U 1 er⸗ des „ich Frau. gabe Seit Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 1 Tages- und fuzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 38. 1150. Nr. 85 38. Jahrgang Ein überwältigendes Bekenntnis zum Großdeutschen Reich Das„Ja“ der Nation Das deutſche Volk hat die Erwartungen des Führers nicht enttäuſcht: ſchon vor über einer Woche ſagte Adolf Hitler in ſeiner Stuttgarter Rede, er wiſſe, daß er am Abend des 10. April der reichſte Mann der Welt ſein werde, weil er das Höchſte beſitze, ein ganzes Volk. Nun, am geſtrigen Sonntag, dieſem Abſtimmungstag von weltgeſchichtlicher Bedeutung, iſt dieſes Führerwort in Er⸗ füllung gegangen. Die Nation hat ſich einmütig— die paar Neinſager ſpielen wirklich keine Rolle— zum Führer und zu deſſen Werk, inſonderheit zu Großdeutſchland bekannt. Ihr„Ja“ klingt ſo laut, ſo vernehmlich in alle Welt hin⸗ aus, daß ſie es zur Kenntnis nehmen muß, ſie mag wol⸗ len oder nicht. Wie ſagte Dr. Goebbels in ſeiner Wiener Rede? Am 10. April, ſo etwa führte er aus, werden wir der Welt ein Zahlenbeiſpiel geben daß ihr Hören und Se⸗ hen vergeht. Dieſes Wort iſt jetzt eingelöſt. Noch nie hatte ein Staatsmann ſein Volk in dieſer Geſchloſſenheit hinter ſich, wie fetzt der Führer Was ſagen die Politiker in den ſogen.„Demokratien“ dazu? Wo iſt einer aus ihren Rei⸗ hen, der mit ſolchen Zahlen aufwarten könnte, ja, der ſich überhaupt getrauen könnte, eine wichtige politiſche Frage vor das Forum des Geſamtvolkes zu ſtellen? Adolf Hit⸗ ler aber kann es. Er wendet ſich an das deutſche Volk und dieſes beſtätigt ihm in flammender Begeiſterung, daß es ſeine Politik billigt, daß es ſich unauflöslich mit ihm verbunden fühlt. Iſt dieſe Art Demokratie nicht tauſendmal wahrer und wertvoller, als die parlamentariſche Kuliſſen⸗ ſchieberei in gewiſſen ſogen.„Demokratien“? Das deutſche Volk iſt ſtolz auf das geſtrige Wahlergeb⸗ nis. Niemand in Deutſchland hat zwar etwas anderes er⸗ wartet, aber ſetzt. da es ſchwarz auf weiß vorliegt, empfin⸗ den wir doppelte Genugtuung darüber. Das Großdeutſche Reich, geſchaffen durch die kühne Tat des Führers, iſt durch die geſtrige Abſtimmung aller deutſchen Volksgenoſſen der alten wie des neuen Reichsgebietes feierlichſt beſtätigt wor⸗ den; es iſt eine Tatſache und wird eine Tatſache bleiben für alle Zeiten. Die deutſchen Menſchen Oeſterreichs gehören zum Reich; ſie ſelber haben ſich mit der imponierenden Mehrheit von 99,75 Prozent zum Reich und zum Führer bekannt. Gauleiter Bürckel, der in der Nacht zum Montag das Wahlergebnis Oeſterreichs dem Führer meldete, hat mit Recht darauf hingewieſen, daß das Blut eines Volkes ein ſtärkerer Regent iſt als es Kräfte und Mächte außer⸗ halb eines Volkes je zu ſein vermögen. Und der Führer ſelber hat in einer kurzen Rundfunkanſprache aus der Reichskanzlei in tiefer Bewegung erklärt, daß die Zahlen aus Oeſterreich alle ſeine Erwartungen übertroffen hätten. Er ſei angeſichts dieſes Ergebniſſes ſo glücklich und dieſe Stunden ſeien die ſtolzeſten ſeines Lebens. Er könne nicht anders, als dem ganzen deutſchen Volke und insbeſondere ſeiner geliebten Heimat von Herzen danken. So der Führer. Ihm aber hat das deutſche Volk ſeiner⸗ ſeits geſtern den Dank abgeſtattet für ſein Wirken; das Votum dieſes Volkes war ſo eindeutig, ſo überwältigend, daß Führer und Volk ihre helle Freude daran haben dür⸗ fen und daß die Umwelt daraus wieder einmal erkennen muß, wie feſt die deutſche Einheit zuſammengeſchmiedet iſt. Es lebe Großdeutſchland! Es lebe der Führer! 100prozentiges Ja Oeſterreichs! Wien, 11. April. Vom Konzerthausſaal zu Wien aus mel⸗ dete Gauleiter Bürckel dem Führer das Geſamt⸗ ergebnis für Deutſch⸗Oeſterreich. Von 4284798 Wahlberechtigten wurden 4 243 884 Ja-Stimmen, das ſind 99,75 Prozent, 8 abgegeben. Damit hat ſich Oeſterreichs Volk einmütig zum Großdeulſchen Reich Adolf Hitlers be kannt. Während draußen eine frohbewegte Menſchenmenge die Straßen Wiens durchzieht oder ſich in den 1 ver⸗ W um dieſe Schickſalsſtunde gemeinſam zu erleben, haben ich im großen, feſtlich geſchmückten Konzerthausſaal in Wien 2500 Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen eingefunden, um die Entſcheidung aus dem Munde des Gauleiters Bürckel ſelbſt zu hören. Eine feierliche Stimmung liegt über dem Raum. Auf dem rieſigen Podium hat der Wiener e en Aufſtellung genommen. Er ſingt ſchlichte alte Volksweiſen, Aeber 99 v. H.! Das Ergebnis aus Großdeutſchland Stimmliſte 47 596 696 Stemmſcheine 19350254 Stimmberechtigte ins geſamt 49 546 930 abgegebene Stimmen 49 326 791 (99,5355 v. H.] gültige Stimmen 49 251449 Ja⸗ Stimmen 48299 269 (99,0827 v. H.] Nein⸗Otimmen 452 180 (0,9173 v. H.) die aber gerade in ihrer Einfachheit das Weſen dieſer Stunde untermalen. Langſam treffen die Ehrengäſte ein. Als erſter wird ſtürmiſch General Krauß begrüßt. Anter toſendem Beifall ſpielt die Hitlerjugend⸗Kapelle des Gaues Saar⸗ pfalz, mit der die Oſtmark ſich durch das gleiche Schicksal beſonders ſchweſterlich verbunden fühlt, einen Fanfarenmarſch. Der Beauftragte des Führers für die Volksabſtimmung in Oeſterreich verkündete das Geſamtergebnis der Volksab⸗ ſtimmung in Oeſterreich mit folgender Anſprache an den Führer: Mein Führer! Zum zweiten Male habe ich das Glück, Ihnen, mein Führer, die Antwort eines Volkes zu übermitteln auf die Frage. die Sie an dieſes Volk gerichtet haben Dieſe Ant⸗ wort iſt ſo eindeutig in ihrer Sprache, ſo verſtändlich für alle, die ſich über den Weg von Verträgen anmaßten, dieſe Antwort vorwegzunehmen, daß ſie zum vernichtendſten Urteil über all das wird, was man einem Volk im Namen eines ſogenannten Rechts bisher vorenthielt oder zumutete. Der Zwietracht und Zerriſſenheit der Jahrhunderte, dem Egoismus und dem Machthunger einſtiger Feinde im eige⸗ nen Land aber ruft das öſterreichiſche Volk heute ins in⸗ nerſte Gewiſſen, über Verſailles und St. Germain gibt die⸗ ſes Volk heute die Antwort: Wir Deutſchöſterreicher haben heute ein feierliches Bekenntnis abgelegt. An der Wahl hat ſich die ganze Bevölkerung beteiligt. Bon 4284795 Männern und Frauen, die zur Wahl urne gingen, haben 4 243 884, das ſind 99,75 Prozent, mil 11 e(Minutenlanger Jubel und begeiſterte heil⸗ rufe. Sie erklären: Wir ſind Deutſche und gehören für alle Ewigkeit nur Deutſchland und ſeinem Führer.(Stürmiſche Heilrufe). Die Zeiten, da wir Vaſallen unſerer Feinde waren, ſind 1 vorbei. Das Schickſal hat den Schlußſtrich un⸗ 115 die Vergangenheit gezogen und unſere Zukunft neu be⸗ ſtimmt. Mein Führer! Noch nie hat ein Volk ſo offenkundig ſich zu dem Willen des Schöpfers bekannt, wie dieſes brave öſterreichiſche Volk, die Menſchen Ihrer eigenen Heimat. (Brauſende Zuſtimmung). Dieſes Volk war berufen, erneut der Welt zu verkünden, daß das Blut eines Volkes ein ſtär⸗ kerer Regent ſeines Schickſals iſt als Mächte und Kräfte, die ſich außerhalb ſeiner Grenzen bewegen, dies zu ſein ver⸗ mögen, und wo dieſe beiden Kräfte miteinander ringen, ſiegt das 5 ſiegt das Geſetz des Schöpfers. Seine Träger ſind die Helden Jene aber verteidigten als Vaſallen mit Terror und Schrecken. War es einſt im Weſten eine Sol⸗ dateska und hier der Geiſt eines Metternich und Schuſch⸗ nigg(Pfui⸗Rufe), ſie wurden in die Knie gezwungen von dem heldiſchen Geiſt eines Schlageter, eines Holzweber, eines Planetta. Dieſe nationalen Helden haben ihre Hand gereicht jenen deutſchen Brüdern, die am 1. Auguſt 1914 auszogen, um nur als Deutſche zurückzukehren und am Ende als 99 8 Deutſche in einem gemeinſamen ſtarken Reich zu leben. Das Schickſal wollte es damals anders. Nun aber ſind die Feſſeln geſprengt, und die Helden die⸗ ſes Landes knüpften zum Siege die Blutbande, die eine