Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ——— — 4 Tages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keiner Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 38. 1150. 38. Jahrgang Der ſchöpferiſche Staatsmann Zum Geburtstag des Führers und Reichskanzlers. „Es gibt Männer, die fürchtet, es gibt Männer, die achtet und es gibt Männer, die verehrt das Volk. Höchſtes Glück aber einer geſchichtlichen Perſönlichkeit iſt, von einem Volk geliebt zu werden. Und der ſtolzeſte Ruhm eines Mannes beſteht darin, mit ſeinem Volke ſo verbrüdert und eins zu ſein, daß er zu jeder Stunde und in jeder Situation in ſeinem Namen ſprechen kann. Das iſt beim Führer der Fall. Er iſt in der Tat der Trä⸗ ger des deutſchen Nationalwillens. Aus ſeiner Stimme ſpricht die Stimme des Volkes.“ Dieſe Worte richtete Reichsminiſter Dr. Goebbels in einer Rund⸗ funkanſprache im vergangenen Jahr am Vorabend des Geburtstages des Führers und Reichskanzlers an das deutſche Volk. Wie treffend dieſe Worte waren, haben erſt wieder die großen geſchichtlichen Ereigniſſe der letzten Wochen bewieſen. Wann ſind jemals dem Führer eines Volkes mehr Jubel und Begeiſterung entgegengeſchlagen als Adolf Hitler bei ſeinen letzten Fahrten durch die deut⸗ ſchen Gaue in Oſt und Weſt, in Nord und Süd? Wo gin⸗ gen jemals die Wogen der Liebe zu ſeinem Befreier und Führer und der Freude über ſein Erſcheinen höher als in Tirol und Kärnten und den anderen öſterreichiſchen Län⸗ dern beim Eintreffen Adolf Hitlers? Der Führer hat, ſeitdem er an der Spitze des Reiches ſteht, ſtets klar und offen ſein großes Ziel verfolgt. Die Grundidee ſeiner politiſchen Arbeit iſt die Ehre, die Frei⸗ heit und die Zukunft ſeines Volkes. Mit der zähen Verfol⸗ gung dieſer Idee errang er ſich das Vertrauen und die Liebe ſeines Volkes und die Achtung des Auslandes. Seine Politik wurde damit der Grundpfeiler für den Frieden Europas. Daß der Führer ſich in ſeiner politiſchen Arbeit auch die Zu ſti mmung einer geeinten und dadurch ſtar⸗ ken Nation ſtützen kann, gibt ſeinem Wirken eine Sta⸗ bilität, wie ſie die ſogenannten demokratiſch regierten Staaten mit ihren mehr oder weniger häufigen Regie⸗ rungswechſeln nicht zu bieten vermögen. Nur ſo konnte der Führer, der 1933 ein chaotiſches Erbe übernahm, von Erfolg zu Erfolg ſchreiten. Mit einer Genialität ohne⸗ gleichen ging der Führer daran, dieſes am Rande des Abgrundes ſtehende Volk wiederaufzurichten. Die ſchöpferiſche Kraft des politiſchen Wirkens Adolf Hitlers iſt darin begründet, daß er die Löſung der Aufgaben auf die Grundlage der alles umfaſſenden nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung geſtellt hat und dieſe Aufgaben nicht als politiſcher Hand⸗ werker, ſondern als Künſtler metſtert. Wenn auch die Intereſſen des Tages nicht außer acht gelaſſen werden, ſo ſpürt man doch bei jeder Handlung, daß Werte und Werke von ewiger Dauer geſchaffen werden ſollen. Das deutſche Volk dankt ſeinem Führer dieſes Wirken für ein ewiges Deutſchland dadurch, daß es nicht nur be⸗ wundernd zu ſeiner Genialität aufblickt, ſondern ihm mit 15 opferbereiten Lie be und einmütig Gefolgſchaft eiſtet. Der 20. April, der Geburtstag des Führers und Reichskanzlers und damit Feiertag der ganzen Nation, gibt uns erneut Anlaß zu einem dankbaren Rückblick auf die fünfjährige erfolgreiche nationalſozialiſtiſche Auf⸗ bauarbelt im Dritten Reich. In dieſem Jahr, der 49. Wiederkehr des Geburtstages des Führers, ſtehen wir noch ganz unter dem gewaltigen Eindruck der Rückkehr Oeſterreichs in die deutſche Heimat, und unter dem Ein⸗ druck des 10. April, der das überwältigende und in der Welt einzig daſtehende Bekenntnis des ganzen deutſchen Volkes zu ſeinem Führer brachte, aus dem auch der größte Teil der Welt hat erkennen müſſen, daß des größeren Deutſchlands Einheit und Einmütigkeit eine Tat⸗ ſache iſt, die in ihrer blutentſproſſenen Echtheit und Tiefe jeder Anfechtung und Mißdeutung entzogen iſt. So iſt ge⸗ lade der diesjährige Geburtstag des Führers ein Feſttag von beſonderer Bedeutung, denn in dieſem Jahr ſtimmen auch die deutſchen Volksgenoſſen in Oeſter⸗ reich nicht mehr heimlich und verboten wie in den früheren Hahren, ſondern frei und ſtolz und mit tiefer Dankbarkeit in unſere Geburtstagsglückwünſche ein. Zum erſten Male werden Abordnungen deutſchöſterreichiſcher Soldaten aus Linz, aus Steyr und aus Wien an der großen Parade in der Reichshauptſtadt anläßlich des Geburtstages teilneh⸗ men und dem Befreier des gequälten Landes und dem Mann, der aus Liebe zu ſeinem deutſchen Volk und zu 95 ner Heimat einen jahrhundertealten Traum hat Wirklich⸗ leit werden laſſen, das Vertrauen und den Dank ihrer Kameraden und des ganzen Landes Oeſter reich bringen. In dieſem Jahr grüßt Großdeutſchland ſeinen Führer am Geburtstage und gelobt in tiefer Dankbarkeit auch weiterhin unwandelbare Treue und Gefolgſchaft. 5 2 Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht. i Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht am Vorabend des Geburtstages des Führers von 20 bis 20.15 Uhr über alle deutſchen Sender. Ruſt ſpricht zu den Schulen. Am Geburtstag des Führers ſpricht Reichsminiſter Ruſt von 9 bis 9.30 Uhr über alle deutſchen Sender zu den Schu⸗ len im Deutſchen Reich. Dieſe Kundgebung iſt mit der Feier, die am gleichen Tage anläßlich des Schulbeginns ieren zu verbinden. Es wird angeordnet, daß die ebertragung der Rede des Herrn Miniſters im Rahmen der Schulfejer in allen Schulen gemeinſchaftlich angehört wird. In den Volksſchulen nehmen nur die vier oberen Klaſſen(nicht die vier Grundſchulklaſſen) an der Feier teil. Dienstag, den 19. April 1938 Adolf Hitlet, der Bauherr Jede menſchliche Kultur kann nur der Ausdruck einer beſtimmten Geiſteshaltung ſein. Es war der Führer, der in vielen ſeiner kulturpolitiſchen Reden dieſen Gedanken entwickelt hat und ihn in immer neuen Formulierungen und Abwandlungen der Allgemeinheit einhämmerte, ihn bis in ſeine letzten Ausdeutungen hinein zergliederte und feſtlegte, daß ein nationalſozialiſtiſches Zeitalter nur eine nationalſozialiſtiſche Kultur haben könnte. So hat die Erneuerung des deutſchen Geiſteslebens nach der Macht⸗ übernahme ſich im Rahmen der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung vollzogen. Aber„die kulturelle Bedeu⸗ tung einer Nation iſt faſt immer gebunden an die poli⸗ tiſche Freiheit und Unabhängigkeit derſelben, mithin iſt dieſe die Vorausſetzung für das Vorhandenſein, oder beſſer: Entſtehen der erſteren“, und aus dieſer Erkenntnis heraus, die der Führer in ſeinem Lebensbuch„Mein Kampf“ niedergelegt hat, war es ſeine große Sorge, mit und neben der Erringung der politiſchen Unabhängigkeit dem deutſchen Kulturſchaffen im Rahmen des Geiſtes⸗ lebens der Völker ſeine völkiſche Unabhängigkeit zu ſichern und es aus ſeiner urſprünglichen Kraft heraus zu er⸗ neuern. Der Sieg des Nationalſozialismus bedeutet daher eine Wende des deutſchen Kulturlebens, des deutſchen Kunſtſchaffens und im beſonderen und aus beſonderen Gründen heraus der deutſchen Baukunſt. U „Daß ich mit Feuereifer meiner Liebe zur Baukunſt diente, war natürlich. Sie erſchien mir neben der Muſik als die Königin der Künſte. Meine Beſchäftigung mit ihr war unter ſolchen Umſtänden auch keine„Arbeit“, ſondern höchſtes Glück.