— D hrliche 4 ſeſucht, Nr. 69 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 23. März 1938 Fortſetzung:„Die Rede Dr. Goebbels“. „Wo gibt es in der ganzen Welt“, ſo fragte Dr. Goeb⸗ bels im Hinblick auf dieſes im alten Reich vollzogene, im deut⸗ ſchen Oeſterreich nun in Angriff genommene Programm,„auch And dieſer wirtſchaft⸗ liche Auſſchwung habe ſich nicht nur für einen beſchränkten Kreis ausgewirkt. Der Nationalſozialismus habe ſich redlich bemüht, mit dem Aufſchwung der Wirtſchaft den Lebeus⸗ ſtandard für jedermann nach und nach zu heben, und zwar dwelcher Experimente, ſondern auf ſoliher Grundlage. Dr. Goebbels bewies, daß ſich der wirtſchaft⸗ liche Auſſchwung auch zum Wohle des einzelnen Volfsgenof⸗ nur annähernd gleiche Leiſtungen?“ nicht mit Hilfe irge ſen ausgewirkt habe. So ſei der Steigerung der deutſchen Produktion eine Erhöhung des Lebensſtandar ds gefolgte. 1937 hat das deutſche Volk über 33 Milliarden Reichsmark mehr erar⸗ beitet, als im Jahre 1932. Das Volkseinkommen iſt von 45, Milliarden Reichsmark 1932 auf 68 Milliarden 1937 geſtiegen. Aufbauprogramm für Oeſterreich Steigerung der Produktion wird auch in Oeſter⸗ reich der Hebel ſein, der zur Geſundung der Wirtſchaft angeſetzt werden wird. Aus der Mehrproduktion wird ſich die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit erge⸗ ben, wird die Kaufkraft der Maſſen geſteigert werden, wird eine verbeſſerte Lebenshaltung und ein neuer Wohlſtand des öſterreichiſchen Volkes erwachſen. Die deut⸗ ſche Reichsregierung werde durch Hergabe von öffentlichen Krediten und Förderung der privatwirtſchaftlichen Inveſti⸗ tionen die Durchführung eines großzügigen Auf⸗ bau programms gewährleiſten. „Gauleiter Bürckel“, ſo verkündete der Miniſter unter dem ſktürmiſchen Beifall der Verſammlung,„wird am kommenden Donnerslag in einer großen Rede in Wien die⸗ ſes Programm der Oeffentlichkeit zur Kenntnis bringen.“ Als ein erſtes Zeichen tatkräftiger Hilfe, die das Reich dem deutſchen Oeſterreich angedeihen ließ, bezeichnete der Miniſter die Feſtſetzung der feſten und unverrückbaren Re⸗ lation zwiſchen Reichsmark und S chilling. Das günſtige, der Währungsangleichung zugrunde gelegte Ver⸗ hältnis von Mark zu Schilling iſt überall in Oeſterreich als ein weithin ſichtbares Entgegenkommen ausgelegt worden und bedeutet eine Sicherung des öſterreichiſchen Wirtſchafts⸗ lebens. Nach ſolchen Maßnahmen werde die öſterreichiſche Wirtſchaft von dem Tempo des deutſchen Wirtſchaftsauf⸗ ſtieges miterfaßt und zu gewaltiger Leiſtungsſteigerung emporgeführt werden. Nachdem auch durch geſetzliche Maßnahmen die Flucht des öſterreichiſchen Kapitals ins Ausland verhindert wurde, ſei der Kurs des Schilling ebenſo wie der Kurs der 1 vor jedem ausländiſchen Angriff geſchützt wor⸗ en. Zum Schluß ſeiner Betrachtung über die öſterreichiſche Wirtſchaftslage und die durch den Nationalſozialismus ein⸗ geelitete Entwicklung gab der Miniſter die Verſicherung ab daß bei der manche ſchwierigen Probleme heraufführenden Angleichung mit aller Sorgfalt und aller Gewiſſenhaftigke't zorgegangen werde damit keinerlei Schaden für die öſterreichiſche Wirtſchaft entſtehe. Darum werde man ſo⸗ wohl in der Sicherung und Förderung des Exports wie auch bei dem neu aufblühenden Fremden verk ehr eine Anlaufzeit einſchalten, um eine ruhige und ſtetige Entwicklung au gewährleiſten. 5 „So wird“ ſchloß der Miniſter dieſen Teil ſeiner Rede, die öſterreichiſche Wirtſchaft von ausländiſchen Feſſeln und Abhängigkeiten befreit, innerlich ſtark und nach außen ge. ſchützt, zu dem werden, was die Wirtſchaft überhaupt ſein ſoll: Dienerin des Volkes und der Wohlfahrt aller ſchaffen⸗ den Volksgenoſſen.“ An unwiderleglichen Ziffern zeigte Dr. Goebbels dann ſeinen Zuhörern, wie mit dem ſteigenden Volkseinkommen auch der Verbrauch gewachſen iſt. So ſtieg der Kon⸗ ſum an Fleiſch von 42 kg im Jahre 1932 auf 46 kg im Jahre 1937 pro Kopf der Bevölkerung, der Verbrauch an Butter von 7,5 kg auf 8,9 kg, an Weizenmehl von 44,7 auf 55,4 kg und an Zucker von 20 kg auf 24 kg. Stürmiſche Zu⸗ ſtimmung unterſtrich ſane Feſtſtellung, daß dieſe mehr ver⸗ brauchten gewaltigen Mengen von Lebensmitteln ja nicht von einigen wenigen Millionären, ſondern von der breiten Maſſe des Volkes verzehrt worden ſind. 5 Erſchütternd war die Gegenüberſtellung dieſer Entwicklung im Reich mit der des alten Oeſterreich, die Dr. Goebbels dann gab. Beſonders eindringlich trat dieſe Er⸗ ſcheinung den Zuhörern vor die Augen, als Dr. Goebbels feſt⸗ fell. daß der Inder des Fleiſchverbrauchs in Wien von 100 im Jahre 1929 auf 56 im Jahre 1937 geſunken iſt. Mit allem Nachdruck betonte