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Sie ſind in geſpannteſter Erwartung ihrer Führer⸗ rede. Schon am Nachmittag ſtanden die Menſchen dichtge⸗ drängt vor den bis 18 Uhr verſchloſſenen Toren; als ſie auf⸗ flogen, war im Handumdrehen der Sportpalaſt beſetzt. Glän⸗ zende Organiſation brachte die Menſchenſtröme überall unter. Kurz vor 20 Uhr haben ſich die langen Reihen der Füh⸗ rertribüne gefüllt mit Reichsleitern, Obergruppenführern und Gruppenführern, Generälen und Admirälen, General⸗ und Oberſtarbeitsführern, Obergebiets⸗ und Gebietsführern, und jetzt ſchreiten durch das Spalier der Leibſtandarte im Mittelgang die Mitglieder der Reichsregierung auf das weiße Viereck zu, das in ſtrahlender Helle die Gerechtigkeit des Ideals ſymboliſiert, das der goldene Adler darüber ſchirmt. Darunter in Paradeaufſtellung der Spielmannszug der SͤäA mit ſpiegelnden Bruſtſchildern und roten Mützen⸗ überzügen und davor ſechsfach die Reihen der Ehrengäſte, die die Führerkanzel abſchließen. Von der Reichskanzlei zum Sportpalaſt Punkt 20 Uhr öffnen ſich die Tore der Reichskanzlei. Die Wache der Wehrmacht rührt die Trommel, und nun tritt Adolf Hitler eine einzigartige Triumphfahrt von der Reichs⸗ kanzlei zum Sportpalaſt an, die mit zu den unvergeßlichen Erlebniſſen dieſes großen Führertages in der Reichshaupt⸗ ſtadt gehört. Vom erſten Trommelwirbel an bricht die auf dem Wil⸗ helmplatz zu vielen Tauſenden wartende Menge in einen einzigen Jubelſchrei aus, der nun auf der ganzen Fahrt⸗ ſtrecke weitergetragen wird durch die Wilhelm⸗ und Leipziger Straße, über den Potsdamer Platz und die Potsdamer Straße, durch dieſe weltbekannten Lebensadern der Vier⸗ millionenſtadt. Neben Adolf Hitler, der auf der ganzen Fahrt ſtehend nach allen Seiten für diefe überwältigenden Kund⸗ ebungen dankt, ſitzt b Gauleiter Dr. Goebbels. n den weiteren Wagen folgen die Adjutanten des Führers, Obergruppenführer Brückner und Gruppenführer Schaub, folgen der Reichsführer„/ Himmler, Reichspreſſechef Dr. Dietrich und Staatsſekretär Hanke. Vor dem Sportpalaſt erwarten hohe Vertreter des Staates, der Partei und der Wehrmacht den Führer und Reichskanzler. Der Chef des Oberkommandos der Wehr⸗ macht, General der Artillerie Keitel, und der Kommandant von Berlin, Generalmajor Seifert, ſowie General der Poli⸗ zei v. Kamptz erſtatten Meldung. Dann ſchreitet Adolf Hit⸗ ler die Front der angetrenen Ehrenformationen ab, und zwar die Ehrenkompanie des Wachregiments, der Ehrenkom⸗ panie der Leibſtandarte„Adolf Hitler“, die in Paradeuni⸗ form mit weißem Koppelzeug angetreten iſt, der Schutzpo⸗ lizei und der SA⸗Standarte„Feldherrnhalle“. 5 Am Eingang des Sportpalaſtes empfangen der Kommandeur der Leibſtandarte, /⸗Ober⸗ gruppenführer Dietrich, und/ Gruppenführer Moder ſowie der varantwortliche Leiter der Rieſenkundgebung im Sport⸗ palaſt, Gaupropagandaleiter Wächter, den Führer und Reichskanzler. Dieſer grüßt noch einmal nach allen Seiten die ihm auf der Potsdamer Straße ununterbrochen zujubeln⸗ den Maſſen. Dann betritt er mit ſeiner Begleitung den Sportpalaft, wo ein neuer Orkan der Begeiſterung ihn emp⸗ fängt. Eine triumphale Fahrt durch das Herz der Reichs⸗ hauptſtadt iſt beendet— eine denkwürdige Kundgebung im Sportpalaſt hat begonnen. „Am 10. April wird ganz Berlin Ja ſagen!“ Der Badenweiler Marſch ſetzt ein, die Fahnen und Stan⸗ darten ſind erhoben, und Abolf Hitler betritt den Verſamm⸗ lungsraum, an ſeiner Seite Reichsminiſter Dr. Goebbels. Ein Sturm der Begeiſterung geht durch die Menge. Der Gauleiter von Berlin, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, ergreift ſodann unter atemloſer Spannung der 25 000, die den Sportpalaſt bis in die letzten Ränge hinauf dichtgedrängt füllen, das Wort. Er führte u. a. aus: „Die Maſſenkundgebung der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung in Berlin Mi ee Mein ce it heißem Herzen haben wir alle an den Lautſprechern Ihren Siegeszug durch Ihre Heimat ver⸗ folgt. Und als Sie dann am Mittwoch zu uns zurückkehrten, da ſtanden Millionen und Millionen an den Anfahrtsſteße um Sie, mein Führer, jubelnd zu begrüßen. Denn gerade die Berliner Bevölkerung hat mit ihrem wachen Infkinkt ſofort erkannt, daß die Wiederangliederung Oeſterreichs an das Deulſche Reich die große hiſtoriſche Lei ſtung des nationalſozialiſtiſchen Aufbauwerkes iſt. Es iſt nun für dieſe große Viermillionenſtadt eine be⸗ glückende Freude, daß Sie dem Wunſch der Berliner, den Sie Ihnen an jenem Mittwochabend in Schunkelreimen zum Ausdruck gebracht haben, am heutigen Abend erfüllen wol⸗ len.(Toſende Siegheilrufe). Man hat früher einmal geſagt, daß Berlin nach Moskau die roteſte Stadt Europas war. Das war einmal. heute iſt Berlin, mein Führer, Ihre gekreueſte Gefolgſchaft.(Neue Wellen des Beifalls.) Hunderttauſende warten auf den Straßen, Millionen an den Lautſprechern auf Ihr Wort, mein Führer!“ In das Siegheil, mit dem Reichsminiſter Zr. Goebbels ſeine Ausführungen ſchloß, ſtimmten die Maſſen begeiſtert * trat der Führer und Reichskanzler an das Mi⸗ on. 8— a Dienstag, den 29. März 1938 last Adolf Hitier ſpricht zum Voik Es dauert einige Minuten, bis ſich die Begeiſterungs⸗ kundgebungen gelegt haben und der Führer und Reichs⸗ kanzler das Wort ergreifen kann. Dann folgt die Maſſe voll atemloſer Spannung ſeinen Ausführungen, um ſie immer wieder mit jubelnder Zuſtimmung zu unterbrechen. Zunächſt gibt Adolf Hitler in ſeiner Rede einen Umriß der Geſchichte des Nationalſozialismus, der Vorbedingungen, die zu ſeinem Entſtehen und ſeiner weiteren Entwicklung führten, und der Ziele, welche ſich die Bewegung ſtellte und die dann erkämpft und erreicht wurden. Sozialismus und Nationalismus Mit beſonderer Prägnanz kennzeichnet der Führer und Reichskanzler die von vornherein angeſtrebte und reſtlos erreichte Syntheſe von Sozialismus und Nationalismus. Alle, die in dieſer hiſtoriſchen Verſammlungsſtätte verſam⸗ melt ſind, geben begeiſtert ihre Zuſtimmung kund, als Adolf Hitler die von ihm dargelegte Entwicklung in der Feſtſtel⸗ lung zuſammenfaßt: Bürgerkum und Proletariat ſind beſiegt auf der Strecke geblieben, und Sieger wurde die deutſche Nation! Der Führer und Reichskanzler beſchreibt noch einmal den ſchweren Kampf, den die nationalſozialiſtiſche Bewegung in Deutſchland bis zum Zeitpunkt der Machtergreifung zu füh⸗ ren S und findet jubelnden Beifall, als er die Verdienſte der Sa und /½ der braunen und ſchwarzen Bannerträger der nationalſozialiſtiſchen Idee, würdigt. Sie haben ja gerade an dieſer Stätte in den ſchweren Zeiten des Kampfes oft genug ihren Mann geſtanden und ſich als die Repräſentan⸗ ten der vom Nationalſozialismus proklamierten neuen Ge⸗ meinſchaft bewährt. Die Heimkehr Oeſterreichs ins Reich Dann beſchäftigt ſich Adolf Hitler mit dem Kampf und dem Sieg der NS Ap in dem nun in die gräßere deutſche Heimat zurückgekehrten Oeſterreich. In bewegten Wor⸗ ten zeigt er das Leid auf, in das dieſes Land ohne ſeine Schuld geſtürzt worden iſt. Mit tiefem Schmerz ſpricht er von all den Opfern, die gebracht werden mußten, bis der Nationalſozialismus endlich auch in Oeſterreich die Macht erkämpfen konnte. Tiefe Bewegung geht durch die Maſ⸗ ſen, als der Führer des Reiches und der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Partei der Gehenkten und Ermordeten, der Verwun⸗ deten und Vertriebenen gedenkt und auf die Tatſache hin⸗ weiſt. daß der Kampf um die Macht in dem kleinen Oeſter⸗ reich mehr Opfer als im ganzen Reich gekoſtet hat. Die Mitglieder der„Demokratien“ haben ſich um die Vergewaltigung der deutſchen Oeſterericher nicht geküm⸗ mert und die Verhältniſſe treiben laſſen. Mit Zorn ſpricht Adolf Hitler von dem verräteriſchen Spiel, das der einſtige Bundeskanzler Schuſchnigg getrieben habe, der wohl glaubte, er habe noch ein anderes Deutſch⸗ land vor ſich, das in Wirklichkeit von einem machtvollen Reich abgelöſt worden war. Packend ſchildert Adolf Hitler dann die glückliche Men⸗ dung. Er findet abermals jubelnde Zuſtimmung, als er erklärt: Was ſich in dieſen drei Wochen ereignet hat, iſt ein Wunder der Geſchichte! 