— Dangspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, i der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto. Karlsruhe 79439. e für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkandblatt für den Sinbttefl Mum. Sechenelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 38. 1150, 38. Jahrgang Bekenntnis zum Reich Feierliche Erklärung der öſterreichiſchen Biſchöfe Freudige Anerkennung der Leiſtungen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung Wien, 27. März. Die öſterreichiſchen Biſchöfe haben eine feierliche Er⸗ klärung erlaſſen, in der ſie aus innerſter Ueberzeugung und mit freiem Willen anläßlich der großen geſchicht⸗ lichen Ereigniſſe in Deutſch⸗Oeſterreich erklären, daß ſie die Leiſtungen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung freudig anerkennen und ihr Wirken mit den beſten Se⸗ genswünſchen begleiten. Die Biſchöfe bekennen ſich aus⸗ drücklich als Deutſche zum Deutſchen Reich und fordern dieſes Bekenntnis von allen gläubigen Chriſten. Die feierliche Erklärung der öſterreichiſchen Biſchöfe wurde dem Beauftragten des Führers für die Volks⸗ abſtimmung in Oeſterreich, Gauleiter Bürckel, mit fol⸗ gendem Schreiben überſandt: Wien, am 18. März 1938. Der Erzbiſchof von Wien. Sehr geehrter Herr Gauleiter! Beigeſchloſſene Erklärung der Biſchöfe überſende ich hiermit. Sie erſehen daraus, daß wir Biſchöfe freiwil⸗ lig und ohne Zwang unſere nationale Pflicht erfüllt haben. Ich weiß, daß dieſer Erklärung eine gute Zu⸗ ſammenarbeit folgen wird. Mit dem Ausdruck ausgezeichneter Hochachtung und Heil Hitler! Th. Kard. Innitzer. EB. Der feierlichen Erklärung iſt folgendes Vorwort vorangeſetzt: Vorwort zur feierlichen Erklärung der öſter⸗ reichiſchen Biſchöfe in Sachen der Volksabſtimmung Nach eingehenden Beratungen haben wir Biſchöfe von Oeſterreich angeſichts der großen geſchichtlichen Stunden, die Oeſterreichs Volk erlebt, und im Bewußt⸗ ſein, daß in unſeren Tagen die tauſendjährige Sehn⸗ ſucht unſeres Volkes nach Einigung in einem großen Reich der Deutſchen ihre Erfüllung findet, uns ent⸗ ſchloſſen, nachfolgenden Aufruf an alle unſere Gläu⸗ bigen zu richten. Wir können das umſo unbeſorgter tun, als uns der Beauftragte des Führers für die Volksabſtimmung in Oeſterreich, Gauleiter Bürckel, die aufrichtige Linie ſei⸗ ner Politik bekanntgab, die unter dem Motto ſtehen ſoll: „Gebet Gott, was Gottes iſt und dem Kaiſer, was des Kaiſers iſt.“ Wien, am 21. März 1938. Für die Wiener Kirchenprovinz: Th. Kard. Innitzer, EB. Für die Salzburger Kirchenprovinz: S. Waitz, Fürſt⸗Erzbiſchof. Die feierliche Erklärung hat folgenden Wortlaut: Feierliche Erklärung Aus innerſter Ueberzeugung und mit freiem Willen erklären wir unterzeichneten Biſchöfe der öſterreichiſchen Kirchenprovinz anläßlich der großen geſchichtlichen Ge⸗ ſchehniſſe in Deutſch⸗Oeſterreich: Wir erkennen freudig an, daß die Nationalſoziali⸗ ſtiſche Bewegung auf dem Gebiet des völkiſchen und wirtſchaftlichen Aufbaues ſowie der Sozial⸗Politik für das Deutſche Reich und Volk und namentlich für die ärmſten Schichten des Volkes Hervorragendes geleiſtet hat und leiſtet. Wir ſind auch der Ueberzeugung, daß durch das Wirken der Nationalſozialiſtiſchen Bewegung die Gefahr des alles zerſtörenden gottloſen Bolſchewis⸗ mus abgewehrt wurde. Die Biſchöfe begleiten diefes Wirken für die Zu⸗ kunft mit ihren beſten Segenswünſchen und werden auch die Gläubigen in dieſem Sinne ermahnen. i Am Tage der Volksabſtimmung iſt es für uns Bi⸗ ſchöfe ſelbſtverſtändliche nationale Pflicht, uns als Deutſche zum Deutſchen Reich zu bekennen und wir er⸗ warten auch von allen gläubigen Chriſten, daß ſie wiſ⸗ ſen, was ſie ihrem Volle ſchuldig ſind. Wien, am 18. März 1938. Th. Kard. Innitzer, EB. A. Hefter, EB. S. Waitz, F. EB. Pawlikowſki, EB. Johannes Maria Gfoellner. Michael Memelauer. ar ue. Montag, den 28. März 1988 2 8 3 Mit Freude und aufrichtiger Genugtuung nimmt das ganze deutſche Volk von dieſer Erklärung Kennt⸗ nis. Sie iſt geeignet, einen Schlußſtrich unter die Ver⸗ gangenheit zu ziehen. Sie beweiſt, daß in dieſer für das ganze deutſche Volk und ſeine Zukunft ſo ereignisrei⸗ chen Zeit auch die katholiſche Kirche den Weg zum neuen Staat finden will. 5 Der Nationalſozialismus, der das unverrückbare Ziel der Einigung aller Deutſchen verfolgt, wird glück⸗ lich ſein, auch auf dieſem Gebiet den Hader und damit die Zerriſſenheit unſeres Volkes beenden zu können So wird vielleicht zum erſten Mal in unſerer Geſchichte am 10. April 1938 die ganze deutſche Volksgemeinſchaft ohne Rückſicht auf Stämme, Länder, Klaſſen und Kon⸗ feſſionen geſchloſſen zur Wahlurne treten und vorbe⸗ haltlos Ja ausſprechen. Verleſung von allen Kanzeln Wien, 28. März. Die feierliche Erklärung der öſterreichiſchen Biſchöfe zur Vollsabſtimmung am 10. April iſt am Sonntag im geſamten bisherigen öſterrei⸗ chiſchen Staatsgebiet von allen Kanzeln zur Verleſung gebracht worden. Adolf Hitler in Leipzig Die große Jührerkundgebung in der Meſſehalle. Leipzig, 27. März. Rund 28 000 Menſchen füllten die große Halle des Leip⸗ ziger Meſſegeländes, um die Rede des Führers und Reichs⸗ kanzlers zu hören. Kreisleiter Wettengel begrüßte die Teil⸗ nehmer, die ungezählten Zehntauſende an den Straßen des Meſſefeldes und weiter die Hunderttauſende an den Lautſprechern. Dann ſprach Reichsleiter Reichsminiſter Frank. Schon ſeine erſten Worte löſten Beifall aus Er wies darauf hin, daß es ſich bei dieſem Wahlkampf um den größten überhaupt handele. Sein Ziel ſei die völlige Juſammenſchweißung Großdeutſchlands. Nach der Machtübernahme ſeien die die Einheit des Reiches hemmenden Grenzen der Länder gefallen und die Reichs⸗ autorität erſtanden. Der Redner erinnerte dann an die Nürnberger Geſetze als Schutzwall gegen das Jugentum, an die Adelung der Arbeit, an das Reichserbhofgeſetz, an die Beſeitigung des Klaſſenkampfes durch Einigung in der Gemeinſchaft aller ſchaffenden Deutſchen und an die Wie⸗ dererlangung der Wehrfreiheit. Dies alles habe Adolf Hit⸗ ler geſchaffen. Zuletzt habe er die Einheit Oeſterreichs mit dem Reich wiederhergeſtellt und damit vollbracht, was in tauſend Jahren die Beſten unſeres Volkes vergeblich ver⸗ ſuchten. Nachdem Reichsminiſter Frank geſchloſſen hatte und der Beifall verrauſcht war, betrat der Führer unter ohrenbe⸗ täubendem Jubel die Halle. Langſam ſchritt er, die Hand erhoben, zum Podium. 5 Der Führer ſpricht Donnernd rollte der Beifall auf, als der Führer vor die Mikrophone trat. Leipzig, die Stadt der deutſchen Bücher, die Stadt der größten deutſchen Meſſe, ſo ſagte er, könne gar nicht anders denken als großdeutſch. Der aroße Kamuf dleſer Woche gelte der Sehnſucht einer Nation, die bisher hinter anderen Völkern zurückgeſtanden ſei.„Was für an⸗ dere als ſelbſtverſtändlich galt, mußte für uns ſpät erwor⸗ ben werden. Wir ſind im Begriff, dieſes Problem zu löſen.“ Weiter zeichnete er den Weg, wie man nach dem Sieg des Nationalſozialismus Oeſterreich jenſeits aller geſchicht⸗ lichen Vorausſetzungen von der Seite des Reiches wegſto⸗ ßen wollte. Trotzdem, jo unterſtrich der Führer mit innerer 11 0 ſeien die Herzen der 6.5 Millionen in Oeſter⸗ reich mit den Herzen der 68 Millionen gleich geſchlagen So ſeien die Grenzen zur Lächerlichkeit geworden. Der Führer lehnte es ab, noch im einzelnen die wirtſchaftlichen und die anderen Gründe für das unaufhaltſame Abſinken des un⸗ natürlich getrennten Volksteiles in Oeſterreich anzuführen. Er ſtellte nur den Anterſchied in der Regierungsmethode e Reich die wirtſchaftlichen Mittel und Möglich⸗ eiten eines großen Volkes konzentriert angeſetzt— in DOeſterreich machtloſe Abſplitterung. Deutſchland, ſo rief der Führer, baut die Rieſenbrücke in Hamburg, nicht die Stadt Hamburg! Ebenſo ſtellte der Führer die Leipziger Meſſe als Werk Großdeutſchlands heraus. Die Autoſtraße Bayerns ſei das Ergebnis der zuſammengeballten Kraft einer gan⸗ zen Nation, die an einer einzigen Stelle zum Einſatz komme. „Wir haben durch dieſen geſchloſſenen Einſatz unter einer Führung das ganze Keichsgebiel in Ordnung ge⸗ bracht.— Vier Jahre ſpäter ſoll man ſehen, was wir ge⸗ leiſtet haben!“(Brauſender Beifall).„Hinter dem Einzel⸗ nen ſtehen die Möglichkeiten eines großen Volkes— das ſteigert die Unternehmungsluſt, ſteigert Wagemut und Ver⸗ ankwortungsfreudigkeit, führt zu Leiſtungen!“ Der Führer gab dann einen Ueberblick über den Kampf der Braunhemden um die Macht hier und drüben, Schwei⸗ gend blickte die Menge hoch, als er vom Entwicklungsweg und der Beſtimmung des einſt aus Oeſterreich ins Reich gekommenen Knaben von Braunau ſprach: 5 »Ich habe nichts anderes gedacht, als dieſes Reich nach ſeinem Zuſammenbruch wieder groß und ſtark und mäch⸗ tig zu machen— aber ich habe auch niemals meine Hei ⸗ mat vergeſſen und die Skunde herbeigeſehnk, wo ich dieſe Hefal ins Reich zurückbringen konnte.