der Miniſter, daß dieſe Zahlen nicht erfunden, ſondern das amtliche Material der öſterreichiſchen Handelskammer darſtellen. b „Es iſt dies“, erklärte er unter lebhafteſter Zuſtimmung, zein erſchreckendes Beiſpiel für die Art und Weiſe, wie die gewiſſenloſen, volksfremden und volksfeindlichen Elemente all⸗ mählich durch ihre Unfähigkeit und Skrupelloſigkeit Oeſter⸗ reich in Grund und Boden regiert haben. Man kann jetzt verſtehen, warum das deutſche Volk in Oeſterreich auch aus dieſem Grunde den Führer als Retter begrüßte, warum ſich in Wien die Menſchen in den Straßen umarmten und in Freudentränen ausbrachen, als der Führer in die Hauptſtadt des deutſchen Oeſterreich einzog. Jeder wußte: das iſt die Rettung! Mit ebenſo überzeugendem Zahlenmaterial belegte Dr. Goebbels, wie im Zuge dieſer Entwicklung auch das ſo⸗ ziale Leben in Deutſchland befruchtet worden iſt. Mit berechtigtem Stolz konnte er, immer wieder von langan⸗ haltenden Zuſtimmungskundgebungen unterbrochen, auf die Tatſache hinweiſen, daß die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſeit 1934 384 Seefahrten mit 490 000 Teilnehmern, über 60 000 Landreiſen mit über 19 Millionen Teilnehmern und 113 000 Wanderungen mit rund 3 Millionen Teilneh⸗ mern durchgeführt hat.„Mit ſtaunender Bewunderung le⸗ ſen wir heute in den Zeitungen“, rief der Miniſter,„daß 2000 deutſche Arbeiter in Tripolis angekommen ſind. Wo gibt es das in der Welt? Wo ſind denn die Touriſten aus Sowfetrußland, aus dieſem„Paradies der Arbeiter und Bauern“, auf das die weſtlichen Demokratien ſo voll Ehrfurcht und Bewunderung ſchauen?“ Noch weitere Ziffern, die der Miniſter nannte, unter⸗ ſtrichen dieſen grandioſen Leiſtungsbericht: 77 Millionen Mark Aufwendungen für„Kraft durch Freude“ ſeit 1934, 155 Millionen Veranſtaltungsteilnehmer, 41000 Beſucher in den 34 Erholungsheimen der DAF, 600 Millionen Mark Aufwendungen für„Schönheit der Arbeit“ für Kantinen, Gärten, Sport⸗ und Schwimmanlagen, wofür insgeſamt im Eheſchließungen und Geburten ett Nechr ronnte Br. Goebbels ſtecken brauche. „Früher wurde dieſes Geld für Streiks und zur Aus⸗ haltung marxiſtiſcher Bonzen verwandt, heute kommt es dem Volke ſelbſt zugute!“ ſich kaum denken, Goebbels zum Winterhilfswerk zulänglichen Beträgen überhaupt aufgebracht, ſtellke Dr. feſt, wenn das alte Syſtem geſammelt hätte, würde es ſich wohl über den Eingang der Spenden ſehr gewundert haben. Mit Stolz konnte Reich iſter Dr. Goebbels darauf hinweiſen, daß durch freiwillige Spenden im Jahre 1933⸗34 350 Millionen, im folgenden Jahr 360 Millionen, 193536 faſt 372 Millionen und 1936⸗37 408 Millionen Mark auf⸗ gebracht worden ſind. Stürmiſcher Beifall dankte ihm für die Feſtſtellung, dieſe gigantiſchen Ziffern für ſogar auf 410 Milſionen Mark fünf Winterhilfswerken insgeſamt faſt 2 Milliarden Mark zur Linderung der Not aufgewandt worden ſind. Angeſichts des Rückgangs der Zahl der Betreuten konn⸗ ten, wie Dr. Goebbels weiter erklärte, ſteigende Beträge für andere ſoziale Aufgaben aufgewandt werden. So konnten 1937 2 853 029 Kinder, die ſonſt ohne Licht und Luft hätten aufwachſen müſſen, zur Erholung verſchickt werden, dazu noch 262 457 Mütter. Die Geſamtzahl der von der NS. eingerichteten Kindergärten und Säuglings⸗ krippen ſtieg auf 7634, die vom Deutſchen Frauenwerk ein⸗ gerichteten Mütterſchulen auf 250. Ganz beſonders eindrucksvoll waren die Zahlen, die Dr. Goebbels dann über die daß 193738 wahrſcheinlich ſich erhöhen würden, ſodaß in gab. Die Zahl der Eheſchließungen, die bis 1933 ſtändig zurückging, ſtieg im Dritten Reich von 517 000 im Jahre 1932 auf 620 000 im Jahre 1937. Insgeſamt konnken in den vergangenen fünf Jahren 460 000 Paare mehr heiraten, als in den letzten fünf Jahren vor der Machtergreifung. Bis Ende 193/ hat die nationalſozialiſtiſche Regierung in planmäßiger Förderung der Eheſchließungen über 878 000 Eheſtands darlehen ausgezahlt. Die Zahl der lebend⸗ geborenen Kinder ſtieg von 971 000 im Jahre 1933 auf 1276 000 im Jahre 1937. Es ſind dem deutſchen Volk ſei der Machtübernahme 1 130 000 Kinder mehr geſchenkt wor⸗ den. Die Zahl der Lebendgeborenen in Oeſterreich ging in den ſelben fünf Jahren, in denen in Deutſchland 1130000 mehr geboren wurden, von 102 200 auf 85 600 zurück. Der Aufſchwung des Kulturlebens Nicht minder ſtürmiſchen Beifall fanden die anſchließen⸗ den Zahlenangaben über den Aufſchwung des deutſchen Kul⸗ turlebens. b Auch hier, ſo betonte der Miniſter, haben wir mit dem gedankenloſen Vorurteil aufgeräumt, daß es ohne der Juden nicht ginge. And es iſt tatſächlich mit der Ausſchal⸗ tung des Juden natürlich nicht etwa ein Niederbruch, ſondern