unlösbare Gemeinſchaft aller Deutſchen verbinden. So ha⸗ ben Sie, mein Führer, den Toten des Großen Krieges nach 20 Jahren den deutſcheſten Sieg geſchenkt. Ihre Helfer aber, mein Führer, ſind die unvergeßlichen Helden deutſcher Ge⸗ meinſchaft. Als ung Oeſterreichs Männer aufſtanden, um das Ge⸗ ſetz ihres ihre Reihen(Während dieſer Worte erklingt leiſe das Lied vom guten Kameraden, und die Verſammelten erheben ſich). Ein Schwerverletzter verließ dieſes Land und gelangte ins Reich. Dort erfuhr er, daß ſein Bruder getötet und daß auch ſein Vater ſterben müſſe, wenn er nicht Zurückkebre. lutes zu erfüllen, da ſchoſſen die Vaſallen in Im hohen Fieber begab er ſich zurück, um ſeinem Vater die Treue zu halten. Noch in der gleichen Nacht, nach zwan⸗ zig Minuten langem Verhör, fällt ein Schergengericht das Urteil gegen den fiebernden Mann, und einige Minuten ſpäter hat man ihm von der Bahre hinweg den Strang um den Hals gelegt(Pfuirufe). Hier ſind ſie einander zum letzten Male gegenüberge⸗ treten: Das deutſche Herz und ſein Heldentum, der Verrat und ſein Verbrechen Wir ſtehen in Ergriffenheit vor die⸗ ſen Opfern, vor dem letzten Einſatz, den das Schickſal der Rettung dieſes Volkes gebot, und neigen uns vor der Größe dieſer Opfer. Zu ihrer Krönung hat ſich heute ein Volk zu⸗ ſammengefunden und ſeinen Eid geleiſtet, zu marſchieren in aller Zukunft in gleichem Schritt und Tritt. Sie, mein Führer, waren einſt der unbekannte Meldegänger im großen Krieg. Sie ſind nun der Meldegänger des Herrgotts zum deutſchen Herzen!(Heil⸗ rufe.) Sie, mein Führer, haben allen Deutſchen das Va⸗ terland erobert. Vor allem aber haben Sie jenen wieder ein Vaterland geſchenkt, die keines mehr beſaßen und von denen ich in dieſer Feierſtunde ſagen möchte: Mein Führer, dieſe braven Arbeiter in den armen Stadtvierteln von Wien und ſonſt im Lande haben Ihnen heute den treueſten Dank ausgeſprochen! Ich möchte im Na⸗ men aller Oeſterreicher, mein Führer— Sie wiſſen nicht, wie glücklich dieſes Volk heute iſt— ich möchte Ihnen im Namen aller Oeſterreicher aus übervollem Herzen. mein Führer, zurufen: Du biſt der deutſcheſte aller Oeſterreicher! Sei Du nun ihr Schirmherr! Denn ſie lieben Dich über alles, weil Du ihnen Dein großſes Vaterland zeſchenkt aſt! Der Dank des Führers Der Führer antwortete mit folgender Anſprache: f Gauleiter Bürckel, Deutſche Oeſterreichs! Ich habe von meiner Heimat viel erhofft. Die Ergebniſſe dieſer Abstimmung aber übertreffen nun doch. wie im gan · zen übrigen Reich, alle meine Erwarkungen. Ich bin ſo glücklich über die damit erwieſene wahre innere Geſinnung Deutſch-Oeſterreichs und über das mir geſchenkte Vertrauen Denn dieſe e vom ganzen deutſchen Volk vollzogene geſchichtliche Beſtätigung der Bereinigung Oeſterreichs mil dem Reiche bedeutet zugleich die höchſte Rechtfertigung mei. nes ganzen bisherigen Handelns. Für mich iſt dieſe Stunde damit die ſtolzeſte meines Lebens. Ich kann nicht anders. als dem ganzen deutſchen Volk und vor allem aber meiner eigenen Heimat aus meinem tiefſten Herzen danken. Das Ergebnis der Gaue Oeſterreichs Gau Wien: Wahlberechtigt 1 232 745, Abg. Stimmen 1226 586, Ja⸗Stimmen 1 219 301, Nein⸗Stimmen 4439, Ungül⸗ kig 2316. Gau Niederöſterreich: Wahlberechtigt 990 144, Abg. Stimmen 988 795, 1186 986 196, Nein⸗Stimmen 1453, Ungültig Gau Oberöſterreich: Wahlberechtigt 567 200, Abg. Stimmen 575 118, Ae 574 121, Nein⸗Stimmen 640, Ungültig Gau Salz u-:. Wahlberechtigt 156571, Abg. Stimmen 155 333, Ja⸗Stimmen 154 642, Nein⸗Stimmen 458, Ungültig 233. Gau Steiermark: Wahlberechtigt 623 471, Abg. Stimmen 622 717, e 621 490, Nein⸗Stimmen 831, Ungültig 6. i Gau Burgenland: Wahlberechtigt 168 736, Abg. Stimmen 168 689, N 168586, Nein⸗Stimmen 61, Ungültig 285 a Gau Tirol: Wahlberechtigt 215 161, Abg. Stimmen 214 40g, Ja⸗Stimmen 212 851, Nein⸗Stimmen 1218, Ungültig 334. Gau Vorarlberg: Wahlberechtigt 95015, Abg. Stimmen 93 690, Ja-Stimmen 91 905, Nein⸗Stimmen 1274, Ungültig 511. 5 Gau Kärnten: Wahlberechtigt 240 049, Abg. Stimmen 239 504, e 238 720. Nein⸗Stimmen 407, Ungültig 325. 5 Wehrmacht: f 3 Wahlberechtigt 53996. Abg. Stimmen 33 960, Ja⸗Stimmen 53 872. N:: mmmen 66. 5 Der Wahltag in Wien Ein Flaggenmeer in der Donauſtadt Wien, 11. April. In Wien, der Stadt des letzten Appells des Führers, tragen die Geſichter der Menſchen noch das große Erleben des Samstag. Grau, trüb und kalt begann der Tag des Be⸗ kenntniſſes, aber das Meer der Fahnen und Girlanden gibt ihm ſein Gepräge. Marſchierende Kolonnen, ſieghafte Mu⸗ ſikklänge und Werbewagen rütteln den letzten Säumigen wach. Schon in aller Frühe, um 7 Uhr morgens, waren die Türen der über 2000 Wahllokale in Wien geöffnet, und ſo⸗ fort ſetzte überall eine Völkerwanderung ein. In den erſten Vormittagsſtunden hatte ſchon in zahlreichen Bezirken mehr als die Hälfte, häufig ſogar 60 und 70 Prozent der Wahl⸗ berechtigten, ihre Stimme abgegeben. Wir ſuchten einige Bezirke auf, die ehemals als Hoch⸗ burgen der Marxiſten galten: Ottakring, Florids⸗ dorf, Simmering— überall das gleiche Bild, kein Haus ohne Fahnen, kein Fenſter ohne Schmuck. Wien war das Ziel vieler Auslandsdeutſchen, die hier ihrer Wahlpflicht genügten. Die Reichsdeutſchen, die beruflich in dieſen Tagen in Wien weilten, gaben viel⸗ fach geſchloſſen ihre Stimme ab. Der Wahlhelferdienſt, der in allen Bezirken eingeſetzt iſt, leiſtet wertvolle Dienſte. Er brachte alte Leute und gebrechliche Volksgenoſſen in die Wahllokale und betreute ſie fürſorglich und liebevoll. Am nordweſtlichen Rande der Stadt, in Dorn ba ch, war das Wahllokal, wo Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗-In⸗ guart ſeine Stimme abgab. Die Wähler, die ihn ſofort er⸗ kannten, bereiteten dem Reichsſtatthalter einen herzlichen Empfang. Auf der Stubenbaſtei im 1. Bezirk erfüllte der Wiener Erzbiſchof Kardinal Innitzer ſeine Wahl⸗ pflicht. Mit dem deutſchen Gruß trat er ein und gab ſeine Stimme ab, dann heftete ihm ein Hitlerjunge die Wahlpla⸗ kette an die Bruſt. Mit erhobener Rechten verließ der Kar⸗ dinal wieder das Wahllokal. Im übrigen Oeſterreich Wie in Wien, verlief auch in den übrigen Gauen in Oeſterreich, der Wahltag feierlich und erhebend. In Vor⸗ arlberg hatte nach einer Meldung aus Bregenz ſchon gegen 11 Uhr vormittags mehr als die Hälfte aller Wahl⸗ berechtigten ihre Stimme abgegeben. In Salzburg be⸗ herrſchte bereits zwei Stunden nach Beginn des Wahlaktes das Wahlerinnerungszeichen das Stadtbild. Auch in Linz war der Andrang zu den Wahllokalen von der erſten Stunde an ungewöhnich ſtark. In Gra z in der Steiermark war um 10 Uhr vormittags kaum mehr ein Volksgenoſſe anzutreffen, der um dieſe Zeit nicht ſchon ſeiner Wahlpflicht nachgekommen geweſen wäre. Fünf Sonderzüge brachten über 2500 Auslandsdeutſche aus Jugoſlawien in die Hauptſtadt der Steiermark. Der Reichsbauernführer, Reichsleiter Walter Darré, hat vor Antritt ſeiner Rückreiſe nach Berlin am Sonntag früh im Wahlokal„Altes Rathaus“ in Wien ſeine Stimme abgegeben. In Tirol 6000 Auslandsdeutſche ſtimmten in Innsbruck. Innsbruck, 11. April. Trotz des heftigen Schneefalles in Tirol herrſchte frohe Erwartung. In den frühen Morgenſtunden zogen die Muſik⸗ kapellen der Wehrmacht, der Formationen der Bewegung und Trachtenvereine durch die Stadt und gaben damit dem Tage einen feſtlichen Auftakt. Sofort nach der Oeffnung der Wahllokale ballten ſich überall Hunderte von Menſchen zuſammen, um möglichſt raſch ihre Stimme für den Führer abgeben zu können. Eine beſondere Note erhielt das Stimmungsbild in Innsbruck durch die Anweſenheit von über 6000 Aus⸗ landsdeutſchen, die in den Vormittagsſtunden in ſieben feſtlich geſchmückten Sonderzügen