Nr. 85 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 11. April 1938 — 2 Tag des Großdeut Generalappeil zum heiligen Bekenntnis Bevor am Sonntag das deutſche Volk das heilige Bekenntnis ſeiner Gemeinſchaft ablegte, trat es am Sonn⸗ abend zum letzten Generalappell an. Ueberall in Nord und Süd, in Oſt und Weſt bewegte nur ein Gedanke und ein Wunſch die Herzen der Deutſchen: dem Dank an den Führer Ausdruck zu geben durch ein einmütiges, überwäl⸗ ligendes Bekenntnis zu ihm, dem Erretter Deutſchlands aus Not und Schmach, aus Unfreiheit und Ohnmacht,— zu ihm, dem Schöpfer des neuen, ſtarken, glücklichen und mächtigen Großdeutſchland. Von der Nordſee bis zur Donau fanden mittags Betriebsappelle ſtatt an allen Orten, wo deutſche Menſchen ſchaffen und werken, und am Abend dieſes Feiertages der Deutſchen marſchierten die Millionen auf, um die letzte große Anſprache des Füh⸗ rers an die geſamtdeutſche Nation zu hören. Hunderttauſend an der Feſtſtraße Strahlend im Feſtgewande, wie man es hier noch nie geſehen hat, erfüllt von dem ſingenden und klingenden Jubel ſeiner Bevölkerung, ſo grüßte Wien am Tage des Großdeutſchen Reiches den Führer. Zu Hunderttauſenden zogen ſie an die vom Weſtbahnhof zum Stadtinnern füh⸗ rende Feſtſtraße, wo ſich die Menſchen zu Mauern ſtauten. Wie ein leuchtendes Band zogen ſich die ganze zum Ring führende Maria-Hilf⸗Straße entlang rieſige Hakenkreuz⸗ banner. Hell leuchteten die weißen Hemden der öſterrei⸗ chiſchen SA.⸗Männer aus der bunten Vielheit der Unifor⸗ men aller Gliederungen und aus dem Meer der zivilen Bevölkerung hervor. Wohin man auf dieſer langen Straße auch ſchaute: Menſchen über Menſchen. Kein Fenſter, kein Balkon, der noch Platz bot, ja, ſelbſt auf den Dächern ſtan⸗ den ſie, um den Führer Großdeutſchlands zu grüßen. U Schon ſeit Stunden hatten ſich die Wiener Schüler und Schülerinnen auf den Straßen aufgeſtellt. Und zu ihnen geſellte ſich in langen und breiten Kolonnen die Hitler⸗ Jugend. 12000 Soldaten der Wiener Garniſon waren längs des Weges zum Ehrenſpalier aufmarſchiert. Am Weſtbahnhof hatten die Ehrenformationen der Wehrmacht und der Partei Aufſtellung genommen. Auch hier drängte ſich hinter den Abſperrungsketten eine nicht zu überſehende Maſſe von Menſchen. Es waren angetreten: je eine Ehrenkompanie des alten Reichsgebiets und des Landes Oeſterreich, eine Kom⸗ anie der Leibſtandarte„Adolf Hitler“, eine Ehren⸗ hundertſchaft der Schutzpolizei, Einheiten der öſterreichi⸗ ſchen Legion, der SA., der SS., des NSsdk., des National⸗ ſozialiſtiſchen Fliegerkorps, des Reichsarbeitsdienſtes und der Politiſchen Leiter. Um 11.15 Uhr fuhr der Sonderzug des Führers, der am frühen Vormittag Linz verlaſſen hatte, in den Weſt⸗ bahnhof ein. Ein einziges Brauſen der Freude und Be⸗ geiſterung erfüllte die weite Halle. Fünf kleine Jungen und Mädchen können es gar nicht mehr erwarten, dem Führer ihr Sträußchen zu geben. Zum Empfang des Führers hatten ſich eingefunden: der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, die Reichsminiſter Dr. Goebbels und Lammers, Reichsführer ½ Himmler, die Reichsleiter Hierl und Ritter von Epp. Weiter waren, um dem Führer Meldung zu erſtatten, zugegen der Be⸗ auftragte des Führers für die Volksabſtimmung in Oeſter⸗ reich, Gauleiter Bürckel und Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗ Inquart.„Wir grüßen unſeren Führer“, ſo klingt es lauter und immer lauter von den Bäahnſteigen und aus der Halle ſelbſt herüber, als der Führer nun mit ſeiner Be⸗ gleitung zum Ausgang geht. Ein einziges Brauſen erfüllt den von der Sonne über⸗ ſtrahlten Bahnhofsvorplatz, als jetzt der Führer die Mel⸗ ungen der Formationsführer entgegennimmt und unter den Klängen des Deutſchlandliedes mit ſeiner Begleitung die langen Fronten der Wehrmacht und der Parteigliede⸗ rungen abſchreitet. Unaufhörlich ſchallen noch immer die jubelnden Rufe„Heil Adolf Hitler!“ Der Führer hat nun ſeinen Wagen erreicht. Die Fahrt zum Nathaus Nun beginnt die Triumphfahrt durch Wien. Das Gewölk hat ſich zerteilt. Die Sonne ſtrahlt auf das Meer der Fahnen und Menſchen. In langſamer Fahrt be⸗ wegt ſich die Kolonne der Wagen durch die Feſtſtraße hin. Die Stadt iſt nicht wiederzuerkennen. Von hohen Schmuck⸗ ſäulen, die mit Tannengrün umkleidet ſind, grüßen gol⸗ dene Hakenkreuze und zeichnen den Weg zum Triumph⸗ platz. Die Häuſer ſind von grünen Girlanden aus Tannen⸗ grün umrankt. Lange Fahnenbänder ziehen ſich von den Dächern bis zur Erde. Spruchbänder grüßen von allen Faſſaden, rufen dem Führer ihr Ja, das Ja ſeiner Heimat entgegen.„Wir grüßen den Führer!“„Wir danken dem Führer!“ und immer wieder„Ein Volk, ein Reich, ein Führer!“ Durch die Straßen brauſt der unendliche Fubel der Wiener. Das ſind Wiener Arbeiter, das ſollen dieſelben ſein, die angeblich noch vor fünf Wochen Wien zur Hochburg des Marxismus in Europa machen wollten. Nein, das ſind deukſche Arbeiter, gut geſinnte Männer, die ihrem Befreier, ihrem Führer in eine beſſere Zukunft zujubeln. Wie ein Echo verhallt der Beifall, lange nachdem der Führer vorbeigekommen iſt. Es ſind Hunderttaufende von Menſchen, viele Hunderttauſend, die hier eine lebendige Mauer der Liebe zum Führer bilden. Vor dem Ehrenmal haben Kompanien öſterreichiſcher Regimenter Aufſtellung genommen. Am Burgtheater ſtehen die Wiener Geſang⸗ bereine mit ihren Fahnen, um den Führer mit Liedern zu Meß Der weite Rathausplatz iſt ein einziges Meer von Renſchen. An der Pforte der Vorhalle begrüßen Bürger⸗ meiſter Dr.⸗Ing. Neubacher und die Vizebürgermeiſter den Führer und geleiten ihn in den Feſtſaal. Dort haben ſich inzwiſchen an der Längsſeite des großen Saales die Ehrengäste eingefunden, an der Spitze die Regierung, da⸗ neben Wehrmacht, Partei, Wiſſenſchaft, Wirtſchaft, Kunſt und Kultur. Während der Führer im Rathaus weilt, ſangen die Wiener Geſangvereine, die vor dem Burgtheater verſam⸗ melt ſind, den„Wachet auf!“⸗Chor aus den„Meiſter⸗ ſingern“ Vor dem Spalier der Schutzſtaffel ſtehen entlang der Front des Rathauſes die 31 Meldefahrer, die die Dreuebotſchaften der deuktſchen Gaue über⸗ brachten. Ihre Augen ſpiegeln die ſtolze Freude wider, Herolde deutſcher Treue zu ſein. Lautloſe Stille liegt jetzt über dem Platz. Die Maſſen erleben durch den Lautſprecher den feierlichen Begrüßungsakt im Rathaus. Nachdem Adolf Hitler den Feſtſaal des Rathauſes be⸗ treten hat, richtet der Bürgermeiſter von Wien, Dr.⸗Ing. Neubacher, an den Führer und Reichskanzler des Großdeutſchen Reiches eine Anſprache, in der er ihn in Wien herzlich willkommen heißt. „Dieſe Stadt“, erklärte er,„iſt mehr als die zweitgrößte Stadt Deutſchlands. Aus Gründen der Lage, ihrer Geſchichte, aus Gründen hiſtoriſcher Bindungen und Wünſche iſt und bleibt dieſe Stadt ein Pol im Kraftfeld des geiſtigen und poli⸗ tiſchen Lebens der Nation. Und das haben die Großmächte ſehr wohl erkannt, die dieſe Stadt ſich auserwählen wollten, Bollwerk zu ſein und zu bleiben gegen die nationalſozialiſti⸗ ſche Revolution Adolf Hitlers. In dieſer Stadt, mein Führer, hatten ſich alle Ihre Feinde verſchanzt Nun, mein Führer, gehört dieſe Stadt Ihnen, und wir geloben Ihnen, daß wir mit jener Entſchloſſenheit, die beglaubigt iſt durch die Bitterkeit des Kampfes, durch die Größe der Opfer der Bewegung und durch die Tiefe unſeres revolutionären Einbruches, dieſe Stadt wieder zu einer natio⸗ nalſozigliſtiſchen Stadt des Führers und Befreiers und Grofß⸗ deutſchlands machen werden. Mein Führer! Wir bitten Sie darum: Nehmen Sie dieſe Stadt unter Ihre ſchirmende Hand. Laſ⸗ ſen Sie ſie neu aufblühen vor der Nation und vor den Völ⸗ kern der Erde. Seien Sie ihr großer Baumeiſter. Mein Führer, aus dieſem Lande und aus dieſer Stadt ſchlägt Ihnen Liebe und Dankbarkeit entgegen wie eine Flamme, die keine Finſternis verhüllt und kein Sturmwind verlöſchen kann. In dieſer heiligen Stunde ſteht für uns die Zeit ſtill. Wir fühlen erſchauernd den Atem der großen Ge⸗ ſchichte. 25 Eine große Andacht überwältigt uns. Wir beten: Allmäch⸗ tiger, wir danken Dir, Führer, führe uns. Deutſchland, Deutſchland, nimm uns an dein heiliges Herz!“ Der Führer dankt der Stadt Wien Nun nimmt der Führer das Wort: „Herr Bürgermeiſter! Ich dante Ihnen für Ihre Begrüßung. Ich glaube, es iſt zugleich der Gruß der ganze Stadt Wien und der Gruß ganz Deutſchöſterreichs. Seien Sie überzeugt, dieſe Stadt iſt in meinen Augen eine Perle. Ich werde ſie in jene Faſſung bringen, die dieſer Perle würdig iſt, und ſie der Obhut des ganzen Deutſchen Reiches, der ganzen deutſchen Nation anvertrauen. Auch dieſe Stadt wird eine neue Blüte erleben. Wir alle empfinden die Größe der geſchichtlichen Er⸗ eigniſſe, die wir erleben dürfen und die wir morgen zum Abſchluß bringen werden. Auch dieſe Stadt wird morgen— das iſt meine Ueberzeugung— ihr Ja zu dieſem Abſchluß allsſprechen. Es iſt ein geſchichtliches und u ypabänderliches Ja. Denn das einzige, was ſein und bleiben muß, iſt das deutſche Volk geweſen, iſt das deutſche Voll heute und wird das deutſche Voll immer ſein. In die Obhut dieſes deutſchen Volkes aber lege ich auch das künftige Geſchick dieſer Stadt und dieſes Landes.