vielmehr eine Blüte der deutſchen Kultur verbunden ge⸗ weſen. Seit 1934 hat das Reich faſt 69 Millionen an Zu⸗ ſchüſſen zur Verfügung geſtellt, Zuſchüſſe, die insbeſondere der Organiſation„Kraft durch Freude“ zugute kamen, die den deutſchen Bühnen im vergangenen Jahr 13,5 Millionen zuſätzliche Beſucher gebracht hat. 8 Auch für Rundfunk und Preſſe brachte der Mi⸗ niſter ſchlüſſiges Zahlenmaterial zum Beweis des Aufſtieges. Am Schluß dieſer ſtolzen Bilanz unſeres ſozialen, wirt⸗ ſchaftlichen und kulturellen Aufbaues verwies der Miniſter noch auf die gewaltige Bautätigkeit des Dritten Rei⸗ ches. Beſonderes Intereſſe fanden die Zahlen über den Wohnungsbau, der ſich von 132 870 Neuwohnungen im Jahre 1933 auf über 282 000 im Jahre 1936 erhöhte. „Das iſt“, ſo erklärte der Miniſter unter Beifallsſtür⸗ men,„das Aufbauwerk unſeres Führers! Dieſes Aufbau⸗ werk ſteht in der Welt ohne Beiſpiel da! An ihm haben wir alle an ſorgenvollen Tagen und in durchwachken Nächten mitgearbeitet!“ Wir haben damit ein Volk aus der Ver⸗ zweiflung herausgeriſſen. Die öſterreichiſchen Arbeiter, die heute mittag am An⸗ halter Bahnhof ankamen, verhärmt und abgemagert durch eine lange Leidenszeit, finden kein vergrämtes unterdrück⸗ les Volk, ſondern eine Nation, die ihre Lebensfreude und 27 Lebensmut wiedergefunden hat. Im Zuſtand der Verzweiflung hat der Führer das Reich übernommen, im Zuſtand des unerſchütterlichen Glaubens an unſere natio⸗ nale Zukunft ruft der Führer nun die Nation. 5 Bei uns herrſcht die wahre Demokratie, ſonſt könnte die Führung nicht wagen, das Volk an die Wahl⸗ Urne zu rufen. „Die Welt wollte eine Abſtimmung. Sie ſoll ſie haben: Wir werden ihr beweiſen, daß das Volk Oeſterreich zu uns gehört; wir werden ihr beweiſen, daß das Volk zum Füh⸗ rer ſteht; wir werden ihr beweiſen, daß das Volk das na⸗ tionalſozialiſtiſche Aufbauwerk billigt und bewundert. Ich bin der Ueberzeugung, daß ſich nur ein ganz minderwer⸗ tiger, ſchlechter Charakter in dieſer hiſtoriſchen Stunde dem Ruf der Nation entziehen kann.“ Der Bewegung zur Seite mit dem Führer an der Spitze, der unſer gewaltiges Werk geſchaffen hat, ſteht die junge Wehrmacht. Sie verteidigt mit blankem Schwert unſere Beifall) und beſchützt unſere nationale Ehre.(Stürmiſcher Zeifall.) Dr. Goebbels zeigte dann die einzelnen Etappen der deutſchen n Fed auf, deren jede einzelne ein Beitrag zum Frieden geworden iſt. Mit ſtärkſtem Bei⸗ fall wurden in dieſem Zuſammenhang vor allem die Worte Dr. Goebbels' über. die Achſe Berlin Rom und über die feſte, in den Ereigniſſen der letzten Zeit be⸗ währte Freundſchaft mit Italien aufgenommen. i „Die Nation iſt e ſich am 10, April zu be⸗ kennen. Der Führer ſelbſt hat ſie gerufen. Durch ihn ruft 91 t 8 angeſichts dieſer gewaltigen Ziffern feſtſtellen, daß mit dieſen Leiſtungen die national⸗ ſozialiſtiſche Staatsführung ſich nicht vor dem Volke zu ver⸗ Einen überzeugenderen Beweis des ſozialen Wollens und Schaffens der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung kann man als er aus den Ziffern ſprach, die Dr. nannte. Während ſich im Dezember 1932 im Reichstag die Syſtemparteien darüber ſtritten, ob man zur Linderung der Not dieſes ſchweren Winters 15 oder 20 Millionen zur Ver⸗ fügung ſtellen ſollte, habe der Nationalſozialismus mit ſo un⸗ gar nicht erſt angefangen. Zu dem Vorwurf ausländiſcher Kritiker, die gewaltigen Sum⸗ men des Winterhilfswerks würden nur durch Sammeln Goebbels unter ſtürmiſcher Heiterkeit nur die kleine Abtragung einer großen Dankesſchuld. Und jetzt muß ſich das Wort bewahrheiten: f „Der Führer ruft und alle, alle kommen!“ In andächtigem Schweigen hörten die Zehntauſende und mit ihnen die Millionen im großen Deutſchen Reich das mitreißende Treuebekenntnis zum Führer, mit dem Dr. Goebbels ſeine mehr als zweiſtündigen Ausführungen beſchloß. „Wenn ſchwere Stunden über die Nation kamen, dann hat er die Verantwortung allein getragen! Von ſeinen tie⸗ fen Sorgen wiſſen nur ganz wenige. Er liebt es nicht, das Volk mit Problemen zu belaſten, die es nicht von ſich aus löſen kann. Es iſt unſer größter Stolz, daß er es weit von ſich weiſt, ſich durch blitzende Bajonette beſchützen zu laſſen. Ich ſpreche in dieſer Stunde zu einem deutſchen Volk, das von Aachen bis Tilſit und von Hamburg bis Wien um die Lautſprecher verſammelt ſitzt, und ich bin der feſten Ueberzeugung: Niemand befindet ſich unter den vielen Mil. lianen, der ſich in dieſen Stunde dem Gebot der nationalen Pflicht und dem Ruf des Führers verſagen könnte. Eine ganze ſtolze große 75 Millionen-⸗Nation kritt an. n 10. April iſt ſie zum Appell aufgerufen. Jüngling und Greis, Mann und Frau werden zur Stelle ſein und unſer Kampfruf ſoll heißen: Ein Volk— Ein Reich— Ein Führer!