ingen dauer — fil. mms — Nr. 75 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 30. März 1938 Ein Volk auf der Achſe Es liegt uns im Blut, und wenn das Frühjahr kommt, dann rebelliert es geradezu in uns, hinaus in die Welt, heraus aus den Wauern der Stadt, heraus aus dem Weichbild des Dorfes, hinaus in die Lande, in andere Ge⸗ genden und Gaue unſerer Heimat und möglichſt heraus über die Grenzen unſeres Vaterlandes. Es liegt uns im Blut, es iſt ein raſſiſcher Inſtinkt, der hier zum Ausdruck kommt. Seine Ausprägung hat er wohl gefunden auf den weltweiten Völkerwanderungen unſerer Vorfahren. Daß dieſe Sehnſucht zum Wandern in jedem Jahrhundert der deutſchen Geſchichte auch große politiſche Ereigniſſe im Ge⸗ folge hatte, darauf möchten wir nur hinweiſen. Die großen Koloniſationsepochen des deutſchen Volkes, ſowohl in Eu⸗ ropa als in Ueberſee und den Kolonialländern ſind Zeugen dieſes, man möchte faſt ſagen metaphyſiſchen Dranges un⸗ ſeres Volkes. Wir ſitzen heute im Herzen Europas ohne genügend Raum mit der ſtärkſten Siedlungsdichte aller europäiſchen Völker. Erſt wenn man ſich das überlegt, begreift man, was der Nationalſozialismus geſchaffen hat, als er dieſem ſeinem Volk mit dem über die Jahrhunderte ungeſchwächt ebliebenen Drang zum Reiſen und Wandern die großen rganiſationen ſchuf, die dieſer gehafkn Sehnſucht jedes deutſchen Menſchen die für ein g haft gewordenes Volk mögliche Befriedigung brachten. Was dieſe Organiſation als Friedenswerk und darüber hinaus weiterhin bedeuten, darüber noch zum Schluß ein Wort. Zwei Gliederungen der Partei haben ſich, wie wir wiſ⸗ ſen, des Wander⸗ und Reiſetriebes der Deutſchen angenom⸗ men: Die DA mit ihrer Volksorganiſation„Kraft durch Freude“ und die Hitlerjugend mit dem„Deutſchen Jugend⸗ herbergswerk“. Schon im Jahre der Gründung der Kdỹ (1934) konnten zwei Millionen Volksgenoſſen auf Reiſen geſchickt werden, davon 80 000 auf Seereiſen. 1937 iſt dieſe Zahl zu der gigantiſchen Ziffer von 10 Millionen Volksge⸗ noſſen angewachſen. Jeder ſiebente Deutſche mit Kd auf Reiſen, davon 135 000 auf Seereiſen. Daß die letzte Zahl noch nicht größer iſt, lag daran, daß noch nicht genügend Schiffe zur 1 A 1 Auch hier wird ſich das Bild in dieſem Jahre goch wandeln, denn die Kdß⸗Flotte hat, wie wir alle wiſſen, erheblichen Zuwachs erfahren. 190 000 Arbeiter konnten von Kdc aus ins Ausland ge⸗ ſchickt werden, darunter vor wenigen Tagen 2500 zum er⸗ ſtenmal nach Afrika. Daß Kdß wirklich eine Volksorganiſa⸗ tion im umfaſſendſten Sinne iſt, ede en die Tatſache, daß von den Afrikafahrern 5 Drittel Volksgenoſſen waren, die unter 150 Reichsmark Monatseinkommen haben. Auch die Leiſtungen der Hitlerjugend ſind von einem ganz erſtaunlichen Umfang. Im Jahre 1937 wurden in den 2000 Häuſern des Deutſchen Jugendherbergswerkes 8 Mil⸗ lionen Uebernachtungen durchgefſhrt Wenn wir Aelteren, und das ſind in dieſem Zuſammenhange ſchon die Fünf⸗ unddreißigjährigen, an unſere Jugend zurückdenken, dann müſſen wir doch ehrlicherweiſe zugeben, daß es eine herrliche Sache iſt, daß heute ſchon die Jungen nach Herzensluſt ihrem Wandertrieb folgen können und in dieſen großarti⸗ gen Organiſationen