18 10 der größte Sieg einer ee Toſende Heilrufe unterbrechen hier minutenlang die Aus⸗ führungen. Am Schluß ſeiner großen Rede erklärt der Füh⸗ rer und Reichskanzler: „Ich ſelbſt habe meine Schuldigkeit gekan und erwarke nun, daß jeder Deutſche das Gleiche kut. Am 13. März iſt Großdeutſchland geſchaffen worden, am 10. April wird es beſtätigt!“ Die Begeiſterungsſtürme, die durch den Sportpalaſt ge⸗ 51 1 8 Unbeſchreiblich. Der Gauleiter der Reichshauptſtadt, r. Goebbels, ergreift zum Schluß noch einmal das Wort, um Adolf Hitler zu geloben, daß ganz Berlin am 10. April antreten und ſein Ja abgeben wird. Spontan ſtimmen die Teilnehmer der denkwürdigen 1 a das Deutſch⸗ land⸗ und das chetet ber Jh an. Mitten durch die be⸗ eiſterte Menge ſchreitet der Führer und Reichskanzler dem usgang zu. Auf der Rückfahrt zur Reichskanzlei werden ihm abermals begeiſterte Kundgebungen zuteil. „Keine Wahl, ſondern ein Dankgebet“ Baldur von Schirach in Duisburg. Eſſen, 28. März. Reichsjugendführer Baldur von Schirach wurde auf ſeiner Reiſe, die er von Münſter nach Duisburg fortſetzte, überall 1 von der Jugend begrüßt. In Duisburg 3 er am Abend in den Hein⸗Hammacher⸗Hallen. Der ernpunkt ſeiner Rede war die Feſtſtellung, daß es ſich bei der bevorſtehenden Volksabſtimmung nicht um eine Wahl, ſondern um ein Dankgebet des e deutſchen Volkes handele. Der Reichsjugendführer ſprach einleitend von 5— Zeit vor 14 Jahren, als er zum erſten Male dem Führer entgegengetreten ſei Wie Adolf Hitler damals jedem ein⸗ elnen der kleinen Schar Führer und Erzieher geweſen ſei, 85 ſei er heute dem ganzen deutſchen Volk Erzieher und Führer geworden. Wie nie ein Mann in der Geſchichte habe er die Menſchen nach ſeinem Willen geformt. i Nr. 74 Mit humorvollen Worten und beißender Fronie gedachte Baldur von Schirach der Zeit des Kampfes gegen einen hemmungsloſen Parlamentarismus und ſeine hinterhältigen Methoden, gegen Unverſtand, Verhetzung und Lüge, ein Kampf, den gerade die Jugend mit letzter Einſatzbereitſchaft aufgenommen hätte. Wenn man für Deutſchland in ſeiner heutigen Macht und Größe ein Symbol ſehe, ſo werde man dieſe Jugend als ein Symbol nehmen. Dieſe Tat ſei ihre Tat, und der Führer des gan⸗ zen Deutſchen Reiches ſei ihr perſönlicher Führer, deſſen Namen dieſe Jugend trage als eine ſtolze Verpflichtung für ihr ganzes zukünftiges Leben. Ob die Genfer Liga ſich für alle Zeiten halte, wiſſe man nicht, und es ſei ſehr fraglich, aber eines halte innig und unzerſtörbar; der Bund un Volkes, der in Wien beſiegelt worden ſei. Und daß dieſer Bund gehalten, werde, dafür erzöge man eine Generation unſeres Volkes nach der andern, dafür ſtelle man ſchon den Zehnjährigen in den Dienſt der Volksgemeinſchaft. „Wir ſehen,“ führte Baldur von Schirach weiter aus, „dieſe Jugend heranwachſen in einer großen Gemeinſam⸗ keit und Kameradſchaft, und wir ſehen, wie ſie entſchloſſen und gläubig, ich möchte ſagen, mit einer faſt religiöſen Hin⸗ gabe zu ihrem Volk und zu ihrem Führer ſteht. Im Glau⸗ den an dieſe Jugend können die Männer, die der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung einſt in ſchwerer Zeit den Weg bereiteten, dereinſt getroſt ihre Augen ſchließen, denn ſie werden wiſſen, daß das, was geleiſtet wurde, unvergäng⸗ lich weiterlebt in dieſer Generation der Jüngſten unſeres Volkes. Der Führer hat uns aufgerufen, und wenn er jetzt ſeinen Appell an uns richtet, dann wollen wir ihm ein Bekenntnis ablegen und eine Gelegenheit benutzen, auf die wir ſchon ſeit Jahren warten, um ihm zu ſagen: Dieſe Volksabſtimmung iſt für uns keine Wahl, ſie iſt 1 uns ein deutſches Dankgebet, und dieſes Dankgebet heißt:„Ja, mein Führer!“ Reichsleiter Roſenberg in Dortmund. Dorkmund, 28. März. In der Weſtfalenhalle zu Dortmund, mit der Deutſch⸗ landhalle in Berlin der größte Verſammlungsſaal Deutſch⸗ lands, ſprach am Montag abend Reichsleiter Roſenberg. Er führte einleitend aus, daß wir alle jetzt im erhöhten Be⸗ wüßtſein geſchichtlicher Tage lebten. Einſt hätte ein Her⸗ mann einige Stämme gegen die Römer geſammelt, ohne daß das Werk der Zuſammenfaſſung Germaniens gelungen wäre. Ueber die fränkiſche Univerſalmonarchie hätte dann nach deren Zerfall Heinrich l. die Sammlung der Deutſchen zum Erſten Reiche durchgeführt, und große Kaiſer hätten den deutſchen Namen geachtet und gefürchtet gemacht von Sizilien bis zur Nordſee. Aber inmitten dieſer machtpoliti⸗ ſchen Auswirkungen ſeien die Spannungen immer wieder ſo ſtark geweſen, daß ſchließlich das Erſte Reich nach inne⸗ ren Auseinanderſetzungen in Hunderte von Stücken aus⸗ einanderfiel. Kaiſer und Päpſte hätten miteinander gerun⸗ gen, Proteſtanten und Kalholiken hätten gegeneinander ge⸗ kämpft, der dreißigjährige Krieg hätte Deutſchland nahe an den Abgrund gebracht, Preußen und Heſterreich ſeien ge⸗ geneinander geſtanden, gegen Napoleon hätte die letzte Kraft eingeſetzt werden müſſen, bis ſchließlich Bismarck eine Lö⸗ ſung herbeiführte, die jedoch weder ihm noch anderen Tie⸗ ferblickenden eine reſtloſe Befriedigung geben konnte.— Bis ſchließlich der Weltkrieg eine Welt in Stücke ſchlug und Deutſchland ſcheinbar hoffnungslos im November 1918 am Ende aller ſeiner tauſendjährigen Hoffnungen geſtanden HH „And hier ſetzt zweifellos ein geſchichtliches Wunder ein. Es iſt, als ſei es notwendig geweſen, daß dieſes deutkſche Bolk auf dem kiefſten Grunde lag, um dort die ſtärkſten Wurzeln ſeiner Kraft zu finden. Nach einem 14jährigen Kampf erſtand das Deutſche Reich neu, und nur wenige Jahre ſind vergangen, um gleichſam einer völkiſ en Skurz⸗ flut gleich das Erbe eines Jahrkauſends heimzuholen. Reichsleiter Roſenberg führte dann aus, daß, wo nun⸗ mehr ein hohes Ziel erreicht worden ſei, man die Kämpfe der Vergangenheit mit mehr innerer Ruhe und Verſtändnis betrachten könne. „Möge auch mancher ſich mit dem Schickſal noch nicht ab⸗ gefunden haben, im Innerſten gibt doch jeder zu, daß heute nicht eine Abwendung von Dynaſtie und Klaſſe das größte Verbrechen iſt, ſondern der Landesverrat. Dem Geſamtinter⸗ eſſe beugen ſich heute alle, und die Revolution Adolf Hitlers iſt die geſegnete Stunde aller Deutſchen, die nicht ungenutzt vorübergehen darf.“ Nach dem Siege von 1933 ſtehen wir vorwiegend in der Je Feſtigung der nationalen Freiheit. Mag dieſe damit verbundene Arbeit auch für einzelne noch nicht die Befriedigung aller ſozialen Forderungen gebracht haben, ſo iſt notwendig, daß jeder ein Wort des Führers begreift und innerlich beſaht, das er 1925 in ſeinem Werk niederlegte. Er ſchrieb: „um die 3 der nationalen Erhebung zu gewinnen, iſt kein ſoziales Opfer zu ſchwer.“ Reichsleiter Rosenberg führte dann weiter aus, wie gut das Schickſal es mit allen gemeint habe, daß, nachdem ein Norddeutſcher das Zweite Reich geformt habe, nunmehr ein Süddeutſcher das Dritte Volksreich errichten konnte. „Das Reich nach dem Zuſammenbruch und nach dem Sturz aller Dynaſtien wurde in erſter Linie erkämpft von deutſchen Arbeitern und Bauern. Es kann beim Ueberblicken dieſer, Tatſachen jeder mit Stolz ſagen, daß er das Seinige für den Bau der deutſchen Einheit beigetragen hat; nie aber ruhte die Gewalt eines Reiches ſo auf breiten Schultern und auf einer ſo 118 5 innerlich bereiten Millionenmaſſe wie eute. Und deshalb ſchreitet in dieſen Tagen der großdeut⸗ che Gedanke ſo machtvoll in die Geſchichte ein wie niemals zuvor.