“ Während die Maſſen gegen Ende der Rede in andäch⸗ tiger Stille dieſem zu Herzen gehenden Appell des Mini⸗ ters gelauſcht hatten, umbrandete ihn jetzt ſtürmiſcher Ju⸗ hel als ein Gelöbnis, als ein Schwur, den Appell nicht un⸗ gehört verhallen zu laſſen, am 10. April ein glühendes Be⸗ kenntnis zum unteilbaren großen Deutſchen Reich und zum Führer abzulegen. Ehrentag für Oberſt Reinhard Zum Generalmajor ernannk. Berlin, 22. März. Anläßlich ſeines 50jährigen Militär⸗ jubiläums empfing der Reichsführer des NS. Deutſchen Reichskriegerbundes(Kyffhäuſerbund),„Gruppenführer Oberſt a. D. Reinhard zunächſt den engeren Kreis ſeiner Mitarbeiter. Anſchließend erſchien der frühere Chef des Generalſtabs des ehemaligen Gardekorps, Graf Schulen⸗ burg, und ſprach die Anerkennung für die großen Leiſtun⸗ gen von Oberſt Reinhard im Weltkrieg aus. General Kei⸗ tel, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, über⸗ reichte nachſtehendes Hand chreiben des Führers und Reichskanzlers mit der Ernennung des Oberſten Rein⸗ hard zum General: Lieber General Reinhard! Zur Wiederkehr des Ta⸗ ges, an dem Sie vor 50 Jahren in die Armee eintraten, ſpreche ich Ihnen meine beſten Glückwünſche aus. In An⸗ erkennung Ihrer Verdienſte um die Pflege des Wehrge⸗ dankens im deutſchen Volk verleihe ich Ihnen den Cha⸗ rakter des Generalmajors a. D. mit der 2 gung zum Tragen der Uniform des jetzigen Heeres. Ich freue mich, durch dieſe Anerkennung einen in hohem Maße kriegsbewährten Offizier aleichzeitig als General der neuen Wehrmacht an die Spitze der zur Pfiege ſolda⸗ tiſcher Tugenden im Reichskriegerbund zuſammenzufaſſen⸗ den alten und jungen Soldaten ſtellen zu können. In kameradſchaftlicher Verbundenheit und mit den beſten Wünſchen für eine weiterhin erfolgreiche Arbeit bin ich Ihr Adolf Hitler. Der Chef der Kanzlei des Führers, Reichsleiter Bouh⸗ ler, übergab dem Jubilar das Goldene Ehrenzei⸗ chen der Partei für ſeine Verdienſte In ſeiner Beglei⸗ tung befand ſich als Vertreter des Reichsführers/ Himm⸗ ler/ Gruppenführer Schmidt, der die Grüße des Reichs⸗ führers ausſprach, Der Kommodore des Kampfge⸗ ſchwaders„Hindenbur g“, Oberſt Mahnke, über⸗ brachte die Glückwünſche des Geſchwaders, das ſeiner eit dem Führer vom Reichskriegerbund als Geſchenk gegeben worden iſt. Größer em opälſcher Staat Das Deutſche Reich iſt nach der Heimkehr der Oſtmark dem Flächeninhalt nach der größte Staat Europas. Wäh⸗ rend Deutſchland bisher einen Flächeninhalt von 470 713 qłm hatte, umfaßt es nunmehr 554570 qkm und übertrifft damit Frankreichs 550 986 qkm um einiges. Bei dieſen Zahlenver⸗ gleichen ſind die europäiſchen Teile der Sowjetunion beiſeite gelaſſen, weil einmal die Union der ſozialiſtiſchen Sowjet⸗ republiken— im Gegenſatz zum zariſtiſchen Rußland— keinerlei Wert ehr darauf legt. den Unterſchied zwiſchen dem europäiſchen und aſiatiſchen Gebietsteil noch aufrecht zu erhalten; andererſeits kommt hinzu, daß die Sowpjet⸗ union ſich durch ihre innere Haltung längſt außerhalb des Kreiſes der europäiſchen Kulturnationen leich hat. Der Gebietsumfang des geeinten deutſchen Vol sreiches iſt ſogar größer als der des kalſerlichen Deutſchland, das rund 540 000 gkm umfaßte. Daß der Anſchluß andererſeits, ſo ſehnlich er in jeder Hinſicht von uns herbeigewünſcht wurde, kein„Er⸗ ſatz“ für die uns durch das Verſailler Diktat verlorengegan⸗ genen Gebiete und Menſchen ſein will, verſteht 15 von i Deutſchland wurden 70 585 qkm Landes mit foſt 6,5 illionen Einwohnern genommen. Die Volksabſtimmung im Jahre 1920 ö Es iſt gut, ſich ins Gedächtnis zu rufen, daß die öſter⸗ reichiſche Nationalverſammlung ſchon am 1. Oktober 1920 den Beſchluß faßte, eine Volksabſtimmung über den An⸗ ſchluß an Deutſchland durchzuführen Das waren nicht Par⸗ teien, ſondern Deutſche, die dieſen Beſchluß faßten. Die vom ganzen deutſchen Volk gewollte Abſtimmung iſt damals verhindert worden Gegen den Willen der herrſchenden Ge⸗ walten fanden aber dennoch Teilabſtimmungen ſtatt, wobei in Tirol eine Mehrheit von 98 Prozent und in Salzburg eine. von faſt vollen 100 Prozent (103 000 gegen 800) für den Aeſchluß ſtimmte. Und als im Jahre 1929 im Wiener Bundestag eine Umfrage veranſtal⸗ tet wurde, erklärten ſich zwei Drittel der Abgeordneten für die Wiedervereinigung. i Spendet Freiſtellen! 