deutſch⸗öſterreichiſchen Sendern übertragen. Der Aufbau in Oeſterreich Landwirkſchaftliche Zwangsverſteigerungen eingeſtellt. Linz, 22. März Der Landeshauptmann von Oberöſter⸗ reich, Auguſt Eigruber, verfügte im Einvernehmen mit dem Landesrat und Kommiſſär des Landesbauernführers, daß alle Zwangsverſteigerungen in der Landwirtſchaft und ihren Genoſſenſchaften wegen des beſonderen Notſtandes der Bauernſchaft von Oberöſterreich mit ſofortiger Wirkung auf unbeſtimmte Zeit zurückgeſtellt werden. Wie im Reich, ſo hatten auch in Oeſterreich die Politikaſter der Syſtemzeit 50 den Blutsquell der Nation, ein wirtſchaftlich geſichertes auerntum, gar kein Verſtändnis und gaben Jud en und anderen Geſchäftemachern die Möglichkeit, durch rigorose Anwendung von Zwangsmitteln die Wirtſchaftsnot für eigenſüchtige Zwecke auszubeuten. Die Reichs autobahn Salzburg Wien. Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, weilte in Linz. Er unterhielt ſich da mit eini⸗ gen Straßenbaufachleuten über die Streckenlegung der künftigen Reichsautobahn Salzburg Linz— Wien. Der Dienstag war für die Beſichtigung der in Ausſicht genom⸗ menen Strecke vorgeſehen. 2000 Steiermärker in München München, 22. März. Hier trafen 2000 Arbeitskamera⸗ den aus der Steiermark ein, um gleich den von den ande⸗ ren Orten des Reiches eingeladenen Kameraden das Deutſchland Adolf Hitlers kennenzulernen. Muſik und be⸗ geiſterte Zurufe begrüßten die Steiermärker. Gauobmann Wettſchurek überbrachte die Grüße des Organiſationsleiters Dr. Ley und des Gauleiters Staatsminiſter Wagner. Er teilte mit, daß die Steietmärker Arbeitskameraden am Stapellauf des neuen Kd ⸗Dampfers in Hamburg teilnehmen werden, was die Begeiſterung und Freude der Gäſte noch ſteigerte, nachdem ſie vorher ſchon mit ſtrahlenden Geſichtern in Spree chchören ihrem Dank an den Führer Ausdruck gegeben hatten. Oeſierreicher im Reich! Anmeldung bei den Gemeindebehörden Berlin, 22. März. Alle über 20 Jahre alten Oeſterreicher im Reichsgebiet werden hierdurch aufgefordert, ſich umge⸗ hend bei der Gemeindebehörde ihres Aufenthaltsortes zwecks Teilnahme an der öſterreichiſchen Volksabſtimmung in der Zeit vom 24. bis 26. März anzumelden. i Zur Teilnahme an dieſer öſterreichiſchen Volksabſtim⸗ mung ſind berechtigt alle ſpäteſtens am 10. April 1918 ge⸗ borenen Männer und Frauen, die die öſterreichiſche Bun⸗ desbhürgerſchaft beſitzen ſowie diejenigen Oeſterreicher, die aus politiſchen Gründen ſeit März 1933 aus Oeſterreich ausgebürgert worden ſind oder aus politiſchen Gründen Oeſterkeich verlaſſen mußten; dabei iſt es unerheblich, ob die beiden letztgenannten Gruppen inzwiſchen die deutſche Staatsangehörigkeit erworben haben. Die ſich im Ausland aufhaltenden über 20 Jahre alten Oeſterreicher werden aufgefordert, ſich umgehend bei der für ihren Aufenthaltsort zuſtändigen diplomatiſchen oder konſtllariſchen Vertretung des Reiches wegen Ausſtellung eines Stimmſcheines anzumelden. Wieder ein Mitglied weniger Oeſterreich natürlich nicht mehr im Genfer Verein. Berlin, 22. März. Die deutſche Regierung hat dem Ge⸗ neralſekretär der Genfer Liga eine Note übermitteln laſſen, in der der Wortlaut des Geſetzes über die Wiedervereini⸗ gung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich vom 13. März 1938 mitgeteilt und feſtgeſtellt wird, daß mit dem Tage der Verkündigung dieſes Geſetzes die Mitgliedschaft des fruhe⸗ ren Bundesſtaates Oeſterreich im Genfer Inſtitut erloſchen ſei. a „Das alles iſt Ihr Werk!“ Deutſche Arbeiter erleben Nord⸗Afrika. Tripolis, 22. März. Unmittelbar nach der Landung der 3000 deutſchen Kd F⸗Fahrer in Tripolis hat Reichslei⸗ ter Dr. Ley an den Führer folgendes Telegramm gerich⸗ let: „Mein Führer! Ich melde die letzte Seefahrt deutſcher Arbeiter 150 f W im Mittelmeer. 30 000 deutſche Menſchen haben im Winter 193738 die herrliche Südland fahrt erlebt. zm nächſten Binter wird die doppelte Anzahl Schiffe Cen, und kunderttauſend ſchaffende Menſcher werden dieſe einmalige Erholung genießen. Und das alles iſt Ihr Werk, mein Führer! Wir danken Ihnen!“ Gleichzeitig hat Dr. Ley ein Telegramm an den Duce gerichtet, das folgenden Wortlaut hat: „Exzellenz! Durch Ihre gütige Fürſprache und unter Ihrer Mithilfe war es 30 000 deutſchen Arbeitern und Ar⸗ beiterinnen im Winter 1937⸗38 vergönnt, in der herrlichen Sonne Italiens Erholung zu finden. Die letzten 3000 Ur⸗ lauber fahren über Neapel, Palermo, Tripolis in die deut⸗ Pas Bei dieſer Gelegenheit möchte ich Ihnen, gro⸗ uce des faſchiſtiſchen Italiens, ferner den ſyndikaliſti⸗ n Organiſationen und allen Behörden, die dieſes Werk ſo tatkräftig unterſtützten, herzlichſt danken. Ich hoffe, an den italieniſchen Arbeitern, die in dieſem Sommer nach Deutſchland kommen, etwas wiedergutmachen zu können. Es lebe das große Italien und ſein großer Duce Benito Muſſolini.“ che er ſche Verbrüderung in Berlin Die 2000 Wiener Ad-Jahrer ſtürmiſch begrüßt.— „Jüngſte und liebſte Volksgenoſſen“. Berlin, 22. März. Der erſte von vier Wiener Kd F⸗Sonderzügen erreichte auf der Fahrt nach Berlin nach einer Nachtfahrt durch die Bayeriſche Oſtmark Hof. In Abſtänden von je 20 Minuten folgten drei weitere Züge, die zuſammen annähernd 2000 öſterreichiſche Arbeitskameraden aus den. Wiener lendspierteln Neubau, Ottakring, Floridsdorf und dem Favoritener Bezirk in die Reichshauptſtadt bringen. Der Empfang der vier Züge geſtaltete ſich zu elnem überwältigenden Ergebnis. Unter nichtendenwollenden Heil⸗ rufen liefen die Züge ein, begrüßt von den Klängen der Muſikkapellen. In unglaublich kurzer Zeit waren auf dem Bahnhof die Vorbereitungen zur Verpflegung der öſter⸗ reichiſchen Arbeitskameraden getroffen worden. Sie ſetzten ihren Fuß zum erſten Male auf den Boden des Reiches und begannen mit vorſichtigen Fragen Fühlung zu nehmen. Ob es in Deutſchland Brot- und Fleiſchmarken 1 0 das wollten ſie zuerſt wiſſen. Was in Deutſchland der ucker koſtet, fragte ein anderer. Ja, diefenigen, verhetzt durch eine jahrelange jüdiſche Greuelpropaganda, wollten es nicht glauben, daß bei uns Ueber ſtunden bezahlt werden. So kommen ſie alle wiſſensdurſtig zu uns, die das Glück haben, nun das Deutſche Reich in Wahrheit und Wirklichkeit zu erleben.„Schuſchnigg“, ſo erklärte einer, der bis vor wenigen Tagen noch Marxiſt war,„ließ uns kaum das nackte Leben. Wir ſind ſchon jahrelang ausge⸗ ſteuert. Aber betteln durften wir nicht, das war bei hohen Strafen verboten und daheim ſchrien die Kinder nach Brot. Da blieb ſchließlich für viele nur der Strick.