“ Bei dieſen Worten brechen die Anweſenden in ſtür⸗ miſche Heilrufe und begeiſterte Zuſtimmung aus. Die vielen Tauſende auf dem Wiener Rathausplatz ſtimmen er⸗ griffen ein. Es iſt 12 Uhr! Die Sirenen heulen auf. Das dumpfe Dröhnen der Motoren der über die Stadt hinwegbrauſen— den Flugzeuggeſchwader miſcht ſich ein. 5 Dr. Goebbels ſteht auf dem Balkon des Rathauſes. Er richtet folgende Worte an die deutſche Nation: „An das ganze deutſche Volk! Ich pro⸗ klamiere hiermit den Tag des Großdeutſchen Reiches. Heißt Flaggen!“ Der Jubel der Zehntauſende, die dichtgedrängt den Wiener Rathausvorplatz füllen, will kein Ende nehmen. In dieſem Augenblick ſteigen in ganz Wien die Haken⸗ kreuzflaggen an den Maſten hoch. Ueber allen Straßen der Millionenſtadt flattern ſie im Winde. Verkehrsſtille tritt ein. Als hätte ſich eine magiſche Hand auf das Verkehrsgewühl, das eine Sekunde vorher noch auf den Straßen und Plätzen herrſchte, gelegt. Alle Räder ſtehen ſtill. Die Fußgänger verharren. Alle Hände recken ſich zum Gruß. Die Rieſenſtadt hält den Atem an. Dann hallt anſchwellend der Ton der Glocken über das Häuſermeer. Stärker wird der Klang aus erzenem Munde, bis es ein einziges Brauſen iſt. 30 000 Brief⸗ tauben ſteigen über die Hunderttauſende hinweg zum Himmel, ſie fliegen über ganz Deutſchland und tragen die Kunde von dem Feſt des Großdeutſchen Reiches in Städte und Dörfer. Der Feſttag der Deutſchen hat begonnen In den Fabrikhöfen und Maſchinenſälen ſind die Ge⸗ folgſchaftsmitglieder mit ihren Betriebsführern vereint. Ueberall im großen Deutſchen Reich, von Flensburg bis nach Aachen, von Hamburg bis nach Klagenfurt, überall, in jedem Dorf und in jeder Stadt des großen deutſchen Vaterlandes ſtehen nun die Menſchen und erleben die hiſtoriſche Proklamation. Die Fahrzeuge rollen wieder. Der Verkehr läuft an. Die Maſchinen ſind wieder in Gang. Aber nun kennt der Jubel der Maſſen in Wien keine Grenzen mehr. Immer wieder winken ſie dem Führer 81 der vom Balkon des Rathauſes hinabſchaut auf ſeine Wiener. Ununterbrochen und unaufhörlich brandet das Sieg Heil zum Balkon em⸗ por. Und immer wieder dankt und grüßt Adolf Hitler hin⸗ ab zu den Menſchen, die ihm ihre Huldigungen darbringen. Kurz nach 12 Uhr meldete Korpsführer Hühnlein an der Spitze der NRSͤK.⸗Stafetten von 3000 Meldefahrern, die kurz vor 10 Uhr in Wien eingetroffen ſind, vor dem Rathaus die NS K K.⸗Treuefahrer dem Führer und überreichte ihm die Treuebotſchaften der 31 deutſchen Gaue⸗ Der Führer in Wien Der letzte Appell. Einen letzten, aufrüttelnden Appell hatte der Führer am Samstag abend von Wien aus an alle Volksgenoſſen ge⸗ richtet. In ganz Deutſchland ſtand die Bevölkerung auf den Kundgebungsplätzen und hörte in feierlicher Umrahmung bie Rede des Führers. d In der rieſigen Nordweſtbahnhalle in Wien, von der aus der Führer ſprach, hatte vor der Ankunft Adolf Hitlers nächſt Reichsminiſter Dr. Goebbels ein packendes Bild beſſen gezeichnet, was ſich an dieſem Tage in Wien und im ſanzen Großdeutſchen Reich ereignete. Er ſchilderte die Fahrt s Führers und ließ die Hörer im Geiſte teilnehmen an dieſen Szenen der Treuekundgebung und des Jubels unter dem Nachthimmel an der Donau. 8 Dann ſprach der Führer ſelbſt. Der Führer, deutlich tief beeindruckt von der ungeheu⸗ ren Welle der Begeiſterung, die ihn nun ſchon den ganzen Tag umbrandete und die hier in der großen Halle wiede⸗ rum ein unbeſchreibliches Ausmaß erreichte, erinnert zu Be⸗ ginn ſeiner Rede daran, daß er heute zum dritten Male an⸗ ſäßlich einer Wahl in einer Grenzſtadt ſpreche. 1933 habe er in Königsberg die Nation innerhalb der damaligen Grenzen des Reiches zu einem Bekenntnis aufgerufen, das ihm ermöglichen ſollte, die Geſchicke Deutſchlands unabhän⸗ gig von parlamentariſchen Schwierigkeiten in die Hand zu nehmen und glückhaft zu geſtalten. In der Grenzſtadt Köln habe er 1936 das deutſche Volk aufgefordert, den ſchweren Entſchluß zu beſtätigen, die einſt entmilitariſierte Zone wie⸗ der unter die Oberhoheit des Reiches zu nehmen.„Heute“, ſo fuhr er fort,„ſtehe ich nun hier in Wien wieder am Vorabend einer Entſcheidung, von der ich glaube, daß ſie eingehen wird in die Annalen der deutſchen Geſchichte.“ Unter lautloſem, andächtigem Schweigen ſagt der Füh⸗ rer dann, er möchte in dieſem Augenblick nicht allein zu jenen Millionen Deutſcher ſprechen, die gläubigen Herzens zum heutigen Reich ſtehen oder gar an mir perſönlich hän⸗ gen.„Ich möchte eher ſprechen zu denen, die auch in dieſer Stunde glauben, noch nicht ihre Zuneigung und ihr Ver⸗ trauen dem neuen Deutſchland oder gar mir ſchenken zu können oder die glauben, auch angeſichts dieſer ganz großen welthiſtoriſchen Entſcheidung abſeits ſtehen zu müſſen, ſie nicht anerkennen zu dürfen. Ich möchte ſprechen zunächſt als ein Mann, der ſelbſt vollkommen ſchuldlos iſt an all dem, was Deutſchland in der Vergangenheit betroffen hat.“ Tiefe Erſchütterung ſteht in den Geſichtern der Zehn⸗ tauſende geſchrieben, als der Führer dann in knappen kla⸗ ren Sätzen ein Bild des troſtloſen Zerfalls des Deutſchen Reiches nach 1918 entwirft, als er den Leidens⸗ weg ſchildert, den das deutſche Volk nach dem Kriege zu gehen hatte. Aus heißem Herzen danken heute die Zuhörer in der weiten Halle und mit ihnen die Millionen, die in allen Gauen des Reiches diesſeits und jenſeits der alten Grenzpfähle ſich in dieſer hiſtoriſchen Stunde um die Laut⸗ precher geſchart haben, dem Führer für ſeinen in jener chickſalsſchweren Zeit gefaßten Entſchluß, das vor dem Un⸗ tergang ſtehende Volk wieder in eine neue beſſere Zukunft 15 führen Wahrlich, dies iſt ihm gelungen! Dieſe Stunde in Wien, in der Adolf Hitler jetzt vor den Deutſchen in Oeſter⸗ reichs Hauptſtadt ſpricht, ſie beweiſt es mit der ungeheueren Wucht ihrer geſchichtichen Bedeutung! „Als ich ſo meine Heimat wiederfand, zerriſſen, ohn⸗ mächtig, wehrlos, von allen verlaſſen, damals faßte ich, der namenloſe Soldat, den Entſchluß, nachdem ich jahrelang nur gehorcht hakte, jetzt zu reden, zu ſprechen von dem, was allein zu einer Wiederauferſtehung Deulſchlands führen konnte.“ Als der Führer dann mit einer unvergleichlich klaren und einprägſamen Logik nachweiſt, daß nicht durch die Pro⸗ gramme von ein paar Dutzend Parteien, die ſich gegenſeitig völlig hoffnungslos bekämpften, Deutſchland gerettet wer⸗ den konnte und er feſtſtellte, daß durch ein einiges, in ſich geſchloſſenes Volk Hilfe und Rektung möglich war, durch⸗ brauſte ein Sturm des Jubels die Halle, der in ſich das Ge⸗ löbnis barg, die vom Baumeiſter des neuen Reiches geſchaf⸗ ſene Einheit Deutſchlands nie und nimmer wieder zerbre⸗ chen zu laſſen Ein großer, ſtiller Ernſt liegt nun über der Halle, als der Führer ſchildert, wie er das tiefe Wagnis unternahm, die beiden idealiſtiſchen Kraftſtröme, den Nationalis⸗ mus und den Sozialismus, zu einem einzigen Strom zu vereinigen in der Ueberzeugung, daß es dann ge⸗ lingen müßte, der deutſchen Nation jene Kraft zu verleihen, die notwendig war, um das äußere und innere Schickſal zu wenden. Und dann branden immer wieder die Beifalls⸗ ſtürme auf, mit denen die Maſſen dem Führer dankten, daß er eine Arbeit unternahm und ſiegreich beendete, wie ſie 5 ihm kein deutſcher Staatsmann jemals unternommen hat. Die tiefinnerliche Dankbarkeit, die jeden deutſchen Men⸗ ſchen in dieſer Stunde beſeelt, bricht ſich in immer neuen Beifallsſtürmen Bahn, als der Führer in klaren und gerade in ſeiner Einfachheit ſo ſehr ans Herz packenden Sätzen den ewaltigen Aufſtieg der letzten fünf Jahre ſchildert. Begei⸗ lert ſpringen die Tauſende von ihren Sitzen und aus dem frenetiſchen Jubel erklingen die Sprechchöre der Dankbar⸗ keit, als der Führer die ſtolze Erfolgsbilanz mit der Feſt⸗ ſtellung beginnt: b f ö „Ich habe mich nicht auf Genf und Moskau verlaſſen, 8 nur 1 15 0 mein Volk, auf Deutſch⸗ an Dieſer Jubel, den Worte einfach nicht zu beſchreiben ver⸗ mögen, enthält den Schwur, dem Führer die Treue zu hal⸗ ten, die er ſeinem Volke gehalten hat. In wenigen knappen Sätzen faßt der Führer die in der Geſchichte beiſpielloſen Erfolge zuſammen. Der Führer legt dann ſein Recht dar, hier zu ſtehen und u ſprechen. Er fand abermals Satz für Satz ſtürmiſche Zu⸗ fünf, als er dieſes Recht mit fünf Gründen belegte: Die Schildträger Deutſchlands. 