“ 555 ͤ Hilfe für Kinderreiche Eheſtandsdarlehen auch als Mittel zur Bekämpfung der Landflucht— Neuregelung der Kinder- und Ausbildungs⸗ beihilfen ab 1. April Berlin, 28. März. Staatsſekretär Reinhardt gab vor Vertretern der Preſſe wichtige Neuerungen in der Gewährung von Kinderbeihil⸗ fen und Eheſtandsdarlehen, letztere auch als Miktel zur Be⸗ kämpfung der Landflucht, bekannt. Wir haben, ſo ſagte der Staatsſekretär, ſeit Auguſt 1933 bis heute bereits mehr als 900 000 Eheſtandsdarlehen im Gesamtbetrag von rund 600 Millionen Mark gewährt. Wir werden weiterhin rund 15 000 Eheſtandsdarlehen monatlich gewähren. Es wird demnächſt beſtimmt werden, daß Töch⸗ tern aus kinderreichen Familien bei ihrer Verheiratung ein noch höheres Eheſtandsdarlehen gewährt werden kann. Ich habe heute einen Erlaß unterſchrieben, durch den das Eheſtandsdarlehen auch zu einem Mittel zur Bekämpfung der Landflucht wird. Weiſt ein Ehemann, der ein Eheſtandsdarlehen erhal⸗ ten hat, nach, daß er nach Abſchluß ſeiner Schulausbildung ununterbrochen in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt, ſo werden die zu entrichtenden Tilgungsbeträge des Eheſtandsdarlehens auf die Dauer von fünf Jahren, mindeſtens jedoch bis zur Voll⸗ endung des 30. Lebensjahres, zinslos geſtundet. Weiſt dieſer Volksgenoſſe bei Ablauf der Stundungsfriſt nach, daß er bis dahin weiter ununterbrochen in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Arbeiter tätig ge⸗ weſen iſt, ſo werden ihm die noch zu entrichtenden Tilgungs⸗ beträge erlaſſen. Das bedeutet, daß aus den Eheſtands⸗ darlehen ein Geſchenk wird. Bei dieſer Maßnahme bleibt eine durch Arbeitsdienſt, Militärdienſt, Krankheit oder Erwerbsloſigkeit verurſachte Aae der vorgeſchriebenen Tätigkeit außer Be⸗ racht. Die vorgeſchriebene bisherige Tätigkeit erſtreckt ſich nur auf den Ehemann, nicht auch auf die Ehefrau. Der in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder im ländlichen Handwerk tätige Volksgenoſſe erhält dieſes Geſchenk auch dann, wenn ſeine Ehefrau aus der Stadt ſtammt. Für Landwirts⸗ und Forſtwirtstöchter, die im land⸗ oder forſtwirtſchaftlichen Betrieb von Verwandten aufſtei⸗ gender Linie beſchäftigt ſind, wird das Eheſtandsdarlehen auch dann gewährt, wenn infolge ihrer Verheiratung eine Erſatzkraft nicht eingeſtellt wird. Die Zahl der Eheſchließungen und die Geburtenziffer ſind im Adolf⸗Hitler⸗Deutſchland bedeutend geſtiegen. In den fünf Jahren 1933 bis 1937 ſind insgeſamt 460 000 Ehen mehr geſchloſſen worden, als in den vorangegangenen fünf Jahren 1928 bis 1932. Profeſſor Burgdörfer vom Statiſtiſchen Reichsamt hat feſtgeſtellt, daß in den vier Jahren 1934 bis 1937 im Deut⸗ ſchen Reich insgeſamt 1,2 Millionen Kinder mehr geboren worden ſind als bei Fortdauer der Heiratsverhältniſſe und Fruchtbarkeitsverhältniſſe zu erwarten war, die Anfang des Jahres 1933 in Deutſchland beſtanden. Die erhöhten Gebur⸗ tenzahlen bleiben zwar noch immer unter der Geburten⸗ Zahl zurück, die zum vollen Erſatz der heute lebenden Gene⸗ ration erforderlich wäre. Profeſſor Burgdörfer ſtellt ſedoch in einem Auſſatz feſt, daß, verglichen mit dem Stand von 1932/33, kein anderes Land in Europa eine ähnliche Zu⸗ nahme der Eheſchließungen und der Geburten aufzuweiſen hat, wie das nationalſozialiſtiſche Deutſche Reich. Dem Gebot des Nationalſozialismus, den Eltern die Aufzucht und Erziehung ihrer Kinder durch Herbeiführung eines Familienlaſtenausgleiches weitmöglichſt zu erleichtern, iſt bereits durch verſchiedene Anfangsmaßnahmen entſprochen worden: erſtmalig da⸗ durch, daß die Steuern an die bevölkerungspolitiſchen Grundſätze des Nationalſozialismus angepaßt worden ſind, ſoweit das die allgemeine Finanzlage bereits zuließ. Es iſt beabſichtigt, nach einer Reihe von Jahren die Steuerkarife ſo zu geſtalten, daß allgemein zwei erwachſene Kinder einem minderjährigen Kind gleichgeſtellt werden. Wir gewähren einmalige Kinderbeihilfen und laufende Kinderbeihilfen; einmalige zur angemeſſenen Einrichtung des Haushalts minderbemittelter kinderreicher Familien und laufende zum teilweiſen Ausgleich der Familienlaſten kinderreicher Familien. Wir haben ſeit Oktober 1935 bis heute an 560 000 minderbemittelte Familien einmalige Kinderbeihilfen im Durchſchnittsbetrag von 330 Mark gewährt. Geſamtbe⸗ trag 185 Millionen Mark Dadurch ſind drei Millionen Kinder mit durchſchnittlich 62 Mark bedacht worden. Die wichtigſte Vorgusſetzung für die Gewährung einer einmaligen Kinderbeihilfe iſt, daß die Familie mindeſtens pier Kinder unter 16 Jahren umfaßt und der zum Haus⸗ halt Verrichtete zu dem in der Verordnung gezogenen Kreis von Minderbemittelten gehört. Mit der Gewährung laufender Kinderbeihilfen haben 0 im Sommer 1936 begonnen. Bis September 1937 war ie Gewährung laufender Kinderbeihilfen auf Sozialverſicherte beſchränkt, ſeit 1. Oktober 1937 iſt ſie auf Nichtſozialverſicherte ausgedehnt worden. Vor Oktober 1937 wurden ſe 10 Mark monatlich für 300 000 Kinder ge⸗ währt. Seit Oktober 1937 werden ſe 10 Mark monatlich für je 500 000 Kinder gewährt. Am 13. 1110 1938 ſſt eine Berordnung erſchienen, der⸗ zufolge mit Wirkung ab April 1938 der nächſte Schritt zum Ausgleich der Famſlienlaſten getan wird. Der Kreis der Beihilfeberechtigten wird weſenklich 1 Ab April 1938 werden alle die⸗ jenigen kinderreichen Familien laufende Kinderbeihilfen erhalten, deren Einkommen im Fe Kalenderjahr S000 Mark nicht überſchritten hat. Dieſe Einkommenshöchft⸗ ſſchrel gilt für Sozialverſicherre und für Nichtſozialver⸗ rte. Eine weitere Ausdehnung des Kreiſes der beihilfeberech⸗ 550 Kinder beſteht darin, daß mit Wirkung ab 1. April 0 55 Kinder berückſichtigt werden, die zwar das 16. Lebensjahr, aber nicht das 21. Lebensſahr vollendet haben: ah wenn ſie ſich in Schulausbildung oder in Ausbildung ür einen künftigen gegen Entgelt auszuübenden Beruf be⸗ inden oder dauernd erwerbsunfähig ſind und b) wenn ſie nicht eigenes Einkommen von mindeſtens 30 Mark monatlich haben. i Die Sozialverſicherten werden mit Wirkung ab 1. April 1938 laufend Kinderbeihilfen bereits 1 wenn min ⸗ deſtens drei inder vorhanden ſind,. mo⸗ naklich je 10 Mark für das dritte und für das vlerte und je 20 Mark monatlich für das fünfte und jedes meiter⸗ Kind. — Zeder Arbeiter und jeder Angeſtellte, deſſen Einkommen im Kalenderjahr 1937 nicht mehr als 8000 Mark betragen dez wird ab 1. April 1938 monatlich ſe 10 Mark für das ritte und für das vierte Kind und je 20 Mark für das fünfte und jedes weitere Kind unter 16 bezw. 21 Jahren als Kinderbeihilfe erhalten. Bei Arbeitern und Angeſtellten, die ſich im öffentlichen Dienſt befinden, werden die Kinderzuſchläge, die ſie als Ge⸗ folgſchaftsmitglieder in öffentlichen Verwaltungen und Be⸗ trieben erhalten, angerechnet werden. Die Verordnung vom 13. März 1938 bringt aber noch eine weitere grundlegende Neuerung für die Kinderreichen. Dieſe Neuerung gilt für alle kinderreichen Volksgenoſſen ohne Rückſicht darauf, ob ſie Sozialverſicherke ſind oder nichl. Es werden mit Wirkung ab 1. April 1938 für Kinder, deren beſondere Förderung nach nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung geboten erſcheint, Ausbildungsbeihilfen zum Beſuch von mitkleren und höheren Schulen, von nakio⸗ nal-politiſchen Erziehungsanſtalten und von Fachſchulen oder Fachſchulen gewährk. Dabei iſt es einerlei, 1. ob der Antragſteller Sozialverſicherter oder Nichtſo⸗ zlalverſicherter iſt. Freiſtellen und Ausbildungsbeihilfen werden auch für förderungswürdige Kinder zur Förderung von kinderreichen Beamten gewährt; 2. wie groß das Einkommen des Antragſtellers iſt; 3. wie alt das Kind iſt, für das die beſondere Förde⸗ rung beantragt wird ob unter 16 oder 21 Jahren oder dar⸗ über. Die beiden wichtigſten Borausſetzungen für die Gewäh⸗ rung von Freiſtellen oder Ausbildungsbeihilfen ſind: 1. Es müſſen aus der Ehe des Ankragſtellers mindeſtens vier Kinder hervorgegangen ſein und zur Zeit der Antrag⸗ ſtellung leben. Dabei kommt es nicht darauf an, wie alt das Kind iſt, ob einige Kinder bereits verheiratet ſind oder ob ſie eigenes Einkommen haben. Es werden alle lebenden