nr Nr. 88 Neckar⸗Bote.(2. Blatt) Donnerstag, 14. April 1938 Das Weitrüſten zur See Kommi das Ueber⸗Schlachtſchiff? Im Jahre 1936 haben England, Amerika und Frankreich in London einen Flottenvertrag abgeſchloſſen, der das alte Waſhingtoner Abkommen erſetzen ſollte. An dieſem Ab⸗ kommen war auch Japan beteiligt. Die Japaner forder⸗ ten jedoch in London die Preisgabe des alten Verhältniſſes 55-5 und verlangten vollkommene Gleichberechtigung mit England und Amerika. Sie äußerten auch Wünſche in der Richtung auf eine quantitative Begrenzung der verſchiedenen Schiffsklaſſen. Sie drangen jedoch mit ihren Wünſchen nicht durch, und ſo blieb Japan außerhalb des neuen Flottenver⸗ trages. Es hatte demzufolge auch völlige Freiheit auf dem Gebiet des Flottenbaues. Aber dieſe Freiheit Japans bil⸗ dete die wachſende Sorge Amerikas und Englands. Die bei⸗ den großen Seemächte e daß Japan über die Grenze von 35000 Tonnen Waſſerverdrängung bei ſeinen Kriegsſchiffneubauten hinausgänge. In Amerika wollte man plötzlich wiſſen, daß die Japaner 43 000⸗Tonnen⸗Schlacht⸗ ſchiffe auf Kiel gelegt hätten. Man trat daher vor einigen Monaten von Seiten Englands und USA's an Japan in ultimativer Form heran. Auskünfte über ſeine neueſten Kriegsſchiffbauten zu erteilen. Die japaniſche Regierung hat damals dieſes ungewöhnliche Erſuchen abgelehnt, ſich aber erneut bereit erklärt, in Verhandlungen nicht nur über die Frage der qualitativen Grenzen, ſondern auch über eine quantitative Begrenzung aller Schiffsbauten einzutreten. Es iſt pfychologiſch noch nicht geklärt, warum man dieſes Entgegenkommen Japans und ſeine völlige Bereitſchaft zu allen Verhandlungen beiſeite ſtößt und jetzt von der Gleit⸗ klauſel des Londoner Flottenvertrags Gebrauch macht. Dieſe Gleitklauſel, die nach einem Ablauf von drei Monaten den Vertragsſtaaten den Uebergang zu einer höheren Tonnen⸗ ahl geſtattet, müſſen ſich die Vertragsſtaaten einander noti⸗ figteren England, das Sonderabkommen mit Deutſch⸗ land und Sowjetrußland hat, muß dies auch gegenüber dieſen beiden Vertragsſtaaten tun. England, die Vereinig⸗ ten Staaten und Frankreich haben dieſen Notenaustauſch jetzt untereinander vollzogen. Das Bemerkenswerte an dem Vorgang aber iſt daß zwei Vertragspartner den Uebergang zur Gleitklauſel in polemiſcher Form gegenüber Japan be⸗ ründen. Dabei kann man deutlich eine gewiſſe Abtönung eſtſtellen. Die engliſche Note iſt in der Form etwas konzilianter als die amerikaniſche. In ihr heißt es:„Die Gründe für das Abweichen von den Baugrenzen des Ver⸗ trages beſtehen in den von der Regierung Seiner Majeſtät empfangenen Berichten, daß Japan den Bau von Groß⸗ kampfſchiffen begonnen oder angeordnet hat, deren Tonnage nicht in Uebereinſtimmung mit den Begrenzungen und Be⸗ ſchränkungen des Vertrages ſteht. Angeſichts der Weigerung der japaniſchen Regierung, auf formelle Erkundigungen hin Verſicherungen zu geben, daß dieſe Berichte unbegründet ſeien kann die Regierung Seiner Majeſtät nicht anders, als die Berichte für im weſentlichen richtig zu halten.“— US A ſagen in ihrer Note kurz und grob: De japaniſche Regie⸗ rung hielt es nicht für richtig, Informationen über ihren Flot⸗ tenbau und über ihre e Baupläne zu geben.“ Der Unterſchied im Tone deutet darauf hin, daß England ſic auch hier, wie ſo oft, eine Art Vermittlerrolle offen hal will. Die Frage i jetzt 9 Kommt das Ueber⸗ Schlachtſchiff? Wird England und werden die Vereinig⸗ ten Staaten jetzt 43 000⸗Tonnen⸗Schlachtſchiffe oder Schlacht⸗ kreuzer der gleichen Größe bauen? Die beiden Staaten ha⸗ ben 120 vor einem Jahre hinſichtlich der Beſtückung be⸗ cen en, die im Londoner Dreimächte⸗Abkommen vorge⸗ ehene Begrenzung auf 35,6 Zentimeter Geſchützkaliber zu verlaſſen und ſich ne en eine neue Höchſtgrenze von 406 Zentimeter in Anſpruch zu nehmen. Die erſten fünf neuen engliſchen Schlachtſchiffe ſind allerdings bei einem Kaliber von 35,6 Zentimeter geblieben, weil onſt, wie die Admiralität ganz offen zugab, die Fertigſtellung der neuen Schiffe um einige Jahre verzögert worden wäre. Die Kon⸗ ſtrukteure ſind aber inzwiſchen heftig am Werke geweſen, und ſo ſollen die beiden noch ausſtehenden Neubauten tat⸗ ſächlich das größere Kaliber erhalten. Es iſt ſedoch anzuneh⸗ men, daß bei dieſen beiden Schiffen auch die Tonnage⸗ cher von 35 000 Tonnen überſchritten wird da es ſonſt chwer ce erſcheint, daß bei dieſer Beſtückung und bei Sicherung der Schnelligkeit und der Schwimmfähigkeit der frühere Umfang ausreichend iſt. en — e ene mai vo DORHOTH H GOEREIEE 16 Sie wohnten nun in Scharbeutz. In einer Villa am Strande hatten ſie ein Hochparterre. Kläre, Frau 7 1 5 und Marlene Linsheimer, die kurze Zeit nach den beiden Rambergs mit ihren Buben gekommen war. Es wurden ſchöne Tage und freundliche Wochen. Frau Geſines müde Züge blühten auf und ihre Augen bekamen Glanz Es war ſo wohlig, im weichen Dünenſand zu liegen ohne die ewige Sorge: Was wird aus Haus und Hof? Es war ſo herrlich, zu wiſſen, daß daheim der Sohn durch die Felder ging und 1 85 zu ſchaffen und zu wirken begann, wie ſeine Väter einſt. „Du haſt ihn dazu erweckt, Kläre!“ Sie ſtreichelte des Mädchens Hand, wenn ein Brief kam, der neue Fortſchritte meldete.. Aber Kläre wehrte ab:„Ach, nicht doch, Tante Geſa! Es iſt ja einfach ſelbſtverſtändlich, daß jetzt alles ſo geht. Ae lähmen und machen müde und Sicherheit weckt räfte!“ Aber war das einfach ſelbſtverſtändlich? Sie bekam ihre Briefe für ſich aus dem Haus an der hohen Halde,„denn du haſt ein Recht, zuerſt zu wiſſen, was hier geſchieht. Dir bin ich Rechenſchaft ſchuldig“— ſchrieb Wolf Ramberg. War es wirklich nur das, was ihn trieb? War da in ſeinen Briefen nicht noch ein heimlicher Unterton, der tiefer zum Herzen wollte? Eine Frage:„Was meinſt du hier?“ oder „So möchte ich es machen. Ich denke, es iſt in deinem Sinn.“ Und ein anderes Mal: „Der Amor auf der Treppe hät wieder ſeine ganze Naſe und Pfeil und Bogen auch, auf wen wird er zielen, Kläre? irklich nur ins Blaue hinein?