1. Dieſes Land iſt ein deutſches Land und ſeine Menſchen ſind deutſch! Das Reich br einſt dieſe Oſtmark begründet. Seine Menſchen ſind hierher gezogen und haben in Jahrhunderten ihre Aufgaben in der Oſtmark des Rei⸗ ches erfüllt. Sie ſind dabei nicht nur deutſch geblieben, ſie ſind geradezu die Schildträger Deutſchlands geworden! Alle vereint und unüberwindlich. i 2. Dieſes Land kann auf die Dauer ohne das Reich nicht leben. Was bedeuten heute 84 000 Quadratkilometer? Was bedeuten 65 Millionen Menſchen? Sie werden nicht beach⸗ tet. Hier gilt die Erkenntnis, daß jeder deutſche Stamm für ſich allein jederzeit gebrochen werden kann, aber alle ver⸗ eint ſind ſie unüberwindlich. 5 5 Die innere Stimme des Blutes. 3. Dieſes Volk wollte ſich auch mie vom Reich tren⸗ nen. Im Augenblick, in dem ſeine Miſſion als en Volk im großen Reiche erloſchen war, erhob ſich ſofort die innere Stimme des Blutes. Nach dem Zuſammenbruch 1918 wollte Deutſch⸗Oeſterreich ſofort wieder zum Reiche zurück. Die demokratiſche Umwelt verhinderte den Anſchluß Deutſch⸗ Veſterreichs, das Volk aber hat ſich gegen dieſe Welt ge⸗ wendet. „Es iſt meine Heimat.“ i 4. Wem auch dieſer Grund nicht genügt, dem muß ich ſagen:„Es iſt meine Heimat!“ Bei dieſem Bekenntnis des Führers gab es für die Maſſen kein Halten. Wie ein ge- waltiger Orkan, ſo brauſte der Beifall auf und immer aufs Liebe dem Führer entgegen. 5 neue ſchlug unendlicher Jubel als Ausdruck der Freude und Der Auf der Vorſehung. 5.„Wen auch noch das kalt läßt, dem muß ich ſagen: Ich ſtehe hier, weil ich mir einbilde, mehr zu können als Herr Schuſchnigg! Ich glaube, daß es auch Gottes Wille war, von hier einen Knaben in das Reich zu ſchicken, ihn großwerden zu laſſen, ihn zum Führer der Nation zu er⸗ heben, um es ihm zu ermöglichen, ſeine Heimat in das Reich hineinzuführen. Es gibt eine höhere Beſtimmung, und wir alle ſind nichts anderes als ihre Werkzeuge.“ Tiefe Ergriffenheit und innere Bewegung ſchwingen in der Stimme des Führers mit, der in dieſer Stunde die Erfüllung ſeiner geſchichtlichen Sendung ſieht.„Für dieſes Reich haben in der Vergangenheit Millionen deutſche Män⸗ ner ihr Blut gegeben. Eine gnädige Fügung des Schickſals hat es uns ermöglicht, ohne jeglichen Schmerz dieſes Reich heute zu bilden! Deutſches Volk ſteh' jetzt auf, unterſchreibe es, halte es feſt in deinen Händen! Ich möchte dem danken, der mich zurückkehren ließ in meine Heimat, auf daß ich ſie nun hineinführe in mein Deutſches Reich!“ 5 Die Menge hat ſich erhoben, und aus tiefer, dankbarer Frömmigkeit dringt nun empor das Dankgebet„Wir treten zum Beten vor Gott den Gerechten.“ Ganz Deutſchland ſingt und betet in dieſer Stunde. Dröhnend ſetzt die Tiroler Orgel ein. Mit Tränen in den Augen ſtehen die Menſchen, und in das Glockengeläut jauchzen ihre Heilrufe. Die Glok⸗ ken der deutſchen Dome und Kathedralen und Kirchen klin⸗ gen weit über das Land. Zur gleichen Zeit aber lodert in Höhenfeuern auf den deutſchen Bergen der Heldenglaube zum nächtlichen Himmel empor. Eine Welle uabeſchreiricher Begeiſterungs⸗ und Dank⸗ rufe begleitet nach zieſer gewaltigſten Kundgebung die den Wiener Beſuch des Führers abſchließende Fahrt zum Nord⸗ bahnhof Noch einmal dankt Adolf Hitler, im Wagen ſte⸗ . für die nichtendenwolle 1 Beweiſe der Liebe und reue Der Wahltag in Heſſen⸗Naſſau Freudiges Bekenntnis des ganzen Gaues. NSG. Frankfurt a. M., 11. April. Der Wahltag wurde in Heſſen⸗Naſſau zu einem über⸗ wältigenden Bekenntnis der geſamten Bevölkerung. In allen Ortſchaften ſetzte ſchon in den frühen Stunden lebhafter Be⸗ trieb in den Wahllokalen ein, ſodaß dieſe ſogar ſtellenweiſe wegen Ueberfüllung vorübergehend geſchloſſen werden muß⸗ ten. Nach dem letzten Appell des Führers am Samstag abend ſtanden am Sonntag morgen Stadt und Land im Zeichen des hiſtoriſchen Tages, der von den Muſikzügen der ormationen eröffnet wurde. Unmittelbar nach Oeffnung der Wahllokale ſetzte der Anſturm ein. Vielfach waren es die älteſten Volksgenoſſen, die in vorbildlicher Pflichterfüllung als erſte zur Wahl geſchritten waren. 400 Orte konnten bereits bis 12 Uhr mittags eine hundertprozentige Wahlbeteiligung melden, ſodaß dort ſchon um dieſe Zeit die Wahlhandlung geſchloſſen werden konnte. In der Gauhauptſtadt hat ſich der hiſtoriſche Tag wahrhaft zu einem erhebenden Ereignis für die ganze Bevöl⸗ kerung entwickelt. Schon in den frühen Morgenſtunden ſetzte ein ſtarker Andrang ein. Als um 8 Uhr im Kreis Offenbach die Wahl⸗ lokale geöffnet wurden, warteten bereits viele Volksgenoſſen. Bereits um 8.45 Uhr konnte die füngſte Gemeinde des Kreiſes, die Gemeinde Zeppelinheim, hundertprozentige Wahlbeteiligung melden. Bis 10 Uhr hatten im Kreis be⸗ reits durchſchnittlich 80 Prozent ihre Wahlpflicht erfüllt. In 23 Orten des Kreiſes Odenwald war bis 12 Uhr eine hundertprozentige Wahlbeteiligung feſtzuſtellen. Gerade im Odenwald waren außerordentlich viele Achtzig⸗ bis Neunzigjährige als erſte zur Abſtimmung gekom⸗ men. In Beerfelden erklärte der 89jährige Neuer: Frü⸗ her ſei die Wahl eine ſchwierige Aufgabe geweſen, und man habe zwei Brillen gebraucht, um ſich zwiſchen den vielen Par⸗ teien durchzufinden; heute ſei es einfach. Auch in den meiſten Gemeinden des Kreiſes Berg⸗ ſtraße war ſchon in den frühen Morgenſtunden zum größten Teil abgeſtimmt. Als erſtes meldete das Erbhöfedorf Rie d⸗ rode bis 10.10 Uhr hundertprozentige Beteiligung, dann folgten Grasellenbach, Wahlen, Hambach, Rim⸗ bach und andere Orte des Odenwaldes. In Heppenheim kamen die öſterreichiſchen Volksgenoſſen aus dem ganzen Kreis ihrer Wahlpflicht nach; ſie wurden von einem Muſikzug ab⸗ geholt und von Kreisleiter Brückmann begrüßt. In Rheinheſſen. Am frühen Nachmittag hatte die Bevölkerung in Mainz und in zahlreichen Gemeinden des Kreiſes hundertprozentig ihrer Wahlpflicht genügt. Welche Begeiſterung die Tat des Führers auch bei den älteren Männern und Frauen hervor⸗ erxufen hat, zeigen die Ergebniſſe eines Invalidenheims in ainz; alle 335 Inſaſſen gaben einmütig ihre Ja⸗Stim⸗ men ab. Im Großkreis Alzey⸗Oppenheim war die Wahlbeteiligung ſchon um 12 Uhr 100 Prozent. In einem Ort hatten die Wahlberechtigten bereits 9.15 Uhr reſtlos ge⸗ wählt. Im Kreis Bingen waren die Formationen und Verbände vielfach geſchloſſen zur Wahl angetreten. In den erſten Nachmittagsſtunden meldeten faſt ſämtliche Orte des Kreiſes hundertprozentige Wahlbeteiligung. Ueberfüllte Wahllokale in Oberheſſen. Im Kreis Wetterau war gleich zu Beginn der Wahl ein ſtarker Andrang, ſodaß in verſchiedenen Orten ſchon in den frühen Vormittagsſtunden eine Wahlbeteiligung bis zu 90 Prozent feſtzuſtellen war. Die öſterreichiſchen Landarbeiter im Kreisgebiet ſtimmten in beſonderen Wahllokalen ab. Schon vor Eröffnung der Wahllokale ſtanden die Menſchen im Kreis Lauterbach Schlange. Im geſamten Kreisgebiet Büdin⸗ gen⸗Schotten waren bereits vor Beginn der Wahl die Lokale überfüllt. In einem Ort ſtanden die beiden älte⸗ ſten Einwohner ſchon vor dem noch geſchloſſenen Abſtim⸗ mungslokal, um ja die Erſten zu ſein. In manchen Orten ſchloſſen ſich die Einwohner in langem Zug den Spielmanns⸗ zügen an. Bereits eine halbe Stunde nach Eröffnung hatten in einer Anzahl von Orten 100 Prozent ihrer Wahlpflicht genügt. Bis 1 Uhr war die Wahlhandlung in 60 Gemeinden des Kreiſes ereits abgeſchloſſen. In Schotten hatten ſchon um 12 Uhr die rund 1600 Wahlberechtigten abgeſtimmt, kurz darauf folgte Laubach. In der Kreisſtadt Büdin⸗ gen ſtimmten die 25 im Kreisgebiet anſäſſigen Deutſch⸗ Oeſterreicher im Rathaus ab. Im Kreis Schlüchtern wurde ſo früh abgeſtimmt, daß mehr als 50 Prozent Wahl⸗ beteiligung ſchon in der erſten Morgenſtunde erreicht wurde. Im Kreis Gelnhauſen hatten bereits um 12 Uhr von 72 Orten 40 hundertprozentig abgeſtimmt. Das Erbhöfedorf Waldrode mit 213 Stimmberechtigten hatte bereits 9.30 Uhr hundertprozentig abgeſtimmt. i Im Weſterwald Schon früß drängten ſich in ſämtlichen Orten des Kreiſes Wetzlar die Volksgenoſſen zu den Wahllokalen. Verſchie⸗ dene Orte konnten bereits um 9 Uhr hundertprozentige Wahl⸗ beteiligung melden. Von 151 Gemeinden des Kreiſes Ober⸗ weſterwald hatten um 12 Uhr 101 Gemeinden die Wahl hundertprozentig durchgeführt. Die Zahlen der einzelnen Wahlergebniſſe werden in folgender Reihenfolge gegeben: Wähler nach Stimmliſte; mit Wahlſcheinen; Stimmberechtigte insgeſamt; Jahl der abgegebenen Stimmen; Ja-Stimmen; Nein-Stimmen: Ungültig. Die Zahlen der insgeſamt abgegebenen Stimmen und der Ja⸗Stimmen ſind fett gedruckt. Marburg a. d. Lahn 16 368, 2136, 18 504, 18 504, 18 448, 47, 9. 1 5 17601, 944, 18 545, 18 540, 18 510, 21, 9. orms 33 213, 1270, 34 483, 33 921, 33 300, 446, 175. Ae Wahlergebniſſe aus der Saarpfalz Die Zahlen der einzelnen Wahlergebniſſe werden in folgender Reihenfolge gegeben: Wähler nach Stimmliſte; mit Wahlſcheinen; Skimmberechtigte insgeſamt; Jahl der abgegebenen Stimmen; Ja-Stimmen; Nein⸗Stimmen; 7. Ungültig. Die Zahlen der insgeſamt abgegebenen Stimmen und der Ja⸗Stimmen ſind fett gedruckt. gomburg- Stadt 11 436, 434, 11 870, 11 870, 11 870. Deidesheim ⸗Stadt 1647, 49, 1696, 1696, 1679, 17. Bad Dürkheim⸗Stadt 6210, 459, 6669, 6669, 6668, 1. Waldmohr-Bezirk 10 363, 152, 10 515, 10 515, 10 492, 15 8 Ottweiler ⸗Stadt 4711, 102, 4813, 4813, 4812, 1. Merzig⸗ Stadt 7175, 0, 7175, 7175, 7173, 2. 