“ Auf dem Anhalter Bahnhof Mit einem Jubel ohnegleichen wurden Dienstag die 2000 Wiener Arbeitskameraden auf dem mit Blumen und Ha⸗ kenkreuzbannern ausgeſchmückten Anhalter Bahnhof in Ber⸗ lin empfangen. In den Bahnhofshallen und auf dem Vor⸗ platz hatte ſich neben den Ehrenformationen der Werkſcharen eine dichte Menſchenmenge verſammelt. Als bald nach 11 Uhr der erſte Sonderzug einlief, da miſchten ſich in die feier⸗ lichen Fanfaren⸗ und Marſchklänge des Muſikzuges die brauſenden Heilrufe der Berliner, die wieder abgelöſt und unterbrochen wurden von dem Geſang der Nationalhym⸗ nen. Im Augenblick waren die Abteile umringt, und tauſend Hände ſtreckten ſich den eee aus Wien entgegen, in deren Geſichtern man deutlich die Freude und tiefe Er⸗ griffenheit über dieſen einzigartigen Willkommensgruß der Berliner Bevölkerung igs. Die gleichen unbeſchreiblichen Szenen der Freude und Verbrüderung spielten ſich auch beim Eintreffen der drei weiteren Sonderzüge ab. Nach dieſem triumphalen, von ſpontaner Herzlichkeit getragenen Empfang kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß den 2000 Wiener Arbeitergäſten während ihres achttägigen Berliner Aufent⸗ halts ein einzigartiges Erlebnis bevorſteht. Unmittelbar nach dem Eintreffen des letzten Zuges be⸗ Sue dann der ſtellvertretende Gauleiter Staatsrat Gör⸗ iher an der Seite des Anhalter Bahnhofes die Wiener Gäſte, Sie haben, führte er unter dem koſenden Beifall der deutſch⸗öſterreichiſchen Volksgenoſſen u. a. aus, auf Ihrer Fahrt durch die deutſchen Gaue bereits bemerken können, daß Sie von den Juden und anderen marxiſtiſchen Hetzern jahrelang ſchwer belogen worden ſind. Bie, dle dopfer einer uverwundenen Syſtemzeit voller Ungerechligkeiten, werden nun erkennen und mil eigenen Augen ermeſſen, welches Glück es iſt, in einem nakionalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchland leben und an der Gemeinſchaft aller ſchaffenden Deutſchen keilhaben zu können. Noch auf dem Bahnſteig enkbot den erſten Gruß an die 2000 Wiener Arbeitskameraden Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr Lippert, der unter der begeiſterten Zuſtimmung der Deutſchöſterreicher ausführte: „Es iſi für uns alle ein herrliches Gefühl, daß wir Ber⸗ liner jetzt Gelegenheit haben, Sie als jüngſte und liebſte Volksgenoſſen in der Reichshaupfſtadt willkommen zu hei⸗ ßen. Wenn Sie nachher durch die Straßen marſchieren, dann werden Sie überall in den Augen der Bevölkerung leſen können, wie freudig bewegt wir ſind, daß es uns vergönnt iſt, dieſe herrlichen Tage gemeinſam mit Ihnen verleben zu können. Anſere Herzen haben immer zuſammen geſchlagen. Jetzt kommt zu dem Kontakt der Herzen aber 989 der per; ſönliche Kontakt von Menſch zu Menſch.“ Dank der Oeſterreicher Nach den Worten von Staatsrat Görlitzer nahm Reiſe⸗ leiter Staretz das Wort, um die Gefühle ſeiner Wiener Reiſekameraden zum Ausdruck zu bringen.„Was noch am Sonntag manchem von uns wie ein Traum vorkam, das iſt heute ſchon Wirklichkeit geworden: 2000 Wiener Arbeits⸗ kameraden ſind nun in Berlin und überbringen die Grüße der deutſchen Donauſtadt. Wir grüßen die Berliner, wir dan⸗ ken unſerem großen Führer, 1 er es uns in ſo kurzer Zeit ermöglicht hat, in die ſchöne Reichshauptſtadt zu kommen. Wir wollen Augen und Ohren aufmachen, um das na⸗ kionalſozialiſtiſche Deulſchland zu erleben, und um dann die Lügen, die uns die Wiener Judenpreſſe vorgeſetzt hat, als das zu erkennnen, was ſie ſind. Wir werden krachten, dem Reich nachzueifern und ebenbürtig mit ihm an den Aufbau unſerer Heimat zu gehen. Wir danken Berlin für die Ein⸗ ladung! Wir danken noch einmal dem großen Jührer des großzen einigen Deulſchen Reiches! Adolf Hitler Sieg⸗ Heil!“ ann ging es zumeiſt mit Omnibuſſen in die Quartiere, wo ein 121 gedeckter Mittagstiſch die Gäſte erwartete. Auf der ganzen Fahrt wurden die Wiener Arbeiter von den Ber⸗ linern begeiſtert umjubelt. Die Gruppen, die ſich zu Fuß in ihre Quartiere begaben, bekamen beſonders die begeiſterten Gefühle am unmittelbarſten zu ſpüren. Unterwegs wurden ſie mit Frühlingsblumen von jungen Mädchen geſchmückt So haben die Wiener Gäſte ſchon in den erſten Stunden ihres Aufenthaltes in der Reichshauptſtadt einen Hauch des Geiſtes zu ſpüren bekommen, der ſeit Jahren ganz Deutſch⸗ land erfaßt. Für ſie ſind die Eindrücke naturgemäß umſo tiefer, als ſie jahrelang einem Terror ohnegleichen ausgeſetzt waren. Und es kann kein Zweifel ſein, daß auch die Wiener Arbeiter, von denen die meiſten zum erſten Mal in ihrem Leben ihre Heimat verlaſſen haben, die begeiſtertſten Künder des Aufbauwerkes des Führers ſein werden. Nur etwa 5 b H. der 2000 Gäſte ſind, wie Reiſeleiter Staretz mitteilt, alte Nationalſozialiſten. Mit Abſicht wurden gerade aus den marxiſtiſchen Arbeſfterkreiſen dieſe 2000 Deutſchlandfahrer nalfo lief damit ſie ſich mit eigenen Augen von dem nationalſoziali tiſchen Umbruch über⸗ zeugen können. So wurden allein im 10. Wiener Bezirk von 120 Arbeitern 50 ehemalige Kommuntſten ausge⸗ ſucht. Stärkung der Gudetendeutſchen Bund der Landwirte ſtößt zu Konrad Henlein. Prag, 23. März. Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit: „Der Obmann des Bundes der Landwirte, Guſtav Hacker, hat die Sudetendeutſche Parkei davon verſtändigt, daß der Bund der Landwirte mit dem heutigen Tage aus der Regierung austritt und bereit iſt, ſich ganz der ſudelen⸗ deutſchen Einheitsbewegung unter Führung Konrad hen⸗ leins einzugliedern. Die Sudetendeutſche Partei nimmt dieſe Entſcheidun mit Freude und Genugtuung zur Kenntnis. Dem Kamp des Sudetendeutſchtums um Lebensrecht und Lebensroum ind damit neue Kräfte zugewachſen. Die Organiſations⸗ leitung der Sudetendeutſchen Partei wird ſofort die not⸗ wendigen Durchführungsanweiſungen erlaſſen.