Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 16. April 1938 4 4 8*** Oſterfrühling Gedanken zur Auferſtehung. „Oſtern und Fruyling, das iſt der Doppelklang, der in dieſen Tagen uns Herz und Seele erfüllt.„Oſtern, Oſtern Frühlingswehen! Oſtern, Oſtern, Auferſtehen!“, ſo hat dei Dichter in die verjüngte Welt gejauchzt. Und auch unſei Herz wird weit und frei! Die rauhen Winde wehen nicht mehr, die Vögel ſingen und zwitſchern in dem erſten fri ſchen Grün, das aus den Knoſpen bricht, die erſten Früh⸗ lingskinder legen ihr buntes Gewand an, und der hell, Sonnenſtrahl dringt tief und warm ins Herz. Nun, arme Herze, ſei nicht bang, nun muß ſich alles, alles wenden. Frühling und Lenz! Ja, die ganze Natur predig in dieſer Zeit das Leben. Alles ſteht auf aus dem Win lerſchlaf wie aus dunkler Grabesnacht. Noch vor kurzen ſahen der Wald und der Garten und die Sträucher ſo kah und ſo tot aus. Nur hier und da Knoſpen wie kleine braune Augen, die noch ſchlaftrunken geſchloſſen ſind. Aben eine geheimnisvolle Kraft hat in der Stille Zelle auf Zell, aufgebaut, es flutet von unten her wie ein Kraftſtrom und die Stoffe der Mutter Erde verwandeln ſich in Saft und Kraft, in Wachſen und Treiben, in Grün und bunte Farben. Und der Sonnenſtrahl erweckt es zum letzten Aufbruch und Durchbruch, erwirkt das neue Leben. So erlebt die Natur ihre Wiedergeburt, ihren Lebensfrühling, ihr Oſtern! Wieviel laute, beredte Predigten halten uns jetz die Welt und der Garten, die Bäume und die Blumen, die ganze Natur! Und wie wenig hört der Menſch darauf! Durch die ganze Welt und Natur geht Oſtern, und jeder Vogelſchrei iſt ein heller Oſterchoral! Was iſt natürlicher in aller Welt, wenn nun in dies erwachende Leben die Botſchaft hineinklingt: auch wir ſollenleben! Denn Oſtern heißt für uns Menſchen: in einem neuen Leben wandeln, neugeboren werden, neu werden von Grund aus! Oſtern, das heißt: heraus aus der drückenden Enge von„Giebeln und Dächern“, heraus aus der alten Stubenluft, heraus aus dem griesgrämigen Winter, und hinein in den lachenden, klingenden Frühling! Oſtern, das klingt wie Frühlingslieder und Hirtenſchal⸗ maien, Oſtern, das leuchtet wie warmer Sonnenſchein und blauer Himmel, Oſtern, das jauchzt wie Lerchengeſang und Amſelſchlag! Oſtern, das iſt ein beglückender, ſeliger Frühling für Leib und Seele, für Herz und Gemüt! Odder iſt das doch nur ein ſchöner Traum, den wir uns einbilden? Ein Traum, den wohl die Natur in Wirklich⸗ keit träumt und erlebt, aber nicht wir Menſchen? Kann das auch bei uns Wirklichkeit werden? Und doch! Wie die Natur ihren Lenz und Frühling erlebt, ſo können und ſollen auch wir unſer Oſtern und und unſere Auferſtehung erleben. Wie die Natur aus ihren innerſten, geheimnisvollen Lebenskräften heraus zu neuem Leben erweckt und befähigt wird, ſo ſchöpfen auch wir aus dem unvergänglichen Leben, das zu Oſtern die Grabesriegel durchbrach und in Gotteskraft zur Auf⸗ erſtehung aufbrach, neue Kraft und neues Leben. Wer den tiefen Sinn der öſterlichen Auferſtehung irgendwie erlebt hat, der hat etwas von dieſem neuen Leben, etwas bon Ewigkeit iſt auch auf ihn übergegangen, der fließt über bon ſolchem Leben, der lebt aus der Kraft dieſes Lebens mimmer neuer Oſterkraft und Oſterfülle. Und ungeahnte Nräfte wachen in uns auf und erfüllen uns, daß das ganze zeben ein neuer Frühling und ein wahres Oſtern werden ann. Das iſt Oſterfrühling im Menſchenherzen. Alte iſt vergangen, es iſt alles neu geworden! Das iſt etwas ſo Großes und Gewaltiges, ſo Ueber⸗ wältigendes und Ergreifendes, daß auch nichts von alle⸗ dem, was je über den Frühling geſagt und geſungen wor⸗ den iſt, nichts von allem Jauchzen und Entzücken, das durch alle die Frühlingslieder klingt, an dieſe wunderbare, ſchlichte Tatſache heranreicht: Es iſt auch in uns alles neu geworden! Wer das irgendwie von ſich ſagen kann, der hat nicht bloß den Frühling erlebt, der hat auch wirklich Oſtern Der hat beides, was in dem Worte mitklingt Oſterfrühling! M. gehalten! und mitſchwingt: .—— LDWiind ums Das Aber man zeichnet den Oſterſpaztergang auch dadurch aus, Winterſchlummer Noch müd' und bang und zagend lagt, Wacht auf, aus Nacht und ſchwerem Kummer: Die heil'ge Oſterfrühe tagt. Empor, ihr Brüder und ihr Schweſtern, Aus Haus und Hütte fern und nah, „Wocht auf, die ihr im Hinweg das ſorgendunkle Geſtern, Der heil'ge Oſtertag iſt da!“ Oſtern— neues Leben Nun ſchwingt der Oſterglocken Klang wieder durch die deutſchen Lande, ſchwingt über Berge und Täler, und in den Herzen der Menſchen regt ſich neues Hoffen. Neue Kräfte kei⸗ men, wundervolle, ſchaffende, heilende, helfende Dias iſt der Jubel der Oſterglocken, da ſie uns wirklich ein neues Leben zu verkünden haben. Und vor allem un⸗ ſerm deutſchen Volke. Mußte es ſo manche Oſtern in der Vergangenheit mit dem Worte des Dichters bekennen: „Die Botſchaft hört' ich wohl, Allein mir fehlt der Glaube...“ weil eben ſein Oſtern ihm ſo hoffnungslos und lebensarm ge⸗ worden war, daß es nicht mehr an Leben und Auferſtehung glauben mochte, jetzt kann es wieder glauben und will auch wieder glauben, daß auch ihm die Oſterglocken von neuem Leben ſagen und künden. Jetzt kann es ſich wieder freuen über das neue Werden... Hat doch der Führer gewiſſermaßen als Oſtergabe das deutſche Oeſterreich ins Reich zurückgeführt, und das deutſche Volk hat durch ſeine Abſtimmung am ver⸗ gangenen Sonntag dem Führer eine Oſtergabe dargebracht, wie ſie noch keinem Staatsmann zuteil wurde: ein einmütiges, grenzenloſes Vertrauen. Und wenn das Menſchenherz tauſend Tore hat, wie jene alte, ſagenhafte Stadt Theben, durch die die Freude einziehen kann, dann hat auch das deutſche Herz wieder alle ſeine Tore geöffnet, um neue Lebensfreude ein⸗ ziehen zu laſſen. Die Tore des Lebens ſtehen uns wieder offen, wir haben uns den verdienten Platz an der Sonne wieder erkämpft in Ehrhaftigkeit und Wehrhaftigkeit, wir haben des Grabes Riegel geſprengt und den ſchweren Stein, der davor lag, fortgewälzt. Und nun ſtehn wir wieder im hellen Oſterlicht neuen Lebens. Und alle Glocken der Oſtern läuten uns. So feiern wir diesmal die„Auferſtehung des Herrn“, denn wir ſind ſelbſt auferſtanden. So iſt in unſern Herzen ein neues, ſchöpferiſches Leben erwacht, das ſich nicht mehr halten läßt in dunkler, dumpfer Enge, das zum Lichte ſtrebt und zu höchſter Weſensentfaltung. 10 neues Leben, das wie der Frühlingsſturm über die Erde geht. Das iſt unſer innerſter Oſterjubel, wenn uns diesmal die Oſterglocken läuten. Und dies Klingen wollen wir tief in die Seele hinein und mit uns nehmen als den feſten Grundton in des Tages Mühe und auf der Freude Sonnenhöhe, in manche ſchweren, kommenden Tage, wenn Haß und Neid uns wieder umdrängen und die Widerſacher aufſtehn, und in die Tage, da Gottes Sonne und Friede uns freundlich lachen. Wenn ein jeder von uns ſich das ſo vornimmt und getreu durchhält, dann wird auch niemand mehr unſere Oſtern ſchmä⸗ lern oder gar nehmen können, „Dann wird ja deiner Glocken Singen Nimmermehr verklingen, Und auch durch dich wird auf der deutſchen Erden Noch Oſtern werden Es war der fromme Philoſoph Gottlieb Fichte, der in ſchwerer Zeit unſer Volk tröſtete mit der Verheißung:„End⸗ lich einmal muß doch durchbrechen das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit...“ Es liegt nur an uns, dem neuen Reich des Lebens überall zum Durchbruch zu verhelfen. Vor allem auch in uns ſelbſt, in unſerm eigenen Leben. Auch da müſſen die Oſterglocken neuen Lebens die alten Glocken der Selbſtſucht, der Vereinzelung und Unbrüderlichkeit endlich und endgültig übertönen und ein neues Leben einläuten für jeden von uns. Drum, Oſterglocken, läutet über die deutſchen Lande, wie ihr ſo oft geläutet habt, aber diesmal wirklich zu einem neuen, ſieghaften Leben und Auferſtehn! Weckt die letzten Schläfen und Träumer auf aus ihrem Winterſchlaf, daß auch ſie an's Oſterlicht neuen Lebens kommen. daß man ſich für den Oſterſpaziergang oder die kleine Oſterreiſe beſondere Ziele ausſucht, oft altbekannte Ziele, . — ,, Deutſche Oſterbräuche Oſtern, das urdeutſche Feſt des Lichtes und der Frucht⸗ barkeit, ſteht vor der Tür, und mit ihm erwacht überall wieder uraltes Brauchtum zu neuem Leben. Rankt ſich doch gerade um das Oſterfeſt eine bunte Fülle der herrlichſten Ueberlieferungen Pit der tiefſte und eindringlichſte Oſterbrauch iſt der des Oſterfeuers, das im alten Niederſachſengebiet noch heute brennt. Feuer hat reinigende und ſäubernde Kraft. es ver⸗ nichtet das Schlechte und ſtärkt das Wachstum. Eine andere ſchöne Sitte iſt das Oſter waſſerholen. Der Volks⸗ laube von der großen Verjüngungs⸗ und Heilkraft des am ſterſonntag beim Sonnenaufgang durch junge Mädchen aus fließendem Gewäſſer geſchöpften Waſſers iſt uralt. Nur dürfen die Mädchen dabef kein Wort ſprechen, ſonſt ver⸗ liert es die Kraft und wird zum„Quaſſelwaſſer“. Neben dem heiligen Feuer und Waſſer hat auch der heilige Baum. der Lebensbaum, ſinnvolle Bedeutung. Wochenlang vorher werden mancherorts Reiſer ins Waſſer geſtellt, da⸗ mit ſie am Oſtertag grün ſind. Mit dieſen Oſterruten werden dann die Langſchläfer aus den Betten gepeitſcht. Auch die jungen Burſchen erſcheinen damit bei ihren Lieb⸗ ſten, um ſie zu„ſchmackoſtern“. Doch unzertrennlich mit dem Oſterfeſt iſt das Oſteret als ein uraltes Frühlingsſymbol verbunden. In ihm er⸗ neuert ſich ebenſo wie im Frühling das Leben aus etwas ſcheinbar Lebloſem Eier geben Stärke und Geſundheit, ſie vertreiben Unwetter und Gefahr Man grub ſie einmal in Brücken ein, um Hochwaſſergefahr zu vermeiden, man warf ſie über das Haus, um einer Feuersgefahr vorzu⸗ beugen, man verſteckte ſie unter der Türſchwelle, damit kein Böſes das Haus betrat. Vor allem ſchön bunt gefärbt oder voller köſtlicher alter Sprüche mußten ſie ſein, wie wir es ja auch heute noch halten. In dem bunten Kranz des Oſter⸗ ei⸗Brauchtums finden wir auch alle bekannten fröhlichen Kinderſpiele im Freien: Kreiſeltreiben, Ballſpiel, Stelzen⸗ laufen ganz abgeſehen von den Eierſpielen. Oſtern iſt das Feſt der ſiegreich emporſteigenden Früh⸗ lingsſonne, deren lebenerweckende Kraft dem ehrfürchtigen Sinne des Volkes als göttlich erſcheint. Warum legt der Oſterhaſe die Oſtereier? Ja, das iſt nicht ſo leicht zu beantworten. Es iſt nämlich durchaus nicht klargeſtellt, warum das Volk gerade den Haſen dazu auserkoren hat, den Kindern die Oſtereier zu bringen Am ſchönſten und anmutigſten dürfte aber wohl diejenige Feſtſtellung recht haben— wenn ſie vielleicht auch nicht richtig ſein mag—, derzufolge die alte Göttin der Germanen, die Frühlingsgöttin Oſtara, in langem weißen Gewand und wallendem grünen Schleier Feld und Flur durchſtreifte, gefolgt von ihren Lieblingstieren. den Haſen. Die Sage erzählt, daß die Göttin, mit einem beſonders hüb⸗ ſchen Tier auf dem Arm, die Siedlungen der Menſchen auf⸗ ſuchte und an der Tür einen Frühlingsſtrauß niederlegte. Das brachte den Feldern Segen Und man ſah es durchaus nicht ungern, wenn zur Frühjahrszeit ein Haſe über die Felder lief, denn nun war man ja ſicher, daß der Acker reichlich Frucht tragen würde, war er ſa doch von Oſtara geweiht. Dann kam der Glaube auf, daß den Haſen von der Göt⸗ tin Oſtara die wunderbare Cäabe verliehen ſei, jedes Früh⸗ jahr ein Ei zu legen. Dieſes Ei werde von den Haſen be⸗ hutſam zwiſchen den Vorderpfoten auf einen von ihm ge⸗ wählten Acker getragen, dort Fragt es in Tauſende von Staubkörnern, die ſich überallhin zerſtreuten, um dadurch dem Acker neue Keimkraft, neues Leben einzuflößen. Dann bogann man die Eier ſelbſt auf die Erde zu 15 um den Haſen die Arbeit des eigenen Eierlegens zu erſpa⸗ ren. Vorausſetzung aber war, daß die Eier auf gut umge⸗ grabenen Grund gelegt werden mußten. Daher auch auf gut Umgegrabenen Aeckern reiche Frucht! Der Volksglaube aber ſchrieb dies den Eiern zu. Die chriſtliche be nahm die Eiopferung zu ſich hin⸗ über. Das Ei wurde für die Kirche das Symbol des Erlö⸗ ſers, der aus dem Grabe zu ewigem Leben erſtand. Im Ei ruht das Leben. Es hat etwas Geheimnisvolles in ſich, es birgt Lebenskraft. unſeren neuen Frühjahrskleidern zu prunken, nicht dazu verleitet hat, jedweden Wetterſchutz zu verſchmähen. Und ſollte wirklich der Oſtertag verregnen, dann feiern 1 d die irgendwie mit einem eigenen ſchönen, frohen Erlebnis verknüpft ſind. i Im Weimarer Park, zwiſchen dem Gartenhaus Goe⸗ thes und der Wohnung Charlotte von Steins, ſteht als ſchlichtes Denkmal eine ſchlangenumwundene Säule mit der Inſchrift:„Genio huius loei“,(Dem Genius dieſes Ortes). Die Säule ſelbſt iſt verwittert, und auch die In⸗ ſchrift iſt ſchon ſchwer zu leſen. Wie viele Menſchen mögen an dem Denkmal ſchon vorübergegangen ſein, und ſind durch die Inſchrift zu einigem Nachdenken angeregt wor⸗ den! Iſt es nicht, als habe jeder Ort ſeinen Genius, haben wir Menſchen nicht unſere Lieblingsſtätten? Und wenn ſo ein herrlicher Frühlingsfeiertag kommt, dann klingt in uns der Wunſch auf:„Wir könnten eigentlich einmal wie⸗ der dorthin fahren!“ Da ſuchen wir den genius loci auf, die guten Geiſter eines irgendwie geweihten Ortes, die uns den Feiertag noch feiertäglicher machen. Die Wetterpropheten haben ja nun etwas von ſchlech⸗ tem Oſterwetter gemunkelt, aber davon ſollte man ſich wirk⸗ lich nicht beeinfluſſen laſſen. Wenn es von früh bis abends ununterbrochen in Strömen gießt, dann iſt es freilich ſchlechtes Wetter, aber ein kleiner Sprühregen und ein zurückſtehen. Gerade an ſolchen Tagen verſpüren wir es[ bißchen Frühlingswind ſollen uns nicht vom Oſterſpazier⸗ eutlich, wie ein lichtes Frühlingsgewand ſelbſt zur 1 5 gang abhalten. Die Natur iſt immer ſchön, und es kann beiträgt. Es iſt, als ob in den bunten Gewändern ſich die ſogar wunderherrlich ſein, durch einen regenfeuchten Wald Menſchen auf dem Oſterſpaziergana ſelbſt näherkämen. zu ſchreiten, vorausgeſetzt, daß uns die liebe Eitelkeit, mit wir das Feſt zu Hauſe, ſchmücken unſer Heim mit den Blumen des Frühlings und ſorgen vor allen Dingen da⸗ für, daß auch zu Hauſe die guten Geiſter wach werden, daß wir einen rechten Feiertag erleben. Für ſolche Feſte hat uns Goethe, der ſelbſt ein wahrer Lebenskünſtler ge⸗ weſen iſt, das beſte Rezept gegeben: „Tages Arbeit, abends Gäſte, Saure Wochen, frohe Feſte, Das ſei unſer Loſungswort!