Ne/ I Mohn e a * Nr. 81 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 6. April 1938 Die Schule der Natlon Der RAd erobert Baden Neuland mit der Waffe des Friedens Unſer Sonderſchriftleiter Wilhelm Teichmann berichtet heute über eine Unterredung mik dem Arbeitsleiter des Arbeitsgaues Baden des Keichs⸗ arbeitsdienſtes, Oberſtfeldmeiſter Pg Pulver, über wei Groß vorhaben des Reichsarbeits⸗ tes in Baden: bol des nationalſozialiſtiſchen Der Spaten iſt 1 5 e ſhaues geworden in heute die Kurzſchäfter mit dem Aufbaues g An ee 110 e blitzenden die Straßen marſchieren, da ſchlägt r, denn in dieſer Armee der Arbeit ihren ureigenſten Ausdruck ge⸗ jenſt iſt die Schule der Nation geworden, ie Jugend zur Volksgemein⸗ ſchaft erzogen wird. Schulter an Schulter marſchiert der Arbeiter neben dem Studenten und der Bauer neben dem Kaufmann. Alljährlich treten rund 250 000 junge Men⸗ ſchen unter das Zeichen des Spatens, um mit der Waffe des Friedens Volk, Reich und Führer zu dienen. Iſt ſchon die rein ideelle Vedeutung des Reichsarheits⸗ dienſtes unſchätzbar groß und für ſich allein höchſten Einſatz wert, ſo hat es ſich in den fünf Jahren der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Revolution gezeigt, daß der Reichsarbeitsdienſt auch gewaltige wirtſchaftliche Werte ſchafft. In Baden ſind gegenwärtig zwei Großvorhaben in der Aus⸗ führung begriffen: Die Pfinz⸗Saalbach⸗Korrektion, das weitaus größte Arbeitsvorhaben, wurde im Jahre 1934 mit dem erſten Spatenſtich des Gauleiters und Reichsſtatt⸗ halters Robert Wagner in Angriff genommen. Das Werk umfaßt 33 Gemeinden mit 10 300 Einwohnern auf einem Gebiet von 50 000 ha, das im Oſten von der Landſtraße Karlsruhe—Heidelberg, im Weſten vom Rhein, im Süden von der Gemarkung Karlsruhe⸗Grötzingen und im Norden von der Gemarkung Rheinhauſen⸗Wiesloch begrenzt wird. 1800 ha bisher völlig ertragloſe Fläche wird durch Ent⸗ wäſſerung fruchtbares Ackerland werden, was einem jähr⸗ lichen Gewinn von 900 000 Mark entſpricht. Der Ertrag von 36 600 ha Fläche ſoll bis zu 30 vH. geſteigert werden, was einem jährlichen Gewinn von 2 210 400 Mark entſpricht. Dieſe Zablen entſprechen ideell insgeſamt der Schaffung von 5000 ha neuen Kulturlandes. Durch 620 ha Ausſtockungen erhalten bisherige bäuerliche Zwergbetriebe großen Bodenzuwachs, ſodaß 250 neue Erbhöfe ſentſtehen werden. Auch andere nicht Erbhofgröße erreichende Betriebe erhalten eine weſentliche Stärkung Die Ausführung des Planes erfordert rund 2 Millionen ebm Erdarbeiten, die vom Reichsarbeitsdienſt in 884000 Tag⸗ werken bewältigt werden ſollen. Für Brücken und andere Kunſtbauten ſind weitere 310 000 Tagewerde vorgeſehen, die von Bauunternehmern ausgeführt werden. Das Werk ſieht U. a. den Bau eines 10 Kilometer langen Pfinz⸗Entlaſtungs⸗ kanals von Grötzingen durch den Hardtwald nach dem Rhein vor, den Bau eines 14 Kilometer langen Saalbach⸗Ent⸗ laſtungskanals vor Karlsdorf bis zur Mündung in den Rhein bei Rußheim, den Bau von Rhein⸗Hochwaſſerdäm⸗ men in Länge von 5,5 Kilometer. Die Geſamtkoſten ein⸗ ſchließlich Folgeeinrichtungen ſind auf 15775 000 Mark ver⸗ anſchlagt. Die Wirtſchaftlichkeit des Vorhabens iſt durch einen jfährlichen Mehrertrag von 3110400 Mark geſichert. Ein Großteil der Arbeiten iſt heute bereits bewältigt. Eine intereſſante Fealenang hat man im Tale der Acher und Rench gemacht. Während Badens Bevölkerung ſeit dem Jahre 1900 um rund 20 vH. zugenommen hat, iſt in dieſem Gebiet eine Abnahme der Bevölkerung von 17 vH. zu verzeichnen. Da als Urſache dieſer Landflucht hauptſächlich die ungenügende Waſſerwirtſchaft angeſehen werden muß, iſt man zu einer umfaſſenden Korrektion der Acher und Rench geſchritten. An dieſem 12 000 ha Fläche umfaſſenden Unier⸗ nehmen ſind 69 Gemeinden mit größeren Teilen ihrer Ge⸗ markungsfläche beteiligt. Der a dieſes Vorhabens iſt die Sicherung, Erſchließung