“ In einer Verfügung erklärt Guſtav Hacker, dem am 16. März vom Reichsparteivorſtand des Bundes der Landwirte die Vollmacht zu allen Entſcheidungen über das Schickſal der Partei erteilt wurde, daß der im Jahre 1926 begonnene Verſuch, im Wege der Mitarbe it in der Regierung zu einer nationalen Befriedung im Staate und zur Sicher⸗ ſtellung der Lebensrechte der ſudetendeutſchen Volksgruppe zu gelangen, geſcheitert ſei. Ebenſo habe die Politik, die mit dem Regierungsbeſchluß vom 18. Februar 1937 eingeleitet worden ſei, verſagt. Die Entwicklung der jüng⸗ ſten Zeit erfordere die einheitliche Ausrichtung und den geſchloſſenen Einſatz aller Volkskräfte. Auch die Deutſche Gewerbeparkei aufgelöſt. Alois Stenzl, der von der Reichsparteileitung der Deut⸗ ſchen Gewerbepartei bevollmächtigte Sprecher, hat nach⸗ ſtehende Erklärung abgegeben: Als Bevollmächtigter der Deutſchen Gewerbeparkei er⸗ kläre ich mit dem heutigen Tage die Deukſche Gewerbe⸗ parkei für aufgelöſt. die Enlwicklung der letzten Zeit ha eindeulig erwieſen, daß der Kampf des Sudetendeutſch⸗ luis um ſeine Jukunft und Exiſtenz nur geſchloſſen ung unter einheitlicher Führung ſiegreich durchgefochten wer⸗ den kann. Ich fordere die Angehörigen meiner Partei auf, ſich in die Sudetendeutſche Parkei unker Führung Konrad Henleins einzugliedern. Herzogin erzählt Greuelmärchen Aber Abfuhr durch Chamberlain. London, 22. März. Eine kräftige Abfuhr erhielt im Un⸗ terhaus die an der marxiſtiſchen Hetze hervorragend betei⸗ ligte Herzogin von Atholl, die merkwürdigerweiſe immer noch Mitglied der Konſervativen Partei iſt. Sie fragte den Premierminiſter, ob er wiſſe, daß am 14. März 3000 0 deutſche Offiziere der Luftwaffe, Tankfüh⸗ rer und Techniker aller Art in Vigo, Coruna und Ferrol gelandet ſeien, und ob der Premierminiſter angeſichts die⸗ ſer„Tatſachen“ bereit ſei, die Nichteinmiſchungspolitik der Regierung einer Reviſion zu unterziehen. Der Premiermi⸗ niſter erwiderte:„Ich weiß, daß ſolche Berichte verbreitet worden ſind. Meine Informationen aber beweiſen, daß die Nh falſch ſind. Die Frage erledigt ſich damit von elbſt.“ Als die Herzogin weiter fragte, ob der Premier⸗ miniſter die Angelegenheit prüfen wollte, ſelbſt wenn die N Ziffer übertrieben ſei, erhielt ſie keine Antwort. uf eine neue Frage der Herzogin, ob dem Premiermini⸗ ſter bekannt ſei, daß die Spanier, die bisher die franzöſiſch⸗ ſpaniſche Grenze bewacht hätten, durch Deutſche erſeßt worden ſeien, erwiderte Chamberlain, daß er keine Mitteilungen erhalten habe, die dieſe Informationen beſtä⸗ tigten. Auf jeden Fall ſei dies eine Angelegenheit, bei der die Initiative nicht bei der britiſchen Regierung liege. Durchbruch in Nord⸗Aragon Zweile Phaſe der Offenſive. i Saragoſſa, 23. März. Die nationalen Truppen haben, wie halbamklich ver⸗ lautet, den zweiten Teil ihrer großen Offenſive in Aragon begonnen. Zwiſchen Saragoſſa und Huesca durchſtießen ſie die feindliche Front und marſchieren nun in mehreren Kolonnen in Kichkung Katalonien vor. Bahnſtrecke in Aragon wieder in Betrieb. Bilbao, 23. März. Auf der Bahnſtrecke von Saragoſſa in das Minengebiet bei Utrillas, die in nordſüdlicher Rich⸗ tung durch das bei den letzten Kämpfen an der Aragon⸗ Front von den Nationalen eroberte Gebiet führt, wurde der regelmäßige Zugverkehr wieder aufgenommen. Die Linke derbindet zahlreiche wichtige Ortſchaften Aragons. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem General⸗ oberſt Heye, ſowie dem General der Infanterie Freiherr v. Ledebur anläßlich des 50. Gedenktages ihres Dienſtein⸗ tritts telegrafiſch ſeine beſten Glückwünſche übermittelt. Ehrendegen für Generalmaſor Cöhr Berlin, 23. März. Der bisherige Chef der öſter⸗ reichiſchen Fliegertruppe, Generalmajor Löhr, der auf dem Flugplatz Staaken vom Chef des Generalſtabs der Luftwaffe, Generalleutnant Stumpff empfangen wor⸗ den war, meldete ſich beim Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, in Karinhall. Der Generalfeldmarſchall überreichte Generalmajor Löhr, der ſich in Begleitung mehrerer deutſch⸗ öſterreichiſcher Fliegerofftziere befand, einen Ehrendegen. Autkounglück— Zwei Tote, drei Schwerverletzte Kochem, 23. März. In der Nähe des Ortes Büchel trug ſich ein furchtbares Verkehrsunglück zu, das zwei Men⸗ ſchenleben forderte und bei dem drei Perſonen verletzt wur⸗ den. Der Weinhändler Kölſch aus Eller im Kreiſe Kochem fuhr im Anſchluß an einen in Kochem verbrachten Kame⸗ radſchaftsabend nach Hauſe und nahm in ſeinem Auto meh⸗ rere Bekannte mit. In der Nähe des Ortes Büchel rannte der Wagen in einer Kurve in voller Fahrt gegen einen Baum, wobei ſich das Fahrzeug überſchlug und vollſtändig zertrümmert wurde. Der Hilfsförſter Jakobi aus Kennfus und die Schweſter des Förſters Jax aus Lutzerath wurden auf der Stelle getötet. Weinhändler Kölſch, der den Wagen ſteuerte, erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Zwei weitere Mitfahrer wurden ebenfalls ſchwer verletzt. Berun. Der Verein der ausländiſchen Preſſe veranſtal⸗ tete zu Berlin im 37 5 e einen Empfang zu Ehren des Reichspreſſechefs Dr. Dietrich. i 3 Wien. Reichsbankpräſident Dr. S vereidigte in erlichem Naben die A Angestellten und Arbeiter der Oeſterreichiſchen Nationalbank auf den Führer. ee eee Badiſche Chronik Waldbrand im Speſſart Schnelles Eingreifen berhütete einen großen Amfang. UI Wertbeim a. M. Die Waldabteilungen Hofſchlag und Riegelſtein, die im Beſitz der Löwenſtein-Freudenbergſchen Skandesherrſchaft ſind und zur Gemarkung Mondfeld ge⸗ hören, wurden von einem verheerenden Jen ae Der Brand war dadurch enkſtanden, daß ein aldarbeiter ein Feuer anmachte, um ſich das Miktageſſen zu wärmen. Kaum hatte er es angefacht, als ein Windſtoß die Flamme auf das dürre Gras krieb. Mit raſender Schnelligkeit brei⸗ N ſich die Flammen aus. 1 en die Sturmglocken von Mondfeld, Grü⸗ nenwörth. Naſſig und Vockenrot und alles eilte zur Brand⸗ ſtätte. Die erſte wirkſame Hilfe kam durch die beim Bau der Straße beſchäftigten Arbeiter, die eiligſt den ſteilen Berghang des Riegelſteins emporkletterten und tatkräftig den Brand Nen Ihnen kommt das größte Verdienst bei den Löſcharbeiten zu, da ohne ihre ilfe das Feuer auch auf den angrenzenden Hochwald überge prungen wäre, was unabſehbare 1 gehabt hätte. Nach etwa einſtündiger angeſtrengter Arbeit war die größte dane Fit t, nach⸗ dem ein Wall um die vom Feuer ergriffene Flä gezo⸗ gen war, die etwa drei Hektar umfaßt. 0 Freiburg. Die Schauinslandbahn beging ein beſonderes Jubiläum. Sie beförderte ihren millionſten Fahr⸗ gaſt und hat bei dieſem Anlaß ſeit dem 17. 7. 