“ Zu feiern vermögen nur die Menſchen, die im Alltag unermüdlich tätig ſind. Und unſer Volk, das ſo fleißig iſt, und das heute auch nicht mehr zu einer ungewollten Untätigkeit verurteilt iſt, hat ſich das Recht auf frohe Feſte redlich erworben. Zu aller perſönlichen Feſtesfreude kommt die Freude des ganzen Volkes, das dankbar den Oſter⸗ frieden empfindet, der uns beſchieden iſt. Wir ſelbſt kön⸗ nen viel glücklicher und viel froher ſein, weil wir alle Voltsgenoſſen glücklich und froh wiſſen, weil wir wiſſen, daß allen dieſe ſchönen Feiertage geſchenkt ſind. Es liegt alſo nur an uns, ſie ſo zu geſtalten, daß ſie für uns ſelbſt zugleich ein Freude⸗- und Kraftſpender werden, daß wir, wenn wir nach den Feiertagen an unſer Tagewerk zurück⸗ kehren, dieſe Freude noch in unſeren Herzen tragen. In dieſem Geiſte möge allen ein frohes Oſterfeſt beſchieden ſein! 5 Mellio r. 2 Verdiente Feiertage.— Genius loci.— Die Natur iſt immer ſchön.— Frohe Oſtern! In die Oſterwoche hinein leuchteten die Flaggen des Sieges, den das deutſche Volk durch ein beiſpielloſes Treuebekenntnis erſtritten hat. Und nun haben wir uns redlich die Feiertagsruhe verdient. Der Frühling leuchtet ſieghaft über den deutſchen Landen, die von einem beſee⸗ ligenden Auferſtehungsjubel erfüllt ſind, denn dieſe Oſtern ſind zugleich das Auferſtehungsfeſt unſeres Volkes. Nun laſſen wir den Alltag hinter uns und ſuchen unſere Oſter⸗ freude. Zu dieſer Oſterfreude gehört auch der Oſterſpazier⸗ gang. Das iſt kein gewöhnlicher Spaziergang, wie wir hn auch an anderen Feiertagen machen, ſondern es ift der Feiertagsſpaziergang unſeres Volkes, ein rechtes Früh⸗ lingsfeſt. Die Menſchen kleiden ſich in feſtliche Gewänder, und beſonders unſere Frauen tragen die neueſten Früh⸗ jahrsmoden zur Schau. Wenn Wald und Flur ſich ſchmücken, wollen ſie nicht — N Die Apriloffenſive an der Lys Der zweite Akt der Frühjahrsſchlacht von 1918. Die„Große Schlacht in Frankreich“, in der Deutſch⸗ land noch einmal unter Zuſammenraffung aller Kräfte verſuchen wollte, den Weltkrieg auf ſeinem wichtigſten Schauplatz zur ſiegreichen Entſcheidung zu bringen, war am 5. April zu Ende gegangen Der große Durchbruch, die Erzwingung des Bewegungskrieges nach 3 Jahren Gra⸗ denkrieg, war nicht gelungen. Die 15 Kilometer breite Lucke an der„,Lötſtelle“ 997 franzöſiſchen und engliſchen. hatte ſich geſchloſſen; dort, wo noch vor wenigen 51 lein Gegner ſtand, wo eine kaum ſehr große Saß 2155 Tanks genügt hätte, tief in die Front der Gegner 1 und durchzuſtoßen, war eine neue Menſchenmauer en ſta 5 den, gegen die der kurze Atem der deutſchen e nach 16 Tagen beiſpielloſen Siegeslaufs nichts mehr aus⸗ richten konnte. 8 5 3 Aeußerlich betrachtet, war das Ergebnis der 9 Schlacht ein märchenhaftes. 75 Kilometer breit und 60. rilo⸗ meter tief war die Scharte, die der deutſche Angreifer in das engliſch⸗franzöſiſche Stellungsſyſtem geſchlagen hatte. Ein Teil des engliſchen Heeres hatte eine ſchwere Nieder⸗ lage erlitten. Welch ein Erfolg, wenn man dagegen die Raumgewinne hielt, deren die Gegner bei ähnlich großen Angriffsoperationen ſich ſchon überſchwenglich gerühmt hatten! An der Somme hatten ſie fünf Monate gebraucht, um 12 Kilometer tief vorzuſtoßen, und in Flandern hatten ſich die Engländer in vier Monaten ſogar mit nur 8 Kilo⸗ meter begnügen müſſen. Aber die Größe des taktiſchen Er⸗ folges konnte die deutſche Führung nicht darüber hinweg⸗ täuſchen, daß ihr die Erreichung ihres großen ſtrategiſchen Zieles verſagt geblieben war. Amiens war in den Händen der Gegner geblieben und wurde nur vom deutſchen Fern⸗ feuer berührt, das die Verkehrsadern des Feindes nicht unterbinden konnte. Zwei Wochen nach Beginn der Schlacht lagen die Gegner ſich wieder im Graben gegen⸗ über, und die Lage des Angreifers in dem weit vorſprin⸗ genden Bogen ſeiner neuen Stellung war ungünſtiger als die der Feinde. d hatte. So beſchloſſen ſie, an anderer Stelle der Front einen neuen Schlag zu führen, und zwar weit nördlich des An⸗ griffsgeländes der Märzſchlacht, ſüdlich von Ppern, in Flandern, beiderſeits von Armentières, mit Richtung auf Hazebrouck und mit dem Ziel, bis an die Häfen des Aermelkanals vorzuſpringen, dort, wo Frankreichs Küſte ſich am meiſten der Küſte Englands näherte. Gelang es, hier feſten Fuß zu faſſen und gar den engliſchen Feind auf die Schiffe zu treiben, ſo lag Englands Boden, den Eng⸗ lands Truppen bisher nur in Frankreich verteidigt hatten, zunächſt den deutſchen Geſchützen, dann vielleicht ſogar dem Zugriff der deutſchen Sturmtruppen offen. Nach dem großen Märzangriff auf Amiens zu ſtand der deutſchen Führung nur ein bedeutend geminderter Kräftereichtum zur Verfügung, aber der geplante zweite Stoß ſtand taktiſch auf günſtiger Grundlage, und auch die engliſchen Reſerven waren durch die Märzſchlacht ſtark ge⸗ ſchmolzen. So hatte der Stoß des 9. April einen großen Anfangserfolg. Als die engliſche Führung die drohende Gefahr des deutſchen Plans erkannte, entſtand in den feindlichen Hauptquartieren und in England ſelbſt eine nicht geringe Panik. Marſchall Haig mußte die Franzoſen um Beiſtand angehen, Lloyd George zu draſtiſchen Mitteln greifen, um die Situation zu retten. In dieſen Tagen wurde der letzte Schein eigener engliſcher Befehlsgewalt geopfert. Von jetzt ab befahl Foch uneingeſchränkt über Franzoſen, Briten und Amerikaner und ſetzte ihre Heeres⸗ teile nach Gutdünken dort ein, wo es ihm paßte. Aber der deutſche Angriff geriet auch diesmal ins Stocken. Seine lebendige Kraft reichte nicht aus, um gleich im erſten Anlauf hinter der flandriſchen Ebene auch den flandriſchen Höhenrücken zu erſtürmen. Die Schwierigkeif des Kampfgeländes an der Lys hatte die Kraft der ohnehin durch den Märzangriff erſchöpften und hier zum großen Teile wieder in den Kampf geworfenen Truppen ſtarl gemindert. Vor dem Angriff auf die flandriſchen Höhen, vor allem auf den Kemmelberg, mußte eine Kampfpauſe gelegt werden, aber dieſe Pauſe wurde verhängnisvoll, denn inzwiſchen verlegte der Gegner durch herangeführte Reſerven den Weg nach Calais, ſelbſt als im zweiten Teil der Schlacht der Kemmelklotz doch noch genommen wurde, war es für die Auswertung und Ausweitung des Erfolges zu ſpät geworden. „Der Angriff, der ein gewaltiges ſtrategiſches Ziel gehabt hatte, und deſſen Sinn nur in der Gewinnung der Operationsfreiheit zur Küſte hin beſtanden hatte, ſchleppte ſich hin und konnte gerade zur Operation nich kommen. Es blieb bei dem rein taktiſchen Erfolg der erſten Kampftage, und an dem Einſatz und der durch ihn bewirk⸗ ten neuen Kräfteminderung gemeſſen war der Erfolg gering. Wer trug, wenn es eine ſolche gab, die„Schuld“ an dieſem Ergebnis? Der deutſche Frontkämpfer jener Tage hat auf das Herrlichſte gekämpft und auf das Schwerſte geblutet. Auch die Führung tat, was ſie in der Lage, in der ſie ſich befand, zu tun vermochte. Die Löſung liegt in der Erkenntnis, daß ſeit dem Stocken der März⸗ ſchlacht vor Amiens der Krieg für Deutſchland begonnen hatte, rückwärts zu rollen. Von jetzt ab ſchmolz von Schlacht zu Schlacht die deutſche Kraft dahin, während Amerikas täglich in den Hafen Frankreichs landende Truppenhilfe die Front der Gegner immer mehr ſtärkte Warum die Eier auf der Zugſpitze länger kochen Geringere Wärme in ſauerſtoffarmer Luft. Auf der Zugſpitze, im März Es gibt in Deutſchland ein Hotel, das Schneeferner⸗ haus auf der Zugſpitze, in dem ſelbſt die beſten Küchen⸗ chefs noch etwas lernen können und ſich umſtellen müſſen, denn hier auf dem 2650 Meter hohen Zugſpitzplatt ſchei⸗ nen alle Regeln der Kochkunſt zu verſagen. In der Schule haben wir gelernt, daß Waſſer bei 100 Grad kocht. In allen Kochbüchern iſt zu leſen, daß ein Ei dreieinhalb Minuten in ſiedendem Waſſer liegen muß, bis es weichgekocht iſt. Vor uns ſteht ein Topf mit kochendem Waſſer. Das darin ſteckende Thermometer zeigt jedoch erſt 90 Grad an. Der Küchenchef klärt uns auf: „Da der Luftdruck in dieſen Höhen ſehr viel geringer iſt, können die Dampfbläschen, die ſich durch die Erhitzung im Waſſer bilden, den auf der Waſſeroberfläche laſtenden Luftdruck leichter überwinden und nach oben ſteigen. Das Waſſer„kocht“ alſo tatſächlich ſchon bei 90 Grad.“ „Dann müßten aber die Eier doch viel kürzere Zeit zum Kochen brauchen“, werfen wir ein. Denn wie ſoll man ſich erklären, daß Waſſer hier oben ſchneller koch und trotzdem die Eier, die man in dies Waſſer legt, dop⸗ pelt ſo lange zum Kochen brauchen?„Wohl kocht das Waſſer ſchon bei 90 Grad“, wird geantwortet,„aber die dabei entwickelte Wärme iſt bei der ſauerſtoffarmen Luft deshalb auch viel geringer. Man muß daher das Ei dop⸗ pelt ſo lange im Waſſer kochen laſſen, bis es gar iſt. Aber nicht nur auf die Eier trifft dieſe Spezialregel zu, auch auf alle anderen Speiſen, die in Waſſer gekocht werden müſſen, alſo Fleiſch, Gemüſe, Hülſenfrüchte. Sie alle brauchen die doppelte Zeit, andere Spezialſachen ſogan die dreifache Kochdauer.“ Da aber Brennmaterial hier oben koſtbar ift, wende man einen kleinen Kunſtgriff an. Dem Waſſer, in dem man Eier kocht, ſetzt man Salz zu, um die normale Koch⸗ dauer zu erreichen. Für andere Gerichte werden die Koch⸗ töpfe mit ſchweren Eiſendeckeln zugedeckt, ſo daß im Keſſe! durch den ſich entwickelnden Dampf ein höherer Druck ent⸗ ſteht, der dann den Mangel an natürlichem Luftdruck wie⸗ der ausgleicht. Es iſt ein ſeltſames Reich— dieſe Rieſenküche mit 20 Hilfskräften, die unter der großen Bahnhofshalle den Zugſpitzbahn untergebracht iſt. Das Perſonal muß ſich erſt langſam an die ſauerſtoffarme, dünne Luft gewöhnen Nicht immer iſt es leicht, hier Küchenchef zu ſein. Man kann nicht ſchnell den Laufjungen losſchicken, wenn gerade mal was fehlt, denn hier oben gibt es keine Geſchäfte Da muß man große Vorräte lagern und Konſerven ſtapeln für den Fall, daß die Zugſpitzbahn— die ein zige Verbindung mit der Außenwelt— wegen allzu ſchlechten Wetters einmal mehrere Tage hintereinander nicht fahren kann. Tag für Tag bringt ein Güterwagen über die Zugſpitzbahn die Lebensmittel, friſche Milch, Fleiſch, Gebäck, Kartoffeln. Selbſt das Trink⸗ und Koch⸗ waſſer muß in eigenen Tankwagen mit der Bahn herauf⸗ befördert werden. Das Putz⸗, Löſch⸗ und Waſchwaſſer er⸗ hält man an Ort und Stelle. Im Sommer wird das Regenwaſſer aufgefangen und in rieſige Tanks geleitet Im Winter ſchmilzt man Schnee, obwohl dies eine koſt⸗ ſpielige Angelegenheit iſt. Mehr als 2 Millionen Liter Waſſer werden hier im Jahresdurchſchnitt verbraucht. Es kommt von einer be⸗ ſonderen Quelle auf halber Höhe und muß in zwei Tank⸗ wagen, von denen jeder ſechs Kubikmeter(3000 Liter) faßt, über einen Höhenunterſchied von 1400 Meter heraufge⸗ bracht werden. Rieſige Waſſervorräte ſind auf dem Schneefernerhaus geſtapelt. Ein Hochbehälter birgt ſtän⸗ dig 24000 Liter Trinkwaſſer, ein anderer 200 000 Liter Gebrauchswaſſer. Obwohl die Hotelküche in allen ihren Einrichtungen elektriſch betrieben wird, verbraucht das Hotel täglich durchſchnittlich über 16 Zentner Koks; im Jahre etwa 6000 Zentner. Jedes Stück Seife, jedes Brötchen, jede Wurſt muß mit der Bahn heraufgeſchafft werden. Und es muß in rieſigen Kühlräumen gelagert und friſch⸗ gehalten werden. Ein Pärchen koſtet über 7300 RN. Chinchillaratten kommen nach England.— Das teuerſte Pelztier der Welt. Mit Mr. Fletcher Roberts, einem ehemaligen ſüd⸗ afrikaniſchen Goldgräber, iſt kürzlich in London eine Per⸗ ſönlichkeit eingetroffen, die es ſich in den Kopf geſetzt hat, in England die Zucht von Chinchillas zu verſuchen. Die Chinchillaratte iſt das ſeltenſte und teuerſte Pelztier der Welt. Nur ganz wenige Sterbliche können es ſich leiſten, einen Chinchillakragen zu beſitzen; ein Chinchillamantel aber koſtet ein mittleres Vermögen und iſt auf der ganzen Erde in nur ſechs oder ſieben Exem⸗ plaren vorhanden, die ſämtlich im Beſitz von Frauen amerikaniſcher Multimillionäre ſind. In Freiheit kom⸗ men die Chinchillas, deren graues Fell ſich ſo weich an⸗ fühlt wie Straußenfedern, heute nur noch in den ſüd⸗ amerikaniſchen Anden vor. Sowohl in Peru wie in Chile und Bolivien ſteht auf den Fana der koſtbaren. in kleinen Steinyohlen lebenden Ratten ſeit 15 Jahren die Todes ſtrafe. In ganz Europa gibt es nur ein halbes Dutzend Chinchillas, die den Stolz weniger Zoologiſcher Gärten bilden. Ein männliches Tier befindet ſich unter anderem in Deutſchland. Mr. Fletcher Roberts, der es nun unternehmen will, in England die Zucht dieſer Tiere zu verſuchen, war Mit⸗ arbeiter des vor zwei Jahren verſtorbenen kaliforniſchen Mineningenieurs M. F. Chapman, dem als erſten die Chinchillazucht gelungen iſt. Die Erben Mr. Chapmans unterhalten noch heute auf dem Gute Inglewood in Kalifornien dieſe auf wiſſenſchaftlicher Baſis betriebene Chinchillafarm. Nicht weniger als 1500 Tiere ſind dort von Mr. Chapman im Laufe von Jahrzehnten mit un⸗ ſäglicher Mühe aufgezogen worden. Sie werden lediglich für Zuchtzwecke abgegeben, wobei ein Pärchen mindeſtens 620 Pfund Sterling(über 7500 RM.) koſtet. Der der in der Inglewooder Zuchtanſtalt befindlichen Tiere wird auf über 400 000 Pfund Sterling geſchätzt. Faſt nie iſt die Todesurſache der Chinchillas eine natürliche. Beinahe immer werden die Tierchen das Opfer eines Unfalls oder eines tödlichen Kampfes untereinan⸗ der; erblickt ein Chinchilla einen Geſchlechtsgenoſſen, ſo wird aus dieſer Begegnung ſofort ein tödlicher Zwei⸗ kampf. In Inglewood werden die 1500 Zuchtratten von einem Stab von 15 Aſſiſtenten betreut, von denen nicht weniger als drei Hochſchulprofeſſoren ſind. Man nennt daher die Farm in Amerika die„Chinchilla⸗Univerſität“. Der Gedanke hierzu kam Mr. Chapman vor zwanzig Jahren, als er im Auftrag ſeiner Minengeſellſchaft in den ſüdamerikaniſchen Kordilleren Unterſuchungen vor⸗ nahm. Er heuerte dort 30 Indianer, die in ſeinem Auf⸗ Wert trage drei Jahre lang dieſes zweithöchſte Gebirge der Erde durchſtreiften, um Chinchillas zu fangen. Sie brach⸗ ten ihm elf Tiere, vier Weibchen und ſieben Männchen, die der Ingenieur mit großer Sorgfalt nach Kalifornien beförderte. Nach vielen Rückſchlägen— ſowohl in der Unterbringung wie in der Fütterung der kleinen Ratten fehlte jede Erfahrung— gelang es Chapman, ſeinen Stock auf 70 Stück zu vermehren. Der Ruf des eigen⸗ artigen Experiments drang bald über Kalifornien hin⸗ aus, und eines Tages erſchienen Vertreter eines Schwei⸗ zer Konſortiums und boten Mr. Chapman die damals ungeheuerliche Summe von 20000 Pfund Sterling für vierzig ſeiner Chinchillaratten. Der Ingenieur lehnte das Angebot ab. Als der Ingenieur mit ſeinen Intereſſen⸗ ten ſich am anderen Morgen wieder treffen wollte, waren dieſe verſchwunden und hatten die Chinchillas, die ſie nicht kaufen konnten, einfach geſtohlen. Mr. Chapman mietete einige der beſten amerikaniſchen Detektive und jagte den Dieben bis nach Europa nach. Es gelang ihm dort zwar, die Bande dingfeſt zu machen, aber die armen Chinchillas hatten durch unſachgemäße Behandlung auf dem Transport ſo gelitten, daß die Mehrzahl vor Chap⸗ mans Augen einging und der Reſt ſo geſchwächt war, daß der Züchter ſie töten laſſen mußte.. Auch dieſes Mißgeſchick konnte den zähen Kalifor⸗ nier nicht aufhalten. Mit den ihm verbleibenden dreißig Tierchen ſetzte er die Zucht fort and brachte ſie auf ihren heutigen Stand.. Mr. Roberts hofft nun, das Werk ſeines Meiſters in England fortſetzen zu können. Er hat ein Gelände in Suſſex gewählt, wo er ſich mit einigen Chinchillas aus Inglewood niedergelaſſen hat. Wie Roberts erklärte, gibt es in Kanada zur Zeit nicht weniger als 7549. Pelztier⸗ farmen, auf denen Tiere jeder Art gezogen werdest. Zu einer Chinchillazucht hat es jedoch außer ihm und dem verſtorbenen Mr. Chapman noch niemand in der Welt gebracht. H. G. v. St. Mäuſe in der Schule gehalten. Die engliſchen Unter⸗ richtsbehörden beſchäftigen ſich zur Zeit mit der Frage, ob es zuläſſig iſt, in einer Schule Mäuſe zu halten. Ein Lehrer in Caterham in Surrey hatte die Kinder aufge⸗ fordert, ihre Lieblingstiere mit in die Schule zu bringen, um dort die Pflege und die ganze Haltung dieſer Tiere gemeinſam zu überwachen. Bei dieſer Gelegenheit ergab es ſich, daß die meiſten von ihnen Fröſche oder weiße Mäuſe hielten. Daraus entwickelte ſich nun eine Mäuſe⸗ zucht, die jetzt 250 ſehr ſeltene Tiere umfaßt, von denen biele auf Ausſtellungen Preiſe erzielten und bis zu 5 oder 10 Pfund das Stück koſteten. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierungen, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittabsfonzert: 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittags⸗ konzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sende⸗ pauſe; 16 Nachmittagskonzert; 18.30 Griff ins Heute; 19 Nachrichten, Neues vom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachkkonzert. 5 Sonntag, 17 April(Oſterſonntag): 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu, Gymnaſtik; 8.30 Chorgeſang; 9 Zur vergnügten Oſterfeier, hier— ein Neſt voll Oſtereier; 10 Denn ohne Treue hat der Glaube keine Macht, Morgenfeier der HJ.; 10.30 Frühling läßt ſein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte, Schallplatten; 12 Mittagskonzert; 13 Kleines Kapi⸗ tel der Zeit; 13.15 Mittagskonzert; 14 Seppel als Oſterhaſe; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde, Schallplatten; 16 Unterhal⸗ tungskonzert; 18 Im Taubertal zur Oſterzeit; 19 Nachrich⸗ ten; 19.15 Internationales Oſterhockeyturnier in Stuttgarl; 19.30 Kleine Abendmuſik; 20 Aufforderung zum Tanz; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter; 22.30 Frühlingsſtimmen; 24 Nachtmuſik. Montag, 18. April(Oſtermontag): 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Markt⸗ bericht, Bauer, hör zu; 8.30 Katholiſche Morgenfeier; 9 Schöne Volksmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Nachrichten; 13.15 Operettenreigen; 14 Hoch auf dem gelben Wagen, Kaſperſe auf dem Weg nach Innsbruck; 14.30 Virtuoſe Muſik; 15 Muſik zur Kaffeeſtunde; 16 Volks⸗ und Unterhal⸗ tungsmuſik; 18 Unterhaltungskonzert; 19 Nachrichten, Sport; 19.15 Internationales Hockeyturnier in Wiesbaden; 19.30 Nach ſeinem Lenze ſucht das Herz.. 21.15 Sterne über Deutſchland; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Martha, Oper von Flotow; 24 Nachtkonzert. N Dienstag, 19. April: 18 Ein Lied entſteht; 18.45 Reichsſendung: Feſt der Völ⸗ ker— Feſt der Schönheit, Olympia 1936 noch einmal erlebt; 19.40 Peter Kreuder ſpielt; 20 Landflucht, Hörſpiel; 21 Wie es euch gefällt; 21.45 Deutſchland⸗Echo; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.25 Unterhaltungskonzert. f Mittwoch, 20. April: 10 Feierſtunde zum Schutbeginn mit einer Rede des Reichsminiſters Ruſt; 10.30 Sendepauſe; jungen Gemeinſchaft, Hörfolge; 19.10 Kulturkalender; 19.15 Stuttgart ſpielt auf; 20 Max von Schillings zum Gedächtnis; 20.55 Schaltpauſe; 21 Stunde der jungen Nation, Hörſpiel; 21.30 Neue Lieder von Hans Ganſſer; 22.30 Portugieſiſche Muſik; 23 Muſik zur Nacht. CFFPFPPFPFFPFPUFFFVVVUUVUUUUVUVVœVœVœVœVœVwœæœœœœœœœœœœœœ——7——::. ˙ Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Oſterſonntag, 17. April: Außer Miete: Parſifal. Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Wagner. Anfang 17, Ende etwa 22 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufge⸗ hoben). Oſtermontag, 18. April: Miete H 20 und 2. Sonder⸗ miete H 10: Der Zarewitſch. Operette von 9 998 Lehar. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). 8 Dienstag, 19. April: Miete A 21 und 1. Sondermiete A 11 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ emeinde Mannheim, Abt. 339 bis 341: Der G'wiſ⸗ e Volksſtück von Ludwig Anzengruber. An⸗ fang 20, Ende 22.15 Uhr. 5 Mittwoch, 20. April: Miete G 21 und 1. Sondermiete G 11: Feſtvorſtellung zum Geburtstag des Führers un⸗ ter Leitung von Eugen Jochum, Generalmuſikdirektor der Staatsoper Hamburg: Fidelio. Oper von Beet⸗ hoven. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Im Neuen Theater(Roſengarten)! Oſterſonntag, 17. April: Friſcher Wind aus Ka⸗ nada. Schwank von Hans Müller⸗Nürnberg, Muſik von Herbert Walter. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Oſtermontag, 18. April: Der G'wiſſens wurm. Volksſtück von Ludwig Anzengruber. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 19. April: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 181 bis 184, 221 bis 229, 356 bis 357, 381 bis 389, Jugendgruppe Nr. 1 bis 250, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Der Barbier von Se⸗ villa. Komiſche Oper von G. Roſſini. Anfang 20, Ende. 2215 Uhr. 18 Stätten der 7 2* Alrich von Hutten NSG. Nur wenige Kilometer von dem freundlichen Städtchen Schlüchtern bei Fulda entfernt, lugt aus dem dichten Geäſt alter Baumkronen die wuchtige Ruine der Steckelburg hervor. Lange Zeit ſchien ſie der Vergeſ⸗ ſenheit anheimgeſallen zu ſein. Nur ſelten erſtieg ein ein⸗ ſamer Wanderer den ſteilen Burgberg, um an hiſtoriſcher Stätte ſeinen Blick über die ſchöne Landſchaft des Kinzig⸗ grundes ſchweifen zu laſſen, wo ſich überall freundliche Dörfchen hinſtrecken Rur wenige Beſucher wußten daß ſie hier an der Geburtsſtätte eines der Großen unſeres Volkes, der Stammburg des Dichters und Freiheitskämpfers Ul⸗ rich von Hutten weilten. Erſt die nakionale Erhebung in Deutſchland ließ auch ſein Andenken wieder wach werden und immer klarer erkennen, welche Bedeutung dieſem Manne als Rufer zum völkiſchen Erwachen zukommt. Ulrich von Hutten wurde am 21. April 1488 auf der Steckelburg als Sohn des Reichsritters Ulrich von Hutten und ſeiner Gemahlin Ottilie von Eberſtein geboren. In der Bergwinkelheimat verlebte er ſeine erſten Jugendjahre mit ſeinen drei Brüdern Frowin Lorenz und Hans nebſt ſei⸗ nen beiden Schweſtern. Obgleich Ulrich der Erſtgeborene war, beſtimmten ihn ſeine Eltern zum geiſtlichen Stand. Sie brachten ihn 1499 aus„andächtiger, guter Meinung“ ins benachbarte Kloſterſtift m Fulda er deſſen Schule ourchlaufen, darin verharren und ein Mönch werden ſollte. Der damalige Abt zu Fulda, Johann II. aus dem Ge⸗ ſchlecht der Hennberger, aber war ein ſtreng kirchlicher Mann, der aus ſeiner Umgebung alle weltliche Tätigkeit zu verbannen ſuchte und ſeine Untergebenen ſtändig zur geiſt⸗ lichen Uebungen antrieb. Dem Willen der Eltern, ihn im Kloſter Fulda unterzu⸗ bringen, widerſetzte ſich Ulrich nicht, da er nach eigenem Urteil„das Verſtändnis noch nicht hatte, daß er hätte wiſ⸗ da Nſanan da: Nucl Roman vo DOROTHEH GOEREIEE 17 Sie wanderten ein Stück an der Trave ſahen von der Mole hinüber nach Mecklenburgs Küſte, ſaßen am Strande und ſtiegen hinauf zur entlang und weißer Kur⸗ terraſſe. Sie ſaßen an ſchön gedecktem Tiſch; die Gläſer, die ſie zuſammenklingen ließen, waren von edelſtem Kriſtall. Ganz große Dame war Kläre Ramberg. „Ach Kläre,“— Frau Geſine betrachtete ſie mit einem langen Blick.—„Ach, Kläre, das hier iſt doch dein eigent⸗ liches Element, und iſt der Kreis, den du gewöhnt biſt aus den letzten Jahren und in den du gehörſt, Reichtum und Luxus und Glanz und Pracht; daß du überhaupt noch Ge⸗ fallen findeſt an dem alten Haus an der hohen Halde.“ Das Mädchen ſchüttelte den Kopf:„Blick in die Welt, Mutter Geſa! Sehr ſchön, wenn man ihn mal machen kann, aber doch nicht das Weſentliche. Es muß ein altes Haus dahinter ſtehen, zu dem man gehört und heimkehren kann.“ Und wieder, indem ſie es ſagte, kamen ihr die ſchwermütigen Gedanken zurück:„Gehöre ich denn dazu? Bin ich nicht bloß ein Gaſt? Ein geliebter wohl und wohl— gelittener, aber eben doch nur Gaſt. Wo kehre ich einſt wirklich heim?“ Aber dos Leben rundum ließ nicht viel Zeit zu ſenti⸗ mentalen Betrachtungen, das elegante Treiben des Nach⸗ mittags begann. Draußen die See in wundervollen Far⸗ ben, Lachen und Jauchzen am Strand, ein lebendiges Durcheinander bunteſter Koſtüme, oben auf der Terraſſe höchſte Eleganz. Badegäſte aus Hamburg und Bremen, Lübecker Großkaufleute, die mit ihren Frauen für den Nachmittag im Auto herausgekommen. Schmeichelnde Mu⸗ ſik vom Orcheſter her, ein bezauberndes Bild. Es mochte die fünfte Stunde ſein, als ſich an einem der Nebentiſche eine neue Geſellſchaft niederließ, die nicht recht in den ganzen Rahmen paßte. Die Herren, offenbar Aus⸗ länder, denn ſie miſchten ihre Sprache mit engliſchen Rede⸗ wendungen, die beiden Damen einen Stich zu extravagant, auffallend, herausfordernd ſogar, beſonders die eine, die größere von beiden. Herrlicher Körper, das ſah man, das tadelloſe Kleid markierte ſeine Formen und betonte ſie. Das blonde Haar war eine Nuance zu blond, der Mund zu rot, die Augenbrauen zu ſtark gefärbt. Eine Wolke von auf⸗ dringlichem Parfüm kam von der Dame her. Kläre nahm 20 Spitzentaſchentuch und fächelte unauffällig durch die Luft Hatte die andere die Bewegung doch gemerkt? Sie blickte herüber, flüchtig erſt, dann offenbar aufmerkend. Ihre Augenbrauen zogen ſich hoch.— War es Einbildung oder Wirklichkeit? Glitt plötzlich ein mokantes Lächeln um ihren gefärbten Mund?. Kläre rückte ihren Stuhl herum, angeregt wandte ſie ſich den Buben zu, die mit Muſcheln vom Strande herauf⸗ kamen. Marlene bemerkte ihre Bewegung.„Unangenehme Geſellſchaft,“ ſagte ſie. „Ja, wie man ſie ſo trifft! Wir ſind mit ſolchen Leuten unterwegs ja öfter begegnet.“— Sie wollte leichtherzig darüber fort und konnte doch das Gefühl nicht los werden, daß da hinter ihrem Rücken irgend etwas Böſes, Feind⸗ liches in Bewegung war. Sie ſtand auf und ſagte:„Ich gehe noch einmal auf die Mole. Um fünf kommt ein Damp⸗ fer die Trave herauf, Mutter Geſa, kommſt du mit!“ Aber Frau Geſa wollte ſitzen bleiben und um ſie nicht allein zu laſſen, blieb auch Marlene. So nahm Kläre nur die Kinder mit. Sie ſah nicht auf, als ſie an dem Nebentiſch vorbei mußte. Trotzdem klang eine abgeriſſene Rede an ihr Ohr: „So, das iſt ſie alſo.“ 5 Hatte ihr das gegolten? Aber warum auch nicht? Es war ſchließlich nichts neues, daß man die Erbin der Ram⸗ bergwerke kannte und erkannte. Es war ihr ede unterwegs öfter paſſiert. Warum hier alſo etwas Beſonde⸗ res darin ſuchen? Lachend und plaudernd ging ſie mit den Buben zum Strande hinunter. 5 „Noch einmal zu den Fiſcherbooten, Tante Kläre,“ bat Erwin,„ſie ſpannen da gerade die Netze zum Trocknen auf.“ Auch Ernſt wollte dahin. Sie ſagte:„Lauft, aber ſeid zur Zeit wieder oben, ihr wißt, daß wir gleich nach ſechs heimfahren.“ Sie liefen eiligſt davon. N Es war ihr nicht unlieb, allein zu ſein. Langſam ſchritt ſie den Molendamm hinaus in das Meer. Wellen kamen und gingen und ſchlugen mit leiſem Plätſchern an die Steine. Die Sonne ſtand tief und ließ die grünblauen Was ſer in ſchimmernden Reflexen erſtrahlen. Möwen flogen mit ſchrillem Schrei und haſchten nach den Brocken, die ein 1 0 Damen ihnen zuwarfen. Noch war die Nacht fern und ennoch ahnte man, daß der Tag ſich neigte. „Der längſte iſt geweſen,“ dachte Kläre—„nun geht len mogen, was ihm nütz und gut und wozu er geſchickt wäre.“ Als er aber ſich und das Leben allmählich beſſer kennenlernte, meinte er es müſſe ihn bedünken„er wüßte ſeiner Natur nach in einem anderen Stand viel baß Gott gefällig und der Welt nützlich zu wandeln.“ Der Abt gab ſich redliche Mühe, Ulrich zum wirklichen Eintritt in den Mönchsorden zu bewegen. Doch alles war vergebens, be⸗ ſonders als der Ritter Eitelworf vom Stein in ſeinen Ge⸗ ſichtskreis trat und die großen Fähigkeiten des heranwach⸗ ſenden Jünglings erkannte. Dieſer Freund warnte die El⸗ tern und den Abt. Der ſtarre Sinn des Vaters läßt ſich aber nicht erweichen. Ulrich ſoll„Profeß tun“, d. h. die ewigen Gelübde ablegen Da half nur noch ein Mittel— die Flucht aus den Kloſtermauern! Zu dieſem Vorſatz bedurfte es der Vorbereitungen und Helfer Einen treuen Freund findet er in Crotus Rubia⸗ nus, den er ſchon von ſeiner Jugendzeit her kannte, wenn ihn Ulrich auch nicht namentlich nennt, weil er ihn vor den Folgen ſeiner Handlungsweiſe ſchützen wollte. Rubianus ſtudierte damals in Erfurt und weilte oft bei den Mönchen des Fuldaer Kloſters Bei dieſer Gelegenheit traf er auch mit Ulrich zuſammen. Beide entwarfen gemeinſam den Fluchtplan Wenige Wochen nachdem Luther ins Kloſter zu Erfurt eingetreten war, entfloh Ulrich von Hutten im Jahre 1505 dem verhaßten Zwange des Kloſterlebens und nahm ſein Schickſal in die eigene Hand. Ihn verfolgte ſofort der Haß der Mönche und Prieſter. Auch der eigene Vater verſtieß ihn. Da ſeine Geaner bis in die jünaſte Beit hinein Nicht nur glänzen ſollen Schuhe, wichtiger iſt, daß das Leder gepflegt wird, dann halten die Schuhe länger und bleiben länger ſchön. Erdal hat ſich in Jahrzehnten bewährt. Erdal iſt jetzt billiger geworden. Erdal hilft ſparen und verlängert die Freude an ſchönen Schuhen. In jeder Doſe es bergab.“ Sie hatte es gedankenlos vor ſich hingeſprochen und erſchrak faſt, indem ſie es ausſprach:„Bergab“, wie das klingt, faſt wie ein Omen—. f 5 „Aber das iſt ja lächerlich, werde nicht nervös, Kläre!“ Sie ſchalt ſich ſelbſt und machte kehrt, um mit raſchem Schritt dem Ufer zuzugehen. Aber jäh blieb ſie ſtehen. Ihr entgegen vom Strande her kamen die beiden Damen von dem Nebentiſch, ſchritten ſehr langſam und ſehr gemächlich. War das Abſicht? Kamen ſie ihr nach? Aber warum denn? Lächerlich, es anzuneh⸗ men! Ging nicht am Ende jeder auf die Mole, der nach Travemünde kam? Sie ſchritt weiter.