Kinder mitgezählt, Eine Witwe, eine alleinſtehende oder ge⸗ ſchiedene Frau gilt auch dann als kinderreich, wenn ſie we⸗ niger als vier Kinder hat; 2. das Kind muß erbgeſund und geiſtig entwicklungsfähig ſein. Beim Beſuch von mittleren und höheren Schulen wer⸗ den Beihilfen für das Schulgeld, für die Koſten der Le⸗ benshaltung und für die Beſchaffung von Lehrmitteln ge⸗ währz. Wird die Unterbringung eines Kindes in einer na⸗ tionalpolitiſchen Erziehungsanſtalt gewünſcht, ſo wird, wenn das Kind aus einer Familie mit mindeſtens vier Kindern ſtammt und förderungswürdig iſt, eine Ausbildungsbeihilfe gewährt, die jegliche Koſten umfaßt, die mit dem Beſuch der nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalt verbunden ſind. Beim Beſuch von Fachſchulen, Berufsfachſchulen und Hochſchulen wird grundſätzlich eine Beihilfe in Höhe der tatſächlich aufgewendeten Lehrgebühren gewährt. Muß das Kind außerhalb des Haushaltes des Unterhaltsverpflichte⸗ ten untergebracht und verpflegt werden, ſo kann daneben eine Beihilfe für die Lebenshaltungskoſten in Höhe von 300 Mark für das Halbjahr gewährt werden. Vordrucke für die Anträge auf Gewährung von Kinder⸗ beihilfen und Vordrucke für die Anträge 1 Gewährung von Ausbildungsbeihilfen werden von den Finanz äm⸗ tern unentgeltlich abgegeben. Die Finanzämter erteilen auch jede Auskunft, die mit Bezug auf die Gewährung von Kinderbeihilfen oder Ausbildungsbeihilfen erbeten wird. Wird eine Ausbildungsbeihilfe bereits für das Früh⸗ jahr 1938 erbeten, ſo iſt Eile in der Einbringung des An⸗ trags geboten. Die Ausbildungsbeihilfe kann für das Früh⸗ ahr 1938 noch gewährt werden, wenn der Antrag ſpäte⸗ tens Mitte April geſtellt wird. Ausbildungsbeihilfen für den Beſuch von Hochſchulen werden erſtmalig für das Winterſemeſter 1938/39 gewährt werden. Abſchließend ſtellte Staatsſekretär Reinhardt ergänzend eſt, daß ab April 1938 laufende Kinderbeihilfen für minde⸗ tens zwei Millionen Kinder gewährt werden. Ausbildungs⸗ beihilfen im Durchſchnittsbetrag von 600 Mark jährlich wer⸗ den ab April 1938 für 30 000 bis 40 000 Kinder gewährt. werden. Für Eheſtandsdarlehen, Kinderbeihilfen und Aus⸗ bildungsbeihilfen ſtehen im Rechnungsjahr 1938 520 Mil⸗ lionen Reichsmark zur Verfügung. Alle Maßnahmen wer⸗ den im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten fortentwik⸗ kelt werden, bis der Uebergang in eine große Reichsfa⸗ milienkaſſe und ſchließlich ein galſtändiger Ausgleich für die Familienlaſten möglich ſein wird. Die Errichtun der Reichsfamilienkaſſe wird vorausſichtlich im Jahre 194 vorgenommen werden können. Sie ſoll die Volksgenoſſen aller Stände umſchließen. und ſportlich Eine Jugendherberge in Braunau Gedächtnisſtätte des Märtyrers Palm. Berlin, 29. März. Der Oberbürgermeiſter der Stadt der Reichsparteitage Nürnberg, SA⸗Oberführer Liebel, hat dem Deutſchen Jugendherbergswerk für die Errichtung einer Jugendherberge in Braunau, dem Geburtsort des Führers, 75 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Die neue 1 Naddteone f in Braunau hat den Namen des auf Befehl Napoleons in Braunau erſchoſſenen Nürn⸗ berger Buchdruckers Palm erhalten.— Mit den Vorarbei⸗ ten zum Bau dieſer Jugendherberge iſt ſofort begonnen worden. „Die Einheit iſt geſchmiedet!“ 100 Kundgebungen des Sudetendeutſchtums. Prag, 29. März In nahezu 100 men den en hat das Sudetendeutſchtum am Sonntag ſeinem Willen zur Einig⸗ keit Ausdruck gegeben Auf einet Maſſenkundgebung in den Reichenberger Meſſehallen ſprachen vor etwa 20 000 Men⸗ ſchen die Abgeordneten Obrlik und Dr Hans Neuwirth. Abgeordneter Obrlik erklärte, nachdem die Bezirksver⸗ treter der ehemaligen deutſchen Regierungsparteien vom Bezirksleiter feierlich auf den Leiter der Sd vereidigt worden waren: Die Einheit iſt geſchmiedet. Unbeſtritten ſteht Konrad Henlein an der Spitze der Sudetendeutſchen. Abgeordneter Dr. Neuwirth führte u. a aus: Das Ge⸗ bot der Stunde verlangt zweierlei! Die praktiſche Verant⸗ wortung der 185 und die Disziplin der Maſſen. Eine fer e Tatſache bleibe es, daß die Sudetendeutſchen zu enen Volksgruppen gehören denen das Selbſtbeſtimmungs⸗ nocht vorenthalten wurde. Man habe in Prag die Sude⸗ tendeutſchen als Gleſche unter Gleichen, als zweites Staats⸗ volk und ähnliches bezeichnet aim Widerſpruch dazu ſtehe och die Praxis der tſchechoſlowakiſchen Staatlichkeit. Die Nalionalſtäken 88 15 aber im tf choſlowakiſchen Staat mündig geworden, und durch die Eingliedernug der n Regierungspartei ſei die 5 t geſchaffen. An die e gewandt, forderte edner nunmehr praktiſche Beiträge zur Befriedung. olitiſch ten Hermann⸗Göring⸗GStiſtung 100 000 Mark für die NS in Oeſterreich Wien, 28. März. Generalfeldmarſchall Hermann Göring hat eine Hermann⸗Göring⸗Stiftung im Be⸗ trage von 100 000 Mark der Nationalſozialiſtiſchen Volks⸗ wohlfahrt Oeſterreichs gewidmet. Nach dem Willen des Stifters ſind hiervon 15 000 Mark für in Not geratene Arbeiterfamilien in Floridsdorf⸗Wien und 15000 Mark für bedürftige SA⸗Kameraden Wiens be⸗ ſtimmt. Je 10 000 Mark ſollen in den Ländern Nieder⸗ Oeſterreich, Ober⸗Oeſterreich, der Steiermark, in Kärnten und Tirol an Arbeiterfamilien und SͤA⸗Kameraden zur Verteilung gelangen. Mit der Verteilung dieſer Beträge hat Generalfeldmarſchall Göring den Leiter der National⸗ ſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt Oeſterreichs, Franz Langoth, betraut. Die Verfügung über den reſtlichen Betrag von 20 000 Mark hat ſich der Generalfeldmarſchall perſönlich vorbehalten und wird damit den Lungau des Landes Salz⸗ burg beſonders berückſichtigen. Preisbildungsvorſchriften auch in Oeſterreich. Berlin, 29. März. Der Beauftragte für den Vierjahres⸗ plan, Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring, hat eine zweite Verordnung zur Einführung des Vierjahrespla⸗ nes in Oeſterreich erlaſſen. Zur Verhütung volkswirtſchaft⸗ licher Schäden und ungerechtfertigter Preisſteigerungen iſt das Geſetz zur Durchführung des Veirjahresplanes— Be⸗ ſtellung eines Reichskommiſſars für die Preisbildung— vom 29. Oktober 1936 im Lande Oeſterreich ſinngemäß an⸗ zuwenden. Der 10. April kein verkaufsfreier Sonntag Verlegung auf den 3. April möglich. Berlin, 29. März. In verſchiedenen Gegenden iſt es üb⸗ lich, einen Verkaufsſonntag vor Oſtern freizugeben. In die⸗ ſem Jahr war dafür der 10. April vorgeſehen. Eine Frei⸗ abe des 10. April 1938 kommt jedoch wegen der an dieſem Hage ſtattfindenden Volksabſtimmung und Reichstagswahl nicht in Frage.. Der Reichsarbeitsminiſter hat aber den zuſtändigen Be⸗ hörden mitgeteilt, daß er keine Bedenken dagegen hat, wenn anſtelle des 10. April d. J. der 3. April als Ver⸗ kaufsſonntag freigegeben wird. Rundfunkübertragung der Führerrede. Die Rede des Führers und Reichskanzlers beim Stapel⸗ lauf in Hamburg, am Dienstag, den 29. März. 15.05 Uhr bis 15.30 Uhr wird vom Deutſchlandſender, von allen Reichsſendern und den deutſch⸗öſterreichiſchen Sendern über⸗ tragen. Um 14.50 Uhr bringen die Sender einen Bericht vom Eintreffen des Führers an der Taufkanzel und um 14.55 Uhr die Begrüßung des Führers durch Gauleiter Kauf⸗ mann. Schluß der Veranſtaltung 15.40 Uhr. 1100 km Autobahnen in Oeſterreich Dr. Todt eröffnet die Ausſtellung„Die Straßen Adolf Hitk⸗ lers“ in Wien.