1930, dem Tag, an dem ſie ihren Betrieb aufnahm, eine Strecke von 200002 km durchfahren, alſo den Erdumfang fünfmal durch⸗ meſſen. Zur Erſchließung des prächtigen Hausbergs von Frei⸗ burg und des angrenzenden Gebiets für den Fremdenverkehr Hat die Bahn einen weſentlichen Beitrag geleiſtet. Ihre Be⸗ nutzung bedeutet eine weſentliche Zeiterſparnis, und ſie ge⸗ ſtattet auch demjenigen, der nicht gut zu Fuß iſt, die Höhen zu erreichen und gewährt dabei noch eine genußvolle Fahrt. Dem Fahrgaſt, einem Freiburger Botaniker, der zu ſeiner eig reudigen Ueberraſchung als Jubiläumskind auftreten du berreichte die Direktion ein Bild„Blick vom Schau⸗ ins Kandern. Wie zu dem Großfeuer, das in Kandern die Oberbadiſche Tonwarenfabrik einäſcherte, noch bekannt wird, ſtehen von dem großen Hauptgebäude nur noch die Umfaſſungsmauern. Ueber die Brandurſache ſelbſt iſt man noch völlig im Unklaren. Man ſah nur, wie plötzlich die Flam⸗ men aus dem Obergeſchoß ſchlugen und im Nu das Gebäude einhüllten. Verſchonl wurden lediglich einige angrenzende kleine Nebengebäude. Angeſichts der Gewalt des Feuers konnten die Wehren nicht viel ausrichten. Die Oberbadiſche Tonwaren⸗ fabrik iſt ein noch junges im Aufbau begriffenes Unterneh⸗ men, das übrigens mit den bekannten Tonwerken Kandern Ac. nichts zu kun hat. Es beſchäftigt zurzeit nur wenige Ar⸗ beiter. Das Fabrikgebäude hal früher lange Zeit hindurch leer geſtanden. Vor Jahren war die Firma Nico American Co., Beſitzer des Fabrikgebäudes. Als dieſes Unternehmen in Konkurs ging, war eine Zeitlang eine Lederfabrik in den Räumen untergebracht. Wolfach.(Radfahrer vom Auto erfaßt.) Als der 51jährige Knecht Raimund Haiß aus Lehengericht mit ſeinem Fahrrad auf der Kinzigkalſtraße vor Sulzbach plötzlich nach links einbog, ohne mit dem Arm das Fahrtrich⸗ tungszeichen zu geben, wurde er von einem hinter ihm her⸗ kommenden g erfaßt und zu Boden ge⸗ ſchleudert. Haiß erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er im Schiltacher Krankenhaus ſtarb. Sonnkagsrückfahrkarten im März und April. Einer Mitteilung der Reichsbahndirektion Stuttgart zu⸗ folge werden Sonntagsrückfahrkarten ausgegeben werden über Sonntag. 27. März, 3. und 24. April von allen Bahn⸗ höfen in den Bezirken der Reichsbahndirektion Stutt⸗ gart und Karlsruhe nach Bahnhöfen dieſer Bezirke, über Sonntag, 10. April, von allen Bahnhöfen in den Be⸗ zirken der Reichsbahndirektion Stuttgart und Karlsruhe nach Bahnhöfen im Bezirk Karlsruhe und nach den auf ba⸗ diſchem Gebiet liegenden Bahnhöfen des Bezirkes Stutt⸗ gart. Zur Hinfahrt gelten die Karten bereits von 0 Uhr an in der Nacht vom Freitag zum Samstag, ſodann wäh⸗ rend des ganzen Samstags und auch am onntag. Die Rückfahrt muß am Montag um 24 Uhr beendet ſein. Ferner werden im Bezirk Stuttgart von den Bahnhöfen, in deren Verkehrsbereich Konfirmations⸗ und Kommunions⸗ feiern am vorhergehenden Sonntag ſtattgefunden haben, an den Montagen 28 März, 4. und 25. April Sonntagsrück⸗ fahrkarten nach Bahnhöfen in den Bezirken Stuttgart and Karlsruhe im Umkreis von 75 km ausgegeben werden, ſo⸗ weit fertiggedruckte Sonntagsrückfahrkarten aufliegen. Dieſe Karten gelten nur an den Montagen und zwar zur Hinfahrt von C Uhr an, die Rückfahrt muß um 24 Uhr be⸗ endet ſein. Aus den Nachbargauen Der große Feſtzug am 3. April. Ludwigshafen. Ein weſentliches Ereignis der Groß⸗Lud⸗ wigshafener Feſtwoche wird der große Feſtzug bilden, der am 3. April durch Ludwigshafen ſich zum Hindenburgpark be⸗ wegt. Es wird jedenfalls ein eſtzug werden, wie ihn die Stadt der Arbeit bisher noch nicht geſehen hat. Seine Länge beträgt etwa 4—5 Kilometer. Im Mittelpunkt des Zuges wird das hiſtoriſche Moment ſtehen. Hier wird das Wachſen einer Stadt von den Anfängen der Rheinſchanze bis zur Pforte der Saarpfalz in über 200 Gruppen aufgezeigt. In drei Abteilungen unkergegliedert, zeigt man hier die Entwick⸗ lung der Rheinſchanze zu Groß⸗Ludwigshafen, die Stadt Groß⸗Ludwigshafen ſelbſt und ſchließlich noch Brauch⸗ und Volkstum in der Saarpfalz. Die bekannteſten Militärmuſiken der Umgebung, 286 Wagen, 200 Reiter(geſtellt von dem Standork Maunheim⸗Ludwigshafen), 2000 hiſtoriſche und 1000 moderne Koſtüme werden vertreten ſein. Im Hindenburgpark wird außerdem eine Sonderausſtel⸗ lung des Heimatmuſeums Ludwigshafen gezeigt, die unter dem Motto ſteht:„Macht Ludwigshafen ſchöner“ und in der auch die in dem Feſtzug mitgeführten Modelle zur Aus⸗ ſtellung gelangen. Für die fremden Gäſte wird man auf dem Ludwigsplatz zwei große Tribünen mit etwa 1000 Sitz⸗ plätzen errichlen. Speyer. Das Straßen⸗ und Flußbauamt und das Rhein⸗ bauamt Mannheim erlaſſen für die Rheinſchiffahrt folgende Bekanntmachung: Am 3 April findet die feierliche Eröff⸗ nung der neuen Rheinbrücke bei Speyer ſtatt. Aus dieſem Anlaß wird die Schiffbrücke bei Speyer am 3. April von 9 bis 11.30 Uhr zum letztenmal geſchloſſen. Die Schiffahrt⸗ treibenden werden hiervon in Kennknis geſetzt und veran⸗ laßt, auf die Sperrzeit, insbeſondere bei der Talfahrt, ent⸗ ſprechende Rückſicht zu nehmen. z Neckarſulm.(Mit dem fenſter.) Drei Mädchen aus Heilbronn kamen mit ihren Fahrrädern durch Neckarſulm. Ale ſie die abſchüſſige Marktſtraße hinabfuhren, konnte eine der Radfahrerinnen nicht mehr bremſen und ſauſte mit großer Wucht in das Schaufenſter einer Schreibwarenhandlung. Blutüberſtrömt und mit erheblichen Schnittwunden am Kopf, am Hals und an 5 Armen mußte ſie ins Krankenhaus eingeliefert werden. — Beſigheim.(Zwei Kinder vom Ertrinken gerettet.) In der Nähe des Wehrs fiel ein zweieinhalb⸗ jähriges Mädchen in die Enz. Der vierjährige Spielgefährte des Kindes wollte ſeine Kameradin retten und ſprang ins Waſſer, wurde jedoch von der Strömung fortgeriſſen und war nahe am Ertrinken, als der Maurer Schäfer von der gegenüberliegenden Uferſeite aus die in höchſter Todesge⸗ be ſchwebenden Kinder bemerkte. Es gelang ihm, die bei⸗ den Kleinen im letzten Augenblick— das Mädchen war be⸗ reits ohnmächtig geworden— an Land zu ziehen. — Mlaulbronn.(Kraftwagen über chlug ſich) Ein mit vier Perſonen beſetzter Kraftwagen fuhr in ra⸗ ſchem Tempo die etwas abſchüſſige Maulbronnerſtraße her⸗ unter. Beim Eingang zum Kloſter mußte der Lenker des Kraftwagens vor einem plötzlich auftauchenden Hindernis ſchnell bremſen, wodurch ſich der Kraftwagen quer über die Straße ſtellte und ſich überſchlug. Die Inſaſſen. die nach Mannheim fahren wollten und glücklicherweiſe ohne Verletzungen davonkamen, mußten von einigen herbeigeeil⸗ ten Leuten einzeln aus dem umgeſtürzten Auto gezogen werden. 5 Fahrrad ins Scha u⸗ Weng glomeg ihre Wönsche sagen könnten, e Wörden sich Omate Blumenkräff Wönschen. Ome toe ist ein natürlicher Pflanzendönger von hoher Qualität, der kräöffiges und harmo- nisches Wachstum bewirkt. 38 Om at o ebe. 8„Der andere Feldherr“ Erſtaufführung am Nationaltheater Mannheim. Der Befehlshaber über Menſchen, derjenige unter deſſen Willen ſich unſer Willen unterzuordnen, ihm loyal gewärtig zu ſein und dabei Heil zu finden hat, mag wohl als der erheblichſte der großen Menſchen betrachtet wer⸗ den. Er iſt praktiſch der Inbegriff ſämtlicher verſchie⸗ denen Geſtalten des Heldentums für uns.