und Steigerung des Ertrages bisher durch Hochwaſſer gefährdeter, völlig ertragloſer oder nur bedingt nutzbarer Flächen durch Entwäſſerung. In die⸗ ſem Falle iſt auch beſonders an eine Verbeſſerung des Klimas gedacht. Durch die bisherige Dauervernäſſung war das an ſich günſtige Klima in der Rheinebene in dieſem Ge⸗ biet ſehr ungünſtig. Das Projekt umfaßt insgeſamt 550000 Tagwerke. Die Koſten ſind auf 12,5 Millionen Mark veranſchlagt. Das Geſamtunternehmen kann ſo aus⸗ gewertet werden, daß eine fährliche Mehrerzeu⸗ gung im Werte von rund 800000 Mark er⸗ wartet werden darf. Die Arbeiten wurden im Jahre 1936 begonnen und ſchreiten rüſtig vorwärts. Seit der Rheinregulierung durch Tulla ſtellen dieſe bei⸗ den Landeskulturarbeiten die größten Arbeiten dieſer Art dar, die bisher in Baden durchgeführt worden ſind. Sie zäh⸗ len überhaupt zu den größten Bodenverbeſſerungsplanen. die gegenwärtig in Deutſchland durchgeführt werden. Der Reichsärbeitsdienſt iſt der Garant dafür, daß das Wort unſeres Gauleiters und Reichsſtatthalters Robert Wagner in Erfüllung geht:„Kein Quadratmeter deut⸗ ſchen Bodens darf ungenutzt bleiben!“ Die gewaltigen Aufgabe des Reichsarbeitsdienſtes für die deutſche Volksgemeinſchaft geht aus der Tatſache hervor, daß die in Deutſchland allein zu entwäſſernde Fläche der Größe von Mecklenburg und Pommern entſpricht. Die allein in den Jahren 1935/36 ausgeführten Kulturarbeiten am deutſchen Boden bringen einen jährlichen Mehrertrag im Werte von rund 30 Millionen Mark. Mit dem Gauleiter unterwegs Vom Renchtal zum Bodenſee. (Von dem an der Fahrt des Gauleiters teilnehmenden FKH.⸗Sonderberichterſtatter des NS.⸗Gaudienſtes). NSG. Am Sonntag ſind wir in der Gauhauptſtadt ab⸗ gefahren. Mit ſchwarzen, drohenden Wolken verhangen war der Himmel, der ſich noch am Tage zuvor azurblau über der im erſten Frühlingsſchmuck prangenden Landſchaft wölbte. Vorn im Wagen neben dem Fahrer ſitzt der Gauleiter, der nun ſchon zu ſeiner zehnten Kundgebung in dieſem Bekennt⸗ nisgang des deutſchen Volkes fährt. Vorbei geht es an blühenden Obſtgärten und Feldern, die im erſten Grün ſtehen. Sonntägliche Ruhe breitet ſich über der Landſchaft am Oberrhein aus. Das Geſicht der Dörfer und Städte aber, die wir auf der Fahrt zum Boden⸗ ſee berühren, ſteht indeſſen bereits vollkommen im Zeichen des bevorſtehenden großen Tages, der die geſchloſſene Front ib auch äußerlich unter Beweis ſtellen wird. Ueberall ſind Spruchbänder über die Straßen geſpannt: „Ein Volk— ein Reich— ein Führer!“,„Unſer Ja dem Führer am 10. April!“— Hier ſind bereits die erſten Häuſer mit Tannengrün ausgeſchmückt. Auf einem freien Platz tre⸗ ten gerade die Kampfformationen der Partei an. Ueberall im Gau und im Reich wird heute marſchiert, denn es gilt, die letzten Schläfer wachzurütteln. In dieſer letzten Woche vor der Volksabſtimmung ſoll der Gleichklang der Herzen von 75 Milltonen Menſchen die ſtolzeſte Marſchmuſik einer freien und ſtarken Nation ſein. „Durch Sie ſpricht der Führer Als wir durch die Straßen von Renchen fahren, wird die Erinnerung an eine große und erhebende Stunde wach. Vor wenigen Tagen ſprach auch hier der Gauleiter. Er hat ſich diesmal nicht die Säle und Hallen der großen Städte unſeres Gaues ausgeſucht, ſondern iſt hinausgefahren ins Land, wo die Stimmung des Volkes am unmittelbarſten zu ſpüren iſt. Er iſt gekommen, um mit jedem einzelnen Volks⸗ genoſſen gewiſſermaßen perſönliche Zwieſprache zu halten. Durch eine Kette von Fackeln ſind wir an jenem Abend geſchritten. Begeiſterter Jubel, aus aufrichtigem Herzen kom⸗ mend, hatte unſerem Gauleiter Robert Wagner entgegenge⸗ ſchlagen, als er vom Ortseingang bis zur Verſammlungsſtätte zu Fuß durch das dichte Spalier der Bevölkerung ſchritt. Und Kreisleiter Sauerhöfer hatte bei der Begrüßung des Gau⸗ leiters das ausgeſprochen, was die Hunderte und Aberhun⸗ derte, die den Saal füllten und auf den Straßen ſtanden, als ſtolze Gewißheit empfanden:„Durch Sie ſpricht der Füh⸗ rer!