“ eifallskundgebungen). (Minutenlange Und nun gab der Führer Rechenſchaft von ſeinen Ver⸗ luchen, mit eindringlichen Vorſtellungen das irregeleitete Syſtem Schuſchnigg noch einmal auf den richtigen Weg zu bringen Empörung wird laut in der Halle, als der Führer die letzten Winkelzüge, ja die Zuflucht Schuſchniggs zur Ge⸗ walt erläuterte; das Volk aber habe um Hilfe gerufen durch eine neue Regierung: »Und ich habe geholfen; in drei Tagen hat ein Ideal einen Staat erfüllt!!—„Der 12. März ſollte der Tag des Betruges ſein, er wurde der Tag der Befreiung!“ Und glücklich ſprach der Führer von der Vorſehung, die ihn berufen habe, nun ein Wunder zu geſtalten. Die Schön⸗ heit ſeiner Heimat, die Treue der von ihm neugewonnenen Brüder ſchildert' der Führer bewegt:„In dieſer Zeit“, ſo bloß er hierbei,„konnten wir es ſpüren, daß der Segen es Herrn mit uns war und nicht mit unſeren Feinden!“ Die Beſtätigung der geſchichtlichen Tat werde nun ge⸗ fordert werden in dem Glauben, daß eine ſolche geſchicht⸗ liche Entwicklung der Zuſtimmung des geſamten Volkes bedürfe: „Das deutſche Volk ſoll beſtätigen, daß ich in ſeinem Auftrag handelke! Deshalb rufe ich ganz Deutſchland auf: Ich will, daß nun zum erſten Male in ſeiner Geſchichte das große Deukſchland gemeinſam einen ſtaatspolitiſchen Akt vollzieht.“ Der Führer endete mit dem Appell an das Sachſen⸗ land:„Es iſt für mich ſelbſtverſtändlich“, rief Adolf Hitler aus,„daß am Abend des 10. April mir gemeldet wird: Hinter mir ſteht Sachſen!“ Den Sinn des nun orkanartig donnernden Schlußbei⸗ falls faßte Gauleiter Mutſchmann zuſammen. Die Maſſe in der Halle fiel ein in ſeinen Ruf: Ein Reich— Ein Volk— Ein Führer! Der Weg zum Wiederaufbau Die große Rede Hermann Görings in Wien. Wien, 27. März. Auf der Maſſenkundgebung im Nordweſtbahnhof hielt Generalfeldmarſchall Hermann Göring vor den Wiener Volks⸗ genoſſen am Samstag abend folgende Rede: „Meine liehen Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen! Es iſt wirklich wie ein Wunder, träumt man oder iſt es wahr, daß jetzt endlich auch im deutſchen Wien eine Ver⸗ ſammlung von Nationalſozialiſten in dieſem Ausmaß ſtatt⸗ finden kann? So wird man begreifen, was ich in dieſem Augenblick empfinde, wo ich dieſes grandioſe Bild nun wirklich vor mir ſehe und wie auch aus dem innerſten Herzen heraus mein Gruß kommt: Ich grüße Euch, die Ihr frei geworden ſeid in Oeſterreich!(Brauſender Beifall und Siegheilrufe). Ich bin unſagbar glücklich, heute hier vor Euch ſprechen zu können. Ich habe in den vergangenen Jahren nicht nur mit Euch Oeſterreichern gefühlt, ſondern auch für Oeſterreich praktiſch gearbeitet. Erſtens kenne ich ſeit meiner früheſten Jugend dieſes Volk. Ich habe ſelbſt unter dieſem Volk ge⸗ lebt und habe zu ihm enge Bindungen, ſodaß ich auch per⸗ ſönlich immer wieder Anteil nehmen mußte an den Leiden und der Not der deutſchen Menſchen in Oeſterreich. Zwei⸗ tens mußte ich Jahre hindurch das furchtbare Leid miterleben, das den Führer erfüllte, wenn er mit ſehnſüchtigen Augen vor dem Haus am Berg in die öſterreichiſchen Gaue hin⸗ überblickte, wenn wir ſahen, wie dieſes Leid ſich in ſeinen Mie⸗ nen widerſpiegelte, wie innerer Grimm ihn erfüllte, wenn immer wieder Meldungen von Leid, Terror und Not über unſere Brüder in Oeſterreich eintrafen. Drittens— und dies iſt die tiefſte Urſache für mein Mſterleben und Mitfüh⸗ len: der Glaube an die Miſſion des Führers, daß Gott ihn nicht umſonſt in Oeſterreich zur Welt kommen ließ: Es war ſeine Miſſion als Oeſterreicher, Oeſterreich zu Deutſchland zu bringen!(Stürmiſche Zuſtimmungskundgebungen). And nun, meine Volksgenoſſen, hat ſich das Wunder vollzogen, und wir haben es erlebt! Oeſterreich iſt frei und gehört wieder dem Reich!(Brau⸗ ſender Beifall und minutenlange Siegheilrufe). Wenn Ihr, meine deutſchen Volksgenoſſen, den Ablauf der Ereigniſſe dieſer letzten 14 Tage betrachtet, ſo werdet Ihr mit mir empfinden, daß es unſere Pflicht iſt, in tiefer Demut und Dankbarkeit hinzuknien und dafür zu danken, daß dieſe Wandlung in ſo kurzer Zeit geſchehen konnte. Das alles iſt in dieſen 14 Tagen geſchehen, von dem Augenblick an, als der Schrei der Erlöſung durch die Gaue Oeſterreichs ging bis zum heutigen Tag! f Auch vor zwei Wochen war eine Wahl in Oeſterreich angekündigt, auch damals ſollte das Volk Oeſterreichs an die Urne treten, um angeblich über ſein Schickſal zu be⸗ ſtimmen. Heute ſtehen wir auch vor einer Wahl. Aber welch ein gewaltiger Unterſchied, welch eine völlig andere Lage! In den vergangenen Jahren mußten wir erleben, wis 1 in Oeſterreich immer wieder verſuchte— weil man die Macht beſaß—, all das zu unkerdrücken, was deutſch hieß und deutſch fühlte, wie man mit Haß und Widerwillen ſich gegen alles ſträubte, was aus dem großen Reich kam. Man machte uns vieles nach. Aber es nutzte nichts. Aeußer⸗ lich ſchien es vielleicht dasſelbe, aber innerlich war es gottlob grundverſchieden. Eine kleine Clique bildete ſich ein, über das Volt herrſchen zu können. Die Regierung in Oeſterreich ſtützte ſich auf fremde Bajonekte gegen das eigene Volk und unterdrückte es mit allen Mitteln.(Pfuirufe). Vom Juli⸗Abkommen zum Oberſalzberg Wir verſuchten zunächſt im Abkommen des 11. Jul 1936, die erſten Vorausſetzungen dafür 1 ſchaffen, da wenigſtens den Menſchen, die unſere Geſinnunasg waren und die hier gequält und terroriſiert wurden, das Leben erträglich gemacht wurde. Auch aus außenpolitiſchen Gründen glaubten wir alles tun zu müſſen, um keine un⸗ vorhergeſehene Lage aufkommen zu laſſen. Wir forderten überhaupt noch nichts. Als ſich die Verhältniſſe aber immer mehr verſchlechterten, als wir ſahen, daß die öſterreichiſche Regierung nicht im geringſten daran dachte, das zu halten, was ſie verſprochen hatte, oder in irgendeiner Form wirk⸗ lich eine innere Befriedung herbeizuführen, vielmehr immer neue Schikanen und neue Ausflüchte erſann, mußten wir une lich ſagen: So kann es nicht weitergehen! derum glaubten wir, um des allgemeinen Friedens en handeln zu müſſen Dabei waren wir der Meinung, daß die öſterreichiſche Regierung, wenn ſie auch noch ſo ver⸗ bohrt war, doch nicht ſo verbrecheriſch ſein würde, um es zu einem außenpolitiſchen Konflikt zu treiben. Der Führer lud den damaligen Kanzler zu ſich und redete mit ihm in ernſten Gewiſſenstönen. Wenn nun Herr Schuſchnigg be⸗ hauptet, er wäre genötigt worden, wenn er behauptet, er ſei unter Druck geſetzt worden, ſo iſt dies unwahr. Er iſt allerdings unter den Druck ſeines eigenen Gewiſſens geſetzt worden! Und wieder verſprach er unter dem Eindruck der klaren und feſten Haltung des Führers, Abhilfe zu ſchaffen. Ihr Nationalſozialiſten ſolltet eine Gleichberechtigung be⸗ kommen, Ihr ſolltet wenigſtens ein beſcheidenes politiſches Leben führen können. Man verſprach es. Der Führer hielt jene denkwürdige Rede im Reichstag, in der er völlig loyal und im Vertrauen auf das gegebene Wort dem damaligen Bundeskanzler noch einmal vor der ganzen Weltöffentlich⸗ keit die Bruderhand entgegenſtreckte. Der Wortbruch Schuſchniggs Schon die Antwort, die wenige Tage ſpäter erfolgte, war eigentlich das Signal, daß dieſer Herx gar nicht daran dachte, das gegebene Wort zu halten.(Anhaltende Zurufe.) In dem Augenblick, da die Regierungsclique hier wieder unter ſich war und alle die wieder beiſammenſaßen, die haß⸗ erfüllt auf das nationalſoziali e Deutſchland ſtarrten. würde bleſer Schwachlng wieder unter neuen Druck geſetzt, und er gab dieſem Bruck nur allzu gerne nach. Der Wahlbetrug Schuſchniggs So enkſtand die Farce jenes ungeheuerlichen Wahlbe⸗ kruges, der noch die Gerichte beſchäftigen wird.(Skürmiſche Beifallskundgebungen). Wir werden vor der ganzen Welt beweiſen, daß hier die Vertreter der Demokratien genas⸗ führt worden ſind wie noch nie, daß hier eine angebliche demokratiſche Abſtimmung vorgenommen werden ſollte, de⸗ ren Ergebnis man ſchon längſt feſtgeſetzt hatte. Wir haben Anterlagen, daß bereits mit 97 v. 9. abgeſtimmt worden war.