betreut werden. Die nächſte Großtat auf dieſem Gebiet iſt die Schaffung des Volkswagens, der neue und ungeahnte Möglichkeiten des Reiſe⸗ und Wandertriebes für jeden einzelnen von uns erſchließt. Der Aufbau der Rieſenfabrik 1 die Schaffung des Volkswagens iſt begonnen. Das Modell hat jeder Be⸗ ſucher auf der diesjährigen Internationalen Automobilaus⸗ ſtellung ſehen können. Auch der Sportbetrieb der ja gerade in Deutſchland in höchſter Blüte ſteht, hat einen h ſtarken Reiſebetrieb im Gefolge, in manchen Sportarten beſonders ſtark. Wir den⸗ ken nur an den Waſſer⸗ und Winterſport. Des weiteren muß hier der unter dem Nationalſozialismus eingebürger⸗ ten Gepflogenheit aller Aemter und Dienſtſtellen der Par⸗ tei, des Staates und der Wirtſchaftsorganiſation gedacht werden, die ihre Tagungen und Schulungsveranſtalkungen in jedem Jahr an anderen Orten unſerer Heimat abhalten und dadurch die zu ihrem Arbeitskreis gehörenden Volks⸗ genoſſen mit immer neuen Landesteilen d hen Die Geſamtbedeutung aller hier genannten 8 be e iſt heute noch gar nicht zu überſehen. Neben der Erholung und der Steigerung der Lebensluſt, die 1 98 0 an erſter Stelle ſtehen, wächſt im reiſenden und wandernden Men⸗ ſchen ein äußerſt bedeutſames Wiſſen um ſeine Heimat, Jen Nalia nian dle. a Roman von DORO GOEBEIER 3 „Wird ihr bei uns gefallen, der verwöhnten Weltdame, die ſie doch wohl inzwiſchen geworden iſt.“ 8 „Iſt ſie nicht!“ Frau Geſine ſchüttelte den Kopf:„Kläre hat Heimweh! Die drei Jahre Weltreiſe haben ihr nicht nehmen können, was in ihr war. Sie hat Heimweh nach dem Hauſe ihrer Ahnen.“ 5 „Ach, Mutter, das ſteht ja nicht hier. Die Rambergs von der Ruhr—“ 5 „Sind doch auch ausgegangen hier von der Weſer— Sie richtete ſich 17 empor.„Auch du wirſt hinausgehen in die Welt. Wirſt du je vergeſſen, daß hier deine Heimat war? Auch Kläre weiß um letzte Verbundenheiten.“ „Wollte der Himmel, ein anderer wüßte es auch!“ „Wolf“— ſagte die Frau leiſe und ſeufzte auf. Es ent⸗ ſtand eine Pauſe, dann fing Frau Geſine von neuem an: „Er iſt nicht ſchlecht. Hans, nein, ganz beſtimmt nicht. Nur eben etwas lebensluſtig und leichtlebig, und war ſo jung noch, als Vater ſtarb, und dann gleich Herr hier, und Han⸗ nover ſo nah. Er mußte doch öfters hin; zuerſt rein ge⸗ ſchäftlich; es gab ja da ſo manches zu beſprechen, und dann die Zeit dazu mit all ihren lockenden Rufen und Ver⸗ führungen.—“ „Ich habe ſie auch gehört und durchgemacht, Mutter, und war noch jünger als er.“ „Er hat es ſo ſchwer gehabt hier—“ ſie ſuchte zu ent⸗ ſchuldigen.„Was bringt unſere Wirtſchaft noch? Es iſt ja kaum eine Wirtſchaft mehr! Kein Vieh im Stall, man kann keine Leute halten, nur den alten Veit, der Kutſcher und ſonſt noch was in einer Perſon iſt. Wolf iſt ja auch nicht ſo wie die anderen! Sieh ihn doch an, er hat das dunkle Haar der fremden Frau, die euer Urgroßvater ſich aus Kaſſel holte und mit der er das Verderben ins Haus gebracht. ben iſt auch noch ein Tropfen ihres Blutes in Wolf ebendig.“ d „Vielleicht!“ ſagte der junge Mann und ſah ſtill vor ſich hin.—„Verdorbenes Blut! Es wiegt ſchwer. Nein!“ rich⸗ tete er ſich dann plötzlich auf.