“ Es 1 5 ein Rot in ihr Geſicht, als ſie das las in einer einſamen Stunde draußen an der See, wo ſie immer Wolfs Briefe zu leſen pflegte. Ihre Augen wanderten hinaus auf das Meer und eine nruhe kam über ſie. Sie ſah ihn mit einem Male wieder vor ſich ſtehen, ſo Für USA würde das 43 000-Tonnen⸗Schlachtſchiff be⸗ ſondere Schwierigkeiten dadurch bringen, daß der Pana⸗ makanal ſchon die heutigen Größkampfſchiffe gerade noch durchſchleuſen kann. Die Konſtrukteure müßten ſich ſchon derart helfen, daß die neuen Schiffe bedeutend län⸗ ger gebaut werden. Das käme ihrer Schnelligkeit zugute. Nur müßten ſolche Schiffe auch ſo durchkonſtruiert ſein, daß die ſtärkere Beſtückung nicht die Gefahr des Kenterns bei intenſiver Feuertätigkeit in ſich ſchließt. Eine Verbret⸗ terung des Panamakanals würde eine Bauzeit von minde⸗ ſtens zehn Jahren erfordern, und die Koſtenfrage, an der natürlich Amerika ein ſolches Problem nicht ſcheitern laſ⸗ ſen würde, wäre noch ein Kapitel für ſich. Die Koſtenfrage ſpielt ſelbſtverſtändlich auch für die Ueber⸗Schlachtſchiffe eine nicht geringe Rolle. Die engliſche Preſſe glaubt, daß die zwei neuen Schlachtſchiffe, wenn ſie eine Waſſerverdrän⸗ gung von 42 000 Tonnen und eine Beſtückung mit 40,6. Zenlimeter⸗Geſchützen erhalten würden, einen Koſtenauf⸗ wand von 150 Millionen Marke Schlachtſchiff erfordern würden. Vereits hat der Verteidigungsminiſter Sir Thomas Inſkip erklärt, daß bei einer Beſchleunigung des engliſchen Aufrüſtungsprogramms die vorgeſehenen 15 Milliarden Pfund, alſo rund 18,75 Milliarden Mark, nicht ausreichen würden. Man ſieht, zu welchen aſtrono⸗ miſchen Zahlen man in der Koſtenfrage gelangen würde, wenn jetzt ein Wettrüſten in Ueber⸗Schlacht⸗ ſchiffen einſetzt. Es iſt darum ſehr wohl möglich, daß Eng⸗ land ſowohl nach der japaniſchen wie nach der amerikani⸗ ſchen Seite hin ſich eine gewiſſe Vermittlerfreiheit vorbe⸗ halten will, um doch noch zu einem Abkommen zu gelan⸗ en. Nur muß man dann ſagen, daß die Polemik gegen Zapun keine ſehr glückliche Einleitung für eine ſolche Ver⸗ handlung bedeutet. Frankreich hat übrigens in ſeiner Antwortnote ſchon erklärt. daß es fürs erſte nicht die Baugrenze von 35 000 Tonnen überſchreiten will. Unter der bisherigen glorreichen Volksfrontregierung und der durch ſie verſchuldeten Wäh⸗ rungszerrüttung ging den Franzoſen der finanzielle Atem aus. Bei dem neuen Wettrüſten zur See könnten ſie nur ſchwer mittun. So machen ſie aus der Not eine Tugend. Sachlich bedeutet natürlich ihre Haltung, daß ſie damit auch einen mäßigen Einfluß auf ihre übrigen Vertragspartner wie auch auf Japan behalten. Man kann wohl ganz offen ausſprechen, daß keiner Seite wohl zumute wäre, wenn das Seewettrüſten ſetzt begönne. Neue Mittel für Volkswohnungsbau Neben der Kleinſiedlung kommt dem Bau von Volks⸗ wohnungen eine immer größere Bedeutung für die ſchaf⸗ fende 0 0 0 zu. Im abgelaufenen Haushaltsjahr konnten etwa 50 000 Volkswohnungen fertiggeſtellt bzw. begonnen werden. Die Reichsregierung iſt entſchloſſen, auch im neuen Haushaltsjahr dieſe Art des Arbeiterwehnſtättenbaues mit allen Mitteln zu fördern. Der Reichsarbeitsminiſter hat da⸗ her den Sozialverwaltungen der Länder ſoeben mitgeteilt. daß für das 5 ee 1938 weitere Mittel zur Förderung des Baues von Volkswohnungen bereitgeſtellt werden. Die Verteilung auf die Verwaltungsbehörden wird vorausſichtlich bereits in der zweietn Hälfte des Monats April vorgenommen. E er Sie ist jetzt noch besser möglich als seither, Erdal ist je billiger geworden! Die Normoldose kostet jetzt schwarz 20 Pfg., farbig 25 pfg.- Spart Schuhe durch dus- reichende Erdal Schuhpflege. Die Schuhe halten dann länger und bleiben länger schön. wie damals bei den jungen Eichen auf der hohen Halde: „Ich will dein Geld nicht. Nie ſollſt du denken, daß ich dein Geld gewollt,“ daß ſie es ihm beinahe hatte aufdrängen müſſen. Stolz lohte in ihr auf bei dem Gedanken.— Doch ein Ramberg, ein ganz echter, der ſich allein herauszubeißen ſucht.— Zugleich fühlte ſie aber auch etwas wie ein Er⸗ ſchrecken. Was war das, was da in ihr aufwachen wollte? Was hatte ihre Antworten in den letzten Wochen immer wärmer und wärmer werden laſſen? Warum waren ihrer Briefe überhaupt ſo viele geworden? Aber mußten es denn nicht viele werden? Hieß es denn nicht immer antworten auf Fragen. Wie denkſt du dir dies? Was hältſt du davon? Was meinſt du zu einem Kamin auch in der Bibliothek? Müßte es ſich nicht auch da gut ſitzen, wenn die weißen Flocken fliegen und die Stürme um den Vogelsberg wehen? Ja, ſie meinte das gleichfalls. Man müßte auch den Flügel wieder herrichten laſſen. Sie erinnerte ſich, daß Wolf in ſeiner Jugend gern und auch gut geſpielt. Ja, man konnte dort ſitzen an Winterabenden, man konnte ſich ein paar der alten Bände aus den Regalen ziehen und Goethe leſen oder Hölderlin, oder die Sagen aus Weſtfalenland. Als ſie das geſchrieben, am Abend in ihrem ſie plötzlich die Feder beiſeite und dachte:„Was ſoll das, Kläre? Was malſt du da für Zukunftsbilder? Und für wen malſt du ſie? Tuſt, als wäre es wirklich und für immer dein Eigen, das Haus an der hohen Halde, und biſt letzten Endes doch nur ein Penſionskind, das heim kam für ein paar Monate, vielleicht nicht einmal für ein Jahr. Und wenn Mutter Geſa die alten Augen zumacht oder wenn— wenn— eine neue Herrin— einzieht? Ihre Augen ſahen plötzlich groß und ſtarr und ſie zerriß den Brief. Eine ſehr kühle und ſachliche Antwort wanderte am Morgen in den Poſtkaſten. Marlene Linsheimers Buben meinten an dieſem Tage, Tante Kläre müſſe krank ſein; denn ſie ſei heute merkwür⸗ dig ſtill und wolle nicht einmal mit ihnen Gymnaſtik trei⸗ ben, und nicht mal ſchwimmen und mit den Waſſertieren ſpielen. Marlene aber nahm die junge Freundin beiſeite und ſtieg mit ihr in den Wald hinauf; droben an einſam⸗ ſter Stelle legte ſie die Hand leiſe auf die des Mädchens und ſagte: Hat es weh getan, Kläre? Es war doch eigent⸗ lich wohl nur eine— Backfiſchliebe?“ immer, legte Die Landesregierungen werden aufgefordert, ſoweit die Zuweiſung weiterer Mittel noch nicht beantragt worden iſt, dem Reichsarbeitsminiſterium den Bedarf bis ſpäteſtens Mitte April zu melden. Vier Jahre Ko ⸗Sport Wir wollen ein Volk des Sporkes werden Vor vier Jahren, am 13. April 1934, begann im Sport⸗ amt Berlin der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ der erſte KdF⸗Sportkurſus. Es war dies bewußt nur ein Ver⸗ ſuch, auf dieſem Wege einen großen Teil von Volksgenoſſen neu für den Sport zu gewinnen, und tatſächlich wurden gewaltige Erfolge damit erzielt. Jedoch wurde es offen⸗ bar, daß das Ziel— die Erfaſſung aller Werktätigen— allein mit Sportlehrgängen nicht zu erreichen war. Daher wurde die Arbeit des Sportamtes mehr und mehr auf die Arbeit im Betrieb, und zwar durch Schaffung von Be⸗ triebsſportgemeinſchaften, verlagert. Und da⸗ mit it das Sportamt vor eine neue, noch gewaltigere Ar⸗ beit geſtellt. Schaffung von Lebensfreude und Volksgeſund⸗ heit ſowie Erziehung des deutſchen Menſchen zum Ge⸗ meinſchaftsgeiſt vor allem im Betriebe! Dieſer neue Weg wird bereits ſeit einiger Zeit beſchrit⸗ ten, und die Erfolge laſſen erkennen, daß die Betriebe den Aufruf des Sportamtes derſtanden haben und ihm Folge leiſten. Denn, begann man in den Betriebsſportgemein⸗ ſchaften im Juli vergangenen Jahres mit 16 256 Teilneh⸗ merſtunden, ſo iſt dieſe Zahl im März dieſes Jahres ſchon auf 92 962 angeſtiegen. In engſter Zuſammenarbeit mit dem DR hat das Sportamt ſich auch als Veranſtal⸗ ter bzw. Mitveranſtalter betätigt und damit gleichfalls hervorragende Erfolge