(Heiterkeit). Wir haben Unterlagen, daß bereits nach der Abſtimmung dieſer oder jener von unſeren Geſinnungs⸗ genoſſen wieder aufs neue zu verhaften ſei und ähnliches mehr. Dieſer Schwindel iſt aufgedeckt! Dann aber kam jene Rede, die den Auftakt zu den Wahlen des Herrn Schuſchnigg geben ſollte, jene Rede, in der er noch einmal in der Poſe des Führers mit ſchwungvol⸗ len Worten und Tönen, auch hier wieder nur ein ſchlechter Imitator, verſuchte, ſeine Männlein aufzurufen. Wenn man wirklich Ueberzeugungen hat, dann kämpft, dann ſtirbt man für dieſe Ueberzeugungen. Für die Ueberzeugung des Herrn Schuſchnigg iſt kein einziger geſtorben. Es ſind nur einige ausgeriſſen! Das iſt alles, was ſie für ihre Ueberzeugung getan haben, aber ſie haben dabei noch die Kaſſe mitgenom⸗ men! Die Entſcheidung des Führers In der klaren Erkenntnis, daß dieſer Wahlbetrug eine grobe Irreführung und Täuſchung der ganzen Weltöffenk⸗ lichkeit werden ſollte, um dann ungeſtört den ſtärkſten Terror bis zur Vernichtung der wahrhaften deutſchen Menſchen in Oeſterreich folgen zu laſſen(Pfuirufe). In dieſer klaren Er⸗ kenntnis handelte der Führer. In dieſem Augenblick war es uns klar, daß jetzt wirklich die Entſcheidune gokomman mor Wenn die nationalſozialiſtiſche Erhebung ſo raſch, ſo durchgreifend und ſo unblutig zum Durchbruch kam, ſo iſt dies vor allem auch das Verdienſt der ruhigen, feſten, klugen und entſchloſſenen Haltung des jetzigen Reichsſtatthalters Seyß-Inquart und ſeiner Vertrauensmänner geweſen.“ Die fkürmiſche, nicht endenwollende Zuſtimmung gab einen herrlichen und überzeugenden Beweis für die zur Tat gewordene deutſche Volksgemeinſchaft. Mit leidenſchaftlichen, zu Herzen gehenden Worten ſchil⸗ derte Göring weiter, wie der Führer das Reich aus Elend, Verzweiflung und Arbeitsloſigkeit emporgeführt habe, wie er aus dem geknechteten deutſchen Volk wieder eine ehrliebende, ſtolze, wehrhafte und freie Nation machte, wie Deutſchland dank der nationalſozialiſtiſchen Wirkſchaftsordnung kriſenfeſt geworden ſei, wie das künſtleriſche Leben in Deutſchland zu neuer herrlicher Blüte gelangte und wie das gigantiſche Win⸗ terhilfswerk des deutſchen Volkes jeden Volksgenoſſen vor Not(atze. Was aus Deutſchland innerhalb von fünf Jahren ge⸗ worden ſei, hätten jetzt gerade in den letzten Tagen Tauſende von Oeſterreichern ſelbſt geſehen. Den Segen des inneren Friedens, den Segen von Arbeit und Leiſtung werde das ganze öſterreichiſe Land in Kürze wahrnehmen. Das Ende von Verſailles und St. Germain Kurz ſtreifte der Miniſterpräſident die außenpolitiſchen Fragen. Erneuter Jubel unterſtrich ſeine Feſtſtellung, daß die Verträge von Verſailles und St. Germain zerriſſen ſeien, daß aber die Wiedecherſtellung der deutſchen Wehrfreiheit nie⸗ mals hätte erfolgen können ohne die ſchwarzen und braunen Bataillone, daß die deutſchen Truppen niemals als Befreier in Oeſterreich hätten begrüßt werden können, wenn nicht die nationalſozialiſtiſchen Feldzeichen als Siegeszeichen über Deutſchland aufgegangen wären. Im Kampf gegen die bol⸗ ſchewiſtiſche Weltanſchauung ſei Deutſchland durch den Natio⸗ nalſozialismus gerettet worden. So ſei das herrliche Reich der Deutſchen, das de Deutſche Reich erſtanden, ſo ſei die Befreiung des deutſchen Volkes in den öſterreichiſchen Gauen gekommen. Die Programmpunkte des Wirtſchaftsaufbaues Es folgten nun die Programmpunkte des Wirtſchafts⸗ aufbaues, was im Rahmen des erweiterten Vierjahresplanes für die größere Heimat geſchehen ſoll. Der Miniſterpräſident führte wörklich aus:„Ich komme jetzt zu dem inneröſter⸗ reichiſchen Wirtſchaftsproblem. Ueber dieſem Wirtſchaftspro⸗ blem Inneröſterreichs ſteht mit großen Lettern: Erſtens: Die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit zu 100 Prozent(die Moaſſen e 15 und begeten 55 Miniſterpräſidenten minutenlange Huldigungen). Zum zweiten ſteht darüber: Nicht lang verhandeln, nicht viel ſchwätzen, ſondern handeln und arbeiten(aufs neue Hände⸗ Hatſchen und Siegheilrufe). Ich gebe nun eine Reihe von Maßnahmen bekannt, die dieſes Wirtſchaftsprogramm in Kürze erfüllen ſollen. N 1. Ihr kennt alle das große Entgegenkommen, durch das das Reich geholfen hat, die ſchwere Umſtellung nicht allein 3u tragen, ſondern mit auf die Schultern des ſtarken Reiches zu nehmen. Es handelt ſich um den Umrechnungskurs in Schil⸗ ling in jener Höhe, die es ermöglicht, mit der Reichsmark zu arbeiten und zu wirtſchaften. 2. Sofortige Auszahlung jener 60 Millionen Clearing⸗ ſpitze, die bisher die öſterreichiſche Wirtſchaft ſo gebremſt hat, und die nunmehr in voller Höhe und unverzüglich an die Fabrikanten für ihre Lieferungen ausbezahlt werden und ihnen die Möglichkeit geben ſoll, dieſes Kapital bereits wie⸗ der in Arbeit umzuſetzen. 3. Die Aufhebung der Zölle, folgt(ſtürmiſcher, langanhaltender Beifall). Dadurch wird es der öſterreichiſchen Wirtſchaft möglich, mit ihren Waren an den deutſchen Konſumenten und an reichsdeutſche Käufer unverzüglich und ohne weitere Behinderung durch Zölle her⸗ anzutreten. 4. Weitere Maßnahmen, die ich geſtern auf der Damp⸗ ferfahrt von L it den öſterreichiſchen Wietſchaftlern und Wi gen und deren unverzügliche In⸗ angriffn habe: Die unmittelbare Auf⸗ die am heutigen Tage er⸗ net rüſtung, Bau Taſernen und Flugplätzen, Bau von Flug⸗ zeugen und briken, die Wiener⸗Neuſtädter Flug⸗ zeugfabrik wird ſofort in Betrieb genommen. Geſamter Ausbau der Rüſtungsinduſtrie für jene Rü⸗ ſtungszweige, die wir für ie öſterreichiſche Aufrüſtung benö⸗ tigen. Allein ein entſcheidendes und wichtiges Programm, das die ſofortige Ei ing von weiteren tauſend Arbeitern ſchon am Beginn der nächſten Woche zur Folge hat(unbeſchreib⸗ liche Beifallskundgebungen und Siegheilrufe). 5. Die mittelbare Aufrüſtung. Das bedeutet die Er⸗ ſchließung ſämtlicher Produktionsreſerven auf vielen Ge⸗ bieten und Erſ ellung neuer Produktionswerkſtätten. 6. Die entſcheidende Bedeutung bekommt die Waſſer⸗ kraft in Oeſterreich, die Energiewirkſchaft(erneuter Jubel). Ich habe befohlen, daß ſofork unverzüglich die Errichtung eines gewaltigen Kraftwerkes in den Hohen Tauern und eines Kraftwerkes, das bereits projektiert und unvermittelt in Angriff zu verſchiedener Im Zuſammenhang damit erfolgt die Donauregulierung. 7. Ebenfalls von he e Auch hier Sofortmaßnah⸗ r Ausba men, ſofort we duktion der Ausmaß ur ung von weiteren fünfhun⸗ dert Arbeitern und ſpäter von weiteren kauſend Arbeitern. Die ſofortige Unkerſuchung der Möglichkeit der Erſchließung weiterer anderer Eiſenerzvborkommen durch die Reichs⸗ werke Hermann Göring. Die großen Hüttenwerke, die bis⸗ her in Franken geplant waren, werden nunmehr in Linz errichtet werden und das modernſte Werk darſtellen, das bisher erbaut wurde. Das bedeutet wiederum für viele Tauſende von Arbei⸗ tern für den Bau und nachher für viele weitere Tauſende von Arbeitern Arbeit in dieſem Werk. Die Planung dieſes Werkes muß bis Ende April bereits vollzogen ſein und Anfang Mai muß zu bauen begonnen werden. Jerner: Erweiterung der bisherigen Kupfervorkommen in Tirol und gärnten ſowie der ſonſtigen Vorkommen von Blei, Kupfer, Magneſit, Mangan uſw. in äußerſtem Aus⸗ maß bei ſyſtematiſcher Sleigerung. Darüber hinaus weitere Erforſchung des öſterreichiſchen Bodens und Ankerſuchung, wie weit die Bodenſchätze abbaufähig ſind. 8. Der Erdöl ausbau. Die Erdölgewinnung im Wiener Becken iſt zu ſteigern, Bohrtkürme ſind aus dem Reich heranzuführen, um eine Neubohrung und ſomit auch hier Arbeit zu ſchaffen. 9. Ausbau der chemiſchen Induſtrie, hieſigen Kohle, EU 0 auf Grund der ' die ein großes Schwelvermögen hal und e eine beträchtliche Verflüſſigung der Kohle zu enzin und Leichtöl gewährleiſtet. 10. Eine Zellſtoffabrik auf der Hartholzgrundlage iſt ſo⸗ fort in Bau zu nehmen. Die ſere Ausnutzung des Holzes durch eine beſ⸗ ſere Organſatſon, durch eine gewiſſenhafte Abholzung in den Alpen ſowie durch den Ausbau des Holzſyſtems. 12. Unverzüglich hat die Planung der Reichsautobah⸗ nen begonnen und der Bau wird in den nächſten Wochen in Angriff genommen. nämlich der Reichsaulobahnen bei Salzburg, auf der Skrecke München— Salzburg und Salz- burg—inz— Wien mit einer weiteren Bahn von Paſſau nach Linz. Darüber hinaus eine Aukobahn Wien Graz Radſtadt— Salzburg. Sofort werden in Angriff genom- men 1100 lelfhundert) Kilometer Autobahnen. Daneben aber wird das geſamke ſonſtige Skraßennetz einer Neu⸗ regelung unterzogen. 13. Anverzüglich erſtellt werden zwei(2) neue Donau- brücken, eine große Donaubrücke bei Linz, der Skandork der zweiten Brücke ſtehl noch nicht feſt; darüber hinaus ſind noch zwei weilere Donaubrücken projektiert. 14. Neubau von Eiſenbahnlinien, Ausbau bisheriger Schmalſpurbahnen zu Vollſpurbahnen. 15. Wenn die Arbeiten, die ich jetzt nenne, auch nicht in Oeſterreich liegen, ſo kommen ſie wirkſchaftlich del Deſterreich zugute, nämlich der beſchleunigte Bau des Rhein⸗Main-Bonau-Kanals. 