„Nein! Er iſt doch auch ein Ramberg. Er kann es überwinden. Unſer Großvater ſchon 1 wachſen politiſche Erkenntniſſe und ein politiſcher Weitblick, der, wie Reichsminiſter Ruſt kürzlich ausführte, Eigenart und geſchichtliches Schickſal Deutſchlands im Vergleich mit anderen Völkern begreifen lehrt. Reiſen ins Ausland ſind hier beſonders bedeutungsvoll. Weiter kommt hinzu, daß dieſes gegenſeitige Sichkennenlernen des ganzen deut en Volkes auch ſtarke bevölkerungspolitiſche Folgen haben muß. Nehmen wir nur ein Beiſpiel: Während bisher die meiſten Berliner aus Schleſien ſtammten, wird in Jukunft ein Großteil aus Süddeutſchland und Oeſterreich kommen, und ſo wird jeder Landesteil einen Zuſtrom neuen Blu⸗ tes erleben. Auch für Handel und Gewerbe wird ſich die Wirkung in immer zunehmendem Maße in einem geſünden Meiche f und Austauſch des gewerblichen Könnens zeigen. Welche ſegensreichen Auswirkungen für den Frieden der Welt müßten ſich aber erſt einſtellen, wenn auch andere Völker dem Beiſpiel Deutſchlands folgend ihre Volksgenoſ⸗ ſen auf die„Achſe“ ſetzen? Italien hat das erkannt. Die Gewerbeſteuer 1938 Richtlinſen des Reichsfinanzminiſters. Wie bei der Lohnſteuer und Einkommenſteuer, ſo hat der Reichsfinanzminiſter auch zur Gewerbeſteuer Richtlinien herausgegeben, die beachtet werden müſſen. In dieſen Richt⸗ linien heißt es u. a.: Verarbeitungsbetriebe ſind ſolche Betriebe, die die Erzeugniſſe des landwirtſchaftlichen Hauptbetriebs verwer⸗ ten oder verarbeiten, mit der Maßgabe, daß die aus der Verwertung oder Verarbeitung ſich ergebenden Erzeugniſſe entweder an Dritte veräußert oder in der Wirtſchaft des Hauptbetriebs verwendet werden. Beiſpiel: Molkerei, die nur oder überwiegend Milch aus dem Hauptbetrieb verarbeitet. Durch einen Zukauf von landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen zur Verarbeitung wird dem Betrieb die Eigenſchaft eines land⸗ wirtſchaftlichen Nebenbetriebs nicht genommen, wenn der Zu⸗ kauf im Verhältnis zu den verarbeiteten eigenen Erzeugniſſen nicht bedeutend iſt. Erfolgt aber ein Zukauf dauernd in nicht e Umfang, ſo iſt ein Gewerbebetrieb anzu⸗ nehmen. Subſtanzbetriebe ſind Betriebe, durch die die Subſtanz des landwirtſchaftlichen Hauptbetriebs vermindert wird. Sie können als landwirtſchaftliche Nebenbetriebe nur gelten, wenn die gewonnene Subſtanz unmittelbar für Zwecke des landwirtſchaftlichen Hauptbetriebs verwendet wird(z. B. der aus der Kiesgrube gewonnene Kies zur Befeſtigung der Wege uſw.). Uebt ein Gewerbetreibender in derfelben Gemeinde verſchiedene gewerbliche Tätigkeiten aus, ſo iſt ein einheitlicher Gewerbebetrieb anzunehmen, wenn die verſchiedenen Betriebszweige nach der Verkehrsauffaſſung und den Betriebsverhältniſſen als Teile eines Gewerbebetriebs anzuſehen ſind(Beiſpiele: Gaſtwirtſchaft und Bäckerei, Flei⸗ ſcherei und Speiſewirtſchaft usw.). Die Heranziehung zur Gewerbeſteuer ſetzt voraus, daß für den Gewerbebetrieb eine Betriebsſtätte unterhal⸗ ten wird. Betriebsſtätte im Sinne der Steuergeſetze iſt jede feſte örtliche Anlage oder Einrichtung, die der Ausübung des 1 eines ſtehenden Gewerbes dient. Als Betrtiebsſtät⸗ en gelten: 1. die Stätte, an der ſich die Geſchäftsleitung befindet; 