lr h 5 Nr. 83 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Freitag, 8. April 1938 Badens Treuebotſchaft an den Führer Nächtliche Feierſtunde am Geburtsort Albert Leo Schlageters. Schönau, 8. April. An weihevoller Skäkke, am Grabe Albert Leo Schlagekers, fand im Beiſein des Führerkorps der Par⸗ fei und der führenden Männer des Staates eine nächk⸗ liche Feierſtunde ſtatt. Gauleiter und Keichsſtatthal⸗ ter Roberk Wagner verlas die Treuebotſchaft des Gaues Baden, um ſie ſodann der NS- Staffel zu übergeben. Die Treuebotſchaft. die dem Führer und Reichskanzler am Tag des Großdeutſchen Reiches in Wien übergeben werden wird, hat folgenden Wortlaut: „Mein Führer! Als Sie nach der nationalſozialiſtiſchen Revolution im Jahre 1933 Ihren Kampf um die Wieder- aufrichtung und den Wiederaufbau unſeres durch die Herr⸗ ſchaft der Demokratie zugrundegerichteten Vaterlandes be⸗ gannen, folgten Ihnen auch hier am Oberrhein die Millio- nen deutſcher Menſchen, um ihren Teil dazu beizutragen, 505 Deukſchland wieder frei, ſtark und glücklich werden onnte. Mit leidenſchaftlicher Hingabe an die von Ihnen geg benen Ideale, mit der dem alemanniſchen und rheinfräu⸗ kiſchen Menſchen eigenen Zähigkeit und im gläubigen Ver⸗ trauen auf Sie, mein Führer, wurden auch hier all die Aufgaben in Angriff genommen, die Sie dem neuen natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland geſtellt haben. Wenn Sie, mein Führer, heute in des Reiches wieder⸗ gewonnener Oſtmark weilen, wenn der Jubel des durch Sie befreiten Deutſch-Oeſterreich zu Ihnen empordringt, wenn alle Gaue Großdeutſchlands ihre Treuebokſchaften ſenden, dann erſtaltet Ihnen der Gau Baden folgenden ſtolzen Leiſtungsbericht Arbeit und Brot! Ihre befreiende Tat, mein Führer, brachte dem durch den Berſailler Friedensverkrag, durch die Abkrennung El⸗ ſaß-Lokhringens, die Inkernationaliſierung des Rheinſtro⸗ mes, die Entmilitariſierung bis ins Mark getroffenen Land am Oberrhein die Wende. Die unverhällnismäßig hohe Zahl von 183 000 Arbeitsloſen im Jahre 1933 konnte herabge⸗ drückt werden auf 17 000 zu Beginn des Jahres 1938. Handel und Wandel begannen wieder zu blühen; die Lebensader des Landes, der Rheinſtrom, ſchlug wieder kräf⸗ tiger. Der Umſchlag in den badiſchen Rheinhäfen betrug im Jahre 1937 um faſt 3 Millionen Tonnen mehr als 1932. Die Oberrheinſchiffahrt wurde durch die AKheinregulierung von Kehl bis Iſtein kakkräflig gefördert. Die bisher dafür eingeſetzten Mittel beziffern ſich auf 32,5 Millionen Reichs⸗ mark. Wie überaus lohnend der Einſatz dieſer Mittel war, zeigen zwei Zahlen: Der Rheinverkehr Kehl— Baſel ſtellte ſich 1932 auf nur 300 000 Tonnen, bezifferte ſich 1937 aber auf mehr als 2 Millionen Tonnen, hat ſich alſo in der Zwiſchen⸗ zeit verſiebenfacht. Im beſonderen Maße drückt ſich der Wirt⸗ ſchaftsaufſchwung ſeit 1933 aus in der Zunahme des Strom⸗ abſatzes von 300 Millionen KW⸗Stunden auf 700 Millionen KW⸗Stunden 1937. Die Umſätze der Geſamtwirtſchaft ſtiegen von rund 3 Milliarden im Jahre 1932 auf 6 Milliarden im Jahre 1937. So ſah das ſchaffensfreudige Volk des Gaues Baden ſein kägliches Brot wieder geſichert und war darüber hinaus noch in der Lage, für des Alters Notdurft zu ſorgen. Während der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung von Beginn des Jahres 1933 bis Ende 1937 hatten die Sparkaſſen Badens einen Zugang an Spareinlagen von 160 Millionen Reichs⸗ mark zu verzeichnen. Die Gauhauptſtadt zum zweiten Mal erbaut Mit nationalſozialiſtiſcher Tatkraft wurde im Jahre 1933 daran gegangen, menſchenwürdige Wohnungen zu erbauen. In fünf Jahren wurden unter der Jörderung des Staates annähernd 50 000 neue Wohnungen im Gau Baden errich⸗ ke; das ſind annähernd ſoviel, als die Gauhaupfkſtadt Karls⸗ ruhe im Jahre 1937 Haushaltungen zählle. Während die Straßen des Landes Baden jahrelang der Verwahrloſung anheimgefallen waren, ſetzte ſich die natio⸗ nalſozialiſtiſche Slaatsführung ſofort für ein muſtergültiges Straßen. und Wegenetz ein. In der Jeit von 1934 bis 1937, in nur vier Jahren alſo, wurden 842 km Reichs und Land- traßen 1. Ordnung ausgebaut; das entſpricht etwa der Enk⸗ fernung von Schönau im Schwarzwald, dem Ausgangsork dieſer Bolſchaft, über die Gauhaupkſtadt Karlsruhe nach Wien. Schließlich möge als Zeugnis kraftvoller Enkſchloſſen⸗ heit die Tatſache dienen, daß wenige Monale nach der Machtübernahme, im Herbſt 1933, der erſte Spatenſtich ge⸗ kan werden konnte zu einem Werk, über das im Zeichen kleinlichen Partikularismus und wirkſchaftlicher Ohnmacht des Reiches 70 Jahre ergebnislos geſtritten wurde. Die feſte Rheinbrücke bei Maxau, die erſte nach dem langen Grenzlauf des Stromes, die deutſches Land zu beiden Seiten des Rheines, Baden und die Saarpfalz ver⸗ bindet, konnte am 3. April 1938 dem Verkehr übergeben werden. a Vergeſſene Schätze werden gehoben Jahrhundertelang lagen die Schätze der Schwarzwald⸗ berge ungenützt. Der Gau Baden hat ſchon vor Bekanntgabe des zweiken Bierjahresplanes alle Kräfte eingeſetzt, um die bergbauliche Produktion zu fördern. Eiſenerz⸗, Fluß und Schwerſpaigruben wurden neu erſchloſſen. Die geſamte berg⸗ bauliche Produktion betrug im Jahre 1933 nur 4 Millio⸗ nen Mark, wird jedoch im Jahre 1938 12 Millionen errei- 3 1 1 25 15 1895 195 1000 ech 1 5 aren, weiſt das Jahr ſchon eine Beſchäftigung von 5000 Mann auf. g Eine weitgehende Erdöl. Mit 5 Vohrſtellen wurde im Jahre 1934 begonnen, bereits im Jahre 1937 waren 50 Bohrſtellen im Betrieb. Aber auch die Schönheit unſeres Gaues am Neckar, im Schwarzwald, am Bodenſee und am Rhein wurde zielbe⸗ wußt mehr und mehr e 7 und ſo iſt die Zunahme des Fremdenverkehrs im Gau Baden eine einzigartige. Es betrug die Zahl der ankommenden Gäſte der Uebernachtungen 5 19333 115 e 4,04 Millionen 1 7,30 Millionen örderung erfuhr die Gewinnung von Baden erobert eine Provinz im tiefſten Frieden Für den Siedlungsgedanken und für die Bodengewin⸗ nung durch Melioration wurde vom erſten Augenblick an alles getan. 2100 Hektar Land ſind ſeit 1933 unter einem Kapitalauf⸗ wand von 4,1 Millionen Reichsmark aufgeſiedelt und darauf 1000 Neubauernſtellen geſchaffen worden. 632 Betriebe er⸗ hielten Anliegerland. Der Gau Baden iſt weiter daran gegangen, in groß⸗ zügiger Weiſe alles zu kun, den Grund und Boden für die höchſtmögliche Ausnutzung im Hinblick auf die Volksernäh⸗ rung und Erzeugungsſchlacht reif zu machen. Baden iſt füh⸗ rend auf dem Gebiet der Landgewinnung. Die Größe und Kühnheit der Planung iſt ohne Beiſpiel. 