— 25 000 Arbeiker finden Lohn und Brok. Wien, 28. März. Am Samstag erſt hat Generalfeldmarſchall Hermann Göring in ſeiner richtungweiſenden Rede in knappen Zügen auch das Straßenbauprogramm für Heſterreich aufgezeich⸗ nel. Am Monkag mittag legte Generalinſpektor Dr. Todt im Rahmen der feſtlichen Eröffnung der Ausſtellung„Die Straßen Adolf Hitlers“ in den Räumen der Sezeſſion vor ahlreichen Ehrengäſten aus Staat, Partei und ingen ſerpie in Gegenwart vieler Techniker bereits die Einzelhei⸗ ten des Programms dar und entwickelte die Bauvorhaben. Als Adolf Hitler 1933 in Deutſchland zur Macht kam, ſo führte Dr. Todt aus, ſei ſeine erſte Tat auf dem Gebiet der Arbeitsbeſchaffung die Aufſtellung eines großzügigen Straßenbauprogramms geweſen. In gleicher Weiſe ſolle auch in Deutſch⸗Oeſterreich begonnen werden. Die Vorberei⸗ tungen ſeien ſoweit getroffen, daß mit einem Sofortpro⸗ gramm angefangen werden könne, das die Inſtandhaltung und Verbeſſerung der bereits beſtehenden Straßen umfaſſe, wofür das Reich einen Betrag von 15 Millionen Schilling zur Verfügung ſtelle. Ferner erſtrebe man die Ergänzung der beſtehenden Straßenzüge mit dem Ziel, Oeſterreich zu einem bevorzugten Keiſeland von Europa zu machen, und endlich den Bau von Reichsautobahnen. Hierzu be⸗ merkte Dr. Todt, daß— um Heſterreich ſtreckenmäßig eben⸗ ſo aufzuſchließen wie das Reich— innerhalb der alten Grenzen das Reichsautobahnnetz um 1100 km neuer Strek⸗ ken erweitert werden müſſe. Dabei ſeien folgende neue Verbindungen vorgeſehen: 1. Salzburg(bezw. Schärding)— Linz— Wien. Als Teilſtrecke der großen Durchgangsverbindung London— Iſtanbul, die von Aachen bis zur früheren Reichsgrenze bei Kittſee mit insgeſamt rund 1000 km Länge als Reichsauto⸗ bahn auf deutſchem Boden verlaufen wird und für das Reich wegen des Verkehrs nach dem befreundeten Süd⸗ oſten von größter Wichtigkeit iſt. 2. Wien— Wiener⸗Neuſtadt— Radſtadt— Salzburg mit Stichbahn nach Graz. 3. Inntal⸗Linie— Kufſtein— Schwaz— Innsbruck mit Anſchluß an die Reichsautobahn München— Salzburg bei Roſenhain. Als durchgehende Autobahnverbindung von Wien über Roſenhain nach Innsbruck, die den Vorteil hat, daß ſie größere Höhen vermeidet und ſomit auch während des ganzen Winters betriebsſicher iſt. Zunächſt würde mit den Bauarbeiten auf den Strecken Salzburg(bezw. Schärding)— Linz— Wien begonnen, da dieſe Strecken 1941 dem Verkehr zur Verfü ung ſtehen ſol⸗ len Noch in dieſem Jahr werde auch die Verbindung von Wien nach Wiener⸗Neuſtadt in An 15 genommen. Die erſte Bauabteilung ſei auf dieſem Stück bereits in der letz⸗ ten Woche in Linz errichtet worden, und die Einſetzung weiterer Bauabteilungen in anderen Städten folge in wenigen Tagen. Großer Jubel löſte die Ankündigung des Generalbauinſpektors aus, daß 15 000 Arbeiter auf den Bauſtrecken ſelbſt eingeſetzt und weitere 10 00 0 Volksgenoſſen in den Nebenindü⸗ ſtriezweigen, in Steinbrüchen, dderken uſw. in Die geſtellt würden. Es 51 in der Welt heißen, daß dort, wo die deutſche Straße anfängt, gleichzeitig auch die beſten Straßen der Welt beginnen. a orte fand 5 Todt 42 Tüchtigkeit der öſterreichiſchen Ingenieure und gab der zu⸗ be 95 Hoffnun kae 905 s großzügige Werk auch in! 1 gods ch burchgeführt werde. g e en der 2e d, 8e e fe Die neue Nanki a rklärung, in der fe KNontra tte ausländiſch Italieniſche Zuverſicht Die engliſch-italieniſchen Beſprechungen. Rom, 28. März. Nach der am Sonntag zwiſchen dem italieniſchen Außenminiſter und dem engliſchen Botſchafter erfolgten Unterredung iſt von der offtziellen „Informazione Diplomatica“ folgende Darſtellung über die gegenwärtige Phaſe der engliſch-italieniſchen Be⸗ ſprechungen ausgegeben worden: In den verantwortlichen italieniſchen Kreiſen wollte man vor der Ausführung einer Anſicht über die Rede Chamber⸗ lains abwarten, bis in den vollſtändigen Wortlaut Ein⸗ blick genommen werden konnte. Viele Punkte der Rede des engliſchen Miniſters haben die beſondere Aufmerkſamkeit der erwähnten italieniſchen Kreiſe auf ſi gezogen, vor allem die Kritik am Genfer Bund, die Ablehnung der ſow⸗ jetruſſiſchen Initiative und die Stellungnahme betr. die Tſchechoflowakei. Was die engliſch⸗italieniſchen Beziehungen und die derzeit in Gang befindlichen Verhandlungen be⸗ trifft, neigt man in den verantwortlichen italieniſchen Krei⸗ ſen dazu, den Optimismus des italieniſchen Miniſters zu teilen, deſſen Erklärungen über Italien nach Form und In⸗ Halt mit Sympathie gewürdigt werden. Was die italieniſchen Freiwilligen in Spanien anlangt, ſo iſt bekannt, daß Italien ſeine Verpflichtung zu ihrer Zurückziehung einhalten wird, wenn die Franzoſen und Sowjetrußland bereit ſein werden, das gleiche zu tun, und den engliſchen Plan in allen ſeinen Teilen zur Anwen⸗ Dung zu bringen. Andererſeits weiz man ſowohl in Paris wie in London ſehr gut, daß, da ſeit vielen Monaten keine Erſatzkräfte mehr abgeſchickt worden ſind, die italieniſchen Freiwilligen in Spanien ſehr zurückgegangen ſind. Während von italieniſcher Seite ſo beſtimmt und loyal als nur möglich die in London übernommene Verpflich⸗ tung beſtätigt wird, beobachten die verantwortlichen italie⸗ niſchen Kreiſe mit ber größten Aufmerkſamkeit die Kam⸗ pagne der franzöſiſchen Linksparteien für eine Intervention in Spanien, eine Intervention, die unvorherſehbare und Heſtimmt ernſte Folgen haben würde. Vor der Grenze Kataloniens Raſcher Vormarſch der Nationalen Saragoſſa, 28. März. An allen Abſchnitten der Aragon⸗ front ſetzten die nalionalen Truppen ihren Siegeszug unauf⸗ haltſam fort. Die größte Bedeutung kommt zurzeit den Ope⸗ rationen der von General Vague befehligten Truppen zu, die an der Straße Saragoſſa— Lerida zu marſchieren. Sie erreichten den in nord icher Richtung fließenden Einca⸗ Fluß, auf deſſen öſtl ſich die befeſtigten Stellun⸗ gen Kataloniens entlangziehen Die am Einca⸗Fluß lie⸗ Hende Stadt Fraga, kurz vor der kataloniſchen Grenze, be⸗ findet ſich bereits in Reichweite des nationalen Feuers. Die Vorderſten nationalen Linien ſind nur noch 30 km von der Hauptſtadt der katalaniſchen Provinz Lorida entfernt. Kurzmeldungen Lutze beſichtigt die öſterreichiſche Legion Stabschef Lutze beſichtigte, wie die NS meldet, zuſam⸗ men mit dem Niehl der SA⸗Gruppe Oeſterreich, Ober⸗ gruppenführer Reſchny, und dem Führer der SA⸗Gruppe Weſtfalen, Obergruppenführer Schramme, die Lager Dor⸗ ſten und Bocholt(Weſtfalen) der öſterreichiſchen Legion, der bisherigen SA-Gruppe Hilfswerk Nordweſt. In Dorſten befindet ſich ein Nachrichtenſturmbann und in Bocholt die motoriſierte Brigade 2 der öſterreichiſchen Legion. Die deutſch-ungariſchen Verkehrsbeziehungen Der ſtellvertretende Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Staatsſekretär Kleinmann, traf in Begleitung öherer Beamter der Deutſchen Reichsbahn in Budapeſt ein. Sein Beſuch erfolgt in Erwiderung des kürzlichen Beſuches des Präſidenten der Kgl. Ungariſchen Staatsbahnen in Deutſchland. Staatsſekretär Kleinmann eröffnete das neue Büro der Reichsbahnzentrale für den deutſchen Reiſeverkehr in Budapeſt. Ihm zu Ehren veranſtaltete der Präſident der Kgl. Ungariſchen Staatsbahnen einen Empfang. Der Nichteinmiſchungsausſchuß kritt zuſammen. London, 29. März. Der Hauptunterausſchuß des Nicht⸗ einmiſchungsausſchußes wird am Donnerstag im Foreign Office zu einer Sitzung zuſammentreten. Der Ausſchuß hielt ſeine letzte Sitzung am 3. Februar ab. Erdbeben in Agram.— Großer Gebäudeſchaden. Belgrad, 29. März. In Agram und Umgebung wurde am 1 10 ein leichtes Erdbeben verſpürt, das ſeinen Herd in dem 70 Kilometer entfernten Kalnik⸗Gebirge hatte. Am ſchwerſten wurde die Stadt Koprivnik heimgeſucht. Dort iſt kein Haus ohne Sprünge geblieben. 11 5 Stunden lang war jede Verbindung mit der Außenwelt abgeſchnitten. Die elektriſche Leitung wurde an mehreren Stellen zerſtört, Te⸗ lefon⸗ und Telegrafenverbindungen waren unterbrochen. Beſonders mitgenommen wurde eine künſtleriſch wertvolle Barokkirche. Perſonen kamen nicht zu Schaden. 