— Da, nein, jetzt war es keine Einbildung mehr— da traf ſie der Blick der Grellblonden, und wieder war in dem gemalten Geſicht das troniſche Zucken, verzog ſich mokant der rotlackierte Mund. Als wollte ſie etwas zeigen, ſpielte die reichberingte Hand mit einer Perlenkette, die, aufdringlich und gar nicht hier⸗ her paſſend, faſt bis zum Gürtel niederhing. 5 Mit raſchem, feſtem Schritt ging Kläre an ihnen vorbei, aber doch nicht ſchnell genug, um nicht hinter ſich her einen Wortfetzen aufzufangen—„— Spekulation geglückt.“ Das Wort, halb vom Winde verweht, gab ihr aber auch im Moment ihre Ruhe wieder.— Ach ſo, darum handelte es ſich alſo. Handelte ſich in der Tat nur mal wieder um das Geld der Rambergs von der Ruhr und ihre Spekulationen. Albernheit, ſich ſo aufzuregen!. Trotzdem war ſie froh, als die Jungens ihr entgegen⸗ kamen:„Wir haben noch neue Muſcheln gefunden, Tante Kläre. Hier liegen noch ganz andere als in Scharbeutz.“ Später, als der Wagen wieder auf dem Heimweg war, ſagte Marlene ſo nebenher:„Kläre, weißt du übrigens, wer dieſe gräßlich geſchminkte Perſon war? Eine kommende Filmgröße: Ella Feney; es ſtand neulich was über ſie in der Zeitung, ſie hat als ganz kleines Tanzmädel in Ham⸗ burger Hafenkneipen angefangen. Ein reicher Amerikaner lanciert ſie jetzt. Der Kellner erzählte es einem Herrn am Nebentiſch, als ſie fortgegangen war. Sie iſt eine Num⸗ mer, aber ich glaube, keine gute.“ „Glaube ich auch nicht,“ ſagte Frau Geſine—,„aber ſeht doch drüben an der Lichtung, ſind das nicht Rehe?“ Es waren Rehe, und ſie ſahen ihnen nach und freuten ſich ihrer und Kläre dachte:„Was geht mich Ella Feney, und was gehe ich ſie an?“ Damit war der unangenehme Eindruck vergeſſen, und nur der Nachklang des ſchönen Tages blieb. f Es war einige Tage vorher geweſen, da hatte Wolf Ramberg aus Hannover einen Brief bekommen, ein langes, ſchmales, parfümiertes Kuvert mit einer Handſchrift, die er kannte. Er hatte es lange in der Hand gewogen. Noch ein⸗ mal ſah ſeine Vergangenheit ihm ins Geſicht. Aber was wollte die heute noch? Er hatte überlegt: Aufmachen oder e— dann riß er die Umhüllung doch entzwei un 682. „Wölfchen! Sie ſagen in unſerer Clique, daß Du böſe wärſt und mich für treulos hielteſt. Sei doch nicht ſo. Jawohl, ich bin mit dem langweiligen amerikaniſchen Lederhändler ein bißchen nach dem Süden gefahren. Was willſt Du? Möchte auch mal was ſehen, und er hat mich beim Film angebracht; wir gehen nächſte Woche über Lübeck nach Norwegen, Aufnahmen machen. Ich als ſchöne Seejung⸗ frau, ſtell' Dir das vor! Bis Samstag bin ich wieder in Hannover, alſo komm! Du haſt ja wohl meinen Haus⸗ ſchlüſſel noch. Komm zu Deiner Ella, Ellina, zu Deinem Feechen, wir wollen uns amüſieren. Wölfchen, Bubi brumm' nicht, weil ich an mein Fortkommen dachte. Du denkſt ja auch daran und heirateſt Deine 8 Kuſine. Wirſt Dich ja aber trotzdem auch manchmal ein bißchen amüſieren wollen, vielleicht auch gerade deswegen erſt recht. Samstag habe ich die ganze Horde bei mir. Du kannſt auch länger bleiben als die anderen, und—“ Er las nicht weiter. Er ſchleuderte den Brief von ſich, als wäre er glühendes Pech und nahm ihn dann doch wie⸗ der auf, riß ihn mitten entzwei, kramte aus einem Schreib⸗ tiſchfach einen alten Schlüſſel hervor, bündelte ihn mit dem zerriſſenen Brief zuſammen und ſchrieb die Adreſſe darauf. — Noch am ſelben Abend wanderte das Päckchen nach Hannover. So, das war nun erledigt und abgetan für immer. Aber war es 1 0 Er konnte nicht in ſeinem Zimmer blei⸗ ben an dieſem Abend. Er lief ziellos, planlos hinaus in die Nacht. Sie wußte um Kläre Ramberg, wußte um das, was geplant an jenem Nachmittag. Woher wußte ſie, durch wen? Kurt Beſſel? Nein, der hielt dicht, und wenn der zehnmal leichtfertig war, wie er es geweſen. Er war doch ein Freund und anſtändiger Kerl. Alſo Bärenſtein! Natür⸗ lich Bärenſtein! Er gehörte zur„Clique“, ſehr ſtark ſogar. 1 5 natürlich einen ſeiner ſchnoddrigen Witze 1 60 Kläre hinabgezogen in dieſen Sumpf, ihr Name darin] Er ballte ödte Fäuſte und fuhlte doch in ohnmächtiger Wut, daß er machtlos war. 5 Erdal⸗Bildergutſcheine. 5 ihn als entlaufenen Mönch abtun möchten, ſtellke er ſelbſt ausdrücklich feſt, wie er zu der Einſicht gekommen iſt, da er nicht zum Kloſterleben tauge.„Er habe ſich, als noch mit keinem Profeß oder Gehorſam verbunden oder verſtrickt, daraus getan, um anderen Dingen, die zu verweſen er ſich geſchickter beachtet, nachzugeben.“ Er forderte ſeine Gegner öffentlich auf, ihm doch den Abt, Prior oder dergleichen na⸗ mentlich zu nennen, dem er Profeß getan haben ſollte, doch konnte kein Zeuge von jemand benannt werden, ſodaß wir Ulrichs eigenen Worten voll vertrauen können. Als Siebzehnjähriger eilt er nun hinaus in die Freiheit, die ihm ſo viele Bitternis antat, aber auch vielleicht gerade hierdurch wachſen ließ zum zum erſten Künder deut⸗ ſche 1 be ſo daß wir in dieſem Jahre anläßlich ſeines 450. Geburtstages alle Veranlaſſung haben, dieſes großen Sohnes der deutſchen Heimat würdig zu gedenken. Vermiſchtes Die Entdeckungen in der Baharia⸗Oaſe. Der Chef⸗ inſpektor für Mittelägypten, Fakhry Effendi, hat im Auf⸗ trage der ägyptiſchen Regierung die Bahariag⸗Oaſe unter⸗ ſucht und dort drei Tempel aus der Zeit des Königs Amaſis II. entdeckt. Jener König regierte in der Zeit von 569 bis 525 v. Chr. und war der fünfte König der 26. Dynaſtie. Unter den drei entdeckten Tempeln iſt be⸗ ſonders einer bemerkenswert, der mit beſonderer Pracht ausgeſchmückt wurde. Er blieb anſcheinend bis in die römiſche Periode im Gebrauch. Offenbar färbte ſich ſo⸗ gar das Chriſtentum auf dieſen Tempel in der ſpäteren Zeit ein wenig ab, indem verſchiedene Figuren verändert oder verſtümmelt wurden. Aus den Wandſchriften kann man genaue Schlüſſe über die damaligen Tempelſitten und über das Leben in der Baharia-Oaſe ziehen. n DDr Acht Tage etwa mochten ſeit dieſem Erlebnis vergangen ſein, da fand ſich Beſuch in dem Haus an der hohen Halde ein. Kurt Beſſel kam. „Wolf, es iſt unglaublich, wo ſteckſt du eigentlich? War⸗ um ſieht man dich nicht mehr in Hannover? Wir haben 9 Samstag bei Elling erwartet. Ellina hat dich er⸗ Wartet. „Das iſt wohl nicht gut 99 denn ich habe ihr ziem⸗ lich deutlich zu verſtehen gegeben, daß ſie auf mich nie mehr zu warten braucht.“ „Haſt du in der Tat, mein Junge— ſie hat es erzählt. Aber es gibt Leute, die ſind ſchwerfällig von Begriff und warten trotzdem. Jedenfalls laß dir eins ſagen: Fräulein Elling iſt empört über dich!“ „Mir ſehr angenehm! Gereicht mir zur Ehre!“ „Donnerwetter, Wolf, was iſt denn in dich gefahren? Warum ſieht man dich auch ſonſt nicht mehr?“ „Ich habe zu arbeiten.“ „Hui, wie das klingt! Zu arbeiten! „Es iſt meine Heimat, um die es geht!“ „„Iſt ja ganz neu! Ich denke, Burg Mäuſefraß liegt dir nicht mehr am Herzen als die Eichel, die vom Baume fällt?“ Er hätte vielleicht nicht gerade dieſes Bild wählen ſol⸗ len. Wolf Ramberg fuhr auf, als hätte ihn ein Peitſchen⸗ ſchlag getroffen:„Burg Mäuſefraß wird, wie du ſiehſt, wieder ein Haus, in dem ſich wohnen läßt.“ „Ja, ich ſehe, alſo hat ſie bereits in ihr unerſchöpfliches Portemonnaie gegriffen, die— heilige Klara.“ „Ich möchte dich bitten, nicht in dieſem Ton von meiner Kuſine zu ſprechen.“ »Nicht in dieſem—? Menſch, Wolf, entſchuldige. Aber ich glaube, du ſelbſt haſt in dieſem Ton—“ „Tut mir leid genug! Im übrigen, was unter Ver⸗ wandten ein Scherzname war, hat ein Außenſtehender nicht nachzumachen.“ 8 „Nee, nee! Ich verſteh ſchon, und nochmals: entſchul⸗ dige! Du biſt alſo ſelbſt auf dem beſten Wege, aus dem tollen Wolf Ramberg— ein heiliger zu werden.“ i „Kurt, noch einmal, ich verbitte mir jetzt dieſen Ton.“ Beinahe drohend ſtand er dem alten Freunde gegenüber. „Jedenfalls wird es dem Bärenſtein angenehm ſein, zu hören, daß die Ausſicht auf Bezahlung näher rückt.“ „Was ihm ongenehm oder unangenehm iſt, hat mit meiner Kuſine abſolut nichts zu tun.“ „Wolf, ich verſtehe dich wirklich nicht mehr! Was iſt in dich gefahren? Ella Feney iſt wieder da und will dich ſehen, und du biſt— bockbeinig? Gut, ſie iſt dir untreu geweſen, aber auf Treue rechnet man ja wohl bei ihr nicht. Glücks genug, wenn ſie einem ein paar ſchöne Tage ſchenkte. Sie will ſie dir immer noch ſchenken, ehe ſie nach Oslo fährt, um da zu filmen.“ „Hat ſie dich beauftragt, mir das zu ſagen? Kurt Beſſel als Vermittler einer Ella Feney!“ Ein hartes Lachen klang. „Wolf, ich finde, du wirſt beleidigend!“ Auch der an⸗ dere fuhr auf. ö „Gott ſei Dank, wenn dieſe Wahrheit dich— noch be⸗ leidigen kann!“ „Ich finde, daß du dich unerhört verwandelt haſt in dieſen Wochen. Menſch, ſie iſt doch immerhin ein ganz amüſantes Frauenzimmer, deine ſchöne Ella, und haſt ihr ja wohl auch ein ziemliches Weilchen nachgetrauert.“ „Und wenn ich es habe, ich trauere nicht mehr, und was die Freundlichkeiten anbelangt, ſo ſind ſie ja wohl mit der Schuld bei Bärenſtein, mit ihrer Perlenkette und mit den Eichen von Ramberg teuer genug— nein— viel zu teuer bezahlt.“ Es entſtand ein langes Schweigen nach dieſen Worten, dann ſagte Wolf Ramberg:„Und nun 970 ich dich wohl bitten, mein Gaſt zu ſein und dich umherführen und dir zeigen zu laſſen, wie hier alles in die Höhe geht.“ i Der Tag verlief denn auch in einem ganz leidlichen Nebeneinan! er. Der Ton zwiſchen ihnen würde ſogar wie⸗ der freundlicher. Als man am Abend am Zuge Abſchled nahm, ſagte Kurt Beſſel mit einem Hand chlag: 5 »Biſt doch ein ganzer Kerl, Wolf Ramberg, machſt einem Luſt, dir nachzutun. Aber— aber, wenn ich dir noch einen Freundesrat geben darf: Hüte dich! Hüte dich vor— nein, ich will keinen Namen nennen— aber hüte dich und hüte— deine heilige Klara!“ Das letzte Wort verſtarb ſchon im Lärm des davon⸗ rollenden Zuges, aber Wolf amberg fing es doch noch, auf, nicht nur mit dem Ohr, auch mit der Seele. „Hüte deine heilige Klara!“ Was war das? Was wollte da heran? Eine kalte Hand griff nach ſeinem Herzen. Ge⸗ 50 r für Kläre? Aber was konnte Ella Feney für Kläre edeuten? Was konnte ſie ihr anhaben? „Oder war da 5 etwas im Anzuge? Stammte der kühlere, der ſachliche Ton ihrer letzten Briefe ſchon daher? Ein Entſchluß flammte in ihm auf:„Ich fahre 1 85 vier Tagen iſt Samstag, Wochenende. Warum soll ich mir nicht auch einmal gönnen? Ich fahre nach Scharbeutz!“ Sport und Spiel Der Sport am Karfreitag Einheimiſcher Sport Fußball. Friedrichsfeld 1— 98 Seckenheim 1 1:0 Hart wurde um die ſo begehrten Punkte gekämpft. Friedrichsfeld brachte die beſte Beſetzung und zeigte eine Energieleiſtung wie wohl ſelten. Seckenheim hatte nichts zu verlieren und ſetzte nicht den Druck entgegen, den man hätte erwarten dürfen. Im Feldſpiel zeigte die Secken⸗ heimer Mannſchaft mehr als der Gaſtgeber, aber vor dem Tore war man hüben und drüben zahm. Wohlfahrt hatte nicht viel Arbeit, denn ſeine beiden Vorderleule, Exel und Pfliegensdörfer, waren aufmerkſam bei der Sache. Auch die Läuferreihe deckte und ſtoppte ſehr gut.. Schwach war nur das Zuſpiel, wodurch natürlich die Stürmerreihe nicht wie gewohnt in Aktion treten konnte. Der Einſatz und Wille war da, aber—— Friedrichsfeld vollbrachte eine Energieleiſtung, die Ach⸗ tung abringt. Wenn berückſichtigt wird, daß Mary ſchon in der 10. Spielminute des Feldes verwieſen werden mußte, die Mannſchaft alſo mit 10 Mann durchzuſtehen hatte, ſo war die Leiſtung eben gut. Hollerbach ſowohl wie Ehret und Kögel zeigten ſehr gutes Abwehrſpiel, und dieſe 3 Leute haben den Sieg herausgeholt. Die Läuferreihe ſpielte hart und unfair, aber auch ohne Syſtem. Noch ſchwächer war die Leiſtung der Stürmerreihe. Zuſammenhanglos und nur auf Einzel⸗ altionen abgeſtimmt war das Geſchehen dieſer Leute. Schwan⸗ kend und nicht immer ſattelfeſt war die Leiſtung des Schieds⸗ richters Lauer⸗Plankſtadt.— Zuſchauer ca. 600. ch * Handball am Karfreitag. Tbd.„Jahn“ 1— To. Friedrichsfeld 1 9: 10 Eine Ausbeute von 19 Toren brachte der geſtrige Freund⸗ ſchaftskampf zwiſchen obigen beiden Mannſchaften, die ſich von Anfang bis zum Schluß einen gleichwertigen, ausgegli⸗ chenen Kampf lieferten. S. lag faſt dauernd im Vorteil, einmal ſogar bis 3 Toren, doch hatte F. das beſſere Ende für ſich. Der S. Sturm war mit Herdt in der Mitte ſehr aktionsfähig, doch wurden manch tolſichere Sachen vergeben. Die Hintermannſchaft und Läuferreihe wies Schwächen auf. F. war auch nicht bei beſter Spiellaune, doch hatte ſie ſehr gute Momente, wo im Sturm wunderbar kombiniert wurde. Der Tormann der Gäſte war ſchwach. Auswärtiger Sport Fußball Meiſterſchafts⸗Endſpiele. Gruppe 1: in Stettin: Stettiner Sc— Eintracht Frankfurt 516 in Inſterburg: Yorck Inſterb.