5 St. Wendel⸗Skadt 5468, 234, 5702, 5701, 5698, 3, 1. Kaiſerslautern-Bezirk 24839, 412, 25 251, 25 251, 25 249, 2. Pirmaſens-Stadt 30 106, 510, 30 616, 30 610, 30 609, 1. Speyer-Bezirk 15 744, 179, 15 923, 15 916, 15 865, 51. Germersheim⸗Bezirk 37 370, 798, 38 168, 38 162, 38 050, 8 2 Iweibrücken⸗Bezirk 15 800, 138, 15 938, 15 937, 15 922, 10, 5. Zweibrücken Stadt: 17 218, 460, 17 678, 17 674, 17 662, 7 SAD 5, Landau- Stadt 12 857, 952, 13 809, 13 739, 13 703, 33, 3. Kaiſerslautern-Skadt 42 359, 1332, 43 691, 43 691, 43 676, 13, 2. Neuſtadt-Bezirk 46 985, 1179, 48 164, 48 161, 48 101, 44, 16. Sl. Ingbert⸗Landkreis 20 833, 178, 21011, 21 009, 20 988, 13, 8. Homburg ⸗Landkreis 20 137, 218, 20 355, 20 355, 20 345, „4 Kuſel-⸗Bezirk 29 604, 609, 30 213, 30 210, 30 185. 18, 7. Landſtuhl⸗Bezirk 17 448, 527, 17975, 17 975, 17 967, 4. 4 Sendau- Bezirk 33 635, 586, 34 221, 34 209, 34 157, 35, 17. Pirmaſens⸗Bezirk 36 791, 607, 37 398, 37 395, 37 377, 9, 9 Bergzabern-Bezirk 24 591, 900, 25 491, 25 468, 25 415, 37, 16 Kirchheim-⸗Bolanden-Bezirk 17 711, 472, 18 183, 18 183, 18 151, 25, 7. Ludwigshafen-Stadt 91 627, 4767, 96 394, 96 363, 16 835, 1448, 18 283, 18 257, 18 138, 91, 96 047, 277, 39. Ottweiler-Landkreis 58 087, 531, 58 618, 58 614, 58 582, . Speyer Stadt 8 21, 11 Merzig⸗Landkreis 16 180, 178, 16 358, 16 355, 16 346, 17 Reuſtadt an der Weinſtraße- Stadt 15 221, 476, 15 967, 15 967, 15 950, 11, 6. St. Wendel-Landkreis 15 354, 122, 15 476, 15 475, 15 475. 9 Frankenthal-Bezirk 27 445, 475, 28 020, 28 014, 28 000, St. Ingbert⸗Stadt 13 496, 257, 13 753, 13 735, 13 728, 3, 4. 1 4 een ek 22 751, 619, 23 370, 23 370, 23 356, 0 1 Neunkirchen⸗ Stadt 26 126, 1026, 27 152, 27 150, 27 149, Saarlautern-Stadt 18 724, 561, 19 285, 19 282, 19 256, 14, 12. Saarlautern-Landkreis 68 805, 1022, 69 725, 66, 36. Sdarbrücken⸗Landkreis 131025, 2321, 133 346, 133,344, 133 320, 11, 13. 3 gh rügen. sradt 85 622, 3499, 89 121, 89 121, 89 080, 69 827, 69 827, Ergebnis der Wahlkreiſe Wahlkreis 1: Oſtpreußen. Abg. Stimmen 1 455 801, Ja 1449 316, Nein 5320, Ung. 1165. Wahlkreis 2: Berlin⸗Weſt. Abg. Stimmen 1 528 853, Ja 1514728, Nein 12 524, Ang. 1601. Wahlkreis 3: Berlin⸗Oft(Potsdam 2). Abg. Stimmen 1 654 952, Ja 1 642 234. Nein 11 476, Ung. 1241. Wahlkreis 4: Potsdam. Abg. Stimmen 1094 630, Ja 1082 736, Nein 9348, Ung. 2549. Wahlkreis 5: Frankfurt⸗Oder. Abg. Stimmen 1087 557, Ja 1080 976, Nein 5227, Ung. 1354. 5 i Wahlkreis 6: Pommern. 5 Abg. Stimmen 1 248 243, Ja 1 238 458, Nein 8565, Ung. 1220. Wahlkreis 7: Breslau. Abg. Stimmen 1 234857, Ja 1 221 823, Nein 11 158, Ung. 1876. a Una. 135. Wahlkreis 9: Oppeln. Abg. Stimmen 857 662, Ja 846 572, Ung. 2390. Wahlkreis 10: Magdeburg ⸗Anhalt. Abg. Stimmen 1191812, Ja 1178 016, Nein 12 296, Ung. 1500. Ne 8700. Wahlkreis 11: Merſeburg. Abg. Stimmen 1021 878, Ja 1010 824, Nein 10 174, Ung. 880. Wahlfreis 12: Thüringen. Abg. Stimmen 1 590 137, Ja 1575 110, Nein 12 706, Ang. 2321. Wahlkreis 13: Schleswig⸗Holſtein. Abg. Stimmen 997 671, Ja 980 995, Nein 14 759, Ung. 1917. Wahlkreis 14: Weſer⸗Ems. Abg. Stimmen 1090 265, Ja 1063 182, Nein 23 296, . Wahlkreis 15: Oſt⸗Hannover. Abg. Stimmen 674 483, Ung. 2433. Wohlkreis 16: Südhannover⸗Braunſchweig. Abg. Stimmen 1 445 747, Ja 1 437 144, Nein 7506, Ung. 1097. 686 836, Ja Nein 9920, Wahlkreis 17: Weſtfalen⸗Nord. Abg. Stimmen 1 693 773, Ja 1 665 076, Nein 25 444 Ung. 3253. Wahlkreis 18: Weſtfalen⸗Süd: Abg. Stimmen 1731 748, Ja 1713 207, Nein 15 337, Ung. 3168. Wahlkreis 19: Heſſen⸗Naſſau. Abg. Stimmen 1734 463, Ja 1 715 129, Nein 16 158 Ung. 3176. Wahlkreis 20: Köln⸗Aachen. Abg. Stimmen 1567 350, Ja 1563 708, Nein 3190 Ung. 452. Wahlkreis 21: Koblenz⸗Trier. Abg. Stimmen 835 797, Ja 830 959, Ung. 1096. Nein 3742 Wahlkreis 22: Düſſeldorf⸗Oſt. Abg. Stimmen 1 535 787, Ja 1530 238, Nein 4171 Ung. 1078. Wahlkreis 22: Düſſeldorf⸗Weſt. Abg. Stim: 1276 773, Ja 1270 977, Nein 4689, Ung. 1107. Wahlkreis 24: Oberbayern⸗Schwaben. Abg. Stimmen 1870 533, Ja 1857 308, Nein 11 550. Ung. 1675. Wahlkreis 25: Niederbayern. Abg. Stimmen 849 004, Ja 832 360, Nein 18 033, Ung. 1611. Wahlkreis 27: Rheinpfalz⸗Saar. Abg. Stimmen 1 154 632, Ja 1 153 276, Nein 1033, Ung. 323. Wahlkreis 28: Dresden⸗Bautzen. Abg. Stimmen 1346 758, Ja 13817 281, Nein 25 375, Ung. 4102. Wahlkreis 29: Leipzig. Abg. Stimmen 948 121, Ja 914 541, Nein 28 759, Ang. 4821. Wahlkreis 30: Chemnitz⸗Zwickau. Abg. Stimmen 1 298 583, Ja 1270036, Nein 24 433 Ang. 4114. Wahlkreis 31: Württemberg. Abg. Stimmen 1917078, Ja 1 903 238, Nein 11 770, Ung. 2070. 5 Wahlkreis 32: Baden. Abg. Stimmen 1 602 565, Ja 1 575 323, Nein 28 972, Ang. 1260. Wahlkreis 33: Heſſen⸗Darmſtadt. Abg. Stimmen 963 197, Ja 948 890, Nein 1151 Ang. 2794. 5 Wahlkreis 34: Hamburg. Abg. Stimmen 1169 119, Ja 1 145 790, Nein 21 464, Ung. 1865. Wahlkreis 35: Mecklenburg. Abg. Stimmen 567 989, Ja 562 273, Vermiſchtes Die Geldfabrik liegt in London. Drei Inſpektoren der franzöſiſchen Falſchgeldabteilung ſind in England einge⸗ troffen, um dort Nachforſchungen wegen der Herſtellung franzöſiſcher Banknoten auf engliſchem Boden anzuſtellen, Seit einigen Wochen beobachtet man das Auftauchen von 100, 500 und 1000⸗Franc⸗Noten, die ſo geſchickt ge⸗ fälſcht ſind, daß die Nachahmung nur unter dem Mikro⸗ ſkop feſtzuſtellen iſt. Außerdem verwenden die Fälſcher Papier mit dem richtigen Waſſerzeichen. Bisher iſt es gelungen, fünf Perſonen in dieſer Faſchgeldaffäre feſtzu⸗ nehmen. Man vermutet aber das Wirken einer Bande, die aus 80 bis 100 Perſonen zuſammengeſetzt iſt, und an deren Spitze eine Frau ſteht. Sie ſuchen die Fata⸗Morgana⸗Inſel. Mit Unter⸗ ſtützung der däniſchen Regierung wird im nächſten Monat eine däniſche Polarexpedition ausreiſen, die mit einem Flugboot ausgerüſtet iſt. Das Ziel dieſer Expedition iſt, wie berichtet wird, die Auffindung der myſteriöſen Juſel Fata Morgana bzw. jener Inſelgruppe, die nordöſt⸗ lich von Grönland liegt. In den letzten 25 Jahren haben Arktisfahrer viermal eine Inſelgruppe nordöſtlich von Grönland wahrgenommen. Zuletzt wurde ſie von einem Flugzeug aus geſichtet. Den Anſtoß zu der jetzigen Expe⸗ dition gab ein däniſcher Landwirt, der einem Grönland⸗ forſcher einen Briefumſchlag mit 100 000 däniſchen Kronen übergab und dabei die Bedingung ſtellte, dieſes Geld zur Auffindung der Fata⸗Morgana⸗Gruppe zu verwenden. Seinen Namen weigerte er ſich zu nennen. 5 Das Radiumkorn im Schutt. Vor acht Jahren ging im Park des Hoſpitals von Newceaſtle ein Radiumkorn im Gewicht von acht Milligramm verloren. Jenes Radium wurde mit anderem Abfall fortgeworfen und konnte nicht mehr ermittelt werden. Angeregt durch ähnliche Verluſte in anderen Hoſpitälern, machte ſich nun ein Londoner Arzt daran, in Zuſammenarbeit mit dem Nationalen Phyſi⸗ kaliſchen Laboratorium, ein Gerät zu ſchaffen, das er die „Radiumhenne“ taufte. Dieſe künſtliche Henne hat nun durch ihre Radiumempfindlichkeit im Schutt von Neweaſtle auch noch nach acht Jahren den genauen Lageort jener verlorenen Radiummenae feſtſtellen können. Nein 5581, 5 rn * 7 —— ee Katalonien ohne Strom Faſt alle Kraftwerke im Beſitz Francos. Nach der Beſetzung der Elektrizitätswerke von Tremp ſetzten die nationalen Truppen in Nordoſtſpanien ihren Vormarſch in nördlicher Richtung fort und konnten wieder zwei Elektrizitätswerke erobern, die Barcelona mit Strom verſorgten. Damit iſt faſt das ganze von den Bol⸗ ſchewiſten beherrſchte katalaniſche Gebiet ohne Strom. In Tremp ſelbſt trafen zahlreiche Ingenieure und Techniker ein, um die Kraftſtromverſorgung neu zu regeln. Alle katalaniſchen Ortſchaften, die zur Zeit ohne Strom ſind, werden ſofort nach der Befreiung durch die national⸗ ſpaniſchen Truppen wieder mit Strom beliefert. In den Gebirgen finden nur unbedeutende Kampfhandlungen ſtatt, da die abgeſchnittenen bolſchewiſtiſchen Milizen, ſoweit ſie nicht über die franzöſiſche Grenze fliehen, ſich den natio⸗ nalen Truppen ergeben. An der Caſtellon-Front ſüdlich des Ebro ſind die nationalen Truppen nur noch 20 Kilometer von der Küſtenſtadt Vinaroz und nur mehr 6 Kilometer von der an der Straße Valencia— Barcelona liegenden Stadt San Mateo entfernt. Zu Füßen der in dieſem Abſchnitt vordringenden nationalſpaniſchen Truppen dehnt ſich die fruchtbare Küſtenebene aus. AUnunterbrochener Flüchtlingsſtrom nach Frankreich Die Flucht der Zivilbevölkerung aus den ſpaniſchen Grenzgebieten nach Frankreich hält in unvermindert ſtar⸗ kem Maße an, wenn auch der Grenzübertritt rotſpaniſcher Milizſoldaten vorübergehend ziemlich nachgelaſſen hat. Nach dem„Journal“ treffen täglich etwa 