910 49 Je guete en e, een ebene e. ec n d 990 „% Ne 7%% /// Dngspreis: Monatlich Mu. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Pernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto. Karlsruhe 78439. Dages⸗ für M 5 7 Seckenheim und Umgebung. Berkindbelatt für den Stabttell Müm.-Sechenhehm und Anzeigenblatt Erſcheint käglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 38. 1150. 38. Jahrgang 222 n n 9* 5 5 59 4 0 8 8282 Sozlaliſtiſche Erfüllung Seefahrt öſterreichiſcher Arbeiter mit dem neuen kdc⸗ Schiff„Wilhelm Guftloff“ N Hamburg, 24. März. Am Donnerstag morgen um 10 Uhr lief das erſte von der M 5-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in Auftrag. gegebene, eigens für dieſen Jweck erbaute Arlauberſchiff „Bilhelm Guſtloff“ zu einer zweitägigen Fahrt in die Nord⸗ ſee aus. 1000 öſterreichiſche Arbeikskameraden nahmen an dieſer Fahrt teil, von denen viele noch niemals Seeluft ge⸗ atmet haben und denen die DA zum erſtenmal in ihrem Leben das herrliche Erlebnis einer Seereiſe vermiktelt. Au⸗ ßerdem befinden ſich 400 Arbeitskameradinnen aus Ham⸗ burger Betrieben an Bord. Mit dieſer Fahrt hat das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land unferen öſterreichiſchen Arbeitskameraden das Tor zur Welt geöffnet, das ihnen durch die Zwangsgren⸗ zen des Friedensdiktats von St Germain ſo lange ver⸗ ſperrt war Der Vertreter des Gaues Hamburg der DAß, Pg er vor der 1 555 des Mannes, dem die deutſchen Arbeiter dieſes Schiff und dieſe Fahrt ver⸗ danken Begeiſtert wurde ſein Siegheil auf den Führer von den Fahrtteilnehmern und der am Elbufer ſtehenden dichtgedrängten Menſchenmenge aufgenommen. Langſam ſetzte ſich dann das mächtige 25 000 ⸗to⸗Schiff in Bewegung, während die Schiffskapelle das Lied„Muß i denn, muß i denn“ intonierte. Als um 8.30 Uhr die Einſchiffung begonnen hatte, hat⸗ ten die Gäſte aus Oeſterreich das überwältigende Bild des Hamburger Hafens vor Augen. Man ſah den Männern aus dem befreiten Donauland die Freude, aber auch die unge⸗ wöhnliche Exregung an, die ſie beherrſchten. Von einer kuür⸗ zen Stadtrundfahrt zurückgekehrt, erlebten ſie vor ſich den deutſchen Welthafen in ſeiner ganzen Größe, mit ſeinem ge⸗ ſchäftigen Leben und Treiben. Der Bezirk Braunau unter den öſterreichiſchen Gäſten war beſonders zahlreich vertre⸗ ten. Daß es gerade die Induſtrie⸗ und Landarbeiter aus der engeren Heimat des Führers ſind, die zum erſtenmal mit dem neuen„Schiff ohne Klaſſen“ aufs Meer hinausfahren, erſcheint als ein beſonders ſchönes Zeichen der ſozialiſtiſchen Erfüllung, die das Dritte Reich nun auch den Deutſchöſterreichern bereitet. „Tauſend glückliche Oeſterreicher“ Auf hoher See ging von Bord des Kd ⸗Schiffes„Wil⸗ helm Guſtloff“ folgendes Dank⸗ und Grußtelegramm an den Führer und Reichskanzler ab: „Im dieſen Tagen überwältigender die wir öſterreichiſchen„Kraft durch Freude“ Urlauber überall im Reich begeiſtert erlebten, dürfen wir heute die erſten FJahrgäſte an Bord des neuen Kd J- Schifſes „Wilhelm Guſtloff“ ſein. Mit freudigem Stolz bewun⸗ dern wir dieſe neue Glanzleiſtung des Nakionalſozialis. mug, das ſtolzeſte Schiff der Welt, das nun auch uns gehört. Die Tage auf hoher See ſind die ſchönſten un⸗ ſeres befreiten Lebens Wir danken es Ihnen einmülig am 10. April— Tauſend glückliche Oeſterreicher.“ Weitere Telegramme gingen an Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart, Reichsorganiſationsleiter Dr. L e und Gauleiter Bürckel. Kameradſchaft, Deutſche Arbeiter ſehen die Welt! 5 Drei Ade ⸗Schiffe auf der Heimreiſe von Tripolis Rom, 24. März. Die aus Tripolis eingetroffenen drei Ad- Schiffe haben die Heimreiſe über Liſſabon angetreten. Das reichhaltige Beſuchsprogramm der beiden Tage auf dem anderen Erd⸗ teil hat den 3000 deukſchen Arlaubern, begünſtigt von räch · ktigſtem Wetter, eine Fülle unvergeßlicher Keiſeeindrücke vermittelt. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley, hatte mit den 3000 Kdß⸗Urlaubern Gelegenheit, die militäriſche Ausbildung der Eingeborenen Tru 25 n kennenzulernen und das buntfarbige leidenſchaftliche Bild einer. zu bewundern, die von den Eingeborenen⸗Truppen in ihren maleriſchen Trachten zu Ehren der deutſchen Gäſte veran⸗ 17 55 wurde. Ueberwältigend waren ſehdeßlich die Ein⸗ rücke aus der prachtvoll am Meer ge egenen Ruinenſtadt Leptis Magna, die mit der Wucht ihrer rieſigen Anlagen die Machtſtellung des antiken Rom im ganzen Mittelmeer in einzigartiger Weiſe e Smeg erinnern dieſe von Muſſolini angeordneten und von arſchall Balbo durchgeführten Ausgra⸗ Age an die zahlreichen großen Leiſtungen, die das faſchiſtiſche Italien auf allen Gebieten der Erſchließung ſeiner Kolonien vollbringt. Zum Abſchluß dieſer erſten Kdß⸗A frikafahrt, die die Herzlichkeit der italieniſchen Gaſtfreundſchaf und die be⸗ eiſterte Aufnahme der deutſchen Gäſte noch einmal in be⸗ onders lebhafter Weiſe bekräftigt hat, veranſtaltete Dr. Le 1 Ehren von Luftmarſchall Balbo an Bor s Kd F⸗Schiffes„Der Deutſche“ ein Kameradſchafts⸗ eſſen, an dem auch Präſident Cianetti, der Leiter der italieniſchen Freizeitbewegung Puccetti ſowie weitere Ver⸗ reter von Partei und Staat teilnahmen. Die n der drei Kd§⸗Schiffe wurde unter den Klängen deutſchen und italienſſchen Nationalhym⸗ nen und den nicht endenwollenden Heilrufen auf Hitler und Muſſolini zu einer gewaltigen Kundgebung deutſch⸗italieniſcher Freundschaft. i ne abends, wird der Generalfeldmarſchall das ſchaftliche Aufbauprogramm Oeſterreichs ſeiner Eigenſchaft als Oberbefehlshaber der Luftwaffe wird der Feldmarſchall ferner verſchiedene militäriſche Beſichti⸗ gungen vornehmen. Außerdem wird er ſich als Reichsforſt⸗ und Reichsjägermeiſter eingehend über das öſterreichiſche Forſtweſen unterrichten laſſen. Loehr, hat der 0 ſoeben geſchaffen, ein das, geführt von unſerem Generglfeldmarſchall, bereit iſt, 1% Niederſauſen gleich dem Blih ſeden Feind zu zerſchmet⸗ ern. an zuständiger Skelle. die n 1 ar, zu informieren, anſtatt eine ſo böswillige und gefähr⸗ che Brunnenvergiftt Freitag, den 25 le 4 9 9— 23 Göring in Oeſterreich Wichtige wirtſchaftspolitiſche Beſprechungen.— Verkün⸗ dung des großen Aufbauprogramms. Berlin, 25. März. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring hat am Donnerstag abend Berlin verlaſſen und ſich zu einem län⸗ geren Aufenthalt nach Heſterreich begeben. Wahl am 26. März in Wien, am 29. März in Graz, am 30. März in klagenfurt, am 31. März in Mauterndorf und am 2. April in Salzburg ſprechen. allem dem Zweck, dringende Fragen der Oeſterreichs in die geſamldeutſche Bolkswirkſchaft zu regeln und inſonderheit die wirkſchafkspolitiſchen Maßnahmen zur eaubeung des Vierjahresplans reiten. Er wird zur Die Reiſe dient vor Eingliederung in Oeſterreich vorzube⸗ Während der Dampferfahrt auf der Donau, von Linz nach Wien werden bereits wichtige wirtſchaftspplitiſche Beſprechungen ſtattfinden, an denen auch öſterreichiſche Mi⸗ niſter und Regierungsvertreter teilnehmen. An den wichtig⸗ ten Produktions- und Arbeitsſtätten Oeſterreichs ſind Be⸗ ichtigungen vorgeſehen. Auf der Großkundgebung am Samstag, dem 26. März, große wirt⸗ verkünden. In Wilifommensgruß der Luftwaffe Der 90 5 der öſterreichiſchen Luftſtreitkräfte, General olgenden Tagesbefehl erlaſſen: „Soldaten! Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, betritt zum erſten Male nach der Befreiung unſerer Heimat den Boden der alten Oſtmark. Er wird die meiſten Stand⸗ orte der öſterreichiſchen Luftſtreitkräfte beſichtigen. Mit Jubel und Begeiſterung ſehen wir dem Tag ent⸗ gegen, da wir unſerem Feldmarſchall, dem treueſten Pala⸗ din unſeres heißgeliebten Führers und Oberſten Befehls habers ins Auge blicken dürfen. Dieſer Tag ſoll ein Mark⸗ ſtein in der Geſchichte unſerer Waffe bleiben. Die Ueber⸗ führung der kleinen Luftſtreitkräfte in den großen Rahmen der Luftwaffe wird damit Tatſache. Ein Oberbefehlshaber, der ſchon als junger Jagdflieger und Geſchwaderkomman⸗ deur des Weltkrieges nur den Sieg kannte, der als Kämp⸗ fer des Nationalſozialismus und Schöpfer der Luftwaffe für des Deutſchen Reiches Größe ſtets neben dem Führer ſtand, führt Euch nunmehr einer großen, kaum erträumten Zukunft entgegen. Wir werden in dem mächtigen Großdeutſchen Reich, das ſcharfes Schwerk ſein. Unſer Feldmarſchall und Oberbefehls aber, unſer Füh⸗ rer und Oberſter Befehlshaber Sſeg⸗ Hell! Aeble Brunnenvergiffung Polniſcher Korreſpondeni als Hetzer. Berlin, 24. März. Der Berliner Korreſpondent des„Kurjer Warszawſki“ ſtellt in einer„Deutſchland ſchlägt Litauen wieder ſeinen Schu daß die Beilegung des Deutſchland eine gewiſſe unter der nach außen künſtlich zur Schau getragenen Be⸗ friedigung herausfühlen könne Deutſchland beeſle ſich fetzt, mit einem neuen()) Angebot an Litauen hervorzu⸗ treten, um zu erreichen, daß Litauen ſich unter den Schutz Deutſchlands begibt. Ein derartiges Ausſpie⸗ len Litauens gegen Polen vop Seiten Deutſchlands wenige Stunden nach ihrer Verſtändigung werfe ein liches Licht auf die Haltung Beutſchiands zu dieſer Frage. vor“ überſchriebenen Meldung die Behauptung auf, olniſch⸗litauiſchen Konflikte für uttäuſchung ſei, die man deutlich eigentüm⸗ Dieſe Meldung iſt eine. 1 übelſter Art und ſtellt die Tatſachen buchſtäbſich al den Kopf. Von amtlicher Seite wird daher zegenüber dieſer ebenſo dreiſten wie plumpen Erfindung forgendes feſtge⸗ ſtellt: „Die Einſtellung der Reichsregierung zu dem olniſch⸗ litauiſchen Konflikt war von ſeher beſtimmt von dem Ge⸗ danken einer Bereinigung des Verhältniſſes zwiſchen diefen beiden Staaten auf dem Boden der realen Gegebenheiten. Sowohl die litauiſche als auch die polniſche Regierung wa⸗ ren ſich über die deutſche Einſtellung zu dieſer Frage völlig im klaren Nach Eintreffen der polniſchen Forderung auf ſofortige Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen wiſchen Polen und ieſe Angelegern in Berlin zur Sprache gebracht. itauen hat der litauiſche Geſandte Der Reichsaußenminiſter hat daraufhin dem litauiſchen 1 a daß Deutſchland die bedingungslose An⸗ nahme der poln Weg zur den beiden Staaten anſehe, und dieſe Annahme empfohlen. Die polnf iſchen Forderung als den einzig gangbaren ederherſtellung normaler Beziehungen zwiſchen iſche Zeitun häkte ben daran getan, ſich zunächſt er den Porgang unterrichtet ng in die Welt zu ſetzen.“ Nr. 71 . Bürckel ſprach in Wien In einer Maſſenkundgebung. Wien, 25. März. Am Donnerstag ſprach Gauleiter Bürckel, der Beauft⸗ tragte des Führers für die Durchführung der Volksabſtim⸗ mung in Oeſterreich, auf einer Maſſenkundgebung im gro- ßen Konzerkhausſaal in Wien. In einer von Begeiſterung, Humor und Satire durch⸗ zogenen Rede gab er der Freude über die großen Geſcheh⸗ niſſe der jüngſten Zeit Ausdruck, um ſich dann gegen die Lügen⸗ und Greuelmeldungen einer gewiſſen ausländiſchen Preſſe über angebliche Vorkommnſſſe in Oeſterreich zu wenden. Seine Ausführungen wurden oft von Beifall und Heiterkeit unterbrochen und löſten am Schluß ſtürmiſche Heil⸗Rufe aus Als Auftakt für die große Wahlkundgebung hatte die SA des geſamten Standortes Wien in einer Stärke von 15.000 Mann einen Propagandamarſch durch die Stadt ver⸗ anſtaltet, Zu Tauſenden ſäumte die Bevölkerung. die zum erſten Male ihre SA⸗Männer in geſchloſſener Formation auf dem Markt begrüßen durfte, die Straßen.— Unter den 15 000 waren allein 9000„Illegale“, jene Männer, die in der Zeit des Schuſchnigg⸗Syſtems ſtändigen Verfolgungen ausgeſetzt, in ſtiller, zäher Arbeft den SA⸗Geiſt vorantru⸗ gen. Nur wenige trugen ſchon auf dieſem erſten Marſch durch die Donauſtadt das Braunhemd, die braune Uniform. Das Hemd der Kampfzeit mit dem Sturmriemen darüber, war vorherrſchend. Viele, ſeit Jahren zur Arbeitsloſigkeit verdammt, trugen ihren ſchlichten Arbeitsrock. Bei ihrem Anblick brach die Bevölkerung an der Marktſtraße immer wieder von neuem in Heilrufe aus. Vor der Tribüne gegenüber dem Heldendenkmal nahm im Wagen ſtehend SA⸗Obergruppenführer Gauleiter Bürckel gemeinſam mit dem Führer der Gruppe Oeſter⸗ reich, Obergruppenführer R eſchny, den Vorbeimarſch ab. * Dreiſter Schwindel Berlin, 25. März.„Petit Pariſien“ veröffentlicht eine eigene Meldung aus Berlin, die, davon ausgehend, daß Italien in dem bekannten römiſchen Protokoll verſprochen habe, Oeſterreich eine Freizone im Trieſter Hafen enzubieten, behauptet, daß zuſtändige deutſche Kreiſe den Duce um das Zugeſtändnis dieſer Freizone im Trieſter Hafen erſuchen würden. Wie dazu von zuverläſſiger Seite verlauket, handelt es ſich bei dieſer Meldung um einen dreiſten Schwindel, er⸗ funden zu dem durchſichtigen Zweck, die deutſch⸗ikalieniſchen freundſchaftlichen Beziehungen zu ſtören. Parade der 10. Diviſion Der Oberbefehlshaber der 8. Armee nahm am Donners⸗ tag in Wien die Parade der 10. Diviſion ab, die als erſte Einheit der 8. Armee unter Führung ihres Kommandeurs, Generalleutnant Waeger, am denkwürdigen 12. 