(Thomas Carlyle, Ueber Helden, Heldenverehrung und das Heldentümliche in der Geſchichte). In ſeinem Schauſpiel„Der andere Feldherr“ hat Hanns Gobſch, eng an die Hiſtorie gelehnt, ein Geſchehen dramatiſch geſtaltet, das ſich in der Geſchichte der Völker und Kriege öfter abgeſpielt hat,— den Konflikt des militäriſchen Führers, deſſen fachliche Einſicht, oder geniale Intuition, in Gegenſatz zu den Abſichten einer übergeordneben ſtrategiſchen oder politiſchen Stelle geraten iſt. Hindenburgs Gegner in der Tannenberg⸗Schlacht, General Samſonow, der Befehls⸗ haber der ruſſiſchen Narew⸗Armee, iſt gezwungen die von ihm ſelbſt als falſch durchſchauten Weiſungen der Oberſten Hee⸗ resleitung zu befolgen. Samſonows Proteſt gegen die Ver⸗ kürzung der Aufmarſchzeit bleibt ungehört, ſein Einspruch gegen die über ſeinen Kopf hinweg disponierte Schwächung der Flügel ſeiner Armee iſt in den Wind geſprochen und ſeine Bedenken gegen den anbefohlenen Marſch nach Norden werden vergeblich geltend gemacht. Während Nikolai Niko⸗ lajewitſch hartnäckig an ſeinem Wunſchtraum feſthält, die Marew⸗Armee ſolle im Verein mit der im Norden vorrücken⸗ den Armee Rennenkampf„die Deutſchen gegen das Meer drücken und ſie am Abzug über die Weichſel verhindern“, vollzieht ſich im Weſten der von Samſonow befürchtete Aufmarſch ſtarker 5 Truppenverbände. Zu ſpät ringt ſich Samſonow zu dem eigenmächtigen Befehl der lange er⸗ wogenen und umſtrittenen Frontſchwenkung durch— ſeine iſt ſich von Beginn an der ungeheuren Verantwortung des Armeeführers bewußt geweſen— ſein„Blick iſt nach innen gekehrt“. Weil ſeine Feldherrnintuition nicht derart unbeirrbar war, daß er im entſcheidenden Augenblick die Kraft zum An⸗ gehorſam aufbringen konnte, mißt er ſich beim Eintreten der vorhergeahnten Katastrophe die Schuld am Untergang ſeiner Armee bei. Sein ſelbſtgewähltes Ende im Walde bei Willen⸗ berg iſt nicht Flucht aus der Verantwortung, ſondern das Sichbekennen zu einer Schuld, die ihm beizumeſſen niemand anders das Recht gehabt hätte. In der Umgebung Samſonows ſpiegelt ſich auf der einen Seite ſeine überragende Perſönlichkeit— am deutlichſten in der Liebe ſeiner Lebensgefährtin und in der hingebenden Treue ſeines Adjutanten Baron Keller—, anderſeits das Antlitz des zariſtiſchen Rußland. Das Mißtrauen in die Maßnah⸗ men der Oberſten Heeresleitung, das Verſagen der kechniſchen Organiſation, Mißgunſt innerhalb der Generalität l das findet ſeinen Widerhall im Stabe des Armeeführers. And die heute mehr denn damals vergewaltigte— eigentlich S— ruſſiſche Volksſeele ſpricht aus Stepan Turek, Samſonows treuem Burſchen, der einem Herrn blind ergeben olgt und dem tragiſchen Geſchehen faſſungslos gegenüber t. Er 88 es nicht, warum Väterchen Zar befiehlt, f 4 Soldaten in Deutſchland einfallen, das ja ohnehin 5 kleiner iſt als das große Rußland, er fühlt inſtinktiv, aß die Armee ins Verderben marſchiert, aber es wäre ganz unmöglich, daß er einen Augenblick ſeine Pflicht vergäße und „Väterchen Exzellenz“ von der Seite wiche. * te a op Die Regie Rudolf Hammachers hat gerade dieſe weſentlichen Momente mit ſchöner Prägnanz herausgearbeitet. Die Steigerung der Handlung bis zu ihrem dramatiſchen öhepunkt— der packenden Szene am Gefechtsſtand der ng— wird mitreißend zur Geltung gebracht. 8 5 die Rege hrung in dieſer großen Linie kühnen ng, ſo Armee iſt inzwiſchen von Norden her umfaßt. Samſonow als Stepan Turek Ton und Haltung, Leben geben. Seine Fürſorge um den geliebten Herrn wirkt ebenſo echt wie ſeine Faſſungsloſigkeit gegenüber dem tra⸗ giſchen Geſchehen in der dun Und erſchütternd verklingt die i 8 Väterchen Erzellenz— was ſoll ich denn Mütterchen Wera agen i e 5 8 „ Grundſteuer 1938. Auf die Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters von Mannheim im Anzeigenteil des Blattes über den Hebeſatz der Grundsteuer für 1938 wird hingewieſen. Die Stadt hat mit der Ausgabe der Grundſteuerbeſcheide für das Rech⸗ nungsfahr 1938 begonnen. Die Beſteuerung der Grundſtücke und Gebäude und der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Belriebe iſt im Zuge der Realſteuerreform mit Wirkung vom 1. Aprfl 1938 ab neu geſtaltet worden. Die Steuer wird jetzt nicht mehr nach den alten badiſchen Steuerwerlen bemeſſen, ſon⸗ dern nach den von den Finanzämtern feſtgeſtellten ſogenann⸗ ten Einheitswerten. Sie wurde alſo auf eine ganz neue Grundlage geſtellt. Da die Einheitswerte der einzelnen Grundſtücde in ſehr verſchiedenem Grade von den bisherigen Steuerwerten abweichen, ergeben ſich in vielen Fällen Laſten⸗ verſchiebungen. Am unerwünſchte und zu weitgehende Ver⸗ lagerungen der Steuerlaſt zu vermeiden, ſind durch Reichs⸗ vorſchrift für den Beizug der Einheitswerte zur Beſteuerung ſogenannte Steuermeßzahlen eingeführt worden, die für die einzelnen Grundſtücksarten verſchieden abgeſtuft ſind. So wer⸗ den z. B. Einfamilienhäuſer, die nach dem 31. März 1924 erſtellten Neubauten und die kleineren land⸗ und forſt⸗ wirtſchaftlichen Betriebe mit einer niedrigeren Meßzahl bei⸗ gezogen als die ſonſtigen Grundſtücke und Betriebe. Das Finanzamt hat für jedes Grundſtück und für jeden land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betrieb einen Grundſteuermeßbeſcheid ausgeſtellt, der den Meßbetrag angibt, nach dem die Sbeuer zu errechnen iſt. Der Grundſteuermeßbeſcheid geht den Steuer⸗ pflichtigen zuſammen mit dem Steuerbeſcheid zu. Eine Be⸗ lehrung über die zuläſſigen Rechtsmittel iſt in jedem Beſcheid enthalten. Eine Aenderung hat ſich im Vergleich zu bisher auch dadurch ergeben, daß die Grundſteuer vom 1. April 1938 ab nur noch durch die Gemeinde erhoben wird. Der beſondere Steuerbeſcheid des Landes Baden iſt damit weggefallen. Wenn Gebäudeſonderſteuer für ein Gebäude zu entrichten iſt, wird vom 1. April 1938 ab auch dieſe mit der Grund⸗ ſteuer auf dem gleichen Steuerbeſcheid angefordert. Hand in Hand damit geht eine Aenderung in den Zahlungsterminen derart, daß Grundſteuer und Gebäudeſonderſteuer künftig in Monatsteilbeträgen am 15. jeden Monats zu entrichten ſind, während z. B. bisher die Grundſteuer vierteljährlich im Voraus zu bezahlen war. Der vorläufige Hebeſatz der Grundſteuer in Mannheim für 1938 iſt für alle Grundſteuer⸗ pflichtigen auf 225 v. H. des vom Finanzamt feſtgeſtellten Steuermeßbetrags feſtgeſetzt. Er iſt ſo bemeſſen, daß die Steuer insgeſamt kein höheres Aufkommen bringt, als bei Weitergeltung des bisherigen Rechts im Jahres 1938 in Mannheim erzielt worden wäre. Die Stadt hat auch keinen finanziellen Vorteil