5 Im Monat April 1938 treffen 300 Kinder aus Oeſter⸗ reich im Kreisgebiet Mannheim ein. 5„ Deutſche Volksgenoſſen! Beweiſt dem Führer Euern Dank, ſpendet Freiplätze für die deutſche Jugend der Oſtmark! Kinder bi ten! Schließt Eure Herzen auff Lahre 195“ allein 109 Millionen Mark aufgewandt wurden. * das Reich, das ewige Reich der Deutſchen. Unſer Ja iſt Meldungen und Spenden nehmen alle Dienftſtelſen der NSV. mit Dank an. 8 5 1 Livingſtone geht nach Afrika Ich weiß nicht, ob es anderen Buben ähnlich ergangen iſt, wie jenem Buben, der, als er bei ſeiner Jugendlektüre mit heißem Herzen dem Vormarſch Stanleys in den dunk⸗ len Erdteil Afrika folgte, in das unendlich große, un⸗ bekannte und unerforſchte Land, um Livingſtone zu ſuchen, der als verſchollen galt, und mit Stanleh zu der Stelle kam, wo dieſer den Forſcher fand. Es war wie ein kalter Waſſerſtrahl auf das heiße Bubenherz, der ſich dieſes Zu⸗ ſammentreffen als einen Ausbruch unbeſchreiblicher Freude auf beiden Seiten vorgeſtellt hatte, als nun Stanley nichts anderes zu ſagen wußte:„Dr. Livingſtone, wie ich vermute?“, und dieſer Dr. Livingſtone keine andere Ant⸗ wort fand als ein kurzes„Ja“. Aber die Enttäuſchung war der Anlaß für den Buben, ſich etwas näher mit engliſchem Weſen vertraut zu machen, und dieſe Arbeit hat ihn dann zu allerhand Erkenntniſſen geführt. i Doch zurück zu Stanley und Livingſtone und vor allen Dingen zu David Livingſtone, deſſen Geburtstag ſich am 19. März zum 125. Male jährte. Es iſt ſeltſam, daß das Schickſal den zwei Männern, die ſich am 10. November 1871 in Üdſchidſchi am Tanganjikaſee trafen, in einem dahin nur von ihnen als den erſten Weißen betretenen Teil Afrikas, einen ganz ähnlichen Jugendweg vorgezeich⸗ net hat. Beide ſtammten aus den ärmlichſten Verhält⸗ niſſen; Stanley war der Sohn einer armen walliſiſchen Dienſtmagd, Livingſtones Vater war Fabrikarbeiter in der ſchottiſchen Induſtrieſtadt Glasgow. Beide, Stanley und Livingſtone, haben ſich aus der Dürftigkeit ihrer Jugend emporgearbeitet zur Freiheit der Wiſſenſchaft, aber wäh⸗ rend der Schotte ſtill verſonnen ſeiner Lebensaufgabe nach- ging, trat der Walliſer, nicht minder tüchtig, nicht minder arbeitſam und nicht minder opferbereit, in das helle Licht der öffentlichen Meinung. Und daß dieſer den Schritt tun konnte, dazu hat ihm jener verholfen. 8 Livingſtone hatte in ſeiner Jugend in einem Miſſions⸗ traktätchen von der miſſionariſchen und kulturellen Leiſtung des deutſchen Miſſionsarztes Gützlaff in China geleſen. Gützlaff wurde ſein Vorbild. Um es erreichen zu können, das wußte der junge Menſch, der ſchon früh als Spinner in einer Glasgower Fabrik arbeitete, mußte er eine wiſſen⸗ ſchaftliche Bildung haben. Die Vorbildung dazu erarbeitete er ſich durch eigenes Studium und durch Beſuch einer Abendſchule in der Freizeit, und das Geld für das winter⸗ liche Studium verdiente er jeweils im Sommer. Aber dann war es ſoweit. Livingſtone hatte eine theologiſche und eine mediziniſche Ausbildung. Nach China zu gehen, das verbot der damals gerade ausgebrochene Opiumkrieg, ſo ging Livingſtone, 27 Jahre alt, als Prediger der Lon⸗ doner Evangeliſchen Geſellſchaft nach Afrika. Von der Algoa⸗Bai aus drang er 1841 ins Innere des Schwarzen Erdteils vor, und blieb dort bis zum Jahre 1856 ununter⸗ brochen, länger als es je ein Weißer dort auszuhalten pflegte,„den ärztlichen Beruf ausübend und den chriſt⸗ lichen Glauben predigend“, wie er ſelbſt ſchreibt. Living⸗ ſtone verſtand es ausgezeichnet, mit den Eingeborenen um⸗ zugehen, er muß überhaupt der geborene Forſcher geweſen ſein. Vom Gebiet der Bedſchuanen, zuerſt am Südrande, dann am Oſtrande der Kalahari, wandte er ſich nach Nor⸗ den, und er war der erſte Weiße, der das unbeſchreibliche Wunder der Sambeſifälle ſah. Kurze Zeit war Livingſtone dann in Europa, hoch geehrt, aber der Drang des For⸗ ſchers, der in ihm erwacht war, ließ ihn nicht ruhen; er ging 1858 wieder nach Afrika und erforſchte bis 1864 das Land zwiſchen Sambeſi und Njaſſaſee. Bei dem Vorſtoß ins Nfaſſaland war Livingſtone an das große Problem der Nilquellen gekommen, das jahrtauſendealte Geheim— nis, das ihn jetzt beſchäftigte. Freunde brachten die Mittel auf, um eine neue Reiſe zu den Quellen des Nils zu er— möglichen. Weſtlich vom Tanganjikaſee, wo es nach der Auskunft der Eingeborenen andere Seen mit Abflüſſen nach dem Norden geben ſollte, vermutete Livingſtone den Urnil. So wanderte er den Rowuma aufwärts, dem Tanganjika zu, und entdeckte neue Flüſſe, neue Seen, neue Berge, neue Völker. Livingſtone war beſeſſen von dem Schwarzen Erdteil. Kunde von ihm war nicht mehr zur Küſte gelangt. Seit 1866 galt er als verſchollen, als viel⸗ leicht tot. Der amerikaniſche Zeitungsverleger witterte hin⸗ ter Livingſtone und ſeiner Entdeckerreiſe nicht nur eine gute Story, ſondern auch ein gutes Geſchäft. So ſchickte er ſeinen Reporter Stanley aus, der ſich im damaligen ſpaniſchen Bürgerkrieg einen guten Namen gemacht hatte — er galt als rückſichtslos und zäh und als guter Orga⸗ niſator, und war mit viel Geld und allen Hilfsmitteln verſehen. Stanley gelang das Wagnis, er fand Living⸗ Sag ſa aum Lelen Roman von Bert Oehlmann. 