2. Zweigniederlaſſungen, Fabrikationsſtätten, Waren⸗ lager, Ein⸗ und Verkaufsſtellen, Landungsbrücken(Anlegeſtel⸗ len von Schiffahrtsgeſellſchaften), Kontore und ſonſtige Ge⸗ ſchäftseinrichtungen, die dem Unternehmer(Mitunternehmer) oder ſeinem ſtändigen Vertreter(zum Beiſpiel einem Pro⸗ kuriſten) zur Ausübung des Gewerbes dienen; 3. Bauausführungen, deren Dauer zwölf Monate über⸗ ſtiegen hat oder vorausſichtlich überſteigen wird. Ein Eiſenbahnunternehmen hat eine Betriebsſtätte nur in den Gemeinden, in denen ſich der Sitz der Verwaltung, eine Station oder eine für ſich beſtehende Betriebs⸗ oder Werkſtätte oder eine ſonſtige gewerbliche Anlage befindet, ein Bergbauunternehmen nur in den Gemeinden, in denen ſich oberirdiſche Anlagen befinden, in welchen eine gewerbliche Tätigkeit entfaltet wird. Ein Unternehmen, das der Verſorgung mit Gas, Waſ⸗ ſer, Elektrizität oder Wärme dient, hat keine Betriebsſtätte in den Gemeinden, durch die nur eine Zuleitung geführt. in denen aber Gas, Waſſer, Elektrizität oder Wärme nicht ab⸗ gegeben wird. hat es überwunden, und war ihr Sohn, unſer Vater auch. die alte gute Art muß ſtärker ſein.“ „Ich habe Angſt!“ ſagte die Frau leiſe, und dann noch leiſer:„Er geht ſeine Wege. Wohin? Ich weiß es nicht. Ich mag auch nicht ſragen, nicht hören. was Menſchen ſagen, und— hör' es doch. Und nun ſind im Herbſt noch die Eichen gefallen, die Eichen von Ramberg, die älter waren als das Haus ſelber Er hat gelacht, als ich weinte:„Was ſind ſchon Eichen? Holz!— Und Holz verwertet man, wenn es nottut.“ Sie brach erſchöpft ab.—„Das beſte wäre, er heiratete, dann hörte das wohl auch auf, das— mit Han⸗ nover.“ „Was iſt mit Hannover?“ Er horchte auf. „Ach laß!“ Sie wehrte ab und ſpann dann ihre Gedan⸗ ken doch weiter:„Eine Frau, die ihn hier hält und Kinder, die ihn wieder verbinden mit der Scholle, das braucht er. Er iſt nicht ſchlecht, nein, beſtimmt nicht. Er würde ſich wiederfinden.“ „Iſt er wieder in Hannover?“ t „Ja, ſeit vorgeſtern. Das Mädchen zieht ihn wohl.“ „Was für ein Mädchen?“ „Ich weiß nicht. Wer kümmert ſich um ſo was? Eine von den vielen, die man beſſer nicht kennt. Er hat auch allerhand Freunde in Hannover, was ſich ſo Freunde nen⸗ nen, und dann—— aber nein!“ Sie unterbrach ſich jäh und ging zu einem neuen Thema über:„Laſſen wir das, es wird ſich ſchon finden. Reden wir von dir, das iſt doch jetzt das nächſte. Wann wirſt du fahren?“ „In zwei, drei Wochen ab Bremen, Mutter. Nächſten Sonntag kommt Tiliander dort an. Wir haben noch aller⸗ hand zu beſorgen, müſſen auch noch einen Tag nach Ber⸗ lin, und dann, Mutter—“ er zögerte etwas,„er kommt auch noch hierher, will meine Heimat kennenlernen, Helge möchte es Nein“— er bemerkte ihr Erſchrecken—„nein, du brauchſt keine Sorge zu haben. Sie wohnen unten im Städtchen im Sachſenroß. Mutter— ich möchte, daß du— daß du Helge kennenlernſt.“ Sie ſah ihn an mit einem langen Blick, ein unmerkliches Lächeln ſpielte um ihren Mund:„Ja, Hans, ich freue mich. Bringe mir— Helge Tiliander.“ 8 N Wortlos küßte er ihre Hand und wieder ſaßen ſie ſchweigend, jedes eigenen Gedanken hingegeben, dann ſagte Hans:„Und Kläre iſt alſo in Kiſſingen? Iſt Kläre krank?