5 Ein myſteriöſer Flugzeugabſturz. Rom, 28. März. Ein franzöſiſches mehrmotoriges Flugzeug iſt in der Nacht zum vergangenen Samstag an der Küſte Sardiniens abgeſtürzt. Die Beſatzung iſt in den Flammen umgekommen. Nach einer amtlichen Meldung der Agenzia Stefani iſt zurzeit eine Unterſuchung in Gang, um die Gründe dieſes nächtlichen Fluges über italieniſchem Gebiet feſtzuſtellen. „Erneuerungsregierung“ in Nanking Proviſoriſches Gründungsmanifeſt. Schanghai, 29. März. Am Montag wurde in Nanking die„Erneuerun küren der Republik Chinas“ gebildet, die nach dem Gründungsmanifeſt 11 Charakter tragen wird und nicht beabſichtigt. im Gegenſatz zur vorläu⸗ iederherſtel⸗ Regierung in Peking 4 treten Nach lung des Verkehrs auf der Tſingpu⸗Lunghi⸗Bahn ſolle ein 85 ammenſchluß erfolgen, da zwei Regierungen innerhalb Chinas nicht wünſchenswert ſeien. Die Erneuerungsregie⸗ tung che ndet u. a. W deraufbaumäßnahmen ſowie die Aufrechterhaltung freundſchaftlicher Beziehungen zum Aus⸗ land g eglerung veröffentlicht eine weitere 8 189 70 A 195 n Mächte mit der früheren Regierung en e nden Verantwortlichkeiten nicht übernehmen könne. Badiſche Chronik . Aſſamſtadt.(Feuer). Hier brach in der neben der Kirche gelegenen Scheuer des Anſelm Rupp Feuer aus, das ſich ſehr raſch auf das angebaute Wohnhaus ausbreitete. Die Gebäude ſind bis auf die Umfaſſungsmauern nieder⸗ gebrannt. Adelsheim.(Schwerer Unfall). Frau Karoline Dierolf war mit ihrem Sohn auf der Heimfahrt vom Wie⸗ ſenſtrohholen. Durch einen ſtarken Ruck wurde ſie vom Wa⸗ gen geſchleudert und kam ſo unglücklich zu Fall, daß ihr ein Rad über Kopf und Bruſt ging. () Pforzheim.(Tod in der Wirtſchaft). Am Frei⸗ tag nachmittag erlitt ein älterer Mann in einer hieſigen Wirtſchaft einen Herzſchlag, nachdem er den erſten Biſſen des von ihm beſtellten Veſpers eingenommen hatte. s () Pforzheim.(Schwindel mit Bahnſteig⸗ karte.) Mit einer gefälſchten Bahnſteigkarte unternahm der verheiratete Joſef Albrecht in Pforzheim eine Schwarz⸗ fahrt nach Baden⸗Baden. Er löſte zwiſchen dem 20. und 24. Dezember vor. Is die Bahnſteigkarte in Baden⸗Baden und benutzte ſie am 6. Januar 1938 zur Schwarzfahrt dahin. Der Schwindel wurde vom Bahnſteigſchaffner bemerkt, der an der Lochung der Karte ſtutzig wurde. Albrecht hatte die Karte ſelber gelocht und vorgegeben, daß er ſie zur Abho⸗ lung eines Freundes auf dem Bahnſteig gelöſt hätte. An⸗ dererſeits hatte der Beſchuldigte glaubhaft machen wollen, daß er mit einer Dame im Auto nach Baden⸗Baden gefah⸗ ren ſei, deren Name er aber aus Kavalierpflicht nicht an⸗ geben könne. Das Schöffengericht nahm den Schwindler wegen erſchwerter Urkundenfälſchung und Betruges in eine Gefangneſtrofe bon zehn Monaten. Die veränderte Lo⸗ chung der Bahnſteigkarte ſtellte eine Urkundenfälſchung dar. Freiburg.(Neuſchnee auf dem Feldberg.) Das herrliche ſonnige Wetter der letzten Wochen, das in den Tälern und Niederungen vielerorts ſchon eine wahre blühende Frühlingslandſchaft hervorgezaubert hatte, erfuhr eine Unterbrechung. Während es in den niederen Lagen regnete, fing es auf den Bergen, insbeſondere auf dem Feldberg, zu ſchneien an. So wurde bereits um 8 Uhr von der Wekterſtation auf dem Feldberg eine Neuſchneedecke von 5 Zentimeter bei Minustemperatur gemeldet. 8 haben den Exdlalpreis gesenkt. Dadurch ist jetzt noch bessere Exdlal-Schohpflege mög- lich.- Bessere Schuhpflege bedeutet Schuhe sporen, denn die Schuhe halten länger und bleiben länger schön. Die Maul⸗ und Klauenſeuche Stand am 15. März 1933. Nach einer im Reichsanzeiger vom 21. März veröffent⸗ lichten Zuſammenſtellung des Reichsgeſundheitsamtes auf Grund von Berichten der beamteten Tierärzte waren am 15. März(1. März) 1938 von der Maul⸗ und Klauenſeuche im Reichsgebiet 378(367) Kreiſe mit 3096(2778) Gemeinden und 16 338(13513) Gehöften betroffen. In dieſen Zahlen iſt bei den Gemeinden ein Neuzugang von 1028(770) und bei den Gehöften von 10041(6613) enthalten. Für Preußen ergibt ſich am 15. März ein Befall von 214 Kreiſen, 1886 Gemeinden, 7100 Gehöften(davon neu 697 Gemeinden und 4362 Gehöfte). Die entſprechenden Zahlen ſind für Bayern 87, 790, 6908(203, 4195), für Sachſen 5, 11, 24(5, 9), für Württemberg 12, 28, 59 (9, 41), für Baden 18, 120, 701(35, 492), für Thüringen 11, 86, 634(45, 490), für Heſſen 14, 114, 722(27, 338), für das Saarland 2, 2, 5(1, 5), für Mecklenburg 2, 2, 2(1, 1), für Oldenburg 7, 41, 153(—, 92), für Braun⸗ ſchweig 2, 3, 4(1, 2), für Bremen 1, 5, 8(2, 6), für Lippe 2, 7, 17(2, 8), für Schaumburg⸗Lippe 1, 1, 1(—,—). Frei von der Seuche waren Hamburg und Anhalt. In Bayern iſt der Befall am ſtartſten in Ober⸗ und Mittelfranken mit 28, 249, 1811(102, 1112) und in Unterfranken mit 24, 404, 4483(53, 2686). Obwohl das abgelaufene Jahr mit etwa 2800. 8595 ten Gemeinden und 37000 verſeuchten Gehöften zu den Jah⸗ ren mit verhältnismäßig ſtarker Ausbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche gehört, ſteht es doch erſt an 6. Stelle in der Nachkriegszeit. Die größte Verbreitung hatte die Seuche in den Jahren 1920 und 1926 mit faſt 200 000 verſeuchten Ge⸗ höften. In weitem Abſtand, aber mit höheren Seuchenzif⸗ fern als das Jahr 1937, folgen die Jahre 1921, 1924 und 1930, in denen jeweils über 40 000 Gehöfte verſeucht waren. In den Jahren 1933 bis 1936 wurden im Jahresdurch⸗ ſchnitt nur 1438 Gehöfte von der Seuche betroffen. In der Zeitſchrift„Wirtſchaft und Statiſtik“ veröffent⸗ licht das Statiſtiſche Reichsamt einen zuſammenfaſſenden Be⸗ richt über die Verbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche, Seit dem Frühherbſt 1937 war ein ſtärkeres Auftreten der Seuche im Deutſchen Reich feſtzuſtellen. Sie war zunächſt aus Nord⸗ afrika nach Frankreich und von da nach Deutſchland einge⸗ ſchleppt worden. Anfang September waren die erſten neuen Erkrankungsfälle im Grenzkreis Freiburg im Breisgau zu verzeichnen. Infolge der ſchnellen Ausbreitung der Seuche in Baden wurde dieſes Land für längere Zeit z um „ im Deutſchen Reich. Noch am 1. Dezember lagen mehr als 50 v. H. aller von der Seuche be⸗ troffenen Gehöfte auf badiſchem Gebiet. In der Zoiſchen⸗ zeit trat die Seuche auch in größerem umfang in der Pfalz, in Unterfranken und Heſſen auf. Gleichzeitig und zum Teil etwas ſpäter hat ſich die Seuche im nördlichen Teil der Rheinprovinz und in den nordweſtlichen Gebieten von Hannover(beſonders in Osnabrück und Aurich) und Weſtfalen ſowie in Oldenburg ſtärker ausgedehnt. Im November iſt auch an der e beſonders im wee Op⸗ peln, ein Seuchenherd von Bedeutung entſtanden. Seit Jahresbeginn 1938 iſt eine beträchtliche Ab⸗ nahme der Verſeuchung feſtzuſtellen. Am 1. Januar waren noch 20 699 wien 7 Bis 1 März hat die 90 der betroffenen Gel 555 auf 13 511 d 98811 9 dar⸗ unter die Zahl der neuverſeuchten Gehöfte don 11 336 auf 6611. i ſic befinden.„Wir ſeher Reichsautobahn Karlsruhe— Pforzheim im Werden. Fertigſtellung noch in dieſem Jahre— 32 Bauwerke an der 8 km langen Strecke. Unmittelbar an die Eröffnung der Teilſtrecke Bruchſal— Karlsruhe der Reichsautobahn am 1. Oktober 1937 ſchloß ſich der Bau der Strecke Karlsruhe— Pforzheim und der Autobahnlinie nach Baden⸗Baden an. Begünſtigt durch das ausgezeichnete Frühlingswetter iſt das Werk mächtig am Wachſen und bietet ein impoſanbes Bild der Leiſtung, die hier vollbracht wird. Im Mittelpunkt der im Bau befindlichen Autobahn⸗ linie ſteht das Karlsruher Dreieck. Die Anlage hat eine Ausdehnung von 1,6 km in nordſüdlicher und 1,2 km in oſtweſtlicher Richtung. Insgeſamt 20 Bauwerke, Ueberfüh⸗ rungen über Straßen, Feldwege und Bäche, ſind zum großen Teile ſchon fertiggeſtellt oder kurz vor der Vollendung. Mächtig ragen die Brückenwerke aus der Ebene empor und ſtellen würdige Bauten unſerer neuen Zeit dar. In der Nähe des Strandbades von Wolfartsweier ſoll eine Brücke das enge Tal im Anſtieg überqueren. Bereits erkennt man an den umfangreichen Ausſchachtungsarbeiten die Ausmaße der künftigen Brücke. Ueber ſie hinweg wird ſich die Reichsautobahn am jäh abfallenden Hang den ſteilen Berg empor winden. In tiefen Einſchnitten wird die Straße geſtaffelt in den Hang hineingegraben. Die geförderte Erde und die Felsmaſſen, die aus dem Geſtein geſprengt werden müſſen, transportieren 2 ſchwere Lokomotiven von je 220 PS Stärke in Kippwagen den Hang empor. Eine durchſchnittlich 5 m hohe