80 000 Helkar Boden ſind in Bearbeitung genommen, 10 99. der landſchaftlich gut genutzten Fläche finden eine beſſere Verwendung als bisher, 36 Millionen Reichsmark beträgt der Bauwerk der Anlagen. Unſere Bauern ſiegreich in der Erzeugungsſchlacht Nachdem das deutſche Volk für die Sicherſtellung ſeiner Ernährung den Ertrag auch des letzten Stückchens ſeines Bodens braucht, haben die badiſchen Bauern ſich rückhalt⸗ los in den Dienſt der Erzeugungsſchlacht geſtellt. Sie haben unter dem Einſatz aller Kräfte und unter Ausſchöpfung aller 2 ichkeiten einen durchſchlagenden Erfolg erzielt. Gegen erzeichnen wir 1936/37 eine gewaltige Steigerung der landwirkſchaftlichen Erzeugung in Baden. Zahlen ergibt ſich gegen 1933 folgender Mehr⸗ anbau: n plus 50 vH., Wintergerſte plus 181 v H., Körnermais plus 395 vH., Oelfrüchte plus 120 vH., Flachs plus 2750 v., Hanf plus 280 v., Milchlieferung plus 25 vH. Beiſpielloſer Opfermut der Bevölkerung Die Opferwilligkeit des befreiten Volkes am Oberrhein iſt ohne Grenzen. Davon zeuge als Beispiel, daß es während der beiden Binlerhilfswerke 1935/36 und 1936 37 16 430 000 Reichsmark gab und damit zum Kampfe gegen Hunger und Kälte ebenſo viel ſpendete, wie im Rechnungsjahr 1933, als der Nalionalfozialismus die Macht übernahm, der Jehlbe⸗ krag der badiſchen Staatsfinanzen ausmachte. Dem Eiuſatz aller Kräfte gelang es, dieſe kataſtrophale Finanzlage zu beſeitigen und ſeit 1934 den Haushalt des badiſchen Staakes immer auszugleichen. Was wären aber alle dieſe Erfolge, wenn nicht das Wachstum unſeres Volkes dieſem Schaffen erſt ſeinen letzten Sinn gäbe? Und ſo ſei als letzte und freudigſte Meldun berichtet, daß die Geburtenzahl in Baden von 4 auf 1009 Einwohner im Jahre 1933 anſtieg auf 7,8 im Jahre 1936. Sie liegt damit ein Beträchtliches über dem Reichsdurch⸗ ſchnitt. a Mein Führer! Dieſe gewaltige Leiſtung war nur mög⸗ lich, weil Sie uns Führer waren, weil Sie uns in der Ar⸗ beit und im Kampf um Deutſchlands Wiederaufſtieg als ein alles gewinnendes und alles bezwingendes Vorbild vorausgingen. In dieſer geſchichtlich größten Zeit unſeres Volkes drängt es uns, Ihnen unſere unauslöſchliche Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Wir danken Ihnen, mein Führer, für alles, was Sie für unſer Volk talen. Wir danken Ihnen für das, was Sie um deukſchlands willen in beiſpiellos ſchwerem Kampfe getragen haben. Wir danken dem Einiger unſeres Volkes, dem Schöpfer des Dritten Reiches, dem Ketter Deutſchlands, indem wir 12 unſerer nie verſagenden Treue und Gefolgſchaft ver⸗ ichern. Schönau i. Wieſenkal, den 7. April 1938. Am Grabe Albert Leo Schlageters. Für den Gau Baden: gez. Robert Wagner, Gauleiter. Frühlingsfahrt durch's Badner Land. 5 Ein Volk bei der Aufbauarbeit Sonderbericht des NS-Gaudienſtes. Ein Schriftleiter des NS-Gaudienſtes hat in dieſen Tagen vor der Abſtimmung eine Fahrt durchs Badner Land unternommen und gibt in nachfolgendem Stimmungsbild ſeine Eindrücke auf dieſer Fahrt wieder. In dieſen Tagen durchs Badner Land zu fahren, iſt in vielerlei Hinſicht ein Erlebnis. Einmal zeigt es ſich ſchon in ſeinem ſchönſten Frühlingsſchmuck, und wir haben gerade vor wenigen Tagen in Heidelberg erlebt, wie der Führer mit beſonderer Freude hier in der Südweſtmark dem deutſchen Frühling begegnete, den er ſo ſehr liebt. Dann aber trifft man jetzt auf der Fahrt von Norden quer durchs Land überall unſer badiſches Volk in freu⸗ diger Erwartung des Tages, an dem es wie ein Mann in ſeinem Treuebekenntnis für den Führer den Hetzapoſteln draußen in der Welt einen Denkzettel geben wird. Und auf Schritt und Tritt ſieht man die Zeugniſſe ſeiner mit nationalſozialiſtiſcher Energie angepackten Aufbauarbeit. Heidelberger Karlstorbahnhof vor der Fertigſtellung Eine Fahrt durch das Neckartal im Blütenmeer iſt jetzt ein Genuß. Hier haben wir ſicherlich einen der ſchön⸗ ſten Fleckchen Erde unſeres Reiches. Bei Neckargemünd ſchauen wir das Werden der neuen Neckarbrücke, ein WMillionenprojekt, das die großzügige Verkehrspolitik des Dritten Reiches erkennen läßt. Noch weiter im Norden bei Viernheim ſahen wir die Anfänge der Autozubringer⸗ ſtraße von Viernheim nach Weinheim, die im Spätjahr bereits in Betrieb genommen werden ſoll. Heidelberg, das heute in ein Blütenmeer getaucht iſt, hat dem Nationzl⸗ ſozialismus ungeheuer viel zu verdanken. Draußen am Neckar entſteht das Klinikviertel; die ſtolzen Gebäude der Chirurgiſchen Klinik ſind im Rohbau fertig. Es ſind ge⸗ ſchmackvolle Bauten, die wohl noch im Laufe dieſes Som⸗ mers in Betrieb genommen werden können. Draußen vor den Toren Heidelbergs geht der Karlstor⸗Bahnhof ſeiner Fertigſtellung entgegen. Das Bahnhofsgebäude iſt bereits fertig und voll Bewunderung ſteht man vor dieſem ſchlich⸗ ten Gebäude mit ſeiner, einen wunderbaren Blick gewäh⸗ renden Veranda. Die Inbetriebnahme des Karlstor-Bahn⸗ hofes dürfte vorausſichtlich im Monat Mai erfolgen. Mannheim baut ein Eis⸗Station Auf der Autobahn, die immer wieder Bewunderung, vor allem die der Ausländer findet, iſt man in wenigen Minuten von Heidelberg aus in der Induſtrieſtadt Mann⸗ heim. Es gibt kaum in Lande Baden ein typiſcheres Bei⸗ ſpiel für nationalſozialiſtiſche Aufbauarbeit als gerade hier. Die Stadt hat die Arbeitsloſigkeit am ſtärkſten ge⸗ ſpürt; Zehntauſende haben noch 1933 auf der Straße ge⸗ legen. Heute hat dieſe Stadt ihr Geſicht geändert. Die Schlote der Fabriken rauchen wieder; ganze Häuſerblocks, die in ihrer Enge ein Verkehrshindernis bildeten, wurden abgeriſſen und nach modernen Geſichtspunkten aufgebaut; die Reichsautobahn hat hier die ſchönſte und eindruck⸗ vollſte Einfahrt erhalten, und nun werden die Pläne eines großen Schwimmſtadions an der Peripherie der Stadt verwirklicht. Große Freude wird die Nachricht her— vorrufen, daß, wie uns im Mannheimer Vathaus mitge⸗ teilt wurde, die Stadt endgültig im Friedrichspark ein Eis⸗Stadion baut, das nach allen modernen Geſichtspunk— ten eingerichtet werden ſoll. Man hofft, in allernächſter Zeit mit dem Bau des Eis⸗Stadions beginnen zu können, damit dieſe ſportliche Kampfſtätte bis zum Herbſt fertig⸗ geſtellt iſt und in Betrieb genommen werden kann. Ausbau der Hockenheimer Reunſtrecke begonnen Es iſt wirklich eine Freude, durch das Land zu fah⸗ ren und mit offenen Augen zu ſehen, wie ein ganzes Volk freudig an der Aufbauarbeit des Führers teilnimmt. Da ſieht man Gelände, das einſt als Oedland brach lag, in fruchtbares Ackerland umgewandelt. Vor den Toren von Schwetzingen entſteht eine Siedlung für 100 Siedler, und kommt man in das ſportbegeiſterte Städtchen Hockenheim, da iſt das Tagesgeſpräch der ſoeben begonnene Ausbau, der Hockenheimer Nennſtrecke, die von 12 Klm. auf 8 Klm. verkürzt wird und eine große neue Kurve erhält. Man hofft, mit den Arbeiten im Spätſommer fertig zu ſein, damit noch in den Auguſttagen eine große internationale Motorradkonkurrenz auf der neu ausgebauten Hockenhei⸗ mer Rennſtrecke ausgetragen werden kann. Die Stadtver⸗ waltung wird in den nächſten Monaten aber auch noch die Bauarbeiten zu einem Schwimmbad in Angriff neh⸗ men, das als Teil eines großzügig gedachten Stadions erbaut werden ſoll, Es iſt bewundernswert, wie ſich über⸗ all draußen die kleinen Städte ſich mit ihrer Initiative in die vorderſte Front ſtellen und damit unſerem Führer die ſchönſte Freude bereiten. Die Prachtſtraße Speyer—Schwetzingen— Wir ſind auf der Fahrt von Schwetzingen nach der Gauhauptſtadt auf der ſoeben fertiggeſtellten erſten Teil⸗ ſtrecke der großen Verbindungsſtraße Speyer— Schwetzingen — Heidelberg gen Speyer gefahren und haben den wun⸗ dervollen Blick auf den Dom von Speyer in uns aufge⸗ nommen. Nichts dokumentiert die gewaltige Verbeſſerung und den Ausbau der Straßen des Landes deutlicher als dieſe neue Straße Speyer bis zur Reichsſtraße Schwetzin⸗ gen— Karlsruhe, die in dieſen Tagen mit der Inbetrieb⸗ mahme der neuen Rheinbrücke bei Speyer dem Verkehr übergeben werden konnte. Wer dieſe Straße einmal ge⸗ fahren iſt, die landſchaftlichen Schönheiten geſehen hat und ſich der Straßen aus der Zeit vor 1933 erinnert, der iſt voll Bewunderung für die vielſeitige Tätigkeit der Be⸗ hörden im nationalſozialiſtiſchen Staat. Gerade auf dem Gebiete der modernen Verkehrsſtraßen iſt im Lande Ba⸗ den in den vergangenen 5 Jahren Großes geleiſtet worden. Man darf nur einmal auf der Schwarzwaldhochſtraße durch unſeren herrlichen Schwarzwald fahren, um ermeſſen zu können, in welchem Tempo auf dieſem Gebiete heute gearbeitet wird. Gleichgültig, ob im Norden, im Süden oder in Mittelbaden, überall wird gearbeitet, aufgebaut und ſo immer mehr der heiße Wunſch des