“ Dieſe Worte ſchrieb Adolf Hitler in „Mein Kampf“. Sie erklären uns die Vorliebe des Füh⸗ rers gerade für die Architektur; aber dieſe Vorliebe iſt ſicher nicht zufällig. Der Staatsmann, der das neue, rößere Reich, ſo wie es jetzt vor uns ſteht, nach ſeinen länen feſtigte und einte, und der es weiter ausbauen wird, muß künſtleriſchen Schauens voll ſein. Auch die Politik handhabt er ja wie eine Kunſt und eigentlich wie die Baukunſt. Planen, Berechnen, Entwerfen, Ausführen, das ſind die grundlegenden Elemente hier wie dort, und wenn der Führer in einer Rede auf dem Parteitag in Nürnberg 1933 über geiſtiges Planen einmal ſagte:„Der gegebene Zweck, das konſtruktive Können der Gegenwart ſowie das techniſche Material ſind die Elemente, aus denen und mit denen der wahrhaft ſchöpferiſche Geiſt ſeine Werke geſtaltet“, ſo ſind das Worte, die ſich alles in allem auch auf das politiſche Planen anwenden laſſen. Was der Führer als Bauherr plante und noch plant, darüber konnte man ſich auf der großen Deutſchen Archi⸗ tekturausſtellung in München unterrichten. Der Führer ſelbſt war es, der nicht nur als tatkräftiger Bauherr, ſon⸗ dern auch als Architekt die erſten Vorbilder für eine neue deutſche Baukunſt gegeben hat. Die erſten Bauten in München, das Haus der Deutſchen Kunſt, die Umgeſtal⸗ tung des Königlichen Platzes mit den beiden Gefallenen⸗ Tempeln, dem neuen Führerhaus und dem Verwaltungs⸗ haus der Partei, die Bauten auf dem Parteitaggelände in Nürnberg und hier wieder als beſonderer Entwick⸗ lungsabſchnitt die Kongreßhalle und das Sportfeld ſind richtunggebende Beiſpiele der Baugeſinnung unſerer Zeit. An der 1 dieſer Bauten hat der Führer engen und perſönlichen Anteil gehabt. Er hat nicht nur Plan⸗ ſkizzen angefertigt, ſeine Arbeit ging bis in Einzelheiten der Außen⸗ und Innenarchitektur. Er war es, der zu⸗ ſammen mit ſeinem vertrauten Mitarbeiter Prof. Trooſt als richtunggebende Linie in Abkehr von dem Stil der Unruhe den klaren, überzeugenden Grundriß und die Ruhe und Größe der Fronten feſtlegte. So zeigten die Bauten auf dem Königlichen Platz in München zum erſten Nr. 90 Male unter dem ſtärkſten unmittelbaren Einfluß des Führers die ſtraffe Gliederung der Einzelheiten und die ſorgfältige, bis ins Kleinſte zweckerfüllte Durcharbeitung. Die Umgeſtaltung des Königlichen Platzes in München, mehr aber noch die Bauten des Reichsparteitaggeländes in Nürnberg, offenbaren dazu noch ein beſonderes Kenn⸗ zeichen der Baukunſt des Führers, das darin beſteht, daß die Architektur nicht mehr Selbſtzweck iſt, ſondern der ſinn⸗ volle Rahmen für die Handlung, die in den Bauwerken vor ſich geht. Wie der Königliche Platz als großes Auf⸗ marſchgelände gedacht iſt, ſo ſind die Bauten des Partei⸗ tages der große Rahmen für die Feierſtunden der Nation. Dieſer Zweck beſtimmt die Ausführung, und ſo ſind zum Beiſpiel die Terraſſen und die Flügel des Luitpoldhaines keine architektoniſchen Faſſaden mehr; ihre Maße werden vielmehr, genau wie die Maße der Straßenverbindungen, beſtimmt durch die Zahl der Fahnen, Standarten und Gliederungen, die dort zu gegebener Zeit antreten werden. So offenbart ſich auch in dieſen architektoniſchen Plä⸗ nen der orbnende und aufbauende Geiſt des Führers. Die Anlage dieſer Bauten löſt die ſchwierigen Verkehrsauf⸗ gaben eines Maſſenaufmarſches der Nation, und wie dort, ſo treten bei allen Großbauten des Dritten Reiches die Klarheit der Linienführung, die Reinheit und Zweck⸗ beſtimmung des Bauſtils in Erſcheinung. Das gilt wie für München und Nürnberg für die Bauvorhaben in an⸗ deren Städten des Reiches, die alle unter der Planung und der tätigen Mithilfe des Führers ausgeführt werden; das gilt für die„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Anlagen, wie das Seebad auf Rügen, die Arbeiterdampfer; das gilt für die Adolf⸗Hitler⸗Schulen, für die Ordensburgen, für die Jugendherbergen und die HJ.⸗Heime; das gilt für die Heimſtättenſiedlungen; das gilt auch für die Straßen des 8 All dieſe Gemeinſchaftsbauten drücken in ihrem til den neuen Geiſt aus und ſprechen von der neuen Baugeſinnung. Alles, was im deutſchen Bauweſen geworden iſt und was noch werden wird, wäre nicht und würde nicht ſein, wenn nicht der Führer zu ſeiner Arbeitslaſt auf den vielen anderen Gebieten unſeres nationalen Daſeins auch noch die Laſt der Arbeit auf dieſem Gebiet auf ſich genommen hätte. Aber wir haben die beglückende Gewißheit, daß er es mit Freude tut.„Die großen Kulturdokumente der Menſchheit aus Granit und Marmor ſtehen ſeit Jahr⸗ tauſenden. Sie allein ſind ein wahrhaft ruhender Pol in der Flucht all der anderen Erſcheinungen. In ihnen hat die Menſchheit in den Zeiten des Verfalls ſtets von neuem die Kraft zum Wiederaufſtieg geſucht und auch immer wieder gefunden, um ihrer Wirrnis wieder Herr zu wer⸗ den und aus dem Chaos eine neue Ordnung zu geſtalten.“ So ſprach der Führer. Wir wiſſen, daß er mehr getan hat, als aus dem Chaos einer verrotteten Baugeſinnung eine neue Bauordnung zu geſtalten. Er hat uns, unſerem ganzen Leben, unſerem völkiſchen und unſerem perſön⸗ lichen Daſein eine neue Ordnung gegeben, er hat uns, Deutſchland und jeden Deutſchen aus dem Chaos erlöſt, und das danken wir ihm mit heißem Herzen an ſeinem heutigen Geburtstag. Daß wir uns ſeiner ſorgenden Arbeit noch lange erfreuen mögen, das iſt uſer Wunſch! Die Glückwünſche der Jugend Mitternächtliche Ringſendung des Rundfunks. Zum morgigen Geburtstag des Führers tritt die deutſche Jugend als erſter Gratulant an, und zwar mit einer Reichsringſendung des deutſchen Rundfunks, in der zu mitternächtlicher Stunde die Lieder der Jugend aus dem ganzen großen Deutſchland den Führer zu ſeinem Geburtstag grüßen. Seit zwei Jahren ſchon wird dieſer Brauch geübt, der in dieſem Jahr durch das Hinzutreten der Jugend aus der deutſchen Oſtmark, Oeſterreich, erfreulich bereichert wird. Die Sendung, an der die Sender Ber⸗ lin, Breslau, Hamburg, Köln, Königsberg, München, Saarbrücken und Wien beteiligt ſind, und die heute nacht um 23.30 Uhr beginnt und um 0.05 Uhr geſchloſſen wird, findet ihren Höhepunkt und Abſchluß in einer kurzen Anſprache des Reichsjugendführers. Die Folge der Sendung baut ſich ſinnvoll nach den Orten auf, die im Leben des Führers und damit unſeres Volkes von geſchichtlicher Bedeutung geweſen ſind. Sie beginnt mit dem Glockengeläut von Braunau, deſſen Jugend den Führer mit einem öſterreichiſchen Heimatlied begrüßt. Ueber Hamburg kommen die Grüße aus Paſewalk in Pommern, wo der Führer in den Novembertagen 1918 im Lazarett lag. München erinnert mit dem Lied„Wo wir ſtehen, ſteht die Treue“, das aus der Feldherrnhalle übertragen wird, an den 9. November 1923 und Lan d berg am Lech mit dem Liede„Nur der Freiheit gehört unſer Leben“ an dieſe Station im Leben des Führers. Von Königsberg und Danzig erklingen Heimat⸗ lieder im Gedenken an den Deutſchlandflug des Führers, Köln als Mittelpunkt des befreiten Rheinlandes grüßt mit dem Lied„Jetzt müſſen wir marſchieren, ich und mein Kamerad“. An den Reichsjugendtag in Potsdam 1932 als eines der bedeutendſten Ereigniſſe in der Geſchichte der nationalſozialiſtiſchen Jugend erinnert die Berliner Hitler⸗Jugend mit dem Kanon„Wir tragen und bauen das Reich“. Die feierliche Hymne„Deutſchland, heiliges Wort“, von Breslauer Hitlerjungen und BD M.⸗ Mädeln geſungen, ſchließt den Ring. Der Reichsjugendführer, Baldur von Schirach, wird anſchließend die Glückwünſche der geſamten 8% Ju⸗ 5 die in dieſer Stunde einmütig vor dem Führer ſteht, in einer kurzen Glückwunſchanſprache zuſammenft ſendung. 0 Mit dem Fahnenlied der Hitler-Jugend ſchließt die Ring⸗ I Nom unlerzeichnol Das italieniſch⸗engliſche Abkommen. Rom, 18. April. Amklich wird mitgeteilt:„Außenminiſter Graf Ciano und der engliſche Botſchafter Lord Perth haben im Palazzo Chigi das italieniſch-engliſche Abkommen unterzeichnet, Das Abkommen beſtehi aus einem Protokoll und acht angeſchloſ⸗ 1599 3555 und Erklärungen und einem Noten- wechſel. Außerdem iſt zwiſchen Italien, England und Aegypten ein Abkommen über gute Nachbarſchaft be⸗ treffend Italieniſch⸗Oſtafrika von Außenminiſter Graf Eiano, dem engliſchen Botſchafter Lord Perth und dem ägyptiſchen Geſandten Muſtafa El⸗Sadek unterzeichnet worden, die auch einen Notenaustauſch vorgenommen haben.“ Nach der Unterzeichnung eee ſich Lord Perth und Graf Ciano und die Mitglieder der beiden Dele⸗ ationen zum Abſchluß des Abkommens, das aus einem Protokoll und einer Reihe von Vereinbarungen und Erklä⸗ rungen ſowie aus einem beſonderen Notenaustauſch zuſam⸗ mengeſetzt iſt. Aus dem Inhalt Das engliſch⸗italieniſche Abkommen wurde im Anſchluß an die Unterzeichnung veröffentlicht. Es ſieht vor, daß acht Erklärungen in Kraft treten ſollen, ſobald dies die italieni⸗ ſche und die engliſche Regierung gemeinſam feſtſetzen. 1. Eine Beſtätigung der Erklärung vom 2. Januar 1937 über den Status quo im Mittelmeer und der No⸗ ten, die am 31. Dezember 1936 ausgetauſcht wurden.(Dieſe Noten bezogen ſich auf die Erhaltung des Status quo im weſtlichen Mittelmeer.) 2. Ein Abkommen über den Austauſch militä⸗ riſcher Informationen. In dieſem Abkommen ver⸗ pflichten ſich beide Parteien, ſich periodiſch über die Vertei⸗ lung ihzer Streitkräfte im Mittelmeer, im Roten Meer, im Golf von Aden, in Aegypten, im Sudan, in Italieniſch⸗Oſt⸗ afrika, Britiſch⸗Somaliland, Kenya, Uganda und den nörd⸗ lichen Teil von Tanganfika zu unterrichten. Beide Parteien kommen hiernach weiter überein, ſich im voraus über die Errichtung neuer Flotten⸗ oder Luftſtützpunkte im Mittel⸗ meer öſtlich vom 19. Längengrad und im Roten Meer ſo⸗ wie den Zufahrtswegen zum Roten Meer zu Unterrichten. 