aus Oberitalien und Südtirol gekommen waren. Zwei von dieſen Zügen kamen aus Mailand und Bologna, während die übri⸗ en Züge aus Bozen zuſammengeſtellt worden waren. In Steinach am Brenner wurden die Auslandsdeutſchen von Vertretern des Reiches, der Partei und der Auslands⸗ organiſation herzlich begrüßt. In Innsbruck wurden die Auslandsdeutſchen am Hauptbahnhof von Muſikkapellen emp⸗ fangen. Unter dem Jubel der Bevölkerung marſchierten ſie dann gemeinſam zu den für ſie beſtimmten Wahllokalen. Die Wallfahrt der Auslandsdeutſchen Aus Polen und der Tſchechoflowakei Breslau, 11. April. Beſonders eindrucksvoll geſtaltete ſich in Breslau der Wahlakt von 250 auslandsdeutſchen Bolksgenoſſen aus den Bezirken von Warſchau und Lodz. Am Sonntag früh gegen 9 Uhr marſchierten ſie un⸗ ter Vorantritt einer Muſikkapelle zum Rathauſe um in dem hiſtoriſchen Remter dem Führer ihr Ja zu geben. Be⸗ ſonders reges Leben herrſchte in den für die Abſtimmung der Auslandsdeutſchen und Deutſchöſterreicher vorgeſehenen Orten an der Grenze. Am Sonntag vormittag trafen in Beuthen in onderzügen die Auslands⸗ deutſchen aus Oſt o erſchleſien und die Deutſchöſterreicher aus dem Bielitz⸗Teſchener Be⸗ irk ein. Ueber 1500 Auslandsdeuſche wurden am Bahnhof uthen von den Vertretern der Kreisleitung willkommen geheißen. Kurze Zeit ſpäter trafen 160 Auslandsdeutſche und Deutſchöſterreicher mit einem fahrplanmäßigen Zuge aus Krakau und Lemberg in Beuthen ein. In Ra⸗ tibor trafen im Laufe des Sonntagvormittags vier Son⸗ derzüge aus Oderberg, Troppau, Mähriſch⸗Oſtrau und von den Beskiden und ferner ein Sonderwagen aus Kaſchau ein, die über 3000 deutſche und öſterreichiſche Volksgenoſſen zur Wahl ins Reich brachten. Auch der Grenzort Annaberg ſah Auslandsdeutſche in großer Zahl das Bekenntnis zu Großdeutſchland ablegen. Aus dem Altvatergebiet trafen anſtelle der zunächſt angemeldeten 400 Auslandsdeutſchen Und Deutſchöſterreicher nicht weniger als 750 in Löb⸗ ſchütz mit einem Sonderzug ein. Dresden, 11. April. Die Dresdener Innenſtadt ſtand von rüh bis mittag völlig im Zeichen der Auslandsdeutſchen, le in zahlreichen Sonderzügen aus Boden bach, Auſſig und Prag in Dresden eintrafen. Nachdem die Auslandsdeutſchen ſofort nach der Ankunft auf dem Dres⸗ dener Hauptbahnhof ihrer Wahlpflicht genügt hatten, mar⸗ ſchierten die 4500 unter dem Jubel der Bevölkerung durch die Stadt zu dem Zwinger, wo Reichsſtatthalter Mutſch⸗ mann ſprach. Aus Memel, Pommerellen und den Balkiſchen Staaken Königsberg, 11 April. Tauſende von Volksgenoſſen aus dem Memelgebiet, aus Lettland, Litauen und Pommerellen haben in oſtpreußiſchen Grenzſtädten abgeſtimmt. Lange Nachtſtunden ſind dieſe Volksgenoſſen mit Sonderzügen un⸗ Betrag überweiſen laſſen. terwegs geweſen, um auf dem Boden Großdeutſchlands dem Führer zu danken. Ueber 200 Volksgenoſſen aus Pom⸗ merellen, die in den Orten um Marienwerder abſtimmten, kamen mit Kähnen über die Weichſel gefahren, ferner ſtimmten ungefähr tauſend Wähler aus ommerellen in Deutſch⸗Eylau ab. Mit einem Sonderzug aus Riga fuhren über 1200 Volksgenoſſen acht Stunden lang durch Lettland und Litauen nach Til fit, unter ihnen die teilweiſe weit über 80 Jahre alten Frauen und Män⸗ ner aus dem Altersheim in Riga. In der gleichen feſtlichen Stimmung fuhren die Reichsdeutſchen Litauens in Ge⸗ meinſchaftsfahrt nach Eydtkuhne n, wo ihnen ein herz⸗ licher Empfang bereitet wurde. 248 Männer und Frauen, darunter vier Oeſterreicher, erfüllten hier ihre Ehrenpflicht. Vermerkt wurde in Kowno die Tatſache, daß der litauiſche Rundfunk zum erſtenmal am Tage des Großdeutſchen Rei⸗ ches eine Rede des Führers übertragen hat. Aus der Schweiz FCoörrach, 11. April. Der Tag der Auslandsdeutſchen iſt in allen Teilen programmgemäß und getragen von allge⸗ meiner Begeiſterung verlaufen. Die öſterreichiſchen Volksge⸗ noſſen, die zum erſten Mal aus der Schweiz zu einem Ab⸗ fond nach Deutſchland kamen, wurden überall be⸗ onders herzlich begrüßt. Vom frühen Morgen an, ſchon vor Oeffnung der Wahllokale, rollten die Autoomnibuſſe und Extrazüge über die Grenze. Aus Jugoflawien Graz, 11. April. Schon um 7 Uhr früh zogen Muſik⸗ kapellen durch die Stadt, um mit klingendem Spiel den Tag der Wahl einzuleiten. Zwiſchen 8.30 und 10 Uhr trafen fünf Sonderzüge mit über 2500 auslandsdeutſchen Volksge⸗ noſſen aus Jugoſlawien im feſtlich geſchmückten Grazer Hauptbahnhof ein. Die Bevölkerung bereitete ihnen einen jubelnden Empfang. Abſtimmung auf hoher See Danzig, 11. April. Die Reichsdeutſchen und die ehemali⸗ gen Oeſterreicher in Danzig beteiligten ſich am Sonntag ausnahmslos an der Wahl und ſtimmten auf dem Motor⸗ ſchiff„Preußen“ des Seedienſtes Oſtpreußen ab, das vom Reich zur Verfügung geſtellt worden war. Fünfmal mußte das Schiff in See gehen, um alle Wahlberechtigten aufneh⸗ men zu können. Die erſte Stimme wurde bei der erſten Fahrt um 8 Uhr früh von der hundertjährigen . sdeutſchen Maria Kortmann aus Danzig abge⸗ geben. Eine pflichtbewußte deutſche Frau Der Bergmann Fritz Wetzel aus Waltrop, Kr. Recklings⸗ hauſen, iſt in der Nacht auf Sonntag durch Kohlenſturz ver⸗ unglückt und am Sonntagnachmittag um 13.30 Uhr im Krankenhaus zu Dortmund geſtorben. Seine Frau weilte am Krankenbett und iſt ſofork nach dem Tode ihres Man⸗ nes ins Wahllokal gegangen, um ihrer Wahlpflicht zu ge⸗ nügen. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat Frau Wetzel aus der Spende für die Opfer der Arbeit einen namhaften 103 Jährige genügte er Wahlpflicht. Memn„11. April. In Reitenbach, Kr. Mem⸗ mingen, genügte ſchon in den früheſten Morgenſtunden die 103 Jahre alte Einwohnerin Victoria Mayer ihrer Wahl⸗ flicht. Da die Greiſin krank und bettlägerig iſt, kam zu ihr ie Wahlkommiſſion. In der Reichs hauptſtadt Die Millionen traten an. Berlin, 11. April. Mit fröhlichen Liedern und klingender Marſchmuſik be⸗ gann die Reichshauptſtadt den ſchickſalsreeichen Tag des Groß⸗ deutſchen Reiches, der mit dem millionenfachen„Ja“ des Volkes die Krönung für die weittragenden politiſchen Ereig⸗ niſſe in den letzten Wochen brachte. Nach einer winterlichen Nacht, die noch einmal Berlin in ein weißes Kleid gehüllt hatte, brach der Sonntag mit einem ſtahlblauen Frühlings⸗ himmel an, von dem die Sonnenſtrahlen das prächtig aus⸗ geſchmückte Berlin in ein leuchtendes Hell tauchten. Pünktlich um 8 Uhr ſetzte ſchon in den zahlreichen Bezirken eine Völkerwanderung zu den faſt 3000 Wahllokalen ein. Viele waren von dem Ehrgeiz beſeelt, die erſte Stimme in ihrem Wahllokal abzugeben, ſodaß bei Wahlbeginn viel⸗ fach Menſchenſchlangen bis auf die Straße ſtanden. Außerordentlich reger Betrieb herrſchte i m Abſtim⸗ mungslokal der Oeſterreicher, im Rathaus Neu⸗ kölln, wo altbewährte Kämpfer unſeres öſterreichiſchen Bruder⸗ landes, die ihren Einſatz für Reich und Führer bereits mit Gefängnisſtrafen beſiegelt hatten, ihrer Stimmpflicht nach⸗ kamen.