Betonmauer mit Naturſtein verkleidet gibt det unteren Fahrbahn Stütze und Halt. Den Benutzern der Autobahn wird ſich nach ihrer Fertig⸗ ſtellung ein reizvoller Blick von der Anhöhe aus bieten. Aber auch die übrige Fahrſtrecke entbehrt nicht der Schön⸗ heit und Harmonie des Landſchaftsgefüges. Bei Mutſchel⸗ bach ſchließt ſich die von der Bauabteilung in Stuttgart aus ausgeführte Linie der Autobahn an. Beſondere Beachtung verdient auch die Ueberführung über die Bahnanlagen zwiſchen Karlsruhe und Durlach. In dieſen Tagen wurde mit dem Montieren der je 12 to ſchweren Träger begonnen, die die ſchon vor einiger Zeit bereits errichteten Auflager und Pfeiler miteinander verbinden wer⸗ den. Dabei ſind Spannweiten von 100 und 75 Metern zu überwinden. An der 5 ö i 5 Noch in dieſem Jahre wird die 8 km lange Strecke nach Pforzheim ausgebaut ſein. Gewaltig iſt der Arbeiks⸗ einſatz und zahlreiche Aufträge fallen ſowohl Unternehmern als auch der Induſtrie zu. Rund 1100 Arbeiter ſind in zwei Schichten am Werle eingeſetzt. Sie ſind ſtolz auf ihre Arbeit und wiſſen, daß ſie für die Jahrhunderte bauen. Dankbar werden ſich ihrer aber auch die Volksgenoſſen erinnern, die auf den breiten Bändern der fertiggeſtellten Autobahn im Kraftwagen die Landſchaft durcheilen werden und ſich des gigantiſchſten Wunderwerkes der Technik erfreuen dürfen, das ſtets ein Künder des Nationalſozialismus ſein wird. 0 „Die Reichsauobahn iſt ein Wunderwerk“ Oeſterreichiſche Arbeiterſtimmen über das unfähige Schuſch⸗ nigg⸗Syſtem. NSG. Tauſend öſterreichiſche Arbeiter kamen auf einer Fahrt von Wiesbaden über Heidelberg durch das Neckartal und den Odenwald in den Gau Baden. Zum erſten Male erlebten dieſe Leute aus Oberöſterreich auf der Fahrt von Frankfurt nach Heidelberg die Reichs gutobahn. Wie ſtaunten ſie, als ſie von Darmſtadt kamen und dieſes aus⸗ gebaute Straßennetz nach dem Badner Land erlebten. „Dieſe Reichs autobahn iſt ja ein Wunder⸗ werk“, ſagte uns ein Arbeiter aus Steyr, dem bekannten Städtchen in Oberöſterreich,„ſo etwas haben wir bis jetzt noch nicht geſehen. Bei uns in Oeſter⸗ reich iſt das Straßennetz ſchlecht; denn es konnte wegen Mangel an Mitteln nichts gearbeitet werden!“ Dieſe ein⸗ fachen Männer konnten ſich nicht ſattſehen, als die Auto⸗ kolonne von 25 Omnibuſſen einen Augenblick auf der Reichsautobahn bei Heidelberg eine Ruhepauſe einlegte. Aus den angrenzenden Ortſchaften waren die Bewohner herbeigekommen, um die Brüder aus Oberöſterreich herz⸗ lich zu begrüßen. 5 „Wir ſehen, daß Hitler uns hilft!“ Da ſind unter den 1000 öſterreichiſchen Arbeitern, die am Freitag nachmittag unter dem Jubel der Bevölkerung ihren Einzug in Heidelberg hielten, 120 Arbeiter der Steyr⸗ Werke aus dem Ste 1 Se die uns erzählen, daß un⸗ ter den rund 24000 Einwohnern noch 56000 Arbeitslose en, daß Hitler uns hilft!“ ſagen ſie m Chor, und wir emp. jetzt den ganzen Schwindel der ausländiſchen Preſſe über Deutſchland auf dieſer Fahrt beſonders augenfä 1 5 Angehörige eines anderen Betrſe⸗ bes, die von dem Fe er f her noch im Kerker waren, ſind heute bereits wieder in Arbeit. Sie erzählen von dem Terror des Schuſchnigg⸗Regiments, das die Leute wirt⸗ Ichaftlich geknebelt hat. 1 „Wir werden ſchon die Wahrheit über all das berichten. was wir in dieſen Tagen an Wunderba en. Dieſer 10. April wird ein e Be 8 oſterreichiſchen Landes zum nationalſozlalifliſche Ste Adolf Hitlers bringen!“ 5. Das war die einſtimmige einun 8 aleichaültia in welchem Lager ſie 2 Pflichtjahr für Mädchen, die jetzt ihre Lehre beenden. Aufgrund der an dieſer Stelle bereits mehrfach be⸗ handelten Anordnung über das Pflichtjahr für Mädchen müſſen alle Mädel, die am 28. Februar 1938 als Angeſtellte oder Gehilfinnen in kaufmänniſchen(auch Verkauf). oder Verwaltungsberufen, im Belleidungsgewerbe, in der Tentil⸗ oder Tabakinduſtrie noch nicht beſchäftigt waren, das Pflicht⸗ jahr für Mädchen ableiſten. Hierunter fallen auch alle Mädchen, welche in einem dieſer Berufszweige erſt nach dem genannten Zeitpunkt ihre Lehre beenden, alſo am 8. 2. 1938 noch als Lehrling beſchäftigt waren. Die Be⸗ triebsführer dieſer Gewerbegruppen dürſen bekanntlich ab 1. März 1938 nur noch Angeſtellte und Gehilfinnen beſchäf⸗ tigen, in deren Arbeitsbuch durch beſonderen Stempelaufdruck beſtätigt iſt, daß das Pflichtjahr abgeleiſtet, bezw. daß eine Befreiung ausgeſprochen oder eine befriſtele Befreiung er⸗ folgt iſt. Die Beſchäftigung von Jugendlichen ohne dieſen Eintrag iſt ſtrafbar. d Wegen der Möglichkeit der Befreiung bezw. Zurück⸗ ſtellung vom Pflichtjahr wird auf die bereits früher ver⸗ öffentlichten Notizen hingewieſen. Kurz zuſammengefaßt iſt zu ſagen: Befreit bezw. zurückgeſtellt werden kann in erſter Linie, wer infolge körperlicher oder geiſtiger Gebrechen für land⸗ oder hauswirtſchaftliche Arbeit ungeeignet iſt; ferner ſolche Arbeitſuchende, die weſentlich zum Unterhalt der Fa⸗ milie beitragen müſſen. Soweit Eltern glauben, daß Gründe für eine vorläufige oder endgültige Befreiung vom Pflichtjahr vorliegen, empfiehlt es ſich, dieſe kurz ſchriftlich nieder⸗ zulegen und den Antrag alsbald beim Arbeitsamt zur Enk⸗ ſcheidung einzureichen. Die übrigen Mädchen können entweder ſelbſt eine entſprechende Pflichtjahrſtelle ausfindig machen oder bei der Berufsberatung des Arbeitsamts wegen Ver⸗ mittlung einer haus⸗ oder landwirtſchaftlichen Stelle vor⸗ ſprechen. Weitere Auskünfte über alle Fragen des Pflicht⸗ jahres werden dort ebenfalls erteilt. Genehmigungspflicht für Lehrlingseinſtellung. E Der ſtarke Aufſchwung der deutſchen Wirtſchaft hat zu der faſt reſtloſen Wiedereinreihung des Arbeitsloſenheeres in den Produktionsprozeß geführt. In vielen Berufen herrſcht ein ausgeſprochener Mangel an Fachkräften; der Beſchaffung des Nachwuchſes muß daher die größte Auf⸗ merkſamkeit gewidmet werden. Nun kommen jedoch gerade in den nächſten Jahren die geburtsärmeren Jahrgänge aus der Nachkriegszeit zur Schulentlaſſung, ſodaß der Bedarf an Nachwuchskräften nicht mehr voll befriedigt werden kann. In einer Reihe für den Aufbau wichtigſter Beruſe beſteht heute ſchon ein bemerkenswerter Nachwuchsmangel, der ſich noch weiter zu verſchärfen droht. Aus dieſem Grunde iſt im Intereſſe der geſamtdeutſchen Wirtſchaft die Lenkung des Berufsnachwuchſes und die Regelung des Einſatzes von be⸗ ſonderer Bedeutung. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat daher eine Anordnung er⸗ laſſen, wonach die Genehmigungspflicht für die Einſtellung Jugendlicher unter 25 Jahren künftig auch auf die Ein⸗ ſtellung von Lehrlingen, Praktikanten und Volontären aus⸗ gedehnt wird, und zwar für alle Lehrlinge uſw., die nach dem 3. 4. 1938 ihre Stelle antreten, alſo auch für die bereits jetzt ſchon eingeſtellten Anwärter. Um das Verfahren für die letztgenannten Fälle zu ver⸗ einfachen, gilt die formelle Genehmigung des Arbeitsamts als erteilt, ſoweit die für die Eintragung der Lehrverträge in die Lehrlingsrollen der Kreishandwerkerſchaft und der Handelskammer vorgeſchriebene Beſcheinigung der Berufs⸗ beratung bereits ausgeſtellt iſt oder auch noch bis ſpäteſtens ſcheinigung ſind oder welche ſich erſt ſpäter zur Einſtellung eines Lehrlings oder Lehrmädchens entſchließen, müſſen den vorgeſchriebenen Antrag zur Einſtellung Jugendlicher(Form⸗ blätter beim Halenkreuzbanner erhältlich) einreichen. Die Ein⸗ ſtellung Jugendlicher ohne Genehmigung iſt ſtrafbar. Die Herausgabe dieſer Anordnung liegt im Intereſſe der Wirtſchaft und dient der Sicherſtellung des Nachwuchſes und damit des künftigen Facharbeiterbedarfs. Es muß daher erwartet werden, daß in allen Fällen die rechtzeitige An⸗ tragſtellung erfolgt. Die Einträge in das Arbeitsbuch. Die Bearbeitung der Liſten zur Klarhaltung der Ar⸗ beitsbuchkartei hat ergeben, daß viele Unternehmer über den arbeitsbuchpflichtigen Perſonenkreis noch Zweifel hegen. Es wird