48 So etwas von Sturm war faſt noch nicht dageweſen! Der Regen hatte nachgelaſſen, aber trotzdem— wer ing bei feen Wetter ins Kino? Wirklich wurden, wie ore es ſeufzend feſtſtellte, nur achtundvierzig Karten für die Sieben⸗Uhr⸗Vorſtellung verkauft. und was das Schlimmſte war: für die zweite Vorſtellung beſtanden keine 8 0 i ie ging an die Kaſſe.„Wenn nachher ein Herr na mir fragt, h bin im Büro.“ 8 5 Eigenklich hatte ſie ſich vorgenommen, zu arbeiten. Es 55 da eine ganze Menge Dinge, die zu erledigen waren. ber ſie brachte keine rechte Luſt dazu auf. Wieder, im⸗ mer wieder liefen ihr die Gedanken davon— liefen hin zu einem großen ſchlanken Manne, der Bering hieß. „Dumme Gans!“ ſchalt ſie ſich ſelbſt aus, aber viel 1 85 hatte das auch nicht. Sie hatte eine träumeriſche tunde, da ließ ſich eben nichts dagegen machen Dann— nach Ewigkeiten, wie es ihr ſchien— klopfte jemand an die Tür. Aha, dachte ſie, Doktor Knauer! Aber es war nicht der Anwalt, ſondern der Mann, mit dem ſich ihre Gedan⸗ ken während der ganzen Zeit ſo ungemein lebhaft beſchäf⸗ tigt hatten. „Hoffentlich ⸗ſtöre ich nicht,“ meinte er und zog die Tür hinter ſich zu.„Herrgott, iſt das ein Wetter, was? Es wird Zeit, daß wir umbauen, Fräulein Lore, ſonſt krachen uns noch die„Favorit⸗Lichtſpiele“ zuſammen.“ Dann ſetzte er ſich zu ihr und ſah ihr feſt in die Augen.„Wiſſen Sie, warum ich komme? Nein, Sie wiſſen es nicht. Ich will ein Kompromiß mit Ihnen ſchließen. Ich bin ſicher, daß wir uns verſtändigen werden.“ Wie weich er ſprechen konnte! Wie zärtlich ſeine blauen Augen baten! Lore befiel Anſicherheit. a „Ich mache keine Kompromiſſe!“ verſuchte ſie zu be⸗ haupten. 75—* „Einen Augenblick. Ich machte Ihnen den Vorſchlag, umzubauen und zu heiraten. Ich bin auf Ihren Widerſtand geſtoßen und ſchlage darum der Einfachheit halber die gleiche Geſchichte nur in umgekehrter Form vor; wir wer⸗ 8—— ſtons. Ob Livingſtone ſehr darüber erfreut war? Nach ſei⸗ nen Tagebüchern will das nicht ſcheinen. Er jedenfalls blieb kühl bis ans Herz hinan. Er ließ ſich viel erzäh⸗ len aus der Welt, die ihm fremd geworden war, ihn inter⸗ eſſierte immerhin noch, daß aus Preußen und den ſüd⸗ deutſchen Staaten das neue Kaiſerreich entſtanden war und Napoleon ſeinen Thron verloren habe, er nahm auch die Poſt und allerhand nützliche Dinge, die ihm Stanley mit⸗ gebracht hatte, aber er blieb, wo er war. Zurück nach Europa wollte er nicht mehr. Er ſtarb am 1. Mai 1873 in Ilala am Bangweoloſee. Seine treuen Schwarzen tru⸗ gen den einbalſamierten Leichnam an die Küſte, nachdem ſie das Herz in afrikaniſcher Erde beigeſetzt hatten. Paganini ſehr freigebig Seine Begegnung mit Berlioz. Man ſagte Paganini nach, daß er fürchterlich geizig ſei Wie dieſe Meinung entſtanden iſt, läßt ſich ſchwer ſagen. ſicher aber iſt, daß er mit Bitten um Unterſtützung über⸗ häuft wurde und ſich ſchließlich nicht anders zu helfen wußte, als daß er radikal alle derartigen Wünſche abſchlug. Da er ſich ſelber ſehr ſparſam hielt, und außerdem im all⸗ täglichen Leben nicht viel auf ſein Aeußeres hielt, mag wohl die Geſchichte ſeines Geizes aufgekommen ſein. In vielen Anekdoten erhielt ſie Nahrung. Aber Paganini war ſicherlich nicht geizig in dem Sinne der vielen Geſchichten, die es über ihn gibt. Der beſte Beweis dafür iſt eine Epi⸗ ſode aus Paris. Man ſchrieb das Jahr 1838. Ein junger Komponiſt gab ſeinen erſten Abend. Er hieß Hektor Ber⸗ lioz und ließ ſeine„Phantaſtiſche Symphonie“ aufführen. Ganz Paris war bei dieſer Aufführung vertreten. Die Da⸗ men zeigten die neueſten Moden, und die Herren waren bereit, der Aufführung einen Erfolg zu bereiten oder ſie auszupfeifen, je nachdem. a Ganz hinten in der letzten Bank ſaß ein ſchwarzhaari⸗ ger Mann. Er ſah aus wie einer, der einen teuren Platz nicht erſchwingen konnte. Als die erſten Töne durch den Raum klangen, ſtützte er den Kopf in die Hände und änderte ſeine Stellung nicht bis zum Verklingen des letzten Tones. Dann erhob er ſich und wandte ſich zum Gehen. Vor dem Ausgang wartete er auf den Komponiſten. „Sie ſind Hector Berlioz?“ „Jawohl, mein Herr.“ „Dann laſſen Sie mich Ihnen ſagen, daß Sie mir zwei Stunden eines unerhörten Genuſſes geſchenkt haben. Ich bin tief in Ihrer Schuld und werde mich in ſchlechten Tagen ſtets erinnern, was ſie mir gegeben haben.