eim umm⸗ der den ührer⸗ ders, oſſen⸗ ver⸗ In⸗ war agen, bezw. ſchaft eran⸗ erden igem llen, D oh⸗ Ings⸗ Aus. Sit nden nmig ichts⸗ nmig ſeiten mik lung. ahr⸗ ſein. g in eda⸗ des 9 zu ahr⸗ unft hän⸗ nach deter muß Nei⸗ rän⸗ 9 1 sge⸗ Nr. 73 RNeckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 28. März 1938 Ohne trennende Schranke Deutſche und öſterreichiſche Kultur war immer eins. Lebendig in deutſchen Landen kreiſt, Keinen Schlagbaum kennend, der deutſche Geiſt. Und wie der deutſche Gedanke, So kenn' auch, erweckt von der Liebe Strahl, Das deutſche Herz keinen bunten Pfahl Und keine trennende Schranke. o Der Gedanke, den der deutſche Dichter Robert Hamer⸗ ling aus Oeſterreich in dieſen Verſen ausgeſprochen hat, er iſt Wirklichkeit geworden. Das große Deutſche Reich iſt durch die Tat des Führers buchſtäblich über Nacht ge⸗ worden, kein bunter Pfahl trennt mehr, was zuſammen⸗ gehört. Alle Ströme des Blutes und der Liebe gehen un⸗ gehindert hin und wieder. Das Reich der Deutſchen, das im Geiſt und in der Seele der deutſchen Stämme ſchon längſt vollendet war, iſt ſichtbar, iſt aus ſehnſüchtig ge⸗ träumter Idee zu beglückender Wahrheit geworden! Das Reich des Geiſtes und der Seele! Es iſt ein altes, ein ehrwürdiges Reich, durch das ſeit Jahrhunderten ſchon die Ströme deutſchen Geiſtes und deutſcher Seele fließen. Ganz früh ſchon wird Oeſterreich das Land deut⸗ ſcher Dichtung, deutſcher Kunſt. Auf ſeinem Boden ent⸗ ſtehen die großen Volksgeſänge des Nibelungenliedes und der Dietrich-Epen. Der Tiroler Walther von der Vogel- weide ſtellt die Krone der Kunſt und den Gipfelpunkt der Macht des Rittertums dar. Schönſter Ausdruck der Zeit werden die herrlichen Burgen, die beredt von dem wahr⸗ haft edlen Geiſt ihrer Schöpfer zeugen. Jahrhunderte vergehen. Die große Kaiſerin Maria Thereſia ſchafft den Künſten in ihrer Hauptſtadt eine gaſtliche Stätte. Gluck mit ſeiner deutſchen Oper findet eifrige Förderung; die deutſche Muſik beginnt, die italieniſche zu überflügeln;: ſchon erſcheint der junge Salzburger Mozart und wird Begründer einer neuen Muſikepoche, aus der die ganze deutſche Empfindungswelt unendlichen Reichtum ſchöpft. Die Stadt Wken bleibt auch weiterhin eine Hauptſtadt des deutſchen Geiſtes. Beethoven findet hier ſeine Heimat und ſchafft ſeine unſterblichen Werke. Schuberts herrliche Lieder ertönen als unerſchöpfliche Ernte eines kurzen Lebens. Die romantiſche Malerei des urdeutſchen Moritz von Schwindt und Rudolf von Alts, die kirchliche Kunſt eines Joſeph von Führich, Danhauſer und Leopold Kupel⸗ wieſer ſprechen in leuchtenden Farben. Als Sendboten aus dem Reich kommen nach Wien: Gentz aus Preußen, der Verfaſſer der öſterreichiſchen Kriegsmanifeſte von 1809 und 1813; Friedrich Schlegel aus Köln, der hier ſein „Deutſches Muſeum“ und die„Concordia“ herausgibt; ſein Bruder Wilhelm hält ſeine zahlreich beſuchten Vor⸗ leſungen„Ueber dramatiſche Kunſt und Literatur“. Der Schleſier Eichendorff tritt in den öſterreichiſchen Staats⸗ dienſt und vollendet in Wien ſeinen Roman„Ahnung und Gegenwart“; Adam Müller begründet in ſeinen Schriften die Einheit aller Künſte. Aber auch die öſterreichiſche Dichtung ſchreitet über die braven Leiſtungen eines Michael Denis hinaus. Der Tra⸗ göde Grillparzer— Seher, Pſychologe und Beherrſcher wirkſamer Theaterkunſt— rückt als öſterreichiſcher Klaſſi⸗ ker in die Nähe der großen Heroen aus Weimar und Schwaben. Neben ihn tritt, vom Volksſtück zum Charak⸗ terdrama voll Lebensweisheit ſich erhebend, Raimund, der Zauberdichter. Tieck, Kleiſt, Kerner bereiten in Wien den Boden für die nationale Hochromantik der vormärzlichen Zeit. Lenaus Gedichte in ihrem ſüßen Wohllaut erſchal⸗ len; Stifters zarte Erzählungskunſt ſchafft im„Nach⸗ ſommer“ die edelſte Frucht der Biedermeierzeit, der Met⸗ ternichſchen„Windſtille“; Anaſtaſius Grün und Hermann Gilm melden ſich mit ſchärferen politiſchen Tönen zum Worte, mit und nach ihnen die große Zahl der Jung⸗ deutſchen, im Kampfe gegen Metternichs Geiſt der Unter⸗ drückung Waffenhilfe zu leiſten. Weiter ſchreitet die Zeit. Weithin in deutſches Land dringen die Erzählungen Roſeggers, des Waldbauern⸗ buben aus Steiermark; auf Wiener Boden erringt Anzen⸗ gruber großen Theatererfolg; Hamerling mit ſeinen ge⸗ feirten Epen, der Novelliſt und Lyriker Saar und die große Erzählerin Ebner-Eſchenbach erheben ſich zu hohen Gip⸗ feln deutſcher Wortkunſt. Am ſchwerſten Kampf der Deut⸗ ſchen in der alten Oſtmark nehmen