“ Als wir jetzt durch die Straßen Renchens fahren, taucht vor unſerem Auge plötzlich die Geſtalt jenes ſchlichten und ein⸗ fachen Arbeiters auf, der nach der Verſammlung dem Gau⸗ leiter dankerfüllt die Hand drückte, ſehen wir die leuchtenden Augen der Mädels, die dem Gauleiter nach ſeiner Rede Blu⸗ 1 brachten und ihm beim Abſchied eine gute Fahrt wünſch⸗ en. Noch weilen wir im Gedanken bei jenem Abend, da hat unſer Wagen ſeinen Weg bereits der Kinzig entlang in den Schwarzwald genommen. Während drunten in der Rhein⸗ ebene der Frühling längſt ſeinen Einzug gehalten hat, hat der Winter auf den Höhen des Schwarzwaldes ſein Zepter noch nicht aus der Hand gegeben. Erſt als ſich die Straße zum Bodenſee hinabſenkt, fühlt man wieder das Nahen der war⸗ men Jahreszeit. „Die Seehaſen in der Front!“ Ueberlingen hatte an dieſem Sonntag ſeinen großen Tag. Als wir in dem ſchmucken Städtchen am( ſtade des Sees eintreffen, rüſten ſich die Menſchen bereits fü. die große Kund⸗ gebung in der Turbo⸗Halle, die Zeugnis ablegte, daß— wie Kreisleiter Menſch nach dem mitreißenden Appell des Gau⸗ leiters betonte— die Seehaſen am 10. April geſchloſſen hin⸗ ter Adolf Hitler ſtehen. 2000 Volksgenoſſen aus allen Ständen und Berufen hat⸗ ten dem Gauleiter am Schluß ſeiner Rede begeiſtert zugejubelt. Noch klang der Rhythmus dieſer mächtigen Bekenntnisſtunde in uns, als wir durch die ſternklare Nacht am See entlang weiterfuhren. Der Gauleiter hat auch an dieſem Sonntag geſehen, daß ſich die Bevölkerung im Süden unſeres Gaues der Bedeu⸗ tung der Stunde bewußt iſt. Am 10. April wird auch das Volk am Bodenſee ſein freudiges Bekenntnis zum Führer und zum Reich ablegen. Das hat uns dieſe Kundgebung in über⸗ zeugender Weiſe gezeigt. Reiſeverkehr mit Oeſterreich Deviſenbeſchränkung weitgehend gelockert. Im Vollzug der Wiedervereinigung des Landes Heſter⸗ reich'mit dem Deutſchen Reich hat der Reichswirtſchaftsmi⸗ niſter im Einvernehmen mit dem Präſidenten des Reichs⸗ ausſchuſſes für Fremdenverkehr die deviſenrechtlichen Be⸗ ſchränkungen für den Reiſeverkehr zwiſchen dem Lande Oeſterreich und dem übrigen Reich mit ſofortiger Wirkung weitgehend aufgehoben. Im Intereſſe einer rei⸗ bungsloſen Ueberleitung in einen völlig freien Reiſeverkehr iſt zunächſt eine Uebergangsregelung getroffen worden, die ſobald als möglich von einer völligen Aufhebung der deviſenrechtlichen Beſchränkung abgelöſt werden ſoll. Die Uebergangsregelung ſieht Folgendes vor: Perſo⸗ nen, die ihren Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im bisherigen Reichsgebiet haben, dürfen Reichsmark⸗Noten und deutſche Scheidemünzen bis zum Betrage von 300 Reichsmark je Perſon und Kalendermonat(Freibetrag) ohne Genehmigung nach dem Lande Oeſterreich mitnehmen. Vorausſetzung iſt, daß der mitgenommene Betrag von den e in den Reiſepaß eingetragen wird. er Freibetrag kann auch in Teilbeträgen mitgenommen werden. Ueber den Freibetrag hinaus können ME R⸗Ho⸗ telgutſcheine ſowie MER⸗Gutſcheine für Geſellſchafts⸗ und Pauſchalreiſen bis zu einem weiteren Betrage von 200 Reichsmark erworben und ohne Genehmigung nach dem Land Oeſterreich verbracht werden. In dringenden Fällen erteilen die Deviſenſtellen Genehmigungen zur Mitnahme höherer Beträge. Auch können die Devi⸗ ſenſtellen in dringenden Fällen die Nachſendung von Reichsmark⸗Noten und deutſchen Scheidemünzen in Wert⸗ briefen genehmigen. Für den kleinen Grenzver⸗ kehr iſt die Mitnahme eines Betrages bis zu 20 Reichs⸗ mark in Reichsmarknoten und deutſchen Scheidemünzen durch die bisherigen deutſchen Grenzbewohner bei jedesma⸗ ligem Grenzübertritt zugelaſſen. Die neuen Beſtimmungen über die Mitnahme von Reichsmarknoten und deutſchen Scheidemünzen im Reiſe⸗ verkehr nach dem Lande Oeſterreich gelten für den