— Die Abſtimmungsräume im Regierungs⸗ viertel waren wieder von einer dichten Menſchenmenge umlagert. Ein großes Aufgebot von Kino⸗Operateuren ſtand vor dem Wahllokal in der alten Feuerwache in der Mauerſtraße, wo, wie bekannt geworden war, Generalfeldmarſchall Göring ſeinen Wahlzettel abgeben ſollte. Vom Jubel der Maſſen herzlich und anhaltend begrüßt, erſchien er gegen 13.20 Uhr in Begleitung ſeiner Gattin und des Staatsſekretärs Körner und gab hier ſeinen Stimmzettel ab. Der Führer wieder in Berlin Er ſtimmte auf dem Anhalter Bahnhof ab. Der Führer ſtimmte am Sonntag mittag um halb 2 Ahr unmittelbar nach ſeiner Rückkehr aus Wien auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin ab. 5 Obwohl es den Berlinern nicht bekannt war, daß der Führer am Sonntag in die Reichshauptſtadt zurückkehren würde, verriet ihnen die Anweſenheit von Kameramännern und Bildberichterſtattern am Anhalter Bahnhof offenbar doch, daß ſich in dieſem Wahllokal etwas Großes ereignen müßte. In kurzer Zeit waren denn auch die Bahnhofshalle und der Warteſaal von begeiſterten Menſchen dicht beſetzt. Und als der Sonderzug um 13.25 Uhr eintraf, ſchlug dem Führer eine Welle herzlichen Jubels entgegen. e Im Warteſaal 2. Klaſſe, in dem das Stimmlokal ein⸗ gerichtet war, nahm Adolf Hitler unter brauſenden Heilrufen den Wahlſchein und den Umſchlag in Empfang und begab ſich in die Wahlkabine. Während des Wahlaktes ſelbſt herrſchte tiefes Schweigen, das wieder von brauſenden Heilrufen ab⸗ gelöſt wurde, als der Führer vortrat, in grellem Licht der Jupiterlampen den Umſchlag in die Urne warf und den vom Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt der Bewegung aus⸗ gestellten Stimmſchein abaab. 5 Ein Hitlerjunge ſteckte voller Stolz dem Führer die Wahlplakette an, während eine jun ge Frau ihm einen Blumenſtrauß überreichte. ſterten Menge„Wir danken unſerem Führer“ verließ Adol Hitler das Wahllokal, und jubelnde Heilrufe begleiteten ihn hinaus auf den Vorplatz.— Sofort nach dem Führer gah Reichsminiſter Dr. Goebbels auf einem Stimmſchein der Reichshauptſtadt ſeine Stimme ab. Ihm folgten Reichsführer S S. Him mler, Reichslei⸗ ter Roſenberg, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Reichs⸗ miniſter Dr. Lammers, Obergruppenführer Brückner und Gruppenführer Schaub, die mit dem Führer aus Wien nach Berlin zurückgekehrt waren. Auf dem Bahnſteig war Frau Goebbels mit ihrer Kindern anweſend, die den Führer durch einen Strauß fri⸗ ſcher Frühlingsblumen erfreuten. Der Gauleiter von Berlin wurde auf ſeiner Fahrt vom Bahnhof zu ſeiner Wohnung ſchnell erkannt und überall herzlich begrüßt. Wo führende Männer wählten Wie bei früheren Wahlen bildeten die Wahllokale im Berliner Regierungsviertel Anziehungspunkte für viele hun⸗ dert Berliner und zahlreiche Volksgenoſſen aus dem Reich, die nach der Reichshauptſtadt gekommen waren, um bei dieſer Gelegenheit die Getreuen des Führers aus nächſter Nähe ehen zu können. Sie kamen diesmal nur zum Teil auf ihre Rechnung, denn die meiſten Miniſter wählten in anderen Ge⸗ genden auf Stimmſchein. In der Jägerſtraße im Stadt⸗ zentrum erſchienen kurz nach 10 Uhr Reichsminiſter Dr. dem wählten hier Reichsminiſter von Ribbentrop, Staatsminiſter Meißner und Frau und Botſchafter don Papen. In der„Alten Feuerwache“ in der Mauerſtraße Grunewald zur Wahlurne ſchritt. Stabschef Lutze wählte gegen 10 Ahr in Dahlem, Reichswirtſchaftsminiſter Fun! ſuchte in Zehlendorf das Wahllokal auf, während Reichspoſt⸗ miniſter Ohneſorge ſich in ſeinem Wahllokal in der Nähe des Bahnhofs Heerſtraße zum Führer bekannte. Reichsver⸗ kehrsminiſter Dr. Dorpmüller ging gleichfalls in Zeh⸗ lendorf zur Urne, während Reichsminiſter Kerr! in Span⸗ dau wählte. Reichsminiſter Schwerin⸗Kroſigk wählte in ſeinem zuſtändigen Bezirk in der Thiel⸗Allee, und Reichs⸗ erziehungsminiſter Ruſt genügte in Dahlem ſeiner Wahl⸗ pflicht. Der Polizeipräſidenk von Berlin, Graf Helld or ff, ebenſo wie der Reichsarbeitsführer Hier! und der Leiter der Auslands⸗Organifation, Staatsſekretär Bohle, wähl⸗ ten in Wien, während Reichsjugendführer Baldur von Schirach in München zur Wahl ging. Auch Reichsbank⸗ präſident Dr. Schacht wählte, da er ſich auf Dienſtreiſe be⸗ findet, außerhalb Berlins. Auf dem Wilheimplatz Dem Befehl ihres Herzens folgend, zogen auch am Sonntag wieder, wie ſchon ſo oft an großen Tagen der Na⸗ tion, Tauſende frohgeſtimmter Berliner zum Wilhelmsplatz vor die Reichskanzlei, um ihrem Führer, dem Schöpfer Großdeutſchlands, nahe zu ſein. Jeder einzelne, Mann und Frau, Alt und Jung. trug die ſtolze Freude in ſich, durch 12 Ja ein kleines Teil der unermeßlichen Dankesſchuld an en Führer abgetragen zu haben. Bereits in den frühen Nachmittagsſtunden ſetzte der Zuſtrom der Maſſen nach dem Wilhelmplatz ein, denn wie ein Lauffeuer hatte ſich die Nachricht verbreitet, daß Adolf Hitler gegen 1.30 Uhr wieder in Berlin eingetroffen war, Der Andrang vor der Reichskanzlei wurde ſtärker und ſtär⸗ ker, als um 17 Uhr die Wahlhandlung beendet war. 5 In den Nachmittagsſtunden hatte auch der launiſche Wettergott ein Einſehen: ſtrahlender Sonnenſchein über⸗ 1 den feſtlich geſchmückten Platz, auf dem ſich das ſchöne ild einer von Herzen kommenden Volksverbundenheil zeigt. Selbſtverſtändlich, daß auch des Führers Jugend, wie immer ſtark vertreten iſt. Langſam legt ſich die Dämmerung über den weiten Platz Immer dichter werden die Reihen der frohgeſtimmten Menſchen Die erſten Sprechchöre klingen auf. Sie rufen nach dem Führer. Dann wieder braufen die Lieder der Na⸗ tion über den Wilhelmsplatz. Jubelſtürme um den Führer Immer dringender werden die Rufe der begeiſterten Maſ⸗ ſen auf dem Wilhelmsplatz nach ihrem Führer. Da— gegen 19.30 Uhr— öffnet ſich die Balkontür, und Adolf Hitler tritt zuſammen mit Generalfeldmarſchall Göring und Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels auf den Balkon. Eine wahre Sturz⸗ welle der Begeiſterung brandet auf. Die Menge iſt nicht mehr zu halten und drängt durch die Abſperrungsketten bis an die Hausmauer der Reichskanzlei. Tauſende und Abertauſende von Händen recken ſich dem Führer entgegen, der mit ſtrahlendem Lächeln und mit erhobener Hand nach allen Seiten hin dankt. Nach einigen Minuten verläßt er wieder den Balkon unß begibt ſich zurück in das Haus. — e. S. N Weltbild M). Der Führer ſelbſt begann das Werk. a Der Führer beim erſten Spatenſtich auf dem Walſer Ber bei Salzburg, mit dem er die Arbeiten an den öſterreichi ſchen Reichsautobahnen eröffnete. Inter dem Sprechchor der begei. Frick und Frau und gaben dort ihre Stimme ab; außer⸗ kam außer Generalfeldmarſchall Göring auch Korpsführer Hühnlein ſeiner Wahlpflicht nach. Reichsorganiſationslei- ter Dr. Ley wurde herzlich begrüßt, als er im Rathaus führer einen begei⸗ Adolf n ihn gab imme hslei⸗ eichs⸗ kner Wien ihrer fri⸗ Zerlin nung ö erte rener pw. Ionen, 3 Badens Tag des Bekenntniſſes. Glänzender Wahlverlauf im Badner Land. Im ganzen Gau Baden zeigte der Wahlſonntag das eindrucksvolle Bild eines geſchloſſenen Bekenntniſſes der Be⸗ völkerung zu dem Schöpfer des Großdeutſchen Reiches Adolf Hitler. Auch die reichbeflaggte Gauhauptſtadt Karls⸗ ruhe durchflutete die hochgehende Welle vaterländiſcher Be⸗ geiſterung. Ueberwältigender Jubel über das durch ihn ver⸗ wirklichte Großdeutſche Reich hatten das Volk am Samstag abend zu grandioſen Kundgebungen zuſammengeführt. Zehntauſende füllten den Adolf⸗Hitler⸗Platz und die angren⸗ genden Straßenzüge. Reichsſtatthalter Robert Wagner war mit den führenden Perſönlichkeiten der Partei, des Staa⸗ tes und der Weyrmacht zu der Kundgebung erſchienen, nach deren Abſchluß die Fackelzüge der Formationen die feſt⸗ lich illuminierten Straßen durchzogen. Am Wahltag ſelbſt war auch in der badiſchen Gauhaupt⸗ ſtadt ſchon zu Beginn der Abſtimmung ein ſtarker Andrang zu den Wahllokalen feſtzuſtellen; zuweilen ſtanden die Wäh⸗ ler ſogar in langen Reihen an. Man ſpürte auch hier wieder den Wandel der Dinge. Das Wahlrecht ſteht nicht mehr im Brennpunkt giftigen Parteigezänks— es iſt im Dritten Reich zur freudigen Wahlpflicht geworden. Heute weiß man, daß der deutſche Wähler zur Entſcheidung über die Lebens⸗ frage der Nation aufgerufen wird. Freiwillige Helfer— Politiſche Leiter, NRSKK. und NS.