deshalb nochmals bekannt gegeben, daß zum arbeits⸗ buchpflichtigen Perſonenkreis alle im Reichsgebiet beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten einſchließlich der Lehrlinge und Volontäre zählen, ohne Unterſchied der Raſſen⸗ und Staats⸗ angehörigleit. Bei vielen Unternehmern herrſcht die Meinung, daß auf Probe angeſtellte Lehrlinge für die Probezeit lein Arbeitsbuch benötigen. Dieſe Auffaſſung iſt irrig. Der Unter⸗ nehmer iſt verpflichtet, von jedem Arbeitsbuchpflichtigen— dazu zählen auch die Lehrlinge und Volontäre— vor der Arbeitsaufnahme das Arbeitsbuch zu verlangen und in Ver⸗ wahrung zu nehmen. Eine Beſchäftigung ohne Arbeitsbuch oder Erſatzkarte iſt abzulehnen. Bei Vorſtoß gegen dieſe Vorſchrift macht ſich ſowohl der Unternehmer, wie der Arbeitsbuchpflichtige ſtrafbar. Bei der Verbindung der Arbeitsbuchanzeigen mit den Meldungen an die Orts⸗, Land⸗ und Innungskrankenkaſſen ſtellt ſich als beſonderer Mangel heraus, daß viele Anter⸗ nehmer es verſäumen, die auf Seile 5 des Arbeitsbuches erſichtliche Berufsgruppe und art, z. B. 238, 25al, 25 Ad, 14a, ſowie die Arbeitsbuchnummer auf dieſen Meldungen anzugeben. Die Krankenkaſſen ſind angewieſen, unvollſtändig ausgefüllte und ſchlecht leſerliche Anzeigen an den Anler⸗ nehmer zurückzugeben. Es empfiehlt ſich daher, daß ſämtliche Unternehmer Liſten anlegen, aus denen die Perſonalien ein⸗ ſchließlich der Arbeitsbuchnummern und der Berufsgruppe und art ihrer arbeitsbuchpflichtigen Gefolgſchaft erſichtlich ſind. Sie ſind dadurch in der Lage, Rückfragen auch nach dem Ausſcheiden der Gefolgſchaftsmitglieder zu deantworten. In dieſem Zuſammenhang wird beſonders darauf hin⸗ gewieſen, daß die Unternehmer verpflichtet ſind, gleichzeitig mit dem Eintrag in das Arbeitsbuch die vorgeſchriebenen Anzeigen an das Arbeitsamt zu erſtatten. Bei den bei den Orts⸗, Land⸗ und Innungkrankenkaſſen verſicherten Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern geſchieht dies durch eine Zweitſchrift der An⸗ und Abmeldung an die betr. Krankenkaſſe, die ſie an das Arbeitsamt weilerleitet. Bei nichtverſicherungspflichtigen Gefolgſchaftsmitgliedern und bei ſolchen, die bei Erſatz⸗ und Betriebskrankenkaſſen verſichert ſind, ſind nach wie vor die vorgeſchriebenen Anzeigen des Arbeitsamts zu verwenden. Aenderungen der Wohnung und der Beſchäftigungsart ſind ohne Rückſicht auf die Krankenkaſſenzugehörigkeit auf den vorgeſchriebenen Vordrucken direkt an das Arbeitsamt zu erſtatten. — Urkunden verſteuern! Es beſteht erneut Veranlaſ⸗ ſung, auf die Urkundenſteuerpflicht der Miet⸗ und Pacht⸗ verträge hinzuweiſen. Alle Ausfertigungen von Miet⸗ und Pachtverträgen(alſo auch die für die Mieter oder Bürgen beſtimmten Doppelſchriften) ſind binnen 2 Wochen nach Un⸗ terzeichnung durch die Vertragsteilnehmer bei einer Finanz⸗ kaſſe oder bei einem Steuermarkenverwalter zur Beſteue⸗ rung vorzulegen. Steuerpflichtig ſind auch ſolche Verträge, die durch Austauſch von Briefen oder ſonſtigen ſchriftlichen Mitteilungen zuſtande gekommen ſind. Ausgenommen von der Beſteuerung ſind grundſätzlich nur Verträge über Grundſtücke oder Gebäude mit einer Jahresmiete oder Jah⸗ Vorſchriften der Reichsabgabenordnung Beſtrafung ſowohr des Verpächters oder Vermieters als auch des Pächters oder Mieters und etwaiger Bürgen nach ſich. In ſchweren Fäl⸗ len, beſonders auch bei wiederholtem rückfälligem Verſtoß gegen die hreundenſteuervorſchriften, kann wegen Steuer- hinterziehung weitere Geldſtrafe, auch Freiheitsſtrafe, ver⸗ hänat werden. Sonderbriefmarke zur Volksabſtimmung Die Deutſche Reichspoſt gibt anläßlich der Volksabſtim⸗ mung am 10. April 1938 über die Vereinigung des Landes Oeſterreich mit dem Deutſchen Reich ein Sonderpoſtwertzei⸗ chen zu 6 Pfennig(dunkelgrün) heraus, das vom 8. Aprit an bei den Poſtwertzeichenſchaltern des bisherigen Bereichs der Deutſchen Reichspoſt und bei ſämtlichen Poſtämtern Oeſterreichs abgegeben wird. Das Markenbild des neuen Poſtwertzeichens, das zur Freimachung von Peſtſendungen nach dem In⸗ und Aus⸗ land bis 557 31. Dezember 1938 Gültigkeit hat, verſinnbild⸗ licht die Vereinigung des deutſchen Volkes und ſtellt zwei männliche Volksgenoſſen dar, die gemeinſam ein Haken⸗ kreuzbanner tragen. Die Wertziffer 6 Pfennig ſteht in der rechten oberen Ecke der Marke. In der Umrahmung des Markenbildes be⸗ findet ſich die Inſchrift„Ein Volk, ein Reich, ein Führer— 10. April 1938“ und am unteren Rande die Angabe„Deut⸗ ſches Reich“, Das Markenbild wurde von Profeſſor Pu⸗ chinger in Wien entworfen. Bis ſpäteſtens 1. April nehmen die Verſandſtellen für Sammlermarken und Händler in Wien 1 Beſtellungen auf die in Berlin(mit Waſſerzeichen Hakenkreuze) und Wien (ohne Waſſerzeichen) gedruckten Abſtimmungsmarken ent⸗ gegen. Beſtellungen auf abgeſtempelte Abſtimmungsmarken führt nur die Verſandſtelle in Berlin W 30 aus, und zwar nur mit Stempeln der Poſtämter Berlin, München und Nürnberg. Sonderwünſche und andere Beſtellungen bleiben unausgeführt, ſie werden unbeantwortet mit dem Vermerk „Unzuläſſig“ gebührenpflichtig zurückgeſandt. Die Mannheimer Mai⸗ Pferderennen Nachdem der Badiſche Rennrerein vor kurzer Zeit ſeine 5 großen Hauptrennen ausgeſchrieben hatte, legt er nunmehr die Geſamt⸗Ausſchreibungen vor. Die klaſſiſchen Prüfungen: Badenia, Saarbefreiungspreis und Stadtpreis, mit 16000 RM. bezw. je 10000 RM. ausgeſchrieben ſind, wer⸗ den den einzelnen Tagen den ſportlichen Höhepunkt ver⸗ ſchaffen. Im Ganzen werden diesmal 90 000 RM. an Preiſen für die 3 Maitage ausgeſetzt, damit iſt eine erfreuliche Auf⸗ beſſerung um 8000 RM. zu verzeichnen, die ſich in erſter Linie auf die mittleren und kleineren Konkurrenzen verteilt. Der erſte Tag, 8. Mai, ſteht im Zeichen der Erinnerung an die Saarbefreiung; es gelangen 5 Prüfungen auf der Flachen und 3 Hinderniskonkurrenzen zur Entſcheidung. Die Badenia⸗ Veranſtaltung, am 10. Mai, iſt in erſter Linie dem Amateur⸗ und Wehrmachtsſport gewidmet, auch hier iſt das Programm recht bunt zuſammengeſetzt. Am letzten Sonntag, 15. Mai, läßt die Tageskarte gleichfalls an Vielſeitigkeit nichks zu wünſchen übrig, hier ſteht neben 2 Amateurreiten noch der Amazonenpreis, ein Flachrennen für Rennreiterinnen, zur Entſcheidung an; an allen 3 Tagen werden je 8 Konkurrenzen gelaufen. Die Ställe werden dem Badiſchen Rennverein für ſeine Bemühungen ſicher Dank wiſſen, was in einem guen die Nennungsſchluß zum Ausdruck kommen ſollte, deſſen 1. Ter⸗ min am 5. April anſteht. Ependet für Oeſterreich! Geloſpenden ſind zu zahlen auf das Konto „Oeſterreich“ bei allen Dienſtſtellen des WH w Joder bei al⸗ len in der Reichsgruppe„Banken“ zuſammengeſchloſſenen Kreditinſtiluten(Banken, Girozentralen, Sparkaſſen, Giro⸗ 2. April 1938 beantragt und eingeholt wird. Belriebsführer,] respacht bis zu 900 Mark. Nicht ordnungsmäßige oder kaſſen, gewerbliche und landwirtſchaftliche Kreditgenoſſen⸗ welche bis zu dieſem Zeitpunkt nicht im Beſitz dieſer Be⸗ J nicht rechtzeitige Beſteuerung von Verträgen zieht nach den J ſchaft) und bei allen Poſtſcheckämiern. 8 Guterhaltener 1 kl. w. Herd, 1— u die anleßlicb ibrer Vermdhlung Jufmerlesamleiten danſten Kinder⸗ wagen zu verkaufen. Ffelburgerstr. 63. erwiesenen Herelichsl Mermann Mlumb u. Hau. 1 Kommode, 1 Nachttiſch, 1 Bettſtelle, 1 Mädchen⸗ Schulranzen, 1 Schweinetrog und verſchiedenes Je gaben nge ... sind drei. Nahrung, Farbe und Hochglanz erhält jeder Boden in einem Arbeitsgang mit KINESSA-Holzbalsam. Mpm.-Cectenbeim, 28. Matz 19836. Harfoffeln zu verkaufen. Hauptſtr. 134. E Anzeigen helfen Ihnen kaufen; ſie helfen dem Wer⸗ bungtrei⸗ benden ver⸗ kaufen Druckarbeiten werden in jeder Ausführung angefertigt in der„, Nechautbote- Druckerei“. WINTERNMIUUFSWERK ots oEUTSMFHN VvolkKks Das Holz ist nicht mehr rauh und die Staubbildung wird vermindert. 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