Hamerling, Roſegger und Pichler lebhaften Anteil. Wien iſt immer noch ein Mittelpunkt des geiſtigen Deutſchlands. Hebbel hat hier ſeine glücklichſten Fahre verbracht und ſeine„Nibelungen“ geſchaffen. Das Burgtheater, vom Schleſier Laube geleitet, iſt die erſte deutſche Bühne und künſtleriſche Großmacht auch für die nichtdeutſchen Völker des Südoſtens. Beſon⸗ ders aber in der Muſik, der ernſten wie der heiteren, be⸗ hauptet Oeſterreich ſeinen alten Rang. Joſef Strauß, Johann Strauß Vater und Johann Strauß Sohn erobern mit der unwiderſtehlichſten Muſik die bewohnte Erde; aus dem Burgenland kommt die edle Begabung Franz Liszts: aus Oberöſterreich erhebt ſich in immer hellerem Leuchten das hohe Geſtirn Bruckners; der Norddeutſche Brahms findet in Wien ſeine Heimat. Genug der Namen! Ein ewiger Strom des Geiſtes geht ſeit Jahrhunderten von Oeſterreich ins Reich und aus den Ländern des Reiches nach Oesterreich; und weun in einem deutſchen Lande die deutſche Mutterſprache⸗ heili⸗ gen Klang hat, ſo iſt es ſeit je in Oeſterreich, wo immer wieder deutſcher Volksbeſitz von der Flut ſlawiſchen An⸗ drangs fortgeſpült zu werden droht. Hier wurde das Bewußtſein der Gemeinbürgſchaft des Deutſchtums im tiefſten erweckt, hier hört die Sprache auf, nur Sprache zu ſein, hier wird ſie geheimnisvolles, innigſtes Band zur großen Geſamtnation; hier dichtet in unſerer Zeit ein Joſef Weinheber ſeinen wundervollen.„Hymnus auf die deutſche Sprache“:„Sprache unſer! Die wir dich ſprechen in Gnaden, dunkle Geliebte! Die wir dich ſchweigen in Ehrfurcht, heilige Mutter!“ i Als im Jahre 1806 das alte Reich ins Grab ſank, fühlte Friedrich Schleiermacher die Gewißheit, daß „Deutſchland, der Kern von Europa, in einer ſchöneren Geſtalt wieder ſich bilden werde“, wenn es auch vielleicht noch härtere Trübſal und noch ſchwereren Druck werde er⸗ leiden müſſen. Schleiermacher hat recht behalten. Ana⸗ ſtaſius Grün, Oeſterreichs Abgeordneter auf dem Frank⸗ furter Vorparlament von 1848, könnte heute mit mehr Recht in ſeinen Verſen von damals die„Lerche von Oeſter⸗ reich“, vom Morgenrot kommend, ins Morgenrot ein⸗ ziehend, jubeln und den Adler von Oeſterreich allem ger⸗ maniſchen Land vom Donaubord Grüße bringen laſſen: Jauchze, du Herze von Oeſterreich, jauchze 5 8 5 f 8 5 ift jubelndem Schrei: Heil dir, mein deutſches Vaterland, einig 8 und mächtig und frei! Auflockerung der Kündigungstermine Geſetz gegen Störung des Wohnungsmarktes. Die Reichsregierung hat ein Geſetz über die Auflocke⸗ rung der Kündigungstermine bei Mietverhältniſſen über Wohnräume erlaſſen. „Dieſes Geſetz will den Mißſtänden entgegenwirken, die ſich aus der für den Wohnungs⸗ und Arbeitsmarkt immer ſtörender empfundenen Uebung ergeben haben, beim Abſchluß von Mietverträgen eine Kündigungs⸗ möglichkeit nur für wenige, meiſt nur für zwei be⸗ ſtimmte Termine(1. April und 1. Oktober), vorzuſehen. Die Nachteile dieſer Uebung treten für den Vermieter dort in Erſcheinung, wo Wohnungen noch im Ueberfluß vorhanden ſind und aus Mangel an Nachfrage längere Zeit leerſtehen. Iſt der Wohnraum aber knapp, ſo treffen ſie den Mieter, der Gefahr läuft, bis zum Umzugs⸗ termin keine Wohnung zu finden und dann bis zum näch⸗ ſten Hauptkündigungstermin oder darüber hinaus ohne Unterkunft zu ſein. Vor allem aber verhindert die Zu⸗ ſammenballung der Kündigungen und Um⸗ züge auf wenige Termine einen geregelten Arbeitseinſatz im Möbeltransportgewerbe und in den Zweigen des Handwerks, die mit der Einrichtung und Inſtandhaltung von Wohnungen zu tun haben. Um hier Abhilfe zu ermöglichen, beſtimmt das jetzt ver⸗ kündete Geſetz, daß Mietverhältniſſe über Wohnräume, bei denen die Mietzeit nicht beſtimmt iſt oder die ſonſt auf un⸗ beſtimmte Zeit laufen, für den Schluß jedes Kalen⸗ dermonats auch dann gekündigt werden können, wenn nach den vertraglichen oder den bisher maßgebenden geſetzlichen Beſtimmungen die Kündigung nur für den Schluß eines län⸗ geren kalendermäßigen Zeitabſchnitts, z. B. eines Kalender⸗ viertel oder-halbjahres, zuläſſig ſein würde. Vermieter und Mieter können alſo künftig zu jedem Monatserſten kündigen, auch wenn nach dem Mietvertrage z. B. nur zum J. April oder 1. Oktober gekündigt werden könnte. Na⸗ mentlich der Mieter iſt nicht mehr gehindert, den ihm für einen Wohnungswechſel am geeignetſten erſcheinenden Zeitpunkt frei zu wählen. An der Dauer der Kündigungsfriſten ändert das Geſetz nichts. Zwiſchen dem Zeitpunkt, in dem die Kündi⸗ gung ſpäteſtens