“ Wie ſich aus dem Wortlaut ergibt, muß es ſich um feſte örtliche Anlagen oder Einrichtungen handeln, in denen ſich dauernd Tätigkeiten, wenn auch bloße Hilfs⸗ oder Nebenhandlungen vollziehen, die dem Gewerbebetrieb unmittelbar dienen. Ob die Tätigkeiten im einzelnen kauf⸗ männiſcher, buchhalteriſcher, techniſcher oder handwerklicher Art ſind, iſt unerheblich. Nicht erforderlich iſt, daß in der Be⸗ triebsſtätte Verhandlungen mit Dritten geführt oder Ge⸗ ſchäftsabſchlüſſe getätigt werden. An einer Betätigung für Zwecke eines Gewerbeunternehmens fehlt es aber, wenn die örtlichen Anlagen oder Einrichtungen ausſchließlich Wohn⸗ zwecken(z. B. Arbeiterhäuſer), Erholungszwecken(Geneſungs⸗ heime, Kinderheime des Betriebs), Sportzwecken oder ähn⸗ lichen Zwecken dienen. Zu den Betriebsſtätten gehören auch rein mechaniſche Anlagen, insbeſondere Verkaufsautomaten. Als Betriebsſtätte gelten auch Geſchäftseinrichtungen, die dem ſtändigen Vertreter zur Ausübung des Gewerbes dienen. So⸗ weit es ſich bei dem ſtändigen Vertreter um einen ſelbſtän⸗ digen Handlungsagenten handelt, iſt die Betriebsſtätte, die dem Handlungsagenten gehört, nicht als Betriebsſtätte des Geſchäftsherrn anzuſehen. Handelt es ſich bei dem ſtändigen Vertreter um einen unſelbſtändigen Handlungsgehilfen, ſo iſt deſſen Wohnung im allgemeinen nicht als Betriebsſtätte des Geſchäftsherrn anzuſehen. . Spenden für Oeſterreich Deutkſche Aerzteſchaft ſtellt 100 000 Mark zur Verfügung Im Namen der Deutſchen Aerzteſchaft hat der Reichs⸗ ärzteführer Dr Wagner einen Betrag von 100 000 Mark zur Unterhaltung notleidender öſterreichiſcher Volksgenoſſen zur Verfügung geſtellt. 245 000 Fleiſch- und Wurſtkonſerven Der Reichsinnungsmeiſter Schmidt übergab dem Reichs⸗ beauftragten für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes die Geſamtſpende des Reichsinnungsverbandes des Flei⸗ ſcherhandwerks für das Winterhilfswerk 1937/38. Dieſe Spende in Höhe von 245 000 Fleiſch⸗ und Wurſtkon⸗ ſerven von je ½ ka Inhalt wurde auf Veranlaſſung des Reichsbeauftragten für das WHW ausſchließlich für die Be⸗ treuung der Hilfsbedürftigen in Oeſterreich zur Verfügung geſtellt. 20 000⸗Mark⸗Spende NSG. Die Direktion der Rheiniſchen Hypothe⸗ ken⸗Bank, Mannheim, hat dem Gaubeauftragten für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes den Betrag von 20 000 Reichsmark zugunſten hilfsbedürftiger Volksge⸗ noſſen in Deutſch⸗Oeſterreich zur Verfügung geſtellt. Wir haben in den letzten Tagen ſchon ſo viele Beweiſe herzlicher Verbundenheit und tätiger Hilfe für unſere öſterreichiſchen Volksgenoſſen erlebt, daß man von einem wahren Wetteifer ſprechen kann. Wir geben der Erwartung Ausdruck, daß wir in den nächſten Tagen noch weitere namhafte Beträge aus unſerem Gau melden können. E 2 9 f Hier ſpricht die Tat Kennzeichen der wahnſinnigen Wirtſchaftsnok in den Jahren nach dem Kriege war die ungeheure Zinſenlaſt, die auf der Landwirkſchaft ruhte. 