geſchäft⸗ lichen und den nichtgeſchäftlichen Reiſeverkehr. Es wird be⸗ ſonders darauf hingewieſen daß die Mitnahme der Reichs⸗ marknoten und deutſchen Scheidemünzen nur über die bis⸗ herige deutſch⸗öſterreichiſche Gren zuläſſig iſt. Für den Reiſe⸗ und Grenzo kehr von dem Lande Oeſterreich nach dem übrigen Reich konnte die Mit⸗ nahme von Reichsmarknoten und deutſchen Scheidemünzen bereits ohne Einſchränkung freigegeben werden. Die paßrechtlichen Vorſchriften bleiben unberührt. Hier ſpricht die Tat Leiſtungen der Partei in Stichworten und Ziffern Während ſich 1931 bis 1933 das Anlagevermögen der deutſchen Volkswirtſchaft um rund 2/5 Milliarden Mark ver⸗ minderte, wurde es nach der nationalſozialiſtiſchen Macht⸗ ergreifung durch die Verwirklichung des Rechtes auf Arbeit um mindeſtens 25 Milliarden Mark vermehrt. Dabei zahlten die Syſtemregierungen von 1924 bis 1932 nicht weniger als 14,1 Milliarden Mark unterſtützende Arbeitsloſenhilfe und gaben im gleichen Zeitraum nur rund 1,350 Milliarden Mark für 1 Erwerhsloſenfürſorge aus! Mehr als 10 Milliarden Mark Ausland cube haben ſie allein zur Finanzierung einer Scheinblüte der Wirtſchaft aufge⸗ nommen. — Die im deutſchen Landjahr in den vier Jahren ſeines Beſtehens erzielten Erfolge zeugen ausdrucksvoll vom Geiſt und von der Leiſtung des Landjahres. Weit über 20 000 Jungen und Mädel gehen jährlich durch die Schule des Landjahres und ſind heute draußen, in den Berufen, in Sonderſchulen und in der Hitlerjugend ſichtbarſter Ausdruck einer Erziehung, die mit der Um⸗ und Neuformung des deut⸗ ſchen Menſchen radikal ernſt gemacht hat. * Seit der Machtübernahme durch den Nationalſozialis⸗ mus wurden in Deutſchland 1,2 Millionen Kinder mehr geboren als nach den Vorausberechnungen des Jahres 1932 5 e waren. Man hat dieſen Sieg des Lebens als nie geheime Abſtimmung für Adolf Hitler bezeichnet. Tat⸗ ſür uf konnte auch wohl kein ſchönerer Vertrauensbeweis ür 591 Führer von den deutſchen Eltern dargebracht werden. i Millionen deutſcher Menſchen ſind durch die Tätigkeit der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ veranlaßt wor⸗ den, ſich dem Sport zuzuwenden. Der Betriebsſport iſt zu einer Einrichtung geworden, die ſich kraftvoll durchgeſetzt hat und immer neue Freunde findet. Im Jahre 1937 haben 7 Millionen Männer und Frauen an Sportkurſen der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ teilgenommen. Seit 1934 wurden an über eine Million Uebungsſtunden 21 Millionen Teilnehmer gezählt. 5 Graz im Feſiſch muck. . a Weltbild(M). Die Hauptſtadt der Steiermark, in der der Führer die erſte große Rede zur Volksabſtim⸗— mung im befreiten Oeſterreich hielt, hat ſich zur Ankunft des Führers jeſtlich geſchmückt. Der Führer gab der Seim Frieden. Der Führer will den Frieden der Welt. i 3 Willſt Du das auch, gib ihm Dein Ja am 10. April! 2 8. Ludwig Ahland und die Abſtimmung vom 10. April 1938 Ludwig Uhland, der deutſche Dichter und Patriot, hat am 26. Oktober 1848 als Abgeordneter der Deutſchen Nationalverſammlung in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. eine Rede gegen Oeſterreichs Ausſchluß aus dem deutſchen Staatsverband gehalten. In begeiſterten, ge⸗ radezu dramatiſch bewegten Worten beſchwor Ludwig Uhland die Volksboten, Oesterreich nicht aus dem Reiche aus⸗ zuſtoßen. Man lieſt die Rede gerade heute mit beſonderer innerer Anteilnahme. Hier einige markante Stellen: Uhland ſtellte zunächſt feſt, daß das deutſche Volk in Oeſterreich, als es ſeine Abgeordneten nach Frankfurt ſchickte, es dieſe nicht gewählt habe,„um durch ſie lediglich ein völ⸗ kerrechtliches Bündnis abſchließen zu laſſen. Dazu ſchickt man nicht anderthalbhundert Abgeordnete, man ſchickt einen diplomatiſchen Unterhändler. Oeſterreich hat ſeine Vertreter gewählt zum Werke der Einigung und in dieſem Geiſte haben auch die öſterreichiſchen Abgeordneten ſeit fünf Mo⸗ naten mit uns getagt und beſchloſſen im Sinne des neuen deutſchen Bundesſtaates..