errungen. Stetig ſteigend war auch die Teilnahme an den Sporturla üben, den Segel⸗ kurſen und die Skilehrgängen, die im kommenden Winter natürlich auch in Oeſterreich durchgeführt werden. Welchen Wandel der Verhältniſſe die Tätigkeit des Sportamtes mit ſich brachte, zeigt die Tatſache, daß von den vielen 1933 noch brachliegenden Sportlehr⸗ kräften ſchon ſeit langem keine mehr greifbar ſind, und heute macht man ſich Kopfſchmerzen, wie die dringend not⸗ wendigen Sportlehrer uſw zu beſchaffen ſind. Daher iſt man jetzt daran gegangen, Betriebsſportwarte heranzubil⸗ den, aus deren Reihen dann Spezial⸗ ſowie allgemeine Uebungslehrer erſtehen werden. Die Hauptſchwierigkeiten und Hinderniſſe des Betriebsſports liegen jedoch in dem Mangel an Uebungs⸗ bzw. Lehrſtätten, und das beſonders in der Reichshauptſtadt. Aus 134471 Teilnehmerſtunden der Lehrgänge April November 1934 wurden 917 360 in der Zeit vom Dezember 1936 bis zum Dezember 1937. Die Geſamtzahl beläuft ſich auf 2 536089, wozu noch 393 771 Teilnehmerſtunden der Schwimmer kommen. Viel alſo hat das Sportamt der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ geſchafft, aber, wie der Leiter des Sportamtes, Olympiaſieger Gerhard Boetzelen, in einer Preſſebeſprechung feſtſtellte, noch größere Aufgaben ind zu bewältigen— die Arbeit, aus Deutſchland ein Volk des Sports zu machen. Die deuſſchen Ausgrabungen in Olympia Berlin, 13. April. Vor einem Jahre hat Reichsminiſter Ruſt mit dem erſten Hackenſchlag die vom Führer und Reichskanzler angeordnete Wiederaufnahme der deutſchen Ausgrabungen an der heiligen Stätte von Olympia in An⸗ weſenheit des griechiſchen Kultusminiſter Georgakopulos eröffnet. Aus dieſem Anlaß hat zwiſchen Reichsminiſter Ruſt und dem griechiſchen Kultusminiſter Georgakopulos ein Telegrammwechſel ſtattgefunden. Reichsminiſter Ru ſt telegrafierte: „Am Jahrestag der feierlichen Wiedereröffnung der olympiſchen Ausgrabungen entbiete ich im Gedenken an die unvergeßlichen Weiheſtunden im heiligen Hain Olympias Euer Exzellenz meine herzlichſten Grüße.“ Der griechiſche Kultusminiſter antwortete:„Dankend benutze Gelegenheit, dankbare Gefühle der archäologiſchen Welt an die große deutſche Nation und ihren Führer zur Wiederaufnahme der olympiſchen Grabungen zu übermit⸗ teln, die uns berühmtes Olympiſches Stadion und koſtbare Altertümer ſchon ſchenkten und ſchenken werden. Euer Exzellenz, lieben Ehrenbürger von Olympia, ſende ich auf⸗ richtigen Dank und treue Gefühle.“ Denn es war am Morgen ein Brief an Frau Geſa ge⸗ kommen mit fremden Poſtzeichen, und in dem ſtand: „Mutter, du haſt es wohl ſchon geahnt, und Vater Arne meint, es wäre beſſer ſo, als das bloße Nebenein⸗ ander, und Helge wäre auch ſicherer und geſchützter bei Zwiſchenfällen, die ja immer mal kommen können, auf ſol⸗ cher Fahrt; und ſo ſind wir denn in Neapel zum deutſchen Konſul gegangen und haben uns trauen laſſen und haben nachher in der Kirche niedergekniet und uns Gottes Se⸗ gen geben laſſen. In der Kirche, wo Konradin begraben iſt. Nun ſchicke auch du uns deinen Segen, Mutter, und ſchicke ihn uns nach Kairo, das iſt unſere nächſte Station. Es grüßen und küſſen dich in jubelndem Glück und grüßen und küſſen alle anderen Hans⸗Joachim und Helge Ram⸗ berg, geborene Tiliander.“ „Hat es weh getan, Kläre?“ i Ein glockenhelles Lachen antwortete ihr:„Nein, Mar⸗ lene, es hat nicht wehgetan. Eine Backfiſchliebe, ſa t du? Noch nicht einmal das, und wenn wirklich noch ein Funken da war, als ich heimfuhr, und vielleicht eine Hoffnung, ſo doch ſchon vorbei im Entſtehen, und hat nicht einmal Stun⸗ den gedauert. Sie ſollen glücklich werden, der Hans und ſeine Helge, ſo glücklich,— wie ich ſelbſt— auch eimnal zu werden hoffe. Das letzte kam etwas leiſer und war mit einem verlorenen Blick geſagt. a „Dann iſt es gut, Kläre!“ Die Frau atmete auf. „Ja, es iſt gut, Marlene, und nun komm hinunter zu Tante Geſa. Jetzt wollen auch wir noch dieſe Hochzeit eiern. Ich ſchlage vor, wir nehmen uns morgen ein Auto und fahren hinüber nach Travemünde, und ſind mal wie⸗ der ganz mondän. Dinner und Fünf⸗Uhr⸗Tee auf der Kur⸗ terraſſe, und ich bin Kläre Ramberg von der Ruhr mit echten Spitzen und Blaufuchskragen; ſeit Kiſſingen habe ich ihn 2 mehr umgehabt! Komm, komm, damit wir alles mit Tante Geſa beſprechen.— Schade, daß Vetter Wolf nicht dabei ſein kann, aber wir ſchreiben ihm eine An⸗ ſichtskarte.“ Schnellfüßig, ein Lied auf den Lippen, ging ſie der Freundin voran durch den Wald. f Am anderen Vormittag fuhren ſie nach Travemünde. Wundervolle Fahrt durch Holſteins Buchenwälder⸗ rau Geſa ſtrahlte und Ernſt und Erwin jubelten. Vom Poſt⸗ 5 amt flog ein Telegramm nach Neapel aller Glückwünſche voll.„Vielleicht erreicht es ſie doch noch da,“ meinte Kläre. —— Pass N 1 7 Llißt Zonne heran! Fenſter auf und Türen auf— aber beide gut gegen Zug geſichert, denn leicht kommt ein Wind auf und ſchreckt nicht davor zurück, Fenſterſcheiben mutwillig zu zer⸗ ſchlagen. Betten dürfen nicht an die heiße Sonne gelegt werden, weil dann die Federn austrocknen und brechen. Man breitet ſie im Schatten an friſcher, luftiger Stelle aus und ſchüttelt ſie wiederholt. Klopfen iſt ſchädlich. Wo lichtempfindliche Möbel und Tapeten zu finden ſind, wird nur nachts gründlich gelüftet, während tagsüber die Sonne durch lichtfangende Schutzgardinen ausgeſperrt bleibt. Wenn aber der nächſte Waſchtag heranrückt, wird die Hausfrau ihren Wäſcheſchrank durchſehen bis in die verſchwiegenſten Fächer. Einmal alles, was auch nur leicht angegilbt iſt und weniger gebraucht wird, mit durch⸗ waſchen laſſen und draußen auf der ſchönen Raſenbleiche trocknen. Dann iſt das blütenweiße Wäſcheſpind wieder eine Augenweide, der Stolz der Haltsfrau und, was am wichtigſten iſt, die Wäſche hält ſich länger! Freude an der Zimmerampel Wunderhübſch kann ſo eine Ampel ausſehen, die im Hausflur oder vor dem Blumenfenſter hängt. Sie kann es, ſie tut es nur meiſt nicht. Schuld daran iſt wohl die etwas ſchwierige Pflege und daß in dem beſchränkten Raum die Pflanzen die Erdkräfte ſehr bald erſchöpft haben Aber das braucht nicht zu ſein. Zunächſt müſſen wir die richtige Ampel wählen. Drahtampeln ſind die ge⸗ bräuchlichſte Form, praktiſcher und haltbarer ſind jedoch die Ampeln aus Ton oder Keramik. Die neueſten Formen ſind ſo gearbeitet, daß ſie einen ſelbſttätigen Regulierer für die Waſſerzufuhr erhalten. Das iſt für die Ampeln wichtig. Die Erde ſtellt man nach dem Rat des Gärtners zuſammen, von dem man die Pflanzen kauft. Gerade auf ſo geringem Raum müſſen die Pflanzen Boden mit beſon⸗ ders viel Nährſtoffen haben. Und welche Pflanzen werden gewählt? Nicht immer Fuchſien und Geranien. Hübſch ſind die ſpät und lange blühenden Glockenblumen, zu den ſchönſten gehört jedoch die Begonia Limminghii. Es gibt auch eine