1 5 die Inngrenze überſchritten hatte. Tauſende und Abertauſende von Volksgenoſſen umſäumten die Straßen bis zum Helden⸗ denkmal, dem gegenüber die Ehrentribüne errichtet war. Dem Vorbeimarſch vor dem Oberbefehlshaber der 8. Armee, Ge⸗ neraloberſt von Bock, wohnte auch der Reichsſtatthalter 925 Seyß⸗Inquart mit mehreren Mitgliedern der Regierung ei. Die beuſſche Einigung in Böhmen Die Deutſche Sozialpartei löſt ſich auf. Reichenberg, 24. März. Die Deutſche Sozialpartei in Reichenberg, eine der kleinen deutſchen Splitterparteien, hat ihre Auflöſung beſchloſſen und ihren Anhängern empfohlen, der Sudetendeutſchen Partei Konrad Henleins beizutreten. Die deutſchen Ehriſtlich⸗Sozialen haben be⸗ ſchloſſen, den Miniſter Zajicek aus der Regierung zurückzu⸗ ziehen. Sie wollen aber als Partei beſtehen bleiben. Proteſt Polens in Paris Gegen Preſſehetze im Litauen⸗Konflikt Warſchau, 24. März. Wie die Polniſche Telegraphenagentur meldet, hat der lniſche Botſchafter in Paris dem franzöſiſchen Außenmini⸗ terium eine Note überreicht, in der ben die kendenziöſe Stellungnahme einer erheblichen Anzahl von Organen der ranzöſiſchen Preſſe während des polniſch⸗litauiſchen Kon⸗ ſüttes Prokeſt eingelegt Wade Gegen Lügen um Danzig Eine amtliche Danziger Erklärung. Danzig. 25. März. Die Preſſeſtelle des Senats keilt mit: In einer Reihe ausländiſcher eitungen ſind Behaup⸗ kungen aufgeſtellf worden, daß in Danzig maßnahmen 2. 15 worden ſeien, um durch einen Gewallſtreich oder auf dem Wege der Verhandlungen mil Polen den Anſchluf an das Deutſche Reich zu vollziehen. Es bedarf kaum der Jeſtſtellung, daß dieſe Behauptungen völlig aus der Luft gegriffen ſind. Litauiſche Regierung zurückgetreten berſte Armeegeiſtliche, arrer Mironas An Jührerkreſs 1 5 Tauttuſaral Perbande auftragt worden. 5 Der Führer in Oſtpreußen Heute Kundgebung in Königsberg Königsberg, 25. März. Ein Sturm der Begeiſterung ging durch Oſtpreußen, als durch einen Aufruf des Gaulei⸗ ters Koch bekannt wurde, daß der Führer heute Freitag in der Hauptſtadt der Nordoſtmark den Abſtimmungskamp eröffnen wird. In keinem deutſchen Gäu können die hiſtoriſchen Vor⸗ gänge in Deutſch⸗Oeſterreich ſtärker mitempfunden werden als in Oſtpreußen, das ſich dem deutſchen Oeſterreich durch die gemeinſame Aufgabe verbunden fühlt Grenzmark des Deutſchtums im Oſten zu ſein ute werden neben der ge⸗ igsbergs Zehntauſende aus ganz H. 21 Sonderzüge aus allen sberg fahren. In ganz s im Gemeinſchafts⸗ ſamten Bevölkerung Königsbe Oſtpreußen den Führer begrüßen r Provin em] Führer grüßt. gem Aufenthalt in der as 1. Bataillon des öſterreichiſchen am Donner chmittag Ab⸗ iach Wien zurückzukehren. erie ed bon Unter brauſenden taillon, begleitet von einer ments, um die Mittagsſtunde thenower Straße ab. Auf den von der Kaſerne in Ra⸗ 1 Marſch zum Anhalter Bahn⸗ hof wurde der Truppe die größte Ehrung 1 zuteil. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht nahm vom Balkon der Reichskanzlei aus den Vorbeimarſch des öſterreichiſchen Bataillons ab. Mit klingendem Spiel und unter dem Jubel der Menge zog die Truppe im Parade⸗ ſchritt am Führer vorbei. Nachdem das Bataillon und das Wachregiment auf dem Vorplatz des Anhalter Bahnhofs Aufſtellung genommen hatten, ſchritt Generalmajor Seifert in Begleitung von Oberſtleutnant Ergert die Front ab. In ſeinen Abſchieds⸗ worten hob Generalmafor Seifert u. g. hervor, daß für alle die Tage des Beſuches viel zu ſchnell vergangen ſeien. Er hoffe, daß trotz der Kürze der Zeit ein Bund treuer Kameradſchaft geworden ſei, und daß ſich die öſter⸗ reichiſchen Kameraden in Berlin wie zu Hauſe gefühlt hät⸗ ten. In ſeinen Dankesworten betonte Oberſtleutnant Er⸗ de vt, daß ſich die Truppe der hohen Bedeutung ihres Berliner Beſuches vollkommen bewußt ſei. Sie habe das geeinte Vaterland und das geeinte Volk erlebt. Unermeß⸗ licher Dank gebühre dem Führer, dem Befreier der deut⸗ ſchen Oſtmark. Aus eigener Anſchauung Oeſterreichiſche Gewerkſchaftsfunktionüre im Saargebiet. iet 3. 100 ehemalige Funktionäre der öſter⸗ reichiſchen Gewerkſchaften reiſten am Donnerstag auf Ein⸗ ladung des Gauleiters Bürckel ins Saargebiet, um auf einer achttägigen Studienfahrt die im Reich und insbeſondere im Saargebiet für die ſchaffenden Menſchen getroffenen Maßnahmen zu ſtudieren. Die Gäſte werden eine Reihe von Betriebsbeſichtigungen zum Studium der ſozialpoliti⸗ ſchen Einrichtungen durchführen. Die ehemaligen Gewerkſchaft dieſer Gelegenheit aus eigener den Einrichtungen machen kö lismus in einem Gebiet ge Jahren ins Reich zurü Nori Berlin Siegheil⸗Rufen marſchierte das Ba⸗ Ehrenkompanie des Wachregi⸗ 7 der Der Ure ſol Zentralſtelle für Wiedervereinſgung Leiter: Skaatsſekretär Dr. Stkuckark. Berlin, 24. März. Amtlich wird verlautbart: Mit der Leitung der durch Verordnung vom 16. März 1938 geſchaf⸗ fenen Zentralſtelle zur Durchführung der Wiedervereini⸗ 15 Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich im Reichsmini⸗ terium des Innern iſt Staatsſekretär Dr. Stuckart beauf⸗ tragt worden. Die Zentralſtelle tritt nach außen unter der Bezeichnung„Der Reichsminiſter des Innern“ in Erſchei⸗ nung. Private Anfragen, Bewerbungen uſw. ſind zwecklos und können nichl beantwortet werden. Warnung vor Schreckensgerüchten Erklärung des ungariſchen Außenminiſters. Budapeſt, 24. März. Eine Erklärung des Miniſters des Aeußeren v. Kanya vor den Außenausſchüſſen des Reichs⸗ tags enthielt folgenden Abſchnitt: Es ſei bedauerlich, daß in Zuſammenhang mit der öſter⸗ reichiſch⸗deuiſchen Vereinigung allerlei Schreckensgerüchte, der Aufregung entſpringend, verbreitet würden. Es ſei der ungariſchen Sache nicht förderlich, ſolche Gerüchle im In- und Ausland zu verbreilen. Andererſeſts nütze ſeder⸗ mann den lebenswichtigen Intereſſen des Landes, der die⸗ ſen häufig von e Seite ſtammenden Brunnen⸗ vergiftungen ſoforl enkgegentritt. Dieſe Schreckengerüchte ſeien aus den verſchiedenſten Gründen vollſtändig unzutreffend. Im übrigen e die deutſche Regierung keinen Zweifel darüber gelaſ⸗ en, 5 ſie die derzeſtige ungariſch⸗deutſche Grenzlinie Un⸗ garns für unverletzlich hält, wie die Grenzen Italiens, Ju⸗ goſlawiens und der Schweiz. Keine Feinde an den Grenzen Die jugoſlawiſche Außenpolitik. Belgrad, 24. März. Im Senat nahm am Donnerstag Mimiſterpräſident und Außenminiſter Dr. Stojadinowitſch anläßlich der Beratung des Haushalts ſeines Miniſteriums zu den Fragen der ju⸗ goſlawiſchen Außenpolitik Stellung. In ſeiner oft von ſtür⸗ miſchem Beifall unterbrochenen Rede wiederholte er ſeine vor 14 Tagen in der Skupſchting dargelegten Anſchauun⸗ gen. Es fiel auf, daß er auch diesmal wieder Großbritan⸗ nien vor der Kleinen Entente nannte. Die von Prag ge⸗ wünſchte Erklärung, daß Jugoſlawien ſeine Bündnis⸗ verpflichtungen auf jeden Fall erfüllen werde. blieb aus. Beſonders ſtarken Beifall fanden die Ausführungen ſiber die herzlichen Beziehungen Jugoflawiens zu Deulſch⸗ land Auch die Erklärungen über Italien wurden beifällig aufgenommen. Miaiſterpräſiden! und Auſſenminiſter Dr. Stojadinowilſch ſchloß mit den Vorken: laſer Staat iſt heute ein Hauptfaklor des Jriedens auf dem Balkan und in uropa. Jugoſlawien hal an ſeinen Grenzen keine Feinde mehr!“ Die engliſche Außenpolitik Erklärungen Chamberlains im Unterhaus. Premierminiſter Chamberlain gab am Donnerstag nach mittag im Unterhaus die angekündigte Erklärung über die engliſche Außenpolitik ab. Nach einem Hinweis darauf, daß die fundamentale Grundlage der engliſchen Außenpo⸗ litik in der Erhaltung des Friedens und der Schaffung eines Vertrauens auf ſeine Erhaltung beſtehe, betonte Chamberlain u. a.: Das bedeutet nicht. daß uns nichts zum Kämpfen bringen würde. Wir ſind durch gewiſſe Vertrags⸗ verpflichtungen gebunden, die uns unter Umſtänden die Notwendigkeit zum Kämpfen auferlegen. Auch gibt es gewiſſe Lebensintereſſen Englands. für die wir im Falle ihrer Bedrohung zur Verteidigung der britiſchen Gebiete und ihrer lebenswichtigen Verbindungen kämpfen würden. 5. Lang die Mehrheit des engliſchen Volkes geglaubt, 5 funden zu haben, das trumenk für des Friedens iſt erſchükteri.. Das ergibt ſich aus dem jetzigen Zuſtand der Liga ſelbſt, nicht die Folge irgendwelcher neuerer Ereigniſſe iſt. ibt aber keinen Grund, warum wir, nachdem die Po⸗ der kollektiven Sicherheit, da ſie unter den Umſtändei! fehlgeſchlagen iſt, in denen ſie ausprobiert wurde, den Ge⸗ Völkerbundes aufgeben ſollten. lich zugeben, daß wir verſucht ha⸗ geben, die zu löſen ſeine Kräfte ſtieg 5 ſte ſei, ſo ſagte Chamberlain weiter, wenn wir die Genfer Liga wieder geſundpflegen, da ihre ur⸗ le richtig geweſen ſeien. Chamberlain ven⸗ die Erhaltung kief eg prünglichen Ziel kilierte dann die Frage, ob es in der Praxis für die kol⸗ lektive Sicherheit notwendig ſei, daß alle 58 Staa⸗ ten Genfs mitarbeiten, um eine Front von überwältigender Macht gegen einen etwaigen Angreifer zu ſchaffen. Man könne plauſibel argumentieren, daß, wenn man es mit einer kleineren Zahl von Staaten zu tun habe und die ſchwer⸗ fällige Maſchinerie von Genf aufgebe, dies ein Weg ſein könne, um mit den Problemen ſchneller fertig zu werden. enn England einen ſubſtanziellen Beitrag für die Errichtung deſſen machen wolle, was ſein großes Intereſſe ſei, ſo müſſe es ſtark bewaffnet für die Verteidigung und für die Gegenoffenſive ſein, England müſſe zunächſt an die Sicherheit ſeines Landes und an die der Völker denken, für die es verantwortlich ſei. Dabei müſſe er Wert irgendeiner eng arantie oder einer ſonſti⸗ gen Verpflichtung, di land eingehe, letzten Endes von ſeiner Fähigkeit abhängen, die eingegangenen Verpflich⸗ tungen zu erfüllen Chamberlain kam dann auf Oeſterreich zu ſpre⸗ chen. Die britiſche Regierung, ſo ſagte er, hat der Anſicht Ausdruck gegeben, daß die kürzlichen Ereigniſſe in Oeſter⸗ reich eine neue Lage geſchaffen haben. Wir haben bereits unſer Urteil über die Handlung der deutſchen Regierung abgegeben und haben nichts hinzuzufügen. Aber die Fol⸗ gen bleiben noch immer. Es hat eine tiefe Störung des internationalen Vertauens gegeben. Daher beſteht das Problem vor dem Europa ſteht, und dem nach Anſicht der britiſchen Regierung es dringendſt ſeine Aufmerkſamkeit zuwenden muß, darin, wie dieſes erſchütterte Vertrauen wieder am beſten herzuſtellen iſt. Keine Garantie für Prag Am meiſten ſchwebt uns die Frage der Beziehungen zwiſchen der tſchechoſlowakiſchen Regierung und der deutſchen Minderheit in der Tſchechoſlo⸗ wakei vor. Es iſt wahrſcheinlich, daß eine Löſung dieſer Frage, wenn ſie erzielt werden könnte, ſich weitgehend dahin auswirken würde, das Gefühl der Stabilität in einem ſehr viel größeren Gebtet wieder herzuſtellen als in dem un⸗ mittelbar betroffenen.. Chamberlain erörterte dann die Frage, ob die britiſche Regierung zuſätzliche Verpflichtungen, beſonders gegen⸗ über der Tſchechoſlowakei übernehmen ſollte. Die britiſche Regierung ſiehl ſich ſo betonte Chamberlain, nicht in der Lage, die angeregte Garantie zu geben. Dieſen Standpunkt begründete Chamberlain u. a. da⸗ mit, daß die Entſcheidung, ob die Tſchechoſlowakei ſich in einen Krieg verwickelt finde, automatiſch der britiſchen Re⸗ gierung entzogen ſein würde. Die angeregte Garantie würde ohne Berückſichtigung der Umſtände wirkſam werden, durch die ſie zum Funktio⸗ nieren gebracht werden würde, und über die es der briti⸗ ſchen Regierung nicht möglich wäre, irgendeine Kontrolle auszuüben. Das ſei eine Lage, die die britiſche Regierung nicht für ein Gebiet annehmen könne, in dem Englands lebens⸗ wichtige Inlereſſen nicht in der gleichen Weiſe berührt ſeien, wie das bei Frankreich und Belgien der Jalil ſei. Das ſei beſtimmt nicht die Lage, die ſich aus der Genfer Satzung ergebe. Wo Frieden und Krieg betroffen ſeien, ſeien nicht allein rechtliche Verpflichtungen maßgebend. Im Falle eines Kriegsausbruches würde es unwahrſcheinlich ſein, daß er ſich auf diejenigen beſchränke, die ſolche Ver⸗ pflichtungen übernommen haben. Es wäre gänzlich unmög⸗ lich, zu ſagen, wo der Krieg vielleicht enden und welche Re⸗ fiat vielleicht in ihn verwickelt würde. Der unvermeid⸗ iche Druck der Tatſachen würde ſich vielleicht ſtärker er⸗ weiſen als formelle Erklärungen. In jenen Fällen würde es durchaus in den Grenzen der Wahrſcheinlichkeit liegen, daß andere Länder faſt ſofort in den Krieg verwickelt würden außer den Ländern, die urſprünglich den Streit beginnen Dies gelte beſonders für Großbritannien und Frankreich, die lange miteinander in Freundſchaft verbun⸗ den ſeien mit engverwobenen Intereſſen. Chamberlain kam dann auf die Harlekinade Litwi⸗ now⸗Finkelſtein zu ſprechen, der bekanntlich die Wiedervereinigung Heſterreichs mit dem Deutſchen Reich für die Wühlarbeit der Sowſets in der Welt auszunutzen verſuchte und die Bereitwilligkeit der Sowjietregterung zur Teilnahme an„kollektiven Aktionen“ erklärte. Chamberlain erklärte dazu, die britiſche Regierung würde die Abhaltung einer Konferenz begrüßen, zu der al le europäiſchen Län⸗ der ihr Erſcheinen zuſagen würden.„Unter den gegenwär⸗ tigen Umſtänden hielt ſich die britiſche Regierung jedoch verpflichtet, feſtzuſtellen, daß eine ſolche Erwartung nicht geb d werden kann, auch die Sowjetregierung hegt ſie in der Tat nicht.