— Homburger SV 016 Gruppe 2: in Halle: SW 05 Deſſau— Schalke 04 Gruppe 3: in Chemnitz: BE Hartha— Fortuna Düſſeldorf 111 in Gleiwitz: Vorw. Raſ. Gleiwitz— BfB Stuttgart 0:5 Gruppe 4: in Hanau: Fc Hanau 93— Alemannia Aachen 5 Freundſchaftsſpiele. FSW Frankfurt— Admira Wien F 03 Pirmaſens— Sportfreunde Eßlingen 10: JV Saarbrücken— VfB Mühlburg 919 Neckarau— SC 03 Kaſſel VfR Schwenningen— Jeuneſſe Eſch FC 05 Schweinfurt— Corinthians London Wacker München— Fc Luzern Fre SV München— Poſt SV Wien Freiburger FC— FC Biel Sportfreunde Stuttgart— Marineſtat. Oſtſee Kiel Speyer— Germania Brötzingen SW Kaſſel— Germania Bochum Meiſter ſchafts⸗Endſpiele Sv 05 deſſau— 3 04 Schalke 0:6(0:2). Wenn mit 6:0 die Ueberlegenheit einer Mannſchaft noch nicht treffend gekennzeichnet iſt, dann kann man ſich unge⸗ ähr vorſtellen, wie groß der Unterſchied zwiſchen Schalke 4 und dem SV 05 dDeſſau, die ſich in der Mitteldeutſchen Anne 0 gu alle gegenüberſtanden, wirklich war. Knapp 30 000 Zuſchauer wohnten bei wolkenloſem Him⸗ mel, trübem und kaltem Wetter dem Treffen bei und ſahen ein großartiges Spiel des deutſchen Meiſters, der auch dies⸗ mal wieder ohne ſeine jungen Nationalſpieler Urban und Berg ſowie den Verteidiger Schweisfurth antreten mußte. Der Mittemeiſter Deſſau 05 hatte überhaupt nichts zu be⸗ tellen und unterlag glatt, zahlenmäßig nicht einmol zu och. Nach 8 Minuten bereits erzielte Urbans talentierter rſatzmann Mecke das Führungstor der„Knappen“, und 4 Minuten lpäter hatte der gleiche Spieler auf 2:0 erhöht. Dank der aufopfernden Arbeit der Deſſauer Halbreihe und Schalkes 1 8 zum Kreiſelſpiel blieb es dabei bis zur 5 Nach dem Wechſel brachten zwei Kuzorra⸗Tore chalkes Führung auf 4:0 Zwei Treffer in den beiden letz⸗ ten Minuten des einſeitigen Spieles durch den rechten Läu⸗ jer Sontow und den Mittelſtürmer Pörtgen machten das halbe Dutzend voll. Vorwärts Raſenſport Gleiwitz— BfB Stiutigart 0:5. Auch im Rückſpiel kam der ſchleſiſche Meiſter Vorwärts Raſenſport Gleiwitz im Kampfe mit dem VfB Stuttgart an einer hohen Niederlage nicht vorbei. Vor 6000 Zuſchauern in der neuen Gleiwitzer Kampfbahn ließen die Oberſchleſier leglichen Kampfgeiſt vermiſſen, vor allem der Angriff ent. täuſchte ſtark. während die Halbreihe und Verteidigung noch einigermaßen befriedigten. Aber das genügte nicht. den klaren 5:0(270)⸗Sieg der Württemberger zu verhin ⸗ dern. VfB hatte in dem rechten Verteidiger Seibold. Mit. telläufer Kotz und dem Mittelſtürmer Schäfer, der wieder drei Tore ſchoß, ſeine beſten Spieler. Bereits nach vier Mi⸗ nuten zog VfB Stuttgart durch ſeinen Halbrechten Koch mit 1:0 in Front Von der 10. Minute ab ſetzten ſich die Süddeutſchen mit ihrem ſchnellen und genauen Abſpiel im⸗ mer mehr durch, und in der 35. Minute konnte Schäfer auf 2:0 erhöhen. Nach der Pauſe übertrafen ſich die Gleiwitzer Stürmer im Auslaſſen der günſtigſten Gelegenheiten, allerdings hatten ſie auch verſchiedentlich Pech mit ſcharfen 06 2:4 SSH SES dH DDD Schüſſen an den Pfoſten. In den letzten fünf Minuten ver⸗ größerten die Stuttgarter ihren Vorſprung. Schäfer, Geiſer und wieder Schäfer ſtellten mit drei ſchönen Toren den Endſtand her. Stettiner SC— Eintracht Frankfurt 5:6(1:2). Temperamentvoll und packend bis zur letzten Minute war der Fußball⸗Meiſterſchaftskampf zwiſchen dem Stet⸗ tiner Sc und der Frankfurter Eintracht vor 5000 Zu⸗ ſchauern auf dem Stettiner Preußenplatz. Die Süddeutſchen gewannen knapp mit 6:5(2:1), ſie ſtanden aber vor der Niederlage, obwohl ſie eine Viertelſtunde nach der Pauſe bereits mit 4:0 in Führung lagen. Pommerns Meiſter lie⸗ ferte ein Spiel, wie man es von ihm noch niemals geſehen hatte. Die geſamte Elf ſpielte aus einem Guß, ſie erwies ſich als Mannſchaft im wahrſten Sinne des Wortes. Wir⸗ ſching, Schmidt und Röll waren noch die beſten Spieler der Eintracht. Bei windigem, aber ſommerlich warmem Wetter begann der Kampf, Es ſah zunächſt ganz nach einem leichten Siege der Frankfurter aus, deren Kombinations⸗ züge liefen. Mit einem Freiſtoß von der Strafgrenze er⸗ zielte Schmidt in der 7. Minute auch den Führungstreffer, nachdem der Ball den Pfoſten geſtreift hatte. Dann wurde Stettin beſſer und lieferte ein ebenbürtiges Spiel. Nach einer langen Vorlage des Verteidigers Drews ſprangen Mittelſtürmer Feth und Frankfurts Torhüter Peutler ge⸗ meinſam nach dem Ball, Feth war ſchneller und glich in der 27. Minute aus. Zwei Minuten vor der Pauſe brachte Röll die Gäſte wieder in Front. Wuchtig drängte Stettin nach dem Wechſel nach dem Ausgleich und ſchaffte es auch nach zwei Minuten durch Schmoll. Nun ſetzte ein Torſegen ein. Binnen ſieben Minuten hatten Wirſching, Röll, Lin⸗ ken und abermals Röll das Ergebnis auf 6:2 geſtellt, die Frankfurter atmeten auf. Die Pommern aber arbeiteten unverdroſſen weiter. Als Feth, Lüdtke und nochmals Feth in der 20. 21. und 28. Minute auf 6:5 aufgeholt hatten, glich der Platz einem Hexenkeſſel. Eintracht wurde einge⸗ chnürt, aber mit Glück wurde das Ergebnis gehalten. 2 1. JC Hanau 93— Alemannia Aachen 224. i Der vom Heſſenmeiſter in ſeinem erſten Heimſpiel, das ihn mit Alemannia Aachen zuſammenführte, erhoffte Sieg und Punktgewinn blieb aus. Dabei fah es anfangs nach einem glatten Sieg der Hanauer aus, lagen ſie doch bereits nach 10 Minuten mit 2:0 in Führung. Aachen hatte aller⸗ dings in dieſer Zeit ſeinen beſten Mann, den Nationalſpie⸗ ler Münzenberg, als Mittelſtürmer(J) ſtehen, wodurch die Abwehr empfindlich geſchwächt wurde. Nach dem zweiten Hanauer Treffer ging Münzenberg wieder nach hinten, und da änderte ſich das Bild ſehr ſchnell. Aachen erzwang ein ausgeglichenes Spiel. und bis zur Pauſe wurde der Gleich⸗ ſtand erzielt. In der zweiten Hälfte war der Kampf lange ausgeglichen, dann unterlief dem ſonſt überragenden Sonn⸗ rein ein ſchwerer Fehler, der Aachen 5 Minuten vor Schluß 8 Führung verhalf. Hanau gab ſich geſchlagen und ge⸗ ſattete dem Gegner noch ein viertes Tor, obwohl dem Spielverlauf nach ein Unentſchieden angebracht geweſen wäre. Hanaus Sturm aber ſpielte zu unausgeglichen und ſand bei der Läuferreihe keine Unterſtützung, zumal ſich das Fehlen des Mittelläufers Reinhardt ſtark bemerkbar machte. Aachens Stärke lag in der Abwehr, unangenehm bemerk⸗ bar machte ſich die übergroße Härte der Gäſte. Angariſche Klaſſeſpieler fn Mannheim— Ferencvaros Budapeſt 0:4. Der badiſche Fußballmeiſter VfR Mannheim hatte mit der Verpflichtung der ungariſchen Berufsſpielermannſchaft don Ferencparos Budapeſt wirklich einen guten Griff ge⸗ tan, die Zäſte ſtellten ſich den rund 4000 Zuſchauern in einer famoſen Form vor und boten all das an fußballeriſchen Sah en was man ſich von ihnen verſprochen hatte. Die Ballbehandlung eines jeden einzelnen Spielers, das Ab⸗ und Zuſammenſpielen waren einfach nicht zu übertreffen. Aus der Schar dieſer elf Techniker ragten Dr. Saroſi als Sturmführer, der linke Läufer Lazar, der vielleicht beſte Spiele? der Gäſte, und der Verteidiger Polgar hervor. Auch der VfR ſpielte nicht einmal ſchlecht, aber die Mittel reich⸗ ten nicht aus, dieſen Gegner zu halten. Mit einer Glanz⸗ leiſtung wartete Hada im Tor auf, als er nach einer blitz⸗ ichnellen Reaktion einen 3⸗Meter⸗Schuß Langenbeins noch unſchädlich machte. Daß die Gäſte 4.0(1:0) ſiegten, ging durchaus in Ordnung. Es dauerte lange, ehe Budapeſt in der 27. Minute die Führung übernahm. Dr. Saroſi hatte nach einem fabelhaf⸗ ten Durchſpiel den Ball zu Kemenyi gepaßt, der über den Torhüter hinweg verwandelte. Wenig ſpäter traf Rechts⸗ außen Tänzer die Latte beim Vf vergab Lutz in günſtig⸗ 1125 Schußſtellung. Nach der Pauſe ließen die Mannheimer ür Striebinger, Ro“ und Vetter(Tor), Fuchs, Spindler und Gmünden(Tor) ſpielen, während Adam von halblinks nach außen rückte. Adam war übrigens wohl der beſte Spie⸗ ler der Gaſtgeber, während Lutz verſchiedentlich gute Ge⸗ legenheiten verpaßte und Langenbein des öfteren Pech hatte. Fünf Minuten nach dem Wechſel ſtellte Dr. Saroſt auf 2:0, und in der 11. Minute umſpielte Dr. Saroſi meh⸗ rere Gegner, legte Toldi vor, der dann den Reſt beſorgte. Mit einem feinen Kopfball ſtellte Dr. Saroſi nach einer Ecke auf 4:0. Dunkelheit ließ zum Schluß das Spiel abflauen. — Schiedsrichter Pennig(Waldhof). Handball Meiſterſchaftsſpiele: Gau Südweſt: Germania Pfungſtadt— MSV Darmſtadt Gau Baden: VfR Mannheim— TV Rot Tad Ketſch— TV 62 Weinheim aus kampfl. f. M. kampfl. f. K. SV Waldhof— DBW Berlin(Geſ.⸗Spiel) 1827 Gau Württemberg: 8.6 Stuttgarter Kickers— Tſchft Göppingen Sport an Oſtern Handball der badiſchen Gauklaſz. Zum fälligen Rückspiel treffen ſich heute Abend 6.15 Uhr auf dem Wörtelplatz die Mannſchaften des Gruppenmeiſters S Waldhof und TV 98. Die Elf aus in den Gauſpielen 37/8 Gruppenſieger ungeſchlagen an der Tabellenſpitze. ſetzt ſich die Gäſteelf aus lauter zuſammen, welche zum Teil, wie Spengler, Zimmermann, Kritter, Müller uſw., in der deutſchen Nationalelf ſtehen und der Reſt der Elf ausnahmslos der badiſchen Gauel auch heute noch angehören. Wegen Terminnot wurde das Spiel von der Gaubehörde auf heute abend ſeſtgeſetzt, was Waldhof blieb auch und ſteht bis heute Wie überhaupt bekannt, ſpielerfahrenen Spielern gerade keine günſtige Spielfeſtlegung für die hieſige Elf und deren Sportanhänger iſt. Trotzdem wird ſich der wirkliche Sportsmann ein ſolches Spiel nicht entgehen laſſen. Wollen wir immerhin erwarten, daß ſich zahlreiche Zuſchauer dazu einfinden mögen. Die Elf der gder ſteht mit dieſem Spiel vor einer ſchwierigen Aufgabe und man darf darauf geſpannt ſein, wie ſie ſich dabei ſchlägt. Für ſie gilt der Gäſte durch eifriges, ſchnelles und nicht kopfloſes Spiel auszugleichen und zu äußerſtem Kampfeinſatz bereit ſein. Vor allen Dingen gilt diefer Hinweis der Fünferreihe, die ſich gerade in den letzten Spielen durch Mangel an Schnelligkeit Einzelner nicht durchzuſetzen verſtand. Wird nun von Seiten dieſer Spieler ein beſſeres Sichrerſtehen gezeigt, Einſatz und Uneigennützigleit gegenſeitig gefällig näher gebracht, ſo iſt mindeſtens ein gutes Abſchneiden zu erwarten. Waldhof wird alsdann mit die ſem letzten Gauſpiel ſofort am kommenden Sonntag die Gruppenſpiele in Haßloch be⸗ ginnen. Wollen wir heute noch einmal unſere Hieſigen durch gute Unterſtützung herausfordern. Die Oſterfeiertage waren von jeher ein Hochfeſt des deut⸗ ſchen Sports, insbeſondere im Fußball, Handball und Hok⸗ key benutzen die Vereine das Oſterfeſt zu mehr oder weniger ſtark ausgedehnten Reiſen. In dieſem Jahre iſt es wieder ſo, und darüber hinaus erhält das Programm durch die End⸗ ſpiele zur deutſchen Fußballmeiſterſchaft, das Endſpiel um den Adlerpreis in Danzig, die Vorrunde zur Rugbymeiſter⸗ ſchaft und den Hamburger Großkampftag der Berufsboxer ein beſonderes Gepräge. Im Fußball 12 7 natürlich die Endſpiele zur deutſchen Mei⸗ terſchaft im Vordergrund des Intereſſes. Es ſind fol⸗ gende vier Treffen vorgeſehen: Gruppe 1: in Stettin: Stet⸗ tiner SC.— Hamburger SV.; Gruppe 2: in e Schalke 04— VfR. Mannheim; Gruppe 4: in Kaſſek: Hanau 93— Hannover 96, in Aachen: Alemannia Aachen 1. FC. Nürnberg. In Gruppe 1 darf man einen Sieg des HSV. erwarten und in Gruppe 2 iſt natürlich der deutſche Meiſter Schalke 04 in Front zu erwarten. Hannover 96 und 1. FC. Nürnberg ſind die Favoriten der Spiele in der Gruppe 4. Der Handball bringt als wichtigſtes Ereignis den Schlußkampf um den Adlerpreis des Reichsſportführers. Am erſten Feiertag ſtehen ſich in Danzig die Gaumannſchaften von Mitte und Schleſien gegenüber. Der Gau Mitte, der den wertvollen Preis zu verteidigen hat, geht wieder als Favorit in den Kampf und ſollte rein gefühlsmäßig auch im Beſitz des Adlerpreiſes blei⸗ ben.— In Süddeutſchland werden drei Punkteſpiele ausgetragen, und zwar: TSG. 61 Ludwigshafen— Polizei Frankfurt und Germania Pfungſtadt— TSV. Herrnsheim im Gau Südweſt ſowie 1. N. Bamberg— TV. 1860 Fürth in Bayern. V 1 Im Boxen ſteht ein Ereignis für den Oſterſamstag bevor, wie es in Europa bisher noch nicht zur Abwicklung gelangte. In der Hamburger Hanſeatenhalle trifft Max Schmeling auf den Amerikaner Steve Dudas und Walter Neuſel, der zweite deutſche Schwergewichtler von Weltklaſſe, hat den Südafrikaner Ben Foord zum Gegner. Der Radſport verzeichnet ein umfangreiches Programm, das jowohl Bahn⸗ rennen als auch Kämpfe auf der Landſtraße bringt. Steher⸗ rennen werden in Frankfurt a. M., Paris, Hannover und Jes veranſtaltet, während Frieſenheim, Dudenhofen, eſchelbronn, Mannheim, Berlin und Forſt mit Amateurren⸗ nen aufwarten. Das Schwarzwald ⸗Oli⸗ Stadion Einweihung Oſtermontag mit dem Sprunglauf. Mit dem großen Sprunglauf der Internationalen Feld⸗ berg⸗Skiwettkämpfe bekommt am Oſtermontag das neue Schwarzwald⸗Ski⸗Stadion Feldberg, das unter der groß⸗ zügigen Unterſtützung des badiſchen Reichsſtatthalters Robert Wagner und unter vielen Mühen im letzten Jahre im Fahler⸗ loch erſtellt wurde, ſeine offizielle Weihe. Zweimal bereits war im Rahmen großer Skiwettbewerbe auf dem Feldberg die feierliche Einweihung vorgeſehen, aber immer wieder machten ungünſtige Wetterverhältniſſe das un⸗ möglich. Die ungeheuren Schneefälle bei den Deutſchen und Wehrmachts⸗Skimeiſterſchaften verhinderten Mitte Februar zu⸗ erſt eine Austragung der Springen und eine ordnungsmäßige Heranbringung der r auf den Feldberg, und dann machte am 27. März ein ſtarker Schneeſturm die Ein⸗ weihungsfeier anläßlich der Internationalen Skiwettkämpfe abermals unmöglich. Daß nun, mitten im kalendermäßigen Frühling, am 18. April, doch noch die Weihe und die internationa beſetzten Sprungläufe durchgeführt werden können, beweiſt aufs neue die Schneeſicherheit des Feldbergs und auch die Notwendigkeit der Errichtung eines modernen Skiſtadions in dieſem Gebiet. Zum großen Sprunglauf zu Oſtern auf der Schwarzwaldſchanze, die größte Sprungweiten zuläßt, wird es jedenfalls erſtklaſſige Leiſtungen zu ſehen geben, wie aus den bis jetzt eingegangenen Meldungen hervorgeht. Ein beſonders ſpannender Kampf wird ſich unter den deutſchen Spitzenkönnern Franz Haflberger, dem Thü⸗ ringer Hans Marr und Toni Eisgruber entfalten. Franz Haſlberger gehört zu den erfolgreichſten deutſchen Sprin⸗ gern des letzten Winters: gewann er doch bei den Deutſchen Meiſterſchaften den Titel im Spezialſprunglauf, und er hielt ſich bis jetzt in ausgezeichneter Form. Noch beim Abſchluß⸗ ſpringen in ſeinem Heimatort Reit im Winkel Ende März erreichte er den dortigen Schanzenrekord mit 51 Metern. Hans Marr hat als Sieger der vorjährigen Internationalen Sprungkonkurrenz den Wanderpreis des Skiklubs Freiburg zu verteidigen, und der ausgezeichnete Toni Eisgruber ſtellte ſein Können mit einem dritten Platz bei den Deutſchen Meiſter⸗ ſchaften unter Beweis. Die Zuſchauer werden auf jeden Fall einen Oſterausflug 1980 den Feldberg nicht zu bereuen haben. Alle Zufahrtswege ſind bis auf die größten Höhen des Feldbergs vom Schnee befreit, ſodaß jeder, auch der Nicht⸗Skiläufer, zu Fuß, per Omnibus oder im eigenen Wagen bis an das kiſtadion mühelos herankommen kann. Das Programm ſieht am Oſterſonntag, 17. April, 14.30 Ahr ein Trainingsſpringen an der Schwarzwaldſchanze vor. Die Weihe des Schwarzwald⸗Ski⸗Stadions mit anſchließen⸗ dem 114. 9 85 findet am Oſtermontag, 18. April, 10.30 Uhr ſtatt. Die Siegerehrung wird um 17 Uhr im Feldberger Hof vorgenommen. es, die Ueberlegenheik ene —— 7 Sr ee 2%, 5 e, ö 0 — e,, , W e ee V/ ., 0 5 0 1 1 W 1 9 7 W Ueberraſchungen am Oſtermorgen? Was kann das wohl ſein? Man ſchaut aus dem Fenſter, und der Baum dort links, der geſtern noch nichts anderes zeigte als dicke Knoſpen in braunen Hüllen, ſteht heute ſtrahlend in einem neuen, grünen Oſterfeſtkleid. Die Droſſeln ſind ſo munter, daß man kleines Frühkonzerts bedarf, die Sonne lacht freundlich, und was die bunten, verſtreuten Blumen auf dem Raſen betrifft, ſo iſt man eigentlich im Zweifel; ſind es wirklich Krokuſſe oder doch vielleicht— Oſtereier? Ueberraſchungen— gewiß reizende, feſtliche Ueber⸗ raſchungen. Aber im Grunde gehören ſie untrennbar zum Oſterfeſt. Und ſonſt— es könnte vielleicht ſein, daß eines der Familienmitglieder voll Begeiſterung in ein herrlich fonbenprächtiges Oſterei hineinbeißt, um feſtzuſtellen, daß es— Seife iſt! Natürlich— warum ſollte die Toiletten⸗ induſtrie nicht auch ihren Teil beiſteuern zur Feſtfreude? Aber wenn man von dieſen„Ueberraſchungen“ abſehen will— was könnte es ſonſt noch geben? Nun, es könnte ja beiſpielsweiſe ſein, daß mit der Poſt ein Brief kommt. Zwiſchen all den wohlgemeinten Grüßen ſieht der Brief gar nicht feierlich aus. Gerichtet iſt er an die Mutter. Leicht mißtrauiſch wird der Brief geöffnet und mit gerunzelter Stirn überflogen. Die Züge hellen ſich ſehr bald auf, und wenn ich nicht irre, folgt gleich darauf ein helles Lachen und ein gerührtes:„Nein, Paul, was für ein reizender Einfall!