500 ſolcher Flücht⸗ linge ein, die ein ganz erbarmungswürdiges Ausſehen hätten. Mehr als 700 Flüchtlinge haben ſich im Tal Aran ungeſammelt, um die franzöſiſche Grenze zu überſchreiten. Wie Havas meldet, befinden ſich unter den zahlreichen rotſpaniſchen Flüchtlingen, die ſich augenblicklich in dem Pyrenäental von Aran aufhalten, etwa 1000 Milizen, die an den Kämpfen um Lerida, Barbaſtro und Tremp teil⸗ genommen haben. Nach etwa zwei Tagen Ruhe ſollten ſie wieder an die Front zurückgeſchickt werden. Aber ſie weti⸗ gerten ſich, dieſem Befehl nachzukommen und erklärten, daß das Opfer ihres Lebens unnötig ſei, und daß es kei⸗ nen Zweck mehr hätte, zu kämpfen. Bei dem katalaniſchen Grenzort Junquera wurde eine etwa 100 Mann ſtarke Milizabteilung von ſowjetſpaniſchen Grenzwachen überraſcht. Als die Fliehenden der Auffor⸗ derung, ſtehen zu bleiben, nicht nachkamen, entſpann ſich ein heftiges Feuergefecht, in deſſen Verlauf 40 Milizen getötet wurden, während die übrigen gefangengenommen wurden. VBerzweiflungsmaßnahmen der Bolſchewiſten Die nationalſpaniſchen Behörden erhielten vertrauliche Nachrichten aus Sowjetſpanien, wonach die ſpaniſchen Bolſchewiſten Fliegerangriffe auf franzöſiſche Handels⸗ ſchiffe planen, die auf der Linie Tanger Marſeille verkeh⸗ ren. Die verbrecheriſchen Anſchläge ſollen den Nationalen in die Schuhe geſchoben werden, um Frankreich noch im letzten Augenblick zu einer tatkräftigeren Unterſtützung Sowjetſpaniens zu veranlaſſen(). In Madrid verlangt der marxiſtiſche Gewerkſchafts⸗ verband UG T. in einem Aufruf, daß alle Frauen() die Handhabung von Schußwaffen erlernen, um dieſe, wie es zyniſch heißt, im gegebenen Zeitpunkt richtig zu gebrauchen. Zu dieſem Zweck ſollen Schießkurſe für Frauen eingerich⸗ tet werden. Maſſenmörder ais„Miniſter“ Nationalſpaniſche Zeitungen berichten, daß in dem neuen ſowjetſpaniſchen Bonzenausſchuß zwei notoriſche Schwerverbrecher ſitzen. Der eine iſt der„Juſtizminiſter“ Gonzales Pena des berüchtigte Aufrührer während des marxiſtiſchen Aufſtandes in Aſturien im Oktober 1934, der ins Ausland flüchtete, nachdem er die Treſore der Bank von Spanien in Oviedo erbrochen und eine Million Peſeten geraubt hatte. Er hat mehrere hundert rechts⸗ ſtehende Perſonen auf dem Gewiſſen, die er in Aſturien grauſam ermordete. Der neue„Unterrichtsminiſter“ Segundo Blanco Gonzalez war vor der Be⸗ freiung Aſturiens durch General Franco in Gijon Mit⸗ glied des anarchoſyndikaliſtiſchen Exekutivkomitees und galt als einer der rückſichtsloſeſten bolſchewiſtiſchen Auf⸗ rührer. Er ließ über hundert Per onen erſchießen; bei mehreren Opfern vollſtreekte er das Urteil ſogar eigen⸗ händia. 500 Jahre Großdeutſche Wehrmacht Von Oberſtleutnant a. D. Dr. Dähne. Mit dem 1. April war die Eingliederung des öſter⸗ reichiſchen Bundesheeres in die deutſche Wehrmacht ab⸗ geſchloſſen. Damit iſt vielleicht die gewaltigſte unter den unerhörten Erfolgen einer fünfjährigen nationalſozialiſti⸗ ſchen Staatsführung erreicht worden: Die Sicherung Großdeutſchlands durch eine moderne, geſinnungsmäßig geeinte deutſche Wehrmacht, die zugleich eine der unerläß⸗ lichen Grundlagen jeder in die Zukunft ſchauenden Außen⸗ politik bildet. Mit den öſterreichiſchen Truppen kommen Regimenter zu uns, deren ruhmreiche Tradition weit zurückreicht. Mit ihrer, noch unter dem Jubel um den Einzug des Führers in ſeine Heimat erfolgten Vereidigung wurde nicht eine neue ſoldatiſche Tradition begründet, mit ihr wurde viel⸗ mehr die hiſtoriſche Ueberlieferung der Wehrkräfte zweier Völker wieder bereinigt, die bereits ſeit bald einem Jahr⸗ tauſend beſteht und die der Kern deutſcher Staatlichkeit war und jetzt wieder ſein wird. Die Tradition des öſter⸗ reichiſchen Soldatentums, ja einzelner Regimenter, reicht zurück in die Zeit Kaiſer Maximilians J.,„des letzten Rit⸗ ters“, eine Zeit alſo, in der die alten Ritterheere unter dem Einfluß der Erfindung des Schießpulvers verſchwan⸗ den und das Londsknechttum entſtand, aus dem ſich der Gedanke des Volksheeres entwickelte. Vierhundert Jahre hindurch haben deutſch⸗öſterreicht⸗ ſche Soldaten deutſchen Lebensraum an der Oſtmark des Reiches geſchützt. In dieſe Zeitſpanne fällt auch die Ret⸗ tung des Reiches und der abendländiſchen Kultur vor der Flut des Iſlams als gemeinſamer Sieg des Geſamt⸗ deutſchtrums. Unter Prinz Eugen fochten die deutſchen Regimenter der öſterreichiſchen Lande, die Brandenburger des Alten Deſſauers, die Bayern Max Emmanuels Schul⸗ ter an Schulter. Die Herrſcher aus dem Hauſe Habsburg wußten, warum ſie den deutſchen Charakter ihres Heeres Politiſches Allerlei Englands außenpolitiſches Ziel Chamberlain gegen neue Verpflichtungen auf dem Feſtland Der engliſche Miniſterpräſident Chamberlain ſprach in Birmingham auf einer konſervativen Ver⸗ ſammlung erneut über die Außenpolitik des britiſchen Reiches. Er betonte mit Nachdruck, daß England ſich das Recht vorbehalten müſſe, ſelbſt zu beſtimmen, ob es die Teilnahme an einem Kriege für notwendig erachte oder nicht; England dürfe es nicht anderen überlaſſen, über dieſen wichtigen Fall zu entſcheiden. England habe es abgelehnt, neue Verpflichtungen auf dem Feſtlande einzugehen, denn es handle ſich bei einem Kriege nicht um Geld, ſondern um das Blut von Män⸗ nern, Frauen und Kindern. Selbſt wenn ſich in der Zu⸗ kunft einmal die bittere Notwendigkeit eines Krieges er⸗ geben ſollte, würde er trotzdem ſeine Zuſtimmung für eine Teilnahme verweigern, ſolange er nicht davon überzeugt ſei, daß ſich die Freiheit Englands auf eine andere Weiſe nicht verteidigen ließe. Das Ziel der engliſchen Politik ſei darauf gerichtet, die Spaltung Europas in zwei gegneriſche Lager zu ver⸗ hindern. Mit den autoritären Staaten müſſe man, da ſie einmal da ſeien, zuſammen leben. Die britiſche Regierung wolle jedoch die Aufrüſtung ſo lange fortſetzen, bis es möglich ſei, ein allgemeines Abrüſtungsabkommen zu er⸗ reichen und inzwiſchen jede Gelegenheit benützen, um freundliche Beziehungen mit jedem Lande herzuſtellen, das bereit ſei, ein Freund Englands zu ſein. Daher ſei Eng⸗ land auch in Beſprechungen mit Italien ein⸗ getreten. Die Verhandlungen hätten eine ganze Wolke von Mißtrauen und Mißverſtändniſſen fortgeblaſen. Es beſtehe heute die Ausſicht, daß die alten freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen England und Italien wiederher⸗ geſtellt würden. Die Genfer Liga ſei heute nicht in der Lage, die kollektive Sicherheit zu verbürgen, weil ſie keine Maßnahmen ergreifen könne, die wirkſam genug ſeien, einem Angriff Einhalt zu gebieten. 5 Hinſichtlich der Wiedervereinigung Oeſter⸗ reichs mit dem Reiche wiederholte er den bekann⸗ ten engliſchen Standpunkt und fügte hinzu, er glaube nicht, daß das engliſche Volk den Wunſch habe, ſich in einen Vorgang einzumiſchen, bei dem zwei Staaten den Willen bekundet hätten, ſich zuſammenzuſchließen. In Beſprechung der nationalen Anſtrengungen für die Vorbereitung der Verteidigung wies Chamberlain darauf hin, daß die Regierung alle Maßnahmen zur Ver⸗ teidigung nicht treffe, weil ſie Krieg erwarte, ſondern weil ſie ihn verhindern wolle. England ſei überzeugt, daß ein Weg zur Sicherung des Friedens auch darin beſtehe, daß man ſich auf den Krieg vorbereite Die italieniſch-engliſchen Verhandlungen ſind mit einer neuen Unterredung zwiſchen dem enßliſchen Botſchafter und dem italieniſchen Außenminiſter fortgeſetzt worden. Daladier mit der Neubildung der franzöſiſchen Regierung beauftragt. Der bisherige franzöſiſche Kriegsminiſter Daladier wurde von Staatspräſident Lebrun mit der Neubildung der Regierung beauftragt, „Nn Prinz Eugen, Savoyer von Geburt, konnte deutſcher Na⸗ tionalheld werden. Dem Feldmarſchall Radetzki ſchrieb die preußiſche Garde nach dem Siege bei Cuſtozza:„Dieſe Tage gehören nicht Oeſterreich allein, ſie gehören dem deutſchen Soldatentum, der deutſchen Geſchichte“. Und der öſterreichiſche Feldmarſchall antwortete:„Auch in unſerer Bruſt ſchlägt ein ſtolzes deutſches Herz. Oeſterreichs Krie⸗ ger reichen durch mich Preußens tapferem Heere die Hand zum Schutze deutſcher Freiheit, deutſcher Größe und vor allem deutſcher Einigung.“ Noch einmal haben die öſterreichiſch-ungariſchen Heere für eine gemeinſame deutſche Sache geblutet, als ſie zu Beginn des Weltkrieges die ruſſiſche„Dampfwalze“ auf⸗ hielten, die ſich in Südpolen und Galizien gegen die Mit⸗ telmächte in Bewegung geſetzt hatte. Nach dem verlorenen Kriege kamen für das öſterreichi⸗ ſche Bundesheer ſchwere Zeiten. Das Friedensdiktat von St. Germain geſtattete Oeſterreich ein Berufsheer mit einem Höchſtſtand von nur 30000 Mann bei zwölfjähriger Dienſtzeit. Schwere Artillerie, Kampfwagen und Flieger waren ebenſo verboten wie die Anlage von Landesbefeſti⸗ gungen und Mobilmachungs vorbereitungen. Auf der Grundlage eines völlig unzureichenden Wehrgeſetzes ent⸗ ſtand 1920 ein Heer, im Aufbau durch politiſch⸗parlamen⸗ gariſche Einflüſſe gehemmt, beſtehend aus ſechs gemiſchten Brigaden, das kaum die Hälfte eines einzigen Altersjahr⸗ ganges der männlichen Bevölkerung erfaßte. Infolge der aufgezwungenen zwölfjährigen Dienſtzeit verfügte es mehr als ein Jahrzehnt bindurch auch über faſt gar keine aus⸗ gebildeten Reſerven. Als dann der Führer in Deutſchland die allgemeine Wehrpflicht einführte, verſtärkte auch Oeſterreich ſein Heer. Bereits im Mai 1935 traten an die Stelle der ſechs gemiſch⸗ ten Brigaden modern ausgerüſtete Dipiſionen: l. Burgen⸗ land und Südoſt⸗Niederöſterreich. 