davon, daß ſie künftig die Steuerantefle erhebt, die bisher dem Land und dem Kreis zugekommen ſind. Dieſe Mehreinnahmen werden durch eine entſprechende Kürzung anderer Einnahmen der Stadt und durch Ueber⸗ tragung von Landesaufgaben auf die Stadt ausgeglichen. Die Maul⸗ und Klauenſeuche, die am erneut ausgebrochen iſt, hat in der ſich um einen weiteren Fall vermehrt. —— Maärchenſpiel„Schneewittchen“. Jede Mutter wird von ihren Kindern zum Märchenerzählen angehalten. Es iſt manch⸗ mal ſchwer, die Kinder zu befriedigen und iſt daher anzuer⸗ kennen, wenn die NS- Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ein Märchenſpiel vorführen läßt. Der Beſuch des am 27. März, 2.30 Uhr, in der Turnhalle ſtattfindenden Märchenſpiels „Schneewittchen“ wird den Kindern ſo überaus lebendige Eindrücke vermitteln, daß ſie lange noch davon erzählen werden. Deutſche Märchen ſind auch heute noch für Kinder zu empfehlen. Sie helfen mit, das Kindergemüt zu ver⸗ tiefen und den Charakter zu bilden. Jede Mutter ſollte daher ihre Kinder das Märchenſpiel ſehen laſſen. Wochenende hier Kloppenheimerſtraße Im Pfingſtbergweiher aufgefunden. Der vermißte ggjähr. Rentner Friedrich Veit von hier wurde geſtern am Pfingſt⸗ bergweiher tot aufgefunden. * Die täglichen Verkehrsunfälle. Im Stadtgebiet er⸗ eigneten ſich ſechs Verkehrsunfälle. Hierbei wurden drei Per⸗ ſonen leicht verletzt und vier Kraftfahrzeuge und ein Stra⸗ ßenbahnwagen beſchädigt. Wegen verſchiedener Aehertretungen der Straßenverkehrsordnung wurden 68 Perſonen gebühren⸗ pflichtig verwarnl und an 18 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge tech⸗ niſche Mängel aufwieſen. heiten hinein. Man empfindet im erſten Bild die nahe Gegen⸗ wart der ruſſiſchen Truppen, deren gedämpfter Geſang hin⸗ ter der Szene angedeutet iſt, man glaubt im weiteren Fort. gang wirklich„den heißen Atem der deutſchen Regimenter zu ſpüren. Schön geſtaltet iſt auch der tragiſche Ausklang im nächtlichen Grenzwald. Die Bühnenbilder von Fried⸗ rich Kalbfuß treffen in jeder Weiſe das Milieu. Die Geſtalt des unglücklichen Armeeführers findet in der reiſen Kunſt Robert Kleinerts eine erſchütternde, lebens⸗ volle Darſtellung. Die Bürde der Verantwortung für 150 000 Mann, mit Stolz getragen, wird zur immer drückenderen Laſt, als der Feldherr Befehle gegen ſeine beſſere Einſicht befolgen muß. Menſchliche Liebenswürdigkeit, ſoldatiſche Ehrenhaftig⸗ keit, der Zweifel an der Tragweite der eigenen Einſicht gegen⸗ über den Intentionen der Heeresleitung, das Gericht über ſich ſelbſt— alles das lebt im Spiel Kleinerts. Eliſabeth Stieler verkörpert in edler Haltung Wera Konſtantinowna, Herbert Bleckmann mit Feuer und Verehrungsfähig⸗ keit den Adjutanten. Die einzelnen Mitglieder des Stabes werden von Karl Marx, Ex nſt Langheinz, Fried⸗ rich Hölzlin und Joſef Renkert individuell charak⸗ teriſiert. Eine beſonders ſchöne ſchauſpieleriſche Leiſtung iſt auch das Spiel Erwin Linders als Graf Lanskoi. Die ſtraffe, draufgängeriſche Soldatennatur des Korpskomman⸗ deurs Martos wird von Rudolf Birkemeyer kra tvoll und überzeugend hingeſtellt. Klaus W. Krauſe findek die dieſer Figur en Wildnis des Grenzwaldes, ratloſe Klage:„Väterchen— r geht ſie zugleich mit liebevollen Sorgfalt bis in die Einzel⸗ „ Wolfram Groddee Erfaſſung der Schulentlaſſenen für den Arbeitseinſatz. Der Kräftebedarf der Wirtſchaft einerſeits und der empfindliche Rückgang in der Zahl der Nachwuchskräfte machen beſondere Vorkehrungen notwendig, um die Oſtern ds. Irs. zur Entlaſſung kommenden Jugendlichen möglichſt reſtlos für den Einſatz in der Wirtſchaft zu gewinnen. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſen⸗ verſicherung hat deshalb eine Anordnung erlaſſen, wo⸗ nach ſämtliche Jungen und Mädel, die nach dem 14. März ds. Irs. aus einer Volks-, Mittel- oder höheren Schule entlaſſen werden, dem Arbeitsamt auf einem be⸗ ſonderen Formblatt zu melden ſind. Ein Uebergang von einer Schule in eine andere dieſer Schularten gilt nicht im Sinne diefer Anordnung. Dieſe Formblätter werden von der Schule an die Jungen und Mädel ausgegeben und von dieſen baldigſt wieder eingeſammelt werden; ſie ſind vom geſetz⸗ lichen Vertreter auszufüllen. Geſetzlicher Vertreter iſt der Vater, wenn dieſer nicht mehr lebt oder ſonſt behindert iſt, die Mutter, gegebenenfalls der Vormund. Der gleichen Meldepflicht unterliegen die männlichen und weiblichen Ju⸗ gendlichen, die das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, ſoweit ſie in der Zeit vom 1. Januar 1934 bis 14. März 1938 von einer Volks⸗, Mittel⸗ oder höheren Schule ab⸗ gegangen ſind und zur Zeit noch keine regelmäßige arbeits⸗ buchpflichtige Beſchäftigung ausüben oder noch nicht in einer ordnungsmäßigen Berufsausbildung ſtehen. Dieſe Jugend⸗ lichen erhalten das Formblatt: a) ſoweit ſie noch fortbildungs⸗ oder berufsſchulpflichtig ſind, ebenfalls in der von ihnen beſuchten Schule; b) ſoweit ſie nicht mehr fortbildungs⸗ oder berufsſchulpflichtig ſind in Mannheim beim Arbeitsamt MZa(Pförtner, Eingang B), in Seckenheim beim Sekretariat und in Ilvesheim beim Bürgermeiſteramt. Die Vordrucke ſind ebenfalls vom geſetzlichen Vertreter auszufüllen und ſpäteſtens bis zum 31. 3. 1938 an das Arbeitsamt bezw. an das Bürgermeiſteramt zurückzugeben. Verſchiebung des Dienſtappells der Luftſchutz⸗Hauswarte und RO B⸗Amtsträger. Der in Seckenheim auf Freitag, den 25. März 1938, 20 Uhr, angeſetzte Appell der Luftſchutz⸗ Hauswarte und RO B⸗ Amtsträger betr. Volksgasmaske fällt wegen der Vorbereitungen für die Volksabſtimmung aus. Neuer Termin wird von der RO B⸗ Ortsgruppe bekannt⸗ gegeben. Filmſchau. „Zweimal zwei im Himmelbett“, dieſer herzerfriſchende, luſtige Peter Oſtermayr⸗Film der Ufa iſt ein beſonders vergnügliches Ferienabenteuer an der Oſtſee. Oſtermayr und ſein Spielleiter Hans Deppe, von den Ganghofer⸗Filmen „Schloß Hubertus“,„Schweigen im Walde“ u. a. genügend bekannt, haben aus dem Dreyerſchen Roman„Das Himmel⸗ bett von Hilgenlöh“ einen köſtlichen Film geſchaffen, der mit ſeinen Hauptdarſtellern Georg Alexander, Paul Klinger, Paul Henkels, Carola Höhn, Hilde Schneider, Mady Rall und anderen Filmgrößen den Beſuchern ſicherlich große Freude machen wird. Herzhafte Attacken gegen Scheinheiligkeit und Muckertum, gegen ſtreitſüchtige alte Jungfern und dito Jung⸗ geſellen, gegen Erbſchleicherei und Geldbeutelpolitik geben neben der„Entdeckung des weiland berühmten Himmelbetts zur geſegneten Inanſpruchnahme“ dem Film ſeine beſondere Note und die Erkenntnis, daß Geld und Geldeswert nichts, die Liebe und das Leben aber alles bedeuten. — Zunahme der Zweit⸗ bis Viertgeburten. Die Zweit⸗ geburten liegen im Jahre 1936 um 19 000 höher als im Vorjahre; die Drittgeburten um 5000 höher, auch die Viert⸗ und folgenden Geburten haben etwas zugenommen. Die Zahl der Geborenen insgeſamt war im Jahre 1936 um 14700 höher als im Jahre 1935. Dieſe Zunahme kam nur auf Zweit⸗ und Drittgeburten, da die Erſtgeburten um etwa 11000 gegenüber dem Vorjahre abgenommen hatten. — Stillſchweigen kann Beihilfe zum Meineid ſein. Das Reichsgericht hal feſtgeſtellt:„Das Stillſchweigen der Par⸗ tei eines bürgerlichen Streitverfahrens, die bei einer Zeugen⸗ vernehmung anweſend iſt, kann unter Umſtänden als Bei⸗ hilſe zum Meineide des Zeugen auch dann ſtrafbar ſein, wenn ſich die Partei durch Offenbarung der Wahrheit einem Straf⸗ verfahren wegen einer früheren Tat ausſetzen müßte.