FN n e FPR nn Na Nr. 92 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Donnerstag, 21. April 1938 Geburtstägsſpenden des Volles In dieſem Jahr iſt die Zahl der Gaben zum Geburts⸗ tag Adolf Hitlers noch bedeutend größer geworden, vor allem durch die vielen kleinen und großen Spenden der Volksgenoſſen aus der Heimat Hitlers. Aus den unzähligen Kartengrüßen und Blumenſträußen, aus den Häkel⸗ und Näharbeiten der Frauen und Mädel, aus den Baſteleien, Schnitzereien und handwerklichen Arbeiten der Männer und Jungen, aus den vielen, vielen Gaben und Spenden ſpricht eine glühende Verehrung. Der große Kabinettsſaal in der Reichskanzlei hat bei weitem nicht ausgereicht, um alle Ga⸗ ben und Spenden zu faſſen. Allein die zur Verfügung ge⸗ ſtellten Wäſcheſtücke aller Art, Uniformteile, Stoffe uſw. bedecken mehr als meterhoch einen rieſig langen Tiſch. Eine ganze Anzahl von Baby⸗Ausſtattungen ſind Adolf Hitler für kinderreiche Familien geſchenkt worden. Daneben erhebt ſich eine eineinhalb Meter hohe Pyramide von beſtimmt mehr als 10 000 Paar Strümpfen. die Paar für Paar von unzählig vielen unbekannten Spendern übermittelt worden ſind. Alle dieſe Wäſcheſtücke werden über die NSV und die NS⸗Frauenſchaft im Auftrag des Führers wohltätigen Zwecken zugeführt werden, ſodaß noch viele tauſend Volks⸗ genoſſen an der Freude des Führer-Geburtstages teilneh⸗ men werden. Unendlich und unüberſehbar ſind die vielen Gaben, die die anderen Tiſche bedecken. Schnitzereien und Metallarbei⸗ ten wechſeln ab mit wertvollen Gemälden. Neben koſtbaren ſilbernen Schalen und Truhen ſehen wir künſtleriſch ausge⸗ ſtattete Urkunden und Geſchenkmappen, Bücher und ge⸗ ſchmackvolle kunſthandwerkliche Gegenſtände. Unter den Geſchenken der führenden Männer von Staat und Partei und der engeren Mitarbeiter des Führers ſieht man an erſter Stelle ein großes Gemälde, das Göring Adolf Hitler zum Geſchenk gemacht hat, weitere Bilder ha⸗ ben u. a. die Reichsminiſter v. Ribbentrop und Dr. Frick, ſowie die Reichsleiter Dr. Ley und Baldur von Schirach dem Führer überreicht. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat Adolf Hitler zur Erinnerung an die Rückkehr ſeiner Heimat ins Reich eine Sammlung von hiſtoriſchen Schallplat⸗ ten mit Aufnahmen von Reden und Rundfunkberichten aus der Zeit vom 5. März bis zum 10. April gewidmet. In der Vielzahl der Geſchenke ſieht man ferner als Geſchenk der DAc das Modell des Volkswagens, weiter den Ehrendegen, den Reichsführer/ Himmler überreicht hat, und eine Sammlung von acht verſchiedenen fremdſprachi⸗ gen Ausgaben des Buches„Mein Kampf“, die Reichsleiter Imann zum Geſchenk gemacht hat. Zahlreiche Organiſationen und Gliederungen haben in künſtleriſch ausgeſtatteden Urkunden Berichte über ihre Lei⸗ ſtungen gewidmet, ſo u. a. die Reichsführung /, die NS, die NS⸗Frauenſchaft, der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen uſw. Einige Gauleiter haben Probeſtücke der handwerklichen Kunſt ihres Gaues üüberſandt. ſo u. a. Gau⸗ leiter Sprenger(Heſſen) einen wertvollen Geſchenk⸗ ſchrein, Gauleiter Hilderbrandt(Mecklenburg) einen handgewebten Gobelin. Der Reichskriegsopferführer hat für die NSKOV dem e Adolf Hitler eine Sammlung aller deutſchen riegsbücher überreicht, und auch Reichsleiter Alfred Ro⸗ ſenberg hat dem Führer eine N zum Geſchenk gemacht. Die große ſilberne Schale, die Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert für die Reichshauptſtadt überreicht hat, bemerkte man ebenfalls auf dieſem Tiſch. Auch aus dem Ausland und von den Angehörigen des diplomatiſchen Korps ſind wertvolle Spenden eingegangen. Man ſieht u. a. ein altarabiſches Wehrgehänge in ſilberner Filigranarbeit, das die Gemahling des kgl. ira⸗ kiſchen Geſandten, Prinzeſſin 5 dem Führer gewidmet hat. Der Geſandte von Bolivien hat eine große ſilberne Truhe überreichen laſſen. An beſonders originellen Geſchenken ſeien noch erwähnt das Modell eines Lübecker Kriegsſchiffes aus dem 18. Jahr⸗ hundert, ferner ein Modell auf einnem Marmorſockel, das von einer Lehrwerkſtätte der Betriebsgemeinſchaft Daimler⸗ Benz für den Führer in mühſamer Arbeit hergeſtellt wurde. Bäckermeiſter Karl Vulprecht aus Kagel in der Mark fehlt auch in dieſem Jahr nicht, und wiederum erregt ſeine Rie⸗ ſentorte mit über einem Meter Durchmeſſer allgemeine Freude. So iſt jede Organiſation und jede Gliederung, jeder Gau, ja faſt jede Stadt Großdeutſchlands vertreten. Immer wieder haben ſich Volksgenoſſen in kleineren und größeren Gemeinſchaften zuſammengetan. Man regiſtriert Spenden von Gefolgſchaften aus Betrieben in allen deutſchen Gauen, Spenden von Ortsgruppen der NS-⸗Frauenſchaft und der NSV. von kleineren Einheiten der HJ und des Bd M, von Landjahrgruppen, Arbeitsdienſtlagern, von Arbeitergruppen einzelner Reichsautobahnſtreck en, von Schulklaſſen uſw. —. Das Badiſche Gewerbeauſſichts amt Die Tätigkeit im Jahre 1937. Das Badiſche Gewerbeaufſichtsamt, die ſtaatliche Stelle zur Ueberwachung des Arbeitsſchutzes, hat ſich mit dem Un⸗ fall', Geſundheits⸗ und Arbeitszeitſchutz in den gewerblichen und Handelsbetrieben zu befaſſen. Zur Entfaltung ſeiner Tätigkeit beſichtigt es die Betriebe, begutachtet deren Bau⸗ geſuche, trifft durch Beratung oder amtliche Auflagen die Maßnahmen, die im Rahmen der Geſetze zum Schutz der Ge⸗ folgſchaften geboten ſind. Die ſich immer ſtärker vermehrende Wirtſchaft hat deshalb das Gewerbeaufſichtsamt 1937 eine rege Tätigkeit entfalten laſſen. Das Gewerbeaufſichtsamt, das in Karlsruhe ſeinen Sitz hat und 20 Aufſichtsbeamte beſchäftigt, gibt nach den ſoeben fertiggeſtellten Zahlenüber⸗ ſichten folgenden Einblick: Seine Beamten beſichtigten 16804 Betriebe. In dieſer Zahl ſind auch die Beſichtigungen der Hausinduſtrie, des Handwerks, der Neubauten, der Sand⸗ und Kiesgruben, der offenen Verkaufsſtellen mit insgeſamt 2317 Beſichtigungen enthalten. Außerdem fanden eine Anzahl Beſichtigungen wäh⸗ tend der Nacht, an Sonn⸗ und Feiertagen ſowie 1418 Beſpre⸗ chungen mit verſchiedenen Stellen ſtakt. Die Notwendigkeit der Beſichtigungstätigkeit zeigt ſich aus den 6287 Auf⸗ lagen, die an 2446 Betriebe erlaſſen werden mußten. In der Zahl iſt die gütliche Beratung nicht erfaßt. Diese Auflagen ſind teils unfalltechniſcher(4226), teils gewerbe⸗ hygieniſcher Art(2061). Die Höchſtzahl der unfalltechniſchen Lelbeſer umfaßt den Maſchinenſchutz(1418), ſodann die Verbeſſerung elektriſcher Anlagen(642), Dampftoch⸗ und Druckgefäße(165), Schweiß⸗ und Schneideanlagen(218), feuergefährliche Flüſſigkeitef 182), Fall von Perſonen von 1 50 Jahre Mannheimer Waſſerwerk. Am 21. April können die ſtädt. Waſſerwerke auf ein 50 jähriges Beſtehen zurückblicken. Bis zum 21. April 1888 war die Bevöllerung Mannheims ausſchließlich auf die Be⸗ nutzung vom Pumpbrunnen angewieſen, die auf öffentlichen Plätzen und in den Höfen der Häuſer ſtanden. Vergegen⸗ wärtigt man ſich, daß Mannheim trotz vieler Schickſals⸗ ſchläge wie kaum eine zweite deutſche Stadt eine faſt bei⸗ ſpiellos