Führers erfüllt, Deutſch⸗ land ſchön, groß und mächtig zu machen. A 8 Jeder 23. Badener iſt Kraſtfahrzeugbeſitzer (Von unſerem Sonderſchriftleiler Wilhelm Teichm an n). Durch die vom Führer im Jahre 1933 eingeleitete Motoriſierung Deutſchlands hat die Kraftfahr⸗ zeuginduſtrie einen ungeahnten Aufſtieg genommen, der in der Schaffung des Volkswagens in den Reichswerken Fallers⸗ leben ſeine vorläufige Krönung finden ſoll. Die ſteuerliche Entlastung des Kraftfahrzeuges, die Durchführung gewaltiger Straßenbaupläne und die Förderung ſportlicher Veranſtal⸗ tungen hat dazu geführt, daß die Produktion der Kraftfahr⸗ zeuginduſtrie von 41 727 Perfonenwagen und 4509 Laſtwagen im Jahre 1932 auf 244 640 Perſonenkraftwagen und 573812 Laſtkraftwagen im Jahre 1938 geſtiegen iſt. Der ungeheure Aufſchwung dieſer Schlüſſelinduſtrie hat weſentlich dazu bei⸗ getragen, daß heute praktiſch von einer Arbeitsloſigkeit nicht mehr geſprochen werden kann. Die ſtändig ſteigende Zahl der Kraftfahrzeughalter darf ſogar als ein zuͤverläſſiger Grad⸗ meſſer für den ſteigenden Wohlſtand des deut⸗ ſchen Volkes angeſehen werden. Wie uns das Badiſche Statiſtiſche Landesamt mitteilt, iſt die Zahl der Kraftfahrzeuge in Baden von 63 065 im Jahre 1933 auf 103 944 im Jahre 1937 geſtiegen. Das entſpricht einer Zunahme von 39979 oder 63,4 Prozent! Die Zahl der Perſonenkraftwagen iſt ſogar um 73,1 Prozent geſtiegen(1933: 23 613, 1937: 40 873) Im Jahre 1933 kam erſt auf 38 Einwohner ein Fahrzeug. Nach den inzwiſchen ſicher weit überholten Erhebungen des Jahres 1937 iſt ſchan jeder 23. Einwohner Ba⸗ dens Beſitzer eines Kraftfahrzeuges! — „Es ſind Jahrhunderte herabgeſunken, ſeitdem ihr nicht alſo zuſammengerufen worden ſeid wie heute; in ſolcher Anzahl, in einer ſo großen, ſo dringenden, ſo gemeinſchaftlichen Angelegenheit; ſo durchaus als Nation und Deutſche!“ Aus Fichtes„Reden an die deutſche Nation“. Die Nation verlangt von dir ein Bekenntnis. Du ſollſt dich erklären, wie du zu deinem Volk ſtehſt, was du für ſeine Zukunft tuſt, und wie du das Reich deinen Kindern überlaſſen willſt. Du ſelbſt, jeder einzelne muß ſich ent⸗ ſcheiden, was dir dein Vaterland wert iſt, ob du ein Recht haſt, dich Deutſcher zu nennen. 5 Iſt dir dieſe Entſcheidung zu ſchwer? Wir haben ſeit 1933 Deutſchland auf allen Lebensgebieten im Umbruch erlebt, haben geſehen, wie aus den Trümmern einer zu⸗ ſammengebrochenen Epoche neues Leben ſproß, wie die Nation antrat zum Kampf um ihre Freiheit, um ihre Ehre, um ihre Zukunft. Und wo haſt du in dieſen Jahren ge⸗ ſtanden? Die Frage mußt du dir ſelbſt in aller Ernſt⸗ haftigkeit ſtellen und ſie dir in aller Aufrichtigkeit ſelbſt beantworten. Gehörſt du zu den Bannerträgern der neuen Zeit? Haſt du ſelbſt mit Hand angelegt, um das Aufbau⸗ werk des Führers zu fördern? Dieſe Fra. ergeben ſich für dich, wenn du am 10. April den Stimmzettel in der Hand hältſt und du dich innerlich zu entſcheiden haſt, wel⸗ ches Bekenntnis du vor deinem Gewiſſen, bor deinem Voll, deinem Vaterland ablegſt. Als in dieſen Tagen Tauſende von öſterreichiſchen Volksgenoſſen zu uns ins Reich kamen und zum erſten Male das neue Deutſchland ſahen, wie es wirklich iſt, da“ ſtanden ſie dieſen Tatſachen in heiliger Ehrfurcht gegen⸗ über. Sie konnten zunächſt nicht glauben, daß alles das Wirklichkeit iſt, was ſie hier ſchauten, und was ihnen noch vor wenigen Wochen als Märchen, als Hirngeſpinſte hin⸗ geſtellt worden war. Sie lebten in tiefſtem Elend und täglich zunehmender Not; aber man erklärte ihnen, daß ſie unter dem herrſchenden(und jetzt abgeſchüttelten) Re⸗ gime einer beſſeren Zeit entgegengehen würden. Wie aber ſah dieſe Zukunft aus! Und wir, die wir mit Adolf Hitler die fünf Jahre gegangen ſind, die wir den Aufbruch, den Aufbau die Jahre hindurch erlebten, wir ſind ſelbſt nicht gewahr geworden, wie gewaltig der Fortſchritt, die Um⸗ ſtellung, der Neubau vor ſich gingen. Was uns vor ſechs und ſieben Jahren als Unmöglichkeit galt, was wir dann aber, nachdem uns die Tatkraft und der Geſtaltungswille des Führers täglich neue Offenbarungen brachten, in ſyſtema⸗ tiſcher Fortentwicklung erlebten, hat uns nach und nach die Erkenntnis von der Größe dieſer Führertaten getrübt: Wir nahmen als ſelbſtverſtändlich, was in Wahrheit täg⸗ lich neue Wunder waren. Es wäre gut, wenn jeder einzelne ſich einmal über⸗ legte, wie ſich dieſe Wandlung im eigenen, engſten Lebens⸗ kreis ausgewirkt hat, wenn ſich jeder einzelne die Frage ernſthaft vorlegte, wie ſich wohl ſein Leben geſtaltet haben würde, wenn nicht Adolf Hitler 1933 uns als Retter er⸗ ſchienen wäre. Sein raſtloſer Geiſt und Wille haben das Leben der Nation in neue Bahnen gelenkt, die ſich bis in unſere letzten Hantierungen auswirken. Denn wir er⸗ innern uns heute kaum ne) des 7⸗Millionen⸗Heeres der Arbeitsloſen, haben vergeſſen, daß uns ſelbſt täglich dieſes Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit begleitete. Wir denken nicht mehr daran, wie troſtlos die Zukunft unſerer Jugend war, weil ſie nicht wußte. für welchen Beruf ſie ſich entſcheiden ſollte, da nirgends ſich irgendwelche Zukunftsausſichten zeigten. Wir wiſſen kaum noch etwas von dem Pleitegeier, der die Höfe unſerer Bauern und Landwirte umkreiſte. Nicht beſſer ſtand es mit dem deutſchen Handel und Ge⸗ werbe, mit den freien Berufen, mit der Schiffahrt, mit unſeren Winzern, mit den Heimarbeitern, mit den Rent⸗ nern. Und wie war es mit unſerer Wehrkraft? Jeder Klein⸗ ſtaat durfte ſich damals Frechheiten und Ungehörigkeiten gegen Deutſchland erlauben, durfte das Deutſchtum terro⸗ riſieren und die deutſche Souveränität mißachten. Genf regierte in Deutſchland, und der Bolſchewismus verteilte ſchon die Rollen, die Deutſchland aufgelegt werden ſollten. An eine natürliche Löſung der damaligen öſterreicht⸗ ſchen Frage wagte in Deutſchland überhaupt niemand zu denken. Oeſterreich war den Weſtmächten der Ball, den ſie ſich bei der Verfolgung ihrer mitteleuropäiſchen Intereſſen, ihrer Donaupläne und ihrer Balkanziele gegenſeitig zu⸗ warfen. Deutſchland war trotz ſeiner 62 Millionen ein Ohnmachtsſtaat ohne Recht, ohne Freiheit, ohne Ehre. Und heute?„Wen dieſe Gegenwart nicht aufregt, der hat ſicher alles Gefühl verloren!“ Wir kennen unſer Deutſchland ſelbſt nicht mehr wieder, wenn wir uns zurück⸗ erinnern an die Zeiten vor Adolf Hitler. Er vollbrachte ein Wunder der deutſchen äußeren und inneren Erneue⸗ rung und Erſtarkung. Er gab uns nicht nur Brot und Arbeit, er gab uns ein neues Lebensglück, neue Lebens⸗ hoffnung, neue Lebensſicherheit: Er ſchuf die einige deutſche Nation. Eine gewaltige Wehrmacht, an die Tradition der alten Armee anknüpfend und im Geiſte der neuen Zeit erzogen, ſichert des Reiches Grenzen, des Volkes Freiheit und Ehre. Eine wohlgeleitete Wirtſchaft ſchafft nicht nur das Brot, ſondern macht Deutſchland je länger, je mehr unabhängig von den Rohſtoffen des Auslandes. In der Erſchließung neuer Bodenſchätze und in der Er⸗ zeugung neuer deutſcher Werkſtoffe wurde ein Weg be⸗ Du und die Nation! ſchritten, der ſelbſt vom Ausland als das deutſche Wünder des 20. Jahrhunderts angeſprochen wird. Die Idee des Nationalſozialismus, die nicht nur den deutſchen Staat neu formte, ſondern auch einen neuen deutſchen Menſchen ſchuf, ſprengte die willkürlich gezoge⸗ nen Grenzen des Reiches und erfaßte alle, die deutſchen Blutes ſind und ſich zum deutſchen Volkstum bekennen. Oeſterreich, durch Verſailles widernatürlich vom übrigen Reich abgeſchloſſen, nahm dieſen Geiſt Adolf Hitlers auf und wurde innerlich ſtark durch ihn trotz Verfolgung, Ker⸗ ker, Terror und Mord. Fünf Jahre hat dieſes deutſche Land die Schmach getragen, fünf Jahre hat es der Freiheit geharrt, fünf Jahre den Glauben nicht verloren, daß Adolf Hitler ſeiner öſterreichiſchen Heimat die Erlöſung bringen wird. Treue und Glaube haben ſich auch hier bewährt. Am 11. März erhob ſich das öſterreichiſche Volk gegen ſeine Unterdrücker, zerbrach das Joch Schuſchniggs und bekannte ſich in nationalem Glück zum Deutſchen Reiche Adolf Hitlers. Uns allen brauſen noch die Jubelſtürme in den Ohren, die dem Führer galten, als er als Befreier und Retter das öſterreichiſche Land beſuchte. Du, deutſches Volk, das heute als 75-Millionen⸗Volk im Herzen Europas eine Miſſion an der Menſchheit und für den Frieden Europas zu erfüllen hat, ſollſt nun am 10. April bekennen, welch inneren Anteil du an dieſem Werke Adolf Hitlers nimmſt, das als die größte welt⸗ geſchichtliche Tat der Jahrhunderte gelten wird. Du ſollſt bekennen, ob du die Größe dieſer Tat zu ermeſſen vermagſt, ob du würdig biſt, eingegliedert zu ſein in das 75⸗Millio⸗ nen⸗Volk deutſcher Nation. Am 10. April wird von allen, mit Fichte zu ſprechen,„ein ſolcher Entſchluß gefordert, der zugleich unmittelbar Leben iſt und inwendige Tat“. Denkt bei eurer Entſcheidung an das eindringliche Wort Fichtes: „Gehet dieſes Mal nicht von der Stelle, ohne einen feſten Entſchluß gefaßt zu haben; und jedweder, der dieſe Stimme vernimmt, faſſe dieſen Entſchluß bei ſich ſelbſt und für ſich ſelbſt, gleich als ob er allein du ſei und alles allein tun müſſe.“ N Euer Entſchluß wird, darf und känn nur ſein:„Ja— Für Führer, Volk und Vaterland!“ Zeichnung: „Ihr ſollt ſprechen willekommen.“ Walther von der Vogelweide, der Herold des volksdeutſchen Reiches NSti Wenn in dieſen 85 die jahrhundertealte Sehn⸗ ſucht i nach der Wiedervereinigung mit den übri⸗ gen deutſchen Landen in Erfüllung ging und damit der ent⸗ ſcheidende Schritt zur Verwirkli 8 des großdeutſchen Reiches getan wurde, ſo können die Oeſterreicher mit höch⸗ ſtem Stolz auf zwei hiſtoriſche Tatſachen hinweiſen, die die Bedeutung ihrer Heimat für dieſe Entwicklung in einzig⸗ artiger Weiſe dartun: nicht nur ſteht am ſieghaften Ende des viele Generationen währenden Ringens um die großdeutſche Einheit ein Reichsöſterreicher: Adolf Hitler, ſondern auch einer der erſten gewaltigen Herolde eines mächtigen, einigen, von fremden Einflüſßen unabhängigen volksdeut⸗ ſchen Reiches war ein Oeſterreicher: Walkher von der Vogelweide. Finneiſen(M) Man kann den Irrſinn der jetzt glücklicherweiſe für im⸗ mer der Vergangenheit angehörenden Theorie von dem be⸗ ſonderen„öſterreichiſchen Menſchen“ wohl kaum ſchlagender brandmarken als mit dem Hinweis, daß zwei Männer wie Walther von der Vogelweide und Adolf Hitler, zwei echteſte Söhne der Oſtmark, gerade die Hauptträger der Idee der volksdeutſchen Einheit, ihr früher Herold und 11 endlicher Vollſtrecker, ſind. Aus Walthers bewegtem Leben leuchtet ein Wendepunkt beſonders hervor, dem er eins ſeiner herrlichſten Gedichte ge⸗ widmet hat. Zu Anfang des 13. Jahrhunderts, wohl im Jahre 1203, kehrte er nach langer Abweſenheit, nach man⸗ cherlei politiſch⸗dichteriſchem Wirken draußen im Reich in die öſterreichiſche Heimat zurück— eine Heimkehr, in man⸗ chem ähnlich der des Führers in den erſten Märztagen die⸗ ſes Jahres, ganz ſicher aber ihr darin gleichend, daß auch Walther damals in einem einzigartigen Erlebnis die unlös⸗ bare Einheit des deutſchen Volkstums über alle Stammes⸗ grenzen hinweg, die Größe, Herrlichkeit und Ewigkeit ſei⸗ nes Volkes geſpürt hat. „Ihr ſollt ſprechen willekommen“, hebt er feierlich an; er iſt ſich der Größe und Bedeutung der neuen „Märe“, die er zu verkünden hat, voll und ganz bewußt: „Ich han Lande viel geſehen und nahm der beſten gerne wahr: übel müſſe mir geſchehen, könnt ich je mein Herze bringen dar, daß ihm wohlgefallen wollte fremde Sitte. Nun, was hülfe mirs, wenn ich unrechte ſtritte? Deutſche Zucht geht vor ihnen allen. Von der Elbe bis an den Rhein und her wieder bis nach Ungarland da mögen wohl die beſten ſein, die ich in der Welt han erkannt. Kann ich rechte ſchauen gut Gelaß und Leib, ja bei Gott, ſo ſchwür ich wohl, daß hier die Weiber beſſer ſind als ſonſt die Frauen. Deutſche Männer ſind wohlgezogen, recht wie Engel ſind die Fraun getan. Wer ſie ſchilt, der iſt betrogen, ich kann ihn anders nicht verſtahn. Tugend und reine Minne, Wer die ſuchen will, der ſoll kommen in unſer Land, da iſt Wonne viel. Lange müſſe ich leben darinne!“ Es iſt der erſte ſtrahlende Vorläufer des Deutſchlandliedes, von einem großen Dichter ge⸗ ſchaffen, von einem großen Deutſchen in tiefſtem Herzen ge⸗ fte bis in die Einzelheiten der Thematik hinein mit der päteren Nationalhymne verwandt: Das ganze Volks⸗ Deurſchlanoſollesſein, wie der Dichter des Deutſch⸗ landliedes es von der Maas bis an die Memel, von der Etſch bis an den Belt überſchaut. Und es entſpricht dem tief⸗ ſten Bedürfnis ſeeliſcher Erhebung eines deutſchen Man⸗ nes, daß hier wie dort die deutſchen Frauen Inbegriff der Idee Deutſchland werden. Walther von der Vogelweide iſt bom erſten Tage ſeines dichteriſchen Schaffens an politiſcher Dichter geweſen. Es heißt ſeine Eigenart vollkommen verkennen, wenn man nur die zarte Schönheit ſeiner volkstümlichen Minnelyrik und ſeine farbenfrohen Naturlieder würdigt. Gleich ſein ex⸗ ſtes Spruchgedicht im Jahre 1198 iſt der Sorge um- Nes Deutſche Reich, ſeine Uneinigkeit und Gefährdung ge⸗ widmet. Und nun folgen Jahr für Jahr die meiſterhaft ge⸗ ſchliffenen, einprägſamen Sprüche zur politiſchen Lage, die ſich von Mund zu Mund fortpflanzen und die man bald an jedem Ritterhof hören kann. Walther hat in dieſen Spruchgedichten ein klares Bild vom Deutſchen Reich und ſeinen nokwendigen Erforderniſſen, aber auch von den ihm drohenden Gefahren entworfen. Seine dringlichſte, immer wieder mit leidenſchaftlichem Tem⸗ perament vorgetragene Forderung lautet: ein Kaiſer, der ſtark genug iſt, die Macht über alle deutſchen Lande feſt in ſeiner Hand zuſammenzufaſſen— wer denkt dabei nicht an den heutigen Ruf Deutſchöſterreichs:„Ein Volk— ein Reich— ein Führer!“ Religiöſer Glaube und Sittlichkeit dieſes frühen Herolds eines volksdeutſchen Reiches ſind im Grunde dieſelben, die ſieben Jahrhunderte ſpäter in einer neuen entſcheidenden Epoche des Bewußtwerdens deutſchen Weſens und als zu⸗ tiefſt unſerer Art entſprechend erſcheinen. Walther glaubt an Gott, wenn 9270 er weiß, daß dieſer den Menſchen un⸗ erforſchlich bleibt. Aber er fordert religiöſe Selbſtändigkeit des einzelnen. Die Sittlichkeit der Uneigennützigkeit und Opferbereitſchaft hat er in ſich aufgenommen: nur dann dürfen wir Gott Vater nennen. wenn wir ſelbſt uns als Brüder zueinander verhalten. „Dabei iſt er andererſeits von der en Notwen⸗ digkeit des Kampfes, ohne den es kein Leben gibt, überzeugt. Sein eigenes Leben iſt ebenſo erfüllt von klären poſitiven Entſcheidungen für beſtimmte Menſchen und Dinge, von herzhafter Freundſchaft, wie andererſeits von geharniſchter Kampfesluſt und ehrlicher Feindſchaft. Das Geburtsland dieſes erſten großen politiſchen Lyri⸗ kers des 9 Volkes iſt nun heimgekehrt ins Reich. Walther von der Vogelweide war immer deutſch. Er wird von nun an als einer der flammenden Herolde des deutſchen Gedankens noch unvergeßlicher in der Geſchichte unſerer Kultur fortleben als bisher. Dr. Rudolf Kommoß. Onkel Bohne und ſein großes Erlebnis Letzte Bilderreihe Zeichnung von Horſt v. Möllendorff f— . — 1 . Den im Traume Bohne ſah, dieſer Freund iſt wirklich da! eſch, ſo ruft er dir vor Freud bie Schultern blau! Menſch ich hau Laßt mit Ja uns jetzt bekunden, 5 daß ſich endlich zwei gefunden. g 15 Deſterreich⸗Deutſchland, Seit' an Seit', ſind vereint für alle Zeitl! 