“ Am das ſchöne Dorf Leiſtungskampf der deutſchen Dörfer beginnt. NS. Reichsleiter Dr. Robert Ley hat angeordnet, daß auch die deutſchen Dörfer gegenſeitig in einen Leiſtungskampf eintreten ſollen, ähnlich, wie dieſer Wettbewerb nach feſt⸗ umriſſenen und grundſätzlichen Forderungen in den deutſchen Betrieben alljährlich durchgefochten wird. Von einem Wett⸗ bewerb kann hier inſofern geſprochen werden, als kein Be⸗ trieb oder kein Dorf in der Lage iſt, ſich ein Leiſtungsabzei⸗ chen zu erwerben, wenn die Leiſtung nicht aus der Ge⸗ meinſchaft herauswächſt, das heißt, wenn nicht alle Dorf⸗ bewohner an der Förderung des Dorfes perſönlichen Anteil nehmen. Das Amt„Soziale Selbſtverantwortung“ der DAF. wird zu dieſem Leiſtungskampf noch die Richtlinien aus⸗ arbeiten und bekanntgeben. Die Dorfverſchönerung an ſich iſt über den Rah⸗ men einer reinen Verſchönerungsaktion des deutſchen Dorfes längſt hinausgewachſen. Als vor etwa drei Jahren die NSG. „Kraft durch Freude“ dieſen Gedanken aufgriff, da war es zunächſt ſchwer, ihn der Landbevölkerung zugänglich zu machen. Man begriff nicht recht, warum das Leben im Dorfe nicht ſo weitergehen konnte wie bisher, hatte den Sinn für Schön⸗ heit in den vergangenen Jahrzehnten der allgemeinen Land⸗ entvölkerung verloren. Die erſten— wenn auch kleinen Anſätze— aber führten faſt immer zum Erfolg, reizten zur weiteren Arbeit am Dorfe an. So kam es, daß manche Dörfer ſich vorbildlich und raſch entwickelten, andere dagegen— manchmal ſchon in der Nach⸗ barſchaft— vollkommen zurückblieben. Der Anfang war in dieſen Dörfern noch nicht gemacht, und meiſt fehlte es dort auch an einem oder zwei Menſchen, die Kraft genug hatten, die Dorfbewohner für die Verſchönerung des Ortes zu gewin⸗ nen, ſie an dem Ziel zu begeiſtern. Glückte dies aber, ſo hielt gerade der bäuerliche Menſch an dieſem Ziel ſehr zähe feſt, ließ ſich auch nicht durch einen kleinen Mißerfolg von der Weiterarbeit abbringen, ſondern ruhte nicht eher, bis er auch ſeine eigenen Wünſche mit der Dorfperſchönerung erfüllt ſah. Dieſes Eigenſtreben in der Dorfverſchönerung brachte nicht nur eine raſche Fortentwicklung in den Dörfern mit ſich, die mit der Arbeit praktiſch begonnen hatten, ſondern bot ſogar eine gewiſſe Gefahr. Die NS.„Kraft durch Freude“ mit ihrer gewiß großen Organiſation konnbe von ſich aus nicht allein in der Lage ſein, täglich oder wöchentlich die Entwicklung in den entlegenſten Dörfern zu beobachten, zu lenken und zu leiten. Bei allzu ſelbſtändiger Arbeit lag die Möglichkeit einer Fehl⸗ entwicklung nahe, die— wenn auch ſtets örtlich begrenzt— dem kulturellen Aufbau des Dorfes mindeſtens hemmend enk⸗ gegentreten mußte. Zuviel kulturelle, ſoziale und wirtſchaftliche Fragen von außerordentlicher Bedeutung hängen letzten Endes mit der Dorfverſchönerung zuſammen— oder ſind ihre Folgeerſchei⸗ nungen. Es handelt ſich dabei ja nicht allein um die Verſchönerung des äußeren Dorfbildes. Aber mit ihr packen die Dorfbewohner von ſelbſt allgemein das Dorf⸗ leben betreffende wichtige wirtſchaftliche und ſoziale Fragen an, die nur dann einheitlich und zufriedenſtellend gelöſt wer⸗ den können, wenn eine ſorgſame und zielſichere Lenkung und ee das„Für und Wider“ ſolcher Maßnahmen ent⸗ ſcheidet. Es kann uns weder gleichgültig ſein— um hier eine„an⸗ ſcheinend nebenſächliche“ wirtſchaftliche Frage anzu⸗ ſchneiden—, ob und wie Geräteſchuppen im Rahmen der Dorfverſchönerung ausgebeſſert werden, noch ſtehen wir der Frage intereſſelos gegenüber, ob der Bauer weiterhin zur Einfriedung ſeines Hofes, von Weiden und Wieſen weiterhin Pfoſten und Stacheldraht verwendet. Das eine wie das an⸗ dere wirkt ſich, im ganzen geſehen, wirtſchaftlich für das deutſche Volk unheilvoll aus. Wir haben weder genug Mittel, landwirtſchaftliche Maſchinen dem Wind und dem Wetter und damit dem vorzeitigen Verderb auszuſetzen, noch können wir es uns erlauben, beſchädigtes und durchlöchertes Rindleder fortzuwerfen, weil in irgendwelchen Dörfern der Stacheldrahtzaun nun mal noch üblich iſt. Wir haben auch Intereſſe daran, im Dorf den Anbau von Obſt und Gemüſe wieder zu fördern, weil wir es nicht nötig haben, große Mengen davon einzuführen, und weil eine vitaminreichere Nahrung für die ländliche Jugend einfach eine zwingende Notwendigkeit iſt. Wir verlangen auch die Anlage von Schwimm⸗ und Sportplätzen, weil ſie körperliche Ausgleichsübungen von der ſchweren ländlichen Arbeit vermitteln, und wir verlangen ein Warmbad für die Dorfbevölkerung, weil das aus hygieniſchen und geſundheit⸗ lichen Erwägungen heraus notwendig iſt. Es darf fernerhin nicht vergeſſen werden, daß jeder Dorf⸗ bewohner einen Heilkräutergarten beſitzen und auch verſtehen muß, dieſe Naturheilkräuter anzuwenden, da gerade die Menſchen, die tagtäglich bei ihrer Arbeit Wind und Wet⸗ ter ausgeſetzt ſind, plötzlich auftretende verſchiedenartige Er⸗ kältungskrankheiten ausheilen und nicht verſchleppen dürfen. Auch das iſt eine wichtige Frage der Erhaltung und Stei⸗ gerung der Leiſtungskraft. Eine ebenſo ſelbſtverſtändliche Folgeerſcheinung der Dorf⸗ verſchönerung iſt die Entfaltung der geiſtig⸗kulturel⸗ len Arbeit. Das Dorf Ufhoven bei Langenſalza, ein armes Handwerkerdorf beiſpielsweiſe, hat gerade in dieſen Tagen ganz aus ſich ſelbſt heraus einen Dorfgemeinſchafts⸗ abend veranſtaltet, der geradezu als vorbildlich bezeichnet werden kann. Dieſer Abend mußte viermal wiederholt werden und wurde auszugsweiſe vom Reichsſender Leipzig übernom⸗ men. Zur Förderung einer ſolchen kulturellen Eigenarbeit ge⸗ hören aber auch notwendig geeignete Säle und Gaſtſtätten, und gerade in dieſer Beziehung fordert die Entwicklung ſehr ſchnelle Entſchlüſſe. Die Reichsarbeitsgemeinſchaft für Dorfverſchönerung, die im März d. J. bis in den letzten Gau durchorganiſiert ſein wird, hat nun die entſcheidend wichtige Aufgabe zu er⸗ füllen, mit Hilfe aller ihr angehörenden Organiſationen, Verbände, Bünde und Vereine die für den Leiſtungs⸗ kampf der Dörfer in allen Teilen und auf allen Neben⸗ gebieten richtige Entwicklung ſorgfältig einzuleiten, zu beob⸗ achten, anzuregen und zu lenken und dabei auch auf die Wohn⸗ kultur des Landes entſcheidend Einfluß zu gewinnen. Dann wird mit dem Leiſtungskampf der Dörfer ein großer Schritt weiter getan in der Bekämpfung der Landflucht. 