auszuſprechen iſt, und dem Ende des Monats, für das ſie ausgeſprochen werden ſoll, muß immer eine Zeit⸗ ſpanne liegen, die der geſetzlichen oder der von ihr abweichen⸗ den vertraglichen Kündigungsfriſt entſpricht. Wenn alſo bei⸗ ſpielsweiſe nach dem Vertrage zum 1. April oder 1. Oktober ſpäteſtens am 3. Januar oder 3. Juli zu kündigen iſt, ſo kann künftig z. B. zum 1. Mai ſpäteſtens am 3. Februar, zum 1. Juni ſpäteſtens am 3. März, zum 1. Juli ſpäteſtens am 3. April, zum 1. Auguſt ſpäteſtens am 3. Mai uſw. gekündigt werden. Für Mietverhältniſſe, die auf beſtimmte Zeit abge⸗ ſchloſſen ſind, gilt das Geſetz grundſätzlich nicht. Kann ein ſolches Mietverhältnis aber aus beſtimmten Gründen vor Ab⸗ lauf der vereinbarten Mietzeit gekündigt werden, z. B. vom Mieter, weil der Vermieter ihm grundlos die Erlaubnis zur Untervermietung verweigert(§ 549 BGB.), oder vom Vermie⸗ ter und vom Erben des Mieters, wenn der Mieter geſtorben iſt(S 569 BGB.), und iſt dabei eine Friſt einzuhalten, ſo darf künftig auch in dieſen Fällen die Beendigung des Mietverhält⸗ niſſes zum Schluß jedes Kalendermonats und nicht mehr, wie bisher, nur zum Schluß eines Kalendervierteljahres herbei⸗ geführt werden. Wichtig iſt dabei, daß Mietverträge mit kurzfriſtigen Verlängerungsklauſeln— z. B. wenn vereinbart iſt, daß das Mietverhältnis nach Ablauf der Mietzeit ſich mangels Kündigung fortlaufend jeweils um ein halbes Jahr verlän⸗ gern ſoll— nach Ablauf der vereinbarten urſprünglichen Miet⸗ zeit als auf unbeſtimmte Zeit geſchloſſen gelten. Miet⸗ verhältniſſe, die auf Verträgen dieſer Art beruhen und nach Ablauf der urſprünglichen Mietzeit fortgeſetzt worden ſind, können alſo trotz des Wortlauts der Vereinbarung künftig zu jedem Monatserſten gekündigt werden. Dagegen bleiben Ver⸗ träge, die ſich jedesmal um mindeſtens ein Jahr verlängern, auch für die Zeit der Verlängerung auf beſtimmte Zeit abge⸗ ſchloſſen: ſie werden von der Geſetzesänderung nur für die Fälle berührt, in denen eine vorzeitige Kündigung in Frage kommt. Das Geſetz gilt für Mietverhältniſſe über Geſchäfts⸗ räume nur, wenn dieſe Beſtandteile einer Wohnung bilden. Es gilt nicht für reine Geſchäftsräume und auch nicht für ſolche Wohnungen, die ſich an Geſchäftsräume anſchließen oder wegen ihres wirtſchaftlichen Zuſammenhanges mit Geſchäftsräumen zugleich mit ſolchen vermietet ſind. Die Neuregelung, die auch für einzelne Vorſchriften des Reichsmietergeſetzes und des 1 b von Be⸗ deutung iſt, tritt am 1. April in Kraft. Ihre erſten Auswirkungen werden ſich früheſtens in der zweiten Hälfte des Jahres zeigen können, da die Beſtimmungen über die Kündigungsfriſten nicht geändert ſind. Auf Kündigungen, die vor dem f. April bereits ausgeſprochen ſind, iſt die Geſetzes⸗ änderung ohne Einfluß. Voiksgenoſſen ſchützt den Wald! Die trockene Witterung der letzten Wochen hat die Wald⸗ brandgefahr außerordentlich geſteigert. Welch große Werte durch ein weggeworfenes Streichholz, durch einen glimmen⸗ den Zigarrenſtummel, durch unvorſichtigen Umgang mit Feuer uſw. im Walde zerſtört werden können, iſt heute all⸗ gemein bekannt. Es iſt daher unerläßliche Pflicht jedes ein⸗ zelnen Volksgenoſſen, durch ſtrengſte Einhaltung der geſetz⸗ lichen Beſtimmungen zur Verhütung von Waldbränden die vereinten Bemühungen der Forſt⸗ und Polizeibeamten und der Streifendienſtmänner der entſprechenden Verbände wirk⸗ ſam zu unterſtützen. Es gilt, das koſtbare Volksgut Wald. dem im Vierjahresplan ſo ungeheuer große Aufgaben ge⸗ ſtellt ſind, unbedingt vor jedem Schaden zu bewahren und es zum Nutzen des ganzen Volkes in ſeiner Leiſtungsfähig⸗ keit zu erhalten. Der badiſche Landesforſtmeiſter(gez.) Hug. Spenden für das Winkerhilfswerk 1937/38 Dem Winterhilfswerk gingen aus Baden weiter folgende Spenden zu;: Brown Voveri u. Cie AG, Mannheim, weitere 10000 Mark; Engelbrauerei Heidelberg 1120; Hübner AG, Brauerei, Mosbach, 1000; F. Seneca, Eiſengießerei Gmbh, Karlsruhe, 500; Dr.