3. Ein Uebereinkommen über gewiſſe Gebiete im Na⸗ 1 0 Oſten. Dieſes aus acht Artikeln beſtehende Ueberein⸗ ommen verpflichtet beide Teile, die Integrität und die Un⸗ abhängigkeit Saudi⸗Arabiens und des Yemen zu reſpektieren. Beide Teile kommen überein, daß es in ihrem gemeinſamen Intereſſe liegt, daß keine andere Macht die Un⸗ abhängigkeit und Integrität dieſer beiden Länder in Frage ſtellt. Bezüglich der Gebiete, die öſtlich und ſüdlich von Saudi⸗Arabien und dem Yemen liegen(d. h. alſo das Ge⸗ biet des Protektorats Adens) erklärte die italieniſ he Re⸗ gierung, daß ſie nicht verſuchen wird, irgendwelchen politi⸗ ſchen Einfluß in dieſer Zone zu erwerben. 4. Eine Erklärung über die Propaganda. Die Er⸗ klärung beſtimmt, daß keines der beiden Länder gegen das andere Preſſe⸗ oder Propagandamethoden gebrauchen wird, die geeignet ſind, die Intereſſen des anderen Landes 3u ſchädigen oder die unvereinbar mit guten Beziehungen ſein würden. 5. Eine Erklärung über den Tana⸗See. Dieſe Be⸗ ſtimmung wiederholt die Zuſicherungen der italieniſchen Re⸗ gierung vom 3. April 1936, wonach die italieniſche Regie⸗ rung die britiſchen Intereſſen, die mit dieſem See zuſammen⸗ hängen, reſpektieren wird. 6. Eine Erklärung über den Militärdienſt von Eingeborenen in Italieniſch-Oſtafrika. Da⸗ nach iſt Italien bereit, den Grundſatz anzunehmen, wonach Eingeborene in Italieniſch⸗Oſtafrika nicht gezwungen werden ſollen, Militärdienſt zu leiſten, wovon nur Polizeidienſt aus⸗ genommen iſt. 7. Eine Erklärung über die freie Ausübung der Religion und die Behandlung von britiſchen religiöſen Körperſchaften in Italieniſch⸗Oſtafrika. Die Erklärung ſichert britiſchen Staatsangehörigen in Italieniſch⸗Oſtafrika die freie Ausübung ihrer Religionstätigkeit zu. 8. Eine Erklärung über den Suez⸗Kanal. Die britiſche und die italieniſche Regierung beſtätigen hier von neuem ihre Abſicht, die Beſtimmungen der Suez⸗Kanal⸗Kon⸗ vention vom 29. Oktober 1888 zu keſpektieren und innezu⸗ halten. Dieſes Abkommen garantierte allen Mächten den freien Gebrauch des Suez-Kanals zu allen Zeiten, d. h. in Krieg und Frieden. Der zweite Teil des Abkommens beſteht in einer An⸗ ahl von Briefwechſeln. Diele Briefwechſel bezie⸗ n ſich auf: 1. Libyen. In dieſem Briefwechſel ſtellt die italieniſche Regierung feſt, daß ſ eine Anweiſung fte die Verminderung der ita⸗ lieniſchen Streitkräfte in Libyen gegeben hat und daß Zurückziehungen von 1000 Mann in der Woche bereits be⸗ gonnen haben. Dieſe Truppenzurückziehungen würden fort⸗ geſetzt werden, bis die Friedensſtärke der Garniſonen erreicht iſt. Dies bedeutet, daß die italieniſchen Streitkräfte in Libyen ſeit dem Beginn der Beſprechungen um die Hälfte vermin⸗ dert wurden. 2. Londoner Floltenvertrag. Die italieniſche Regierung teilt mit, daß ſie die Abſicht hat, dem Londoner Flottenvertrag von 1936 beizutreten, ſobald das Abkommen in Kraft getreten iſt. Bis zu dieſem Zeit⸗ punkt will die italieniſche 8 ſich an die Beſtimmun⸗ gen des Flottenvertrages halten. 3. Spanien. 5 Die italieniſche Regierung beſtätigt, daß ſie der briti⸗ ſchen Formel für die proportionelle Räumung der auslän⸗ diſchen Freiwilligen aus Spanien zugeſtimmt hat, und daß ſie ſich e dieſe Räumung in dem Augenblick und zu den Bedingungen durchzuführen, wie ſie vom Nichtein⸗ miſchungsausſchuß auf der Grundlage dieſer Formel eeſt⸗ s 155 werden. Sie verpflichtet ſich, falls dieſe Räumung ei Beendigung des ſpaniſchen Bürgerkrieges noch nicht be⸗ endet iſt, daß alle verbleibenden italieniſchen Freiwilligen Spanien zu dieſem Zeitpunkt verlaſſen ſollen, und daß ebenſo alles italieniſche Material zurückgezogen wird. Die italieniſche Regierung erklärt, daß Italien keinerlei territoriale oder politiſche Ziele und keinerlei ani ierte Stellung in Spanien, auf den Balearen, den paniſchen Ueberſeebeſitzungen oder der ſpaniſchen Marokko⸗ zone hat, und daß Italien nicht die Abſicht hat, irgendwelche bewaffneten Streitkräfte in dieſen Gebieten zu unterhalten. 5 3 4. Abeſſinien. Die britiſche Regierung erklärt. daß ſie die Abſicht hat, auf der kommenden Genfer Ratsſitzung Schritte zu tun, um Jungen für den Luftſport zu wecken. die Stellung der Mitgliedſtaaten der Genfer Entente in Bezug auf die Anerkennung der italieniſchen Souveränität über Abeſſinien zu klären, da ſie den Wunſch hat, Hinder⸗ niſſe zu beſeitigen, welche die Freiheit der Mitgliedſtaaten in Bezug auf eine Anerkennung der italieniſchen Souveräni⸗ tät über Abeſſinien ändern könnten. 5. Der dritte Teil des Abkommens iſt ein Abkommen über gute Nachbarſchaft zwiſchen Jtalien und Aegyp⸗ ten. Telegrammwechſel Chamberlain⸗Muſſolini. Zum Schluß des Abkommens wird ein Telegrammaus⸗ tauſch zwiſchen Chamberlain und Muſſolini veröffentlicht. Das Telegramm Chamberlains an Muſſolini lautet: „Ich freue mich, von Lord Perth den erfolgreichen Aus⸗ gang der Beſprechungen zwiſchen unſeren beiden Regierun⸗ gen zu erfahren. Ich möchte ausdrücken, wie ſehr ich und meine Kollegen den Geiſt des guten Willens und der Zu⸗ ſammenarbeit ſchätzen der in unſeren Beſprechungen von Euer Exzellenz, Graf Ciano, und allen auf der italieniſchen Seite Beteiligten angewandt mur de. Ich habe die aufrich⸗ tige Befriedigung, deren ich e Eurer Exzellenz ſicher bin, daß ein ſolch umfaſſendes Abkommen zwiſchen uns er⸗ reicht worden iſt. e 8 Ich hoffe, daß dieſes Abkommen, wenn es voll in Kraft kritt, alle übriggebliebenen Punkte der Meinungsverſchie⸗ denheiten zwiſchen uns beſeitigt, und ich erwarte zuverſicht⸗ lich, daß hiernach die Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern wieder ſicher auf Berkrauen und der Freundſchaft beruhen werden, die ſo lange in der Vergangenheit exiſtier⸗ ten.“ Die Antwort Muſſolinis Chamberlain lautet: „Ich danke Ihnen warm für Ihre Botſchaft. Ich freue mich in der Tat, daß die engliſch⸗italieniſchen Beſprechun⸗ gen ſo glücklich geendet haben und daß das erzielte U wer⸗ einkommen Sie wie mich voll befriedigt, ſowohl hinſichtlich des Umfangs und des Geiſtes, in dem es geſchloſſen wurde. Es iſt mir eine Freude, Ihnen zu verſichern, daß ich den guten Willen und den herzlichen Geiſt des Verſtehens, den Eure Exzellenz gezeigt haben, aufrichtig zu ſchätzen weiß Ich ſchätze ebenſo die Arbeit, die Lord Perth und ille die⸗ jenigen geleiſtet haben, die zu der Verwirklichung des Ab⸗ kommens beigetragen haben. Dadurch, daß die zwiſchen uns beſtehenden Fragen ſo an Premierminiſter offen und vollſtändig geregelt wurden, werden die Bezie⸗ hungen zwiſchen England und Italien auf eine ſolide und dauerhafte Baſis geſiellt. Ich bin überzeugt, daß aunmehr zwiſchen den beiden Völkern eine neue Periode des Ber- lrauens und der Freundſchaft beginnen kann, das iſt es, was ich und Sie wünſchen und was mit unſeren kraditio⸗ nellen Beziehungen übereinſtimmt.“ Ein Jahr NS, Fliegerkorps Deutſchlandflug endet in Wien.