daſteh ende, in gewiſſen Zeitläufen geradezu ſprung⸗ hafte Aufwärtsbewegung und fortſchrittliche Entwicklung ge⸗ nommen hat, ſo fällt beim Vergleich mit anderen Städten die Tatſache auf, daß ſeine Einwohner verhältnismäßig ſpät in den Genuß der Vorteile einer zentral geregelten Waſſer⸗ verſorgung kamen. Dabei ſteht aber feſt, daß ſchon kurz nach Mannheims Gründung Kurfürſt Karl Ludwig(geb. 1617, geſt. 1680) die Anregung gegeben hatte, der Rhein⸗ Neckarſtadt friſches Quellwaſſer aus dem Gebirge von Rohr⸗ bach bei Heidelberg her als Trinkwaſſer zuzuleiten und die Stadt mit freilaufenden Brunnen auszuſtatten, da die Klagen über ſchlechle Trinkwaſſerverhältniſſe in Mannheim nicht ver⸗ ſtummen wollten. Die Urſachen dieſer Klagen lagen darin, daß damals, da man die Kanaliſation noch nicht kannte, alle Abwäſſer der Häuſer örtlich zur Verſickerung gebracht wurden, daß ferner die moraſtigen Feſtungsgräben den Unter⸗ grund ungünſtig beeinflußten und daß ſchließlich die damalige Waſſerverſorgungstechnik die Nutzbarmachung tiefgelagerter Grundwaſſerſtröme noch nicht kannke. Die Herbeiführung von Quellwaſſer aus dem Odenwaldgebirge begegnele, wenn auch nicht unüberwindlichen, aber immerhin größeren bechniſchen Schwierigkeiten, deren Meiſterung untragbar erſcheinende Koſten verurſacht hätte. Nachdem um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ver⸗ ſchiedene Städte der Oberrheiniſchen Tieſebene mit gu em Erfolge zur Ausnutzung der vorhandenen Grundwaſſerſtröme übergegangen waren, trat auch Mannheim der Frage der Erſtellung eines Grundwaſſerwerkes näher und betraute den damals durch ſeine in⸗ und ausländiſchen Aufträge bekannt⸗ gewordenen Zivilingenieur Oskar Smreker mit der Planung eines Waſſerwerles für Mannheim. Auf Grund eingehender hydrologiſcher Unterſuchungen, die ſich auf eine Geländefläche von 400 qkm bezogen, und nachdem über 200 Verſuchsbrunnen geſchlagen worden waren, legte Smreler ein eingehend durch⸗ gearbeitetes Projekt für die Erſtellung eines Waſſerwerkes im Köfertaler Wald vor. Die von Smreler vorgelegte Planung ſah die Entnahme eines vorzüglichen Trinkwaſſers (durch eine große Anzahl bis etwa 40 m tiefer Filterbrunnen) aus dem Grundwaſſerſtrome vor, der, unberührt von Tage⸗ wäſſern, tief unter der Erd⸗Oberfläche vom Odenwald zum Rhein zieht. Dieſes Projekt fand die Zuſtimmung der Stadt⸗ verwaltung und im Jahre 1886 wurde die Erſtellung des Waſſerwerkes von Smreker in Angriff genommen. Die Be⸗ triebseröffnung erfolgte am 21. April 1888. Das Waſſerwerk Käſertaler Wald wurde ſ. Zt. als dampfbetriebenes Werk erſtellt und für eine höchſte Tages⸗ leiſtung von 15000 ebm bemeſſen. Im Laufe der Zeit erhielt das Werk eine weſentliche Erweiterung und Leiſtungsſteigerung und wurde in den letzten Jahren auf elektriſchen Betrieb umgeſtellt. Bis nach Kriegsende konnte das Waſſerwerk Käfertaler Wald allein die Waſſerverſorgung Mannheims ſicherſtellen. Der ſich aber immer mehr ſteigende Waſſerbedarf der Stadt machte bald die Errichtung eines zweiten Grundwaſſerwerkes erforderlich. Zuerſt wurde der Bau eines Waſſerwerkes im Haardt⸗ wald bei Schwetzingen in Ausſicht genommen und eine Anzahl von Verſuchsbohrungen niedergebracht. Dieſer Plan wurde jedoch zurückgeſtellt, als Unterſuchungen in der Gegend des vorhandenen kleinen Waſſerwerkes in Rheinau, das ſ. Zt. von der Continentalen Waſſerwerksgeſellſchaft Berlin erbaut worden war, zeigten, daß auch hier ein großes leiſtungs⸗ fähiges Waſſerwerk errichtet werden konnte. Hier wurde nun im Jahre 1924 mit der Erbauung dieſes für rein elektriſchen Antrieb projektierten zweiten Hauptwaſſerwerles begonnen. Die Arbeiten wurden ſo gefördert, daß die Inbetriebnahme am 7. Jul 1927 erfolgen konnte. Außer die ſen beiden Hauptwaſſerwerken beſitzt die Stadt Mannheim noch kleinere Nebenwerle in Feudenheim, Secken⸗ heim und Straßenheim, die gelegentlich der Eingemeindung dieſer Vororte in den Beſitz der Stadt übergingen. Die beiden erſteren werden voll betriebsfähig erhalten und in Zeiten des höchſten Waſſerbedarfes im Sommer kurzzeitig in Betrieb genmmen. Das Werk in Straßenheim arbeilet dauernd als ſelbſtändiges Werk. Der ebenfalls eingemeindele Vorort Friedrichsfeld iſt an die Waſſerverſorgungsanlage des Waſſerrerſorgungsrerbandes Neckargruppe angeſchloſſen. dem die Stadt Mannheim als Geſellſchafterin angehört. Die Waſſerwerke der Stadt Mannheim ſind heute in ihrer Leiſtungsfähigkeit ſo bemeſſen, daß ſie auf Jahre hinaus auch noch den ſteigenden Waſſerbedarf decken können, der ſeit der Inbetriebnahme des Waſſerwerles Käfertaler Wald bis heute auf etwa das 12 fache der urſprünglichen Leiſtung des vorgenannten Werkes geſtiegen iſt. Waren bei der Eröffnung des Waſſerwerkes Käfertal im Jahre 1888 rund 700 Waſſeranſchlüſſe vorhanden, ſo iſt deren Zahl heute auf rund 22 400 geſtiegen und die Rohr⸗ netzlänge von rund 75 km auf über 400 km angewachſen. Neben der Verſorgung Mannheims und ſeiner Vororte fällt den Städt. Waſſerwerken auch noch die Belieſerung der Städte Heidelberg(Zuſatzrerſorgung) und Viernheim und der Gemeinde Brühl zu. Techniſch und betriebswirtſchaftlich ſind die Waſſerwerke der Stadt Mannheim, beſonders die beiden Hauptwerle im Käfertaler Wald und in Rheinau, auf beſonderer Höhe. Sie ſind ſo durchentwickelt, daß ſie in der geſamten Fachwelt des In⸗ und Auslandes den Anſpruch erheben können, als Muſterbeiſpiele neuzeitlicher deutſcher Waſſerverſorgungs⸗ technik angeſehen zu werden. eee Lettern und Treppen uſw.(220), Feuersgefahr(183), erſte Hilfeleiſtung(119). Bei den gewerbehygieniſchen Auflagen mußten 664 zur Inſtandhaltung von Arbeitsräumen erlaſſen werden. Waſch⸗ und Umkleideräume betrafen 218, Speiſe⸗ räume 148, Bedürfnisanſtalten 103, Schlafräume 154 ge⸗ werbehygieniſche Auflagen. Wie ſtark das Drängen der Wirtſchaft nach Verbeſ⸗ ſerung der Anlagen iſt, ergibt ſich aus der Zahl der Werkſtattbaugeſuche, die von 947 im Jahre 1933 auf 1764 im Jahre 1937 ſtieg. Die Umbauten traten gegen die Erweiterungsbauten(622) und Neubauten(887) zurück. Dieſe Baugeſuche werden begreiflicherweiſe einer gründ⸗ lichen Prüfung unterzogen, da eine richtige bauliche Anlage die Grundlage für den Arbeiterſchutz bildet. Die im Anſchluß an die Baugeſuche erlaſſenen Auflagen befaſſen ſich u. a. mit der Stockwerkshöhe, der Beleuchtung, Lüftung, Beheizung, Staub⸗ und Gasbeſeitigung, Güterbewegung, Aufenthalts⸗ und Waſchräumen, Aborten, Waſſerverſorgung, Unfallverhütung, Feuerſicherheit, beſonders hygieniſchen Einrichtungen uſw. Die großen Zahlen der Werkſtattbaugeſuche ſind ein erfreuliches Zeichen für eine geſunde Lebensbejahung und das Vertrauen der badiſchen Wirtſchaft in die Zukunft. Trotz der Schwierig⸗ keiten, die heute auf dem Baumarkt beſtehen, muß das Ge⸗ werbeaufſichtsamt dieſen Drang, die Betriebe zu verbeſſern, lebendig erhalten, da auf dieſem Gebiet infolge Entwicklung und Fortſchritt noch reichlich zu tun iſt. Die Zahl der Anfälle hat beträchtlich zugenommen. Im Jahre 1937 haben ſich in der badiſchen Wirtſchaft 31 600 Betriebsunfälle ereignet, gegen 24882 im Jahre 1936. 