⸗Schweſtern— ſorgten dafür, daß auch alte Leute, Kranke und Gebrechliche der Ehrenpflicht jedes Deutſchen genügen konnten. Bis um 11 Uhr vormittags hatte bereits mehr als die Hälfte aller Wahl⸗ berechtigten das Stimmrecht ausgeübt. Der ſonntägliche Stra⸗ enverkehr war lebhafter als ſonſt. Das Aprilwetter— emp⸗ findlich kühl, ſtürmiſch und eine hie und da von der wär⸗ menden Sonne durchbrochene Wolkenwand— konnte natür⸗ lich der Feſtſtimmung keinen Abbruch tun. In Mannheim. der lebendigen Stadt an Rhein und Neckar, geſtaltete ſich der Wahltag ebenfalls zu einem großen inneren Erleben. Mannheim wählte nationalſozialiſtiſch, gab Treue und Dank dem Führer. Schon mit dem Augenblick der Verkündung des Großdeutſchen Tages waren Straßen, Gaſſen und Plätze in ein Meer von Fahnen getaucht, die Häuſerfronten mit friſchem Tannengrün und Fähnchen geziert. Die Wahlplakate an den Anſchlagſäulen ſtanden im Dienſt der Abſtimmung. Das farbenfrohe Bild wurde abgerundet durch den einzig⸗ artigen Schmuck der Schaufenſter aller Ladengeſchäfte. Im Blütenhain erſtrahlte das Führerbild. Durch die Stadtver⸗ waltung wurden verſchiedene Stellen der Stadt für den„Tag des Großdeutſchen Reiches“ feſtlich geſchmückt. Das markan⸗ teſte Bauwerk iſt der auf dem Paradeplatz errichtete Shren⸗ kempel, der in den Abendſtunden von zahlreichen Schein⸗ werfern angeſtrahlt wurde. Auch Waſſerturm und Schloß⸗ mittelbau waren ungemein wirkungsvoll ausgeſchmückt, am Bahnhof und am Beginn der Reichsautobahn waren Pylko⸗ nen aufgeſtellt worden. Weithin hallende Böllerſchüſſe weckten bereits gegen 7 Uhr den Schläfer. Die Politiſchen Leiter und die Formatio⸗ men der Partei traten an zur Erfüllung ihrer Ehrenpflicht, ſtellten ſich dann tagsüber in den Dienſt der Abſtimmung. Dank ihrem Einſatz begann ſchon frühzeitig der Gang zur Wahlurne. In einem Großteil der Partei⸗Ortsgruppen konnte mittags 12 Uhr gemeldet werden, daß die geſamte Bewohner⸗ ſchaft ihre Ehrenpflicht bereits erfüllt habe. Wie überall, wähl⸗ ten die Deutſch⸗Oeſterreicher in eigenen Stimmbezirken. Der weitere Tag wurde zum wahren Volksfeſt. Zahlreiche Muſik⸗ züge der Politiſchen Leiter, der SA., SS. und Polizei ſpiel⸗ ten flotte Märſche und die ſchönen, alten Volkslieder. Wo immer Mannheimer zuſammenkamen, wurde das geſchichtlich einmalige Ereignis beſprochen und in frohem Umtrunk der bedeutunge⸗ 8 gefeiert. An allen Orten Oberbadens ſetzte die Abſtimmung ebenfalls ſehr frühzeitig kräftig ein. Die Organiſation war muſterhaft. Vor den Wahllokalen und in den angrenzenden Straßen verteilten HJ. und SA.⸗Män⸗ ner nochmals Zettel mit Anweiſung über die Behandlung der Stimmzettel. Der Schlepperdienſt für kranke und körperbehin⸗ derte Volksgenoſſen war ſchon am frühen Vormittag im Gange und überall ſah man die Autos im Dienſte der Hilfe für die Nächſten. In den größeren Städten, wie z. B. Freiburg, überſtieg das Angebot der Autobeſitzer erheb⸗ lich den Bedarf. Da reichlich Wahllokale zur Verfügung ſtan⸗ den, wurde jedes längere Anſtehen vermieden. Eine große Zahl von Hill Daß jeder ſein Wahl⸗ lokal raſch. ſicher fand und die Wahlhandlung ohne Auf⸗ enthalt vollziehen konnte. Schon in den Mittagsſtunden ſah man in den Straßen der Städte kaum noch einen Paſſanten, der die Wahlplakette noch nicht trug. * Die Stadt Konſtanz hatte noch nie während einer Wahl ein ſo beſonderes Geſicht vie diesmal. Gegen 400 Auslandsdeutſche kamen nag. loſ em Zug über den Kreuzlinger Zoll und mar⸗ chierten, von einer SA.⸗Kapelle geführt und von der Be⸗ zölkerung herzlich empfangen, zur Marktſtätte, wo der badiſche Innenminiſter Pflaumer ſie willkommen hieß. In einer kurzen Anſprache betonte der Miniſter nochmals die Anantaſt⸗ darkeit der ſchweizeriſchen Souveränität, die der Führer vor furzem erſt ſelbſt verkündet habe, und verwahrte ſich beſon⸗ ders gegen die unverantwortliche Greuelpropaganda der letz ⸗ en Zeit in einer gewiſſen ſchweizeriſchen Preſſe. Die Ab⸗ timmung fand im hiſtoriſchen Konzil ſtatt. Im Anſchluß daran wurden die Auslandsdeutſchen zu einer Bodenſeerund⸗ fahrt eingeladen. In noch nie dageweſener Zahl ſtimmten in Lörrach die auslandsdeutſchen Wähler ab. Vom frühen Morgen an ſtrömten ſie zu den Wahllokalen. Als erſte aus der Innen⸗ ſchwelz kamen 36 deutſche Mitglieder des Stadttheaters Bern, gen 11.30 Uhr der erſte Sonderzug aus Bern mit 420 ählern und gegen 14.30 Uhr ein weiterer mit 1400 Wäh⸗ ern aus Baſel⸗Stadt und Baſel⸗Land. Allein in Baſel ſind 1a. 5000 Stimmſcheine ausgeſtellt worden. Auf dem Platz vor dem Bahnhof fand ein eindrucksvoller nee bei dem Kreisleiter Boos ſprach. Gauhauptſtellenleiter brachte den Willkommengruß von Gauleiter Bohle. Den Dank der Auslands deutſchen ſprach Geſandtſchaftsrat Albert Duck⸗ witz, der Leiter des deutſchen Konſulats in Baſel. Bis gegen 44. Uhr hatten in Lörrach bereits 2000 Auslandsdeutſche ein⸗ chließlich der öſterreichiſchen Volksgenoſſen abgeſtimmt. Am Schützenhaus fand ein fang ſtatt, bei dem der badiſche Staaksminiſter Profeſſor Dr. Schmitthenner als Vertreter der badiſchen Regierung ſprach. Baden und Saarpfalz Flugblätter abwarſen, utſchke über⸗ „Die Sahlen der einzelnen Wahlergebniſſe werden in folgender Reihenfolge 1 7 1 Wähler nach Stimmliſte; mil Wahlſcheinen; Stimmberechtigte insgeſamk; Zahl der abgegebenen Stimmen: Ja-Stimmen; Nein-Stimmen; Ungültig. Die Zahlen der insgeſamt abgegebenen Stimmen und der Ja⸗Stimmen ſind fekt gedruckt. Mäannheim⸗Stadt 183 450, 7191, 10 641, 189 977, Ape N 186 795. 3112. 70. 105 54 082, 5256, 59 338, 59 275, 58 147, 1 e 26 389, 1916, 28 305, 28 271, 27 902, 357 12 Schwetzingen-Stadt 6363, 296, 6659, 6655, 6652, 3. Donaueſchingen⸗Stadt 4554. 256, 4810, 4797, 4710, 87. Sinsheim⸗Stadt 2081. 177, 2258, 2258, 2230, 28. Mosbach Stadt 2998, 238, 3236, 3237, 3206, 19, 2. Villingen- Stadt 10 125, 909, 11034, 11 004, 10 836, 168: Schopfheim Stadt 2850, 253, 104. 3104, 3017, 86, 1. Müllheim⸗Stadt 2599, 220, 2819, 2810, 2782, 25, 3. Tauberbiſchofsheim⸗Stadt 2204, 108 2312, 2312, 2303, 9. Buchen⸗Stadt 1508, 75, 1583, 1583, 1540, 39, 4. Walldürn⸗Stadt 2446, 57, 2503 2503, 2425, 76, 2. Weinheim⸗Stadt 11 286, 805, 12 091, 12 091, 11 939, 142, 10. Raſtatt⸗Stadt 8889, 672, 9561, 9558, 9390, 168. Säckingen⸗Stadt 3945, 1665, 5619. 5598, 4561, 133, 4. Waldshut Stadt 4052, 2329, 6381, 6381, 6284, 94, 3. Kehl⸗Stadt 6819, 799, 7618, 7618, 7534, 84. Karlsruhe-Stadt 121 339, 6982, 128 321, 128 180, 127 587, 526. 67 Ettlingen Stadt 6651, 209, 6860, 6860, 6844, 16. Emmendingen⸗Skadt 5160, 392, 5552, 5552, 5504, 48. 195 52 577, 2201, 54 778, 54 744, 53 930, 25 5 Bruchſal- Stadt 9987, 542, 10 529, 10 512, 10 310, 177. 20. Lörrach⸗Amtsbezirk 56 404, 7539, 63 943, 63 451, 61 185, 2133, 133. 65 210, 4984, 70 194, 6g 395, Konſtanz-Amtsbezirk 12 577, 804, 13 381, 13 103, 12 638, 789 67 535, 1801, 59. Offenburg⸗Stadt 444, 21. * Badiſche Amtsbezirke Mannheim⸗Amtsbezirk 245 554, 9331, 254.885, 254 217, 250 702, 3423, 92. Tauberbiſchofsheim- Amtsbezirk 33 871. 991, 34 862, 34 858, 34 691, 148, 19. Heidelberg 105 875 7153, 113 028, 112 936, 110 989, 1889, 58. 5 Mosbach 23 530, 1028, 24 558, 24 548, 24 401, 137, 10. Kehl 29 515, 1742, 31 257, 31 257, 30 994, 258, 5. Waldshut 27 389, 3714 31 103, 31 076, 30 571, 488, 17. 55 Emmendingen 45 741, 2137, 47 878, 47 823, 46 922, 863, 1005 14 5 abe 182 203, 8360, 190 563, 190 407, 189 272, Bühl-Amtsbezirk 38 980, 1821, 40 801, 40 773, 39 864, 874, 35. Freiburg 100 621, 10 015, 110 636, 110 597, 108 794 1674, 129. Kaſtatt 76 143, 5725, 81 868, 81618, 80 248, 1315, 55. Villingen 31 683, 2000, 33 683, 33 639, 33 274, 360, 5. Stockach 21 660, 772, 22 432, 22 426, 22 228, 197, 1. Wolfach 25 443, 1190, 26 633, 26 621, 25 691, 882, 48. Sinsheim 31 894, 1057, 32 951, 32 951, 32 529, 418, 4. Donaueſchingen 29 028, 945, 29 973, 29 948, 29 178, 768 Bruchſal 52 890, 1362, 54 252, 54217, 52 211, 1881, 125 5 nen kadt i. Schw. 21274, 2477, 23 751, 23 748, 23 194 Säckingen 26 076. 