— Skarker Aufkrieb auf allen Gebieten. NSG. Karlsruhe, 16. April. Am 17. April jährte ſich der Tag, an dem vor einem Jahr durch Erlaß des Führers und Reichskanzlers das Nationalſozialiſtiſche Fliegerkorps gegründet wurde. Mit⸗ ten in die Tage freudigſter Erregung hinein dringt das Ge⸗ denken an die Schaffung der jüngſten NS⸗Formation, die unter ihrem Korpsführer, Generalleutnant Chriſtianſen, in der kurzen Spanne ihrer bisherigen Tätigkeit weitgehende Aufgaben für die Ertüchtigung des Fliegernachwuchſes und die Hineintragung des Luftſportgedankens in die Volksge⸗ meinſchaft erfüllt hat. Auch für die nächſte und weitere Zukunft hat das NS⸗ Fliegerkorps wichtige Aufgaben zu erfüllen, im nächſten Monat beginnen die großen luftſportlichen Veranſtaltungen. Der erſte dieſer großen Wettbewerbe iſt der Deutſch⸗ landflug 1938, der vom 22. bis 29. Mai durch⸗ geführt wird. Dieſer Deutſchlandflug wird auch die erſte eranſtaltung ſein, die ſich über das geſamte neue Groß⸗ deutſche Reich erſtreckt— der Flug endet in Wien! Von der neuen Gruppe 17(Oeſterreich) nehmen 3 Ketten 9 Flugzeuge) teil. Am 29. Mai treffen alle Teilnehmer am Veulſchlandflug auf dem Verkehrsflughafen Wien⸗Aſpern ein. Die Preisverteilung erfolgt anſchließend im Rahmen eines Kameradſchaftsabends Außer Wien ſind in der neuen Oſtmark noch drei Wertungsplätze vorgeſehen und zwar Innsbruck, Salzbung und Linz. Die durch die Deter Tat des Führers in das Reich heimgekehrten Deutſch⸗ eſterreicher werden alſo im großen Maße an den Ereig⸗ niſſen des Deutſchlandfluges teilnehmen können. „ Der Korpsführer, der ein beſonders weites Herz für unſere Jugend hat, bereitete an dem Tage des einjäh⸗ rigen Beſtehens ſeines Korps der Jugend eine beſondere reude. Generalleutnant Chriſtianſen hat dem Deutſchen 9 5 0 nicht weniger als 180000 kleine Flug⸗ modelle zur Verfügung geſtellt, die zum 17. April im Reiche verteilt wurden Dieſe kleinen Modelle ſind in Mo⸗ dellierbogenart hergeſtellt und ſollen von den Jungen am 18. Mai zwiſchen 18 und 18.30 Uhr in einer von Deutſch⸗ landſender und dem größten Teil der Reichsſender über⸗ tragenen Bauſtunde unter Anleitung von Lehrkräften des NS⸗Fliegerkorps fertiggeſtellt werden. Bemerkenswert iſt, daß die Modelle ausgezeichnete Flugeigenſchaften beſitzen und beſtimmt dazu beitragen, die Begeiſterung unſerer Sofort nach Einfügung Oeſterreichs in den Verband des Deutſchen Reiches wurde die Gründung der NS FJ K⸗ Gruppe 17(Oeſterreich) durchgeführt. Die Vorarbeiten ſind ſoweit gediehen, daß die neue Gruppe jetzt ſich unter ihrem Gruppenführer Pg. Simmer den geſtellten großen Aufzaben widmen kann. Gerade in Oeſterreich hat das NS⸗ Fliegerkorps vordringliche Arbeiten zu leiſten. Mit Hilfe der alten öſterreichiſchen Kameraden wird aber dieſe neue Gruppe nach den Richtlinien des Korpsführers in kürzeſter Zeit ſoweit ſein, daß bei allen wichtigen Reichsveranſtal⸗ tungen Angehͤrige der neuen NSFK⸗Gruppe 17 teilneh⸗ men werden. Auch in den Bereichen der bisherigen NScFK⸗Gruppen geht es eiſern vorwärts. Nach den Vorbereitungsarbeiten im Winter, die ſich mehr oder weniger auf theoretiſchem und organiſatoriſchem Gebiete abwickelte, beginnt nun allenthalben der Flugdienſt. Ueberall im weiten Deutſchen Reiche ſind die Pimpfe der Modellflug⸗Arbeits⸗ gemeinſchaften, die Jungen der Flieger⸗HJ und die Män⸗ ner der NSFK⸗Stürme unter tatkräftiger Anleitung ihrer Lehrmeiſter am Werk. Die Modellflieger bereiten ihre Aus⸗ ſcheidungskämpfe vor, die in dem großen Pfingſtwettbewerb auf der Waſſerkuppe ihre Krönung finden ſollen: die Segelflieger ſchulen eifrig, um neuen Nachwuchs her⸗ N95 5 8 auch die Ausſcheidungskämpfe für den 1 9. Rhön ⸗ egelflug⸗ Wettbewerb beginnen all' mählich in den Gruppenbereichen; in den NSFK⸗Stürmen wird eifrig für den Deutſchlandflug trainiert. Die Flieger⸗ een ſind bereit, ihre Kräfte im öffentlichen Wett⸗ treit zu meſſen. i Im Sturmdienſt und im Wehrſport wer⸗ den die NScͤ⸗Männer in ſtändiger Uebung gehalten. Auf allen Arbeitsgebieten des NS⸗Fliegerkorps herrſcht ſtarker Auftrieb, um auch im zweiten Jahr die großen Leiſtungen u erzielen, zu denen das NS⸗Fliegerkorps als vierte ampfformation des Führers verpflichtet iſt. Daladier nach London eingeladen Außenminiſter Bonnet wird ihn begleiten. Nach der Londoner Morgenpreſſe hat der britiſchg Botſchafter in Paris den franzöſiſchen Miniſterpräſiden; ten Daladier und Außenminiſter Bonnet formell zu einem Beſuch in London eingeladen. Es gelte als ziemlich ſicher, daß der Beſuch am 27. oder 28. April ſtattfinde. Wie der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ ſchreibt, war die Einladungsadreſſe ſchon vor Wochen in London ausgeſchrieben worden. Die Regierung habe nur auf einen günſtigen Augenblick zu ihrer Ueberreichun gewartet. Daladier werde dem britiſchen Kabinet einen privaten Bericht der franzöſiſchen Beſorgniſſe hin⸗ ſichtlich Spaniens und Mitteleuropas geben. Die bri⸗ tiſchen Miniſter würden ihn über das engliſch⸗ italieniſche Abkommen voll unterrichten und„3weifellos die Hoffnung ausdrücken, daß der Weg zu einer italie⸗ niſch⸗franzöſiſchen Annäherung bedeutend leichter gewor⸗ den ſei“. Da die franzöſiſchen Miniſter noch vor der nächſten Genfer Ratsſitzung nach London kämen, werde man ein Abkommen zur Sicherſtellung einer gerechten Behandlung der nach Anſicht der britiſchen rennen nicht normalen Lage im Hinblick auf die Anerkennung Italieniſch⸗Aethiopiens anſtreben. Der Durchbruch zum Mittelmeer Valencia von der Zufuhr abgeſchnitten. Die nationalſpaniſchen Truppen wurden bei ihrem Einzug in die eroberten Küſtenſtädte Vinaroz und Beni⸗ carlo mit unbeſchreiblicher Begeiſterung von der Zivil⸗ bevölkerung empfangen. Im Hafen von Vinaroz gelang es, das größte Schiff ſowie zahlreiche kleinere Dampfer, auf denen ſich bereits eine große Anzahl von Bolſche⸗ wiſten zur Flucht eingeſchifft hatten, zu kapern. Die Beute an Gefangenen und Kriegsmaterial iſt ſehr umfangreich. Am 37. Tage der Offenſive gelang den nationalſpa⸗ ſchen Truppen dieſer Durchbruch zum Mittelmeer. Die Unterbrechung der Verbindung zwiſchen Barcelona einer⸗ ſeits und Valencia und Madrid andererſeits beſchwört für die bolſchewiſtiſche Herrſchaft ſchwer wiegende Folgen herauf, muß doch nun damit gerechnet werden, daß die bolſchewiſtiſchen Horden über keine einheitliche Führung mehr verfügen, ſondern in ein katalaniſches und ein Levanteheer geſpalten ſind. Sehr bedeutſam dürfte ſich der Riegel der nationalſpaniſchen Truppen auswirken für die Lebensmittelzufuhr und den Nachſchub an Kriegsmaterial aus Frankreich. Madrid und Valen⸗ cia erhielten aus Frankreich über Katalonien bisher monatlich etwa 500 Tonnen Lebensmittel. Da nunmehr die Wirkſamkeit der nationalen Blockade von der See her weſentlich erhöht wird, iſt der Verkehr mit den Le⸗ vantehäfen Valencia, Alicante, Cartagena und Almeria faſt unmöglich gemacht. Valencia und Madrid erhielten aus Katalonien die notwendigen Rohſtoffe zur Her⸗ ſtellung von Waffen und Munition, ferner Benzin in gro⸗ ßen Mengen. Die Kraftſtromverſorgun g Va⸗ lencias hängt zum größten Teil aus der Zufuhr von Katalonien ab. Die Erze aus den Gruben von Almaden und dem bolſchewiſtiſchen Andaluſien, die den Valeneia⸗ Bolſchewiſten zum Austauſch gegen Waffen dienten, kön⸗ nen die Erzeugungsſtätten nicht mehr erreichen. Es iſt weiterhin zu berückſichtigen, daß infolge der wirkſameren Blockade die Kohlenlieferungen aus den andalu⸗ ſiſchen Gruben ausbleiben. Angeſichts der Tatſache, daß ſich das Zentrum der bolſchewiſtiſchen Herrſchaft in Barcelona befindet, er⸗ ſcheint der Levante⸗Teil von jeder„ſtaatlichen“ Organi⸗ ſation losgelöſt, wird doch in Barcelona ſeit langem aus⸗ giebig„regiert“, Bolſchewiſtiſcher Flugplatz bombardierk. Salamanca, 19. April. Der nationalſpaniſche Heeresbericht vom Oſterſonntag meldet weitere Fortſchritte der nationalſpaniſchen Truppen in den Pyrenäen. Wichtige bolſchewiſtiſche Stellungen am Eingang des Arantales wurden erſtürmt, wobei die Roten ſchwere Verluſte erlitten. Im Abſchnitt von Vin ar oz wurden bei dem weiteren Vordringen nach Norden meh⸗ rere Dörfer, darunter ſtrategiſch ſehr bedeutende Stellun⸗ gen der Bolſchewiſten, genommen. Im Abſchnitt von Vinaroz wurde ein bolſchewiſti⸗ ſches Jagdflugzeug von der Luftabwehr abgeſchoſſen.— Bei einem Angriff auf den bolſchewiſtiſchen Flugplatz Vidreras am 15. April wurden ſechs rote Martin⸗Bomber in Brand geſchoſſen. Anglückschronik der Feiertage Drei tödliche Bergabſtürze in den Alpen. Bern, 19. April. Am Oberen Mönchsſoch ereignete ſich ein tödliches Abſturzunglück. Von zwei Touriſten, die ſich gerade abgeſeilt hatte, ſtürzte der 33jährige Theodor Roſt plötzlich in eine 20 Meter tiefe Gletſcherſpalte. Sein Bealei⸗ ter holte Hilfe aus der Concordiahütte, wohin auch die Leiche des Abgeſtürzten gebracht wurde. Im Jungfrau⸗ maſſiv im Rottal ſtürzten ferner zwei Schweizer Touriſten tödlich ab. Autounglück bei Oran.— Fünf Toke. Paris, 19. April. In der Nähe von Mascane bei Oran 9 ein Perſonenkraftwagen mit zehn Eingeborenen als nſaſſen um und fing Feuer Fünf von ihnen verbrannten bei lebendigem Leibe, während die anderen fünf mit le⸗ bensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus übergeführt wurden. Schweres Exploſionsunglück in Caſablanca. Paris, 19. April. In einer Zuckerfabrik in Caſablanca ereignete ſich eine Exploſion, die einen Teil des Gebäudes zerſtörte. Aus den Trümmern wurden 11 Arbeiter, darunter 5 Europäer mit ſchweren Verletzungen geborgen. Bergwerksunglück bei Lille.