1 denen ber ö 1 Das geht alle Mütter an! o Seit der Heimkehr Oeſterreichs ins größere Vater⸗ land blicken unſere Augen mehr als vordem auf dieſes ſchöne Stück deutſcher Erde, und das Leben der dort woh⸗ nenden deutſchen Brüder und Schweſtern greift uns mehr noch als vordem ans Herz.. 5„ Grade uns Frauen, die wir nun ſchon ſeit fünf Jahren den en eines geordneten Staatsweſens mit endlich wieder g 5 hen Lebensmög⸗ keiten kennen, 1. ß die ſeeliſche und wirtſchaftliche Not bei jenen en dort iſt. Die Statiſtik iſt wie ein großer jrei. Sie meldet, daß Oeſterreich das einzige euro⸗ päiſche Land iſt, das in den letzten Jahren weniger Ge⸗ burten als Sterbefälle zu verzeichnen hatte. So wurde durch unſagbare Wirtſchaftsnot als Folge vernichtender Verträge und verſagender Staatslenkung aus einem blühenden, kraftvollen Volke in wenigen Jahren ein ſter⸗ bendes. Mütter, das geht euch alle an! Wofür leben und arbeiten wir, wenn nicht für die Zukunft unſerer Kinder? Wie groß muß die Hoffnungsloſigkeit in einem Volke ſein, wenn es ſich dieſes größten Glückes berauben muß! In ſolchem Augenblick fühlt man erſt ſo recht, wie tief dankbar wir unferem Führer ſein müſſen, daß er ſolches Unheil von unſerem Volke abgewandt hat. Wie nah ſtan⸗ den doch auch wir ſchon an dieſem Abgrund! Heute wiſſen wir ganz genau, daß es für unſere Kinder einmal be⸗ ſtimmt kein Erwerbsloſenproblem geben wird, weil ſo viel Arbeit überall wartet, daß die Menſchen noch lange nicht ausreichen, um ſie zu bewältigen. Dieſes gleiche, ruhevolle Gefühl, das uns wieder zur vollen Entfaltung unſerer völkiſchen Kraft kommen laſſen n wir nun auch unſeren Brüdern und Schwe⸗ ſtern ge Ihr Leid iſt unſer Leid, und wir werden alles daranſetzen, daß unſer Glück auch ſo bald als mög⸗ lich das ihre werde. Das ſei unſer Gelöbnis an ſie und zugleich unſer Dank an den Führer, deſſen engere Heimat dieſes arme, gequälte Land iſt, das er nun heimgeholt hat. Die erſte und ſehr wirkſame Tat, die wir in dieſer Richtung tun können, iſt, am 10. April durch unſer„Ja“ vor aller Welt dafür Zeugnis abzulegen, daß wir uns unlöslich mit dieſem jüngſten deutſchen Gau und ſeinem ſchweren Schickſal verbunden fühlen, und daß wir wie eine einzige rieſenhafte Mauer hinter unſerem Führer und all ſeinen Maßnahmen zum Wohle unſeres geſamten Volkes ſtehen. Nichts kann uns trennen, was immer das Schickſal von uns fordert. Am 10. April dem Führer Adolf Hitler unſer„Ja“! aun r kann, w 1 2 nam Magon off 15 „Da kann man vom Boden eſſen. — 7 B Ich weiß nicht, ob Sie ſchon einmal vom Boden ge⸗ geſſen haben. Ich möchte es ſogar bezweifeln. Dagegen bin ich überzeugt, daß Ihnen ſicher ſchon im Leben ein⸗ mal erklärt worden iſt:„Da kann man vom Boden eſſen!“. Es iſt das eine ausgeſprochen weibliche Bemerkung. Ja, ich möchte ſogar behaupten, daß see faſt nur aus haus⸗ fraulichem Munde kommt. Sie wird meiſt da angewandt, wo man einen möglichſt treffenden Vergleich für äußerſte Reinlichkeit ſucht. Im erſten Augenblick mutet dieſe Redensart ein wenig komiſch an. Denn es iſt doch immer⸗ hin eine Zumutung, ſtatt vom ſauber gedeckten Tiſch vom Boden eſſen zu ſollen! Doch wie die meiſten derartigen Redewendungen iſt auch dieſe mehr bildlich gemeint. Doch ſcheint ſie das höchſte Lob in bezug auf Sauberkeit aus⸗ zudrücken, das eine Hausfrau überhaupt zu ſpenden hat. Deshalb beſitzt auch dieſe etwas ſeltſame Bemerkung einen wertvollen Kern: die echt deutſche Vorliebe, vor allem der Frauenwelt, für Reinlichkeit und Sauberkeit. Gerade aus der Hochſchätzung dieſer echt weiblichen Tugenden ſtammt dieſe Redensart. Alſo ſozuſagen aus den wichtigſten deutſchen Hausfrauentugenden ſelbſt. Denn was iſt eine Wohnung ohne Sauberkeit? Sie mag noch ſo koſtbar eingerichtet ſein, dennoch fehlt ihr das, was ſie erſt zu einem Heim im wahren Sinne des Wortes macht. Was nützen denn auch die wertvollſten Möbel, wenn ſie, wie ein häßlicher grauer Schleier, eine Staub⸗ ſchicht verhüllt. Das iſt nicht nur eine Frage vom Ge⸗ ſundheits⸗ nein, auch vom Schönheitsſtandpunkt aus. Wie anheimelnd kann ſelbſt die einfachſt eingerichtete Wohnung wirken, wenn ſie vom friſchen Hauch der Reinlichkeit durch⸗ weht iſt! In ihr wird man ſich gemütlich fühlen, auch wenn ſie nur das Notwendigſte enthält. Wo aber dieſe Reinlichkeit fehlt, wo man Staub und Schmutz geſtattet, ſich einzuniſt da weicht nur zu ſchnell die Traulichkeit, die ein echtes Heim belebt.. Wenn wir alſo dieſe an ſich etwas merkwürdig an⸗ mutende Redensart hören:„Da kann man vom Boden eſſen!“, ſollen wir ſie nicht mit einem Lächeln abtun. Denn wenn einem erſt die ganze Bedeutung dieſer Redensart Hargeworden iſt, wird man daraus das Lob der deut⸗ ſchen Hausfrauen— Reinlichkeit— heraushören. J. A. ————— Nausarbeit leichter gemacht! Wie oft hat man ſich ſchon die Hände verbrannt oder den Topfdeckel nicht eben zu ſeinem Nutzen auf den Stein⸗ boden fallen laſſen, wenn wir vergaßen, daß der Deckel⸗ griff heiß wird und wir den Deckel nirgends ſo raſch ab⸗ legen können. Eine neue Vorrichtung am Topf ſorgt da⸗ für, daß wir mit einem einzigen Handgriff den Deckel hochſtellen können, ſo daß er am Topfrand feſtgehalten wird. Es fließt dann auch nichts vom Niederſchlag mehr auf die Herdplatte oder den Boden. a Wir ärgern uns alle über die ſtets blind werdenden Meſſingklinken und Beſchläge, die durch häufiges Putzen 555 Hausfrau viel Zeit rauben. Durch einen beſonderen, urchſichtigen Lack läßt ſich der Hochglanz der Griffe lange Aber et wir ſie, einmal ſauber geputzt, raſch damit Tln Anmut Ae een 5„Den Sinn des Volkes ſollte man fortdauernd auf große Begebenheiten richten, denn die Zeit träger Ruhe, die in Unſerer Kindheit war, die iſt gewiß noch auf lange Zeit vorbei. And wuhl uns, daß ſie vorbei iſt, und im Umſchwung der Dinge kann die wohl ſo leicht nicht wiederkommen. Das Volk, des man bedarf, ohne das man in letzter Juſtanz eigentlich nie das Große ausführt, in deſſen Sinn ſollte man auch das geſchehene Große recht im Andenken erhalten und es daran für die Zukunft erziehen.“ Berlin, 19. Oktober 1815. 5 Caroline von Humboldt. Das Leben iſt wieder ſchöner geworden Der führer ſchuf der Frau eine alüchliche Zukunft Unermeßtich brandete der zuſtimmende Jubel auf, als auf dem letzten Nürnberger Parteitag der Führer das ſchöne Wort ſprach von dem Optimismus, der das Not⸗ wendigſte iſt, das der Menſch zum Leben braucht.„Und wie iſt unſer ganzes Volk heute von Optimismus über⸗ leuchtet!