84 Prozent der Anfälle entfallen auf männliche, 10,8 Prozent auf weibliche und 4,9 Prozent auf jugendliche Gefolgſchafts⸗ mitglieder(unter 16 Jahren). Die Zahl der Todesfälle be⸗ trug 112. Das Anwachſen der Unfälle iſt in erſter Linie auf die erhebliche Vermehrung der Wirtſchaftstätigkeit im ge⸗ ſamten zurückzuführen. In der Ueberſicht über die Anfälle nach Gewerbegruppen ſteht in erſter Linie das Bau⸗ und Baunebengewerbe mit über 6100 Unfällen, ſodann der Ma⸗ ſchinen⸗, Apparate⸗ und Fahrzeugbau(6070), Herſtellung von Eiſen⸗, Stahl⸗ und Metallwaren(2296), Nahrungs⸗ und Ge⸗ nußmittel(2354), Stein und Erden(1438) uſw. Bei der Aeberſicht über die Unfälle nach Urſachen ſtehen an der Spitze die Transportunfälle mit über 6700. Erfreulicherweiſe treten die Maſchinenunfälle zurück, wenngleich ſie teilweiſe bis zu 40 Prozent(Metallbearbeitung) zugenommen haben. Sie betragen insgeſamt 4464 gegen 3526 im Vorjahre. Eine beſonders unerfreuliche Zahl ſind die Unfälle von und zur Arbeitsſtätte, die leider 35 Menſchenleben forderten und außerdem 2443 männliche, 853 weibliche und 216 jugendliche Gefolgſchaftsmitglieder betrafen. Die Arbeitszeitprobleme haben ſich in dieſem Jahre grundſätzlich dadurch geändert, daß der Arbeitsanfall erheblich größer war äls in den Jahren zuvor. Leider ſind die Zuwiderhandlungen gegen die geſetzlichen Vor⸗ ſchriften auf dieſem Gebiete nicht unbeträchtlich. Wegen werk⸗ täglichen Arbeitszeitvergehens mußten 212 Strafverfahren durchgeführt werden, in Fragen der Sonntagsruhe 27. So⸗ dann kam noch ein Fall wegen unzuläſſiger Beſchäftigung von Arbeiterinnen, Jugendlichen und ſchulentlaſſenen Kindern unter 14 Jahren. Insgeſamt mußten 252 Perſonen beſtraft werden. Die Zahl der erteilten Ueberarbeitsgenehwioungen betrug 941 und die der Sonntagsarbeitsgeneymigungen 1473. Insgeſamt mußten in Arbeitszeitangelegenheiten 2559 Genehmigungen er⸗ teilt werden. Jedenfalls ſieht man aus dieſen Ueberſichten, in welch reichlichem Maße hier eine ſtille Arbeit zum Wohle der Ge⸗ folgſchaften und Betriebe geleiſtet wird. 5 1 Sportnachrichten. Go boxt nur Schmeling! Noch im April Abreiſe nach Amerika Es iſt ſchade, daß immer nur wenige der Millionenzahl deutſcher Sportler das Erlebnis haben, den Deutſchen Mei⸗ ſter aller Klaſſen boxen zu ſehen. Max Schmeling nimmt zurzeit in der Welt eine abſolute Sonderſtellung ein. So hoch thront er über allen, daß es ſchwerfällt, die nach ihm weltbeſten Schwergewichtler gerecht zu beurteilen. An Schmeling gemeſſen ſind ſie alle, die Harry Thomas, Ben Foord, Nathie Man, Tommy Farr und Walter Neufel, nur zweitklaſſig! Was„Max“ Oſterſamstag wieder gegen den jungen,„hungrigen“, typiſchen amerikaniſchen Fighter Steve Dudas zeigte, war ſchlechthin vollendet und tnüber⸗ Juha Wie in einem Lehrfilm bot er den rund 29 000 Zuſchauern in der Hanſeatenhalle eine mannigfaltige Schau von der klaſſiſchen Kunſt der Selbſtverteidigung. So boxt in der Welt eben nur einer— Max Schmeling! Jung und friſch wie ein 25⸗Jähriger, ſchlank und braun⸗ jebrannt ſteht der Schwarze Ulan“ im Ring, ſiegreich ächelnd, aber nie überheblich. Immer wieder fragt man ſich, was an dieſem Borer, der nicht jedes Jahrzehnt ge⸗ boren wird, mehr zu bewundern iſt: die aus eigener Erfah⸗ rung geſchulte orſicht, mit der er alle ſeine Gegner in den erſten Runden ſtudiert, das großartige Auge und die Ge⸗ dankenſchnelle, die alle Blößen und Gefahren faſt voraus- ahnend erkennen, das federnd leichte Spiel ſeiner ſchlanken Beine, die techniſch ſo hervorragende und zermürbende Linke oder die urplötzlich und wuchtig abgeſchoſſenen Rech⸗ ten, die bis zur höchſten Kunſt entwickelte Schlagtechnik, ſeinen Kampfnerv, die unglaubliche Kondition oder ſeine Intelligenz? Noch iſt Schmeling zwar der ungekrönte Welt⸗ meiſter unter den internationalen Schwergewichtlern. Sechs Jahre läuft er dieſer Krone nach, die er 1932 durch ein Fehlurteil an Jack Sharkey abtreten mußte. Am 22. Juni 12 er nun 15 zweiten Male nach ihr. Mit aller Energie at er Jahre hindurch ſein Ziel verfolgt. Nicht umfonſt tritt der Deutſche Meiſter aller Klaſſen, wie aus Newyork ge⸗ meldet wird, bereits am 25. April von Bremerhaven aus die Ueberfahrt nach USA an. Wir können ſicher ſein, daß Joe Louis am 22. Juni vor dem ſchwerſten Kampf ſei⸗ nes Lebens ſteht. Denn das lehrte uns Hamburg: der Schmeling von heute iſt noch beſſer als der von 1936, da er den ſenſatto⸗ nellen ko.⸗Sieg über den heutigen„Weltmeiſter“ errang! Der reumütige Ben Foord Wie der Betreuer des 1 Schwergewichtsboxers Ben Fond der Hanſeatenhalle AZ kurz vor ſeiner Abreiſe nach London erklärte, iſt ſein Schützling von dem Ausgang des 1 gegen Walter Neuſel erſchüttert. Die Disqua⸗ lifikation ſei zwar berechtigt geweſen, habe ihm aber die Gunſt der deutſchen Boxſportfreunde gekoſtet. Foord wäre dann ſchon ein klarer k.o⸗Sieg Neuſels lieber geweſen, und er habe nur den einen Wunſch, ſo ſchnell wie möglich zu einem dritten Kampf mit dem Weſtfalen zu kommen. Er verzichte auf eine Börſe und wolle nur der ſporhichen Ehre wegen noch einmal gegen Neuſel antreten. Seinen Verdienſt will er der NRSWeoder dem WHW zur Verfügung ſtellen Sollte Neuſel ſeine Zuſtimmung zu einer geuerli⸗ chen Begegnung mit Ben Foord geben, will die Hanſeaten⸗ halle dieſen Kampf Ende Mai wiederholen. Hoffentlich nimmt man Ben Foord, der ſich am Oſterſamstag recht un⸗ 9 benahm, im Falle einer Zuſage Neuſels beim or— Alm tritt für ſeinen Schneider ein Ehrenrettung eines deutſchen Flugpioniers. Die Geſtalt des Albrecht Ludwig Berblinger, des Schneiders von Ulm, iſt weltbekannt. Aber die Volkstüm⸗ lichkeit dieſes mutigen Flugpioniers, der mit ſeinem ſelbſt⸗ gebauten Flugapparat im Mai 1811 auf der Ulmer Adler⸗ baſtei zum Fliegen anſetzte und dabei in die Donau fiel, iſt von Beginn an ins Lächerliche verzerrt worden. In einem vom Kreisleiter, vom Oberbürgermeiſter und vom Stadtrat für Kultur gemeinſam abgefaßten Aufruf haben ſich die Vertreter Ulms jetzt zu einer Ehrenrettung des Schneiders an die Oeffentlichkeit gewendet und dagegen Stellung genommen, daß Berblinger als eine lächerliche Figur hingeſtellt wird. Vor allem werden die Ulmer Kunſt⸗ und Andenkenhändler aufgefordert, alle unpaſſenden Dar⸗ ſtellungen des Schneiders von Ulm aus dem Handel zu ziehen. In ſeinem vielgeleſenen Roman„Der Schneider von Ulm“ hat bereits Mar Eyth vor über 30 Jahren ein Bild des eigenwilligen Flugzeugkonſtrukteurs entworfen, deſſen Schickſal als das eines„um 200 Jahre zu früh Gebore⸗ nen“ erſcheint. Die Flugmaſchine Berblingers lehnte ſich an das einige Jahre vorher von dem Wiener Uhrmacher Jakob Degen konſtruierte Gerät an. Es beſtand aus zwei herzförmig geformten Flügeln, die an die Arme geſchnallt und durch Muskelkraft bewegt wurden. Der mutige Schnei⸗ der hat nach dem mißglückten Verſuch noch lange unter dem Spott ſeiner Mitbürger zu leiden gehabt