⸗Zeller⸗Stiftung, Kartsruhe, 500; Kern u. Co. Gmbh, Bühlerkal, 400; Verbands⸗Sparkaſſe Meßkirch 350; J. K. Marx u. Cie. Bruchſal, 324; Wedelin 918 u. Sohn, Freudenberg, 300; Peterstaler Mineralquellen, Bad Peterstal, 300; Dr. Franz Mock, Meßkirch, 300; Julius Krä⸗ mer, J Lahr f mermann, — Der Anſchluß in Kaiſerslautern an D 214 nach — Reichsbahn und Fremdenverkehr Jeſtlegung des Fahrplans für 1938 Im großen Saal der früheren Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen hielten die Reichsbahndirektionen Mainz, Saarbrücken und Karlsruhe gemeinſam mit dem Landesfremdenverkehrsverband Saarpfalz und den Vertre⸗ tern der Fremdenverkehrsgemeinden, die Anträge zum diesjährigen Fahrplan eingereicht hatten, die diesjährige Fahrplankonferenz ab. Der Leiter der Konferenz, Oberbaurat Buch, begrüßte die Gäſte und kam ſodann auf den Aufſchwung des Verkehrs im Jahre 1937 zu ſprechen. Allein im Reichsbahndirektions⸗ bezirk Mainz wurden 48 Schnell- und Eilzüge neu in den Fahrplan eingefügt. Dabei ließ es ſich aus betriebstechniſchen Gründen teilweiſe nicht vermeiden, daß Umlegungsſtrecken, wie z. B. bei der Riedbahn, eingelegt werden mußten. Es wurde jedoch alles getan, um die berechtigten Wünſche der einzelnen Fremdenverkehrsgemeinden zu erfüllen. Des weiteren berichtete Oberbahnrat Buch über das Er⸗ gebnis des Wirtſchaftsjahres 1937. Der Perſonenverkehr im Jahre 1937 ſtieg gegenüber 1936 um rund 16 v., die Ein⸗ nahmen nur um etwa 8 vH. Die Geſamteinnahmen betru⸗ gen im Berichtsjahr 4,4 Milliarden Mark gegen 3,96 Mil⸗ liarden 1936. Der Aufſchwung des Reiſeverkehrs durch die NScg„Kraft durch Freude“ wird dadurch belegt, daß in dieſem Jahre allein 4000 Kd ⸗Züge laufen. Der Vertreter des bayeriſchen Wirtſchaftsminiſteriums betonte, daß man im Miniſterium die gewaltige Leiſtung der Reichsbahn würdige und die Fahrplanentwicklung genau verfolgt habe. Ueber den Wert der perſönlichen Fühlungnahme der Fremdenverkehrsgemeinden mit der Reichsbahn direktion ſprach Verkehrsdirektor Roſenberger und gab Anregungen für die Geſtaltung künftiger Tagungen.— In der anſchlie⸗ ßenden Ausſprache wurden die Wünſche und Anträge der einzelnen Fremdenverkehrsgemeinden noch einmal durchge⸗ ſproche! 5 2 Sie weſentlichen Fahrplanänderungen A) Schnellzugsverkehr nach und von Frank⸗ furt und Norddeutſchland: 1. Infolge Verlegung der Schnelltriebwagen F Dt 571, 572 zwiſchen Karlsruhe und Berlin über Mannheim und Einrichtung einer weiteren Schnelltriebwagenverbindung F Dt 77/78 zwiſchen Karlsruhe und Hamburg über Heidel⸗ berg wird eine Anſchlußverbindung von und nach Saar⸗ brücken über Neuſtadt an der Weinſtraße el Man 2. Die Schnellzüge D 41 bis D 44 Baſel Mannheim— Frankfurt— Berlin werden beſchleunigt durchgeführt. Zur Aufrechterhaltung der bisherigen durch D 41/D 44 nördlich Mannheim vermittelten Verbindungen werden neue Züge D 241/D 244 Mannheim Berlin Anhalter Bahnhof über Ludwigshafen—-Worms— Frankfurt eingelegt.— 5 Saarbrücken Mannheim wird nach Mannheim⸗Friedrichs⸗ feld fortgeſetzt und erhält neuen Anſchluß an D245 nach Leipzig Berlin. 3. E 106 Heidelberg Mannheim Saarbrücken nimmt in Mannheim neben D186 von Hamburg noch einen neuen Anſchluß von D 178 von Berlin P. Bf. über Magdeburg Kaſſel auf.— Schnellzug D145 Saarbrücken— Frankfurt er⸗ reicht in Frankfurt neuen Anſchluß an D177 nach Berlin P. Bf. über Kaſſel— Magdeburg.— Durch einen neuen Eil⸗ zug Te 61 Mannheim—Neuſtadt—Landau— Saarbrücken wird eine Anſchlußverbindung von den Nachtſchnellzügen D992 von Berlin und D 192 von Hamburg auch für Neu⸗ ſtadt und die Südpfalz hergeſtellt. Umgekehrt wird auch eine neue Abendeilzugverbindung Te 62 Trier— Saarbrücken Landau Mannheim mit Anſchluß nach Berlin A. herge⸗ ſtellt.— Zur Verbeſſerung der durchgehenden Schnellzug⸗ verbindungen Frankfurt Saarbrücken— Paris iſt ein neues Tageszugpaar D 30/D 31 über Worms—Kaiſerslautern zu⸗ nächſt für den Sommerabſchnitt vorgeſehen. B) Weſt⸗Oſt⸗ Verkehr: Schnellzug D170 Saarbrücken—Bruchſal wird im Som⸗ merabſchnitt unabhängig von D370 Wuppertal München bis Ulm durchgeführt.— Eilzug 213 Ludwigshafen—0ſter⸗ burken beginnt bereits in Saarbrücken und wird über Oſter⸗ burken bis Würzburg durchgeführt mit durchlaufenden Wa⸗ gen nach Berlin, die auf Di3 Stuttgart— Berlin über⸗ gehen.— E 213 erhält in Ludwigshafen Anſchluß an D279 nach Mainz— Wiesbaden und außerdem an E327 nach Darmſtadt— Frankfurt. Im Anſchluß an den Nachmittagsſchnellzug D114 Ber⸗ lin— Würzburg— Stuttgart wird ab Oſterburken ein neuer E 314 Oſterburken— Saarbrücken gefahren.— Die Schnell⸗ züge D 278/279 Wiesbaden— Ludwigshafen Mannheim— Heidelberg Heilbronn— Nürnberg und zurück verkehren in den gleichen Fahrplänen wie 1937 während des ganzen Sommerabſchnittes. E 240 Wiesbaden— Ludwigshafen Heidelberg—Stuttgée wird bis Ulm fortgeſetzt.— E382 Wiesbaden Worms Ludwigshafen Heidelberg wird frü⸗ her gelegt, um in Luc vigshafen den Anſchluß an E 212 nach Saarbrücken und in Mannheim einen weiteren Anſchluß nach Karlsruhe— Freiburg und Stuttgart zu erreichen.