“ Trifft dieſes Wort nicht vor allem für uns Frauen zu, die wir unter dem Nationalſozialismus ſeit 1933 von Tag zu Tag und Jahr zu Jahr in ſtändig wachſendem Maße zum Teil als Geſchenk erhielten, zum großen Teil mit erarbeiten konnten, was die Grundlage dieſes Optimismus ausmacht: geſunde, natürliche, auf⸗ bauende Lebensverhältniſſe; ein unermeßlicher Schaffens⸗ bereich für alle echten, weiblichen Fähigkeiten; ethiſche Grundlagen für die wahren Rechte der Frau und Aus⸗ blick in eine arbeitsfrohe, ſtets glücklichere Zukunft für uns und unſere Kinder! Wir brauchen nicht viel Worte zu verlieren über die ſtummen Leidenswege, die Millionen von deutſchen Frauen in den heute glücklicherweiſe ſo weit zurückliegen⸗ den dunklen Jahren vor 1933 zu gehen verurteilt waren. Millionen von Heldinnen des Alltags, die unter der Laſt einer allzu ſchweren Arbeit, von der oftmals das Leben der ganzen Familie abhing, nicht zuſammenbrechen durf⸗ ten. Nicht zuſammenbrechen durften, obwohl häufig der Mann, von jahrelanger Arbeitsloſigkeit zermürbt, nicht mehr den Halt der Familie bedeutete, obwohl ſie die Kinder, unbeobachtet und unverſorgt, einer gefährlichen Verwahrloſung entgegentreiben ſahen. Auch das, was dieſe Frauen mit unerbittlicher Pflichterfüllung aufrecht hielt, kann man als eine Art von Optimismus bezeichnen, ein Optimismus der Verzweiflung. Was uns heute er⸗ füllt, iſt jedoch das Gegenteil: Ein Optimismus der Ge⸗ wißheit: Die Opfer waren nicht umſonſt, der Glaube hat nicht getrogen. Unſer iſt dieſes Leben, das ſchöner, klarer, zukunftsfroher iſt, als wir es für uns und unſere Kinder je zu erträumen wagten. „Ich meſſe den Erfolg unſerer Arbeit nicht an unſe⸗ ren neuen Fabriken, ich meſſe ihn auch nicht an den neuen Brücken, die wir bauen, noch an den Diviſionen, die wir aufſtellen, ſondern an der Spitze der Beurteilung des Erfolges dieſer Arbeit ſteht das deutſche Kind, ſteht die deutſche Jugend!“ Dieſe Einſtellung, die ſich in den Wor⸗ ten des Führers dokumentiert, iſt das ſchönſte Geſchenk, das deutſchen Müttern dargebracht werden konnte. Denn es ſind ja nicht Worte allein und Gefühle, es ſind Taten, die eine beredte Sprache ſprechen. Wenn die Reichsfrauen⸗ führerin erklärte, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſtets Ehe und Mutterſchaft als die höchſte Erfüllung eines Frauenlebens betrachtet habe, ſo ſpricht dafür die Tat⸗ kraft, mit der von Anbeginn an die Hilfsarbeit für die deutſche Mutter und ihr Kind einſetzte. Dank dieſer Tat⸗ kraft iſt die Säuglingsſterblichkeit in Deutſchland von 7,9 v. H. im Jahre 1932 auf 6,6 v. H. im Jahre 1936 geſenkt worden, wodurch dem deutſche Volke 140 000 Kinder am Leben erhalten blieben! Ueber zweihunderttauſend Müt⸗ ter wurden in den Mütterheimen aufgenommen, um Er⸗ holung zu finden, über zweieinhalb Millionen Kinder wurden verſchickt, und auch nach Millionen rechnet die Zahl der Mütter, die Schulung, Rat und tatkräftige Hilfe in tauſend Notlagen erhielten Und noch immer iſt das Hoor der hilfreichen Hände im Wachſen, die ſich für die Ge⸗ ſundheit und ſoziale Sicherheit der deutſchen Mütter und ihrer Kinder einſetzen. „Eine unermeßliche Weite von Arbeitsmöglichkeiten iſt für die Frau da.“ Wenn auch nach wie vor die Frau als Arbeits⸗ und Lebensgenoſſin des Mannes und als Mutter im Mittelpunkt der Betreuung ſteht, ſo wird darum das Rieſenheer der berufstätig ſchaffenden Frauen nicht weniger pfleglich bedacht. Die böſen Zungen des mißgünſtigen Auslandes, die da behaupten, die Aufgabe der deutſchen Frau ſolle ſich erſchöpfen mit Säuglings⸗ pflege und Küchenarbeit, wird ſchlagend widerlegt durch die Tatſache, daß heute noch 11¼ Millionen Frauen als Erwerbs⸗ und Berufstätige in den deutſchen Betrieben, in Kontoren und Verkaufsräumen, in Krankenhäuſern, Schulen und an vielen anderen Stellen tätig ſind.„Ihre Leiſtung iſt ein nicht wegzudenkender Beſtandteil in der Geſamtleiſtung unſerer Nation“, erklärte die Reichsfrauen⸗ führerin Gertrud Scholtz⸗Klink, Das ganze Volk dankt ihnen dieſen tätigen Einſatz. Die erwerbstätige Frau ſteht durch das Frauenamt der DAF. in der großen, deut⸗ ſchen Frauengemeinſchaft. Und jeder Frau ſteht allezeit der Weg in eine glückliche Ehe offen, deren wirtſchaftliche Grundlage der Staat ihr durch Eheſtandsdarlehen erleich⸗ tert, die neuerdings auch dann erteilt werden, wenn die Frau zunächſt aus zwingenden Gründen noch weiter⸗ hin erwerbstätig ſein muß. Unter den Lehrlingen des deutſchen Handwerks finden wir zu einem Zehntel Frauen— über 58 000 weibliche Lehrlinge auf 589 000 insgeſamt—, ein ebenſo ſtarker Beweis für die Arbeitsmöglichkeiten, die ſich der deutſchen Frau eröffnen, wie die hohe Anzahl weiblicher Studieren⸗ der. Aber unſere Studentinnen von heute laufen nicht mehr Gefahr, ſich in Berufe zu verirren, die ihnen weſens⸗ fremd ſein müſſen oder ſich zu Blauſtrümpfen zu ent⸗ wickeln. Ihre kulturelle Mitarbeit am Aufbau des Vol⸗ kes iſt weſentlich wie ihre ſoziale Mithilfe; im Arbeits⸗ platztauſch mit Arbeiterinnen lernen ſie das Weſen der Betriebe und ihrer Gemeinſchaft kennen, in ihrer freiwil⸗ ligen Hilfsarbeit in Kinderheimen und Küchen beweiſen ſie neben ihrer geiſtigen Arbeit die Freude am ſozialen Mitſchaffen. Und nicht zuletzt ſehen wir in unſerer Mitte an ver⸗ antwortlichen Führerſtellen der Frauenarbeit hundert⸗ tauſend deutſche Frauen ſtehen, die als Gau⸗ und Kreis⸗ frauenſchaftsleiterinnen, als Gau⸗ und Kreisfrauenſchafts⸗ walterinnen der DAF. ſowie als Ortsfrauenſchaftsleite⸗ rinnen und Ortsfrauenwalterinnen oder Führerinnen von Verbänden unermüdlich tätig ſind. An ihrer Seite arbei⸗ tet das große Heer der Frauen, die in ehrenamtlichem Dienſt bis in die kleinſte Zelle, bis in die Familie hinein die tatkräftigen Beweiſe für den Hilfs⸗ und Aufbauwil⸗ len des Nationalſozialismus tragen. Ihr Schaffen ſteht auf dem unerſchütterlichen Grund der großen, national⸗ ſozialiſtiſchen Idee, die uns ein Mann ſchenkte, der Füh⸗ rer Adolf Hitler! Die Früchte dieſer Idee, die wir an wenigen flüch⸗ tigen Beiſpielen unter tauſenden erkannten, ſind nach eigener Ausſage des Führers erſt die Anfänge des gewal⸗ tigen Aufhanwerkes Und ſchon erſcheint uns das was in der kurzen Zeit geſchaffen wurde, wie eine gewaltige, einzigartige und einmalige Leiſtuna! 5 Aufnahme: Maeſchle— M. Spiel und Leibesübungen in der Arbeitspauſe, damit die Frau geſund und froh bleibt. Und unſer Dank? Es ſteht wohl zu erwarten, daß von den deutſchen Frauen und Müttern, den Berufstätt⸗ gen, den Lernenden und Studierenden wie den Mitſchaf⸗ fenden nicht eine fehlen mag, um am Tage, da der Führer die entſcheidende Frage an ſein Voll ſtellt, dieſem Führer und ſeinem Werk ihre jubelnde, dankbare Zuſtimmung zu geben! W. Das Rind muß ſchlafen! Man wundert ſich häufig über die zunehmende Ner⸗ voſität der Kinder und meint, ſie ſei ein Zeitübel. Ein Uebel iſt ſie allerdings, aber lediglich eines, für das die Mütter zum großen Teil ſelbſt die Verantwortung tragen. Bis zum ſechſten Lebensjahr müſſen Kinder nämlich mindeſtens 14 Stunden ſchlafen. Vom ſechſten bis zum fünfzehnten genügen rund elf Stunden, und bis zum neunzehnten neun Stunden. Aber hält man ſich immer daran? In vielen Familien läßt man die Kinder beden⸗ kenlos bis ſpät am Abend auf. Das Kind kommt aber mit dem Schlaf nicht aus, ſondern ſeine geiſtige, ſeeliſche und körperliche Verfaſſung leidet ſchwer darunter, es wird nervös, ſeine Leiſtungen in der Schule ſind nicht ſo gut, wie ſie ſein müßten. Daran ſollte man denken, wenn man keine guten Nachrichten aus der Schule erhält. Beſſer iſt es dann, für eine längere Nachtruhe zu ſorgen, als das erhöhten Aufgaben zu belaſten. Kind pi Für Feinſchmecker Magermilch Auf einer Reiſe, die wir kürzlich durch Dänemark machten— dem Land, in dem bekanntlich„Milch, Eier und Butter fließen“—, wunderten wir uns über den ausgedehnten Gebrauch, den die Dänen von der Mager⸗ milch machten. g Die meiſten Frauen in Deutſchland ſehen dagegen in der entrahmten Milch ein Abfallprodukt, das nicht viel Wert hat. Das iſt ganz falſch. Der entrahmten Milch ift lediglich das Fett entzogen worden, das aber nicht den alleinigen Wert an der Milch darſtellt. Wertvoll ſind das hochwertige Eiweiß, Kohlehydrate, Ergänzungsſtoffe wie Lipoide und Vitamine und dann ihr Ueberſchuß an ſo⸗ genannten Baſen, die unſerer an Saureuverſchuß leiden⸗ den Koſt eine wichtige Ergänzung ſind. Dieſe vielen Werte enthält die Magermilch. Trotz ihres verminderten Fettgehalts iſt ſie alſo noch immer ſehr hochwertig für die Ernährung. Dazu kommt noch ein anderes, viele Gerichte, die wir mit Milch bereiten: wie verſchiedene Breie, Puddings, Milchſuppen und Soßen werden durch die fette Vollmilch leicht zu pappig und ver⸗ langen direkt nach einer Verdünnung mit Waſſer. Nimmt man an Stelle der Milch⸗Waſſer⸗Miſchung aber Mager⸗ milch— und das kann man ruhig, denn die Magermilch iſt ja weſentlich billiger als Vollmilch— dann wird das Gericht bedeutend vollwertiger und auch geſchmacklich be⸗ deutend beſſer. f Ein Plättkiſſen wird angefertigt Man kann den letzten„Schick“ aus dem Haus, geſchneiderten herausholen, wenn man ſich ein Plättkiſſer anfertigt, mit dem man alle Teile, die ſchräg geſchnitter ſind— Fältchen. Schrägſaum. Halsausſchnitte, Aermel⸗ ausſchnitte, Garnituren uſw.