“ England glaube nicht, daß eine ſtabile Ordnung geſchaf⸗ f d en werden könne, wenn nicht durch das eine oder andere ittel gewiſſen Prinzipien Anerkennung ver⸗ ſchafft werden könne. Das erſte beſtehe darin, daß Mei⸗ nungsverſchiedenheiten durch friedliche Mittel gelöft werden ſollen und nicht durch die Methode der Gewalt, das zweite Prinzip, das von nicht geringerer Bedeutung ſei, beſtehe darin, daß eine friedliche Regelung, die von dauer ſein olle, auf Gerechtigkeit beruhen müſſe. Auf Grund dieſer Anſichten hätten die britiſchen Regierungen die vollen Ver⸗ pflichtungen der Genfer Satzungen auf ſich genommen. a 2 1 In ber Zange! Offenſive der Nationalen von zwei Seiten. Saragoſſa, 25. März. In Nord⸗Aragon ſetzten die nationalen Truppen ihren Vormarſch weiter fort, mit einem Erfolg, der in allen Ab⸗ ſchnitten umſo ſtärker wird, da ſie die Bolſchewiſten dabei in die Zange nehmen. Von der Linie Saragoſſa— Huesca dus richtet ſich nämlich ihre Offenſive nach Oſten, während ſie öſtlich von Saragoſſa vom Ebro her nach Norden vor⸗ getrieben wird. Die Truppenteile, die den Ebro überſchritten, breiten ſich im Gebiet der kleinen Stadt Pina nordwärts aus und bedrohen die längs des Ebro⸗Ufers ſtehenden roten Streit⸗ kräfte im Rücken. Die große Landſtraße, die von Saragoſſa über Lerida nach Frankreich führt, wurde bereits an meh⸗ reren Stellen überſchritten; da hierdurch die weiter weſtlich befindlichen Stellungen der Roten bedroht und deren Rückzug abgeſchnitten wird, entwickeln ſich an die⸗ ſer Straße heftige Kämpfe. Die Nationalen erreichten be⸗ reits Stellungen, die 12 Kilometer nördlich der Straße lie⸗ gen, von wo aus ſie die bolſchewiſtiſchen Poſitionen von Farlete beherrſchen. Da die Operationen im Ebro⸗Abſchnitt, die in nörd⸗ licher Richtung vorgetragen werden, mit den in öſt⸗ licher Richtung gehenden des mittleren Abſchnitts Huesca⸗ Saragoſſa in enger Verbindung durchgeführt werden, ſind di N 0 bolſchel en Stellungen bei ometer) Saragoſſa, unwirk⸗ N dlichen Abſchnitt beſetzten die Nationalen ſüdlich die Bahnſtation Vieien und Umgebung und er von Huesca ſü ch nach Sarieng führen⸗ 5 5 den Straße Die nati Flieger richteten ihre Haupt⸗ ta eit da b der Aſchewiſten aus Ka⸗ talonien abz Lerida—Saragoſſa rieben ſie einen rot auf. vagenzug Das letzte Augebot Die Bolſchewiken heben Frauen aus! Die Bolſchewiſtenhäuptlinge in Barcelona greifen ange⸗ ſichts des unaufhaltſamen 2 hes de; nationalen ppen zu immer brutalere a zen. Ss ha⸗ ˖ nur nziehung auch de etzten wehr⸗ 0 r, ſondern ſogar die Einzieh er Frauen jeordnet“. Nähere Richtlinien darüber würden, ſo heißt in einer Mitteilung der Verbrecherclique von Barcelona, 8 0 28 7¹ D 78 „Rekrutierung verſtärken. ergen in den noch unter 3 U S 9 lſchewiſtiſcher Herr⸗ ſchaft ſtehenden Teilen der Provir agon wurden an⸗ gewieſen, alle Friedenskundgebungen der geknechteten Be⸗ völkerung rückſichtslos zu unterdrücken. Inzwiſchen ſind be⸗ reits über 100 Perſonen wegen Kundgebungen gegen die Bolſchewiſtenhäupllinge oon Barcelong eingekerkert wor⸗ den. 5 Die enteigneten Oelquellen Rieſenkundgebung in Mexiko-Stadt. Meziko-Stadi, 24. März. In Mexiko⸗Stadt waren alle Läden geſchloſſen, ſo daß das Geſchäftsleben vollſtändig ruhte. Es wurden Rieſenkundgebungen zur Unterſtützung der Politik Cardenas' und der Enteignung der ausländi⸗ ſchen Oelgeſellſchaften veranſtaltet. Es handelte ſich dabei um die größte Kundgebung die jemals zu verzeich⸗ nen war. Die Demonſtrationen ſtanden ganz im Zeichen der nationalen Idee. Selbſt die marxiſtiſchen Ge⸗ werkſchaften verzichteten auf ihre Gewerkſchaftsfahnen und führten nationale Flaggen in den Farben grün⸗weiß⸗rot mit. Während überall die Geſchäftstätigkeit ruhte, waren nur die Petroleumarbeiter zum Dienſt erſchienen, um die l der Petroleuminduſtrie nicht zu gefähr⸗ en. Auf der Kundgebung hielt Präſident Cardenas eine Anſprache, in der er erkläre, die ganze Welt ſoll zur Kennt⸗ nis nehmen, daß Mexiko ſeine Schuld gegenüber dem Aus⸗ land honorieren werde. Gewiß müßten einige Opfer auf wirkſchaftlichem Gebiei ge t werden, ſonſt könne das mexikaniſche Bolk ſeine Anabgängigkeit nicht erreichen. Cardenas verkündete dann:„Wir weigern uns nicht, das Enteignete zu bezahlen.“ Flugzeugunglück in den Pyrenäen Mit acht Juſaſſen brennend abgeſtürzt. Paris, 24. März. Man befürchtet, daß das Verkehrs⸗ flugzeug der Fluglinie Caſablanca—Toulouſe mit fünf Rei⸗ ſenden und drei Mann Beſatzung abgeſtürzt iſt. Das Flug⸗ zeug, das gegen 15 Uhr gewöhnlich in Toulouſe anzukom⸗ men pflegt, iſt bis 2 Uhr nachts nicht eingetroffen, und jegliche Nachricht über den Verbleib des Flugzeuges fehlt. Dagegen liegen verſchiedene Meldungen vor, wonach abends in der Nähe der Ortſchaft Corſavy in den franzö⸗ ſiſchen Pyrenäen ein Flugzeug brennend abgeſtürzt iſt. Beifall im Newyorker Kino Newyork, 24. März. Unter großem Andrang des Pu⸗ blikums zeigten die Newyorker Wochenſchautheater erſtmals den auf ſchnellſtem Wege nach Amerika gebrachten Film⸗ ſtreifen, der den Triumphzug des Führers durch Oeſterreich darſtellt. Die Reklameblätter für dieſen Film trugen die Aufſchrift:„Seht, wie Geſchichte gemacht wird!“ Als im Embaſſy⸗Theater am belebten Broadway ein Wochenſchau⸗Film vorgeführt wurde, der zwar in Einlei⸗ tung und Aufmachung einige Verſtändnisloſigkeiten auf⸗ wies, brach dennoch ein Teil der Zuſchauer in ſponta⸗ nen Beifall aus, als der Einzug des Führers in Wien unter dem grenzenloſen Jubel der Bevölkerung zu ſehen war. Der Filmſtreifen wirkte auf die anweſenden Newyorker ſo überzeugend, daß ſelbſt die ſicherlich anwe⸗ ſenden Juden und Deutſchenfreſſer es nicht wagten, eine Gegenkundgebung zu ſtarten. Als anſchließend Szenen kürzlicher kommuniſtiſcher Krawalle am Time Square ge⸗ Nie wurden, gaben die Wochenſchaubeſucher beim Anblick jeſer wilden mit der Polizei ſich raufenden Pöbelhaufen ihr deutliches Mißfallen kund. Es waren weiſe, daß ein großer Teil des gmerikaniſchen Publikums mit den 9 und jüdiſchen Machenſchaften nichts gemein hat. F*V„„*V i i 1 Paris. Die Teilſtreikbewegung, die in zahlreichen Pa⸗ riſer Flugzeugwerken zu beobachten war, hat ſich auch a einen großen Teil der Metallinduſtrie ausgedehnt. Die Ge⸗ werkſchaften fordern ſowohl die Aufgabe der Nichteinmi⸗ ſchungspolitik gegenüber Spanien, als auch insbeſondere die Erneuerung der Einheitsrahmenverträge. der verſeucht (J) Karlstr. in dieſen Tagen die Bildung eines geſchloſſenen Samenbau⸗ gebietes für die bewährte„Altdeutſche Luzerne, Herkunft Fran⸗ mehr der worden. anderen deutſchen Samen⸗ annte Altdeutſche Luzerne“ eingeführt wer⸗ die Genehmigung der Landesbauern⸗ lich. Im übrigen dürfen in dieſem Ge⸗ neuen Anbau⸗ und Lieferungs⸗Verträge für Erntezeit abgeſchloſſen werden. zingen.(Stillegung genehmigt.) Der Junern hat die von der Oberrheiniſchen Eiſen⸗ AG, beantragte dauernde Stillegung der elek 1 geſe geſe lſchaft * triſchen Straßenbahn von Schwetzingen nach Ketſch mit Wir⸗ kung vom 1. April 1938 genehmigt. Die Seuche in Baden und im Elſaß (J) Karlsruhe. Auch in der Zeit vom 15. bis 22. März folgte der Rückzug der Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden N eunigtem Tempo. Die Seuche iſt in dieſer Zeit in Gemeinden wieder ausgebrochen. Die Gemeinden iſt alſo dreimal ſo er von der che befallenen. Trotz die⸗ llung muß t darauf hingewie⸗ 0 icht am Platze en geben ge⸗ in einer Zeit lrch die Feld⸗ n und der ge⸗ Klauen⸗ Am Vororte ſamten be ſeuche befall Auch A Maul⸗ und 1 terer Rückgang 8 Vorſicht mahnt relſaß, geringen Abnahme iſchaften eine Zunahme an verſeuchten Stal⸗ ſtellt werden konnte. Im ganzen 15. März noch 281 Gemein⸗ aber die Lag der verſeuchten O lungen und Tieren feſt waren in Elſaß⸗ den und 2876 n Eröffnung d. J. ver⸗ zuſammenarbeit ern des Auton 13 in der Kriegsſtra en. Ventma ße verbunden werd * 05 Die Durch⸗ führung der Ehrung liegt in den Händen der Ortsgruppe Karlsruhe des DDA. i Gutach(Kinzigtal).(Erbhof nied In dem Anweſen des Erbhofbauern Chr kurz nach 12 Uhr ein Brand aus. 8 der ſtändig iſt die Einrichtung ſamt den Maſchinen und Futtervorräten völlig vernichtet worden. Der Schaden iſt groß. Die Brand⸗ urſache unterliegt noch der amtlichen Unterſuchung. Bert Oehlman n 50 Als am nächſten Abend die große Stunde gekommen war, erwies ſich, daß die Riedelermädchen dem feierlichen Augenblick voll und ganz Rechnung getragen hatten. Im Gymnaſtitſaal war eine lange Tafel errichtet worden. Kerzen verbreiteten ihren weichen Schimmer. Rings um die Tafel ſtanden lederbezogene Stühle und am oberen⸗ Ende, wo Knauer ſitzen ſollte, hatte ein wuchtiger Arm⸗ ſeſſel ſeinen Platz gefunden. Die geladen worden waren, hatten ſich längſt einge⸗ funden. Am neun Uhr wollte Doktor Knauer beginnen. Als noch drei Minuten daran fehlten, trat Hanni, bebend vor innerlicher Erregung, auf ihn zu. Alle ſind ſie da— nur er nicht— der Mann, der uns die Schenkung machte!“ „Er wird erſt dann in Erſcheinung treten,“ ſagte er leiſe,„wenn er den Zeitpunkt für gekommen hält.“ And ſich leicht zu ihr niederbeugend, ſetzte er flüſternd hinzu: „Sie ſind ſchöner, denn je zuvor, Hanni!“ Hanni ſchwieg. Sie war ja viel zu erregt, um darauf etwas erwidern zu können. Aber ihr Blick, der angefüllt war mit Innigkeit und Wärme, war ihm genug für die⸗ ſen Augenblick. Die Anweſenden nahmen die Plätze ein. Rechts von Dr. Knauer hatte ſich der Sanitätsrat niedergelaſſen, zu ſeiner Linken ſaß der alte Herr Ryde, ein wenig drollig anzuſehen in ſeiner feierlichen Tracht, denn als einziger hatte er als Abendanzug den Frack gewählt— wahrſchein⸗ lich in der Annahme, daß zu ſo einer feierlichen Sitzung auch ein feierliches Gewand gehöre. Neben ihm hatte Hanni ihren Platz, während ihr direkt gegenüber Lore ſaß, die wiederum Bering zur Seite hatte. Hannis Nach⸗ bar zur Linken war Schmidt. Reimann, Müller, Berta und Landmann nahmen den unteren Teil der Tafel ein. Mit dem Glockenſchlag neun erklärte Doktor nauer die Sitzung für eröffnet. Ohne Umſchweife begann er mit ſeinen Ausführung „Es handle ſich darum,“ ſagte er,„ein vermeintliche RNiätſel zu löſen. Dieſes Rätſel lautete: Warum wählte ein unbekannter Mann juſt die beiden Schweſtern Rie⸗ deler als Verwalter eines Teils ſeiner Beſitztümer aus? Die Löſung ſei ſehr einfach, denn ſie liege in der Ge⸗ ſchichte dieſes Mannes begründet, einer Geſchichte, die ebenſo kurz wie einfach ſei.. e Es liegt nun viele, viele Jahre zurück, daß ein Mann die Heimat verließ und nach Ueberſee ging, um dort ſein Glück zu verſuchen. Es ging ihm lange Zeit ſchlecht, dann kam ihm ein Zufall zu Hilfe: er fand Oel in dem Boden, den er als Ackerland erworben hatte. Hatte der Mann bisher nur 15 einem beſcheidenen Wohlſtand geſtrebt, ſo packte ihn nun das Goldfieber. Zum Ankauf weiterer Län⸗ dereien. auf denen er Oel vermutete, benötigte er Kapi⸗ 5 — Wahlkundgebungen. Heute Abend findet hier im großen Schloßſaal eine große Wahlkundgebung ſtatt, in der Pg. Schokt⸗Forch⸗ heim über das Thema:„Ein Volk, ein Reich, ein Führer“ ſprechen wird. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich die Bepöl⸗ kerung reſtlos an der Kundgebung beteiligt, die ja den B ſo bedeutungsvollen Abſtimmungsentſcheid ein⸗ eitel. Faüuür die Landgemeinden des Mannheimer Bezirkes findet heute Abend in Ladenburg auf dem Marktplatz eine Maſſen⸗ kundgebung ſtatt. Gauleiter Robert Wagner wird dort den gewaltigen Auftakt zum Bekenntnis der Nation eröffnen. Für die Ilvesheimer Bevölkerung gilt alſo Ladenburg als Verſammlungsort. 5 8 Den 87. Geburtstag feiert heute Herr Auguſt Eder, Offenburgerſtraße 25. In dieſem hochbetagten Alter erfreut ich Herr Eder noch beſter Geſundheit, die ihm noch das Arbeiten im landwirtſchaftlichen Betrieb ermöglicht. beſten Wünſche. 085 Die 0 — Verlegung von Konfirmationsfeiern. Der Leiter der Deutſchen Evangeliſchen Kirchenkanzlei, Präſident Dr. Werner, erſucht die oberſten Behörden der deutſchen evan⸗ geliſchen Landeskirchen im Hinblick auf eine reibungsloſe Durchführung der vom Führer und Reichskanzler auf Sonntag, den 10. April 1938, angeordneten Volksabſtim⸗ mung und Wahl zum Reichstag für eine Verlegung der an 1 Tage ſtattfindenden Konfirmationsfeiern Sorge zu ragen. 5 Den Leiſtun Leiſtungsnachwei Beim diesjährigen : erkammer haben Hilde Ehr⸗ er und Markus Nohe, beide aus Mannheim, die Ab⸗ prüfung ihres Bühnenſtudiums mit Erfolg beſtanden. Nohe war zuletzt er Geſangsklaſſe Wilhelm König an der Hochſchule für Muſik und Theater in Mannheim, Hilde Ehrlacher erhielt zuletzt ihre ſtimmliche Ausbildung durch Geſangsmeiſter Max Schöttl in Mannheim. Beide wurden in der Opernſchule der Mannheimer Muſikhochſchule unter⸗ richtet. 12 5 2„„ n—. S. Nen. gaululb.“ Oanz so schlimm ist's ja non nicht! Aber Ometo Bſümenkraff roff ein gesundes und harmonisches Wachstum aller 38 Omato gfenng lumen ra ft: kalten, über die er nicht hand an eine Frau— an f was fragte er damals danach? Sie brachte ihm das Ka⸗ pital, das er brauchte. Der Mann wurde im Laufe der nächſten Jahre ſteinreich. Seinen deutſchen Namen hatte er abgelegt. Was kümmerte ihn die Heimat, was ſeine Abſtammung, was ſein Blut? Sein Gott war das Geld, und das Geld erſetzte ihm alles. So meinte er jedenfalls damals. 