— Zum Anſchluß an Te 61 nach Saarbrücken und E 361 nach Neuſtadt—Bingerbrück wird E60 Stuttgart—Graben⸗Neu⸗ dorf bis Landau fortgeſetzt.— D211 Saarbrücken—Lud⸗ wigshafen Mannheim—Oſterburken— Berlin Dresden er⸗ reicht in Mannheim den Anſchluß an den ſpäter gelegten E302 nach Karlsruhe.— Die bisherigen Eiltriebwagen 64/63 Saarbrücken— Germersheim—Graben⸗Neudorf— Karlsruhe werden unter Nummer 224/225 über Winden bis und ab Karlsruhe geführt, wo die Anſchlüſſe nach und von Stutt⸗ gart und Baſel erreicht werden.— Die Schnellzüge D 161, 162 Heidelberg— Ludwigshafen—Köln— Krefeld werden bis und ab München⸗Gladbach gefahren. Die Schnellzüge D 120/ D 119 Köln Bingerbrück—Landau— Stuttgart München werden im Sommerabſchnitt ab und bis Wuppertal—Ober⸗ barmen durchgeführt. Die Züge D 370/D 369 Wuppertal— München verkehren Hase hig getrennt von D 270/269 Dortmund—Baſel. Zur eſeitigung von Schwierigkeiten in der Durchführung des D 270 über Worms Ludwigshafen wird D 270 von Mainz über die Riedbahn nach Mannheim geführt. In Mannheim beſteht gegenſeitige Uebergangsmöglichkeit.— Eilzug 144 Wiesbaden— Mannheim wird bis Heidelberg zum Anſchluß an den nicht mehr über Mannheim fahrenden D 44 nach Baſel fortgeſetzt.— Die in a den Anſchluß von dem Schnelltriebwagen 572 von Berliß aufnehmende Eil⸗ b 472 nach Saarbrücken wird als Spätverbin⸗ dung ab Heidelberg durchgeführt.— Für den Verkehr Mainz Kaiſerslautern iſt ein neues Eilzugpaar 414/431 zwiſchen Mainz und Kaiſerslautern über na eim⸗ bolanden mit Fortſetzung bis und ab Pirmaſens vorgeſehen. ch Saar⸗ brücken läßt ſich wegen der Streckenbelegung und der Kreu⸗ zungen auf der eingleiſigen Strecke nicht herſtellen.— Die 414/431 halten auf den Zwiſchenbahnhöfen nieder Bim, Wörrſtadt, Armsheim, Marnheim und Lanameil. port und Spiel Einheimiſcher Sport „Fußball. 08 Mannheim 1— 98 Seckenheim 10:3 8 Mannheim II— 98 Seclenheim II 15 98 Seckenheim Jungliga— Ilvesheim Jungliga 7:0 Faſt unmögliche Bodenverhältniſſe machten den Spielern ſchwer zu ſchaffen Insbeſondere, als die erſten Mannſchaften den für 08 ſo entſcheidenden Kampf begannen, machte ein niedergegangener Regenſchauer das Gelände faſt unbeſpiel⸗ bar. Hüben und drüben mühte man ſich ab, das Beſte zu bieten— allein es blieb bei allem Bemühen. Seckenheim hat viel Pech, als der wirklich vorzügliche Torhüter Eckel auf der Gegenſeite zwei ſchwere„Brocken“ von Gropp meiſterte, die normalerweiſe mit Torerfolgen enden. Nach langem hin und her war endlich Gropp kurz vor Halbzeit der Vollſtrecker des erſten Treffers, der auch in der erſten Spielhalbzeit der einzige bleiben ſollte. Die reſtliche Partie zeigte die Platzherren etwas mehr im Vor⸗ teil. Seclenheims Deckung hatte alle Aufmerkſamkeit auf⸗ zuwenden, um nicht den Ausgleich fallen zu laſſen. Eine ſchöne Kombination Walz— Janſen— Gropp läßt letzteren nach Umſpielen des Torhüters zum zweiten Erfolg kommen. Damit ſteht der endgültige Sieg der Gäſte ſeſt. Als Walz etwa 10 Minuten vor Schluß auf Flanke von Offski den dritten Treffer einſendet, war das Schlußergebnis zahlen⸗ mäßig feſtgeſtellt. Der Schiedsrichter aus Pforzheim hatte bei dem wechſel⸗ vollen Spielverlauf mächtig aufzupaſſen und tat auch unter Würdigung aller Umſtände vollauf ſeine Pflicht. 8 Mannheim hatte in Eckel und Engſter zwei gute Schlußleute, die ſich nach beſten Kräften anſtrengten, ein gutes Reſultat zu erzielen. In der Läuferreihe darf Herm den Ruf, beſter Mann geweſen zu ſein, in Anſpruch nehmen. Der Sturm wurde von Hetſcher gut geführt, hat aber keine Durchſchlagskraft, um gegen„größere“ Gegner ſich durchſetzen zu können. Wohlfahrt, im Seckenheimer Tor, meiſterte einige ſchwere Sachen. Pfliegensdörfer und Exel waren aufmerkſam. Nicht ganz in Schwung kam die Läuferreihe. Lediglich Würthwein wußte in der zweiten Hälfte zu gefallen. Der Sturm ſpielte etwas zuſammenhanglos— neben ſchönen Schachzügen ſah man wieder planloſes Spiel, was jedoch hauptſächlich auf die ſchlechten Bodenverhältniſſe zurückzuführen war. Die wenigen Getreuen, die gekommen ſind, waren faſt ausnahmslos Seckenheimer, die dann auch durch einen Sieg entſchädigt wurden. Es war ein faires und anſtändiges Spiel und auch nach dem Kampf zeigte ſich der Gaſtgeber von der angenehmſten Seite. Der echle Sportgeiſt hat wieder einmal mehr ſeinen wahren Zweck erfüllt— Kameradſchaft in jeder Beziehung. 