und iſt 58 Jahre alt, in bitterſter Not, im Spital zu Ulm geſtorben. werden kann. Rier hat Wallenſtein einſt gefrühſtückt Zwei Kurioſa für„Baumſammler“. Das Thema„merkwürdige Bäume“ iſt faſt ſo alt wie die meiſten dieſer Bäume ſelbſt. Seit jeher gibt es Leute, deren Ehrgeiz es iſt, ſolche Bäume— ſeien es nun Veteranen des Waldes oder dickſte, höchſte und verdrehteſte — zu„ſammeln“, d. h. auf romantiſcher Wanderfahrt durch dick und dünn ſelbſt zu entdecken. Ihnen ſeien zwei lockende Hinweiſe gegeben! Im Schloßpark des Rittergutes Warnow bei Königs⸗ berg in der Neumark ſteht ſeit 600 Jahren eine Linde, die einen Stammesumfang von nahezu neun Metern hat. Die Chronik des Gutes berichtet, daß Wallenſtein einmal unter dieſer Rieſenlinde gefrühſtückt habe. Der Generaliſſimus der Kaiſerlichen im Dreißigjährigen Krieg hatte alſo offen⸗ ſichtlich die gleichen Neigungen, die uns noch heute beſeelen, wenn wir in der Sommerfriſche ſind: Kann es etwas Schöneres geben als ſolch ein behagliches Sommermorgen⸗Frühſtück unter der blühenden Linde? In dieſem Zuſammenhang iſt auch die Frühſtücksbuche von Otterbache im Solling zu erwähnen, ein aus mehreren Stämmen zuſammengewachſener Rieſenbaum, in deſſen Krone man eine Laube für gut zehn Perſonen hinein⸗ gebaut hat— als romantiſche Raſtſtätte für den Wan⸗ derer, der nur zu gern dieſe Gelegenheit benutzt, ſeinen Ruckſackimbiß nicht unter dem Baum, wie einſt Wallen⸗ ſtein in Warnow, ſondern mitten in dem grünſchimmerden Blätterdach zu verzehren. f „König⸗Georg⸗VI. Sund.“ Die engliſche„Graham⸗ land⸗Expedition“, auf der unter Führung von John Ry⸗ mill eine Reihe junger engliſcher Wiſſenſchaftler und Sportsleute das Problem des Südkontinents zu erkunden ſuchte, hat eigentlich die ganze Karte des ſo gut erforſcht ſcheinenden Grahamlandes geändert, manche„Kanäle“ nur als tiefe Eisrinnen erkannt und Berge gefunden, wo nach früheren Angaben Meer ſein ſollte. Eine der geo— logiſch wie geographiſch wichtigſten Entdeckungen war der auffallend enge Sund, den die Expedition zwiſchen dem antarktiſchen Feſtland und der Aleſander Inſel fand. Dieſer Sund bedeutet tatſächlich eine„Landſcheide“, denn er trennt das vulkaniſch entſtandene Geſtein des Konti⸗ nents im Weſten von den Ablagerungsgeſteinen im Oſten. die Erpedition hat von dem engliſchen König die Erlaub⸗ nis erhalten, dieſer Waſſerſtraße den Namen„König⸗ Georg⸗VI. Sund“ zu geben. 4 Gkandinavier unter den Ahnen der Mandan⸗Indianer Als der franzöſiſche Ingenieur und Architekt Verendrye 1738 mit einer Expedition in das Innere Nord⸗ amerikas vordrang, kam er eines Tages auf eine weite Ebene, auf der mehrere große Steinpfeiler errichtet waren, Nach ſeiner Beſchreibung beſtand jeder der aneinander gelehnten Pfeiler aus einem einzigen Stein. In einem dieſer Pfeiler fand er nun einen kleinen eingelaſſenen Stein, der eine Inſchrift mit unbekannten Schriftzeichen trug. Verendrye brach den Stein, der die Länge von einem franzöſiſchen Fuß hatte und 4 bis 5 Zoll breit war, nach unſeren Maßen 0,3 zu 0,11 Meter, aus und nahm ihn nach Kanada mit und ſchickte ihn ſpäter nach Frankreich, wo er dann aber verlorenging. „Die Inſchrift des Steines konnte damals nicht ent⸗ ziffert werden. Einige der Expeditionsteilnehmer nahmen allerdings an, daß die Buchſtaben mit denen aus Büchern über die Vorgänge in der„Tartarey“ übereinſtimmten, alſo tartariſche Schriftzeichen ſeien. Auch Nachforſchunger bei den Eingeborenen, zu welcher Zeit und von welchem Volke dieſe Steine errichtet worden, blieben ohne Erfolg. Die Steine ſeien ſchon vor urdenklichen Zeiten an ihrem Platze geſtanden, 900 franzöſiſche Meilen weſtlich von der kanadiſchen Stadt Montreal. An dem Indianerſtamm fiel allerdings auf, daß mehrere weißhäutige, blonde und blau⸗ äugige Menſchen unter ihm weilten und daß dieſe ſoge⸗ nannten Mandan⸗Indianer im Gegenſatz zu den meiſten anderen Indianerſtämmen Ackerbau betrieben. 5 Der Verluſt des Steines iſt um ſo bedauerlicher, da ſeine Inſchrift vielleicht Licht auf das Rätſel des ſoge⸗ nannten Runenſteines von Kenſington geworfen hätte, wie Prof. Richard Hennig im Archiv für Kulturgeſchichte mit⸗ teilt. Im Staate Minneſota, einige Kilometer von dem Städtchen Kenſington entfernt, entdeckte 1898 der ſchwe⸗ diſche Farmer Olaf Ohman von Baumwurzeln einer ge⸗ fällten 70jährigen Eſpe umklammert, einen Stein mit einer Runeninſchrift, die nach den Zeichen der Verwitterung ſchon viele hundert Jahre alt ſein mußte. Danach ſind im Jahre 1362 auf einer Forſchungsreiſe von Vinland nach Weſten acht Schweden und 22 Norweger zu der Stelle ge⸗ kommen, wo man ſpäter den Stein gefunden hat. Sie wurden dort von den Indianern überfallen und es kam zu einer ſehr heftigen Schlacht, wobei zehn Teilnehmer der ſkandinaviſchen Expedition das Leben laſſen mußten. Das Expeditionsſchiff lag aber in einer Entfernung von vierzehn Tagereiſen vor Anker. Vielleicht war der verſchollene Stein des Franzoſen de la Verendrye das Gegenſtück zu dem Runenſtein von Kenſington und hätte dies kulturgeſchichtliche Rätſel gelöſt. Bei der angeblich tartariſchen Schrift dürfte es ſich näm⸗ lich um eine Runenſchrift handeln, weil die tartariſchen Schriftzeichen den nordiſchen Runen ſehr ähnlich ſind. Auch wurden beide Steine im ſelben Gebiet, nämlich an den Quellflüſſen des Miſſiſſippi gefunden. Im weiteren Um⸗ kreiſe der Fundſtellen fand man zudem verſchiedentlich mittelalterliche normanniſche Waffen und Werkzeuge. Das geradezu nordiſche Ausſehen mancher Mandan⸗Indianer dieſer Gegend, das ja ſchon die Aufmerkſamkeit de la Ve⸗ rendryes erregt hatte, erweckt den Eindruck. daß den über⸗ lebenden Skandinaviern der Rückweg abgeſchnitten war und ſie ſich daher mit den Mandan⸗Indianern ver⸗ ſchmolzen. Ein Eiland ohne Einkommenſteuer In England iſt in letzter Zeit eine eigenartige Aus⸗ wanderung zu verzeichnen. Es ſind nicht wie früher arme Leute, die in Ueberſee beſſere Arbeitsmöglichkeiten ſuchen, oder Abenteurer, die ihrem Glück in fernen Erdteilen ver⸗ Leder ſparen! Leder iſt einer unſerer wichtigſten Rohſtoffe. Leder durch ſchlechte Pflege verſchwenden, heißt Deviſen weg⸗ werfen, Leder ſchonen, heißt ſie ſparen. Deshalb muß man Schuhe nicht nur putzen, ſondern pflegen. Dazu iſt Erdal das richtige. Mit Erdal gepflegte Schuhe halten länger und bleiben länger ſchön. trauen, ſondern ſehr wohlhabende und reiche Leute, die ſich in immer ſteigender Zahl einem beſtimmten Ziel außerhalb Englands zuwenden. Es iſt die Inſel Naſſau auf den britiſchen Bahamainſeln im Weſtindiſchen Ozean. Wie eine ſoeben veröffentlichte Statiſtik zeigt, ſtieg die Beſucherzahl auf 77000 im Jahre 1937. Wenn auch der größte Teil hiervon auf den Touriſtenverkehr ent⸗ fällt, ſo zeigen die Bewegungen auf dem Grundſtücksmarkt von Naſſau doch, daß ſich immer mehr Leute, vor allem Engländer, dort dauernd niederlaſſen. Es ſind nicht nur der ewige Sommer und das ſehr günſtige Klima, die hier, ähnlich wie in Capri, Majorka und Madeira, reiche Leute anlocken. Naſſaus ſtärkſter Magnet beſteht darin, daß man dort keine Einkommen⸗ ſteuer zu zahlen hat. Die britiſche Verwaltung erhält ſich ausſchließlich aus den Einfuhrzöllen und einer ſehr beſcheidenen Boden⸗ ſteuer. Britiſche Waren erhalten zudem noch eine Zoll⸗ ermäßigung von 50 v. H., ſo daß das Leben dort in der Tat ſehr billig iſt. Freilich liegen die Bahamainſeln viel näher an Ame⸗ rika als an England, und es ſind in erſter Linie die reichen Amerikaner, deren Beiſpiel ſo mancher britiſche Millionär jetzt folgt. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierungen, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert(7 bis 7.10 Nachrichten), Donnerstag, 21. April: 10 Im Zeichen der Verſtändigung; 10.30 Sendepauſez 18 Viel Freuden mit ſich bringet die ſchöne Fahrtenzeit, Hör⸗ folge; 19.15 Bremsklötze weg, Hörfolge; 20 Kleine Abend⸗ muſik; 20.15 J meecht halt jo koin Hurgler, ſchwäbiſche Stunde; 21.15 Die großen deutſchen Meiſter: Carl Maria von Weber; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. Freitag, 22. April: 10 Ein Schickſal, ein Wille, ein Weg, Hörſpiel; 10.45 Sendepause; 18 Mein altes Regiment; 19.15 Stuttgart ſpielt auf; 20 Wenn die Soldaten... 21 Unterhaltungskonzert; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Samstag, 23. April: 10 Manfred von Richthofen, der deutſche Fliegerheld, Hörfolge; 15 Kleine Spielereien, Schallplatten; 18 Tonbe⸗ richt der Woche; 19.15 Anekdoten und Muſik um Friedrich den Großen; 20 Wer iſt das?, luſtige Rätſelſtunde um be⸗ kannte Rundfunkkünſtler; 21 Drei Sträuße, Schallplatten: Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 21. April: 9.40 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus; 11 450. Geburtstag Ulrich von Huttens; 15 Bilderbuch der Wochez 15.30 Für unſere Kinder; 19.10 Allerlei vom Sport der Woche; 19.20 Alte und neue italieniſche Muſik; 20.20 Aus dem Leben und Schaffen von Johannes Brahms; 20.30 Großes Brahms⸗Konzert; 22.20 Unſere Kolonien, Plauderei; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. Freitag, 22. April: 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10.30 Kleine und große Meiſter; 10.45 Sendepauſe; 11.45 Pro⸗ grammanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Städtiſcher Marktbericht; 11.55 Offene Stellen; 15 Kleines Konzert; 15.30 Mit Karte und Kompaß; 15.45 Der Raſſegedanke bricht ſich Bahn; 19.10 Abendkonzert; 20.15 Richthofen, Hörſpiel; 21.15 Konzert; 22.30 Nachtmuſik. Samstag, 23. April: 9.40 Deutſchland— Kinderland; 9.50 Landjungenaus⸗ tauſch; 11.40 Volk und Wirtſchaft; 11.55 Offene Stellen; 15 Bilderbuch der Woche; 15.30 Der Käpten, der Stür⸗ mann, der Bootsmann und ich, Marine⸗H J. auf Hochſeefahrt; 18.50 Sportſchau des Tages und für den Sonntag; 19.10 Blasmuſik; 20 Großer bunter Abend mit Kd.; 8 der Nabe Roma vv DOHDOU¹t GORE REE 20 Leuchtender Sonntag, blühend und ſonnenhell, zwei lückliche Menſchen wanderten den Strand entlang, ver⸗ oren ſich noch einmal nach der Stelle, da ihre Hände und Lippen ſich zuerſt gefunden, und kehrten zurück und ſaßen wieder mit der Mutter, mit Marlene und den Kindern in röhlichem Kreis. Pläne wurden geſponnen, Träume voll erheißung in lachende Zukunft hinaus. Hochzeit? Vereinigung? Wann?„Sobald wie möglich!“ Der Mann ſprach es aus und drückte des Mädchens Hand, und heimlicher Gegendruck ſagte ihm vernehmlich, daß ihre Seele der ſeinen Antwort gab. „Wir gehen in den Auguſt—“ ſagte Wolf.—„Vier, fünf Wochen wird der Umbau noch dauern, aber dann iſt es bereit, ſeine Herrin zu empfangen, das Haus an der hohen Halde. Wird ſie kommen, Kläre?“ Sie nickte ihm mit leuchtenden Augen zu:„Ja, Wolf, nach Haus, nun erſt ganz und für immer nach Haus.“ „Wir werden noch hier bleiben bis Ende Auguſt,“ ent⸗ ſchied Frau Geſine,„dann komme ich zurück, um letzte Hand anzulegen.— Sei ſtill, Wolf, und widerſprich nicht! Alles könnt ihr Männer ſchließlich doch nicht allein erledi⸗ gen. Kläre hat wohl daheim in Eſſen auch noch allerhand zu ordnen und vorzubereiten. Wird Frau Marlene ihr da⸗ bei noch einmal Freundin und Geſellſchafterin ſeind“ „Ja, Frau Marlene wird!“ Die kleine Doktorin lachte fröhlich.„Frau Marlene wird die Braut bemuttern. Hat eigentlich ſchon öfter gedacht, daß ſie das müßte, denn ſie ſind hinterher geweſen hinter unſerer Kläre, lieber Wolf Ramberg, Gräfin und Baronin hätte ſie werden können. In Kiſſingen noch, können Sie ſich das denken?“ Ja, er konnte es ſich denken.„Hinter ſo einem Mädel“, er legte den Arm um ihre Schulter. 5 955 ſchürzte die Lippen:„Ja, und hinter— meinem eld!“ „Ach, laß doch das Geld! Immer dein Geld!“ Er ſagte es beinahe ſchmerzhaft.—„Wer fragt danach, wenn er dich haben kann und hält?“ „Daß du es nicht tuſt, weiß ich.“ Sie lehnte den Kopf an ſeine Schulter.„Aber bei den anderen war es doch 5 und— ach, Wolf, immer habe ich 1 85 gehabt, daß mich einer begehren könnte nur deswegen. Immer hatte ich ein inneres Grauen: Nur nicht genommen werden um mein Geld!“ ö 5 2 „Ein Gefühl, das wohl alle reichen Mädchen haben,“— warf Frau Marlene ein. Aber Wolf ſchrie auf:„Ich wollte — ich wollte, du hätteſt überhaupt keins.“ In ſeiner Stimme lag heimliche Qual. Da nahm ſie ſeine Hand und lachte ſchalkhaft:„Aber es iſt ganz hübſch, daß ich es habe, und daß— wir es nun haben werden, daß es dahin zurückkommt, wohin es eigent⸗ lich gehört und von wo es einmal ausgegangen!— Ja⸗ wohl, von wo es ausgegangen!“— Sie hielt ihm den Mund zu, als er reden wollte.„Sei doch ſtill. Unſere Väter haben es erworben und gewonnen, auch das kleine Kapi⸗ tälchen, das Großvater Hubert damals mitgenommen; daß 5 in der Fremde gewachſen iſt und Zinſen getragen hat, as hat-“ „Großvater Huberts Tüchtigkeit, Enkels Tüchtigkeit gemacht.“ „Ja, natürlich—“. Sie lachte und zog ihn am Ohrläpp⸗ chen.„Und unſere Tüchtigkeit wird weiter damit arbeiten, und das am rechten Ort und an richtiger Stelle. Oder meinſt du nicht, daß wir beide ſehr tüchtig ſein werden! „Ich finde, daß du allein ſchon unerhört tüchtig biſt!“ Er zog ihre Hand an ſeine Lippen und küßte ſie:„Und nun wirſt du alſo mit Frau Marlene noch einmal an die Ruhr zurückgehen, bis ich dich hole?“ 5 „Ja, und werde die Villa bei Eſſen verkaufen laſſen, in der die Rambergs durch dieſe Jahrzehnte gewohnt haben und doch ſo recht eigentlich niemals zu Hauſe geweſen find.“ „Verkaufen, Kläre dein Vaterhaus?“ „Ach. Mutter Geſa, Vaterhaus! Ich war noch nicht drei Jahre, als meine Mutter ſtarb, und ich fort zu euch kam, und dann bin ich bloß noch ein paarmal zum Beſuch da geweſen und das letzte Mal mit acht Jahren. Und dann ſtarb Vater, und ich kam überhaupt nicht mehr hin. Es hat keine Tradition für mich, dieſes Haus. Was an Familien⸗ erinnerungen da iſt, behalte ich natürlich und bringe es mit. Du bekommſt einen echten Rembrandt in dein Arbeits⸗ ſeines Sohnes und zimmer.“ „Wenn ich dich nur bekomme,“ murmelte der Mann und ſtand auf und trat an die Brüſtung und ſah auf die See hinaus. Er konnte nicht mehr reden vor innerer Er⸗ ſchütterung—. 