“ 5 Dann unterſucht Uhland die ſtaatsrechtliche Stellung Oeſterreichs zum Reiche und warnt nachdrücklich davor Oeſterreich aus dem Reiche auszuſchließen. Wörtlich ſagt er: „Man hat wohl gage Deſterreich hal den großen pro⸗ videnkiellen Beruf, nach dem Oſten hin mächtig zu ſein, nach dem Oſten Aufklärung und Geſittung zu kragen. Aber wie kann das deukſche Oeſterreich Macht üben, wenn es ſelbſt überwältigt iſt? Wie kann es leuchten und aufklären, wenn es zugedeckt und verdunkelt iſt? Mag immerhin Oeſterreich den Beruf haben, eine Laterne für den Oſten zu ſein, es hat einen näheren, höheren Beruf: eine Puls ader zu ſein im Herzen Deukſchlands. Oeſterreich iſt mit uns geweſen im Deutſchen Bunde; wie auf ihn ſelbſt, hat auf uns, auf allen Zuckungen der Freiheit in den einzelnen deutſchen Staaten der Druck der öſterreichiſchen Diplomatie gelaſtet; wir hätten dennoch Oeſterreich nicht losgelaſſen, wir wußten, was wir ihm verdankien; aber jetzt ſoll Oeſterreich von uns losgeriſſen werden? Zetzt, wo es eben jung wie ein Adler, mit den friſchen Wunden der März⸗ und Maikämpfe zu uns herangetreten iſt, um den neuen Bund der Jreiheit 5 ſchließen? Man ſagt, die allen Mauerwerke ſeien darum o unzerſtörbar, weil der Kalk mit Blut gelöſcht ſei— Oeſter⸗ reich hat ſein Herzblut gemiſcht in den Mörkel zum Neubau der deutſchen Freiheit, Oeſterreich muß mit uns ſein und bleiben in der neuen politiſchen Paulskirche. Meine Herren! Sie haben kaum erſt ein Geſetz zum Schutze der perſönlichen Freiheit der Abgeordneten gemacht, wollen Sie zuſtimmen, daß anderthalbhunderk deulſch⸗öſterreichiſche Volksvertreter vor Ihren Augen hinweggeführk werden in die Verban⸗ nung? 5 Ludwig Uhland ſtellte im weiteren Verlauf ſeiner Rede einen Antrag, der den Entwurf der vorläufigen Reichsver⸗ faſſung ſo abändern wollte, daß Oeſterreich ein Glied des Deutſchen 1 ſei und ſchloß ſeine Rede mit dieſen 1 Worten:„Man kann für die Verſchiebung an⸗ ühren, daß gegenwärtig in Oeſterreich und von da aus im übrigen Deutſchland 1 0 Gärung herrſche; ich glaube nicht, daß dieſer Grund ſtichhaltig iſt. Diejenigen Beſchlüſſe ſind immer die beſten, wahrhaft praktiſchen, die an der brennen⸗ den Sachlage angezündet ſind. Heilſame Gärung, die endlich 17 55 langwieriges Verfaſſungswerk zur Klärung brächte! Eben weil es gärt, müſſen wir die Form be⸗ reit halten, in die das ſiedende Metall ſi ch ergießen kann, damit die blanke, unver- ſtümmelte hochwüchſige Germania aus der Grube ſteigel“ So Ludwig Uhland am 26. Oktober 1848 in der Pauls⸗ kirche zu Frankfurt a. M. Der Dichter und große Patriot konnte nicht durchſetzen, was er erſtrebte. Die Arbeit des rankfurter Parlaments blieb erfolglos. Erſt im Jahre 1871 uf Bismarck das Deutſche Reich— freilich ohne HOeſter⸗ reich. Neunzig 1 nach der Rede Uhlands— am 13. März 1938— aber hat Adolf Hitlers geniale Staatskunſt das verwirklicht, was Ludwig Uhland und mit 150 die beſten Deutſchen erſehnt haben; das Großdeutſche Rei ch das auch das deutſche Oeſterreich umſchließt.. a Das deutſche Volk wird am 10. April ſeinem Führer dieſe Tat danken! Wie danken wir dem Führer für ſein Werk, Das größer niemals die Geſchichte ſah? Es iſt ein Wörtchen nur, nur ein Vermerk, Und ſagt doch alles, was wir fühlen... Ja! 5 vH Sie überſahen dabei aber eins, daß dieſe Jungen den bauwillens wollen wir hier gar nicht reden, ſondern nur vermerken, daß er mit Gewalt auch in unſeren Arbeiter- und Handwerkerfamilien das Ein⸗ und Zweikinderſyſtem züchtete, denn„wenn einer ſtudieren ſollte“, noch weitere Kinbermäuler ſattgemacht werden. Wir wollen hier auch nicht davon reden, welche unüberſpringliche Bar⸗ riere für den ſcheinbar am Ziel Angekommenen oftmals ſein früheres Herkommen bedeutete. Zahlreiche Berufe wa⸗ ren ihm einf und lebenslänglicher