5 Seine Ehe geſtaltete ſich denkbar unglücklich. Zwei Kinder wuchſen heran, und in ihren Adern rollte das Blut der Mutter. Je mehr ſie zu erwachſenen Menſchen heran⸗ wuchſen, um ſa fremder und leerer wurde das Verhältnis des Vaters zu ihnen. Deutſch? Sie ſprachen kein Wort deutſch. wuchs in ihm das zuvor nie gekannte Gefühl des Heim⸗ wehs. Und jetzt erſt erinnerte er ſich auch, Verwandte da⸗ heim zurückgelaſſen zu haben— Verwandte, die wahr⸗ ſcheinlich längſt geſtorben waren. ſich kurzen lutes. Abet Leben und fühlte ſich nur wohl, wenn ſie viele Menſchen um ſich ſah. Ihre Gepflogenheit, üppige Feſte zu veran⸗ ſtalten, hatte ſich geradezu zu einer Manie entwickelt. Bei einem ſolchen Feſte explodierte ein Feuerwerkskörper und tötete die Frau. Hatte ſich der Vater zuvor ſeiner Familie ferngehalten, weil er das Leben in ihrer Mitte nicht ertrug, ſo verſuchte er nun mit doppeltem Eifer eine Brücke zum Herzen ſei⸗ ner Kinder zu finden. Er wollte Menſchen aus ihnen machen, wollte ſie herausreißen aus ihrem Nichtstun, wollte ſie lehren, daß wahre Freude nur in der Arbeit ruht. Das war zu der Zeit, als der Sohn 24 und die Toch⸗ ter 19 Jahre zählte. Den Sohn nahm er in ſein Geſchäft, das Mädchen lief ihm aus dem Hauſe, noch bevor er ſeine Pläne entwickeln konnte. Ein Jahr darauf erfuhr er von ihrem Ende im Sumpfe der Großſtadt. „Der Reſt iſt ſchnell erzählt,“ eilte Knauer dem Schluß ſeiner Ausführungen zu.„Der Sohn ließ ſich zu des Va⸗ ters eigener Ueberraſchung gut an. Nach zwei Jahren ſchickte er ihn nach Deutſchland— einmal, damit er die ſchöne Heimat ſeines Vaters kennenlernen ſollte, und zum andern, ein großes Geſchäft zu erledigen. Aber in Deutſch⸗ land angekommen, verpraßte der Sohn die reichen Mittel, richtete ſich ein luxuriöſes Heim ein— das, meine Ver⸗ ehrten, in dem wir uns augenblicklich befinden!— und ſammelte alle möglichen Elemente um ſich. Er huldigte dem Spiel und trieb es ſo toll, daß eines Nachts die Po⸗ lizei eindrang und dem Treiben ein Ende machte. Wenige Tage darauf verübte der Sohn Selbſtmord. So blieb dem alt gewordenen Mann nichts erſpart. Nur ſchwer überlebte er die fürchterliche Nachricht. Er ſtand allein in einem Lande, in das er allein gekommen ziges Mal ſeine deutſche Heimat wiederzuſehen. Er reiſte und ſuchte die Stätten auf, die er als Kind gekannt. And erſchüttert ließ er ſich von der Gerichtsbehörde über das belehren, was der Sohn zurückgelaſſen: eine verſiegelte Aber je älter der Vater wurde, um ſo heftiger Dann kam das erſte Unglück. Seine Frau liebte das war. Einen Wunſch hatte er noch— noch einmal, ein ein⸗ 5. Schloß⸗Saalſchauturnen. Der Einſatz von Turn⸗ und Sportmannſchaften bei dem hiſtoriſchen Geſchehen in Deutſch⸗Oeſterreich beweiſt wieder einmal mehr, welch enorme politiſche Bedeutung der Idee der Leibesübungen im nationalſozialiſtiſchen Staate beigemeſ⸗ ſen wird. Dieſe Tatſache birgt eine Verpflichtung für alle Volksgenoſſen in ſich, die Beſtrebungen der im Bunde für Leibesübung geeinten Turn⸗ und Sportbewegung nach Kräf⸗ ten zu unterſtützen. So darf auch der Turnerbund„Jahn“ mit ſeinem Ruſe zum Schauturnen am kommenden Sonntag, das wieder Kunde geben ſoll von ſeinem intenſiven Schaf⸗ fen im Dienſte der Volksgemeinſchaft, ein freudiges, unter⸗ ſtützendes Echo bei allen Volksgenoſſen finden. Dies um ſo mehr, als der Verein in der Lage iſt, mit einem Programm aufzuwarten, das auch den Beifall verwöhnter Anſprüche herausfordern wird. Das gediegene Können der zahlreichen Abteilungen des Vereins wird noch unterſtützt durch das ſtarke Wollen einer freiw. Sportdienſtgruppe des BdM. und nicht zuletzt ſoll die Verbundenheit der Wehrmacht mit der Seutſchen Turn⸗ und Sportbewegung durch eine ſchneidige Vorführung einer Sportgruppe des hieſigen Ba⸗ taillons wirkungsvoll unterſtrichen werden. Wirklich Grund genug, den Sonntag abend für den Beſuch dieſes turneriſchen Ereigniſſes freizuhalten. im Schloßmuſeum. Sonntag, den 27. Schloßmuſeum in der Zeit von 1117 unentgeltlich ſei nochmals hingewie en.— Kunſthalle Mannheim. Am Sonntag, 27. März, dem letzten Beſichtigungstag der Ausſtellung„Vorbildliches Handwerksgut der Vergangenheit!, findet um 11 Uhr eine Führung durch Direktor Dr. Paſſarge bet freiem Eintritt ſtatt. * Vom Nationaltheater Gaſtſpiel in Berlin am„Ros Spielleiter ſté rolle in inſzenierte dann ketiere“. Helmut Ebbs hatte bei einem Theater“ als Schauſpieler und ſpielte zunächſt die Haupt⸗ alten Junggeſellen“ und Volksſtück„Die 4 Mus⸗ Sardous . Tod auf den Schienen. Donnerstag früh wurde auf dem Gleiſe der Riedbahnſtrecke nahe bei Bürſtadt die Leiche eines aus Mannheim ſtammenden 42jährigen Mannes auf⸗ gefunden. Der Kopf war durch Aeberfahren vom Körper getrennt. Nach den Umſtänden liegt zweifelsfrei Selbſtmord Df. EI Großflugtag in Mannheim. Am 19. Juni wird in Mannheim ein Großflugtag aufgezogen werden. Veranſtal⸗ ter iſt die Gruppe 16 des Nationalſozialiſtiſchen Flieger⸗ Korps. eee eee, wee Nl — Mehrarbeikszuſchläge bei überkariflicher Enklohnung. entlohnten Gefolgſchaftsmitglie⸗ mit der Be⸗ die gemeſſene Vergütung über den Lohn hinaus zu zahlen iſt. ders—“ Ein doppelter Aufſchrei erſcholl. Hanni und Lore hat⸗ ten ihn ausgeſtoßen. Der Onkel— alſo doch! Der Onkel, der nach Auſtralien gegangen war! Knauer ſtreckte beiden über die Tafel die Hand hin. „Ja,“ rief er,„es iſt die Geſchichte Ihres Onkels, die ich derichtet habe, und er läßt Sie durch mich bitten, nicht nur die Schenkung, die er Ihnen gemacht hat, endgültig anzunehmen, ſondern ihm auch zu verzeihen. Er war ver⸗ bittert, hatte zu keinem Menſchen mehr Vertrauen. Ja, als er Ihnen damals die Schenkung machte, geſchah es im Hohn. Er wollte ſich nur überzeugen, daß auch Sie, die beiden Niedelermädchen, nicht beſſer als alle anderen waren, wollte ſich überzeugen davon, wie Sie nun über das herfallen und in alle Winde verſtreuen würden, was Ihnen in den Schoß gefallen war. Er verpflichtete Sie, die Güter zu vetwalten in der höhniſchen Annahme, noch ein⸗ mal das zu das ihm ſein eigener Sohn zugefügt —, um dann kb Menſchenkinder zu werder 88 r 75 3„„ „Mir übertrug Ihr Onkel wertes Amt,“ rief er, „aber mir iſt es auch vorbehalten, dieſes Amt zu einer und d 5 glü [Seitdem ſpukt es nicht mehr i Villa. ein im Rauſch übernommenes. herabgewirtſchafte⸗ 5 5 7 — End * Meldung aller nach dem 1. Januar 1934 aus der Schule Entlaſſenen. Es wird nochmals ausdrücklich darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß alle Entlaßſchüler und Entlaßſchülerinnen der Volks⸗ und höheren Schulen ſowie die noch nicht in einem Beſchäftigungs⸗ oder Ausbildungsverhältnis ſtehenden fort⸗ bildungs⸗ und berufsſchulpflichtigen Jugendlichen durch die Schulbehörden erfaßt werden. Die Meldung für die übrigen unter 21 Jahre alten Jugendlichen, die noch keine regel⸗ mäßige arbeitsbuchpflichtige Beſchäftigung aufgenommen haben oder ſich noch nicht in einer ordnungsmäßigen Berufs⸗ ausbildung befinden, erhalten die von den Exziehungsberech⸗ tigten auszufüllenden Vordrucke in Mannheim beim Ar⸗ beitsamt M 3a(Pförtner, Eingang B) ſowie bei den Gemeindeſekretariaten Seckenheim und Friedrichs⸗ feld; in Ilvesheim beim Bürgermeiſteramt. Die Vordrucke ſind, nachdem ſie vom geſetzlichen Ver⸗ treter ausgefüllt und unterſchrieben ſind, bis ſpäteſtens 31. März 1938 an das Arbeitsamt bezw. an das Bürger⸗ meiſteramt zurückzugeben. Wer der Meldepflicht nicht recht⸗ zeitag nachkommt, wird mit einer Geldſtrafe bis zu RM. 150.— beſtraft. Auf die bereits erſchienene ausführliche Preſſenotiz wird nochmals hingewieſen. Sportruhe am 10. April Mit Rückſicht auf die Reichstagswahlen und Volksab⸗ ſtimmung am 10. April hat der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ propagandaleiter folgende Verfügung erlaſſen: 1. Alle Mitglieder und Amtsträger des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen haben ſich je nach den Anforderungen der Propagandaſtellen der NSDAP in den Dienſt der Wahlpropaganda und Vorbereitung zu ſtellen. 2. Am Sonntag, 10. April, herrſcht völlige Sportruhe. An dieſem Tage fallen alle Veranſtaltungen aus. 3. In der Zeit bis zum 9. April werden die Veranſtal⸗ tungen durchgeführt. Finden beſonders große Veranſtal⸗ tungen der NSDAP zu gleicher Zeit ſtatt, dann fallen die Sportveranſtaltungen am Ort aus. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 24. März. Sämt⸗ liche Notierungen unverändert. Mannheimer Schweinemarkt v. 24. März. Auftrieb und Preise: 304 Läufer, 31 bis 38; 500 Ferkel, bis ſechs Wochen 20 bis 25, über ſechs Wochen 26 bis 30 Mark. Marktver⸗ lauf mittel. Der Führer ſpricht: „Nicht der Staat ſoll dich zwingen, daß du deiner natürlichen Pflicht genügſt, ſondern du ſollſt deiner Em⸗ pfindung für die Volksgemeinſchaft ſelbſt lebendigen Ausdruck geben.“ Männer und Frauen des Kreisgebietes Mannheim! Ueberlegt nicht lange, denn 300 Kinder aus Deutſch⸗ Oeſterreich treffen vorausſichtlich ſchoen am 30. März in Mannheim ein. Zeigt eure Verbundenheit mit den Brüdern und Schweſtern aus der Heimat unſeres Führer. Unſer Ruf geht an alle Familien! Spendet Freiplätze! Meldungen und Spenden nehmen alle NSV⸗Dienſt⸗ ſtellen an. Ausgabe von Fiſchfilet. Morgen Mittag von 3 Uhr ab wird an die Hilfs⸗ bedürftigen der Gruppen A F bei Jakob Würthwein, Zäh⸗ ringerſtraße, Fiſchfilet ausgegeben. Zuweiſungsſcheine ſind gegen eine Anerkennungsgebühr von 5 Pfg. pro Pfund auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 1, erhältlich. Ausweiſe ſind mitzubringen. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Arbeitsvergebung. 1. Fuhrleiſtungen für Bauarbeiten im erweiterten inneren Stadt⸗ 0 gebiet einſchl. Reckarau, Rheinau, 0 Feudenheim, Käfertal und Wald⸗ i N 10 0 0 6 0 hof mit Frieſenheimer Inſel. 2. Fuhrleiſtungen für die Müll⸗ abfuhr. 3. Fuhrleiſtungen für die Straßen⸗ begießung in einzelnen Vororten 4. Führleiſtungen für Bauarbeiten in den Vororten Sandhofen, Wallſtadt, Seckenheim u. Fried⸗ richsfeld. Bedingungen und Auskunft: Amtsgebäude II, D 1, Rr. 56, Zimmer 28. Einreichungstermin: Freitag, den 1. April 1938, vormittags 11 Uhr. Danksagung. 0 Wir sprechen allen, die unseren lieben Toten 0 geehrt und an unserer Trauer teilgenommen N. haben, unseren herzlichsten Dank aus. Die trauernden Hinterbliebenen: Mhm.-Seckenheim, 25. März 1938. 5BH51ꝓüꝛ.. — Frau Eva Frey Wtw. und Angehörigen. 75 K . 2 Städt. Tiefbaumt Mannheim. — Evang. Männerverein, Mhm.⸗Seckenheim. 2 Unſer Mitglied Friedrich Veit iſt geſtorben. Die Beerdigung findet heute Freitag Rachm. 3 Uhr Gammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Kommenden Montag entkörnen wir nochmals Mais. Intereſſenten müſſen dies ſoſort in unſerem Lager melden. Anmeldungen zum Anbau von Zuckerrüben Und mit ihm der Wunsch nach neuer, schöner Frühjahrskleidung. Was die 44 Dame und der Herr, was Groß und 6 Klein für die neue dahreszeit brau- chen— bei uns steht es in reicher in Mannheim⸗-Rheinau ſtatt. zum Trocknen müſſen ſofort in unſerem Lager gemacht werden. Auswahl schon befreit, modern, gut und preiswert. Machen Sie von un- 5 Verloren 2 en e e 8 NSOAp., Ortsgruppe Seckenheim. Gpargel⸗ gold. Ohrring e nee e e m. ruſa Steinchen milie neukleiden. v. St. Agnes bis Kloppenh.⸗Str. 46 Abzugeb daſelbſt. Aufruf. Heute Freitag Abend 8.15 veranſtaltet die Ortsgruppe acer 88 f in der Hall Kleiderſchräntze Seckenheim im Schloß⸗ Saale eine. der Hall Speiſeblſett billig z. verpachten Betten mit Noſt Kommoden Carl Rrnold, Waldshuterſtr. 1. Waſcht., Spiegel Damen ⸗Zimmer große Wahl⸗Kundgebung mit Pg. Ant ben das N 5 5 Fe 6 4 1 ofa mit Seſſe „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“. Kinder⸗ d a um 8 Ahr treten ſämtliche Formationen und Gliederungen der Partei, Klappſtuhl Münz fund lun Vereine und Verbände im Schloßhof an. faſt neu, 15 12 71 zu verkaufen. Kloppenheimerstr. 109 Schäfer, Maunhelm Schweleingerskr. 47. Beachtet unsere Inserate! Einwohner Seckenheims erſcheint in Maſſen. Heil Hitler! Der Ortsgruppenpropagandaleiter: E. Marzenell. J[Verſammlungs⸗ Kalender. Ortsſängerſchaft. Die Vereine beteiligen ſich heule Abend i II Gaſthaus„Zum Engel“. : Morgen 5 Samstag früh Schlachtfest. , Von 9 Ahr ab e Wellfleiſch m. Kraut Hierzu ladet freundlichſt ein Jakob Kloos. 8.15 Uhr geſchloſſen an der Wahlkundgebung im Schloß. Redner Pg. Schott, Forchheim. Erſcheinen iſt Pflicht. Die Vereinsführer melden die Antritktsſtärle. To. 98. An der heute Abend 8 Uhr im Schloßſaal ſtatt⸗ findenden 1. Wahlkundgebung der NS Dau beteiligen ſich alle unſere Mitglieder. i Fußballvereinigung. Anſere Mitglieder werden zu der heute Abend im„Schloß“ ſtattfindenden Verſammlung der NSDAP., Ortsgr. Seckenheim eingeladen.— Das Training findet um 6 Uhr auf dem Platze ſtatt. Das angeſetzte Hallentraining fällt aus. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: H J., Gef. 29/171. Heute Freitag, pünktlich um 19.30 Uhr, antreten der Hiklerſugend am 5 J Heim zur Teilnahme an der Wahlverſammlung. 5 Gemeinnützige Bau⸗ und Spaegenoſſenſchaft e. G. m. b. H., Mannheim⸗Seckenheim. 3 2 .. 0 Das gehört zur Persönlichkeit! Medicus-Schußſe gib es in vielfsſtiger Auswahl für jede persönliche Eigenart und stets so bequem. wis es möglich ist. 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Der echte Pommer oder Water⸗ kanter wird den Steirer nicht ganz verſtehen und der biedere Tiroler mit den vielen „Sch“, die wie die Alpenwäſſer rauſchen, wird ſeine Ohren ſcharf machen müſſen, um den Oſtpreußen auch richtig zu verſtehen, aber die eine große Sprache des Herzens, der Schickſalsgemeinſchaft, wird auch hier wie in allem anderen eine ſtarke Brücke ſchlagen zwiſchen den Stämmen. Der Berliner wird in Grinzing beim Heurigen ſitzen mit dem Bewußtſein, auch hier iſt mein Vaterland. Und der Wiener wird in Berlin wie am Oſtſeeſtrand die Augen aufmachen und ſtaunen, wie herr⸗ lich ſchön und groß doch das ganze Vater⸗ land iſt. Ein Reich umſchließt ein einiges Volk, und die Wege werden mannigfaltig ſein, auf denen ſich die Volksgenoſſen ent⸗ gegenkommen werden. Der Alpenbauer wird den Brudergaſt durch ſein Gehöft füh⸗ ren und voll Beſitzerſtolz auf Haus und Hof weiſen mit den holzharten Fäuſten, die auch für den Norddeutſchen das Brot der reichen Scholle abringen Ach, wie viele Gelegenheiten wird es geben, die gegenſeitigen Eigenarten zu be⸗ ſtaunen! Es hat ſo jeder ſein Brauchtum, das ihm heilig iſt, jeder iſt ſeit alters her an dies und jenes gewöhnt, von dem er ſich nicht trennen wollte, und das der an⸗ dere mit Bewundern nun betrachten kann. Der wortkarge Frieſe wird ſich aufmachen, um in die fröhliche Wiener Stadt zu fah⸗ ren. Er wird ſich am flinkfüßigen Wiener Mädel ergötzen, und die kleine Wienerin wird den vierſchrötigen Seebären gleich untern Arm nehmen und mitziehen in den Trubel des Lebensfreude. Wie ſchnell wird das alles gehen, und bald werden die grauen, böſen Zeiten vergeſſen ſein, als der ſonſt ſo lebensluſtige Oeſterreicher, die Fäuſte trotzig in der Taſche geballt und murrend das Joch ertragen mußte, das ihn lange Jahre bedrückte. Es iſt ein herrliches, ein erhebendes Glück, wenn ein Staat ſeine Grenzen dehnen kann. Und erſt, wenn er ſeinen Arm um ein Volk ſchließen darf, das eines Stammes, eines Blutes und von der unſtillbaren Sehnſucht erfüllt iſt, in die Arme des Bruders heimzukehren. Gewiß ſind die einzelnen deutſchen Stämme verſchiedenartig in man⸗ chem, ja faſt jedes Alpental, faſt jede Stadt, hat ihre Eigenart, eines aber verbindet die große Gemeinde: Das gewaltige Bewußtſein der Schickſalsgemeinſchaft. Wie ſchön wird es für die Oeſterreicher ſein, die alte Grenze zu überſchreiten und einen Boden zu betreten, von dem ſie ſagen können, auch dies iſt Heimat. Aber es geht ja nicht allein darum, das Land zu betreten, es zu be⸗ ſtaunen und gewiſſermaßen mit Leib und Seele in Beſttz zu nehmen, es geht ja auch darum, daß die Stämme ein⸗ ander wirklich von Herzen kennenlernen. Und dies iſt ſehr leicht. Es iſt nicht anders, als wenn man einen Ver⸗ wandten plötzlich perſönlich kennenlernt. Im Handum⸗ drehen iſt man vertraut, man hat ja ſo viele gemeinſame Verwandte, man kennt einander ſeit je und eh, weil man von derſelben Sippe iſt. Eins aber hilft bei aller gegen⸗ ſeitigen Erforſchung: Die Liebe zueinander, das große Glück, daß man nach langem Kampf, nach bald verzagter Sehnſucht endlich doch zueinander gefunden hat wie ein ei e das ſchließlich doch noch zuſammen⸗ omm t Da ſind die Wiener. Man hat ſie beinahe bösartig ein leichtfertiges Völkchen genannt, man hat ihnen nach⸗ geſagt, daß ſie um ein Backhendl und einen ſchönen Heuri⸗ Mädchen aus dem Steiertal gen ihre ewige Seligkeit zu verkaufen bereit ſind. Aber wer den echten Wiener kennt, der weiß ſehr wohl, daß dies eine ebenſo große Verleumdung iſt wie der Geiz der Schotten. Gewiß, der Wiener hat einen Humor wie wenig andere Erdenbürger, und der Wiener Schuſterbub iſt be⸗ rühmt durch ſeine„Goſchn“, was man in Berlin etwa „kecke Schnauze“ nennt. Gerade das goldene Wiener Herz kann viel vertragen, ja es nimmt einem nur übel, wenn man ſeine Gutmütigkeit nicht ausnützt oder wenn man es gar verhöhnen wollte. Die herrliche alte Wiener Stadt, in der auf Schritt und Tritt Zeugen einer großen Ver⸗ gangenheit offenbar werden, ſie iſt ein wahres Schmuck⸗ käſtchen, auf das die Wiener ſtolz ſein können. Sie macht es ihren Bürgern nicht ſchwer, das bißchen beſcheidene Leben zu genießen. Der Wiener iſt im Grunde ſeines Herzens genügſam. Mit einer Handvoll Daſeinsſonne kann man ihm ſchon einen ganzen Haufen Lebensglück zukommen laſſen. Freilich macht er ſich auch da und dort mehr Sorgen als nötig, das gehört ſchon dazu. Ja, das„Gfret ohne Grund“, das heißt die Sorgen des Alltags, die bei näherem Zuſehen eigentlich gar keine wirklichen Sorgen ſind, die gehören zum Lebenselixier des Wieners. Freilich, wenn der Wiener wirkliche Sorgen hat, dann trägt er ſie wie jeder andere geduldig, ja mit rüh⸗ render Ausdauer. Im größten Gfret wird er noch immer ein Scherzwort finden, mit dem er den Ernſt ſeiner trauri⸗ gen Lage wenigſtens ein wenig 31 verſüßen vermag. Daß der Wiener Schuſterbub, ſprichwörtlich durch ſeine Schlag⸗ fertigkeit, ſelbſt ſchon große Geiſter in Erſtaunen verſetzt 5 ſt bekannt. Selbſt der Fürſt Bismarck, der ja in ſeinen Antworten nicht verlegen zu ſein brauchte, ſoll vor dem Mundwerk der Wiener Schu⸗ ſterbuben kapituliert haben. Nun, der Ber⸗ liner ſteht ſeinem Wiener Volksgenoſſen auch nicht gerade nach. Auch er hat zu jedem Jammer eine luſtige Melodie, zu jeder Miſere ein fröhliches Wort. 212 Es iſt ſicher zu erwarten, daß der Wie⸗ ner und der Berliner, wenn ſie erſt ſo richtig miteinander warm geworden ſind, prächtige Freundſchaft werden ſchließen können. Wenn auch natürlich keiner auf ſeine Vaterſtadt etwas kommen laſſen wird, und wenn ſie ſich auch um die Wette die Schönheiten ihres Wien und Berlin preiſen werden. Und ſicher werden der Rheinländer und der Donautäler einan⸗ der was über ihre Ströme zu erzählen haben. Denn die Wachau kann ſich ſicher neben dem ſchönſten Stück Rheinlandſchaft getroſt ſehen laſſen. Es iſt nur das eine, daß die Donau ſich nicht auf Wein reimt, obgleich die Weine an ihren Ufern den Rheinweinen nicht nachſtehen. Und auch die Fröhlichkeit der munteren Zecher beim Heurigen ſteht gewiß der berühmten rhei⸗ niſchen Laune nicht ein bißchen nach. Wer kennt nicht die ſuffſeligen Heurigenlieder: „Es wird ein Wein ſein, und wir werden nimmer ſein, oder„Ja, fa, der Wein is guat, i brauch an neichen Huat, i ſetz den alten auf, bevor i a Waſſer ſauf.% Dieſe weinſelige Philoſophie nimmt es ganz aut mit der Krone im Rhein oder mit dem berühmten Lied„An den Rhein, an den Rhein, zieh nicht an den Rhein“, Auf. * Aber wenn erſt gar von den Tafel⸗ freuden der deutſchen Stämme die Rede iſt, dann können die Oeſterreicher ein ge⸗ wichtiges Wort mitreden. Ihre Backhendlu und Apfelſtrudel, ihre Salzburger Nockerln und Speckknödl, können ſich neben einem leckeren Eisbein, neben einer Hamburger Pute ſehen laſſen, die vielleicht doch im Grunde ein waſchechter ſteiriſcher Kapaun iſt. Gewiſſe Speiſen übrigens haben einen heimlichen Anſchluß zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich ſchon längſt vorgenommen, ohne daß ſich die Politiker von Europa darum die Köpfe heiß geredet hätten. So iſt z. B. ſeit langer Zeit im Schwarzwald die echte Linzer Torte heimiſch. Es gibt wohl keine Feſtlichkeit im Badiſchen ohne eine leckere„Linſertorte“. Ein beſonderes Aufnahme: Dr. Paul Wolff⸗Mauritius— M. Kompliment machen ſeit je die Städte Wien und Frankfurt voreinander, indem nämlich die Wiener Würſtchen in Wien a Frankfurter Würſtchen und in Frankfurt Wiener Würſtchen heißen. Was zu dieſem gegenſeitigen Austauſch geführt haben mag, iſt heute wohl kaum mehr zu ermitteln. 1 Ja, es gibt ſo vieles, worüber ſich die neuen Lands⸗ leute und Volksgenoſſen noch einig werden müſſen. Es iſt ſo in einer recht glücklichen Ehe. Man liebt einander von ganzem Herzen und muß einander doch im Laufe des Alltags kennenlernen. Schon um zu wiſſen, auf welche Weiſe man miteinander am beſten auskommt. Wie leicht wird es aber den Stämmen werden, von ganzem Herzen zueinander zu finden, da ſie dieſes hohe Glück mit ſo ſchwerer Mühe errungen haben. Dann werden die Stämme im Norden ſo manches von den Alpenſtämmen lernen können, und den Alpenländlern wird an der Waterkant im Anblick der Nordmeere das herrliche Bewußtſein kom⸗ men, daß ſie nun einem Reiche angehören, das groß iſt und überraſchend in ſeiner Mannigfaltigkeit, daß aber dieſe Vielfalt niemals fremd, ſondern immer vertraut, weil organiſch iſt. Es iſt ein Bundesland, das von den ſüdlichen Tälern der Steiermark bis nach dem weiten Emsland, von den trutzigen Burgen Tirols bis zu den ſtillen Seen Oſtpreußens reicht, aber es iſt ein Reich, weil es Heimſtatt einem Volke gleichen Blutes bietet. Dieſes allen gemeinſame Blut verbindet ſtärker, als jemals Feſſeln ketten konnten, und es verbindet die Herzen für immer. Mit freudiger Geburt können wir mit dem Dichter Eichendorff, 10 eburtstag vor kurzem gefeiert wurde, ausrufen:„Grüß dich, Deutſchland, aus Herzensgrund“. Herbert Gialer. ſildrian und Julia Erzählung von Alfred Thieme. Es kommt überall vor, und es gibt woyr raum eine Gemeinde, in der nicht ſchon einer aufſtand, ſein Hab und Gut zuſammenſchnürte und fortging. Manchem wurde die Gewohnheit zur Laſt, andere wurden von der Unruhe ihres Blutes bedrängt, während wohl den meiſten das Gewicht der Armut zu ſchwer wurde: und ſie gingen dann davon, um anderswo in der Welt einen Flecken Heim zu finden, auf dem ſie ihr Glück machen konnten Wer, aufmerkſam in die Zeit geblickt hat, weiß, daß das Glück rar verteilt iſt, doch man achtet unter den Menſchen nicht viel auf die Aufmerkſamen. Alle fene, die auf dem Wege zum Glück geſtürzt ſind, oder die müde wurden, hat man nie gezählt; aber jene einzelnen, die Glanz und Reichtum erworben haben, gelten für alle verlorenen Hoffnungen mit und ſind immer wieder die Signale zum Aufbruch in das Ferne und Unbekannte. Als Adrian Rode ſich damals aufmachte— es iſt nun ſchon viele Jahre her—, da ſprach man in der Gemeinde nicht weiter davon. Einmal war es geradezu Mode aus⸗ zuwandern, und zum anderen hatte der junge Menſch in ſeiner kargen und herben Art nicht die Art und Weiſe. Bekanntſchaften zu machen oder ſich Freunde zu erwerben. „Alſo du wirſt gehen—“, ſagte die Frau des Päch⸗ ters, als er ſeinen Packen aufgenommen hatte, und damit hatte er eigentlich ſchon von allem, was mit ihm gerechnet und auf ihn gezählt hatte, Abſchied genommen und den Kreis ſeines bisherigen Lebens verlaſſen. 8 Bevor er über die Grenze der Gemeinde ging, mußte er erſt noch an einem mächtigen, weit bis an den Himmel grenzenden Weizenfeld vorbei, dann ein großes Erbſen⸗ feld durchſchreiten, ehe er zu den letzten Hütten, die oben am Walde ſind, kam. Er verließ alles, und da er nun, es war ſchon gegen Abend, langſam dahinſchritt, ſah er, daß die Sonne ihr rotes Gold in den Wogen wiegte, die der Wind über die ſchwankenden Aehren trieb. Er hatte ein ſolches Spiel des Lichtes ſicher ſchon viele Male geſehen, aber noch nie waren ihm die Pracht und der Reichtum der Erde ſo in das Bewußtſein gedrungen. Erde war ihm ſtets nur der Platz, auf dem er zu arbeiten hatte, Erde war jener durſtige Mund, der immer gieriger den Schweiß ſeiner Arbeit trank, und Erde trug den Weg ſeiner Schritte, der in langen Tagesrunden den Leib müde machte. Als er ſo ging und über ſich, die Sonne und die Erde ein wenig nachdachte, kam auf einmal ein tönender Ruf vom Wald herunter. Das Jodeln ſetzte mit tiefer, voller Stimme ein, ſchien ſich an den leiſen Wind zu ſchmiegen, ließ ſich hinaufheben, bis die Stimme glockenhell und jubilierend wurde, und ſank dann wieder leiſe und feier⸗ lich herab, um zwiſchen Licht und Schatten ſtill heim⸗ zufinden. Adrian hatte auch dieſes Tönen an vielen Abenden gehört, aber nie weiter darauf achtgegeben. Diesmal aber nahm er ſeine kurze Pfeife aus dem Mund, klopfte nach⸗ denklich die Aſche heraus, ſtopfte ſie mit neuem Tabak, zündete ſie faſt feierlich wieder an, ſchon im Weitergehen ſchob er ſie in den anderen Winkel ſeines Mundes und brummte zwiſchen den Zähnen:„Ei, ei, die Julia— fetzt treibt ſie ihr Vieh ein.“ Und dann dachte er ſich, daß er, da er doch an ihrer Waldhütte vorbei mußte, ihr noch ein Wort ſagen könnte. Der Weg nahm noch eine gute Viertelſtunde, ehe Adrian am Gatter der Umzäunung ſtand, die den kleinen Beſitz einſchloß. Julia, die ein rotkariertes Kattunkleid trug und eine blau und weiß geſtreifte Schürze umhatte, ſtand mit dem Melkeimer da und wollte zu den Kühen in den Stall. „Guten Abend. Julia!