1 Hochzeit— Mitte September“— ſagte Frau Ge⸗ ine.„Klein oder groß? Und die ganze weſtfäliſche Geſell⸗ chaft und die Freunde der Rambergs von der Ruhr?“ „Um Himmels willen, Mutter!“ Das Brautpaar ſtreckte beinahe gleichzeitig abwehrend die Hände aus. e „Standesamt unten in der Bürgermeiſterei—“ ſagte Kläre—„und nachmittags Trauung in St. Marien unten im Städtchen und Gäſte—“ „Gäſte ſo wenig wie möglich!“ rief Wolf. „Am beſten gar keine“— ſagte Kläre.„Mutter und Marlene und ihre Jungens, den Pfarrer und unſeren alten Juſtizrat aus Eſſen, der dir ja auch meine Angelegenheiten übergeben muß. Was iſt dir, Wolf?“ Er war zuſammen⸗ gezuckt. Er wehrte ab:„Ach, nichts! Und nicht mehr Men⸗ ſchen als dieſe. Es ſind ſchon übergenug. „Dann haben wir noch eines nicht beſprochen. Wolf, nimm Papier und Füllfederhalter. Wir müſſen die Ver⸗ N aufſetzen, du kannſt ſie morgen gleich ver⸗ icken.“ „Mutter, auch das noch?“ Er fuhr ſich durch die Haare. „Sollen wir etwa auch noch Brautviſiten machen?“ „Nein, das habt ihr ja wohl nicht nötig, dazu wohnt das bißchen Verwandtſchaft, das noch da iſt, zu verſtreut im Weſerland. Wir datieren die Anzeigen von hier und „Auf Reiſen', das genügt.“ i 10 Gott ſei Dank, daß es genügt. Muß es denn wirklich Ein „Ja, Wolf, es muß ſein.“ Auch Frau Marlene nickte ernſthaft.„Alles, wie es ſich gehört und richtig iſt.“ ö „Alſo ich ergebe mich.“ „Und ich auch“— lachte Kläre ſchließlich,„was tut es denn auch, wenn man unſer Glück weiß? Ich möchte es am liebſten in alle Welt hinausſchreien!“ „Ja, du haſt recht, Kläre, was tut es uns?“ Er ſchloß ſie lachend in ſeine Arme und konnte doch nicht das dumpfe Bangen unterdrücken, das in ihm aufſtieg, und nicht die Stimme übertönen, die wieder heimlich rief:„Hüte deine heilige Klara!“ Der Abend kam, die Sonne verſank in der See. Wolf mußte aufbrechen. Sein Zug fuhr durch die Nacht. Kläre brachte ihn zur Bahn. Sie ſprachen nicht viel auf dieſem Wege, aber auch in ihrem Schweigen war ein heimliches enen Erſt als der Zug bereits kam, ſchloß olf die Geliebte noch einmal in ſeine Arme und flüſterte an ihrem Ohr:„Wohin iſt morgen mein erſter Gang?“. a 7 5 dem Hohlweg, wo ich damals Heimat! Heimatl! rie 5 f „Das ſowieſo, und dann? Zum Goldſchmied am Markt, daß er die Kette wieder zuſammenfügt. Du ſollſt ſie tragen an unſerem Hochzeitstag.“ 1 „Ich werde ſie nie, nie mehr von meinem Hals und von meinem Herzen laſſen.“ Sie blieb auf dem Bahnſteig ſtehen, und er ſah aus de Fenſter. Sie winkten ſich, bis der Zug hinter einer Wall biegung verſchwand. 5 5 * ze is nm lcp Saenpuus ble uscpten sous a0 fuogg uleg nv 4d dene nen dine e eee eee unn usch se enen e ueuugz eien stp icgsiq usb zee Seen ehe ech ehh eee 4049925 ante ee ehe bee enen ee echt e een naue duputeiu efeintudea uepench nd zegupibuch ue esc ine h ee dee ben e e eee ei 8; uo bn on un jequoggong uobulunz ne Une us uc uieggon eq apc uspia pie Saule uje Gau soup so Jodie ui ie oippul Aosg daehupf anscne ei8 nvaaulung ueſpe(ppu ili inn! zue gagaesdungz eusel sig ages squvg eig Pang sojbacl 420 hela eaunc wav ue ee eue nb e ebqo qun sgelgee agent cpu aß aof aun ogvan g eule s pſoz 29 u eme ock ue au ene ung se sio 509 wee we eee e aun me ee nec egangges neg. eee e en cn er ed une id po bunzzbzeg Ibunzjebaeg ſbunzle beg e en guns obiqna auzeg utg! aun eme uc spa cpu gufse sog eqn jbeauusun jeqvg g gun uenngczogz ueusboscple duenne bülangjou aun uzeumolzemnpag mut eiqef usgelnnf usponleglec ne gegn use ugs dag ed ine ugelpſpe Gi egneleb og un une ueutoſuse log eeneqap 4c zegnaca ug! ur naeutegun go bub uenesseagog 10 fepegß a8 gend uepeaqneuetumolne ang; aeupſuse Inv zceckag aerobe use une genpgsnzz uicht geh qun uswupz bunzlieaueneg; zog uegunzg uus Inztg un uc eie vag gun zzoch uicht qog ogupgoch ae ohh uz zunqaza ne pmdun ufel ho ze ueueg ueueg uv ueqn ne unnedaegg lung oglegqueuuenag ad cone bucppu ae ung ui seasduv svaiſe go„an jugneqn udn -Uv geufe uda sp ue wund zuuu dausboz ſpunec dd pu ug u oi dog se gpplob uegunsg uses ug Uebulackh ne gaogz eqn siv Ianqmeb usljeg nd saequr cpu cpi de oog va gun ugly ⸗ſno usporz ueunab ueg uf uasuupzc ued uch on uso jpulufe zeqo epecue oasis sog ug! uus q 129 -nach ul se hub usbuvb gun usgoab ug bubaca pichpleg) ulegond nu ae jgomqo bigpugebeg uebuv jg uscpfeich ne szeibecd Seusequebn cao, uv ung ecbnlaegz dul uelloj nd uaeneg ⸗uv scp sio pi ved uebvainecpvu mega um uelnpe inv Ichiu ie eibom ueceqm ne juunzne gcpang snyz „aol anu gacg“:aoanè al uued z0envj 80 ace nag dee un gun ͤ agen gung oebiqna oufes qu! 40 aebjohaeg gun depp ueneznu molgzeuulnv ug ei eplus uehb un uv dgunsg zoo uc 4e on eps omga no ui! did ehe end ee eee en in pos jgocqo gun geh bog usg eqn sehocuelnzz seufe obo ue uv szpleneg duct a0 ine 4e aba Glu Cueioqaea pnagqpoꝛg) e eV N 44489 100% —— eig sur ie eiguvzeß aeſpck uscogz sed Adlean dune uso usgun echo eue cpi din no od nog usſeniies geg den sup ane eco uin apo dn uhr e gen edu ͤ bog Icpiu uc s nei our; zes uenefunczwg eugchec gun uspp! eee ene auen nr meu ue nut bub 2 ehh enn deutung duhssac usbob obolzu aeapqzpan; un ds son egen oc in ue ehh „i ehe een ie dne einchlun uobunzeneſeg Ae dana guvulezu uneg usgodea 4e aan uc uv Bu:ueapgun un puquebnzz neue epi 4 apa zeqnazog unde uehef ne uspnozinv jeung 00 opere ueunib 210 anboſck pan dig Shaun nv ug uus ueneclagda ne uebunqeoh ug ueppg zie usbunz ioc uebunagsqzuß 1 uegunled ggg sefginatuephueu nen zebub Gu jpg ueglae und ze ohh uneſag gap ug iduvpeb wech sup a0 Sig Neeber bubu i aon qusbeqiea 05 11 D ene eee e ene bee eee eee eig d U be ee endung dun uneseſe sog uss 148 uso uda i gun guas gude sps uemmozn gung Aplaasheg egubgog) aufe 100 anu uhr oog sbuplurz egtanea ne eahvg ebieuvcne aeg squc eue eue een sog duch napeg nova jgenme acpfu a0 gag ue eg ckckneqg geg inv gun zunpigeb udn om ohn uses gde udennch g eig Inv sig uepog ui joei! qun ick uss! omvcuumn avoch oquojg sv uslogzeanigz nesessasa eie ao nu gun eignes ei up si Uf phea dune ueuenoanundg usgiec eic Agoleg Uolckgug ueueglob gun usgcd zun pie gun imc msplnbus uda zom na 4e us nz me ches sno önduzz 400 inuscscgegno ao uebupbobada ag zu ed bungegup zog ocpinegnp et eee eehte ber echt eue ee leugoebeg up ͤ scpog pg inocpleß egg eig inv gun usuuutoz oh holu ueg ind 1e une 1 dog usbeleb Regcpybgzg a0 ieaeg un snopang bnd se ep inen uehpleghule aaluuuu dun au uc dap een feu ene usbnyz uelaotdt nu aun bulßzeqnzca elnoch uteuse] ud ogg 120 ind ueſun uszpuoz neh uehbnlpchleg piebap ol gun zo o ueguvgach szeutung dgauech cpi ute uu eg o önjcphhoz se uvu sid gb onze ache iu sv Auschloſh segusqei ue Zegiun gquvg uu ou zutun ae ones os usſe meh quvoigz Sog sj aegegub ue ava uebonuthoneuſe ue Ind ucgudz un bi ehh neee eeuc eseag Uinbaeg un jvuneag aeg cba deer ebene eee ce e ee uiuoz uspoccne uvuu og mou lego zusgioc juupgae gun Ipnvz bind e zo va gun zeich ande gauze] oil a0 ae efeiaba aue]! sjubuplacg) sog gog eigne cpoß vg uv va uogz uepoenlaea ne n nesgpaeß vl ug uvdur buvaue eq 08 (Hungelſfog 61) O ů ee, SS Oον? 