“ „Wieſo denn?“ fragt jemand dann wohl mit geſpielter Verwunderung und zwinkernden Augen hinter ſeiner Zei⸗ tung, und die Kinder bedrängen die Mutter von allen Seiten.„Was gibt es denn? Was ſteht in dem Brief?“ Da ſteht, ſchön geſchrieben: Frau Elfriede Krauſe wird hiermit herzlichſt gebeten, am Oſterſonntag an einem Ausflug nach dem Wäldchen teilzunehmen mit anſchlie⸗ ßendem Kaffee und Kuchen im Gaſthaus Schönblick. Das Mitbringen von Kuchen und ſchlechter Laune höflichſt unterſagt. Mit den Kindern beſchäftigen ſich die Väter. Natürlich gibt es ein begeiſtertes Hallo und allge⸗ meine Aufregung und Vorfreude. Und für die Frau und Mutter iſt es eine wirkliche Ueberraſchung— für einen ganzen Nachmittag iſt ſie der Sorge um die Familie ent⸗ hoben und kann wirklich einmal ungetrübt einen Früh⸗ lingstag genießen. Denn die Kinder hängen ſich wie die Kletten an den Vater. Es kann beiſpielsweiſe auch am frühen Morgen, wenn die Hausfrau wieder einmal als Erſte hinausgeht, um für Durch den Wald, den dunklen, geht Holde Frühlingsmorgenſtunde, Durch den Wald vom Himmel weht Eine leiſe Liebeskunde. Zelig lauſcht der grüne Baum, Und er taucht mit allen Zweigen zn den ſchönen Frühlingstraum, zn den vollen Lebensreigen. All das frohe Lenzgeſchick Richt ein Wort des Himmels kündet; Nur ſein ſtummer, warmer Blick Hat die Seligkeit entzündet. Alſo in den Winterharm, Der die Seele hielt bezwungen, Iſt ein Blick mir ſtill und warm, Frühlingsmächtig eingedrungen. Nikolaus Lenau. alle das Frühſtück zu bereiten, an der Tür zur Küche ein kleiner Strauß Oſterglocken hängen und dazu an buntem Band ein Briefumſchlag mit einer Theaterkarte darin. Ach— wie lange hat man ſich nach einem guten Theater⸗ ſtück geſehnt— und nun gerade dieſes! Wo es doch hieß, es gäbe keine Karten mehr! Ja, es gibt eben Oſterhaſen, die außerordentlich auſenerkſam ſind und ſehr rechtzeitig ihre Vorbereitungen treffen Andere Oſterhaſen männlichen Geſchlechts verſtehen es, für die kleinen Trabanten eine Einladung bei Freunden zu organiſieren, ſo daß Vater und Mutter einmal einen ganzen Nachmittag und Abend für ſich haben, ganz wie früher! Und daß das dann ein richtiges, kleines Feſt daraus baſteln, Häuschen für winzige Oſterhaſen und Küken, die in einem Gärtchen auf einem Zigarrenkiſten⸗ brett liegen, mit einem Zaun aus Streichhölzern umgeben ſind und der Phantaſie des kleinen Schöpfers in bezug auf Gartenarchitektur mit Kieſeln, Moos und Oſterſtroh, ſo⸗ wie Hausbemalung und Belebung mit winzigen Geräten keine Schranken ſetzen. Aber manchmal ſorgt auch der Himmel für eine „Oſterüberraſchung“. Es klopft leiſe auf das Fenſterbrett, und unter allgemeiner Empörung muß feſtgeſtellt werden, daß es regnet. Es regnet trotz der neuen Frühjahrs⸗ kleider, die auf dem lange geplanten Ausflug zum erſten⸗ mal ſpazierengeführt werden ſollten, und obwohl man ſchon ſeit Wochen ein reizvoll abgelegenes, idylliſches Fleckchen Wald ausgeſucht hatte, wo diesmal Oeſtereier geſucht werden ſollten!. Auf das Oſtereierſuchen verzichten? Ausgeſchloſſen! Diesmal verſteckt der Oſterhaſe in der Wohnung] Aber wir machen uns und den Kindern die Sache nicht zu ein⸗ fach. Beſonders hübſche und verheißungsvolle Eier wer— den beſonders ſchwierig verſteckt, und um zu ihnen zu ge⸗ langen, wird man an der Naſe herumgeführt wie Zu Weihnachten beim Julklapp. Man findet zwar ein Ei, aber es iſt aus Pappe und enthält nur ein Verschen: „Ich bin noch nicht das richtige Ei, Ob es vielleicht im Küchenſchrank ſei?“ Und wenn alles dorthin ſtürzt, findet ſich wieder nur ein Verschen: „Du liefſt verkehrt, du armer Tropf, Such' ſchnell mal nach im Blumentopf!“ Natürlich iſt es auch dort noch nicht, vielmehr wird der Eifer angeſpornt, indem man die liebe Familie durch Boden und Keller, zu Vaters Zigarrenkiſte und Mutters Nähkorb hetzt, um ſchließlich den Höhepunkt des Jubels zu erleben, wenn der verzweifelt Suchende das Sſterei — in ſeiner eigenen Taſche findet! Nicht das„Was“ iſt entſcheidend für die Geſtaltung eines kleinen Feſtes in der Familie, ſondern ausſchließ⸗ lich das„Wie“. Fröhliche Sſterſtimmung entſteht ſchon am Morgen, wenn man ſich an den feſtlichen Frühſtücks⸗ tiſch ſetzt, der mit Blumen, Oſterſtroh und bunten Eiern geſchmückt iſt. Jedes Kind findet den Namen oder die Anfangsbuchſtaben auf ſein Ei gemalt, man kann„Eier⸗ klopfen“ und„Eiertrudeln“ nach ländlicher Sitte— und bei allem iſt nur die Grundregel zu beachten: nicht des Guten zuviel tun. E. W. wird, dafür werden beide ſchon ſorgen! Den weiblichen Oſterhaſen braucht man, was das betrifft, ja keine guten Ratſchläge zu geben. Sie haben das ganze Jahr eigentlich weiter nichts zu tun, als ſich reizende, anſpruchsloſe und preiswerte Ueberraſchungen für ihre Fa⸗ milie auszudenken. Aber die kleinen Oſter⸗ haſen, die Oſterhaſengeſellen, ſozuſagen, die müſſen doch ſchließlich auch einmal anfangen, an Ueberraſchungen zu denken, nicht wahr? Da gibt es jetzt beiſpielsweiſe in der Küche viel Eier. Bittet man darum, daß die Eier nicht aufgeſchlagen, ſondern vorſichtig ausgeblaſen werden, ſo behält man ſchöne, tadelfreie Eierſchalen, mit denen ſich vieler⸗ lei anfangen läßt. Stehend und liegend mit etwas ausgezacktem, offenem Rand auf einem hübſchen Plaſtelinfuß ſtellen ſie ganz reizende Vaſen für ein paar kleine ſelbſtgeſammelte Frühlingsblüten dar, und Vater und Mutter werden ſich über einen ſolchen iche Schmuck des Oſtertiſches ganz beſonders freuen. Man kann auch hübſche Häuschen Links: Drei luſtige Oſterhaſen ſtellen ſich vor. Man kann ſie nicht 15 aber ſie ſehen gut aus. Oben: Sogar einen Torniſter hat der Oſter⸗ haſe gebracht— auch 1 war er recht frei⸗ gebig. 5 Rechts: Welches Ei iſt wohl größer? Jun⸗ gens intexeſſiert dieſe Frage zuerſt. Aufnahmen: Dr. Wear, Gropp, Brinckmann; Faull, Wagner⸗Bavarig— M. . 6 g ee, .. Die langjährige Freundſchaft zwiſchen dem Lehrer Buſch und dem Schultheißen Krumkopel bekam eines Tages einen Knacks, und zwar aus einem ziemlich gering⸗ fügigen Anlaß. Die Grundſtücke der beiden Nachbarn ſtießen aneinander. Des Schultheißen Haus lag auf einem Hügel beim Dorf. Der Weg dorthin führte etwas umſtändlich kreuz und quer. Den Einwohnern des Schultheißenhauſes war von dem Lehrer freundlicherweiſe geſtattet worden, durch ſeinen Garten zu gehen; dadurch ſparten ſie ſich einen großen Umweg. Ein Hinterpförtchen an des Lehrers Garten vermittelte den Durchgang von einem Grundſtück ins andere. „Schockſchwerenot!“ ſchimpfte eines Tages der Schultheiß, der eilig durch das Pförtchen ſchlüpfen wollte, es aber verſchloſſen fand. Zum Glück war der Lehrer in der Nähe. Auf Anruf kam der beſchaulich durch ſeine neubeſtellten Gartenbeete wandelnde Herr ans Garten⸗ türchen.„Tut mir leid, Herr Buſch, daß ich Sie bemühen muß!“ redete Krumkopel ihn an.„Der Schlüſſel ſteckt mal wieder nicht! Die Kathrin wird ihn abgezogen haben. Wie oft ſoll man ihr noch ſagen, daß ſie den Schlüſſel ſteckenlaſſen ſoll!“ Der Lehrer rief laut zum Haus hinüber:„Kathrin! Kathrin!“. Nach einer Weile kam die dralle Bauernmaid angetappt.„Bringen Sie gleich den Schlüſſel mit!“ rief der Herr ihr entgegen.„Der Herr Schultheiß kann nicht durch!“ „Das mag ſchon ſein; er wird ihn ſelber im Hoſen⸗ ſack haben. Ich ſperrte geſtern abend das Türl zu, weil wieder die Hühner von nebenan alle im Garten waren. Kurz darauf gingen der Herr Schultheiß durch. Ich dachte: mal nachſehen, ob er wieder zugemacht hat. Ja, es war gut zugemacht und ſogar abgeſchloſſen, und der Schlüſſel war auch nicht mehr da.“ „Ich glaub, Ihnen träumt's“, verſetzte Krumkopel übellaunig.„Schon lange hab' ich den Grundſatz, den Schlüſſel ſteckenzulaſſen; iſt ja auch nicht mein Eigen⸗ tum; hab' keine Schlüſſelgewalt über den Garten. Und darum, und weil ich eben meine Grundſätze hab', geht mich der Schlüſſel nichts an, und er iſt weder in meinem Hoſenſack noch ſonſtwo unter meinen Sachen.“ „Nun, das wird ſich ja herausſtellen“, miſchte ſich der Lehrer in das Zwiegeſpräch und ſuchte den hitzig werden⸗ den Nachbarn zu begütigen.„Da ſich der Schlüſſel jetzt doch nicht finden dürfte, ſchlage ich Ihnen vor, lieber Freund, heute den anderen Weg zu gehen. Kathrin ſoll nach dem Schlüſſel ſuchen, und Sie ſelbſt ſehen zur Vor⸗ ſorge bitte auch einmal nach; und dann wird die Ange⸗ legenheit am Abend wieder in Ordnung gebracht ſein.“ Die Zuverſicht des Schulmannes wurde in dieſem Punkt jedoch nicht erfüllt. Der Schlüſſel fand ſich nicht, und die Angelegenheit wuchs ſich zu einer dicken und unerquicklichen Streitſache aus. Obwohl der Lehrer im Grunde ein herzensguter Mann war, gab doch ſein Schädel an Umfang und an Härte gewiß dem des Schultheißen keineswegs nach. Die Nachbarn ſtammten beide aus altem kernfeſten Bauerngeſchlecht. Und ſo kam es, daß die be⸗ freundeten Männer ſich in ihre Dickköpfigkeit verrannten; keiner wollte nachgeben.„Wenn Ihre Kathrin den Schlüſ⸗ ſel verſchlampt“, argumentierte der Schultheiß,„werde ich ihn doch nicht wieder herbeiſchaffen! Wie käme das übrigens heraus! Ich würde damit eingeſtehen, daß ich ſchuld bin an dem Verluſt; daß er ſich irgendwo bei mir befindet. An ſich käme es mir natürlich auf die paar Pfennige für den neuen Schlüſſel nicht an. Aber es han⸗ delt ſich bei meiner Weigerung um grundſätzliche Er⸗ wägungen...“ „Bei mir auch!“ entgegnete der Lehrer, dem der Ge⸗ duldsfaden riß, barſch.„Wie kann man mir zumuten, für einen Schaden aufzukommen, von dem nicht erwieſen ift, daß er von einem meiner Hausinſaſſen verurſacht wurde! Noch dazu, wo ich ſelber ja kein Intereſſe an der Oeffnung der Pforte und an Ihrem Hühnervolk in mei⸗ nem Garten habe...“ „Ah, wollen Sie darauf hinaus?“ fragte Krumkopel gehäſſig. 5 „Schlußfolgern Sie, was Sie wollen“, ſagte der Leh⸗ rer jetzt ziemlich aufgebracht.„Kurz und gut, ich ſchaffe keinen neuen Schlüſſel an, und ich habe nichts dagegen, wenn die Tür geſchloſſen bleibt, meinetwegen bis an den Jüngſten Tag.“ Da führte alſo kein Weg mehr von einem zum ande⸗ ſren: die Tür blieb geſchloſſen. Ein Scheidezaun hatte ſich zwiſchen den beiden Familien aufgetan, durch den kein noch ſo winziger Durchlaß mehr zu Freundſchaft, Frieden und nachbarlichem Verträgnis offen ſtand. Den Angehörigen des Lehrers war die Fehde ſchon wegen der Leute peinlich.„Du mußt dich mit ihm aus⸗ ſöhnen“, drängte die Frau manchmal.„An dir iſt es, in dieſem kleinlichen Streit nachzugeben.“ Und der Sohn 5 0 ee, f, dem Blick. e,, m, , ec, 24 N J N K V —— Johannes fragte:„Haſt du denn keinen zweiten Schlüſſel in deinem Beſitz?“ „Leider nicht“, erwiderte der Vater, dem das un⸗ ſinnige Zerwürfnis mit dem Nachbarn nachgerade auch leid tat.„Wenn wir einen zweiten Schlüſſel hätten, wäre der Frieden gleich wieder hergeſtellt; dann brauchte keiner von uns einen neuen machen zu laſſen. So aber würde ich mich ſelbſt ins Unrecht ſetzen, wenn ich einen Schlüſſel an⸗ fertigen ließe. Nein, zu dem Triumph verhelfe ich ihm nicht.“ Da die beiden Familien die perſönlichen Beziehungen zueinander abgebrochen hatten, konnte auch Johannes nicht mehr im Schultheißenhaus aus⸗ und eingehen wie früher. Darunter litt er ſchwer. Er hatte eine tiefe Nei⸗ gung zu Hanna, dem ſchönen Töchterlein, gefaßt, die er⸗ widert wurde. Was ſollte unter den veränderten Ver⸗ hältniſſen aus ihrer Zukunft werden? In der Abenddämmerung ſtanden ſie nun bisweilen am Gartenzaun, in der Nähe jener Unglückspforte, die von einem unſichtbaren Erzengel Michael bewacht zu wer⸗ den ſchien, der die Liebenden nicht zueinander ins Para⸗ dies laſſen wollte.„Wir müſſen unbedingt verſuchen“, meinte Johannes,„unſere feindlichen Väter auszuſöhnen. Denn dieſer Zwiſt führt zu keinem guten Ende.“ „Ja, aber wie?“ fragte Hanna bekümmert. „Nur Geduld, Liebſte“, tröſtete Johannes ſie.„Kommt Zeit, kommt Rat! Die Gelegenheit wird ſich finden, zwi⸗ ſchen den Kampfhähnen Frieden zu ſtiften, ohne daß einer von ihnen ſeinen angeblichen Stolz verletzen muß.“ Und die Gelegenheit bot ſich ſchon in der nächſten Woche, der Oſterwoche. Nach alter Sitte wurden für den Oſterſonntag Oſtereier im Garten verſteckt. Die Schult⸗ heißenfamilie hatte den Brauch von der Lehrerfamilie übernommen. Man hielt auch in dieſem Jahre daran feſt und verſteckte in der Oſternacht verſchiedene Zucker⸗ haſen und Neſter in Hecken, Sträuchern und Bäumen: diesmal allerdings unter Wahrung der„neutralen“ Zone; das heißt, in einigem Abſtand von der„verbotenen“ Pforte. Den Oſterhaſen machte der Schultheiß(wie im Neben⸗ haus der Lehrer). Frau und Tochter, ſowie die Haus⸗ angeſtellte, mußten am Oſterſonntag in der Frühe die Verſtecke ſuchen. Bald war jeder im Beſitze des ihm ge⸗ hörigen Neſtes. Der Schultheiß freute ſich an der Freude ſeiner Lieben. Als ſein Blick aber auf das Neſt mit Oſtereiern fiel, das ſeine Gattin in der Hand hielt, ſchwand das Schmunzeln auf ſeinem Geſicht, das ſich be⸗ fremdet in die Länge zog.„Schockſchwerenot!“ polterte er wieder mit ſeinem Lieblingskraftausdruck los.„Was iſt denn das?“—„Was?“ fragte die Frau ſtutzend. „Das große Ei dort mitten im Neſt?! Ein mir unbe⸗ kanntes Schokoladenei, ein fremdes Ei,— ein— weiß der Kuckuck— ein. ja wahrhaftig, ein richtiges Kuckucksei!!“— Das umfangreiche, in Goldpapier gepreßte Ei, das ſich wirklich wie ein großes Kuckucksei in einem fremden Neſt mit kleinen Eiern ausnahm, wurde beſtaunt, bon allen u betrachtet. Dann löſte man die Schleife, ttahm die Hälften auseinander und— welche keber⸗ afchung ein ſtabiler, eiſenblanker Schlüſſel lag darin. Frau Krumkopel muſterte ihren Mann mit ſtrafen⸗ „So müſſen wir uns von der Großherzigkeit des Lehrers beſchämen laſſen! Denn nur er hat auf dieſe feinſinnige Art die Hand zum Friedensſchluß geboten. Du wirſt gleich deinen guten Rock anziehen, Emil, und hin⸗ übergehen.