“ Postpaket an Paula Wenn ich nur im entfernteſten geahnt hätte, mit welch unvorſtellbaren Schwierigkeiten es verbunden iſt, ein Paket zu packen und zur Poſt zu bringen,— ich hätte mich nie⸗ mals mit Paule verkracht, nein, niemals! Es war ja auch gleichgültig, was für Ringe wir nun bei der geplan⸗ ten Verlobung tauſchen würden. Paula war für modern und ziſeliert, ich hingegen für einfach und glatt, und wegen ſo etwas hatte ein Wort das andere gegeben— dabei würde auf unſerer goldenen Hochzeit gewiß niemand mehr einen Unterſchied feſtſtellen können, da würde dann ſowieſo alles gleich, glatt und einfach ſein. Nein, nein, ich hätte Paula ruhig die Düm⸗ mere ſein laſſen ſollen. So aber war ich der Dumme, Paula zwar auch; denn ſie hatte natürlich nicht nachgege⸗ ben und war beleidigt nach Zoſſen zurückgefahren. Die in Ausſicht genommene Verlobung ſollte— ſo war es vereinbart— gelegentlich eines großen Familien⸗ feſtes ſtattfinden, an jenem Tag nämlich, da ſowohl Herr wie Frau Krauſe Geburts⸗ und darüber hinaus ihren eigenen Verlobungs⸗ und Hochzeitstag feierten. Ja, ja, die Krauſes waren ſchon komiſche Leute, und ich paßte gut in die Familie. Ich hatte meinem Schwiegervater zuge⸗ ſichert, meine eigene Verlobung und Hochzeit auf den Krauſeſchen Familientag zu legen. Vorläufig jedoch war an die Einhaltung dieſer Zu⸗ ſage nicht zu denken. Paulas Eltern hatten mich zwar noch einmal freundlich eingeladen, ihre Tochter ſich indeſ⸗ ſen deren liebenswürdigen Zeilen ſo froſtig angeſchloſſen, daß ich— nun endgültig beleidigt— meinen eigenen Kopf und die Abſicht hatte, ebenſo höflich wie beſtimmt abzuſagen und lediglich ein Paket zu ſchicken. Die Geburtstagsgeſchenke auszuſuchen, war das wenigſte. Mein Schwiegervater raucht ebenſo gern gute Zigarren, wie er einen ſtarken, anſtändigen Schnaps nie⸗ mals verachtet. Ein ordentliches Kiſtchen, zu dreißig das Stück, ſowie zwei Flaſchen Kammerkirſch waren ſchnell gekauft. Sogar mit dem weiblichen Teil hatte ich es ver⸗ hältnismäßig einfach; denn meine liebenswerte Schwieger⸗ mama teilt ein wenig die harmloſen Paſſionen ihres Gat⸗ ten: ſeit ſie in den bayeriſchen Bergen war, ſchwärmt ſie von Enzian. Zwei Krüge davon ſowie ein Buch— mit einem Pfund eiſtklaſſiger Pralinen gefüllt, verſteht ſich—, und ich hatte nur koch darüber nachzudenken, was Paula bekommen ſollte; ein Verlobungsgeſchenk kam natürlich nicht in Frage. N Likör⸗ und Rauchſervices waren ungefähr die einzi⸗ gen Gegenſtände, die ihrer meines Wiſſens ſonſt beach⸗ Obgleich das große Mädchen den Wanderer längſt hatte kommen ſehen, denn der Weg zur Hütte herauf lag offen vor ihren ſcharfen und aufmerkſamen Augen, fuhr ſie doch, vielleicht aus Höflichkeit, vielleicht aber auch aus Verlegenheit, erſchreckt herum und ſagte:„Ah, du, Adrian!“ Sie ſchwiegen eine kleine Weile, als wären die Worte geſtorben. Doch plötzlich erinnerte ſich Adrian, daß er ſich doch verabſchieden wollte, und ſagte langſam, ſo langſam faſt, wie die Handbewegung war, mit der Julia an der Schürze herunterſtrich:„Ich gehe jetzt fort. Julia.“ „Ach ja, du gehſt fort— ich habe davon gehört.“ „Ja, es iſt hier nichts, ich bin nichts, und ich habe nichts. Und was ſoll ich noch hier?“ „Es iſt wohl ſo, wie du ſagſt—“ Und dann ſpann ſich das Geſpräch aus. Alle Worte kamen wie von weiter her, ſorglich kleideten ſie die Ge⸗ danken ein, die ſie ſagen ſollten, und hatten ſo einen neuen und ſonderbaren Klang, als wären ſie neu erfunden worden „Du kommſt heute doch nicht von der Stadt weiter.“ „Nein, Julia, das komme ich nicht.“ „Dann kannſt du gut noch die Nacht hierbleiben.“ „Ja, das kann ich tun, ich verſäume ja nichts, und wenn es dir nichts ausmacht, dann kann ich ja bleiben!“ Der Mond kann ſchweigen und auch die Nacht, die einen dunklen Mantel über die Stunden der Zärtlichkeit gelegt hatte. Und der Mond, der ſo vieles geſehen und belächelt hat, was auf Erden geſchah, behielt das Geheimnis für ſich, und nur die gute Kuh„Diana“ muhte lange und verwundert, als in der erſten Morgenfrühe das Mädchen Julia einen Kuß von den Lippen des Adrian nahm, ehe er fortging und die Fremde ihn ganz empfing. Dann wechſelten die Tage, die Wochen, die Monde, und es geſchah weiter nichts, als daß ein Brief mit einer fremden Marke kam und daß oben in der Waldhütte ein Kind geboren wurde. Es war ein Mädchen und wurde nach ſeiner Mutter Julia genannt. Man kann es vielleicht denken, daß in der weiten, großen Welt, an den fernen Küſten, in den fremden und lauten Städten Wichtigeres paſſiert. Gewiß, da werden Menſchen reich, und andere werden arm. Wer eben noch glaubt, er hätte ein Zipfelchen Glück gefaßt, ſtürzt gleich danach und muß noch irgendwie mit ſeinem Leben drauf⸗ zahlen. Adrian mußte das alles erleben, und da ſeine Art langſamen Schrittes war, hinkte er meiſt hinter den glücklichen Augenblicken hinterher. Zuerſt wollte und wollte ihm nichts gelingen. Er wurde ärmer, als er je geweſen, lag zerlumpt und hungrig auf den Straßen, und nachts fand er kein Dach. Da wurden die Bilder der Hei⸗ mat wieder lebendig, und er erinnerte ſich des Weizen⸗ feldes, an dem er vorbeigegangen, als er die Heimat ver⸗ ließ; er dachte, wie wunderſam die Sonne untergegangen war, und er glaubte immer noch, die Stimme der Julia enel wie ſie damals die Tiere heimrief. Und es hätte er irgend etwas zu Hauſe verſäumt, et zu Hauſe noch etwas zu erledigen, und ker wurde in ihm die Sehnſucht, wieder von wo er einmal fortgegangen war. te es ſich, daß er eine gute Gelegenheit fand, bei der er viel Geld verdiente. Adrian wurde reich, und je reicher er wurde, deſto reicher wollte er noch werden, und er dachte es ſich wundervoll, als gemachter und großer Mann zurückzukommen. Doch das Glück meinte es gut mit Adrian, es gab ihm zu rechter Zeit Zeichen, daß es welk wurde, und der größere Teil des Vermögens konnte in Sicherheit gebracht werden. n nach einer langen Reiſe auf der kleinen o klein war, daß man ſie kaum Station nen⸗ eg, war noch der alte Stationsvorſteher e Adrian, wie er jeden begrüßte, der an⸗ Tag, Herr—“ „Kann ich ein Pferd und einen Wagen haben, Scho⸗ maker?“ Der alte, ergraute Mann, der jeden rundherum kannte, ſah ſehr erſtaunt auf.„Ei, ei, der Herr kennt mich. Ei, aber den Herrn kenne ich nicht. Doch, was den Wagen angeht, der kann in einer kleinen Weile fahren.“ Als der Wagen bis zum Wald gekommen war, ſtieg Adrian ab. Seine Sachen, ſo beſtimmte er, könnten am nächſten Tag mit einer paſſenden Gelegenheit zur Ge⸗ meinde gebracht werden. Dann ging er die letzte Strecke durch den Wald allein. Es war noch der alte Wald, der ſchweigen konnte, und es wehte wie damals ein leichter Sommerwind das Geheimnis der Erde durch die Stille. Auch die kleine Waldhütte ſtand noch einſam wie vor Jahren. Und, war es Zufall oder ſonſt etwas, wieder, wie damals, als Adrian ging, rief eine Stimme nach den Tieren. Aber ſie war leichter, heller, jauchzender als jene, die er da⸗ mals hörte. Am Gatter ſtand ein junges Mädchen. Das Haar lag glatt um den ſchmalen Kopf, und die beiden offenen Augen blickten neugierig und fragend auf den fremden Mann, der plötzlich vor ihm ſtand. „Willſt du noch einmal rufen? Du bekommſt auch ein Goldſtück“, ſagte Adrian zu dem Mädchen, und als es den Lockruf hinausgeſungen hatte, fragte Adrian:„Sag, wie heißt du?“ „Willſt du noch einmal rufen? Du bekommſt ein Goldſtück“, ſagte Adrian zu dem Mädchen. „Ich heiße Julia!“. „So— ſo— Julia heißt du, und wie alt biſt du?“ „Ich bin ſiebzehn Jahre“, ſagte das verwunderte Mädchen und lachte. Adrian aber überlegte. Siebzehn Jahre? Und dann zählte er die vergangenen Jahre an den Fingern langſam zurück. Er ſah auf. Ja, die Rechnung ſtimmte, und dann ſah er auf der Stirn des Mädchens ein Muttermal, wie es ſeine Mutter auch gehabt hatte. „Ja, du ſollſt noch ein zweites Goldſtück haben, wenn du mich jetzt zur Mutter bringſt, Julia.“ Und dann ging Adrian langſam und froh, wie es ſeine Art war, hinter dem Mädchen her, über die Schwelle in die Hütte.—— tenswerten Ausſtattung fehlten. Obwohl ih wußte, daß ſie Alkohol und Nikotin ſowie die dazugehörigen Geräte wenig ſchätzte, entſchied ich mich für die beiden Services, deren Gebrauch einen Haushalt erſt richtig gemütlich macht. Leicht verausgabt und ſchwer beladen, kehrte ich keu⸗ chend in mein vereinſamtes Junggeſellenheim zurück. Aber nun begannen die Leiden erſt. Schließlich ſtand ich doch kurz vor ſechs als Fünfzehnter vor dem Schalter des Poſtamtes Schlange und wartete geduldig, bis der Beamte mich fragte, wohin das Paket denn geſchickt werden ſolle. Ich lachte verlegen und machte dem drängenden Hinter⸗ mann Platz. In einem Papiergeſchäft fand ich verhält⸗ nismäßig ſchnell Gelegenheit, die dort erſtandenen Kleb⸗ und Begleitadreſſen ſorgfältig auszufüllen. Allein, bei meiner Rückkehr zum Poſtamt wurde mir bedeutet, daß die Paketannahme bereits geſchloſſen ſei. Da mich aber ein älterer Beamter aufklärte, daß ich mich meines Pakets, wenn ich mich beeilte— unter Entrichtung eines unbedeutenden Aufſchlages bis ſieben Uhr auf dem Hauptpoſtamt doch noch entledigen könne, beſchlich mich eine etwas verzweifelte Stimmung erſt, als ich nach einer halben Stunde Weges im Regen triefend naß auch dort vor verſchloſſenen Türen ſtand: Zwar hät⸗ ten ſie dieſe Einrichtung früher einmal gehabt, aber ich hätte den Kollegen ſicherlich nur falſch verſtanden. Im übrigen unterrichtete mich ein Anſchlag, daß die Bahn⸗ poſtämter die ganze Nacht über geöffnet ſeien. Auf dem Wege liegt meine Stammkneipe. Ich kann außerdem nicht leugnen, daß die Strapazen des Nachmit⸗ tags mich etwas müde und mürbe, recht hungrig und vor allem ſehr durſtig gemacht hatten. Und da mir plötzlich erſt richtig klar wurde, daß ja nun eine ganze Nacht vor mir lag, während der ich reichlich Gelegenheit hatte, mein Paket an den Mann zu bringen, widerſtand ich der Ver⸗ ſuchung nicht. Meine Freunde und deren Freundinnen begrüßten mich und mein Paket mit großem Halloh. Sofort ſtudier⸗ ten ſie neugierig die zu ſpät geſchriebene Anſchrift. Oh — und was da wohl alles für feine Sachen drin ſeien! Es half nichts— das Paket mußte noch einmal aufge⸗ macht werden. Zuerſt beſtaunten ſie den Inhalt und ſtell⸗ ten feſt, daß ich ſchon immer großzügig geweſen wäre. Aber ob— fragten ſie dann— für meinen Schwiegervater eine Flaſche Kirſch nicht genug ſei?— Ich ſträubte mich, und der Ober weigerte ſich, Gläſer zu bringen. Ich ſolle nicht kleinlich ſein, ſagten ſie, und wozu 1 hätte ich Paula das ſchöne napsſervice gekauft? Der gute echte Kammerkirſch ſchmeckte ihnen und— ich geſtehe— mir auch. Als der Ober die Flaſche ver⸗ ärgert forttrug, meinten meine Freunde, es ſei ungerecht, wenn Paulas Mutter mehr Schnaps bekäme als mein Schwiegervater. 5 —— r ———ü—ũſ ö—— 8 Wahrend wir gerade dabei waren, uns auf Enzian umzuſtellen, fragten die Damen, ob ſie in dem hübſchen Buch vielleicht ein bißchen blättern dürften. Vorſichtig löſten ſie die Umhüllung. Wenn zwei, drei Pralinen fehlten, merke man das gar nicht, meinten ſie. Aber bald fehlten mehr Wire der Ober nicht darauf bedacht geweſen, uns in dieſer Nacht noch etwas Bier und Korn zu verkaufen, es wäre mir nie gelungen, meinen Schwiegereltern den Reſt zu retten. So aber packte ich in einem günſtigen Augen⸗ blick ſchnell ein zweites Mal, und diesmal viel geübter, wie mir ſchien. Da ich vergeſſen hatte, etwas zu eſſen, ſchwankte ich ein wenig, als ich mich verabſchiedete. Dafür war das Paket um einiges leichter geworden. Eine Taxe brachte mich über regennaſſen Aſphalt zum nächſten Bahnpoſtamt. Ich mußte klingeln. Ein ſich an⸗ fangs etwas mürriſch gebender Beamter mit einem gro⸗ ßen, müde um den Mund hängenden Schnurrbart öffnete und ließ mich eintreten. Mißtrauiſch muſterte er mein Paket. In dieſem Zuſtaud könne es nicht befördert wer⸗ den, ſagte er ſtreng, als er es mir abnahm und in der Hand wog. Ich weiß nicht, wie es kam— plötzlich hatte ſich die Schnur gelöſt, und der Karton fiel klirrend zu Boden. Er⸗ ſchrocken betrachtete der Beamte abwechſelnd mich und den vom Umſchlagpapier verhüllten Deckel, den er in Händen behalten hatte. Während ich auf die oben aufliegende Flaſche Kirſch und den Enziankrug, die übrigens— wie ſich heraus⸗ ſtellte— nicht zu Schaden gekommen waren, zunächſt ein wenig ratlos herniederſtarrte, kam mir mit einmal ein glücklicher Gedanke.„Kann ich hier telegraphieren?“ fragte ich, und als der Beamte nickte:„Haben Sie einen Korkenzieher da?“ Gewiß, eigentlich iſt es ja verboten, im Dienſt zu trinken. Aber ich bin ſicher— ſelbſt der zuſtändige Ober⸗ poſtdirektor hat ein verſtehendes Lächeln dafür übrig, wenn er jetzt nachträglich erfährt, daß wir beide— ſein Poſt⸗ ſchaffner und ich— uns in dieſer Nacht bei ein paar Gläſern Kirſch— wir tranken beileibe nicht alles— und einer guten Zigarre, zu dreißig das Stück, ſo ausgezeichnet unterhielten. Als nicht mehr zu befürchten war, daß Paula Krauſe allzu früh aus dem Schlaf aufgeſchreckt werden würde, gab ich das Telegramm nach Zoſſen auf:„Bin für ziſe⸗ liert ſtop damit alles glatt ſtop erwartet mich zum Doppel⸗ doppel⸗Feſteſſen ſtop Emil“ g Unterdeſſen hatte der Poſtſchaffner das Paket wieder ordentlich verpackt und verſchnürt.