13,6 v. 9. der Berkaufserlöſe mußten im Wirtſchaftsjahr 1931/32 für die Bezahlung der Zinſen ausgegeben werden. Der d ee ee hat es le dieſe 8 der 2 bis zum Wirtſchaftsjahr 1936/37 bis auf 7,1 v. 9. der Verkaufserlöſe zurückzudrän⸗ den. Sdbcue vor ung nach dem Weltkrieg die Erkräge der Landwirtſchaſt von Jahr zu Jahr zurückgingen, ſind ſeit 1933 bei allen Fruchtarken 82 94% Erkragsſteige⸗ 8 ſtleg zu verzeichnen. Jwei Beſſpiele: Von 1934 bis 21 555 5 Bee bei en e von 44,3 auf 55,3 To.; bei Juckerrüben in de i i auf 15,7 Mill. To— Die Landwirkſchaft ſoll nicht nur allein Nahrungsmittel bereitſtellen, ſie ſoll darüber hinaus auch Rohſtoffe liefern. Wichtige Rohſtoffe ſind z. B. die Oel. und Geſpinſtpflanzen, deren verſtärkter Anbau von der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung gefordert und begünſtigt wurde. So wurde die Anbaufläche für Flachs von 4889 ha im Jahre 1933 auf 56 800 ha im Jahre 1937 erhöht. Die Anbau- fläche für Hanf ſtieg in der Zeit von 1933 bis 1937 von 211 ha auf 7500 ha. —.— „Ach, Kläre und krank!“ Frau Geſine lachte herzlich, „Das Mädel iſt im Leben nicht krank geweſen, war wo 1 bloß ſo ein Abſchluß für die lange Fahrt. Sie haben da wohl auch viel beſichtigt, glaube ich. Kläre hat ihre Reiſe ja ſehr gründlich genommen und zu lernen geſucht, wo es zu lernen gab.“ f „Alſo immer noch die— heilige Klara,“ unterbrach ſie eine ironiſche Stimme. 5. „Wolf!“ Frau Geſine fuhr 1 Ein freudiges Leuch⸗ ten lag auf ihrem Geſicht. Sie ſtreckte ihrem Aelteſten beide Hände entgegen.„Wann biſt du gekommen? 4 it dem Dampfer von N Willſt du noch Kaffee?“ ſie griff nach der Tiſchglocke. 5.„Nein, laß ſein, Mutter. Kein Verlan⸗ gen. Wenn es noch Wein wäre. Aber zu dem langt es hier wohl bald nicht mehr Tag, Hans!“ Er bot dem Bruder die Hand.„Wirſt immer brauner, biſt wohl wieder den ganzen Tag herumgeſtrolcht? Natürlich! Ich ſehe ſchon— Er wies auf eine Reihe von präparierten Pflanzen, die auf einem Nebentiſchchen zum Trocknen ausgebreitet lagen:„Immer bei der Arbeit, von früh bis ſpät.“ f „Sie füllt das Leben und macht es lebenswert,“ ſagte der andere etwas bewußt lehrhaft. N „Na, es gibt auch noch anderes!“ Wolf verzog das Ge⸗ ſicht.„Ich kann mir noch einiges daneben denken!— Iſt das wieder nicht recht geſagt, Mutter?“ Er hatte den Schat⸗ ten bemerkt, der über Frau Geſines Geſicht lief:„Laß ſchon gut ſein, wirſt dich nicht lange mit mir zu ärgern haben. Ich bin nur herübergekommen, weil morgen früh im Amt irgend ſo eine dumme Sitzung iſt, dann fahre ich wieder fort.“ „Ach Wolf, ſchon wieder?“ Die Schatten auf dem Ge⸗ ſicht der Frau vertieften ſich:„Und es iſt 19 0 jetzt einiges zu tun in der Wirtſchaft, und wenn es noch ſo wenig iſt.“ „Ach, und da ſoll 19 freundlichſt zu Hauſe bleiben und 1 womöglich mit in die Heuernte gehen. Was bei uns ſchon Heuernte heißt. Danke. Kann Veit machen und ſich 0 einen Tagelöhner dazu nehmen. Er beſorgt ja ſonſt au alles.“ N „Mit welchem Erfolg, ſieht. man!“ Hans fuhr auf.„Veit iſt dabei noch ein ehrlicher, alter Kerl und hängt am Hauſe, aber trotzdem, in das Haus gehört—“ 5 Intereſſante Zahlen aus der NSB.