— Vier Toke. Paris, 19. April. In Denain in der Nähe von Lille er⸗ eignete ſich 700 Meter untertage ein Grubenunglück durch den Einſturz einer Galerie, wobei vier Grubenarbeiter ge⸗ tötet und vier weitere verletzt wurden. Den Rettungsmann⸗ ſchaften war es gelungen, durch einen zweiten Tunnel bis 5 Unglücksſtelle vorzudringen, als ſich plötzlich ein zwei⸗ ter Einſturz ereignete, der die Unglücklichen diesmal end⸗ gültig begrub. 5 ee Aus Baden und den Nachbargauen [ Weinheim.(Raſſenſchänder feſtgenom⸗ men.) Der ledige Jude Walter Kracke wurde wegen Raſ⸗ ſenſchande und Zechbetrugs feſtgenommen. Der Jude. der ſeine verdiente Strafe finden wird, ſtammt aus Köln⸗Mül⸗ heim und hat hat hier ſeit einigen Wochen Hühnereigenmit⸗ tel angeprieſen. Wegen Vergehens gegen die Reichsverſiche⸗ rungsordnung wurde eine jüdiſche Geſchäftsinhaberin ange⸗ eigt. 0 609 Heidelsheim bei Bruchſal.(Das Kind auf dem Bahndamm.) Der Zjährige Knabe des Arbeiters Heilig tummelte ſich auf dem Bahndamm und wurde dabei von einem durchfahrenden Güterzug zur Seite geworfen. Das Kind kam glücklicherweiſe mit geringen Verletzungen davon. () Pforzheim.(Tm Fieber aus dem Fenſter geſprungen.) Früh gegen 6.30 Uhr ſprang ein 62 Jahre alter Mann im Fieber aus ſeiner am Schloßberg ge⸗ legenen Wohnung zum Fenſter hinaus. Er blieb mit ſchwe⸗ ren Verletzungen liegen und wurde ins Städt. Krankenhaus eingeliefert, wo er ſtarb. () Oberkirch.(60 jähriges Militärdienſtjubi⸗ läum.) Major a. D. Georg von Oppenau, Ehrenbür⸗ ger unſerer Stadt, feierte am 15. April ſein 60jähriges Mi⸗ litärdienſtjubiläum. Er machte den Weltkrieg bis 1916 als Kompanieführer und von da ab als Bataillonskommandeur mit und zwar durchweg an der Weſtfront. () Renchen.(Große Froſtſchäden.) Wie ſich jetzt herausſtellt, haben die ſcharfen Nachtfröſte den Obſtkulturen des Renchtales ſchweren Schaden zugefügt. Die Blütenan⸗ ſätze der Erdbeeren ſind ſchwarz, am ſtärkſten mitgenommen ſind Kirſchen und Pfirſiche. Auch Frühzwetſchgen, frühe Aep⸗ fel und Birnen haben empfindlich gelitten. Ein trauriges Bild bieten die Rebanlagen. Die Ausſichten auf eine reiche Obſternte ſind ſtark herabgemindert. Mietersheim.(Tödlicher Sturz.) In den Abend⸗ ſtunden war der 59 Jahre alte Joſef Fleig mit der Aufbe⸗ reitung von Holzwellen hinter ſeinem Anweſen beſchäftigt. Des drohenden Regens wegen wollte er die Wellen abdek⸗ ken und ſtürzte aus einer Höhe von etwa drei Metern ab. Der Mann fiel ſo unglücklich, daß der Arzt einen ſchweren Schädelbruch feſtſtellte, an deſſen Folgen Fleig auch bald ſtarb. Kippenheim.(Tödlich verbrüht.) Das 255jährige Söhnchen Erich des Gärtners Heini fiel in der Küche in einen mit heißem Waſſer gefüllten Keſſel. Der Knabe erlitt ſchwere Brandwunden und wurde ins Kippenheimer Kran⸗ kenhaus gebracht. Die Verbrennungen waren jedoch ſo ſchwer, daß das Kind daran ſtarb. Reichenbach(bei Gengenbach).(Bauernhof einge⸗ äſchert.) Das Anweſen des Landwirts Franz Huber in Reichenbach⸗Sondersbach iſt bis auf den Grund niederge⸗ brannt. Fahrniſſe und Erntevorräte fielen dem Feuer zum Ipfer. Auch Kleinvieh iſt mitverbrannt. Als Urſache des Feuers wird ein Kaminbrand vermutet. Ludwigshafen.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Gegen 21 Uhr wurde ein 52 Jahre alter Hilfsarbeiter aus Mannheim⸗Käfertal, der auf ſeinem Fahrrad von Oggers⸗ heim durch die Frankenthalerſtraße nach Hauſe fahren wollte, in Höhe der Gärtnerei Kemmerer von einem nach⸗ folgenden Perſonenkraftwagen von hinten angefahren und u Boden geſchleudert. Der Verletzte wurde von einem an⸗ eren Autofahrer in das Städtiſche Krankenhaus Ludwigs⸗ hafen verbracht, wo er unmittelbar darauf ſtarb, ohne daß er das Bewußtſein nochmals erlangte. Ludwigshafen.(tmaubüberfall li) Gegen 16 Uhr hat ein bis jetzt noch unbekannter junger Mann im Flur eines Hauſes in der Schulſtraße eine 19 Jahre alte Büroge⸗ hilfin überfallen, ſie zu Boden geworfen und verſucht, ihr die Handtaſche mit einem größeren Geldbetrag zu entrei⸗ Ar Sein Vorhaben ſcheiterte an der tapferen Gegenwehr r Bürogehilfin. Als auf Hilferufe eine Hausbewohnerin erſchien, ergriff der Täter die Flucht. Der Täter wird wie folgt beſchrieben: etwa 1,70— 1,75 m groß, ſchlank, hage⸗ res Geſicht, gelbe Hautfarbe. 25— 30 Jahre alt, trug 1 runden Hut, grauen Wintermantel(Fiſchgräten⸗ muſter a Zugſtier kötet ſeinen Fahrer. — Oberſulmetingen(Kr. Biberach). Auf ſchreckliche Weiſe kam hier der Landwirt und Zimmermann K. Gretzinger ums Leben. Beim Ausſpannen erſchrak ſein Zugſtier und warf ihn zu Boden. Das wildgewordene Tier ſtürzte ſich auf den am Boden liegenden Mann und trat ihm mehrere Rippen ein. Seinem Sohn gelang es das raſende Tier zu bändigen. Trotz ſofortiger ärztlicher Hilfeleiſtung iſt der Ver⸗ unglückte noch am gleichen Abend ſeinen Verletzungen erle⸗ gen. Jer Nliaman don Qanb og N U DOROTNHEHH GOEGEIEE 18 Er fand nur ſeine Mutter daheim auf der Garten⸗ terraſſe. Marlene war mit Kläre und den Kindern am Strande. Es war Abend, als er ankam— groß, ſchlank, gebräunt, geſund geworden an Leib und Seele in der Ar⸗ beit, in der Ruhe frohen Schaffens, ſtand er plötzlich vor ihr, nicht mehr der ſchlappe, ewig niedergedrückte und ver⸗ ſtimmte Menſch, den ſie ſonſt gekannt; einer von den Män⸗ nern, wie ſie alle waren, die vor ihm durch das Haus an der hohen Halde gegangen. 5 „Wolf!— Wolf!“ Sie konnte nur ſtammeln, konnte ihn nur an den Schultern faſſen und immer wieder anſehen: „Wolf! Wo kommſt du denn nur her? Daß ich dich wieder⸗ gabe— ſo— wiederhabe!“ Denn ſie fühlte an ſeinem Händedruck, an der Art, wie er ſie umfaßte, daß ſie ihn urückgewonnen hatte Dann auf einmal aber faßte ſie die Angſt:„Und du kommſt ſo unerwartet? Wolf, es iſt doch nichts paſſiert?“ 5 „Nein, Mutter, was ſoll denn paſſieren? Es geht alles vorwärts, geht ſogar ſehr gut. Geſtern haben die Maurer in der Bibiliothek angefangen und das alte kleine Fenſter herausgebrochen.“ 5 ö 5 „Ach, das Unglücksfenſter?“ 5 „Durch das die zerriſſene Kette verſchwand. Vielleicht kann es noch mal ein Glücksfenſter werden.“ Er lächelte ſonderbar.„Aber von alledem reden wir ſpäter. Jetzt er⸗ 5 erſt, was ihr hier treibt. Was habt ihr gemacht in dieſen Wochen? Gebadet, am Strand gelegen, Luft und Sonne genoſſen. Ich kann es mir denken.“ „Sie nickte, ſie merkte, daß er von etwas ablenken wollte. Ja, und ſind geſtern in Travemünde geweſen und haben da die Hochzeit von Neapel nachgefeiert und im Geiſt auch mit dir darauf angeſtoßen. Du haſt ja wohl unſere Karte f„Am Nachmittag kommt alles mögliche. Wir hatten da in dert an. Lolcale ſeuudocliau Oſtern hinter uns Das Oſterfeſt iſt dem deutſchen Volke beſonders ans Herz gewachſen. Man kann ſagen, daß es ihm in mancher Beziehung ebenſo lieb iſt wie das Weihnachtsfeſt. Gewiß ſind Weihnachten und Oſtern in ihren Erſcheinungsformen ganz verſchieden. Es gibt Oſtern, wenn man von den Oſtereiern abſieht, die uns der brave Haſe legt, keine Ge⸗ ſchenke wie zum Beiſpiel an Weihnachten. Aber Geſchenke ſind ja auch nur Aeußerlichkeiten. Es kommt auf den tie⸗ ſeren Sinn an, den beide Feſte für uns haben, und ſo iſt Weihnachten nicht nur im religiöſen Sinn, ſondern auch in einem tieferen menſchlichen Sinn mit dem Oſterfeſt da⸗ durch verbunden, daß es gewiſſermaßen der Vorläufer des Oſterfeſtes iſt. Wurde Weihnachten der Herr geboren, mußte er am Karfreitag, um ſein Werk zu vollenden, ſterben, und konnte er Oſtern ſtrahlend wieder auferſtehen, ſo zeigt ſich in der Natur an Weihnachten zum erſtenmal nach der Winters⸗ not wieder der Anfang neuen Lichts, das dann Oſtern zur ſtrahlenden Sonne geworden iſt; uns was Weihnachten als Samen noch im Schoß der Erde lag, iſt Oſtern erblüht zu neuem Leben. Nun liegt Oſtern hinter uns. Wie das deutſche Volk in harmloſen Freuden ſein erſtes Frühlingsfeſt genießt, das hat Goethe für alle Zeiten im Oſterſpaziergang in ſeinem„Fauſt“ feſtgehalten, und bis auf den heutigen Tag hat ſich herzlich wenig an unſeren Oſterſpaziergängen geändert. Jenes„Vom Eiſe befreit ſind Strom und Bäche“ bildet das Grundmotiv. Es ist das Grundmotiv zu dem Erlöſungsjubel über die aus Winternacht und Eiſesſtarre auferſtandene Natur. Und nicht nur die Natur iſt auferſtanden, auch wir Menſchen ſind auferſtanden oder ſollten auferſtanden ſein. Wir ſollten etwas in uns behalten von dem Oſterjubel über den auferſtandenen