„Jetzt könnte man das Ding eher verſchicken“, meinte er lächelnd. „Ja, ja, aber ich habe ganz vergeſſen, die Gläſer zu ſpülen“, erwiderte ich und verabſchiedete mich. herum, kennt as den ihren.“ r, ſtieg ten am tr Ge⸗ Strecke konnte, ud das kleine d, war 38, als Aber er da⸗ Haar offenen emden 7 t du?“ derte dann ngſam dann wie es wenn vie es chwelle eee z tan chen ichtig linen bald us in n, es Reſt üugen⸗ ibter, eſſen, dafür zum h an⸗ gro⸗ nete mein wer⸗ der h die . Er⸗ den inden dirſch raus⸗ t ein ein en?“ einen ſt zu ber⸗ venn Poſt⸗ paar und chnet rauſe ürde, ziſe⸗ ppel⸗ ieder das 1 zu N 1. E Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W. 62. (12. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Bela Byza denkt, als er ſich im Hotel für eine Aus⸗ ſprache mit Tatjana vorbereitet, an ſeine Vergangenheit. Er war Hütejunge und dann Diener bei einem ungariſchen Gra⸗ fen. Briefe der jungen Frau Gräfin fielen in ſeine Hände, und er wußte ſie in einer Unterredung mit der Gräfin ge⸗ ſchickt anzuwenden. Er verlangt als Schweigegeld Adoption durch den alten Grafen, dafür wollte er ſich verpflichten, für immer außer Landes zu gehen. Seit jener Zeit trägt er den Namen des ungariſchen Grafen, und ſeit jener Zeit lebt er vom Spiel. In jener Geſellſchaft bat ihn Henry Villain, der einſtige Schützling Tatjana Wrangels, um 1000 Fran⸗ ken. Bela Byza ſah bei ihm Briefe der Filmſchauſpielerin, und er verlangte die Briefe gegen das Geld. Henry Villain weigerte ſich, Bela Byza gab ihm einige Minuten Bedenkzeit und verließ das Zimmer. Dann überreichte ihm Villain die Briefe und nahm dafür die Geldſcheine. „Das Geld eines Ariſtokraten zähle ich nicht nach.“ Ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen, ſchob Henry Villain die Banknoten in die Taſche. Er war ein guter Menſchenkenner, dieſer Henry Villain, auch jetzt noch mußte Bela Byza ihm dies zugeſtehen, denn was war jelbſtverſtändlicher, als daß nun auch Bela die Umſchläge ſtillſchweigend an ſich nahm. Befremdlich mochte ſein, daß Henry Villain nicht ins Spielzimmer zurückkehrte, aber vielleicht war es richtig, er hatte wohl kein Glück an die⸗ ſem Abend. Erſt Stunden ſpäter merkte es Bela Byza, daß die Briefe in den Umſchlägen fehlten, daß ſtatt ihrer ein paar leere Bogen in die Hüllen geſteckt worden waren. Hierfür aber hätte ſich keiner am Tiſch gefunden, der die Vergeltung übernahm. Hierüber mußte man ſchwei⸗ gen. Henry Villain, der eigentlich Faber hieß und ein Deutſcher war, war der beſſere Spieler geweſen. Wie drü⸗ ben an den Pokertiſchen war es geweſen, er hatte nichts in der Hand gehabt und dennoch gewonnen. Bela Byza dachte heute mit einer gewiſſen Hochachtung an den ſchö⸗ nen, verkommenen Jungen, der doch nicht ſo verkommen war, daß er die Briefe einer Frau, die ihn geliebt hatte, verſchacherte. Freilich, Tatjana durfte das nicht wiſſen. Tatjana mußte glauben, daß in den Umſchlägen, die ſie adreſſiert hatte, auch die Briefe ſteckten, die ſie dem ſchönen Henry geſchrieben. Der junge Deutſche hatte geblufft und gewonnen, Bela Byza hatte von ihm gelernt, als er endlich viele Wochen ſpäter zum erſten Male vor der berühmten Frau ſtand, die ſchün war und in aller Welt berühmt und die ihn erſt durchaus nicht empfangen wollte. Es war in der Teeſtunde geweſen, in der Halle von Tatjanas Heim in Hollywood, und ſie hielt noch ſeine Beſuchskarte und den Strauß Roſen in den Händen, als er eintrat. Sie ſchien ihm ein wenig hochmütig und ein wenig müde. Oh, er kannte dieſen Empfang wohl. Es gab ein Herren⸗ haus in Ungarn, wo man ihn einmal ähnlich herablaſſend empfing. Damals hatte er Briefe im Beſitz, die gefährliche Waffen waren, jetzt hatte er nur ein paar leere Umſchläge, doch er ſpielte kalt und tollkühn, und es war gut, daß er ganze Sätze der Briefe Tatjanas wörtlich behalten hatte. Er konnte die Liebesworte der ſchönen, hochmütigen Frau da vor ihm am Tiſch zitieren, er konnte ihr ſogar genau ſagen, welche Zeilen bei einer Veröffentlichung beſonders fett gedruckt werden dürften. Bela Byza lächelte ſeinem Spiegelbild zu, ein Sieger⸗ lächeln. Nie hatte er gewagter geſpielt als damals, nie hatte er mehr gewonnen als damals. Er iſt der Verlobte Tatjana Wrangels geworden und im Herbſt wird er ihr Gatte ſein. Dann erſt braucht er die Briefe ihr auszu⸗ händigen, und er wird es geſchickt machen. Er wird mit Tatjana ans Kaminfeuer treten, er wird die Umſchläge Hervorziehen und ſie in die Flammen flattern laſſen. E Im Ankleideraum ſurrt der Fernſprecher. Bela Byza geht hinüber und hebt ihn verärgert. Was will man von ihm? Es gibt jetzt keinen Menſchen in Paris, mit dem es ſich verlohnte zu telephonieren. Der Portier des Hotels meldete eine Dame. Bela Byza fragt etwas erregt nach dem Namen. Nein, dieſen Namen hat er nie gehört, aber es iſt ſehr möglich, daß die kleine Helge ſich ſchämt, ihren richtigen Namen zu nennen. So ſind ſie, die deutſchen Gretchen! Natürlich läßt er bitten, und um das Kind nicht zu verwirren, gibt er Beſcheid, daß er ſofort hin⸗ unter in die Halle kommen werde. Was ſagt der Mann da? Die Dame möchte nicht in der Halle warten, ſie bäte, oben empfangen zu werden? Ausgezeichnet. Alſo in den kleinen Salon und auf alle Fälle in zwanzig Minuten einen Tee. Bela Byza beeilt ſich, nur für das Binden der Kra⸗ watte läßt er ſich Zeit. In jedem Zimmer faſt ſagt ihm ein Spiegel, daß er ausgezeichnet ausſieht. Das Bad hat gut getan. Die Geſpenſter ſind fort. Es gibt überhaupt keine Geſpenſter und keine Vergangenheit, es gibt nur eine Zukunft, nur das Heute. Jetzt iſt es die kleine deutſche Zeichnerin, die ſich einen engliſchen Namen zulegte, denn wer anders follte Miß Rogers ſein? Alle Türen ſind noch offen und alle Fenſter, ſo wie vor einer Stunde, als Bela Byza ruhelos hier auf und ab ging. Nur die Tür zum kleinen Salon, in dem er jetzt mit Helge Faber Tee trinken wird, iſt ge⸗ ſchloſſen. Es wird eine trauliche Stunde werden, eigent⸗ lich ſchon ein wenig ſpät, um Tee zu trinken. Nun, der Tee wird nicht die Hauptſache ſein. Bela Byza ſchließt das Fenſter des letzten Raumes, der ihn noch von Helge Faber trennt, er wirft einen letzten Blick in den Spiegel und er öffnet lächelnd die Tür. Er läßt die Klinke zurückſchnel⸗ len und fährt mit der Hand über Stirn und Haar, obſchon die Friſur tadellos in Ordnung iſt. „Tatji, du?“ Bela Byza 8. die Augenbraue heftig abwärts, um das Einglas vor dem Entgleiten zu bewahren. „Ja, ich, Bela. Ich könnte dich auch Graf Byza und Sie anreden, aber vielleicht iſt es beſſer, beim alten zu bleiben. Immerhin iſt es gut, daß du mich erkennſt, ob⸗ 1 2 5 meine weltberühmte Locke der Schere zum Opfer 112 l Sie wird nachwachſen, oder man wird ſie durch eine künſtliche erſetzen, denkt Bela Byza, während er hört, daß ſeine Lippen ganz andere Worte ſprechen.„Ich bin glück⸗ lich, daß du zu mir zurückgefunden haſt“, ſagen dieſe Lip⸗ pen, und er geht ein paar Schritte auf Tatjana Wrangel zu. „Du irrſt, Bela. Du irrſt ſo ſehr, daß du nicht einmal weißt, daß es mir lächerlich erſchiene, dir den Ring zurück⸗ zugeben. Einem Erpreſſer gibt man nichts zurück. Dein Verlobungsring liegt in einer Pariſer Goſſe, und ich kann nur wünſchen, daß er dem Finder ein paar Franken bringt.“ „Du vergißt—“ „Ich vergeſſe nichts, Bela. Du beſitzt ein paar Briefe, die ich ſchrieb, in der einzigen Zeit ſchrieb, in der ich glück⸗ lich war. Bitte, mache damit, was du willſt.“ „Du biſt in meiner Hand, Tatjana.“ „Ich?“ Tatjana Wrangel lächelt. Es iſt ihr ſchönſtes Lächeln, ein Lächeln ohne Spott und Trauer.„In weſſen Hand ich bin, lieber Bela, das weiß ich nur allein. In deiner beſtimmt nicht. Aber immerhin wäre ich dir für eine Zigarette dankbar.“ Mechaniſch läßt Bela Byza das goldene Etui, das ſein Wappen trägt, aufſpringen. „Ich bin nicht gekommen, Bela, um dir zu ſagen, daß es aus iſt zwiſchen uns, daß es mir völlig gleichgültig iſt, ob du meine Briefe an Henry Villain der Oeffentlich⸗ keit übergibſt oder nicht. Das alles kümmert mich nicht mehr. Ich werde nie mehr filmen, ich breche jeden Kontrakt, und das Gerede iſt mir noch gleichgültiger, als du es mir biſt. Dennoch habe ich eine Bitte an dich, die erſte und einzige, ich denke, ſie iſt bezahlt—.“ Zeichnung: Drewitz— M. Tatjana Wrangel iſt aufgeſprungen. Sie ſagt ein Wort, das herabſauſt, wie ein Peitſchenhieb. „Wir brauchen nicht von Bezahlung zu ſprechen, Tatjfi. Jeder deiner Wünſche iſt mir heilig.“ „Du übertreibſt, mein Lieber. Mein Wunſch, mich von dir befreit zu wiſſen, galt bislang nichts bei dir, aber immerhin, ich wäre dir dankbar, wenn du mir die Wahr⸗ heit ſagteſt.“ „Ich werde dir ſagen, was ich weiß, Tatjana.“ „Iſt jener Henry Villain, dem ich die Briefe ſchrieb, 1 beſitzt, mit einem Deutſchen namens Faber iden⸗ tiſe 2“ „Er ſagte es, Tatjana.“ „Wo iſt er, Bela?“ Bela Byza antwortet nicht. Er ſieht das offene Etui, das noch immer auf dem Teetiſch liegt, er greift eine Zi⸗ garette, ſchiebt ſie zwiſchen die Lippen und brennt ſie nicht an. Wo iſt Henry Villain, der ſagte, daß er Faber hieß und ein Deutſcher ſei? Bela Byza hat einmal eine Zei⸗ tungsnotiz geleſen, eine kleine Notiz im lokalen Teil eines Pariſer Blattes, und er hat ſie nur zur Kenntnis genom⸗ men, weil in ihr jener Name ſtand, den Tatjana Wrangel jetzt ſo fordernd und unerbittlich nennt. Der Name Henry Faber. Es war da ein Mann überfahren worden, der dieſen Namen trug. An ſeinem Paß hatte man ihn identi⸗ fiziert, als man ihn unter den Rädern der Metro hervor⸗ zog, irgendwo an einer kleinen Station an der Peripherie von Paris. „Den Friedhof, auf dem Henry Villain oder Henry Faber ruht, kann ich dir leider nicht nennen. Aber du wirſt ihn durch die Behörden erfahren.“ „Du lügſt!“ Bela Byza brauchte nicht mit den Achſeln zu zucken und an ſeiner nicht angebrannten Zigarette zu ziehen, Tat⸗ jana Wrangel wüßte es auch ohne ſein gleichgültiges Spiel, daß Bela nicht log, diesmal nicht. Der Tee wird gebracht, Tatjana begreift nicht, daß ſie ruhig ſitzenbleiben und zuſehen kann, während Bela Byza die Zuckerſtückchen in ihre Taſſe fallen läßt und den Saft der Zitronenſcheibe in ihre Taſſe träufelt. n „Es geht nicht mehr um mich“, ſagt ſie leiſe,„was liegt noch an mir? Es geht um Helge Faber, die ihren Bruder ſucht.“ Schäffer aus Heide „Auch ihr wird die zuſtändige Behörde jegliche Aus⸗ kunft erteilen, Tatji.— Jetzt wollen wir aber ernſt mit⸗ einander reden, Liebſte.“ a Bela Byza hebt die Wachskerze, die auf dem kleinen Teetiſch ſteht, um endlich ſeine Zigarette zu entzünden, aber er kommt nicht dazu. Tatjana Wrangel iſt aufge⸗ ſprungen, ſie wirft den Reſt ihrer Zigarette in ſeine Tee⸗ taſſe, und dann ſagt ſie ein Wort, ein einziges Wort, das herabſauſt wie ein Peitſchenhieb, ein Wort, das nie eine Dame gebraucht, das vielleicht der gnädige Herr Baron eines ungariſchen Herrenhofes dem letzten Pferdejungen hinwirft, wenn der Sattel zu feſt angezogen iſt oder die Trenſe zu locker ſitzt. In der nächſten Sekunde hat Tatjana Wrangel das Zimmer verlaſſen. Sie ſchlägt die Tür hinter ſich zu, ſo heftig, daß die zarten Taſſen klirren. Bela Byza ſtarrt auf die Tür, ohne ſich zu rühren. Dann blickt er langſam auf die Wand, wo eine kleine Rokokouhr luſtig ihr Pendel ſchwingt. Auf dem Pendel reitet ein zierlicher, goldener Amor, und die Uhr ſteht auf einem Kamin, und über dem Kamin hängt ein Spiegel, ein goldgerahmter Spiegel, in den auch ſchon ſeit faſt zweihundert Jahren die Menſchen geblickt haben. Er ſagt zu einem armen Bauernjungen der Pußta, daß er für alle die Großen aus jener Welt, nach der er ſich ſehnte und um die er kämpfte, nichts anderes iſt als das, was ihm Tatjana Wrangel eben ins Geſicht ſchrie. Sie hat es fran⸗ zöſiſch gerufen, denn vielleicht war ihr ihre deutſche Sprache zu ſchade, um dieſes Wort zu gebrauchen, aber Bela Graf Byza hat, als er noch der arme Bela Amara war, fleißig fremde Sprachen gelernt, er weiß ſehr wohl, was das Wort heißt, das Wort, das wie ein Peitſchenhieb war. Cochon!— Schwein!, mit der beſtgebundenen Krawatte von Paris, ausgezeichnet raſiert, gebadet und mit ſcharfen Eſſenzen maſſiert, Bela Amara wird nie Bela Byza heißen, auch wenn alle Papiere in ſeiner Brieftaſche echt ſind. Fünftes Kapitel. „Das Warten des Gerechten wird Freude werden“. Helge Faber ſucht noch einmal dies Wort der Schrift, ſie ſucht es in einer kleinen franzöſiſchen Bibel, die ihr am Abend zuvor das ewig mürriſche und ältliche Stuben⸗ mädchen aufs Zimmer legte, geſtern, an jenem Abend, als ihr Tatjana Wrangel ſagte, daß Henry Faber, der in Wahrheit Wolfgang Heinrich Faber heißt und der ihr Bruder iſt, irgendwo verſcharrt liegt auf einem Klein⸗ leutefriedhof am Rand dieſer großen, lärmenden Stadt, die Paris heißt. Das Zimmermädchen kann nichts wiſſen von der Trauer Tatjana Wrangels und Helge Fabers. Helge Faber iſt allein, nein, ſie wird nicht aus dem Fenſter ſpringen, vier Stock tief auf das Pflaſter. Sie hat ja Pflichten. Sie muß das Bild eines toten Mädchens malen, für das ſie viel Geld bekommen hat und noch mehr erhalten wird. Dabei iſt ſie nie über eine erſte Skizze hin⸗ ausgekommen, ſie hat Miſter Schäffer geſchrieben, daß ſie befürchte, den Auftrag nicht ausführen zu können, aber Miſter Schäffer hat das durchaus falſch verſtanden, er hat einen neuen Scheck geſandt und geſchrieben, daß er bald ſelbſt in Paris ſein würde, um ihr zu helfen. Er will ihr von Evelyn erzählen, alles werde er ihr erklären, dann werde das Malen leichter ſein. Es wird nicht leichter ſein, denkt Helge Faber, und ſie blickt von dem ſchwarzen Buch auf und hinüber zu der Staffelei, wo neben einer unbe⸗ malten Leinwand das Amateurbildchen ſteht, das Evelyn Schäffer zeigt, lachend und jung und doch nur ein paar Tage vor ihrem Tode. Langſam ſteht ſie auf und tritt vor den Spiegel. Sie muß ſich fertigmachen, ſie muß gehen. Sie kämmt ihr Haar, ganz mechaniſch tut ſie das, und ſie kann ſogar lächeln, wenn ſie daran denkt, wie ſehr Wolfgang ihr Haar ge⸗ liebt hat. Er hat es nur gekannt, als es noch lang war, würde es ihm auch jetzt gefallen?. Helge Faber tritt in den Flur. Das mürriſche Mäd⸗ chen kommt ihr entgegen.