5 ch . Handſchuhsheim 86— Alemannia Ilvesheim 2:4(0:8) Am geſtrigen Sonntag trat Ilvesheim gegen Hand⸗ ſchuhsheim 86 zu einem Pokalkampf an. Die Alemannen bewieſen gegen ihre Gegner ein beſſeres Spiel, ſodaß die erſte Spielhälfte den Gäſten drei Tore brachte. Handſchuhs⸗ heim verſuchte allerdings mit aller Energie, zu Erfolgen zu kommen. In der erſten Spielhälfte waren jedoch alle An⸗ ſtrengungen vergebens, da Ilvesheims Hintermannſchaft ein nicht zu nehmendes Hindernis bildete. In der zweiten Spielhälfte gelang es dann den Platz⸗ herren etwas aufzuholen und zwei Tore zu erzielen. Sie ſetzten alles daran, um noch zum Ausgleich zu kommen, doch alle Mühe war vergebens. Die Ilvesheimer kamen ſchließlich noch zu einem vierten Tor und ſtellten damit das End⸗ reſultat her.— Das Spiel wurde von Schiedsrichter Albrechk⸗ Mannheim jederzeit ſicher geleitet. i Handball der badiſchen Gauklaſſe. TV 62 Weinheim— VfR Mannheim 5:1 Jen Nllaman dom Nauu Be Roma vo DOROHHUEH GOEBEIEN 1 Fortſetzung. „Ach, der junge Doktor Ramberg? Er iſt recht lange fort geweſen.“ 5 „Zwei Jahre,“ ſagte Kläre.„Er war in Upſala und hat da mit Tiliander gearbeitet, mit dem berühmten Tiliander, der das große Werk über die Pflanzenſeele geſchrieben hat. Er plant jetzt eine große Forſchungsreiſe nach Indien.“ Sie machte eine Pauſe und trat an die Terraſſenbrüſtung und ſah nach den Bergen hinauf, als gäbe es da irgend etwas Beſonderes, und dann ſagte ſie plötzlich:„Tante Geſa ſchreibt, Hans ſoll mitfahren.“ „Ach, und er fährt mit?“. „Es iſt wohl noch nicht beſtimmt, vorläufig kommt er erſt mal noch nach Hauſe, er wird wohl wieder nach der Droſera ſuchen...“ „Nach was?“ Marlene horchte auf. Kläre lachte:„Ach ſo, die kennſt du nicht? Die kennt nämlich faſt keiner, darum Bei ſich ja Hans auch ſo dafür— unſere einzige einheimiſche Orchidee. Ihr deutſcher Name iſt Sonnentau. Wir ſind ſchon als Kinder zuſammen über 5 Weſerwieſen gelaufen und haben ſie geſucht, Hans und ich.“ „So, Hans und du?“ Ein Lächeln ſpielte um den Mund der älteren Frau, aber Kläre achtete es nicht. Kläre er⸗ ählte, und ihre Augen ſahen groß und ſtrahlend:„Hans dal immer ſchon für Blumen und Pflanzen geſchwärmt, immer ſchon künftiger Botaniker, und natürlich lief ich mit ihm mit, wir waren ja nur drei Jahre auseinander und wie Bruder und Schweſter, und immer zuſammen. Den Sonnentau hat er ſchon damals haben wollen, aber gefun- den haben wir ihn nicht.“ a „Nun, dann findet ihr ihn ſicher jetzt, denn ihr werdet doch wieder danach ſuchen gehen?“ „Aber ganz gewiß tun wir das!“ Immer ſtrahender wurde ihr Geſicht,„und ich bin überzeugt, wir finden ihn. Er wächſt nämlich auf den Weſerwieſen. auch abſolut nicht glauben will.“ „Wolf?—“ überlegte Frau Marlene.„Ach ſa, der iſt ja Tgd. Ketſch— TS Oftersheim 12:2 Wenn Wolf es Tv. Hockenheim— 98 Seckenheim 5:8 hieß das Endreſultat beim Schlußpfiff des Un⸗ parteiiſchen. Seckenheim als Gaſt hatte ſich in dieſem Spiel nicht der vollen Herausgabe ſeines Könnens hingegeben, ſonſt hätte beſtimmt ein beſſeres Torreſultat erzielt werden müſſen. Hockenheim als Tabellenletzter konnte als Gauklaſſen⸗ verein nicht überzeugen und verdient beſtimmt den letzlen Tabellenplatz. Dem Abſtieg wird der Verein wohl verfallen ſein. Das Spiel an ſich überzeugte nicht und konnte in keiner Weiſe beſonders gefallen. Seckenheim paßte ſich dem Gegner an und ließ dem Spiel freien Lauf. Dabei konnte Hoden⸗ heim bei Beginn des Spiels in Führung gehen. Der Vor⸗ ſprung aber wird ausgeglichen und Seckenheim übernimmt die Führung. Obwohl die Gäſte das Spielgeſchehen dirigieren, gelingt ihnen bis zur Pauſe nur ein Vorſprung von 3:4 Toren. Nach der Pauſe ändert ſich das Bild noch ein⸗ deutiger zugunſten der Gäſte, welche es aber nicht verſtehen, das Spiel in überzeugender Tor ahl auszuſpie en. Den Hei⸗ miſchen gelang es bis zum Schlußpfiff noch zweimal ein⸗ zuſenden, die Gäſte dagegen blieben noch viermal erfolgreich. Dem Spiel wohnten nur wenige Zuſchauer bei. Die zweite Mannſchaft der 98er Turner beendeten ihr wiederum mit einem überzeugenden Sleg von 7:15 Toren und hat ſich damit in die Spitzengruppe ihrer Staffel geſetzt. Spiel Auswärtiger Sport. Fußball Deutſche Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Gruppe 1: Stettin: Stettiner SC.— York Inſterburg 10 Gruppe 2: Mannheim: VfR. Mannheim— Deſſau 05 6:1 Berlin: Berliner SV. 92— Schalke 04 121 Grupp 3: Düfſeldorf: Fort. Düſſeldorf— VfB. Stuttgart 3:0 Hartha: BC. Hartha— Vorw.-Raſ. Gleiwitz 2:2 Gruppe 4: Nürnberg: 1. F. Nürnb.