Anzahl grüner, nichtblühender Ampelgewächſe, vor allem Zier⸗ ſpargel, die viele Möglichkeiten der Ausgeſtaltung geben. Butter, Feit, Eier, Fiſche Wichtige Punkte im Vierjahresplan⸗Speiſezettel Es iſt die verſtändlichſte Sorge jeder guten Hausfrau, vollwertiges, geſundes Eſſen auf den Tiſch zu bringen. Wir deutſchen Frauen haben uns aber angewöhnt, darin des Guten zuviel zu tun. Das können unſere Wirtſchaftler uns an Hand der Statiſtik klar und unwiderleglich nach⸗ weiſen! Wir haben, als wir noch das reiche Deutſchland waren und weder Krieg noch Inflation kennengelernt hatten— alſo im Jahre 1913—, an Butter 454000 Tonnen und 200000 Tonnen an Margarine verbraucht, 1935 aber 500 000 Tonnen Butter und 400 000 Tonnen Margarine. Dieſe Aufwärtsbewegung geht ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht ſo weiter, denn wir würden dann noch mehr als 45 v. H. unſerer Butter vom Ausland kaufen müſſen. Es iſt durchaus nicht nötig, daß wir noch üppiger leben als die Deutſchen vor dem Kriege! Unſere Fett⸗ vorräte werden jetzt geſtreckt durch das koſtbare Walfett. Im Südlichen Eismeer hat unſere junge Walfängerei ihre Flotte im Jahre 1937 um 40 neue Schiffe vergrößert; daher werden jetzt gute Erträge erzielt. Ein einziger Wal liefert bis zu 1000 Doppelzentner Fett; um zu einer ſolchen Menge von Fett zu gelangen, müßten wir ungefähr 2000 Schweine abſchlachten.— An pflanzlichen Oelen ernten wir kaum 5 v. H.; die Hauptölfrüchte ſind in Deutſchland Raps und Lein, die auch ſtändig vermehrt angebaut wer⸗ den. Ein Hektar Raps liefert 650 Kilogramm Oel, ein Hektar Lein 230 Kilogramm Speiſeöl. Als andere Oel- früchte ſind Rübſen, Hanf, Mohn, Senf, Soja und die Malve„Mm“, eine beſonders gut geeignete Zuchtpflanze, mit ſehr hohem Oelgehalt. Wir verbrauchen annähernd acht Milliarden Eier für unſere Haushaltungen, ein Bedarf, der aber längſt nicht von unſeren deutſchen Hennen ausreichend beſchert wird. Die durchſchnittliche Legeleiſtung beträgt bei den bäuer⸗ lichen Hühnerbeſtänden rund 80 Eier je Huhn im Jahr. Es iſt der Wunſch unſerer Landwirtſchaftskammer, daß bis 1940 der Ertrag auf 105 Eier je Huhn im Jahr ge⸗ ſteigert wird. Die Steigerung der Leiſtung iſt abhängig von dem Verſchwinden leiſtungsſchwacher Hennen, dann aber auch von der Verwendung eiweiß⸗ und kalkreichen Futters und Zuchtberatung. Die Leiſtungshennen müſſen reichlich Eiweißfutter haben, da nur aus Eiweiß wieder Eiweiß entſtehen kann. In Deutſchland war der Seefiſchverbrauch ziemlich gering im Vergleich mit anderen Ländern an den Nord⸗ meeren; beſonders Süddeutſchland und Weſtdeutſchland haben bisher außerordentlich wenig Fiſch verbraucht. 1934 kamen in Deutſchland auf den Kopf der Bevölkerung nur 8,8 Kilogramm Fiſch, in England hingegen 25 Kilogramm. In den deutſchen Großſtädten war der Verbrauch in den Haushaltungen ſehr verſchieden. In München kamen 8,4 Kilogramm auf den Kopf, in Hamburg 27,7, in Stettin ſogar 41, Kilogramm. Das lag am Transportmangel für Friſchfiſche, aber auch an den fehlenden geeigneten Lagern und am Verſtändnis der Hausfrau für die Zubereitung. Die Jahresfangmenge an Friſchfiſchen iſt ſeit 1932 von rund 150 000 auf 270 000 Tonnen geſteigert, der Verbrauch der Fiſchinduſtrie und der Räuchereien von 80 000 auf 140 000 Tonnen. Der Fiſchmehlertrag ſtieg von 22000 auf 45 000 Tonnen und die gewonnene Lebertranmenge von 3000 auf 8000 Tonnen. Die ſtarke Steigerung der Fiſchmehlerzeugung iſt ſehr wichtig für unſere Landwirtſchaft; Fiſchmehl iſt als Ei⸗ weißfutter im Futtertrog nützlich. Für die Friſchfiſche ſind im ganzen Binnenland beſſere Abſatzwege vorbereitet, die Transporte ſind beſchleunigt, und die Kühlräume der Lagerung ſind verbeſſert. Die Vollkonſerve iſt durch Groß⸗ anlagen unſerer Induſtrie ausgebaut. Wir deutſchen Hausfrauen haben nun die Pflicht und die Aufgabe, das uns von der Natur ſo reich beſcherte Nahrungsgut der Fiſche als ſtets ſchmackhaft zubereitetes Gericht auf den Tiſch zu bringen. Der Fiſch liefert ein billiges und wohlſchmeckendes Nahrungsmittel; das ſollte niemals vergeſſen werden. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Die Tabelle: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 22 14 3 5 6033 31:13 Bf Tu. R. Feudenheim 20 12 3 5 2 27 13 FV. Seckenheim 21 12 3 6 51:30 27:15 SC. Käfertal 20 9 5 6 43:36 2317 TV. Weiaheim 21 9 2 10 50:40 2022 Alem. Ilvesheim 19 7 5 7 33:37 19:19 Olympia Reulußheim 17 8 2 7 35:39 18:16 SpVg. 07 Mannh. 20 8 1 11 32 34 1723 Germ. Friedrichsfeld 17 7 2 8 32 28 16 18 Fortuna Heddesheim 18 7 2 9 29:39 1620 FV. Hockenheim 16 6 3 7 27:82 15:17 Phönſx Mannheim 19 4 5 10 26:40 18 25 08 Mannheim 20 3 2 15 582 Am Samstag und Sonntag waren ſämtliche Spiele innerhalb der deutſchen Landesgrenzen wegen der Abſtim⸗ mung abgeſagt, ſodaß die Tabelle kein verändertes Geſicht zeigen kann. In Anbetracht der beſtehenden Terminnot wer⸗ den die ausgefallenen Spiele morgen(Karfreitag) nach⸗ geholt. Seckenheim ſpielt demnach in Friedrichsfeld. Die Vorherſage über den Ausgang des Spiels fällt ſchwer, da es ſich um ein ſogenanntes Lokaltreffen handelt, bei dem nicht immer die beſſere Mannſchaft als Sieger gemeldet werden kann, ſondern wo die Tagesform entſcheidet. Das eine ſteht jedoch feſt, daß ein Spiel zu ſehen ſein wird, das„gewaſchen“ iſt. In beiden Lagern wird man be⸗ ſtrebt ſein, die Punkte zu ergattern. Seckenheim braucht die Punkte, um weiterhin dicht bei der Spitzengruppe zu bleiben, während Friedrichsfeld der Abſtiegsgefahr entweichen will. Glück auf zu dieſem ſchweren Gang. ch 0 Handball am Karfreitag. Tbd.„Jahn“ J— Ty. Friedrichsfeld 1 (Kreisklaſſe)(Bezirkslaſſe) Für den morgigen Karfreitag hat der Tbd.„Jahn“ den Bezirksklaſſenverein To. Friedrichsfeld zu einem Freund⸗ ſchaftskampf im Handball verpflichtet, der beſtimmt ſeine Anziehungskraft nicht verſehlen wird. Die Friedrichsfelder Mannſchaft ſpielt einen ausgezeichneten flüſſigen Handball und ſteht in den Verbandsſpielen mit an der Spitze der Tabelle. Die Seclenheimer Mannſchaft wird eine kleine Ver⸗ ſtärkung durch Urlauber erhalten und ihr Ehrgeiz wird es ſein, gegen den ſtarken Gegner ehrenvoll zu beſtehen. Es wird deshalb beſtimmt niemand geräuen, dieſem Spiel bei⸗ zuwohnen. Nachher ſpielen die 2. Mannſchaften der beiden Vereine. 5 2 2 9 Der Sport am Karfreitag Der Karfreitag iſt diesmal, im Gegenſatz zu früheren Jahren, ein ereignisreicher Sporttag, insbeſondere Fußball und Hockey verzeichnen eine recht umfangreiche Kampffolge. Beginnen wir mit dem Fußbal der an erſter Stelle ſechs Endrundenſpiele um die deutſche Meiſterſchaft ſtehen hat, und zwar folgende: Gruppe!: In Königsberg: Pork Inſterburg— Ham⸗ burger SB; in Stettin: Stettiner SC— Eintracht Frank⸗ furt, Gruppe 2: in Halle: S 05 Deſſau— FC Schalke 04; Gruppe 3: in Chemnitz: BE Hartha— Fortuna Düſſelrorf; in Gleiwitz: V/R Gleiwitz— VfB Stuttgart; Gruppe 4: in Hanau: Fc Hanau— Alemannia Aachen. In Süddeutſchland gibt es eine ganze Reihe in⸗ tereſſanter Freundſchaftsſpiele, ſo VfR Mannheim— Fe⸗ rencvaros Budapeſt(Gründonnerstag). FSV Frankfurt— Admira Wien, FC weinfurt— Fe Corinthians Lon⸗ don, Wacker München— Fc Luzern, VfR Schwenningen — Jeuneſſe Eſch und den Städtekampf Saarbrücken— Danzig. Es ſind alſo ſehr prominente Gäſte zur Stelle, ſo daß gute Spiele Nen de ſind.