Heiland, über die auferſtandene Natur. Wir ſollten daran denken, nun auch, da wir am Werktag keine Feiertags⸗ ſpaziergänge mehr machen können, daß die Welt vom Eiſe befreit iſt. Wir hatten gerade in der Zeit vor Oſtern eine ungeahnte Auferſtehung unſeres Volkes wieder mit⸗ erleben dürfen. Jene Tage müſſen uns die Kraft geben, gläubig darauf zu vertrauen, daß wir als Volk beſtehen werden. Auch nach Oſtern wollen wir uns das Glück von vor Oſtern erhalten! f Wetterwendiſche Oſtern. Nach einem ſonnigwarmen Oſterſamstag Mittag ſetzte gegen Abend ein kalter Nordoſt ein, der die beiden Oſter⸗ tage durchweg beherrſchte. Es blieb zwar außer einigen „Aprilputzen“ über die beiden Oſterfeiertage trocken, aber auch rauh und unfreundlich. Die Oſterausflügler, die am Wochenende hinauszogen in die im erſten zarten Grün ſtehende Natur, wurden nakür⸗ lich von der kalten Witterung überraſcht. Namentlich der Verkehr nach der Bergſtraße, die gerade zu Oſtern eine leuchtende Baumblüte verſprach, erlitt eine große Einbuße. Immerhin lockte es viele Wanderluſtige hinaus, denen auch beim Wandern der rauhe Nordoſt die Freude nicht ver⸗ derben konnte. Im allgemeinen blieben die Oſterfeiertage ruhig. Wer zu Hauſe blieb, ſuchte die warme Stube auf und ließ ſich über das Radio den Frühlingszauber über⸗ mitteln. In die Siedlung Schönau kam der Oſterhaſe und erfreute 750 Kinder. In der Stadt war es über die Feſt⸗ nötig schnell verbrauchen, heißt Devisen Weg- Werfen. Es schonen, heißt Devisen sparen. Richtige und ausreichende Erdal Schohpflege putt nicht nur die Schuhe, sondern pflegt auch das Leder. Die Schuhe halten länger und bleiben länger schön durch Erdal ——— bekommen. Aber nein, die muß erſt heute da ſein. Kläre N ſo etwas zu arrangieren. Ich war froh, daß ſie es onnte.“ ö „Konnte?— Wieſo konnte?“ Er horchte auf. ö „Oh, nichts.“ Sie drehte an den Franſen der bunten Gartendecke. Sie kämpfte mit Worten. Dann ſah ſie doch auf.„Aber warum nicht darüber reden? Ich habe mal ge⸗ dacht, daß da eine Neigung wäre, die ernſthaft werden wollte. Sie haben doch immer ſo zuſammengehalten.“ fiel Kinder. Wir haben doch auch miteinander ge⸗ p e*— 1 „Ja, aber doch nicht ſo, und du warſt ja auch viel älter! Und eigentlich habt ihr euch doch meiſt herumgenörgelt.“ „Ach, das war doch Kinderei, daran denkt doch Kläre heute nicht mehr!“ Er grub die Zähne in die Unterlippe und ſtarrte vor ſich hin. Er ſchüttelte den Kopf:„Nein ich ſchen nichts gemerkt, als ſie heimkam. Es kann nichts zwi⸗ chen ihm und ihr geweſen ſein.“ „War es da auch nicht mehr.“ Sie ſtimmte ihm zu. Wenn wirklich mal eine Backfiſchſchwärmerei da war, iſt ſie längſt dahin. So jubelnd und froh wie Kläre feiert man nicht eine Hochzeit, auf der einer zu eigenem Leid eine an⸗ dere nahm.“ N i „Und es war alſo ſchön in Travemünde?“ Er hatte ſeine frohe Stimmung wieder.. „Na, es wird auch da ſchon etwas gemiſcht.“ Sie lachte. der Nähe Amerikaner mit zwei Damen vom Film, die eine ſehr auffallend. Irgend eine neue Größe. Der Kellner er⸗ ählte am Nebentiſch davon Ferri oder Feſei oder wie ſie ſonſt hieß.— Was iſt dir denn?“ Sie ſah ihn verwun⸗ Er war aufgeſprungen und an die Brüſtung der Ter⸗ raſſe getreten, eine Hände umkrampften den Rand des Blumenkaſtens, als wollten ſie ihn zerdrücken. Ein paar Minuten ſtand er ſo. dann kam er zuruck, mühſam be⸗ tage ziemlich ruhig. Sie waren eine Zeit der Ruhe und Nan eine ſeſtliche Pauſe zwiſchen den Feiertagen der ation. ö Heute am Oſterdienstag ſcheint wieder einmal des Dich⸗ ters Wort in Erfüllung zu gehen:„und es fiel ein Reif in die Frühlingsnacht“. Bei Einbruch einſtrömender polarer Meeresluft ſanken die Temperaturen faſt auf 4 Grad unber Null. Dieſer empfindliche Kälterückfall hat heute Nacht der Baumblüte ſicherlich empfindlichen Schaden gebracht. Nicht umſonſt gilt die Bauernregel: Märzengrün ſollte man mit Dreſchflegeln in den Boden ſchlagen. Petri Heil. Am geſtrigen Ostermontag früh fing der Angelfiſcher Felir Ruf am Neckarbogen in der Nähe der „Linde“ einen Hecht im Gewichte von 7 Pfund. Mit einem derartigen glücklichen Fang hatte der Fiſcher ſicher nicht gerechnet, als er in früher Morgenſtunde zum Angeln aus⸗ ging und es war auch keine leichte Arbeit, den kräftigen Burſchen ins„Trockene“ zu bringen. 40 Jahre Fußballvereinigung. Die Fußballvereinigung Seckenheim läßt uns wiſſen, daß ſie in dieſem Jahre ihr 40 jähriges Jubiläum feiert. Ein auserleſenes ſportliches Pro⸗ gramm wird den äußeren Rahmen geben, worauf wir an dieſer Stelle nochmals näher eingehen werden. Als Termin für die Abwicklung ſind die Pfingſtfeiertage gewählt, worauf beſonders aufmerkſam gemacht wird. Bei Feſtlegung von Terminen für andere Veranſtaltungen wird gebeken, Rück⸗ ſicht zu nehmen. * Varieteſchau. Die zur Zeit hier gaſtierende große Va⸗ rieteſchau der berühmten Sartoni⸗Truppen mußten infolge der kalten Witterung ſämtliche drei Abendvorſtellungen aus⸗ fallen laſſen. Wünſchen wir der Künſtlerſchar heute Abend gutes Wetter und einen guten Beſuch, damit ſie einigermaßen entſchädigt werden für den Ausfall. * Flaggen heraus! Jum Geburkskag des Führers. Berlin, 19. April. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda forderk die Bevölkerung 19 5 aus Anlaß des Geburks⸗ kages des Führers am 20. April ihre häuſer und Wohnun⸗ gen zu beflaggen. * Bareinzahlungen auf öſterreichiſche Poſtſcheckkonten. Die Poſtſcheckteilnehmer im alten Reichsgebiet können jetzt Zahlungen auf Poſtſcheckkonten beim Poſtſparkaſſenamt Wien gebührenfrei mit Poſtüberweiſung leiſten. Um⸗ gekehrt können die Poſtſcheckteilnehmer des Poſtſparkaſſen⸗ amts Wien gebührenfrei Beträge auf Konten bei den Poſtſcheckämtern überweiſen. Ferner können an den Poſt⸗ ſchaltern unter Beachtung der deviſenrechtlichen Beſtim⸗ mungen fortan von jedermann Beträge mit der bekannten blauen Zahlkarte auf Konten beim Poſtſparkaſſenamt Wien zu den Gebührenſätzen des innerdeutſchen Zahlkarten⸗ dienſtes eingezahlt werden. Der Zeitpunkt, von dem an Zahlungen mit Inlandspoſtanweiſungen oder mit Poſt⸗ ſcheck nach und von Oeſterxeich geleiſtet werden können, wird noch bekanntgegeben. Ebenſo wird über die Einfüh⸗ rung des Poſtreiſeſcheckdienſtes mit Oeſterreich noch Be⸗ ſtimmung getroffen werden. Flottillentag der ehemaligen III. Torpedoboots⸗Flottille Flandern. Die ehemalige III. Flottille Flandern(Fl.⸗Chef Korvettenkapitän Gautier) begeht am 4., 5. und 6. Juni 1938 in Berlin ihre Jahresfeier mit einem Kameradentreffen ſowie einer Gedächtnisfeier und Kranzniederlegun am Ehrenmal. Alle ehemaligen Angehörigen, die noch kein Rundſchreiben er⸗ Venn haben, melden ſich ſofort bei Kurt Schwarz, Berlin⸗ ennigsdorf, Klingenbergſtr. 11. Inverkehrbringen von Luftbildern Deutſchöſterreichs ſtraf⸗ bar. Das Reichsluftfahrtminiſterium weiſt darauf hin, daß nach der Vereinigung Deutſchöſterreichs mit dem Reich nun⸗ mehr auch das Inverkehrbringen von Luftbildern Deutſch⸗ öſterreichs verboten und ſtrafbar iſt. Das gilt auch für alte Luftbilder von Deutſchöſterreich, die vor 1938 hergeſtellt wor⸗ den ſind. Sollen ſolche Bilder in Verkehr gebracht werden, müſſen ſie vorher von der Prüfſtelle für Luftbilder im Reichs⸗ luftfahrtminiſterium freigegeben werden. 2* — Hoſtſendungen an Kriegsſchiffe im Ausland. Die Ab⸗ 1 55 von Briefpoſt vom Marinebüro an das Segelſchul⸗ iff„Albert Leo Schlageter“ erfolgt am 14. 16., 19., 20., 21. 22., 23. April nach Santa 15115 de Tenerife(Kana⸗ riſche Inſeln), vom 26. bis 30. April täglich nach Port of Spain(Trinidad) Die Briefſendungen müſſen ſpäteſtens an den Abſendungstagen vormittags beim Marinepoſthüro Berlin SW' 11 eingehen. „Sehr intereſſante Geſellſchaft alſo Habt ihr— habt ihr ſie etwa auch— perſönlich kennengelernt, dieſe— dieſe—“ „Ach, aber Wolf!“ Sie fiel ihm raſch ins Wort.„Wolf, ich bitte dich! Solche Perſon! Sie ſchienen übrigens Kläre zu kennen, haben ſie vielleicht mal wo im Bilde oder auf ihren Reiſen geſehen.“ i „Hüte deine heilige Klara!“ klang es von irgendwoher in ihm auf. Er verfärbte ſich, aber er behielt ſeine Ruhe. Sicher, Mutſch, auf ihren Reiſen. Kläre iſt ja eine Per⸗ ſönlichkeit, auf die man achtet. Und du ſeglte die anderen wären am Strand! Ich werde hinuntergehen und ſie begrüßen.