— Alem. Aachen 4.2 Hannover: Hannover 96— Hanau 93 1:0 Meiſterſchaftsſpiele: Gau Heſſen: BC. Sport Kaſſel— Heſſen Hersfeld 472 Gau Süd weſt: FV. Saarbrücken— Eintracht Frankfurt 2˙4 Gau Baden: 5 Freiburger FC.— SV. Waldhof 0˙2 FV. Kehl— Phönix Karlsruhe 0˙2 Gau Württemberg: Sfr. Stuttgart— Sfr. Eßlingen 373 Stuttgarter SC.— Ulmer FV. 94 0·1 VfR. Schr eenningen— Union Böckingen 228 Gau Bayern Bayern München— 1830 München 22 Freundſchaftsſpiele: Sg. Fürth— Boruſſia Neunkirchen Schwaben Augsburg— Wormatia Worms 1. SSV. Ulm— Kickers Offenbach FK. Pirmaſens— SVg. Sandhofen l(abgebr.) VfB. Friedberg— FSV. Frankfurt Reichsb. Rot⸗Weiß Frankfurt— VfL. Neckarau 1. FC. Kaiſerslautern— 1. FC. Pforzheim SV. Wiesbaden— Tura Bonn Jahn Regensburg— Boruſſia Neunkirchen Nugby Deutſchlands Rugby⸗Mannſchaft ſchlug Frankreich 3:0. Der 14. Rugby⸗Länderkampf zwiſchen der ſtärkſten kon⸗ tinentalen Nation Frankreich und der deutſchen Fünfzehn en⸗ dete mit einer erfreulichen Ueberraſchung: Die deutſche Mann⸗ ſchaft gewann 310(3:0) und brachte damit den zweiten Sieg über die Franzoſen zuſtande. Schon nach wenigen Minuten übernahm die ſehr eifrig kämpfende deutſche Mannſchaft die Führung des Kampfes und gab ſie in der erſten Hälfte nicht mehr ab. In der zweiten Halbzeit ſah man zunächſt Deutſch⸗ land, ſpäter aber auch Frankreich im Angriff. Es blieb jedoch beim 3:0⸗Sieg der deutſchen Mannſchaft. Schiedsrich⸗ ter war Krambs(Heidelberg), der peinlich genau arbeitete. A O do- O 0=— gommen hat und behält.“ „Ja— der es— behielt.“ Kläres Geſicht wurde ernſt, ſie ſah nachdenklich vor ſich hin.„Ich glaube, Marlene, es ſteht nicht alles zum 92 18 Tante Geſa ſchreibt ja nichts Direktes aber es klingt ſo ein Unterton durch ihre Briefe. Es ſcheint, ſie hat Sorgen.“ „Läßt ſich denken, Kläre, wer hat die nicht?“ „Ich verſtehe es aber trotzdem nicht. Allzu leicht haben 15 es ja ſchon nicht gehabt, als ich da war. Ich glaube, die enſion, die Vater für mich zahlte, war eine ganz gute Beihilfe. Aber es war doch immer ein Auskommen, ſelbſt in den ſchweren Kriegsjahren, und Wolf iſt doch auch Amt⸗ mann, wie es ſein Vater war, und hat da ein ganz nettes Gehalt.“ i 5 „Du haſt eigentlich immer ſehr wenig von dieſem Wolf geſprochen.“ „Was war denn auch von ihm zu in Er iſt ja zehn Jahre faſt älter als ich, war ſchon in Münſter auf dem Gymnaſium, als ich hinkam, und nur in den Ferien da⸗ heim. Weißt du!— ſie ſah vor ſich hin—,„mir hat er immer ſchrecklich imponiert, weil er doch der Ramberg war, der auf Ramberg bleibt. Die Aelteſten blieben ja immer, er müßte ſo ſein wie die Männer 5 den alten Bildern in der Bibliothek. Aber wenn ich das ſagte, hat er mich aus⸗ gelacht, und wenn ich mit unſerer alten Chronik kam, hat er auch gelacht und nannte mich„heilige Klara“, und an 5 Talisman hat er auch nicht geglaubt!“ ſchloß ſie ent⸗ rüſtet. Ein herzhaftes Lachen klang ihr entgegen:„Ach, Kläre, der Talisman, die alte Geſchichte! Ich weiß noch, wie du ſie mir erzählt haſt. Du warſt, glaube ich, vierzehn— ich war zu euch nach Ramberg zu Beſuch gekommen, und da führteſt du mich in die Bibliothek: Hier war es.“ Und immer, wenn ich daran denke, ſehe ich die ſchöne Deniſe auf dem Tiſchrand ſitzen und mit den Beinchen in der Luft baumeln, was ſich beſtimmt nicht ſchickte für eine ehrbare Rambergerin von damals. Und dann lacht und ſpottet ſie über den alten Kram, und der Schwager will ihr wehren, und da zerreißt ſie die Kette und wirft ſie in die Luft, und dann iſt ſie weg, oder wenigstens die eine Hälfte.“ „Hat man die andere Hälfte der Kette denn wirklich nicht gefunden?“ 5 3535 7 Kampf Punktſieger über Selle wurde. auch noch da, der ältere Bruder, der Haus und Gut über⸗ Die Schule der Nation In dem Erntejahr 1937 wurden durchſchnittlich täglich 20000 Arbeitsmänner eingeſetzt, die insgeſamt rund 5 300 000 Tage beim Bauer gearbeitet haben . Seit dem Jahre 1933 ſind bis März 1938 insge⸗ ſamt 1850 000 Männer durch die„Schule der Nation“, den Reichsarbeitsdienſt, gegangen. . „Seit dem Jahre 1935 wurden auf den Schulen des Reichsarbeitsdienſtes insgeſamt rund 28 000 Männer für den Führerberuf im Reichsarbeitsdienſt vorbereitet. 