— ſorgfältig plätten kann, ohne dabei andere Teile zu zerdrücken, wie das auf dem Bügel⸗, ja auch auf dem Aermelbrett meiſt geſchieht. Man ſtopft das Kiſſen recht feſt mit Holzwolle und überzieht es mit Stoff ſtramm und glatt. Die Größe berechnet man nach Gutdünken, die einen werden es recht groß, die anderen kleiner wünſchen. Ich ſelbſt halte es für zweck⸗ mäßiger, wenn es nicht größer als 25 Zentimeter im Ge⸗ viert iſt, auf alle Fälle aber muß es glockenförmig hoch gewölbt ſein. Iſt ein Halsausſchnitt zu klein oder ein Aermeleinſatz zu eng, dann zieht man ihn über das Kiſ⸗ ſen und weitet ihn mit einem heißen Eiſen 1 n Ausſchnitt zu weit, dann hält man mit kleinen Sticken ein, legt ein feuchtes Handtuch darüber und preßt das heiße Eiſen darauf. Auf dieſe Weiſe wird man die gewünſchte Weite erhalten. 5 5„„ Hier ſpricht die Tat! Leiſtungen der Partei in Stichworten und Ziffern. Wer erinnert ſich nicht der Erſtürmung rheiniſcher Finanz⸗ ämter durch die völlig berelendeten Winzer in den Jahren von 1930 bis 1932. Auch die Not des Winzerſtandes hat der Nationalſoziallsmus überwunden. In erſter Linie hat dazu die zuſätzliche Weinwerbung beigetragen, die als ein typiſches Merkmal praktiſcher Verbrauchslenkung im Dienſte des Gemeinwohls anzuſehen iſt. Durch dieſe Maßnahme wurden jedenfalls die Abfatzverhältniſſe der Winzer in eine volkswirtſchaftlich gerechtfertigte Ordnung gebracht. Die Er⸗ folge ſprechen für ſich: 1935 wurden rund 12 Mill. Liter und 1936 rund 20 Mill. Liter Weine zuſätzlich abgeſetzt. * Während in der Syſtemzeit die kinderreiche Familie in unvorſtellbare ſeeliſche und wirtſchaftliche Not geriet, nahm das Dritte Reich die kinderreiche Familie in den ſtarken Schutz der Bewegung und des Staates. Viele Millionen einmaliger Kinderbeihilfen haben die gröbſte wirtſchaftliche Not geſteu⸗ ert. Laufende Kinderbeihilfen betreuten bisher etwa 500 000 deutſche Kinder, ab 1. April 1938 aber in großzügiger Er⸗ weiterung der laufenden Kinderbeihilfen 2 Millionen deutſche Kinder. Auf dem Reichsparteitag der Arbeit iſt im Auftrag des Führers von Staatsſekretär Reinhardt die Schaffung einer Reichs⸗Familien⸗Laſtenausgleichskaſſe verkündet worden, die in wenigen Jahren endgültig mit der wirtſchaftlichen Benachtei⸗ lung des Kinderreichtums ein Ende macht. * Im Jahre 1937 wurde der Reichsarbeitsdienſt in 939 Kataſtrophenfällen eingeſetzt. Rund 60 000 Führer und Ar⸗ beitsmänner waren daber am Werk, große Teile des deutſchen Volksvermögens vor der Vernichtung zu bewahren. * Zurzeit ſtehen im weiblichen Arbeitsdienſt 30 000 Arbeits⸗ maiden, die täglich in etwa 175 000 Arbeitsſtunden den deut⸗ ſchen Bauern⸗ und Siedlerfrauen eine zuſätzliche Hilfe ſind. 4 Seit 1933 ſind über 100 000 Arbeitsmaiden für ein hal⸗ bes Jahr im Arbeitsdienſt der weiblichen Jugend geweſen. 1938 werden es allein 60 000 ſein. Der Aufbau geht ſtetig weiter! * Die in vier Winterhilfswerken verarbeiteten oder aus⸗ gegebenen Stoffe aneinandergelegt, würden die anſehnliche Länge von 40 000 Kilometer erreichen. Dieſe Entfernung entſpricht dem Umfang der Erdkugel. Mit dem Spenden⸗ aufkommen aller fünf Winterhilfswerke könnte das ganze deutſche Volk eine Woche lang auf KdF.⸗Arlaub gehen! Durch die jährliche Maſt von 1 000 000 Schweinen mit Küchenabfällen wird eine Bodenfläche von der Größe der drei Gaue Baden, Weſtfalen⸗Nord und Weſtfalen⸗Süd ein⸗ geſpart, die nötig wäre, um die ſonſt für die Maſt notwendig werdende Menge Kartoffeln oder Gerſte anzubauen. * Für die Erhaltung der Arbeitsintenſität der deutſchen Textilinduſtrie hat die Landwirtſchaft einen weſentlichen Bei⸗ trag durch die Bereitſtellung von Schafwolle zu leiſten. Bis 1932 iſt der Schafbeſtand dauernd zurückgegangen. Ende 1933 gab es in Deutſchland nur noch 3,387 Millionen Schafe. Der Beſtand konnte bis Ende 1937 auf 4,680 Millionen erhöht werden. Der Anteil der deutſchen Erzeugung am Geſamtver⸗ brauch von Wolle ſtieg dadurch von 4,11 v. H. im Jahre 1933 auf 11,0 v. H. im Jahre 1937. * Trotz Erhöhung der landwirtſchaftlichen Verkaufserlöſe gelang es durch die Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Marktordnungen den Brotpreis ſtabil zu halten. Von 1933 bis heute iſt der deutſche Brotpreis auf gleichem Stande ge⸗ blieben, während zur gleichen Zeit im Ausland erhebliche Preisſteigerungen eintraten. Von 1933 bis 1937 ſtieg der Brotpreis in der Schweiz um 14 v. H., in den Vereinigten Staaten um 17 v. H., in England um 27 v. H. und in Frankreich ſogar um 81 v. H. 100 Jahre pfälziſche Eiſenbahnen. Die Eiſenbahnen der Saarpfalz begehen in dieſem Frühling ihren 100. Ge⸗ burtstag: Am 30. März 1838 wurde mit der„Bayeriſchen Eiſenbahngeſellſchaft der Pfalz, Rheinſchanz⸗Bexbacher Bahn“ die erſte Eiſenbahn der Saarpfalz gegründet. Mit dem Bau konnte jedoch erſt ſieben Jahre ſpäter begonnen werden. 1847 wurden die Strecken Ludwigshafen— Schif⸗ ferſtadt—Neuſtadt und Schifferſtadt Speyer fertiggeſtellt. Ein Jahr darauf folgten die Strecken Frankenſtein—Kai⸗ ſerslautern und Kaiſerslautern Homburg(Saar). 7¹ Und ſo ſtand ſie denn auf dem Balkon und ſah den Scheidenden nach und winkte ihnen zu und ließ ihr Tüch⸗ lein flattern, und blieb ſtehen, bis der Zug unten aus dem kleinen Bahnhof herauskam und hinter den Wäldern ver⸗ ſchwunden war. Da zog Hans⸗Joachim Ramberg in die Welt der Ar⸗ beit, dem Ruhm, der Ehre und wohl auch ſeinem Glück entgegen. Und da fuhr auch Wolf 9 Warum ſchob ſich ſeine Geſtalt jetzt immer neben die des Jugendgefährten und verdrängte ſte? Die letzten Spuren der fernen Rauch ahne waren lange ſchon verweht, und noch immer ſtand Kläre Ramberg an derſelben Stelle. a 3 Als ſie wieder ins Zimmer zurückkehrte, ſchritt ſie ge⸗ rade und aufrecht, und keine Spur eines verſtauchten Fußes war an ihrem Gang zu ſehen. 1 Kläre Ramberg ſchreibt an Marlene Linsheimer: 5 „Liebe alte Freundin! Nun biſt Du zu Hauſe wohl fertig eingerichtet und Ernſt und 1 haben ſich de daran gewöhnt, bei „Muttern' zu ſein. Ich bin allein im alten Haus. Die anderen ſind nach Bremerhaven, um Hans⸗Joachim und die Tilianders ans Schiff zu bringen. In zwei Tagen gehen Sie in See, und Tante r wird am Kai ſtehen und dem Schiff nachwinken, das ihr ihren Jüngſten wie⸗ der auf Jahre entführt. Ich hätte wohl mit dabei ſein müſſen. Tante Geſa, Mutter Geſa, hat es wohl auch er⸗ wartet und wollte ſich auf ihre Kläre Basser wenn die letzte Spur von ihrem Jungen hinter Waſſerwellen ver⸗ ſinkt. Ich habe auch mitgewollt, aber im letzten Augen⸗ Oeſterreichiſche Ferjenkinder im Badnerland Begeiſterter Empfang in Mannheim. (Von unſerem Sonderſchriftleiter Wilhelm Teichmann). Die Begeiſterung des deutſchen Volkes über die Heim⸗ kehr der Oſtmark ins Reich hat einen erhebenden Ausdruck gefunden in einem wahren Sturm auf die angekündigten Ferienkinder aus Oeſterreich. Wenn alle die Wünſche nach einem Ferienkind befriedigt werden ſollten, die ſpontan auf den Aufruf unſeres Gauleiters und Reichsſtatthalters Robert Wagner bei den Dienſtſtellen der NS.