2. Wien, 3. Niederöſter⸗ reich, 4. Oberöſterreich. 5. Steiermark, 6. Salzburg, Tirol und Vorarlberg, 7. Kärnten und Oſttirol. Die Schweiz will keine Juden. Das Eidgenöſſiſche Juſtiz⸗ und Polizeidepartement teilt angeſichts des Zuſtroms von Ausländern, insbeſondere auch aus Heſterreich, mit, daß die Schweiz wegen der ſchon vorhandenen großen Ueberfremdun und der Lage ihres Arbeitsmarktes, nur als Durchreiſelan in Frage kommen könne. Dieſe Ausländer müßten daher zur Wiederausreiſe veranlaßt werden. Die Kantonalen Poltzei⸗ direktionen ſind angewieſen worden, dieſe Ausländer zur ſofor⸗ tigen Meldung aufzufordern. Franzöſiſche Eheſtandsdarlehen nach deutſchem Vorbild. In der franzöſiſchen Kammer wurde von einem Abgeordneten ein Geſetzentwurf über die Einführung von Eheſtandsdarlehen eingebracht. Die Darlehen ſollen nach dem Entwurf 5000 Fran⸗ ken betragen und in 100 Monatsraten von je 60 Franken rück⸗ zahlbar ſein. Durch die Geburt eines jeden Kindes ſoll die Schuld ſich um 25 v. H. verringern. Zur Finanzierung ſollen D und kinderloſe Ehen Sonderſteuern unterworfen werden. Arbeitsloſenelend in den SA.⸗Städten. Durch die neue Wirtſchaftskriſe iſt das Arbeitsloſenelend in den amerikani⸗ ſchen Städten wieder gewaltig im Anſteigen. Nach einem Brief des Nothilfekommiſſars von Cleveland lebt ein Drittel der Geſamtbevölkerung dieſer Stadt, nämlich 300 000 Menſchen, auf Stadt⸗ und Staatskoſten. 60 000 Familienväter werden durch Notſtandsarbeiten beſchäftigt. 30 000 Familien beziehen Arbeitsloſenunterſtützung und 10000 haben einen Antrag auf Unterſtützung geſtellt. Aus aller Welt „ Hilfszug Bayern“ verläßt Wien. Die Belegſchaft des „Hilfszuges Bayern“, der in manchen Orten Niederöſterreichs täglich bis zu 40 000 Verpflegungsportionen abgegeben hat, hat Abſchied von Wien genommen, um ſich zunächſt nach Graz und Linz zu begeben. Bis zum 20. April, dem Geburtstag des Führers, bleibt der„Hilfszug Bayern“ vorläufig in Oeſter⸗ reich, wo das motoriſierte„Freireſtaurant“ durch ſein großes Hilfswerk in kurzer Zeit volkstümlich wurde. Die Techniſche Hochſchule Graz hat dem Generalinſpektor r. Todt, als dem genfjalen Erbauer der Straßen Adolf Hit⸗ lers, die Würde eines Ehrenbürgers verliehen. Das deutſche Linienſchiff„Schleswig⸗Holſtein“, das von einer Schulſchiffreiſe rund um Afrika auf der Heimreiſe iſt, traf in Falmouth(Südweſtengland) ein. Sechs Todesopfer des Exploſionsunglückes in Döbeln. Von den Schwerverletzten, die nach dem gemeldeten 1 unglück in einer Döbelner Seifenfabrik ins Krankenhaus ein⸗ geliefert werden mußten, ſind zwei geſtorben, ſo daß ſich die Zahl der Toten damit auf ſechs erhöht. Bisher konnte nur eine Leiche geborgen werden. Drei liegen noch unter den Trümmern. Wieder Winter im Allgäu. In der Nacht zum Sonnabend erfolgte im ganzen Allgäu ein neuer kräftiger Wintereinbruch. In den Morgenſtunden ſetzte ſtarker Schneefall ein, der eine zuſammenhängende Schneedecke auch im Tal hervorrief. In den Bergen betrug die neue Schneedecke 15 Zentimeter. Italieniſche Papierfabrik eingeäſchert. In den abe ten Anlagen der Papierfabrik Burgo in Poggioreale bei Man⸗ tua richtete ein Großfeuer verheerende Schäden an. In ſtunden⸗ langer Arbeit ſuchte die Feuerwehr, die nicht nur aus Mantua, D ſondern ſogar aus Brescia und Verona 15 Hilfe gerufen worden war, der Flammen Herr zu werden. Vier große Fabrik⸗ gebäude mit ſämtlichen Maſchinen und Materialvorräten wur⸗ den vernichtet. Vier Kinder verbrannt. Bei einem nächtlichen Brand in dem öſtlich von London gelegenen Ort Gravesend ſind vier Kinder ums Leben gekommen. Feuerüberfall in Paläſtina. Zwei Tote. Auf den als ge⸗ mäßigt bekannten und daher angefeindeten arabiſchen Bürger⸗ meiſter von Nablus, der in Begleitung des e ee und des ſtellvertretenden Polizeiinſpektors Charleſton unter ſtarker Polizeibedeckung eine Inſpektionsfahrt unternommen hatte, wurde ein Feuerüberfall verübt. Aus einem Oliven⸗ hain fielen plötzlich mehrere Schüſſe, durch die zwei Perſonen getötet wurden. Der Engländer Charleſton wurde ſchwer ver⸗ letzt. ASA. ⸗Städte überflutet Neue Ueberſchwemmungen und Schneeſtürme. Neue ſchwere Wolkenbrüche ließen das Hochwaſſer der Flüſſe und Bäche in Alabama und Georgia weiter anſteigen. Bisher ſind mindeſtens 30 Menſchen in den hochgehenden Fluten ertrunken. Viele Städte ſind bis 1,5 Meter hoch überflutet. Häuſer und Brücken ſind ſtellenweiſe weggeſpült. Tauſende von Menſchen ſind obdachlos. Die Nationalgarde wurde zur Hilfeleiſtung aufgeboten. Das Hochwaſſer des Fluſſes Alabama bedroht die Hauptſtadt des Staates, Mont⸗ 1 die 70000 Einwohner zählt. In Whiteſtone in Georgia pülte ein reißender Gebirgsbach ein Wohnhaus fort, wobei zehn Kinder und drei Erwachſene ertranken. In Pampa im Staate Texas wurden acht Perſonen in einem von einem fue eingewehten Wo hnhaus erſtickt aufge⸗ unden. Die öſterreichiſche Rüſtungsinduſtrie hat ihren alten guten Ruf zu bewahren verſtanden. Die Infanterie beſitzt bereits ein 8 Millimeter leichtes Maſchinengewehr, einen Minenwerfer und eine 4,2⸗Zentimeter⸗Infanteriekanone mit Spreizlafette. Im Bau von Heeresmotorfahrzeugen iſt Vorbildliches geleiſtet worden. In der Uniform und den Gradabzeichen war das öſterreichiſche Bundesheer ſeit 1933 wieder zu denen der alten k. u. k. Armee zurückgekehrt. Die Uniform beſtand aus feldgrauer Kappe und Bluſe, dazu eiſengraue Hoſe. Bei feierlichen Anläſſen wurde ein Waffenrock getragen, deſſen Farbe und Ausführung der in der alten Armee vor⸗ geſchriebenen entſprach. Jeder Truppenkörper trug dazu die gleichen Aufſchläge und Abzeichen wie der entſprechende Traditionstruppenkörper des alten Heeres, die Kavallerie überdies die krapprote Reithoſe. Die Angehörigen der Kavallerie ſowie die Offiziere und Unteroffiziere des Wie⸗ ner Gardebataillons und der Artillerie trugen auf der lin⸗ len Schulter eine Achſelſchlinge. Wie Heer und Luftwaffe ſind auch die leider geringen Reſte der ehemaligen ruhmreichen öſterreichiſchen Flotte Beſtandteil der deutſchen Wehrmacht geworden. Es han⸗ delt ſich dabei um die Donauflottille, die aus einer Reihe von mit Geſchützen und Maſchinengewehren bewaffneten Motorbooten, ſämtlich nach den Nebenflüſſen der Donau: Drau, Enns, Mur, Salzach, Traun uſw. benannt, beſteht. Wenn nunmehr die Kriegsflagge des Reiches jetzt auf dieſen Schiffen weht, werden ſie auch weiterhin das Ver⸗ trauen unſerer neuen Nachbarn ſtärken und die Aufgaben gemeinſamer Sicherung gegen den Oſten in enger Han⸗ delsverbindung auf geſchützten Waſſerwegen unterſtreichen. Bei der gemeinſamen Parade von Einheiten des alten Bundesheeres und Verbänden unſerer Wehrmacht vor dem Führer in Wien trugen die öſterreichiſchen Soldaten zum erſtenmal das Hoheitszeichen des Dritten Reiches auf ihrer Uniform, ſie brachten damit als erſte die vollzogene Vereinigung ſichtbar zum Ausdruck. Fortan wird in ge⸗ meinſamem Waffendienſt die Jugend aller deutſchen Stämme immer feſter zuſammenwachſen zu der einzigen unlösbaren Gemeinſchaft unſeres Volkes. 5 Sport des Sonntags Caraceiola Zweiter Delahay gewinnt den Großen Preis von Pau Frankreichs dunkelblauer„Millionenwagen“ Delahay mit dem Meiſterfahrer Rens Dreyfuß am Steuer gewann auf der kurvenreichen Stadtrundſtrecke von Pau den erſten Großen Preis des Jahres, der zum erſten Male auch die Formel⸗Rennwagen am Start ſah, vor dem deutſchen Mer⸗ cedes⸗Benz von Rudolf Caracciola, der in der 52. Runde das Steuer ſeines Wagens Hermann Lang überlaſſen hatte. Als Lang dann noch einmal halten mußte, gewann Dreyfuß genügenden Vorſprung und ging als knapper Sieger durchs Ziel. Dreyfuß ſtegte in neuer Re⸗ kordzeit mit einem Stundenmittel von 88,087 km⸗Std. Der bisherige Rekord ſtand ſeit dem Siege Nuvolaris auf Alfa Romeo aus dem Jahre 1935 auf 83,964 km⸗Std. Das Endergebnis: 1. Dreyfuß(Frankreich), De⸗ lahay, 2:59:13 Std.