16. Die Planung und ſpätere Durchführung eines Do⸗ naugroßhafens in Wien. 17. Auf landwirkſchaftlichem Gebiet u. a. eine enkſchei⸗ dende und durchgreifende Wildbachregulierung, die Gewin⸗ nung und Befruchtung der W und Hochmoore, Drai⸗ nagearbeiten, eine Ausgeſtalkung und Förderung der Alm⸗ wirkſchaft uſw. vor allem aber die Einführung des verbil⸗ ligten Kunſtdüngers für die geſamte Landwirtſchaft, Kre⸗ dite für den Ausbau der 3 Scheunen, Ställe und Si⸗ los, Neuregelung und Ver eſſerung des geſamten land- wirkſchaftlichen Kreditweſens, Hebung des Bauernſtandes wie im Reich, ausgehend von der Erkenntnis, daß der Bau- ernſtand der Urſtand der Nation iſt. Wenn wir ſo jetzt den Bauern wieder eine neue Zukunft ſchaffen, ſo möchte ich bei dieſer Gelegenheit den Bauer auch an ſeine Pflicht erinnern, daß er nunmehr auch ſo ſchafft und arbeitet. daß die Scheunen gefüllt werden und das Broi der Nation ſicher⸗ geſtellt wird. Der Miniſterpräſident verlas hierauf folgende Verordnung zur wirtſchaftlichen Wiederbelebung Oeſter⸗ reichs vom 23. März 1938: § 1. Arbeitsbeſchaffung. 1. Der Reichsminiſter der Finanzen wird e Keichsmittel zur Förderung der nationalen Arbeit im Lan Oeſterreich zur Verfügung zu ſtellen. Die Mittel werden als Darlehen oder als Zuſchüſſe gegeben. 2. Es ſollen insbeſondere die folgenden Arbeiten im Lande Oeſtereich gefördert werden. 1. Der Bau von R autobahnen, 25 5—. 8 und die Inſtandſetzung ſonſtiger Kraftfahr⸗ 3. der Ausbau beſtehender und der Bau neuer Anlagen zur Ausnutzung der Waſſerkraft, 5 4. der Bergbau und die Erdölgewinnung, 5. Arbeiken auf dem Gebiete der Landeskultur(Boden. verbeſſerungen, Vorflutregelungen, Drainagen uſw.), 6. Arbeiten zur Hebung der land wirtſchaftlichen Erzeu⸗ gung(Anlage von Fuklerſilos, Einſäuerungsbehältern Dungſtätten uſw.) 5 Errichtung von Molkereianlagen, -Inſtandſetzungen und Ergänzungsarbeiken an öffentli⸗ chen und privaten Baulichkeiten, die Teilung von Woh⸗ nungen und der Umbau ſonſtiger Räume zu Kleinwoh⸗ nungen. § 2. Abſchreibungsfreiheil für Gegenſtände des bekrieb⸗ lichen Anlagevermögens. Aufwendungen für die Anſchaffung oder Ergänzung von Maſchinen, Geräten und ähnlichen Gegenſtänden des gewerblichen und landwirtſchaftlichen Anlagevermögens können mit Wirkung für die Beſteuerung auf eine kür⸗ zere Zeit als die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer ver⸗ teilt werden, wenn die beiden folgenden Vorausſetzungen gegeben ſind: 1. Der neue Gegenſtand muß im Lande Heſterreich er⸗ zeugt(hergeſtellt) ſein; 2. der Steuerpflichtige muß den neuen Gegenſtand nach dem 31. März 1938 und vor dem 1. Januar 1939 an⸗ geſchafft oder hergeſtellt haben. § 3. Förderung der Eheſchließungen und Ausgleich der Jamilienlaſten. Der Reichsminiſter der Finanzen wird ermächtigt, aus dem„Sondervermögen des Reiches für Eheſtandsdarlehen und Kinderbeihilfen“ Eheſtandsdarlehen und Kinderbeihil⸗ fen auch den Volksgenoſſen im Lande Oeſterreich zu ge⸗ währen. „Hand in Hand hiermit muß ſelbſtverſtändlich die Beſ⸗ ſerung der Lebensbedingungen für den ſchaffenden Men⸗ ſchen und insbeſondere den Arbeiter in Heſterreich gehen. Aus dieſem Grunde iſt es nokwendig, ein Soforkprogramm in die Tat umzuſetzen. Als erſtes habe ich die Wiederein. führung der Arbeitsloſenverſicherung für die bereits Aus⸗ geſteuerten durch die Mittel der Reichsanſtalt für Arbeils⸗ loſenverſicherung ohne Gegenwerk verfügt.“ Anſchließend verlas der Miniſterpräſident eine Verordnung über ſoziale Maßnahmen Artikel J, Kündigungsgeſetz. Wird einem Angeſtellten oder Arbeiter nach einjähriger Beſchäftigung in dem gleichen Betrieb(Verwaltung) oder dem gleichen Anternehmen nach Inkrafttreten dieſer Verordnung ge bigt, ſo kann er, wenn es ſich um einen Betrieb(Ver⸗ waltung) mit in der Regel mindeſtens 10 Beſchäftigten han⸗ delt, binnen zwei Wochen nach Zugang der Kündigung mit dem Antrag auf Widerruf der Kündigung klagen, wenn dieſe unbillig hart und nicht durch die Verhältniſſe des Betriebes bedingt iſt. Der Reichsſtatthalter(Oeſterreichiſche Landes⸗ regierung) trifft die näheren Beſtimmungen über das Ver⸗ fahren. Die Vorſchriften der 88 57 bis 62 des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit vom 20. Januar 1934 mit der Aenderung durch das Geſetz vom 30. November 1934 ſo⸗ wie des§ 6 der 14. Verordnung zur Durchführung des Ge⸗ ſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit vom 5. Oktober 1935 finden ſinngemäß Anordnung. 0 Artikel II, Schutz bei Entlaſſungen einer größeren Zahl von Beſchäftigten. Die Vorſchriften des§ 20 des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit finden Anwendung. Artikel III, Lohnzahlungen an Feiertagen. Die Anordnung zur Durch uhrung des Vierjahresplanes über die Lohnzahlung an Feiertagen vom 3. Dezember 1937 und des Geſetzes über die Lohnzahlung am Nationalen Feier⸗ tag des deutſchen Volkes vom 26. April 1934 finden ſinn⸗ gemäß Anwendung. Artikel IV, Aufrechterhaltung der Arbeitsbedingungen. Die zur Zeit des Inkrafttretens dieſer Verordnung in den Betrieben und Verwaltungen geltenden Lohn⸗ und Gehalts⸗ ſätze und beſtehenden ſonſtigen Arbeitsbedingungen können zu ungunſten der Arbeiter nichk abgeändert werden. Der Reichs⸗ treuhänder der Arbeit kann Ausnahmen zulaſſen. Entſprechen⸗ des gilt für die Entgelte und ſonſtigen Arbeitsbedingungen in der Heimarbeit. Der Reichsarbeiksminiſter beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens dieſer Vorſchriften. Artikel V, Reichstreuhänder der Arbeit. Die reichsrechtlichen Vorſchriften für Reichstreuhänder der Arbeit gelten ſinngemäß, ſoweit es ſich um die Wahrnehmung der in den Artikeln II und IV dieſer Verordnung beſtimmten Aufgaben handelt. Für das Land Oeſterreich wird ein Reichstreuhänder mit dem Sitz in Wien beſtimmt. Artikel VI, Rentenverſicherung der Arbeiter(Invalidenver⸗ ſicherung). Die reichsrechtlichen Vorſchriften über die Rentenverſiche⸗ rung der Arbeiter(Invalidenverſicherung) ſind anzuwenden. Der Reichsarbeitsminiſter beſtimmt den Zeitpunkt des Inkrafttretens. Er beſtimmt Näheres über die Ueberleitung und die Durchführung. Dabei kann er von den reichsrecht⸗ lichen Vorſchriften abweichen. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen wies der Miniſterpräſident auf die unerwünſchte internationale Ver⸗ filzung der geſamten Wirtſchaft Oeſterreichs und auf die völlige Verjudung des Handels hin. Oeſterreich ſei ein wirk⸗ lich armes Land geworden, arm durch ein Syſtem, das Oeſterreich verarmt habe. Das Land an ſich aber ſei reich an wertvollen Menſchen, und reich an Schätzen. Er fuhr wörtlich fort:„Auch Oeſterreich wird ein reiches Land wer⸗ den, und Deutſchland kann glücklich ſein, dieſes Land jetzt zu ſeinem zählen zu können. Wien wird wieder deutſch „Wenn ich von jener internationalen und jüdiſchen Ver⸗ filzung geſprochen habe, ſo muß ich hier ein ernſtes Wort an die Stadt Wien richten. Die Stadt Wien kann ſich heute nicht mehr mit gutem Recht eine deutſche Stadt nennen. So viele Juden leben in dieſer Stadt. Wo 300 000 Juden leben, kann man nicht mehr von einer deutſchen Stadt ſprechen.(Stürmiſcher Beifall). Wien muß wieder eine deutſche Stadt werden(toſender, ſich immer wiederholender Beifall, Händeklalſchen und an⸗ haltende Siegheilrufe)— weil dieſe Stadt in der Oſtmark Deukſchlands wichtige deutſche Aufgaben hat. Dieſe Auf⸗ gaben liegen ſowohl auf dem Gebiete der Kultur wie auch auf dem Gebiete der Wirtſchaft. Weder auf dem einen noch 55 dem anderen können wir auf die Dauer den Juden gebrauchen.(5uſtimmung). Aber das darf nicht durch falſche Eingriffe oder dumme Maßnahmen verſucht werden, ſondern muß ganz ſyſtema⸗ tiſch mit aller Ueberlegung geſchehen..— Agen den⸗ 0. zeu⸗ ern, ntli⸗ Joh⸗ voh⸗ eb⸗ ung des jens kür⸗ ver⸗ igen — 8 er-. lach An⸗ er aus hen hil⸗ ge⸗ Beſ⸗ den- hen. mm ein. lus- ils⸗ Als Beauftragter des Vierſahresplanes beauftrage ſch den Reichsſtalthalter von Oeſterreich, zuſammen mik dem Bevollmächtigten des Reiches in aller Ruhe jene Maß nahmen zur ſachgemäßen Umleitung der jüdiſchen Wirt⸗ ſchaft zu kreffen, d. h. Ariſierung des Geſchäfts⸗ und Wirt⸗ ſchaftslebens, und dieſen Prozeß nach unſeren Geſetzen rechtlich, aber unerbittlich durchzuführen.(Lebhafte Bravo⸗ rufe). Ich muß noch die Behauptung zurückweiſen, daß Oeſter⸗ reich ſozuſagen das fünfte Rad am Wagen oder eine Provinz wird, die wir auspowern wollen. Ich glaube, be⸗ wieſen zu haben, daß das Gegenteil richtig iſt. Kirche Staat und Bewegung Weiter wird behauptet, jetzt wird die Religion ausge⸗ kottet, jetzt wird der Glaube beſeitigt! Man zeige mir in Deutſchland die Kirche, die— wie etwa in Spanien— zer⸗ ſtört oder verbrannt worden iſt, man zeige mir die Prie⸗ lt oder geſchunden worden wären; man zeige die geſchloſſen iſt und in der die Gläubigen nicht b rfen; man zeige mir einen Prieſter, der ver⸗ hindert wurde, ſeiner prieſterlichen Aufgabe nachzugehen. Wenn ein Prieſter verhaftet wurde, ſo geſchah dies nicht, weil er ſeinen prieſterlichen Aufgaben nachging, ſondern veil er allzu weltlich geworden war.