5 D Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt v. 22. März. Am Mann⸗ heimer Großviehmarkt waren folgende Tiere zum Verkauf aufgetrieben: 41 Ochſen, 108 Bullen, 164 Kühe, 101 Rin⸗ der, zuſammen 414 Stück Großvieh, gegenüber der Vor⸗ woche mit 410 ein Mehr von 4 Stück. Bei einer unveränder⸗ ten Höchſtnotiz erfolgte die Zuteilung kontingentsgemäß für Ochſen 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44 Pfg. Der Kälbermarkt war mit 669 Tieren(Vor⸗ woche 937) beſchickt, alſo ein Weniger von 268. Infolge des erhöhten Verbrauchs an Kalbfleiſch nahm der Markt einen flotten Verlauf. Auch hier erfolgte die Zuteilung kontin⸗ gentsgemäß bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 60 bis 65 Pfg. Am Schweinemarkt waren 3907 Tiere(Vorwoche 3322) Kufgetrieben. Der erhöhte Auftrieb iſt auf Reichsſchlach⸗ tungen von Vertragsſchweinen zurückzuführen. Die Zutei⸗ lung erfolgte kontingentsgemäß bei einer unveränderten Höchſt⸗ notiz von 56,5 Pfg. Ortsgruppe Seckenheim. Ausgabe von Lebensmittel⸗Gutſcheinen. Morgen Donnerstag, den 23. März 1938, werden im Lager Saßbacherſtraße 1 an die Hilfsbedürftigen der Gruppen A—F Lebensmittel⸗Gutſcheine ausgegeben und zwar in nach⸗ ſtehender Reihenfolge: Gruppe A vorm. von 8—8.30 Uhr Gruppe B vorm. von 8.30—9 Uhr Gruppe CE vorm. von 9 10 Uhr Gruppe D vorm. von 10— 10.30 Uhr Gruppe E vorm. von 10.30—11 Uhr Gruppe F vorm. von 1111.30 Uhr Wir bitten die Reihenfolge genau einzuhalten. Aus⸗ weiſe ſind mitzubringen. Der Ortsbeauftragte für das WHW'ͤ 1937/8. Amtliche Bekanntmachungen Arbeitsvergebung. der Stadt Mannheim. l. Grundſteuer 1938. 1. Gemäß 8 2 Abſatz! des Ein⸗ führungsgeſetzss zu den Real⸗ ſteuergeſetzen und§ 1 der Verord⸗ nung des Reichsminiſters des Innern und des Veichsminiſters der Finan⸗ zen vom 19. Januar 1938 zur Durchführung und Ergänzung dieſes Geſetzes habe ich mit Genehmigung der Staatsauſſichtsbehörde die Hebe⸗ ſätze für die Grundſteuer für das Rechnungsjahr 1938 vorläufig feſt⸗ geſetzt: a) für die land⸗ und forſtwirtſchaf'⸗ lichen Betriebe(§S 3 Ziffer 1 GrStG.) auf 225 v. H. des Steuermeßbetrags, b) für die Grundſtücke(§ 8 Ziffer 2 GrStG.) auf 225 v. H. des Steuermeßbetrags. 2. Gemäߧ 22 Abſatz 2 Ziffer 1 des Grundſteuergeſetzes habe ich mit Genehmigung der Staatsaufſichts⸗ behörde bis auf weiteres beſtimmt, daß auch die Grundſteuer für die land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Be⸗ triebe in Mannheim(§ 3 Ziffer 1 Grundſteuergeſetz) am 15 eines jeden Monats zu je einem Zwölftel ihres Jahresbetrags fällig wird. Die in § 22 Abſatz 3 des Geſetzes an⸗ geordneten Fälligtzeitstermine für Kleinbeträge werden hierdurch nicht berührt. Mannheim, den 18. März 1938. Der Oberbürgermeiſter. Fuhrleiſtungen für Bauarbeiten im erweiterten inneren Stadt⸗ gebiet einſchl. Reckarau, Rheinau. Feudenheim, Käfertal und Wald⸗ hof mit Frieſenheimer Inſel. Fuhrleiſtungen für die Müll⸗ abfuhr. Fuhrleiſtungen für die Straßen⸗ begießung in einzelnen Vororten. Bedingungen und Auskunft Amtsgebäude II. D 1, Rr. 5—6, Zimmer 28. 5 Einreichungstermin: Freitag, den 1. April 1938, vormittags 11 Uhr. Städt. Tiefbauamt Mannheim. Fleißſges, braves Mädchen, das auch etwas kochen kann, in gutgepflegt. 2 Perſonen⸗Haushalt für ſofort geſucht. (Lohn 30-35 Mk.) Neu⸗Oſtheim, Konrad Witzſtr. 16. Zweckmäßige Kunden⸗Werbung durch die Zeitungsanzeige ſenkt die Waren⸗Preiſe weil durch die Zeitungsanzeigen größerer Amſatz erzielt wird durchaus zuverläſſig und ſauber für mehrere Stunden tagsüber in (3 erwachſene Perſonen) geſucht. a Vorzuſtellen ab 7 Uhr abends. Adreſſe zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. Haushalt Kräftige ersehen mögl. unabh. Frau, Salat⸗ pflanzen zu haben bei Gropp/ Meersburgerstr. 28, Appell. Sämtliche Formationen, „Deutſchen Hof“ an. Gliederungen der Partei, politiſche Leiter, Walter und Warte treten heute Mittwoch Abend 8 Ahr zum Gemeinſchafts empfang im ASO Ap., Ortsgruppe Seckenheim/ Abt. Propaganda. is malcinen aller Syſteme werden repariert. Räh res Zürn, Ueberzählige Gegenſtände aller Art finden raſch einen Käufer Frau Geſchäftsſt. d. Bl. Ein Wagen Reithalle ſtatt. Anſchließend Spielerverſammlung. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Hof“ in Aniform. Berſammlungs⸗ Kalender. Fußball vereinigung. Freitag ab 6 Uhr Training auf dem Sportplatz, ab 7 Uhr findet Hallentraining in der SsS⸗R 2/13. Heute abend 8 Uhr antreten im„Deutſchen E unemununmummmummmummummemmunummmmumememmemenumeemeuumeuumeuneumunm Zum Tag Deiner Konfirmafion und Kommunion empfiehlt in guter und preiswerter Auswahl: Gesangbücher Magnifikate Schott- und andere passende Bücher sowie Kopfkränzchen Kerzenausputz, Anstecker in geschmackvoller und dauerhafter Ausführung. Josef Kreutzer, Kloppenheimerstr. 77 Buchhandlung, Papier- und Schreibwaren K — TMibammmadmmmmmdmdemadancddcddgadagdde Wollen Sie bitte meine Fenster-Auslagen beachten! 7 eee; 8 8 2 auen, 1 Am Sonntag, 27. März 1938, abends ½9 Uhr hält der Verein sein 5. Schloß-Saalschauturnen Ab. Mitwirkende: Sämtliche Abteilungen des Vereins Eine Sportgruppe des IIInf.-Reg. 110. Eine freiwillige Sportdienstgruppe des Bd. Die gesamte Einwohnerschaft ist zum Besuche freundlich eingeladen. Die Vereinsführung Eintritt: An der Abendkasse 60 Pfg. Im Vorverkauf: 50 Pfg., Militär 30 Pig. Vorverkauf bei: Ludwig Schreck, Meßkircherstr- Jos, Kreutzer, Kloppenheimerstr.; Al. Schmich, Hauptstr, sowie bei den Mitgliedern des Vereins. Taglohn-Zett für Bauhandwerker l (lach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in d Druckerei des„Neckar- Saubere, ehrliche g 3. Putzen geſucht, Zu erfragen in dern „Bad. Hof⸗ LCR- 1 905 durch eine D o N 2 ben 5— Kleinanzeige zu verkaufen.. unſere Inserate! Im Neckarbote Eresscherst.. 2. Turnerbund„Jahn“, e. V., hmm. Sebdenheln.