“ Bald darauf ſaßen der Schultheiß und der Lehrer mit ſeinem Sohn Johannes wieder einträchtig beiein⸗ ander bei einem Glaſe„Rodecker Riesling“. „Ich hatte den Schlüſſel gefunden“, eröffnete Johan⸗ nes dem Schultheißen,„ihn in das Ei gelegt und nachts in das Neſt geſchmuggelt.“ Ob der junge Mann den Schlüſſel tatſächlich gefunden oder aber einen Nachſchlüſ⸗ ſel hatte anfertigen laſſen, iſt ein Geheimnis geblieben, das er ſpäter nur ſeiner Frau Hanna anvertraute. Krumkopel ſchlürfte einen langen Zug aus dem Glaſe, bedachte ſich ein wenig und legte dann dem Lehrer ein Geſtändnis ab.„Johannes hat zweifellos den zweiten Schlüſſel gefunden. Denn den ſo lange geſuchten Schlüſſel habe ich— eben vorhin— im Futter meiner durch⸗ löcherten Rocktaſche entdeckt, den ich damals bei einer Amtsfeier anhatte.“ Er ſprach ſtockend und kleinlaut, trumpfte aber plötzlich mit lauter Stimme wieder auf: „Aber Johannes hat den zweiten Schlüſſel gefunden, und Sie behaupteten damals ſteif und feſt, es ſei kein zweiter vorhanden.“ N Alle drei brachen in helles Gelächter aus. Herr Buſch klopfte ſeinem alten Freund auf die Schulter:„Na, laſſen wir die leidige Schlüſſelgeſchichte! Es iſt ja nun alles gut geworden.“ Er wies auf Johannes.„Die Jugend hat uns wieder mal die Neigung des Alters zu Torheiten vor Augen geführt. Eine Lehre für uns, künf⸗ tia klüger zu ſein!“ Wie Vanie oa Gier logie. 2 „Ich ſchnuppere ſchon das Feſt“, ſagte der Weinhänd ler Krauſe lächelnd, als er von einem Ausgang zurück kehrend im Korridor ſeiner geräumigen Wohnung de Mantel ablegte.„Mutti hat, ſcheint es, einen famoſen Obſtkuchen gebacken. „Mit Schokolade, Papi“ frohlockte hierauf der klein Peter, der mit ſeinem Schweſterchen Hella den Vater ver gnügt umſprang. „Und das neue Sofa, dein Oſtergeſchenk für mich, il auch ſchon gebracht worden!“ Die glückliche Mutter rief! aus dem Wohnzimmer. „Dazu hab' ich euch etwas ganz Fideles mitgebracht gab der Weinhändler zur Antwort. Lachend und plaudern zog die Familie in's Wohnzimmer, wo das neue ſand farbene Sofa gebührend bewundert wurde. „Jetzt aber komme ich!“ Vater Krauſe rief's und ſetzt ſich breit und behaglich in den Lehnſeſſel.„Ich will euch Kleinzeug, zeigen, wie die Puthenne Eier legt.“ Strah lend umſtanden ihn die Kinder. Karl Krauſe blies ſein voll⸗ und rotbackiges Geſicht zu enormer Größe auf, hol und ſenkte ruckartig den Hals, ſchlug mit den Armen gleig Flügeln und ſchrie plötzlich lockend:„Gluck, gluck, glück!“ Pardauz, rollten unter ſeiner leicht gehobenen Sitzfläche zwei ſchneeweiße Eier auf den Teppich. „Papi, die piepſen!“ quietſchte Peterchen, als er daz ſeine feſt umſchloß.„Da iſt ſchon das kleine Puthähncher drin.“ Mit vergnügtem Lachen belohnte der junge Vater di Entdeckung. Zu ſeinem und der Kinder Ergötzen legt er unzählige Male gluckernd die Eier. Nur Frau Ilfe ſchüttelte leicht den Kopf. Was ihr Karl den Kleinen doch immer für Dummheiten vormachte! Wenn alles auz Rand und Band war, dann gefiel's ihm. Am anderen Morgen, als mit lachendem Sonnen ſchein der Oſterſonntag angebrochen war, meldeten ſich di üblichen Oſterbeſucher, den Kindern ihre Geſchenke zy bringen. Als erſte erſchien Tante Ida, eine etwas ältlich⸗ Schweſter des Weinhändlers, vom Kopf bis zu den Füßer neu, frühlingsmäßig eingekleidet. Sie wurde von alley erfreut begrüßt, nur Peter zeigte wenig Intereſſe an ihren Gaben. Unruhig ſprang er ſuchend vom Kinderzimmer zur Küche, wo die Perle aller Dienſtmädchen bereits das Oſterlamm briet. „Lina, gib mir meine zwei Eier, ſchnell, ich braucht ſie“, befahl der kleine Mann.„Da hinten liegen ſie“, wan die unwirſche Antmort. Inzwiſchen hatte auch Tante Ida das neue Sofa begutachtet und ſchickte ſich an, Platz zu nehmen. Peter⸗ chen drängte ſich dicht an ſie und ſtarrte die Sitzende groß⸗ äugig an. „Ich gefall dir wohl, Bubi“ liſpelte die Tante, in dem neuen Kleid, weil du mich ſo genau betrachteſt? „Das macht mir Wurſcht aus“, war die kategoriſche Antwort des Jungen, was der Vater mit lautem Lachen belohnte, während die Mutter nach einer Entſchuldigung ſuchte. „Laßt nur, Kindermund tut die Wahrheit kund. Aber er will ſicher etwas von mir. Was möchteſt du denn, Peter?“ 5 „Du mußt jetzt einen dicken Kopf kriege, mit dem Hals wackeln und dann feſt ſchreien: Gluck, gluck, gluck!“, Im Eifer vollführte der Kleine laut gluckernd alle Bewe⸗ gungen. Vater Krauſe klopfte ſich ſchallend den dicken Schenkel.„Eier legen ſoll die Ida! Ida, Ida, holde Jungfrau!“ „Ich glaube, ihr habt ſchon am frühen Morgen ein Fläſchchen Wein zuſammen geleert.“ Fräulein Ida war empört, bis ihr Frau Ilſe den Zuſammenhang erklärte. Peter ſtand abſeits und zog am Finger lutſchend ein Mäulchen. „Kommen ſie jetzt bald raus, Papilein“ wandte er ſich vertrauensvoll etwas ſpäter an den Vater. „Wer denn nur?“ fragte verwundert der Vater.„Die Eier.“ „Aber Junge, Eier legen kann doch nur der Papi, nicht die Tante.“ „Sie ſitzt——— doch aber ſchon darauf!“ Ein einſtimmiger Schrei! Tante Ida ſprang auf, An der Rückſeite ihres zart lila Sommerkleides, auf dem hellfarbenen Sofaſitz, klebten breitgedrückt zwei Eier⸗ ſchalen, von Eigelb und Eiweiß ſanft umfloſſen. „Du Bengel, wie haſt du das gemacht? Wo ſind die Eier her?“ „Ich fand die neuen nicht, da hat mir Lina die ande⸗ zen in der Speiſekammer gezeigt———“ Peter ſtot⸗ ert's und brach in ein Geheul aus. Hier aber raffte ſich Karl Krauſe auf. zen heulen laſſen am Oſtermorgen, nein. i ein praſſelndes Gelächter aus. der gutmachen, ihr Trauerweiden. einigen. hracht, Linder!“ Seinen Jun⸗ Und er brach „'s läßt ſich alles wie⸗ Ich laß die Sachen Der Peter, der Hauptkerl, aber hat's fertigge⸗ daß Tante Ida Eier legt. Fröhliche Oſtern, N* Ein Entwurf für die Ausſchmückung und die Feſtbeleu Neapel zum Führerbeſuch. So wird Neapel den Führer empfangen. ung der Piazza Plebescito in Weltbild(M). Die 253 Meter lange Ei lands größte Ei engen Pogenbrücge faſt 1 Weltbild M). ein Ne Deutſch fenen Been ücke über da —— Teufelstal bental zwiſchen Saale und Elſter bei Gera) iſt ein Meiſterwerk deutſcher Baukunſt. 8 g A7“ Gg Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W. 62. (15. Fortſetzung.) (Schluß.) Siebentes Kapitel. Helge Faber iſt glücklich, wieder in Berlin zu ſein. Es iſt ſchon etwas, an der Halteſtelle auf den Omnibus zu warten und zu wiſſen, daß er auf die Sekunde pünkt⸗ lich ſein wird, daß der Schaffner einem beim Aufſteigen Hilfsſtellung leiſten wird und den alten Fahrgaſt wieder⸗ erkennt. „Auch wieder im Lande?“ fragt der Mann. Ja, auch wieder im Lande. Im Lande und an der Arbeit. Helge Faber braucht jetzt viel Arbeit, um die letzten Wochen zu vergeſſen. Ein wenig kühl iſt die Luft hier, das iſt wahr, vielleicht iſt das auch ſchon der Herbſt. Helge Faber blät⸗ tert in dem neuen Modeheft, das ſie mit der Frühpoſt zugeſandt erhielt, in dem ihre Randzeichnungen veröffent⸗ licht ſind, die kleinen modiſchen Damen und Herren, die von bräunlichen Blättern umrankt werden. Eine rundliche Dame verſucht, einen Blick in das Blatt zu werfen, Helge reicht es ihr lächelnd.„Bitte, gnädige Frau, ich brauche es nicht mehr.“ Nein, ſie braucht es nicht mehr, ſie hat andere Bilder, die ſich vordrängen, jetzt, da ſie in die Stadt fährt, um ſich bei den Redaktionen in Erinnerung zu bringen. Sie ſchließt die Augen und öffnet ſie nur an den Halteſtellen für einen Wimpern⸗ ſchlag. Nein, noch iſt ſie nicht am Ziel. Und hinter den geſenkten Lidern ziehen die Bilder vorüber, unzählige, eins nach dem anderen, und zuweilen überblenden ſich ein paar, auch das tut nichts, Helge Faber weiß ſie ſchon zu trennen. Da iſt das kleine, etwas ſchäbige Hotel in Paris, in dem jetzt Tatjana Wrangel wohnt. Tatjana Wrangel ſtand am Fenſter des dunkelnden Zimmers, als Helge eintrat. Scharf geſchnitten hob ſie ſich von dem lichten Glas ab. Sehr vorſichtig hat Helge von Wolf erzählt, aber ſo dämmerig es war, Helge hat doch bemerkt, wie Tatjana erblaßte, ganz weiß ward ſie und ſtöhnte leiſe:„Mein Gott, o, mein Gott!“ Dennoch gab es eine erſte und letzte Begegnung zwiſchen Wolf und Tatjana. Helge wollte das Zimmer verlaſſen, aber Tatjana Wrangel ſenkte den Kopf, es war das hilfloſe Neigen, das ſie berühmt gemacht hatte, und ſie bat ohne Bitterkeit Helge zu bleiben.„Wir müſſen micht allein ſein. Wir ſind ja keine Liebesleute.“ „Nein, ſie ſind keine Liebesleute mehr. Tatjana Wran⸗ gel hat es verwunden, daß Henry einmal ihr Schickſal war, ſie reicht ihm ſtill, wie einem alten Freund, die Hand, und Wolf berührt ſie mit einem Kuß, der nur demütige Verehrung iſt. „Du hießeſt nicht Henry, aber ich will dich ſo nen⸗ nen, denn an Wolfgang kann ich mich nicht mehr gewöh⸗ nen. Ich bin froh, dich wiederzuſehen und dir zu ſagen, daß ich dich ſchwer beſchuldigt hatte. Du warſt ohne Schuld, du haſt meine Briefe an dich nicht verkauft; dies zu wiſſen, iſt ſchön.“ „Ich habe ſie verbrannt, Tatjana. Ich mußte es. Ich mußte ſo vieles verbrennen, was hinter mir lag.“ „Ich danke dir, Henry.“ „Wofür dankſt du mir, Tatjana?“ „Für alles, was war. Und auch für dieſe Stunde.“ Viel mehr iſt nicht geſprochen worden zwiſchen Wolf⸗ gang Faber und Tatjana Wrangel. Noch in der gleichen Nacht iſt Tatjana abgereiſt, nicht nach Berlin, wo Miſter Richardſon ſie erwartete, ſondern nach Cherbourg, wo ſie noch ein Schiff zu erreichen hoffte. Miſter Richardſon hat lediglich ein Telegramm erhalten, ein Telegramm, über das er keineswegs beſtürzt ſein dürfte. Tatjana Wrangel hält die eingegangenen Ver⸗ träge, Tatjana Wrangel kehrt zurück an ihre Arbeit. Zurück an die Arbeit—. Auf Tatjana Wrangel warten die Filme in Holly⸗ wood, auf Helge Faber das kleine Atelier. Für Wolf wird es die feuchte, ſchwere Blumenerde ſein, und für Miſter Schäffer die Börſe in New York. Ja, Miſter Schäffer, er wartete wieder in dem düſte⸗ ren Speiſeſaal des kleinen Hotels, als Helge vom Bahn⸗ hof zurückkehrte. Sie allein hat Tatjana zum Zuge ge bracht. Sie haben wenig miteinander geſprochen, die beiden Frauen, von denen die eine ein weltberühmter Filmſtar, die andere eine unbekannte, kleine Zeichnerin war. „Ihre Zeichnung iſt das Schönſte, was ich mit hin⸗ übernehme“, hat Tatjana geſagt, und Helges ernſtes Ant⸗ litz zeigte ein glückliches Lächeln. Dann, ſchon am Zug, zwiſchen drängenden Reiſen⸗ den, fliegenden Händlern und gemächlichen Beamten, hat Tatjana die Handtaſche geöffnet und etwas hervorgezo⸗ gen, den Scheck, den ſie für Bela Byza ausgeſchrieben hat. Er iſt ihr durch einen Boten gebracht worden. Keine Zeile war dem Umſchlag beigegeben, nur an dem Siegel er⸗ kannte ſie den Abſender. „Geben Sie das Ihrem Bruder, Helge. Damit er Blu⸗ men züchten und Samen ſäen kann. Es wäre gut für . wiſſen, daß er derlei tut. Bitte, verweigern Sie es nicht.“ Ohne das weiße Blättchen anzuſehen, ſchob es Helge in die Manteltaſche. „Darf ich Walter Burger grüßen?“ fragte ſie, und es ſchien, als müſſe ſich Tatana Wrangel erſt dieſes Na⸗ mens entſinnen. Walter Burger! Daß man ihn ſo ver⸗ geſſen konnte. „Wenn er meinen Gruß annehmen will, Helge? Er wird mich nun nicht malen, aber das iſt gut ſo. Denn ich lebe für die Zeit, er aber lebt für die Ewigkeit. In ein 3 wird kein Menſch mehr etwas von mir wiſ⸗ „wi derſprechen Sie nicht, Helge, ich bin mir völlig im Haren darüber, aber in fünezig Jahren noch werden die Menſchen wiſſen, wer Walter Burger geweſen iſt. Ich Lin nur eine Frau—.“ Es iſt Tatjana Wrangels letztes Wort. Langſam be⸗ went ich der Zug aus der nächtlichen Halle. Ich bin nur O LA eine Frau.— Ein Tüchlein winkt, und Helge Faber winkt gleichfalls. Immer kleiner wird die Geſtalt, die ſich aus dem offenen Wagenfenſter neigt, bald wird ſie das Dunkel verlöſchen, und nur das wehende Taſchentuch wird noch ein paar Sekunden länger zu ſehen ſein, bis die erſte Kurve auch das fortnimmt und nur die roten Schlußlichter des Zuges das letzte Lebewohl glimmen. Bilder, Bilder, Bilder.— Nein, noch iſt man nicht am Ziel. Helge Faber darf wieder die Lider ſchließen. Da iſt wieder der jugendliche Herr mit den grauen Schläfen, Miſter Schäffer iſt da, der noch immer im Speiſe⸗ ſaal des kleinen Hotels auf ſie wartete. Als Helge eintrat, beſtellte er bei dem unfreundlichen Zimmermädchen Kaffee. „Ich bin ſehr in Ihrer Schuld, Herr Schäffer, ich muß Ihnen geſtehen, daß ich mit dem Bild Evelyns nicht weiterkam. Können Sie mir verzeihen?“ Miſter Schäffer iſt durchaus nicht ungehalten.„Es iſt ſehr ſchwer, derlei zu malen, Fräulein Helge?“ „Sehr ſchwer, Herr Schäffer. Für mich das Schwerſte, was es gibt.“ „Ich würde mir nicht einen ſo ſchweren Beruf wählen, Fräulein Helge.“ 117 85 wählen nicht, Herr Schäffer. Wir werden ge⸗ wählt.“ Nicht bei uns, nicht in U Sel., will Miſter Schäffer er⸗ widern, aber dies ſeltſame deutſche Mädchen würde ihn doch nicht verſtehen. „Seien Sie ohne Sorge“, ſagt er ſtatt deſſen,„ich habe heute einen Photographen geſehen, er macht die ſchönſten Vergrößerungen nach den kleinſten Bildern. Auf Wunſch auch farbig.“ „Auf Wunſch auch farbig—.“ Helge kann nur die Worte Miſter Schäffers wiederholen. „Yes. Finden Sie nicht, daß das wundervoll iſt? Ich glaube, die umſtändliche Malerei wird bald durch die Photographie erſetzt werden.“ „Ich glaube es nicht, Herr Schäffer.“ Und dann fragt man nach dem Bankkonto Miſter Schäffers, denn man will wahrlich nicht in der Schuld des freundlichen Herrn mit den ſilbergrauen Schläfen bleiben. Aber Miſter Schäffer widerſpricht. So war das nicht ge⸗ meint. Natürlich war das nicht ſo gemeint, aber was würde der jugendliche Herr mit den grauen Schläfen ge⸗ ſagt haben, wenn Evelyn von einem fremden Mann Geld genommen hätte? . a e Zeichnung Drewitz— M. Tatjana Wrangel hat es verwunden, daß Henry einmal ihr Schickſal war, ſie reicht ihm ſtill die Hand Zögernd nennt Miſter Schäffer ſeine Bank.„Ich hätte Ihnen ſo gern geholfen, Fräulein Helge“, fügt er zaghaft hinzu. „Sie haben mir geholfen, Herr Schäffer, mehr gehol⸗ fen, als Sie es ahnen können. Ich bin in großer Schuld bei Ihnen.“ 5 N Auch das iſt vorüber. Alles iſt vorüber. Alles iſt Er⸗ innerung. Am Nachmittag kehrt Helge aus der Stadt zurück. Es iſt ein Sonnabend, ein weicher, milder Herbſttag. Sie wird nicht hinaufgehen in das Atelier, ſie wird ein paar Halte⸗ ſtellen weiterfahren und am Abend in der kleinen Laube der Siedlung ſitzen, wo ſich ein Schrebergarten an den anderen reiht. Und Wolfgang wird kommen. Er hat noch keine eigene Gärtnerei, obwohl Tatjana Wrangels Scheck wohl genügt hätte, eine zu kaufen. Aber Wolf iſt erſt im Beginn. Er muß lernen zu arbeiten, lernen, lernen, ler⸗ nen. Doch in der Pflege des eigenen kleinen Gartens iſt er ſchon ein Meiſter. Sicher wird er, wenn die Siedlung ihr Erntedankfeſt feiert, einen Preis bekommen Helge Faber ſitzt auf der kleinen Bank vor der Laube, ſie ſieht die Beete, die mit Aſtern und mit Georginen be⸗ pflanzt ſind, und am Zaun die hohen Sonnenblumen, von denen Walter Burger ſagte, daß ſie ſo ſchön wären, als hätte ſie van Gogh gemalt. Irgendwo pfeift wer ein klei⸗ nes Volkslied. Es ift Wolfgang, der da hinter der Laube pfeift, aber es iſt gut, daß es kein Schlager iſt, ſondern ein Volkslied, das die Menſchen faſt vergeſſen haben. Werden Sie es einmal wieder lernen?