⸗Volkswohlfahrt an⸗ gemeldet wurden, dann wären die Erwachſenen des Tiroler⸗ landes in den nächſten Wochen allein unter ſich. Im Kreiſe Mannheim liegen allein 700 Anmeldun gen vor und es bereitet den Dienſtſtellen erhebliche Schwierigkeiten, wie nun die 180 eingetroffenen Kinder unterzubringen ſind, ohne den vielen Freiplatzſpendern vor den Kopf zu ſtoßen. Als am Donnerstag vormittag 8.40 Uhr der Sonderzug mit 180 Kindern der Tiroler Berge eintraf, da gab es wahre Stürme der Begeiſterung am Mann⸗ heimer Hauptbahnhof. Vertreter von Partei und Staat, das Jungvolk und der BdM., ſowie ein Muſikzug der SA. hatten ſich zum Empfang der kleinen Gäſte eingefunden. Kreisleiter Pg. Schneider hieß die Kinder der Oſtmark herzlich willkommen, die jubelnd einſtimmten in das Sieg⸗ heil auf den Führer. Sehr ſchnell hatten die öſterreichiſchen Kinder Kontakt mit der Mannheimer Jugend gefunden. Immer wieder wußten ſie von dem Umſchwung in ihrer Hei⸗ mat und der Fahrt ins Badnerland zu erzählen. Die Ferienkinder wurden in die Luiſenſchule geleitet, wo ihnen die Helferinnen der NSV. Kakao und Brötchen reichten. Hier hatten wir Gelegenheit, uns mit den Kindern zu unter⸗ halten, die durchweg aus der Bezirkshauptmannſchaft I mſt in Tirol ſtammen. Dieſe Jugend hat ſchwere Jahre hinter ſich, ſie iſt eine furchtbare Anklage gegen das Schuſchnigg⸗ Syſtem.„Das können Sie garnicht erfaſ ſen, was der Nationalſozialismus für uns bedeutet“ ſagt uns eine Reiſebegleiterin in ſchmucker Tiroler Tracht. Die Kinder ſtammen du veg aus ärmlichſten Verhält⸗ niſſen. Die Eltern ſind Kleinbauern und Fabrikarbeiter. Die Tiroler Scholle iſt ſo karg, daß der Bauer allein 70 Prozent der Brotfrucht kaufen muß. Als Holzhauer und Arbeiter der Kleininduſtrie ſucht er ein zuſätzliches Einkom⸗ men. Die Arbeitsmöglichkeit iſt in den letzten Jahren immer geringer geworden, die Not iſt in den Familien die⸗ ſer Arbeiterbauern daherm. Ein neunjähriger Junge, der nach acht Geſchwiſter hat, erzählt, ſein Vater ſei „Fabrikler“ und habe eine Kuh im Stall. In 14 Tagen habe er als Webereiarbeiter 60 Schillinge(40 Mark) heim⸗ gebracht. Aus einer Familie mit 16 Kindern ſind drei Ge⸗ ſchwiſter in Mannheim angekommen. Immer wieder beſtür⸗ men uns dieſe echten Bergkinder mit Fragen nach„dem Hitler“ und ihre Augen leuchten, als wir von dem Empfang des Führers in Heidelberg erzählen. Ihr aller Herzenswunſch iſt, den Führer einmal zu ſehen. Ein kleines Mädel möchte mit dem Führer fotografiert werden, ein achtjähriger Junge zeigt mit ſtrahlendem Geſicht abgegriffene Bilder vom Führer und Hermann Göring. Während die öſterreichiſchen Reiſebegleiter ſchon in den nächſten Tagen in ihre Heimat zurückkehren, bleiben die Kin⸗ der vier Wochen lang Gäſte des Badnerlandes. Sie werden viel Neues und Schönes im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland erleben und als begeiſterte Künder der deutſchen Volksgemeinſchaft in ihre Tiroler Berge zu⸗ rückkehren. — Das Reichsehrenn 3 lilenen Selbſtf elt. Das Reichsehrenmal der Selbſtſchutzkämpfer auf dem Annaberg in Schleſien, deſſen Einweihung zuſammen mit der Feierſtätte 5 am 21. Maß chutzklämpfer am Fuße des Ehrenmals erfolgt. WAE,. 2 BER. N 5. Brüder, ſeiner ſchönen Mutter, weichen. will es jetzt froh ſich begnügen, 5 mögt von Oeutſchlands Karte ht das ſchöne deſterreich ſtreichen, H LVeſterreich wird nie von Oeutſchland, Gar es einſt das Haupt der Oeutſchen, als ein Glied, ein marliger Arm, & ſich an Oeutſchland anzuſchmiegen 0 * KLAGENFURT (Das Lied iſt dem „Gruß an Deutſch⸗ 8 l land“ eines Unbe⸗ kannten aus Oeſter⸗ reich aus dem Jahre 1843 entnommen.) NNSSHNU K KONG BERG blick kam es anders.— Ein verſtauchter Fuß—— nein, Marlene, vor Dir will ich nicht lügen. Es war irgend etwas, was mich zurückhielt. Ich weiß nicht, was „Weiß ich wirklich nicht, was?“ Sie lehnte ſich zurück und ſah vor ſich hin.„Weiß ich es nicht? Vielmehr viel zu gut. Nein, ich wollte nicht in ſo enger Gebundenheit ſein mit Wolf Ramberg, wollte die Macht nicht aufkommen laſſen, die von ihm ausgeht und mich einſpinnen will. Denn ich grolle ihm und will mit ihm abrechnen, mit ihm, der die Eichen von Ramberg hat fällen laſſen— aber kann ich das Marlene ſagen? Niemand kann ich es ſagen.“ Und ſie ſetzte ſich wieder zurecht und ſchrieb weiter: „Nun bin ich allein zu Haus und bin umhergegangen und habe Umſchau gehalten. Oh, Marlene, was haben die Jahre aus dem alten Ramberg gemacht! Nein, es iſt niemals hier hoch hergegangen, auch in meinen Kinder⸗ tagen nicht mehr, aber ſo wie Onkel und Mutter Geſa gelebt und die Wirtſchaft geführt haben, konnte es wohl noch Jahre, Jahrzehnte gehen. Tante Geſa ſagt: Die harte Zeit!“ Daß ſie hart iſt, haben wir beide geſehen auf unſerer Fahrt. Aber hier leben doch nur zwei Men⸗ ſchen von dem Hof, der ſonſt doch eine Familie getragen, denn Hanſens Teil iſt ausgezahlt, wie das hier bei den jüngeren Söhnen immer der Fall war und Wolf hatte noch das Einkommen als Amtmann.— Wald und Feld verkauft, keine Kuh im Stall, und die Eichen, Marlene, die Eichen von Rambera gefallen! 8 Warum das alles! Ich grüble und grüble und kann die Antwort nicht finden. Bleibe ich hier? Ich 1. 8 es nicht. Es war mein Zuhauſe und iſt es nicht mehr. Viel⸗ leicht kann ich Tante Geſa, die nicht ſpricht, doch Troſt und Stütze ſein, vielleicht kann ich auch helfen. Dann freute mich endlich mal mein Geld. 15 verſtehe über⸗ haupt nicht, warum dieſer Wolf ſich nicht von vornher⸗ ein an mich gewandt hat. Wir gehören doch ſchließlich zuſammen, wir Rambergs. Und es wäre wohl leicht, hier neuen Aufbau zu ſchaffen.“ „Aber iſt noch einer da, der den Aufbau zwingen willd! Die Feder ſank ihr aus der Hand. Sie lehnte ſich wieder zurück, ihre Augen ſahen ins Weſenloſe. Heimat! Heimat! Ja, das hatte er mit ihr gerufen, und hatte dieſe Heimat doch vergehen und zerfallen laſſen, und hatte die Eichen von Ramberg gefällt und verkauft. Ihre Hände ballten ſich.— Die Eichen von Ramberg und wohl anderes auch, was Jahrhunderte hindurch ge⸗ hört hatte zu dem Haus an der hohen Halde: Pflichtgefühl und Treue und Ehrfurcht vor höheren, vor innerlichen Ge⸗ ſetzen. Wer den Talisman nicht anerkennt und hütet, kennt auch das nicht. Ihre Lippen zuckten. Nach Hauſe hatte ſie kommen wollen von langer Fahrt, nach dem Hauſe, dem ſie verbunden durch frohe Kinderzeit und lachende Jungmädchenjahre, das ihr viel mehr Heimat geweſen und geboten als die elegante Villa ihres Vaters drüben in Eſſen. Aber war das hier noch ein Heim, ein Zuhauſe? i Es wollten ihr Tränen kommen, aber dann gab ſie 5 einen Ruck:„Nein, nicht ſo, Kläre, was iſt denn? Du haſt dir etwas ausgemalt, was der Zeit zum 155 fiel oder doch fallen kann, vielleicht wird es gerade deine Aufgabe ſein, Fallendes zu halten!“ 5 Damit hatte ſie ihre Faſſung wieder und nahm von neuem die Feder und ſchrieb zu Ende: f „Uebermorgen kommt Tante Geſa wieder und auch Wolf kommt zurück. Ich werde mit ihnen ſprechen. Was hier geſchäftlich zu ordnen iſt, wird durch meine Hilfe wohl zu ordnen f über die Kette. Aber ſieh, auch darin liegt für mich der Sinn des Talismans, daß er alle, für die er ſteht, ver⸗ bindet, und daß darum einer einſtehen ſoll für den an⸗ deren, das hält die Familie zuſammen, das ſtützt das Haus. Gott ſei Dank, daß ich helfen kann.“ f * 5 5 . ein. Ach, Marlene, ich weiß ja, Du lachſt