ſozialer Haß dieſer„verklemmten“ In⸗ telligenz war die Folge. werdet ihr begreifen, was die heute ſchon faſt zur Selbſtver⸗ ſtändlichkeit gewordenen mus für die Familienförderung und den wuchs bedeuten. Wer fragt euch heute nach dem Herkom⸗ men? Es darf keiner mehr danach fragen, und in Zukunft wird keiner mehr danach fragen, denn den letzt heran⸗ wachſenden Pimpfen wird man, wie der Führer in ſeiner Sportpalaſtrede unter Beifallsſtürmen ausführte, in weni⸗ gen Jahren kaum noch verſtändlich machen können, was eigentlich ein Bürger und was eigentlich ein Proletarier war. Wonach man euch aber fragt und immer eindringlicher fragen wird, das ſind die körperlichen und geiſti⸗ gen Anlagen eurer Kinder, aus denen Staat und Be⸗ wegung ohne Rückſicht auf Herkommen, Beſitz und Einkom⸗ men der Eltern in einem weitverzweigten und aufgebauten Erziehungsſyſtem ſich die Träger ſeiner Idee ihrer Eltern geöffnet bekamen; daß ſich im buchſtäblichen Sinne eine Generation für die nächſte opferte mit dem kärg⸗ lichſten Daſein vorliebnahm, um den Kindern ein„beſſeres Daſein“ zu ſchaffen, als ſie es ſelbſt hatte. Die Jungen muß⸗ 15 mithungern, 25, 27, 30 Jahre, denn ſo lange währte der 9 hatten. Die Eltern waren dann meiſt verbraucht und ſanken ins Grab, und der Junge konnte ihnen nicht einmal mit der Tat danken. Wenn der Junge ſtudieren ſollte Der Tüchtige ſetzt ſich immer durch— ſagen viele und ſie verweiſen z. B. auf die Zahl der Studierenden, die auch ſchon vor 1933 aus Arbeiterkreiſen kamen. Es waren rund Weg nach oben nur durch oftmals kaum glaubliche Opfer eg, bis ſie einen einigermaßen nennenswerten Verdienſt Von den bevölkerungspolitiſchen Folgen dieſer Art Auf⸗ konnten nicht ach trotz aller Tüchtigkeit und Opfer verſchloſſen, Deutſche Eltern, weun ihr daran denkt, dann erſt Maßnahmen des Nattonalſſozialis⸗ Begabtennach⸗ ſorgfäſtig Zeichnung: Finneiſen(M.). Ein Volk glaubt an Adolf Hitler. Dieſer Glaube gibt dem Leben wieder einen Sinn: Starke Mütter und gefunde Kinder Ser Nliaman der Qainbαν oma vv DOROUH“EH GOEREIEE In derſelben Stunde ſaß Wolf Ramberg in ſeinem Arbeitszimmer. Er hatte die Brieſe durchgeſehen, die mit der letzten Poſt von der Stadt heraufgekommen waren, oder vielmehr bloß einen, und auch in dem nur eine Zeile. Kurt Beſſel ſchrieb: „Ich bin doch zu Bärenſtein gegangen. Natürlich pro⸗ longiert er bei den Ausſichten, fange Du willſt ſogar. Zinſen natürlich— na, Du kannſt Dir denken.— Aber was ſind Zinſen, bei dem Geld von der Ruhrll Selbſt wenn ſie ins Doppelte 5 5 Alſo rette Dein altes Eulenneſt und hol Dir die Braut, und wär' es bloß um ihr Geld.“ „Bloß um ihr— Geld—“, wiederholte Wolf Ramberg, und noch einmal:„Bloß— um— ihr— Geld?“ Und dann mit einem ſeltſamen Aufleuchten in den Augen: „Nein, Kläre!“ Er nahm den Brief des Freundes und zerriß ihn und 1 15 die Schnitzel durch das Fenſter den inden preis. ochte er ſie verwehen,— daß er auch anderes verwehen könnte! Seine Stirn umwölkte ſich. Dann atmete er doch plötzlich tief auf: der Wechſel wurde prolongiert, dieſe Laſt war fort. Auf wie lange? Ach, nicht daran denken. Der alte Leichtſinn faßte ihn noch einmal:„Zeit gewonnen, alles gewonnen und alles— zu— gewinnen.“ 5* „Wie das Volkslied iſt Helge Tiliander,“ hatte Hans⸗ Joachim geſagt! Ja, ſie war wie das Volkslied, mit wirrem Kraushaar und lachenden Augen, roſig und friſch und rank und ſchlank, 8 und verſonnen zugleich, voll 1 Lachen und klugem Aufmerken. So, wie ſie jetzt aufſah zu dem Gefährten, mit dem ſie durch die Weſerwieſen gegan⸗ en, die Droſera zu ſuchen, ſo würde ſie auch ür ihm auf⸗ ehen auf den geheimnisvollen Pfaden Aſiens. Und er—?