— Im Gau Südweſt nehmen am Karfreitag die Aufſtiegſpiele mit folgenden Be⸗ gegnungen ihren Anfang: VfL Neu⸗Iſenburg— Reichsbahn Frankfurt, Viss Homburg— SG Saarbrücken und Olym⸗ pia Lorſch— TSG 61 Ludwigshafen. Im Handball iſt es verhältnismäßig ruhig. In Bayern gibt es no rückſtändiges Punkteſpiel(Pol. N 8 1. FC Va berg) und in Baden intereſſiert das Freundſchaftsſpiel zwi⸗ ſchen SV Waldhof und DB Berlin. In Frankfurt a. M. werden die deutſchen nb die bie ten der Amateurboxer zu Ende geführt und die Ti träger für 1938 ermittelt. gefüh ie Tite 4 Oſtern in Hamburg Europas größter Boxkampftag: Schmeling— Dudas und Neuſel— Joord Ein Boxer wie Max Schmeling kann die ganze inter⸗ nationale Lage im Berufsboxſport grundlegend umändern. War es früher doch immer ſo, daß gerade bei den Schwer⸗ gewichtlern Amerika(in boxeriſcher„Urzeit“ England) allein tonangebend war. Aber mehr und mehr verſchiebt ſich die Lage doch zu Gunſten der„alten Welt“. Max Schmeling, Deutſchlands vielleicht größter Boxer, hat das zuwege ge⸗ bracht, was man einſt nicht zu träumen wagte. Und Ur⸗ ſache allein waren die Amerikaner ſelbſt, deren Geſchäfte⸗ macher dem deutſchen Meiſter aller Klaſſen ſo übel mit⸗ ſpielten. Ohne Hamburg, d. h. ohne den hanſeatiſchen Wa⸗ gemut und die kaufmänniſche Tüchtigkeit ſeiner Veranſtal⸗ ter, wäre es vielleicht auch nicht gelungen. Dem Großkampf⸗ tag am 16. Januar folgt nun Oſterſamstag, 16. April, eine boxeriſche Veranſtaltung, wie ſie Europa bis⸗ her noch nicht erlebt hat. Das kann man ohne Uebertrei⸗ bung feſtſtellen. Die Begegnung Walter Neuſel— Ben Foord hätte allein einen Großkampftag ausge⸗ macht, aber hinzu kommt noch das Treffen M a x Schme⸗ lings mit dem Amerikaner Steve Ddudas. Dazu ein Rahmenprogramm, wie es beſſer nicht ſein konnte, über den Erfolg dieſer Veranſtaltung in der Hanſeatenhalle braucht kein Wort mehr verloren zu werden. Max Schmeling, der nun ſchon 32jährige Meiſter im Boxring, läßt ſich wirk⸗ lich nicht verdrießen, den Weltmeiſtertitel erneut in ſeinen Beſitz zu bringen. Jahre ſind vergangen, ſeit Max die Krone damals an Sharkey abgeben mußte in einem Kampf, den er nicht verloren 5 Immer wieder bauten ſich ihm Hinderniſſe in den Weg. Aber er überwand ſie alle, auch der Sturz ins Ungewiſſe, den er tat, als er gegen Max Ba er verlor und auch Hamas unterlag, machte ihn nicht klein Entſcheidende Siege über den gleichen Hamas und über Walter Neuſel in Hamburg bereiteten den neuen Auf⸗ ſtieg vor Harry Thomas mußte in Amerika dran glau⸗ ben nachdem auch der„braune Bomber“ Joe Louis, der ſich heute„Weltmeiſter“ nennen darf, das„Aus“ über ſich hatte ergehen laſſen müſſen. In Hamburg„entlief“ Ben Foord der entſcheidenden Niederlage, und nun iſt Dudas an der Reihe Man kann nicht ſagen, daß ſich Max auf den Weltmeiſterſchaftskampf im Juni mit Louis chlecht vorbereitet Steve Dudas iſt nicht irgendwer. Er ge⸗ hört zu den beſten amerikaniſchen Nachwuchsboxern, zu jener Klaſſe Kämpfern, die das Zeug in ſich haben, alles zu erreichen. Er iſt, wie das Training zeigte. in beſter Form. Dudas bevorzugt den Angriff, immer wieder geht er an den Mann. Unheimlich hart iſt ſein Schlag, ſowohl rechts wie links, wobei die rechte Gerade dominiert. Aeußerlich ſtark gebaut, überſteht der Amerikaner auch die längſte Strecke hervorragend. Wie meling weiß auch er in der Schlußrunde noch genau ſo aufzudrehen wie zu eginn des Kampfes Ueber Maxens Kampfwert braucht nichts geſagt zu werden. Ein Angreifer wie Dudas liegt ihm Ueber die Gefahr, die ihm durch Dudas droht, wird er ſelbſt am beſten im Bilde ſein. Der zweite Goße deutſche Schwergewichtler, Walter Neuſel, ſah Ben Foord in Hamburg gegen Max Schmeling nach Punkten verlieren. Nun will er verſuchen, den ſtarken Südafrikaner vorzeitig, d. h. alſo entſcheidend zu ſchlagen. Des blonden Weſtfalen Aufgabe iſt ungleich 129 5 als die Schmelings Ben Foord iſt durch den Er⸗ olg, gegen Schmeling nicht klo. gegangen zu ſein, in ſeinem Selbſtbewußtſein geſtärkt worden. Sein fieigiges Training None uns einen anderen Mann als vor einigen Wochen euſels Ziel iſt, noch einmal mit Max in den Ring ſteigen 0 können Wenn er das erreichen will, muß er Foord chlagen. Auch Ben Foord ſteht vor einem großartigen Auf⸗ ſtieg, wenn er gegen Neuſel verliert, verliert er vielleicht alles Es prallen alſo hier Gegner aufeinander, von denen jeder unter allen Umſtänden gewinnen muß. Das wird beide vielleicht etwas beſchweren, aber es wird ihren Aktio⸗ nen auch den notwendigen Nachdruck geben. Spiel- mit Hleidern und Mlänteln Die Kunſt der praktiſchen Zuſammenſtellung. Das„Komplet“ erfreute ſich ſeit jeher bei der Frauen⸗ welt beſonderer Beliebtheit um ſeiner„Vollſtändigkeit“ willen. Komplets beherrſchen auch in dieſem Frühjahr die Mode, nur unterſcheiden ſich die gegenwärtigen Komplets von ihren Vorgängern durch eine weſentliche Eigenſchaft: es beſteht nicht mehr die Grundregel, daß Kleid und Jacke oder Mantel in gleichem Material, zumindeſt in gleicher Farbe getragen werden, man überläßt es vielmehr unſe⸗ rer Phantaſie, geſchmackvolle Farbenzuſammenſtellungen zu finden. Denn gerade die farblichen Kontraſte kennzeich⸗ nen die diesjährige Frühjahrsmode. Selbſtverſtändlich liegt in dieſer ſchönen Freiheit die uns weiteſte Grenzen ſteckt, eine kleine Gefahr. Wer ganz ſicher gehen will, wählt daher Jacke oder Mantel zum Kleid in einem Farbton, der zumindeſt einmal im Blüten⸗ oder Ornamentmuſter des Kleiderſtoffes vorkommt. Alſo etwa: dunkelblauer Mantel zum gelben Kleidchen mit blauen Ranken, korallenrotes Jäckchen zum ſchwarzen Kleid mit korallenroten Blüten. Im allgemeinen aber bietet dieſe Mode unvergleichliche Vorzüge, denn bei ein wenig Geſchick läßt ſich die geſamte Kleidung— auch ge⸗ rade die vorjährige— ſo moderniſieren und herrichten, daß das neue Jäckchen oder der modiſche Mantel ſich mit den meiſten Kleidern kombinieren läßt. Sehr hübſche, frühlingshafte Farbverbindungen ſind Blau mit Altroſa, Blau und Braun, Grau und Bordeaur⸗ rot, Gelb und Braun, Braun und Zartgrün, Japanrot und Schwarz. Der Nachmittagsanzug beſteht natürlich nach wie vor im buntgeblümten Kleid mit dunkelblauem oder ſchwar⸗ zem Mantel. Die Kleider ſind reizvoll in ihrer Einfachheit — man ſieht gezogene Paſſen und gezogene Miederchen, viel