„Dies iſt für Madame Rogers abgegeben“, ſie reicht Helge einen Briefumſchlag,„und unten wartet ein Herr, der Sie ſprechen möchte.“ „Mich?“ „Der Herr wollte nicht heraufkommen.“ Das mürriſche Mädchen iſt ſchon vorüber, ſie ver⸗ ſchwindet, ehe Helge noch ein Wort ſagen konnte. Lang⸗ ſam geht ſie die vielen ſteilen Stufen abwärts. Was küm⸗ mert ſie jetzt Graf Byza. Sie wird ihn ruhig in dem Speiſeſaal warten laſſen, wo die Tiſchtücher fleckig ſind und viele Fliegen an den Brotkrümeln hängen. Ohne es zu wollen, wirft ſie einen Blick durch die matte Scheibe der Glastür und erkennt Miſter William B. Schäffer, den Herrn mit den grauen Schläfen und der jugendlich⸗ſtraffen Haltung, der ein wenig ratlos mitten im Raume ſteht und das Bild über dem Kamin betrachtet. Leiſe tritt Helge ein. Sie ſtreckt William B. Schäffer die Hand entgegen, ſie verſucht ſogar zu lächeln, aber wie ſie zu ſprechen beginnt, iſt es ein Geſtammel, und ihre Augen ſind voller Tränen. i Es dauert geraume Zeit, ehe Miſter Schäffer begreift, daß dies ſchöne, blonde Mädchen, das ihn ſo ſehr an ſeine Tochter erinnert, im Begriff iſt, ein Grab zu ſuchen, das Grab ihres Bruders. a „Darf ich Sie begleiten, Fräulein Helge?“ „Nein, Herr Schäffer. Sie wiſſen ſelbſt, daß man dieſen Weg allein gehen muß“ „Ich weiß es, Helge.“ Sie ſind auf d. e getreten, die kleine, ſchmale Straße, in deren Rinnſtein an manchem Morgen tote Rat⸗ ten liegen.. „Kommen Sie aus Heidelberg, Herr Schäffer?“ „Ja. Ich komme aus Heidelberg.“ Es iſt ein ganzes Stück bis zur nächſten Untergrund⸗ bahnſtation. Helge kann es nicht verwehren, daß Miſter Schäffer ſie begleitet, aber er darf es ihr nicht übelnehmen, wenn ſie nicht ſehr berg ächis iſt. Natürlich kommt Miſter erg. i „Und Sie haben Evelyns Grab gefunden?“ Foreſebung folgt/ W E b 5 0 1131383 Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Der Jubiläumswalzer. Bun Gu U—o0 Geer O—b Uk A—h OT O—8 Or Ez Zr Ea Ao JI Su S—d Di In O—e Dan A—8 B58 Dr.— Die vorſtehenden Bruch⸗ ſtücke ſind an den mit Strichen bezeichneten Stellen mit e einem Buchſtaben auszufüllen und dann zu fünf Wör⸗ *— 5* 1* lern abzuteilen. Sie nennen uns dann einen Walzer. Auslaſſungs⸗Aufgabe. Aus den nachſtehenden 10 Wörtern: Wahl Orange Culm Ahr Waal Raute Kirſche Maſche Oktave Gruß ſoll durch Auslaſſung je eines Buchſtabens ein neues Wort gebildet werden, während die ausgeſtoßenen Buch⸗ ſtaben, aneinandergefügt, eine Naturerſcheinung ergeben. Silbenrätſel. Aus den 32 Silben: an— at— bing— büt— das de— dens— der— el— es— fen— go— in— lan le— mar— ne— nen— ni— nie— non— o pal ra— ry— ſe— tel— ter— wä— weil— werth— wol bilde man 10 Wörter, deren Anfangsbuchſtaben und End⸗ buchſtaben, beidemal von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort ergeben. Die Wörter haben folgende Bedeu⸗ tung: 1. Stadt in der Schweiz; 2. Stadt in Weſtpreußen; 3. Europäiſcher Staat; 4. Rheininſel; 5. Engliſcher Ro⸗ mandichter; 6. Stadt in Weſtaſien; 7. Aſiatiſches Land; 3. Stadt in Braunſchweig; 9. Teilnahme an etwas; 10. Spartaniſcher König. Kryptogramm. Notwendigkeit Skandinavien Kirchdach Taſchendieb Roeſen Brandenburg Grubenbrand Hohenlohe Glocken⸗ gießer Maienſonne Unfolgſamkeit Lämmergeier Filehne Innigkeit Lichtnelke. Jedem der vorſtehenden Wörter ſind drei aufeinander folgende Buchſtaben zu entnehmen, deren Zuſammen⸗ ſetzung ein Sprichwort ergibt. Kopfjue ken Trilysin mit dem neuen Wirkstoff beseitigt den löstigen Juckreiz. Das Hoc wird gesund und schön! Flasche 20 RM I. 82 und RM 3.04 28 PS SUR ies 35 PS RECHO RU 55 P 8 RN Alle HANOMAG-Wagen, ob Kurier, Rekord oder Sturm 5 zeſohnen sich aus durch eine àußerst solide Bauweise. Sie alle verfügen über Einzelradlenkung, vordere Schwingachse, hydraulische Bremse und hydraulische Stoßdämpfer, Ein- Druck- Zentralschmierung, ver- windungssteffes, widerstandsfshiges Fahrgestell und geräumige Karosse mit staubfreſem Kofferraum. Auf Wunsch liefern Wr gegen Mehrpreis die Typen Rekord und Sturm mit vollautomatischer Kupplung. Hadonae HANNOVER Zum Wochenende“ und Zum Zeitvertreib! Nr. is erſcheinen als Beilage. DA 4. Vi. 37; über 620 000. PI. ⸗Nr. 8.— Für die auf dieſer Seite erſcheinenden ö Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntags⸗ blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, ſämtl. in Berlin SW 68, Lindenſtr. 101/102. Logogriph. Ein Gegenſtand wurde mir kürzlich genannt Und das Wörtchen mit„w“ noch dabei; Doch hab' ich, ihn prüfend, mit„r“ bald erkannt, Daß das Wörtchen mit„n“ er nur ſei. Tauſchrätſel. Haft Meſſe Leder Tand Moos Huld Rabe Rade Seite Hertha Poſe Salbe Kante Labe Borke Blume Lack Eſel Latte Sonde. In vorſtehenden Wörtern iſt je ein Buchſtabe durch einen anderen zu vertauſchen, ſo daß neue Wörter ent⸗ ftehen. Die neu hinzugekommenen Buchſtaben ergeben in ihrer Zuſammenſetzung ein Sprichwort. Wort⸗Verſchmelzung. Aus den nachſtehend aufgeführten je zwei Wörtern ſoll durch Umſtellen der Buchſtaben je ein neues Wort ge⸗ bildet werden, deren Anfangsbuchſtaben, aneinanderge⸗ reiht, die Bezeichnung für eine gelehrte Frau nennen. Fiſch Ob— Hoher Geiſtlicher Alt Neer— Geſchützte Lampe Genua Niſche— Eigene Beſichtigung. Arn Gnu Eu ropäiſches Reich Aſter Tand— Reiterfahne Martin Re 8 Weinart Ate Bart 2 Schmales Gartenbeet Ei Luke— Karpfenartiger Fiſch None Olim— Setzmaſchinenart Spa Tee— Spaniſche Münze Akt Frau— Warenrechnung Ein idealer Jchnelloerband Einfach und schnell läßt er sich enlegen, sitzt unVerrück ber fest und schũtzt vor Verunreinigung. Er Wirkt Plutstillend, keirmtötend, —— Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Eliſe, 5. Scha⸗ kal, 7. Aſche, 8. Tiefe, 10. Rehe, 11. Lift, 12. Uſus, 14. Lupe, 15. Tinte, 17. Kanal, 18. Eingang, 19. Tenne.— Senk⸗ recht: 1. Eiche, 2. Lohe, 3. Sekt, 4. Email, 5. Scheune, 6. Leitung, 7. Armut, 9. Etzel, 13. Stift, 14. Lanze, 16. Ente, 17. Kahn. Dreiſilbige Scharadet: Leibgericht. Silbenanfügung: Lakritze Abſage Nubier Geweih Symbol Triton Rapport Eindruck Chilene Karat Erdkunde Narwal Lombarde Abteil Unband Florenz.— Langſtreckenlauf. Silbenrätſel: 1. Adrian, 2. Sirius, 3. Weg⸗ ſcheide, 4. Goehrde, 5. Ballett, 6. Abdera, 7. Sintflut, 8. Eſparſette, 9. Steuer, 10. Ikarus, 11. Alkali, 12. Mei⸗ ningen, 13. Pinſcher, 14. Anſchovis.— Die Gab' iſt klein auch erfreulich. Rätſel: Markkleeberg. Defizit⸗ Aufgabe: Altertum, Bitterling, Butter⸗ brot, Folterbank, Kletterbaum, Malterſack, Reiterſchar, Ritterburg, Unterrock, Winterkleid. Gleiche Silber: ter. Zwei Touriſten und ihr Führer gehen einen Berg hinauf. An einer Wegbiegung ſagt der Führer:„Dort hinter dem Felſen ſteht eine uralte Eiche, die können vier Männer nicht umſpannen.“ Der eine Touriſt ſchlägt vor:„Wollen wir uns die Eiche anſchauen?“ Der andere wehrt ab:„Wenn wir ſie doch nicht um⸗ ſpannen können!“ „Aber Marta, was haſt du denn da bloß für'n Vieh um den Hals?“ „Das iſt Marder. Marder hab' ich ſchrecklich gern!“ „Scheußlich! Ich hab' Spickaal auch gern, aber darum leg' ich ihn mir doch noch lange nicht um den Hals!“ e „Ich würde Ihnen doch dringend raten, das Rauchen aufzugeben; dann können Sie noch zwanzig Jahre leben.“ „Ja, aber— iſt es denn nicht ſchon zu ſpät dazu, Herr Doktor?“ „Lieber Mann, es iſt niemals zu ſpät!“ „Na, dann werde ich es in zehn Jahren aufgeben!“ *. „Nachdem ich Ihnen vor einiger Zeit mein Haus ver⸗ boten habe, teile ich Ihnen mit, daß ich nach Roſenſtraße 4 verzogen bin und Ihnen auch dieſes Haus hiermit ver⸗ biete!“ 15. „Im letzten Jahr ſind über 200 Millionen Menſchen in unſerer Straßenbahn befördert worden.“ „Das glaubſt du wohl ſelbſt nicht. Soviel Menſchen gibt es ja nicht einmal in ganz Deutſchland.“ „Ich habe mir eben den Stoff für mein Hochzeits⸗ kleid ausgeſucht, wir heiraten in vierzehn Tagen.“ „Ach, ich gratuliere! Haben Sie alſo den Richtigen gefunden?“ 5 „Na, traumhaft! Weißen, glänzenden Charmeuſe mit ſtumpfer Rückſeite!“ 5 Nachdem der Zuſammenſtoß mit knapper Not ver⸗ mieden worden iſt, ſtellt der Schupo den Chauffeur zur Rede:„Wiſſen Sie nicht, daß Sie einer Dame, die Ihnen entgegengefahren kommt, ſtets die Hälfte der Straße über⸗ laſſen müſſen?“ 5 „Das tue ich ja auch— ſobald ich raus habe, für welche Hälfte ſie ſich entſchieden hat.“ **. Tante Laura iſt zu Beſuch gekommen. Der Fünf⸗ jährige wird ihr vorgeführt. Mit Stielaugen betrachtet er die große Granatbroſche, die funkelnd an Tantes Hals⸗ kragen prangt. Verwundert deutet Fritzchen auf das Mon⸗ ſtrum:„Aber, Tante“, fragt er,„warum trägſt du denn den Rückſtrahler vorn?“ Schluß des redaktionellen Teils. Kalkſtickſtoß zur Kartoffeldüngung Die vorjährige Kartofſelrekordernte iſt nicht etwa auf eine nennenswerte Vergrößerung der Anbaufläche, ſondern auf die Steigerung der Hektarerträge zurückzuführen, die in Reichsdurchſchnitt des Vorjahres 194,3 Doppelzentner Knollen betrugen. Dieſes erfreuliche Ergebnis der Erzeugungsſchlacht darf aber nicht einmalig bleiben, ſondern Bauern und Land⸗ wirte ſollten beſtrebt ſein, durch Verwendung geſunden, lei⸗ ſtungsfähigen Pflanzgutes, durch ſachgemäße Bodenbearbei⸗ tung, Düngung und Pflegemaßnahmen die Hektarerträge des Vorjahres nicht nur zu halten, ſondern möglichſt zu ſteigern. Das Ziel der Bodenbearbeitung mit Pflug, Grubber. Egge uſw. ſoll die Herſtellung eines der Kartoffel ſehr zuſagenden lockeren und garen Bodens ſein, der gleichzeitig für die Er⸗ haltung der Feuchtigkeit beſonders erwünſcht iſt. Dieſe Be⸗ ſtrebungen werden durch gut verrotteten Stallmiſt in Gaben von etwa 300 Doppelzentner/ Hektar weſentlich unterſtützt. Bei ihrer langen Wachstumszeit können die Kartoffeln eine ſtarke Stallmiſtdüngung auch gut ausnutzen. Die Deckung des gro⸗ ßen Nährſtoffbedarfs dieſer Hackfrucht erfolgt durch eine zu⸗ ſätzliche N Volldüngung mit Kali, Phosphorſäure und Stickſtoff. Zur Stickſtoffdüngung der Kartoffeln verwen⸗ det man mit Vorteil langſam wirkende Stickſtoffdüngemittel wie z. B. den rund 21 Prozent Stickſtoff enthaltenden Kalk⸗ 1½ piennig fur das ünbezqhibare Geiuhi körperlidter Frisdie Wie wichtig körperliche Hygiene ist, weiß heute ſede Frau. Bedarf es überhaupt noch einer Ueberlegung, ob eine Ausgabe von 1 8 gerechtfertigt ist, um sich dieses Gefühl zu verschaffen? Das bekannte antiseptische Mittel„Punkt-Seif“ ist 80 ner f. daß es je nach Häufigkeit. der intimen Körperpflege ein bis drei „etoff, der zur Erzielung von hohen Erträgen in Gaben von etwa 2 bis 4 Doppelzentner/ Hektar verabfolgt wird. Beacht⸗ lich ſind die Nebenwirkungen dieſes Düngers. Wiederholt iſt ſein günſtiger Einfluß auf die Stärkebildung beobachtet wor⸗ den. Sein Kalkgehalt dient der Bodenlockerung. Gelegent⸗ lich begegnet man der Auffaſſung, daß der Kalk des Kalkſtick⸗ ſtoffs den Kartoffelſchorf begünſtigt. Dieſe Anſchauung iſt ſchon deshalb nicht vertretbar, weil bekanntlich keinerlei Be⸗ denken beſtehen, die Kartoffeln bei oder kurz nach dem Pflan⸗ zen zu kalken. Das Ausbringen des Kalkſtickſtoffs erfolgt meiſt acht Tage vor dem Legen der Kartoffeln. Häufig wird aber mit beſtem Erfolg der Kalkſtickſtoff zwiſchen dem Abeggen und Wieder⸗ anhäufeln der Kartoffeldämme ausgeſtreut Durch dieſe An⸗ wendungsweiſe, die ſchon vor 15 Jahren von Herrn v. Lochow⸗ Zieckau empfohlen worden iſt, viele Unkräuter 8 ieh wach tels t S nafhndchgen 2 Spendet Freiplätze ond HedtenehnägkeHHe restlos besejfgt FUr Mk. 2. 10, ber nur in Apotheken Ein Vorbild der Pflichterfüllung iſt der freiwillige Helfer des Winterhilfswerkes Ihr ſpendetſgeefmargen ankauf Sammig 75 15 P. Ondrusch. Berlin W 50. Ansbacher Str. 36 Glück für Monate reicht. Sowohl zur Beseiti ung des Schweißgeruchs und seiner Ursachen, aaa 5 Ml. Raten Kampf die Jugend bee dem 5 ee e Verderbꝛ als auch für die intime Körperpflege der! Frau ist„Punkt-Seif“ ein ebenso be- uemes wie wirksames Mittel. Verein- N achen Sie Ihre Hygiene durch das Anti- 471 septikum in Seifenforw„Punkt- Seif“. Pig 7 — Be gleiohblejbender Qualitut Chlorodont Jube 40 Pf. und 75 h. , ende rillenſauber EE 2 8/ n.