2637. 28 713, 28 667, 28 346, 293, 28 Ueberlingen⸗Amksbezirk 26 389, 1916, 28 305, 28 271. 27 902, 357, 12. Offenburg⸗Amtsbezirk 46 636, 1825, 48 461, 48 092 46 132, 1860, 100. Aüliheim-⸗Amtsbezirk 24961, 2947, 27 908, 27 882. 27 469, 386, 27. Buchen⸗Amtsbezirk 27 314, 876, 28 190, 28 176, 27 706, 45 28 Lahr⸗Amtsbezirk 38 957, 1468, 40 425, 40 408, 39 913, 451, 44. Pforzheim⸗Amtsbezirk 80 768, 2750, 83 518, 83 481, 82 368, 1068, 45. Lolcale uud ochiau 8 f Seckenheim's Tag des Großdeutſchen Reiches Nächtliche Kundgebung am Nathausplatz.— Fackelzug durch Seckenheim. Der Samstag Nachmittag, der uns die Geburtsſtunde der Großdeutſchen Nation brachte, fand auch im hieſigen Stadtteil einen feſtlichen Auftakt. Die Straßen waren in einen reinen Fahnenwald verwandelt und die Häuſer trugen ein Feſttagskleid mit friſchem Grün. In den Straßen war der Betrieb lebhafter als ſonſt, trotz des winterlichen April⸗ wetters und überall begegnete man ſeſtlich geſtimmten Men⸗ ſchen. In den Nachmittagsſtunden durchfuhr die Mannheimer NS, die eine Propagandafahrt unternahm, unſern Stadt⸗ teil. Durch Heulen der Warnungsſirene der langen Auto⸗ kolonne wurde die Bevölkerung auf dieſe Demonſtration aufmerkſam gemacht. Sämtliche Wagen trugen Werbeaufſchrif⸗ ten, die Laſtwagen ſogar noch große Spruchbänder. Werbe⸗ märſche der Jugend beſchloſſen den Nachmittag. Um die ſiebente Abendſtunde trafen ſich ſämtliche Formationen der Bewegung ſowie die Vereine an der Schulturnhalle, wo zum letzten Appell auf dem Rathausplatz angetreten wurde. In fieberhafter Spannung harrte man der achten Stunde, und als der Großlautſprecher aus Wien die weihevolle Stunde verkündete, flimmerten rings um den Rathausplatz feierlich aus allen Häuſern rote Lichtchen in den klarfriſchen Nacht⸗ himmel, die der Kundgebung ein eindrucksvolles Bild gaben. In atemloſer Stille vernahm man den letzten Appell des Führers, der uns nochmals mitriß im Banne dieſes großen völkiſchen Geſchehens. Unter dem Geläute der Glok⸗ ken ſtieg das Niederländiſche Dankgebet gen Himmel. Nun formierte ſich ein mächtiger Fackelzug durch unſeren Stadt⸗ teil, der ſich wieder in ſpäter Abendſtunde auf dem Rakhaus⸗ platz auflöſte. Bet kameradſchaftlichem Beiſammenſein beſchloß man dieſe nächtliche Feierſtunde, die noch lange als ein Erlebnis nachklingen wird. Das Wahlergebnis in Seckenheim. SBeſamtergebnis: 4810 Ja⸗ und 77 Rein⸗Stimmen. Die einzelnen Bezirke haben wie folgt abgeſtimmt: Bezirk 141 142 143 144145 Stimmliſten 1080] 876 10611469 283 Stimmſcheine 49 18 17 19 18 Insg. Stimmberechtigte 1129] 894 1078 1488 301 Abgegebene Stimmen 1129 894 1078 1488298 Ja 1112 883 1055 1464 296 Rein 17 11 2 24 5 Ilvesheim. Stimmliſten 1871, Stimmſcheine 40, insgeſamt Stimmberechtigte 1911. Abgegeb. Stimmen 1911. Ja⸗Stimmen 1899, Rein⸗Stimmen 12. Der geſtrige Palmſonntag ſtand ganz im Zeichen des nationalen Belenntniſſes. Schon bei Beginn der Wahlhandlung war der Andrang der Wahl⸗ berechtigten zur Wahlurne ſtark. Bis um die Mittagszeit hatten die meiſten gewählt und bei Abſchluß der Wahl hatte der hieſige Stadtteil reſtlos ſeine Pflicht erfüllt. Mit fieberhafter Spannung hörte man am Abend am Radio die Wahlreſultate ab. Die Ergebniſſe übertrafen wirklich die kühnſten Hoffnungen und ſind ein großer Sieg der deutſchen Volksgemeinſchaft. N a Im übrigen zeigte der Sonntag Nachhutsgefechte des Winters. Feld und Flur waren in früher Morgenſtunde in einen Rauhreif gehüllt. Die Temperaturen ſanken in der Nacht auf minus 3 Grad. Auch tagsüber war das Wetter im allgemeinen rauh und der Himmel war des öfteren mit Schneewolkchen behangen. Das kalte Wetter hat bereits zum Teil der Baumblüte geſchadet, inbeſondere auch den Bienen⸗ zuüchtern. Zu Hunderten lagen die Bienen, die ausgeflogen waren, am Morgen erfroren vor den Bienenhäuſern. 0 25 jähriges Dienftjubiläum. Frau Hebamme Anna Mül⸗ ler feierte geſtern Sonntag ihr 25 jähr. Dienſtjubiläum. Sie war in dieſer Zeit Helferin bei 650 Geburten. Vom Be⸗ zirksarzt in Mannheim erhielt ſie aus dieſem Anlaß ein Glückwunſchſchreiben. Der Jubilarin unſere beſten Wünſche. — Wiederholungsübungen zum SA Sporkabzeichen. Wie die NS mitteilt, finden die wegen der bevorſtehen⸗ den Reichstagswahl verſchobenen Wiederholungsübungen 52 SA⸗ Sportabzeichen nunmehr endgültig am 24. April l 5 a „Tag des Großdeutſchen Mannheim an der Wahlurne.— Ein Bekenntnis zu Großdeutſchland. Von hiſtoriſcher Bedeutung waren die beiden letzten Tage, und denen, die ſie miterlebt haben, werden ſie immer in Erinnerung bleiben. a Nach der Verkündigung des„Tages des Großdeutſchen Reiches“ am Samstag ſtlegen auf dem Flughafen Neuoſt⸗ heim zwei Flugzeuge des NS auf, die über den Gauen eine letzte Mahnung an die Wahlberechtigten, ihrer Wahlpflicht am Sonntag nachzukommen. Zu einer Propagandaſahrt hatten die Kraftfahrzeugbeſitzer Autos zur Verfügung geſtellt, unter dennen man auch die Motorifjerte Gendarmeriebereitſchaft be⸗ merkte. Die Fahrzeuge waren mit Plakaten beklebt. Auf den Laſtwagen befanden ſich SA⸗Männer, die mit ihren Sprechchören die Aufmerkſamkeit der Bevölkerung anzogen. Auch die Hitlerjugend war nicht müßig, und zog mit ihren Fahnen und Wimpeln durch die Stadt. So war die ganze Stadt in Bewegung, man ſah überall frohgeſtimmte Menſchen. Am Waſſerturm ſpielte das Muſik⸗ korps der Pioniere, aber nicht nur dort, überall hörte man Muſik, eine Singgruppe, die Volkslieder ſang, die Rollſchuh⸗ fahrer am Waſſerturmplatz, Mädels in Sportkleidern, die gymnaſtiſche Uebungen machten und großen Beifall fanden. So gab es überall etwas zu ſehen. Bei Beginn der Dunkelheit vollzog ſich der Aufmarſch am Waſſerturm. Viele Gebäude wurden angeſtrahlt. Am Reiches“ in Mannheim Waſſerturm zog eine Ehrenkompagnie der Pioniere ſowie eine Polizeihundertſchaft auf, wo ſich auch die führenden Männer der Bewegung und des Offizierkorps eingefunden hatten. Neun Scheinwerfer der Flak ſtrahlten am Waſſerturm einen gleißenden Lichtlegel in die Nacht, ein noch nicht ge⸗ ſehener Anblick für viele Volksgenoſſen. a Nach der Rede des Führers formierte ſich daun der Fackelzug, an der Spitze das Muſikkorps, denen die Polizei⸗ hundertſchaft in der neuen Paradeuniform folgte. Es kamen SA., SS., politiſche Leiter, Werkſcharen uſw. So leuchteten Facdeln in Mannheim bis nach Mitternacht, und in allen Straßen, die der Zug berührte, ſtanden die Volksgenoſſen in dichten Maſſen. a 3 Der Sonntag, der ſchönen Sonnenſchein, aber einen kalten Wind brachte, ſah ſchon hei Eröffnung des Wahlaktes einen großen Andrang. der Abſtimmenden zu den Wahllokalen. Die Nac hatte für die körperbehinderten und alten Leute Wagen zur Verfügung geſtellt und war allſeits hilfsbereit. Es ging überall wie am Schnürchen, ſodaß es trotz des Andranges kaum Wartezeiten in den Wahllokalen gab. Für die geſamte Bevölkerung waren dieſe beiden Tage ein Er⸗ lebnis. Es war das Aufschlagen eines neuen Blattes in der Geſchichte unſeres Volles.„FFF In Mannheim wurden in den insgeſamt 170 Wahl⸗ lokalen 189 977 Stimmen abgegeben, 186 795 lautelen auf „Ja“, 3112 waren Nein⸗Stimmen, während 70 ungiltig waren. Von Oeſterreichern wurden 424 Stimmen abgeben, 423 ſtimmten mit Ja, nur eine lautete auf Nin. Flaggen auf Vollmaſt! Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick und der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels geben Folgendes bekannt: „Aus Anlaß des ü erwältigenden Treuebekenntniſſes des geeinten deutſchen Volkes zu ſeinem Führer Adolf Hit⸗ ler flaggen die ſtaallichen und kommunalen Verwaltungen und Betriebe die ſonſligen Körperſchaften. Anſtalkten und Skiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Jelic im Großdeulſchen Reich am 11., 12. und 13. April ollmaſt. Die Bevölkerung wird gebeten, in gleicher Weiſe flaggen.