Banddurchzug und Garnierung mit Samtbändern, ſowie kleine Keulenärmel. Die Röcke, die weſentlich kürzer geworden ſind, entſchädigen durch eine fließende Weite und werden häufig auch, wenn der Stoff kleingemuſtert iſt, durch zierlich ſchmale Pliſſees belebt. Der Mantel dazu iſt kleidlang, häufig kragenlos mit aparter Schulterpaſſe und ſchlankem, engem Aermel. Die Vorderbahnen ſtoßen kaum aneinander, werden in Gurtel⸗ höhe durch einen hübſchen Schluß übereinandergeknöpft und laſſen eine ſchmale Bahn des lebhaft gemuſterten Kleides ſehen. Als Anſteckblumen, die am kragenloſen Mantel faſt unerläßlich ſind, gelten alle Frühjahrsblüten. Man hüte ſich nur auch hier vor allzu unbekümmerter Buntheit. In der Form der Jacken iſt der Phantaſie ein noch größerer Spielraum gelaſſen. Man trägt ſie kurz und grade, weitfallend mit dreiviertellangem Aermel, lang und eng auf Taille gearbeitet, auch ſportlich kurz und ſehr knapp gehalten oder gar nur eine„Andeutung von Jacke“ in Geſtalt des flatternden, kleinen Boleros. Eine reizvolle Neuheit ſtellen die Jäckchen vor, die mit reicher Handſtickerei belebt ſind. Hier können geſchickte Hände mit bunten Woll⸗ und a Garnreſten wun⸗ derbare Wirkun⸗ gen erzielen. Solche Jäckchen ſind eine hübſche Ergänzung für alle Sportkleider. Stickereien an Kleidern, Bunt⸗ ſtickenvetien an Paſ⸗ ſen, Aermeln und Gürteln, Loch⸗ ſtickereien, einfar⸗ big oder bunt und zierliche Weißſtickereien in Spitzenart wer⸗ den ſogar aller Vorausſicht nach die Sommermode beherrſchen. Und es iſt Zeit, mit dieſen hübſchen Handarbeiten zu beginnen. Text und Zeich⸗ nung: Hildegard Müller. e Tae eee be een ne eee eu eie eue; aueqv ane aeg sn ci eis usgna“ 42 bo„Hog,“ aquvanun ꝙpuggick i de sj nbungcpangun geljg gu uz ue eee nen e een ich e e ee ine aulee aeulusd sun vas gun inv gupzl Uadaegß uda noc zuin neee de een enn e eg ueuugz uebuiag bun gg u ssc pod Mockckbzeßqo guobag dduvb did oog Zubgupummog nec Sen in sv“ „ea, pou“ aao; cbt„Aug“ un ugog neger ueuſel aol eog gun Uebüvbeß ucavg aun inv sabo seuse 1c je ung eq ueuugz usaan! jgoa najahg gun jego gun usgupzlaea gaemauvch use nv 0 ere een he ende nee e ct een ecru ⸗oblnvd ug e eqog va gun use Reqaz uin sqog aun neee wc e eee dee be ene e e za dun dee dee no Bunqeaplog zausem gung Inv og auupgae aged ze ur aden n uc t n; od cbuebind pee Siu eg p ze Aanlae sil sI eue uch en ee ce ei beg eie eg fefje ze use sog ac e been lee eit e mee ee eech uso ung ne opog mu agen Sicut fes“ „guollor ussjo] zasad jounng used pang æpuaou uc zog ꝛ0uuing gu,“ „aba usbupbob Reqazz ui zeug uieuse jeg Juze zn) uecphaeu ⸗uung uiga uelseze bo loca uepiapſc usujez uteuse uf ae goa ueggplae uuvg up zog gefpckl vue eic ueuuoz -zu dnegz asufsel nu uus ae I oc Abeiageb piu uch zog uput zeqo uejogneuse uc un ava 40h ppog aefulg usgunch gun usgaelgz nu uvm gg cou cpr ande une oog 1 ⸗Ncples 8e Jeuuuung eig eim uelecehb of avm son uebos ⸗-Neuinzeg oquiloch uneg megusbejech ol oog gun uv zuvc ut suigvu p aeavnbicpozg mut on Jog eos bigngeg pi eil si zuvgu vum mec agen cpu ſqꝛeiq jeg“ „eee ee eee nenne eue eh cen e uduugz usezusd sev up iciu ueqog ei unu unzg“ une eee eee nee ce nee dnogz „Joganqm uehvjeg funzuz zaufel pu pred pog aeg uda apc negzu vag aue in; sda soch uu ⸗ugg udagolae suebaaqn eig usqocß“ ꝓnane jan uieg Inv p enge; gun ugeaeg dbl„uelloz ueumnpn sjpulel eſpg au c sz eee e een eee, 8“ „el uebupboß üogavg gun inv onpg z pmada onqꝛe aße un aezogß ag sog dog uoduvg ue mu squeqz seufse de go ueguozleg ung oog zuvc ufel gun Appozt jeg gun bo leg zbelcted ug 2 eqog gel uelecteb zuvag ze 511 uegog ene uegebebqp uch! nut jcnvgaeqn ci baenvgeg sg ain oi„ enen uu aun aepeaqaegz use ggf de je aepegqaeg uc nc ue uda ueagg ae un Sscpiu nom eig uses ip usgueu ⸗Udaq uida on um sj sjpmubg sib i ei szecapges zen Cusjoqaea pnagqpozg) IVF o pos eib wog ppu c sz oninvaqinv en eie uso uege! anu uenng eie ur zequnung eig 0d ba qun jng) und eine p eee ed een euere een ec“ udegeg eva!„alan sv q Aeaalescbu eie uo“ „Jubg sind uc: eva emu ed gun Zuvaz z0 ocanm uuvbc uduumogebum de ih snoluscel— aq jg ned uad agleg zen sig ei u dung 10 goa Aeuteß np ei j eee eee eee e e e en 50 „ö udn iu zog aeunung eic uegzech ne usmucues aupf -u vu uu ug vai gun aug ueſeqae Plungz usul Tauung zd uda i cpog gog uueg cpi saga jego qun nr birgges ug eo gun ce eue Aden eu gie z. ee e we ee eee ben eee n iz ounk a nue e eee e e b g abt eumozeb eguelg uda vuunz vfuvg⸗ a ae ene eee ee eee nec ene eue b nem pnich Pouueg zog cp zeqv used cu aan Ace enn eee nd eee den uin aug szeunung unech inv sbemseg pie pi bub nunzufz zen eee cen bee eee c ee eh e up ach un og usuugz neee end ee eg e e eue Luv ue anu gun aqplaaegeg uv dunn one uze geg enbval„Sud ene edu bun e ee eee ina“ „og Inv eigvck goß uupzag uosunl ueg Inv a2 eig unqzeapfeg oi usscpoig Bunbealnzz ui jq psc obuvb 910 aun usmogzuv amoi ae zu en ed ee ee el an 50 uu ueber See e eee en e egg Hogebaegnuig auoh uind puufz vjun g“ a0 ua Jog ue ein Sig ee nebubheh qo gun ind joß up uuppc⸗ debunl ue gun auc obunl aufe szpuipa aral ao uses 400 neee en neee ee eech eue Gu 01 518 unge ee e eee eee eee 4 vaſeß qun pale zqog gun usinvjszunz cu ug Bupjeboz jeqpcpoe usg ang uu sagn] Invag 0g de nv apc v“ aun een enen„ene“ „Jupgupmutozg mech de agg genung(Gauoch agg vue a0 ut iS ue dun aba Nobelobqo uaquog Inv sang uieg nut puufz dung 0 queqz ueqle ud ga oæpnuem nb ug Aanſae gun pu Uegoquog nend Inv c eibban enges fogof en fe sio gulsno az unu se b zog guru wou ſeguebejebalfepg eins use Tn e i ee eue un eus ol epo deluulung e Inv zupa ane n en en uecehuege z zung eg aun ano fescvuzeqn foqiloch uueusez u nv ae deen eee e e aden e eng“ „ehe ubuugz eee ee ee so „ Usglan! zan une ue ee ee e ehe bubu ou 1e l ee ee eee mec iS uollim Aeluuung ehe e d eee eee eg e e en og eg“ —(bungennog gt) D eee SSO? 8 11 JD Sονν cee ee, bod e „9% Sv poi un 92 3611 ———— 8 uljoch Priel vdezg Spe euuozz er ee eee et ee e eee n eee e eee 8 bed 8—2 kp 2—9 due. ehe. aged b—9 ohnecß 9— 7 zockcvar F—8 dvnde Sache a e vllvg sI eddteazus gi gunzmsgegz tequehfo! zug uecſte gog usynlnesno 00 usgvzg(FI epnags 1%(T Gies(el 1 4 2 — u—1—1—1—1—1— 6— ehhinvlue len= eva uoujebuse ueg u! 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Ich möchte, daß Sie Ihren Bericht noch einmal in Gegenwart meiner Frau wiederholen. Wol⸗ len Sie das tun?“ „Aber gewiß, Herr Kommandant.“ Bevern reichte ihm ein Goldſtück. „Nehmen Sie es nur, Sie haben es ſich ehrlich ver⸗ dient. Und ein zweites dazu, das Sie heute abend bekom⸗ men ſollen.“ Beglückt zog Politz ab. Bevern blieb zurück. Nun, da er allein war, löſte ſich die Starre, die ſeine Züge bedeckt hatte. Nur ſeine Lippen blie⸗ ben feſtgeſchloſſen, ſo feſt, daß ſie einen ſchmalen, kerzen⸗ geraden Strich bildeten. Eine halbe Stunde ſpäter arbeitete er aber bereits wie⸗ der, ohne aufzuſehen.