“ Kläre Nambergs Blicke gingen hinüber zu dem Platz. wo Hans⸗Joachim mit den Aden Gäſten ſaß. Nein, man konnte ihn wirklich nicht erwechſeln mit dem älteren ihr Blick hing an dem ſchwediſchen Mädchen, das ſtrah⸗ brauchte nur den Mann anzuſehen an des Mädchens Seite, ö wi Bruder, ein feiner, ſchmaler, ſchmächtiger 1 ein biß⸗ chen jungenhaft trotz ſeiner fünfundzwanzig Jahre. Ent⸗ täuſchung war in ihr hochgeſtiegen, als er vor ihr ſtand. Ja, er hatte ihr die Hand geſchüttelt:„Daß du wieder da biſt, Kläre! Daß Mutter dich hier hat!“ Aber kühl hatte ihre eigene Hand in der ſeinen gelegen, kein innerer Strom ging von ihr aus un ef durch ſie hin. War ſie ihm fremd geworden, dem Freun und Gefährten der Jugend, oder er ihr? Ein lieber Bruder war ihr entgegengekommen, nicht mehr. Und war er ihr ſelbſt denn jemals mehr geweſen? Merkwürdig, warum klang mit einem Male eine andere Stimme an ihr Ohr und durch ihr Herz? Die tiefe dunkle Männerſtimme, die vor ein paar Stunden unter dem Weißdornbuſch da unten mit ihr zugleich„Heimat! Hei⸗ mat!“ gerufen. Er hat die Eichen von Ramberg verkauft! Hart wurde ihr Geſicht, und Kälte kroch durch ſie hin. Sie ſaßen in der großen Wohnſtube, die ſich dem Bal⸗ kon draußen anſchloß, der Abend war kühl geworden und regneriſch, man war in das Innere geflüchtet, hatte die Türen nach draußen aber offengeloſſen Frau Geſine hatte wieder eine Handarbeit genommen, aber über die Stickerei fort horchte ſie auf die anderen, und lend und lachend noch voll war von dem Erlebnis des Tages und dem Fund, den er gebracht Ein Strauß Ver⸗ gißmeinnicht hing an ihrem Gürtel. Wer hatte ihn dahin N Nicht ſie allein fragte es ſich, auch durch Kläres eele ging es hin. Aber war noch eine Frage nötig? Sie zu ſeeter wie ſein Auge an ihr hing, en. Warum ließ dieſe Antwort ſie ſo kalt? War denn da in ihrem Innern nicht doch eine Hoffnung geweſen, irgendein Erwarten von etwas Köſtlichem, Wunderbaremd War es ge⸗ 12 Und wo und wann? Sie konnte mit lachenden ippen durch Helges Kraushaar ſtreichen, als das Mädchen kam und ſich an ſie lehnte:„Sie ſind mir eigentlich gar keine Fremde mehr, Fräulein Kläre. Immer hat Hans mir von Ihnen erzählt und wie Sie miteinander geſpielt haben, und die Droſera haben Sie auch ſchon miteinander geſucht.“ Und du haſt ſie gefunden!— dachte das Mädchen— und wirſt noch anderes mit ihm finden, und auch die blaue um Antwort zu — Hale und ſelnes Macht⸗ und Wirkſchafksapparates erzleht, und denen er nach Veranlagung und Leiſtung ihren Arbeits- platz ſichert. Seht euch doch um und begreift die Maßnah⸗ men als Ganzes, denn heute iſt ja die Zeit gekommen, wo man das, was in den vorangegangenen Jahren geplant und gegründet wurde, überſehen kann. Gobiel Arbeit. D Heil Hitler, Franzl Warum ſieht man Dich denn gar nimmer? Warum kommſt denn nie in eine Kundgebung oder Verſammlung?“ „Ja, was glaubſt denn, Max, bei der Arbeit! Soviel Arbeit wie ich jetzt in meinem kleinen Baugeſchäft hab', habe ich in den ganzen dreißig Jahren noch nicht erlebt! Da⸗ bei könnte man noch ſoviel weitere Aufträge kriegen, wenn man ſie nur annehmen, wenn man nur genügend Fach⸗ arbeiter auftreiben könnte!“ „Na, das iſt ja für Dich höchſt erfreulich, wenn's in Deinem Beruf ſo aufgeht! Da wirſt Du Dich natürlich am 10. April auch entſprechend zu bedanken wiſſen.. 2 „Bedanken 5 „Ja, aber Franz, wem verdankſt Du es denn eigent⸗ lich, daß es Dir in Deinem Geſchäft ſo gut geht? Daß Du Aufträge haſt wie nie ſeit dreißig Jahren? Daß Du gar nicht genug Arbeitskräfte bekommen kannſt, um alle herein⸗ kommenden Aufträge auch nur annehmen und ausführen zu können?“ 88 Verdanken? Ja, wenn ich ſo überlege Da, Hitket ich ſchon ſagen, ohne den Führer Adolf 3333 „Na alſo, Franz, dann wirſt Du auch wiſſen, was Du am 10. April zu tun haſt!“ „Max, jetzt haſt mich beim Ehrenzipfel genommen! Ja⸗ wohl, ich weiß natürlich, was ich zu tun hab' und ſelbſtver⸗ 18 08 nicht bloß wegen dem Geſchäft: Ich ſtimme Ja! Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierungen, Gymnaſtik, 6.30 Frühkonzert(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik, 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik; 12 Mitt kousbert: 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittags⸗ konzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sende⸗ pauſe; 16 Nachmittagskonzert; 18.30 Griff ins Heute; 19 Nachrichten, Neues vom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Donnerstag, 7. April: 18 Kamerad Bruchpilot, Erlebniſſe aus der Flieger⸗Hit⸗ lerjugend; 19.15 Almenrauſch und Edelweiß, Schallplatten; 20 Muſik zur Unterhaltung; 21 Spaß muß ſein; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 5 Freitag, 8. April: 18 Zauber der Stimme, Schallplatten; 19.15 Frühling und Sonnenſchein, Schallplatten; 20.15 Unterhaltungskonzert; 21.15 Marionetten, kleine Folge um das Puppenſpiel; 22.30 Operette, Film, Kabarett und Tanz, Schallplatten. 5 Samstag, 9. April: Ab 12: Reichsſendungen. e Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 7. April: 10 Sendepauſe; 11.40 Volk und Wirtſchaft; 11.55 Offene Stellen; 15 Bilderbuch der Woche; 15.30 Für unſere Kinder; 19.10 Klang der Landſchaft; 20 Viertes Sonn⸗ tagskonzert der Muſeums⸗Geſellſchaft; 22.30 Volks⸗ und Un⸗ terhaltungskonzert. Freitag, 8. April: 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10 Sende⸗ pauſe; 10.30 Rings um die deutſchen Boxmeiſterſchaften; 10.45 Sendepause; 11.45 grammanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Straßenwetterdienſt; 15.30 Oſtland— Schickſals⸗ land, Deutſchland kämpft für Europa; 15.45 Feierabend am Straßenrand, 18.45 Weltpolitiſcher Monatsbericht; 19.10 Dem Opernfreund, Schallplatten; 20 Schneider Wibbel; 21 Konzert; 22.20 Deutſche Bormeiſterſchaften in Frankfurt a. M.; 22.30 Nachtmuſik. Samstag, 9. April: 9.40 Deutſchland— Kinderland; 10 Sendepauſe; 11.40 Unſer Dorf mird ſchöner. aß 19. Reichsſendungen. Wunderblume des Glücks. Dann horchte ſie nach dem Tiſch hinüber, wo die Männer ſaßen. Wovon ſprachen ſie, was klang da auf? Ach, der— Talisman. „„Und die andere Hälfte iſt noch vorhanden?“ fragte Tilianders klangvolle Stimme. Ich denke doch,“ antwortete Hans.—„Ich denke, Kläre hat ſie. Nicht wahr, Kläre, du haſt ſie noch?“ „„Ja, ich habe ſie—“, ſagte das Mädchen und griff un⸗ willkürlich nach dem Silberkettchen, an dem das Wildleder⸗ beutelchen hing. 5 „Oh, und Sie haben ſie bei ſich!“ rief Helge.„Oh, laſſen Sie ſie ſehen.“. Nun lag ſie auf dem Tiſch, die alte Kette, ein trauriger Reſt, eine feine goldene Schnur, verſchnörkelte Ringe, die ineinandergriffen, von dunkelglühenden Rubinen durchſetzt. Noch ſah man an dem einen halboffenen Ring, mit welcher Wucht einmal vor 8 zornige Frauenhände die Schnur zerriſſen hatten. chweigend ſahen die Nachgebore⸗ nen und die ſchwediſchen Gäſte auf das Altertum. Kläre nahm es wieder zuſammen und barg es an ſei⸗ nem Platz. „Sehr alte Arbeit,“ ſagte Tiliander,„und, ich glaube in der Tat, orientaliſch. Und die andere Hälfte iſt wirklich nicht wiedergefunden worden?“ 8 „Nein, trotz allen Suchens nicht— mein Mann hat auch noch einmal den alten Schloßgraben durchſtöbern laſſen, er geht ja gerade unter der Bibliothek hin, und da hat ſich doch die Sache abgeſpielt. Aber es iſt nichts gefunden worden.“ „Oh, gehen wir in die Bibliothek,“ rief Helge Tiliander. „Bitte, bitte.“ f „Glauben Sie, Sie finden den Talisman, wie Sie den Sonnentau gefunden haben?“ lachte Hans⸗Joachim. „Und wenn auch das nicht— es iſt doch ſo fabelhaft romantiſch. Und hier war es alſo?“ Sie waren hinübergeſchritten in den großen Raum, der ich über den Flur weg in den N hineinzog. 5 lag er da, nur ein einziges chmales gotiſches Fenſter an der Giebelwand gab am Tage Licht. Ungemüt⸗ lich und düſter lag die Halle im Schein der Kerzen, die Frau Geſine auf einem Armleuchter vorantrug. Ein ſchwe⸗ rer 1 nahm die Mitte ein, derſelbe, auf dem die 85. geſeſſen, als ſie ſich das Familienkleinod vom 8 1 5— Z6Eniglz—: z 8 ö f F