15 Im Jahre 1937 wurde der Reichsarbeitsdienſt in 939 Kataſtrophenfällen eingeſetzt. Rund 60 000 Führer und Arbeitsmänner waren dabei am Werk, große Teile des deutſchen Volksvermögens vor der Ver⸗ nichtung zu bewahren. Zur Zeit ſtehen im weiblichen Arbeitsdienſt 30 000 Arbeitsmaiden, die täglich in etwa 175 000 Arbeitsſtunden den deutſchen Bauern- und Siedlerfrauen eine zuſätzliche Hilfe ſind. Die Arbeitsmaiden des Reichsarbeitsdienſtes haben im Jahr 1937 insgeſamt 42 Millionen Arbeits⸗ ſtunden im Dienſt für die deutſchen Mütter abgeleiſtet. *. Seit 1933 ſind über 100 000 Arbeitsmaiden für ein halbes Jahr im Arbeitsdienſt der weiblichen Jugend geweſen. 1938 werden es allein 60 000 ſein. Der Aufbau geht ſtetig weiter! In Deutſchland werden vom weiblichen Arbeitsdienſt etwa 18000 Familien ſtändig betreut, ſie haben täglich für ſieben Stunden eine Arbeitsmaid als zuſätzliche Hilfe. Die Arbeitsmaiden des weiblichen Arbeitsdienſtes betreuen weiter in 247 Kindergärten täg⸗ lich 9376 Kinder. Handball Auswahlſpiele: Wien: Deutſche Aus- ahl— Gau Oeſterreich 14:8 Graz: Graz,.— Berlin 5:19 Linz: Linz— Leipzig 6:21 Klagenfurt: Klagenfurt— München 6:10 S Innsbruck— Nürnberg⸗Fürth 6:11 alzburg: Salzburg— Stuttgart 15— Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele: Gau Südweſt: Germania Pfungſtadt— VfR. Schwanheim 4:3 Viktoria Griesheim— MSV. Darmſtadt 15:9 TSV. Herrnsheim— TSG. 61 Ludwigshafen 6:5 Gau Württemberg: Tſchft. Göppingen— TV. Cannſtatt 1 SV. Urach— TSV. Süßen 2— Die zweite Boxweltmeiſterſchaft Heuſers glänzender Sieg über Roth. Mit dem großartigen und eindeutigen Siege Adolf Heuſers hat Deutſchland nun ſeine zweite Boxpweltmeiſterſchaft erobert. Was Heuſer vor fünf Jahren in Amerika nicht gelang, das hat er jetzt in ſeinem Berliner Kampf gegen den bisherigen belgi⸗ ſchen Titelträger Guſtave Roth geſchafft. Der Belgier, der in einer ganzen Laufbahn noch nicht k. o. geweſen war, überſtand ie 7. Runde nicht, als Heuſer immer wieder mit ſchwerſten Treffern ſeinen Gegner auf die Kniee zwang. Techniſcher k. o.— ſo lautete das Urteil, durch das Adolf Heuſer JBl.⸗Boxweli⸗ meiſter im Halbſchwergewicht geworden iſt. „In den Rahmenkämpfen gab es einige intereſſante Ergeb⸗ Hiſſe: Exeuropameiſter Arno Kölblin legte gegen den Engländer Steele gleich mächtig los und landete noch in der erſten Runde einen Kinntreffer, der den Engländer für weit über die Zeit zu Boden brachte. Damit hat Kölblin nach dem unglücklichen Verluſt ſeiner Europameiſterſchaft eine eindrucksvolle Rehablli⸗ tierung erlebt. Als ſein Herausforderer um die Deutſche Meiſterſchaft wurde Wallner feſtgeſtellt, der in einem ſchwachen „Nein, ſie muß aus dem Fenſter hinaus und in den Schloßgeaben geflogen ſein! Wer weiß, wo ſie da modert! Hans und ich haben oft danach geſucht. Umſonſt natürlich, und Wolf hat uns ausgelacht.“ „Und diesmal mit Recht, meine ich, Kläre. Du biſt doch heute kein romantiſcher Backfiſch mehr, glaubſt du denn heute auch noch an ſolchen Spuk, und daran, daß an einer Kette Glück oder Unglück eines Hauſes, einer Sippe hän⸗ gen kann?“ Das Mädchen antwortete nicht gleich, dann ſagte es leiſe und jedes Wort wägend:„Nein, Marlene, ich glaube nicht an die Kette, aber—“ und nun hob ſich ihre Stimme —„aber, ich glaube an das, wofür ſie— Symbol iſt, an den Familienſinn, an die Ehrfurcht vor dem, was Ahnen gehütet und nicht nur in der Kette, auch in Ehre und Sitte und gutem Brauch.“ „Es iſt wunderſchön, was du ſagſt, Kläre, und wenn man es ſo nimmt—“ 5 „Man muß es ſo nehmen,“ fuhr das Mädchen leiden⸗ ſchaftlich auf.„So, nur ſo hat es Sinn! Als Rupert Ram⸗ berg die fremde Frau in das Haus holte, die von alledem nichts wußte und wiſſen wollte, als er ſie ruhig Geld und Ehre vertun ließ, da kam der Riß in das Haus, da nahm ſein Bruder ſein Geld vom Hauſe und ging fort, der Sippe Tradition an anderer Stelle zu hüten.“ „Und nahm den Reſt der Kette mit, und du haſt ihn..“ „Jg— ich habe ihn,“ ſagte das Mädchen. Sie zog eine dünne, faſt unſichtbare Silberkette aus ihrem Halsaus⸗ ſchnitt, an der ein feines Wildlederbeutelchen hing und wog das Beutelchen in der Hand Mit ſtiller Ehrfurcht hingen ihre großen blauen Augen an dem unſcheinbaren Ding: „Ich habe ihn und— hüte ihn, den Reſt des Talismans, und ich will handeln in dem Geiſt, der ihn einmal durch Jahrhunderte zum Symbol unſeres Hauſes machte, und will in dieſem Geiſt ſehen, wie ich Tante Geſa helfen kann. Und nun, Marlene—“ und ihre Stimme bekam wieder den alten fröhlichen Klang—„nun wollen wir daran gehen, unſere Zelte hier abzubrechen. J nach Kaſſel und leiſte dir Geſellſchaft, bis deine Jungens kommen, damit du nicht plötzlich ſo allein biſt, aber in act Tagen fahre ich— nach Hauſe!“ Jubel ſchwang in ihrer Se„ * 5 * komme zunächſt mit dir