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Anlaß zu dieſen Frage gaben ihm zwei Briefe, die Joch für den Makler an zwei bremiſche Handelsherrn aufgeſetzt hatte. Schnell gefaßt gab Joch Antwort. Als er ein junger Burſche von fünfzehn Jahren geweſen ſei habe ihn ein Londoner Krämer mit auf das Feſtland genommen, log er. Die Reiſe habe drei Jahre gedauert und... „Intereſſant, intereſſant.“ Erſt eine Woche ſpäter erfuhr Joch, warum der Makler dieſen Umſtand ſo intereſſant fand. Peal ließ ihn nämlich zu ſich rufen, ſchloß ſorgfältig die Tür ſeines privaten Arbeitszimmers und hieß ihn Platz nehmen. Und dann kam die unerwartete Frage:„Hören Sie, Wiggins, hät⸗ ten Sie Luſt, noch einmal hinüberzugehen?“ Joch ſtockte ſchier der Herzſchlag. „Die Sache iſt nämlich die,“ fuhr Miſter Peal fort und ſog nachdenklich an der langen Tonpfeife,„ich kenne eine Dame, der ich ſehr verpflichtet bin und der ich ſchon ſeit lan⸗ gem einen Dienſt erweiſen möchte, ohne daß ich aber bisher dazu Gelegenheit beſeſſen hätte. Sie iſt keine Landsmännin von uns, Wiggins, das möchte ich gleich im vorhinein be⸗ merken. Sie iſt ſchwediſche Untertanin, aber ſie lebt ſchon geraume Zeit in London. Augenblicklich weilt ſie hier in Liverpool als Gaſt in meinem Hauſe. Ich glaube, ſie würde ſich freuen, Ihre Bekanntſchaft zu machen, Wiggins.“ „Dieſe Dame,“ fuhr der Makler fort,„hält ſchon ſeit ge⸗ raumer Zeit Umſchau nach einem verläßlichen Menſchen, der die vertrackten deutſchen Laute ſprechen kann. Sie ſelbſt beherrſcht die Sprache vollkommen, bedarf aber trotzdem eines umſichtigen Menſchen, der ſich um ihre Geſchäfte kümmert. Die Dame beſitzt wohl, wenn ich nicht irre, große Liegenſchaften in Brandenburg, die ſie veräußern will. Außerdem kann ſie nicht 15 männlichen Schutz reiſen. Kurz geſagt,“ kam Miſter Peal zum Schluß,„ich möchte Sie dieſer Dame als Sekretär vorſchlagen. Die Abwicklung ihrer Geſchäfte dürfte kaum mehr als ein Jahr in Anſpruch nehmen. Dann könnten Sie zu mir zurückkehren. Nun, wie gefällt Ihnen das?“ Am Abend lernte Joch die ſchwediſche Dame kennen. Sie hieß Ingeborg Larſen und entpuppte ſich als das ſchönſte und ſüßeſte Geſchöpf, das er je erblickt hatte. Mit⸗ telgroß, das lockige, weißblonde Haar wie eine Krone tra⸗ gend, mit einem Paar blitzender Augen, die übermütig in die Welt ſchauten, bot ſie einen Anblick vollkommener Lieb⸗ lichkeit. Ihre Hände und Füße waren unwahrſcheinlich klein, und als Joch ſie ſo ſah, ein Abbild holder und zarter Weib⸗ lichkeit, konnte er ſich des Eindrucks nicht erwehren, keinem Weſen aus Fleiſch und Blut, ſondern einem von Meiſter⸗ hand geſchaffenen Porzellanfigürchen gegenüberzuſtehen. Dann allerdings, als ſie ihm unbefangen und mit einem reizenden Lächeln die Hand reichte, deren herzhaften Druck er kaum zu erwidern wagte, und ihre Stimme vernahm, eine glockenreine, warme und ſeltſam vibrierende Stimme, verflog freilich die Empfindung und machte einer Verwir⸗ rung Platz, die niederzukämpfen ihm nur mühſam gelang. Vom erſten Augenblick an trat ſie ihm nicht als Herrin, ſondern als Gleichgeſtellte gegenüber, und an den freund⸗ lichen Blicken, die ſie ihm ſchenkte, erkannte er bald, daß ſie Wohlgefallen an ihm fand. Ihr vollendetes Deutſch erregte ſein Entzücken, und gierig lauſchte er, der ſo lange dieſes Klanges entbehrt, den geliebten Lauten der, ach, ſo fernen und teuren Heimat. Auch Miſter Peal behandelte ihn heute nicht als ſeinen Angeſtellten. Gemeinſam ſetzte man ſich zu Tiſch, ſpeiſte und vertrieb ſich die Zeit in angeregteſter Unterhaltung, bei der Joch zwar im Anfang Zurückhaltung übte, aber dann allmählich doch, beſonders von Ingeborg Larſens Seite, hineingezogen wurde. 5 Nur von dem Angebot, das ſie ihm doch machen wollte, fiel kein Wort; und als ſich Joch zwei Stine ſpäter auf dem Wege zu ſeinem beſcheidenen Zimmerchen befand, war er nicht klüger als zuvor, dafür aber irgendwie beunruhigt, ohne daß es ihm gelungen wäre, für dieſen Zuſtand eine befriedigende Erklärung zu finden. Am nächſten Tage erwähnte Miſter Peal die Schwedin mit keinem Wort. Der Abend erſt brachte die Ueberraſchung, denn als Joch nach Hauſe kam, fand er ein zartduftendes N. ²˙ A r v eee eee ee ee c r Briefchen vor, das ein unbekannter Bote für ihn abge⸗ geben hatte. Es ſtammte von ihr. Sie ſchrieb, daß die geſtrigen Stunden ihr die Empfindung eingeflößt hätten, daß er der Mann ſei, deſſen Umſicht und Klugheit ſie für ihre Geſchäfte bedürfe. Wenn er Luſt habe, ſich ihr für ein Jahr als Sekre⸗ tär zu verdingen, möge er mit Miſter Peal ſprechen, der alles weitere veranlaſſen werde. Sie ſelbſt bedauere, ſich nicht von ihm verabſchieden zu können, aber eine unauf⸗ ſchiebbare Miſſion rufe ſie nach London zurück. Wenn er dieſe Zeilen empfange, habe ſie Liverpool bereits mit der Extrapoſt verlaſſen. Joch verbrachte eine ſchlafloſe Nacht. Ach, die Heimat! Nur die Hand brauchte er auszu⸗ ſtrecken— und er war wieder daheim! Und nicht allein reiſte er, ſondern mit dieſer Frau, deren göttliche Schönheit einen ſo ſeltſamen Zauber auf ihn aus⸗ geübt. Mußte es nicht herrlich ſein, ihr zu dienen, ſie zu ſchützen, ihr beizuſtehen, alles Häßliche von ihr fernzu⸗ halten? Aber Evelyne Summer? „Miß Larſen iſt abgereiſt,“ 51 Peal am nächſten Morgen ſeinen Sekretär auf dem Hof des Kontors an.„Sie hat Ihnen geſchrieben, nicht wahr? Kommen Sie doch nach⸗ her einmal zu mir herein, damit wir mit der Geſchichte endlich ins reine kommen.“ Als Joch etwas ſpäter in des Maklers privatem Arbeits⸗ zimmer ſtand, zuckte es in ſeinem Geſicht. Nein, nein und dreimal nein— ſo verlockend das Angebot auch war, er konnte nicht einwilligen. Er durfte den Eid nicht brechen, den er ſich ſelbſt geleiſtet. „Miß Larſen läßt Ihnen durch mich folgende Vorſchläge unterbreiten,“ begann Peal, nachdem er Joch aufgefordert hatte, Platz zu nehmen.„Sie zahlt Ihnen pro Monat dop⸗ pelt ſoviel an Gehalt, als Sie bisher bei mir bezogen haben. Des weiteren übernimmt ſie für Sie alle Koſten, die ſowohl durch Ihre Lebenshaltung als auch durch Rei⸗ ſen, Uebernachtungen und dergleichen entſtehen. Dafür ver⸗ pflichten Sie ſich, ihr ein ergebener und verſchwiegener Reiſebegleiter und Sekretär zu ſein“ „Mr. Peal,“ unterbrach ihn Joch gequält.„Ich...“ „Machen Sie Ihre Einwendungen, wenn ich fertig bin, Wiggins. Wo war ich ſtehengeblieben? Ah ſo, ja, hm. Ihre Verdingung erfolgt auf ein Jahr, wovon Sie die erſten drei Monate in London, die verbleibenden neun in deut⸗ ſchen Landen verbringen werden. Miß Larſen hat mich nun beauftragt, Ihnen das Gehalt für drei Monate im voraus auszubezahlen, falls Sie ihr Anerbieten akzeptieren, weil ſie annimmt— weil ſie vorausſetzt, daß Sie Liverpool erſt dann verlaſſen wollen, wenn Sie Ihre Angelegenheiten reſtlos geordnet und ſich gewiſſe Anſchaffungen, die mit der veränderten Lebenslage zuſammenhängen, gemacht haben. Bei Uebereinkunft erwartet Miß Larſen Ihre Ankunft in London in drei Wochen. So, und nun reden Sie.