⸗Arbeit im Gau Baden. Vor wenigen Tagen ſprachen wir mit einer NS⸗Schweſter draußen im Lande, die uns von ihren Sorgen und Nöten, aber auch von den ſchönen und glücklichen Seiten ihres ſo überaus wichtigen Berufes erzählte. Dabei meinte ſie, daß ihr zwei ſtrahlende Kinderaugen oder der dankbare Händedruck eines alten Mütterchens mehr bedeulen würden als alle Güter dieſer Welt. And damit hat unſere NS⸗Schweſter, die Tag für Tag ihre oft ſchwere und harte Pflicht erfüllt, das ausgeſprochen, was im Deutſchland Adolf Hitlers glückhafte Wirklichkeit geworden iſt: Aus einem armen und verhärmten Volk iſt ein glückliches und zukunftsfrohes geworden! Nirgends kann dieſe Tatſache wohl beſſer unter Beweis geſtellt werden, als in den Grenzgauen des Reiches, die unter den Aus⸗ wirkungen des Verſailler Diktates und den Fehlern des Syſtems beſonders zu leiden hatten. Der Gau Baden gibt dafür Beiſpiele genug. Nur einige wenige Zahlen aus der Arbeit der NS⸗Volkswohlfahrt in unſerem Gau ſollen hier für ungezählte andere ſprechen. In den wenigen Jahren ihres Beſtehens ſchuf die NS⸗Volkswohlfahrt, Gau Baden, aus eigener Kraft allein 1600 eigene Einrichtungen (Erholungsheime, Kinderhorte u. a. m.), die alle reſtlos den von ihr betreuten Volksgenoſſen zugute kommen. In dieſer Zeit wurden im Gau Baden allein 3200 Hitler⸗Arlaubet untergebracht und mehrere Wochen lang verpflegt. 7500 erholungsbedürftige Mütter konnten in Erholungsheimen Entſpannung und Ruhe finden. 90 000 Kinder wurden in gaueigenen Kindererholungsheimen aufgenommen oder in andere Gaue verſchickt. ö ö 0 1 9 in Mannheim⸗Sandtorf. Im Planſchbecken des NSV⸗Jugenderholungsheims 3 4 12 8 Bäuerinnen und Stadtfrauen im Müttererholunasheim 5 N Gernsbach im Murgtal. * Deut che Jugend fährt in Sonderzügen der NSW zur Erholung. Die Krönung der geſamten NS V⸗Arbeit aber bildet in jedem Jahre das Winterhilfswerk des deutſchen Volles, das bereits eine ſtolze und einzigartige Tradition aufzuweisen hat. Allein der Gau Baden brachte in den Winterhilfswerken 2972 4 1 829277 IN 5 f 0 7 1933/34 bis 1936/37 alſo in vier Winterhalbjahren 42 Millionen Reichsmark an Geld⸗ und Sachſpenden auf. Unermüdlich geht die Arbeit der NS⸗Volkswohlfahrt weiter. In der nächſten Zeit werden in unſerem Gau bereits wieder eröffnet: 11 Kinderdauergärten, 31 Kindergärten, 5 1 1 0 1dorfkri Nr. 7 7 1 5 j 2 Kinderhorte, 2 Kinderkrippen, 1 Frauenſchule für ſoziale 9 Grüt te 17 N 1 1 7 2 Ieh 7 7. 7 Berufe in Mannheim und 1. Jungſchweſternheim in Freiburg i. Br. Wahrlich: Eine ſtolze Bilanz des deulſchen Sozialismus! Nochmals 600000 Wo W⸗Guiſcheine . a G. Das diesjährige Winterhilfswerk bringt vor ſel⸗ Abſchluß für die bedürftigen Volksgenoſſen noch ein⸗ mal eine zuſätzliche Hilfsmaßnahme ganz großen Ausma⸗ ßes zur Durchführung. Im Gau Baden werden dieſer Tage an die Hilfsbedürftigen 600 000 Lebensmittelgutſcheine zu le 50 Reichspfennigen ausgegeben, die von allen ein⸗ ſchlagigen ariſchen Geſchäften bis zum 31. März in Zahlung aenommen werden. 2828 2 N 8 D Dieſe Ausgabe wird in Tauſenden von armen Familien Freude auslöſen Gerade ſie haben in den letzten fünf Jah⸗ ren geſpürt, welchen Segen das Winkerhilfswerk des deut⸗ ſchen Volkes bedeutet Sie wiſſen, daß ſie alles Guke, das ihnen in den ſchweren Zeiten widerfahren iſt, einzig dem Manne danken, der den Gedanken der Volksgemeinſchaft zur ſozialiſtiſchen Tat werden ließ, dem Jührer Adolf Hit⸗ ler. Zu ihm bekennen ſie ſich am 10. April! 3