“ Es waren aber nur Marlene und ihre Buben, die er bei der Burg traf, die Jungens, die ihn kannten, kamen ihm ſchon jubelnd entgegen, uͤnd Marlene wollte ihn in den Strandkorb nötigen, bis Kläre wiederkäme, ſie ſei noch ein Stück nach Haffkrug zu gelaufen.. Er ſetzte ſich, ein paar Minuten, ſtand dann aber doch auf. Nein, er hätte keine Ruhe, müßte ſich 5 ein Weil⸗ chen die Füße vertreten nach der langen Bahnfahrt. ö Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 19. April: Miete A 21 und 1. Sondermiete A 11 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ 5 Mannheim, Abt. 339 bis 341: Der G'wiſ⸗ 0 ſenswur m. Volksſtück von Ludwig Anzengruber. An⸗ ang 20, Ende 22.15 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Dienstag, 19. April: Für die NS.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 181 bis 184, 351 bis 229, 356 bis 357 301 bis 389, Jugendgruppe Nr. 1 bis 250, Gruppe D Nr. 1 bis 405, Gruppe herrſcht Ein gezwungenes' Lachen kam über ſeine Lippen: freiwillig Nr. 1 bis 700: Der Barbier von val la. Komiſche Oper von G. Noſſini. Anfang 20 22.15 Uhr. e Aus dem Gerichtsſaal Urteil im Unkreue- Prozeß Kerner Schmitt beſtätigt. Das Reichsgericht hat die von dem 57 Jahre alten Ludwig Kerner und dem 56jährigen Speyer, gegen das Urteil des Landgerichts 15. Oktober v. J. beide aus Mannheim vom Auguſt Schmitt, eingelegten Reviſionen mit einer auf das Strafmaß einflußloſen Berichtigung des Schuldſpruches als unbegründet verworfen. Damit wegen gemeinſchaftlicher Untreue fängnis, zwei Jahren Ehrenre Geldſtrafe rechtskräftig verurt ſind die Beſchwerdeführer 5 zu je zwei Jahren Ge⸗ chtsperluſt und zu 2000 Mark eilt. Bei dieſem Prozeß, der ſeinerzeit größtes Aufſehen erregt hatte, handelte es ſich dar⸗ um, daß die Angeklagten als Vorſtandsmitglieder einer klei⸗ nen Privatkrankenkaſſe durch Täuſchung der Aufſichtsrats⸗ mitglieder, welche einfache Landwirte waren, ſich Dienſtver⸗ träge mit ungeheuren Aufwandsentſchädigungen bewußt er⸗ ſchlichen hatten. Dadurch war das Vermögen der Verſiche⸗ rung um über 50 000 Mark geſchädigt worden, ſo daß der Zuſammenbruch unmittelbar bevorſtand. Wie das nunmehr rechtskräftige Urteil feſtſtellte, gehöre ſchon viel Dreiſtigkeit dazu, im nationalſozialiſtiſchen Staat ſich ſo gegenüber der Allgemeinheit— in dieſem Falle der Verſicherken— zu ver⸗ gehen und Unſummen zu fordern und einzuſtecken, die nichts mehr mit Gemeinnutz zu tun haben. Uebrigens waren die Angeklagten nach der Urteilsverkündung verhaftet worden Erſt Todesſtrafe, dann zwölf Jahre Zuchthaus. Freiburg. Der 29 Jahre alte Vogt aus Bell bei Bonn⸗ dorf hatte, um ſich den Folgen einer unehelichen Vaterſchaft u entziehen, der 18jährigen Martha Frey eine giftige Lö⸗ 155 zu trinken gegeben. In der Annahme, daß es ſich um ein ſicher wirkendes Abtreibungsmittel handle, hatte das Mädchen das Getränk eingenommen. Bereits nach einer Stunde war das Mädchen tot. Das Schwurgericht Waldshut ſtellte feſt, daß der Angeklagte zwar in erſter Linie eine Abtreibung vornehmen wollte, ſich aber der Gefährlichkeit des Giftes bewußt geweſen ſei, die Tötung der ſchwangeren Geliebten mit in Kauf genommen, alſo mit bedingtem Vor⸗ ſatz gehandelt habe. Vogt Mordes zum Tode verurteilt. Reichsgericht das Todesurteil wurde am 12. 6. 1937 wegen Auf ſeine Reviſion hat das am 20. 8. v. J. aufgehoben. Darauf erkannte das Schwurgericht am 30. 11. 1937 wegen Vergiftung mit Todesfolge und Abtreibung auf n b Jahre Zuchthaus. Der Angeklagte wandte ſich wiederum beſchwer⸗ deführend an das Reichsgericht. Doch auch die Staatsanwalt⸗ ſchaft hatte dieſes Urteil mit dem Ziel einer weitergehenden Beſtrafung angegriffen. Das Reichsgericht hat indes die bei⸗ derſeitigen Reviſionen als unbegründet verworfen, womit die zwölfjährige Zuchthausſtrafe rechtskräftig geworden iſt. Wiederſehensfeier des 1. Naſſ. Inf.⸗Reg. 37. Am 7. und 8. Mat 1938 findet eine große Wieder⸗ ſehensfeier aller Kameraden des Inf.⸗Reg. 87 und ſeiner Kriegstruppenteile: R. J. R. 87, L. J. R. 87, J.⸗R. 186, 223, 253, 349, 365 und 468 im Standort Mainz⸗Wiesbaden mit der Feier der 130. Wiederkehr des Regimentsgründungs⸗ tages und Traditionsübernahme durch Regimentsſtab, II. Batl. ſowie 13. u. 14. Komp. J. R. 87 ſtatt, Fordert umgehend die Feſtfolge nebſt Anmelde⸗Fragebogen bei Kamerad Paul Mün d, Wiesbaden, Rheingauerſtr. 32, unter Angabe Eurer Anſchrift an. Gedenktage 19. April. 1560 1713 1824 1882 1885 geſtorben. Pragmatiſche Sanktion kenham geſtorben. Der Reformator Philipp Melanchthon in Wittenberg Kaiſer Karls VI. Der engliſche Dichter Lord Byron in Miſſolunghi geſt. Der Naturforſcher Charles Darwin in Down bei Bek⸗ Der Afrikaforſcher Guſtav Nachtigal bei Kap Palmas in Weſtafrika geſtorben. 1906 Der franzöſiſche Phyſiker Pierre Curie, Entdecker des Radiums, in Paris geſtorben. 1916 Der preußiſche Generalfeldmarſchall und türkiſche Paſcha Colmar Freiherr v. d. Goltz in Bagdad geſt. 1937 FK) Sonnenaufgang 5.21 Bildung des Nakionalſozialiſtiſchen Fliegerkorps(NS⸗ Sonnenuntergang 19.28 Die erſte Lotterie— beim römiſchen Gaſtmahl Der Tafelluxus im alten Rom iſt berühmt und berüchtigt. Mit bezeichnenden Sätzen hat ihn Mommſen, der Geſchichks⸗ forſcher, charakteriſiert:„Die ganze Villeneinrichtung und das ganze Villenleben lief ſchließlich hinaus auf das Dinieren Kein Naturforſcher konnte eifriger die Länder und Meere nach neuen Tieren und Pflanzen durchſuchen, als es von den Eßkünſtlern jener Zeit wegen neuer Küchenelegantien geſchah.“ je ungeheuerlichſten Geldſummen wurden für ein leckeres Mahl aufgewandt und uns Nachgeborenen ſchaudert, wenn wir die überlieferte Speiſefolge eines Feſtſchmauſes heute leſen:„Vor der Mahlzeit kamen Meerigel; friſche friſche Auſtern, ſoviel die Gäſte wollten; Gienmuſcheln; La⸗ zarusklappen; Krammetsvögel; ſchwarze und weiſte Meer⸗ eicheln: Glykymarismuſcheln; Neſſelmuſcheln; Feigenſchnepfen; Rehrippen; Schweinsrippen; Geflügel in Mehl gebacken; zwei Sorten Purpurmuſcheln. Die Mahlzeit ſelbſt beſtand aus Schweinsbruſt, Schweinskopf; Fiſchpaſtete; Schweinspaſtete; Enten, Kriechenten, gekocht; Haſen; gebratenem Geflügel; Kraftmehlbackwaren; pontiſchem Backwerk.“ Von dem ſonſtigen Aufwand an Taſelgeſchirr und feſt⸗ licher Ausſtattung wollen wir lieber ſchweigen und nur noch erwähnen, daß die Kiſſen der Ruhelager, auf denen man ſich ausſtreckte, mit Roſenblättern prall gefüllt waren. Nicht zu vergeſſen ſei jedoch die an Veberraſchungen reiche, unterhaltende Tiſchfitte des„Gaſtgeſchenkes“. Auguſtus hat ſie eingeführt, die römiſchen Kaiſer behielten ſis bei, und unter Heliogabal erreichte ſie ihre verſchwenderiſchſte Fülle. Bei ihrer Ankunft kauften die Gäſte zu gleichen Preiſen Di Die gleichartig verſiegelte Umſchläge. Dieſe wurden dann— wie wir es heute bei manchen Losbriefen tun— während des Mahles geöffnet. Man fand darin Gutſcheine(ſortes convi⸗ vales) auf die verſchiedenartigſten Dinge, deren Wertunter⸗ ſchied außerordentlich war: Man konnte da ebenſogut einen Landſitz wie einen Zahnſtocher, ein Purpurgewand oder ein Gemälde, oder auch ſchon einen Geldbetrag gewinnen. Dieſe Tafelſpenden der römiſchen Imperatoren— ſie ſind die älteſte Lotterie. Genau wie heute zögerte man lange, bis man ſich für eines der kleinen und dabei meiſt inhaltſchweren„Loſe“ entſchied; genau wie heute betete man dabei heimlich zur unergründlichen Fortuna, daß ſie einem beiſtehen möge. Zauber des Glückſpieles vor 2000 Jahren— heute! Das neue Weinheimer Heimakmuſeum. Weinheim. Das Weinheimer Heimatmuſeum im Wal⸗ ter⸗Köhler⸗Haus wurde am Hſterſonntag eröffnet. Die Sammlung, die zuvor in unzulänglich gewordenen Räumen untergebracht war, blieb ſeſt Kriegsende geſchloſſen, ob⸗ wohl ſie nach Anſicht von Kennern in ihrer Art, auf ein en⸗ ges Gebiet begrenzt, eine der intereſſanteſten in Baden iſt. In der erdgeſchichklichen Abteilung befinden ſich Mammat⸗ zähne und knochen ſowie Geſteine, deren Schichtung Karten veranſchaulichen. Mit Waffen und Werkzeugen aus Stein iſt die Vor⸗ und Frühgeſchichte vertreten. Die Broncezeit be⸗ zeugen Ackergeräte, Schwerter und Schmuck, bei deren For⸗ menſchönheit das dumme Gerede von der niederen Kultur der Germanen verſtummen muß. Dieſer Fund, der aus dem Weiler Nächſtenbach ſtammt, iſt äußerſt bemerkenswert. Aus der Latenezeit ſehen wir verſchiedene Töpfereien(Ge⸗ treidebehälter und Scherben). Verputz, Stuck und Krüge ſtammen aus der Römerzeit; dazu gehört der obere Teil einer Amphora, eines