“ Damit reichte er dem Komponiſten die Hand, die dieſer warm drückte, denn eine ſolche Anerkennung tut wohl. Am nächſten Tage aber erhielt er von dem dankbaren Pa⸗ ganini einen Scheck über 20 000 Francs. Pflanzweiten für Obſtbäume Im Garten werden die Obſtbäume ſehr oft zu eng gepflanzt. Faſt immer iſt das dadurch bedingt, daß bei der Neupflanzung die richtigen Pflanzweiten zu groß erſchei⸗ nen und deshalb verringert werden, oder daß kleinere Baumformen zwiſchen die großen gepflanzt werden, die man ſpäter nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht heraus⸗ nimmt. Die Folge davon iſt ein Durcheinanderwachſen der Zweige ſodaß nicht nur keine Unterkultur mehr möglich iſt, ſondern die Bäume ſelbſt durch zu dichten Stand Schaden nehmen. Deshalb ſei jetzt zu Beginn der Frühjahrspflanzung noch einmal auf die richtigen Pflanzabſtände hingewieſen. In offener Pflanzung mit Unterkulturen müſſen Hoch⸗ und Halbſtämme von Kernobſt und Süßkirchen einen Reihenab⸗ ſtand von 12—15 m haben. Ihr Zwiſchenraum in den Rei⸗ hen ſoll 10—15 m betragen. Die Reihen für Buſchbäume ſollen einen Abſtand von 10 m haben und eine Entfernung in der Reihe von 6—8 m. Der Reihenabſtand von Hoch⸗ und Halbſtämmen von Pflaumen und Sauerkirſchen be⸗ trägt 8—10 m, während ſie in der Reihe mit einem Zwi⸗ ſchenraum von 6—8 m gepflanzt werden. Von allen ande⸗ ren Obſtarten eignen ſich für offene Pflanzung nur noch Aprikoſenhochſtämme und Pfirſichbüſche. Ihr Reihenabſtand ſoll 7 m und ihr Zwiſchenraum 5 m betragen. Für geſchloſſene Pflanzungen ohne Unterkul⸗ turen dürfen die Pflanzweiten dieſer Obſtarten um rund 2 m verringert werden. Bei Buſchſtämmen iſt der Abſtand a 9 heiraten und dann umbauen. Wie finden Sie 8 „Am keinen Deut beſſer.“ „Das kann Ihr Ernſt nicht ſein,“ proteſtierte er.„Ich kenne die Gründe, die Sie gegen meinen erſten Vorſchlag einwenden. Sie wollen, daß ſich das Kino ſelbſt die Um⸗ baukoſten verdient. Gut, anerkannt. Wir warten. Wir bauen um, wenn der Zeitpunkt erreicht iſt. Aber zum Heiraten wüßte ich keinen beſſeren Termin als Weihnach⸗ ten. Alle Liebespaare heiraten zu Weihnachten.“ „Wir ſind aber kein Liebespaar, Herr Bering.“ „Aber wir werden eins,“ meinte er unbeirrt, ſah ſie dabei aber ſo zärtlich an, daß ſie errötete wie ein Back⸗ fiſch.„Wir werden beſtimmt eins. Von morgen an. Mor⸗ gen früh bekommen Sie von mir den erſten Liebesbrief G Lebens. And Sie werden ihn beantworten, hören ie?“ 0 „Das werde ich mir erſt noch überlegen.“ ö „Nichts werden Sie überlegen,“ flüſterte er. And dann nahm er ihre Hand und küßte ſie.„Dieſe Hand wird mir viele ſüße Dinge ſchreiben-“ „Herr Bering!“ „And nun gehe ich,“ ſagte er leiſe.„Seien Sie nicht böſe, daß ich Sie heute abend noch einmal überfallen habe. Aber ich mußte Ihnen das ſagen. Erſt heiraten und dann umbauen. Es iſt praktiſcher. Gute Nacht, Fräulein Lore!“ Als ſie allein war, gab ſie ſich ernſtlich Mühe zu lachen. Aber es gelang ihr nicht. Statt deſſen bekam ſie Herz⸗ klopfen. Was für ein ſeltſamer, vorher nie verſpürter Zuſtand? i Sie hatte Knauer im Büro erwarten wollen. Nun hielt ſie es nicht in dem engen Naum. Sie fing an umherzuwan⸗ dern. Machte durch das ganze Kino die Runde. Das be⸗ ruhigte ſie mit der Zeit. Erſt heiraten, dann umbauen. Bering war wirklich ein Menſch, der mit allen Widerſtän⸗ den fertig zu werden ſchien. Es wurde neun. Knapp 80 verkaufte Plätze für die zweite und letzte Vorſtellung. Was für ein Reinfall! Aber daran war nur das Wetter ſchuld, ſonſt nichts. Sicher würde es morgen beſſer ſein. „Es iſt noch ein Herr gekommen,“ meldete man ihr, „aber er hat nicht nach Ihnen, ſondern nach Ihrer Fräu⸗ lein Schweſter gefragt.“ 5.. 5 „ Aba, Knauer, der Lieplinal III 1 I... äußerdem foch von der Unterlage bzw. deren Wüchſigkelt abhängig. Apfelbüſche und Birnenbüſche erhalten einen Rei⸗ henabſtand von 5—7 m, während ihr Zwiſchenraum 5—6 m betragen darf. Bei Buſchſtämmen auf anderer Unterlage genügen Reihenabſtände von 4—5 m und 590 0 enräume von 3—4 m. Für ſenkrechte Schnurbäume oder Obſtſpindel, die heute ſchon zu den„Obſtbäumen des Kleingartens“ ge⸗ worden ſind, gelten folgende Pflanzweiten: Reihenabſtand 2 m und Zwiſchenraum in der Reihe 0,5—0,8 m. Beerenſträucher werden in dem gleichen Reihen⸗ abſtand gepflanzt, nur erhalten ſie andere Zwiſchenräume. Sie betragen bei Johannis- und Stachelbeeren 1,5—2,0 m, bei Himbeeren 0,5 m. Die Pflanzweiten für Buſchbäume von Aprikoſen, Pfirſichen, Pflaumen und Sauerkirſchen be⸗ tragen im Kleingarten 5—6 m und ihr Zwiſchenraum 4—5 m. Fächerſpaliere, die ebenfalls wegen ihres geringen Platz⸗ anſpruchs zur Anpflanzung geeignet ſind, erhalten einen Abſtand von 4—6 m. Für die Neupflanzung dieſer Obſt⸗ bäume und Sträucher iſt es allgemein wichkig, daß die Baumpfähle über das ausgehobene Baumloch hinaus etwa 30—40 em in den gewachſenen Boden hineinreichen, damit die Pfähle einen feſten Halt haben. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierungen, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittags⸗ konzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sende⸗ pauſe; 16 Nachmittagskonzert; 18.30 Griff ins Heute; 19 Nachrichten, Neues vom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 24. März: 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 18 Wir erleben den„Durchbruch“, Geſpräch; 19.15 Singend und klingend — im Marſch ſtets voran... 20.15 Meiſter ihres Inſtru⸗ ments, Schallplatten; 20.30 Emilia Galotti, Hörſpiel; 22.20 Echo vom 31. großen Reit⸗ und Springturnier in Stuttgart, 1. Tag; 22.30 Volks⸗ un' Unterhaltungsmuſik. Freitag, 25. März: 10 Präſident Feuerſtein leitet eine mißvergnügte Kon⸗ ferenz, heiteres Hörſpiel; 10.30 Im kleinſten Segelboot über den Atlantik; 10.45 Sendepauſe; 18 Alte Hausmuſik; 19.15 Stuttgart ſpielt auf; 21 Unterhaltungskonzert; 22.20 Echo vom 31. großen Reit⸗ und Springturnier in Stuttgart, 2. Tag; 22.30 Tanzmuſik. Samstag, 26. März: 10 Die Schlacht auf dem Lechfeld, Hörſpiel; 10.30 Sende⸗ pauſe; 15 Heitere Klänge zum Wochenende; 16 Der bunte Samstagnachmittag; 18 Tonbericht der Woche; 19.15 Wenn die Mandle blühe..„ heitere Folge um den Vorfrühling; 20 Wie es euch gefällt; 22.30 Unterhaltungs- und Tanzmuſik, dazwiſchen 23 bis 23.15: Echo vom 31. großen Reit⸗ und Springturnier in Stuttgart, 3. Tag. Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 24. März: 11.40 Volk und Wirtſchaft; 11.55 Offene Stellen; 15 Bilderbuch der Woche, 15.30 Für unſere Kinder; 18.45 Frühlingsboten der RSV., Hörbericht; 19.10 Muſtik fran⸗ zöſiſcher Komponiſten; als Einlage: Berichte von Beſancon; 20 Fidelio, Oper von Beethoven; 22.30 Volks⸗ und Un⸗ terhaltungsmuſik. Freitag, 25. März: 10.30 Eineinhalb Jahre auf alten Karawanenſtraßen; 10.45 Sendepause; 11.45 Programmanſage, Wirtſchaftsmel⸗ dungen, Wetter, Straßenwetterdienſt; 11.55 Offene Stel⸗ len; 15 Kleines Konzert; 15.30 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 15.45 Das Volk erzählt; 19.10 Frankfur⸗ ter Würſtchen; 21.15 Violinkonzert; 22.30 Nachtmuſik. Samstag, 26. März: 9.40 Deutſchland— Kinderland; 11.40 Auf fremden Höfen lernt man beſſer, Geſpräch; 11.55 Offene Stellen; 15 Bilderbuch der Woche; 15.30 Freude im Alltag; 15.45 Die Bildungsphiliſter; 16 Heut' denk ich nicht an übermorgen; 18.30„Er“ hat eben eigene Weltanſchauung; 19.10 Militär⸗ 1 20 Großes Opernkonzert; 22.30 Wir tanzen in den onntag. 8 Lore nickte grimmig. „Wenn noch jemand kommen ſollte, ich bin nicht zu ſprechen, für niemand.“ 3 Dann marſchierte ſie geradewegs auf die Tür zum Büro zu, in das man den ſpäten Beſucher geführt hatte. Es war 1 Doktor Knauer, der ſich da haſtig vom Stuhl erhob. Er begrüßte ſie, verlieh aber ſogleich ſeiner Enttäuſchung Ausdruck, Hanni nicht zu ſehen. „Leider werden Sie mit meiner Geſellſchaft allein für⸗ liebnehmen müſſen,“ erwiderte ſie kühl.„Es ſind da näm⸗ lich verſchiedene Dinge zu klären, die Hanni nicht zu er⸗ ledigen verſteht. Ans iſt nämlich allmählich der Gedulds⸗ faden geriſſen, wiſſen Sie? Hanni und ich haben keine Luſt mehr, noch länger im Dunkel herumzutappen. Hanni 5 meine Schweſter und es iſt klar, daß ſte vor mir keine Geheimniſſe hat. Ich weiß alſo von dem Brief, den Sie ihr geſchrieben haben und in dem Sie Vertrauen fordern. Wie kann man einem Mann vertrauen, der wie Sie, Herr Doktor, eine ganz eigenartige Rolle ſpielt? Sie verſchan⸗ zen ſich hinter Ihrem Berufsgeheimnis. Gut, wenn ein Rechtsanwalt hingeht und Schmuckſtücke vertauſcht, ſo über⸗ ſchreitet das fraglos den Rahmen des Ueblichen, das wer⸗ den Sie doch wohl nicht beſtreiten wollen?“ In Knauers Antlitz zuckte kein Muskel, als er er⸗ widerte: „Ich beſtreite nichts. Ich möchte ſogar die Gelegenheit benutzen, Ihnen über dieſen Punkt Aufklärung zu geben.“ „Da bin ich aber neugierig!“ „Hören Sie mich wenige Augenblicke an— und ich 81 85 als gerechtfertigt vor Ihnen ſtehen. Mein Auftrag⸗ geber—“ „Wollen Sie nicht endlich ſeinen Namen nennen?“ „Nicht vor morgen abend!“ Lore überlief ein Zittern.„Morgen abend?“ wieder⸗ a Sie und ſtarrte Knauer an.„Das— das iſt Ihr rnſt? Das iſt Wahrheit?“ Vor einer Stunde ſind die Würfel gefallen. Auf mein Drängen hin habe ich die Erlaubnis erhalten, Ihnen und Ihrem Fräulein Schweſter morgen abend die offiziellen Eröffnungen über die Schenkung zu machen.“ boo e Fortſetzung . folgt. 9 8 8 N de pff.