(Langanhaltende Bei⸗ fallskundgebungen). 8 Wir wollen keine Kirche vernichten und keinen Glau⸗ ben und keine Religion zerſtören. Wir wollen nur, daß eine klare Scheidung vorgenommen wird. Die Kirche hal ihre beſtimmten, ſehr wichtigen und ſehr notwendigen Aufga- ben, und der Staat und die Bewegung haben andere, ebenſo wichtige und ebenſo entſcheidende Aufgaben. Wenn ſich jeder peinlich an ſeine Aufgaben hält, dann wird nichts paſſieren. Wir haben in Deutſchland nicht etwa die katholiſche Kirche verboten, ſondern wir haben die Zentrumspartei und die politiſierenden Geiſtlichen beſeitigt. Gegen die Kirche ſind wir nie geweſen, gegen den Glauben erſt recht nicht, wenn wir Nationalſo⸗ zialiſten vielleicht auch nicht direkt als kirchlich⸗konfeſſionell gebunden bezeichnet werden können. Wenn wir antireligiös oder antikirchlich oder antigläubig wären, wäre dann der Segen des Allmächtigen ſo bei unſerer Bewegung ge⸗ weſen? Wir haben die ganze Kraft unſeres religiöſen Ge⸗ fühls gebraucht, um den furchtbaren Kampf durchhalten zu können! Glauben Sie, daß dies ohne unſeren tiefſten Glau⸗ ben an Gott den Allmächtigen möglich geweſen wäre? Wir ane er weder Glaube noch Religion, wir haben über⸗ aupt erſt wieder den Glauben ins Volk getragen, wir ha⸗ ben das Volk wieder gläubig gemacht. Wir wollen ein re⸗ ligiöſes Volk, ein gläubiges Volk! Vielleicht iſt ſetzt durch dieſes gewaltige Ereignis in Oeſterreich eine Dämmerung auf der anderen Seite gekom⸗ men, ob es nicht zweckmäßig wäre, wieder Frieden zu ma⸗ chen. Ich wiederhole alſo noch einmal: Die Bewegung wird der Kirche ſenen Schutz geben, den ſie beanſpruchen darf, aber die Kirche darf ſich nicht in Dinge hineinmiſchen, die ſie nichts angehen und die ihr nicht zukommen, denn hier gibt es keine Kompromiſſe.“ Das ganze Herz Görings ſprach aus den verſöhnenden Worten, die Göring für die früheren Gegner des National⸗ ſozialismus fand und aus dem Dank für die bewundernswerte Haltung der öſterreichiſchen Nationalſozialiſten, für ihre un⸗ ſagbare Anſtändigkeit ihren Gegnern gegenüber. Orkanartig brauſte der Beifall durch die Halle, als er erklärte: „Habsburg und Legitimismus ſind ein für allemal vor⸗ bei!“ und als der Generalfeldmarſchall ſeine große Rede mit den Worten ſchloß:„Es gibt kein öſterreichiſches Schickſal mehr, es gibt nur noch ein deutſches.“ Den Gefühlen, die die ganze Verſammlung beſeelten, gab Gauleiter Bürckel mit bewegten Worten Ausdruck. Er ſelbſt, ſo erklärte er, ſei in der kurzen Zeit ſeiner Arbeit in Oeſterreich faſt ſelbſt ein Oeſterreicher geworden. Bürckel hätte mit vielen Worten der Stimmung der Maſſen niemals beſſer Ausdruck geben können, als mit der kurzen und knappen Feſtſtellung:„Hermann, wir ſchaffe n es!“ Als Göring die Rieſenhalle verließ und im Kraftwagen die Rückfahrt antrat, ſtanden wieder Tauſende und Abertau⸗ ſende auf den Straßen, und vor dem Hotel Imperial dräng⸗ ten und ſchoben ſich die Maſſen, die dem Generalfeldmar⸗ ſchall ihre Begeiſterung kundgaben. Der Neuaufbau Oeſterreichs Eine Mitteilung des Reichswirtſchaftsminiſters. Ueber die an Bord des Donau⸗Dampfers„Franz Schubert“ erfolgten Beſprechungen wird von Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Funk, der von Tulln aus ſofort nach Wien weiterreiſte, folgende Mitteilung ausgegeben: In den Beſprechungen mit den öſterreichiſchen Wirt⸗ ſchaftsführern an Bord des Dampfers„Franz Schubert“ ließ ſich der Generalfeldmarſchall Hermann Göring zu⸗ nächſt eingehend über die Auswirkungen der letzten Maß⸗ nahmen zur Eingliederung der öſterreichiſchen Wirtſchaft in das geſamtdeutſche Wirtſchaftsgebiet berichten. Bei den ſter, die mir eine weiteren Beratungen wurden alle Probleme der Einfüh⸗ rung des Vier⸗Jahres⸗Planes in Oeſterreich be⸗ ſprochen, die eine Steigerung der Produktion auf vielen Gebieten bringt. Der Generalfeldmarſchall ordnete an, daß vordringliche Maßnahmen zum Neuaufbau der öſter⸗ reichiſchen Wirtſchaft, vor allem ihre Beteiligung am Wirtſchaftsaufſchwung im Reiche, ſofort in Angriff ge⸗ nommen werden. Hierzu treten weitere Maßnahmen zur Förderung des Außenhandels und zur Unterſtützung der Exportinduſtrie. Der Generalfeldmarſchall betraute ein⸗ zelne Perſönlichkeiten mit der Durchführung der von ihm beſtimmten Maßnahmen und ordnete an, daß ihm in kür⸗ zeſter Zeit über das Ergebnis Bericht erſtattet werde. Eheſtandsdarlehen auch in Oeſterreich Eingliederung der Bundesfinanzverwaltung. Der Reichsinnenminiſter und der Reichsfinanzminiſter haben eine Verordnung über die Eingliederung der öſter⸗ reichiſchen Bundesfinanzverwaltung erlaſſen. Die öſter⸗ reichiſchen Finanzlandesdirektoren, das Zolloberamt Wien und die ihnen nachgeordneten Dienſtſtellen einſchließlich des Zollgrenzſchutzes werden in die Reichsfinanzverwal⸗ tung eingegliedert. Sie behalten ihre bisherige Aufgabe 611 die Geſchäfte nach den bisherigen Vorſchriften eiter. Als weitere Aufgabe liegt den Finanzlandesdirektio⸗ nen und den ihnen nachgeordneten Dienſtſtellen nach der Verordnung die Gewährung von Eheſtandsdarlehen und Kinderbeihilfen ob. Damit werden dieſe ſegensreichen Ein⸗ richtungen des Dritten Reiches auch auf unſere öſterreichi⸗ ſchen Volksgenoſſen ausgedehnt. Gleichzeitig iſt eine Verordnung über die Einführung des Reichsautobahnrechts im Lande Oeſterreich ergangen. Moskau wollte losſchlagen Geheimbefehl zur Entfachung des Bürgerkriegs in Oeſterreich Ein Dokument von ungewöhnlicher Eindringlichkeit, das jetzt in Wien von einem bisherigen Kommuniſten zur Verfügung geſtellt wurde, wirft ein grelles Schlaglicht auf die Gefahren, denen Oeſterreich in den erſten zehn Tagen des März entgegengegangen war, bis die nationale Er⸗ hebung und die Truppen aus dem Reich dem von Moskau geplanten Spuk ein Ende bereiteten. Aus dem Dokument geht hervor, daß die bolſchewiſti⸗ ſchen Sendlinge die hinterhältige Politik Schuſchniggs ausnützen wollten, um im trüben zu fiſchen und die Ziele der Komintern ſyſtematiſch zu verwirklichen. Das Doku⸗ ment, das einen Geheimbefehl an die bolſchewiſtiſchen Agenten in Wien enthält, beweiſt, daß die Komintern die Zeit für gekommen hielt, um durch planmäßiges Hervor⸗ rufen von Zwiſchenfällen mit Hilfe national getarnter Unruheſtifter den Stein ins Rollen zu bringen, um nach dieſem Vorſpiel z ellos größere Unruhen zu entfeſſeln und die komm e Brandfackel zu entzünden. Das ökument beweiſt aber auch, daß der Kommunismus durch ſſende„Kleinarbeit“ die Zerſetzung aller politi⸗ ſchen Organiſationen, die nicht auf ſein Programm ſchwo⸗ ren, in die Wege geleitet hatte, um der ſchließlichen direkten Aktion durch indirekte Methoden die Bahn zu ebnen. Das Dokument hat folgenden Wortlaut:„Blatt 5/1938 am 28. 2. 1938. 1. Jungvolkabzeichen! Dieſe Abzeichen ſind unbedingt zu beſchaffen und in angegebenem Sinn zu verwenden. 2. Bei den Aufmärſchen, Demonſtrationen uſw. haben ſich die Störungsgruppen unauffällig unter die Zuſeher zu mengen und bei paſſender Gelegenheit in Heil⸗Schuſchnigg⸗ und Pfui⸗ Hitler⸗Rufe auszubrechen. Schlägereien ſind unbedingt anzu⸗ nehmen. Bei Verhaftungen ausgeben als Nazigegner und Anhänger von Schuſchnigg. Legitimationen der Vaterländi⸗ ſchen Front bei ſich tragen und bei Verhaftung vorweiſen. Der Beobachtungsmann der Störungsgruppe hat an die Stelle IV ſofort eventuelle Verhaftungen weiterzuleiten, damit dagegen eingeſchritten werden kann. 3. Vor Geſchäften, deren Inhaber Juden ſind, ſind die Störungen ſo durchzuführen, daß nur auf Nazi ge⸗ ſchoſſen werden kann. Nach den Störungen ſofort ver⸗ ſchwinden. Bei der Nationalſozialiſtiſchen Partei hat eine rege Werhe⸗ tätigkeit eingeſetzt, es iſt daher leichter denn je, in dieſe Kreiſe einzudringen Jeder Kommuniſtiſche Parteimann hat die Pflicht, dies ohne Zögern zu verſuchen. Jeder gelungene Ein⸗ tritt iſt ſofort zu melden, die Zerſetzung hat ſofort nach Angabe des Blattes 26/1937 zu erfolgen. Beſonders iſt darauf zu achten: Herabſetzung der Vorgeſetzten von/ und SA. Verdächtigungen von unred⸗ lichen Geldverwendungen durch Schar⸗ und Truppführer ſo⸗ wie von ſeiten der Sturmführer, Beſchuldigungen von Trunken⸗ heit, Weiberaffären, Ehebruch uſw. Nie direkt losgehen. Immer beginnen: Ich habe gehört... Unſere Schulungsredner haben unbedingt zu verſuchen, dieſe Stellen auch in den Gliede⸗ rungen der NS zu erreichen. Es hat aber ſofort mit der zer⸗ ſetzenden Arbeit an den NS.