——— „Das iſt der Mann, der dir von Joch erzählen wird,“ 1 5 Bevern, als er Politz in das Zimmer ſeiner Gattin ührte. Frau Margarete ſah blaß aus. Aber ſie lächelte, brachte den ſich etwas ſchüchtern bewegenden Gaſt auf einem be⸗ quemen Seſſel unter, bot ihm dann eine Erfriſchung an und ließ ihm Zeit, ſich zu ſammeln. Bevern war ſtolz auf ſeine Frau. Wie tapfer ſie war, wie beherrſcht, wie umſichtig! Und doch hatte er ihr ange⸗ deutet, daß das, was ſie hören würde, nicht gerade erfreu⸗ lich genannt werden könne. „Tja,“ ſagte Politz nach einer ganzen Weile,„dann fange ich wohl an, wenn es der gnädigen Frau genehm iſt?“ Frau Margarete hatte ſich neben ihren Gakten auf das weit ausſchweifende Sofa geſetzt, und da ſie nickte, zögerte Politz nicht länger, ſich ſeines Berichtes zum zweitenmal an dieſem Tage zu entledigen. Je länger er ſprach, um ſo er⸗ regter wurde Beverns Gattin, und mehr als einmal ſtieß ſie laute Ausrufe aus. Dann aber, als Politz endete, erhob ſie ſich, ſah ihren Gatten aus weitaufgeriſſenen Augen an und ſtammelte:„Um Gottes willen, Klaus, du glaubſt doch hoffentlich kein Wort von dem, was wir ſoeben gehört haben?“ Ein Zucken umſpielte ſeine Mundwinkel, als er erwi⸗ derte:„Ich wußte, daß du mich das fragen würdeſt.“ „Es kann nicht wahr ſein— bedenke doch, welche Un⸗ geheuerlichkeiten: Deſerteur, Lügner, Dieb! Klaus, eher verging die Welt in Feuer und Aſche, als daß Joch...“ Poli ſah verzweifelt um ſich, aber Bevern beſchwich⸗ tigte ihn raſch. „Niemand macht Ihnen irgendeinen Vorwurf,“ ſagte er und drückte den Sergeanten auf den Seſſel nieder, aus dem er hochgeſchnellt.„Ihre Erkundigungen treffen in jeder Weiſe zu. Falſch ſind nur gewiſſe Punkte, die man Ihnen als wahr unterſchoben hat. Ja, fuhr er mit Nachdruck fort, „man hat los belogen. Alles, was Sie auf dieſe 7 10 Sie ſcham Weiſe erfahren haben, iſt nicht wahr und ſtimmt dennoch. Da iſt zum Beiſpiel Jochs Fahrt mit der Santa Anna nach London. Daß Joch dieſe Reiſe gemacht hat, ſteht außer Zweifel, nur dürfte er ſie, wie ich nunmehr mit voller Sicherheit annehme, nicht freiwillig gemacht haben. Später iſt er von dem Summerſchen Gut geflohen. O ja, ganz ge⸗ wiß hat dieſe Flucht auch wirklich ſtattgefunden, doch ſicher nicht deshalb, weil ihn ein gemeiner Diebſtahl dazu zwang. Hätte er wirklich Geld geſtohlen— und angeblich ſoll es ſich doch um eine namhafte Summe handeln— wozu ſollte er dann wohl bei einem Flickſchneider unterkriechen? Politz, Politz, man hat Ihnen einen böſen Streich geſpielt. Und trotz alledem endigte Ihre Reiſe mit einem herrlichen Er⸗ folg, Haben wir doch nun endlich die Gewißheit, daß Joch nicht tot iſt. Und darum laſſen Sie ſich's nicht verdrießen, wenn nicht alles zutrifft, was Sie uns davon berichtet haben. Noch weiß ich im Augenblick nicht, was zu tun iſt, um dem Unglücklichen, der wahrſcheinlich immer noch ver⸗ zweifelt umherirrt, zu helfen, aber Rat wird geſchafft, ver⸗ laſſen Sie ſich darauf. Und die Schuldigen ſoll die verdiente Strafe treffen, dafür werde ich ſchon ſorgen. Denn das eine, Politz, kann ich Ihnen ſchon jetzt mit ziemlicher Be⸗ ſtimmtheit ſagen: an Joch iſt ein unerhörtes Verbrechen begangen worden— und je länger ich darüber nachdenke, um ſo mehr neige ich der Anſicht zu, daß es jene Evelyne Summer iſt, von der alles ausgegangen iſt. Sie hat den Teufel im Leib!' hat Leutnant Korgler damals geſagt, als er ſie gemeinſam mit Joch von der ſpaniſchen Brigg holte. Ich erinnere mich dieſer Worte, als ſeien ſie geſtern erſt ge⸗ ſprochen worden. Und mir ſcheint, er ſoll mit ſeinem Aus⸗ ſpruch recht behalten. Nun, ich denke, wir werden bald kla⸗ rer ſehen als heute. Sie, Politz, haben getan. was in Ihren Kräften ſtand. Und daß Sie uns trotz alledem die ſchönſte Nachricht überbracht haben, die ſich denken läßt, haben Sie ebenfalls vernommen. Darum nehmen Sie, was ich Ihnen ſchon am Vormittag verſprach. Es iſt hart und redlich ver⸗ dientes Geld!“ Und in des verwirrten Sergeanten ſchwie⸗ lige Hand fiel ein zweites Goldſtück. E ** . Henry Summer entſann ſich nicht, jemals eine ſolche Fülle niederſchmetternder Nachrichten in ſo raſcher Folge erhalten zu haben wie in dieſem milden Januar des Jahres 1683. Mit den geheimen Mitteilungen von der Goldküſte war es losgegangen. Die Brandenburger hatten ſich wahrhaftig dort feſtgeſetzt— ſo feſt, daß allein der Teufel wußte, wie man ſie wieder fortjagen konnte. Der Kurfürſt hatte den Major von Groben mit brandenburgiſchen Soldaten und Ingenieuren hingeſchickt— und nun ſtand wahrhaftig die Feſtung da! Groß⸗Friedrichsburg hieß ſie, und an allen vier Ecken hatten ſie das Banner Kurbrandenburgs gehißt. Damit nicht genug, ging der Kurfürſt nun daran, auch am Kap Blanco an der weſtafrikaniſchen Küſte eine Kolonie zu errichten! Und auf der Inſel Arguin baute er ein Kaſtell, um ſich auch den Handel am Senegal zu ſichern. Auf den Meeren wimmelte es von brandenburgiſchen Schiffen, die, beladen mit Elfenbein, Gold, Gummi und Straußenfedern, mit Gewürzen, Kokosnüſſen, Kork und Oelen, ihrer Heimat zueilten. Die deutſchen Handelsſtädte blühten auf, und die Zölle, die der Kurfürſt auf alle ein⸗ geführten Dinge legte, pumpten wie durch Zauberhand rieſige Summen in die bisher immer leeren brandenburgi⸗ ſchen Staatskaſſen. Henry Summers Hoffnungen ſchrumpften angeſichts die⸗ ſer Hiobspoſten zu einem kläglichen Häufchen zuſammen. Bisher war er es allein geweſen, der an der Goldküſte geherrſcht hatte. Ein paar Schiffe und hundert Bewaffnete genügten, um irgendwo landen zu können, ein Dutzend Eingeborenendörfer niederzubrennen und ihre Bewohner zum nächſten Sklavenmarkt zu treiben. Aber nun? Ver⸗ träge hatte dieſer brandenburgiſche Narr geſchloſſen Ver träge mit Negerfürſten und Negerkönigen! Er ſchützte ſie und brachte ihnen Dinge ins Land, von denen ſie bisher nichts gewußt hatten, und dafür jagten ſie für ihn Elefan⸗ ten und Strauße, beluden ſeine Schiffe mit Gold und Gummi— und er, Henry Summer, konnte zuſehen! Gewiß, die Niederlande ſpielten neuerdings den Bran⸗ denburgiſchen einen Streich nach dem anderen, aber was erreichten ſie ſchon damit? Mit den Schiffen, auf denen der rote Adler flatterte, war nicht gut Kirſchen eſſen, und an die neue Feſtung traute ſich erſt recht keiner heran. Schlechte Zeiten, ſchlechte Zeiten. Damit nicht genug, ſchien ſich auch noch eine andere Ge⸗ ſchichte unangenehm auszuwirken— die mit dem jungen Deutſchen, dem man damals auf der„Santa Anna“ die Briefe an den Kurfürſten abgenommen hatte. Eine dumme Sache, die man nicht mehr ungeſchehen machen konnte. Aber man mußte wohl oder übel die Folgen ausbaden. Schon als vor einem halben Jahr der Spion herüber⸗ gekommen war, Politz hatte er ſich wohl genannt, hatte Summer nichts Gutes geahnt. Summer befürchtete Unannehmlichkeiten perſönlicher Natur. Hätte ſeine Tochter damals nicht den Rappel be⸗ kommen, würde heute kein Hahn nach dem Deutſchen krähen. Aber Evelyne war ja geradezu närriſch geworden, als ſie ihn ins Waſſer expedieren wollten, und hatte ſich ſpäter ſogar noch in ihn vergafft. Drollige Geſchöpfe, dieſe Frauenzimmer. Was dann aber geſchehen, war ſchließlich das Uebelſte von allem. Hätte ſie den Burſchen laufen laſſen, ohne die Mär von dem Geldraub in die Welt hinauszupoſau⸗ nen, und hätte ſie in ihrem maßloſen Haß darauf verzich⸗ tet, die Polizei auf ihn zu hetzen, wäre es fraglos ein leich⸗ tes geweſen, ihn in London oder ſonſtwo wieder einzu⸗ fangen, um ihn endgültig zu erledigen, ehe er noch größeren Schaden anrichtete. 