“ Von alledem, was Peal geſagt hatte, war in Jochs Ohren nur haften geblieben, daß die Schwedin nicht ſogleich England verlaſſen, ſondern ſich noch drei Monate in Lon⸗ don aufhalten wollte. a „Mr. Peal,“ ſtammelte er,„ich bin überglücklich. Miß Larſen hat ihre Güte zu weit getrieben. Ich habe“ „Sie nehmen an?“ Da griff Joch zum Federkiel und ſetzte in großen Buch⸗ ſtaben„John Wiggins“ unter das Schriftſtück.——— Ingeborg Larſen bewohnte ein geräumiges, ſehr luxu⸗ riös ausgeſtattetes Haus, deſſen rückwärtige Gartenfront von den Waſſern der Themſe beſpült wurde. Dem Fluſſe zu lag auch Jochs Zimmer, ein freundlicher, ganz weiß gehaltener Raum, von dem aus man einen weiten Blick genoß, wenn es der Januarſonne gelang, das graue Wolkenmeer zu durchbrechen, was freilich gerade in dieſen Tagen ſelten genug der Fall war. Seit Joch in dieſem Hauſe lebte, erſchien ihm ſein Da⸗ ſein unwirklich und fremd. Der Luxus, der ihm auf Schritt und Tritt begegnete, die Liebenswürdigkeiten, die ihm von der ſchönen Schwedin zuteil wurden, die Ueppigkeit der Mahlzeiten, die weltabgeſchiedene Ruhe, die im Hauſe herrſchte, und die Sorgloſigkeit, in der er ſeine Tage ver⸗ brachte, alles das unterſchied ſich ſo ſehr von dem harten Leben, das er jahrelang zu führen gezwungen war, daß ihm dieſes Neue und Herrliche wie ein Traum, wie ein Rauſch erſchien, aus dem er eines Tages, früher oder ſpä⸗ ter, enttäuſcht erwachen müßte. „ Fortſetzung folgt.) U f b Immer wieder hören wir von den Großtaten deutſcher Technik... Luftſchiffe, Schienenzeppeline, Monumental⸗ bauten, Flugzeuge... und den, der das alles mit anſehen darf, überkommt es wie ein Rauſch. Die Kunſt der Inge⸗ nieure feiert einen Triumph nach dem anderen, und was 1 e erſinnt, kann ſchon morgen greifbare irklichkeit ſein. Das Deutſchland von heute kennt keine Hinderniſſe, wenn es darum geht, Neues zu ſchaffen. Zu den größten„Wundern“ der Neuzeit zählt u. a. auch das rieſige Schiffhebewerk in Niederfinow, und es gibt wohl in Deutſchland keinen Menſchen, der nichts von die⸗ ſem gewaltigen Bau gehört 8 hätte. Da iſt es nun aber in⸗ tereſſant, einmal feſtzuſtellen, wie ſich unſere Großväter zu helfen wußten. Vor rund acht⸗ zig Jahren war die Technik noch weit entfernt von ihrer heutigen Bedeutung, ſie ſteckte ewiſſermaßen noch in den inderſchuhen. Umſo erſtaun⸗ licher klingt es dann aber, zu hören, daß ein Werk, das da⸗ mals geſchaffen wurde, heute noch beſteht und, was nicht weniger wichtig iſt, ſich auch noch bewährt. Vor achtzig Jahren erſannen kluge deutſche Köpfe eine Möglichkeit, Schiffe über Berge rollen zu laſſen — und dieſe Schiffe rollen heute noch den gleichen Weg wie damals! Leider wiſſen in Deutſch⸗ land nur wenige von dieſem großartigen techniſchen Werk, und nur demjenigen, der das oſtpreußiſche Oberland durch⸗ ſtreift oder der ſchönen Stadt Elbing einen Beſuch abſtattet, offenbart ſich die ſeltſamſte Waſſerſtraße Deutſchlands. Vor achtzig Jahren faßten weitblickende Männer den Entſchluß, das waldreiche und landwirtſchaftlich wichtige Ge⸗ biet des oſtpreußiſchen Ober⸗ landes mit der Oſtſee zu ver⸗ binden. Aber— wie ſollte man den Höhenunterſchied von etwa 100 m überwinden? Nun, indem man Schleuſen baute! Fachleute ſetzten ſich alſo 1 zuſammen und rechneten und rechneten—— und kamen immer wieder zu dem Ergebnis, duß 905 Ueberwindung des Höhenunterſchiedes nicht weniger als 20 Schleuſen notwen⸗ dig geweſen wären. Das war natürlich bitter. Unſummen hätten„ werden müſſen, um dieſes Werk durch⸗ ie ein, da mußte man auf eine andere Möglichkeit innen. Und die Möglichkeit wurde bald geſchaffen: Man be⸗ Bloß den Bau des oberländiſchen Kanals.. beſchloß den au der„Geneigten Ebenen“.. beſchloß mit einem Wort geſagt, den Bau der„Rollberge“. Rollberge? Ja, Berge, über die die Schiffe rollen ſollten. Der Kanal, deſſen Bau rü⸗ ſtig betrieben wurde, ver⸗ band bald die fünf geneig⸗ ten Ebenen zwiſchen den Ortſchaften Kußfeld, Hirſch⸗ feld Schönfeld, Canthen und Buchwalde. Nun darf man ſich nicht einen durchgehen⸗ den Kanal vorſtellen. Nein, denn überall dort, wo 55 Höhenunterſchiede bemerkbar machten, brach der Kanal ab, und W Wagen beförderten die Schiffe über Land bis zur nächſten Kanal⸗ ſtufe. Durch Waſſerkraft rollen nun auch heute noch wie damals die Schiffe aus der Ebene der Oſtſee und des Friſchen Haffs fünf Stunden empor ins Oberland, um auf dem gleichen Wege wie⸗ der hinab zu klettern. Auf der ganzen weiten Welt gibt es nichts Aehnliches, und wer jemals eine Fahrt von El⸗ bing 1 9 7 mit⸗ machte, hinweg über den ma⸗ leriſchen Drauſenſee, dem hell⸗ blinkenden Röthlofffee bis hin zum waldumſtandenen Dre⸗ wenzſee, wird dieſe Reiſe mit heimnehmen als ein herrliches, einzigartiges Er⸗ lebnis und darüber hin⸗ aus noch einen Begriff bekommen haben von der landſchaft⸗ lichen Schönheit Oſtpnzußens. 5 B. G. O. ** e Königlicher Hinweis Unter Kaiſer Ferdinand von Heſterreich ſtand auch der Dichter Freiherr von Zedlitz im Staatsdienſt. Aber ſeine endgültige Anſtellung ſchien doch daran ſcheitern zu ſollen, daß er zum höchſten Mißfallen ſeiner Vorgeſetzten weiter das Dichten mit Feuereifer betrieb und darüber ſeinen Dienſt vernachläſſigte. a Die Angelegenheit kam auch zu Ohren des Kaiſers, der viel für Zedlitz übrig hatte. Und er beſchloß, ſich den jungen Mann perſönlich vorzunehmen, lud ihn alſo zur Audienz. Aber als der junge Beamte und Dichtersmann nun vor ihm ſtand, brachte es der Kaiſer wieder nicht fertig, ihn ſcharf zurechtzuweiſen, vielmehr wußte er nach erheblichen Zögern nichts anderes zu ſagen als die ſanfte Mahnung: „Schauens nur, daß Sie was ſchaffen und lernen's Ihr Geſchäft, denn ſehen's, i dank' dem Vater noch im Grab, daß er mir's Regieren hat ordentlich lernen laſſen. Die Vorgeſetzten des Sünders ſollen wenig erbaut da⸗ von geweſen ſein, daß der Kaiſer den Schuldigen ſo milde abfahren ließ. g 1 N Ob's geholfen hat, wiſſen wir nicht zu ſagen. —— Zurechtweiſung. Ein Franzoſe begegnete einem engliſchen Soldaten, der eine Medaille als Andenken an die Schlacht von Waterloo trug.„Das Ding iſt keine zehn Francs wert,“ ſpottete er. „Schon möglich,“ antwortete ruhig der Engländer,„daß unſere Regierung nicht mehr dafür bezahlt hat. Aber den Franzoſen koſtete ſie immerhin einen Napoleon!“ * Einer der größten Feldherren, die Frankreich im 17. Jahrhundert hatte, war Prinz von Conds. Eines Ta⸗ ges wohnte er in einer Kirche einem Gottesdienſt bei und kehrte zufällig dem Altar den Rücken zu. Ein ganz be⸗ ſonders eifriger Kirchgänger, der in ſeiner Nähe ſaß, ta⸗ delte das und machte den Prinzen auf das Unzuläſſige ſeines Verhaltens aufmerkſam. Prinz von Condé antwortete ſchlagfertig:„Mein Lie⸗ ber, für mich iſt der liebe Gott wie ein bakaillon quarré Schlachtviereck), man ſchaut ihm überall ins Geſicht. Die⸗ er Ausſpruch eines alten Haudegens machte in wenigen agen die Runde durch Frankreichs ganzes Heer.