“ zu Die Mannheimer Mai⸗ Pferderennen Für vier der großen Entſcheidungen des am 8., 10. und 15. Mai ſtattfindenden Maitennens waren dieſer Tage die Nennungen abzugeben, die 88 Einſchreibungen für 67 Pferde erhielten. Zunächſt intereſſiert der mit 10 000 RM. ausgeſchriebene„Saarbefreiungs⸗Preis“, am 1. Tag des Mee⸗ tings. 21 beſte Pferde, darunter viele von wirklich großer Klaſſe, finden ſich in dieſer 2000 m⸗Prüfung zuſammen. Der Stall Röttgen hal Reichsfürſt im Rennen, Graf Wuthenau, der 1937 mit Egmont gewann, kann die aus⸗ gezeichnete Heimfahrt ſtarten. Seine Hoheit, Ricardo, der im Vorjahre im Großen Preis von Baden-Baden als guter 3. hinter dem Franzoſen Dadji und dem Italiener Gaio einkam, Märchenwald, die Italiener Orione, Adria und Paſubio des Stalles Ruhrſtein, Ebro, Lampe, Goldtaler, Origenes, die Franzöſin Armenjenne des Herrn Junk, ſowie Marco Polo verdienen ferner Erwähnung. Der gleichfalls mit 10 Mille ausgeſtattete„Preis der Stadt Mannheim“ am Schlußtag vereinigt 27 beſte Steepler, der„Preis der In⸗ dustrie“, ein 5000 Mk.⸗Rennen über Jagdbahn am Eröff⸗ Rungstag erhielt 19, der ebenſohoch dotierte„Preis des Mannheſmer Flughafens“, ein Flachrennen über Derbydiſtanz am Schlußtag, 21 Unterſchriften. Für die„Badenia“, das Hauptjagdrennen des Meetings, ausgeſtattet mit 16 000 RM. Geldpreiſen und dem Ehrenpreis des Reichsſtatthalters von Baden, wurde der Nennungstermin auf nächſte Woche ver⸗ ſchoben. 3 Achtung! Betrügeriſcher Weinreiſender! Seit Oktober 1937 treibt ſich der 36jährige Joſef Eichner aus Offenburg im Lande umher, ſucht unberechtigt Beſtel⸗ lungen auf Wein für eine Firma in Mainz auf, läßt ſich An⸗ zahlungen von 10 bis 20 Mark geben und liefert nichts. Um Beſtellungen zu erhalten, bietet er den Wein zu außergewöhn⸗ lich billigen Preiſen an. In letzter Zeit hielt er ſich in der Gegend von Waldshut auf. Er reiſt unter dem Namen Karl Klein und Robert Kuhn. Eichner iſt 1,65 Meter groß, ſchlank, bartlos, hat blaſſes Geſicht, blonde Haare, blaue Augen, trägt grauen Sportanzug(Knickerbockerhoſe), braune Weſte mit Reißverſchluß, graue Sportmütze und ſchwarze Halbſchuhe. Es wird gebeten, bei weiterem Auftreten des Eichner ſofort die Polizei oder Gendarmerie zu verſtändigen, damit ſeine Feſtnahme erfolgen kann. Seuchenübertragung durch Ferkel. Die Seuchenübertragung iſt wiederholt durch zugekaufte Ferkel verſchleppt worden. Die Ausbreitung der Seuche hätte in ſolchen Fällen verhindert werden können, wenn auch die Ferkel wie das übrige Klauenvieh einer fünftägigen poli⸗ zeilichen Beobachtung unterſtellt worden wären. Dieſe Mög⸗ lichkeit iſt jetzt durch eine Verordnung des Reichsinnenminiſters geſchaffen worden, Der Saatenmarkt in Süddeutſchland. Die Umſätze in landreirtſchaftlichen Feldſaaten bewegten ſich auch in der hot h auf beachtlicher Höhe, Das Inter⸗ eſſe an Notklee hat ſich etwas verringert, dagegen blieben Luzerne und die übrigen Kleearten unverändert ſtark verlangt. Das Angebot von Erzeugerſeite aus iſt bei allen Saaten mit Ausnahme von Hülſenfrüchten bedeutungslos geworden, ſodaß der ergänzende Bedarf aus vorhandenen Lagerbeſtänden des Einfuhr⸗ und Großhandels im allgemeinen ohne beſondere Schwierigkeiten gedeckt werden konnte. Knapp blieben Luzerne und Weſßklee, Der Geſchäftsumfang in Grasſaaten hat ſich vor allem durch geſteigerte Käufe ſeitens der Verbraucher weſentlich erweitert, Außer ausläufertreihendem Rotſchwingel und amerikaniſchem Fioringras konnte jedem Lieferungsan⸗ ſpruch nachgekommen werden. Die vorhandenen Lager des Einfuhr⸗ und Großhandels haben ſich jedenfalls gut geräumt, ſodaß bei der einen oder anderen Art ergänzende Neuzufuh⸗ ren auch vom Ausland wohl noch in Frage kommen werden. Runkelſaaten blieben immer noch gut abzuſetzen. Saatmais war ſtärker verlangt, während das Angebot in Wicken, Erb⸗ ſen und der Mehrzahl der übrigen Hülſenfrucht⸗Arten die Nachfrage überwog. Badiſche Chronik Opfer des Straßenverkehrs Die Unfälle in Baden im Monat Januar 1938. Im Monat Januar 1938 war eine, wenn auch nur ge⸗ ringfügige Abnahme der Zahl der Straßenverkehrsunfälle in Baden gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres feſtzuſtellen. Insgeſamt kamen dieſes Mal 620 Unfälle beim Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt zur Meldung, gegenüber 644 im Vorjahr. Auffallend iſt dabei, daß die Zahl der an den Anfällen beteiligten Kraftfahrzeuge trotzdem zugenommen hat und zwar von 847 auf 866, darunter die der Perſonen⸗ kraftwagen von 478 auf 514 und die der Laſtkraftwagen von 208 auf 215. Dagegen iſt die Zahl der am Anfall beteiligten Krafträder von 122 auf 90 zurückgegangen. Eine rückläufige Bewegung weiſt auch die Zahl der Radfahrer (Fahrräder) auf, und zwar von 170 auf 141, während an⸗ dererſeits wieder die Zahl der Fußgänger von 84 auf 98 zugenommen hat. Bei den Straßenverkehrsunfällen wurden 18 Perſonen getötet(im Vorjahr 20) und 351 verletzt(im Vorjahr 364). Insgeſamt entſtand bei 344 Unfällen nur Sachſchaden, bei allen übrigen jedoch Perſonenſchaden(in 276 Fällen), wobei meiſt(in 228 Fällen) Sachſchaden mit verbunden war. Die Urſache der Anfälle lag in 485 Fällen beim Kraft⸗ fahrzeug bezw. deſſen Führer, wobei als hauptſächlichſte Ver⸗ gehen das Nichtbeachten des Vorfahrtsrechtes(122 Fälle) und übermäßige Geſchwindigkeit(95 Fälle) feſtgeſtellt wur⸗ den. In 67 Fällen lag die Urſache beim Fahrrad bezw. Kadfahrer, in 51 beim Fußgänger. 126 Anfälle waren auf den ſchlechten Zuſtand der Fahrbahn(Glätte, Schlüpfrigkeit) zurückzuführen und 54 auf Witterungseinflüſſe(ſtarker Re⸗ gen, Schneegeſtöber, Nebel). ) Bum.(Ehrenbürger Dr. Dertinger f) Im hohen Alter von 93 Jahren iſt Bühls Ehrenbürger, Medi⸗ zinalrat Dr. Dertinger geſtorben. In Wittighauſen geboren, kam er als junger Arzt im Januar 1875 nach Bühl und ver⸗ waltete vom 1. Auguſt 1884 an volle 34 Jahre hindurch bis 1. Dezember 1918 das Amt des Krankenhauſes. Die dank⸗ bare Stadtgemeinde Bühl verlieh Dr. Dertinger noch im glei⸗ chen Jahre in Anerkennung ſeiner außerordentlichen Dienſte das Ehrenbürgerrecht. Im Jahre 1934 war es ihm ver⸗ gönnt mit ſeiner noch lebenden Gattin Barbara geb. Schmich das Feſt der Diamantenen Hochzeit zu feiern. (D., Langenalb b. Pforzheim.(Tödlicher Sturz.) Die J/jährige Frau Luiſe Weber ſtürzte von der Leiter und zog ſich dabei ſo ſchwere innere Verletzungen zu, daß ſie un⸗ mittelbar nach dem Unglück verſtarb. Freiburg.(Drei Jahre Zuchthaus für Amts⸗ unterſchlagung.) Vor der Großen Strafkammer hatte ſich der 31jährige Ernſt Hodecker aus Weil a. Rh. wegen Amtsunterſchlagung, Antreue, Urkundenfälſchung und unrich⸗ tiger Regiſterführung zu verantworten. Er beging dieſe Straf⸗ taten, als er bei der Stadtverwaltung Weil als Kanzleiſekre⸗ tär angeſtellt war und das Reſſort der Sozialverſicherung zu verwalten hatte. Mit Rücksicht auf das hartnäckige Leugnen und die Schwere der Fälle, durch die zumeiſt ſozial ſchlechter geſtellte Volksgenoſſen um ſauer verdiente Groſchen gebracht wurden, erkannte das Gericht auf eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren, 600 Mark Geldſtrafe und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre. Freiburg.