(88,087 km⸗Std., neuer Streckenrekord); 2. Caracciola Lang(Deutſchland), Mercedes-Benz 3:01:12, 5 Runden zurück; 3 Comotti(Frankreich), Delahay, 14 Runden zurück; 4. Raph(Frankreich) Maſerati, 17 Runden urück, 5. Trentignant(Frankreich), Bugatti. Acht geſtartet, fünf am Ziel. Caracciola ſchnellſter Starter Drückende Hitze lag über der ſüdfranzöſiſchen Kleinſtadt, als die Wagen an den Start geſchoben wurden. Nur acht Teilnehmer nahmen das Rennen auf, vorneweg Carac⸗ eiola mit dem 3⸗Liter⸗Mercedes⸗Benz⸗Kompreſſor und Dreyfuß mit dem kompreſſorloſen Delahay. Hermann Lang ſtartete nicht, da ſein Wagen durch einen Schaden am Oelumlauf des Motors ſtartunfähig geworden war. Der Schaden konnte trotz anſtrengender Nachtarbeit nicht behoben werden. Nuvolari war bereits nach dem erſten Training ausgefallen, und Farina auf dem zweiten Alfa Romeo konnte ebenfalls nicht ſtarten, da die Benzinleitung leckte. Der Vorjahresſieger Wimille trat mit ſeinem Bugatti ebenfalls nicht an. Rund 50 000 Zuſchauer bevölkerten die 2,7 km lange Rundſtrecke, als die Wagen den 100⸗Runden⸗ Kampf durch die Straßen der Stadt, die eigentlich nur eine Gerade aufwieſen, aufnahmen. Rudolf Caracciola übernahm ſofort die Spitze und behauptete ſie bis zur 7. Runde klar, dann gab er ſie für einige Runden bis zur 15. an Dreyfuß ab. Mit einer Rekordrunde von 1:47 Minuten und 93,182 km⸗Std.— den bisherigen Rundenrekord hatte ebenfalls Nuvolari ſeit 1935 mit 1:52 und 89,230 km⸗Std. inne— ſchob ſich dann Caracciola wieder in Front. Zwi⸗ ſchen ihm und dem Delahay von Dreyfuß entſpann ſich ein erbitterter Spitzenkampf. die übrigen Teilneh⸗ mer waren ſchon jetzt klar abgeſchlagen, bis zu zehn Run⸗ den betrug der Vorſprung der beiden Spitzenreiter. In der 52. Runde hielt Caraccjola zum Tanken an und überließ nun das Steuer Hermann Lang. 1½ Minu⸗ ten gingen dabei verloren, die Dreyfuß genügken, die Spitze des Feldes zu übernehmen. Als Lang nochmals halten müßte, da ein Schaden an der Schaltung auftrat, war der Vorsprung Dreyfuß' nicht mehr aufzuholen. Der Franzoſe ging dann mit zwei Minuten Vorſprung durchs Ziel. Arbeitstagung für Leibeserziehung. Auf Anordnung des Reichserziehungsminiſters Ruſt findet vom 12. bis 14. April in der Führerſchule des Berliner Hochſchulinſtituts für Leibes⸗ übungen in Mar 9 die alljährliche Arbeitstagung für Lei⸗ beserziehung ſtatt. Die Tagung wird über die großen Fort⸗ ſchritte, die die Leibeserziehung in Schule und Hochſchule ge⸗ macht hat, Rechenſchaft geben und bezweckt gleichzeitig die Aufſtellung eines Arbeitsprogramms für das Jahr 1938. Gedenktage für den 13. April. 1564: Shakeſpeare geboren(geſt. 13. 4. 1616).— 1598: Hein⸗ rich[V. von Frankreich gewährt im Edikt von Nantes den Proleſtanten Religionsfreiheit.— 1784: Der Generalfeldmar⸗ ſchall Friedrich Graf von Wrangel in Steltin geh.(geſt. 1877). — 1932: Verbot(bis 17. Juni) der SA. und/ im ganzen Reich durch General Groener. Sonne: A.: 5.09, U.: 18.54; Mond: U.: 4.14, A.: 17.48. De Miami de: Roma vv DORO GOR REIER 13 Kläre ging über den Platz. Die Stümpfe der Bäume waren ſtehengeblieben, ihrer zwölf oder auch 1 5 Sie hatte die einzelnen einſt gekannt, da drüben am Hang die große dicke, das war die Herzogseiche geweſen. Es hieß, daß Wittekind ſchon bei ihr geraſtet. Die Kinder waren mit heimlichem Schauern unter ihren Zweigen hingegan⸗ gen, hatten aus dem Säuſeln der Blätter heimliche Stim⸗ men zu hören vermeint; wo war ſie heute? Sie ſetzte ſich auf den Stumpf und ſah einer Eidechſe nach, die grünſchillernd über Moos und Steine lief. Sie ſtreichelte mit leiſer Hand liebkoſend der Schnittfläche dunkle Jahresringe. Armer Baum! Durch Jahrhunderte voller Kraft und Saft, einer endloſen Reihe von Geſchlechtern Stolz und Freude, und nun dahin, vernichtet, tot für immer. Aber wirklich tot? Des Mädchens Augen wurden plötz⸗ lich weit. Was da neben ihr aus jungem Gras aufſchoß, klein und winzig, mit wenigen Blättern nur, das war ein Zwerg noch, aber doch ein junger Trieb, eine neue Eiche! Er hatte ſeine Früchte ausgeſtreut, ehe er gefallen, der alte Urvater, und ſeine Kinder wuchſen. Leben, das nicht ſter⸗ ben kann, das immer wieder zum Licht empor will. Leben in den Eichen von Ramberg! Denn auch die anderen hatten getan wie ihr älteſter Genoſſe. Kläres Blick ging über den Hang; neue Sproſ⸗ ſen, junge Eichen überall. Es arbeitete in ihrer Bruſt, Lachen und Weinen zugleich Sie ging über den Platz, ging von Baumſtumpf zu Baumſtumpf, ſtreichelte die alten und die fungen Triebe:„Auch du!— und dul Daß ihr wieder⸗ kommt! Alle! Alle!“ Ein Schatten fiel über ihren Weg. Sie ſchreckte auf und ſah ſich um. Wolf Ramberg ſtand vor ihr. Sie ſchrie auf:„Du?“ Und dann in jähem Erſchrecken: Aber woher? 0 ſchon? Es iſt doch nicht etwas—? Etwa mit Tante Geſa?“ Er machte eine beſchwichtigende Handbewegung: „Nichts iſt. Mutter iſt geſund. Iſt noch in Hameln geblie⸗ ben, eine alte Freundin zu beſuchen. Sie kommt mit dem Abenddampfer. Bin vorausgefahren, hatte nicht rechten Fiduz für die alten Damen und die Rattenfängerſtadt. Es iſt auch Arbeit liegengeblieben, und wir haben morgen eine wichtige Sitzung im Amt, die Vorbereitung will. Ich ſah dich hier oben gehen, und ſo bin ich heraufgeſtiegen.“ „So.“ Sie ſagte nichts weiter. Schweigend ſtanden ſie f egenüber. 5 0 Da grollſt, Kläre, ich weiß es!“ ſagte der Mann leiſe. 100 Jahre Harzer Roller Als„Harzer Roller“ ſind die im Harz gezüchteten Kanarienvögel in der ganzen Welt bekannt. Sie zeichnen ſich durch beſondere Schönheit ihres Geſanges aus, die keine anderen Züchter erreichen. Nur in der Farbe werden ſie von England und Holland übertroffen. Die Kanarienzucht im Harz iſt jetzt etwa 100 Jahre alt. Begründet wurde ſie von einem Bergmann namens Trute in St. Andreasberg, der die kleinen Sänger von erzgebirgiſchen Bergleuten erhielt. Er züchtete nur in klei⸗ nem Umfange, aber ſein Sohn widmete ſich ganz dieſer Aufgabe. Durch ihn hat ſich dieſer Erwerbszweig faſt über die ganze Welt verbreitet. Er brachte, wie die Heimat⸗ zeitſchrift„Der Harz“ berichtet— ſeine jungen Vögel meiſt auf einem großen Reff, das 210 kleine Käfige faßte, ſelbſt nach Bremen, Hamburg und Holland, ſpäter ſogar nach Amerika. Von einer ſolchen Reiſe brachte er einmal einige wilde Kanarienvögel mit, die Schiffbrüchige auf den Ka⸗ nariſchen Inſeln gefangen hatten. Aus der Kreuzung die⸗ ſer echten Tiere mit den beſten ſeiner Zucht entſtanden die erſten„Harzer Roller“, graue und graugrüne Vögel, die unter dem Namen„Stamm Trute“ in alle Welt verſandt wurden und ſich lange an führender Stelle hielten. Balzzeit Unter den Freudentagen des Waidmanns ſtehen die Wochen, in denen die Hähne der beiden Waldhühnerarten balzen, an erſter Stelle. Sie erfordern das, was ein deut⸗ ſcher Jäger beſonders hoch ſchätzt, nämlich Strapazen und Betätigung rüſtiger Kraft, auch im Entſchluß. Am an⸗ ſtrengendſten iſt das Waidwerk auf den Auer⸗ oder Urhahn, das den Jäger zu nächtlichem Marſch auf Gebirgspfaden nötigt. Denn der Auerhahn bewohnt in der großen Mehr⸗ zahl das Gebirge und ſeine Balzplätze ſind nicht leicht zu erreichen. Wenn irgend möglich, benutzt der Jäger eine Sennhütte, zu der er ſchon gegen Abend noch bei Tages⸗ licht aufſteigt, um dort einige Stunden zu ruhen und noch vor dem erſten Schimmer der Morgenröte die letzte Strecke zum Balzplatz zurückzulegen. Der ausgewachſene Auerhahn iſt ein ſtattlicher Vogel, der einen Meter lang wird und ein Gewicht von ſieben Kilogramm erreicht. Er begibt ſich in der Balzzeit ſchon abends auf den Balzplatz und ſchwingt ſich auf einen Baum ein, auf dem er ſchon beim Aufdämmern des erſten, ſchwachen Morgenlichtes zu balzen beginnt. Der Balz⸗ geſang beſteht aus drei deutlich voneinander verſchiedenen Teilen. Er beginnt mit einem kurzen Knappen, das ſich wie das Knacken eines aufgezogenen Flintenhahns an⸗ hört. Dann folgt der Hauptſchlag, der ſich wie der dumpfe Knall beim Entkorken einer Flaſche anhört. Nun kommt das Schleifen, ähnlich dem Streichen einer Senſe mit dem Wetzſtein, das einige Augenblicke dauert. Während dieſes Schleifens ſcheint der Hahn blind und taub zu ſein, denn es iſt ſchon vorgekommen, daß er einen auf ihn abge⸗ gebenen Schuß nicht gehört hat. Das kommt wohl daher, daß ſich beim Schleifen der Fortſatz des Unterkiefers vor den Gehörgang ſchiebt, wobei der Kopf nach oben gerichtet iſt. Dieſe kurze Zeit muß der Jäger benutzen, um mit zwei drei langen Schritten ſich dem Baum zu nähern, auf dem der Hahn balzt. Er muß jedoch noch, ehe das Schlei⸗ fen aufgehört hat, wieder regungslos ſtillſtehen, weil er bei der leiſeſten Bewegung von dem ſcharf äugenden Hahn entdeckt wird, der ſofort abreitet. Mitunter kann der Jäger den über ihm balzenden Hahn im Dämmerlicht nicht er⸗ kennen, und muß regungslos warten, bis die Helligkeit ſoweit zugenommen hat, daß er den Vogel von dem Ge⸗ wirr der Aeſte unterſcheiden kann, was eine ſtarke Be⸗ laſtung ſeiner Selbſtbeherrſchung darſtellt. Der Birkhahn iſt leichter zu erlegen, aber auch ſeine Erbeutung fordert vom Jäger einen nächtlichen Marſch in der Dunkelheit. Denn auch er iſt ein Frühaufſteher und findet ſich bereits auf ſeinem Balzplatz ein, noch ehe der erſte fahle Tagesſchimmer im Oſten aufſteigt. Dann muß der Jäger bereits hinter dem Schirm ſtehen, den er ſich Sie ſoh ihn mit großen Augen an: Er ſchritt auf eine Bank am Hang ſtand, ſie war halb zerfallen, aber ſie bot noch „Mußte das ſein?