⸗Schulungsrednern zu be⸗ ginnen. Nicht in Debatten einlaſſen! Schlechte Schulungsredner find zu unterſtützen Geld ſpielt in dieſer Hinſicht keine Rolle. Man kaufe ſich dieſe Leute durch Zechezahlen. Unter vier Augen iſt jedem Recht zu geben. Nie aber in perſönliche Streitigkeiten einmengen. Alle Adreſſen und Chargen der/ und SA. ſind in der Kartothek bekanntzugeben.“ 5 Durch die nationalſozialiſtiſche Volkserhebung gegen das kommuniſtenfreundliche Schuſchnigg⸗-Regime iſt den verbrecheri⸗ ſchen Plänen der Kommuniſten ein rechtzeitiger Riegel vor⸗ geſchoben worden. Errichtung der Filmakademie N Erlaß des Führers. Im Reichsgeſetzblatt wird ein Erlaß des Führers über die Errichtung einer Deutſchen Film⸗Akademie ver⸗ öffentlicht. Zur Sicherung der Fortentwicklung des Film⸗ weſens, insbeſondere der Filmkunſt im Geiſte des Nationalſozialismus, wird die„Deutſche Film⸗Akademie mit dem Arbeitsinſtitut für Kulturfilmſchaffen“ als Anu⸗ ſtalt des Reiches errichtet. Die Deutſche Film⸗Akademie unterſteht der Aufſicht des Reichsminiſters für Volksauf⸗ klärung und Propaganda. An der Spitze der Deutſchen Film⸗Akademie ſteht ein Präſident. Dieſer wird von mir auf Vorſchlag des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda ernannt. a ä—ů Polens konſulariſche Vertretung in Wien Warſchau, 26. März. Veränderungen im polniſchen kon⸗ ſulariſchen Dienſt, die am Freitag bekanntgegeben wurden, berückſichtigen beſonders die konſulariſche Vertretung in Wien. Zum Generalkonſul wurde der Konſul Heliodor Sztark ernannt. Die Räte Putrynſki und Zaranſki ſind als Konſuln dem Wiener Generalkonſulat zugeteilt worden. Hodza wünſcht Entſpannung Paris, 28. März. Der tſchechoflowakiſche Miniſterpräſident Hodza ge⸗ währte dem Sonderberichterſtatter des„Paris Soir“, Ju⸗ les Sauerwein, eine Unterredung, in der er u. a. erklärte: Die wichtigſte Aufgabe der Tſchechoſlowakei beſteht in der Vorbereitung und Organiſierung des Friedens zwi⸗ ſchen den einzelnen Nationen im Staat. Die Prager Re⸗ gierung ſtrebt eine Entſpannung an, weil ſie nicht wünſcht, daß die Sudetendeutſchen das Gefühl haben, unterdrückt zu werden.%) Hodza erklärte, daß er einen legislativen und verwal⸗ tungstechniſchen Plan vorbereite, der ein„wirkliches Statut der Minderheiten“ darſtelle. Die Arbeiten ſeien allerdings langwierig geweſen, weil auch die zu ergreifenden Maß⸗ nahmen vielſeitig ſein müßten. Die Verfaſſung biete für die Verwirklichung dieſes Planes die breiteſte Grundlage. Auch das unmittelbare Eingreifen der einzelnen Volks ⸗ gruppen in die Verwaltung ihrer kulturellen Angelegen⸗ eiten ſei durch die Verfaf 1105 ſichergeſtellt. Die Prager egierung könne dieſes Eingreifen der Volksgruppen auf dem Grundſatz einer Art von„Lokalregierung! gewähr⸗ 1 Sie werde außerdem ſämkliche die Minderheiten betreffenden Dispoſitionen, wie die Sicherung ihrer Kultur, den Gebrauch ihrer Sprache und die Errichtung von Schu⸗ len, mit einem Wort alles, was die Gleichberechtigung be⸗ deute. vereinheitlichen und rechtlich feſtlegen. nes Aus Baden und den Nachbargauen 100 öſterreichiſche Arbeiter in Mannheim. Die grenzenloſe Freude des deutſchen Volkes über die weltgeſchichtlichen Ereigniſſe der letzten Wochen kam am Samstaa bei dem Empfang öſterreichiſcher Volksgenoſſen in Mannheim erneut zum Ausbruch. 100 Arbeiter der Oſt⸗ mark nahmen auf ihrer Deutſchlandfahrt kurz Aufenthalt um dann in die Rheinpfalz weiterzureiſen. Sie waren tief ergriffen von dem Empfang, den ihnen die Induſtriemono⸗ pole des Südweſtgaues bereitete. Als um die Mittagsſtunde die drei von der NS⸗Ge⸗ meinde„Kraft durch Freude“ geſtellten Omnibuſſe in der Auguſta-Anlage eintrafen, da brandete ein Jubelgeſchrei auf, das kein Ende nehmen wollte. Meter um Meter muß⸗ ten ſich die Fahrzeuge durch die Volksmenge vorwärts⸗ kämpfen Von allen Seiten wurden den ßbſterreichiſchen Volksgenoſſen die Hände entgegengeſtreckt und Blumen ge⸗ reicht!. Im„Roſengarten“ fand dann ein offizieller Empfang der Gäſte durch die Partei ſtatt. In begeiſternden Worten gab der Kreisobmann der Deutſchen Arbeitsfront der Freude aller Deutſchen Ausdruck über die Rückkehr der Oſtmark ins Reich.„Sehen Sie ſich das neue Deutſchland Adolf Hitlers mit offenen Augen an und urteilen Sie dann am 10. April.“ Die ehrliche Begeiſterung der öſterreichiſchen Arbei⸗ ter ließ keinen Zweifel darüber, daß dieſe kerndeutſchen Menſchen auch innerlich heimgefunden haben zum Reich. Intereſſant iſt die Feſtſtellung, daß nur wenige dieſer öſterreichiſchen Arbeitskameraden bisher Anhänger der NSDAP waren. Viele kannten das Deutſchland Adolf Hitlers nur aus den ſorgfältig redigierten Spalten der Schuſchniggpreſſe. „Ich war,“ ſo erklärte ein ſeit Jahren erwerbsloſer Volksgenoſſe,„zur Zeit des Februaraufſtandes im Jahre 1934 noch Sozialdemokrat und hätte mich wie viele meiner Genoſſen für meine Ueberzeugung hän⸗ gen laſſen. Meine Anſchauungen konnte ich nicht über Nacht ändern, aber ich bin jetzt ins Reich gefahren mit dem feſten Vorſatz. die Verhältniſſe ehrlich und unvor⸗ eingenommen zu prüfen. Ich laſſe mich nur durch Tak⸗ ſachen überzeugen, aber das kaun ich jetzt ſchon ſagen, ich ſtimme für den Anſchluß und für Hitler und freue mich darauf, meine Kameraden in Oeſterreich aufklä⸗ ren zu können. Ich habe 1579 den Nationalſozialismus noch nicht ganz erfaſſen können, aber für Hikler ginge ich ſicher morgen ſchon auf die Barrikade. Der Führer erhält 100 Prozent Ja-Stimmen, verlaſſen Sie ſich darauf!“ Dieſe einfachen Worte eines früheren Marxiſten, der die Erfolge Adolf Hitlers erſt ſeit wenigen Tagen ſchauen kann, ſind auch ein eindringlicher Appell an das Gewiſſen aller Volksgenoſſen, die das große Glück hatten, ſeit 5 Jahren Tag um Tag das grandioſe Aufbauwerk des Führers mit⸗ zuerleben. Was uns im Laufe der Jahre ſchon wie ſelbſt⸗ verſtändlich erſcheint, iſt dem Volksgenoſſen der Oſtmark noch kaum faßbar Die Wucht der Tatſachen hat dieſen Ar⸗ beiter von der Donau überwältigt und zum treuen Gefolgs⸗ manne des Führers gemacht. Er iſt bereit, für ſeine Ueberzeugung auf die Barrikade zu gehen, wenn es ſein müßte. Wieviel mehr haben wir Urſache, freu⸗ dig und dankbar unſer Ja dem Führer zu ge⸗ ben, dem Retter des Volkes und Schmied Großdeutſchlands! Wilhelm Teichmann. Keine Kaſſenhilfsſtellen mehr An das Finanzamt direkt zahlen. Mit Wirkung vom 1. 4. 1938 werden ſämtliche Kaſ⸗ ſenhilfsſtellen im Amtsbezirk des Oberfinanzpräſidenten Baden in Karlsruhe aufgehoben. Die Steuerſchuldigkeiten ſind daher künftig un mittelbar an das zuſtändige Finanz⸗ amt(Finanzkaſſe) zu leiſten. Die Steuerzahlungen werden am beſten bargeldlos, d. h. durch Ueberweiſung oder durch Einzahlung mittels Zahlkarte, bewirkt. Die beſtehenden Poſt⸗ ſcheckkonten und Bankverbindungen der Finanzämter ſind auf den Steuerbeſcheiden, Forderungszetteln uſw. angegeben. Die Zahlkartenvordrucke gehen den Pflichtigen mit den Steuer⸗ beſcheiden zu oder ſind bei den Finanzämtern zu erhalten. Bei der Einzahlung muß ſtets vermerkt werden, um was für eine Zahlung es ſich handelt(3. B. Umſatzſteuer⸗Vorauszah⸗ lung, Einkommenſteuer⸗Vorauszahlung uſw.). Auch die bisher bei den Kaſſenhilfsſtellen abgegebenen Amſatzſteuer⸗ Voranmeldungen ſind künftig gleich⸗ zeitig mit der Ueberweiſung oder der Einzahtung des Betrags bet dem Poſtamt(pPoſthilfsſtelle) an das Finanzamt einzuſenden. 885 Heidelberg.(Tod aufder Straße). Ein 56 Jahre alter Kellner erlitt auf offener Straße einen Schlaganfall, der den Tod zur Folge hatte. 5 () Durlach.(Schul jubiläum). Die Mädchenbürger⸗ ſchule Durlach beging durch einen Feſtakt im Blauen ihre Hundertjahrfeier. Motorrad gegen Perſonenauto— Zwei Schwerverletzte () Pforzheim. In den Vormittagsſtunden ereignete ſich ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Kraftrad aus Germersheim und einem Pforzheimer Perſonenkraftwagen. Der Zuſammenſtoß erfolgte mit ſolcher Wucht, daß der gen etwa ſechs Meter weit auf den dem Kraftwagenhaus Röſch gegenüberliegenden Gehweg geworfen wurde. Das Rad ſamt Beiwagen flog gegen das Schaufenſter des Kraftwagenhauſes Röſch und zertrümmerte es vollkommen. Das Kraftrad geriet in Brand und wurde wie der Kraft⸗ wagen ſchwer 0 Der Lenker des Kraftrades und ſein Begleiter im Beiwagen wurden mit ſchweren Verlet⸗ zungen ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Der eine von ihnen trug einen Schädelbruch davon, der andere erlitt eine Gehirnerſchütterung und Kopfverletzungen. Ein 15jähriger Radfahrer wurde bei dem Unfall ebenfalls erfaßt und vom Rad geworfen. Er trug Beinverletzungen davon. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Ludwigshafen.(Zehn Glücksspieler feſtgenom⸗ men). Bei einer in einer Wirtſchaft im Stadtteil Süd vor⸗ enommenen Razzia nach Glücksſpielern wurden zehn Per⸗ 1 feſtgenommen. Sechs von ihnen wurden beim Glücks⸗ ſpiel auf friſcher Tat betroffen. Gegen die Betroffenen wurde Strafanzeige erſtattet. f — Marbach.(motorrad ſtreift H J- Trupp.) Ein Motorradfahrer aus Poppenweiler ſtreifte abends auf der 5 nach Marbach infolge ſchlechter Beleuchtung ſei⸗ ahrzeugs einen Trupp Hitlerjungen und fuhr auf das Bankett auf. Während die Hitlerjungen keinen Schaden er⸗ litten, mußte der Fahrer mit einer Gehirnerſchütterung ins Krankenhaus gebracht werden. Die Gendarmerie hat in⸗ e feſtgeſtellt, daß der Fahrer keinen Führerſchein be⸗ Bt. 5. — Der letzte Märzſonntag brachte im Gegenſatz zu ſeinen Vorgängern ſehr ſchlechtes Wetter. Der erſte Frühlingsſonntag iſt zwar ins Land ge⸗ zogen, aber war das ein Frühlingsſonntag? Selbſt der Sommerhaſe kam in Verlegenheit und mußte ſich ein ge⸗ ſchütztes Plätzchen ſuchen. Naßkalt war es; während es im Norden unſeres Vaterlandes zu verbreiteten Schneefällen kam, hatte auch der nahe Odenwald wieder ein Winterkleid an⸗ gelegt. Die unfreundliche Witterung lockte nur wenige ins Freie; im allgemeinen lernte man wieder den warmen Ofen ſchätzen. Lätare, d. h. Freuet Euch, war geſtern. In der evang. Kirche legten 65 Konfirmanden ihre Prüfung ab. Am kom⸗ menden Sonntag findet die feierliche Einſegnung ſtatt. Aus den blitzblanken Augen unſerer Prüflinge ſtrahlte freudiges Hoffen bei ihrem Eintritt in einen neuen Lebensabſchnilt. Neben der Konfirmandenprüſung wurde hier zum erſtenmal die goldene Konfirmation gefeiert. Von den 34 Konfirman⸗ den aus dem Jahre 1888 konnten noch 15 den Tag feſtlich begehen. In unſerem Vorort ſah man am Sonntagvormittag einen Propagandamarſch der SA⸗ Formationen, dem große Aufmerkſamkeit ſeitens der Einwohner entgegengebracht wurde. In Mannheim machte am Nachmittag die SA auf von Mannheimer Firmen zur Verfügung geſtellten Laſtwagen noch eine Propagandafahrt, die in Sprechchören auf die bevorſtehenden Wahlen hinwieſen. In den Nachmittagsſtunden wurde hier unſer Mitbürger Konrad Rudolph unter einer großen Trauergemeinde zur letzten Ruhe geleitet. Der Ausflugsverlehr war in Anbetracht der ſchlechten Witterung mäßig, während der Nahverkehr und der Stadt⸗ beſuchsverkehr lebhafter war. Die Fußballanhänger hatten am geſtrigen Sonntag einen großen Tag, denn VfR Mannheim trat im Mannheimer Stadion gegen Deſſau 05 an und gewann in glänzendem Schwung mit 6:1 ſein erſtes Gruppenſpiel. Allerdings hatte das Wetter auf die Beſucherzahl einen großen Einfluß, denn verhältnismäßig wenige Zuſchauer— etwa 2500 bis 3000— waren zu dieſem Kampf gekommen. * „Schneewittchen“ in der Turnhalle. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat geſtern Nachmittag mit der Aufführung des Märchenſpiels„Schnee⸗ wittchen“ in der Turnhalle unſeren Kindern wirklich eine große Freude bereitet. Die allen Volksmärchen beitzen auch heute noch ihren unwiderſtehlichen Zauber auf die Kinder⸗ herzen und ſo war ſchon im Voraus der überaus gute Beſuch geſichert. Wenn man die vielen glückſtrahlenden Kin⸗ der ſah, wie ſie das Märchenſpiel lebendig miterlebten, ſo hat eigentlich der Kritiker zu ſchweigen, denn unſere Kinder waren ganz im Banne dieſes herrlichen Schauſpiels. Und ſo freuten wir Großen uns alle mit den Kleinen an dem bunten Märchenwald, an den ſieben Zwergen und an Schnee⸗ wittchen. Wie gefeſſelt und vertieft die Kinder in das Märchenſpiel waren, bewies zweimal der einſtimmige Ruf, daß Schneewittchen kein Leid angetan wird. Die Gaſtſpiel⸗ truppe erntebe mit dieſer Aufführung reichen Beifall und für alle Mitwirkenden lag in den freudig glänzenden Augen der Kinder wohl der ſchönſte Dank. Hoffen wir, daß man den Kindern bald wieder mit einem ſo ſchönen Märchenſpiel aufwartet. Siegreiche Sammelſchlacht Dle letzte Sammelſchlacht des nu gehenden Winterhalbjahres We ee Wie 5 DAF die Reihe der Straßenſammlungen eröffnet hatte, 0 wurde ſie von ihr auch beſchloſſen. Die DA F⸗Walter, Kdß⸗Warte und Werkſcharmänner haben ſich mit dem an ihnen gewohnten Eifer für den guten Zweck eingeſetzt, ſo daß auch dieſe abſchließende Sammelaktion trotz des un⸗ beſtändigen Wetters, das bereits an den nahen April ge⸗ 5 8 2 1 e Als leuchtende 85 r erwachten Natur haben die Frühling 00 e des Wettergottes mag. Tech deal fe 5 S b 0 Volkes om bolhaft ce 9 e.—Seſbſthülfewerk des deutſchen Zusklingen laſſen. a — die täglichen Verkehrsunfälle. Auf der Sandhoferſtraße in Sandhofen wurde eine 10 Jahre alte Schülerin beim Ueberſchreiten der Fahrbahn von einem Perſonenkraftwagen angefahren und erheblich verletzt. Die Verletzte fand Auf⸗ nahme im Städtiſchen Krankenhaus.— Bei vier weiteren Verkehrsunfällen wurden zwei Perſonen leicht verletzt und zwei Kraftfahrzeuge und eine Straßenlaterne beſchädigt. Sämtliche Verbehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Ver⸗ kehrsvorſchriften zurückzuführen. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung wurden 70 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt 8 5. Schloß⸗GSaalſchauturnen des Tbd.„Jahn“. Der feſtlich ausgeſchmückte Schloß⸗Saal bot wieder einen feinen Rahmen zu dem geſtern abend durchgeführten Früh⸗ jahrsſchauturnen des Tbd.„Jahn“, das, um es vorweg zu nehmen, wieder ein voller Erfolg für den Verein war. Es war unverkennbar ein weiterer Fortſchritt gegenüber früher feſtzuſtellen und die große Arbeit, die jahraus jahrein im Dienſte der Volksertüchtigung geleiſtet wird, zeigte ſich wieder im beſten Lichte. Es war für den Verein ein beglückendes Gefühl, Dank und Anerkennung für ſeine Arbeit durch einen überaus zahlreichen Beſuch entgegennehmen zu dürſen, da⸗ runter die Vertreter der Partei mit Herrn Ortsgruppen⸗ leiter Raule an der Spitze, ſowie ſämtliche Führer der Formationen, Verbände und Vereine. Der R.f. L. war durch Herrn Kreisſportwart Müller vertreten. Auch die Preſſe hatte ihre Vertreter entſandt. Ein feſtlicher Auftakt, dargeboten von den weiblichen Abteilungen des Vereins mit Flaggenſchwingen, Vorſpruch und einem Kanon„Grüßt mir die Fahnen, grüßt mir die Zeiten“ leitete den Abend ſtimmungsvoll ein. Im erſten Teil erfreuten dann Schüler und Schülerinnen in großer Zahl und bunter Abwechſlung mit Spielen, Stabübungen, Neif⸗ übungen. Viel Beifall ernteten die Tiſchſprünge der Schüler und eine fröhliche Polka der Schülerinnen. Eine ſtramme Gruppe Jungmädels machten ihre Sache ebenfalls vorzüglich. Im zweiten Teil, der mit Schulübungen im Laufen, Springen und Schwingen von den Turnerinnen eröffnet wurde, zeigten die Jugend und Sportler Gymnaſtikübungen und Uebungen am großen Eiſenring in guter Haltung und Aus⸗ führung. Die Frauen verrieten einen bedeutenden Fortſchrilt in ihrem Können durch zweckmäßige Uebungen. Die Männer⸗ übungen, die gut vorbereitet waren, litten zunächſt unler der Harmonie füt der Muſik, wurden aber ohne ſolche tadellos durchgeführt. Die Geräteturner hatten ſich in dieſem Jahre nur auf Reckturnen konzentriert, auch ſie ernteten für ihre gezeigten Leiſtungen den verdienten Beifall. Mit militäriſcher Exaktheit zeigte die Soldatenſportgruppe ſchwierige Boden⸗ übungen und gewagte Sprünge. Sie ernteten natürlich den uneingeſchränkten Beifall. Im beſten Lichte zeigle⸗ ſich auch wieder die Turnerinnenabteilung, wobei beſonders die Keulenübungen für Breslau begeiſterten. Ein Kabinett⸗ ſtückchen war aber„Turnerinnen flokt im Galopp“ in feiner Koſtümierung und Kylophonbegleitung. Mit einer Tanz⸗ ſtudie von der Turnerin Elſe Schüßler nach dem„Frühlings⸗ ſtimmenwalzer“ getanzt, endete der Reigen der kurneriſchen Darbietungen in wirkungsvoller Weiſe. Mit einem Schluß⸗ wort des ſtellvertretenden Vereinsführers Häußler und den Nationalliedern, wobei die geſamte Aktivitäk auf der Bühne aufmarſchiert war, klang die Veranſtaltung aus. Den Turn⸗ und Fachwarten gebührt für ihre Leiſtung Dank und An⸗ erkennung. Aber auch Fräulein Lange hat ihren guten Teil zum Gelingen beigetragen durch ihre feinfühlige Begleitung. Alles in allem dürfte das Schauturnen für den Leitgedanken „Durch Turnen zu einem geſunden ſtarken Geſchlecht“ in eindrucksvoller Weiſe geworben haben. Reichs bürgſchaft für den Wohnungsbau. Seit Jahren wird in dem Wirtſchaftsgebiet Mannheim⸗ Ludwigshafen in erheblichem Umfang von der Möglichkeit Gebrauch gebraucht, die ſogenannte[b dder II. Hypothek zur Finanzierung des Kleinwohnungsbaues durch das Reich verbürgen zu laſſen. Die Deutſche Bau⸗ und Bodenbank