(Fahrläſſigkeit forderte ein Todesopfer.) Am Fasnachtdienstag nahm der 25jährige Wilhelm Ehret aus Weisweil b. Emmendingen auf ſeinem Motorrad zwei Kameraden zu einer„luſtigen Fahrt“ mit. In angetrunkenem Zuſtand raſten die drei in wahnwitzigem Tempo durch die Ortſchaften Weisweil und Kenzingen, durch Allotria überall die Aufmerkſamkeit auf ſich ziehend. Die Karnevpalstollen beſuchten auch die Wirtſchaften und ſprachen reichlich dem Alkohol zu, was auch bei einer ſpäteren Blut⸗ probe feſtgeſtellt wurde. Sie ließen ſich aber durch keinerlei Warnung von der geplanten„Todesfahrt“ abbringen, ſondern riefen noch den Mahnern lachend zu:„Der Totengräber muß auch etwas zu tun haben!“ Das Unglück ließ nicht lange auf ſich warten. Zwiſchen Kenzingen und Weisweil verlor Wil⸗ helm Ehret die Herrſchaft über ſeine Maſchine und die drei „Mutigen“ ſtürzten. Dabei erlitt der 25jährige Fritz Ehret aus Weisweil ſo ſchwere Verletzungen, daß er im Zuſammen⸗ hang mit einer dazugekommenen Lungenentzündung ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, zwei Tage nach dem Un⸗ fall ſtarb. Die Erſte Große Strafkammer Freiburg, vor der ſich Wilhelm Ehret nunmehr zu verantworten hatte, ſprach die beiden Soziusfahrer ebenfalls ſchuldig an dem Unglück und verurteilte den Motorradlenker wegen grob fahrläſſigen Ver⸗ fab en zu zwei Monaten Gefängnis und den Koſten des Ver⸗ fahrens. Aus den Nachbargauen Ehepaar durch einen Motorradfahrer getötet. Ludwigshafen. Abends um 20,30 Uhr wurden in der Hohenzollernſtraße, in Höhe der Virchowſtraße, zwei hieſige Eheleute beim Ueberſchreiten der Fahrbahn von einem Motorradfahrer angefahren und erheblich verletzt. Beide ſind kurz nach ihrer Einlieferung in das ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus ihren Verletzungen erlegen. Der Motorradfahrer und ſein Beifahrer erlitten ebenfalls Verletzungen. * Ausländer wollten Rauſchgift ſchmuggein. Darmſtadt. Das Ehepaar Heinrich und Emil Feller aus Brüſſel erſchien eines Tages bei der Firma Merck und fragte nach Kokain. Wortführerin war die 46jährige Frau, die um acht Jahre älter iſt als ihr Mann und recht gut auf dem Gebiet des Kokainhandels und ⸗ſchmuggels Veſchelt zu wiſſen ſcheint. Angeblich war ſie Schweſter und will in Brüſſel eine Klinik haben, aus der ſie wegen Herzkrankheit ausgeſchieden ſei. Im Vorjahr lief gegen ſie und ihren Chirurgen ein Verfahren 8 Abtreibung, damals wurde ſie aber freigeſprochen. Vor dem Schöffengericht Darmſtadt gab ſie an, ſie ſeien zum Kuraufenthalt in Wiesbaden ge⸗ weſen und hier in Darmſtadt habe ſie im Auftrag eines „Camarade“ in Paris, der einen pharmazeutiſchen Handel betreibe, nach Rauſchgiftprodukten gefragt. Die Frau redete ſich auf ein Mißverſtändnis des Herrn, mit dem ſie bei Merck verhandelte, hinaus, da ſie kein Wort Deutſch ver⸗ ſtehe. Nach einer Verhandlung, die ſich ziemlich nge hin⸗ zog, da alles durch Dolmetſcher übertragen werden mußte, kam das Gericht nach eingehender Beweisaufnahme zu dem Schluß, daß die Angeklagten überführt ſeien. Sie erhielten Gefängnisſtrafen von je einem Jahr und vier Monaten. Die Unterſuchungshaft wurde ihnen, da ſie nicht geſtändig waren, nicht angerechnet. Groß-Gerau.(Herabrollendes Faß verur⸗ ſacht Autounfall.) Kurz vor der Einmündung in die Umgehungsſtraße bei Büttelborn rollte von einem Molke⸗ reiauto ein leeres Hf auf die Fahrbahn. Ein im glei⸗ chen Augenblick aus Richtung Darmſtadt in raſcher Fahrt herankommendes Auto konnte dem Hindernis nicht mehr ausweichen, drehte ſich um ſeine Achſe und rannte gegen einen Straßenbaum. Die Inſaſſen, zwei Herren aus Frank⸗ furt und eine Dame aus Eltville, erlitten erhebliche Verlet⸗ zungen. Gießen.(Benzinbehälter e Beim Feueranmachen in einer Bauhütte in Rodheim bei Hungen explodierte der in der Hütte ſtehende Benzinbehälter, wo⸗ durch der 26jährige Arbeiter Ernſt Müller aus Rodheim ſo⸗ fort in hellen Flammen ſtand. Mit ſchweren Brandwunden mußte der Mann in die Gießener Klinik eingeliefert wer⸗ den. — heilbronn.(Brandſtiftung aus Wut.) Wegen Brandſtiftung ſtand der ledige 24 Jahre alte Otto Binder aus Lauffen a. N. von der Großen Strafkammer Heil⸗ bronn. Binder hatte in der Nacht zum 12. Dezember in einem Wutanfall die mit Stroh und Heu gefüllte Scheuer ſeines Vaters angezündet, die ſamt einem angebauten Schuppen niederbrannte. Der Schaden belief ſich auf rund 10.000 Mark. Binder war vor Gericht geſtändig. Nach der Rückkehr aus einer Wirtſchaft hatte er am Abend des 11. Dezember mit ſeinem Vater eine Auseinanderſetzung wegen der Herausgabe des mütterlichen Vermögens. Binder begab sh darauf abermals in eine Wirtſchaft, wo er den Ent⸗ chluß faßte, die väterliche Scheuer anzuzünden. Nach ſei⸗ ner Rückkehr gegen Mitternacht führte er dieſes Vorhaben auch aus. Dann ging der Verbrecher zum Bahnhof Lauffen, wo er in einem Eiſenbahnwagen nächtigte. Am Abend wandte er ſich nach Heilbronn und ſtellte ſich ſchließlich der Polizei. Bei Binder handelt es ſich nach dem Sachverſtän⸗ digengutachten um einen Pfychopathen und willenloſen, je⸗ doch nicht vermindert zurechnungsfähigen Menſchen. Das Gericht ließ mildernde Umſtände gelten im Hinblick darauf, daß Binder im Alter von 16 Jahren drei Perſonen vom Tode des Ertrinkens gerettet und dafür die Rettungsme⸗ daille erhalten hatte, und verurteilte den Angeklagten zu oier Jahren Gefängnis. A 18 ⅜ Jahre„tot“— und doch noch am Leben. Pe⸗ ter Mock aus Lüxheim im Kreiſe Düren war in den letzten Monaten des Krieges in Rumänien. Als 1918 eine Rück⸗ kehr mit der Bahn nicht mehr möglich war, mußte er ſich lange verſteckt halten. Später fand er eine Beſchäftigung im Land. Erſt im März ds. Is kehrte er nach Deutſchland zurück. Als er eine Erbſchaft abholen wollte, ſagte der Be⸗ amte:„Sie ſind ja tot“, und es ſtellte ſich heraus, daß der Mann tatſächlich am 22. Oktober 1922 vom Amtsgericht Köln für tot erklärt worden war. Der Heimgekehrte mußte nun von einer Behörde zur anderen, bis er ſchließlich die Verſammlungs⸗ Kalender. Tbd.„Jahn“. Heute abend arbeiten am Wörtelplatz. Hacke und Rechen ſind mitzubringen. Ty. 1898. Die Turnſtunde der Schülerinnen fällt während den Ferien aus. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim. Am Donnerstag, den 14. April(Gründonnerstag), abends 8.30 Ahr, findet eine wichtige Mitglieder- Versammlung im„Kaiſerhof“ ſtatt, f Tagesordnung: Entgültige Meldungen für Bres⸗ Probeturnen. Oſterſpiele und verſchiedene Angelegen⸗ Die Mitglieder werden um zahlreichen Beſuch gebeten. Der Vereins führer. —— Lau. Große Auswahl! du in Wolle und K Seide gestrickt, knitterfrei i Größe 58.—54 vorrätig. N N tescie Blusen Strümpfe— Unterwasche Syezialgeschaſl Inhaber: Klara Assenheimer, werde i Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver J acdentenden: 6.42 und 14.-—17 lahr, Gamslage 8-12 lh Zwangsverſteigerung. Dienstag, 12. April 1938, vormittags 11 Ahr ch in Seckenheim an der Waaghalle rte bare eigern: 1 Schranknähmaſchine, 1 Küchenbüfett und Sonſtiges. Galat⸗ pflanzen empfiehlt Seitz, Kloppenh.-Str. 17. Spreng, Gerichts vollzieher. 8 Ländl. Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H. Mannheim- Gedenbe im 5 Dont und Spaneſſe Senründe 2 Geſchaftszweige unſeres Kredit⸗Juſiituts: 5 0 Gewährung von grediten und Oarleben * an Mitglieder Ausführung aller in das Baukfach ein“ Annahme von Spareinlagen, Depoſiten und anderen Geldern zur Verzinſung und Führung von Scheckkonten auch von Nichtmitgliedern Beratung und Au fisertellung in alen wieſheftäcen Aegelegeneen RD „Sachs“, 74 com. ſchlagenden Geſchäfte für Mitglieder f de 7 Aufhebung ſeiner Todeserklärung erreichte. Tüchtiges SU Rind—— ILIIIIIIIIIIII Mädchen 8 Geſchäftshaushalt* per 1. Mai geſucht. Zu erfragen in der Geſchüſtsſt d. Bl. —— Leichtes Motor⸗ rad gut erhalten, S 5 preiswert 8 8 8 zu verkaufen. 5 i ö Gropp,*— 8 Inſerieren bringt Gewinn! . N Spend Druckarbeiten für Handel, Gewerbe und Industrie werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Neckarbete- Druckerei“. Wm