“ zu, die noch aus alten, Zeiten Platz. Sie folgte ſeiner einladenden Handbewegung und ließ ſich neben ihm nieder; noch immer ſprach keiner. Mit ſcheuen Blicken ſah der Mann verſtohlen das Mäd⸗ chen an. Wie ſchön ſie war, geſund in ſedem Atemzug, wie anders als die, die er bisher geſucht. Er rang nach Worten und fand keine; dann brach es doch aus ihm hervor:„Du biſt in der Welt umhergefahren, du haſt Not und Sorge nicht kennengelernt.“ „Sorge war auch hier ſchon zu Hauſe, als dein Vater noch das Regiment führte, aber er hat ſie— gemeiſtert.“ Meines Vaters Zeiten waren andere als die meinen, et hat den Krieg kaum überlebt, Ich habe die ganzen ſchrecklichen Jahre nachher gehabt.“— Er dachte, während et ſprach:„Warum ſage ich ihr denn das? Warum brauſe ich denn nicht auf? Was geht es dich an? Ich— ich bin hier der W bin allein verantwortlich. Habe ſch das denn nicht vor Wochen meiner Mutter, meinem Bruder geſagt?“ Ihre Stimme klang in ſeinem Ohr:„Nicht du allein haſt die ſchweren Jahre gehabt, ein Teil habe ich ſelbſt noch 155 mitgemacht damals, als deine Mutter nach Onkels ode die Zügel in die Hand nahm. Du warſt auf der Uni⸗ verſität. Lei zt hat auch Mutter Geſa es nicht gehabt. Das habe ich begriffen, trotzdem ich erſt ſechzehn war. Aber Fel⸗ der ſind nicht verkauft worden, und die Eichen von Ram⸗ berg blieben ſtehen!“ Er hatte die Hände zwiſchen die Knie gepreßt und hielt den Kopf tief geſenkt. Er murmelte:„Mißernten, Kläre! Dann der große Hagelſchlag. Die Verſicherung hat nichts erſetzt. Vieh fiel———“ „Für euch zwei hätte es ja wohl immer noch gelangt, und du haſt doch auch dein Gehalt beim Amt. Ach, Wolf,“ ſie unterbrach ſich jäh,„Wolf, ich habe ja gar kein Recht, ſo mit dir zu reden. Du könnteſt mir mit Recht ſagen: Was eht es dich an? Aber, Wolf, es liegt hier doch auch meine eimat, die Heimat unſeres Geſchlechts. Was eu trifft, trifft doch auch mich. Wolf, warum mußte es ſein? Warum mußten die alten Eichen fallen?“. Ihr Auge ſuchte die ſeinen, er— ſchlug fie nieder. „Weil ich dieſe Heimat nicht geachtet habe, ich, der ich ihr tauſendmal näher ſtand als du.— Weil ich mein Leben verlumpt und verloddert habe.“— Ihr das jetzt ſagen? Ihr, Kläre Ramberg? Es kam ihn an, es ihr entgegenzuſchreien, wie es den Verbrecher ankommt, ſich die Seele fret uſpre⸗ chen von ſeiner Schuld:„So war ich! Nun weißt du es! Richte! Und wende dich von mir! Du wirſt es tun! Ja, du wirſt es tun, und darum darfſt du es nicht wiſſen!!— Nein. nie und nimmer darfſt du es wiſſen. wie tief Wolf zur Deckung gegen Sicht einige Tage vorher aus Aeſten errichtet hat. Der Birkhahn iſt weſentlich kleiner als der Auerhahn aber doch ein ſtattlicher Vogel von der Größe eines Haushuhnes. Das Birkwild bewohnt noch zahlreich die deutſchen Mittelgebirge, wo Moosbrüche vorhanden ſind, kommt aber mindeſtens ebenſo zahlreich in der nord⸗ deutſchen Tiefebene vor. Manche Reviere ſind ſo ſtark be⸗ ſetzt, daß der Jäger zehn Hähne und noch mehr in ſeinem Geſichtskreis balzen ſehen kann. Er kollert und ſchleift die Flügel auf der Erde und greift einen zweiten, in ſeinen Nähe eingefallenen Hahn mit heftigen Schnabelhieben und Fußtritten an, wobei die Federn ſtieben. Er balzt auch noch munter weiter, wenn die Hennen ſchon auf den Eiern ſitzen und brüten. Dann iſt aber ſeine Heftigkeit geſchwun⸗ den, und wenn zwei Hähne miteinander kämpfen, ſind es harmloſe Kampfſpiele. Eine merkwürdige Erſcheinung wird manchmal beim Birkwild beobachtet. Es kommt vor, daß ein gut beſetztes Revier plötzlich vollkommen leer wird, ohne daß ſich die Urſache dieſer Abwanderung erkennen und erklären läßt. Es iſt aber nicht ausgeſchloſſen, daß ſich das Birkwild wieder an ſeinem alten Standort nach einigen Jahren ein⸗ findet. Dr. Fritz Skowronnek. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 11. April: Miete G 20 und 2. Sondermiete G 10 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 281 bis 283: Der andere Feldherr. Schauspiel von Hanns Gobſch. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 12. April: Für die NS.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 291, 361 bis 369, 391 bis 393, 504 bis 510, 514 bis 520, 544 bis 550, 584 bis 587, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Wilhelm Tell, von Schiller. An⸗ fang 20, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 13. April: Miete M 21 und 1. Sondermiete M 11 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kul⸗ turgemeinde Mannheim, Abt. 245 bis 247: Der Bar⸗ bier von Sevilla. Komiſche Oper von G. Roſſini. Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Donnerstag, 14. April: Miete D 23 und 1. Sondermiete D 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kul⸗ turgemeinde Mannheim, Abt. 564 bis 570: Der G'wiſſenswurm. Bauernkomödie von Ludwig An⸗ zengruber. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Karfreitag, 15. April: Außer Miete: In neuer Einſtudie⸗ rung: Parſifal. Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Wagner. Anſang 18, Ende etwa 23 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Samstag, 16. April: Miete E 20 und 2. Sondermiete E 10 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kul⸗ turgemeinde Mannheim, Abt. 336 bis 338: Richter nicht Rächer. Trauerſpiel von Lope de Vega, Ueberſetzung und Nachdichtung Hans Schlegel. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Oſterſonntag, 17. April: Freier Verkauf: Friſcher Wind aus Kanada. Schwank von Hans Müller⸗ 2 Muſtik von Herbert Walter. Anfang 20, Ende 2 hr. Oſtermontag, 18. April: Freier Verkauf: Der G' wiſ⸗ lenswurm. Bauernkomödie von Ludwig Anzengruber. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 19. April: Für die NS.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 181 bis 184, 221 bis 229, 356 bis 357, 381 bis 389, Jugendgruppe Nr. 1 bis 250, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Der Barbier von Sevilla. Komiſche Oper von G. Roſſini. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Ramberg im Schmutz gegangen. Allein muß er wieder her⸗ aus, allein muß er den Weg finden, damit du dich nicht von ihm wendeſt. Er ſagte ruhig:„Es war vielleicht nicht nötig, Kläre! Nein, wenn ich es heute überlege, war es beſtimmt nicht nötig! Aber, was willſt du? Es kommen wohl über jeden Menſchen einmal Tage, wo alles über ihm zuſammen⸗ ſchlägt und er nicht aus noch ein weiß. Und dann die Wei Er wurde leidenſchaftlich.„Nein, ich bin nicht immer ege gegangen, die den waren, aber jene Zeit! Dieſe Zeit, die alles auf den Kopf ſtellte, und man iſt jung, ach, laß mich ſchweigen. Was weißt du davon! Die wohl⸗ gehütete junge Dame, an die das Leben kaum herankam.“ „Vielleicht kam es doch heran.“ Sie ſprach ein ach und ſchlicht, ſie hatte einen ruhigen Ton gefunden, ſein Bekennt⸗ nis erſchütterte ſie. Sie ſagte:„Wohlgehütete junge Dame? Wir ſind es längſt nicht mehr, wir Mädchen von heute, und ich habe draußen die Augen aufgetan, dafür ſorgte ſchon Marlene. Wir waren wirklich nicht bloß auf Vergnügungs⸗ plätzen, wo man das Leben amüfant findet. Ich glaube, ich kann dich— verſtehen.“ „Kannſt du es, Kläre. Er ergriff ihre Hand und preßte 5 und dann leiſe, ganz leiſe:„Wenn Mutter es gekonnt ätte. Sie lachte etwas:„Mut⸗ „Ach, Mutter! Mutter Geſa!“ ter Geſa iſt alte Generation und iſt niemals hier recht hin⸗ ausgekommen, es iſt noch ein Wunder, daß ſie ihren Jüng⸗ ſten ſo ruhig und ſorglos in unbekannte Fernen ziehen läßt. Aber ſie ahnt wohl, er geht in guter Hut, und ich wette, wir bekommen, noch ehe ſie in Neapel Europa hin⸗ ter ſich laſſen, eine Verlobungsanzeige oder noch etwas, das feſter bindet.“ „Daß du es ſo mit Lachen ſagen kannſt, Kläre!“ „Ja, warum denn nicht?“ Sie ſaß 1 1 und a ſteil. Hatte der Mann da neben ihr gewußt, einmal eine törichte Backfiſchſchwärmerei in ihrem erzen lebendig war? Eine, die faſt eine Hoffnung geweſen? Sie meinte kühl:„Ich glaube, Helge Tiliander kann dir als Schwägerin und uns allen als neue Rambergerin willkommen ſein.“ „Kann ſie!“— er lachte gleichfalls.„Aber ſo meinte ich es auch nicht. Ich meinte es anders, iſt nicht auch Helge Tiliander eine fremde Frau?“ Sie ſchüttelte den Kopf:„Nein, Wolf. Sie iſt es nicht, und die ſchöne Deniſe Fournier und 95 85 Tiliander ſind ſo verſchieden wie Tag und Nacht. Helges Blut iſt unſer Blut, trotzdem ihre Wiege am Mälar ſtand oder noch weiter nördlich. Sie wird niemals alte Ketten zerreißen.“ „Weil auch ſie unter einem Schickſalsbaum geboren iſt?“ „Vielleicht, ſagte das Mädchen.„Es hat nämlich etwas für ſich, daß eine Sippe ihre Traditionen in Ehrfurcht be⸗ trachtet.“ 5 rr f