AG. Berlin iſt als Treuhänderin des Reichs mit der Bearbeitung der Anträge auf Uebernahme von Reichsbürgſchaften be⸗ auftragt, deren Zweigniederlaſſung in Karlsruhe für die Bearbeitung der Anträge aus Baden und der Pfalz zu⸗ ſtändig iſt. Um den Bauherren und Architekten aus dem obengenannten Wirtſchaftsgebiet, aus Nordbaden und der nördlichen Pfalz die perſönliche Beratung über ihre Projekte zu erleichtern, hat ſich die Deutſche Bau⸗ und Bodenbank AG., Zweigniederlaſſung Karlsruhe, im Benehmen mit dem Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim entſchloſſen, in Mannheim Sprechſtunden einzurichten. Dieſe finden jeweils Mittwochs von 9 bis 12.30 Uhr in Mannheim im Hauſe N 2, 4(Städt. Wohnungsfürſorge, 2. Obergeſchoß) ſtakt. — Für alle Bauluſtigen aus dem. Witkſchaftsgebtet⸗ Maun⸗ heim⸗Ludwigshaſer Fi ift dieſem Baujahre von der Möglich⸗ keit der Finanzierung durch Reichsbürgſchaft bis zu 75 v. H. des Bau⸗ und Bodenwertes Gebrauch machen wollen, em⸗ pfiehlt es ſich, das Bauvorhaben möglichſt frühzeitig anläß⸗ lich dieſer Sprechſtunden zu erörtern. — Regenſchutzbekleidung bei der Reichsbahn. Um 15 wiſſe Gruppen der Gefolgſchaft, die auch während des Re⸗ gens ohne Unterbrechung und im Freien ihre Arbeit aus⸗ führen müſſen, vor geſundheitlichen Schädigungen zu be⸗ wahren, hat der Reichsverkehrsminiſter für die Deutſche Reichsbahn einen waſſerdichten Kittel zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Für die Verteilung kommen in Frage Betriebsarbei⸗ ter, die mit der Außenreinigung der Perſonenwagen be⸗ ſchäftigt ſind, Zugabfertiger auf größeren Bahnhöfen, Wa⸗ genunterſuchungsbeamte, Schrankenwärter auf Poſten mit ſebhaftem Zugverkehr und andere Bedienſtete. Hauptverſammlung der Bau⸗ u. Spargenoſſenſchaft Mhm⸗Seckenheim f Die am Samstagabend ſtattgefundene Hauptverſamm⸗ lung war nicht übermäßig beſucht. Nach der Eröffnung der Verſammlung und Begrüßung der Erſchienenen durch den Aufſichtsratsvorſitzenden Weiler erſtatlete Geſchäftsführer Merker den Geſchäftsbericht. Er hob dabei ganz beſonders die erhöhten Pflichten und Aufgaben der Gem. Baugenoſſen⸗ ſchaft hervor. 5 Die Baugenoſſenſchaft konnte ihre Tätigkeit auch im ver⸗ floſſenen Geſchäftsjahr nur auf die Verwaltung und In⸗ ſtandhaltung der vorhandenen Häuſer beſchränken. Es War nicht möglich, ſich an eine Neubautätigkeit heranzuwagen, da ihr hierzu das geeignete und billige Baugelände bezw. Erbbaugelände fehlt. In dieſer Hinſicht iſt die Genoſſenſchaft ſchon mehrmals an die Stadtverwaltung Mannheim heran⸗ getreten, doch leider bis jetzt ohne Erfolg. Wir werden jedoch nichts unterlaſſen, um die uns als gemeinnützigem Wohnungsunternehmen obliegenden Aufgaben zu erfüllen, nähmlich geſunde, geräumige und billige d. h. tragbare Woh⸗ nungen für Minderbemittelte zu erſtellen. Leerſtehende Woh⸗ nungen beſitzt die Genoſſenſchaft nicht, im Gegenteil, es iſt ſtarke Nachfrage nach Genoſſenſchaftswohnungen, ein Z ichen, daß das Vertrauen zu der Genoſſenſchaft groß iſt. e Am Ende des Geſchäftsjahres 1938 betrug die Mit⸗ gliederzahl 134. Der Jahresabſchluß für den 31. Dez. 37 welcher bei der Bilanz mit RM 534 479,24 und bei der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung mit RM 34 885,94 abſchließt und der einen Reingewinn von RM 1382,83 aufweiſt, wurde einſtimmig genehmigt. Der geſetzliche Verbandsprüfungs⸗ bericht ſtellt unſerer Genoſſenſchaft inbezug auf die Ver⸗ mögenslage und die Verwaltung ein ſehr gutes Zeugnis aus, In finanzieller Hinſicht ſteht ſie auf gefunden Füßen. Si iſt rentabel geſtaltet und zu jeder Zeit zahlungsbereit. 7 Sie Auf Vorſchlag des früheren Aufſichtsratsvorſitzenden Flachs wurde der Vorſtand und Aufſichtsrat einſtimmig entlaſtet. Die ſatzungsgemäß ausgeſchiedenen Aufſichts⸗ ratsmitglieder Weiler und Hauck wurden einſtimmig wiedergewählt. Nach einigen Anregungen und Aufklärungen vonſeiten des Vorſtandes ſchloß der Vorſitzende des Aufſichtsrates mit einem„Sieg Heil“ auf unſeren Führer die Verſammlung. — Die neuen Beſtimmungen über Fahrräder. Fahr⸗ räder müſſen mit einer helltönenden Glocke ausgerüſtet ſein. Ab 1. Juli 1938 müſſen alle Fahrräder, die erſtmalig in den Verkehr gebracht werden, an beiden Seiten der Peda⸗ len Rückſtrahler von gelber Färbung führen anſtatt des hinteren roten Rückſtrahlers. Zu einem ſpäteren, noch zu beſtimmenden Termin ſoll dieſe Anordnung auf alle Fahr⸗ räder ausgedehnt werden. Sie müſſen ferner in Zukunft ebenſo wie die Kraftfahrzeuge zwei voneinander unabhän⸗ gige Bremſen haben. Die Beleuchtung der Fahrbahn nach vorn muß weiß oder ſchwach gelb, das Licht auf 50 Meter ſichtbar ſein und darf nicht blenden. Der Lichtkegel muß nach vorn in beſtimmter Form geneigt ſein, und die Nei⸗ gung der Lampe darf ſich während der Fahrt nicht verän⸗ dern laſſen. Neue elektriſche Fahrradlampen müſſen ab 1. Oktober 1938 in einer amtlich genehmigten Bauart ausge⸗ führt ſein und ein amtliches Prüfzeichen tragen. 0 Jugendſchutzkammer Mannheim. Mannheim. Die Jugendſchutzkammer hatte in der Perſon des 27jährigen Angeklagten Ernſt Bräuninger aus Schwetzingen jenen lange Zeit unbekannt gebliebenen Verüber unſittlicher Ueberfälle abzuurteilen, welche ſich immer wieder in der Schwetzinger Gegend ereigneten und für Frauen und Mädchen— denen ſtets nach Einbruch der Dunkelheit auf⸗ gelauert wurde— zu einer großen Gefahr geworden waren. Drei Fälle ſolcher vollendeter Verbrechen wurden B. vom Gericht nachgewieſen, in drei weiteren Fällen war es beim Verſuch geblieben. Unter Zubilligung mildernder Umſtände (Paragraph 51, Abf. 1) verurteilte ihn die Jugendſchutzkam⸗ mer wegen Verbrechens nach Paragraph 176 Abſ. 1 Ziff. 1 zu zwei Jahren zwei Monaten Gefängnis und rechnete zweß Monate Uuterb-Hungshaft an Spendet für Oeſſerreich 100 000 Kinder kommen zur Erholung aus Oeſterreich ins alte Reichsgebiet. Geldſpenden ſind zu zahlen auf das Konto„Oeſterreich“ bei allen Dienſtſtellen des WH W. oder bei allen in der Reichsgruppe„Banken“ zuſammengeſchloſſenen Kreditinſtitu⸗ ten(Banken, Giro⸗Zentralen, Sparkaſſen, Girokaſſen, ge⸗ werbliche und landwirtſchaftliche Kreditgenoſſenſchaften) und bei allen Poſtämtern. Marktberichte Das Geſchäft an der Berliner Aktienbörſe war zun Wochenende nicht ganz einheitlich. Spezialwerte waren weiter gefragt. Feſt lagen Kaliwerte, Bemberg, AEG. und Kokswerte Leichte Kurseinbußen erfuhren Siemens, Daimler und Demag⸗ Der Rentenmarkt war im allgemeinen unverändert Danksagung. Allen denen, die unserem lieben Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben, herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarfer Fichtl für die tröstenden Worte, der Kameradschaft ehemaliger Soldaten für die Kranzniederlegung, sowie für alle Kranz- und Blumenspenden. Familie August Rudolph Familie Karl Volk. Mhm.-Seckenheim, 28. März 1938. Evang. Männerverein, Mhm.⸗Seckenheim. Unſeren Mitgliedern bringen wir die traurige Nachricht von dem Ableben unſeres alten, treuen Mitgliedes Herrn Konrad Rudolph. Wir wünſchen ihm den ewigen Frieden. Der Vorſtand. Junges, ſauberes Mäoͤchen für Haushalt von ½ 8 Uhr vorm. bis 4 Uhr nachm. ſof. geſucht. Vorzuſt. zwiſch. 122 Uhr. Neu⸗Oſtheim, Feuerbachſtr. 86. Einige Zentner Futter- — — S 0—— S r Kartoffeln— zu verkaufen. Zähringerſtr. 2c. Taglohn- Zettel für Bauhandwerker (nach vorgeschrieb. 2 städt. Muster) zu haben in der 85 f Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: H J., Gef. 29/171. Mittwoch, 30. März, abends 8 Uhr, an⸗ treten zum Gefolgſchaftsappel und Ausweiskontrolle am HJ.⸗Heim Mhm.⸗Seckenheim. Mannheimer Theaterſchau Inm Nationaltheater: Montag, 28. März: Miete E 19 und 1. Sondermiete E 10 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 262 bis 263: Verſprich mir nichts. Komödie von Charlotte Rißmann. An⸗ fang 20, Ende gegen 22.15 Uhr. Dienstag, 29. März: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 50, 407 bis 411, 414, 431, 432 bis 434, 435 bis 436, 438, 521 bis 525, 527, Gruppe F Nr. 815 bis 817 und Gruppe B: Die Zauberflöte. Oper von Mozart. Anfang 20, Ende 22.45 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Montag, 28. März: Für die NSG.„Kraft durch Freude“. Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 245 bis 247, 281 bis 283, 801 bis 310, 845 bis 353, 360, 568 bis 567, 642 bis 645, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 700: Cavallerta ruſticana, Oper von Pietro Mastcagni; hierauf: Der Bajazzo, Oper von Leon⸗ 5 L. Aces 4 855 Druckerei— 5 Freinldtze Neckar-Bote. 5 1 werden schnellstens angefertigt in Druckarbeiten der Druckerei des Nectar-Bote. cavallo. Anfang 20. Ende 22.45 Uhr.