— Auch Wolf batte es ver⸗ * geſſen, und es iſt ihm doch wieder eingefallen, zur rechten Stunde eingefallen, und Wolf iſt nur einer unter vielen. Die Melodie ſchwebt ewig im Raum, es iſt nur not, daß ſich der erſte findet, der ſie hört und weitergibt. Wie fröhlich Helges Bruder pfeift. Iſt denn das alles nicht geweſen, die Flucht und das halbe Hochſtaplerleben und dann der Weg zu P. L. Cambert und ſchließlich der andere Weg, der ſchwerere in die Heimat? Und jetzt iſt er hier. Er kommt von der Arbeit und doch nicht müde der Arbeit. Er ergreift ſie wie etwas Koſtbares, das ihm zum erſten Male in ſeinem Leben geſchenkt ward. Auch Walter Burger wird bis zum ſinkenden Abend an der Arbeit ſein. Vielleicht, daß er dann noch hinaus⸗ kommt und die Sonnenblumen bewundert, die ſo ſchön ſind, daß ſie nur van Gogh malen dürfte. Die Sonnen⸗ blumen wird er nach ſolchem Urteil nicht zu malen wün⸗ ſchen, aber es gab eine Stunde, in der er Helge lange und faſt feierlich anſah und ſchließlich leiſe ſagte:„Dich ſollte man malen, dich. Dann könnte man etwas vergeſſen.“ Was will Walter Burger vergeſſen? Vielleicht Tatjana. Ja, Tatjana Wrangel. Dann wird man mehr ſein als eine kleine Modezeichnerin, der zuweilen eine Zeichnung gelingt, die ſelbſt Walter Burger mit vollem Namen zu ſignieren erlaubt. Dann wird man mehr ſein als Wolfs Schweſter, erfüllter und erlöſter. Träumerei. Träumerei, die mehr iſt als Spiel der Gedanken und Wünſche. Doch heute und hier, nur Träumerei. Das fröhliche Lied iſt verſtummt. Helge ſteht auf und tritt hinter die Laube, wo Wolf mit nackter, bronzebrauner Bruſt eben dabei iſt, das Wurzelwerk eines Baumſtumpfes freizulegen. Ein paar Quadratmeter werden ſo gewon⸗ nen, Platz für neue Saat, für neue Blumen. Er hat auf⸗ gehört, ſein Lied zu pfeifen, der Schweiß rinnt über ſeine Stirn, über Hals und Bruſt, die ſcharfe Axt ſauſt in die Wurzeln. „Kann ich dir helfen?“ fragt Helge Faber, aber der Bruder dankt lächelnd und ohne die Arbeit zu unterbrechen. „Ich ſchaffe es!“ ſagt er und läßt das Beil zum letzten Schlag niedergleiten. — Ende.— Drei hübſche Engländerinnen Von Karl Lütge. Die Anſchläge im Dorf prieſen in großen Buchſtaben an: Heiterer Urlauberabend! Der Saal der„Waldluſt“ faßte kaum die Menge der hauptſtädtiſchen Urlauber, die der lange„Kd.“⸗Zug zur erholſamen Raſt in das Ge⸗ birge hinaufgeſchafft hatte. Allein nicht nur Urlauber, ſondern auch Einheimiſche füllten den Saal und mengten ſich unter die Gäſte aus der Stadt. Zwiſchen den Tänzen wurden Lieder geſungen, hei⸗ tere Vorträge zu Gehör gebracht und Geſellſchaftsſpiele durchgeführt. Alles war ſchon recht ausgelaſſen und un⸗ beſchwert frohgeſtimmt, als unverſehens drei elegante junge Damen in den Trubel ſchneiten, die im benachbar⸗ ten Großhotel wohnten. Da ſonſt kein Platz frei war, ſo rückten an einem der Tiſche die Urlauber zuſammen und überließen den Eng⸗ länderinnen und dem älteren Herrn, der ihnen gefolgt war, vier Stühle. Wie die jungen Damen, ſo ſaß auch der Herr mit neugierig⸗geſpanntem Geſicht auf ſeinem Platz und beobachtete das ausgelaſſene Treiben, das man indeſſen nach Sinn und Art nicht völlig zu verſtehen ſchien, denn die Ausländer zeigten bald unverkennbare Enttäuſchung und ließen ihr Bier ſchal werden. Nun ja, die Lieder kannten ſie unzweifelhaft nicht und verſtanden auch von den Vorträgen und den Geſell⸗ ſchaftsſpielen nur wenig... und vom Tanz blieben ſie natürlich ausgeſchloſſen. Wirklich, war das natürlich, daß die Engländerinnen vom Tanz ausgeſchloſſen bleiben mußten? Nein, das entſprach keineswegs der deutſchen Gaſtlichkeit, die jeder Ausländer in Deutſchland verſpüren ſollte! Eine Ver⸗ pflichtung war mit einmal da. Und die Urlauber aus der großen Stadt begriffen es. Ja, da ſtaunten die Mädel im Saal, als ein Teil der Tänzer plötzlich eine entſchiedene Wendung zum Tiſch der Engländerinnen vollführte und dieſe zum Tanz bat. Er⸗ ſtaunt, ein ganz klein wenig zögernd und doch augen⸗ ſcheinlich geſchmeichelt, erhoben ſich die jungen Damen und gaben ſich leicht geziert dem Tänzer in die Arme. Allein die Muſik riß ſie bald hin. oder die Tän⸗ zer, die ihre Sache in jeder Weiſe gut machten. Sie zier⸗ ten ſich nicht lange, bald tanzten ſie wie andere junge Mädel im Saal, froh, unbeſchwert wie nur eine der Urlauberinnen. Nun ſaßen ſie mit ganz anderen Geſichtern am Tiſch. Auch der ältere Herr ſchien zufrieden zu ſein, denn wenn die Urlauber die Engländerinnen nach einem Tanz zun Tiſch zu ihm zurückbrachten, dann dankten ſie jedesmal auch ihm durch eine kleine Verbeugung. Mit geröteten Geſichtern erzählten die Engländerinnen nach jedem Tanz, was ſie erfahren hatten... daß dies Arbeitsmänner waren, die durch das große Ferienwerk„Kraft durch Freude“ zum größten Teil zum erſtenmal in ihrem Leben eine Reiſe hätten ausführen können! Nachdenklich ſah der alte Herr dem Tanz nun zu. „Workmen“, murmelte er und ſchüttelte verwundert den Kopf. Dann erhob er ſich plötzlich und verließ den Saal. Als er nach geraumer Weile zurückkam, befanden ſich noch andere Ausländer in ſeiner Begleitung, die auch noch Platz fanden und ſich nicht weniger vergnügten als die anderen. Als die Ausländer dann gemeinſam um Mitternacht in das vornehme Großhotel des Gebirgskurortes zurück⸗ gingen, hörte man ein Wort von ihnen:. „Gentlemen..“. Waagerecht: 1. Bekannter Komponiſt der Gegen⸗ wart, 4. Waſſerfahrzeug, 8. linker Nebenfluß des Tiber, 9. Hauptſtadt der Mongolei, 10. griechiſche Göttin, 11. Blatt der deutſchen Spielkarte, 12. die hintere Halsgegend, 17. Gewürzpflanze, 20. Inſel der ſüdlichen Sporaden, 22. bekannter Tiroler Paſſionsſpielort, 23. oldenburgiſche Stadt an der Nahe, 24. Brotform, 25. nordfrieſiſche Inſel, 26. Wagnerſche Sperngeſtalt.— Senkrecht: 1. Hollän⸗ diſche Stadt, 2. Geflügeltier, 3. italieniſche Provinzhaupt⸗ ſtadt, 4. Schiffskohlenraum, 5. kleine Anſiedlung, 6. Mär⸗ chengeſtalt(menſchenraubender Rieſe), 7. ſtärkereicher Wur⸗ zelſtock(als Nahrungsmittel angebaut), 13. Gleichwort für Einfuhr, 14. Flächenraum, 15. altägyptiſche Göttin, 16. ur⸗ ſprünglicher engliſcher Adelstitel für„Dame“, 18. grie⸗ chiſche Göttin, 19. Inſel im Mittelmeer. Zahlenrätſel. 123456789 Feſteſſen, 27617 Inſelgruppe im Stillen Ozean, 31723 geröſtete Brotſchnitte, 45731 Muſe, 5734 Teilbetrag, 6134334 mehrſtimmiger Kirchengeſang, 2 Schweizer Kurort, 87967 Brettſpiel, 987227 Hauptſtadt von Tibet. Zickzackrätſel. Aus den 16 Silben: berg bus e grip ja li nim oel pa pa pe pos rie ſter thu zam ſollen acht Wörter gebildet werden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, im Zickzack geleſen, eine Szene aus Goethes „Fauſt“ nennen. Die Wörter bedeuten: 1. Bibliſcher Berg, 2. Heiligenſchein, 3. Lebensbaum, 4. Erkältungskrankheit, 5. Lederflicken, 6. Heldengedicht, 7. Tochterſprache des Sanskrit, 8. Oper von Herold. Silbenrätſel. a bück chat gem ha ling nau ok rep ſe tett til. Aus vorſtehenden zwölf Silben ſind ſechs zweiſilbige Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beidemal von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort er⸗ geben. Die Wörter bedeuten: 1. Edelwild, 2. Kriechtier, 3. Muſikſtück, 4. Fiſch, 5. Stadt in Heſſen, 6. Halbedelſtein. Merkrätſel. Poſtſcheck Serenade Tiergarten Beſuchskarte Chenille. Den vorſtehenden fünf Wörtern ſind je drei aufein⸗ ander folgende Buchſtaben zu entnehmen, und dieſe ſind alsdann aneinanderzureihen. Geſchah dies richtig, erhält man einen beliebten Volksbrauch am Oſtertage. Silbenanfügung. Gott Feſt Hut Druck Bug Don Grimm Li Land Saß Kar Hals Ster Mund Man Lein Thee Sicht Grat Ban. Den vorſtehenden Hauptwörtern ſoll je eine der fol⸗ genden Silben vorn angefügt werden, ſo daß neue Wörter, und zwar wiederum Hauptwörter, entſtehen, die in ihren Anfangsbuchſtaben, verbunden, einen Feſtwunſch ergeben. al chi ed ein el fa fräu hin hol hum in lon ob os richt ro rück ſchrei tre tur. Kürzungsaufgabe. Lafette Kirmes Bojar Gehör Gedeck Provinz Viſier Kantine Heuer Furage Gunſt. In vorſtehenden Wörtern ſtreiche man je zwei neben⸗ einander ſtehende Buchſtaben, ſo daß neue Wörter, und zwar wiederum Hauptwörter, in Erſcheinung treten. Die erſten Buchſtaben dieſer Buchſtabenpaare ergeben, werden ſie aneinandergereiht, dann einen Wunſch des Verlages und der Schriftleitung für die Leſer. tr Auflöſungen aus voriger Nummer: Schach-Aufgabe: 1. Sc3—d5, Kd—ca oder es?, 2. Das—a6 matt. a: 11„Kd-c oder ea, 2. Sd5— ba oder Lg8—h7 matt. b: 1...„ 2d1—c2 oder ez, 2. Sdö—f4 oder—b4 matt. c: 1.....„ Sf beliebig, 2. Sd5=b4 matt. 2. Ukraine, 3. Ra⸗ Silbenrätſel: 1. Fagott, vaillac, 4. Chronik, 5. Heiligenblut, 6. Tarragona, 7. Schonen.— Furcht ſteckt an. Zahlenrätſel: Baireuth, Batterie, Theater, Rabatte, Butter, Beirut, Braut, Ruebe, Rebe, Bier. Defizit⸗Aufgabe: Altona, Arena, Arkona, Cremona, Diana, Havana, Helena, Medina, Meſſina, Modena, Platina, Verona. Gleiche Silbe: na. Kryptogramm: Der Krug geht ſo lange zum Brunnen, bis er bricht. Kreuzrätſel: rei i gen ro Rätſel: Die Feder. ſe „Fred hat mir ſein Herz geſchenkt!“ „Da mußt du aber ſehr vorſichtig damit umgehen, denn vorige Woche ſagte er mir, ich hätte es ihm ge⸗ brochen!“ Denm wird man ihren Handen die ages- arbeit richt ansehen. Mit Nives- Creme gepflegte Heut wird widerstendsfähig und bleibt stets zart und geschmeidig. „Iſt dieſe Ochſenſchwanzſuppe echt oder imitiert?“ „Natürlich echt— bei uns haben die Ochſen keine imitierten Schwänze!“ * „Wunderbaren Spazierſtock haben Sie da.“ „Ja, ſchön iſt er, nur ein bißchen zu lang.“ „Laſſen Sie doch ein Stück abſchneiden.“ „Hören Sie mal, ich werde doch nicht den herrlichen Elfenbeinknauf abſchneiden laſſen.“ „Aber... nicht oben! Unten müſſen Sie ihn ab⸗ ſchneiden laſſen.“ „Unten? Wieſo unten? Unten iſt er mir doch nicht zu lang.“ Zeichnung: Lucie Krenczek— M. Der verkannte Startſchuß. „Vati, warum werden die Männer von dem Onkel totgeſchoſſen?“ Schluß des redaktionellen Teils. 250 Millionen du ciuſnurcu! * 250 Millionen RM. im Jahr beträgt der 2 2 Schaden, der nach Berechnung unſeres Reichs⸗ ge nährſtandes angerichtet werden kann, wenn ungenügend gegen die gefährlichen Frühjahrs⸗ S fröſte vorgebeugt wird. In jedem Jahr droht dieſe große Froſtgefahr für Weinberge, Obſt⸗ gärten, Gartenanlagen in den erſten Wochen des Maf. Nicht umſonſt ſpricht das Volk von den„drei geſtrengen Herren“, deren Tage die vom 11. bis 13. Mai ſind. In der letzten Zeit nun hat man eine ſehr einfache und billige Freilandheizung in Anwendung gebracht, um der Froſt⸗ gefahr vorzubeugen. Man ſtellt zwiſchen die Kulturen in Ab⸗ ſtänden von 6 mal 6 Metern eimerähnliche kleine, etwa 0,5 Me⸗ ter hohe Oeſchen aus Eiſenblech, die mit Braunkohlenbriketts geheizt werden. Ihre Wirkung iſt ganz vorzüglich. Im Garten aber kann man es noch viel einfacher machen. Zwiſchen die Pflanzen in Abſtänden von 2 bis 3 Metern wer⸗ den 3 bis 4 Braunkohlenbriketts ausgelegt. Dazwiſchen klemmt man etwas Holzwolle und Rohnaphthalin als Anmachemate⸗ rial. Das zündet man an, wenn Froſt droht. Dieſe kleinen „Kohlenmeiler“ brennen 12 Stunden. Ihre Wärme hüllt die jungen Pflanzen und Blüten ſorglich ein. Erfahrene Land⸗ wirke haben dieſe einfache Freilandheizung gewiſſenhaft aus⸗ probiert, und ſie empfehlen ſie der Allgemeinheit, denn ſie iſt äußerſt billig. Man hat einen Nutzen von 1: 100 ausgerechnet. Es gibt alſo keinen Grund mehr, ſeine Ernte erfrieren zu laſſen. Wir können es uns nicht erlauben, daß durch Fahr⸗ läſſigkeit für 250 Millionen RM. an einigen Tagen des Jahres Rohſtoffe unſerer Volksernährung erfrieren. 8A RAU EN- RHEUMA USC HATLEKUREN J den leg Pfealle für 9 Niere und Blase ZUR HAUS-TRINKKUR; Pi 1 17 bel Nieren-, Blasen- Lanna HERZ- BLIUT⸗ F PA Bitken wasser Ras lercreme und Stoffwechselleiden Ungewöhnliche Selle gewinne 417 errielep Sie selbst mit kteinen Antellen aon N Edelpelztierſorm. Interessenten erholten unver- 7 bindlich nöbete Mitteilung durch: da ROST-INSTITOUT geri Ws. Abt.: 1603. Französische Str. 69 Bei Haarausfall desen Leblteiebe dopenee Steele 8 NM 1.30 in Fachgeschäften. 8 80 R Porto 0 opfschurren Jucken HH n ee dab Seit jahren bewõhrt. 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Januar 1938 folgenden intereſſan. ten Bericht:„Als Beſitzerin eines Geſchäftsunternehmens und deſſen Betriebsführerin bleibt mir für Privatkorreſpondenz herzlich wenig Zeit . Ich kann jedoch nicht umhin, Ihnen folgen. des über Togal zu ſagen. Schon ſeit 10 Jahren habe ich immer, wenn es notwendig war, Toga] ebraucht. Ein ganzes Jahr lang war ich jetzt ohne jegliche geſundheitliche Störungen, bis kurz or Neujahr 1938 ganz plötzlich heftige Gelenk⸗ ind Gliederſchmerzen einſetzten, wogegen ver⸗ gebens alles mögliche verfucht wurde. Ich habe mir in meiner Bedrängnis und da ich zum Krankſein gar keine Zeit habe, wieder Togal gekauft, und bereits am nächſten Tage hatte ich eine weſentliche Erleichterung. Nach dreitägigem 1 eder von früh 5 Uhr dis abends 9 Uhr auf den Füßen ſein. Togal hat es alſo wieder geſchafft! Ich habe ſeither täglich zwei Tabletten gebraucht, und es hat ſich kein Reißen mehr ein, geſtellt. Togal bleibt Togal!“ Togal hat Unzähligen, die von Rheuma, Gicht, Ischias, Hexenſchuß ſowie Nerven⸗ und Kopfſchmerzen geplagt wurden, raſche Hilfe gebracht Es befreit von den quälenden Schmerzen und wirkt günſtig auf dit Ausſcheidung von Krankheitsſtoffen und Stoffwechſelgiften. Selbſt be beralteten und hartnäckigen Fällen wurden oft überraſchende Erfolge erzielt! Bei Erkältungskrankheiten, Influenza und Grippe bekämpf Togal die Krankheitserreger, wirkt bakterientötend und beſeitigt dami dieſe Uebel in der Wurzel. Keine ſchädlichen Nebenerſcheinungen! Die her vorragende Wirkung des Togal iſt von Aerzten und Kliniken ſeit Jahren beſtätigt. Haben auch Sie Vertrauen und machen Sie noch heute einer Verſuch— aber nehmen Sie nur Togal! 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