hohen Gefäßes zur Aufbewahrung des Die Franken ſind mit Urnen mit Mit⸗ gaben an die Toten vertreten, Da ſind prachtvolle Frauen⸗ ſchmuckſtücke, Schwerter und Schildbuckel ſowie Trinkbecher aus Glas. Die Haupthalle iſt dem Mittelalter gewidmet. Zeichnungen veranſchaulichen die Entſtehung der Altſtadt und der Neuſtadt, die um 1200 zu Füßen der Windeck ge⸗ ründet wurde. Angebracht ſind Ahnentafeln verſchiedener eſchlechter. Das Hauptſtück bilden die Fresken, die bei dem Abbruch der alten Peterskirche freigelegt wurden. Unter den Belegen aus kurpfälziſcher Zeit beachten wir beſonders das Pfälziſche Landrecht und die Pfälziſche Landesordnung, die beide 1700 in Weinheim gedruckt worden ſind. Aufſchluß⸗ reich iſt die Münzſammlung, darunter der Abdruck einer Weinheimer Prägung des Klosters Lorſch(1120), das hier das Münzrecht hatte. In die Zeit der badiſchen Revolution von 1848/49 führen uns Flugblätter und die Bilder. Weines im Keller. * daß ſich die einzige Fiſchbrut⸗Anſtalt Deutſchlands im Angerburg(Oſtpreußen) befindet? Der Fiſch, den man hier in der Hauptſache züchtet, iſt die wegen ihres außerordent⸗ lichen Wohlgeſchmacks beliebte Mardne. daß der Pfirſich aus China ſtammt, die Zitrone aus Indien, die Pflaume aus Syrien, die Quitte aus Klein⸗ aſien und die Ananas aus Südamerika? daß Sauermilch für Menſchen jeden Alters eines der zeſündeſten Nahrungsmittel iſt? daß die engliſchen Reiterrekruten, ehe ſie auf den Rük⸗ en eines wirklichen Pferdes ſteigen dürfen, zwei Monate zuf Holzpferden ausgebildet werden? daß das Rote Kreuz von dem Schweizer Bürger Henry Dunant in Genf gegründet wurde und heute in 57 Kultur⸗ ſtaaten beſteht? Handelsteil Feſter Wochenſchluß Die Aktienbörſe beſchloß die Oſterwoche in feſter Haltung Die Reihe der Favoriten erfuhr eine Ergänzung. Das Haupk⸗ intereſſe am Montanmarkt war auf Mannesmann gerichtet, die: über 1 Prozent gewannen. Kräftig erholt waren ferner Bu⸗ derus, Kaliwerte meiſt feſt. Später lagen Bremer Wolle und Goldſchmidt feſt. Am Markt der feſtverzinslichen Werte notierte Umſchuldungsanleihe unverändert 96,35. Am Geldmarkt waren die Sätze für Blankotagesgeld unverändert. Am internationalen Deviſenmarkt war der Frane feſt. Deviſen⸗Notierungen. Belga(Belgien) 41,92(Geld) 42,00 (Brief), dän. Krone 55,36 55,48, engl. Pfund 12,40 12,43, franz. Franken 7,832 7,848, holl Gulden 138,29 138,57, ital. Lire 13,095 13,11, norw. Krone 62.32 62,44, poln. Zloty 47,00 47,10, ſchwed. Krone 63,90 64,02, ſchweiz. Franken 57,26 57,38, tſchech. Krone 8,681 8,699, amer. Dollar 2,488 2,492. Preisfeſtſetzung für Hühnereier. 1. Inlandseier: Gi(voll⸗ friſch): Sonderklaſſe(65 Gr. und darüber) 11,25. A(6065 Gr.) große 10,75, B(55-60 Gr.) mittelgroße 10,25, C(5055 Gr.) normale 9,50, D(45—50 Gr.) kleine 8,75; G2(friſch): Sonder⸗ klaſſe 11, A 10,50, B 10, C 9,25, D 8,50; ausſortierte(abfallende Ware) 45 Gr. und darüber 8,75, darunter 8. Enteneier in⸗ und ausländiſcher Herkunft über 60 Gr. 10,50, ſortiert bis 60 Gr. 9,50. 2. Auslandseier: Holländer, Dänen, Schweden, Norweger, Finnen, Belgier, Eſtländer, Irländer, Letten, Litauer, Polen, Bulgaren, Ungarn, Jugoſlawen, Türken, Argentinier. Chile⸗ nen, Rumänen: Sonderklaſſe 10,75. A 10,25, B 9.75, C 9, D 8,25 Bulgaren und Polen original(54—55 Gr.) unſortiert 9,25. 3 Kühlhauseier: Sonderklaſſe 10. A 9,50. B 8.75. C 8.25, D 7.75. Berliner Magerviehmarkt. Amtlicher Marktbericht vom Magerviehhof in Berlin⸗ Friedrichsfelde. Auftrieb: 134 Rinder. darunter 125 Milchkühe, 9 Jungvieh, 24 Kälber, 232 Pferde. Verlauf: Schleppendes Geſchäft bei gedrückten Preiſen. Es wurden gezahlt: Milchkühe und hochtragende Kühe je nach Qualität 250— 430 RM., ausgeſuchte Kühe und Kälber über Notiz. Tragende Färſen je nach Qualität 250—380 RM., aus⸗ geſuchte Färſen über Notiz. Jungvieh zur Maſt je nach Quali⸗ tät 28—30 RM. je Zentner Lebendgewicht.— Pferdemarkt. Preiſe je nach Qualität. 1. Klaſſe 1050— 1350, 2. Klaſſe 700 bis: 1050, 3. Klaſſe 300650, Schlachtpferde 50—15 RM. Verlauf lanaſam. — Zeitſchriften und Bücher. Feſt der Völker— Feſt der Schönheit, ſo lautet der Titel einer Reichsſendung, die jeder deutſche Rundfunkhörer am 20. April, abends 18.45 Uhr, vernehmen kann. In der neuen Nr. 16 der„Funk⸗Illuſtrierten“(Stuttgart) findet man eine ganze Reihe von Bildern, die dieſe Sendung uns beſonders nahe bringen. Dadurch wird das Rundfunkhören zum Genuß. Niemand rerſäume deshalb die Beachtung des neuen umfangreichen Wochenprogramms der deutſchen Reichs⸗ ſender. Verwöhnte Hörer werden das Auslandprogramm beachtenswert finden— über 50 Sender. Die Dauerbezieher der„Funk⸗Illuſtrierten“ ſind gegen tödlichen Anfall ver⸗ ſichert. RM 120 000 wurden für Unfälle ſchon ausbezahlt.— Probenummern dieſer bodenſtändigen Rundfunkzeitſchrift ver⸗ ſendet der Verlag Wilhelm Herget, Sttutgart, Reinsburger ſtraße 14, auf Wunſch gern. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadttzaſſe Mannheim werden fällig ſpäteſtens um: 19. April 1938: die Gemeinde⸗ gerichtsgebühren, Mieteinigungs⸗ amtsgebühren, Tiefbauamtsge⸗ bühren, Feuerverſicherungsge⸗ bühren, Desinfektionsgebühren, Baugebühren, Ortsgerichtsge⸗ bühren. 20. April 1938: die Gemeinde⸗ bierſteuer für März 1938. 20. April 1938: die Gemeinde⸗ ſch getränkeſteuer für März 1938. 20. April 1938: die bis dahin fällig werdende Bergnügungsſteuer 20. April 1938: die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ Sten bis dahin fällig werdenden teuerzahlungen und Säumnis⸗ zuſchläge. 14 Tage nach Zuſtellung des Forderungszettels: die Gebäude⸗ ſonderſteuer und Grundſteuer, 1. Rate 1938. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ 1 mit dem Ablauf des Fällig⸗ eitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt; wer die oben erwähnten Gebühren nicht bis ſpä⸗ teſtens 22. April 1938 bezahlt, hat nach den Vorſchriften der badiſchen Gemeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr in Höhe von 5 85 H. der Schuldigkeit zu ent⸗ ten. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene ende zu erwarten. e beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadthkaſſe. Grund⸗ und Hauptſchule Mannheim. Wie in den Schulen bereits be⸗ kannt gegeben, finden ſich auf Schul⸗ jahresbeginn in den ihnen bezeichne⸗ ten Schulräumen ein: a) Die Schulpflichtigen des 2.—8. 20 Mor am Mittwoch, den 0. April, vormittags 8 Ahr. b) die Schulanfänger am Don⸗ nerstag, 21. 4. vorm. 10 Ahr. Allgemeine Fortbildungsſchule. Die Fortbildungsſchulpflicht in Mannheim dauert für Knaben und Mädchen drei Jahre. Sie beginnt 9 1 der Entlaſſung aus der Volks⸗ ule Eltern oder deren Stellvertreter, Arbeitgeber oder Lehrherrn ſind verpflichtet, die in ihrer Obhut ſtehenden zum Beſuch der Allge⸗ me nen Fortbildungsſchule verpflich⸗ teten Schüler bei der Schulbehörde ſofort anzumelden und ihnen die zum Schulbeſuch erforderliche Zeit zu gewähren. Zuwiderhandelnde machen ſich ſtrafbar. Fortbildungsſchulpflichtige Dienſt⸗ mädchen, Lehrlinge uſw., die von auswärts hierher kommen, ſich ſofort anzumelden ohne Küchſicht darauf, ob dieſelben ſchon in ein feſtes Dienſt oder 10e getreten oder nur probeweiſe auf⸗ genommen ſind, Stadtſchulamt. Tanzschule Hammer Mhm.⸗Seckenheim Achernerstraße 31. — Kursbeginn: am 19. u. 23. April, abends 8 Uhr. Anmeldungen erbeten, Einzelstunden jederzeit. 0 Verſammlungs⸗ Kalender. C......ãã ĩͤ ͤvddddddwddwdßwGßꝙßéæꝗwꝙ»c. Fußballvereinigung 98. Dieſe Woche findet das Training am Donnerstag ſtatt und zwar bei ſchlechtem Wetter in der Reithalle, ſonſt auf dem Platze.— Anſchließend Spielerverſammlung. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: H J., Gef. 29/171. Die geſamte Hitlerjugend des Standort⸗ gebietes Mhm.⸗Seckenheim tritt heute Dienstag abend J Uhr am SJ. Heim zur Teilnahme der feierlichen Uebernahme des DJ. und der IM. an. Alle Einheiten mehmen geſchloſſen an der Feier teil. Hasparcne! Wer hat diesen neuen Ufa-Film noch nicht gesehen? Sasparene können Sie heute Dienstag Abend noch sehen, es ist die letzte Gelegenheit. Palast. Wir dlrucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induftrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtattung. Neckar- Bot᷑e · Druckerei 3/1 Ltr. 80 Pfg. Ein Armreif v. d. Bonndorfer⸗ ſtraße bis Schloß verloren. Abzugeben in der Geſchäftsſt. d. Bl. 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