5 (Fortſeung folat.)] Brauchtum zur Oſterzeit Ueberlieferung, die lebendig blieb. Die„Stille Woche“, die ſich vom Palmſonntage bis zum Oſterfeſte hinzieht, iſt durchwoben von allerlei Sitten und Gebräuchen, die bezeugen, wie innig Sinn und Ge⸗ müt das Oſterwunder erfaßt haben. Bekannt iſt es, daß in Süddeutſchland zur Erinnerung an den Einzug Chriſti in Jeruſalem eine Holzfigur auf einem Holzeſel durch die Straßen gezogen wird. Ein ſelt⸗ ſames Gegenſtück zu dieſem„Palmeſel“ hat die Grenz⸗ mark lange bewahrt. Man richtete dort den„Oſtertanz“ wie er uns aus Goethes„Fauſt“ bekannt iſt, aus. Bevor man aber zur Feſtwieſe hinauszog, folgten alt und jung einem ſchlichtgekleideten Manne, der auf einem Eſel durch Plätze und Gaſſen ritt und dann irgendwo verſchwand. Am Palmſonntage ſtreute man noch kürzlich in Schwaben — und vielleicht heute noch— Heu vor die Stalltür; dabei ſagte man:„Unſeres Herrgottes Eſel laufe vorbei und vorüber und freſſe davon!“ Auch ſtreut man vom geweih⸗ ten Palmbuſchen Weidenkätzchen unter das Hühnerfutter. Dann verſchonen Habicht und Fuchs das Geflügel. Der nächſtwichtige Tag der Karwoche iſt der„Grün⸗ donnerstag“.„Donars Tag“ tritt ja immer in deutſchem Brauchtum beſonders hervor. Der Brauch, Grünkohl— oder ſpäter Spinat— zu eſſen, mag damit zuſammen⸗ hängen, daß Donar der Bauerngott war und man nun von ihm erhoffte, er werde die Fluren bald wieder „grünen“ laſſen. Wie verbreitet die Sitte jenes Grün⸗ donnerstaggerichtes iſt, zeigt uns eine Briefnotiz Bis⸗ marcks von Oſtern 1859, als er Geſandter in St. Peters⸗ burg war:„Ich eſſe heute, am Gründonnerstage, Grün⸗ kohl bei der Kaiſerin Mutter“. Die hohe Frau war eine Tochter der Königin Luiſe von Preußen, die alſo der Sitte daheim auch gehuldigt haben dürfte. Am grünen Don⸗ nerstage ſoll man nicht backen, ſonſt regnet es das ganze Jahr nicht: es wird alſo nichts„grünen“, wenn man den Feiertag entheiligt. Ein Hühnerei, gelegt am Gründonnerstag, iſt wirk⸗ ſam gegen Blitzgefahr; man hebt es auf und wirft es bei Gewitternot übers Hausdach. Auch das iſt ein Anklang an ein„Donaropfer“, denn dieſer Gott ſchleuderte den Hammer und erzeugte dadurch die himmliſchen Wetter⸗ funken. Anderorts ſagt man, ein Ei, das eine ſchwarze Henne am Karfreitag gelegt habe, ſei in gleichem Sinne wundertätig. Am heiligen Freitag ſchneidet man aus dem ſtreuzdorn— denn es iſt Kreuzigungstag— ſeinen Wan⸗ derſtab. dann iſt man unterwegs vor vielen Gefahren ge⸗ ſchützt. Stellt man vier ſolcher am Karfreitage geſchnitte⸗ ner Stecken in die Ecken des Stalles, ſo hilft dies Zauber⸗ mittel gegen Krankheit des Viehes. Bezeichnenderweiſe ifl 2s der Karfreitag, an dem man Wünſchelruten ſchneiden ſoll, um Waſſer oder Schätze zu ſpüren. Deutlich iſt hier die naive Art der„Rückverſicherung“ Hilft das Hexen⸗ holz nicht, ſo hilft eben vielleicht Chriſti Wunderwerk und umgekehrt. Ganz beſonders reich rankt ſich deutſcher Volksbrauch um den Oſtertag ſelbſt. Vom Oſterhaſen wiſſen wir über⸗ genug. Erwähnt ſei aber, daß es im Naturalienkabinett von Ansbach ein Protokoll darüber gibt, daß ein Förſter einen Haſen in Gefangenſchaft hielt, der in drei Fahren 2 1756,58— fünf Eier gelegt hat. Das erſte hatte die Form eines Hühnereies, die anderen waren rund. Eines öffnete der Reichserbmarſchall von Pappenheim. Es ent⸗ hielt nur eine weißwäſſerige Flüſſigkeit. Das formell glaubwürdige Dokument bleibt dennoch nur ein unfrei⸗ villig humoriſtiſches Gegenſtück zu dem Anſehen, das das Oſterei heute noch genießt. Auch der Storch, der Kuckuck, der Fuchs gelten als ſeine Erzeuger. Am Oſterſonntage zur Kirchzeit legt der oder jener Hahn ein rotes Ei. Rot ärbt man die Eier gern, weil Rot die Farbe des blut⸗ friſchen Lebens iſt. In Weſtfalen ſchält man die Oſter⸗ zier ſorgfältig ab, füllt die Schalen mit Waſſer und ver⸗ zräbt ſie im Felde. Dann kommt keine Dürre, und auch Dagelwetter ſchadet dem Acker nicht. Waſſer, darin die Oſtereier gekocht ſind, gießt die Bauersfrau an die Stall⸗ vand, dann bekommt die Kuh beim Melken keine wunden Euter. Nicht zu verwechſeln damit iſt das„Oſterwaſſer“ das vor Sonnenaufgang ſchweigend und ohne Gegengruß geholt wird. Badet man darin— denn dies Waſſer hebt man ſorgfältig auf— einen Neugeborenen des kommenden — Jahres, ſo wächſt er geſund auf. Und noch etwas anderes iſt das„Oſtertaufwaſſer“. So nennt man Waſſer, das am Karſamstage geſegnet wurde. Man benutzt es im Laufe des Jahres zur Kindtaufe. Jeweils bei einer Taufhand⸗ lung übrigbleibende Reſte ſchüttet der Landmann aufs Feld zum Gedeihen der Saat. Auch hebt man„den Oſter⸗ auf“ im Hauſe auf und beſprengt ſich damit im Nächten, die„nicht geheuer“ ſind. Weiterhin iſt der Oſtertauf gut gegen 77 Fieber. Daß ſelbſt die Geiſtlichkeit ehedem nicht nur die „Oſterfreude“ als Dank für die Erlöſungstat Jeſu Chriſti auffaßte, ſondern daß dieſer Oſterjubel auch ſeinen ſehr fleiſchlichen Grund in der Beendigung der Faſtenzeit hatte, bezeugen die Darſtellungen alter Beſchreibungen von Oſterfeſtmählern. Die Laien folgten dem guten Bei⸗ ſpiele der geiſtlichen Herren nur zu gern; beſonders pünkt⸗ lich brachen die biederen Konſtanzer ehedem die Faſtenzeit ab. Wenn es am Karſamstage zwölf Uhr Mitternacht ſchlug, trafen ſich die würdigen Zunftgenoſſen, Ratsherren und ſonſtigen Ehrenfeſten in ihrem Stammwirtshauſe und begannen das Oſterfeſt nächtlich mit einer gewaltigen Schmauſerei. Und da wird der badiſche Landwein und der Bodenſeewein auch nicht geſchont worden ſein! Oſtern g ßer, Oſtern, Auferſtehen Aus der kiefen Grabesnacht! Blumen ſollen fröhlich blühen, Denn der heiland iſt erwacht. Trotz euch, hölliſche Gewalten! 5 ihn wohl gern behalken, er euch in den 2 zwang. Konnket ihr das Leben binden? Aus des Todes düſtern Gründen Dringt hinan ſein ew'ger Gang. Hat den Satan Mean And der lange serker bricht. rühling ſpielet auf der Erden, rühling ſoll's im herzen werden, errſchen foll das ew'ge Licht. Max von Schenkendorf. 75 L. Ploſſer(M Das Geſchenk des Oſterhaſen.